Partsongs from the Bavarian Highlands CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS HOWARD ARMAN EDWARD ELGAR 1857–1934
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EDWARD ELGAR Partsongs From the Bavarian Highlands CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS HOWARD ARMAN EDWARD ELGAR 1857–1934 From the Bavarian Highlands 16 Spanish Serenade 3:43 Sechs Chorlieder mit Klavierbegleitung, op. 27 (1895) für Frauenstimmen, zwei Violinen und Klavier, op. 23 (1891) 01 1. The Dance (Tanz. Sonnenbichl) 3:44 02 2. False Love (Falsche Liebe. Wamberg) 3:41 03 3. Lullaby (Wiegenlied. In Hammersbach) 3:18 17 The Reveille 6:02 04 4. Aspiration (Sehnen. Bei Sankt Anton) 3:13 für Männerstimmen und Klavier, op. 54 (1907) 05 5. On the Alm (Wahre Liebe. Auf der Alm) 3:34 06 6. The Marksmen (Die Schützen. Bei Murnau) 5:43 18 They Are at Rest 3:33 Elegie für gemischten Chor (1909) Two Partsongs für Frauenstimmen, zwei Violinen und Klavier, op. 26 (1894) 19 Weary Wind of the West 3:15 07 1. The Snow 4:32 für Frauenstimmen und Klavier (1902 / 1930) 08 2. Fly, Singing Bird 3:18 Five Partsongs from the Greek Anthology 20 The Prince of Sleep 4:27 für Männerstimmen, op. 45 (1902) für gemischten Chor (1925) 09 1. Yea, Cast Me from Heights 1:28 Total time 65:37 10 2. Whether I Find Thee 1:01 11 3. After Many a Dusty Mile 1:38 12 4. It’s oh! to Be a Wild Wind 0:59 RADOSLAW SZULC, JULITA SMOLEŃ Violine / violin 13 5. Feasting I Watch 2:08 MAX HANFT Klavier / piano CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS 14 Go, Song of Mine 4:08 HOWARD ARMAN Leitung / conductor für gemischten Chor, op. 57 (1909) 15 As Torrents in Summer 2:12 aus den „Scenes from the Saga of King Olaf“, op. 30 Bearbeitung für Frauenstimmen und Klavier (1896) MEHRSTIMMIGE GESÄNGE VON EDWARD ELGAR noch Gültigkeit. Elgars mehr stimmige Gesänge reichen von leicht zu fassenden Von Howard Arman (und singbaren) Chören bis hin zu Werken, deren beinahe symphonische Anlage und musikalische Ausdruckskraft kaum mit dem eher kammermusikalischen 1741 erlebte London die Gründung der Madrigal Society – eine Gruppe von Genre in Einklang steht. Während von den leichteren Stücken heute viele als Männern, die sich regelmäßig traf, um die Musik alter Meister zu singen. etwas zu oberflächlich abgelehnt werden, weisen die groß angelegten Chöre Die meisten Mitglieder waren nach den Aufzeichnungen des mit Händel gesangstechnische Herausforderungen auf (selbst wenn Elgar The Reveille befreundeten Sir John Hawkins „Handwerker; einige sind Weber […], andere für kaum mehr als „mittelschwer“ hielt), die einen hohen Grad an Perfektion üben verschiedene Berufe und Tätigkeiten aus“. Sie besaßen die Fähigkeit, verlangen. „ihren Part in einem englischen oder sogar italienischen Madrigal recht schnell Vielleicht wirft die Vielgestaltigkeit der mehrstimmigen Gesänge sogar nahezu vom Blatt zu singen“, dabei „zeichnen sie sich durch ihre Liebe zur ein Licht auf die Zerrissenheit von Elgar als Mensch – eine komplexe, selten Harmonie der Stimmen nicht weniger aus als durch die anmutige Schlichtheit Privates preisgebende Persönlichkeit, über die seine Biographen unweiger- ihres Naturells“. Eine weitere Gemeinsamkeit bestand in ihrer Liebe zum lich einige Analysen und Spekulationen angestellt haben. Elgar hat nur eine Essen und Trinken, was den festen Rahmen für ihre Treffen bildete. Zu Beginn bescheidene schulische Bildung genossen, war aber dennoch belesen. Unter des 19. Jahrhunderts waren solche Vereinigungen neben Gesangvereinen, Menschen seiner eigenen sozialen Schicht gab er sich übermutig und ausge- Frauenchören und gemischten Chören in England weit verbreitet. Durch sie lassen, konnte jedoch in unangenehmen Situationen auch schroff reagieren. kamen nicht nur die Werke alter Meister zur Aufführung, sondern sie förderten Aufgewachsen im katholischen Umfeld äußerte der Komponist des Dream of auch die Komposition neuer Stücke. Gerontius nach dem frühen Misserfolg des Werks, dass er „seinem Herz erlaubt 1811 rief die Madrigal Society einen Wettbewerb ins Leben: Der Komponist, hat, sich dieses eine Mal zu öffnen“ und dass es „nun gegenüber jeglichem der das beste Werk im Stil eines Renaissance-Madrigals einreichen würde, religiösen Gefühl verschlossen bleibt“. So verweigerte er sich dem Auftrag, sollte mit einem silbernen Pokal geehrt werden. „Die Dichtung sollte im pasto- ein geistliches Werk, wohl eine Messe, zu komponieren, weil er sich nicht in ralen Stil verfasst sein, in Englisch, Latein oder Italienisch.“ Eingegangen wa- vollständigem spirituellen Einklang mit den Grundgedanken des Textes fühlte. ren unter anderem Kompositionen von William Linley, dem jüngeren Bruder Dennoch bedeutete es für ihn kein Widerspruch, wenn er 1927 an den Erzbi- des Mozart-Freundes Thomas Linley, und von Samuel Wesley, dessen Orgel- schof von Canterbury schrieb, dass „ein klares, offenes und er frischendes, von spiel Mendelssohn anlässlich seines London-Aufenthalts von 1837 auf seine jedermann ersehntes Christentum“ existiere, „das jedoch von der partiellen eigene Bitte hören sollte. Verdunkelung des eigenen, unvollkommenen Blicks“ verdeckt werde. Edward Elgar war seit jungen Jahren mit der Musikpflege in der englischen In späteren Jahren verstärkte sich seine Ernüchterung zusehends. 1923 er- Provinz vertraut und beobachtete genau die sich landesweit ausbreitende nannte man den 66-jährigen Elgar schließlich zum Master of the King’s Music Chorbewegung. Außerdem gewann er Einblick in die musikalischen und finan- und zog ihn damit Ralph Vaughan Williams vor, dessen Musik zwar als „briti- ziellen Möglichkeiten, die ein Chor als Institution einem Komponisten bieten scher“ angesehen wurde als diejenige des mehr im „germanischen“ Stil kom- konnte. So fasste es auch der Musikpublizist und Komponist Percy Young zu- ponierenden Elgar, der aber in der Öffentlichkeit weniger bekannt war. Trotz sammen: „Es dauerte nicht lange, bis ihm [Elgar] bewusst wurde, über welch dieser Ehrung äußerte er sechs Jahre später: „Der musikalische Geschmack großes technisches Können jene Chöre verfügten, die hauptsächlich für Wett- des englischen Volkes ist schlecht, Musik interessiert sie nicht im Geringsten. bewerbe existierten […] Seine besten (A-cappella-) Werke zeigen eine bemer- Eine Weile folgen sie einem, dann lassen sie einen fallen.“ In diesem Sinn wur- kenswerte Viel gestaltigkeit, und sein Schaffen brachte den mehrstimmigen de aus dem arrivierten Komponisten nach und nach eine „Randfigur“, wie es Gesang auf eine höhere Ebene.“ der britische Musikjournalist Michael Kennedy einmal formulierte. Schon zuvor hatte der Musikkritiker Samuel Langford auf die hohe Als Elgar 1931 seine Zweite Symphonie dirigierte, kritisierte der 16-jährige Qualität von Elgars großen Chorwerken hingewiesen, die jedoch „in ihrem Benjamin Britten die Aufführung als „schauderhaft (immer mit Erhabenheit)“. Schwierigkeitsgrad so übers Ziel hinausschießen, dass ein Großteil von ihnen 1932, nur zwei Jahre vor seinem Tod, nahm Elgar sein Violinkonzert mit dem immer noch kaum bekannt ist“. Diese Einschätzung hat weitgehend auch heute ebenfalls gerade erst 16 Jahre alten Yehudi Menuhin auf. Der einflussreiche Kritiker Ernest Newman schrieb, dass Menuhins Interpretation dem Violin- Two Partsongs konzert seine „englische Reserviertheit und Strenge“ genommen habe. Elgar für Frauenstimmen, zwei Violinen und Klavier, op. 26 (1894) erwiderte: „Strenge? Verdammter Unsinn! Ich bin doch kein strenger Mensch, Verse von C. Alice Elgar oder?“ Von den ursprünglich drei geplanten instrumentalbegleiteten mehrstimmi- gen Gesängen waren die beiden fertiggestellten Sätze The Snow und Fly, Sin- ging Bird zunächst für drei Frauenstimmen gedacht. Diese frühe Fassung ist ZU DEN WERKEN auf der CD zu hören. Später orchestrierte Elgar die beiden Gesänge. Ebenso wie bei den Bavarian Highlands, die ihn fast zeitgleich beschäftigten, ist auch hier die Erstfassung mit Klavierbegleitung sehr innig und dabei hochexpressiv. From the Bavarian Highlands Besonders bei The Snow ist die Musik von weit größerer Tiefe geprägt als die Sechs Chorlieder mit Klavierbegleitung, op. 27 (1895) Verse, die ihr zugrunde liegen. Verse von C. Alice Elgar (1848–1920) nach bayerischen Volksweisen Die Elgars sandten das Manuskript der Bavarian Highlands im Jahr 1895 Five Partsongs from the Greek Anthology zur Veröffentlichung an den Verleger Novello. Elgar betonte ihm gegenüber, für Männerstimmen, op. 45 (1902) dass sich „die Verse nur stellenweise an Volksliedtexten anlehnen“ und die In Elgars Bibliothek befanden sich gleich mehrere moderne Ausgaben einer Musik „zur Gänze von mir selbst“ sei. Die Textanleihen beruhen auf Notizen, um 900 entstandenen Anthologie von griechischen Gedichten aus der Antike, die Alice während eines gemeinsamen ausgedehnten Urlaubs im Herbst 1894 zu denen englische Schriftsteller Übersetzungen verfasst haben. Die Ausgabe in Garmisch zu Papier brachte. Sie spiegeln die glücklichen Erinnerungen an von Graham Thomson zählte dabei zu Elgars Lieblingsbüchern. Hier trug er Gesang und Tanz wider, die sie hier erleben konnten. Alice formte daraus mit Bleistift auch seine Ideen zur Vertonung der Gedichte ein. Über eine Auf- Verse, die frei gedichtet und teilweise auch in der Art einer wörtlichen führung von Yea, Cast Me im Jahr 1907 schrieb er an einen Freund: „Hättest Übersetzung entstanden waren, wie die Recherchen zur Vorbereitung Du doch nur hören können, wie die Männerchöre Cast Me am Samstagabend der vorliegenden Einspielung ergaben. Während sie auf eine Antwort des gemeinsam gesungen haben; nicht, weil es das Beste war, was es zu hören Verlegers warteten, die dann wenig enthusiastisch ausfiel, freuten sie sich zu gab, sondern weil es eine ganz neuartige Sichtweise eröffnete, treffend und hören, dass wenigstens