Schätze Der Weser Floßfahrt „Lebendige Weser 2008“ Vom 12
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Schätze der Weser Floßfahrt „Lebendige Weser 2008“ vom 12. Juli bis 26. Juli 2008 von Reinhardshagen nach Bremen Ein uraltes Gewerbe wird wieder erweckt und eine historische Flusslandschaft neu entdeckt. Die Schätze der Weser werden offenbart und weisen auf die Potenziale dieser Region hin. BÜRO AM FLUSS e.V. Zum Einstieg Die „Weserfl ößer Reinhardshagen“, neun Männer im Und man benötigte weitere Unterstützung. Deshalb kann besten Alter, begannen 1990 mit dem Bau eines wieder- man inzwischen auf eine respektable Sponsorenliste verwendbaren Kleinfl oßes. Die Faszination des Flößens verweisen. Diesen Unterstützern danken die Flößer hat sie seitdem nicht mehr losgelassen. ebenso herzlich wie den Betrieben, die Oblasten in Form Regelmäßig fahren sie zu den Internationalen Flößer- von Holzkohle, Bier, Luftgewehrkugeln, Wurst, Farbe und treffen nach Österreich. Den Bau des Weserfl oßes 1992 Nachkommen prächtiger Bäume aus dem Reinhardswald verfolgten sie als Zuschauer mit größtem Interesse. Als bereitstellen. Wir danken dem Landwirt Fred Becker für 2003 der NDR eine Mannschaft für den Bau eines Fern- seine Wiese in Reinhardshagen und Christina Kröhnert sehfl oßes suchte, waren sie zur Stelle. Der Film wurde für die mühevolle Layoutarbeit. ein großer Erfolg. Und ohne die Unterstützung der Forstämter sowie der Im Jahr 2006 reifte der Plan, selbst ein großes Floß zu Landesbetriebe Niedersächsische Landesforsten und bauen und von Reinhardshagen bis nach Bremen zu Hessen-Forst, des Wasser- und Schifffahrtsamt Hann. steuern. Dazu brauchte man Verstärkung und fand den Münden, der Gemeinde Reinhardshagen sowie aller Kontakt zum „Büro am Fluss – Lebendige Weser e.V.“ kommunalen Weseranrainer von Hann. Münden bis und damit zu Christian Schneider sowie zu Holzfreunden Bremen hätten wir unsere Vision aufgeben müssen. im Dorf. Deshalb sind an dieser Aktion nun 15 Akteure Unser Schirmherr Prof. Dr. Klaus Töpfer veredelte mit beteiligt. seinem Namen die Floßfahrt ebenso wie Hans-Walter Dieses Floß soll auch ein Signal im Sinne nachhaltiger Keweloh mit der Deutschen Flößerei-Vereinigung. Holznutzung in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern sein, Möge die Floßfahrt gelingen! ein Anliegen, das vom Holzabsatzfonds wirkungsvoll gefördert wird - herzlichen Dank. Aktuelle Informationen unter www.schaetze-der-weser.de Die Mannschaft: stehend von links Heinz Christian, Kurt Kummert, Christian Schneider, Oliver Mätzel, Hans-Joachim Schlicker, Karlheinz Pawollek, Ulrich Wiemer, Bernd Kröhnert, Hermann-Josef Rapp, Thomas Hiddersen; sitzend v. l. Dieter Salomon, Hans Bergmann, Eckhard Meyer und Claus Schellenberger. Auf dem Foto fehlt Peter Klesper. 3 Grußwort des Schirmherrn Flößerei auf der Weser! Da werden persönliche Erinne- von Vorzugslandschaften sprechen. Ein Kapital für die rungen aus meiner Kindheit wach. Sofort schießen mir touristische Nutzung aber auch eine Triebfeder für die zahlreiche Gedanken durch den Kopf. Es geht um Holz, Identifi zierung der Bürgerinnen und Bürger dieses aber auch um Wasser, Menschen und Wirtschaftsgüter Raumes, ein weicher Standortfaktor. aus der Region, die als Oblasten auf den Flössen transportiert wurden. Gleichzeitig bietet das Floßprojekt eine große Chance, Mutige Männer haben seit Jahrhunderten diese Technik auf den Zustand der Weser und ihres Landschaftsraumes praktiziert. Was vom Ufer aus so beschaulich anmutet, hinzuweisen. Gerade die steigenden Benutzerzahlen auf ist harte Arbeit, die Geschick und Erfahrung abforderte. den Radwegen fordern dazu auf und laden ein, diese Ohne Flößerei wäre der Aufbau berühmter Städte an den Punkte in den Mittelpunkt zu rücken. Unterläufen der Flüsse nicht möglich gewesen. Eigentlich geht es bei all diesen Dingen um die Nach- In Deutschland ist sie aus dem realen Wirtschaftsleben haltigkeit, um Enkelgerechtigkeit. Am Beispiel der Weser verschwunden, zum Museumsstück geworden. Trotzdem sollten wir diskutieren, in welchem Zustand wir die Weser, ist die Flößerei nicht in der Versenkung verschwunden. die Wälder und die Landschaften unseren nachfolgenden Das zeigt auch die Begeisterung, die dieses Projekt aus- Generationen übergeben möchten. lösen konnte. Das freut mich, da dadurch aus regionalen Den Organisatoren des Weserfl oßes 2008 drücke ich die Betrachtungen eigentlich auch globale Gedanken ins Daumen und wünsche allen Besuchern und Zuschauern Spiel kommen. viel Freude. Keine andere Transporttechnik konnte früher vergleich- Ihr bare Mengen bewegen. Die Energiebilanz der Flößerei Professor Dr. Klaus Töpfer ist einmalig. Mit der Fließkraft des Wassers gingen Bundesminister a. D. „ganze Wälder auf Reisen“, wie ein Autor den Export der Schwarzwaldtannen vor langer Zeit nach Holland charakterisierte. Im Zeichen des Postulats weltweiter Energieeinsparung fast eine Aufforderung zu politischem Handeln. Das gilt auch für den Rohstoff Holz. Eigentlich der einzige, tatsächlich Nachwachsende, der uns weltweit zur Verfügung steht. Auch er verfügt über eine einmalige Energiebilanz, lässt sich hervorragend verarbeiten, erzeugt bis in die letzte Stufe seiner Wiederverarbei- tungskette keine Abfälle und ist ein Positivfaktor in der weltweiten Klimadiskussion. Holz wächst im Wald und Flüsse und Wald formen Landschaften. Entlang der Weser können wir ruhig BÜRO AM FLUSS e.V. 3 Flößerei heute Hans-Walther Keweloh, 1. Vorsitzender der Deutschen Flößerei-Vereinigung Über Jahrhunderte hat die Flößerei als Transportmög- lichkeit für die Holzversorgung holzarmer Gegenden eine herausragende Rolle gespielt. Es gibt kaum einen Bach und keinen Fluss, auf dem nicht Holz in gebundener oder ungebundener Form, d.h. als Floß oder als Triftholz, zum Verbraucher geschwommen ist. Mit zunehmender Industrialisierung wurde der Wunsch, die Wasserkraft ungestört durch den Flößereibetrieb anderweitig zu nutzen, immer größer und die Eisenbahn stellte nun ein neues Transportmittel für die Ware Holz zur Verfügung. In den 50er Jahren des 20. Jh. machte es dann der LKW möglich, Holz ohne Umladung vom Ursprungsort zum Verbraucher zu bringen. Damit endete die gewerbsmä- ßige Flößerei auch auf Main, Weser, Rhein und der Oder als letzten Refugien des Jahrhunderte alten Gewerbes. Wenn sie als Touristen auf einem solchen Floß einmal Vielerorts wollte man sich aber nicht damit abfi nden, dass mitfuhren, blendeten sie die Schwere der häufi g gefahr- die Flößerei, die die Kultur der Orte und Regionen, das vollen Arbeit aus. Die Touristenfl ößerei war geboren. Leben der Menschen und die Landschaften eindrücklich An diese Tradition knüpfte man zuerst an der Isar an. Bei geprägt hatten, einfach in Vergessenheit geriet. diesen Fahrten stand zuerst einmal das kommerzielle Schon im 19. Jahrhundert hatten manche Städter neidvoll Freizeitangebot im Vordergrund. auf den Flößer geschaut, auf einen Menschen, der anders Dem Beispiel der Isarfl oßfahrten folgte man im Franken- als sie selbst seine berufl iche Tätigkeit im Einklang mit der wald, im Schwarzwald, an der Weser, am Rhein, an der Natur und damit auch mit sich selbst auszuüben schien. Saale, auf der Elbe, dem Finowkanal, der Oder oder auch im Vogtland. Nun war aber nicht nur mehr das Vergnügen einer aben- teuerlichen Floßfahrt alleiniges Ziel. Es ging auch um die Vermittlung der wirtschaftlichen Bedeutung und der sozialen Auswirkungen der Flößerei. Neben den Floß- fahrten als „erlebte Geschichte“ steht die Darstellung der Flößereigeschichte in zahlreichen Museen. In der Deutschen Flößerei-Vereinigung sind seit 1992 Vereine und Einzelpersonen zusammen geschlossen, die sich mit dieser Geschichte der Flößerei beschäftigen. Sie treffen sich jährlich an wechselnden Orten zum Deut- schen Flößertag. Werner Wenzel Holztransporte Eichhof 30 a 34359 Reinhardshagen Telefon: 05544 8403 Fax: 05544 940925 Mobil: 0175 1646389 [email protected] 34359 Reinhardshagen 4 5 Tel.: 05544 / 8403 Der Verein „Büro am Fluss – Lebendige Weser e.V.“ Im Februar 2006 wurde der gemeinnützige Verein „Büro • Aktionen zur Reduzierung der Salzbelastung am Fluss – Lebendige Weser e.V.“ durch verschiedene z. B. die von den Anrainern getragene Salzstaffel von Akteure aus dem Hochschul- und Naturschutzbereich Hann. Münden nach Bremen (19.6.07 bis 17.6.2008) gegründet. Unter der Schirmherrschaft von Professor Dr. Klaus Töpfer zielten die Mitwirkenden auf die • Lokale und überregionale Foren Umsetzung von beispielhaften und praxisnahen Projekten - beispielsweise Stammtische oder Fachdiskussionen für eine lebenswerte Flusslandschaft. Die Initiatoren verdeutlichten, gleichzeitig ein kreatives Miteinander für • Fach- und länderübergreifende Veranstaltungen, Mensch und Natur sowie auch die fachliche- und länder- „Tour de Weser“ 2006, Floßtour „Lebendige Weser 2008“ übergreifende Vernetzung erreichen zu wollen. Unter dem Motto Erleben - Verstehen - Umsetzen sollen Projekte die Weseranwohner für die Besonderheit und Vielfalt des Über die Bachpatenschaft möchte der Verein junge Lebensraumes begeistert und für die Mitarbeit gemein- Menschen für die Belange der Gewässer interessieren, samer Aktionen angeregt werden. Dazu wurde als den Lebensraum Wasser näher bringen und sie an den zentrale Anlaufstelle die Geschäftsstelle des „Büro am eigenverantwortlichen Schutz eines Abschnittes heran Fluss“ eröffnet. führen. Das Extaler-Gewässermobil ist ein vielseitig einsatzfähiges, fahrbares Modell. Der Vorstand besteht aus sieben Fachleuten der Land- Am Mobil lassen sich komplizierte Zusammenhänge schaftspfl ege und des Natur- und Gewässerschutzes. der Gewässser anschaulich darstellen. Es wird an Der erste Vorsitzende, Prof.