digitalen Alltag und Freizeit sowie für den für Sport weiter nach oben und Senioren, beruhigt -Trend geht allerdings Familien haben sich schon vor Corona 3 hnorte für auf dem Immobilienmarkt Top -Wo ieten und die Preisentwicklung Die am besten leben lässt -M auf, wo es sich im Rems--Kreis Volksbank zeigt Der Wohnmarktbericht der

1.500.000 € 0 € 1.200.000 € 600.000 € 900.00 0 € 300.000 € Angebotsmittelwert Stadt /Gemeinde Tendenz 469.000 € 97% 1. € Kauf 599.000 Haus € 91% Althütte 409.000 2. € Bestandsimmobilien, Aspach 379.000 laut Angeboten im Tal 90% 467.000 € 3. Weissach der letzten 24 Monate 480.000 Häuser Die Kriterien Kaufpreise 480.000 € und Gemeinden nach Städten Alltag obilfunknetz € Digitaler arkeit von Internet und M in absoluten Preisen 398.000 Verfügb gefällig? (LTE, 16 Mbit, 50 Mbit) € 720.000 Wo passt das Umfeld € Ø 483.500 Euro Großerlach 360.000 für Senioren? € 322.000 € 599.000 rlach 495.000 € Große € 65% 570.000 1. € Leutenbach 570.000 62% 360.000 € . 2 418.000 € . Murrhardt 60% 425.000 € 3 Plüderhausen Murrhardt € 489.000 Kriterien € Die 430.000 € Schorndorf 498.000 nang € Back 520.000 Gesundheit & Schwaikheim V Kultur Versorgung ÖPN € Spiegelberg 384.000 Familien- 459.000 € S freundlich? lung Behörden € esstätten Naherho Urbach 439.000 Seniorentag € Waiblingen 593.000 € Schwaikheim 558.000 64.000 € Winnenden Alfdorf Weissach im Tal4 70 % € 1. Backnang 478.000 590.000 € Winnenden 2. Waiblingen 65% 580.000 € Winterbach Waiblingen . Fellbach 62% 5.000 € 3 € 4.000 € 2.000 € 3.000 1.000 € ach Angebotsmittelwert Fellb Stadt /Gemeinde Tendenz Die Kriterien 1.850 € Alfdorf Schorndorf 2.840 € hnung Kauf Allmersbach Wo € 2.610 indergärten Spielplätze Althütte Freizeit Kita / K € Bestandsimmobilien, Aspach 2.940 laut Angeboten 2.770 € Auenwald / der letzten 24 Monate Weiterführende Schulen € Hochschulen Backnang 2.920 Schulen Kaufpreise Wohnungen € Berglen 2.980 nach Städten und Gemeinden 2.170 € in Euro/m² Burgstetten € Fellbach 3.930 Euro € Ø 2.850 Großerlach 1.810 2.160 € Kaisersbach € Kernen 3.260 3.040 € Kirchberg an der Murr Korb 3.420 € € Leutenbach 3.330 € Murrhardt 2.240 2.520 € Oppenweiler 2.630 € erg 87% Plüderhausen 1. Spiegelb 3.350 € Remshalden 83% 2.770 € 2. Alfdorf Rudersberg 3.040 € Schorndorf Großerlach 82% 3.510 € 3. Schwaikheim 1.650 € Spiegelberg uellen. Diese wurden Die Kriterien n Daten verschiedener Q FO | Ausgewertet wurde Einstufung IN etzt. Danach wurde eine 2.690 € der Einwohneranzahl ges an der Murr ins Verhältnis bis sehr gut) Sulzbach chlecht / nicht vorhanden in fünf Kategorien (von s 3.260 € ragen. Urbach vorgenommen und übert Angebote n GmbH bank Stuttgart Immobilie Wohnmarktbericht Volks 01.04.2020 3.390 € Sport : Thorsten Haul / Quelle: - Adobe Stock / / Stand Waiblingen Freizeit und Sportstätten ZVW-Grafik shkova, Vector Tradition für Grün-, Wald-, fton, andrei.dvaretski, pe der- und Bilder: BillionPhotos, Cli 3.410 € Wan Vereinsvielfalt Wasserflächen Weinstadt Fahrradwege .650 € Weissach im Tal2 € Welzheim 2.430 € Winnenden 3.140 € Winterbach 3.380 2 Mutmacher im Rems-Murr-Kreis

Der Inhalt

Interview mit Landrat Richard Sigel: „Mit ein bisschen Glück durch die Krise gekommen“ ...... Seite 3

Wohnmarkt Rems-Murr: Wo lebt es sich am besten? Wie hoch sind die Mieten? Was kostet eine Wohnung? .. Seite 4 und 5

Interview mit Kammerpräsident Rainer Reichhold: „Das Handwerk zeigt, wie wichtig es ist“ ...... Seite 6

Dirk Bloksma und die neuen Märkte: „Das können wir besser!“...... Seite 7

Sylvie Häfner-Hutt macht Weinproben im Internet: „Wie ein Segelschiff durch den Sturm“ ...... Seite 8 Martin Winterling Bausch Werbeland denkt um: „Du musst flexibel sein“ ...... Seite 9 Editorial Kreisdiakonieverband ist unterwegs: „Beim Essen auf Rädern gibt es kein Home-Office“ ...... Seite 9 Von Martin Winterling Türen- und Fensterhersteller Weru: „Wir fahren auf Sicht“...... Seite 10 Eigentlich sollten Sie heute die Wirtschaftsbeilage „So stark ist der Rems- Papierwerke Klingele: „Unbürokratische Lösungen sind plötzlich viel einfacher möglich“...... Seite 11 Murr-Kreis“ mit den Schwerpunktthemen Klimaschutz und Nachhaltig- keit in der Hand halten. Doch dann kam Corona und hat dieses Projekt über den Haufen geworfen – wie so viele in dieser Zeit. Ich kann mich nicht erinnern, dass in den vergangenen Jahrzehnten ein einzelnes Ereignis solch Remstalkellerei probiert die Weine online: „Ein Sprung ins kalte Wasser“ ...... Seite 12 gravierende Auswirkungen auf unser aller Leben hatte. Von einem auf den anderen Tag war nichts mehr so, wie es war. Statt über Nachhaltigkeit und Klimaschutz redeten wir über Infektionszahlen und Maskenpflicht, statt Birgit Kralisch setzt sich an die Nähmaschine: „Das Wichtigste ist, dass die Maske gut sitzt!“...... Seite 13 über Fachkräftemangel und Fahrverbote machen wir uns über Kurzarbeit und Home-Office Gedanken. Bei allem Leid in der Corona-Pandemie, bei aller Trauer über mehr als 90 Endlich wieder Tanzen: „Mit anderen macht es mehr Spa�!“ ...... Seite 14 Tote im Rems-Murr-Kreis und der Sorge über die noch gar nicht absehba- ren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen des Lockdowns: Es war und ist beeindruckend, wie sich die Menschen aufraffen und den Kopf Alfred Isak verkauft Obst und Gemüse statt Eis: „Ich bin dankbar“ ...... Seite 15 nicht in den Sand stecken, wie sie anpacken und neue Geschäftsfelder auf- tun. Es sind die Helden des Alltags, es sind Mutmacher. Ein paar von ihnen stellen wir Ihnen in dieser Wirtschaftsbeilage „Die Mutmacher – So stark Lochmann stellt von Berufs- auf Schutzkleidung um: „Alle fragten nach Masken“...... Seite 16 ist der Rems-Murr-Kreis“ vor.

Zahn-Centrum Fellbach wird zahnärztliche Notfallpraxis: „Wir haben das beste Team“ ...... Seite 16 Impressum Die Sonderbeilage Mutmacher im Rems-Murr-Kreis ist ein Produkt des Zeitungs- Schulleiter Gottfried Götz: „Die ganze Welt sitzt in einem Boot“...... Seite 17 verlags Waiblingen. Sie erscheint am Donnerstag, 16. Juli 2020, in der Waiblinger Kreiszeitung, den Schorndorfer Nachrichten, der Winnender Zeitung und der Welz- heimer Zeitung. Autohaus Eisemann: „Was Amazon kann, können wir auch“...... Seite 18 Redaktion: Frank Nipkau und Martin Winterling Anzeigen: Udo Kretschmer (verantwortlich) Smarte Technik von Homebrace: „Wir haben fünf neue Jobs geschaffen“ ...... Seite 19 Gestaltung: Medienwerkstatt Titelfoto: Unser Titelbild zeigt Sylvie Häfner-Hutt, Inhaberin des Weingutes Häfner in Remshalden (Foto: Gabriel Habermann). Rems-Murr-Kliniken: „Alle zogen an einem Strang“...... Seite 20 und 21 Verlag: Zeitungsverlag GmbH & Co Waiblingen KG, Albrecht-Villinger-Str. 10, 71332 Waiblingen, Telefon 07151 566-0 Die Spendenaktion „Mutmacher“: Soforthilfe für Menschen, die am meisten unter Corona leiden...... Seite 22 Druck: Druckhaus Waiblingen Remstal-Bote GmbH

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Landrat Richard Sigel: „Es hat sich rückblickend in jedem Fall ausgezahlt, dass wir so viel Geld und Herzblut in unsere Gesundheitsversorgung im Landkreis gesteckt haben.“ Foto: Büttner „Mit ein bisschen Glück durch die Krise“

Landrat Richard Sigel zur Corona-Krise und den Folgen für den Rems-Murr-Kreis und das ganze Land

Rems-Murr. ganisationen, den Rems-Murr-Kli- froh und dankbar, dass wir im schaftliches Miteinander mit den Ich musste seit meinem Amtsantritt nen. Wir setzen aber ganz klare Sig- Das Land wird gestärkt aus der Co- niken, der Kreisärzteschaft, der Rems-Murr-Kreis auch mit ein biss- Alten- und Pflegeeinrichtungen, die nicht nur eine Flüchtlingskrise nale an unsere Beschäftigten, dass rona-Krise hervorgehen. „Die IHK und vielen anderen Partnern chen Glück so gut durch die Krise ganz überwiegend eine wertvolle meistern, sondern inzwischen auch wir in die Attraktivität unserer Ar- Hilfsbereitschaft vieler Menschen im Landkreis, denn wir konnten gekommen sind. Eines steht aber und hervorragende Arbeit leisten. eine vier bei meinen Geburtstagen beitsplätze investieren. Wir bauen war enorm und die Kreativität na- nicht lange fragen, sondern mussten fest: Die Rems-Murr-Kliniken akzeptieren. Aber der Schwabe soll gerade für mehrere Millionen neue hezu grenzenlos“, sagt Landrat Ri- wieder einmal handeln: Corona- konnten die Vorgaben von Bund Angenommen, im Rems-Murr- ja mit Erreichen des Schwabenal- attraktive Wohnungen für Klinik- chard Sigel, 42, im Interview. Die Hotline, Krisenstab, Corona-Test- und Land zu Beatmungsplätzen und Kreis schnellen die Infektionen ters schlauer werden. Ob das mitarbeitende, wir bieten attraktive Fragen stellte unser Redaktionsmit- center, Beschaffung der Schutzaus- Kapazitäten übererfüllen und kurz- wieder in die Höhe und der Land- stimmt, sei dahingestellt, aber ich Beschäftigungsmodelle und die glied Martin Winterling. rüstung, Kinderbetreuung und vie- fristig ein Konzept für eine Betten- kreis wird zur „Roten Zone“. Auf meine, zumindest der Übermut Rems-Murr-Kliniken werden die les mehr. Hier konnten wir auf ein- reserve schaffen. Es hat sich daher was müssten wir uns einstellen? nimmt ab. Deshalb halte ich meine Medizinkonzeption auch zukünftig Herr Dr. Sigel, kurz nachdem Sie gespielte und vertrauensvolle Kom- rückblickend in jedem Fall ausge- Ankündigung, weiter zu investie- nicht auf Kosten des Personals um- Ihr Amt angetreten haben, steck- munikationskanäle aufbauen. In zahlt, dass wir so viel Geld und Der Landkreis hat sich schon Mitte ren, nicht für übermütig und auch setzen. ten Sie gleich mitten in der Zeiten der Krise ist nichts so wich- Herzblut in unsere Gesundheitsver- Mai mit den 31 Städten und Ge- nicht für besonders mutig. Wir ha- Flüchtlingskrise. Jetzt, fünf Jahre tig wie ein kurzer Draht zu den ent- sorgung im Landkreis gesteckt ha- meinden auf ein Konzept verstän- ben einfach schwäbisch solide ge- In Krisen heißt es mantramäßig, später, kam die Corona-Pande- scheidenden Personen. Damit man ben, gerade in die Neuorganisation digt, um bei steigenden Infektions- plant. Wir haben in den letzten Jah- sie seien auch eine Chance. Sehen mie. Haben Sie jetzt von Ihren in der Krise nicht umkippt, muss und Struktur der Notaufnahmen zahlen gemeinsam ren die Schulden Sie Chancen, dass die richtigen Krisenerfahrungen von 2015/ man vorher stabil stehen. unsere Kliniken. Und nicht zuletzt ein einheitliches „Die Hilfsbereitschaft abgebaut, die wir Lehren aus der Corona-Pandemie 2016 profitieren können? dank hervorragenden Personals - Vorgehen für den jetzt wiederaufneh- gezogen werden? War das Gesundheitsamt auf so sowohl Ärzte als auch Pflegekräfte - ganzen Landkreis vieler Menschen war men, um zu inves- Die Erfahrungen aus der Flücht- eine Krise vorbereitet und wie war die Situation jederzeit unter sicherzustellen. Die tieren. Wir planen Wir haben in den letzten Wochen lingskrise waren ohne Zweifel hilf- muss diese Behörde künftig auf- Kontrolle. Das macht mich zuver- Ordnungsämter enorm, die Kreativität keine zusätzlichen alle viel dazugelernt und sind in der reich. Schon einmal eine Krise er- gestellt werden? sichtlich für die Zukunft, egal was und das Gesund- „Corona-Schul- Gesellschaft - wenn auch auf Dis- folgreich gemeistert zu haben, gibt uns noch bevorsteht. Und trotzdem heitsamt haben 21 nahezu grenzenlos. den“. Die Verschul- tanz - mehrheitlich zusammenge- eine gewisse Gelassenheit. Die Co- Der öffentliche Gesundheitsdienst nutzen wir gerade jetzt die ruhige Teams gebildet, die dung war für Pro- rückt. Die Hilfsbereitschaft vieler rona-Pandemie war aber eine ande- hat seit Jahren ein Personalproblem Phase, um uns noch weiter zu ver- teils interkommu- Dieser Zusammenhalt jekte immer geplant Menschen war enorm und die Krea- re, eine ganz neue Herausforderung. und war für so eine Krise nicht op- bessern, zum Beispiel mit der neuen nal die Entwick- hat mich sehr positiv und wir hatten stets tivität nahezu grenzenlos. Dieser Wichtiger als die Erfahrung war da- timal aufgestellt. Ich habe schon Eingangssituation in unseren Klini- lung beobachten im Blick, auch nicht Zusammenhalt hat mich sehr posi- her für mich, dass ich in den letzten lange vor der Corona-Krise, vor ken oder den neuen Schnelltestka- und die frühzeitige überrascht und zu viel zu riskieren. tiv überrascht und ermutigt. Das ist Jahren ein Team aufgebaut habe, über einem Jahr, in einem Brief pazitäten und perspektivisch mit Eindämmung von Sowohl die Cam- für mich eine positive Seite dieser auf das ich mich verlassen kann, beim Sozialministerium ange- der Campusentwicklung. Infektionen durch ermutigt.“ pusentwicklung der Pandemie, die wir nicht vergessen dem ich vertraue. Angefangen bei mahnt, dass freie Arztstellen nicht schnelle Kontakt- Rems-Murr-Klini- sollten, auf die wir auch stolz sein der Leitung des Krisenstabes über besetzt werden. Getan hat sich da- Der Rems-Murr-Kreis hat mit personennachverfolgung sicherstel- ken als auch die Neu- und Umbau- dürfen, auch wenn Einzelne de- die Rems-Murr-Kliniken bis hin zu raufhin nicht viel. Dass wir Ärzte mehr als 90 Toten die Pandemie len sollen. Zudem haben wir jüngst ten des Landratsamts sind stufen- monstrieren und sogar randalieren. den Auszubildenden, die mit vollem haben, war auch das Ergebnis unse- einigermaßen glimpflich über- sichergestellt, dass die angekündig- weise geplant. Es wurde sozusagen Engagement bereit waren, tagelang rer eigenen Personalakquise im standen. Vor allem in den Senio- ten zusätzlichen Testungen prak- schon bei der Planung gleich eine Was macht Ihnen Mut für die Zu- Schutzausrüstung zum Beispiel für Landratsamt. renzentren und Pflegeheime wa- tisch umsetzbar sind. Wir hoffen, „Notbremse“ eingebaut. kunft? Heime zu packen und auszuliefern. ren viele Opfer zu beklagen. Wel- dass wir so erst gar nicht in die rote Was ist zu tun? che Konsequenzen hat das Land- Zone kommen. Der erste Schritt Im März, April gab es eine Welle Diese Pandemie wird aber auch zur Wie war in dieser Zeit die Zusam- ratsamt als Aufsichtsbehörde ge- wäre aber sicher, zunächst die Kon- von Hilfsbereitschaft, Nachbar- Verbesserung vieler Prozesse bei- menarbeit mit dem Kreistag? Es bedarf daher dringend einer zogen und wird es ziehen? taktbeschränkungen wieder zu ver- schaftshilfe und Freiwillige in den tragen, gefährliche Abhängigkeiten nachhaltigen Stärkung des öffentli- schärfen. Die Bürgerinnen und Bür- Kliniken: Wie kann dieses bürger- und Schwachstellen in den Liefer- Ganz sicher profitiert habe ich vom chen Gesundheitsdienstes, um zu- Die Alten- und Pflegeheime sind in ger können sich jedoch darauf ver- schaftliche Engagement in die ketten für medizinische Ausrüstung Vertrauen des Kreistags, denn nicht künftig gut aufgestellt zu sein. Das der Krise besonders in den Fokus lassen, wir werden alles frühzeitig, Nach-Corona-Zeit hinübergeret- sind erkannt, die Notwendigkeit des zuletzt haben die Berufsbild muss be- der Öffentlichkeit gerückt. Zu offen und transparent kommunizie- tet werden? digitalen Ausbaus liegt inzwischen notwendigen Ab- „Der öffentliche kannter und attrak- Recht, die Infektionen und auch die ren. für jeden auf der Hand. Das Home- standsregeln dazu tiver werden. Auch Zahl der Toten waren auch alarmie- Wir sind noch in der Corona-Zeit, Office wird nicht mehr belächelt. geführt, dass man- Gesundheitsdienst hat wenn sich die Lan- rend, gerade bei uns im Kreis. Eine Die wirtschaftlichen Folgen des daher bin ich erst einmal froh, dass Ich bin überzeugt, dass unser Land che Entscheidung desregierung bisher flächendeckende Testung und aus- Lockdowns sind noch gar nicht weiterhin so viele Menschen im langfristig gestärkt aus dieser Krise einsam getroffen seit Jahren ein Personal- noch nicht ent- reichend Schutzausrüstung waren absehbar: Was bedeutet die Rezes- Kreis bereit sind, uns im Ernstfall hervorgehen wird, wenn wir jetzt werden musste, schließen konnte, Teil unserer Sofortmaßnahmen. In- sion für den Kreis sowie die 31 zu helfen - getreu dem Motto unse- die Weichen richtig stellen, in die ohne die sonst übli- problem und war für so die notwendigen zwischen haben wir zudem das Ge- Städte und Gemeinden? rer Aktion. Die Rems-Murr-Klini- Zukunft investieren und gemein- che Einbindung der Stellen vor der sundheitsamt mit einer weiteren ken wollen sich diese Einsatzbereit- sam anpacken. Gremien. Dies wur- eine Krise nicht optimal Sommerpause zu Spezialistin für Hygiene personell Die Corona-Krise bedeutet Ein- schaft also erst einmal erhalten und de mitgetragen und aufgestellt.“ schaffen, starten verstärkt. Für mich persönlich war schnitte, um nicht zu sagen Löcher nicht hinüberretten. Und so sehr ich Eine letzte Frage an Sie als Fami- unterstützt. Das wir als Landkreis das Thema „Heime und Pflege“ in manchem kommunalen Haushalt. mich über dieses Engagement freue: lienvater: Wie haben eigentlich war eine Rückende- schon jetzt die Su- aber schon vor Corona ein Thema, Die Hilfspakete von Bund und Land Dass wir es brauchen, zeigt auch, Ihre beiden Kinder die Corona- ckung, für die ich sehr dankbar bin. che nach geeignetem Personal, denn bei dem ich nicht verstehen konnte, werden helfen, diese Löcher zu stop- dass der Fachkräftemangel in den Krise erlebt und welche Fragen es wird schwierig und eine längere warum es ein solches Schattenda- fen. Es wird aber eine Last, eine Be- Pflegeberufen der letzten Jahre uns haben sie an ihren Papa gestellt? Was waren die größten Herausfor- Suche sein, Fachkräfte zu finden. sein führt. Fast jeder und jede hat lastung bleiben. Für mich gilt daher jetzt massiv auf die Füße fällt. Dies Auch Fragen, auf die Sie die Ant- derungen für die Kreisverwal- Dass wir als Rems-Murr-Kreis be- doch einen alten Menschen in der mit Blick auf die Haushaltsplanung darf nach der Corona-Krise auf kei- worten schuldig bleiben mussten tung, als sich Ende Februar, An- reits dabei sind, ein neues zukunfts- Familie, der auf Pflege oder ein - noch mehr als in den Vorjahren: nen Fall vergessen werden. Den und müssen? fang März das Ausmaß der Coro- fähiges Gesundheitsamt mit sehr Heim angewiesen ist und bei dem Wir müssen als kommunale Familie Menschen, die wir in der Corona- na-Pandemie abzeichnete? attraktiven Arbeitsplätzen in der man sicher sein will, dass er gut auf- zusammenstehen. Die Interessen des Krise am meisten gebraucht haben, Corona war auch für uns ganz pri- Rötestraße in Waiblingen zu bauen, gehoben ist. Rems-Murr-Kreises sind nicht nur die unermüdlich Infizierte versorgt vat und als Familie eine Herausfor- Die große Herausforderung war, die wird dabei sicher helfen. die des Landkreises, sondern auch haben, wurde im Gesundheitssys- derung, nicht nur organisatorisch Probleme zu erkennen, praktikable Was tut sich auf der Behördenebe- die Summe der Interessen seiner tem jahrelang zu wenig Aufmerk- mit Kita, Schule und Beruf. Über- Lösungsvorschläge zu erarbeiten Die Rems-Murr-Kliniken schei- ne? Städte und Gemeinden. Zusammen samkeit geschenkt. Und mit den rascht hat mich, wie interessiert die und schnell und unbürokratisch zu nen die Krise mit Bravour ge- halten wir das durch, war die Bot- Versprechungen von Prämien, bei Kinder waren und wie schnell sie handeln und das in vielen Bereichen meistert zu haben. Die meiste Zeit Ich war als Dezernent einmal origi- schaft vor Ostern, und an diesem dem das Pflegepersonal in den den Ernst der Lage verstanden ha- gleichzeitig und im Schulterschluss über blieben die Intensivbetten när für die Heimaufsicht im Rems- Motto werden wir auch als Kreis un- Krankenhäusern leer ausgeht, wur- ben. Aber eine Frage in der „heißen mit den 31 Städten und Gemeinden aber leer. Waren, im Nachhinein Murr-Kreis zuständig. Damals be- sere finanziellen Planungen künftig den jetzt auch noch viele von der Phase“ war besonders schwer zu im Kreis. Dabei möglichst hohe betrachtet, die Vorbereitungen stand die Heimaufsicht aus zwei ausrichten. großen Politik enttäuscht, die in der beantworten: „Wann dürfen wir Transparenz und eine gute Informa- nicht übertrieben? Personen - wohlgemerkt für alle Krise an ihre Grenzen gegangen Oma und Opa wieder drücken?“ tion der Bürgerinnen und Bürger si- rund 60 Heime im Rems-Murr- Sie wollen in den nächsten Jahren sind. Das geht bei uns inzwischen wie- cherzustellen, war nicht einfach, Hinterher ist man aber immer Kreis. Das habe ich geändert, schon nicht an den Investitionen rüt- der. Aber die Frage: „Wann Corona aber für mich mit Blick auf die Ak- schlauer. Man darf aber nicht ver- lange vor Corona. Ich habe immer teln. Sei es an den Krankenhäu- Warum springen die Kliniken und endlich vorbei ist“, darauf habe ich zeptanz in der Bevölkerung immer gessen: Die Situation ist jetzt, wie für eine Stärkung der Heimaufsicht sern, sei es bei den Neu- und Um- der Kreis als Träger nicht ein? keine Antwort und trotzdem sind unverzichtbar. Ein Erfolgsgarant sie ist, weil wir früh und entschie- gekämpft und diese strukturell bauten des Landratsamtes in wir als Familie sehr zuversichtlich bei der Bewältigung der Herausfor- den gehandelt haben! Schauen Sie deutlich besser aufgestellt. Wir set- Waiblingen. Ist diese Ankündi- Diese Enttäuschung werden wir als und machen einfach in den kom- derungen war die gut gepflegte sich nur die zweite Welle in anderen zen aber nicht nur auf „Aufsicht“, gung mutig oder schon übermü- Landkreis, als einzelner kommuna- menden Monaten weiterhin das Partnerschaft mit den Rettungsor- Ländern an. Natürlich bin ich auch sondern auf ein beratendes partner- tig? ler Klinikträger nicht nehmen kön- Beste draus. 45Mutmacher im Rems-Murr-Kreis Die Top-3-Wohnorte für Familien und Senioren, für Sport und Freizeit sowie für den digitalen Alltag

Der Wohnmarktbericht der Volksbank Stuttgart zeigt auf, wo es sich im Rems-Murr-Kreis am besten leben lässt -Mieten und die Preisentwicklung auf dem Immobilienmarkt haben sich schon vor Corona beruhigt -Trend geht allerdings weiter nach oben

Tendenz Stadt /Gemeinde Angebotsmittelwert 0 € 300.000 € 600.000 € 900.000 € 1.200.000 € 1.500.000 €

Alfdorf 469.000 €

Haus Kauf Allmersbach 599.000 € Bestandsimmobilien, Althütte 409.000 € laut Angeboten Aspach 379.000 € der letzten 24 Monate Auenwald 467.000 € 1. Schwaikheim 97% Kaufpreise Häuser Backnang 480.000 € nach Städten und Gemeinden Berglen 480.000 € in absoluten Preisen 2. Winnenden 91% Burgstetten 398.000 €

Fellbach 720.000 € 3. Weissach im Tal 90%

Großerlach 360.000 € Ø 483.5005 Euro Kaisersbach 322.000 € Wo passt das Umfeld Digitaler Alltag Die Kriterien für Senioren? Kernen 599.000 € gefällig? Verfügbarkeit von Internet und Mobilfunknetz (LTE, 16 Mbit, 50 Mbit) Kirchberg an der Murr 495.000 €

Korb 570.000 €

Leutenbach 570.000 € 1. Waiblingen 65 Spiegelberg Großerlach Murrhardt 360.000 € % Oppenweiler 418.000 € 2. Schorndorf 62% Plüderhausen 425.000 € Remshalden 489.000 € 3. Murrhardt 60% Rudersberg 430.000 €

Schorndorf 498.000 € Die Kriterien Murrhardt Schwaikheim 520.000 €

Spiegelberg 384.000 € Gesundheit & Sulzbach an der Murr 459.000 € Versorgung ÖPNV Kultur Backnang Urbach 439.000 € S Waiblingen 593.000 € Weissach im Tal Seniorentagesstätten Naherholung Behörden Weinstadt 558.000 € Familien- Weissach im Tal464.000 € freundlich? Welzheim 478.000 € Schwaikheim Winnenden 590.000 € Winnenden Winterbach 580.000 € Alfdorf 1. Backnang 70 % Tendenz Stadt /Gemeinde Angebotsmittelwert 1.000 €2.000 €3.000 €4.000 €5.000 € Waiblingen Alfdorf 1.850 € 2. Waiblingen 65% Wohnung Kauf Allmersbach 2.840 € Fellbach 3. Fellbach 62% Bestandsimmobilien, Althütte 2.610 € laut Angeboten Aspach 2.940 € Schorndorf der letzten 24 Monate Auenwald 2.770 € Die Kriterien

Kaufpreise Wohnungen Backnang 2.920 € nach Städten und Gemeinden Berglen 2.980 € in Euro/m² Freizeit Kita / Kindergärten Spielplätze Burgstetten 2.170 €

Fellbach 3.930 € Weiterführende Schulen / Großerlach 1.810 € Ø 2.850 Euro Schulen Hochschulen Kaisersbach 2.160 €

Kernen 3.260 €

Kirchberg an der Murr 3.040 €

Korb 3.420 €

Leutenbach 3.330 €

Murrhardt 2.240 €

Oppenweiler 2.520 €

Plüderhausen 2.630 €

Remshalden 3.350 € Rudersberg 2.770 € 1. Spiegelberg 87% Schorndorf 3.040 € Schwaikheim 3.510 € 2. Alfdorf 83% Spiegelberg 1.650 €

Sulzbach an der Murr 2.690 € 3. Großerlach 82%

Urbach 3.260 € Die Kriterien Waiblingen 3.390 € Weinstadt 3.410 € Angebote INFO | Ausgewertet wurden Daten verschiedener Quellen. Diese wurden ins Verhältnis der Einwohneranzahl gesetzt. Danach wurde eine Einstufung Weissach im Tal2.650 € für Freizeit und Sport in fünf Kategorien (von schlecht / nicht vorhanden bis sehr gut) vorgenommen und übertragen. Wander- und Grün-, Wald-, Sportstätten Welzheim 2.430 € Vereinsvielfalt Fahrradwege Wasserflächen ZVW-Grafik: Thorsten Haul / Quelle: Wohnmarktbericht Volksbank Stuttgart Immobilien GmbH Winnenden 3.140 € Bilder: BillionPhotos, Clifton, andrei.dvaretski, peshkova, Vector Tradition - Adobe Stock / / Stand 01.04.2020

Winterbach 3.380 € 45Mutmacher im Rems-Murr-Kreis Die Top-3-Wohnorte für Familien und Senioren, für Sport und Freizeit sowie für den digitalen Alltag

Der Wohnmarktbericht der Volksbank Stuttgart zeigt auf, wo es sich im Rems-Murr-Kreis am besten leben lässt -Mieten und die Preisentwicklung auf dem Immobilienmarkt haben sich schon vor Corona beruhigt -Trend geht allerdings weiter nach oben

Tendenz Stadt /Gemeinde Angebotsmittelwert 0 € 300.000 € 600.000 € 900.000 € 1.200.000 € 1.500.000 €

Alfdorf 469.000 €

Haus Kauf Allmersbach 599.000 € Bestandsimmobilien, Althütte 409.000 € laut Angeboten Aspach 379.000 € der letzten 24 Monate Auenwald 467.000 € 1. Schwaikheim 97% Kaufpreise Häuser Backnang 480.000 € nach Städten und Gemeinden Berglen 480.000 € in absoluten Preisen 2. Winnenden 91% Burgstetten 398.000 €

Fellbach 720.000 € 3. Weissach im Tal 90%

Großerlach 360.000 € Ø 483.5005 Euro Kaisersbach 322.000 € Wo passt das Umfeld Digitaler Alltag Die Kriterien für Senioren? Kernen 599.000 € gefällig? Verfügbarkeit von Internet und Mobilfunknetz (LTE, 16 Mbit, 50 Mbit) Kirchberg an der Murr 495.000 €

Korb 570.000 €

Leutenbach 570.000 € 1. Waiblingen 65 Spiegelberg Großerlach Murrhardt 360.000 € % Oppenweiler 418.000 € 2. Schorndorf 62% Plüderhausen 425.000 € Remshalden 489.000 € 3. Murrhardt 60% Rudersberg 430.000 €

Schorndorf 498.000 € Die Kriterien Murrhardt Schwaikheim 520.000 €

Spiegelberg 384.000 € Gesundheit & Sulzbach an der Murr 459.000 € Versorgung ÖPNV Kultur Backnang Urbach 439.000 € S Waiblingen 593.000 € Weissach im Tal Seniorentagesstätten Naherholung Behörden Weinstadt 558.000 € Familien- Weissach im Tal464.000 € freundlich? Welzheim 478.000 € Schwaikheim Winnenden 590.000 € Winnenden Winterbach 580.000 € Alfdorf 1. Backnang 70 % Tendenz Stadt /Gemeinde Angebotsmittelwert 1.000 €2.000 €3.000 €4.000 €5.000 € Waiblingen Alfdorf 1.850 € 2. Waiblingen 65% Wohnung Kauf Allmersbach 2.840 € Fellbach 3. Fellbach 62% Bestandsimmobilien, Althütte 2.610 € laut Angeboten Aspach 2.940 € Schorndorf der letzten 24 Monate Auenwald 2.770 € Die Kriterien

Kaufpreise Wohnungen Backnang 2.920 € nach Städten und Gemeinden Berglen 2.980 € in Euro/m² Freizeit Kita / Kindergärten Spielplätze Burgstetten 2.170 €

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Remshalden 3.350 € Rudersberg 2.770 € 1. Spiegelberg 87% Schorndorf 3.040 € Schwaikheim 3.510 € 2. Alfdorf 83% Spiegelberg 1.650 €

Sulzbach an der Murr 2.690 € 3. Großerlach 82%

Urbach 3.260 € Die Kriterien Waiblingen 3.390 € Weinstadt 3.410 € Angebote INFO | Ausgewertet wurden Daten verschiedener Quellen. Diese wurden ins Verhältnis der Einwohneranzahl gesetzt. Danach wurde eine Einstufung Weissach im Tal2.650 € für Freizeit und Sport in fünf Kategorien (von schlecht / nicht vorhanden bis sehr gut) vorgenommen und übertragen. Wander- und Grün-, Wald-, Sportstätten Welzheim 2.430 € Vereinsvielfalt Fahrradwege Wasserflächen ZVW-Grafik: Thorsten Haul / Quelle: Wohnmarktbericht Volksbank Stuttgart Immobilien GmbH Winnenden 3.140 € Bilder: BillionPhotos, Clifton, andrei.dvaretski, peshkova, Vector Tradition - Adobe Stock / / Stand 01.04.2020

Winterbach 3.380 € 6 Mutmacher im Rems-Murr-Kreis

„Spurlos ist die Corona-Pandemie wohl an niemandem vorbeigegangen“, sagt Kammerpräsident Rainer Reichhold. „Denn was die Krise in der Gesellschaft und auch im Handwerk mit sich brachte, waren gro�e Solidarität und ein enormer Zusammenhalt.“ Foto: Winterling „Die Krise deckt strukturelle Defizite auf“

Handwerkspräsident Rainer Reichhold ringt der Corona-Krise auch positive Seiten ab: Gro�e Solidarität und ein stärkerer Zusammenhalt in der Gesellschaft

Rems-Murr. Arztpraxen installiert werden. Ihre Unterschiedliche Branchen und Be- mit sich brachte, waren große Soli- Definitiv. Das Handwerk hat auch 13,6 Prozent im Vergleich zum Vor- Rainer Reichhold sieht noch kein Arbeitsweise und das Geschäftsmo- triebsgrößen verlangen unter- darität und ein enormer Zusam- während der Corona-Pandemie ge- jahr einen deutlichen Rückgang bei Licht am Ende des Tunnels. Der dell haben sich also verändert, schiedliche Lösungen. Wir sind sehr menhalt. Dies spürten wir auch im zeigt, dass in dieser Branche alles den neu abgeschlossenen Ausbil- Präsident der Handwerkskammer handlungsfähig sind sie aber den- zufrieden über die schnelle Einrich- Handwerk. Viele Kunden unter- dafür getan wird, damit Arbeits- dungsverträgen. Unser Ziel ist es Region Stuttgart ist aber keines- noch. tung des Soforthilfe-Programms, stützten ihre lokalen Geschäfte, plätze erhalten werden können. aber, dass keine Lehrstelle unbe- wegs bloß pessimistisch. Die Krise das für viele unserer kleinen Betrie- kauften beim Bäcker und Metzger Viele Arbeitnehmer werden gerade setzt bleibt. Alle, die eine Karriere der Wirtschaft in der Region geht Sehen Sie in der Krise bereits ein be eine gute Hilfe bei der Bewälti- ein und fieberten darauf hin, dass in dieser Zeit die familiäre Atmo- im Handwerk anstreben, sollen die- zwar über Corona hinaus. „Wir ha- Licht am Ende des Tunnels? gung der Krise war. ihr örtlicher Frisörbetrieb wieder sphäre und den Zusammenhalt in se Möglichkeit auch bekommen. ben eine Strukturkrise in den öffnet. Auch mit Blick auf die Um- der Branche zu schätzen wissen. Schlüsselindustrien, in der Autoin- Nein. Wir haben auch eine Strukt- Was halten Sie davon, dass profi- satzrückgänge zeigt sich, dass die Sind denn auch Prüfungen ausge- dustrie und im Maschinenbau.“ urkrise in den Schlüsselindustrien table Firmen wie Daimler auf der gesamte Branche Handwerk die Wie ist die Kammer mit der Krise fallen? Wann werden sie nachge- Aber Reichhold ist überzeugt, dass in unserer Region, also beim Auto einen Seite beim Kurzarbeiter- Auswirkungen der Corona-Pande- umgegangen? Welche Herausfor- holt? das Handwerk künftig mehr ge- und im Maschinenbau. Vor allem geld die Hand aufhalten und auf mie spürt - das Bauhaupt-Gewerk derungen gab es? schätzt wird. Stichwort: systemre- die Autoindustrie muss wieder flott der anderen Seite ihren Aktionä- am wenigsten mit 35 Prozent Um- Tatsächlich mussten etliche Gesel- levant.. Die Fragen stellte unser Re- werden. Denn an ihr hängt auch ren Dividenden zahlen? satzrückgang, der Auch bei uns hat die Corona-Pan- len-, Meister- und Fortbildungsprü- daktionsmitglied Martin Winter- das Handwerk. Denken Sie an den Bereich der persön- demie zu einem ver- fungen verschoben werden. Wir ling. Ingenieur bei Bosch oder beim Es ist enorm wichtig, Arbeitsplätze lichen Dienstleis- Wirbrauchenzusätzliche änderten Arbeiten werden diese Prüfungen alle zeit- Daimler, der ein Haus bauen will in dieser Situation zu sichern. Das tungen ist mit 92 geführt. Fast alle nah nachholen können, so dass den Herr Reichhold, wie verarbeitet oder plant, seine Wohnung zu reno- Kurzarbeitergeld ist dafür ein pro- Prozent am stärks- Konjunkturimpulse, Mitarbeiter waren betroffenen Prüflingen keine nen- das Handwerk die aktuelle Wirt- vieren. Unsere Kaufkraft ist abhän- bates Mittel. Sicher muss der Staat ten betroffen. im Home-Office, nenswerten Nachteile entstehen. schaftskrise? gig von an einer starken Wirtschaft, für die Hilfen viel Geld in die Hand eine finanzielle konnten dort ihre die derzeit aber durch ein Tal der nehmen. Ein Anstieg der Arbeitslo- Hat das Hand- Unterstützung der Arbeit aber unein- Was wird aus den Azubis, deren Die weltweite Corona-Pandemie ist Tränen muss. sigkeit wäre jedoch noch viel kost- werk auch Vortei- geschränkt fortfüh- Ausbildungsbetrieb in der Krise auch im Handwerk der Region spieliger. Die Frage der Dividenden le aus der Krise Ausbildungsbetriebe ren. In der Bil- vorübergehend oder gar endgültig Stuttgart zu spüren. Lieferengpäs- Wie wichtig waren die Soforthil- ist im Grunde eine Frage nach den gezogen? dungsakademie, die geschlossen werden musste? se, Auftragsstornierungen und fen für das Handwerk? Werten, die ein Unternehmen ver- sowie endlich auch von den staatliche Betriebsschließungen, tritt. Damit unsere soziale Markt- Was das Image und zwangsweisen Uns sind glücklicherweise nur sehr beispielsweise bei Durch das Sofort- wirtschaft funktioniert, müssen die Systemrelevanz signifikante steuerliche Schließungen be- wenige Ausbildungsbetriebe be- Frisör- und Kosme- Es ist enorm wichtig, hilfeprogramm ha- ökonomische und ethische Werte des Handwerks an- troffen war, wur- kannt, die ihre Ausbildungsverträge tiksalons, führten ben Unternehmer zusammenkommen. Gerade Hand- geht, definitiv. Das Entlastungen. den Online-Lösun- krisenbedingt kündigen mussten. bei einem Großteil Arbeitsplätze in dieser wichtige staatliche werksbetriebe zeigen, wie eine sol- Handwerk hat vor gen erarbeitet, um Zudem ist es unseren Ausbildungs- der Betriebe zu Zuschüsse erhalten, che werteorientierte unternehmeri- allem in dieser Zeit gezeigt, wie die Kurse trotz Ausfall des Präsenz- beratern dann in fast allen Fällen Umsatzrückgän- Situation zu sichern. mit welchen sie die sche Verantwortung gelebt wird. wichtig seine Leistungen sind: Maß- unterrichts zu großen Teilen durch- gelungen, Betriebe zu finden, die gen. Diese Umstän- Liquidität sichern schneider fertigten Behelfsmasken, führen zu können. bereit waren, die betroffenen Aus- de haben die Unter- Das Kurzarbeitergeld und Fixkosten de- Ganz grundsätzlich: Bei ihren Stuckateure bauten Corona-Tunnel zubildenden zu übernehmen. nehmer vor neue ist dafür ein probates cken konnten. Diese Gewinnen argumentieren Unter- für Krankenhäuser, Glaser und Wie hat die Kammer ihre Mitglie- Herausforderun- Hilfsgelder haben nehmer, auch Handwerker, im- Schreiner fertigten Hygieneschutz- der unterstützt? Finden sich neue ausbildungswil- gen gestellt. Viele Mittel. damit zur Siche- mer mit dem Risiko, das sie ja ein- wände und das Lebensmittelhand- lige Betriebe? Betriebsinhaber rung der wirtschaft- gingen. Tritt aber das Risiko ein, werk kümmerte sich um die Grund- Für die Handwerkskammer Region haben jedoch indi- lichen Existenz vie- wie jetzt in der Corona-Krise, soll versorgung der Bevölkerung. Und Stuttgart war und ist vor allem eines Erfreulicherweise ja. Es finden sich viduelle Strategien und neue Lö- ler Betriebe im Kammerbezirk bei- doch lieber Papa Staat einsprin- ein Großteil der Bevölkerung wird wichtig: für die knapp 30 000 Mit- fast immer Betriebe, die in die Bre- sungskonzepte erarbeitet, um trotz getragen. gen, statt an die eigenen Reserven in den vergangenen Wochen und gliedsbetriebe da zu sein. Durch die sche springen und Auszubildenden der Einschränkungen durch die Co- zu gehen … Doppelmoral? Monaten das Können und die Rele- schnelle Bearbeitung der Sofort- aus anderen Firmen die Chance bie- rona-Pandemie Aufträge ausführen Wie viele Betriebe haben in der vanz von Frisören erkannt haben. hilfeanträge, eine Vielzahl an Webi- ten, ihre Ausbildung fortzusetzen. und die betriebliche Existenz si- Region Stuttgart und im Rems- Handwerksbetriebe sind in der nar-Angeboten zu Corona-Themen, Hilfreich werden dabei sicher die chern zu können. Murr-Kreis Soforthilfe beantragt? Mehrzahl inhabergeführte mittel- Wo haben Ihrer Meinung nach die Beratungen per Telefon oder Video- geplanten finanziellen staatlichen ständische Unternehmen. Ihr ge- Handwerker gezeigt, dass in vie- konferenz sowie die transparente In- Hilfen sein, mit denen künftig Be- Welche Branchen waren und sind Rund 14 000 Soforthilfeanträge meinsames Kennzeichen ist die len von ihnen eben doch ein Tüft- formationsvermittlung ist uns das triebe unterstützt werden sollen, die noch besonders stark und exis- sind bei der Handwerkskammer Re- Kombination von Eigentum, Ver- ler- und Erfindergen steckt? gelungen. Unser Anliegen war es, das sich bereit erklären, junge Men- tenzgefährdend vom Lockdown gion Stuttgart bislang eingegangen. antwortung und Geschäftsführung. zu tun, was unseren Betrieben am schen aus insolventen Unternehmen betroffen? Der Inhaber trägt die unternehme- Durch neue Konzepte und Ge- meisten hilft - und ihnen Arbeit ab- unter ihre Fittiche zu nehmen. Wie lief die Bearbeitung? rische Verantwortung. Er haftet schäftsmodelle, die oftmals über nimmt. Deshalb haben wir unseren Besonders starke Auswirkungen für seine Entscheidungen mit sei- Nacht entstanden sind. Viele Be- Unternehmen beispielsweise auch Herr Reichhold, die Abschlussfra- waren bei den Unternehmen zu spü- Die Bearbeitung der Soforthilfean- nem privaten Vermögen. Insofern triebe haben kreative Lösungen ge- ein kostenfreies Exit-Kit zur Verfü- ge: Welche Lehren sollte die Poli- ren, die von den staatlich angeord- träge lief zügig ab. Durch ein ad kann von Doppelmoral keine Rede funden, um weiterhin ihre Kunden gung gestellt. Dieses enthielt Plakate tik aus der Corona-Krise ziehen neten Betriebsschließungen betrof- hoc einberufenes, rund 80-köpfiges sein. versorgen, beraten und ausstatten und Aufkleber zu den Abstands- und und welche Erwartungen und fen waren. Dazu zählten unter an- Soforthilfeteam aus Mitarbeiterin- zu können - oftmals auf digitalem Hygieneregeln, damit Kunden, Mit- Forderungen haben Sie? derem Frisör- und Kosmetikbetrie- nen und Mitarbeitern der Hand- Nicht alle Handwerker litten und Weg. arbeiter und Lieferanten übersicht- be sowie Autohäuser, Optiker, Hör- werkskammer konnten die einge- klagten: An welchen Branchen lich über die im Laden geltenden Re- Die Krise hat strukturelle Defizite geräteakustiker und Sanitätshäu- henden Anträge rasch bearbeitet ging die Krise nahezu spurlos vo- Stichwort Fachkräftemangel: geln informiert sind. aufgedeckt, dazu zählt unter ande- ser, die ihre Verkaufsräume schlie- werden. rüber? Wird das Handwerk nach der Co- rem die bürokratische Überregulie- ßen mussten. rona-Krise samt Kurzarbeit und Wie schaut es in der Ausbildung rung. Wir brauchen zusätzliche Gab es auch Probleme? Spurlos ist die Corona-Pandemie Entlassungen in der Industrie aus? Konjunkturimpulse, eine finanziel- Ist zum Beispiel bei den Messe- wohl an niemandem vorbeigegan- künftig als solider Arbeitgeber le Unterstützung der Ausbildungs- bauern eine Pleitewelle zu be- Nachbesserungsbedarf gab es bei gen, denn was die Krise in der Ge- mehr geschätzt werden als frü- In den ersten vier Monaten 2020 betriebe sowie endlich signifikante fürchten? unvollständig ausgefüllten Anträ- sellschaft und auch im Handwerk her? verzeichnen wir in der Region mit - steuerliche Entlastungen. Die Coro- gen. Im Dialog mit den Antragsstel- na-Krise zeigt, dass die Stärkung Betriebe, die sich rein auf Messebau lern konnten die Nachbesserungen der öffentlichen Verwaltung zwin- spezialisiert haben, stehen sicher dann in den meisten Fällen vorge- gend notwendig ist. Deshalb for- vor einer kritischen betriebswirt- nommen werden, so dass diese mit Rainer Reichhold dern wir einen Investitionsfonds, schaftlichen Situation. Wir wissen positiver Empfehlung an die L- mit dem die Kommunen zur Ertei- allerdings auch, dass Messebauer Bank weitergeleitet wurden. lung von Aufträgen ermuntert wer- bedingt durch die Krise neue Kun- � Rainer Reichhold, 62, ist aus Nürtingen steht seit 2005 Handwerksbetrieben in den den sollen. Wichtig ist es außerdem, den gewinnen konnten und dank ih- Gibt es aus Ihrer Sicht ein Un- Präsident des Baden-Würt- ehrenamtlich als Präsident ei- Landkreisen Böblingen, Ess- die öffentliche Verwaltung und vor rer hohen Flexibilität einigermaßen gleichgewicht bei der Unterstüt- tembergischen Handwerks- ner der grö�ten Handwerks- lingen, Ludwigsburg, Göp- allem das Bildungssystem digital gut durch diese Zeit kommen. So zung kleiner Unternehmen im fitzumachen, da gibt es erhebliches bauen sie beispielsweise Trenn- und Handwerk oder Selbstständiger tags und der Handwerkskam- kammern im Bundesgebiet pingen, dem Rems-Murr- Verbesserungspotenzial. Die Chan- Schutzwände aus Plexiglas, die in gegenüber den Konzernen in der mer Region Stuttgart. Der vor. Dabei vertritt Reichhold Kreis sowie dem Stadtkreis cen der Digitalisierung müssen hier Apotheken, Supermärkten oder Industrie? Elektroinstallateurmeister die Interessen von fast 30 000 Stuttgart. dringend und zügig genutzt werden. Mutmacher im Rems-Murr-Kreis 7 Neues Geschäftsmodell: Gesundheitsschutz

Die Urbacher Firma Bloksma entwickelte mobile Hygienestationen, Schutzwände für den Arbeitsplatz – und den Tippi

Von Uwe Roth lediglich neu beschriftet werden. Eine Mitarbeiterin aus dem Mar- keting kam mit der zündenden Idee Urbach. zur richtigen Zeit auf ihn zu, um das Von jetzt auf gleich hat die Firma Unternehmen aus der kurzen Bloksma in Urbach zu Beginn der Schockstarre nach dem Beginn der Corona-Pandemie ihre Palette um Ausgangssperren und Werksschlie- Hygieneprodukte erweitert. Dabei ßungen zu befreien: „Sie hat beob- ist das inhabergeführte Unterneh- achtet, wie provisorisch Krepppa- men seiner Ausrichtung treu geblie- pier für Markierungen auf den Bo- ben: Arbeitsplätze sicherer zu ma- den geklebt wurde. Beschriftet wur- chen. Jetzt gibt es nicht nur Vor- den sie mit schwarzen Markern. Das richtungen, die vor Rückenschäden war dann schnell runtergerubbelt. schützen, sondern auch welche, die Sie hat dann gemeint, das können die Ansteckungsgefahr verringern. wir besser“, berichtet Bloksma über Dirk Bloksma betont, dass für die den Vorstoß, der eine ungeheure schnelle Reaktion auf den Auftrags- Dynamik ausgelöst hat. einbruch ein kurzer Draht zu den In nicht mehr als zwei Wochen Mitarbeitern sehr geholfen habe. und viel Fleißarbeit waren die ers- Auf das Firmengelände rollen ten gelb-schwarzen Wand- und Bo- demnächst Baumaschinen. Bloksma denmarkierungen mit entsprechen- bekommt ein neues Lager. Das ist den Corona-Hinweisen im Angebot. an sich nichts Besonderes. Doch in Aufforderungen wie „Mundschutz Zeiten von Covid- erforderlich“, 19 hat ein solcher „1,5 m Sicherheits- Baustart auch eine Geschäftsführer Dirk abstandhalten“ symbolische Bedeu- oder „Bitte jetzt tung: Während in Bloksma ist überzeugt, Hände desinfizie- den vergangenen ren“ waren in nor- Wochen Bloksma- dass sein Unternehmen maler Arbeitsumge- Kunden reihenwei- gestärkt aus der Krise bung anfangs unge- se Aufträge stor- wöhnlich. Inzwi- niert oder nach hin- gehen wird. schen gehören sie ten geschoben ha- dazu wie der Hin- ben, investiert der weis, einen Schutz- Betrieb für Materialflusstechnik in helm zu tragen. die Zukunft. Geschäftsführer Dirk Auch Mund-und-Nasen-Masken Bloksma ist überzeugt, dass sein sowie Desinfektionsmittel konnte Unternehmen gestärkt aus der Kri- Bloksma für seine Kunden auftrei- se gehen wird. Obwohl die Aus- ben. Da an solchen Dingen zum da- gangsbedingungen schwierig sind. maligen Zeitpunkt akuter Mangel Denn seit Mitte Mai sind die rund 30 herrschte, wurde das Morgenmaga- Beschäftigten in Kurzarbeit. zin von ARD und ZDF auf das Un- Zu Beginn hat es danach ausgese- ternehmen im Remstal aufmerksam hen, als bliebe Bloksma von den und schickte ein Filmteam. „Da- wirtschaftlichen Corona-Folgen nach ging’s deutschlandweit los“, Dirk Bloksma mit dem Tippi, einem neu entwickelten Viren-Schutz-Stift. Foto: Habermann weitgehend verschont. Als Politik verhieß die steigende Zahl von An- und Medizin den Menschen 1,5 Me- fragen. Der Geschäftsführer und ter Abstand verordneten, um sich seine Mitarbeiter machten sich im- zu bekommen. „Das zu bekommen, geräts für bargeldloses Zahlen drü- er sie in den kommenden Wochen Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/ nicht gegenseitig mit dem Virus an- mer neue Gedanken, wie der Ge- war teuer. Aber wir haben unseren cken und selbst Fingerspitzenkon- loswird. Das alles konnte die weg- 2009 gewesen. „Das hilft auch dies- zustecken, hatte Bloksma exakt die sundheitsschutz im gewerblichen Kunden erspart, sich selbst darum takt vermeiden. Die „Miene“ hat brechenden Aufträge nicht kom- mal“, sagt Bloksma. Und es helfe, richtigen Produkte im Sortiment, Bereich verbessert werden kann. kümmern zu müssen.“ 16 Seiten eine Gummikappe und ist versenk- pensieren, sagt der Geschäftsführer. Mitarbeiter zu haben, die nicht die die seither unsere Schritte lenken Sie konstruierten mobile Hygiene- umfasst inzwischen der Hygiene- bar. Die Zeit hätten er und seine Mitar- Hände in den Schoß legen und da- und uns aus dem Weg gehen lassen: stationen und fertigten Schutzwän- Katalog. Jüngstes Produkt ist der Inzwischen herrscht bei den meis- beiter sinnvoll genutzt, um bei- rauf warten, dass dem Chef schon Hinweisschilder und Bodenmarkie- de für den Arbeitsplatz. Das Pro- Tippi. Er sieht aus wie ein dicker ten Hygieneprodukten auf dem spielsweise die Produkte werblich etwas einfällt. Eine kurze Distanz rungen. Die sorgen für Arbeitssi- blem war allerdings, Plexiglas oder Kugelschreiber und ist gedacht als Markt keinen Mangel mehr. 20 000 in ein neues Licht zu rücken. Aus zu ihm ist in Zeiten des Abstands cherheit in Werkshallen und muss- beispielsweise auch Sprühaufsätze verlängerter Zeigefinger. Damit Mundschutzmasken stapeln sich im der Krise lernen - das sei schon das gut fürs Unternehmen und die Ar- ten für die neue Zweckbestimmung für die Desinfektionsmittel geliefert kann man die Tasten eines Karten- Lager. Bloksma ist überzeugt, dass unternehmerische Leitmotiv in der beitsplätze.

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concept-s Ladenbau &Objektdesign GmbH I+49 7181 993710 [email protected] 8 Mutmacher im Rems-Murr-Kreis Weingenie�er haben die Online-Theke entdeckt

Sylvie Häfner-Hutt verschickte nicht nur die Weinpakete, sondern auch die Rezepte für die dazu passenden Häppchen nebenher

Von Heidrun Gehrke Vorkehrungen bei der Rückkehr kam es zur ersten „Frühjahrsver- nach Deutschland wie eine „Light“- kostung online“. Die Besucher ha- Version vorgekommen. Ihr sei klar, ben sich im Shop ein Originalglas Remshalden. dass es „etwas skurril“ klingt, aber von Häfner bestellt oder mit dem ei- Wer so wirbelwindig und ambitio- sie sagt, wie sie es empfunden hat: genen daheim die neu abgefüllten niert der Weinwelt als zweifache „Wir haben es hier nicht mehr als Weiß- und Roséweine durchpro- Württemberger Winzerin des Jahres ganz so schlimm empfunden. Wir biert. entgegenpowert, der will etwas rei- konnten radeln, spazieren gehen, Die meiste Zeit sei in die Vorbe- ßen und bewegen, auch wenn die wir durften raus und die Menschen reitung geflossen - „dafür hatten Welt im Corona-Jahr mal eben die wenigstens auf einige Meter Ab- wir nach der Veranstaltung nichts Vollbremsung hinlegt. Kurzerhand stand sehen.“ zum Spülen“, meint sie augenzwin- verlagerte Sylvie Häfner-Hutt die Beeindruckt hat sie die Reaktion kernd. Zwei Wochen vorher konn- geplatzte Frühjahrsverkostung ins der spanischen Bevölkerung: „Ih- ten die Teilnehmer ihre Päckchen Internet. Die Online-Weinprobier- nen ist alles zusammengebrochen, mit den Probierweinen bestellen. stube war „rappelvoll“, Weingenie- aber sie haben immer gelächelt, wa- Ein Plan B für die kulinarischen ßer haben die Online-Theke ent- ren hilfsbereit.“ Zurück in der Hei- Weinbegleiter war ebenfalls erson- deckt. Daraufhin ging der Online- mat sei viel mehr „gemotzt“ wor- nen worden: „Sie mussten ihre shop durch die Decke. den. „Dort habe ich die Einstellung Häppchen selbst machen, wir haben „So ganz frisch um die Augen bin erlebt, dass es immer etwas gibt, das die Rezepte für Pesto, Dips, Orange- ich derzeit nicht mehr“, sagt Sylvie zeigt, ja, es geht weiter.“ Von dieser Spargel-Salat, Brot, Aufstriche, al- Häfner-Hutt lachend. In letzter Zeit Leichtigkeit habe sie etwas mitge- les abgestimmt auf die einzelnen arbeitet die Winzerin nachts, um nommen. Denn die Hände in den Weine, mit dem Wein mitgeliefert.“ tagsüber Zeit für ihre Kinder zu ha- Schoß legen und warten, bis alles Weintrinker wurden selbst aktiv, ben. „Im Keller habe ich meine vorüber ist, das sei „mal definitiv zogen los ins Blühende, sammelten Ruhe und kann vor mich hinarbei- gar nichts“ für sie. „Ich wollte et- gemäß einer mitgeschickten Anlei- ten.“ Weine mache was anbieten, das tung wilden Schnittlauch an Feld- sie nachts - und „Die Teilnehmer noch erlaubt ist“. rainen, Giersch auf Wiesen und wenn beim Filtrie- Im Hotel hat sie viel Bärlauch im Wald. „Ich hab’ die ren eine Maschine mussten ihre Häppchen Zeit gehabt fürs richtig losgeschickt und beschäf- Sylvie Häfner-Hutt ist zweifache Winzerin des Jahres in Württemberg und moderiert seit Corona ihre Weinproben online. Mit dem rattert, sei das kein „Rumhirnen und tigt.“ Vor dem Bildschirm hat ihnen Weinpaket kamen auch die Rezepte für die Häppchen nebenher. Foto: Büttner Problem. „Wir sind selbst machen, wir Plänemachen“. Da die Winzerin des Jahres per Video- neben der B 29 und habe sie sich die für einspieler erklärt, wo die Weine weit entfernt von haben die Rezepte für Anfang April ge- herkommen und wie sie angebaut vor lauter Zugriffen auf die Home- „Dankeschön-Aktion“ streute sie tet, hatte eingefahrene Konzepte, dem nächsten plante Charity- sind. Das Echo auf die online mode- page. Das Überraschende: „Die noch mehr spanische Leichtigkeit nach denen man verfahren ist.“ Das Wohnhaus“, meint Pesto, Dips, Orange- Frühjahrsverkos- rierte Weinprobe sei überragend Leute bestellen bis jetzt weiter die unters klickbegeisterte Volk. „Man Familienweingut, das Sylvie Häf- sie. Die Nachtstun- Spargel-Salat, Brot, tung schon abge- gewesen. „Alle waren ja eh daheim Pakete, um die Weinprobe zu ma- kann online eine Flasche Wein aus- ner vom Vater Wolfgang Häfner im den nutzt sie auch schminkt. Beim und hatten Zeit zum Spazierenge- chen.“ wählen, einen Text an die Person Jahr 2014 übernommen hat, konnte für Büroarbeit und Aufstriche mit dem Versenden der Ab- hen und Kochen.“ Am ersten Tag Auf die gute Resonanz reagierte hinterlassen, bei der Sie sich be- online einiges kompensieren. seit Corona ver- sagen habe sie sich sei der Server zusammengeklappt, sie mit einer zweiten Idee: Mit einer danken möchten.“ Im Weingut Dass es auch anders hätte kom- mehrt fürs Päck- Wein mitgeliefert.“ gesagt: „Ganz wi- wird die Dankeschön-Sendung auf men können, verhehlt sie nicht. chenpacken für den derstandslos aufge- die Reise geschickt. Viele Neukun- Komplette Gastronomie geschlos- Onlineversand. Denn der sei „ex- ben scheidet aus. Wir machen es, den seien aufmerksam geworden. sen, keine Feste, auch der Fachhan- plodiert“. aber wir machen es anders.“ Sie su- Das Weingut Häfner „Anhand der Bestellungen ist alles del habe so gut wie keinen Wein Als es mit Corona richtig dicke che immer nach Löchern und Lö- für uns messbarer und ersichtlich, mehr abgenommen. Trotzdem kam, war sie mit ihrem Mann und sungen. „Ich bin nicht der Typ ‚Jetzt woher die Besteller kommen.“ spricht sie kein einziges Mal von ei- den Kindern an einem Ort in Ferien, geht nichts mehr’.“ Wie ihre Weine, � 16 Rebsorten, 100 Prozent Erfolg, weil nur die Weine be- Nach wenigen Tagen seien viele ner „Krise“: „Wir haben eine Pan- den es besonders dick getroffen hat: so ist auch sie von bodenständiger Handlese, Maischegärung, wertet werden, nicht die Per- Beschenkte erneut erfasst worden - demie, aber es geht weiter.“ auf Lanzarote. „Überall in Spanien Struktur, hat eine eigene Charakte- holzfassgelagerte Rotweine, son oder das Marketing.“ dieses Mal als Schenkende. „Daran Die Menschen haben einen Be- war der Lockdown deutlich heftiger ristik, eine Haltung und Botschaft. haben wir gesehen, wie es sich aus- darf nach positiven Nachrichten - als hier“, erzählt sie. Sechs Tage „Ich schaue immer, was ich habe aufregend-spritzige sommer- 2020 machte sie einen breitet.“ Ihr Eindruck: „Onlinever- und nach Leichtigkeit. „Wenn man durfte sie mit den Kindern keinen und was sich daraus machen lässt.“ launige Wei�weine - darin Sprung nach vorn auf den sand wird uns noch eine Weile be- sich etwas flexibler bewegt, schafft Schritt vor die Türe setzen. „Wir Sie weiß sich umgeben von einer drücken sich Leidenschaft fünften Platz in der interna- gleiten. Ich finde es wichtig, dass es man es, wie ein Segelschiff durch sind nachts heimlich spazieren ge- „tollen Familie, einem tollen Team, und Persönlichkeit von Sylvie tionalen Wertung und vertei- nicht Amazon ist, sondern wir Re- einen Sturm durchzufahren.“ Die gangen in der Hotelanlage“, verrät tollen Kunden“. In diesem Jahr kam Häfner-Hutt aus. Sie kam digte ihren Titel als Winzerin gionalen etwas davon haben.“ Co- Geschichte, dass mehr Zusammen- sie ihre Strategie für ein bisschen die spanische Gesinnung hinzu, die rona habe sie gelehrt, dass überall halt da ist, habe die Wengerterin (Bein-)Freiheit trotz aller Ein- sie ermutigt habe, die Mauer der 2019 international auf den 17. des Jahres. Flexibilität angesagt ist. „Früher gespürt. „Und es ist ein gutes Ge- schränkungen. Abgehärtet durch Passivität zu überspringen. „Es Platz und wurde Winzerin des � Seit dem 18. Juni ist das Be- hat man nach dem Prinzip ‚Never fühl, dass wir dazu einen kleinen die Hotel-Isolation seien ihr die muss nicht alles stillstehen.“ So Jahres 2019. „Es war ein voller sengärtle wieder geöffnet. change a running System’ gearbei- Teil beigetragen haben.“ Mutmacher im Rems-Murr-Kreis 9 Corona-Schutzartikel statt DTM-Rennwagen

Bausch Werbeland sah sich mit einem völlig neuen Markt konfrontiert – und hat auf die Corona-Krise sofort reagiert

Von Wolfgang Gleich im März die Corona-Krise über das Land und auch das von ihnen ge- führte Unternehmen, die „bausch Waiblingen. werbeland gmbh“, im Waiblinger „Was machst du, wenn sich von Eisental hereingebrochen war. Die heute auf morgen dein geschäftli- Antwort, die sie für das 34 Jahre ches Umfeld grundlegend verän- junge Traditions- und Familienun- dert? Wenn du dich innerhalb einer ternehmen und dessen neun Be- Woche mit einer völlig neuen schäftigte gefunden haben, lautet: Marktsituation konfrontiert wie- „Du musst flexibel sein und dich derfindest, deine Kunden plötzlich schnell den neuen Gegebenheiten vollkommen andere Bedürfnisse anpassen. Wer einfach nur hocken haben und sich dann mit ihren bleibt, klagt und auf die Dinge war- durchweg brandei- tet, die möglicher- ligen Aufträgen „Wer einfach nur hocken weise auf ihn zu- und Wünschen an kommen, der tut dich wenden? Wenn bleibt, klagt und auf sich am Ende du dir aus dem schwer damit, sich Stand heraus neue die Dinge wartet, die auf dem Markt zu Bezugsquellen er- behaupten und schließen musst, möglicherweise auf ihn auch weiterhin um diese Aufträge Umsätze zu fah- überhaupt ausfüh- zukommen, der tut sich ren.“ ren zu können, weil am Ende schwer damit, Ihre Kunden sei- auf einmal der en dieselben geblie- Markt für die Mate- sich auf dem Markt zu ben, erklären die rialien, die du be- beiden Geschäfts- nötigst, vollkom- behaupten.“ führer, aber nun, in men leer gefegt ist, Zeiten der Corona- wenn du mir nichts dir nichts vor Epidemie, benötigten sie vollkom- der Frage stehst, woher Plexiglas men andere Dinge: In allen Berei- und Acryl nehmen? Wenn sich dann chen, Branchen und Gewerken noch die Preise für diese Materia- mussten sie sich neu organisieren, lien über Nacht verdoppeln, ohne ob Kundenverkehr oder nicht, sie dass irgendjemand dafür etwas benötigten Corona-Schutzartikel, kann, aber alle deine Kalkulationen „und wir mussten liefern!“ Und über den Haufen geworfen werden? Bauschs liefern: Aufkleber aus Wie wirst du in solch einer Situati- Hochleistungsfolien mit Schutzla- Rainer und Jürgen Bausch sind in der Corona-Zeit nicht auf den Hund gekommen. Der war schon vorher da. Die aufklebbaren Warnhinweise hingegen waren ihre Antwort auf die on deiner Verantwortung für das minat für Türen, Böden, Kunden- neue Situation. Fotos: Palmizi Unternehmen und die Mitarbeiter stopper und Thekenaufsteller, auf gerecht?“ denen informiert wird, wie man Genau vor diesen Fragen seien sie sich in Zeiten der Corona-Epidemie ger: Stopper, Schilder, Aufsteller, gen in den 1990er Jahren nach und fährt, ist es unübersehbar. „Die wird sich, wie in vielen andern gestanden, blicken die Brüder Rai- korrekt verhält, und dazu auch Info-Ständer und - wenn man nach ins Unternehmen ein, 2002 Entscheidung für den Standort auch, im Gefolge der Corona-Krise ner und Jürgen Bausch zurück, als gleich die dafür notwendigen Trä- schon dabei ist, sich neu zu orien- auch Schwiegertochter Birgit, die Waiblingen war goldrichtig!“ be- tiefgreifend verändern“ sagt er vo- tieren - PVC-Gesichtsschutzvisiere, für die Büroleitung und den Ver- tont Rainer Bausch, „es war uns raus. Vor allem diejenigen Unter- maßgenaue Plexiglasscheiben zum kauf von bedruckten Textilien und wichtig, der Stadt und dem Umfeld nehmen, die sich bisher fast aus- Schutz vor Niesen, Husten, Spu- Werbemitteln verantwortlich treu zu bleiben.“ Und so solle es schließlich auf den Messebau und cken und den mit dem Atem wo- zeichnet. Eine weitere wichtige auch bleiben, ein Anbau sei bereits die Automobilwirtschaft gestützt möglich ausgesandten, virenbelas- Weichenstellung erfolgte im Jahr geplant, die Pläne von Architekten hatten, würden wohl in große Tur- teten Aerosolen, Desinfektionssäu- 2000, als das Unternehmen Mit- seien fertig. bulenzen geraten. Sie selbst seien len mit Info-Display und integrier- glied der „Werbeland“-Verbund- Noch im vergangenen Jahr war jedoch zuversichtlich, betonen die ter Ablage für Desinfektionsspen- gruppe wurde, eines Zusammen- das Folieren der DTM Safety Cars, Brüder: „Wenn man so will, dann der und Postertasche. Und selbst- schlusses von Un- bevor sie sich auf gehören wir zu den Krisengewin- verständlich auch das Desinfekti- ternehmen der „Die Landschaft in die europäischen nern. Bausch wird bleiben!“ Sie onsgel, um die Produktpalette zu Werbetechnik- Rennstrecken bega- seien personell gut aufgestellt und vervollständigen. Branche im unserer Branche wird ben, ein wichtiges hätten bereits in der Vergangenheit Gegründet wurde das umtriebige deutschsprachigen und prestigeträchti- die richtigen Investitionsentschei- Unternehmen, die „bausch werbe- Raum. sich, wie in vielen ges Standbein des dungen in Bezug auf den Maschi- land gmbh“, 1986 von dem Werbe- 2006 traten dann Unternehmens. nenpark getroffen. Dies zeige sich und Schaufenstergestalter Roland die Brüder in die andern auch, im Gefolge Über drei Jahre hin- auch an der jüngsten Kaufentschei- Bausch. Er erkannte die schier un- Fußstapfen des Va- weg wurden die dung, einem Platten-Direkt-Dru- endliche Vielfalt an Möglichkeiten, ters und übernah- der Corona-Krise tief- DTM-Serienfahr- cker für starre Materialien mit die sich hinter dem Beschriften von men die Geschäfts- greifend verändern.“ zeuge im Eisental XXL-Rollen, eine Zukunftsoption Werbeträgern verstecken, seien es führung, vor sechs mit Firmenlogos mit Blick auf die Zeit nach der Co- Feuerzeuge, Kugelschreiber, Kun- Jahren zog das Un- und Startnummern rona-Epidemie. „Ja“, ergänzt Rai- denstopper, Thekenaufsteller, Wer- ternehmen vom bisherigen Stand- versehen. Das Unternehmen erar- ner Bausch, „wir sind optimistisch, befahnen, Schilder, Pylonen, ort „Im Hohen Rain“ mehrere Hun- beitete sich bei den Kunden einen was die Zukunft angeht. Nicht zu- Leuchtdisplays, Neonanlagen oder dert Meter weiter ins Eisental, in guten Ruf für seine Flexibilität, Zu- letzt auch deshalb bieten wir wie- auch Pkw, Lkw und Transporter. ein eigenwillig anmutendes hölzer- verlässigkeit und seine akkurate der einen attraktiven Ausbildungs- Die Söhne Rainer und Jürgen, nes Gebäude mit dem Schild „Wer- Arbeit. Doch dieses Marktsegment, platz an, wir suchen auch in diesem Werkzeugmacher, Elektrogeräte- betechnik aus Woiblenge“ als Eye- bedauert Jürgen Bausch, sei in die- Jahr wieder einen Auszubildenden Statt Werbemittel waren plötzlich Spuckschutzwände, Desinfektions- techniker und DTP-Designer der catcher. Bereits wenn man vom sem Jahr total weggebrochen. „Die zum Schilder- und Lichtreklame- säulen oder Warnaufkleber gefragt. eine, Schriftsetzer der andere, stie- Freibad zur Alten Bundesstraße Landschaft in unserer Branche hersteller.“ Turbulente Zeiten bei „Essen auf Rädern“

Der Kreisdiakonieverband Rems-Murr sorgte auch für warme Mahlzeiten, als alles andere geschlossen war

Von Wolfgang Gleich tionen übernommen, von Maltesern, sechs Menüs pro Tag zur Auswahl, Arbeiterwohlfahrt und DRK, oder in den Kategorien Vollkost-Tages- stelle eine zusätzliche Dienstleis- tipp, Hausmannskost, Diätkost, Waiblingen. tung von Pflegeheimen dar, auch leichtes Menü, Premium- und klei- „Seminare kann man verschieben, mal von einer Metzgerei, dies alles nes Menü. Die meisten Essen wer- Konferenzen sind per Videoschal- aber meist in einem sehr begrenzten den den Kunden täglich warm aus- tung möglich, und selbst Therapie- geografischen Raum. „Unser Lie- geliefert - es gebe jedoch auch die sitzungen können umorganisiert fergebiet dagegen erstreckt sich Möglichkeit, mehrere Essen, bei- oder anders gestaltet werden. Aber über ganz Waiblingen und seine spielsweise für eine komplette Wo- unsere mehr als 200 Kunden, die Teilorte, Schwaikheim, Leuten- che, tiefgefroren zu beziehen und wir jeden Tag mit Mahlzeiten belie- bach, Winnenden, Weinstadt, Ker- diese dann in der Mikrowelle oder fern, die konnten nicht acht Wochen nen, Fellbach und Korb.“ im Backofen selbst aufzuwärmen. unversorgt bleiben. Sie mussten Allein schon in „normalen Zei- Zusätzlich zur großen Essensaus- auch während der Wochen des ten“ sei es eine logistische Heraus- wahl gebe es an Ostern oder Weih- Lockdowns essen!“ Auf diese einfa- forderung, die insgesamt sieben nachten noch Sonderspeisepläne. che Formel bringt Reinhard Bihl- Touren mit ihren jeweils dreißig bis „Beim Essen auf Rädern“, so Dutz’ meyer, der Verwaltungsleiter des vierzig Lieferadressen für jeden griffiges Fazit, „gibt es auch in Co- Kreisdiakonieverbandes Rems- Fahrer zusammenzustellen, merkt rona-Zeiten kein Home-Office, da Murr, die Aufgabe, die er zusammen Dutz an. „Nun mussten wir darüber musst du direkt an die Menschen mit Barbara Dutz, der Einsatzleite- hinaus feste Teams für das Warm- heran!“ rin des Essen-auf-Rädern-Dienstes machen der Mahlzeiten, für das Durch Lockdown, Kontaktbe- zu lösen hatte. „Ja“, stimmt Dutz Verpacken in die Thermoboxen und schränkungen und Abstandsregeln, zu, „es waren schon turbulente Zei- das Beladen unserer Lieferfahrzeu- fügt Bihlmeyer hinzu, sei es generell ten, die wir zusammen mit unserer ge zusammenstellen. Der Gedanke im Arbeitsleben zu Veränderungen Kollegin Christiane dabei war, falls je- bekommen, „die uns noch Jahre be- Wendel und den 23 „Beim Essen auf mand an der Pande- schäftigen werden. Sicherlich wer- Fahrern durchzu- mie angesteckt wird den Home-Office, Video- und Tele- stehen hatten.“ Rädern gibt es auch in oder wegen eines fonkonferenz auch in der Zeit nach Und dabei, er- Falls in seinem Um- Covid-19 einen festen Platz behal- klärt Bihlmeyer, ge- Corona-Zeiten kein feld ausfällt, dann ten, aber man hat auch wieder ge- höre der Essens- muss nicht unsere lernt, welches Gewicht der persön- dienst eigentlich Home-Office, da musst gesamte Mann- lichen Begegnung zukommt, dem gar nicht zu den du direkt an die schaft in Quarantä- Sich-gegenüber-Sitzen“. klassischen Kern- ne, sondern immer Darunter habe kaum ein Bereich aufgaben des Kreis- Menschen heran!“ nur das eine Team, stärker gelitten als die Sozialpsy- diakonieverbandes. mit dem er zusam- Birgit Klein sorgte dafür, dass während der Corona-Pandemie „Essen auf Rädern“ nicht die Luft ausging. Foto: Habermann chiatrie. Für die Arbeit des Kreis- Die Kreisdiakonie biete Beratungen menarbeitet.“ Ständig sei die Angst diakonieverbandes sei es besonders für Menschen in schwierigen Le- präsent gewesen, dass sich womög- schmerzlich gewesen, dass die benslagen an. Dazu gebe es beim lich doch ein Mitarbeiter angesteckt Selbsthilfegruppen vollkommen Kreisdiakonieverband Rems-Murr- habe. Aber zum Glück sei der Kelch In dem spiegeln sich die bedeuten- man für sich selbst unendlich viel nungen der Kunden hinein, erklärt weggebrochen seien. Man sei gerade Kreis folgende Fachbereiche: Paar-, bisher an ihnen vorbeigegangen, den gesellschaftlichen Veränderun- über Menschen aus allen sozialen Dutz. Es habe sich eingespielt, dass dabei, mit Kleinstgruppen einen Familien-, Lebens- und Sozialbera- niemand sei krank geworden, es gen wider, ergänzt Bihlmeyer. Einst Schichten und in den unterschied- man die Thermobox mit dem Essen Neuanfang zu organisieren, unter tung, Schuldnerberatung, Sozial- habe keine Ausfälle gegeben, nie- sei es eine klassische Domäne für lichsten Lebenssituationen lernen vor der Wohnungs- oder Haustüre strikter Beachtung von Abstands-, psychiatrische Hilfen, Jugendmi- mand musste in Quarantäne. Darü- Hausfrauen und Zivildienstleisten- könne. abstelle. Die Kunden haben ihre ei- Desinfektions- und Mundschutzre- grationsdienst, Suchtberatung, ber sei man besonders froh, denn de gewesen, nun hoffe man auf Mit- In Zeiten der Corona-Epidemie gene Box, somit sei sichergestellt, geln, mit gemeinsamen Spaziergän- Flüchtlingshilfe und eben den Be- viele der Fahrer seien Rentner. arbeiter, die ein Freiwilliges Sozia- und der damit einhergehenden spe- dass es nicht durch einen Boxen- gen. „Die Politik gibt den Rahmen reich Essen auf Rädern. Auch was die Zusammensetzung les Jahr oder einen Bundesfreiwilli- ziellen Sicherheitsanforderungen tausch zu Infektionen kommen kön- vor, wir versuchen, ihn so schnell Anderswo sei der Mahlzeiten- der Essensfahrer anbelangt, habe es gendienst ableisten möchten. Es gehe man natürlich nur in ganz be- ne. Das Essensangebot umfasse vier wie möglich auszufüllen und zu ei- dienst eher an die ambulante Pflege über die Jahrzehnte hinweg einen handle sich um eine spannende, ab- sonderen Ausnahmefällen, in denen verschiedene, immer aufeinander- ner gewissen Form der Normalität angedockt, werde von Diakoniesta- bemerkenswerten Wandel gegeben. wechslungsreiche Aufgabe, bei der es unvermeidlich sei, in die Woh- folgende Wochenpläne mit jeweils zurückzufinden.“ 10 Mutmacher im Rems-Murr-Kreis Zu einem neuen Miteinander gefunden

Beim Rudersberger Fenster- und Türenhersteller Weru liefen die Geschäfte in der Corona-Krise weiter / Der Gesundheitsschutz hat oberste Priorität

Von Uwe Roth ist krisenerprobt. Den Modelleisen- bahn-Hersteller Märklin hat er in Göppingen wieder auf die Erfolgs- Rudersberg. schiene gesetzt. Löbich hatte bei Eigenheimbesitzer nutzen die coro- seinem Amtsantritt eine klare Vor- nabedingte berufliche Zwangspau- stellung, was vor allem beim Ver- se, um liegengebliebene Haus- und trieb besser werden muss, um an Gartenarbeiten zu erledigen. Auch alte Geschäftserfolge anzuknüpfen. der Fenster- und Türenhersteller Ein halbes Jahr später war sein Weru in Rudersberg profitiert vom Plan A hinfällig. Der Manager sah Renovierungseifer. Die Geschäfte Weru mitten in seiner Einarbei- seien gut, bestätigt Geschäftsführer tungszeit von einer Krise bedroht, Stefan Löbich. Im Gegensatz zu vie- mit der er nicht rechnen konnte: Co- len Betrieben im Kreis läuft die rona und die Folgen des Lock- Weru-Produktion auf vollen Tou- downs, zu Deutsch Schließungen. ren. Was Löbich „Ich bin am An- mindestens ebenso fang davon ausge- freut, sei ein neues „Ich trau’ mich es fast gangen, dass Coro- Miteinander, sagt na auch uns wirt- er. In der Krise hät- nicht zu sagen, aber schaftlich treffen ten Arbeitgeber und wird. In welchem Arbeitnehmer nä- wir liegen trotz Corona Ausmaß, war un- her zueinanderge- leicht über dem klar.“ Nun sind seit funden. dem Ausbruch rund Stefan Löbich ist Vorjahresniveau.“ vier Monate ver- seit einem Jahr Chef gangen, nach denen bei Weru. Der 56- er erleichtert bilan- Jährige ist vom Aufsichtsrat der ziert: „Wir haben ganz normal Firma nach Rudersberg geholt wor- durchgeschafft.“ Zwar seien die den, um das Traditionsunterneh- Auslandsgeschäfte komplett einge- men finanziell auf einen besseren brochen, doch im Inland sei es dafür Kurs zu bringen. Der Heilbronner umso besser gelaufen. Daheim im Zwangsurlaub, Home-Office oder bei der Kurzarbeit haben Menschen erledigt, was sie länger schon vor- hatten. Sie kümmerten sich um den Einbau neuer Fenster oder auch der Haustüre. Die in Deutschland verstreuten Vertragshändler hatten zu tun und gaben die Bestellungen an die Pro- duktion weiter. Wie andere Hand- werker schafften die Montage- Geschäftsführer Stefan Löbich mit Beschäftigten in der Produktion. Fotos: Habermann trupps systemrelevant weiter und tauschten bei Kunden neue gegen alte Fenster. „Ich trau’ mich es fast hat anfänglich täglich getagt.“ Wer Tisch den Mindestabstand einzu- „der Betriebsrat sehr löblich unter- schäftsführer Löbich dennoch keine nicht zu sagen, aber wir liegen trotz von zu Hause aus seine Arbeit erle- halten. wegs ist“. Selten waren sich beide Rückkehr in die alten Vor-Corona- Corona leicht über dem Vorjahres- digen konnte, durfte ins Home-Of- Für wichtige Veränderungen war Seiten über ein unternehmerisches Zeiten. Der enge Austausch werde niveau“, sagt Löbich über die ersten fice. Für Mitarbeiter, die wegen ge- und ist die Zustimmung des Be- Ziel einig: die Gesundheit der Be- für ihn wichtig bleiben - und sei es Umsatzzahlen unter seiner Regie. schlossener Kitas und Schulen Kin- triebsrats notwendig. Die Ge- schäftigten zu schützen und Ar- in Videokonferenzen. Drei Bespre- Trotzdem bleibe er mit Prognosen der zu betreuen hatten, seien eben- schäftsleitung sei mit diesem im beitsplätze zu erhalten. An den ver- chungsräume sind mit der entspre- vorsichtig. Wer weiß, was noch falls großzügige Lösungen gefunden ständigen Austausch. Der Betriebs- schiedenen Standorten von Weru chenden Technik ausgerüstet wor- komme. „Wir fahren auf Sicht.“ worden. Die Beschäftigten blieben ratsvorsitzende gehört zum Krisen- mit über 1100 Beschäftigten, davon den. Auch seit Geschäftsreisen wie- Dennoch hat sich auch bei Weru in der gleichen Schicht, um Kontak- stab mit der erfreulichen Nebenwir- rund 350 in Rudersberg, hat es nach der möglich seien, will er sich mit in den vergangenen Monaten eini- te unter den Werksangehörigen zu kung: „Zu den Arbeitnehmer-Ver- Firmenangaben keine zehn Infek- Geschäftspartnern - wenn möglich - ges geändert. „Wir waren relativ verringern. In der Kantine wird in tretern hat sich eine neue Nähe auf- tionen gegeben. weiterhin virtuell treffen. Das spare Stefan Löbich: „Der Krisenstab hat zeitnah aufgerüttelt und haben ei- zeitlich festgelegten Etappen geges- gebaut.“ Löbich gerät beinahe ins Sollte die Krise irgendwann ab- Zeit und schone vor allem die Um- täglich getagt.“ nen Krisenstab eingerichtet. Der sen, um auch dort von Tisch zu Schwärmen, als er feststellt, dass gehakt sein, wünscht sich Ge- welt.

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FRIED stellt Gehäuse fürLaborgeräte zur Bekämpfungvon Coronaher

„Sie produzieren unter schwierigen Bedingungen, sie kümmern sich um die Qualität, sie verpacken und trans- portieren Waren. Sie werden von einemsehr engagier- ten Team der Verwaltung vor Ort und im Home-Office unterstützt, um die europaweite Versorgung vieler Ärzte, Pflegekräfte und Forscher gewährleisten zu können“, erzählt der Geschäftsführer Andreas Fried in Anbetracht der aktuellen Situation in der Firma.

Krisenbewältigung durch Automatisierung

Das breite Portfolio von Fried beinhaltet unter anderem lackierte Kunststoffteile und -verkleidungen für Medizin- geräte, die währendder Corona-Zeit stark nachgefragt werden. Von Absaugpumpen, die in Krankenhäusern, Kliniken und Arztpraxen zumEinsatz kommen, bis Zentri- fugen und Thermocycler, die im Laboralltag viele For- scher und Ärzte unterstützen.Umden Kunden weiterhin Fried Kunststofftechnik stellt sich der beson- höchste Qualität zu garantieren,investiert Fried laufend Ausbildung und Einstiegsmöglichkeiten deren Verantwortung im Kampf gegen Corona in modernste Fertigungsanlagen. Eine effiziente Maschi- bei Fried nenplanung, Industrie 4.0 sowie die konsequente Digitali- Im März 2020musste sich das Familienunternehmen aus sierungund Automatisierung sorgen für eine wirtschaftli- Mit langjährigen renommierten Kunden und motivier- Urbach im Remstal auf eine schwierige und unbekannte che Produktionsweise, gleichbleibend hohe Qualität und ten Mitarbeitern möchte das Familienunternehmen Situation mit dem Corona-Virus einstellenund einige niedrige Fertigungskosten. In der Krise spieltvor allem seinen Erfolg kontinuierlich ausbauen. Als moderner erhebliche Veränderungen durchleben. Als Zulieferer von die neue vollautomatische Lackieranlage eine entschei- und stetig wachsender Arbeitgeber bietetFried flexible Medizin- und Laborgeräten trägt Fried eine besondere dende Rolle. Unabhängig von Krankheitsausfällen erfolgt Arbeitszeitmodelle, eine leistungsgerechte Vergütung, Verantwortung für seineEndkunden und versucht im die Fertigungrund um die Uhr und dies auf höchstem überdurchschnittliche Sozialleistungen und ständige Rahmen der Möglichkeiten den Betrieb trotz der schwie- Qualitätsniveau. Weiterbildungsmöglichkeiten. Für diejenigen, die an riger Lage aufrechtzuerhalten. Innerhalb weniger Tage einem wirtschaftlich gesunden Umfeld mit einer deutlich wurden die Maßnahmen umgesetzt, die zum persönli- mitarbeiterorientierten Firmenphilosophie interessiert chen Schutz und zur Aufrechterhaltung der Produktion sind, könnte Fried die nächsteberufliche Herausforde- dienen. Dazu gehören Mundschutzpflicht, Schichtentren- rung sein. Dazu bietet das Familienunternehmen viel- nungen, Einhalten von Hygienevorschriften sowie das fältige Möglichkeiten, sich persönlich einzubringen und Beachten von Abstandsregeln.EinigeVerwaltungsabtei- weiterzuentwickeln. Die aktuellen Ausbildungsstellen lungen wurden vollständig in das Home-Office versetzt und Einstiegschancen sind auf www.fried.de/karriere zu -für andere Abteilungenwurdeein Rotationsprinzip finden. eingeführt und die leerstehenden Büros zur Verteilung der Mitarbeiter vor Ort genutzt. Durch die Maßnahmen konnte gewährleistet werden, dass die Arbeit ohne Ein- schnitte fortgesetzt werden konnte. Fried Kunststofftechnik GmbH Wasenstraße 90 D-73660 Urbach Besonders stolz ist die Firma auf die eigenen Mitarbeiter, Telefon +49 (0) 7181-8000-0 die Verständnis für alle Maßnahmen zeigen und die Hy- Fax +49 (0) 7181-8000-15 gienevorschriften vorbildlich umsetzen. [email protected],www.fried.de Mutmacher im Rems-Murr-Kreis 11 „Die Krise hat Menschen empathischer gemacht“

Die Klingele Papierwerke in Remshalden sind gut durch die Krise gekommen und haben ein neues Produkt – Tr ennwände aus Pappe

Von Uwe Roth kommen.“ Und sie lobt das neue land sowie für die Firmentöchter in Miteinander im Unternehmen. Westeuropa zuständig. Die Frage nach dem Wohlbefin- Der gute Umgang mit Menschen Remshalden. den zum Auftakt eines Gesprächs ist für die studierte Verpackungs- Die Klingele Papierwerke in Rems- ist meistens nicht mehr als eine höf- technikerin von zentraler Bedeu- halden hatten in der Anfangsphase liche Floskel. „Wie geht’s?“ Zumin- tung, um die Unternehmensziele zu der Corona-Zeit die richtigen Kun- dest war das so vor der Corona-Kri- erreichen. Im Unternehmen musste den: die Lebensmittelindustrie. Die se. „Jetzt ist daraus mehr gewor- nach Ausbruch der Pandemie und bestellte auf einen Schlag große den“, sagt Carolyn Wagner. „Man den Einschränkungen vieles in kur- Mengen Verpackungsmaterials, um kümmert sich mehr umeinander. zer Zeit neu gedacht, entschieden die anfänglichen Hamsterkäufe der Der Wunsch, bleiben Sie gesund, ist und umgesetzt werden, um die Ab- Verbraucher zu befriedigen. Ge- wirklich so gemeint. Die Krise hat standsregeln einzuhalten. „Unbü- schäftsleiterin Carolyn Wagner die Menschen empathischer ge- rokratische Lösungen waren plötz- lässt zusätzlich Trennwände aus macht“, beobachtet sie. Die 51-Jäh- lich sehr viel einfacher möglich. Ich Wellpappe produzieren. Auch ein rige ist seit einem Jahr am Klingele- würde mir wünschen, dass wir dies gefragtes Produkt. Sie sagt: „Wir Hauptsitz in Remshalden für die beibehalten werden.“ Die Auflagen sind bislang gut durch die Krise ge- vier Wellpappenwerke in Deutsch- zu respektieren habe jedem Einzel- nen im Betrieb Disziplin abver- langt. „Es hat sich aber gezeigt, Disziplin bringt was.“ Zu Beginn habe es im Betriebsrat einen Infektionsfall gegeben, be- richtet die Managerin. Darauf habe man konsequent reagiert, so dass es keine Ausbreitung der Infektion ge- geben habe. Die Arbeit von zu Hau- se aus „klappt hervorragend“. Der Beweis sei nun endgültig geliefert, dass sich von Remshalden aus Auf- gaben des Managements in Online- Konferenzen genauso gut erledigen lassen wie bei realen Treffen. Ge- schäftsreisen seien künftig sicher notwendig, stellt Wagner fest. Ein Online-Meeting sei in der Termin- planung aber jedes Mal eine Option, an die gedacht werden müsse. Recycelbare Trennwände aus Pappe waren zunächst nur eine Idee für das eigene Werk in Wunsiedel. Inzwischen bieten die Papier- Sollten sich Videokonferenzen werke Klingele die Papptrennwände zum Verkauf an. allgemein dauerhaft etablieren, hat Klingele ein Produkt im Portfolio, das die Teilnehmer in ein besseres Licht rückt: MonKey Desk ist ein an dem Klingele beteiligt ist, hat Inzwischen werden die recycelba- Krisen übersteht das Unterneh- Tischaufsatz aus Wellpappe. Da- das praktische Pappmöbel entwor- ren Trennwände von Klingele jedem men bereits seit 100 Jahren. Alfred rauf stellt man das Notebook, des- fen. Nach jeder Konferenz lässt es zum Kauf angeboten. Sollte die Klingele, der Großvater des heuti- sen kleine Kamera- sich zusammen- Pandemie irgendwann vorbei sein gen geschäftsführenden Gesell- linse in dieser er- klappen und flach und sollten sämtliche Auflagen auf- schafters Dr. Jan Klingele, hat das höhten Position mit „Unbürokratische verstauen. gehoben werden, wäre das Interesse Unternehmen am 21. April 1920 ge- dem Nutzer auf Au- Klingele konnte an den Trennwänden weg. „Das ist meinsam mit seinem Schwager Emil genhöhe ist. Übli- Lösungen waren sich mit Trennwän- für uns kein Drama. Wir sind da- Holfelder als „Badische Wellpa- cherweise sehen plötzlich sehr viel den aus Wellpappe rauf nicht angewiesen“, versichert pierfabrik Klingele und Holfelder“ sich die Konferenz- sehr schnell selbst die Geschäftsführerin. Die Lebens- gegründet. 1936 erfolgte der Bau teilnehmer an den einfacher möglich.“ behelfen, um in der mittelindustrie und die Milchwirt- des Standorts der heutigen Zentrale Monitoren von Produktion die Be- schaft sind Hauptabnehmer der Remshalden - der Großkunde Bosch schräg unten und schäftigten auf Ab- Verpackungsprodukte von Klinge- hatte auf einem schwäbischen Lie- damit aus einer verzerrten Perspek- stand zu halten. Diese waren ur- le. Vom Verbot der Einkaufstüten feranten bestanden. Heute ist die Carolyn Wagner ist seit dem vergangenen Jahr Managing Director Wes- tive, die oftmals mehr den Hinter- sprünglich eine Idee des Verarbei- aus Plastik und dem allgemeinen Klingele-Gruppe mit Produktions- tern Europe und damit für die vier Wellpappenwerke in Deutschland zu- grund und die Decke zeigt als den tungswerks Wunsiedel (Fichtelge- Trend weg vom Plastik profitiert standorten in zehn Ländern auf drei ständig.Fotos: Klingele Papierwerke Menschen. Ein Start-up in Berlin, birge) für die eigenen Arbeitsplätze. die Klingele-Gruppe. Kontinenten aktiv.

WENN HYGIENE DAS WICHTIGSTE IST.

Die Corona-Pandemie zeigtnachdrücklich, wie wich- tig vorbeugende Hygiene auch im Alltag ist. Eine wirk- same Desinfektionsreinigung können Sie mit nachhaltigen Mitteln realisieren –überall, wo Menschen sich begegnen. Professionelle Kärcher Dampfreiniger sind erprobte, HACCP-zertifizierteSysteme und beseitigen behüllte Viren wie SARS-CoV-2 und andereCoronaviren wie MERS und SARS sowie Influenzaviren zu 99,999%* und Bakterien zu 99,999 %**. kaercher.com

*Bei der punktuellen Reinigung mit dem Kärcher Dampfreiniger,d.h.einerBedampfungsdauer von30Sekunden bei maximalem Dampfdruck, werden 99,999%der behüllten Viren, wie Corona- oder Influenzaviren (mit Ausnahme desHepatitis-B-Virus), auf üblichen, glatten Hartflächen entfernt (basierend auf PVC-Oberfläche; in Anlehnung an EN 16615:2015-06; Testkeim: Modifiziertes Vacciniavirus Ankara). ** Bei der Reinigung mit professionellem Kärcher Dampfreiniger bei einer Reinigungsge- schwindigkeit von30cm/s und maximalem Dampfdruck werden 99,999%aller Bakterien auf üblichen, glattenHartflächen abgetötet (in Anlehnung an EN 16615:2015-06 mit PVC- Boden; Testkeim: Enterococcus hirae ATCC®10541). 12 Mutmacher im Rems-Murr-Kreis Online-Weinproben als Chance in der Krise

Wie Corona bei der Remstalkellerei völlig neue Motivationsschübe bei den Mitarbeitern auslöste

Von Heidrun Gehrke Format statt Schulter an Schulter zwischen Holzfässern. Gab es mal einige Sekunden Wackelbild und Weinstadt. verrauschten Ton, habe sich nie- Im März kam es auch für die Rems- mand daran gestört. „Wir wurden talkellerei knüppeldick. Alle Veran- als das wahrgenommen, was wir staltungen im schönen Holzfasskel- sind, kein Filmstudio, sondern ler abgesagt. Die Stimmung: im Weinerzeuger“, erzählt Peter Jung. Keller. Besonders schmerzlich war Was bis zum Pandemie-Geschehen für alle das abgesagte große Jubilä- unmöglich schien, wurde ein Ding ums-Tasting zum 80-jährigen Be- der Möglichkeit: Alle sechs Online- stehen der Remstalkellerei. Mit On- Termine waren der Hit. „Es war ein line-Weinproben hat sich die Ge- Sprung ins kalte Wasser und er hat nossenschaft auf die neue Situation sehr gut funktioniert“, resümiert eingestellt. Besonders mutmachend: Jung. „Wahrscheinlich wäre unter Der Fahrplan, wie es weitergeht, normalen Umständen mehr Zeit ins kam aus der Belegschaft selbst. Land gegangen, aber manchmal Das C-Ereignis machte auch den muss man auch mal den Mut haben, Veranstaltungen der Remstalkelle- einfach mal zu machen.“ rei den Garaus. Was also tun, um Besonders mutmachend aus sei- über die Runden zu kommen? „Et- ner Sicht war, dass das „Konjunk- was im Netz anbieten lag nahe, weil turprogramm“ von den eigenen sich eh alles dort abspielt und alles Mitarbeitern aus dem erzwungenen sich dort austauscht“, sagt Peter Nichtstun heraus geboren wurde. Jung, Vorstandsmitglied der Rems- „Die Online-Weinprobe hat intern talkellerei. Eine leistungsstarke einen völlig neuen Motivations- Webcam sei die ein- schub gebracht“, so zige Anschaffung Jung. So hätten gewesen, dann „Wir haben die erste Mitarbeiter in den konnte es schon los- Bereichen Logistik gehen mit der ersten Weinprobe ohne und Auftragserfas- Weinprobe, bei der sung von sich aus niemand nach dem Anspruch auf Perfektion angeboten, das ge- siebten Probiergläs- gemacht, gerade das stiegene Paket-Auf- chen noch nach kommen auch Hause fahren muss, hat den Reiz ausge- samstags noch zu weil das gepflegte bewältigen, ohne Weinsüppeln auf macht.“ dass eine Bitte „von dem heimischen oben“ nötig gewe- Sofa stattfindet. sen sei. Zudem hätte das Team nach Die Remstalkellerei war eines der ersten Weingüter, die mit ihren Weinproben online gingen. Die Moderatoren Helen Schmalzried und Peter Jung bei ihrer Premiere Anfang April Zehn Tage lagen zwischen Idee der ersten Online-Weinprobe viele im Holzfasskeller. Foto: Palmizi und erstem Live-Tasting: „Wir ha- Ideen für Themen und Locations in ben die Weinprobe ohne Anspruch die Diskussion eingebracht, damit auf Perfektion gemacht, gerade das das Format auch für „Wiederho- Partnern aus der ebenfalls von Co- und blickten die Teilnehmer auf Pa- feste nicht stattfinden konnten. kommen können, die vielleicht fern- hat den Reiz ausgemacht“, so Jung, lungstäter“ interessant bleibt. „Die rona gebeutelten Gastronomie rea- noramabilder vom Kleinheppacher Und bei ungewisser Zukunftsprog- ab der Remstäler Weintraubenregi- der erstmals über Facebook, Instag- Gemeinschaft war toll, jeder für lisieren lassen: Regionale Köche Kopf. nose dampfen auch Firmen ihre on leben.“ ram und die Website als Wein-Mo- sich, und trotzdem waren wir ver- grillten vor der Kamera und zau- Wie hoch die Einbußen infolge Präsentationen, Messeauftritte und Für jeden Weintrinker sei es derator „auf Sendung“ gewesen sei. netzt in einem großen Kreis an berten Spargelgerichte, stets in Ver- der geplatzten Veranstaltungssai- Feiern ein. Mit der Online-Wein- schließlich ein geniales Konzept: Rund 500 Premieren-Verkoster hät- Weinfreunden, viele unserer Mit- bindung mit den passenden Weinen. son die Remstalkellerei treffen, ste- probe lasse sich nicht alles auffan- moderierter Müßiggang mit Wein ten sich eingeloggt zur Weinverkos- glieder haben mitgemacht und es Um das Thema Wein interessant he frühestens Ende kommenden gen, „aber sie waren mehr als Trop- auf der Couch mit Erlebnischarak- tung aus der Ferne. Im trauten aktiv beworben.“ und abwechslungsreich zu vermit- Jahres schwarz auf weiß geschrie- fen auf den heißen Stein“, behält ter. Keine Ansteckungsgefahr, weil Heim wurden die Weine mitgenippt In Videos und Bildern wurde teln, habe man „Locationwechsel“ ben. „Betroffen sind wir auch als Jung seinen Optimismus. Geplant die Teilnehmer im kleinen Kreise und mitgeschwenkt, die sich die kreativ und ideenreich festgehalten, eingebaut, vom Barriquekeller an Lieferant von Gastronomie, Fir- sei, das Format beizubehalten und bleiben. „Daheimbleiben“ wird er- Teilnehmer online bestellten und wie jeder die Weinprobe erlebt hat. einen Strand etwa: Über Green- men, Veranstaltungen und Geträn- auszubauen - nicht nur so lange, bis füllt, und trotzdem geht man „unter vor die Haustüre geliefert bekamen. „Der Ausbruch aus dem ganzen screen wurden fiktive Kulissen vom kefachhandel“, erklärt Peter Jung. sich der Normalbetrieb wieder ein- Leute“. Und wer weiß - vielleicht Dazu weinkundliche Erläuterun- lahmgelegten Alltag hat motiviert“, anderen Ende der Welt für den rea- Dieses Jahr werde weniger konsu- gependelt hat. „So sollen auch hat die Online-Weinprobe ja auch gen, wie gewohnt launig und le- sagt Jung. Zudem habe sich der len regionalen Wein geschaffen. Je miert, weil wochenlang Restaurants Weininteressierte erreicht werden, den einen oder anderen Führer- bensnah - kontaktfrei im Youtube- „Schulterschluss“ mit langjährigen nach Position der Kamera klickten geschlossen hatten und viele Wein- die nicht eben nach Beutelsbach schein gerettet ...

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Die 15-jährige Lenya und ihre Mutter Carola Huber aus Waiblingen-Neustadt gehörten dem ehrenamtlichen Näherinnen-Team an. Foto: Habermann Näherinnen-Teams im Dauereinsatz

Als im April die Maskenpflicht verkündet wurde, hatte es Birgit Kralisch vom Roten Kreuz mit einem riesigen Ansturm zu tun: Haben Sie Masken für uns?

Von Andrea Wüstholz rinnen klinkten sich ein, und inner- ßen Mengen Gummibändern dort temberg hatte Anfang Juli ange- halb kürzester Zeit hatte Birgit abgestellt. Lenya Huber und ihre kündigt, an der Maskenpflicht fest- Kralisch ein Team ehrenamtlicher Mutter schnitten Stoffe zu im Ak- halten zu wollen. Der Mund-Nasen- Rems-Murr. Näherinnen beisammen, die uner- kord, wohl wissend, dass ein Stan- Schutz sei ein wirksames Mittel im „Mauldäschle“ nennen manche lie- müdlich Mund-Nasen-Masken her- dard-Schnittmuster nicht jeder Ge- Kampf gegen das Coronavirus, hieß bevoll die Masken – doch gern trägt stellten, Hunderte an der Zahl zu- sichtsform gerecht werden kann. es. Der Handel wünscht sich Locke- vermutlich niemand die Dinger. nächst, und dann immer mehr und Also fertigte das Huber-Team die rungen, die, so zumindest die Hoff- Man fragt sich, wie Menschen das noch mehr. Schutzmasken auch in Übergrößen, nung, den Umsatz stabilisieren aushalten, die von Berufs wegen Birgit Kralisch organisierte die auf dass jedes Göschle ein passen- könnten. Die Debatte hatte an den ganzen Tag Mund und Nase be- Verteilung, brachte kistenweise des Däschle finde. Fahrt aufgenommen, nachdem deckt halten müssen. Masken zu den Ausgabestellen, Mitte Mai meldete Birgit Kra- Mecklenburg-Vorpommern vorge- Als die Landesregierung verfügte, kümmerte sich um den Stoff- und lisch: „Wir haben nun alles.“ Die prescht war und angekündigt hatte, vom 27. April an sei in Bussen und Gummibänder-Nachschub – und Lage hatte sich entspannt, das Näh- möglicherweise nicht länger an der Bahnen sowie in Läden ein Mauldä- ließ sich selbst dann nicht aus der Team war größer Maskenpflicht im schle zu tragen, Ruhe bringen, als und größer gewor- Handel festhalten stand für viele Bür- Anrufer allen Erns- den, nicht zuletzt zu wollen. Kurz da- ger eine ganz ande- Farbig oder bunt, dop- tes explizit nach ei- dank mehrerer rauf ruderte man re Frage im Raum: pellagig oder schlicht: ner Maske in dieser Landfrauen-Grup- zurück: Am Nach- Wo krieg’ ich jetzt oder jener Farbe pen, welche die mittag des 6. Juli so schnell eine Mas- Der Vielfalt sind keine verlangten. Später, Maschinen rattern wurde vermeldet, ke her? als der ganz große ließen. Es sprach die 16 Gesundheits- Inzwischen gibt’s Grenzen gesetzt. Ansturm vorbei sich schnell herum, minister der Länder an jeder Ecke war, erfüllte die un- mit wie viel En- hätten sich auf eine Mund-Nasen- ermüdliche Rot- thusiasmus Men- gemeinsame Linie Schützer zu kaufen, in jeder er- Kreuz-Frau sogar Design-Wünsche schen Nützliches geeinigt und woll- denklichen Design-Variante. Ein- dieser Art. Ihr Standard-Satz am tun, was wiederum ten an der Masken- Herzen und Punkte verschönern das Mauldäschle. Foto: Büttner farbig oder bunt, doppellagig oder Telefon: „Ich sehe, was ich machen eine Reihe von pflicht festhalten. schlicht, mit Falten oder ohne, mit kann.“ Spendern auf den Vielleicht fällt die keine warme Atemluft mehr über lauter maskierten Menschen oder Witz-Aufdruck oder spaßfrei im Zuerst galt es allerdings, Warte- Plan rief. Ver- Maskenpflicht erst, den oberen Rand der Maske – und sehen die Dinge eher gelassen. Ver- Design – alles ist möglich und alles listen abzuarbeiten. Zu den Hoch- schiedene Firmen wenn ein Impfstoff die Brille beschlägt nicht mehr, weil ständigungsprobleme entstehen ist zu haben. zeiten zählte Birgit Kralisch 850 stiegen kurzfristig zur Verfügung dann keine warme Luft mehr auf auch dadurch, dass man wegen der Das war am 21. April natürlich und mehr offene Bestellungen. „Wir in die Maskenpro- steht. Im Moment kühlere Brillengläser trifft. Maske lauter sprechen muss, um ganz anders. Weniger als eine Wo- schaffen das“, prophezeite Birgit duktion ein und ist alles offen. Unterdessen ler- verstanden zu wer- che lag seinerzeit zwischen der An- Kralisch ein ums andere Mal, und versorgten die zen- Maskenpflicht gilt offenbar aus- Unterdessen nen Menschen, ein den – was wiederum kündigung der Maskenpflicht und sie sollte recht behalten. trale Anlaufstelle nahmslos für alle. Foto: DRK scheinen sich die potenzielles Lä- Trotz Gegenwind steht leicht zu Missver- ihrer Umsetzung. Unterdessen ratterte im Hause beim Roten Kreuz meisten Menschen cheln ihres Gegen- ständnissen führen Birgit Kralisch vom Roten Kreuz Huber in Waiblingen-Neustadt mit zusätzlichen Mundschutz- an die Maskenpflicht gewöhnt zu übers an den Augen der Entschluss fest: Die kann. reagierte prompt und setzte sich als ohne Unterlass die Nähmaschine. Exemplaren, so dass Birgit Kralisch haben, und Brillenträger entwickel- zu erkennen. Ein Maskenpflicht bleibt erst Von derlei Unbill zentrale Ansprechperson im Rems- Mutter Carola und Tochter Lenya bald Vollzug melden konnte: Warte- ten Strategien, das lästige Beschla- zur Hälfte bedeck- ließen sich Hubers Murr-Kreis für nichtmedizinische Huber waren im Masken-Näh-Eifer liste ist abgearbeitet, erst mal sind gen des Nasenfahrrads zu vermei- tes Gesicht er- mal bestehen. in ihrem Näheifer Schutzmasken einem Ansturm von nicht zu stoppen. Die beiden zähl- alle versorgt. den. Tipps gab’s von Uwe Winter, schwert natürlich nicht stören. Neunt- Interessenten aus. Die 54-Jährige ten zum treuen Näherinnen-Team Viele Wochen sind inzwischen Geschäftsführer von Optik Jaudes die Kommunikati- klässlerin Lenya brachte mit ihren Aufrufen Men- und mussten sich wegen des Materi- vergangen, und mittlerweile wird in Waiblingen: „Das Wichtigste ist, on, denn Mimik Huber engagierte schen an Nähmaschinen, die sich al-Nachschubs keine Sorgen ma- die Diskussion darüber, ob man die dass die Maske gut sitzt und eng an- spielt eine große Rolle. Je nach Ver- sich mit Feuereifer, weil das Soziale zuvor nicht mit Stoffqualitäten und chen. „Guck mal vor die Tür“, hieß Maskenpflicht beibehalten sollte liegt.“ Mittels eines dünnen Metall- anlagung nehmen Menschen die „voll ihr Ding ist“, wie sie sagte, Fadenstärken auseinandergesetzt es per Whatsapp, und wieder hatte oder nicht, mit zunehmender Schär- bügels lassen sich Masken genau an Dinge verschieden wahr, fühlen und weil sie nähend „der Gesell- hatten. Passionierte Hobby-Nähe- jemand Tüten voll Stoff samt gro- fe geführt. Das Land Baden-Würt- die Nase anpassen. Dann entweicht sich unsicher und ängstlich unter schaft was zurückgeben kann“.

Auf dem Schorndorfer Wochenmarkt regte sich Widerstand. Foto: Habermann Das Foto entstand bei einer Meinungsumfrage zur Maskenpflicht. Foto: Palmizi 14 Mutmacher im Rems-Murr-Kreis

„Das Tanzen hat uns echt gefehlt“, sagen Irene und Ulrich Weller-Thäsler aus Alfdorf. Fotos: Palmizi Endlich wieder tanzen

Der Wunsch nach Bewegung und Begegnung in Corona-Zeiten ist gro�: Tanzschulen wie „ADTV fun&dance“ erweitern nach dem Lockdown sogar ihr Angebot

Von Nils Graefe verlassen alle durch den Notaus- Person“ zugelassen. Und als eine wir in Vorruhestand gehen“, witzelt sagt der Mann. „Wir kommen schon zeit-Übertragung aller Kurse und gang das Gebäude an der hinteren Person gilt quasi ein Tanzpaar. Zambon. „Und am Mittwochnach- seit zehn oder elf Jahren regelmäßig Tanzkreise. Mitglieder, die doch lie- Seite, während unten am Eingang Weiterer Vorteil, nicht nur Tanz- mittag darauf haben wir die ersten hierher zum Tanzen“, sagt die Frau. ber von zu Hause aus mitmachen Waiblingen. die Leute auf Einlass warten. Zwi- paare, die verheiratet sind und/oder Online-Kurse angeboten.“ Wäh- Auch Alfons und Anne Fiegel aus wollen, können sich einloggen, aber Vom ganzen coronabedingten Zu- schendurch können Tische und in einem Hausalt leben, dürfen zu- rend der auferlegten Schließung im Weiler zum Stein sind gleich wieder auch solche, die vielleicht keinen hausebleiben, der Heimarbeit oder Handläufe und dergleichen desinfi- sammen tanzen, sondern auch „fes- Zuge des Corona-Lockdowns, elf dabei gewesen. „Wir sind nicht so Platz mehr wegen der coronabe- dem „Home-Schooling“ haben viele ziert werden. Die Kurse und Tanz- te Tanzpaare“, die nicht verpartnert lange Wochen lang bis zur Wieder- die Online-Typen und im eigenen dingten Teilnehmerzahl-Beschrän- einfach wieder richtig Lust bekom- kreise wurden zu diesem Zwecke sind. Die Angabe von 25 Quadrat- eröffnung Anfang Juni, „haben wir Wohnzimmer ist es etwas eng zum kung ergattern konnten. „Wir ha- men, sich zu bewegen, sagt Daniel auch um circa zehn Minuten „ver- metern pro Person/Paar beziehe täglich fünf Stunden Kursangebote Mittanzen. Hier mit den anderen ben sogar gerade mehrere Paare, die Zambon. Der Inhaber der ADTV- kürzt“. Und beim Tanzen selbst? sich nur auf Bewegungstänze wie online gehabt“. macht es mehr Spaß“, sagt Alfons im Urlaub sind und sich aus der Tanzschulen fun&dance in Waib- Das Sportministerium habe es etwa Quickstep, Foxtrott, Tango Zambon weiß um die kritische Fiegel. Der persönliche Kontakt mit Ferne mit dazuschalten“, freut sich lingen und Endersbach steht am schwarz auf weiß bestätigt: Für sta- oder Wiener Walzer und derglei- Lage im Tanzsport- und Hobby- dem Tanzlehrer und anderen Teil- Zambon. Rande des unteren Tanzsaals in der tionäre Tänze reichen zehn Qua- chen Tänze mit längeren Bewe- tanzbereich. „Viele Tanzlehrer sind nehmern des Tanzkreises habe ih- Die Teilnahme an Kursen im Waiblinger Fronackerstraße und dratmeter pro Paar – ganz ohne gungswegen. ja Freiberufler. De- nen gefehlt, ergänzt Tanzclub ist nur über Online-An- freut sich über den Bewegungs- Mundschutz. Salsa, Rumba, Cha- „Wir haben Punkte auf den Bo- nen fielen vom einen „Wir haben zwar Anne Fiegel. Die meldung möglich. „Und auch nur in drang der sieben Tanzpaare, die Cha-Cha, Jive, Discofox. „Zum den aufgebracht, und die Tanzbe- auf den anderen Tag Corona-Regeln im einem Zeitfenster von 48 Stunden sich unter Anlei- Glück“, sagt Zam- reiche gekennzeichnet. Da kommen die Einkünfte weg.“ schon immer auch Tanzsaal finden vorher. So verhindern wir, dass zu tung von Tanzleh- bon. „Offenbar hat- sogar 3,68 Meter in jede Richtung Online-Kurse waren alle völlig angemes- viele umsonst kommen und wir die rer Oliver Haber- Die Älteren gehörten ten sich nämlich bei raus, also mehr als zehn Quadrat- da eine Möglichkeit, Gesundheitskurse sen. „Man hat seine Abstände nicht einhalten können“, kamp beim Cha- der Ausformulie- meter“, sagt Zambon. „Wir wollen sich trotzdem weiter Tanzpunkte und so Zambon. So sei allerdings auch Cha-Cha, bei einer zu den Ersten, die rung der Landes- ja, dass niemand Platzangst kriegt, seinen Unterhalt zu angeboten, aber dieser kann sich daran eine mittel- und langfristige Dauer- Rumba und beim Corona-Verordnung und vor allem soll sich jeder sicher verdienen. „Aber Gymnastik-Kurs ist jetzt orientieren“, so Al- reservierung für Kurse nicht mög- Jive vergnügen. wieder zum Tanzen für Sportstätten zu- fühlen und nicht den Eindruck ge- die allermeisten fons Fiegel. lich. „Aber jeder Kurs wird mehr- „Das ist doch kommen wollten. nächst die Tanz- winnen, das ist mir doch zu voll und Kollegen und Kolle- erst in Corona-Zeiten Und zur selben fach pro Woche angeboten. Es fin- schön, wieder Le- sportler durchge- eingequetscht.“ ginnen bei uns sind Zeit, da die Tanz- det sich also garantiert für jeden et- ben und Bewegung setzt und die 40 In Endersbach kommen zum Bei- sowieso in der kom- aufgrund der Nachfrage paare nun um ihre was. Und nicht immer wollen ja hier zu haben“, sagt Zambon. Be- Quadratmeter pro Person für Trai- spiel auf 300 Quadratmeter des gro- fortablen Lage, dass Tanzpunkte auf gleichzeitig zu viele Leute an einem sonders die Senioren freuten sich, nings- und Übungseinheiten mit ßen Tanzsaals somit maximal 17 sie fest angestellt entstanden.“ dem Boden herum- bestimmten Termin.“ Zambon ist endlich wieder aktiv sein zu können Raumwegen in der Corona-Verord- Paare zur selben Zeit und hier in sind.“ Drei von sie- schwofen und Zam- sowieso voller Zuversicht, „dass und, wenn auch mit Sicherheitsab- nung für Sportstätten nur auf 25 Waiblingen bei 154 Quadratmeter ben Angestellten bon ihnen zu- diese Einschränkungen auch bald stand, „unter die Leute“ zu kom- Quadratmeter reduzieren können“, des einen Tanzsaals maximal zehn mussten aber vorübergehend in 50- schaut, läuft im oberen Stockwerk gelockert werden können, wenn men. so Zambon. Paare. Weitere Säle werden mittler- prozentige Kurzarbeit, um den lau- gerade eine Bauch-Beine-Po-Gym- sich die allgemeine Corona-Infekti- So groß einschränkend seien die Das Ringen um mehr Quadratme- weile auch wieder für Gymnastik fenden Kostendruck abzufedern. nastik. Die Teilnehmerinnen auf ih- onslage weiter verbessert“. Corona-Regeln gar nicht, sagt Zam- terfreiheit sei ein Eiertanz gewesen. genutzt (auch hier gilt die Zehn- Die drei Azubis freilich nicht. ren Matten halten vorschriftsmäßig Die Nachfrage nach Bewegung sei bon. Nur beim Rein- und Rausgehen Für Gesellschaftstänze ohne große Quadratmeter-Regel pro Person Als es dann wieder losging, An- Abstand voneinander. „Wir haben wieder so vielversprechend, dass muss man einen Mund-Nasen- Raumwege wurden jedoch letztlich und Matte). fang Juni, gehörten die älteren zwar schon immer auch Gesund- man im Herbst alle vier bis fünf Wo- Schutz tragen. Ist ein Kurs fertig, so „nur“ die „zehn Quadratmeter pro Am Sonntag, 15. März, „mussten Clubmitglieder zu den ersten, die heitskurse angeboten, aber dieser chen neu in Kurse einsteigen wer- sofort wieder kommen wollten. So Gymnastik-Kurs ist jetzt erst in Co- den könne, verspricht Zambon. Im wie Irene und Ulrich Weller-Thäs- rona-Zeiten aufgrund der Nachfra- Herbst erfolgt übrigens auch der ler, die extra den weiten Weg aus ge entstanden“, sagt Zambon. Ein Umzug der Waiblinger ADTV- Alfdorf anfahren. „Das hat uns echt Outdoor-Trampolin-Jumping-Kurs Tanzschule fun&dance von der gefehlt. Schön, dass es jetzt wieder werde derzeit auch gut nachgefragt. Fronackerstraße in ein neues Ge- erlaubt ist. Der Tanzclub ist einfach Eine weitere Errungenschaft die- bäude auf dem Grüninger-Areal in Planung|Koordination |Ausführung|Service toll, die Atmosphäre, die Leute“, ser Tage: konsequente Online-Echt- der Max-Eyth-Straße. In unserer Ausstellungfinden Sie für jeden 100% Küche Geschmack, Geldbeutelund Anspruch etwas!

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Der neue Bauch-Beine-Po-Gymnastik-Kurs. Mutmacher im Rems-Murr-Kreis 15 Eigeninitiative, Überlebenstrieb, neue Ziele

Weshalb der Winterbacher Eisverkäufer Alfred Isak vorübergehend auf Obst und Gemüse umsattelt

Von Heidrun Gehrke en. „Mit blutendem Herzen“, wie er sich. Ihren ersten Allwetter-Härte- sagt, musste er sie direkt nach dem test hätten die Terrassenschirme Auspacken wieder zusammenklap- bestanden. Seit Pfingsten wird das Winterbach. pen, stapeln, in Folie zurückpacken lang vermisste Eis unter dem Son- Alfred Isak musste seinen Eisver- und einmotten. Dass die Schirme zu nenschutz geschlotzt, Gäste löffeln kauf sprichwörtlich auf Eis legen. „Rettungsschirmen“ wurden, konn- cremigen Milchschaum vom Cap- Der Winterbacher hat während der te er nicht ahnen - doch dazu später puccino, der frisch aus der Siebträ- Schließung kurzerhand Obst und im Text mehr. germaschine kommt. Alfred Isak Gemüse vor seinem geschlossenen Die Vollbremsung habe nicht zur strahlt wieder - und das Schlafen Eiscafé verkauft. Mit Erfolg. Jahreszeit und vor allem nicht zu klappe auch wieder. Das Umsatteln Wie als Eisverkäufer über die seiner Motivation gepasst. „Ich war auf frische Grundlebensmittel habe Runden kommen, wenn man keins voller Tatendrang, habe mich ge- ihn vor Schlimmerem bewahrt. verkaufen darf? Über diese Frage freut, wieder arbeiten zu können, „Die verlorenen Monate können zerbrach sich Alfred Isak den Kopf, mit mehr Sitzplätzen auf der neuen, nicht wieder reingeholt werden, als ihm wie allen Gastronomiebe- schönen Terrasse.“ In Winterbach aber es lief besser, als ich erwartet trieben Mitte März der Corona-Rie- ist man froh, dass Alfred Isak vor habe“, sagt er. gel vorgeschoben wurde. Er wollte zwei Jahren die Eisdiele übernom- Die Eis-Kundschaft sei vom ers- gerade öffnen, freute sich über die men und wiederbelebt hat. Sie ist ten Tag an hinter ihm gestanden, er ersten wärmenden Sonnenstrahlen, ein beliebter Treffpunkt und sein habe eine „hilfsbereite Nachbar- nach langer Winterpause, in der Eis mögen alle. Doch den Eisver- schaft“ erlebt, auch viel Laufkund- kein Geld verdient war und die Re- käufer und Familienvater von vier schaft habe das neue Angebot ge- serven für laufende Kosten und in- kleinen Kindern drückten Sorgen nutzt - und darüber die Eisdiele neu folge einer Investition in Mobiliar ums finanzielle Überleben. „Ich entdeckt. Wie stark sich der Alltag und Maschinen aufgebraucht wa- konnte nachts nicht schlafen, hatte und die Einstellung der Menschen ren. Für sein Saisongeschäft kam es massive Schlafstörungen, das hatte geändert haben, zeigte ihm das so- dicke: „März und ich noch nie davor“, ziale Zusammenrücken trotz „Soci- April sind die lässt er die Auswir- al Distancing“: „Es war zu merken, stärksten Monate „Möglichkeiten gibt kungen durchbli- dass alle zusammenstehen und die im Jahr“, erzählt er. cken. Krise gemeinsam durchstehen wol- Die lange milde und es immer, aber man Die Soforthilfe len.“ sonnige Frühlings- des Landes habe Ältere Mitmenschen hätten sich phase sei „wie be- muss sich bemühen Erleichterung ge- gefreut, dass sie zu Fuß einkaufen stellt“ gewesen, um und sich bewegen.“ bracht, doch wie können und wenigstens ein bisschen den Eishunger an- lange würde er da- aus dem Haus kommen. Besonders zukurbeln. „Nach mit durchhalten eindrücklich für ihn: „Viele haben dem Winter empfinden Sie 18 bis 20 müssen? Alles war unklar, nichts erst jetzt festgestellt, welche guten Grad als warm und freuen sich, schien lösbar. Von früh bis spät Zeiten sie haben und in welch gu- wieder draußen zu sitzen und ihr kreisten seine Gedanken über der tem, reichem und sicherem Land sie erstes Eis zu essen“, weiß er aus Er- existenziellen Frage: „Wie komme leben.“ Allen sei die Gesellschaft fahrung. Doch die Eismaschine ich aus der Situation raus, womit wichtig: „Jeder hat seine Regeln blieb ausgeschaltet. Die gerade erst kann ich schnell wieder Geld ver- und Pflichten, die er beachten muss, gelieferten ersten Rationen an Sah- dienen?“ Zum Amt gehen, das ent- und jeder hat seine wichtige Rolle ne, Amarenakirschen und Eiswaf- spreche nicht seinem Wesen. „Wir für die Gemeinschaft.“ Seine eigene feln wanderten ins Kühlhaus. hätten bestimmt etwas bekommen Rolle bleibe der Eisverkauf. Das „Hätte sich dieses Virus nicht ei- als Familie, aber ich habe immer Während der Corona-Krise musste Alfred Isak Obst und Gemüse statt Eis verkaufen. Inzwischen gibt es in der Winterbacher Eisdiele Wissen, sein Ding gefunden zu ha- nen anderen Zeitpunkt suchen kön- aus eigener Kraft mein Geld ver- wieder herrliches Speiseeis. Foto: Steinemann ben und das „Richtige“ zu arbeiten, nen?“, mag man mitfühlend denken, dient, und das muss auch so weiter- habe ihn in jeder noch so schlimmen als er seine sorgenvollen Wochen re- gehen“, sagt er. und schlaflosen Nacht ermutigt, konstruiert. Um den Gästen zusätz- Das Nichtstun wollte er gar nicht ihm, in Notbesetzung arbeitend, in- Am 23. März wickelte der Eisver- de, hat er ein Feinkostgeschäft in nicht aufzugeben. „Möglichkeiten liche Plätze hinter dem Eiscafé- erst einreißen lassen. Eines Nachts nerhalb einer Arbeitswoche die käufer erstmals Salatköpfe für die Fellbach geleitet - auf die Erfah- gibt es immer, aber man muss sich Häuschen anbieten zu können, hat sei die rettende Idee gesprießt: mündliche Zusage erteilt habe. Winterbacher ein und wog Biozitro- rung und die Kontakte zu Erzeu- bemühen und bewegen.“ Mit dem er über den Winter eine gemütliche „Obst und Gemüse, das kann ich „Ich bin unendlich dankbar“, nen aus Sizilien und Orangen für sie gern und Lieferanten konnte er in Rüstzeug aus anpackender Eigen- Terrasse eingerichtet, sehr liebevoll ohne viel Vorbereitung direkt vor sagt er. Durch die schnelle Bearbei- ab. Aus Rücksicht auf die Händler der Krise bauen. Hilfreich war nun initiative, purem Überlebenstrieb Pflanz- und Blumenkübel fürs stim- der Eisdiele verkaufen.“ Andern- tung seien von seiner Idee bis zum beim Wochenmarkt habe er in Ab- der im März frisch erworbene und und neuer Zielsetzung fand er in der mige Bild herumgestellt. Fehlten tags habe er beim Landratsamt ei- ersten nächtlichen Aufbruch zum stimmung mit der Gemeinde frei- dann eingemottete Riesensonnen- Corona-Not zu einer schwäbischen nur noch die neuen Möbel und zwei nen Antrag zur Erweiterung seines Großmarkt nach Stuttgart, wo er tags aufs Verkaufen verzichtet. schirm: „Die Kunden, die Ware und Tugend zurück: „Der Schwabe sagt Profi-Gastronomie-Sonnenschir- Gewerbes eingereicht. Dieses habe seine Ware bezogen hat, nicht ein- Bevor er in Winterbach geschäft- ich standen immer im Trockenen, er immer ‚von nichts kommt nichts’, me, die bereits bestellt gewesen sei- ihn an die Gemeinde verwiesen, die mal zehn Arbeitstage vergangen. lich und auch privat heimisch wur- war mein Rettungsschirm“, freut er das kann ich unterschreiben“.

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So hat sich die Backnanger Firma Lochmann auf Corona eingestellt, Arbeitsplätze gesichert und neue Geschäftsfelder erschlossen

Von Heidrun Gehrke März rannten sie uns die Bude ein, alle fragten nach Masken.“ Dass viele Unternehmen aus der Region Backnang. auf ihn zugingen, insbesondere Waschbare Mund-Nase-Masken Physiopraxen, Kliniken und Ärzte, und Mehrweg-Schutzkittel statt ist nicht verwunderlich: Der Exper- ausschließlich Berufskleidung: Die te für den Bereich Arbeitsschutz Arbeitsschutzexperten von der Fir- stattet seit jeher Kunden aus dem ma Lochmann aus Backnang konn- Labor- und Hygienesektor mit Mas- ten sich während des Lockdowns ken und Schutzausrüstung aus - mit einer Produktionserweiterung schon lange vor Corona, nur bei kurzfristig auf die neue Notsituati- weitem nicht in der Dimension. on einstellen. Der Verkaufsrenner Mit Einsetzen des Lockdowns waren wasserabweisende Nano- habe Schutzausrüstung an allen Schutzkittel für die medizinische Ecken und Enden gefehlt. Der Co- Versorgung. Die mutige Entschei- rona-Alltag bot trübe Perspektiven: dung von Geschäftsführer Michél Grenzen dicht, Lieferketten unter- Lochmann hat wichtige Funktionen brochen, Preise um ein Vielfaches erfüllt - für andere Firmen, aber gestiegen. „Kein Lieferant konnte auch für sein eigenes Unternehmen. mir Preis oder Lieferzeit garantie- Sein Einsatz hat die Existenz von ren“, sagt Lochmann. 20 Solo-Selbstständigen gerettet, Nicht mal mehr an seine Einweg- sozial benachteiligte Menschen der Standardware sei er rangekommen. Erlacher Höhe unterstützt, seine Dafür hätten sich reihenweise du- Belegschaft vor langfristiger Kurz- biose Angebote in seinem E-Mail- arbeit bewahrt und Posteingang getum- den Pflegesektor melt. Lochmann dabei unterstützt, „Die Firmen stellten ließ wohlweislich Menschenleben zu die Produktion ein und die Finger davon. retten. Neben dem Seine Devise solidarischen Ge- gingen in Kurzarbeit, habe sich in der danken stand die Krise einmal mehr Sorge ums Überle- da brauchte niemand bewährt: „Ich ver- ben des eigenen Un- lasse mich nur auf ternehmens im Berufskleidung.“ zuverlässige Quel- Raum, als Michél len, und die zuver- Lochmann Mitte März in die Her- lässigste bin ich selbst“, sagt der stellung von Schutzkleidung im bodenständige Schwabe. Die Ver- großen Stil eingestiegen ist. knappungen hätten deutlich aufge- Es war eine spukhafte, lähmende zeigt, wie schnell alles kippen kann Die Backnanger Firma Lochmann-Berufskleidung hat sich schnell auf die Corona-Krise eingestellt und produziert Schutzkleidung, die mit dem Firmenlogo bedruckt wird. Susanne Zeit für den Unternehmer aus durch die starke Abhängigkeit vom Betz und Inhaber Michél Lochmann an der neuen Laser- und Cuttermaschine für Textilien, die Ende Juni in Betrieb ging. Fotos: Büttner Backnang: Die Corona-Weltereig- Import. nisse haben sich beinahe stündlich Für ihn, der sein Unternehmen überschlagen. In seiner (kleinen) mit eigener Näherei und Stickerei Hürde auf: Auch das Rohmaterial wolle und angenehm zu tragen. seiner Reaktion auf einen akuten Expansionsplänen günstig mit hi- Textilmanufaktur-Welt brach die seit jeher lokal ausrichtet, gab es wie Stoffe und Bänder war knapp. Schnell habe sich gezeigt, dass er Bedarf ein neues und, wie er glaubt, neinspielt: Durch Corona ist aus Nachfrage seitens der Industrie kein Vertun: „Ich wollte auch bei Michél Lochmann verbrachte halbe mit der Produktion nicht hinterher- zukunftsfähiges Geschäftsfeld er- seiner Sicht eine neue Art der Wert- nach Arbeitskleidung um 50 Pro- der Corona-Geschichte auf nieman- Arbeitstage damit, Stofflieferanten kommt. Zur Verstärkung konnte er geben. Denn vor kurzem hat er ei- schätzung für die lokale Produktion zent innerhalb von zwei Wochen den angewiesen sein und will alles abzuklappern. Er wurde fündig, be- Fachkräfte von vier Raumausstat- nen sechsstelligen Eurobetrag in entstanden. Lochmann hofft, dass ein. „Die Firmen stellten die Pro- lokal mit meinen Mitarbeitern und stellte aber nicht übers Internet. terfirmen und 20 Heimarbeiterin- eine Textilmanufaktur investiert. der Effekt nicht schnell wieder ver- duktion ein und gingen in Kurzar- regionalen Geschäftspartnern ma- „Ich habe das Material mit dem ei- nen anheuern, die an den perma- Die neue Laser- und Cutter-Ma- pufft. „Als alles zusammengebro- beit, da brauchte niemand Berufs- chen.“ Innerhalb von vier Stunden genen Fahrzeug in Münster abge- nent ratternden Nähmaschinen voll schine für Textilien ging Ende Juni chen ist, hat man uns gebraucht. In- kleidung“, so Michél Lochmann. habe er entschieden: „Wir machen holt, um sicherzugehen, dass die ausgelastet waren. „Die Erweite- in Betrieb. Künftig will Firma zwischen registriert unsere Branche Was aber händeringend gesucht eigene Masken und eigenen Hygie- Ware auch hier ankommt.“ rung unseres Sortiments hat min- Lochmann, die sich bisher mit pro- bereits wieder einen leichten Nach- war, war Hygieneausstattung. „Im neschutz.“ Schon tauchte eine neue Seine Mehrweg-Schutzmäntel destens 20 Existen- fessioneller Berufs- fragestopp, und der globale Markt bestehen aus zertifiziertem Baum- zen gerettet“, kleidung hervorge- mit billigen Einwegprodukten wollstoff, der mit seiner wasserab- spricht er einen po- „Wir haben dorthin tan und mit einem drückt wieder rein und wirft Weg- weisenden Nano-Beschichtung im sitiven Corona-Ef- eigens entwickelten werfartikel auf den Markt, die die Gesundheitswesen eingesetzt wird. fekt an. Ein weite- geliefert, wo die Arbeitssicherheits- Umwelt zumüllen.“ Um den Bedarf abzudecken, wur- rer: „Das Gefühl, Ausrüstung am schuh einen Namen Sein „hochwertiger, lokaler“ Weg den zwei zusätzliche Nähmaschinen etwas zu tun, das gemacht hat, Zu- habe sich gerade in der Not be- angeschafft, seine fest angestellten anderen hilft, lässt dringendsten gebraucht schnitte für sämtli- währt: „Alles, was wir selbst ge- Näher schickten kurz darauf die Angst und Sorgen che Textilien anbie- macht haben, hat in der Krise funk- ersten Großgebinde mit Textilmas- in den Hintergrund wurde: in Kliniken, ten: neben Berufs- tioniert.“ Er stehe zu seiner unter- ken auf die Reise - gerade rechtzei- treten.“ Als alle kleidung auch Bett- nehmerischen Verantwortung - tig zum großen Run sei an Private plötzlich Artikel für Arztpraxen und laken, Staubsauger- auch wenn, wie jüngst geschehen, nichts verkauft worden. „Wir haben ihre Hygienekon- beutel, Schürzen ein Großabnehmer aus dem Aus- dorthin geliefert, wo die Ausrüs- zepte brauchten, Pflegeheime.“ und vieles mehr. land an die Türe klopft und große tung am dringendsten gebraucht habe es ihm Mut ge- „Der Kunde be- Mengen abnehmen will. Das Ge- wurde: in Kliniken, Arztpraxen und macht, die eigene Produktion für stimmt künftig, was er haben möch- schäft habe er sich rausgehen las- Pflegeheime“, so Lochmann. das Gemeinwohl nutzen zu können. te, wir können flexibel reagieren sen. „Ohne Reue“, sagt Lochmann. Für Schulen und Kitas hat er ei- Weil er den Weg „ganzheitlich“ ge- und unser Sortiment mit der haus- Er wolle einen Beitrag für das Ge- gene Kindermasken eingeführt: hen will, habe er nach den Masken eigenen Manufaktur stetig erwei- meinwesen vor der Haustüre leis- „Auf Wunsch haben wir sie in unse- und Kitteln auch Gesichtsschilde tern“, so Lochmann. In Verhand- ten, mit hauseigener Produktion rer Stickerei mit dem Schullogo eingeführt, für deren Fertigung er lung sei er bereits mit einem Inte- und kurzen Wegen: „Bei uns heißt Lokale Produktion wird seit der Corona-Krise mehr wertgeschätzt: „Ich ver- oder Namen individualisiert“, so die sozialen Werkstätten der Erla- ressenten, der schnell verfügbare es weiterhin: aus der Region für die lasse mich nur auf zuverlässige Quellen, und die zuverlässigste bin ich Lochmann. Die Masken seien zu 100 cher Höhe gewinnen konnte. und hochwertige Filterbeutel für Region.“ Oder auch: Rems-Murr- selbst.“ Prozent aus hochwertiger Baum- Völlig unerwartet habe sich aus Industriefilter benötigt. Was seinen Kreis first. Hohe Hygienestandards schon vor der Krise

Das Zahn-Centrum Fellbach war als eine zahnärztliche Notfallpraxis sofort zur Stelle

Von Wolfgang Gleich „Dabei“, berichtet die Geschäfts- mit einem kontaktlosen Fieberther- führerin Kerstin Vintzileos, „traf es mometer auf erhöhte Temperatur uns wie alle unsere Kollegen, als der kontrolliert wird und darüber akri- Fellbach. durch Covid-19 bedingte Lockdown bisch Buch geführt, wer die Praxis- Wie nimmt man eine Zahnreinigung über uns hereinbrach und es zu- räume wann und wie lange betritt. vor, wenn nicht nur der Arzt und nächst hieß, Zahnarztpraxen müss- Da die Praxis normalerweise von seine Helferin, sondern auch der ten schließen.“ Aufgrund der Zerti- 7 bis 20 Uhr geöffnet ist, habe man Patient eine Schutzmaske für Mund fizierung der Praxis, berichtet sie die Belegschaft in zwei Teams auf- und Nase tragen und zudem ein weiter, verfüge man sowieso über geteilt: Das A-Team arbeitet von 7 harmonischer Abstand von andert- extrem hohe Hygienestandards. bis 13 Uhr, das B-Team von 14 bis halb Metern eingehalten werden Und fast schon ein glücklicher Zu- 20 Uhr; dies zur Sicherheit, falls es muss? - Eine unlösbare Aufgabe, fall sei es gewesen, dass sich die wider Erwarten doch zu einer In- auf die aber dennoch in jeder Zahn- Praxis bereits im Februar reichlich fektion kommen würde. Dann wäre arztpraxis eine Antwort gefunden mit Schutzmasken und Desinfekti- zumindest ein Team weiter einsatz- werden musste. onsmitteln eingedeckt hatte. Die bereit. Beim Betreten des Fellbacher beste Voraussetzung also, um sich Zum Schutz der Patienten habe „ZahnCentrums“ bleibt einem die der Corona-Epidemie offensiv ent- man den Ablauf in der Praxis so or- Zahnarztangst weitestgehend er- gegenzustellen! ganisiert, dass diese am Empfang spart, die nur zu oft mitschwingt, „Der erste und wichtigste direkt angenommen und in einen allein schon, wenn das Stichwort Schritt“, blickt Kerstin Vintzileos der sieben Behandlungsräume ge- „Zahnarzt“ fällt. Den Besucher er- zurück, „war der Entschluss, genau führt wurden, so dass sich nie mehr wartet ein freundlicher, lichtdurch- das umzusetzen, was Staat und Be- als eine Person in einem der Warte- fluteter, geradezu einladender Ein- hörden von uns forderten.“ Als zimmer oder in dem zum Wartezim- gangsbereich mit einer Empfangs- Nächstes habe man sich mit der mer umfunktionierten Bespre- theke, an der ihm bereits signali- kassenzahnärztlichen Vereinigung chungsraum aufhielt. Warte- und siert wird, dass er in Verbindung ge- Behandlungsräume werden nach je- sich hier bei den setzt, sich abge- dem Patienten gründlich durchge- drei Ärzten und „Wir haben miteinander sprochen und als lüftet und desinfiziert. Und natür- dem Praxisteam in geredet, beruhigt, zahnärztliche Not- lich habe man auch darüber hinaus den besten Händen fallpraxis zur Ver- alle Maßnahmen ergriffen, die zum befindet. Aus den motiviert, gemeinsam fügung gestellt. Schutz von Personal und Patienten Behandlungszim- Dann sei man daran notwendig seien. Anfangs habe man mern heraus dringt Strategien entwickelt.“ gegangen, im Ver- Aufgrund der hohen Hygienestandards war das Zahn-Centrum Fellbach in der Coronakrise eine zahnärztliche Notfallpraxis: Bei je- sich auf Schmerzpatienten und fröhliches Lachen, lauf einer ganzen dem Besucher wird die Temperatur gemessen und protokolliert, wann und wie lange er sich in der Praxis aufgehalten hat. Notfallbehandlungen konzentriert, in den Fluren wird gescherzt, Ge- Reihe von Teambesprechungen sich Foto: Palmizi sowie zahnmedizinisch notwendige sprächsfetzen lassen auf eine unge- innerbetrieblich abzusprechen. Behandlungen. Inzwischen sind zwungene Wohlfühlatmosphäre Man sei sich von Anfang an darin auch Zahnreinigungen wieder mög- schließen. Dabei liegen durchaus einig gewesen, „gemeinsam schaf- lich. spannende Wochen hinter dem fen wir das! Wir ziehen alle an ei- Ansteckungsgefahr, aber natürlich grundsätzlich ein offenes, transpa- da sind, dass sie mit allen ihren Pro- „Wir haben das beste Team“, be- Team um Dr. Georg Vintzileos und nem Strang, keiner von uns bleibt auch bezüglich möglicher finanziel- rentes Miteinander, man vertraue blemen und Sorgen, auch den priva- geistert sich Vintzileos, „es hat seinen Kollegen, Herausforderun- zurück!“ ler Einbußen und mit Blick auf die sich gegenseitig und wertschätze ten, zu uns kommen können.“ wunderbar mitgemacht! Dafür gibt gen, wie er sie bis dahin nicht kann- Selbstverständlich habe es in den berufliche Zukunft. „Wir haben den Beitrag jedes Einzelnen zum ge- Man habe Plexiglasschutzschei- es allerdings keine Zauberformel te, seit er 2013 in Fellbach das Reihen der Mitarbeiter Sorgen und miteinander geredet, beruhigt, mo- meinsamen Erfolg. „Unsere Mitar- ben aufgestellt und Gesichtsschilde und kein Geheimrezept, aber ein „ZahnCentrum“ im Centrum 30 er- Ängste gegeben, sowohl hinsicht- tiviert, gemeinsam Strategien ent- beiter wissen, dass wir grundsätz- beschafft, sichergestellt, dass jeder Fundament - und das ist das gegen- öffnete. lich der Epidemie, im Hinblick auf wickelt.“ Im Praxisbetrieb herrsche lich sieben Tage in der Woche für sie Patient beim Betreten der Praxis seitige Vertrauen!“ Mutmacher im Rems-Murr-Kreis 17 „Schulstoff? Den holt man auf“

Was die Corona-Krise den Schülerinnen und Schülern der Bodenwaldschule beigebracht hat

Von Pia Eckstein im Griff haben, die sich allem ver- weigern, die die Erfahrung gemacht haben, dass immer sie an allem Winnenden. schuld und überhaupt die größten Es war tatsächlich ein Wunder – Versager sind. Kurz: Die Kinder, die nein, nicht eines, es waren viele, un- in die Bodenwaldschule gehen, gefähr so viele, wie Schülerinnen müssen neben dem normalen Schul- und Schüler in die Bodenwaldschu- stoff auch lernen, wie der Mensch le im Winnender Schelmenholz ge- sich zusammen mit anderen Men- hen. Nein, es geht auch nicht da- schen verhält. Und dass jeder rum, dass die ersten, nämlich die Mensch was kann. Bodenwaldschü- Jugendlichen aus der Hauptschul- ler kommen aus dem ganzen Kreis. Abschlussklasse, endlich wieder in Und der ist groß. Der Bub kommt den Unterricht durften. Das war so vom ganz nordöstlichen Rand – er wie in allen anderen Schulen auch. hat einige Kilometer Anfahrt. In Auch die Ausweitung der Notbe- normalen Zeiten werden diese mit treuung in der schönen Schule am einem Sammeltaxi bewältigt. Das Waldrand vom Schelmenholz ist fährt aber während des Lockdowns nicht gemeint. nicht, es gibt ja keine Kinder mehr Aber genau hier hat sich das einzusammeln. Seither setzt sich Wunder schon gezeigt. Es geht um der Junge in einen Bus, fährt ganz einen kleinen Burschen, der als Ein- allein bis Winnenden, Haltestelle ziger zu den Sozialpädagoginnen Rems-Murr-Klinikum, steigt in den zur Betreuung kam. Das war Mitte nächsten Bus, der ihn ins Schelmen- Mai, in der Zeit, als die Corona-Re- holz bringt. Und den letzten Rest geln noch ganz streng waren und läuft er. Ohne Hilfe. Schulgemeinschaft so gut wie gar Die Kinder der Bodenwaldschule nicht stattfinden finden dadurch ins durfte. Der Bub war „Die Chance war Schulleben, dass also allein, es war die Lehrerinnen ihm langweilig, er niemals so gro�, dass und Lehrer eine machte seine Auf- ganz enge Bezie- gaben in Mathe, unsere Kinder hung aufbauen. Ge- Deutsch und Eng- gen alle Widerstän- lisch, hätte auf dem Regeln wirklich de. Rektor Götz weitläufigen Gelän- zum Beispiel hatte de auch in den Wald lernen.“ es von einem Schü- gedurft – doch wer ler schriftlich: hat schon Freude daran, wenn gar „Schule ist scheiße“ stand auf ei- keine Freunde dabei sind? Was dem nem Zettel. Inzwischen mag der Bub gar nicht so bewusst war und Junge seinen Rektor so, dass er ihn ist: Er vollbringt schultäglich eine am liebsten mit nach Hause nehmen Leistung, die ihm viele gar nicht zu- würde. getraut hätten. Es hätte passieren können, dass Die Bodenwaldschule ist ein son- gerade diese Kinder durch die Coro- derpädagogisches Bildungs- und na-Krise wieder völlig aus der Bahn Gottfried Götz, Leiter der Bodenwaldschule im Winnender Schelmenholz, gewann der Schulschlie�ung auch gute Seiten ab: Die Kinder wissen jetzt, dass nicht nur sie das Gefühl Beratungszentrum, wie’s amts- geworfen werden. Eigentlich wäre der Ohnmacht kennen und durchleben müssen, sondern dass auch Erwachsene den Ereignissen ausgeliefert sind. Foto: Steinemann sprachlich-kompliziert heißt. Sie das die logische Folge der Schul- gehört zur Paulinenpflege und ist schließung, des Kontaktverbots, des die einzige Schule für Erziehungs- zu wahrenden Abstands, des Ver- sie, die Kinder, immer Dinge tun Denn diese kommen diesmal defini- „Auf der ganzen Welt sitzen wir Flüchtlingslagern ausharren. hilfe im gesamten Rems-Murr- schwindens aller so mühsam erlern- müssen, die ihnen gar nicht passen. tiv nicht von den „blöden Lehrern“. jetzt in einem Boot“, sagt Gottfried Die Kinder erfuhren in diesen Ta- Kreis. In die Bodenwaldschule ge- ten Regeln im Nichts des Lock- Sondern dass auch Erwachsene sich Und die Kinder haben noch was Götz. „Und wir sind in schwerer gen, dass die ach so gehasste Schule hen Kinder, die oft schon sehr downs gewesen. Aber es ist ganz an- an strenge Regeln halten müssen. gelernt: Sie wissen jetzt, dass nicht See.“ Aber, sagt Götz, seine Schüler eigentlich gar kein so schlechter Ort schwere Zeiten durchlebt haben. Es deres passiert. Regeln, die unbequem sind, die ein- nur sie das Gefühl der Ohnmacht sehen womöglich zum ersten Mal, ist. Zumindest ein Ort, an dem geht um Kinder mit ADHS-Diagno- Die Schüler, sagt Gottfried Götz, schränken, den Spaß verderben. kennen und durchleben müssen. dass es ihnen doch eigentlich noch Freunde sind. „Der Schulstoff?“, sen, um Kinder mit Missbrauchs- haben etwas gelernt, was ihnen die „Die Chance“, sagt Gottfried Götz, Sondern dass auch Erwachsene da- gutgeht. Dass da andere Kinder sagt Gottfried Götz, „das holt man oder Trennungserfahrungen, um Schule so noch nie bieten konnte. „war niemals so groß, dass unsere vorstehen, den Ereignissen ausge- sind, die noch viel mehr leiden müs- alles auf.“ Die Kinder, sagt er, lern- Kinder, die ihre Aggressionen nicht Sie haben gelernt, dass nicht nur Kinder Regeln wirklich lernen.“ liefert sind, nicht weiterwissen. sen, gar nicht mehr rausdürfen, in ten jetzt gerade fürs Leben

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Wie das Fellbacher Autohaus Peter Eisemann durch die Corona-Krise gesteuert hat

Von Wolfgang Gleich angelassen, nicht ohne Grund sei Nissan schließlich die erfolgreichste japanische Automarke auf dem Fellbach. deutschen Markt. Zu den Zugpfer- „Nein“, lacht Peter Eisemann, „we- den gehöre der neue Nissan Juke, der gibt es eine Zauberformel noch ein Coupé Crossover, der sportli- ein Patentrezept, wie man eine Fir- ches Design mit einem großzügigen ma unbeschadet durch Krisenzeiten Innenraum kombiniere, ebenso wie manövriert. Wichtig ist einfach, zur der Nissan Leaf und der Nissan e- rechten Zeit die richtigen Entschei- NV-200, die im Segment der Elek- dungen zu treffen.“ Ganz offen- tromobilität überzeugten. sichtlich scheinen Peter Eisemann Das Autohaus Peter Eisemann, so und seine Tochter Sarah in den zu- Sarah, biete auf rund 3000 Qua- rückliegenden Monaten einiges dratmetern das komplette Angebot richtig gemacht zu haben. Wie sonst eines leistungsfähigen Vollsorti- hätten sie es geschafft, das Firmen- menters. Dazu gehörten neben Ge- schiff des Fellbacher „Autohaus Pe- braucht- und Neufahrzeugen auch ter Eisemann“ auf Kurs zu halten Nutzfahrzeuge sowohl aus dem und nicht an einer tückischen Un- Segment Verbrennungs- wie auch tiefe zu scheitern, an denen es in den Elektromotoren, dazu die vollstän- für die Autobranche eh schon dige Bandbreite der Werkstattleis- schwierigen Gewässern nicht man- tungen, einschließlich Reifeneinla- gelt. Besonders stolz sind Peter und gerung, Autoglas-Reparatur, Sarah Eisemann darauf, dass sie Hauptuntersuchung und AU im ei- auch in den langen genen Haus. Wochen des Lock- Bei der Auto- downs ihre Firmen- In der Autowaschanlage waschanlage „Au- türen offen halten toWaschMax“ konnten und keinen hat während des handle es sich um der 21 Mitarbeiter Lockdowns täglich das zweite wichtige in Kurzarbeit schi- Standbein bei Eise- cken mussten. Hochbetrieb geherrscht. manns, ergänzt Pe- Genau genommen ter Eisenmann. Sie bestehe die Fellbacher „Peter Eise- wurde vor zehn Jahren eröffnet und mann Firmengruppe“ ja aus zwei erst kürzlich im SB-Bereich als eine Unternehmen, erläutert Sarah, dem der Ersten in der Region mit „Autohaus Peter Eisemann“ in der „Power- Schaum“ nachgerüstet. Bruckstraße und der Autowaschan- Überhaupt schaue er darauf, sich lage „AutoWaschMax“ in der Max- technisch stets auf dem neuesten Planck-Straße. Das Autohaus kann Stand zu halten. Dies sei er seinen Peter Eisemann und seine Tochter Sarah steuerten ihr Autohaus durch die Krise: „Wir haben über Jahrzehnte unsere Hausaufgaben gemacht.“ Foto: Büttner im Herbst 2021 auf satte 30 Jahre Kunden schuldig, ebenso wie die Firmengeschichte zurückblicken. klassischen Tugenden eines Famili- Gegründet wurde es als Hyundai- enunternehmens, wie Ehrlichkeit, Glücksfall für die Firma gewesen, stellen müssen, also hätten die Ver- Hochbetrieb habe während des „Zauberformel, Patentrezept …“ Vertragshändler und -werkstatt. Zuverlässigkeit, Transparenz, Kun- dass die Werkstatt geöffnet bleiben käufer zunächst die Altlasten abge- Lockdowns in der Autowaschanla- kommt Peter Eisemann auf die Ein- „Da wir bis heute für Hyundai- denfreundlichkeit. „Ich halte dafür konnte. Und das Vertrauensverhält- arbeitet. Sehr wohl sei aber der Te- ge geherrscht. Bereits in „normalen gangsfrage zurück. Natürlich habe Fahrzeuge weiterhin einen kom- den Kopf hin“, betont Peter Eisen- nis zwischen Autohaus und Kunden lefonverkauf möglich gewesen. Zeiten“ verzeichne sie für die 30 auch er „kleinere Brötchen“ backen pletten Service einschließlich Kun- mann. Und dafür stehe nicht nur er, habe sich in diesen schwierigen Wo- „Was Amazon kann, können wir Meter lange Waschstraße und die müssen. Aber er blicke zuversicht- dendienst, Reparatur, Ersatzteil- sondern auch sein Sohn Philip als chen hervorragend bewährt. Denn auch!“, so Peter Eisemann. Und sechs SB-Plätze regen Kundenzu- lich in die Zukunft. Der Rückgang verkauf und Garantie-Leistungen Kfz-Meister und Tochter Sarah, natürlich mussten Fahrzeuge und Fahrzeuge, die im vergangenen Jahr strom. Das schöne Wetter in diesem sei überschaubar. „Und wir haben anbieten, sind wir mittlerweile die eine approbierte Apothekerin, die Besitzer weiterhin betreut werden, und im Januar gekauft worden wa- Frühjahr habe zu einem besonders über Jahrzehnte hinweg unsere dienstälteste Hyundai-Werkstatt in wie ihr Bruder mit Automobilen Service und Reparatur waren nach ren, mussten selbstverständlich intensiven Blütenstaubaufkommen Hausaufgaben gemacht: Wir haben Baden-Württemberg“, betont Sa- aufgewachsen ist und Büro, Ver- wie vor notwendig, es gab auch wei- ausgeliefert werden, auch unter geführt, und so mancher Autobesit- die Gewinne im Betrieb gelassen rah Eisenmann stolz. waltung sowie Marketing sicher im terhin Kunden mit Unfallschäden. Einhaltung der geltenden Hygiene- zer in Kurzarbeit oder Home-Office und sie reinvestiert, so dass kein In- Einen wichtigen Meilenstein in Griff hat. Also wurden Termine noch mehr als vorschriften und Kontaktbeschrän- habe nur zu gern die Gelegenheit vestitionsstau aufgelaufen ist, und der Firmengeschichte stelle die Er- „Ja“, blickt das Familienober- sonst telefonisch vereinbart, die kungen. Die galten natürlich auch genutzt, mit einer Fahrt zum Auto- wir haben uns bei unseren Kunden gänzung des Angebots um die Mar- haupt zurück, „und dann kam die Schlüssel und Papiere in den Brief- in der Werkstatt, in der selbst der waschen etwas Abwechslung in sei- einen Ruf und eine Wertschätzung ke Nissan vor fünf Jahren dar. Die Corona-Krise mit dem Lockdown kasten geworfen. Auszubildende weiter beschäftigt nen Alltag zu bringen. An freier erarbeitet, auf denen wir aufbauen Umorientierung habe sich sehr gut …“ Es sei ein ausgesprochener Den Direktverkauf habe man ein- wurde. Zeit dafür habe es ja nicht gefehlt. können!“

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Die Urbacher Firma Homebrace entwickelt High-Tech-Produkte für Menschen, die im Rollstuhl sitzen

Von Uwe Roth Rollstuhl entwickelt, die allein mit Bewegung der Augen funktioniert. Eine spezielle Brille, die seit einem Urbach. Jahr auf dem Markt ist, registriert, Homebrace ist eine kleine Firma in wohin die Pupille blickt. Danach Urbach. Sie ist der Beweis, dass ein richtet sich der Elektro-Rollstuhl. Unternehmen mit Produkten gut Schließt sein Fahrer die Augen, hält durch eine Krise kommt, wenn das Mobil an. Mit MyEcc Pupil auf Menschen davon profitieren. Home- der Nase lässt sich sogar ein Robo- brace entwickelt hochtechnologi- terarm steuern, der am Rollstuhl sche Hilfsmittel vor allem für Men- montiert ist. Nach einer leichten schen, die im Rollstuhl sitzen. Es Augenbewegung reicht der elektro- gibt einen weltweiten Vertrieb. Da- nische Arm dem gelähmten Men- für hat Geschäftsführer Thomas schen beispielsweise etwas zu trin- Rosner seit Ausbruch der Corona- ken. Pandemie im März fünf neue Mitar- Einer der ersten Tester hat es ge- beiter eingestellt. schafft, mit seinen Augen den Robo- Homebrace-Produkte sind ein terarm so zu steuern, dass sein ausgezeichnetes Beispiel dessen, Hund ein Leckerli bekam. „Für ei- was man smarte Technologie nennt. nen Menschen, der immer nur im Also intelligente Techniklösungen, Bett lag, weil er sich nicht bewegen die das private und konnte, ist das ein das Arbeitsleben er- großes Erfolgser- leichtern. Ge- „Mit fünf neuen Jobs lebnis“, hat Rosner schäftsführer Tho- bei dem Mann be- mas Rosner haben wir unsere obachtet. Einige wünscht trotz die- solcher technischen ses Alltagsnutzens Betriebsgrö�e fast Hilfsprodukte hat niemandem, dass verdoppelt.“ Homebrace im An- ein Mensch seine gebot, die Men- Produkte jemals be- schen mit solchen nötigt. Denn seine Kunden sind massiven körperlichen Einschrän- schwerstbehindert: Seit der Geburt, kungen zu etwas Selbstständigkeit wegen einer Krankheit oder nach verhelfen. einem schweren Unfall sind die Rosner besetzt mit seinen Pro- Menschen so schwer körperlich ein- dukten für Menschen mit körperli- geschränkt, dass sie ihren Rollstuhl chen Einschränkungen im Vergleich nicht aus eigener Kraft bewegen zur nichtbehinderten Bevölkerung können. Ohne die Hilfsmittel lägen eine kleine Nische. In seinem Seg- die Betroffenen meistens im Bett ment ist er aber mit seinem Start-up oder wären für jede Körperbewe- in wenigen Jahren zum Weltmarkt- gung auf Unterstützung anderer führer gewachsen. Überall auf dem Menschen angewiesen. Globus leben potenzielle Kunden, Die Behinderten sind unter Um- die für solche Geräte sehr dankbar ständen fit im Kopf, aber gefangen sind. „Die technischen Möglichkei- im eigenen Körper. Oft reicht aber ten, die wir entwickelt haben und ihre Fähigkeit, Hände, Augen oder noch entwickeln werden, schaffen den Mund leicht zu bewegen, um erst die Nachfrage“, sagt Thomas Bei einer ZVW-Sommertour demonstrierte die Firma Homebrace, welche Möglichkeiten die Elektronik für Rollstuhlfahrer bietet. Foto: Büttner ihre Lebensqualität entscheidend Rosner. zu verbessern. Geringe körperliche Die Herausforderung ist, die Pro- Reaktionen genügen, damit Rosner dukte über die Grenzen hinaus be- fest. Einfach ist auch bei Homebra- terhalt verdient. Seine Tochter ist Beruf zu machen. le Handel ist wegen der Pandemie mit seinen High-Tech-Hilfsmitteln kanntzumachen. Daher hat der ge- ce die Corona-Zeit nicht. Denn bei schwerstbehindert und heute elf In den USA und Kanada hat Ros- ins Stocken geraten. Volkswirt- Schwung in deren Alltag bringen borene Haubersbronner nun seinen der Beratung und Betreuung der Jahre alt. Ihre körperliche Hilflo- ner zahlreiche Kunden. Dort zu schaftler rechnen sogar damit, dass kann. Die Produkte bringen den Vertrieb gestärkt - Corona-Krise Kunden sollten die Mitarbeiter nah sigkeit hat ihn dazu gebracht, im sein, ist für ihn wegen Corona mo- er im Trend etwas zurückgehen Menschen eine individuelle Barrie- und geschlossene Grenzen hin oder am Menschen sein - und das im Nebenberuf solche Hilfsmittel zur mentan nicht möglich. Auch in den wird. Die kleine Urbacher Firma ist refreiheit, die sie selbstständig von her. „Mit fünf neuen Jobs haben wir Wortsinn. Barrierefreiheit zu entwickeln und Mittleren Osten, wo er ebenfalls Po- davon sicher ausgenommen. Auf de- A nach B kommen lässt. unsere Betriebsgröße fast verdop- Er hat ursprünglich als Schreiner sein „Faible für Elektrotechnik“, tenzial sieht, kommt er aus den glei- ren Produkte will sicher kein Be- Rosner hat eine Steuerung für den pelt“, stellt der Geschäftsführer mit Meisterbrief seinen Lebensun- wie er sagt, in der Folge zu seinem chen Gründen nicht hin. Der globa- troffener verzichten.

Für die Menschen. Für die Umwelt. Für die Zukunft. ƒ

Unternehmerische Verantwortung hat bei STIHL eine lange Tradition. Als mittelständisch geprägtes Familienunternehmen fühlen wir uns der Gesellschaft in besonderer Weiseverpflichtet. Nicht nur an unserem Stammsitz in Waiblingen, sondern an allen Standorten weltweit. Nachhaltiges Wirtschaften, Umweltschutz, soziales Engagement sowie das Wohl und die Förderung unserer Mitarbeitenden haben bei uns grundsätzlich eine hohe Priorität. Ganz besondersinZeiten wie diesen.

Verantwortung bei STIHL.

Mehr Informationen unter corporate.stihl.de/verantwortung 20 Mutmacher im Rems-Murr-Kreis

Dr.Torsten Ade profitierte in der Corona-Krise vom asiatischen Umgang mit Viren. Foto: Büttner Sie steuerten die Kliniken durch die Krise

Dr. Torsten Ade, Chefarzt der Notaufnahme, warnt: „Die Krise ist noch nicht vorbei!“

Von Wolfgang Gleich die in Asien gefahrenen Strategien überprüft, angepasst und dann ent- maßnahmen wie angewandt wer- griffige Formel. „Welche Operatio- weiterentwickle, welcher Situation und gewonnenen Erfahrungen ge- schieden werden, ob die Entschei- den. Bei konventionellen Epidemie- nen müssen trotz der Epidemie man sich in sechs Monaten gegen- nauer anzuschauen. Daher kam für dungen den jeweils aktuellen An- strategien, erklärt Ade, sei man üb- durchgeführt werden? Wo bringe übersehe. Im Augenblick sei das Vi- Winnenden. Ade die Gelegenheit wie gerufen, forderungen entsprachen. Um in licherweise davon ausgegangen, ich im Haus welche Patientengrup- rus nach wie vor unter den Men- Als bemerkenswerter Glücksfall für Hygiene- und Notfallmedizin an dieser dynamischen, sich ständig dass sich die Krankheit außerhalb pe unter?“ Eine hochemotionale schen hoch aktiv, wie die Zahlen die Herausforderungen in der Coro- den Rems-Murr-Kliniken näher zu- wandelnden Situation angemessen des Krankenhauses befinde und Frage sei auch der Umgang mit den aus den USA, Südamerika, Indien na-Pandemie im Rems-Murr-Kreis sammenzubringen und enger zu reagieren zu können, sei es notwen- man durch geeignete Maßnahmen Besuchern gewesen, denn je weni- oder Ozeanien belegten. sollte es sich erweisen, dass Dr. verzahnen. Dass sich die Hypothe- dig gewesen, sich ständig miteinan- verhindern müsse, dass sie herein- ger Besucher das Krankenhaus be- Hier im Rems-Murr-Kreis, so Torsten Ade, Chefarzt der Notauf- sen dann allerdings so dramatisch der abzustimmen, den Kontakt un- getragen werde. „Der Patient wird traten, desto geringer auch die In- Ade, befinde man sich in einer aus- nahme des Rems-Murr-Klinikums schnell realisieren würden, damit tereinander zu halten und auch den isoliert, der Krankenhausmitarbei- fektionsgefahr, die von ihnen aus- gesprochenen „Luxus-Situation“. Winnenden und Krankenhaushy- habe dann doch niemand gerechnet, Mut aufzubringen, das Handeln zu ter schützt sich durch geeignete ging. „Wen also sollten wir aus- Der Landkreis als Krankenhausträ- gieniker der Rems- räumt er ein. modifizieren und anzupassen. Diese Ausrüstung und schließen?“, fragt ger stehe voll und ganz hinter den Murr-Kliniken, be- „In Südkorea, auf Selbstverständ- Abstimmung, betont Ade, klappte Schutzkleidung. So Ade. „Die Angehö- Entscheidungen der Klinikleitung, reits im vergange- lich, so Ade, gebe es im Landkreis hervorragend, die Zu- die Theorie.“ Tat- „Der Patient wird rigen von zu keinem Augenblick musste man nen Sommer in Taiwan, in Hongkong in den Schubladen sammenarbeit innerhalb der Rems- sächlich sei es aber Schwerstkranken, befürchten, dass auf die Epidemie Südkorea hautnah Notfallpläne und Murr-Kliniken, zwischen den bei- so gewesen, dass die isoliert, der Mitarbeiter von Sterbenden, eine Sparwelle mit Entlassungen miterleben konnte, und Singapur haben sie Strategien für Kri- den Standorten, mit dem Landkreis Epidemie nicht nur schützt sich durch den Vater bei der und Insolvenz in ein paar Monaten wie dort mit Hygie- ihre Erfahrungen mit sensituationen, aber und dem Gesundheitsamt funktio- vor den Kranken- Geburt?“ folgt. Wenn es je eines Beweises da- ne umgegangen als die Corona-Kri- nierte sehr gut. Mit Telefonkonfe- haustüren lauerte. geeignete Ausrüstung Dass die Situati- für bedurft hätte, dass das Gesund- wird und wie eng SARS, AH1N1 und MERS se dann ausbrach, renzen habe man sich stets auf ak- Man musste immer on erfolgreich ge- heitswesen wie Feuerwehr und Po- Hygiene- und Not- stellte sich schnell tuellem Stand gehalten, zu Beginn auch von dem Risi- und Schutzkleidung. handelt werden lizei als zentraler Bestandteil der fallmedizin mitei- gemacht – und ihre heraus, dass diese der Krise zwei, drei Stunden täg- ko ausgehen, dass konnte, sei nicht Notfallvorsorge in öffentliche Hän- nander verzahnt Pläne alle zu kurz lich, am Ende immer noch wöchent- Patienten oder Per- So die Theorie.“ zuletzt dem hoch de und nicht in die der Privatwirt- sind. „In Südkorea, Lehren gezogen.“ griffen. Es herrschte lich. sonal ohne Sympto- engagierten, her- schaft gehöre, dann war dies der auf Taiwan, in zunächst Unsicher- Dabei sei es nicht nur um Fragen me die Krankheit unter Umständen vorragend ausgebildeten und in die- eindeutigste. Diese Erkenntnis sei Hongkong und Singapur haben sie heit. Auf diejenigen, die in Bund, gegangen, wie der Krankenhausbe- unbemerkt ins Haus tragen. „Dieses ser Notfallsituation extrem leis- nicht neu, aber nicht alle Kollegen ihre Erfahrungen mit SARS, Land, Kreis und lokal vor Ort zu trieb organisiert werden müsse, Risiko ist nicht nur draußen, son- tungswilligen Personal zu verdan- hätten den Luxus, einen Kranken- AH1N1 und MERS gemacht und entscheiden hatten, stürmte eine sondern auch um Therapiemöglich- dern der Krankenhausbetrieb muss ken. hausträger hinter sich zu wissen, ihre Lehren daraus gezogen“, so Vielzahl unterschiedlicher, zum Teil keiten, um die Beschaffung der ge- auch mit Corona funktionieren. „Die Krise ist nicht vorbei!“, der ihnen vertraue und den Rücken Ades Schlussfolgerung. Der asiati- sich widersprechender Informatio- eigneten Schutzkleidung und -mas- Denn auch in Corona-Zeiten wer- warnt Ade. Das Wiederaufflammen freihalte. Und wie „effektiv“ ein sche Umgang mit Viren, die Pande- nen ein, die nicht nur hilfreich wa- ken, wie neue Erkenntnisse ständig den Menschen akut krank, gibt es der Pandemie in Asien habe die privates Gesundheitswesen funk- miepotenzial entwickeln können, ren. Diese Informationen mussten in den Klinikbetrieb eingebracht Notfälle, die behandelt werden Welt eindringlich daran erinnert. tioniere, dies zeige sich gerade in machte es allemal lohnenswert, sich verarbeitet, das eigene Handeln werden könnten, welche Hygiene- müssen“, bringt es Ade auf eine Niemand könne sagen, wie sie sich den USA. Er war an vorderster Front auf der Intensivstation Christoph Kittel kann mit seinen Kolleginnen und Kollegen in wenigen Tagen auf eine zweite Corona-Welle reagieren

Von Wolfgang Gleich rigen Klinikbetrieb die Schwerst- fälle isoliert und adäquat betreut werden konnten. Ein erster wichti- Winnenden. ger Schritt bestand darin, dass die An vorderster Front bei der statio- Zahl der Beatmungsgeräte nahezu nären Versorgung von Covid-19- verdreifacht werden konnte. Dane- Patienten am Rems-Murr-Klinikum ben galt es zu gewährleisten, dass Winnenden stand in den vergange- jederzeit das erforderliche Personal nen Wochen und Monaten gemein- zur Verfügung stand, auch für den sam mit seinen Kollegen des Coro- Fall, dass Ärzte und Pfleger selbst na-Therapieteams Christoph Kittel, in großer Zahl erkranken und aus- Teamleiter der Intensivstation am fallen würden. „Auf alle Fälle woll- Rems-Murr-Klinikum Winnenden. ten wir Verhältnisse wie in anderen Es habe sich für alle Beteiligten um europäischen Ländern mit hohen eine neue Situation gehandelt, der Fallzahlen vermeiden“, so Kittel. sie sich Ende Fe- Also wurden zu- bruar, Anfang März „Wir wollten sätzliche Mitarbei- gegenübersahen, ter für die Arbeit in erzählt er, und um Verhältnisse wie in dieser Station ge- eine außerordentli- schult, speziell zu che organisatori- anderen europäischen den Themen Beat- sche Herausforde- mung, Isolation, rung für eine Ein- Ländern mit hohen Fall- Hygiene, Intensiv- richtung wie die medizin und -pfle- Rems-Murr-Klini- zahlen vermeiden.“ ge. Auf sie hätte ken, die bereits im man zurückgreifen Normalbetrieb einen Auslastungs- können. grad von über 90 Prozent ausweisen Nachdem in den Kliniken über würden. Dieser Herausforderung Ostern der Höchststand von bestä- konnte man nur gemeinsam gerecht tigten Covid-19-Patienten erreicht werden. wurde - nicht nur ältere, sondern Als Vorbild für die Vorgehens- auch Menschen aus der Altersgrup- weise dienten die immer wieder pe zwischen 40 und 50 -, habe man auftretenden Influenzawellen, mit ab Mitte Mai schrittweise wieder denen man in den vergangenen Jah- Richtung Normalbetrieb zurück- ren bereits Erfahrung gesammelt fahren können, so Kittel. Aller- habe. Dafür wurde nun eine soge- dings, sollte sich eine zweite Welle nannte „Kohorten-Isolation“ auf- einstellen, könnte man die Versor- gebaut, also neben der bestehenden, gung von Covid-19-Patienten in- auch weiterhin benötigten Intensiv- nerhalb von wenigen Tagen wieder station in Winnenden ein separater hochfahren. „Die Geräte sind vor- Isolierbereich für die Corona-Pa- handen, das Personal ist geschult tienten, in dem unabhängig vom üb- und einsatzbereit.“ Christoph Kittel ist Teamleiter der Intensivstation im Klinikum Winnenden. Foto: Büttner Mutmacher im Rems-Murr-Kreis 21 Sie hat das „Testzentrum Corona“ aufgebaut

Dr. Angela Rothermel leitet die Schorndorfer Notaufnahme und hat in den letzten Monaten den Glauben an die Menschheit zurückgewonnen

Von Wolfgang Gleich mit der inneren Einstellung zu tun, führt sie weiter aus. Jemand ent- scheide sich dafür, im Krankenhaus Schorndorf. zu arbeiten, weil er als Teil eines „Es waren schon sportliche Momen- großen Teams anderen helfen wolle. te, die seit März hinter uns liegen.“ Freiwillige aus der Bevölkerung - Mit diesem Euphemismus be- Ärzte, Pflegekräfte, Studierende - schreibt Dr. Angela Rothermel, Lei- hätten nach einem Helferaufruf tende Ärztin der Schorndorfer Not- spontan ihre Mithilfe angeboten. aufnahme, die zurückliegenden Mo- Diese Welle der Solidarität sei ein nate in der Corona-Pandemie. Im schönes Gefühl gewesen, erzählt sie. Januar und Februar, gesteht sie, Und vor allem habe die Zusammen- habe man ja noch die Hoffnung ge- arbeit wie am Schnürchen geklappt: hegt, dass die Epidemie doch an „Alle zogen an einem Strang, die Deutschland und Schorndorf vorü- Notfallpraxis, die Geschäftsfüh- bergehen werde, „aber dann hat es rung und die im Haus für das Wirt- uns doch erwischt“. schaftliche und die Verwaltung Innerhalb von zwei, drei Tagen Verantwortlichen, die anderen Sta- wurde an der Rems-Murr-Klinik tionen, die ja auch alle ihren Beitrag Schorndorf das Testzentrum Coro- leisten und die Dienstpläne kom- na aufgebaut, sozusagen über plett umstellen mussten, bis hin zu Nacht, blickt sie zurück. In noch den Handwerksbetrieben, mit de- nicht einmal zwei Wochen wurden nen die Klinik zusammenarbeitete, in einer Spange des Krankenhauses, um die räumlichen und technischen in der sich sonst die Voraussetzungen zu Sprechstunden mit schaffen, damit der acht Behandlungs- „Es waren schon Betrieb reibungslos räumen befinden, sportliche Momente, anlaufen konnte.“ Corona-Aufnahme- Was für ein Auf- station, Corona- die seit März hinter wand tatsächlich Ambulanz und Fie- notwendig war, berambulanz einge- uns liegen.“ könne man sich gut richtet, komplett vorstellen, wenn abgetrennt vom übrigen Kranken- man nur daran denke, in welchem hausbetrieb, der ja auch weiterge- Ausmaß Kabel und Leitungen im hen musste. So entstand für die Si- Rahmen der notwendigen Umbau- cherheit aller Patienten ein eigener, arbeiten verlegt wurden. Und damit von den Rettungsdiensten separat allein sei es ja nicht getan gewesen, anfahrbarer Krankenhausbereich dazu musste auch noch das notwen- zur Behandlung der Corona-Patien- dige Equipment besorgt werden. ten. Um dies alles zu ermöglichen, sei Dr. Angela Rothermel: „Alle zogen an einem Strang!“ Foto: Palmizi „Wenn jemand seinen Glauben an man mit allen Beteiligten der Klini- die Menschheit oder den Zusam- ken und den Verantwortlichen im menhalt der Gesellschaft verloren Kreis in ständigem Kontakt gestan- hat, in diesen Wochen hat er ihn zu- den, habe flexibel, unkonventionell aufs Engste miteinander vernetzt den Rems-Murr-Kreis nicht so 230 im Durchschnitt jede Woche in nene Erfahrung bleibe selbstver- rückgefunden“, begeistert sich Ro- und pragmatisch nach Lösungen gewesen, hätten sich über die schlimm gekommen wie befürchtet, der Fieberambulanz vom Ärztli- ständlich erhalten, und sollte es zu thermel. Die Mitarbeiter hätten sich gesucht, sich gegenseitig sehr gro- Krankheit und die Erfahrungen, die und worauf man sich schon vor- chen Bereitschaftsdienst. der befürchteten zweiten Welle im auf schier unglaubliche Art und ßes Vertrauen entgegengebracht. sie mit ihr machten, ständig ausge- sorglich eingestellt hatte. Ungefähr Nun sei man dabei, nach und Herbst kommen, könne man in kür- Weise engagiert und eingebracht. Die beiden Krankenhäuser unterei- tauscht. 300 Patienten wurden in der Coro- nach wieder zu einem Regelbetrieb zester Zeit reagieren und auf sie zu- Dies habe natürlich auch sehr viel nander seien selbstverständlich Zum Glück sei es dann ja aber für na-Ambulanz der Klinik behandelt, zurückzukehren. Aber die gewon- rückgreifen. Er sorgte jederzeit für Nachschub Andreas Engelland ist Einkaufsleiter bei den Rems-Murr-Kliniken: „Die Abhängigkeit von globalen Lieferketten und Gro�lieferanten ist gro�“

Von Wolfgang Gleich und -Verdachtsfällen bestand, son- Hauptphase der Krise sehr gut zu dern insbesondere die Notfallver- meistern. Zu keinem Zeitpunkt sei sorgung und dringliche Behandlun- die Versorgungssicherheit infrage Winnenden. gen weiterhin sichergestellt werden gestellt gewesen. „Allerdings hat Andreas Engelland, der Einkaufs- mussten. die Corona-Krise deutlich gezeigt, leiter der Rems-Murr-Kliniken, Da sei dann zur genau richtigen wie groß die Abhängigkeit von glo- trug mit seinem elfköpfigen Team Zeit der gemeinsame Aufruf des balen Lieferketten und einzelnen dafür Verantwortung, dass auch Kreises und der Industrie- und Großlieferanten ist. Vielleicht wäre Anfang März, als die Corona-Epi- Handelskammer an die Öffentlich- dies ein geeigneter Zeitpunkt, um demie über Deutschland schwappte keit gekommen, in dem die Bevölke- darüber nachzudenken, ob die Pro- und weltweit nicht nur die Versor- rung und die Wirtschaft zur Hilfe duktion von einzelnen Waren auf gung mit Toilettenpapier, Mehl und aufgerufen wurden. Er sei schier er- ein einzelnes Land beschränkt sein Teigwaren zusammenbrach, der schlagen worden, als bereits nach sollte, wie zum Beispiel die Schutz- Krankenhausbetrieb in Winnenden einem Tag 280 E-Mails in sein Post- masken aus China“, sagt Engelland. und Schorndorf reibungslos fortge- fach liefen und auch das Telefon Mittlerweile habe sich die Situa- setzt werden konnte. „Es ist ein tol- nicht stillstand. Ein neues Netz- tion wieder etwas entspannt. Das les Team“, begeistert er sich, „alle werk der Solidarität sei da in kurzer Material komme größtenteils wie- haben mitgezogen und sich auch Zeit entstanden, die der pünktlich, die nicht davor gescheut, unkonventio- Hilfsbereitschaft Preise seien wieder nelle und bis dahin neue Wege zu von regionalen Un- „Das Virus ist noch da. gesunken - wenn beschreiten.“ ternehmen, aber auch noch nicht auf Natürlich, so Engelland, gebe es auch Privatperso- Hoffen wir, dass es sich das bekannte Nor- in den Rems-Murr-Kliniken ein ge- nen, habe ein Aus- weiter eindämmen malniveau - und die wisses Maß an Bevorratung, und für maß angenommen, Lieferanten könn- den üblichen Arbeitsablauf sei man mit dem er selbst lässt.“ ten wieder ihre Ver- gut ausgestattet. Als sich abzeich- nicht gerechnet hat- träge erfüllen. Ein nete, dass die Pandemie auch nach te. Bei den Kliniken gingen zahlrei- weiterer Beweis für die Leistungs- Europa kommen würde, habe man che Spenden in Form von Schutz- fähigkeit der Rems-Murr-Kliniken: schon im Februar vorsorglich wei- handschuhen, -kitteln und -masken Vom Stuttgarter Sozialministerium tere Mund-und-Nasen-Schutzmas- ein. „Einzelne Unternehmen stell- wurde ihnen die Aufgabe übertra- ken geordert, Schutzkittel und auch ten uns ihre eigenen Kontakte nach gen, die ihnen vom Land übergebe- Desinfektionsmittel bestellt. Zu ei- China zur Verfügung, setzten sich nen Masken und Schutzausrüstung ner Herausforderung habe es sich mit ihren dortigen Geschäftspart- für die Pflegeeinrichtungen im allerdings entwickelt, nachdem die nern in Verbindung, gaben uns Kreis zu konfektionieren und zu halbe Welt zur gleichen Zeit genau wichtige Informationen und be- verteilen. „Das Virus ist noch da“, dasselbe tat, die Preise explodierten stellten selbst für uns Masken. Es so Engellands Fazit, „hoffen wir, und bereits georderte Lieferungen war ein unwahrscheinliches gegen- dass es sich weiter eindämmen lässt ausblieben. Und bei all dem musste seitiges Grundvertrauen vorhan- und sich unser Leben in einem neu- ja auch daran gedacht werden, dass den, die Zusammenarbeit lief per- en Alltag einpendelt, in dem uns die der Klinikbetrieb nicht nur aus der fekt.“ Schutzmaske wahrscheinlich noch Versorgung von Corona-Patienten Dadurch sei es gelungen, die lange begleiten wird.“ Andreas Engelland hatte alle Hände voll zu tun, dass die medizinisch notwendigen Sachen nicht knapp wurden. Foto: Palmizi Kliniken sind wieder im Normalbetrieb Im Eingangsbereich des Winnender Klinikums geht es zu wie auf dem Flughafen

Winnenden (sch). wenn die Corona-Gefahr vorüber schränktem Rahmen wieder er- ausfüllen. Fühlen sie sich wohl oder Durch Glaswände akkurat vonei- ist. Dass ein Messebauer mit den laubt. Darauf galt es sich vorzube- haben sie Beschwerden, vielleicht nander getrennte Gänge, Schalter- Arbeiten betraut wurde, zeigt: Es reiten. sogar Krankheitssymptome? Auf je- häuschen, Markierungen, Hinweis- sollten keine halben Sachen ge- So vieles musste beachtet werden: den Einzelfall kann reagiert wer- monitore, unauffälliges, aber prä- macht werden. Mit Recht. „Corona größere Sitzabstände in Wartebe- den. sentes Security-Personal: Mit ge- wird uns sicherlich noch ein bis an- reichen, infektionsminimierende Knifflig ist die Sache dagegen bei waltigem Aufwand haben die derthalb Jahre begleiten“, sagt Abläufe auf den Stationen, Plakate Notfall-Patienten. In der Regel liegt Rems-Murr-Kliniken die Häuser in Landrat Dr. Richard Sigel, Auf- mit Hygienevorschriften, mehr kein Testergebnis vor. Deshalb gilt Winnenden und Schorndorf so co- sichtsratsvorsitzender der Rems- Putzdienste. Aber auch vermeintli- es, besonders vorsichtig zu sein. ronasicher wie möglich gemacht. Murr-Kliniken. che Kleinigkeiten wie Bodenmar- Tests, die Kapazitäten sind vorhan- Seit 1. Juli sind Besuche von Patien- Monatelang, seit Beginn der Pan- kierungen, um für ausreichende den, können vor Ort unter Vermei- ten wieder möglich, und der regulä- demie, konzentrierten sich die Kli- Trennung der Menschen in den dung des Kontakts zu anderen Pa- re Klinikbetrieb wird schrittweise niken auf die Behandlung von Coro- Raucherzonen zu sorgen. Sogar die tienten in eigens geschaffenen Räu- wieder aufgenommen. na-Patienten. Aufgeschoben wur- IT-Technik musste an die veränder- men erfolgen. Auf den Stationen Wer den Eingangsbereich betritt, den deshalb jene Operationen und ten Abläufe angepasst werden. werden Patienten klar getrennt. fühlt sich unwillkürlich an den letz- Behandlungen, die nicht wirklich Jeder Patient, der zu einer ge- Vom 1. Juli an sind auch wieder ten Flug-Urlaub erinnert. Der erste dringlich waren. Dazu gehören planten Behandlung in die Klinik Besuche erlaubt. Jeder Patient darf Eindruck: Wände, Glasscheiben – etwa Hüft-OPs. Doch von diesem kommt, wird drei bis fünf Tage vor- zwei Personen benennen. Pro Tag alles wirkt durchdacht solide und Mittwoch an wird der Betrieb lang- her auf Corona getestet. Die Be- darf aber zwischen 14 und 19 Uhr eben nicht wie ein günstig zusam- sam wieder hochgefahren, auch Be- schäftigten müssen basierend auf nur einer in die Klinik kommen, mengestoppeltes Provisorium, be- sucher sind laut der neuen Verord- der Richtlinie des Robert-Koch-In- und das nur für höchstens eine Check-in im Klinikum wie am Flughafen. Foto: Palmizi reit, rasch beseitigt zu werden, nung der Landesregierung in einge- stituts täglich eine Selbstauskunft Stunde. 22 Mutmacher im Rems-Murr-Kreis Die „Mutmacher“ von der Erlacher Höhe

Spendenaktion der Evangelischen Landeskirche und der Diakonie in Württemberg für Menschen in Not

Gro�erlach. tyn. Zu diesem Zeitpunkt war die Schnelle, unbürokratische Hilfe für Schnelle, unbürokratische Hilfe für alleinstehende 65-Jährige, die im Menschen in Not, das ist das Ziel arme Menschen, die besonders un- Rems-Murr-Kreis lebt, völlig ver- der Aktion. Die Vergabe der Coro- ter den Auswirkungen von Corona zweifelt. Ihre Depression hatte sich na-Soforthilfe erfolgt über die dia- leiden: Das ist das Ziel der Sofort- durch die soziale Isolation während konischen Beratungsstellen und hilfe „Mutmacher“ von Evangeli- der Corona-Krise massiv ver- Einrichtungen im Land, die aus ih- scher Landeskirche und Diakonie in schlechtert. Hinzu kam, dass ihre rer Arbeit vor Ort wissen, wo Hilfe Württemberg. 500 Menschen konn- Erwerbsunfähigkeitsrente ab Juli in gebraucht wird. Das diakonische te die diakonische Einrichtung Er- eine Altersrente übergehen sollte, Sozialunternehmen Erlacher Höhe, lacher Höhe unbürokratisch mit je- Krimmer in den Be- das an 16 Standor- weils 50 Euro unterstützen. ratungsstellen aber ten in Baden-Würt- Was sind schon 50 Euro? Für niemanden errei- „Die Regelsätze für temberg Menschen Menschen, die viel haben: ein Wo- chen konnte, auch Hartz IV sind zu niedrig in sozialen Notlagen cheneinkauf im Supermarkt. Ein- das Rathaus war zur Seite steht, mal das Auto tanken. Der Geld- wegen der Pande- und nicht ausreichend, konnte dank der schein, den man einer Glück- mie geschlossen. Aktion 500 einkom- wunschkarte für einen Freund bei- Einen Internetan- das zeigt sich in der mensarme Men- legt, der seinen 50. Geburtstag fei- schluss hat die 65- schen unterstützen, ert. Für Menschen, die sehr wenig Jährige nicht, also aktuellen Krise beson- die unter der Pan- haben: ein Betrag, der einen nachts konnte sie auch kei- ders stark.“ demie und ihren wieder schlafen lässt und am Mor- ne E-Mails schrei- Folgen besonders gen leichter aufstehen. Ein Anfang, ben. Die Ängste, leiden. Allein im eine Erleichterung, eine Möglich- das ohnehin knappe Einkommen Rems-Murr-Kreis wurden 123 Men- keit, die etwas Zuversicht gibt, könnte noch knapper werden, schen mit dem „Mutmacher“ unter- schreibt die Erlacher Höhe zur Ak- wuchsen ihr über den Kopf und stützt. tion Mutmacher. lähmten sie: Zum Zeitpunkt der „Die Regelsätze für Hartz IV sind Deshalb wäre Heide Krimmer Auszahlung hatte Krimmer Strom- zu niedrig und nicht ausreichend, (Name geändert) Benjamin Bursz- schulden und kein Geld mehr, um das zeigt sich in der aktuellen Krise tyn, Sozialarbeiter bei der Erlacher sich etwas zu essen zu kaufen. besonders stark“, sagt Wolfgang Höhe, am liebsten um den Hals ge- Für Notlagen wie diese haben die Sartorius, Vorstand der Erlacher fallen, als er ihr die 50 Euro ausbe- Evangelische Landeskirche und die Höhe. Gemeinsam mit der Diakonie zahlt hat. „Aber das ging leider Diakonie in Württemberg den hatte die Erlacher Höhe aus diesem nicht, wegen Corona“, sagt Bursz- Fonds „Mutmacher“ aufgelegt: Grund versucht, Aufstockungen für Grundsicherungsbeziehende durch die Politik zu erwirken. „Leider ohne Erfolg“, so Sartorius. So stellt nun das Diakonische Werk Württemberg mit Hilfe der Benjamin Bursztyn, Sozialarbeiter der Erlacher Höhe. Fotos: Christoph Püschner/Zeitenspiegel/Erlacher Höhe Landeskirche die Soforthilfe bereit, die unbürokratisch an einkom- mensarme Betroffene ausgezahlt bei der Auszahlung an Betroffene Wertschätzung hat bei vielen über- Erlacher Höhe e. V. Als Mitglied im wird. „Es ist richtig, wenn die Poli- häufig eine anfängliche Ungläubig- wogen.“ Diakonischen Werk Württemberg tik im Moment viel Geld in die Hand keit, geradezu Skepsis erlebt. „Dass Seit über 125 Jahren setzt sich gehören wir zur großen Familie der nimmt, um die wirtschaftlichen es eine finanzielle Unterstützung das diakonische Sozialunterneh- Diakonie und damit auch zum Folgen der Pandemie für Bürger unproblematisch gibt, ganz ohne men Erlacher Höhe mit Hauptsitz in Evangelischen Werk für Diakonie und Unternehmen abzudämpfen. bürokratische Hürden, sind die Großerlach für Menschen in sozia- und Entwicklung e. V. Aber ich bedauere es sehr, wenn ge- Menschen nicht gewöhnt“, sagt der len Notlagen ein. Täglich erreichen rade die Menschen, die am meisten Sozialpädagoge. wir an insgesamt 16 Standorten in Info der Hilfe bedürfen, kaum berück- Umso größer sei die Freude über sieben Landkreisen in Baden-Würt- sichtigt wurden. Das betrifft beson- den „Mutmacher“ gewesen: bei Hei- temberg über 1600 hilfebedürftige Für die Aktion, die in der Diakonie und ders Menschen im Grundsiche- de Krimmer, weil sie für den Betrag Menschen. Wir unterstützen woh- der Landeskirche unter „Mutmacher“ rungsbezug. Daher bin ich dankbar, Lebensmittel für sich kaufen konn- nungslose, arbeitslose, suchtkranke angelaufen ist, werden weitere Unter- dass jetzt aus kirchlichen Mitteln te; bei anderen, weil sie damit ihre und einkommensarme Menschen, stützer gesucht. und Spenden zumindest bei einigen Heizöl-Rechnung begleichen konn- kümmern uns um Pflegebedürftige Spendenkonto: Diakonie Württemberg Menschen die Not gelindert werden ten. Aber vor allem wegen des Ge- und sind in der Jugendhilfe aktiv. Verwendungszweck: Mutmacher Eine Beratung ist in einer finanziellen Notlage nicht genug. Diakonie kann“, so Sartorius. fühls, dass sie in diesen Zeiten nicht Gemeinsam mit unserer Schwester- IBAN: DE31 5206 0410 0000 1717 19 und Kirche boten in der Corona-Krise Soforthilfe für Menschen in Not Benjamin Bursztyn hat in der vergessen sind und sich jemand um einrichtung Dornahof bilden wir BIC: GENODEF1EK1 an – darunter auch 123 Klienten der Erlacher Höhe. Fachberatungsstelle in Backnang sie kümmert. „Das Gefühl der den Diakonieverbund Dornahof & Evangelische Bank

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