Satzung des Schulverbandes

vom 17. Dezember 2019

Präambel:

Auf der Grundlage der § 152 Abs. 2 und § 5 der Kommunalverfassung für das Land Mecklenburg-Vorpommern (KV M-V) in der Fassung der Bekanntmachung vom 13. Juli 2011 (GVOBI. M-V 2011, S. 777), zuletzt geändert durch Gesetz vom 23. Juli 2019 (GVOBI. M-V S. 467), i.V.m. § 104 Abs. 2 des Schulgesetzes des Landes Mecklenburg-Vorpommern (SchulG M-V) in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. September 2010 (GVOBI. M-V 2010, S. 462), zuletzt geändert durch Bekanntmachung vom 29. Mai 2018 (GVOBI. M-V S. 210), wird nach Beschlussfassung der Schulverbandsversammlung vom 26.11.2019 und nach Anzeige bei der Landrätin des Landkreises als untere Rechtsaufsichtsbehörde nachfolgende Schulverbandssatzung erlassen:

§ 1 Rechtsnatur, Name, Sitz, Siegel

(1) Die Stadt Rehna und die Gemeinden Carlow, Königsfeld und Wedendorfersee bilden einen Schulverband, nachstehend Verband genannt. Dieser führt den Namen: „Schulverband Rehna". Der Sitz des Verbandes ist das Amt Rehna, Freiheitsplatz 1, 19217 Rehna.

(2) Der Verband ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts ohne Gebietshoheit. Er darf Arbeitnehmer beschäftigen.

(3) Der Verband führt das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Mecklenburg, einem hersehenden Stierkopf mit abgerissenem Halsfell und Krone, und folgender Umschrift: „SCHULVERBAND REHNA • LANDKREIS NORDWESTMECKLENBURG".

§ 2 Verbandsgebiet

Das Verbandsgebiet umfasst das Gebiet der in § 1 Abs. 1 aufgeführten Verbandsmitglieder.

§ 3 Aufgaben

(1) Der Verband ist Schulträger im Sinne des § 103 SchulG M-V der Regionalen Schule mit Grundschule Rehna.

(2) Der Verband plant, errichtet, betreibt und unterhält alle für die Schule erforderlichen Gebäude und Anlagen, stellt das Hilfspersonal und kommt für den Sachbedarf des Schulbetriebes auf.

1 § 4 Organe

Organe des Verbandes sind die Verbandsversammlung und der Verbandsvorsteher.

§ 5 Rechte der Einwohnerinnen und Einwohner

(1) Der Verbandsvorsteher beruft durch öffentliche Bekanntmachung innerhalb einer Ladungsfrist von sieben Tagen aufgrund von allgemein sehr bedeutsamen und wichtigen Vorhaben oder Vorkommnissen eine Versammlung der Einwohnerinnen und Einwohner des Verbandsgebietes ein. Die Einwohnerversammlung kann auch begrenzt auf Gemeinden bzw. Ortsteile durchgeführt werden.

(2) Anregungen und Vorschläge der Einwohnerversammlung in Selbstverwaltungsangelegenheiten, die in der Verbandsversammlung behandelt werden müssen, sollen dieser innerhalb einer Frist von zehn Tagen zur Beratung vorgelegt werden.

(3) Fragen von Einwohnerinnen und Einwohnern, die während der Einwohnerversammlung nicht oder nicht vollständig beantwortet werden können, sind spätestens vierzehn Tage nach der Einwohnerversammlung schriftlich zu beantworten. Der Verbandsvorsteher unterrichtet die Verbandsversammlung über den Inhalt der durchgeführten Einwohnerversammlung.

(4) Die Einwohnerinnen und Einwohner, die das 14. Lebensjahr vollendet haben, erhalten die Möglichkeit, in einer Fragestunde im öffentlichen Teil der Verbandsversammiung Fragen an alle Mitglieder der Verbandsversammlung sowie den Verbandsvorsteher zu stellen und Vorschläge oder Anregungen zu unterbreiten. Die Fragen, Vorschläge und Anregungen dürfen sich dabei nicht auf Beratungsgegenstände der nachfolgenden Sitzung der Verbandsversammlung beziehen. Für die Fragestunde ist eine Zeit bis zu 30 Minuten vorzusehen. Mündliche Anfragen während der Sitzung der Verbandsversammlung sollen, sofern sie nicht in der Sitzung selbst beantwortet werden, spätestens innerhalb von vierzehn Tagen schriftlich beantwortet werden.

§ 6 Verbandsversammlung

(1) Die Verbandsversammlung besteht aus den Bürgermeistern der verbandsangehörigen Gemeinden und der Stadt Rehna und einem weiteren von der Stadt Rehna gewählten Vertreter. Jedes Mitglied der Verbandsversammlung hat eine Stimme.

(2) Das weitere Mitglied des Verbandes hat einen Stellvertreter. Der Stellvertreter vertritt das weitere Mitglied im Verhinderungsfall. Die Bürgermeister werden im Verhinderungsfall von einem ihrer gesetzlichen Stellvertreter vertreten.

2 (3) Die Sitzungen der Verbandsversammlung sind öffentlich. Die Öffentlichkeit ist grundsätzlich in folgenden Fällen ausgeschlossen:

1. Einzelne Personalangelegenheiten, außer Wahlen und Abberufungen, 2. Abgabenangelegenheiten Einzelner, 3. Grundstücksgeschäfte, 4. Vergabe von Aufträgen, 5. Rechnungsprüfungsangelegenheiten, außer dem Abschlussbericht.

Die Verbandsversammlung kann im Einzelfall, sofern rechtliche Gründe nicht entgegenstehen, Angelegenheiten der Ziffern 1-5 in öffentlicher Sitzung behandeln, soweit überwiegende Belange des öffentlichen Wohls oder berechtigte lnteressen Einzelner keinen Ausschluss der Öffentlichkeit erfordern.

In nicht in Absatz 3 aufgeführten Angelegenheiten ist die Öffentlichkeit durch Beschluss auszuschließen, wenn überwiegende Belange des öffentlichen Wohls oder berechtigte lnteressen Einzelner es erfordern.

(4) Anfragen von Mitgliedern der Verbandsversammlung sollen spätestens sieben Arbeitstage vor der Sitzung bei dem Verbandsvorsteher eingereicht werden. Mündliche Anfragen während der Verbandsversammlung sollen, sofern sie nicht in der Sitzung beantwortet werden, spätestens innerhalb von vierzehn Tagen schriftlich beantwortet werden. Die Antworten sind den Mitgliedern der Verbandsversammlung zur Verfügung zu stellen.

§ 7 Verbandsvorsteher

(1) Dem Verbandsvorsteher wird die Befugnis übertragen, Entscheidungen bis zu folgenden Wertgrenzen zu treffen (Beträge in netto):

1. über die einmalige Auftragsvergabe von Leistungen jeglicher Art von 5.000 Euro pro Auftrag (i.S.d. Vergabevorschriften) sowie über den Abschluss eines einmaligen Vertrages über bewegliche oder unbewegliche Sachen von 5.000 Euro pro Rechtsgeschäft (i.S.d. Bürgerlichen Gesetzbuches),

2. über den Abschluss einer Rahmenvereinbarung für Leistungen jeglicher Art von 5.000 Euro des jährlich in Aussicht genommenen Auftragsvolumens (i.S.d. Vergabevorschriften) sowie den Abschluss eines wiederkehrenden Vertrages über bewegliche oder unbewegliche Sachen von 5.000 Euro pro Jahr (i.S.d. Bürgerlichen Gesetzbuches),

3. bei über- und außerplanmäßigen Aufwendungen bzw. Auszahlungen von 5.000 Euro je Geschäftsvorfall, begrenzt auf jährlich max. 1,0 % der Gesamtaufwendungen/Gesamtauszahlungen,

4. über unentgeltliche Grundstücksgeschäfte (Tauschgeschäfte, Schenkungen u. a.) mit einem Bilanzwert von 5.000 Euro, bei Hingabe von Darlehen, die innerhalb eines Haushaltsjahres zurückgezahlt werden, von 5.000 Euro sowie bei Aufnahme von Krediten im Rahmen des Haushaltsplanes von 5.000 Euro,

(2) Die Verbandsversammlung ist laufend über die Entscheidungen nach Absatz 1 zu unterrichten.

3 (3) Verpflichtungserklärungen des Schulverbandes bis zu einer Wertgrenze von einmalig 5.000 Euro (netto) bzw. bei wiederkehrenden Verpflichtungen von 5.000 Euro (netto) pro Jahr können vom Verbandsvorsteher allein bzw. durch eine oder einen von ihr bzw. ihm beauftragten Bediensteten des Amtes in einfacher Schriftform ausgefertigt werden. Bei Erklärungen gegenüber einem Gericht liegt diese Wertgrenze bei 1.000 Euro.

§ 8 Beratende Ausschüsse

Die Aufgaben des Rechnungsprüfungsausschusses, insbesondere die Prüfung der Haushaltswirtschaft, werden dem Rechnungsprüfungsausschuss des Amtes Rehna übertrag en.

§ 9 Entschädigung

(1) Der Verbandsvorsteher erhält eine monatliche funktionsbezogene Aufwandsentschädigung von 440 Euro. lm Krankheitsfall wird diese Entschädigung sechs Wochen weiter gezahlt.

(2) Die stellvertretenden Personen des ehrenamtlichen Verbandsvorstehers erhalten keine funktionsbezogene Aufwandsentschädigung. Sollte bei Verhinderung des Verbandsvorstehers ein konkretes Dienstgeschäft vorgenommen werden, erhalten diese Personen für die Stellvertretung kalendertäglich ein Dreißigstel der Entschädigung nach Absatz 1, wenn es sich nicht um eine Sitzung handelt. Amtiert eine stellvertretende Person, weil der gewählte Verbandsvorsteher ausgeschieden ist, steht der Person die Aufwandsentschädigung nach Abs. 1 zu.

(3) Die Mitglieder der Verbandsversammlung erhalten für die Teilnahme an Sitzungen der Verbandsversammlung eine sitzungsbezogene Aufwandsentschädigung in Höhe von 40 Euro.

§ 10 Verbandsverwaltung

Der Schulverband hat keine eigene Verwaltung. Die Verwaltungs- und Kassengeschäfte werden durch das Amt Rehna wahrgenommen.

§ 11 Haushalts- und Wirtschaftsführung des Verbandes

Für die Haushalts- und Wirtschaftsführung des Verbandes gelten die Vorschriften des Gemeindehaushaltsrechts entsprechend.

§ 12 Deckung des Finanzbedarfs

(1) Der Verband erhebt zur Deckung seines Finanzbedarfs von seinen Mitgliedern eine Umlage, soweit seine sonstigen Einnahmen nicht ausreichen.

4 (2) Die Verbandsumlage wird durch die Haushaltssatzung für jedes Haushaltsjahr neu festgesetzt. Dabei werden die Schullasten nach der Zahl der die Schule besuchenden Schüler auf die einzelnen Mitglieder des Verbandes verteilt. Als Stichtag gilt der erste Schultag des laufenden Schuljahres. Durch diese Umlage werden auch die Kosten für die Ersteinrichtung und Ausstattung abgedeckt.

§ 13 Verträge mit Mitgliedern der Verbandsversammlung

Verträge des Verbandes mit Mitgliedern der Verbandsversammlung und juristischen Personen, an denen Mitglieder der Verbandsversammlung beteiligt sind, sind ohne Genehmigung der Verbandsversammlung rechtsverbindlich, wenn sie sich innerhalb einer Wertgrenze von 10.000 € (netto), bei wiederkehrenden Leistungen von monatlich 1.500 € (netto), halten. lst dem Abschluss eines Vertrages eine öffentliche Ausschreibung vorangegangen und der Zuschlag nach Maßgabe der Vergabevorschriften erteilt worden, so ist der Vertrag ohne Genehmigung der Verbandsversammlung rechtsverbindlich, wenn er sich innerhalb einer Wertgrenze von 25.000 € (netto), bei wiederkehrenden Leistungen von monatlich 2.500 € (netto) hält.

§ 14 Änderung der Verbandssatzung

(1) Eine Verbandssatzung wird mit der Mehrheit aller Mitglieder der Verbandsversammlung beschlossen.

(2) Änderungen der Verbandssatzung über die Aufgaben des Schulverbandes, den Maßstab, nach dem die Verbandsmitglieder zur Deckung des Finanzbedarfs beizutragen haben und die Regelungen über Beitritt, Austritt und Ausschluss von Verbandsmitgliedern bedürfen einer Mehrheit von zwei Dritteln der Mitglieder der Verbandsversammlung.

§ 15 Aufnahme neuer Verbandsmitglieder

Zur Aufnahme eines neuen Verbandsmitgliedes bedarf es neben der Satzungsänderung nach § 14 eines öffentlich-rechtlichen Vertrages zwischen dem Schulverband und dem aufzunehmenden Mitglied.

§ 16 Ausscheiden von Verbandsmitgliedern und Aufhebung des Verbandes

(1) Jedes Verbandsmitglied kann den öffentlich-rechtlichen Vertrag über die Mitgliedschaft im Verband mit einer Frist von 12 Monaten zum Schuljahresende unter den Voraussetzungen kündigen, wenn sich nach Abschluss des Vertrages so wesentliche Änderungen ergeben haben, dass eine Fortführung des Vertragsverhältnisses nicht zuzumuten und eine Anpassung zwischen den Parteien möglich ist. Ein Mitglied kann den Vertrag auch kündigen, um schwere Nachteile für das Gemeinwohl zu verhüten bzw. zu beseitigen.

5 Eine Kündigung bedarf der Schriftform, soweit nicht durch Rechtsvorschrift eine andere Form vorgeschrieben ist. Sie soll begründet werden.

Mit dem Ausscheiden des Verbandsmitgliedes gehen alle Rechte und Pflichten des Verbandsmitgliedes im Verband unter. Vermögensvor- und nachteile sind durch eine Vereinbarung bzw. durch einen Vertrag zu regeln.

(2) Der Verband wird aufgelöst, wenn die Voraussetzungen für den Zusammenschluss entfallen sind. Die Verbandsmitglieder vereinbaren die Auflösung durch öffentlich- rechtlichen Vertrag.

(3) Wird der Verband aufgelöst, so vereinbaren die Verbandsmitglieder eine Vermögensauseinandersetzung. Die Vereinbarung hat zu berücksichtigen, in welchem Umfang die Verbandsmitglieder zur Deckung des Finanzbedarfs des Verbandes beigetragen haben.

§ 17 Rechtsstellung des Personals bei der Auflösung des Verbandes

Die Abwicklung der Dienst- und Versorgungsverhältnisse der Beschäftigten des Verbandes erfolgt bei einer Auflösung oder einer Änderung der Aufgaben nach einer Vereinbarung zwischen den Verbandsmitgliedern. Die Vereinbarung soll vorsehen, dass die Beschäftigten von den Verbandsmitgliedern oder ihren Rechtsnachfolgern anteilsmäßig unter Wahrung ihres Besitzstandes übernommen werden. Die Vereinbarung ist Bestandteil des öffentlich-rechtlichen Vertrages über die Auflösung des Verbandes.

§ 18 Öffentliche Bekanntmachungen

(1) Satzungen sowie sonstige öffentliche Bekanntmachungen des Verbandes erfolgen im Internet, zu erreichen über den Link „Satzungen" über die Homepage des Amtes Rehna unter der lnternetadresse www.rehna.de. Die Bekanntmachung und Verkündung ist mit Ablauf des Tages der Veröffentlichung bewirkt. Dieser Tag wird in der Bekanntmachung vermerkt. Unter der Bezugsadresse „Amt Rehna, Freiheitsplatz 1, 19217 Rehna", kann sich jedermann Satzungen des Verbandes kostenpflichtig zusenden lassen. Textfassungen von allen Satzungen des Verbandes liegen während der Öffnungszeiten unter der obigen Adresse zur Mitnahme aus oder werden dort bereitgehalten.

(2) Auf die gesetzlich vorgeschriebene Auslegung von Plänen und Verzeichnissen ist in der Form des Absatzes 1 hinzuweisen. Beginn und Ende der Auslegung sind auf dem ausgelegten Exemplar mit Unterschrift und Dienstsiegel zu vermerken.

(3) Einladungen zu den Sitzungen der Verbandsversammlung werden im Internet, zu erreichen über den Link „Verwaltung/Bürgerinformationssystem", nach Absatz 1 bekannt gemacht.

(4) 1st die öffentliche Bekanntmachung einer ortsrechtlichen Bestimmung in der nach Absatz 1 festgelegten Form infolge höherer Gewalt oder sonstiger unabwendbarer Ereignisse nicht möglich, so erfolgt diese durch Veröffentlichung in der Schweriner Volkszeitung (Ausgabe -Rehnaer Zeitung) und den Lübecker Nachrichten (Lokalausgabe Mecklenburg).

6 § 19 In krafttreten

Die Verbandssatzung tritt mit Wirkung zum 01.01.2020 in Kraft.

Gleichzeitig tritt die Verbandssatzung vom 24.09.2013 einschließlich aller Änderungen außer Kraft.

Rehna, den 17.12.2019

„‚Oldenbut- - / Verbandsvorsteher

Soweit beim Erlass dieser Satzung gegen Verfahrens- und Formvorschriften verstoßen wurde, können diese gemäß § 5 Abs. 5 der Kommunalverfassung für das Land Mecklenburg-Vorpommern nach Ablauf eines Jahres seit dieser öffentlichen Bekanntmachung nicht mehr geltend gemacht werden. Diese Einschränkung gilt nicht für die Verletzung von Anzeige-, Genehmigungs- oder Bekanntmachungsvorschriften.

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