HAUS KINO KULTUR OKTOBER 2018

ÖSTERREICH ZWISCHEN 1948 GESTERN UND MORGEN SURVIVING IMAGES Theater, Film, Musik, Oper, Tanz. Leidenschaftliche Kulturberichterstattung, die alle Stücke spielt, täglich im STANDARD und auf derStandard.at.

Kultur_allgemein_110x155.indd 1 28.11.17 10:40 METRO KINOKULTURHAUS PROGRAMM VON 4. OKTOBER BIS 8. NOVEMBER

er Oktober – beginnt heuer mit 1948, einem Jahr, das eine Dekade nach dem D»« für die heimische Filmindustrie eine Zäsur markierte, in dem die Kinoleinwand Projektionsfläche bot für erste (selbst)kritische Reflexionen. Was mit der Shoah beinahe völlig ausgelöscht wurde, sollte in stummen Filmbildern überleben: im Rahmen der diesjährigen Viennale geht das Filmarchiv mit Surviving Images den Spuren jüdischer Lebenswelten nach und präsentiert damit einen neuen Restaurierungs- und Sammlungsschwerpunkt. Exemplarisch dafür steht die restau­ rierte Fassung von DIE STADT OHNE JUDEN, für deren musikalische Neuvertonung keine Geringere als Olga Neuwirth zeichnet, die mit der Uraufführung im Wiener Konzerthaus für ein weiteres Highlight sorgt. Was es bedeutet, wenn junge Israelis ausgerechnet in der Heimat des Holocaust ihre Zukunft sehen, zeigt BACK TO THE FATHERLAND, unser Kinostart. Ein Neuanfang, der – wie so oft – mit einer Reise in die Vergangenheit startet.

Ernst Kieninger und das Filmarchiv-Team

AUSSTELLUNG DIE STADT OHNE | bis 30.12. 02 DIE STADT OHNE JUDEN ON TOUR | 11.10.–7.11. 05 RETROSPEKTIVEN 1948 – ÖSTERREICH ZWISCHEN GESTERN UND MORGEN 10 4.10.-23.10. V’18: SURVIVING IMAGES | 26.10.–8.11. 28 KINOSTART BACK TO THE FATHERLAND | 12.10.–23.10. 42 FILM | UNIVERSITÄT SELBSTERMÄCHTIGUNG IM ISRAELISCHEN FILM 44 9.10.–16.10. PROGRAMMSCHIENEN SECOND LIFE | 4.10.–23.10. 46 KINDER KINO KLASSIKER | 6.10.–21.10. 48 LIVING COLLECTION | 8.10. 50 JÜDISCHER FILMCLUB WIEN | 17.10. 52 WILD FRIDAY NIGHT | 19.10. 53 SPECIALS JAPANNUAL – JAPANISCHE FILMTAGE | 5.10. 54 LANGE NACHT DER MUSEEN | 6.10. 55 DAS MUSEUM GEHT INS KINO | 10.10. 56 FESTIVAL JÜDISCHES FILMFESTIVAL | 11.10.–14.10. 57 SPIELPLAN 64 DIE STADT OHNE Katalog zur Ausstellung Erhältlich im Filmarchiv-Onlineshop oder direkt im METRO Kinokulturhaus AUSSTELLUNG

BIS 30. DEZEMBER 2018 IM METRO KINOKULTURHAUS DIE STADT OHNE JUDEN MUSLIME FLÜCHTLINGE AUSLÄNDER

ie aktuelle Ausstellung im METRO Kinokulturhaus begleitet die Veröffentlichung D des neu restaurierten und um entscheidende Szenen ergänzten Stummfilms DIE STADT OHNE JUDEN, der auch in den kommenden Wochen an ausgewählten Schauplätzen in Wien und den Bundesländern zu sehen sein wird. Ein historisches Zeitdokument, das Fragen aufwirft, die brisanter und aktueller nicht sein könnten.

Viennale-Aktion: Besuchen Sie mit einem Viennale-Ticket gratis die Ausstellung (gültig von 25.10. bis 8.11.)!

DIGITORIAL Regelmäßig finden KuratorInnenführungen statt (siehe S. 4) – einen faszinierenden virtuellen Rundgang bietet das umfassende Digitorial zur Ausstellung, das die Vielschichtigkeit des Themas in seiner ganzen multimedialen Bandbreite reflektiert: www.filmarchiv.at/digitorial/die-stadt-ohne/

SUNRISE FOUNDATION FOR EDUCATION AND THE ARTS

Ausstellung DIE STADT OHNE | 3 VERMITTLUNG

DO 11.10., 18:30 DIE STADT OHNE KURATOR_INNENFÜHRUNG Mit Andreas Brunner Erfahren Sie, wie DIE STADT OHNE JUDEN als wichtiges Zeitdokument nicht nur in der Geschichte der Ersten Republik, sondern auch in der gesellschaftlichen Gegen- wart verortet wird. Lernen Sie auf eindrückliche Weise, wie soziale Ausschlussme- chanismen funktionieren – von Polarisierung und Stigmatisierung bis zu Exklusion. Dauer: ca. 90 min | Kosten: 6,– Anmeldung: [email protected]. Beschränkte TeilnehmerInnenzahl!

Kombiangebot Führung & Filmvorführung DIE STADT OHNE JUDEN (ab 13 Jahre) Dauer: ca. 180 min | Kosten: 9–11,– (gruppenabhängig, Begleitperson frei) Infos und Anfragen unter [email protected].

DI 9.10., 17:30 ANALOGFILM-WORKSHOP Mit Anna Högner Filmleidenschaft in ihrer unmittelbarsten Form: Lernen Sie durch kreative Praxis in Sichtung und Bearbeitung die spezielle Beschaffenheit eines analogen Film-­ streifens hautnah kennen und erstellen Sie mit einfachen Mitteln der manuellen Filmbearbeitung Ihren eigenen Experimentalfilm. Dauer: ca. 90 min | Kosten: 6,– Anmeldung: [email protected]. Beschränkte TeilnehmerInnenzahl!

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DIE STADT OHNE JUDEN ON TOUR

DO 11.10., 19:00 BUNDESLÄNDERTOURNEE OBERÖSTERREICHISCHES LANDESMUSEUM – EINTRITT FREI SCHLOSSMUSEUM LINZ

om Übergang der K.-u.-k.-Monarchie zur Republik, von den damit einhergehenden VUmwälzungen, Errungenschaften und Verwerfungen bis hin zum Beginn des dunkelsten Kapitels nicht nur in der Geschichte Österreichs: die Zeitspanne, die auch der Film DIE STADT OHNE JUDEN reflektiert, ist Thema der im Schlossmuseum Linz präsentierten Sonderausstellung »Zwischen den Kriegen«. Sie nimmt die Jahre von 1918 bis 1938 als Eckpunkte und zeigt die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Entwicklungen im Oberösterreich der Zwischenkriegszeit. Mit Live-Musikbegleitung von Ritornell. Rahmenprogramm: Führung durch die Ausstellung und Schulvorführung Interessierte BesucherInnen können um 18:00 an einer Führung durch die Aus­stellung »Zwischen den Kriegen« teilnehmen; um 10:00 wird der Film zudem für Schulen präsentiert. Anmeldung jeweils erforderlich unter Tel. +43 732 7720 523 46/47 (Marietta Stauber, Schlossmuseum Linz). www.landesmuseum.at

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DIE STADT OHNE JUDEN ON TOUR

MI 17.10., 19:30 BUNDESLÄNDERTOURNEE JÜDISCHES MUSEUM HOHENEMS – SALOMON-SULZER-SAAL

as unter Denkmalschutz gestellte jüdische Viertel im Hohenemser Stadtkern gilt Dals eines der wenigen lückenlos erhalten gebliebenen Ensembles mit jüdischer Geschichte und ist in Österreich einmalig. Das Jüdische Museum Hohenems zeigt DIE STADT OHNE JUDEN in der teilrestaurierten ehemaligen Synagoge, die heute als Salomon-Sulzer-Saal eine Musikschule beherbergt und als Veranstaltungsort dient, unter anderem für die Emsiana und die Europäische Sommeruniversität für Jüdische Studien. Der Namensgeber Salomon Sulzer (1804–1890) fungierte hier, ebenso wie im Wiener Stadttempel, als Kantor. Begleitet wird der Stummfilm vom bekannten Jazz-Pianisten Peter Madsen. Die Projektion wird im stimmungsvollen Raum den Ort des zerstörten und verschwundenen Thora-Schreines einnehmen. Hannes Sulzenbacher, Kurator der Ausstellung DIE STADT OHNE, gibt eine Einführung. Mit Live-Musikbegleitung von Peter Madsen. Tickets erhältlich beim Veranstaltungspartner. www.jm-hohenems.at

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DIE STADT OHNE JUDEN ON TOUR

MI 17.10., 19:30 MO 15.10., 17:30 KINO DER ORTE PRÄSIDENTSCHAFTSKANZLEI

er Ballhausplatz – ein Ort, der für politische Bewegung in all ihren Facetten steht. DHier konzentriert sich Macht auf kleinem Raum, hier treffen Politik und Bevölke- rung umso geballter aufeinander, etwa im Jahr 2000, als die Regierung Schwarz- Blau I aufgrund der massiven Proteste den Weg zur Angelobung unterirdisch antreten musste. Entscheidende Passagen aus DIE STADT OHNE JUDEN wurden am Ballhaus- platz – im Film repräsentiert durch das Bundeskanzleramt – gedreht und bilden zur Spielstätte die historische Referenz. Die Vorführung von DIE STADT OHNE JUDEN auf Einladung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen markiert einen weiteren Höhepunkt der Wiederaufführungsserie – für das Filmarchiv Austria eine hohe Aus- zeichnung und ehrenvolle Würdigung seiner Arbeit. Mit Live-Musikbegleitung von Gerhard Gruber, Peter Rosmanith und Adula Ibn Quadr. Limitiertes Platzangebot. Anmeldung erforderlich unter Tel. +43 1 216 1300 oder [email protected]. Adresse: Hofburg, Ballhausplatz, 1010 Wien

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DIE STADT OHNE JUDEN ON TOUR

MI 17.10., 19:00 KINO DER ORTE VHS WIENER URANIA EINTRITT FREI

eute eine Einrichtung der Wiener Volkshochschulen GmbH, gilt die 1910 errichtete HUrania als erste Institution, die sich in Österreich intensiv der pädagogischen Filmarbeit widmete. Jahrelang gastierten die Gesellschaft der Filmfreunde, eine Pionierinstitution zur Vermittlung von Filmkunst und -kultur (und Vorläufer des Film- archiv Austria), in ihren Räumlichkeiten und veranstaltete regelmäßig Filmabende. Im »Mega-Gedenkjahr« 2018 haben die Wiener Volkshochschulen das Ziel, die Bedeutung dieser Umbruchsjahre möglichst vielen Menschen – in vielfältigster Form – näherzubringen. Die Vorführung von DIE STADT OHNE JUDEN ist Teil eines spannenden und abwechslungsreichen Programms, das im Rahmen der VHS-Reihe »Umbrüche« diese einschneidenden Zeiten und Zäsuren thematisiert. Mit Live-Musikbegleitung von Gerhard Gruber, Peter Rosmanith und Adula Ibn Quadr. Kleines Buffet im Anschluss an den Film. Um Anmeldung wird gebeten unter Tel. +43 1 891 7410 1000 oder [email protected]. Adresse: VHS Wiener Urania, Uraniastraße 1, 1010 Wien

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DIE STADT OHNE JUDEN ON TOUR

FOTO: © LUKAS BECK MI 17.10., 19:00 MI 7.11., 19:30 WIENER KONZERTHAUS GALA-VORSTELLUNG: URAUFFÜHRUNG DER FILMMUSIK VON OLGA NEUWIRTH

ur vom Filmarchiv Austria rekonstruierten und restaurierten Fassung von ZDIE STADT OHNE JUDEN schrieb auf Initiative des Wiener Konzerthauses keine Geringere als Olga Neuwirth einen komplett neuen Soundtrack. Die Österreicherin gilt als eine der profiliertesten Persönlichkeiten unter den KomponistInnen unserer Zeit. Am 7. November kommt es nun zur Welturaufführung: Der Film wird im Großen Saal erstmals mit der gerade erst entstandenen Musik gezeigt, live eingespielt vom Ensemble PHACE. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Konzerthaus-Reihe »Film + Musik live« statt und ist eine Gemeinschaftsproduktion von Wiener Konzerthaus, Elbphilharmonie Hamburg, Ensemble Intercontemporain, Barbican Centre, Sinfonie- orchester Basel und ZDF/ARTE in Kooperation mit Wien Modern. Mit Live-Musikbegleitung vom Ensemble PHACE. Tickets erhältlich beim Veranstaltungspartner. www.konzerthaus.at Adresse: Wiener Konzerthaus (Großer Saal), Lothringerstraße 20, 1030 Wien

DIE STADT OHNE JUDEN on Tour | 9 RENDEZVOUS IM SALZKAMMERGUT

1948 – ÖSTERREICH ZWISCHEN GESTERN UND MORGEN OLAF MÖLLER

Retrospektive von 4. bis 23. Oktober 2018

s ist das im Gedächtnis der Allgemeinheit wohl am wenigsten präsente Schlüssel- Ejahr des 20. Jahrhunderts – sicherlich, weil es nicht dieses eine, alles definierende Ereignis gab, anders als bei 1918, ’45, ’68, ’89. 1948 endet die Nachkriegszeit – aber woran will man das genau festmachen? Am ehesten daran, dass man sagt: der Kalte Krieg begann. Aber den hat ja niemand erklärt, weshalb sich das auch erst im Rück- blick zeigt, wenn man viele verstreute Ereignisse des Jahres als Teile eines Ganzen, als Erzählung begreift. 1948 hat den Rest des Jahrhunderts definiert, und so manches Ereignis jenes Jahres reicht bis in unsere Tage hinein. Österreich in seiner ganzen, neurotisch-ambivalenten Neutralität war zwar ein Front- wie Pufferstaat im Kalten Krieg (und deshalb Spielort einiger Klassiker der antikommunistischen Agitation Hollywoods et. al.), doch für die Bedeutung des 48er-Jahres spielt das eine erstaunlich geringe Rolle. Es ist ein Moment der Intro­ spektion, definiert immer wieder im Hinblick auf die Ereignisse ’38: 1948 ist zehn Jahre nach der Annexion durch das Deutsche Reich. Vom Wiener Blumenkorso bis zum Kärntner Jagdschießen: vieles findet zum ersten Mal seit Kriegsende, und oft genug eben seit ’38 statt. Entsprechend (sagt man fast zwangsläufig) starten 1948 auch beinahe alle bedeutenden (selbst)kritischen heimischen Versuche über die Jahre ’38 bis ’45 in den Kinos des Landes. Für die hiesige Filmindustrie das wirklich entscheidende Ereignis des Jahres 1948 war das Ende des Exportverbots ins okkupierte Deutschland, was die Produktion explosionsgleich steigerte und inhaltlich wie formal bis auf Weiteres definierte. ’48 ist für mehrere Dekaden das letzte Jahr, in dem österreichische Filme vor allem für das einheimische Publikum gemacht wurden.

Vor ausgewählten Vorstellungen der 21 Programme umfassenden Retrospektive werden Ausschnitte aus der Wochenschau WELT IM FILM gezeigt, die den jeweiligen Hauptfilm in den Kontext seiner Entstehungszeit setzen. Am 7. bzw. ab 12. Oktober mit Einführungen von Kurator Olaf Möller.

1948 | 11 DO 4.10., 18:30 | SA 20.10., 18:00

DER HIMMLISCHE WALZER Géza von Cziffra, A 1948 BUCH Géza von Cziffra | KAMERA Ludwig Berger | MUSIK Alois Melichar, Ludwig Schmidseder | MIT Elfie Mayerhofer, Paul Hubschmid, Inge Conradi, Curd Jürgens, Paul Kemp, Gretl Schörg, Petra Trautmann, Hans Olden, Fritz Imhoff, Theodor Danegger, Inge Egger 93 min | s/w, dt. OF, DCP Mit der Nachkriegsnot ist es scheinbar soweit vorbei, dass man sich endlich so profanen Dingen wie der Mode halbwegs schamlos zuwenden kann: Die WELT IM FILM zeigt, welche Trends im Kommen sind, während Géza von Cziffra, neben Hubert Marischka das Routinier-Urgestein der Stunde, eine Musikkomödie zum Thema vom Stapel lässt. Interessant (um das WELT-IM-FILM-Lieblingswort für alles gegenwärtig Bedeutsame zu verwenden) ist der religiöse Aspekt der Geschichte: dass es um Engel geht, die fesch ausschauen wollen – was man gut als Parodie sehen kann auf die Frömmigkeit im Kino dieser Jahre. Toll sind die haarsträubenden Kapriolen der Handlung: da reißen Couturiers Engelsflügel im Geschmacksverirrungszorn ab, werden himmlische Boten zu irdischen Bühnenstars ... Chapeau, mit Knicks! (om)

12 | 1948 DO 4.10., 21:00 | SO 21.10., 18:00

DER PROZESS Georg Wilhelm Pabst, A 1948 BUCH Kurt Heuser, Rudolf Brunngraber, Emeric Roboz | KAMERA Oskar Schnirch, Helmuth Ashley MUSIK Alois Melichar | MIT Ernst Deutsch, Ewald Balser, Marianne Schönauer, Aglaja Schmid, Maria Eis, , Josef Meinrad, Heinz Moog, Gustav Diessl 109 min | s/w, dt. OF, 35mm*

DER PROZESS ist in gewisser Hinsicht auch ein Überläufer, was aber für die Rezeption des Films damals wie heute kaum eine Rolle spielt: Pabst hatte mit den ersten Vorbe- reitungen für dieses Projekt in der zweiten Hälfte der 1930er begonnen, konnte aber im Ausland niemanden für die Produktion gewinnen – vor einer derart brutalen Vivi- sektion des Antisemitismus als Movens bzw. ganz allgemein des Rattenfängertums in der Politik schreckten auch Produzenten in schon immer weniger deutschfreundlich gestimmten Ländern wie Frankreich zurück, ließen sich doch zu leicht Parallelen mit den heimischen Zuständen ziehen. 1948 war das Jahr, in dem man sich einen solchen Film leisten wollte – vor allem, wo er ja über einen historischen Fall von 1882 sprach, und nicht über die jüngste Vergangenheit ... (om)

*Kopie aus der Sammlung des Österreichischen Filmmuseums. 1948 | 13 FR 5.10., 18:00 | DO 11.10., 20:30

DIE SONNHOFBÄUERIN Wilfried Fraß/Carl Kurzmayer, A 1948 BUCH Wilfried Fraß, Herma Costa-Pruscha | KAMERA Carl Kurzmayer | MUSIK Hans Hagen MIT Wolfgang Hebenstreith, Elisabeth Höbarth, Willy Danek, Peter Czejke, Karl Pammer 88 min | s/w, dt. OF, 16mm DIE SONNHOFBÄUERIN ist eines der Fundstücke dieser Programmrecherche: eine kleine, randständige Produktion, die sowohl formal verblüfft wie inhaltlich überrascht. Die Geschichte einer Großbäuerin, die darauf wartet, dass der Gatte aus dem Krieg heimkehrt, besticht in der ersten Hälfte durch ihre bizarre, mal ex-, mal impressionis- tisch gestimmte, immer wieder ins Fantastische gleitende Atmosphäre, während der ungleich karger, realistisch gehaltene zweite Teil durch seine Lebensklugheit überzeugt. Die Moral von der Geschicht’ formuliert der Knecht, wenn er seinem Herren rät, er solle die Schuld halt dem verfluchten Krieg geben. Carl Kurzmayer und Wilfried Fraß, die danach zwar noch zusammenarbeiteten, jedoch nie wieder gemeinsam Regie führten, erfreuen das cinephile Gemüt durch den primitiven, fast Fuller’schen Furor ihrer Kunst, zudem durch deren Ökonomie. (om)

14 | 1948 FR 5.10., 20:30 | SO 21.10., 18:30 VERLORENES RENNEN

Max Neufeld, A 1948 BUCH Curt J. Braun | KAMERA Willi Sohm, Hans Staudinger MUSIK Frank Fox | MIT Elfe Gerhart, O. W. Fischer, Curd Jürgens, Any Hartmann, Ivan Petrovich, Melanie Horeschovsky 86 min | s/w, dt. OF, 35mm Zwei befreundete Trabrennjockeys, der eine Österreicher, der andere Engländer, verlieben sich in dasselbe Mädel, der Zweite Weltkrieg kommt. Die Männer sind plötz- lich zwangsverfeindet. Als der eine das gegen den anderen ausnützen könnte – denn natürlich kann die Frau nur einen lieben –, obsiegt die Solidarität kosmopolitischer Profis ... Ein verstocktes Werk der vorsichtigen Rück-, schwerlich nur Heimkehr des Emigranten Max Neufeld: ungleich flüssig-geflissentlicher als seine Vorkriegsfilme, aber auch enger, gehemmter – so als könnte man sich keine Ausbrüche erlauben, als müsste alle Individualität zurückgestellt werden. (om)

SO 7.10., 16:30 | SO 21.10., 20:30 GOTTES ENGEL SIND ÜBERALL

Hans Thimig, A 1948 BUCH Kurt Heuser, Peter Francke, nach dessen Roman Anderthalb Weidinger | KAMERA Hans Schneeberger MUSIK Anton Profes | MIT Attila Hörbiger, Heiki Eis, Susi Nicoletti, Paul Hubschmid, Lotte Lang, Maria Eis, Alfred Neugebauer, Erik Frey, , Hermann Erhardt, Hans Putz 96 min | s/w, dt. OF, 35mm Joschi, Fahnenflüchtiger, und Florian, ein kleiner Bub, der seine Mutter bei der Flucht verloren hat, schlagen sich durch die Wirren der letzten Kriegstage. Das Ziel: Wien ... Eine gemütvolle Mischung aus Komödie und Drama, Zeitbezügen und »Ewiggültigem«, die mit fast schlafwandlerischer Sicherheit den Mittelweg des kleinsten Publikums­ widerstandes findet. Anzunehmen ist, dass Thimig viele Szenen mit starkem, drama- tischem Potenzial möglichst leicht gestaltete (etwa die Begegnung mit der Feldgen- darmerie), da den Zuschauern damals bewusst war, was wirklich auf dem Spiel stand. Vergleiche mit THE KID (1921) liegen auf der Hand. (om) SO 7.10.: Mit einer Einführung von Olaf Möller. 1948 | 15 SO 7.10., 18:00 | FR 19.10., 18:00

ANNI Max Neufeld, A 1948 BUCH Harald Röbbeling, nach einer Vorlage von Max Neufeld | KAMERA Walter Riml | MUSIK Alois Melichar, Robert Stolz (Lied), Peter Wehle (Lied) | MIT Elfie Mayerhofer, Siegfried Breuer, Josef Meinrad, Lotte Neumayer, Annie Rosar, Theodor Grieg, Hilde Jaeger 93 min | s/w, dt. OF, 35mm Ellipsen, Jahre wie Erinnerungs-, Schwarze Löcher, stehen im Zentrum einiger Filme von 1948 – offenbar fundamental animiert von der Idee des Dezenniensprungs (was da alles zum ersten Mal wieder stattfand seit ’38!). In diesem Belle-Époque-Stück geht es um die Zeit zwischen der Verführung der jungen Anni durch den Pianisten Radkofsky und ihrem Wiedersehen Jahre später. Viel hat sich verändert in ihrem Leben – aber auch die Gefühle für einen Herrenreitertyp, der die Damen zu nehmen beliebt, wie sie sich ihm hingeben? Was tut die Zeit mit den Menschen? Was tat das Arbeiten außerhalb Österreichs mit Max Neufeld, der mit diesem Werk in seine Heimat zurückkehrte – und sich dort, will man der Frostigkeit dieser »Wiener Ballade« glauben, wie ein Fremder fühlte … (om)

16 | 1948 SO 7.10., 18:30 | SA 20.10., 15:30

ULLI UND MAREI DER BERGHOFBAUER Leopold Hainisch (uncr.), D 1944/A 1948 BUCH Eduard Köck, Leopold Hainisch | KAMERA Günther Anders, Ernst Wilhelm Fiedler, Richard Angst MUSIK Alois Melichar | MIT Ilse Exl, Anna Exl, Attila Hörbiger, Hermann Erhardt, Leopold Hainisch, Ludwig Auer, Herta Agostini 85 min | s/w, dt. OF, 35mm Ein Film, wie aus der Zeit gefallen, ein Werk, bei dem es nicht groß auffällt, dass es drei Jahre zuvor und in einer offiziell ganz anderen Welt begonnen wurde. Will sagen: die Geschichte von dem Dreieck zwischen Bauer, Knecht und Magd gibt sich zeitlos, dito das alpin-rurale Milieu. Co-Drehbuchverfasser-Hauptdarsteller Eduard Köck mag sich am Anfang die Autorenschaft des Werkes zuschreiben, doch der wahre Auteur hier ist der so virtuose wie bescheidene Stilist Leopold Hainisch: Toll, wie er die Räume verwendet, um von der Eingeschlossenheit, dem Gefangensein in den Verhältnissen zu erzählen, bemerkenswert, wie er sich es immer wieder verkneift, die Landschaft um ihrer Pracht Willen zu zeigen. Ein Petit Maître, dessen Kunst fest verwurzelt ist in Ökonomie und Funktionalität. (om) SO 7.10.: Mit einer Einführung von Olaf Möller.

1948 | 17 SO 7.10., 20:00 | MO 15.10., 18:00 DAS SINGENDE HAUS Franz Antel, A 1948 BUCH Aldo von Pinelli, Franz Antel | KAMERA Oskar Schnirch, Helmuth Ashley | MUSIK Peter Kreuder MIT Hans Moser, Richard Romanowsky, Walter Müller, Hannelore Schroth, Paul Kemp, Herta Mayen, Susi Nicoletti, Curd Jügens, Dorothea Neff 95 min | s/w, dt. OF, 35mm Eines der folgenreichsten Werke austriakischer Fabrikation: das Langfilmdebüt von Franz Antel, der mit seinem Schaffen das Bild der einheimischen Kinolandschaft wie kaum ein anderer bestimmen sollte. Der Apologet des Szegediner Krautfleischs blieb sich dabei absolut treu. DAS SINGENDE HAUS unterscheidet sich kaum von seinen eher berüchtigten Werken der 1960er- und 70er-Jahre – gestalterisch ist er noch um einiges sauberer (was vor allem den Tanz- und Gesangsszenen zugute- kommt), und auch sonst gehts eher adrett und nett als feist und (k)nackig dreist zu, aber die Erfolgsgeschichte vom Aufstieg einer flotten Jazzkapelle, finales Liebes- glück, Backstage-Remmidemmi und zwischenzeitliche Deppertmissverständnisse inklusive – die hat Antel immer wieder erzählt. Er ist halt ein Auteur: einer, der dauernd denselben Film macht … (om)

18 | 1948 SO 7.10., 20:30 | SA 20.10., 17:30 DAS ANDERE LEBEN Rudolf Steinboeck, A 1948 BUCH Alfred Ibach nach der Novelle Der 20. Juli von Alexander Lernet-Holenia | KAMERA Willi Sohm MUSIK Franz Salmhofer | MIT Aglaja Schmid, Robert Lindner, Vilma Degischer, Leopold Rudolf, Siegfried Breuer, Erik Frey, Anton Edthofer, Gustav Waldau, Erni Mangold, Carl Günther 109 min | s/w, dt. OF, 35mm Im Zusammenhang mit DAS ANDERE LEBEN liest man immer wieder, dass in der unmittelbaren Nachkriegszeit sowohl die Thematisierung des Holocaust als auch des Widerstands gegen die Naziherrschaft quasi einem Tabubruch gleichkamen. Nun, an­gesichts der Wochenschauen muss man klar hinzufügen: im Spielfilm, d. h. der kostspieligsten Form, die Allgemeinheit zu adressieren, zu involvieren, potenziell mit ihrer Verwicklung in die Verbrechen zu konfrontieren, vielleicht aber auch eilfertig zu exkulpieren. Rudolf Steinboecks Langfilmdebüt (das einzig bedeutende Österreichs bis Edwin Zboneks AM GALGEN HÄNGT DIE LIEBE, 1960) findet dafür in einer Novelle Alexander Lernet-Holenias eine (fast perfid-) perfekte Plotkonstruktion in Gestalt eines Identitätentauschs, der nahelegt, dass mit den Juden auch die Nicht-rassisch- Verfolgten starben. (om) SO 7.10.: Mit einer Einführung von Olaf Möller.

1948 | 19 MO 8.10., 18:00 | SO 14.10., 18:00 ALLES LÜGE

E. W. Emo, A 1948 BUCH Lilian Belmont, Fritz Koselka | KAMERA Fritz Woditzka MUSIK Willy Schmidt-Gentner | MIT Wolf Albach-Retty, Senta Wengraf, Hedwig Bleibtreu, Siegfried Breuer, Gusti Wolf, Geraldine Katt, Theodor Danegger, Egon von Jordan 75 min | s/w, dt. OF, 35mm Wenn 1948 in der gehobenen Unterhaltung das Jahr von Alexander Lernet-Holenia werden sollte, dann sollte es für deren volkstümlichere Variante das von Lilian Belmont und Fritz Koselka sein: Neben ALLES LÜGE zeichnete das Duo auch für KLEINE MELODIE AUS WIEN verantwortlich. Der Schwank demonstriert – trotz vorhandener melancholischer Ader aller kreativ Hauptbeteiligter – Sinn fürs brüsk Schenkelklopf- rige. Es gibt die Oma mit Geld und Spleen, die Enkelin, die ihre eigenen Wege gehen will sowie die bucklige Verwandtschaft, die von den finanziellen Zuwendungen der alten Dame ganz gut lebt ... Top lustig! (om)

MO 8.10., 20:00 | SO 21.10., 15:30 DER HERR KANZLEIRAT

Hubert Marischka, A 1948 BUCH Hubert Marischka, nach dem Schwank Das rote Tuch von Julius Horst und Wolfgang Pollaczek | KAMERA Herbert Thallmayer | MUSIK Hans Lang | MIT Hans Moser, Annie Rosar, Susanne von Almassy, Egon von Jordan, Hedy Faßler, Fred Kraus, Rudolf Carl, Adi Berber, Max Brod, Carl Günther 105 min | s/w, dt. OF, 35mm Am 21. Mai 1948 erlebten gleich zwei Filme des Routinier-Urgesteins Hubert Marischka ihre Uraufführung: der Überläufer EIN MANN GEHÖRT INS HAUS sowie seine hier gezeigte Regiearbeit DER HERR KANZLEIRAT, ein wenig subtiler Versuch, an den Vorjahreserfolg seines HOFRAT GEIGER anzuknüpfen. Die gemütliche Posse (Gatte einer Dame, die dem Herrn Kanzleirat doch sehr gefällt, gibt sich als eben jenen aus, während der Herr Kanzleirat den Gatten besagter Dame spielt ...) bewirbt vor allem die Vorzüge von Velden am Wörthersee, dessen Potenzial als Urlaubsort damals noch einiger Entwicklung bedurfte. (om)

20 | 1948 DI 9.10., 18:00 KÖNIGIN DER LANDSTRASSE

Géza von Cziffra, A 1948 BUCH Géza von Cziffra | KAMERA Hans Schneeberger MUSIK Anton Profes, Hanns Elin | MIT Angelika Hauff, Rudolf Prack, Hermann Erhardt, Ditta Dunah, Albin Skoda, Karl Skraup, Dagny Servaes 78 min | s/w, dt. OF, 16mm Wenn MARESI davon spricht, dass es einen Adel gibt, dem seine Werte wichtiger sind als das Leben (in diesem Fall allein des Lieblingspferdes, aber die Allegorie greift schon weiter ...), dann erzählt KÖNIGIN DER LANDSTRASSE davon, dass in der Nachkriegswelt nun endlich aber auch wirklich alle gesellschaftlichen Schranken fallen dürfen, ja eigentlich auch müssen, so im Rahmen der Demokratisierung. Diese neue Offenheit gegenüber der Welt verstand Géza von Cziffra – ganz der Schmeck­ lecker-Grandseigneur – denn auch im erotischen Sinne und ließ Angelika Hauff nackt zwischen den Teichrosen schwimmen. (om)

MI 10.10., 18:00 | DO 18.10., 20:00 MARESI DER ANGEKLAGTE HAT DAS WORT Hans Thimig, A 1948 BUCH Peter Francke, Kurt Heuser, nach der gleichnamigen Novelle von Alexander Lernet-Holenia | KAMERA Oskar Schnirch | MUSIK Anton Profes | MIT Attila Hörbiger, Maria Schell, Siegfried Breuer, Helene Croy, Franz Pfaundler, Georg Tressler, Fritz Imhoff, Karl Schwetter 81 min | s/w, dt. OF, DCP Ein in die Jahre gekommener Adliger erschießt sein zum Droschkengaul gesunkenes Lieblingspferd Maresi, um ihm ein würdeloses Altern zu ersparen – wenigstens ihm ... Ein Melodram der Zeitschichtungen, -überlappungen und Ungleichzeitigkeiten, zu denen auch eine unerfüllte Liebesgeschichte gehört, in der man Maria Schell zu Beginn ihrer Karriere bewundern darf. Alexander Lernet-Holenia war als Autor, wie wohl auch als Intellektueller von moralischer Integrität in jener Zeit bedeutend genug, um seine Mitarbeit an dem Werk in einem WELT-IM-FILM-Bericht von den Dreharbeiten zu erwähnen. (om)

1948 | 21 MI 10.10., 20:00 | DO 18.10., 18:00

DIE SCHATZTRUHE Carl Kurzmayer, A 1948 BUCH Ernest Henthaler, Carl Kurzmayer | KAMERA Sepp Ketterer | MUSIK Hans Hagen | MIT Rudolf Carl, Peter Czejke, Theodor Danegger, Isolde Kaspar-Czeike, Harry Kupetz, Karl Skraup, Edith Prager, Hugo Gottschlich, Harry Nestor 88 min | s/w, dt. OF, 35mm Gier und Hinterlist gehören zu den liebsten Sujets der Nachkriegszeit – weshalb man DIE SCHATZTRUHE durchaus als Pars pro toto für ein ganzes Komödiengenre betrachten sollte. Hier ist es eine Schatztruhe, die sich im Besitz eines Pensionisten befinden soll, der in einem Arsenal von Bauernschwankstereotypen das Übelste zum Vorschein bringt. Der Film gehört im Übrigen zu den ersten Nachkriegswerken, die in Lofer gedreht wurden; die hier zu bewundernde Landschaft des Unteren Saalachtals sollte der österreichischen Filmproduktion durch die Folgedekaden hindurch bis zum Ende der Industrie als Projektionsfläche dienen, was von grimmigen Heimatwestern wie Gustav Ucickys Meisterwerk DER JÄGER VON FALL (1956) bis zu juxigem Lust­ kino á la Siggi Götz’ ALPENGLÜHN IM DIRNDLROCK (1974) reicht. Was DIE SCHATZ­ TRUHE zu einer Pioniertat macht. (om)

22 | 1948 DO 11.10., 18:30 | MO 22.10., 18:30 IM BANNE DES MONTE MIRACOLO

Luis Trenker, I/A 1945/1948 BUCH Luis Trenker, Hans Possendorf, Luigi Freddi KAMERA Umberto und Vittorio Della Valle, Albert Benitz, Ernst Elsigan | MUSIK Giuseppe Becce | MIT Luis Trenker, Umberto Scaripante, Dora Bini, Carla De Gara, Ernesto Sabbatini, Bobby Todd 93 min | s/w, dt. OF, 16mm Ein Film mit Geschichte: begonnen 1942/43 in Italien (wohin sich Trenker, mittlerweile Persona non grata in der reichsdeutschen Filmindustrie, zurückgezogen hatte), unterbrochen durch die Ereignisse nach dem Waffenstillstand von Cassibile (8.9.’43), fertiggestellt bald nach Kriegsende, in die Kinos gekommen jedoch erst Jahre später. Damit spiegelt IM BANNE DES MONTE MIRACOLO (unabsichtlich) den Werdegang des Hohen-Tauern-Wasserkraftwerkprojekts wider, das zu einem Symbol für den Wieder- aufbau wurde – inklusive all dessen, was man zuerst geflissentlich verschwieg, wie etwa die KZ-Häftlinge, die wenige Jahre zuvor dort arbeiteten und starben. (om)

FR 12.10., 18:30 | MO 22.10., 20:00 DIE FRAU AM WEG

Eduard von Borsody, A 1948 BUCH Walter Firner, Irma Firner, Eduard von Borsody, nach dem gleichnamigen Schauspiel von Fritz Hochwälder und der Novelle Der Flüchtling von Georg Kaiser KAMERA Walter Riml | MUSIK Willy Schmidt-Gentner MIT Brigitte Horney, Otto Woegerer, Robert Freitag 82 min | s/w, dt. OF, 35mm Zwei Vorspann-Texttafeln: »Die Geschichte spielt in einem Dorf hoch oben in den Bergen Österreichs und nahe der Grenze, deren Passage sieben Jahre lang für viele die letzte Hoffnung bedeutete.« »Die Personen sind frei erfunden. Trotzdem sind sie uns, die wir in diesem Lande leben, gut bekannt. Ihr, die ihr draußen lebt, kennt sie nicht. Aber – könnte diese Geschichte nicht auch in Eurem Lande spielen, wenn es, allein gelassen von der Welt, seiner Freiheit beraubt würde?« Wie schon bei ARLBERG-EXPRESS erweist sich Eduard von Borsody auch bei diesem Heimat-noir- Zeitfilm als Paranoia-Kino-Könner. (om)

1948 | 23 SA 13.10., 16:30 | SA 20.10., 19:45 DER ENGEL MIT DER POSAUNE , A 1948 BUCH Karl Hartl, Franz Tassié | KAMERA Günther Anders | MUSIK Willy Schmidt-Gentner | MIT Paula Wessely, Helene Thimig, Hedwig Bleibtreu, Paul Hörbiger, Attila Hörbiger, Hans Holt, Oskar Werner, Erna Mangold, Maria Schell, Fred Liewehr, Curd Jügens, Hermann Erhardt, Karlheinz Böhm, Karl Skraup, Karl Paryla, Fritz Eckhardt 134 min | s/w, dt. OF, 35mm

DER ENGEL MIT DER POSAUNE war der erste Film, dem die vielleicht höchsten hiesigen Kulturweihen zuteil wurden: eine Weltpremiere im Rahmen der Salzburger Festspiele, und zwar in deren Zentrum – im Festspielhaus. In dieser chronikgleichen Meditation darüber, was es wider die Unbill der Zeiten an Werten zu bewahren gilt, finden sich auch mehrere Stars der Festspiele ’48: Jedermann(s) Attila Hörbiger, dessen Regis- seurin Helene Thimig sowie Paula Wessely, auf der Bühne triumphierend in Franz Grillparzers Des Meeres und der Liebe Wellen. Inszeniert wurde dieses Meisterwerk des (groß)bürgerlichen Liberalismus von Karl Hartl – der die Wien-Film durch die Okkupationsjahre geleitet hatte. Wem auch sonst hätte man diesen kinematografi- schen Staatsakt anvertrauen können?, fragt man sich nur halb ironisch. (om)

24 | 1948 SA 13.10., 18:00 | DI 23.10., 20:00 ARLBERG-EXPRESS

Eduard von Borsody, A 1948 BUCH Curt J. Braun | KAMERA Hans Androschin MUSIK Wolfgang Russ-Bovelino | MIT Paul Hubschmid, Elfe Gerhart, Ivan Petrovich, Hans Putz, Otto Tressler, Alma Seidler, Hans Richter, Melanie Horeschovsky, Peter Gerhard 94 min | s/w, dt. OF, 35mm Während die WELT IM FILM in einer ihrer Februar-Ausgaben noch davon berichtet, was man Gutes tut für die Kriegsheimkehrer, erzählt ARLBERG-EXPRESS von deren Problemen, in Genreform, und natürlich nur indirekt – aber immerhin. Ein verzweifel- ter Musiker, der nach Jahren der Gefangenschaft zurück in der Heimat keine An­ stellung findet, verfällt der Versuchung des schnellen Geldes in Gestalt eines Koffers voller Juwelen ... Eduard von Borsody, eines der unzuverlässigsten Spitzentalente des Kinos jener Ära, demonstriert hier wieder einmal nachdrücklich sein Gespür für Spannungsstoffe aller Art. (om)

SA 13.10., 20:00 | MO 22.10., 18:00 KLEINE MELODIE AUS WIEN

E. W. Emo, A 1948 BUCH E. W. Emo, Franz Tassié, nach einer Idee von Lilian Belmont und Fritz Koselka | KAMERA Fritz Woditzka MUSIK Robert Stolz | MIT Paul Hörbiger, Maria Andergast, Annie Rosar, Karl Schwetter, Franz Imhoff 99 min | s/w, dt. OF, 35mm Ein Musiklehrer wird in den Zeiten der Wohnungsnot bei einer jungen Witwe mit drei Rangen einquartiert. Wenn der Film heute entschieden besser dasteht als zur Zeit seiner Uraufführung, dann liegt das vor allem an E. W. Emo, dem großen Ungefeierten des austriakischen Kinos, dessen Sinn für Tempo und Präzision selbst aus dem fadesten Buch und den lauesten Akteuren noch Augenblicke von Verve und Charme zu holen wusste. Sofern die Umstände auch nur halbwegs stimmten, so wie bei diesem Trümmerstück in möblierten Interieurs, vermochte er sogar Werke von Formschönheit und Geist zu schaffen. (om)

1948 | 25 MO 15.10., 20:00 AN KLINGENDEN UFERN Hans Unterkircher, A 1948 BUCH Alexander Lernet-Holenia, nach seiner gleichnamigen Filmnovelle | KAMERA Hans Staudinger MUSIK Theodor Berger, Ernst Kreal sowie Beethoven, Chopin, Liszt, Mendelssohn | MIT Marianne Schönauer, Curd Jürgens, Cäcilie Kahr, Otto Tressler, Karl Skraup, Hans Unterkirchner, Elisabeth Markus, Hugo Gottschlich 91 min | s/w, dt. OF, 35mm

1943: Maria, eine Krankenschwester, verliebt sich in Stefan, einen verwundeten Soldaten, im Zivilleben Maler. 1944: Maria erhält die Mitteilung, dass Stefan gefallen sei. In ihrer Not kümmert sich der Komponist Alexander um sie, der gleichzeitig mit Stefan um sie geworben hat. 1947 heiraten sie. Doch dann taucht der tot geglaubte Stefan wieder auf ... Und das ist nur knapp die Hälfte des Figurenkosmos, nur eine Ahnung der Vielfalt von Zeitproblemen, die Hans Unterkircher (in Personalunion als Produzent-Regisseur-Darsteller!) hier zur Sprache bringt. AN KLINGENDEN UFERN ist eine kuriose Mischung aus zwei der wichtigsten Genres jener Zeit: dem Heim­ kehrer-Drama und dem Religionsfilm, spielt die zweite Hälfte doch in einem Kloster, mit dessen Abt als einer Schlüsselfigur und der Realisierung eines Heiligenbildes als Handlungsmovens. (om)

26 | 1948 FR 19.10., 20:30 | DI 23.10., 18:00 RENDEZVOUS IM SALZKAMMERGUT Alfred Stöger, A 1948 BUCH Aldo von Pinelli | KAMERA Ludwig Berger | MUSIK Robert Stolz | MIT Herta Mayen, Inge Konradi, Hans Holt, Josef Meinrad, Elisabeth Markus, Theodor Danegger, Johannes Roth 91 min | s/w, dt. OF, DCP Langsam, aber sicher ging es den Österreichern wieder besser – so gut, dass sich nun auch die kleinen Angestellten wieder einen Urlaub leisten konnten, so gerade, und auch nur im eigenen Land. Ähnlich wie Hubert Marischkas nur wenige Wochen später startender HERR KANZLEIRAT ist auch der Lustfilm RENDEZVOUS IM SALZ- KAMMERGUT ein gutes Stück Tourismuswerbung. Die Region zeigt sich von ihrer attraktivsten Seite, wobei auch klar gemacht wird, dass es ein gewisses Preisgefälle zwischen den Hotels und Herbergen gibt – dass es also auch für den sprichwört­ lichen kleinen Mann – hier in Gestalt zweier junger, lediger, berufstätiger Damen – noch allerhand Raum gibt zur wirtschaftlichen Verbesserung. Der spätere Theater- produktions-Abfilmungspezialist Alfred Stöger zeigt sich hier von seiner beschwingtesten Seite. (om)

1948 | 27 DIE GEKREUZIGT WERDEN

SURVIVING IMAGES JÜDISCHE LEBENSWELTEN IM DEUTSCHSPRACHIGEN STUMMFILM ERNST KIENINGER

Retrospektive von 26. Oktober bis 8. November 2018 nlässlich der weltweit beachteten Rekonstruktion und Restaurierung von Hans A Karl Breslauers DIE STADT OHNE JUDEN geht das Filmarchiv Austria im Rahmen der Viennale-Retrospektive Surviving Images den Spuren jüdischer Kultur und Ge- schichte(n) im deutschsprachigen Stummfilm nach. Wenige Jahre vor der Shoah, dem beispiellosen Massenmord an der jüdischen Bevöl- kerung, wurde jüdisches Leben vitaler und unmittelbarer als je zuvor in Filmen fest­ gehalten. Vor allem der österreichische und deutsche Stummfilm erwiesen sich dabei als eindrucksvolles Medium für die Dokumentation dessen, was bald beinahe völlig ausgelöscht werden sollte. Die vom Filmarchiv Austria kuratierte Schau Surviving Images erinnert im Jahr des Republikjubiläums an diese jüdischen Lebenswelten, die nur in Filmbildern überleben konnten. Dass dies möglich wurde, ist auch ein Ver- dienst der Filmarchive, deren Arbeit ebenso ausgestellt wird. Im Rahmen dieses zwölf Programme umfassenden Viennale-Schwerpunktes werden nicht weniger als acht neue, davon vier im Filmarchiv Austria durchgeführte Restaurierungen präsentiert. Surviving Images ist aber auch das Motto eines neuen Restaurierungs- und Samm- lungsschwerpunktes im Filmarchiv Austria. Ziel ist es, die in Österreich bzw. mit ös- terreichischer Beteiligung hergestellten, filmhistorisch bedeutsamen Zeugnisse rund um das Thema Film und Judentum zu bewahren und für die Öffentlichkeit neu zu erschließen. Dabei sollen historische Filmdokumente ebenso gesammelt und restau- riert werden wie wichtige Spiel- und Dokumentarfilme. Schrittweise entsteht damit eine allgemein zugängliche Kollektion, die dieses prägende Kapitel der Zeitgeschichte auch kommenden Generationen lebendig und authentisch vermitteln kann. Der Filmarchiv-Beitrag zur diesjährigen Viennale ergänzt die noch bis Ende des Jahres laufende Ausstellung DIE STADT OHNE, die, ausgehend von DIE STADT OHNE JUDEN, den historischen Hintergrund des Films mit dem Antisemitismus und der Xenophobie der Gegenwart vergleicht.

Ticketpreise der Viennale Surviving Images | 29 FR 26.10.* DIE GEKREUZIGT WERDEN [FRAGMENT] RESTAURIERTE FASSUNG THE FORSAKEN JEW Georg Kundert, A 1919 PRODUKTION Listo-Filmfabrik, Wien | BUCH S. Gutfreund | MIT Karl Ehmann, Grit Haid, Robert Valberg ca. 26 min | s/w, engl. ZT, DCP OPFER DES HASSES. DIE TRAGÖDIE EINES RUSSISCHEN FABRIKANTEN Hans Marschall, A 1923 AUFTRAGGEBER Wiener Hilfswerk Agudas Jisroel, Wien | BUCH Rafael Barisch | KAMERA Gustav Kovats MIT Julius Szöreghy, Midy Astori, L. Mandl, R. Majeritsch, Fred Louis Lerch, S. Schrötter, E. W. Emo ca. 47 min | s/w, dt. ZT, 35mm

DIE GEKREUZIGT WERDEN galt lange als verschollen, das vorliegende Fragment basiert auf einer vom Filmarchiv Austria entdeckten, bereits stark zersetzten Vor- führkopie und wurde aufwendig restauriert. Der Film erzählt von einem von Spott und Rassismus gepeinigten Leben: Schon als Kind bricht Ariel mit seiner streng­ gläubigen Familie, weil er sich nicht so recht für den Talmud zu interessieren weiß. Trotz beruflicher Erfolge und seinem Engagement für Fabriksarbeiter wirft dieser Bruch große Schatten über seinen Lebensweg. OPFER DES HASSES ist ein vom Jüdischen Hilfswerk in Wien in Auftrag gegebener, halbdokumentarischer Propa­ gandafilm, der vom Schicksal der Juden in Osteuropa berichtet und vor allem bei Charity-Veranstaltungen außerhalb Österreichs zum Einsatz kam. Zwei bezeichnende Werke über Ausgrenzung und Verfolgung. (fw) Mit Live-Musikbegleitung von Inou Ki Endo (Shilla Strelka).

*Die Beginnzeiten der Retrospektive standen bei Redaktionsschluss 30 | Surviving Images noch nicht fest – ab Ende September online auf www.filmarchiv.at. SA 27.10. DER GOLEM, WIE ER RESTAURIERTE FASSUNG IN DIE WELT KAM Carl Boese/Paul Wegener, D 1920 PRODUKTION Universum Film AG, | BUCH Henrik Galeen, Paul Wegener, nach dem Roman Der Golem von Gustav Meyrink | KAMERA Karl Freund, Martin J. Knoops, Guido Seeber (uncred.) | MIT Paul Wegener, Albert Steinrück, Lyda Salmonova, Ernst Deutsch, Hans Stürm, Max Kronert, Otto Gebühr, Lothar Müthel 72 min | viragiert, dt. ZT, DCP

Dem expressionistischen Stil seiner Entstehungszeit verpflichtet, schufen ein kon­ geniales Team um Boese und Wegener dieses bis heute fesselnde Meisterwerk über ein menschenähnliches, künstliches Wesen als schablonenhafte Parabel auf Macht und Gewalt: Als der Kaiser die Juden von Prag zum Verlassen der Stadt auffordert, schafft Rabbi Löw nach mystischen Überlieferungen aus Lehm die Gestalt des Golems, um sein Volk zu schützen. Nachdem dieser die Juden vor der Vertreibung bewahrt hat und von Rabbi Löw unschädlich gemacht worden ist, wird der Koloss vom eifersüchti- gen Gehilfen des Rabbi wiederbelebt. Seinem zerstörerischen­ Amoklauf bietet schließ- lich ein Kind Einhalt, ohne sich seiner Tat bewusst zu sein ... In künstlerisch wie finan- zieller Hinsicht einer der größten Erfolge des deutschen Stummfilms. (al) Mit Live-Musikbegleitung von Muscle Tomcat Machine (Manfred Engelmayr, David Reumüller und Bernd Heinrauch).

Surviving Images | 31 SO 28.10. THEODOR HERZL, DER BANNER­ TRÄGER DES JÜDISCHEN VOLKES Otto Kreisler, A 1921 PRODUKTION Helios-Film GmbH, Wien | BUCH Heinrich Glücksmann | MIT Ernest Bath, Rudolf Schildkraut, Joseph Schildkraut, Josef Schreiter, Rudolf Dietz, Else Osterheim, Gita Lenart-Vago, Axel Plessen, Josefa Gettke, Ludwig Donath, Heinz Altringen, Eugen Preiß 123 min | s/w, dt. ZT, DCP Am Anfang steht das versinnbildlichte Streben (und die Suche) nach einem Staat, der in sich die jüdische Konfession konzentriert; das alles über einen Suchenden, an den appelliert wird, auf einen Führer zu warten. Dieser Führer soll sich in der Person von Theodor Herzl zeigen. Schon in seiner Kindheit erlebt er die alltäglich gewordenen Re- pressalien gegen Juden. Als erfolgreicher Anwalt erkennt er später seine Verbunden- heit zum Judentum, dem er sein Leben widmet. Die Begegnung mit einem Buchhändler, dessen Schicksal von Unterdrückung und Flucht durchzogen ist, wird zum einschnei­ ­ denden Erlebnis … »Bilder von berückender Pracht. Theodor Herzl erscheint als Retter und mit ihm sehen wir Neuland entstehen, die hochragenden Paläste Zions, die die Zukunft des Judentums nach Herzls Ansicht sein sollten.« (Neue Freie Presse) (red) Mit Live-Musikbegleitung von Rupert Huber.

32 | Surviving Images MO 29.10. DIE GEZEICHNETEN RESTAURIERTE FASSUNG Carl Theodor Dreyer, D 1921 PRODUKTION Primus-Film GmbH, Berlin | BUCH Carl Theodor Dreyer, nach dem gleichnamigen Roman von Aage Madelung | KAMERA Friedrich Weinmann | MIT Adele Reuter Eichberg, Wladimir Gajdarow, Sylvia Torff, Hugo Döblin, Richard Boleslawski, Johannes Meyer, Emmy Wyda 105 min | s/w, dt./engl. ZT, DCP

Basierend auf dem erfolgreichen Roman Aage Madelungs aus dem Jahr 1914, lässt Dreyer den Vorabend der ersten Revolution und das zaristische Russland in und um Berlin wiederaufleben. Der Umbruch kündigt sich bereits an, aber noch sitzen die Ressentiments gegen die jüdische Bevölkerung tief. Die junge Jüdin Hanna-Liebe verlässt ihr Heimatdorf, um bei ihrem Bruder in St. Petersburg unterzukommen. Sie trifft ihren alten Freund Sascha wieder, der sich inzwischen einer revolutionären Gruppe angeschlossen hat, in der auch ein undurchsichtiger Spion sein böses Spiel treibt. Schon bald finden sich Hanna-Liebe und Sascha inmitten gewaltsamer Aus- schreitungen wieder … DIE GEZEICHNETEN galt lange Zeit als verschollen und wurde erst Anfang der 1960er-Jahre in der Sowjetunion unter dem bezeichnenden Titel POGROM wiederentdeckt. (fw) Mit Live-Musikbegleitung von ZSAMM (Maja Osojnik und Patrick Wurzwallner).

Surviving Images | 33 DI 30.10.

NATHAN DER WEISE RESTAURIERTE FASSUNG Manfred Noa, D 1922 PRODUKTION Filmhaus Bavaria GmbH, München | BUCH Hans Kyser, nach dem gleichnamigen Stück von Gotthold Ephraim Lessing | KAMERA Hans Karl Gottschalk, Gustave Preiß, Georg Schubert | MIT Werner Krauß, Carl de Vogt, Fritz Greiner, Lia Eibenschütz, Ferdinand Martini, Max Schreck, Bella Muzsnay, Margarete Kupfer, Wolfgang von Schwindt, Ernst Schrumpf 123 min | s/w, dt. ZT, DCP

Ephraim Lessings pazifistisches Drama spielt im Jerusalem des 12. Jahrhunderts zur Zeit der Kreuzzüge, als Christentum, Judentum und Islam unmittelbar aufeinan- dertrafen. Der bildgewaltige Ausstattungsfilm mit Werner Krauß in der Titelrolle wur- de auf dem Gelände des Filmhauses Bavaria in der Ungererstraße und am Isar-Ufer gedreht, musste sich aber schon während seiner Produktion im Jahre 1922 heftiger antisemitischer Attacken von Seiten der Nationalsozialisten erwehren. Sie versuchten, das Negativ zu zerstören und verhinderten bis 1930 jede Aufführung des Films in München. NATHAN wurde in alle Welt exportiert und von der Kritik hochgelobt: »Ein Meisterwerk allerersten Ranges, das die investierten Millionen mehrfach wieder einbringt.« (Berliner Börsen-Zeitung) (red) Mit Live-Musikbegleitung von Moritz Nahold.

34 | Surviving Images MI 31.10. OST UND WEST MAZEL TOW Sidney M. Goldin, A 1923 PRODUKTION Listo-Filmfabrik, Wien | BUCH Eugen Preiss, Sidney M. Goldin | MIT Maly Picon, Jakob Kalich, Eugen Neufeld, Simon Nathan, Laura Glücksmann, Salomon Zucker, Paula Dreiblatt, Eugen Preiss, Emmy Flemmich, Sidney M. Goldin ca. 84 min | s/w, dt. ZT, 35mm Zwischen 1919 und 1925 entstanden in Österreich eine Handvoll im jüdischen Milieu angesiedelte und auf ein jüdisches Publikum zugeschnittene Filme, darunter auch Sidney M. Goldins herausragende Komödie, in der das östlich-orthodoxe und das westlich-assimilierte Judentum aufeinandertreffen. Molly und ihr Vater, ein in die USA ausgewanderter Millionär, sind zur Hochzeit einer nahen Verwandten nach Polen gereist. Die junge, freche, quirlige Frau, die in ihrer Freizeit schon mal die Boxhandschuhe überzieht, hat so gut wie nichts mit Tradition und dem einfachen Leben im Schtetl zu tun. Missverständnisse sind daher mehr als vorprogrammiert, als Molly zum Spaß die Trauung mit Talmudschüler Ruben inszeniert, denn aus dem Spiel wird plötzlich bitterer Ernst. Mit dem Ring am Finger ist sie nämlich nach jüdischem Ritus verheiratet ... (red) Mit Live-Musikbegleitung von KMET.

Surviving Images | 35 DO 1.11.

DAS ALTE GESETZ RESTAURIERTE FASSUNG E. A. Dupont, D 1923 PRODUKTION Comedia-Film GmbH, Berlin | BUCH Paul Reno | KAMERA Theodor Sparkuhl | MIT Ernst Deutsch, Henny Porten, Ruth Weyher, Hermann Vallentin, Avrom Morewsky, Grete Berger, Robert Garrison, Werner Krauß 137 min | viragiert, dt. ZT, DCP Zweifellos eines der Highlights auf der Berlinale 2018 war die Aufführung der vom Bundesarchiv unter Mitarbeit zahlreicher Archive in Europa und den USA neu rekonstruierten Fassung von E. A. Duponts Meilenstein DAS ALTE GESETZ aus dem Jahr 1923. Dupont erzählt hier die Geschichte eines Rabbinersohnes, den es gegen den Willen seines Vaters zur Schauspielerei treibt. Da die österreichische Erzherzogin Gefallen an dem jungen Mann findet, fördert sie seine Ambitionen, und tatsächlich wird aus ihm ein gefeierter Bühnenstar. Als sein Vater ihn in einer Aufführung von Don Carlos am sieht, treffen die beiden Männer wieder aufeinander … (fw) Mit Live-Musikbegleitung von Fabian Pollack & Alex Kranabetter.

Restaurierung mit Unterstützung SUNRISE FOUNDATION 36 | Surviving Images der Sunrise Foundation. FOR EDUCATION AND THE ARTS FR 2.11. DER KAUFMANN VON VENEDIG Peter Paul Felner, D 1923 PRODUKTION Peter-Paul-Felner GmbH, Berlin | BUCH Peter Paul Felner, nach dem gleichnamigen Stück von William Shakespeare | KAMERA Axel Graatkjær, Rudolph Maté | MIT Hans Brausewetter, Werner Krauß, Henny Porten, Albert Steinrück, Ferdinand von Alten, Carl Eibert, Lia Eibenschütz, Frida Richard, Max Schreck, Jakob Tiedtke 87 min | viragiert, Engl. ZT, Blu-ray Eine mit großer Starbesetzung und zum Teil an Originalschauplätzen in Venedig inszenierte Verfilmung von Shakespeares Drama um den jüdischen Geldverleiher Shylock, der sich seinem Schuldner gegenüber für die Unterdrückung durch die Christen zu rächen versucht. Der heute weitgehend in Vergessenheit geratene Film hat sich nur in einer leicht gekürzten englischen Exportfassung unter dem Titel THE JEW OF MESTRI erhalten und wurde vom Filmmuseum München restauriert. »Seine Regie in der großen Gerichts-Szene mit der unerhört guten Ausnutzung des Raumes, wie ihn der Hof der Venezianer Dogen-Palastes bot, ist eine Glanzleistung, die kaum übertroffen werden dürfte. Auch sein Arrangement der Prunk- und Fest­ szenen ist musterhaft«, urteilte das Reichsfilmblatt 1923. (red) Mit Live-Musikbegleitung von Canned Fit (Christine Schörkhuber).

Surviving Images | 37 SA 3.11.

JISKOR GEDENKET … RESTAURIERTE FASSUNG Sidney M. Goldin, A 1924 PRODUKTION Jüdische Filmkunst, Wien | BUCH Henry Sekler nach seinem Theaterstück MIT Maurice Schwartz, Oskar Beregi, Carl Goetz, Fritz Strassny, Dagny Servaes ca. 100 min | s/w, dt. ZT, DCP

Alljährlich versammelt sich eine kleine ostjüdische Gemeinde und erinnert an den jungen Leibke, der für seine Standhaftigkeit und Loyalität einen bitteren Preis bezahlen musste. Als die gräfliche Tochter dem schönen Bauernsohn Avancen macht, weist er sie zurück und hält an seiner Verlobten fest. In ihrem Zorn behauptet die junge Gräfin, von Leibke bedrängt worden zu sein, worauf ihn der Graf verhaften lässt. Von Freun- den befreit, flieht er mit seiner Verlobten und heiratet sie. Nachdem der Graf andere Juden in Geiselhaft genommen hat, kehrt Leibke freiwillig zurück, wird gedemütigt und gequält, doch abermals verschmäht er das Werben der Gräfin. Zutiefst gekränkt, nimmt sie sich das Leben … Neurestaurierung des Filmarchiv Austria mit Unterstüt- zung der Cinémathèque française und der Deutschen Kinemathek, großteils auf Basis des originalen Kameranegativs. (al) Mit Live-Musikbegleitung von Motherdrum (Alexander Yannilos).

38 | Surviving Images MO 5.11. DER FLUCH RESTAURIERTE FASSUNG Robert Land, A 1925 PRODUKTION [Robert] Land-Produktion, Wien | BUCH Walter Reisch | KAMERA Nikolaus Farkas | BAUTEN Hans Rouc, Hans Berger | MIT Oskar Beregi, Lilian Harvey, Albert Heine, Hans Pointner, Ria Jaszonyi, Hans Thimig, Ferdinand Bonn, Anny Horni ca. 71 min | s/w, dt. ZT, DCP

Der Film entführt in ein galizisches Schtetl des 19. Jahrhunderts und erzählt para­ belhaft das Schicksal des vom rechten Weg abkommenden Pferdehändlers Jehuda Nachmann und seiner Katharsis. Nachmann nimmt es mit den jüdischen Geboten nicht so genau und zieht damit den Zorn des Vaters jener Frau auf sich, die sich auf- grund seiner Verfehlungen das Leben genommen hat. Er wird verflucht, und weder verstrichene Zeit noch eine andere Umgebung halten das Unglück auf, das ihn und seine Nachkommen nun verfolgt ... Ein Film über Schuld und die Suche nach Vergebung, darüber hinaus auch ein extrem authentisches Bild des Schtetls. Interessant auch die Produktionsgeschichte: Die Finanzierung dürfte auf Crowdfunding basieren, initiiert vom Regisseur selbst. (al) Mit Live-Musikbegleitung von Katharina Ernst.

Surviving Images | 39 DI 6.11. FAMILIENTAG IM HAUSE PRELLSTEIN Hans Steinhoff, D 1927 PRODUKTION Rex-Film AG, Berlin | PRODUZENT Lupu Pick | BUCH Viktor Klein, nach dem gleichnamigen Stück von Anton und Donat Herrnfeld | KAMERA Curt Courant | MIT Szöke Szakall, Erika Glässner, Siegfried Arno, Paul Morgan, Anton Herrnfeld, Fritz Spira, Ilka Grüning, Max Ehrlich, Karl Ettlinger, Oskar Sima ca. 70 min | s/w, dt. ZT, 35mm FAMILIENTAG IM HAUSE PRELLSTEIN versammelt jüdische Komiker in einer im Berliner jüdischen Milieu angesiedelten Filmgroteske, die ihresgleichen sucht. Der Film handelt vom leidenschaftlichen Kartenspieler Sami Bambus, der, um seine Schulden loszuwerden, seinen eigenen Tod inszeniert. Aus Rache am verhassten Cousin seiner Frau setzt er diesen als Universalerben ein. Die geldgierige Familie will das Testament nicht akzeptieren und pocht auf ihren Anteil. Konspirative Sitzungen, Feilscherei und verwegene Verhandlungen sind damit eröffnet ... Der Stoff basiert auf dem gleichnamigen Bühnenstück der Herrnfeld-Brüder (Premiere 1905) und war heftig umstritten. Jüdische Organisationen sahen die klischeehaft überzeichneten jüdischen Charaktere als Verhöhnung und dadurch geeignet, antisemitische Vorur- teile zu schüren. (al) Mit Live-Musikbegleitung von Gischt (Ursula Winterauer).

40 | Surviving Images DO 8.11. DIE STADT OHNE JUDEN RESTAURIERTE FASSUNG

Hans Karl Breslauer, A 1924 PRODUKTION [Mondial Internationale Filmindustrie AG/H.K.B.-Film, Wien] | BUCH Hans Karl Breslauer, Ida Jenbach, nach dem gleichnamigen Roman von Hugo Bettauer | KAMERA Hugo Eywo | MIT Johannes Riemann, Karl Thema, Anny Milety, Eugen Neufeld, Hans Moser, Ferdinand Mayerhofer, Mizzi Griebl, Hans Effenberger, Gisela Werbezirk, Armin Berg, Armin Seydelmann, Fritz Flemmich, Theodor Weiser 87 min | viragiert, dt. ZT, DCP Der Staat Utopia wird von Arbeitslosigkeit und einer rasenden Inflation heimgesucht, Massen demonstrieren in den Straßen. Die antisemitischen Großdeutschen, allen voran die beiden Abgeordneten Rat Bernart und Volbert, nehmen die Situation zum Anlass, den Juden die Schuld an der Misere zu geben. Im Parlament wird ihre Aus- weisung beschlossen ... Nicht nur der bisher verschollene Schluss lässt DIE STADT OHNE JUDEN in neuem Licht erscheinen, anhand der weiteren aufgefundenen Szenen erschließt sich eine dramaturgische Parallelerzählung. Bislang unbekannte Bilder zeigen das jüdische Leben in Wien mit klar antisemitischer Konnotation, insgesamt werden die politische Aussage des Films und die Darstellung des mörderischen Anti- semitismus in der vom Filmarchiv Austria rekonstruierten Fassung nun wesentlich schärfer artikuliert. (red) Mit Live-Musikbegleitung von Haskii & Jung an Tagen. Surviving Images | 41

KINOSTART

FR 12.10., 20:45 | SA 13.10., 19:30 | SO 14.10., 20:00 | MO 15.10., 19:00 | MO 15.10., 21:00 DI 16.10., 20:45 | MI 17.10., 20:00 | DO 18.10., 19:00 | DO 18.10., 21:00 | FR 19.10., 18:30 SA 20.10., 20:15 | SO 21.10., 20:15 | MO 22.10., 20:30 | DI 23.10., 18:30 BACK TO THE FATHERLAND Kat Rohrer/Gil Levanon, A 2017 BUCH Anneliese Rohrer, Susan Korda | KAMERA Thomas Marschall | MUSIK Tao Zervas | MIT Kat Rohrer, Gil Levanon, Dan Peled, Guy Shahar 75 min | Farbe, dt./engl. OmdU, DCP »Ich spüre eine Anziehung. Es ist komisch, darüber zu sprechen, nach allem, was damals geschehen ist. Ich sollte mich in Deutschland nicht wohlfühlen. Aber dann gibt es diese Momente, wo ich denke: Wow, in diesem Café sieht es genauso aus wie in dem Wohnzimmer meiner Großmutter.« (Gil Levanon) Schon seit vielen Jahren sind Gil, die Enkelin von Holocaust-Überlebenden, und Kat, die Enkelin eines Nazi-Offiziers, miteinander befreundet. In ihrer Dokumentation BACK TO THE FATHERLAND treffen sie auf Dan und Guy, zwei junge Israelis, die wie so viele ihrer Generation die Heimat verlassen und sich ausgerechnet in Deutschland und Österreich – jenen Ländern, in denen ihre Großeltern verfolgt und ermordet wurden – ein neues Leben aufbauen. Besonders bei Familie und Freunden stoßen sie mit dieser Entscheidung auf Unverständnis. Wie ist es möglich, sich eine Zukunft zu schaffen, ohne die Vergangenheit zu ignorieren? (fw) SA 13.10.: In Anwesenheit von Kat Rohrer, Gil Levanon und Anneliese Rohrer, mit anschließender Diskussion. Moderation: Christian Ultsch (Die Presse).

BACK TO THE FATHERLAND | 43

SELBSTERMÄCHTIGUNG IM ISRAELISCHEN| UNIVERSITÄT FILM FILM

DI 9.10., 19:00

ACHOTI HA’JAFFA MY LOVELY SISTER Marco Carmel, IL 2011 BUCH Marco Carmel, Emmanuel Pinto | KAMERA Giora Bejach | MUSIK Avi Belleli | MIT Evelin Hagoel, Reymonde Amsallem, Moshe Ivgy, Norman Issa , Itay Turgeman, Aharon Elimelech, Dikla Elkaslassi 91 min | Farbe, hebr. OmeU, 35mm

Israel heute. Eine kleine Stadt am Meer, an deren Rand vor allem aus Marokko einge- wanderte und arabische Familien leben. Marokkanische Legenden und Mythen, Magie und Lebensrealitäten verbinden sich in einer Dreiecksgeschichte, die über das aktuelle israelische Leben hinausgeht. Liebe, Hass und Versöhnung zwischen zwei Schwestern, für die es keine Geister der Vergangenheit, sondern nur eine leidenschaftliche Gegen- wart gibt. Dieser poetische Film kommt mit wenigen Dialogen aus, da die behutsame Kameraführung, die Musik und das ausdrucksstarke Spiel der Mitwirkenden ein fast schon zeitloses Werk des magischen Realismus auf die Leinwand bringen. (fs) Mit einer Einführung von Frank Stern und anschließendem Publikumsgspräch.

Frauen vor und hinter der Kamera: Selbstermächtigung im israelischen Film findet im Rahmen der Reihe Film | Universität statt und ist eine Kooperation des Instituts für Zeitgeschichte (Schwerpunkt Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte), des Instituts für Judaistik, der Universität Wien, der Botschaft des Staates Israel und des Filmarchiv Austria.

44 | Selbstermächtigung im israelischen Film DI 16.10., 18:00

EFES BA’JACHASEI ENOSCH ZERO MOTIVATION Talya Lavie, IL 2014 BUCH Talya Lavie | KAMERA Yaron Scharf | MUSIK Ran Bagno | MIT Dana Ivgy, Nelly Tagar, Shani Klein, Heli Twito, Meytal Gal, Tamara Klingon, Yonit Tobi 100 min | Farbe, hebr. OmeU, DCP Preisgekrönte israelische Komödie über den Militärdienst einer Einheit von Soldatin- nen im Süden des Landes, mitten in der Wüste. Erwachsenwerden und Freundschaft stehen auf dem Prüfstand. Der Film folgt den privaten Konfrontationen um Verant- wortung, dem sinnentleerten bürokratischen Alltag, den neurotisch angehauchten Befehlshierarchien und den absurd-chaotischen Verhaltensweisen, die sich während eines Jahres für die jungen Frauen ergeben. Beim Tribeca Film Festival in New York und mit sechs israelischen Oscars ausgezeichnet, bietet dieser Film eine umwerfen- de Antwort auf jegliche Form der Überhöhung des Militärs. In Israel war der Box- Office-Hit Aus­löser für eine breite öffentliche Diskussion über den Militärdienst von Frauen. (fs) Mit einer Einführung von Frank Stern und anschließendem Publikumsgespräch.

Selbstermächtigung im israelischen Film | 45 SECOND LIFE

DO 4.10., 19:30 | DI 9.10., 20:00 DER BIENENKORB LA COLMENA Mario Camus, E 1982 BUCH José Luis Dibildos, nach dem gleichnamigen Roman von Camilo José Cela | KAMERA Hans Burmann MUSIK Anton Garcia Abril | MIT , Rafael Alonso, Francisco Algora, Ana Belén, Luis Escobar, Francisco Rabal 112 min | Farbe, dF, 35mm Madrid, November 1943: Während im restlichen Europa der Zweite Weltkrieg tobt, treffen sich im Café La Delicia Literaten, Bohemiens, Außenseiter, und ganz normale Menschen, die der Überlebenswille und -kampf vereint. Die Kamera schwebt von Tisch zu Tisch, und man erfährt von den Träumen und Nöten der spanischen Gesell- schaft unter dem Franco-Regime.

Der Film basiert auf einem Roman des populären Schriftstellers Camilo José Cela, der 1951 in Argentinien erschien, um die Zensur in Franco-Spanien zu umgehen. Regisseur Camus reduzierte die 200 Charaktere des Buchs auf 60, engagierte die besten SchauspielerInnen des Landes und schuf im Kaffeehaus einen Mikrokosmos, der Traurigkeit, Witz und Ironie der Vorlage filmisch auf höchst gelungene Weise reflektiert, weshalb DER BIENENKORB das Prädikat »besonders wertvoll« erhielt. (rf)

46 | Second Life SECOND LIFE

DI 16.10., 18:45 | DI 23.10., 20:30 IN COLORADO IST DER TEUFEL LOS THE SHEEPMAN George Marshall, US 1958 BUCH William Bowers, James Edward Grant | KAMERA Robert Bronner | MUSIK Jeff Alexander MIT Glenn Ford, Shirley MacLaine, Leslie Nielsen, Mickey Shaughnessy, Pernell Roberts, Slim Pickens 86 min | Farbe, dF, 35mm Es riecht nach Ärger, als Jakob Lieblich nach Powder Valley kommt und sich als Erstes mit dem größten Schläger vor Ort anlegt. Der Grund, sich gleich zum Einstieg Respekt zu verschaffen: seine Schafherde wird in wenigen Stunden per Zug eintref- fen und soll auf dem öffentlichen Weideland grasen. Für Jakob kein leichtes Unter- fangen, denn er wird die reichen Vieh-Rancher gegen sich haben. Unfreiwillige Unter- stützung erhält er dabei von der hübschen Dell Payton ... Regisseur George Marshall, durch seine Arbeiten mit Laurel/Hardy und Jerry Lewis bereits höchst unterhaltungserprobt, gelang mit IN COLORADO IST DER TEUFEL LOS eine schwungvolle Westernkomödie über einen historisch belegten Weidekrieg. Ein launiger Spaß für alle Beteiligten! (rf)

In der Reihe Second Life präsentiert Raimund Fritz Fundstücke aus dem Filmdepot Laxenburg und bringt selten zu sehende Filme und Klassiker wieder auf die Leinwand. Seine kinoarchäologischen Expeditionen laden monatlich zu einer etwas anderen Reise durch die internationale Filmgeschichte ein.

Second Life | 47 KINDER KINO KLASSIKER

SA 6.10., 16:00 | SO 7.10., 16:00 | SA 13.10., 16:00 | SO 14.10., 16:00 SA 20.10., 16:00 | SO 21.10., 16:00

KLETTER-IDA KLATRETØSEN Hans Fabian Wullenweber, DK/N/S 2001 BUCH Nikolaj Arcel, Erlend Loe | KAMERA Jacob Kusk | MUSIK Magnus Dahlberg, Bjørn Vidø | MIT Julie Zangenberg, Stefan Pagels Andersen, Mads Ravn, Lars Bom, Nastja Arcel 86 min | Farbe, dF, 35mm

Die zwölfjährige Ida übt ein ungewöhnliches Hobby aus: Freeclimbing. Das Talent dazu hat sie von ihrem Vater, einem Bergsteiger, der jedoch schwer erkrankt. Mit einer Operation im Ausland kann er gerettet werden, doch die kostet 1,5 Millionen Kronen – Geld, das die Familie nicht hat. Also heckt Ida einen Plan aus und begibt sich mit ihrer Kletterausrüstung und den Freunden Jonas (Computer-Nerd) und Sebastian (Gokart-Mechaniker) auf eine gewiefte, aber gefährliche Mission: Denn wer rechnet schon damit, dass drei Kinder in eine Bank einbrechen, um den sichersten Tresor der Welt zu knacken ...? Ein rasanter und klug inszenierter Kinder-Actionfilm rund um das mutigste Mädchen seit Pippi Langstrumpf, bei dem sich Spannung und Humor perfekt die Waage halten. (rf)

Eintritt pro Kind und Begleitperson je € 5,-,

mit kinderaktivcard pro Kind und Begleitperson je € 4,50.

»Alle Menschen sollten ihre Kindheit von Anfang bis Ende mit sich tragen«, meinte Astrid Lindgren. Ein Ort, der das ermöglicht, ist das Kino. Die Reihe Kinder Kino Klassiker umfasst Klassiker des euro­päischen Kinderfilmschaffens, aber auch echte Raritäten.

48 | Kinder Kino Klassiker V18_Ins_FAA_110x155+.qxp 02.09.18 21:58 Seite 1

VIENNA INTERNATIONAL FILM FESTIVAL

25. OKTOBER BIS 8. NOVEMBER TICKETS AB 20. OKTOBER »Alle Menschen sollten ihre Kindheit von Anfang bis Ende mit sich tragen«, meinte Astrid Lindgren. Ein Ort, der das ermöglicht, ist das Kino. Die Reihe Kinder Kino Klassiker umfasst Klassiker des euro­päischen Kinderfilmschaffens, aber auch echte Raritäten. LIVING COLLECTION

MO 8.10., 19:00 KURT KREN LORD OF THE FRAMES (1929–1998)

Bereits Kurt Krens erster Film 1957 – die Zahlen im Filmtitel benennen Nummer und Produktionsjahr – besticht durch eine serielle Montage-Technik, mit welcher Kren zusammen mit Peter Kubelka die später in den USA als Structural Film bezeichnete Richtung vorwegnahm. Ebenso pionierhaft sind seine punktgenauen Partituren der Folgejahre, die bis Anfang Februar 2019 im Mumok ausgestellt sind. Während der Zusammenarbeit mit den Wiener Aktionisten entwickelte Kren seine berühmte Kurzschnittmethode. Zusätzlich zur formalen Intensität gibt es auch eine »dokumentarische« Dimension in seinem Werk. Er schuf zeitlose und bisweilen berührende Filme aus flüchtigen, alltäglichen Momenten. (bbu) Mit einer Einführung von Brigitta Burger-Utzer.

In Kooperation mit dem Filmarchiv Austria kuratiert sixpackfilm die ReiheLiving Collection und stellt jeden ersten Montag im Monat abseits jeder Kategorisierung eine lebendige Montage des österreichischen künstlerischen Films in den Kontext eines jeweiligen Programmschwerpunkts.

50 | Living Collection

1/57 VERSUCH MIT SYN- 11/65 BILD HELGA 42/83 NO FILM THETISCHEM TON (TEST) PHILIPP Kurt Kren, A 1983 Kurt Kren, A 1957 Kurt Kren, A 1965 1 min | s/w, ohne Dialog, 2 min | s/w, ohne Dialog, 16mm 2 min | s/w, ohne Dialog, 16mm 16mm

2/60 48 KÖPFE AUS 15/67 TV 44/85 FOOT’-AGE DEM SZONDI-TEST Kurt Kren, A 1967 SHOOT’-OUT Kurt Kren, A 1960 4 min | s/w, ohne Dialog, 16mm Kurt Kren, A/US 1985 4 min | s/w, ohne Dialog, 16mm 3 min | Farbe, ohne Dialog, 31/75 ASYL 16mm 3/60 BÄUME IM HERBST Kurt Kren, A 1975 Kurt Kren, A 1960 8 min | Farbe, ohne Dialog, 46/90 FALTER 2 5 min | s/w, ohne Dialog, 16mm 16mm Kurt Kren, A 1990 1 min | s/w, ohne Dialog, 6/64 MAMA UND PAPA 32/76 AN W + B 35mm (MATERIALAKTION Kurt Kren, A 1976 OTTO MÜHL) 7 min | Farbe, ohne Dialog, 49/95 TAUSENDJAHRE­ Kurt Kren, A 1964 16mm KINO 4 min | Farbe, ohne Dialog, Kurt Kren, A 1995 16mm 33/77 KEINE DONAU 3 min | Farbe, ohne Dialog, Kurt Kren, A 1977 35mm 8/64 ANA – AKTION BRUS 8 min | Farbe, ohne Dialog, Kurt Kren, A 1964 16mm 3 min | s/w, ohne Dialog, 16mm Gesamtlänge: 61 min 37/78 TREE AGAIN 9/64 O TANNENBAUM Kurt Kren, A 1978 Kurt Kren, A 1964 3 min | Farbe, ohne Dialog, 3 min | Farbe, ohne Dialog, 16mm 16mm

Living Collection | 51 JÜDISCHER FILMCLUB WIEN

MI 17.10., 19:00 HARMONIA Ori Sivan, IL 2016 BUCH Ori Sivan | KAMERA Yaron Scharf | MUSIK Yaniv Fridel, Ofer Shabi | MIT Alon Aboutboul, Tali Sharon, Ali Suliman, Yana Yossef 97 min | Farbe, hebr. OmeU, DCP Die Harfenistin Sarah ist mit dem Dirigenten der Jerusalemer Philharmonie verheira- tet, Kinder haben sie bisher keine. Doch dem Orchester mangelt es an einer Hornistin. Diese wird in Ostjerusalem gefunden, mit Namen Hagar ... Richtig, der Dirigent heißt Abraham, und wir sind mitten in der biblischen Geschichte – allerdings im heutigen Israel. In einmalig gefilmten Bildern verbinden sich über die Musikkunst zwei Welten – die jüdisch-israelische und die arabisch-palästinensische Gegenwart. Der heraus­ ragend besetzte Film von Ori Sivan, dem erfolgreichen Macher der israelischen Serie BA’TIPUL [IN BEHANDLUNG], hat zahlreiche Preise gewonnen und zeigt eindrucksvoll, dass die israelische Filmkunst, weit über Kriegsfilme hinausgehend, kulturelle Lösungen anzubieten hat. (fs) Mit einer Einführung von Frank Stern und Klaus Davidowicz, anschließend Publikumsgespräch.

Der Jüdische Filmclub Wien bietet einen lebendigen, inspirierenden Ort der interkulturellen Begegnung. Das Programm bestimmen Themen jüdischer Lebenswelten, wie sie in Filmen, die sonst in den heimischen Kinos nicht zu sehen sind, ihren spezifischen Ausdruck finden.

52 | Jüdischer Filmclub Wien WILD FRIDAY NIGHT

FR 19.10., 20:00 (UN)MORALISCHE GESCHICHTEN … UND KEINER SCHÄMTE SICH WENN DIE EHE ZERBRICHT Hanns Schott-Schöbinger, BRD 1960 BUCH Erich Kröhnke | KAMERA Franz Weihmayr | MUSIK Ernst Brandner | MIT Barbara Frey, Claus Wilcke, Rudi Moll, Margrit Aust, Gustav Fröhlich, Carla Hagen 105 min | s/w, dt. OF, 35mm DER LANGE SCHWARZE MIT DEM SILBERBLICK ALL’ONOREVOLE PIACCIONO LE DONNE Lucio Fulci, I/F 1972 BUCH Lucio Fulci, Alessandro Continenza, Ottavio Jemma | KAMERA Sergio D’Offizi | MUSIK Fred Bongusto MIT Lando Buzzanca, Lionel Stander, Laura Antonelli, Corrado Gaipa, Renzo Palmer 89 min | Farbe, dF, 35mm

Zwei Funde aus den hintersten Winkeln der Filmgeschichte: Die knackige Filmografie des Grazers Hanns Schott-Schöbinger ist noch wiederzuentdecken – von Heimatkomö­ dien bis hin zur schlüpfrigen Flaubert-Adaption reicht sein Schaffen. … UND KEINER SCHÄMTE SICH, der letzte Leinwandauftritt von Stummfilmstar Gustav Fröhlich (METROPOLIS), handelt von einem Sohn, der das Auseinanderbrechen seiner Familie um jeden Preis verhindern will: Last Exit Adenauerland … Splatterfilm-Papst Lucio Fulci serviert ebenfalls moralische Herausforderungen, allerdings im spritzigen Komödien- gewand: Weil ein Senator den weiblichen Rundungen nicht zu widerstehen weiß, wird er von seinen Gegnern erpresst. Ein Klosteraufenthalt soll ihn von seinen schmutzigen Gedanken befreien. Gezeigt wird eine nahezu ungespielte 35-mm-Kopie! (fw)

Ein monatlicher Streifzug durch die abseitigen, verschmähten, provozierenden, vergessenen, dunklen, anzüglichen, auszüglichen, radioaktiven, stählernen und wilden Seiten des Kinos. Presented in glorious 35mm.

Wild Friday Night | 53 OKTOBER 1 – 7, 2018

24.12.1996 SCHWARZFILM MIT LICHTTON • FRÜHSTÜCK • 96/97 • 97/98 • SCHWARZFILM • WEISSFILM • NATURFILM • BLAUFILM •

zeigt: In Person Goh HARADA

Fr. 5. Oktober 2018 20:00 Uhr Metro Kinokulturhaus, Eric Pleskow Saal

Reservierungen unter reservierung@filmarchiv.at oder 01 5121803

Werkschau seiner Arbeiten (16mm und Video) in Anwesenheit des Künstlers. Im Anschluss ein Werkstattgespräch, geführt von Georg Wasner.

Kuratiert von Claudia Siefen www.japannual.at SA 6.10., ab 18:00 LANGE NACHT DER MUSEEN IM METRO KINOKULTURHAUS UND ZENTRALFILMDEPOT LAXENBURG

Kino, Ausstellungen und das audiovisuelle Erbe Österreichs an zwei Standorten, aber unter einem Dach: Das historische METRO Kinokulturhaus präsentiert als Spielstätte des Filmarchiv Austria ganzjährig ein dichtes, abwechslungsreiches Programm. Die »Lange Nacht der Museen« bietet Gelegenheit, die aktuelle Ausstellung DIE STADT OHNE zu besuchen, Nonstop-Kino und Führungen zeigen die vielen Facetten des Hauses. Etwa 65 Millionen Meter Film, darunter Archivschätze aus den frühesten Tagen des Kinos, beherbergt das Filmdepot Laxenburg, das ebenfalls seine Türen für spannende Einblicke und bleibende Eindrücke öffnet.

PROGRAMM METRO KINOKULTURHAUS 18:00–0:00

AUSSTELLUNG DIE STADT OHNE NONSTOP-KINO 18:00–00:00 18:00–23:00 Spannende Kurzfilme aus der Sammlung Führungen zu jeder vollen Stunde des Filmarchiv Austria und über 100 Jahren österreichischer Kinogeschichte KINO FÜR KIDS! 18:00–20:00 Kurzführungen für Kinder (6–12) durch das Koffein-Kick gefällig? Lange-Nacht-Besucher­ METRO Kinokulturhaus Innen erhalten einen Gratis-Espresso an der Bar (solange der Vorrat reicht).

PROGRAMM ZENTRALFILMDEPOT LAXENBURG 18:00–23:00 Führungen durch die kinotechnische Sammlung mit anschließendem Filmprogramm

Lange Nacht der Museen | 55 DAS MUSEUM GEHT INS KINO

MI 10.10., 18:00: Einführung im Literaturmuseum 19:30: Filmvorführung im METRO Kinokulturhaus

Gespräch mit Maria Schrader, Jan Schomburg und Aenne Schwarz Literaturmuseum, Johannesgasse 6, 1010 Wien Im Anschluss Filmvorführung im METRO Kinokulturhaus. EINTRITT FREI VOR DER MORGENRÖTE – IN AMERIKA Maria Schrader, D/A/F 2016 BUCH Jan Schomburg, Maria Schrader | KAMERA Wolfgang Thaler | MUSIK Tobias Wagner MIT Josef Hader, , Aenne Schwarz, Matthias Brandt, Charly Hübner, André Szymanski 106 min | Farbe, OmdU, DCP Maria Schraders zweite Regiearbeit erzählt episodisch aus dem Leben Stefan Zweigs, der auf dem Höhepunkt seiner Karriere Österreich verlassen muss und angesichts des Wissens um den Untergang Europas, den er früh antizipiert, verzweifelt. Rio de Janeiro, Buenos Aires, New York und Petrópolis sind vier Stationen im Exil von Zweig, die ihn trotz sicherer Zuflucht keinen Frieden finden lassen, ihm die Heimat nicht ersetzen können. Ein bildgewaltiger Film über Verlust und Suche. (red)

Die von Filmarchiv Austria und Literaturmuseum gemeinsam veranstaltete Reihe Das Museum geht ins Kino zieht in Autorenlesungen, Filmvorführungen, Vorträgen und Gesprächen die vielen unterschiedlichen Verbindungslinien zwischen Literatur und Film. Eintritt frei.

56 | Das Museum geht ins Kino Votivkino, Top Kino, Metro-Kinokulturhaus 11. bis 18. Oktober

www.jfw.at Freitag, 12. 10. - 20:15 Uhr Do 11.10 M 20:00 Eröffnung: Oberrabbiner aD Paul Chaim Eisenberg METRO Kinokulturhaus Shlomit Butbul & Tania Golden - Kabarett DAS SPINNENNETZ Fr 12.10 M 18:00 Salute to Helene Maimann Bernhard Wicki, D, 1989 Die Sterne verlöschen nicht dt. OV – 45‘ Bruno Kreisky – Politik und Leidenschaft dt. OV – 62‘ Produktion Jürgen Haase Drehbuch Wolfgang Kirchner Kamera Gérard Vandenberg bvk Musik Günther Fischer Ein Frühling in Wien dt. OV – 7‘ Schnitt Tanja Schmidbauer Mit Ulrich Mühe, Klaus Maria V 18:30 In Memoriam Philip Roth: Goodbye, Columbus engl. OV – 102‘ Brandauer, Armin Mueller-Stahl, Andrea Jonasson, Corinna M 20:15 Joseph Roth im Kino: Das Spinnennetz dt. OV – 196‘ Kirchhoff, u.a. V 20:30 Israeli Films: Vorfilm Blessed Hebr. OV engl. UT – 15‘ Madame Yankelova’s Fine Literature Club engl. OV dt. UT – 88‘ Spielfilm, 196 Min., dt. OF Sa 13.10 V 16:30 100 Jahre Judentum in Österreich: Dann bin ich ja ein Mörder dt. OV – 68‘ Adrian J. Haim im Gespräch mit Regisseur Walter Manoschek Dem ehemaligen Leutnant Theodor Lohse fällt 1918 die Rückkehr zum zivilen Leben schwer. T 17:00 Israeli Shorts: Aya; Meir; Open Your Eyes; The Rabbi – alle hebr. OV engl. UT Es gelingt ihm aber ein Netz von Beziehungen zu knüpfen, die ihm den Weg ganz nach oben ebnen. V 18:30 100 Jahre Judentum in Österreich: Ein Frühling in Wien dt. OV – 7‘ Er wird Mitglied einer rechtsextremen Geheimorganisation und dient sich durch Verrat, Mord und Podiumsdiskussion: Helene Maimann und Gäste Heirat bis ins Innenministerium. Der einzige, der ihm gefährlich wird, ist der Ostjude und Doppelagent T 19:00 Israeli Films: Doubtful Hebr. OV engl. UT – 98‘ Benjamin Lenz. Er erpresst den Emporkömmling, unterschätzt aber letztendlich seinen Widersacher. V 20:00 100 Jahre Judentum in Österreich: Das Alte Gesetz Stumm dt. Tafeln – 128‘ Das Oscar-nominierte Meisterwerk Bernhard Wickis nach dem Roman von Joseph Roth ist ein wich- Einführung: Filmrestaurator Daniel Meiller tiges Dokument über Mitläufertum, Faschismus und Karrierismus. T 21:00 Joseph Roth im Kino: La leggenda del santo bevitore it. OV engl. UT – 128‘ Sonntag, 14.10. - 19:00 Uhr So 14.10 V 11:00 PEACECAMP Matinée METRO Kinokulturhaus M 14:30 Zeitzeugen der Shoah: Der Mann auf dem Balkon dt. OV – 58‘ Gespräch mit Rudi Gelbard und Regisseur Kurt Brazda DAS FALSCHE GEWICHT V 15:00 Israeli Films: Doubtful hebr. OV engl. UT – 98‘ Bernhard Wicki, D, 1971 M 16:15 Zeitzeugen der Shoah: Zwischen Allen Stühlen dt. OV – 87‘ Produktion Gerhard Freund Drehbuch Bernhard Wicki, Fritz Adrian J. Haim im Gespräch mit Karl Pfeifer und den Filmemachern Hochwälder Kamera Gerhard Freund Musik George Gruntz V 18:00 Israeli Films: Vorfilm Blessed Hebr. OV engl. UT – 15‘ Schnitt Clara Fabry, Eva Maria Tittes Mit Helmut Qualtinger, Madame Yankelova’s Fine Literature Club engl. OV dt. UT – 88‘ Agnes Fink, Bata Živojinović, Evelyn Opela, Kurt Sowinetz, M 19:00 100 Jahre Judentum in Österreich: Vortrag Verena Moritz & Hannes Leidinger Gottfried Kumpf, Johannes Schaaf u.A. Joseph Roth im Kino: Das falsche Gewicht dt. OV – 146‘ Spielfilm, 146 Min., dt. OF V 20:00 In Memoriam Claude Lanzmann: Sobibór,14 Oktober 1943, 16 h fr. OF engl. UT – 95‘ Mo 15.10 V 18:00 Zeitzeugen der Shoah: Vorfilm Lucia Heilmann dt. OV – 30‘ Joseph Roth erzählt die Geschichte des k. u. k. Eichmeisters Anselm Eibenschütz, (Helmut Qualtinger) Die Unsichtbaren - wir wollen leben dt. OV – 106‘ der im galizischen Grenzdorf Zlotograd Maße und Gewichte zu prüfen hat. Auf Drängen seiner Frau, Doris Kittler im Gespräch mit Lucia Heilmann von der er sich längst entfremdet hat, hat er seinen geliebten Posten als k.u.k. Unteroffizier aufge- V 20:45 Israeli Films: Vorfilm Herzl and I hebr., dt. OV engl. UT – 15‘ Gei Oni hebr. OV engl.UT – 92‘ geben und beginnt nun ein tristes Beamtenleben. Doch schon bald gerät er in einen Strudel von Di 16.10 V 18:30 100 Jahre Judentum in Österreich: Vortrag Verena Moritz & Hannes Leidinger Lieb- und Feindschaften, der ihn zunehmend verfallen lässt. Seine Versuche das Gesetz durchzusetzen 3. November 1918 dt. OV – 97‘ scheitern. Der Vortrag des Originaltextes von Joseph Roth begleitet die Handlung und vermittelt einen V 21:15 Israeli Films: Under The Domim Tree hebr. OV engl. UT – 102‘ Eindruck der wunderbaren Prosa. Mi 17.10 V 18:30 100 Jahre Judentum in Österreich: Let’s Keep It dt. OV – 99‘ Kurt Brazda im Gespräch mit Regisseurin Burgl Czeitschner Mit einem Vortrag der Historiker Dr. Hannes Leidinger und Dr. Verena Moritz: V 20:35 Zeitzeugen der Shoah: Murders Among Us, The Story S. Wiesenthal engl. OV – 208‘

„Judentum in Zentral- und Osteuropa im Wendejahr 1918“ Do 18.10 V 18:30 Joseph Roth im Kino: Hiob dt. OV – 248‘

Freitag, 12. 10. - 20:15 Uhr Do 11.10 M 20:00 Eröffnung: Oberrabbiner aD Paul Chaim Eisenberg PROGRAMMÜBERSICHT METRO Kinokulturhaus Shlomit Butbul & Tania Golden - Kabarett DAS SPINNENNETZ Fr 12.10 M 18:00 Salute to Helene Maimann Bernhard Wicki, D, 1989 Die Sterne verlöschen nicht dt. OV – 45‘ Bruno Kreisky – Politik und Leidenschaft dt. OV – 62‘ Produktion Jürgen Haase Drehbuch Wolfgang Kirchner Kamera Gérard Vandenberg bvk Musik Günther Fischer Ein Frühling in Wien dt. OV – 7‘ Schnitt Tanja Schmidbauer Mit Ulrich Mühe, Klaus Maria V 18:30 In Memoriam Philip Roth: Goodbye, Columbus engl. OV – 102‘ Brandauer, Armin Mueller-Stahl, Andrea Jonasson, Corinna M 20:15 Joseph Roth im Kino: Das Spinnennetz dt. OV – 196‘ Kirchhoff, u.a. V 20:30 Israeli Films: Vorfilm Blessed Hebr. OV engl. UT – 15‘ Madame Yankelova’s Fine Literature Club engl. OV dt. UT – 88‘ Spielfilm, 196 Min., dt. OF Sa 13.10 V 16:30 100 Jahre Judentum in Österreich: Dann bin ich ja ein Mörder dt. OV – 68‘ Adrian J. Haim im Gespräch mit Regisseur Walter Manoschek Dem ehemaligen Leutnant Theodor Lohse fällt 1918 die Rückkehr zum zivilen Leben schwer. T 17:00 Israeli Shorts: Aya; Meir; Open Your Eyes; The Rabbi – alle hebr. OV engl. UT Es gelingt ihm aber ein Netz von Beziehungen zu knüpfen, die ihm den Weg ganz nach oben ebnen. V 18:30 100 Jahre Judentum in Österreich: Ein Frühling in Wien dt. OV – 7‘ Er wird Mitglied einer rechtsextremen Geheimorganisation und dient sich durch Verrat, Mord und Podiumsdiskussion: Helene Maimann und Gäste Heirat bis ins Innenministerium. Der einzige, der ihm gefährlich wird, ist der Ostjude und Doppelagent T 19:00 Israeli Films: Doubtful Hebr. OV engl. UT – 98‘ Benjamin Lenz. Er erpresst den Emporkömmling, unterschätzt aber letztendlich seinen Widersacher. V 20:00 100 Jahre Judentum in Österreich: Das Alte Gesetz Stumm dt. Tafeln – 128‘ Das Oscar-nominierte Meisterwerk Bernhard Wickis nach dem Roman von Joseph Roth ist ein wich- Einführung: Filmrestaurator Daniel Meiller tiges Dokument über Mitläufertum, Faschismus und Karrierismus. T 21:00 Joseph Roth im Kino: La leggenda del santo bevitore it. OV engl. UT – 128‘ Sonntag, 14.10. - 19:00 Uhr So 14.10 V 11:00 PEACECAMP Matinée METRO Kinokulturhaus M 14:30 Zeitzeugen der Shoah: Der Mann auf dem Balkon dt. OV – 58‘ Gespräch mit Rudi Gelbard und Regisseur Kurt Brazda DAS FALSCHE GEWICHT V 15:00 Israeli Films: Doubtful hebr. OV engl. UT – 98‘ Bernhard Wicki, D, 1971 M 16:15 Zeitzeugen der Shoah: Zwischen Allen Stühlen dt. OV – 87‘ Produktion Gerhard Freund Drehbuch Bernhard Wicki, Fritz Adrian J. Haim im Gespräch mit Karl Pfeifer und den Filmemachern Hochwälder Kamera Gerhard Freund Musik George Gruntz V 18:00 Israeli Films: Vorfilm Blessed Hebr. OV engl. UT – 15‘ Schnitt Clara Fabry, Eva Maria Tittes Mit Helmut Qualtinger, Madame Yankelova’s Fine Literature Club engl. OV dt. UT – 88‘ Agnes Fink, Bata Živojinović, Evelyn Opela, Kurt Sowinetz, M 19:00 100 Jahre Judentum in Österreich: Vortrag Verena Moritz & Hannes Leidinger Gottfried Kumpf, Johannes Schaaf u.A. Joseph Roth im Kino: Das falsche Gewicht dt. OV – 146‘ Spielfilm, 146 Min., dt. OF V 20:00 In Memoriam Claude Lanzmann: Sobibór,14 Oktober 1943, 16 h fr. OF engl. UT – 95‘ Mo 15.10 V 18:00 Zeitzeugen der Shoah: Vorfilm Lucia Heilmann dt. OV – 30‘ Joseph Roth erzählt die Geschichte des k. u. k. Eichmeisters Anselm Eibenschütz, (Helmut Qualtinger) Die Unsichtbaren - wir wollen leben dt. OV – 106‘ der im galizischen Grenzdorf Zlotograd Maße und Gewichte zu prüfen hat. Auf Drängen seiner Frau, Doris Kittler im Gespräch mit Lucia Heilmann von der er sich längst entfremdet hat, hat er seinen geliebten Posten als k.u.k. Unteroffizier aufge- V 20:45 Israeli Films: Vorfilm Herzl and I hebr., dt. OV engl. UT – 15‘ Gei Oni hebr. OV engl.UT – 92‘ geben und beginnt nun ein tristes Beamtenleben. Doch schon bald gerät er in einen Strudel von Di 16.10 V 18:30 100 Jahre Judentum in Österreich: Vortrag Verena Moritz & Hannes Leidinger Lieb- und Feindschaften, der ihn zunehmend verfallen lässt. Seine Versuche das Gesetz durchzusetzen 3. November 1918 dt. OV – 97‘ scheitern. Der Vortrag des Originaltextes von Joseph Roth begleitet die Handlung und vermittelt einen V 21:15 Israeli Films: Under The Domim Tree hebr. OV engl. UT – 102‘ Eindruck der wunderbaren Prosa. Mi 17.10 V 18:30 100 Jahre Judentum in Österreich: Let’s Keep It dt. OV – 99‘ Kurt Brazda im Gespräch mit Regisseurin Burgl Czeitschner Mit einem Vortrag der Historiker Dr. Hannes Leidinger und Dr. Verena Moritz: V 20:35 Zeitzeugen der Shoah: Murders Among Us, The Story S. Wiesenthal engl. OV – 208‘

„Judentum in Zentral- und Osteuropa im Wendejahr 1918“ Do 18.10 V 18:30 Joseph Roth im Kino: Hiob dt. OV – 248‘ NEU IM SHOP

HEIMAT.KINO 2019 HEIMAT.KINO KALENDER 2019

13 Bilder, 34 x 55 cm, Spiralbindung ISBN 978-3-902781-63-5 EUR 19,90 (EUR 17,90 für Mitglieder) Erhältlich ab Oktober im METRO Kinokulturhaus und auf www.filmarchiv.at

UNI-CLUB DER CLUB FÜR STUDIERENDE

Studierende aufgepasst! Wer die Fernsehcouch gegen Kinosessel und den Bildschirm gegen die Leinwand tauschen möchte, der ist im METRO Kinokulturhaus genau richtig. Mit unserem Club für junge CineastInnen bis 35 sind euch besondere Kino- Erlebnisse garantiert. Aber Achtung, METRO fährt garantiert ein!

DEINE CLUB-VORTEILE IM ÜBERBLICK: JAHRES- MITGLIEDSCHAFT Kinoticket: 5,- statt 8,50 12,50 Kino 10er-Block: 45,- statt 65,- Ausstellungsticket: 5,- statt 7,50 Einladungen und freier Eintritt zu Eröffnungs- und Sonderveranstaltungen Ermäßigter Eintritt beim Sommerkino Kino wie noch nie Gratiszusendung des monatlichen Programmheftes 10 % Rabatt auf Buch-Publikationen des Filmarchiv-Austria-Verlags 30 % Rabatt auf DVDs des Filmarchiv-Austria-Verlags (nur beim Kauf direkt im METRO-Kinokulturhaus-Shop) Ermäßigungen bei Filmarchiv-Austria-Kooperationspartnern (siehe Impressum, Clubpartner)

ANMELDUNG Die Anmeldung zum Club kann persönlich im METRO Kinokulturhaus (Johannesgasse 4, 1010 Wien) erfolgen oder per E-Mail unter [email protected].

Die Filmarchiv-Austria-Mitgliedschaft wird durch Einzahlung des Mitgliedsbeitrages aktiv. Alle Informationen auf filmarchiv.at/club.

Club Filmarchiv Austria | 61

CLUB MITGLIEDSCHAFT 2018

Genießen Sie das cineastische Angebot des Filmarchiv Austria und profitieren Sie von den Vorteilen im METRO Kinokulturhaus. Werden Sie Clubmitglied im Filmarchiv Austria! Verlängern Sie Ihre Clubmitgliedschaft!

HALBJAHRES- DIE CLUB-VORTEILE IM ÜBERBLICK MITGLIEDSCHAFT EUR 15,– Kinoticket: 6,- statt 8,50 Kino 10er-Block: 50,- statt 65,- Ausstellungsticket: 5,- statt 7,50 Einladungen und freier Eintritt zu Eröffnungs- und Sonderveranstaltungen Ermäßigter Eintritt beim Sommerkino Kino wie noch nie Gratiszusendung des monatlichen Programmheftes 10 % Rabatt auf alle Produkte des Filmarchiv-Austria-Verlags Ermäßigungen bei Filmarchiv-Austria-Kooperationspartnern (siehe Impressum, Clubpartner)

ANMELDUNG

Die Anmeldung zum Club kann persönlich im METRO Kinokulturhaus (Johannesgasse 4, 1010 Wien) erfolgen oder per E-Mail unter [email protected]. Kosten Halbjahres-Mitgliedschaft (bis 31.12.2018): 15,- Kosten 2-Jahres-Mitgliedschaft (bis 31.12.2019): 40,-

Die Filmarchiv-Austria-Mitgliedschaft wird durch Einzahlung des Mitgliedsbeitrages aktiv. Alle Informationen auf filmarchiv.at/club.

62 | Club Filmarchiv Austria

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MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Filmarchiv Austria, Obere Augartenstraße 1, 1020 Wien REDAKTION Larissa Bainschab, Silvia Breuss, Ernst Kieninger, Florian Widegger BILDREDAKTION Aldijana Becˇirovic´ BILDBEARBEITUNG Martin Benner TEXTE Brigitta Burger-Utzer, Raimund Fritz, Ernst Kieninger, Armin Loacker, Olaf Möller Frank Stern, Florian Widegger KURATOR_INNEN AUSSTELLUNG DIE STADT OHNE Barbara Staudinger, Hannes Sulzenbacher, Andreas Brunner KURATOR 1948 – ÖSTERREICH ZWISCHEN GESTERN UND MORGEN Olaf Möller KURATOREN SURVIVING IMAGES Nikolaus Wostry, Ernst Kieninger MUSIKALISCHE KOORDINATION SURVIVING IMAGES Karl Wratschko KURATOR FILM | UNIVERSITÄT – SELBST­ ERMÄCHTIGUNG IM ISRAELISCHEN FILM Frank Stern KURATOR SECOND LIFE und KINDER KINO KLASSIKER Raimund Fritz KURATORIN LIVING COLLECTION Brigitta Burger-Utzer KURATOREN JÜDISCHER FILMCLUB WIEN Frank Stern, Klaus Davidowicz KURATOR WILD FRIDAY NIGHT Florian Widegger KURATOR_INNEN JÜDISCHES FILMFESTIVAL WIEN Frédéric-Gérard Kaczek & Team KOPIENBESCHAFFUNG Raimund Fritz, Florian Widegger LEKTORAT Silvia Breuss, Doris Kieninger, Peter Spiegel, Florian Widegger COVER DAS ANDERE LEBEN GRAFIK Peter Chalupnik, Martin Benner; Perndl + Co DRUCK alwa & deil Druckerei GmbH, Wien ADRESSE METRO, Programmzeitschrift des Filmarchiv Austria, Obere Augartenstraße 1, 1020 Wien, T +43 1 2161300, [email protected], www.filmarchiv.atDANK Bundesarchiv Filmarchiv, Berlin (Stephanie Müller) | Det Danske Filminstitut, Glostrup (Marianne Jerris) Deutsche Kinemathek, Berlin (Anke Hahn) | Docs, Wien (Katharina Liebert) | Severin Dostal | Filmladen, Wien (Doris Sumereder) Filmmuseum München (Stefan Drößler) | Go2Films, Jerusalem (Hadar Taylor Shechter) | Israeli Films, Tel Aviv (Dana Goren) | Jerusalem Cinematheque (Meir Russo) | Jupiter-Film, Neulengbach (Hans-Peter Blechinger) | Match Factory, Köln (Sergi Steegmann) | Medienarchiv Bielefeld Franz-Becker-Stiftung (Frank Becker) | Olaf Möller Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden (Michaela Seim) | Österreichisches Filmmuseum, Wien (Claudia Siefen) Wir weisen darauf hin, dass allgemeine Bezeichnungen, sofern nicht geschlechterneutral formuliert, alle Gender inkludieren. OF – Originalfassung | dF – deutsche Fassung | OmdU – Original mit deutschen Untertiteln | OmeU – Original mit englischen Untertiteln

Impressum | 63 15:30–19:3015:30–19:3014:00 – 19:30 20:00–22:0020:00–22:0020:00 – 22:00 FR,DO 19:0018:3019:00 H AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG:HDER BARRIEREFREITAG HIMMLISCHE WALZER (S. 40) (S. 12) 21:0021:00 H HDER BARRIEREFREITAG PROZESS (S. 13) (S. 40) 1.3. DIE STADT OHNE (S. 3) 1.4.4.10. 19:30 P SECOND LIFE: DER BIENENKORB (S. 46) FR 18:00 P SHADOWS FROM MY PAST (S. 14) 20:00 P DAS RADIKAL BÖSE (S. 14) SA, 21:00 H CˇUVAR PLAŽE U ZIMSKOM PERIODU FR2.3. 18:3018:0016:00 H P UGLYPDIE DIE (S.SONNHOFBÄUERIN 44)KLEINE HEXE (S. 44) (S. 14) 20:3020:00 H P UGLYJAPANNUAL (S. 44) – JAPANISCHE FILMTAGE 2.4. 18:30 H POSEBAN TRETMAN (S. 4) (S. 5) 5.10.SA 16:00 P KINDER KINO KLASSIKER: 20:00 P UGLYWIEN (S. (S. 44) 54) SO,3.3. 16:00 FRECHP DIE WIE KLEINE KRÜMEL HEXE (S. 50) (S. 44) 21:0020:3020:30 H H DIEHVERLORENES VARLJIVOFÄLSCHER (S. LETO RENNEN16) ’68 (S. (S. 15) 7) 3.4. 18:0018:00 P UGLYH ANDJEO (S. 44) CˇUVAR (S. 6) SA 19:0016:00 H P STELLVERTRETEND KINDER KINO KLASSIKER: IN DEN TOD – WISSEN SIE, 20:00 H LANGE NACHT DER MUSEEN (S. 55) MO, H ’ (S. 8) 6.10. 18:00 WOKLETTER-IDA DAVIDSAN ZIMSKE GROSS IST?(S. NO 48) (S.CI 15) 20:30 H BURE BARUTA (S. 9) 4.4. 19:00 P LIVING COLLECTION (S. 43) SO 16:0018:00 P H KINDER LANGE KINO NACHT KLASSIKER: DER MUSEEN (S. 55) 20:00 P UGLY (S. 44) DI,4.3. 18:00 FRECHH VREME WIE KRÜMEL CˇUDA (S. 50)10) 20:3020:30 H VIELLEICHTH PAS KOJI IN EINEM JE VOLEO ANDEREN VOZOVE LEBEN (S. 17)11) SO 18:0016:00 P P UGLYKINDER (S. 44) KINO KLASSIKER: 20:00 P DAS SINGENDE HAUS (S. 18) 5.4. 18:3019:00 H MAIKÄFERP DIE GEBROCHENE FLIEG (S. 16) LANZE (S. 46) 7.10. KLETTER-IDA (S. 48) 20:30 H DAS ANDERE LEBEN (S. 19) MI, 18:00 H OPTIMISTI (S. 11) H (S. 12) MO 18:1516:30 H H DAGEGEN GOTTES MUSS ENGEL ICH SINDETWAS ÜBERALL TUN. PORTRAIT (S. 15) 20:3020:30 H »DERMEDENI KÄRNTNER MESEC SPRICHT DEUTSCH« (S. 18) 6.4.5.3. DER WIDERSTANDSKÄMPFERIN HILDE 21:00 P UGLY (S. 44) 18:00 P ZIMMERMANNANNI (S. 16) (S. 18) DO, 19:0018:3019:30 P H LIVINGHULLI THEATER: COLLECTION:UND MAREI MEISTERKLASSE HANDBIKEMOVIE (S. 17) (S. 54) 20:00 P ZEMALJSKI DANI TEKU (S. 13) 7.4.DI 18:00 P SECOND LIFE: DIE WILBY-VERSCHWÖRUNG 20:15 P UGLY (S. 44) MO 18:00 H ALLES LÜGE (S. 20) 20:00 H DER HERR KANZLEIRAT (S. 20) FR,6.3. 19:00 (S.P 52)THE STORY OF TEMPLE DRAKE (S. 49) 8.10. 19:00 P LIVING COLLECTION: KURT KREN (S. 50) 8.4. 19:0019:30 H FILM H THEATER: | UNIVERSITÄT MEISTERKLASSE – ALT-/NEULAND: GIV’A 24 EINA ONA (S. 47) DI 18:00 P KÖNIGIN DER LANDSTRASSE (S. 21) 20:00 P SECOND LIFE: DER BIENENKORB (S. 46) SA,MI 18:0016:00 P ’SP DIE KLEINE LOST DAUGHTERS HEXE (S. (S.44) 19) 20:00 P UGLY (S. 44) 9.4.9.10.7.3. 19:0019:0018:00 H H TANZPFILM TANGO UND | UNIVERSITÄT: GIB ARGENTINO IHM! (S. 57) (S. 13) DO 17:0019:30 H 1917HACHOTI THEATER: – DER HA’JAFFAWAHRE MEISTERKLASSE OKTOBER (S. 44) (S. 59) 20:00 P WORK AFFAIRS & FAIR PLAY (S. 60) SO,MI8.3. 18:0018:0016:00 P P ANISEED PMARESI DIE KLEINE – KOREAN(S. 21) HEXE INDEPENDENT (S. 44) 21:0020:0020:00 H P WETTBEWERBHDIE NITROFIEBER SCHATZTRUHE 2 (S. 60) (S. (S.52) 22) ANIMATION: BETWEEN (S. 59) 10.4.10.10. 19:0019:3018:00 H H WETTBEWERBHDAS VARLJIVO MUSEUM 1 (S.LETO GEHT60) (S. INS 7) KINO: MO,FR 17:0018:00 H EXPLORING HVOR HOW DER HARRY REALITIESMORGENRÖTE BECAME – A– TREESTEFAN (S. 14) 20:0020:00 P WETTBEWERBH SOMEONE 1 (S. ELSE’S 60) AMERICA (S. 14) 11.4.9.3. DOKUMENTARISCHEZWEIG IN AMERIKA ANIMATIONEN (S. 56) (S. 60) 21:0021:00 H WETTBEWERBP THE STORY 4 (S. OF 61) TEMPLE DRAKE (S. 49) 18:00 P WETTBEWERB 2 (S. 60) DI,DO 19:0018:3018:00 H P WETTBEWERBHIM KAD BANNE SVANE DES3 (S. DAN 61)MONTE (S. 15) MIRACOLO 20:0021:00 H PJÜDISCHES DIE GEBROCHENE FILMFESTIVAL LANZE WIEN (S. 46) (S. 59) 12.4.11.10.SA 14:00 20:00 H ANIMALH (S. PLAYTIME 23) FARM (S. (S. 61) 55) 20:0020:30 H P SOCIAL DIE SONNHOFBÄUERIN CHANGES, POLITICS AND(S. 14) WOMEN’S MI,10.3. 15:0018:00 P TRIPPYH PETER ADVENTURES (S. 18) (S. 62) 20:15 SUFFRAGEH KATHARINA, (S. 62) DIE LETZTE (S. 19) FR 16:0018:00 H H ANISEED JÜDISCHES – KOREAN FILMFESTIVAL INDEPENDENT WIEN (S. 59) 21:0020:15 P H UPJÜDISCHES & COMING TALENTS FILMFESTIVAL (S. 62) WIEN (S. 58) 13.4.12.10. 18:3018:45 P ANIMATION:PDIE PLAYTIME FRAU SPEAK AM (S. WEG OUT55) (S.(S. 62)23) 21:3020:4521:00 H P BODY-AWARENESSPBACK SUTON TO THE (S. 15) FATHERLAND (S. 63) (S. 43) DO, 17:0018:00 P WETTBEWERBP FRÄULEIN 4 (S.LILLI 61) (S. 20) 20:00 P PAS KOJI JE VOLEO VOZOVE (S. 11) SA. 16:00 P KINDER KINO KLASSIKER: 20:00 P KLEINE MELODIE AUS WIEN (S. 25) 14.4. 18:0019:30 H WORKH THEATER: AFFAIRS &MEISTERKLASSE FAIR PLAY (S. 60) 13.10. 19:00 P WETTBEWERBKLETTER-IDA 3 (S. (S. 61) 48) FR,SO 11:1516:3019:00 H H 1917HDER DIE – DERENGEL MENSCHHEIT WAHRE MIT OKTOBER DER WILL POSAUNE (S. BETROGEN59) (S. 24) 20:1521:00 H AWARDP UNDER CEREMONY THE RADAR & SCREENING (S. 59) 15.4.11.3. 13:0018:00 H P ANISEED ARLBERG-EXPRESSSEIN – (S. KOREAN 58) INDEPENDENT (S. 25) 19:00 ANIMATION:P FLAMINGO BETWEEN ROAD (S. (S. 59) 50) 13:3019:30 P H SOCIALBACK CHANGES, TO THE FATHERLAND POLITICS AND WOMEN’S (S. 43) SA, 16:00 P KARLSSON AUF DEM DACH (S. 45) 20:00 P BURE BARUTA (S. 9) SO 14:30 H SUFFRAGEJÜDISCHES (S. 62) FILMFESTIVAL WIEN (S. 59) 20:00 P BACK TO THE FATHERLAND (S. 43) 16.4. 15:0018:00 H ÖSTERREICHP CSIBI, DER PANORAMA FRATZ (S.(S. 63) 21) 21:00 H UNDER THE RADAR (S. 59) 14.10. 15:3016:0019:00 P P EXPLORING HKINDER UNDER KINO REALITIES THE KLASSIKER:RADAR – DOKUMENTARISCHE (S. 59) ANIMATIONENKLETTER-IDA (S. 60) (S. 48) SO, 17:0016:1516:00 H H UPPJÜDISCHES &KARLSSON COMING TALENTS FILMFESTIVAL AUF DEM(S. 62) DACH WIEN (S. 45) (S. 59) 20:00 H THE BUCCANEER (S. 22) 17.4. 17:3016:30 P ANISEED H GRUSS – KOREAN UND KUSS INDEPENDENT – VERONIKA (S. 21) 21:00 P POSEBAN TRETMAN (S. 4) 18:00 P ALLES LÜGE (S. 20) 18:15 ANIMATION:H FRÜHJAHRSPARADE SPEAK OUT (S. 62) (S. 22) 18:30 H H TRIPPY ADVENTURES (S. 62) (S. 58) 19:0019:00 PJÜDISCHES CˇUVAR PLAŽE FILMFESTIVAL U ZIMSKOM WIENPERIODU (S. 5) 19:30 P BODY-AWARENESS (S. 63)

SPIELPLAN KINOSTARTS UGLY 2.3.–21.3. OKTOBERMÄRZSPIELPLAN 2018 2018 APRIL 2016 THE WOMAN WHO LEFT 29.3.–3.4. 15:30–19:30 20:00–22:00 15:30–19:30 20:00–22:00 MO 18:00 H DAS SINGENDE HAUS (S. 18) 20:00 H AN KLINGENDEN UFERN (S. 26) SA DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM VIENNALE 15.10. 19:00 P BACK TO THE FATHERLAND (S. 43) 21:00 P BACK TO THE FATHERLAND (S. 43) 27.10. (S. 31) DI 18:00 H FILM | UNIVERSITÄT: 20:45 P BACK TO THE FATHERLAND (S. 43) SO THEODOR HERZL, DER BANNERTRÄGER VIENNALE 16.10. EFES BA’JACHASEI ENOSCH (S. 45) 28.10. DES JÜDISCHEN VOLKES (S. 32) 18:45 P SECOND LIFE: IN COLORADO IST MO DIE GEZEICHNETEN (S. 33) VIENNALE DER TEUFEL LOS (S. 47) 29.10. MI 19:00 H JÜDISCHER FILMCLUB WIEN: 20:00 P BACK TO THE FATHERLAND (S. 43) DI NATHAN DER WEISE (S. 34) VIENNALE 17.10. HARMONIA (S. 52) 30.10. DO 18:00 H DIE SCHATZTRUHE (S. 22) 20:00 H MARESI (S. 21) MI OST UND WEST (S. 35) VIENNALE 18.10. 19:00 P BACK TO THE FATHERLAND (S. 43) 21:00 P BACK TO THE FATHERLAND (S. 43) 31.10. FR 18:00 H ANNI (S. 16) 20:00 H WILD FRIDAY NIGHT: (UN)MORALISCHE 19.10. 18:30 P BACK TO THE FATHERLAND (S. 43) GESCHICHTEN (S. 53) DO DAS ALTE GESETZ (S. 36) VIENNALE 20:30 P RENDEZVOUS IM SALZKAMMERGUT 1.11. (S. 27) FR DER KAUFMANN VON VENEDIG (S. 37) VIENNALE SA. 15:30 H ULLI UND MAREI (S. 17) 20:15 P BACK TO THE FATHERLAND (S. 43) 2.11. 20.10. 16:00 P KINDER KINO KLASSIKER: SA JISKOR (S. 38) VIENNALE KLETTER-IDA (S. 48) 3.11. 17:30 H DAS ANDERE LEBEN (S. 19) SO VIENNALE VIENNALE 18:00 P DER HIMMLISCHE WALZER (S. 12) 4.11. 19:45 H DER ENGEL MIT DER POSAUNE (S. 24) SO 15:30 H DER HERR KANZLEIRAT (S. 20) 20:15 P BACK TO THE FATHERLAND (S. 43) MO DER FLUCH (S. 39) VIENNALE 21.10. 16:00 P KINDER KINO KLASSIKER: 20:30 H GOTTES ENGEL SIND ÜBERALL (S. 15) 5.11. KLETTER-IDA (S. 48) DI FAMILIENTAG IM HAUSE PRELLSTEIN VIENNALE 18:00 H DER PROZESS (S. 13) 6.11. (S. 40) 18:30 P VERLORENES RENNEN (S. 15) MI VIENNALE VIENNALE MO 18:00 H KLEINE MELODIE AUS WIEN (S. 25) 20:00 H DIE FRAU AM WEG (S. 23) 7.11. 22.10. 18:30 P IM BANNE DES MONTE MIRACOLO 20:30 P BACK TO THE FATHERLAND (S. 43) DO DIE STADT OHNE JUDEN (S. 41) VIENNALE (S. 23) 8.11. DI 18:00 H RENDEZVOUS IM SALZKAMMERGUT 20:00 H ARLBERG-EXPRESS (S. 25) H: Historischer Saal P: Pleskow Saal 23.10. (S. 27) 20:30 P SECOND LIFE: IN COLORADO IST 18:30 P BACK TO THE FATHERLAND (S. 43) DER TEUFEL LOS (S. 47) MI GESCHLOSSEN Theater, Film, Musik, Oper, Tanz. 24.10. Leidenschaftliche Kulturberichterstattung, die alle Stücke spielt, DO VIENNALE VIENNALE täglich im STANDARD und auf derStandard.at. 25.10. FR DIE GEKREUZIGT WERDEN | VIENNALE 26.10. OPFER DES HASSES (S. 30)*

RETROSPEKTIVE 1948 – ÖSTERREICH V’18 RETROSPEKTIVE SURVIVING IMAGES KINOSTART BACK TO THE FATHERLAND ZWISCHEN GESTERN UND MORGEN 4.10.–23.10. 26.10.–8.11. *Beginnzeiten Ende Sept.: www.filmarchiv.at 12.10.–23.10.

Kultur_allgemein_110x155.indd 1 28.11.17 10:40 15:30–19:30 20:00–22:00 SA DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM VIENNALE 27.10. (S. 31) SO THEODOR HERZL, DER BANNERTRÄGER VIENNALE 28.10. DES JÜDISCHEN VOLKES (S. 32) MO DIE GEZEICHNETEN (S. 33) VIENNALE 29.10. DI NATHAN DER WEISE (S. 34) VIENNALE 30.10. MI OST UND WEST (S. 35) VIENNALE 31.10. DO DAS ALTE GESETZ (S. 36) VIENNALE 1.11. FR DER KAUFMANN VON VENEDIG (S. 37) VIENNALE 2.11. SA JISKOR (S. 38) VIENNALE 3.11. SO VIENNALE VIENNALE 4.11. MO DER FLUCH (S. 39) VIENNALE 5.11. DI FAMILIENTAG IM HAUSE PRELLSTEIN VIENNALE 6.11. (S. 40) MI VIENNALE VIENNALE 7.11. DO DIE STADT OHNE JUDEN (S. 41) VIENNALE 8.11. H: Historischer Saal P: Pleskow Saal

V’18 RETROSPEKTIVE SURVIVING IMAGES KINOSTART BACK TO THE FATHERLAND 26.10.–8.11. *Beginnzeiten Ende Sept.: www.filmarchiv.at 12.10.–23.10. CLUB-BONUS

FILMERLEBNIS: 1 + 1 GRATIS

Wir feiern den Herbst und die neue Kino-Saison! Speziell für unsere Clubmitglieder gibt es im Oktober 1 + 1 gratis! Die Aktion gilt für einen Film nach Wahl. * Wir freuen uns, Sie und Ihre Begleitung bei uns im METRO Kinokulturhaus begrüßen zu dürfen!

* Filmfestivals und Fremdveranstaltungen ausgenommen. U2, U4 Schwedenplatz U1, U3 Stephansplatz Graben Rotenturmstraße

U3 Stubentor Singerstraße

Kärntnerstraße

Johannesgasse Parkring

Walfischgasse

Kärntner Ring U4 Stadtpark

U1, U2, U4 Karlsplatz

METRO KINOKULTURHAUS – DAS FILMZENTRUM IM HERZEN DER STADT Johannesgasse 4, 1010 Wien | Tel 01 512 18 03 | www.filmarchiv.at TICKETS UND INFOS: KINO 8,50 | ermäßigt 7,– | FAA-Club 6,– | Uni-Club 5,– AUSSTELLUNG 7,50 | ermäßigt 6,– | FAA-/Uni-Club 5,– KOMBITICKET (Ausstellung/Film) 13,– | ermäßigt 11,– | FAA-/Uni-Club 9,50 10ER-BLOCK 65,– | FAA-Club 50,– | Uni-Club 45,– RESERVIERUNG [email protected] oder +43 1 512 18 03 ÖFFNUNGSZEITEN KASSA täglich 15:00–21:00 ÖFFNUNGSZEITEN METRO KINOBAR täglich 15:00–23:00

Mitteilung des Filmarchiv Austria Nummer 06/2018 • Österreichische Post AG Sponsoring Post • Verlagspostamt 1020 Wien GZ 02 Z030091S