Suchtberatungsstelle

Tätigkeitsbericht 2020

Tätigkeitsbericht 2020 ▪ Suchtberatungsstelle Starnberg

INHALTSVERZEICHNIS

Liebe Leserin, lieber Leser 3

Neue Kolleg*innen bei Condrobs Starnberg 5

Wer wir sind und was w ir anbieten 8

I. Tätigkeitsbericht der Suchtberatungsstelle Starnberg

1. Suchtprävention 11 1.1 Einführung 11 1.2 Zusammenfassung und Auswertung 12 1.2.1 Suchtprävention in Kindertagesstätten 13 1.2.2 Suchtprävention an Schulen 14 1.2.3 Projekt „Unabhängig im Alter“ 15 1.2.4 Projekt „Transkulturelle Suchtprävention“ 16 1.2.5 Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit 18

2. Suchtberatungsstelle: Beratung, Vermittlung, Therapie 19

3. Ambulant Betreutes Einzelwohnen 25

4. HaLT -Projekt 28 5. Gruppe Mittendrin 50+ 30

II. Vernetzung 1. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen 33 2. Gremienarbeit 33

Danksagung 34

Impressum 35

Kontakt: Condrobs e. V. Suchtberatungsstelle Starnberg - Hauptstraße 22 - 82319 Starnberg Tel.: 08151/959630 Fax: 08151/95963-10 E-Mail: [email protected]

Liebe Leser*in,

2020 war für uns wie für alle geprägt durch die Corona Pandemie, die weiterhin anhält, mit ungewissem Verlauf. Ich freue mich daher besonders, Sie über unsere Tätigkeiten in diesem Jahr informieren zu können. Selbst wenn uns Corona nicht wöchentlich vor neue Situationen stellen würde, hätten wir umfassend über Neuerungen zu berichten.

Ich stelle mich als neue Einrichtungsleitung der Suchtberatungsstelle von Condrobs vor. Ich habe 2011 meinen Diplomstudiengang der Sozialpädagogik (FH) erfolgreich beendet und habe dreieinhalb Jahre in einer stationären Jugendhilfe in München gearbeitet. Nach einem beruflichen Ausflug in die Arbeit mit Kindern an einem Hort, habe ich sieben Jahre lang in der Wohnungslosenhilfe in München gearbeitet. Um mich weiterzubilden und als Führungskraft zu schulen, habe ich meinen Master an der KSH in absolviert. Ich lebe mit meinem Mann und unserem kleinen Sohn in München und freue mich sehr, dass ich im Juli 2020 in Starnberg die Stelle als Leitung eines fachlich so hervorragend arbeitenden und herzlichen Teams übernehmen konnte.

Mit mir gibt es in unserem Team folgende Veränderung: Herr Wolfram Skasa-Weiß, langjähriger Kollege in der Prävention und im niedrigschwelligen Bereich, hat sich Ende 2020 entschieden, beruflich einen neuen Weg einzuschlagen. Wir bedauern dies sehr, wünschen ihm für seinen Weg alles Gute und bedanken uns ganz herzlich für die wundervolle Arbeit, die er für uns und mit uns verrichtet hat. Er wurde von allen Kooperationspartnern sehr geschätzt und war auch im AK-Sucht ein wertvolles Mitglied. Herr Skasa-Weiß hat den Arbeitsbereich der Prävention im Landkreis mit geprägt. Als neue, jedoch sehr erfahrene Nachfolgerinnen unterstützen Tanja Orta, Nicolette Feßmann und Frau Nicole Sommerfeld die Kollegin Philine Altebäumer.

Neben dem regelmäßigen Anpassen unseres Hygienekonzepts und damit auch der Form unserer Angebote und Methoden, konnten wir trotz Corona die Nachfrage und Nutzung der Bera- tungs-, Vermittlungs- und Therapieangebote sicherstellen. Auch Gruppenangebote, die Prävention und die niedrigschwelligen Angebote konnten wir zum Teil in abgewandelter Form durchführen.

Das Ambulant Betreute Wohnen war wie im Vorjahr ganzjährig voll ausgelastet.

Unser von der Techniker Krankenkasse gefördertes Projekt „Unabhängig im Alter – Suchtprävention für Senior*innen“ im Landkreis Starnberg, gemeinsam mit dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen, konnte erfolgreich beendet werden.

Das Fachgremium AK-Sucht leite ich als Nachfolgerin von Matthias Taube in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedern, unter anderem dem Gesundheitsamt. Hier stand die Verabschiedung von Frau von Wiedersperg, einer hochgeschätzten und engagierten Fachkraft an. Wir wünschen ihr alles Gute und gehen weiter den Weg der Fachlichkeit, mit dem Blick auf die Bedürfnisse der Bürger*innen des Landkreises und die Entwicklung der sozialen Arbeit und der Hilfeangebote von Kooperationspartnern. (Mehr Infos unter www.lk- starnberg.de/Bürgerservice/Gesundheit-und-Krankheit/Suchtberatung/Arbeitskreis-Sucht/ )

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Nora Großpietsch – Betreutes Einzelwohnen

Mein Name ist Nora Großpietsch, bin 33 Jahre alt, Heilpädagogin B.A. und Mama von Zwillingen im Alter von 2 Jahren. Seit November 2020 unterstütze ich wieder das Team des Betreuten Einzelwohnens der Suchtberatungsstelle Starnberg. An der Hochschule München studiere ich momentan berufsbegleitend den Master in Diagnostik, Beratung und Intervention.

Das Arbeitsfeld im BEW empfinde ich als sehr spannend und abwechslungsreich. Ich konzentriere mich auf einen vertrauensvollen Beziehungsaufbau, um anschließend an den individuellen Zielen der Klienten*innen zu arbeiten. Dabei ist mir wichtig, verborgende Ressourcen der Klient*innen zu finden, diese zu aktivieren und bestmöglich auszubauen. Die Teilhabe am sozialen Leben, Gesundheitsfürsorge und das Erlangen von mehr Lebensqualität liegen mir besonders am Herzen. Zu meinen Maximen gehört eine wertschätzende und respektvolle Haltung gegenüber dem Menschen und Problemlage. Ich freue mich auf neue Erfahrungen im Bereich der Suchthilfe.

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Wer wir sind und unser aktuelles Angebot

Unser Träger:

Condrobs e. V., Berg-am-Laim-Straße 47, 81673 München. Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband.

Aktuelle Mitarbeiter*innen der Suchtberatungsstelle Starnberg, des Betreuten Einzelwohnens, des chillouts, der Prävention und der Außensprechstunde Gilching:

− Philine Altebäumer (MPH, B.A. Soziale Arbeit): Prävention, Teilzeit − Johanna Collier (MMH, Dipl. Sozialpädagogin): Niedrigschwellige Beratung und Begleitung im chillout, Beratung, Außensprechstunde in Gilching , psychosoziale Begleitung Substituierter, Teilzeit − Jens Diercksen (Dipl. Sozialpädagoge): Niedrigschwellige Beratung und Begleitung im chillout, psychosoziale Begleitung Substituierter, Teilzeit − Nicolette Feßmann (Dipl. Sozialpädagogin): Prävention, Teilzeit − Ralf Gartner (Dipl. Sozialpädagoge): Betreutes Wohnen Starnberg, Vollzeit − Jeanette Gottfried (Dipl. Sozialpädagogin): Beratung, Therapievermittlung und ambulante Therapie, psychosoziale Begleitung und Nachsorge, Außensprechstunde in Gilching, aufsuchende Beratung in der Fachklinik , Teilzeit − Nora Großpietsch (B.A. Soziale Arbeit): Betreutes Wohnen Starnberg, Teilzeit − Simone Hahn (B.Sc. Psychologie): Betreutes Wohnen Starnberg und Nachsorge-WG Stockdorf, Teilzeit − Michael Hoffmann (Dipl. Psychologe): Beratung, Therapievermittlung, ambulante Therapie und Nachsorge, Teilzeit − Ursula Hohmann (Dipl. Pädagogin): Betreutes Wohnen Starnberg, Vollzeit − Lanah Lochner (M. Sc. Psychologie): Beratung, Therapievermittlung, ambulante Therapie und Nachsorge, Teilzeit − Veronika Mentzel .: Einrichtungsleitung, Beratung, ambulante Nachsorge, Koordination AK- Sucht, Koordination HaLT Projekt, Teilzeit − Tanja Orta (Dipl. Sozialpädagogin): Prävention, Teilzeit − Brigitte Schedlbauer : Verwaltungsangestellte, Vollzeit − Christa Scheufler: Verwaltungsangestellte, Teilzeit − Stefan Schönweiß (Dipl. Psychologe, Dipl. Sozialpädagoge): Betreutes Wohnen Starnberg, Vollzeit − Nicole Sommerfeld : (Dipl. Sozialpädagogin): Prävention, Teilzeit − Gabriela Steiner (Dipl. Sozialpädagogin): Beratung, Therapievermittlung, ambulante Therapie und Nachsorge, Teilzeit − Stefan Wenger (Dipl. Sozialpädagoge): Stellvertretender Bereichs-Geschäftsführer – Regionale Angebote Bayern

Geringfügig Beschäftigte bei Condrobs Starnberg:

− Renate Matschinski -Jakobs (Dipl. Pädagogin): „Gruppe Mittendrin“ – Honorarkraft − Harry Mayr (Dipl. Sozialpädagoge): Ambulante Erziehungshilfen – Honorarkraft − Pauline Gerst (B. Sc. Psychologie) HaLT-Rufbereitschaft im Klinikum Starnberg − Annekathrin Papenfuß (B.A. Soziale Arbeit) HaLT-Rufbereitschaft im Klinikum Starnberg − Franziska Mathäus (M.A. Kriminologie und Gewaltforschung; B.A. Soziale Arbeit) HaLT- Rufbereitschaft im Klinikum Starnberg

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Wir sind da für

Gefährdete und Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen aller Suchtformen und Altersgruppen und deren Angehörige. Im Bereich der Prävention für alle, die in der Erziehungsarbeit tätig sind und für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Unser Zuständigkeitsbereich ist der Landkreis Starnberg.

Ziele unserer Arbeit sind:

− Lebenserhaltung und Verbesserung der Lebenssituation von Abhängigen und Gefährdeten − Unterstützung beim Ausstieg aus einer Abhängigkeit, einschließlich Nachsorge (Ziel: Abstinenz von Abhängigkeit erzeugenden Substanzen oder Handlungen) − Vorbeugung, um Gesundheit und Lebenskompetenzen zu fördern und damit Suchterkrankungen zu verhindern − Hilfestellung zur Integration in die Gesellschaft − Unterstützung vorhandene Arbeitsfähigkeit zu erhalten oder Arbeitsfähigkeit wiederzuerlangen − Information über suchterzeugende Bedingungen, Substanzen und Handlungen − Beratung und Betreuung von Angehörigen

Wir arbeiten nach den Prinzipien

• Vertraulichkeit und Anonymität • Akzeptanz und Selbstverantwortung • Parteilichkeit im Sinne unserer Klient*innen • Freiwilligkeit und Niedrigschwelligkeit

Wir bieten an:

− Prävention − Beratung und Begleitung für Gefährdete, Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen und Angehörige − Niedrigschwellige Beratung und Begleitung im chillout − Vermittlung zu weiterführenden Hilfsangeboten, vor allem in stationäre Therapie − Betreutes Einzelwohnen in Wohnungen der Klient*innen und der Nachsorge-WG Stockdorf − Psychosoziale Begleitung Substituierter − Ambulante Therapie und Nachsorge (Einzel- und Gruppensitzungen) − Ambulante Erziehungshilfen − Indikationsgruppe: „Gruppe Mittendrin 50 +“ − Sprechstunde im Klinikum Starnberg. Bei Bedarf Hausbesuche und Besuche im Krankenhaus − 14-tägige Sprechstunde in der Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Gauting − Aufsuchende Arbeit − HaLT-Projekt − Drogenscreening − Gesundheitsprophylaxe (Aids- und Hepatitisaufklärung, Spritzentausch, Kondome) − Online-Beratung

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Öffnungszeiten:

Suchtberatungsstelle Starnberg: Hauptstraße 22 82319 Starnberg Tel.: 08151/95 96 3 - 0; Fax: 08151/95 96 3 - 10 E-Mail: [email protected]

Öffnungszeit: Montag: 13:00 - 17:00 Uhr Donnerstag: 9:00 - 13:00 Uhr Dienstag: 13:00 - 19:00 Uhr Freitag: 9:00 - 13:00 Uhr

Des Weiteren bieten wir nach Vereinbarung Termine außerhalb dieser Sprechzeiten an.

Neue Adresse! Außensprechstunde Gilching: Andechser Straße 3 82205 Gilching In den Räumlichkeiten des Sozialdienstes Gilching e.V. Terminvereinbarung erfolgt über die Suchtberatungsstelle Starnberg: Tel: 08151 95963-0. E-Mail: [email protected]

Niedrigschwellige Beratung und Begleitung chillout Hauptstraße 22 82319 Starnberg Tel.: 08151/95 96 3-0 oder -17; Fax: 08151/95 96 3-10 E-Mail: [email protected]

Öffnungszeit: Montag: 14:00 - 17:00 Uhr Dienstag: 15:00 - 20:00 Uhr Donnerstag: 14:00 - 17:00 Uhr

Betreutes Wohnen Starnberg Hauptstraße 22 82319 Starnberg Tel.: 08151/95 96 3-0 oder -12, -13, -27; Fax: 08151/95 96 3-10 E-Mail: [email protected]

Unsere Kontoverbindung für Spenden: Spendenkonto: Stadtsparkasse München IBAN DE86 7015 0000 0000 3582 00 BIC SSKMDEMM Stichpunkt: Starnberg

Weitere Informationen können Sie unter http://www.condrobs.de erhalten.

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I. TÄTIGKEITSBERICHT DER SUCHTBERATUNGSSTELLE STARNBERG

1. Suchtprävention

1.1 Einführung

Suchtprävention im Rahmen einer ganzheitlichen Gesundheitsförderung bedeutet die Förderung lebenslanger Lernprozesse, die bereits in der frühesten Kindheit beginnen. Im Fokus zeitgemäßer Suchtprävention stehen deshalb Lebenskompetenzförderung, Ressourcenstärkung und Anregung zum reflektierten, gesundheitsbewussten Beispiele der Umgang mit sich und der Umwelt. Bei allen Projekten und Lebenskompetenzförderung: Maßnahmen geht es darum, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, und nicht ein spezielles • Stärkung des Konsummittel oder Verhalten. Zugleich gehen wir von Selbstvertrauens und einem weitgefassten Abhängigkeitsbegriff aus, der Selbstbewusstseins stoffliche Abhängigkeiten (z. B. Medikamente, Alkohol, • Förderung der illegale Drogen) ebenso umfasst wie stoffungebundene (z. Kommunikations- und B. Glücksspiel, Arbeit, Essstörungen, Medien). Unsere Beziehungsfähigkeit Arbeit basiert auf fundierten empirischen Kenntnissen und • Fähigkeit zum kompetenten themenspezifischem Know-how, und orientiert sich an Umgang mit den Standards und Leitlinien des Bayerischen Stresssituationen und Arbeitskreises für Suchtpräventionsfachkräfte (BAKS). Konflikten • Lernen, Gefühle Durch all unsere Angebote zieht sich die praxisnahe wahrzunehmen, zu äußern und sozialverträglich Fortbildung und Begleitung all jener, die mit Kindern, auszuleben Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeiten, einem • Entwicklung einer positiven Erziehungsauftrag nachgehen und ein passendes Zukunftsperspektive und suchtpräventives Konzept umsetzen wollen, z. B. Sinnorientierung Lehrkräfte, Eltern, Erzieher*innen, Kinderpfleger*innen, • Genussfähigkeit Jugendleiter*innen oder Fachkolleg*innen. Im Rahmen • Risikokompetenz unserer Arbeit ist uns wichtig, die unterschiedlichen • Kreativität und Phantasie Zielgruppen in ihrem Alltag abzuholen, den Bezug zum • Sich Hilfe holen Thema Konsum, Abhängigkeit und Suchtprävention herzustellen, sie durch interaktive Methoden einzubeziehen, durch den Austausch untereinander für die Themen zu sensibilisieren und zu ermutigen, die neuen Impulse in ihrem (Arbeits-)Alltag zu integrieren.

Die Corona-Pandemie hat eine Vielzahl von Herausforderungen und Veränderungen mit sich gebracht und gewohnte Strukturen wegbrechen lassen. Durch die Schließung von Kitas und Schulen, eingeschränkte Ausgangs- und Kontaktbestimmungen, eine veränderte Arbeitswelt, Home-Office, Kurzarbeit, Jobverluste und die damit verbundenen Belastungsfaktoren wurden die Lebenswelten der Menschen von jung bis alt stark beeinflusst. Viele waren, bzw. sind noch immer, in besonderem Maße konfrontiert mit Existenz- und Zukunftsängsten, Isolation, Einsamkeit, Trauer, Stress und Themen wie Krankheit, Gesundheit und Verantwortung in Bezug auf sich selbst und andere. Krisenzeiten machen deutlich, wie essentiell es ist, Risiko- und Schutzfaktoren zu kennen und einsetzen zu können, um mit diesen Herausforderungen zurechtzukommen und gegebenenfalls sogar an ihnen zu wachsen. Krisen, psychische Belastungen aber auch anstehende Entwicklungsaufgaben können dann besser aktiv bewältigt

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werden, ohne eventuell auf potentielle Suchtmittel oder ausweichendes Verhalten zurückgreifen zu müssen und unangenehme Gefühle mit vermeintlich schnellen „Seelentröstern“ kurzfristig zu befriedigen. Die Reflektion über das eigene Konsumverhalten und das damit verbundene Hinterfragen der Motive und Gründe für den aktuellen Konsum, z.B. von Alkohol, Medien, Süßigkeiten etc., ist aus Sicht der Prävention der zentrale Ausgangspunkt, um missbräuchlichen oder abhängigen Mustern vorzubeugen.

Eine Abhängigkeitserkrankung entsteht nicht von heute auf morgen. Sie hat immer eine Geschichte und ist das Ergebnis eines häufig jahrelang andauernden Prozesses. Das Präventionsteam von Condrobs e.V. Starnberg bietet für den Landkreis Starnberg vielfältige Angebote und Projekte zur Vorbeugung an, um möglichen Entstehungsprozessen einer Abhängigkeitsentwicklung frühzeitig und nachhaltig entgegenzuwirken.

Unsere verhaltens- und verhältnispräventiv ausgerichteten Angebote und Maßnahmen für den Landkreis Starnberg umfassen: • Kooperationsprojekte zur Suchtprävention • Projektbegleitung • Fortbildungen und Infoveranstaltungen für Multiplikator*innen • Elternabende und Vorträge • Netzwerkarbeit • Öffentlichkeitsarbeit

Unsere Angebote zur Suchtprävention im Landkreis Starnberg setzen schon sehr früh an, sind ganzheitlich ausgerichtet, zielgruppen-, bedürfnis- und ursachenorientiert. Kontinuität und Nachhaltigkeit spielen bei der Umsetzung eine wichtige Rolle. Unsere Kooperationsprojekte zur Suchtprävention werden langfristig ausgerichtet und sind keine isoliert durchgeführten Einzelmaßnahmen. Durch die Implementierung und Verstetigung solcher Projekte in enger Vernetzung und Kooperation mit geschulten pädagogischen Fachkräften vor Ort und im Austausch mit den Eltern können wir effektiver dazu beitragen, Kinder, Jugendliche und Erwachsene widerstandsfähiger gegen Abhängigkeitserkrankungen zu machen und gesundheitsfördernde Strukturen zu schaffen.

1.2 Zusammenfassung und Auswertung

Nachdem das Jahr wieder mit vielen Anfragen, Projektplanungen und Kooperationsgesprächen startete und bis März Schulprojekte, Angebote für Kitas und weitere Vorhaben wie gewohnt stattfinden konnten, wurde auch die Arbeit des Präventionsteams in Starnberg durch Corona vor Umbrüche und neue Herausforderungen gestellt. Die Projekte „Unabhängig im Alter“ und „Transkulturelle Suchtprävention“, im Rahmen derer in Zusammenarbeit mit den betreffenden Fachstellen im Landkreis Schulungsangebote für Einrichtungen der offenen und ambulanten Seniorenarbeit sowie der Flüchtlingshilfe angeboten wurden, konnten trotz der schwierigen Umstände noch erfolgreich fortgeführt und abgeschlossen werden.

Unser Fokus ab Beginn der Corona-Krise lag vor allem darin, während dieser turbulenten Zeit mit unseren Kooperationspartner*innen gut in Kontakt und Austausch zu bleiben. So wurden z.B. alle weiterführenden Schulen im Landkreis angeschrieben, um auf die Angebote und Möglichkeiten der Condrobs e.V. Suchtberatungsstelle Starnberg während des Lockdowns bzw. der Schulschließungen aufmerksam zu machen, sodass diese bei Bedarf vermitteln können. Auch über die speziell für Jugendliche im Landkreis Starnberg entwickelte App „Dein InfoSTAr“ des AK Sucht wurde dabei informiert, um weitere Anlaufstellen für verschiedene Lebens- und

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Krisensituationen an die Hand zu geben. Normalerweise findet dies durch Verteilung von „Chipkarten“ im Anschluss an unsere Schulprojekte statt.

Darüber hinaus fanden telefonisch und zum Teil persönlich (im Freien) einige Austauschgespräche mit den Ansprechpartner*innen unserer Kooperationsschulen statt. Deutlich wurde, dass trotz oder gerade aufgrund der Krise die nachhaltigen, kontinuierlichen Schulprojekte und v.a. die Wichtigkeit der Lebenskompetenzförderung perspektivisch sehr hochgehalten wurden, auch wenn die Umsetzung der für das Jahr geplanten Projekte aufgrund der Umstände zum Teil entfallen mussten. Im Herbst 2020 konnte ein Projekt unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln sogar wieder analog durchgeführt und dabei auch gemeinsam mit den Schüler*innen über die Herausforderungen der Krise gesprochen werden.

Öffentlichkeits- und weitere Großveranstaltungen konnten dieses Jahr aufgrund der Pandemie nicht stattfinden. So entfiel z.B. der jährliche Alkoholpräventionstag im Rahmen eines proaktiven Netzwerkansatzes, der sich über die Grenzen des Suchthilfesystems an Verantwortliche und Multiplikator*innen im Landkreis Starnberg richtet und im Rahmen des deutschlandweiten Bundesmodellprojekts zur Alkoholprävention „HaLT“ (Hart am Limit) organisiert wird. Auch das sogenannte „Papierbootrennen“, das alle zwei Jahre stattfindet und wo Condrobs e.V. im Rahmen des Arbeitskreises Sucht mit einem Stand vertreten ist, konnte nicht stattfinden.

Die Zahl der erreichten Personen ist in diesem Jahr aufgrund der Corona-Krise und der damit verbundenen Schwerpunktverlagerung und des strukturellen Ansatzes ab März wenig repräsentativ, soll aber der Vollständigkeit halber ergänzt werden. Es wurden insgesamt 226 Multiplikator*innen (Lehrkräfte, Eltern, Erzieher*innen, sonst. Fachkräfte) und 250 Schüler*innen bzw. Jugendliche durch Projekte, Schulungen, Elternabende und Kooperationsgespräche erreicht.

Gegen Ende des Jahres verließ uns der von allen sehr geschätzte Kollege Wolfram Skasa-Weiß, der die Suchtprävention in Starnberg 13 Jahre lang federführend und mit viel Freude ausübte. Seinen Weggang bedauern wir sehr und wir danken ihm für seinen intensiven Einsatz für die Suchtprävention im Landkreis Starnberg und wünschen ihm für seine Zukunft alles erdenklich Gute.

Ab Januar 2021 wird das Präventionsteam durch Tanja Orta, einer langjährigen und sehr erfahrenen Präventionsfachkraft, die zuvor viele Jahre für Condrobs in München tätig war, wieder verstärkt.

1.2.1 Suchtprävention in Kindertagesstätten

In diesem Jahr fand u.a. ein Fortbildungstag in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle Condrobs e.V. Garmisch/ Murnau für das pädagogische Personal in den Kitas in statt. Es wurde ein neues Seminar erarbeitet und in beiden Landkreisen erfolgreich durchgeführt.

Mit den Eltern gut in Kontakt zu sein, stärkt deren Erziehungskompetenz und ist zugleich hilfreich für eine gute Atmosphäre in der Einrichtung. Dazu braucht es u.a. den offenen Austausch über die Entwicklung der Kinder und auftauchende Erziehungsfragen. Jedoch kann das Ansprechen von Auffälligkeiten durch pädagogische Fachkräfte bei Eltern Gefühle der Verunsicherung, manchmal auch Angst auslösen, etwas „verkehrt“ zu machen.

An diesem Fortbildungstag beschäftigten wir uns daher mit den Fragen:

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• Woran liegt es denn eigentlich, dass manche Eltern sich leicht tun Anregungen anzunehmen und dankbar sind für den Austausch und andere eher in den Widerstand gehen und die Zusammenarbeit sogar ablehnen und gar boykottieren? • Was braucht es, um mit Eltern gut im Gespräch zu bleiben? • Wie können der Austausch auf Augenhöhe und ein wertschätzender, empathischer Umgang mit Eltern gelingen, vor allem auch dann, wenn Sie sich als Gesprächspartner nicht respektvoll behandelt fühlen? • Wohin mit den eigenen Gefühlen, die im Gespräch auftauchen und wann ist es sinnvoll klare Grenzen aufzuzeigen? Durch verschiedenen Übungen und Methoden hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit den Eltern zu reflektieren und weitere hilfreiche Strategien zu erarbeiten. Neben dem fachlichen Input wurde der intensive Austausch mit den anderen Fachkräften als sehr positiv und gewinnbringend bewertet.

Auch wenn dieses Thema auf den ersten Blick nicht mit Suchtprävention in Verbindung gebracht wird, ist es unserer Ansicht nach sehr bedeutsam, da viele Eltern heute aufgrund ihrer vielfältigen Belastungen und der Verunsicherung in Erziehungsfragen dringend Unterstützung suchen. Das Vertrauen in die Kita und die dort Erziehenden ist dabei essentiell. Ein gelungener Austausch zwischen Erzieher*innen und Kinderpfleger*innen und den Eltern bereichert den Erziehungsalltag. Denn sowohl die Kita, als auch das Elternhaus unterstützen Kinder beim Erwerb wichtiger Lebenskompetenzen, die zum Schutz vor Sucht und Gewalt beitragen.

Über die offen ausgeschriebenen Fortbildungen, die sich an alle pädagogischen Fachkräfte aus den Kitas im Landkreis richteten, erreichen wir auch neue Einrichtungen, die zukünftig bereit sind, suchtpräventive Aspekte mehr in den Blick zu nehmen. Für viele Teilnehmer*innen ist es wichtig und wertvoll zu erleben, dass sich bereits viele gute und hilfreiche Ansätze in ihrer Arbeit wiederfinden und genau das motiviert sie, daran gezielt weiter zu arbeiten.

So freuten wir uns auch in diesem Jahr wieder über Anfragen von Einrichtungen, mit denen wir seit Jahren über unsere Fortbildungs- und Elternabendangebote in Kontakt stehen. Von einem Kita-Team wurden wir eingeladen, das Konzept der Spielzeugfreien Zeit vorzustellen, um gemeinsam einen Plan für die Umsetzung in ihrer Einrichtung zu entwickeln. Während des Fortbildungstages bestätigte sich unsere Erfahrung, wie wichtig es für Mitarbeiter*innen ist, sich ausreichend Zeit zu nehmen für die Reflektion und den Austausch der oftmals unterschiedlichen Erwartungen und Haltungen bzgl. dieses anspruchsvollen Projekts.

Auch Elternabende zu den Themen „Starke Kinder - was Eltern im frühen Kindesalter schon alles tun können, um Suchtverhalten vorzubeugen“ sowie „Kinder brauchen Grenzen - Eltern trauen sich nein zu sagen“ wurden angefragt.

Die Veranstaltung für Eltern „Starke Gefühle- Wut, Trauer, Freude, Angst“ eine Teamfortbildung zur Förderung von Lebenskompetenzen und der jährliche Informationsbesuch der Fachakademie für Sozialpädagogik sowie die Workshops für Kinderpfleger*innen konnten aufgrund von Corona in diesem Jahr leider nicht mehr stattfinden.

1.2.2 Suchtprävention an Schulen

Unsere Schulprojekte zur Suchtprävention werden in Kooperation mit geschulten Multiplikator*innen vor Ort und unter Einbezug der Themenwünsche und Bedarfe der jeweiligen Zielgruppen durchgeführt. Dabei werden den Schüler*innen nicht nur altersgerechte Informationen, sondern vor allem anknüpfend an ihren Entwicklungsaufgaben Lern- und

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Erfahrungsräume eröffnet, in denen sie mit sich selbst, ihren Werten und ihrer Lebens-, Risiko- und Gesundheitskompetenz in Beziehung treten können.

Einige Schulen im Landkreis haben ein solches Projekt bereits seit sehr vielen Jahren implementiert und Projekt-Präventionsteams vor Ort etabliert. Ein Schulprojekt konnte vor dem ersten Lockdown Mitte März noch vollständig durchgeführt werden, wohingegen ein weiteres nur noch zur Hälfte umgesetzt werden konnte und alle weiteren bis Ende des Schuljahres 2019/2020 entfallen mussten. Im Herbst, also im neuen Schuljahr, war wieder eine Durchführung möglich, unter Einhaltung aller gegebenen Hygiene- und Schutzmaßnahmen und mit entsprechend angepassten Methoden. Mit den anderen Kooperationsschulen, wo Projekte entfallen mussten, waren wir während der Lockdown-Phasen mit den Suchtpräventionsbeauftragten und/oder Schulsozialarbeiter*innen der Schulen in Kontakt, um uns ein Bild von der Situation zu machen, in Austausch zu bleiben und Bedarfe zu ermitteln.

Die gesamte Projektphase eines Kooperationsprojekts zur Suchtprävention an Schulen setzt sich aus mehreren aufeinanderfolgenden Schritten zusammen und erstreckt sich über einen Gesamtzeitraum von zwei bis drei Monaten:

° Einführung und Vorstellung des Projekts für ein von der Schule ausgewähltes Fachteam bestehend aus motivierten Multiplikator*innen (Lehrkräfte, Schulsozialpädagog*innen)

° Eruierung der Workshopthemen mit allen Klassen der ausgewählten Jahrgangsstufe

° Fortbildung, Aufteilung der Themen und Methodenschulung für das pädagogische Fachteam

° Durchführung der interaktiven Workshops unter Moderation von jeweils zwei pädagogischen Fachkräften bei einer Gruppengröße von maximal 15 Schüler*innen

° Nachbesprechung, Auswertung und Ausblick

Gemeinsam mit den Kooperationspartner*innen an den Schulen wurden wieder passende (Zeit-) Pläne erstellt, Abläufe vor Ort bestmöglich integriert und somit bedürfnisorientiert umgesetzt. Aktuelle Trends und damit verknüpfte Fragen werden im Rahmen selbstgewählter Workshopthemen wie „Freundschaft und Gruppenzwang“, „Sucht und Drogen“, „Stress und Leistungsdruck“, „Selbstwert und Umgang mit Gefühlen“ etc. aufgegriffen und flexibel darauf eingegangen; bei dem Projekt im November auch auf die Auswirkungen von Corona auf die Psyche. Im Rahmen der Themenangebote werden die Jugendlichen dabei unterstützt, für sich gesunde Antworten auf anstehende Entwicklungsaufgaben zu finden und gemeinsam Fragen wie z.B. „Was bedeutet für mich Genuss?“, „Wo beginnt eine (Sucht-)Gefährdung?“, „Was gibt mir Kraft und Halt?“, „Was brauche ich, damit es mir gut geht?“ oder auch „Wo kann ich mir Unterstützung und Hilfe holen?“ zu reflektieren. Im Sinne eines Austauschs auf Augenhöhe ohne erhobenen Zeigefinger wird in der Moderation ein hoher Wert auf Freiwilligkeit und einen nicht wertenden, respektvollen Umgang gelegt.

1.2.3 Projekt „Unabhängig im Alter“

Das auf zwei Jahre angelegte Präventionsprojekt „Unabhängig im Alter“, welches 2019 startete und von den Condrobs e.V. Suchtberatungsstellen Starnberg und Garmisch-Partenkirchen gemeinsam mit den jeweiligen Landkreisen ins Leben gerufen wurde, konnte im Jahr 2020 trotz der schwierigen Umstände erfolgreich weitergeführt und abgeschlossen werden. Ziel des

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Geflüchtete und Menschen aus Flüchtlingsfamilien sind häufig durch Traumatisierung im Herkunftsland oder auf der Flucht belastet und zusätzlich durch mangelnde Tagesstruktur und unsichere Aufenthalts- und Zukunftsperspektiven beeinträchtigt. Hinzu kommen Sprachbarrieren, ein für sie unbekanntes, komplexes Gesundheitssystem, ein kulturell bedingt unterschiedliches Krankheitsverständnis und viele existenzielle Probleme. Aufgrund der spezifischen Belastungen und Beeinträchtigungen besteht ein erhöhtes Risiko für eine spätere Suchtentwicklung, z.B. wenn durch den Einsatz psychoaktiver Substanzen oder süchtiger Verhaltensweisen der Alltag erträglicher gemacht und Probleme kompensiert werden sollen. Fachkräfte und ehrenamtliche Helfer*innen, die mit der Betreuung und Begleitung von geflüchteten Menschen befasst sind, stehen in diesem Zusammenhang im Alltag vor vielfältigen Herausforderungen.

In Kooperation mit TAFF (Therapeutische Angebote für Flüchtlinge im Landkreis Starnberg) führten wir insgesamt vier Basismodule zur transkulturellen Suchtprävention für Fachkräfte und Ehrenamtliche durch.

Im Q 1/ 2020 wurde für (Fach-) kollege*innen und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen der unterschiedlichsten Professionen und Einrichtungen, die in der Arbeit mit geflüchteten Menschen tätig sind, zunächst die Basismodule der Fortbildung zur transkulturellen Suchtprävention angeboten. Ziel war es, den teilnehmenden Multiplikator*innen in einem überschaubaren Zeitraum einen Erwerb über Grundkenntnisse zu den Themen Suchtentwicklung, Suchtprävention zu ermöglichen, die eigene Haltung und die Teamhaltung zu reflektieren, dabei zentrale kultursensible Aspekte zu berücksichtigen, Handlungssicherheit zu erreichen und Möglichkeiten der Prävention in den Einrichtungen zu sondieren. Weitere Inhalte der Basisfortbildung waren Informationen zu Substanzen, rechtlichen Grundlagen sowie Hintergrundinformationen und Zugangsmöglichkeiten zur Suchthilfe.

Die Heranführung an den weitgefassten Suchtbegriff, die Auseinandersetzung mit den Themen Konsum-, Gebrauch-, Missbrauch-Abhängigkeit, deren Entstehung und Vorbeugung sowie Funktion und Motive von Konsumverhalten und Ansatzpunkte für gelingende Gesprächsführung standen im Mittelpunkt der zweiten Schulung, die in Q4 unter Hygienebedingungen in Präsenz durchgeführt werden konnte. Im Weiteren wurde dem Austausch Raum gegeben. Mit der Methode der Kollegialen Beratung konnten typische Arbeits- und Teamsituationen aus dem beruflichen Alltag, bestehende Regeln und mögliche präventive Ansatzpunkte in Bezug auf die jeweiligen Zielgruppen strukturiert reflektiert und auf mögliche präventive Ansatzpunkte besprochen und überprüft werden.

Trotz der Erschwernisse, die die Pandemie mit sich brachte und bringt war bei allen Teilnehmer*innen durchgehend großes Interesse vorhanden sowohl Informationen zu den Themen „Basiswissen zur Sucht“, „Eigene Haltung und Teamhaltung“ sowie „Flucht und Migration“ zu bekommen. Die Fortbildung ist als Expert*innenaustausch angelegt - die Expertise der Flucht trifft auf die Expertise der Sucht. Methoden für die praktische Arbeit an die Hand zu bekommen, wurde als wertvoll erlebt, da dies sowohl im Rahmen der Bezugspersonentätigkeit aber auch im Kontext der jeweiligen Einrichtung gewinnbringend eingebracht werden kann und intensiven Austausch in der Gruppe und Impulse für die weitere Arbeit ermöglichte. Obwohl unterschiedliche Ausgangsbedingungen bei den Teilnehmer*innen vorhanden waren, wurde deutlich, dass die Verzahnung der Themenfelder Flucht und Migration einerseits und Sucht andererseits im Modell der transkulturellen Suchtprävention entscheidende Aspekte beinhaltet,

Condrobs Suchtberatungsstelle Starnberg – Tätigkeitsbericht 2020 Seite 17 von 35 damit sich die Multiplikator*innen in der Migrations- und Fluchthilfe nicht nur bestmöglich informiert, sondern auch Sicherheit im alltäglichen Handeln unter Einbeziehung präventiver Gesichtspunkte erlangen konnten.

Am 9. November wurden alle Erfahrungen und evaluierten Ergebnisse des Modellprojekts auf dem Fachtag „Transkulturelle Suchtprävention - Erfahrungen aus Suchthilfe und Migrationsarbeit“ im virtuellen Raum mit persönlichen Erfahrungen der durchführenden Standorte präsentiert.

Wir bedanken uns nochmals ganz herzlich bei Frau Trägler vom Landratsamt Starnberg für die gute Kooperation sowie bei allen Teilnehmenden für das Interesse und den informativen Fachaustausch.

1.2.5. Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit

Im Rahmen der Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit nahmen wir auch 2020, soweit es noch möglich war, an Austauschtreffen und Informationsgesprächen mit Vertreter*innen der unterschiedlichen Fachbereiche und -gremien teil, z.T. im digitalen Raum.

Die speziell für Jugendliche im Landkreis Starnberg und zuvor in Vernetzung mit Fachkolleg*innen des AK Sucht erstellte App „Dein Info-STAr“ konnte zudem sehr gut im Rahmen der hierfür erstellten „Chipkarten“ mit Downloadoption bei den noch stattfindenden Projekten und durch die Briefe an alle weiterführenden Schulen im Landkreis beworben und an die Zielgruppe weitergegeben werden. Das Ziel dieser App ist es, den Jugendlichen kostenfreie Anlaufstellen an die Hand zu geben und so möglichst frühzeitig auch über diesen Weg in verschiedenen Lebens- oder Krisensituationen Hilfe anzubieten.

Angehörige: N=179, 28,3% (2019: 25,1%)

Abhängige: N=454; 71,7 % (2019: 74,9%)

jüngeren Menschen hin verschoben. Dies zeigt sich auch darin, dass 2020 mehr Kinder bis 14 Jahren in unsere Suchtberatungsstelle kamen als zuvor, selbst wenn deren prozentualer Anteil an der Gesamtklientel mit 3,5% nach wie vor gering ausfällt.

Der Geschlechtervergleich zeigt, dass unsere Klientel zu fast 39% aus Frauen bestand und zu etwas über 61% aus Männern. Diese Ratio ähnelt der des Vorjahrs.

Unsere Klient*innen kamen auf folgende Art zu uns (N=721) aufgrund von Mehrfachbetreuungen):

Art der Vermittlung Anzahl Prozent Eigeninitiative, Selbstmelder 437 60,5 % Familie, Angehörige, Freunde, Bekannte 31 4,3 % Justiz (JVA/Maßregelvollzug, Bewährungshilfe, 50 6,9 % interner/externer Sozialdienst) Psychiatrische Krankenhäuser 26 3,6 % Allgemeine Krankenhäuser 63 8,7 % Suchtberatungsstelle, Fachambulanzen 35 4,9 % Niedergel. Ärzte, Psychiater, Psychotherapeuten 34 4,7 % Einrichtung der Akutbehandlung 3 0,4 %

Stationäre Suchthilfeeinrichtung (Reha, Adaption) 13 1,8 %

Arbeitsagentur / Job-Center / ARGE 0 0,0 % Arbeitgeber, Betriebe, Schulen 5 0,7 %

Einrichtungen der Jugendhilfe 5 0,7 % Jugendamt 4 0,6 % Schuldnerberatung 0 0,0 % Andere Beratungsdienste 4 0,6 %

Soziotherapeutische Einrichtung 2 0,3 % Sonstige 5 0,7 % Keine Angaben 4 0,6 % Gesamt 721 100%

Auch in 2020 fanden die meisten unserer Klient*innen wieder aus eigenem Antrieb zu uns. Bei der Detailbetrachtung fallen im Vergleich zu 2019 folgende Veränderungen auf:

Anteilsmäßig nahm die Anzahl der Selbstmelder deutlich zu. Die Zahlen der Personen, denen wir von Psychiatrischen Krankenhäusern empfohlen wurden, sowie derer, die von der Justiz zu uns geschickt wurden, nahmen dagegen ab.

Alle anderen Veränderungen der Zuweisungsstatistik gegenüber dem Vorjahr bewegen sich jeweils unter 3%. Die jeweiligen Zuweisungshäufigkeiten blieben in diesen Bereichen somit etwa gleich.

Neben der Beratung in den Räumen unserer Beratungsstelle suchten wir auch wieder Klient*innen zu Hause, in Kliniken sowie in anderen Einrichtungen im Landkreis Starnberg auf.

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Die Diagnosen unserer Klientel mit eigener Suchtproblematik nach ICD-10 (N=527, Mehrfachnennungen möglich) verteilten sich wie folgt:

Substanzbezogene Hauptdiagnosen Anzahl Prozent F10 Alkohol 302 57,1% F11 Opioide 22 4,2% F12 Cannabis 112 21,3% F13 Sedativa / Hypnotika 2 0,4% F14 Kokain 3 0,6% F15 Stimulanzien (inkl. Koffein, Ecstasy) 0 0,0% F16 Halluzinogene 0 0,0% F17 Tabak 0 0,0% F18 Flüchtige Lösungsmittel 0 0,0% F19 Andere psychotrope Substanzen / 70 13,3% Polytoxikomanie Sonstige suchtbezogene Hauptdiagnosen F63 Pathologisches Glücksspiel 2 0,4% F63.8 / F68.8 Exzessiver Medienkonsum 2 0,4% Sonstige Gründe 12 2,3% Gesamt suchtbezogene Hauptdiagnosen 527 100%

Die Detailbetrachtung ergibt folgendes Bild:

Im Jahr 2020 kamen mehr als 99% unserer Klient*innen wegen einer stoffbezogenen Abhängigkeitsproblematik zu uns in Beratung.

Die Klient*innen mit der Diagnose „ schädlicher Alkoholkonsum“ bzw. „ Alkoholabhängigkeit“ machten dabei, wie schon in den Vorjahren, die deutlich größte Gruppe aus. In absoluten Zahlen gemessen ist diese Klient*innen-Gruppe gegenüber 2019 leicht geschrumpft (302 gegenüber 326 im Vorjahr). Der prozentuale Anteil der Personen mit Alkoholproblemen ist damit von 62,3% auf nun 57,1% unserer Gesamtklientel gesunken. Alkohol ist als Suchtmittel in unserem Landkreis nach wie vor die dominante Diagnose.

Die zweitgrößte Konsument*innen-Gruppe bildeten erneut Personen mit schädlichem bzw. abhängigem Cannabiskonsum, wobei d ie Anzahl dieser Personen gegenüber dem Vorjahr abnahm (von 139 Klient*innen in 2019 auf 112 in 2020). Prozentual machte diese Gruppe in 2020 21,3% (gegenüber 26,6% in 2019) der Diagnosen aus. Cannabis erfreut sich im Landkreis Starnberg somit vor allem bei jungen Menschen noch immer großer Beliebtheit.

Die drittgrößte Gruppe bilden Klient*innen mit multiplem Substanzgebrauch (13,3%), gefolgt von Opiatabhängigen, deren Zahl gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen ist (29 Personen in 2019 gegenüber 22 Personen in 2020).

Bei den restlichen substanzbezogenen Hauptdiagnosen blieben alle Zahlen im Bereich unter 1 Prozent.

Bei Betrachtung der nicht substanzbezogenen Hauptdiagnosen ergab sich folgendes Bild: Im Jahr 2020 kamen nur 2 Personen wegen Glückspielsucht in unsere Einrichtung (gegenüber 1 im Vorjahr) und 2 wegen exzessivem Medienkonsum (gegenüber 2 in 2019).

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Zur Behandlungsdauer ergab sich 2020 folgendes Bild:

Behandlungsdauer 2020 im Vergleich zu 2019

unter 1 Monat

1 bis unter 3 Monate

3 bis unter 6 Monate 2019 6 bis unter 12 Monate 2020 12 Monate und mehr

0 100 200 300

Anzahl der beendeten Betreuungen

2020 wurden in unserer Beratungsstelle 554 Betreuungen abgeschlossen. Dies waren 30 mehr als 2019. Diese Zunahme bezog sich am stärksten auf Kurzzeitbetreuungen. Da auch die Anzahl der über 1 Jahr andauernden Betreuungen angestiegen ist, spricht dies für eine gute Klient*innen-Bindung.

Art der Beendigung der Beratung (Basis ist die Anzahl der beendeten Betreuungen im Berichtszeitraum, N=554):

Art der Beendigung Anzahl Prozent Regulär nach Beratung / Behandlungsplan 514 92,8 % Planmäßiger Wechsel in andere Betreuungsform 6 1,1 % Vorzeitig auf therapeutische Veranlassung 0 0,0 % Vorzeitig mit therapeutischem Einverständnis 0 0,0 % Abbruch durch Klient 20 3,6 % Disziplinarisch 0 0,0 % Außerplanmäßiger Wechsel in andere Einrichtung 0 0,0 % Verstorben 0 0,0 % keine Angaben 14 2,5 % Gesamt 554 100 ,0%

Im Jahre 2020 endeten 92,8% unserer Betreuungen planmäßig und 5,4% mit einer Weitervermittlung in weiterführende therapeutische Angebote und Hilfen.

Weitervermittlungen innerhalb von Beratungsprozessen (Basis ist die Anzahl der Weitervermittlungen bei beendeten Betreuungen im Berichtszeitraum, N=60, Mehrfachnennungen möglich):

Weitervermittlung in / zu * Anzahl Prozent Ambulante somatische Akutbehandlung 1 1,7% Ambulante psychiatrische Akutbehandlung 1 1,7% Ambulante medizinische Rehabilitation 4 6,7% (Reha-)Nachsorge 1 1,7% Ambulant Betreutes Wohnen 1 1,7% Stationäre psychiatrische Akutbehandlung 5 8,3% Qualifizierter Entzug 5 8,3% Entgiftung 15 25,0% Stationäre medizinische Rehabilitation 19 31,4% Adaptionseinrichtung 0 0,0% Psychosoziale Begleitung Substituierter 0 0,0% Stationäre Einrichtung der Sozialtherapie (Wohnheim) 0 0,0% Sucht- und Drogenberatung 1 1,7% Stationäre psychotherapeutisch/-somatische Akutbehandlung 1 1,7% Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII) 0 0,0% Wechsel in ambulante Behandlungsform 1 1,7% Berufliche Rehabilitation 0 0,0% Ganztägig ambulante Rehabilitation 1 1,7% Sozialpsychiatrische Betreuung 0 0,0% Ambulante Entlassform 1 1,7% Suchtberatung im Betrieb 3 5,0% Gesam t 60 100,0%

Wir vermittelten im Jahr 2020 60 Personen in weiterführende Behandlungen. Dies waren 58 weniger als 2019. Die Zahl der Personen, die eine ambulante Rehabilitation oder eine Nachsorgemaßnahme bei uns absolvierten, stieg dagegen von 36 auf 41 an. Von diesen schlossen 18 die Maßnahme in 2020 ab.

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Berufliche Integration bei Betreuungsende (Basis ist die Anzahl der beendeten Betreuungen im Berichtszeitraum, N=554):

Erwerbssituation bei Betreuungsende Anzahl Prozent Auszubildender 4 0,7 % Arbeiter / Angestellter / Beamte 328 59,3 % Selbständiger / Freiberufler 10 1,8 % Sonst. Erwerbspersonen (Wehrdienst, Elternzeit etc.) 4 0,7 % In beruflicher Rehabilitation 0 0,0 % In Elternzeit, im längerfristigen Krankenstand 3 0,5 % Arbeitslos nach SGB III (Bezug von ALG I) 8 1,4 % Arbeitslos nach SGB II (Bezug von ALG II) 57 10,3 % Schüler / Student 105 19,0 % Hausfrau / Hausmann 1 0,2 % Rentner / Pensionär 19 3,4 % Sonstige Nichterwerbspersonen (z. B. SGB XII) 1 0,2 % Sonstige Nichterwerbspersonen ohne Bezug von SGB XII- 5 0,9 % Leistungen Keine Angaben 9 1,6 % Gesamt 554 100,0%

Der Anteil der Nicht-Erwerbstätigen im erwerbsfähigen Alter (arbeitslos und nichterwerbsfähig) stieg im Vergleich zum Vorjahr geringfügig an und betrug anteilsmäßig 13,5% (gegenüber 12,7% in 2019).

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3. Ambulant Betreutes Einzelwohnen

Ziel der Betreuung von Suchtkranken im Rahmen des BEW ist es, die Folgen oder Schäden der Suchterkrankung zu reduzieren oder abzumildern und eine Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen oder zu erleichtern.

Der Umfang und die Dauer der Betreuung richten sich nach dem individuellen Hilfebedarf. Dieser wird in Form von Zielen und Maßnahmen unter Einbezug vorhandener Ressourcen in einem Hilfeplan gemeinsam mit dem Antragsteller definiert. Der Hilfeplan umfasst die Bereiche soziale Kontakte, Selbstversorgung, Wohnen, insbesondere der Erhalt der Möglichkeit in einer Wohnung zu leben, Arbeit, Tagesstruktur und Freizeitgestaltung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Verbesserung der Gesundheit und Stärkung der Selbst- wirksamkeit als Basis, sowie Hilfen bei Schriftverkehr bei Behördenangelegenheiten, Schulden und Finanzen.

Rechtliche Grundlage dieser Hilfeform ist die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung oder von einer Behinderung bedrohten Menschen nach SGB IX § 99 ff. Der Kostenträger ist der Bezirk Oberbayern. Die Suchterkrankung ist eine psychische Erkrankung/Behinderung.

Wir begleiten und unterstützen einen großen Teil der Klient*innen über längere Zeit, da die Hilfe bei Bedarf zeitlich nicht begrenzt ist und ein großer Teil unserer Klient*innen aufgrund oft langjähriger Suchterkrankung einen hohen Hilfebedarf aufweist.

Grundsätzlich dient die Betreuung dazu, die Lebenssituation der Betroffenen nachhaltig zu verbessern. Ambulant Betreutes Einzelwohnen (BEW) schafft Grundlagen für ein unabhängiges suchtmittelfreies Leben und unterstützt beim Aufbau von nachhaltigen Perspektiven.

Angebote unserer Betreuungsleistungen sind:

- Hausbesuche - Einzelgespräche - Erarbeitung von individuellen Strategien zur Rückfallvermeidung - Krisenintervention in problematischen Lebenssituationen - Unterstützung bei der Vermittlung in Ausbildung und Arbeit - Erhalt und Verbesserung der Wohnsituation - Hilfestellung bei Angelegenheiten bezüglich Finanzen und Behörden sowie Begleitung - Aufbau und Pflege sozialer Kontakte - Steigerung der Gesundheitsfürsorge - Hilfen bei der Erschließung medizinisch, psychiatrischer und psychologischer Versorgung - Förderung von psychischer Stabilität und sozialer Kompetenz - Erschließung von Ressourcen, Fähigkeiten fördern - Entwicklung einer realistischen neuen Lebensperspektive

Diese Hilfen richten sich nach den jeweiligen Bedarfen unserer Klientel aus und werden regelmäßig geprüft und individuell angepasst.

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Unsere Zielgruppen sind :

Erwachsene ab dem 21. Lebensjahr mit Suchterkrankung, die bereit sind, an Integrationsmaßnahmen zur Teilhabe an der Gesellschaft mitzuwirken.

Belegung und Verlauf

Im ambulant Betreuten Einzelwohnen in Starnberg wurden mit den sechs WG Plätzen in 2020 insgesamt zwischen 26-30 Klient*Innen betreut. Im Mai haben wir unsere Kapazitäten um 3 Plätze wegen stetig hoher Nachfrage erhöht. So konnten wir im Bereich des ambulanten Wohnens in eigener Wohnung 7 neue Klienten*innen aufnehmen.

Innerhalb des Jahres hatten wir drei Beendigungen und leider auch einen Todesfall eines ambulant betreuten BEW Bewohners.

Das Thema Pandemie stellte uns vor neue Herausforderungen, im Rahmen des Betreuten Einzelwohnens, kreative Lösungen zu finden, da es natürlicherweise unterschiedliche Haltungen zu den persönlichen Sicherheitsbedürfnissen der Klienten*innen gab. Es konnten im Dialog gute, tragbare Lösungen gefunden werden.

Die WG in Stockdorf hatte im letzten Jahr zwei Platzwechsel. Beide Klienten, die auszogen, entschieden sich für die Eigenständigkeit in einer eigenen Wohnung. Drei Bewohner leben seit Eröffnung der WG dort.

Einigen Klient*innen gelingt es wieder nach Inanspruchnahme der Hilfe, ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ohne Unterstützung gut zu bewältigen, teils auch wieder einen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu schaffen. Bei manchen Klient*innen verändert sich der Bedarf oder nach einiger Zeit wird klar, dass andere Hilfeformen passender sind, die dann Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Hilfen erhalten. Generell lassen sich deutliche Verbesserungen in den verschiedenen Lebensbereichen feststellen, auch bei Klient*innen mit jahrzehntelangem chronischem Suchtverlauf.

Sozialtherapeutische Einzel- und Gemeinschaftsaktivitäten

Kern der Unterstützung ist eine an den Zielen und Inhalten des mit den Klient*innen gemeinsam erarbeiteten Hilfeplans orientierte Einzelfallhilfe. Erweitert wird dies durch Gruppenangebote.

Aufgrund der Corona-Situation haben wir die Gruppenangebote wegen rechtlicher Vorgaben und Abwägungen zwischen Notwendigkeit und Risiko eingestellt. Ein Stückweit konnte diese Einschränkung der Angebote durch das „chillout“ in Starnberg, die „Kontakt- und Begegnungsstätte“ KuB in Gauting und die „Gruppe Mittendrin“ aufgefangen werden.

Auch Einzel- und Freizeitaktivitäten waren durch die Corona-Bedingungen nur limitiert möglich. Im Sommer konnte eine Wanderung mit einer kleinen Anzahl von interessierten Klienten*innen zu den Kuhfluchtwasserfällen stattfinden, was in dieser Zeit ein seltenes, besonderes Erlebnis darstellte.

Für viele unserer Klient*innen stellen die Angebote eine Möglichkeit dar, die eigenen vier Wände zu verlassen, Gemeinschaft zu erfahren und Ihren Lebensraum aus einer anderen

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Perspektive wahrzunehmen, Kultur und Natur der Umgebung zu erleben. Wir hoffen, dass wir in 2021 die Chance haben, unseren BEW Teilnehmer*innen dieses zu ermöglichen.

Erweitertes Angebot durch abstinente WG in Stockdorf

Seit August 2018 bieten wir eine „Nachsorge WG“ im Rahmen des Betreuten Einzelwohnens an.

Vorrangig richtet sich das Angebot an Menschen mit Suchterkrankung, die nach einer erfolgreichen Rehabilitation weitere Unterstützung zur Stabilisierung suchen. Bei der Aufnahme sollte mindestens eine Abstinenzzeit von einem halben Jahr gegeben sein.

Das Haus verfügt über sechs möblierte Einzelzimmer, eine große Wohnküche, zwei Bäder, ein Büro, einen Waschkeller sowie einem Garten mit Terrasse, Grillmöglichkeit und Tischtennisplatte. Es liegt zentral in Stockdorf und bietet eine gute Anbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften und Arztpraxen.

Die Betreuer*innen sind unter der Woche tagsüber zwischen 8:00 und 17:00 Uhr erreichbar und unterstützen bei der individuellen Entwicklung von Fähigkeiten zu einer Lebensführung in größtmöglicher physischer und psychischer Gesundheit und Selbstständigkeit in Verbindung mit sozialer und beruflicher Integration in die Gesellschaft ohne Drogen und Alkoholkonsum.

Im Zusammenleben kann im Alltag praktisch umgesetzt werden, was in der Suchttherapie bisher nur theoretisch vermittelt wurde. Gerade Abhängigkeitserkrankte haben die Tendenz zur Isolation und Vereinsamung. Die WG in Stockdorf bietet hier einerseits einen Schutzraum vor Alkohol und Drogen und andererseits ein soziales Übungsfeld, um neue Wege mit sich, seinen Stärken und Schwächen, und im Zusammenleben mit anderen zu erkunden.

Mit Beginn der Pandemie entwickelte sich ein hohes Verantwortungsbewusstsein seitens der Klienten – das Hygienekonzept wurde sehr gut angenommen und umgesetzt. Trotz teils gestiegener psychischer Belastungen durch die bekannten Einschränkungen, blieben die Bewohner stabil. Bei einem Rückfallgeschehen führt dies auch nicht automatisch zu einem Auszug, sondern ist abhängig von den Begleitumständen. Hierdurch soll ermöglicht werden, aus der Krise zu lernen.

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Erarbeiten von eigenen Grenzen. Weiterhin besteht die Möglichkeit für Eltern, sich über Alkohol im Jugendalter in einem Elternabend zu informieren.

2020 wurden von uns insgesamt 22 Jugendliche (2019: 35 Jugendliche) im Klinikum Starnberg nach einer Intoxikation aufgesucht. Davon hatten drei Jugendliche eine Mischintoxikation anderer Substanzen. Insgesamt konnten wir bei den Einsätzen 38 Eltern erreichen (2019: 52).

Aufgrund von COVID-19 sind viele Veranstaltungen wie Abschlussbälle und Oktoberfest ausgefallen, auch Treffen in größeren Gruppen waren die meiste Zeit nicht möglich, weshalb der Alkoholkonsum vermutlich zurückgegangen ist. Die Anzahl eingelieferter intoxikierter Jugendlicher im Vergleich zum 1. Halbjahr 2020 ist im Vergleich zum Vorjahr fast um die Hälfte gesunken (von 14 auf 8).

Aufgrund des angeordneten Lockdown sowie den damit verbundenen Beschränkungen konnten zwischenzeitlich (Frühjahr bis Spätsommer 2020) keine Sofortinterventionen im Krankenhaus durchgeführt werden. In diesem Zuge wurde auf Telefonberatung umgestellt und Steckbriefe erstellt, die an das Klinikum Starnberg ausgegeben wurden. Die Steckbriefe informierten das Klinikum und ihre Mitarbeiter*innen über die aktiven Mitarbeiter*innen und angebotene Interventionen und dienen der Weitergabe an betroffene Kinder und Jugendliche und ihre Angehörigen.

Am Standort Starnberg erreichen wir mittlerweile durch unsere HaLT-Dienste nahezu jeden Jugendlichen, der wegen einer Intoxikation eingeliefert wurde.

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5. Gruppe Mittendrin 50+

Die Gruppe „Mittendrin“ ist ein Angebot für Menschen ab 50 Jahren mit Suchtproblemen (Alkohol, Polytox, nicht stoffgebundene Süchte) mit dem Willen, ein suchtmittelfreies Leben zu führen. In 2020 wurde die Gruppe von insgesamt neun suchtkranken Menschen (davon acht Frauen und ein Mann), die das Abstinenzziel verfolgen, besucht. Die Altersstruktur lag zwischen 55 und 83 Jahren. Neben der Alkoholabhängigkeit als größte Gruppe der stoffgebundenen Abhängigkeitsdiagnosen, litten die Teilnehmer*innen unter anderem unter Medikamenten- abhängigkeit und Politoxikomanie. Viele der Teilnehmer*innen haben weitere somatische und psychisch-psychiatrische Diagnosen wie chron. Schmerzen, Depressionen, Angst- und Panik- störungen sowie posttraumatische Belastungsstörungen. Das Jahr 2020 war auch für die Leitung der Gruppe Mittendrin mit Blick auf Corona maßgeblich durch die unterschiedlichsten und wechselnden Vorgaben, Einschränkungen und Verbote zum Schutz der Gruppenteilnehmer*innen geprägt. Die Mehrzahl der Teilnehmenden wurde aufgrund des Alters und der verschiedensten Vorerkrankungen als besonders schutzbedürftig und gefährdet eingestuft. Es musste ein Mittelweg zwischen Verhinderung vor möglicher Ansteckung durch Gruppenkontakt und der wachsenden Vereinsamung durch Isolation, ansteigender Depression, Angst und Panikattacken und Retraumatisierungen, gefunden werden. Dem Bedürfnis nach Kontakt und Gemeinschaft, dem tröstenden Gespräch, nach Information (wie z. B. der Stärkung des Immunsystems), besonders aber auch die Freude an gemeinsamer Beschäftigung und Spielen, versuchten wir je nach Vorgabe so weit wie möglich entgegenzukommen. Dabei entwickelte die Gruppe gemeinsam mit der Leitung, oft eine erstaunliche Kreativität und Erfindungsreichtum, um unter Einhalt aller Hygienerichtlinien miteinander die Lebensfreude stärken zu können. Außerhalb der Gruppentreffen wurden die Teilnehmenden je nach Bedarf intensiv telefonisch betreut und dazu angeleitet, je nach eigenem Bedürfnis, auch den Kontakt zu den anderen Mitgliedern aufzubauen. So erwies sich die Gruppe trotz aller Probleme am Ende des Jahres als stabil und blickt hoffnungsvoll auf das neue Jahr 2021!

Bearbeitete Themen:

Sinnvolle Tagesstruktur: Den Tag sinnvoll und aktiv gestalten, über die eigenen (Angst-Grenzen) gehen, sich „raus-trauen“ und bewegen.

Welche Kurse würden mein Leben bereichern?

Besuch von Vorträgen, Konzerten, Theater, Kino, Ausstellungen - auch gemeinsam mit anderen Gruppenmitgliedern.

Aktiv an der Gesellschaft teilnehmen – z. B. im Rahmen eines Ehrenamtes, in der Nachbarschaftshilfe, in der Kinderbetreuung; z. B. Hausaufgabenbetreuung von Kindern mit Migrationshintergrund. Politisch aktiv – unbequem sein!

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Essen macht gesund und glücklich! Einkaufen, frisch, saisonal und ortsnah. Kochen: Miteinander kochen. In- und ausländische Küche nach ayurvedischen Prinzipien.

Bewegung für Körper, Seele und Geist Yoga / Yoga auf dem Stuhl Gymnastik Muskel-Entspannungstraining u.v.m.

Anschaffung eines Haustiers Mein Hund/meine Katze macht mich glücklich. Thema: Verantwortung, Kosten usw. Freude an Wildtieren: Vögel, Igel, Insekten als Hobby – wie geht das?

Mein Umgang mit den neuen Medien Gefahren und Chancen! Social Media – die falschen Glücksbringer? Vernetzt und mittendrin oder doch eher einsam?

Der Umgang mit eigener Krankheit - chronischen Schmerzen! Mein*e Partner*in hat Krebs – Umgang mit Angst/Schmerz und den eigenen Grenzen. Mein*e Partner*in, Verwandte ist/sind verstorben.

Umgang mit Verlust, Trauer, Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit Macht es noch Sinn zu bleiben? Vom Sinn meines Lebens, Rückbesinnung auf mich.

Meine Rolle als Partnerin, Mutter, Großmutter, Vater Konflikte in der Familie als Rückfallgefahr! Fehlende Wertschätzung – Schuld und Scham (besonders bei Frauen!). Wo bin ich als Mutter/(Ur)Großmutter überfordert? Wie lerne ich trotz Scham- und Schuldgefühlen gegenüber den Forderungen der Familie Grenzen zu setzen?! Nein zu sagen!“

Sinnvoller Umgang mit Medikamenten. Vorsicht bei Mischkonsum! Besonders im Alter. Hilfe bei Reduzierung von Medikamenten, insbesondere Psychopharmaka (nur in Zusammenarbeit mit behandelndem Arzt/Klinik). Welche Nahrungsergänzungsmittel machen Sinn? Vorsicht vor falschen Versprechungen und Überdosierungen

Übungen aus der Traumatherapie : Visionsübungen Körperübungen Imaginationsübungen

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Die Weltreligionen Glaube versetzt Berge?

Der Corona -Virus Mein Umgang – meine Ängste. Wie schütze ich mich? Stärkung von Seele und Geist. Zusammenhalt in der Gruppe – ich bin nicht allein!

Aktivitäten Malen mit/auf verschiedenen Materialien Mandalas für Konzentration und Seele Col-Art (Marc Kuhn) Kollektives Malen und Gestalten. Yoga im Alter (mit verschiedenen Lehrern) Kochen auf indisch – thailändisch (nach Ayurveda) – deutsch (aber gesund!) Gemeinsames Planen und Organisieren von Aktivitäten und Ausflügen:

Klient*i nnen bieten an (Hilfe zur Selbsthilfe!): 1. Theorie und Praxis des Familienaufstellens.

2. Meine Lieblingsweihnachtssterne. Gestaltung des Therapieraums.

3. Die Yoga-Atmung. Entspannungsübungen nach Yoga.

4. Origami – Japanische Falttechnik.

5. Vom Umgang mit Haustieren.

6. Meinen Lieblingskuchen backen.

7. Aus meinem Lieblingsbuch vorlesen.

8. Lieblingsfilme – Lieblingsmusik vorstellen.

9. Leben eines Malers (z. B. nach dem Besuch einer Ausstellung) darstellen.

10. Gedächtnistraining

Corona -Situation – folgende Ausflüge konnten nicht s tattfinden: Besuch Kontakt- und Begegnungsstätte von Condrobs in Gauting Kinobesuch – Museumsbesuch - Besuch des Münchner Zoos Schifffahrt

Vernetzung / Kooperation: Enge Zusammenarbeit mit Berater*innen von Condrobs e. V. Zusammenarbeit mit Ärzt*innen/Psychiater*innen, Seniorentreff Starnberg, Kontakt- und Begegnungsstätte von Condrobs in Gauting, Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Gauting Isar-Amper-Klinikum München-Ost

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II. VERNETZUNG

1. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

Ärzte im Landkreis Jugendgerichtshilfe Betreuungsvereine Jugendzentren LRA STA/Offene Jugendarbeit Bewährungshilfe Justizvollzugsanstalt Rothenfeld Bezirk Oberbayern Konfliktstelle Psychiatrie und Sucht (KPS) Blaues Kreuz e.V. Krankenhäuser im Landkreis Brücke e. V. Krankenkassen Deutscher Kinderschutzbund Kreisjugendring Deutscher Orden LRA Starnberg Fachbereich Kinder , Jugend und Familie Eltern - und Lehrervertretungen LRA Starnberg Fachbereich Jugendarbeit, Erziehungsberatung und Sport Elterngesprächskreis Essstörungen Richter und Staatsanwälte Gautinger Insel Starnberger Sozialwerk Gesundheitsamt Starnberg Schulen und Kindergärten Herrschinger Insel Sozialpsychiatrischer Dienst

2. Gremienarbeit

Eine enge Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und Trägern gewährleisten wir durch unsere kontinuierliche Teilnahme an Gremien und Arbeitskreisen. In folgenden Gremien und Arbeitskreisen arbeiteten Mitarbeiter*innen unserer Einrichtung im vergangenen Jahr mit:

° Arbeitskreis offene Jugendarbeit ° Arbeitskreis Sucht im Landkreis Starnberg ° Arbeitskreis Suchtprävention (LZG) ° Bayerischer Arbeitskreis Suchtprävention ° Forum Suchtprävention ° KoKi – Netzwerk frühe Kindheit ° Leiter*innenrunde des Vereins Condrobs ° Mitglied der Konfliktstelle Psychiatrie und Sucht (KPS) ° Steuerungsgruppe "Netzwerk Frühe Kindheit" ° Steuerungsverbund Psychische Gesundheit im Landkreis Starnberg (SPG) ° Sozialforum Gilching ° Qualitätszirkel Substitution ° Verschiedene Qualitäts-Fachzirkel des Vereins Condrobs (Fachzirkel Ambulante Reha, BEW, Frauen, Jugend, Niedrigschwelligkeit, Prävention, Qualitätsmanagement, Rückfallarbeit)

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Ein Dankeschön an alle, die unsere Arbeit im Jahr 2020 unterstützt haben!

In 2020 wurden wir wieder durch die Zuschüsse der öffentlichen Hand, des Landkreises Starnberg, des Bezirks Oberbayern sowie des Bayerischen Ministeriums für Gesundheit und Pflege finanziert. Wir bedanken uns sehr für diese kontinuierliche Unterstützung!

Darüber hinaus danken wir den Zeitungen, die uns bei unserer Arbeit auf unterschiedliche Art und Weise unterstützt haben:

Starnberger SZ + SZ -Adventskalender Starnberger Merkur Starnberger Anzeiger Starnberger Kreisbote Gemeindeanzeiger Gilching Parsberg Echo

Ein herzliches Dankeschön nochmals an dieser Stelle für die generöse Spende des Adventskalenders für gute Werke der Süddeutschen Zeitung e.V., der Bürgerstiftung Landkreis Starnberg und der Stadt Starnberg für die Finanzierung unseres Gruppenangebotes für suchtkranke Menschen ab 50 in 2020.

Zudem haben verschiedene Stiftungen und Privatpersonen durch großzügige, finanzielle Hilfe unsere Klient*innen direkt bei der Lösung ihrer Notsituationen unterstützt. Wir bedanken uns sehr herzlich bei der Antenne-Bayern-Stiftung, der Franz-Beckenbauer-Stiftung, der Haerlin’sche und Ludwig und Marie Therese-Sozialstiftung, der Kath. Kirchenstiftung St. Nikolaus Herrsching, der Kath. Kirchenstiftung St. Vitus Erling, dem Kath. Pfarramt Sankt Sebastian Gilching, der Kröner Stiftung, der Marianne-Strauß-Stiftung, der Sankt Johannis-Almeida-Sozialstiftung, dem Starnberger Sozialwerk und der Stiftung Gemeinsam e.V. (Ammersee)!

Bei der Erwirtschaftung von Eigenmitteln haben wir auch im Jahr 2020 Unterstützung durch Bußgeldzuweisungen der Richter*innen der Amtsgerichte erhalten. Für die treue Unterstützung unserer Arbeit im Landkreis bedanken wir uns sehr!

Ein herzliches Dankeschön an den Rotary Club Wörthsee , der Condrobs im Mai 2020 in der schwierigen Corona-Situation beim Aufbau medialer Beratungsangebote für Jugendliche großzügig unterstützt hat. Neben der Ausstattung mit Webcams und Headsets für die Berater*innen, konnten auch Prepaid-Karten an benachteiligte Kinder und Jugendliche ausgegeben werden.

Unser herzlicher Dank gilt auch der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) für die Förderung unseres Projekts „Transkulturelle Suchtprävention“, sowie der Techniker Krankenkasse (TK) für die Förderung unseres Projekts „Unabhängig im Alter – Suchtprävention für Senior*innen“.

Und natürlich bedanken wir uns sehr herzlich bei unseren Klient*innen , die uns ihr Vertrauen geschenkt haben!

Wir freuen uns auf die neuen Aufgaben im Jahr 2021!

Ihr Condrobs-Team Starnberg

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ÜBER CONDROBS Condrobs hilft benachteiligten Menschen und ihren Angehörigen. Wir sind ein überkonfessioneller Träger mit vielfältigen sozialen Hilfsangeboten in ganz Bayern. Neben breit gefächerten Angeboten in der Prävention und Suchthilfe sind wir in der Kinder- und Jugendhilfe sowie in der Migrationsarbeit tätig. Condrobs ist Ausbilder und bietet betreute Arbeitsplätze für Frauen* und Männer*, die nach einer schwierigen Lebensphase wieder ins Arbeitsleben zurückkehren wollen. In unserer Akademie finden Fachleute themenspezifische Fortbildungen. Weitere Informationen unter www.condrobs.de

IMPRESSUM Condrobs e. V. Starnberg Hauptstraße 22 | 82319 Starnberg Tel: 08151 95963-0 | Fax: 08151 95963-10 [email protected] Condrobs e. V. Zentralverwaltung Berg-am-Laim-Straße 47 | 81673 München Tel: 089 384082-0 | Fax: 089 384082-30 [email protected] www.condrobs.de Kostenlose Condrobs Infoline: 0800 3410100 Montag bis Freitag von 10–17 Uhr (außer an Feiertagen) Unser Netzwerk unterstützt Menschen auf ihrem Weg in ein unabhängiges Leben. Helfen Sie uns dabei. Spendenkonto: Stadtsparkasse München IBAN DE86 7015 0000 0000 3582 00 BIC SSKMDEMMXXX Stichpunkt: Starnberg

Condrobs ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband und im fdr Fachverband Drogen- und Suchthilfe

Mit freundlicher Unterstützung von