Stadttheater / Teatro Civico / Teatro Verdi BOZEN
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Hefte zur Bozner Stadtgeschichte, 3. Band STADTTHEATER / TEATRO CIVICO / TEATRO VERDI BOZEN Geschichte eines Theaters an der Grenze (1918–1943) Umschlagbild Nächtliche Ansicht des Teatro Verdi von 1943 Herausgegeben von Massimo Bertoldi und Angela Mura STADTTHEATER / TEATRO CIVICO / TEATRO VERDI BOZEN Stadttheater / Teatro Civico / Teatro Verdi Bozen. Geschichte eines Theaters an der Grenze (1918–1943) war der Titel einer Ausstellung, die, auf Initiative des Assessorats für Kultur, aktives Zusammenleben, Umwelt und Chancengleichheit – Amt für Museen und kunsthistorische Kulturgüter – Stadtarchiv, vom 5. März bis zum 26. Juni 2011 in der Stadtgalerie Bozen stattgefunden hat. Die Ausstellungsleitung und die Koordinierung lagen in den Händen von Massimo Bertoldi und Angela Mura, in Zusammenarbeit mit Silvia Spada; für das Verwaltungssekretariat war Laura Bottesi zuständig; das Ausstellungsprojekt wurde von Roberto Festi erarbeitet, die multimedialen Installationen und Vi- deos von der Magutdesign entworfen und realisiert, das Theatermodell von Lorenzo Nainer ausgeführt; die technologischen Geräte wurden von der Bang & Olufsen, Bozen bereitgestellt; die Übersetzungen ins Deutsche besorgte Wolftraud de Concini; für die grafischen Entwürfe des Werbematerials zeichnete Studio Lupo & Burtscher. Die Kommunikation wurde vom Presseamt der Stadt Bozen betreut. Leihgeber Biblioteca e raccolta teatrale del Burcardo, Rom Brennerarchiv, Innsbruck Gemeinde Pieve di Soligo (TV) Puccini-Theater, Meran Renate Mumelter, Bozen Stadtarchiv, Bozen Stadtmuseum, Bozen STADTTHEATER / TEATRO CIVICO / TEATRO VERDI BOZEN GEscHICHTE EINES THEATERS AN DER GRENZE (1918–1943) Herausgegeben von Massimo Bertoldi und Angela Mura Stadtgemeinde Bozen Assessorat für Kultur, aktives Zusammenleben, Umwelt und Chancengleichheit Amt für Museen und kunsthistorische Kulturgüter Stadtarchiv Grafische Entwürfe des Katalogs und des Werbematerials Studio Lupo & Burtscher, Bozen Mitarbeit und Ausführung Nike Auer Redaktion Wolftraud de Concini Druck Fotolito Varesco GmbH Übersetzungen Aus dem Italienischen ins Deutsche: Wolftraud de Concini Marlene Huber Martina Inama Laura Pradissitto Claudia Tarfusser Aus dem Deutschen ins Italienische: Angela Mura Transkription von Archivalien Alex Donghi und Chiara Galbusera Fotoreportage der von Max Littmann entworfenen Bauwerke in München Federico Pedrotti Offizielle Webseite www.gemeinde.bozen.it/kultur/stadttheater-teatroverdi Wir danken Unserer besonderer Dank gilt den Privatsammlern und Körperschaften, die Bildmaterial und sachdienliche Informationen zur Verfügung gestellt haben: Gotthard Andergassen; Elvania Carraro Gatti; Fabrizio Miori; Margarethe Erna Arnold-Kofler, Tramin; Familie Lochner- Kürschner; Gaetano Sessa; Giuliano Simoni; Luca Pedrotti; Stadtarchiv Florenz; Stadtbib- liothek Iveco-Archiv; Franziskanerbibliothek Bozen; Stiftung Nicolò Rasmo – Adelheid von Zallinger-Thurn; Autonome Provinz Bozen, La Fabbrica del Tempo Für die Mitarbeit bei den historischen Recherchen danken wir Andrea Di Michele, Marlene Huber, Peter Morello und Silvia Rizzo. Für den technischen Beistand geht unser Dank an Res Media Bozen. Unser aufrichtiger Dank gilt allen Privatpersonen, die von unserer Recherche erfahren und uns daraufhin persönliche Erinnerungen und Material zur Verfügung gestellt haben. ISBN 88-901870-7-7 © 2011 Stadtarchiv Bozen Alle Rechte vorbehalten INHALT Kultur und Politik in Bozen (1906–1943) 12 Rolf Petri Das Theater „Zur Kaiserkrone“ und andere Theaterbühnen in Bozen 42 Massimo Bertoldi Ein neues Theater für Bozen (1904–1918) 48 Roberto Festi, Chiara Galbusera Tafeln, 1. Teil: Entwürfe und Bauarbeiten 87 Stadttheater / Teatro Civico / Teatro Verdi Aufführungen und Publikum zwischen 1918 und 1943 102 Massimo Bertoldi Tafeln, 2. Teil: Ansichten des Stadttheaters / Teatro Civico / Teatro Verdi 187 Die Theatralisierung der Politik 204 Zivile Veranstaltungen und Feiern im Bozner Stadttheater in faschistischer Zeit Angela Mura Filmvorführungen im Stadttheater / Teatro Civico / Teatro Verdi 232 Ettore Frangipane Chronologisches Verzeichnis der Theater- und Musikaufführungen sowie der zivilen Veranstaltungen im Stadttheater / Teatro Civico / Teatro Verdi 240 bearbeitet von Massimo Bertoldi Verzeichnis der in den Beiträgen zitierten Namen 304 Verzeichnis der in den Beiträgen zitierten Werke 311 Abbildungsnachweis 316 Die Ausstellung zum Bozner Stadttheater stellt einen weiteren, bedeutungsvollen Schritt zur Kenntnis unserer Stadtgeschichte dar, und das umso mehr, als sie ein wichtiger Bestandteil eines Zyklus von Ver- anstaltungen ist, die den Stätten und Bauwerken unserer Stadt gewidmet sind. Das Rathaus als Sitz der heutigen Stadtverwaltung stand im Mittelpunkt einer 2007 ausgetragenen Ausstellung, anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Bauwerks. 2010 ist eine wichtige Ausstellung über die Dominikaner in Bozen, ihre Kirche und ihr Kloster über die Bühne gegangen. Der Ausstel- lungskatalog, der – wie der vorliegende Band – in der vom Stadtarchiv herausgegebenen Reihe „Hefte zur Bozner Stadtgeschichte“ erschienen ist, hat nicht nur zu einer umfassenderen, tieferen Kenntnis des klösterlichen Gebäudekomplexes beigetragen, sondern auch die ständigen Wechselbeziehungen zwi- schen Kloster und Stadt herausgestellt und somit die belangvolle Geschichte vom Mittelalter bis auf den heutigen Tag deutlich gemacht. Auch die Themenrouten des Projekts „Historische Stätten und Objek- te“ – die sechs schon erschienenen „Wege“ zum Mittelalter, zum 18. Jahrhundert, zur Industrialisierung, zum Wasser, zur Architektur des Faschismus und zur Zeit 1943–1945 sowie die geplanten Themenwege zu Friedhöfen und Grabstätten und zur Welt der Frauen – fördern die Kenntnis der Stadt Bozen unter verschiedenen, mehr oder weniger bekannten Aspekten und damit das kulturelle Identitätsbewusstsein der Bürger und Bürgerinnen. Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Stadttheater/Teatro Civico/Teatro Verdi, in dessen unterschied- lichen Namen sich schon seine Geschichte und ein Teil der Stadtgeschichte widerspiegeln, war bis zu dieser Ausstellung und bis zum Erscheinen der vorliegenden Publikation nur wenigen ein Begriff. Die von Massimo Bertoldi, Roberto Festi, Ettore Frangipane, Chiara Galbusera, Angela Mura und Rolf Petri vorgenommenen Recherchen und das reiche, eigens zusammengestellte Dokumentationsmaterial geben uns heute die Möglichkeit, das längst verschwunden Theater wiederzuentdecken: als wunder- schönes Bauwerk wie als kulturelles Triebrad des Bozner Lebens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhun- derts, als Ort der Begegnung und der Unterhaltung wie als Mittelpunkt des gesellschaftlichen und des politischen Lebens, als Stätte der Kultur. Und wir denken dabei an Kultur, die Geist und Seele erfüllt. Patrizia Trincanato Stadträtin für Kultur, aktives Zusammenleben, Umwelt und Chancengleichheit Ein Theater, das es schon lange nicht mehr gibt, zumindest ideell zu neuem Leben zu erwecken – das sind Sinn und Zweck dieser Ausstellung und ihres Katalogs. Es ist ein „Auferstanden aus Ruinen“ der besonderen Art. Für Bozen bedeutet es nicht weniger, als sich einer jüngeren Vergangenheit zu stellen, die mit allen Erscheinungsformen des vielzitierten „Zeitalters der Extreme“ behaftet ist. Die Symbolkämpfe, die sich um das noch in der letzten österreichischen Zeit gebaute monumentale Stadttheater rasch entfachten, verdeutlichen das auf eindrucksvolle Weise. Im Ersten Weltkrieg geboren, war das Theater stets auch den streitbaren Musen eine Heimstatt. Rasch vom italienischen Faschismus als Bühne der Extraklasse entdeckt und genutzt, wurde die nationalkulturelle Funktion des Schauspielhauses von „deutsch“ auf „italienisch“ umgepolt, aber auch von großbürgerlich-liberal auf eindimensional-totalitär gestellt. Kunst und Kultur sind kaum je neutral, und hier waren sie es am allerwenigsten. Und es ist wohl mehr als eine blinde Schicksalsfügung, dass es der Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs war – entfacht von den beiden Diktaturen, die sich in Bozen die Hand gaben –, der dem Haus den Todesstoß versetzte. Seit 2010 erinnert eine schlichter Stein, vom Portal geborgen, an das ehemalige Theater im Bahnhofspark. Dieser „lieu de memoire“ ist jetzt bestens ergänzt um eine Ausstellung, kongenial von Roberto Festi in Szene gesetzt, und ihren Begleitband, kuratiert von Massimo Bertoldi und Angela Mura und bereichert von den Fachbeiträgen Rolf Petris, Chiara Galbuseris und Ettore Frangipanes, die das Gedächtnis des Hauses dauerhaft fixieren. Ihnen allen gilt unser herzlicher Dank. Hannes Obermair Direktor der Dienststelle Stadtarchiv Silvia Spada Pintarelli Direktorin des Amtes für Museen und Kulturgüter EINFÜHRUNG In der Reihe „Hefte zur Bozner Stadtgeschichte“, die vom Stadtarchiv Bozen herausgegeben wird und Monografien über historische Stätten und Bauwerke in der Stadt umfasst, findet diese Untersuchung über das Bozner Stadttheater einen ihr angemessenen Rahmen. Das Gebäude, das heute nicht mehr be- steht, aber vielen noch in Erinnerung geblieben ist, war für das städtische Leben ein signifikantes Ele- ment: Es war vom frühen 20. Jahrhundert an für die in Bozen ankommenden Reisenden eines der ers- ten Bilder, das ihnen entgegentrat, für die Einheimischen eine beliebte Kulisse zu Souvenirfotos im gern besuchten Bahnhofspark. 18. April 1918: Einweihung – 2. September 1943: erster Bombenangriff. Diese zwei Daten sind der Anfangs- und der Endpunkt der Geschichte des Stadttheaters/Teatro Verdi in Bozen. Und dieser Zeit- raum wird in der vorliegenden Publikation ausgelotet, um das Theater – in