Ortsentwicklungskonzept Gemeinde 1

Ortsentwicklungskonzept Gemeinde Bordelum

Abschlussbericht Mit Nachtrag vom Dezember 2019

Gefördert aus Mitteln des Landes Schleswig-Holstein und des Bundes im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK)

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Inhalt

1. Einführung Seite 3 1.1. Anlass und Aufgabenstellung Seite 4 1.2. Ablauf und Planungsprozess Seite 5

2. Die Gemeinde Seite 22 2.1. Landschaftliche Einbindung Seite 23 2.2 Örtliche Einbindung Seite 24

3. Standortanalyse Seite 26 3.1 Übergeordnete Planungen und planerische Rahmenbedingungen Seite 27 3.2. Siedlungs- und Ortsentwicklung, Wohnen und Wirtschaft Seite 36 3.3. Soziale Infrastruktur und Dorfgemeinschaft Seite 53 3.4. Mobilität und Verkehr Seite 56 3.5. Erneuerbare Energien Seite 62

4. Handlungsfelder, Ziele und Maßnahmen Seite 66 4.1 Innenentwicklung Seite 67 4.2 Ortskernentwicklung Seite 75 4.3 Ortsbildgestaltung Seite 81 4.4 Rad- und Fußwegenetz Seite 89 4.5 Energetische Selbstversorgung Seite 107

5. Zusammenfassung Seite 118

Anlagen

Nr. 1: Innenentwicklung in der Gemeinde Bordelum, Karten M 1:5.000 Nr. 2: Ortskernentwicklung – Ortsteile und West-Bordelum, Karte, M 1: 5000

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1. Einführung

1.1 Anlass und Aufgabenstellung 1.2 Ablauf und Planungsprozess

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1.1 Anlass und Aufgabenstellung

Viele Gemeinden im ländlichen Raum sind vom Strukturwandel Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des betroffen und müssen mit der Globalisierung, der Digitalisierung, dem Küstenschutzes“ (GAK) gefördert. demografischen Wandel, dem Klimawandel, sich verändernden Le- bensgewohnheiten und den damit einhergehenden Veränderungen auf In Deutschland ist die Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der funktionaler und siedlungsstruktureller Ebene umgehen. Vor dem Agrarstruktur und des Küstenschutzes" (GAK) ein wesentliches Ele- Hintergrund dieser Veränderungen möchte die Gemeinde sich intensiv ment der Nationalen Strategie für die Entwicklung ländlicher Räume. mit ihrer zukünftigen Entwicklung auseinandersetzen und unter Beteili- Die GAK ist das wichtigste nationale Förderinstrument für eine gung der Bevölkerung und betroffener Akteure ein Ortsentwicklungs- leistungsfähige, auf künftige Anforderungen ausgerichtete und wettbe- konzept erarbeiten lassen. Folgende Kernthemen wurden umrissen: werbsfähige Land- und Forstwirtschaft, den Küstenschutz sowie vitale Siedlungs- und Ortsentwicklung, soziale Infrastruktur und Dorfgemein- ländliche Räume. schaft, Verkehr und Mobilität sowie erneuerbare Energien.

Das Ortsentwicklungskonzept soll als informeller Handlungsleitfaden für die kommunalpolitische Arbeit der kommenden Jahre dienen, mit dem Ziel die Gemeinde Bordelum auch in Zukunft attraktiv und lebenswert zu erhalten, die vorhandenen Strukturen den zu erwarten- den Herausforderungen anzupassen und das Zusammenleben in der Gemeinde zu stärken.

Die Landesregierung unterstützt die Gemeinden in diesem Prozess durch finanzielle Förderung von Maßnahmen zur nachhaltigen Siche- rung und Verbesserung der örtlichen Lebensbedingungen sowie der Erarbeitung von Handlungskonzepten, die das Ziel haben, die Entwick- lung der Gemeinde ganzheitlich zu betrachten und zu steuern.

Die Erstellung des Ortsentwicklungskonzeptes Bordelum wurde durch Mittel des Landes Schleswig-Holstein und des Bundes im Rahmen der

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1.2 Ablauf und Planungsprozess

Im Rahmen des Ortsentwicklungskonzeptes sollen die Stärken und Potenziale sowohl eines jeden der zehn Ortsteile als auch der Gemeinde Bordelum als Ganzes herausgearbeitet werden, um auf dieser Grundlage die Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Konkre- tes Ziel ist die Erarbeitung eines Handlungsleitfadens für die kom- munalpolitische Arbeit und das Herausarbeiten von Maßnahmen und Projekten und deren Prioritäten. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Themenfelder Siedlungs- und Ortsentwicklung, soziale Infrastruktur und Dorfgemeinschaft, Mobilität und Verkehr und auf die erneuerbaren Energien gelegt werden.

Die Erarbeitung des Konzeptes wird gefördert aus Mitteln des Landes Schleswig-Holstein und des Bundes im Rahmen der Gemeinschafts- aufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK), Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung“.

Das Ortsentwicklungskonzept soll im Wege eines partizipativen Entwicklungsprozesses erarbeitet werden, d.h. unter möglichst um- fangreicher Beteiligung aller Bürger und betroffener Akteure.

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22. August 2018

8. November 2018 31. Januar 2019

Mai 2019

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1.2.1 Auftaktveranstaltung am 22. August 2018

Ablauf Im Rahmen der Auftaktveranstaltung sollte ein Stimmungsbild der Bewohner der Gemeinde Bordelum eingefangen werden. Dazu wurden zuerst im Rahmen einer Kartenabfrage relevante Themen- bereiche der zukünftigen Gemeindeentwicklung abgefragt. Danach wurden in offenen Arbeitsgruppen die Stärken und Schwächen innerhalb von vorgegebenen Themenbereichen zusammengetragen. Dabei wurden die Themenbereiche sehr grob umrissen und darauf hingewiesen, dass alle Themen die für relevant gehalten werden, genannt werden sollten. Auf den Ergebnissen dieser Stärken-/ Schwächen-Aufstellung wurden dann im letzten Schritt Ideen für künftige Projekte und Entwicklungen gesammelt. Im Folgenden werden die Ergebnisse des Abends nach Themenbereichen sortiert zusammengefasst, dabei wurden die vorgebrachten Punkte der Kartenabfrage den jeweiligen Themenblöcken zugeordnet.

Ergebnisse Auf den folgenden Seiten werden die Ergebnisse zu den einzelnen Themenschwerpunkten vorgestellt.

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Ergebnisse der Auftaktveranstaltung: Stärken: Siedlungs- und Ortsentwicklung, Wohnen und • Schulstandort Wirtschaft • Familienfreundlichkeit (Schule, Kita, Schwimmbad, Turnhalle, sportliche Angebote) • Breitbandanschluss • Arbeitsplätze vor Ort (Kurheim, örtliche Betriebe) • Naturvielfalt, großer Erholungswert, Nähe zum Meer, • Ruhiges Wohnen

Schwächen: Erste Ideen: • Kein Gewerbegebiet vorhanden, keine Möglichkeit der • Zentrum entwickeln Erweiterung für Altbetriebe oder Neuansiedlungen • Neues Baugebiet, Baugrundstücke • Geringe Grundversorgung, kein Geldautomat, kein • Wohnungsbau, kleinere Wohneinheiten, Wohnen Supermarkt, kein Arzt im Alter, Wohnen für junge Familien • Keine Gastronomie für größere Feierlichkeiten • Leerstandskataster / Lückenbebauung • Zu wenig kleinere Wohnungen

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Ergebnisse der Auftaktveranstaltung: Stärken: Mobilität und Verkehr • Regelmäßige Busanbindungen • E-Car-Sharing • Alltagshilfen

Schwächen: Erste Ideen: • Starker saisonaler Durchgangsverkehr auf der • Verkehrsberuhigende Maßnahmen im Bereich der Dorfstraße Dorfstraße • ÖPNV-Anbindung am Wochenende • Radwegeverbindungen zwischen den Ortsteilen • Fehlende Radwege • E-Bike-Sharing und Ladestationen • Keine Ampel bei der Schule • E-Car-Sharing ausbauen • Einkaufsmöglichkeiten nur mit Auto • Rufbusse • Durchgehende Straßenbeleuchtung • Innergemeindlicher Transport

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Ergebnisse der Auftaktveranstaltung: Stärken: Soziale Infrastruktur und Dorfgemeinschaft • Gute soziale Infrastruktur • Naturgruppe, Schwimmbad, Ferienbetreuung, Reitverein, Landjugend, Kreismusikschule, Spielplätze, Naturspielplatz, KiTa, Schule, Jugendfeuerwehr, Jugendzentrum • Alltagshilfen, Essen in Gemeinschaft, Rotes Kreuz, Sozialverband, Landfrauen, Kirchengemeinde, Sportverein.

Schwächen: Erste Ideen: • Keine mobilen Pflegedienste • Jugendbeirat • Zu wenig barrierefreie Wohnungen • Tauschhandel • Geringe Grundversorgung, kein Geldautomat • Wohngruppenprojekte • Keine Gastronomie für größere Feierlichkeiten • Sozialer Dorfmittelpunkt für alle Generationen • Weiterentwicklung des Hofladens, Grundnahrungsmittel, Cafe, Platz zum Verweilen • Bringe-Service von Edeka aus Langenhorn • EInkaufsangebote

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Ergebnisse der Auftaktveranstaltung: Stärken: Erneuerbare Energien • Reine Bürgerwindparks • Verteilung der Erträge an viele Bürger • Gewerbesteuereinnahmen

Schwächen: Erste Ideen: • Negative Beeinflussung der Ortsentwicklung • Kraft-Wärme Kopplung erweitern • Beeinträchtigung des Landschaftsbildes • E-Mobilität erweitern • Erhöhtes Verkehrsaufkommen (saisonal durch • Energieautarkie Biogas) • Schnellladestation im Dorf nutzbar für alle • Zukünftige Bürgerakzeptanz • Stromdirektverkauf • E-Bus-Shuttle • Elektrifizierung Marschbahn

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1.2.2 Erste Bürgerwerkstatt am 8. November 2018

Ablauf Im Rahmen der ersten Bürgerwerkstatt wurden die in der Auftaktver- anstaltung erarbeiteten Ansätze vertieft, konkretisiert und priorisiert. Zwischen den einzelnen Themenbereichen ergaben sich bereits viele Zusammenhänge und Überschneidungen, welche die Stoßrichtung des integrierten Ortsentwicklungskonzeptes der Gemeinde Bordelum bereits grob umrissen.

Ergebnisse Auf den folgenden Seiten werden die Ergebnisse zu den einzelnen Themenschwerpunkten vorgestellt.

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Ergebnisse der ersten Bürgerwerkstatt: Siedlungs- und Ortsentwicklung, Wohnen und Wirtschaft

• Ortsbildgestaltung: Auflagen für Neubauten • Ortsbilderhaltung: Dorferneuerungsprogramm Reetdach • Wohngruppenprojekt (Menschen mit Beeinträchtigung/Pflege) • Lebendiges Dorf – Alte im Dorf halten, Junge ins Dorf holen, Infrastrukturen schaffen • Verkehrskonzept im Zentrum (Schulstraße, Dorfstraße, Parkplätze an der Schule, Situation „Am Schwimmbad“, Radwege • Begrünung – Bäume entlang der Dorfstraße • Baulücken identifizieren (Koppel neben Pastorat, Fortsetzung Sandweg) • Breitbandanschluss flächendeckend -> Stollberg

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Ergebnisse der ersten Bürgerwerkstatt: Verkehr und Mobilität

• Radwegeverbindungen • Christhever – Ost Bordelum • Sterdebüll – Bütjebüll – Langenhorn • Am Schwimmbad – Stollberg • Kirche – Stollberg (Fußweg) • Dörpum Glücksburger Weg • Verkehrskonzept im Zentrum (Ampel an der Schule) • Straßenbeleuchtung durchgehend (Intelligente Steuerung) • E-Bike-Ladestationen mit vielen verschiedenen Steckern • E-Bike-Sharing am Kurheim

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Ergebnisse der ersten Bürgerwerkstatt: Soziale Infrastruktur und Dorfgemeinschaft

• Sozialer Dorfmittelpunkt in der Nähe vom BordelumHus • Wohngruppenprojekt (Menschen mit Beeinträchtigung/Pflege) • Treffpunkt, Verweilmöglichkeiten (Cafe Nissen und VR Bank) • Tauschhandel „Talentetausch“ auf Homepage BordelumHus • Bringe-Service mit Unterstützung durch die Plattform BordelumHus.

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Ergebnisse der ersten Bürgerwerkstatt: Erneuerbare Energien

• Wärmenetzerweiterung Bordelum • neues BHKW für BordelumHus, Kindergarten und Neubaugebiet • neue Wärmequellen auftun • mittelfristige Erweiterungen • Stromautarkie • Gemeindewerke • Power to gas • Power to heat

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1.2.3 Zweite Bürgerwerkstatt am 31. Januar 2019

Ablauf Im Rahmen der zweiten Bürgerwerkstatt wurden die in der ersten Bürgerwerkstatt konkretisierten und priorisierten Themenschwer- punkte konkret ausgearbeitet und in Handlungsempfehlungen und Zuständigkeiten umgesetzt. Dazu wurden die Themenschwerpunkte, welche bereits viele thematische Überschneidungen aufwiesen, zu Handlungsschwerpunkten neu zusammengefasst.

1. Ortskernentwicklung

2. Ortsbildgestaltung

3. Rad- und Fußwegenetz

4. Energetische Selbstversorgung

Ergebnisse Auf den folgenden Seiten werden die Handlungsschwerpunkte vorgestellt.

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Ortskernentwicklung

Wohnen • Baulücken • Wohngruppenprojekte • Sozialer Wohnungsbau

Sozialer Dorfmittelpunkt • Treffpunkt mit Verweilmöglichkeiten • Dörpshus und Bordelumhus

Verkehrskonzept • Sicherungsmaßnahmen für Fußgänger und Radfahrer • Übergang Dorfstraße in West Bordelum • Straßenbeleuchtung

Grünkonzept • Baumpflanzungen an der Dorfstraße in West Bordelum

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Ortsbildgestaltung

Ortsbilderhaltung • Erhaltungssatzung • Bebauungspläne • Kriterien?

Reetdach - Erneuerung • Identifizierung der durch Reetbedachung geprägten Bereiche • Einzelförderung über AktivRegion

Ortsbildentwicklung • Kriterien für künftige Bebauung in ortsbildprägenden Bereichen

Siedlungsentwicklung • Keine Siedlungsentwicklung nordöstlich des Büttjebüller Kirchenwegs

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Rad- und Fußwege

• Ausbau von Rad- und Fußwegeverbindungen

• Verkehrssicherung für Radfahrer und Fußgänger.

Energetische Selbstversorgung

• Energieautarkie Dörpum

• Ausbau der Nah-Wärmeversorgung West-Bordelum

• Strom-/Energieautarkie der Gemeinde, Gemeindewerke

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1.2.4 Nachtrag vom Dezember 2019

Im Rahmen der Vorplanung zur Umsetzung einiger Projekte wurde offensichtlich, dass ein Punkt des Konzeptes nicht ausführlich genug beschrieben wurde, ein weiterer Punkt während der Erstellung des Konzepts von allen Beteiligten vollständig übersehen wurde und die Zuordnung der zentralen Maßnahmen hoher Priorität zu Schlüsselprojekten nicht erfolgt ist.

In Rücksprache mit der Gemeinde werden folgende Punkte ergänzt:

• Im Handlungsfeld Ortsbildgestaltung - Maßnahme 4.3.1: Sicherung des Ortsbildes in prägnanten Bereichen wird die Kennzeichnung von Bereichen für den Erhalt von Reetdächern durch die Nennung von konkreten ortsbildprägenden Reetdachhäusern konkretisiert. • In der Standortanalyse zur sozialen Infrastruktur und Dorfgemeinschaft wird auf die dringende Sanierungsbedürftigkeit der beiden im Gemeindegebiet vorhandenen Feuerwehrgerätehäuser hingewiesen. Im Handlungsfeld Ortskernentwicklung wird die Maßnahme 4.2.4: Sanierung oder Neubau der Feuerwehrgerätehäuser eingefügt. • In der Zusammenfassung wird das Kapitel Schlüsselprojekte eingefügt. Hier erfolgt eine Zuordnung von Maßnahmen hoher Priorität und hoher Relevanz zu der Auswahl der Schlüsselprojekte.

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2. Die Gemeinde

2.1 Landschaftliche Einbindung 2.2 Örtliche Einbindung

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2.1 Landschaftliche Einbindung Ausblick vom Fernsehturm auf die St. Nicolai Kirche und den Ortsteil Ost-Bordelum Bordelum ist eine Gemeinde am Stollberg im Kreis in Schleswig-Holstein. Ihre zehn Ortsteile liegen über das großflächige Gemeindegebiet verteilt auf der Bredstedt-Husumer Geest, am cha- rakteristischen Bordelumer Geesthang, der sich von den Höhen des Stollberges bis an die Grenze der Marsch erstreckt. Ausgedehnte landwirtschaftliche Flächen kennzeichnen die Gemeinde in Geest und Marsch. Sie ist geprägt durch den Stollberg und die Bundes- straße 5, Natur und Windkraft sowie Ortslagen mit noch dörflichem Charakter und z. T. unmittelbarem Blick über die Marsch in Richtung Nordsee. Am Stollberg befinden sich ausgedehnte Waldstücke sowie der Naturerlebnisraum Stollberg (Landschaftsschutzgebiet) und das Naturschutzgebiet Bordelumer und Langenhorner Heide mit Heide- lehrpfad. Die etwa 2.000 Einwohner der Gemeinde leben in insge- samt zehn Ortsteilen. Grünzug zwischen Ost-Bordelum und West-Bordelum Der Ausblick vom Fernsehturm (Bild rechts oben) zeigt den Geest- hang und den durch den Baumbestand versteckten Ortsteil Ost- Bordelum. Im Hintergrund ist ein Teil der zahlreichen Windkraftan- lagen im Gemeindegebiet Bordelum und der Nachbargemeinde Reußenköge zu sehen und am Horizont das nordfriesische Watten- meer. Zwischen den Ortsteilen im Westen der Gemeinde erstrecken sich Grünzüge (Bild rechts unten).

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2.2 Örtliche Einbindung Bushaltestelle „Bordelum, West“ der Linie 1020 (Bordelum – ) Entwicklungsschwerpunkte in der Gemeinde Bordelum, vor allem hinsichtlich der wohnbaulichen Entwicklung, waren in den letzten Jahren die Ortsteile Dörpum sowie Uphusum und West-Bordelum. Sie sind die einwohnerstärksten Ortsteile.

Die westlichen Ortsteile und der Ortsteil Dörpum werden durch die Bundesstraße 5 (B 5) und die Bahntrasse der Strecke Hamburg – Westerland von einander getrennt. Sie verbindet ein Netz aus Gemeindestraßen, Wirtschaftswegen und ehemalige Militärstraßen. Bahnübergänge bestehen an den Straßen Margarethenberg, Heide- weg und Beekensweg (Gemeinde Langenhorn).

Die Nachbarstadt Bredstedt nimmt eine zentralörtliche Funktion ein (Unterzentrum). Als Unterzentrum dient die Stadt auch der Grund- versorgung der Einwohner aus dem Umland. In Bredstedt finden sich Für den „grünen“ Individualverkehr: das Dörpsmobil Einzelhandelsgeschäfte, Dienstleister, Gastronomie und Ärzte. In Bredstedt besteht auch eine Anbindung an den Bahnverkehr (Wester- land - Hamburg) sowie den regionalen Busverkehr (z. B. Bredstedt – Flensburg). Aber auch in der Gemeinde Langenhorn sind Einzel- handelsgeschäfte (vor allem Lebensmittelgeschäfte), Dienstleister, Gastronomie und Ärzte ansässig.

Die umliegenden Orte verbindet zudem einen schützenswerter Natur und - Landschaftsraum im Bereich des Stollbergs sowie der Borde- lumer und Langenhorner Heide mit weitläufigen Weidelandschaften, Wäldern und Teichen.

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2.2 Örtliche Einbindung – Schematische Karte

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3. Standortanalyse 3.1 Übergeordnete Planungen und planerische Rahmenbedingungen 3.2 Siedlungs- und Ortsentwicklung, Wohnen und Wirtschaft 3.3 Soziale Infrastruktur und Dorfgemeinschaft 3.4 Verkehr und Mobilität 3.5 Erneuerbare Energien

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3.1 Standortanalyse Übergeordnete Planungen und planerische Rahmenbedingungen

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3.1.1 Landesentwicklungsplan Landesentwicklungsplan 2010 (Ausschnitt, o. M.)

Überblick:

• die Gemeinde befindet sich im ländlichen Raum

• die Gemeinde ist kein Schwerpunkt für den Wohnungsbau

• nach dem Entwurf des LEP 2018 ergibt sich ein wohnbaulicher Entwicklungsrahmen im Umfang von 107 Wohnungen (abzüglich der fertiggestellten Wohnungen im Jahr 2018)

• die gewerbliche Entwicklung muss sich am „örtlichen Bedarf“ orientieren

• Die Gemeinde befindet sich in einem „Vorbehaltsraum für Natur und Landschaft“ und „Entwicklungsraum für Tourismus und Erholung“

Der Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein von 2010 (LEP) ist Landesentwicklungsplan Entwurf 2018 (Ausschnitt, o. M.) Grundlage für die räumliche Entwicklung des Landes bis zum Jahr 2025. Er unterstützt die Umsetzung der landespolitischen Ziele, die Entwicklung der Teilräume und die Stärkung der kommunalen Pla- nungsverantwortung. Derzeit schreibt die Landesplanungsbehörde den Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein von 2010 fort. Mit der Fortschreibung sollen die Grundsätze und Ziele der Raumord- nung an die Entwicklung angepasst werden. Der neue LEP soll den veränderten Rahmenbedingungen, Herausforderungen und Chancen für eine nachhaltige Raumentwicklung Rechnung tragen und legt die anzustrebende räumliche Entwicklung für 15 Jahre ab Inkrafttreten fest.

Hinweis: Legende zu den Kartenausschnitten am End des Kapitels

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Wohnbauliche Entwicklung Umfang von 10 Prozent in den ländlichen Räumen gebaut werden Grundsätzlich können in allen Gemeinden im Land neue Wohnungen dürfen. gebaut werden. Bei ihren Planungen sollen die Gemeinden die Funk- Mit Beschluss der Landesregierung zum Entwurf der Fortschreibung tionsfähigkeit des Naturhaushalts berücksichtigen, Freiräume sichern des Landesentwicklungsplans und Bekanntmachung im Amtsblatt, und weiterentwickeln, Wohnungsbestände einbeziehen sowie städte- kann der aktualisierte wohnbauliche Entwicklungsrahmen angewen- bauliche und überörtliche Erfordernisse berücksichtigen. Der Umfang det werden. der erforderlichen Flächenneuausweisungen hängt dabei maßgeblich von den Bebauungsmöglichkeiten im Innenbereich ab. Für die Gemeinde Bordelum ergibt sich nach dem LEB 2010 ein verbleibender Entwicklungsrahmen bis zum Jahr 2025 im Umfang von Schwerpunkte für den Wohnungsbau sind die zentralen Orte. Gemäß 43 Wohnungen und nach dem Entwurf des LEP von 2018 ergibt sich dem LEP nimmt die Gemeinde Bordelum keine zentralörtliche Funk- ein Entwicklungsrahmen bis 2030 von 107 Wohnungen (hier sind tion ein. Damit ist die Gemeinde auch kein Schwerpunkt für den jedoch die fertiggestellten Wohneinheiten im Jahr 2018 zu berück- Wohnungsbau. Gemeinden, die keinen Schwer-punkt für den Woh- sichtigen, Daten hierzu liegen noch nicht vor). nungsbau bilden, decken den örtlichen Bedarf. Art und Umfang der wohnbaulichen Entwicklung sind dabei vom Bedarf und von den örtlichen Voraussetzungen abhängig.

Mit der Fortschreibung des Landesentwicklungsplans reagiert die Landesplanung auf den aktuell erhöhten Bedarf an neuen Wohn- ungen in den Gemeinden, der sich nach den aktuellen Prognosen für die nächsten Jahre abzeichnet. Konkret wird der wohnbauliche Ent- wicklungsrahmen durch die Fortschreibung des Landesentwicklungs- plans aktualisiert.

Die Fortschreibung des LEP (Entwurf 2018) sieht vor, dass Gemein- den, die kein Schwerpunkt für den Wohnungsbau sind, im Zeitraum 2018 bis 2030 (bzw. im Planungszeitrum des LEP) bezogen auf ihren Wohnungsbestand am 31.12.2017 (bzw. den aktuell verfügbaren Wohnungsbestand bei Inkrafttreten des LEP) neue Wohnungen im

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Landesentwicklungsplan 2010 (2010 – 2025)

Wohnbaulicher Entwicklungsrahmen der Gemeinde Bordelum nach LEP 2010

Wohnungsbestand am 31.12.2009: 950 Wohnungen

Wohnbaulicher Entwicklungsrahmen bis 2025 gem. LEP (10 %): 95 Wohnungen

Anzahl der fertiggestellten Wohnungen 2010 - 2017: 53 Wohnungen (Neubau und Baumaßnahmen) Verbleibender Entwicklungsrahmen bis 2025: 42 Wohnungen

Fortschreibung Landesentwicklungsplan, Entwurf 2018 (2018 – 2030)

Wohnbaulicher Entwicklungsrahmen der Gemeinde Bordelum nach LEP Entwurf 2018

Wohnungsbestand am 31.12.2017: 1.069 Wohnungen

Wohnbaulicher Entwicklungsrahmen bis 2030 gem. LEP (10 %): 107 Wohnungen

Anzahl der fertiggestellten Wohnungen 2018: 0 (keine Daten) (Neubau und Baumaßnahmen) Verbleibender Entwicklungsrahmen bis 2030: 107 Wohnungen

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Gewerbliche Entwicklung Beispiel für mögliche gewerbliche Entwicklung: Bebauungsplan Nr. 21 Alle Gemeinden können unter Beachtung ökologischer und land- „Bauunternehmen Domeyer“ im Ortsteil Büttjebüll, in Kraft getreten 2016 schaftlicher Gegebenheiten eine bedarfsgerechte Flächenvorsorge für die Erweiterung ortsansässiger Betriebe sowie die Ansiedlung orts- angemessener Betriebe treffen. Flächen für Gewerbe, die nicht die- sen Bedingungen entsprechen, sind vorrangig in den Schwerpunkt- orten auszuweisen.

Gemäß den Grundsätzen des LEP muss sich die gewerbliche Ent- wicklung in den Gemeinden, die nicht zu den Schwerpunkten der Siedlungsentwicklung zählen, am „örtlichen Bedarf“ orientieren bzw. im Rahmen der Ortsangemessenheit bewegen. Bei der Planung von gewerblichen Bauflächen ist davon auszugehen, dass aus landes- planerischer Sicht auch das Gewerbeflächenangebot im benachbar- ten Zentralort Bredstedt zu berücksichtigen ist.

Beispiel: Für bestehende Betriebe zeigt der Bebauungsplans Nr. 21 „Bauunternehmen Domeyer“ im Ortsteil Büttjebüll, dass die Aufstel- lung eines Bebauungsplans im Zusammenhang mit der Ausweisung eines Mischgebiets gem. § 9 Abs. 1 BauNVO ein Mittel zur gewerb- lichen Entwicklung in der Gemeinde Bordelum sein kann.

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Vorbehaltsraum für Natur und Landschaft und Erholung angestrebt werden. Hinsichtlich der touristischen Nut- Nördlich der Dorfstraße (Landesstraße 6) wird im LEP ein Vorbehalts- zung soll dabei vorrangig auf den vorhandenen (mittel-ständischen) raum für Natur und Landschaft ausgewiesen. Dieser erstreckt sich Strukturen aufgebaut werden. Darüber hinaus sollen diese Gebiete westlich bis zur Dorfstraße / Dörpstraat zwischen Sterdebüll und unter Berücksichtigung der landschaftlichen Funktionen durch den West-Langenhorn und östlich bis an die Ortslagen Sönnebüll und Ausbau von Einrichtungen für die landschaftsgebundene Naherho- Dörpum und nördlich bis an die Ortslage Langenhorn (Loheide). lung weiter erschlossen werden.

Die Vorbehaltsräume für Natur und Landschaft umfassen großräumi- In den Entwicklungsgebieten für Tourismus und Erholung sollen der ge, naturraumtypische, reich mit naturnahen Elementen ausgestattete Tourismus in seiner regionalwirtschaftlichen Bedeutung und die land- Landschaften sowie Biotopverbundachsen auf Landesebene. Sie die- schaftsgebundene Naherholung gestärkt und weiterentwickelt wer- nen als Planungsgrundlage für ganzheitliche Schutzansätze sowie zur den. In diesen Gebieten sollen Tourismus und Naherholung auch Entwicklung großflächiger naturbetonter Landschaftsbestandteile und durch die Verbesserung des kulturellen, gastronomischen, sportlichen Kulturlandschaften mit ihren charakteristischen Lebensräumen und und verkehrlichen Angebotes sowie durch Infrastrukturmaßnahmen Lebensgemeinschaften. für die landschaftsgebundene Erholung (wie Rad-, Reit-, Fahr-und Wanderwege, Erlebnispfade, Badestellen, Aussichtspunkte, Infostel- Die Vorbehaltsgebiete sollen der Entwicklung und Erhaltung ökolo- len, Naturinformationszentren und andere) weiterentwickelt werden. gisch bedeutsamer Lebensräume und zur Sicherung der Funktions- fähigkeit des Naturhaushalts dienen und im Rahmen der kommunalen In den Entwicklungsgebieten kommt der Abstimmung und Koopera- Planungen berücksichtigt werden. tion zur Synergienutzung und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit eine hohe Bedeutung zu. Entwicklungsraum für Tourismus und Erholung Landesentwicklungsachse Das Gemeindegebiet befindet sich gemäß dem LEP zudem in einem „Entwicklungsraum für Tourismus und Erholung“. Sie umfassen Räu- Entlang der Bundesstraße 5 wird eine Landesentwicklungsachse aus- me, die sich aufgrund der natur-räumlichen und landschaftlichen Vo- gewiesen, die von Hamburg bis zur dänischen Grenze geht. Die raussetzungen und Potenziale sowie ihrer Infrastruktur für Tourismus Landesentwicklungsachsen sollen zur Verbesserung der räumlichen und Erholung besonders eignen. Standortbedingungen sowie zur Stärkung der Verflechtungsstrukturen im Land beitragen und im Hinblick auf die Stärkung Schleswig- In den Entwicklungsgebieten für Tourismus und Erholung soll eine ge- Holsteins als Wirtschaftsstandort bedarfsgerecht weiterentwickelt zielte regionale Weiterentwicklung der Möglichkeiten für Tourismus werden.

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Landesentwicklungsplan 2010 (Ausschnitt) Landesentwicklungsplan Entwurf 2018 (Ausschnitt)

Legende

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3.1.2 Regionalplan Regionalplan 2002 (Ausschnitt, o. M.)

Im Regionalplan von 2002 (Planungsraum V) sind Ziele und Grund- sätze für die räumliche Entwicklung festgelegt. In den Grundzügen entsprechen die Ausweisungen im Regionalplan denen des Landes- entwicklungsplans. Im Norden der Gemeinde wird ein „Gebiet mit be- sonderer Bedeutung für Natur und Landschaft“ ausgewiesen. Weite Teile des Kreises Nordfriesland, und damit auch die Gemeinde Bor- delung, sind als „Gebiet mit besonderer Bedeutung für Tourismus und Erholung“ ausgewiesen.

Eine Neuaufstellung des gesamten Regionalplans wird in den nächs- ten Jahren erfolgen. Bereits eingeleitet wurden Verfahren zu Teilauf- stellungen der Regionalpläne zum Thema Windenergie.

Landschaftsplan 1999, OT Dörpum (Ausschnitt, o. M.) 3.1.3 Landschaftsplan

Der Landschaftsplan der Gemeinde Bordelum wurde 1999 aufgestellt. Für die Ortslagen steht die Schaffung eines lokalen Biotopverbundes im Vordergrund. Für die Siedlungsbereiche wird das Ziel gesetzt, Na- turerlebnisbereiche zu schaffen und einen innerörtlichen Biotopver- bund zu entwickeln. Maßnahmen hierfür sind gem. Landschaftsplan: Durchführung von Naturschutzmaßnahmen (z. B. Nistkästen für Eulen und Fledermäuse), naturnahe Gestaltung und Pflege öffentlicher und privater Grünflächen, Schaffung von Uferrandsreifen, Anlage von He- cken und Wälder, (z. B. Windschutzpflanzungen), Erhaltung und Pfle- ge von Knicks. Der Landschaftsplan kann beim Amt Mittleres Nord- friesland eingesehen werden.

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3.1.3 Flächennutzungsplan Flächennutzungsplan 1987, OT Büttjebüll (Ausschnitt, o. M.)

Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Bordelum wurde im Jahr 1987 wirksam. Im Flächennutzungsplan wird die Art der Bodennut- zung nach den voraussehbaren Bedürfnissen der Gemeinde in den Grundzügen für das gesamte Gemeindegebiet dargestellt. Aktuell befindet sich die 28. Änderung des Flächennutzungsplan im Ver- fahren. Die Darstellung der Flächennutzungen erfolgte vorwiegend bestandsorientiert. Entwicklungsmöglichkeiten durch die Neuauswei- sung von Flächen wurden bereits ausgeschöpft. Vor allem wohnbau- liche Planungen erfolgten darüber hinaus bedarfsorientiert. Der Flächennutzungsplan kann über den Digitalen Atlas Nord eingesehen werden (https://danord.gdi-sh.de).

3.1.4 Schutzgebiete Landschaftsschutzgebiet „Stollberg“ (Ausschnitt Landwirtschafts- und Umweltatlas, o. M.)

Nördlich der Ortslagen Sterdebüll und West-Bordelum erstreckt sich das Landschaftsschutzgebiet „Stollberg“ (54-NF-01) mit einer Fläche von rund 419 ha. Die Verordnung des Landschaftsschutzgebietes geht auf das Jahr 1952 zurück. Prägend sind vor allem die Heideland- schaften der Bordelumer und Langenhorner Heide. Landschafts- schutzgebiete (LSG) sind rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete, in denen nach § 26 Abs. 1 BNatSchG "ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft erforderlich ist.

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3.2 Standortanalyse Siedlungs- und Ortsentwicklung, Wohnen und Wirtschaft

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3.2.1 Bevölkerungsentwicklung auf Kreisebene

Im Kontext des Kreises Nordfriesland: Wie stellt sich die Bevölkerungsentwicklung im Kreis Nordfriesland dar?

Der Kreis Nordfriesland konnte mit Ende des Jahres 2000 einen Bevölkerungsstand von 164.280 Einwohnern verzeichnen. Bis zum Jahr 2005 stieg die Einwohnerzahl um 1,4 % auf 166.610 und sank bis 2013 wieder um 2,8 % auf einen Stand von 161.923 Einwohnern. Seit 2013 verzeich- net der Kreis Nordfriesland wieder steigende Einwohnerzahlen. Mit Stand vom 31.12.2016 leben im Kreis Nordfriesland 164.926 Einwohner. Gegenüber dem Stand von 2013 ist dies eine Zunahme um 1,85 %. (Quelle: Statistikamt Nord)

Bevölkerungsstand in Nordfriesland am 31.12. Quelle: Statistikamt Nord 168000

167000

166000

165000

164000

163000

162000

161000

160000

159000 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Kreis Nordfriesland

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3.2.1 Bevölkerungsentwicklung auf Kreisebene

Im Kontext des Kreises Nordfriesland: Wie gestaltet sich die demographische Entwicklung im Kreis Nordfriesland?

Der Bevölkerungsstand in der Altersgruppe „0-17 Jahre“ weist seit 2000 eine abnehmende Tendenz auf. Mit einer leicht steigenden Tendenz zeigt sich die Altersgruppe „18 bis 24 Jahre“. Eine deutlich abnehmende Tendenz zeigt sich bei der Altersgruppe „30-49 Jahre“. Die Entwicklung zur alternden Gesellschaft zeigt sich an den Bevölkerungsständen der Altersgruppen „50-64 Jahr“ und „65 Jahr und älter“. (Quelle: Statistikamt Nord)

Bevölkerungsstand nach Altersgruppen im Kreis Nordfriesland am 31.12. Quelle: Statistikamt Nord

2000 2005 2010 2015 2017

48776

48564

46010

39629

39616

39096

38422

38185

37320

36676

33900

33590

33155

32187

31852

30560

29429

28365

26519

26443

13075

12959

12844

12162

12152

9747

9278

8995

8413 8219

0-17 JAHRE 18-24 JAHRE 25-29 JAHRE 30-49 JAHRE 50-64 JAHRE 65 JAHRE UND ÄLTER

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3.2.2 Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Wanderungsbewegungen Bordelum Zwischen den Jahren 2000 und 2009 sind 80 Menschen mehr in die Gemeinde gezogen, als fortgezogen. In den folgenden fünf Jahren Wie stellt sich die Bevölkerungsentwicklung in der (2010 – 2014) hatte die Gemeinde jedes Jahr einen negativen Gemeinde Bordelum dar? Wanderungssaldo zu verzeichnen. Zwischen 2010 und 2014 sind insgesamt 82 Menschen mehr fortgezogen, als neue Bewohner Die Gemeinde Bordelum konnte mit Ende des Jahres 2000 einen zugezogen sind. Bevölkerungsstand von 1.935 Einwohnern verzeichnen. Bis zum Jahr 2009 stieg die Einwohnerzahl auf 2.045 (Zunahme von 110 Einwoh- In den Jahren 2016 und 2017 zeigt sich ein positiver Wanderungs- nern) und sank bis 2014 wieder auf einen Stand von 1.961 Einwoh- saldo von 39 und 14 Zuzügen gegenüber Fortzügen, im Jahr 2017 nern (Abnahme von 84 Einwohnern), womit der Bevölkerungsstand im hingegen wieder ein negativer Wanderungssaldo von -24 Fortzügen Jahr 2000 annähernd wieder erreicht wurde. Seit dem Jahr 2014 gegenüber Zuzügen. verzeichnete die Gemeinde Bordelum wieder steigende Einwohner- zahlen. Ende des Jahres 2016 lebten in der Gemeinde Bordelum Ergebnis: 2.011 Einwohner. Bis Ende des Jahre 2017 ist die Einwohnerzahl wieder auf 1.976 Einwohner gesunken. Damit zeigt sich im be- • Der Bevölkerungsstand liegt mit leichten Schwankungen bei 2.000 Einwohnern und zeigt einen leicht ansteigenden Trend. trachteten Zeitraum eine relativ konstante Bevölkerungszahl, mit leichten Schwankungen, von etwa 2.000 Einwohnern. Der Trend der • Die Bevölkerungsverluste (Sterbefälle und Fortzüge) werden Bevölkerungsentwicklung zeigt einen leichten Anstieg. durch die Bevölkerungsgewinne (Geburten und Zuzüge) ausgeglichen. Natürliche Bevölkerungsbewegung Die Geburtenrate in der Gemeinde Bordelum hat insgesamt eine abnehmende Tendenz. Bis zum Jahr 2008 lag die Geburtenrate noch bei durchschnittlich 21 Kindern pro Jahr. Seit 2009 liegt diese nur noch bei durchschnittlich 14 Geburten pro Jahr. Im Jahr 2016 waren es zuletzt 12 Geburten. Unter Berücksichtigung der Sterbefälle in der Gemeinde ergibt sich seit 2007 dadurch eine überwiegend negative natürliche Bevölkerungsbewegung.

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3.2.2 Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Bordelum

Wie stellt sich die Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Bordelum dar?

Des Diagramm unten zeigt die Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Bordelum zwischen den Jahren 2000 und 2017. Zum Ende des Jahre 2000 konnte die Gemeinde Bordelum 1.935 Einwohner verzeichnen. Die Einwohnerzahl stieg bis 2009 auf 2.045 Einwohner. Ab 2009 sank die Einwohnerzahl wider auf eine Stand von 1961 Einwohner. Zwischen den Jahren 2014 und 2016 stieg die Einwohnerzahl und überschritt erneut die 2.000 Einwohner-Marke. In den Jahren 2016 und 2017 ging die Einwohnerzahl erneut zurück. Die lineare Linie zeigt den Trend einer leicht ansteigenden Einwohnerzahl wischen den Jahren 2000 und 2017. (Quelle: Statistikamt Nord)

Bevölkerungsstand in der Gemeinde Bordelum am 31.12. Quelle: Statistikamt Nord

2060 2045 2037 2029 2040 2025 2023 2016 2020 2011 1999 2001 1998 1992 2000 1982 1978 1976 1980 1961 1960 1945 1935 1940 1932 1920 1900 1880 1860 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Gemeinde Bordelum Linear (Gemeinde Bordelum)

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3.2.2 Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Bordelum

Wie stellt sich die Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Bordelum dar?

In dem Diagramm unten werden die Bevölkerungsgewinne (Geburten und Zuzüge) den Bevölkerungsverlusten (Sterbefälle und Fortzüge) gegenübergestellt. In den Jahren 2003 bis 2009 überwogen die Bevölkerungsgewinne die Bevölkerungsverluste. Zwischen den Jahren 2010 und 2014 überwogen hingegen die Bevölkerungsverlust. Insgesamt zeigt sich dadurch ein relativ ausgewogenes Verhältnis zwischen Bevölke- rungsgewinnen und Bevölkerungsverlusten seit dem Jahr 2000. (Quelle: Statistikamt Nord)

Bevölkerungsgewinne und Bevölkerungsverluste Quelle: Statistikamt Nord

250

200

150

100

50

0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Bevölkerungsgewinne Bevölkerungsverluste

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3.2.2 Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Bordelum

Wie gestaltet sich die demographische Entwicklung in der Gemeinde Bordelum?

Das Durchschnittsalter der Bevölkerung in der Gemeinde Bordelum lag Ende des Jahres 2017 bei 45,1 Jahre. Ende des Jahres 2000 lag das Durchschnittsalter noch bei 39,9 Jahren. Die Bevölkerung in der Gemeinde Bordelum ist damit in 17 Jahren um etwa fünf Jahre älter geworden. Ausschlaggebend hierfür ist die Entwicklung, dass der Bevölkerungsanteil der Altersgruppe der bis zu 17-Jährigen (2000: 20,8 %; 2017: 16,3 %) und auch der 30- bis 49-Jährigen (2000: 32,0 %; 2017: 24,5 %) in den letzten Jahren geringer geworden ist. Der Anteil der über 50-Jährigen ist hingegen stets größer geworden (50-64 Jährige 2000: 19,4 % und 2017: 24,8%; 65 und älter 2000: 15,1 % und 2017: 21,6 %) Relativ konstant zeigt sich in den letzten Jahren der Bevölkerungsanteil der 18- bis 29-Jährigen. (Quelle: Statistikamt Nord)

Bevölkerungsstand nach Altersgruppen in der Gemeinde Bordelum am 31.12. Quelle: Statistikamt Nord

2000 2005 2010 2015 2017

620

601

598

498

491

484

471

449

427

412

403 403

395

386

375

372

364

359

322

292

162

148

141

139

112

111

107

106

104 93

0-17 JAHRE 18-24 JAHRE 25-29 JAHRE 30-49 JAHRE 50-64 JAHRE 65 JAHRE UND ÄLTER

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3.2.3 Bevölkerungsprognosen schen ziehen, die an Nord- und Ostsee ihren Ruhestand verbringen wollen. Wegen der schon seit Jahren anhaltend hohen Zuwanderung Wie wird sich die Bevölkerung voraussichtlich in den Älterer ist in diesen Kreisen in den nächsten Jahren allerdings auch nächsten Jahren entwickeln? mit vergleichsweise hohen Sterbezahlen zu rechnen.

Demographische Bevölkerungsentwicklung Zahlenmäßige Bevölkerungsentwicklung Die Altersstruktur der Bevölkerung in Schleswig-Holstein wird sich in Nach der Bevölkerungsvorausberechnung 2015 bis 2030 für die Krei- den nächsten Jahren weiter verändern. Vor allem der Anteil der se und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein wird angenommen, Älteren nimmt deutlich zu. 2030 werden rund 35% und damit mehr als dass die Einwohnerzahl in Schleswig-Holstein bis 2020 um rund ein Drittel aller Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner 74.000 (+2,6 %) steigen wird. Begründet wird dies mit einer über- 60 Jahre und älter sein. 1990 lag der Anteil noch bei 21%. durchschnittlichen Zuwanderung, die für die nächsten Jahre erwartet wird. Hinsichtlich der Altersstrukturveränderung im Kreis Nordfriesland wird die Anzahl der Einwohner ab 80 Jahren gegenüber dem Stand von Die Einwohnerentwicklung soll regional jedoch unterschiedlich aus- 2014 bis zum Jahr 2030 voraussichtlich um 49 % zunehmen. fallen. So wird erwartet, dass ab 2020 die Einwohnerzahlen in allen Kreisen wieder zurückgehen werden und alle ländlichen Kreise im Dem gegenüber wird die Zahl der unter 20-Jährigen im Kreis Nord- Jahr 2030 weniger Einwohner haben werden als heute. So soll die friesland bis zum Jahr 2030 voraussichtlich um etwa 15 % zurück- Bevölkerungszahl im Kreis Nordfriesland gegenüber dem Bevölke- gehen. rungsstand von 2014 um bis zu 3,9 % zurückgehen. Mehr alte und weniger junge Menschen führen dazu, dass die Hinsichtlich der natürlichen Bevölkerungsentwicklung wird für den Bevölkerung in Schleswig-Holstein und im Kreis Nordfriesland im Jahr Kreis Nordfriesland für die Jahre 2015 bis 2030 ein Geburtendefizit 2030 im Durchschnitt rund 2,3 Jahre älter sein wird als 2014. vorausgesagt (zwischen -10.000 und -15.000 Einwohnern. Der (Quelle: Bevölkerungsvorausberechnung 2015 bis 2030, Statistikamt Wanderungssaldo 2015 bis 2030 von etwas über 10.00 Einwohnern Nord i. A. der Staatskanzlei S.-H., Juni 2016) gleicht das Geburtendefizit nicht aus. Allen ländlichen Kreisen ist gemeinsam, dass die dort zu erwarteten Wanderungsgewinne schon Voraussagen: bald nicht mehr ausreichen, die absehbaren natürlichen Bevölke- • Die Einwohnerzahlen im Kreis NF wird zurückgehen. rungsverluste auszugleichen. • Die Bevölkerung im Kreis NF wird älter. In den Kreise Nordfriesland werden auch zukünftig viele ältere Men-

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3.2.4 Wohnbauliche Entwicklung lich nur noch 1,9 Personen. Quellen: (1) Statistisches Bundesamt, Wohnungsbestand Ende 2016, Wie stellt sich die wohnbauliche Entwicklung allgemein https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2017/0 dar und wie hat sich die Gemeinde bisher entwickelt? 7/PD17_256_31231.html (2) Statistikamt Nord, Durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner in m² in Allgemeine Tendenzen der Wohnraumentwicklung Bordelum, http://region.statistik-nord.de/detail_timeline/15/1501/8/1/347/623/ (3) Statistisches Bundesamt , Haushalte nach Haushaltsgrößen, Die bundesweite Tendenz zu höheren Wohnflächen pro Kopf führt zu https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Indikatoren/LangeReihen/Bevoelke einer stetigen Wohnraumnachfrage auch in Regionen mit stagnieren- rung/lrbev05.html den Bevölkerungszahlen. Laut Statistischem Bundesamt erhöhte sich Wandel der Wohnraumnachfrage durch den demographischen die durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner im Bundesdurch- Wandel und planungsrechtliche Möglichkeiten schnitt von 39,5 qm im Jahr 2000 auf 46,5 qm im Jahr 2016 (1). Auch in der Gemeinde Bordelum ist diese Tendenz festzustellen. Im Jahr Die Bevölkerungs- und Wohnungsbedarfsprognosen zeigen, dass 2000 lag die durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner laut Daten sich der Wohnungsbedarf durch den demographischen Wandel in den des Statistikamtes Nord bei 45,6 m und stieg bis zum Jahr 2016 auf nächsten Jahren deutlich verändern wird. Aufgrund der stark 60,5 qm (2). steigenden Zahl älterer Menschen nimmt vor allem der Bedarf an kleinen Wohnungen zu, während der Bedarf an Einfamilienhäusern Auch die bundesweite Tendenz zu sinkenden durchschnittlichen Per- absehbar kleiner wird. Auch wenn durch das niedrige Zinsniveau sonenzahlen pro Haushalt führt zu einer stetigen Wohnraumnach- derzeit noch eine große Nachfrage nach Einfamilienhäusern besteht, frage in Regionen mit stagnierenden Bevölkerungszahlen. Laut gilt es im Sinne einer nachhaltigen Wohnungsbaupolitik sich auf die Statistischem Bundesamt lag die Zahl der Einpersonenhaushalte in demographischen Veränderungen bereits heute einzustellen und im Deutschland im Jahr 2000 bei rund 36%. Bis zum Jahr 2016 stieg der Rahmen ihrer Bauleitplanung hierauf angemessen zu reagieren. Anteil der Einpersonenhaushalte in Deutschland auf rund 41%. Der Anteil der Zweipersonenhaushalte ist im selben Zeitraum um weniger Das Baugesetzbuch sieht bereits vor, dass bei der Aufstellung von als 1% angestiegen und der Anteil der Drei- und Vierpersonenhaus- Bauleitplänen insbesondere die Bedürfnisse der alten Menschen zu halte jeweils um etwa 2% gefallen (3). Auch in der Gemeinde Borde- berücksichtigen (§ 1 Abs. 6 Nr. 3 BauGB). § 9 Abs. 1 Nr. 8 BauGB lum ist diese Tendenz festzustellen. Nach Daten des Statistikamt ermächtigt die Gemeinden, für bestimmte Personengruppen, die Nord lebten in der Gemeinde Bordelum im Jahr 2000 durchschnittlich objektiv eine besondere Art von Wohnungen benötigen, Bauflächen 2,3 Personen in einer Wohnung, im Jahr 2016 waren es durchschnitt- mittels Festsetzungen im Bebauungsplan vorzusehen.

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3.2.4 Wohnbauliche Entwicklung mehrere kleinere Wohneinheiten entstehen.

Auch ein weiteres Wachstum im Bereich des Tourismus kann sich auf Nutzerseitige Anforderungen an Wohnungen das Wohnraumangebot in der Gemeinde auswirken. Hier wird die Besonderheiten altersgerechter Wohnungen sind z. B. ein ebenerdi- Aufgabe sein, ein ausgewogenen Verhältnis zwischen dauerhaftem ger Wohnungszugang, d. h. Wohnungen müssen ohne die Benutzung Wohnen und touristisch genutzten Wohneinheiten aufrechtzuerhalten. von Treppen zugänglich sein, sowie eine rollstuhlgerechte Ausgestal- tung der Wohnungen. Um den Bedürfnissen älterer Menschen hin- Bisherige wohnbauliche Entwicklung in der Gemeinde sichtlich der Wohnbebauung gerecht zu werden, sind die Anforde- In der Gemeinde Bordelum wurden bisher folgende Bebauungspläne rungen der DIN 18040-2 „Barrierefreies Bauen – Planungsgrund- für den Wohnungsbau aufgestellt: lagen - Teil 2: Wohnungen“ zu berücksichtigen. Sterdebüll Hinsichtlich des Wohnumfeldes spielt für älteren Menschen eine B-Plan Nr. 12 (2001): 21 Baugrundstücke zentrale Lage und eine gute Erreichbarkeit von öffentlichen Einrich- tungen, Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs sowie Uphusum Einzelhandelsgeschäften eine wichtige Rolle. Bezogen auf die B-Plan Nr. 11 (1998): 23 Baugrundstücke Gemeinde Bordelum zeigen sich die Ortsteile Uphusum und West- B-Plan Nr. 16 „Sandweg“ (2012): 9 Baugrundstücke Bordelum als vorteilhaft für den altersgerechten Wohnungsbau. West-Bordelum Zukünftige Aufgaben des Wohnungsbaus B-Plan Nr. 2 (1980): 26 Baugrundstücke Bei der zukünftigen wohnbaulichen Entwicklung wird es weniger B-Plan Nr. 3 (1987): 15 Baugrundstücke darum gehen, neuen Wohnraum zu schaffen, sondern vor allem darum, den bestehenden Wohnraum an die sich zunehmend ent- Dörpum wickelnden Bedürfnisse der Bevölkerung anzupassen. B-Plan Nr. 6 „Dörpum-West“: 16 Baugrundstücke

Bedingt durch den demographischen Wandel wird sich für zahlreiche Aktuell befinden sich mit dem B-Plan Nr. 23 und dem B-Plan Nr. 25 Einfamilienhäuser im ländlichen Raum schon bald die Frage der „Baugebiet Brunacker“ (16 Baugrundstücke) zwei Bebauungspläne in Nachnutzung stellen. Im Zusammenhang mit der steigenden Nach- der Planung. frage nach kleineren Wohneinheiten könnten Bestandimmobilien in der Art umgebaut werden, dass aus einer größen Wohneinheiten

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3.2.5 Innenentwicklung flächen vor. Die Ergebnisse der Untersuchung der Innenentwicklungspotenziale Welche Potenziale für den Wohnungsbau sind im bilden eine planerische Grundlage, um einen aktiven Planungspro- Siedlungsbereich der Gemeinde vorhanden? zess fortzuführen, in dem die Rahmenbedingungen des Wohnungs- baus im Siedlungsbereich weiter konkretisiert werden können und das Innenentwicklung als Chance Erscheinungsbild der Gemeinde weiter bestimmt werden kann. Viele Regionen in Schleswig-Holstein werden in den kommenden Vorgehen Jahren von sinkenden Einwohnerzahlen und einer älter werdenden Bevölkerung betroffen sein. Dies hat deutliche Auswirkungen auf den Grundlage für die Untersuchung der Innenentwicklungspotenziale Umfang und die Art des Wohnungsneubaubedarfs und auch auf die bildeten die Ergebnisse der im Jahr 2017 durchgeführten Unter- (Um-) Nutzungsmöglichkeiten des baulichen Bestandes. Der Fokus suchung des Planungsbüros Springer. Eine erste Prüfung von aktu- der gemeindlichen Entwicklung rückt deshalb in vielen Kommunen - ellen Satellitenbildern ergab, dass sich aufgrund der Bautätigkeiten auch aus Gründen der Infrastrukturkosten - weg vom klassischen auch in dem kurzen Zeitraum zum Teil Änderungen ergeben haben. Neubaugebiet am Ortsrand in Richtung einer behutsamen innerört- Zur Feststellung von potenziellen Flächen für die Innenentwicklung im lichen Ergänzung des baulichen Bestandes. Innenentwicklung ist eine Innenentwicklungsbereich wurden in ersten Schritt Baulücken anhand Chance für eine zukunftsfähige Ortsentwicklung. Sie kann in beson- einer Flurkarten- und Luftbildanalyse identifiziert und mit den Ergeb- derem Maße die Vitalität der Ortskerne und den Werterhalt der nissen der Untersuchung aus dem Jahr 2017 verglichen. Bestandsimmobilien sichern sowie Folgekosten vermeiden. Ein erster Stand der erhobenen Potentialflächen wurde im Rahmen einer der durchgeführten Veranstaltungen von den Teilnehmenden Innenentwicklung als zentrale Aufgabe der Ortsentwicklung überprüft. Auf der Grundlage des Leitgedankens „Innenentwicklung vor Außen- In einem weitern Schritt wurden die erhobenen Potentialflächen im entwicklung“ besteht eine der zentralen Aufgaben der Ortsentwicklung Rahmen einer Ortsbegehung hinsichtlich ihrer Eignung für den Woh- in einer nachhaltigen Flächenvorsorge. Innenentwicklung bedeutet nungsbau und ihrer derzeitigen Nutzung überprüft. dabei nicht bauliche Verdichtung um jeden Preis, sondern eine aktive Ausnutzung der Potenziale für die gemeindliche Entwicklung, die Im Zuge der Innenentwicklungsuntersuchung wurden ebenfalls mög- durchaus auch eine bewusste Betonung von Freiräumen bedeuten liche Entwicklungsflächen mit Planungserfordernis erfasst sowie kann. Somit sieht das Konzept der Innenentwicklung eine kompakte Grünflächen, z. B. für die Entwicklung eines innerörtlichen Biotop- Bebauung mit gleichzeitig ausreichend Raum für Grün- und Frei- verbundes gem. den Zielen des Landschaftsplans.

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3.2.5 Innenentwicklung - Potenzialflächen

Ortsteile Uphusum und West-Bordelum

Nr. Lage Größe Nutzung Anmerkungen

1 Birkenweg, östlich Nr. 17 ca. 1.206 m² Dicht bewachsen mit größeren Gehölzen Baurecht nach § 34 BauGB

2 Sandweg Nr. 12 ca. 818 m² Rasenfläche / Baugrundstück B-Plan Nr. 16

Büttjebüller Kirchenweg, Garten, Rasenfläche mit einzelnen 3 ca. 2.245 m² Baurecht nach § 34 BauGB westlich Nr. 16 Gehölzen

4 Langacker, östlich 2a ca. 622 m² Grünfläche mit Hecke umwachsen Baurecht nach § 34 BauGB

Büttjebüller Kirchenweg, Ggf. Erschließung nicht gesichert, 5 ca. 913 m² Grünfläche / Rasenfläche neben Nr. 12 Baurecht nach § 34 BauGB Meierhof, östlich Nr. 8 und 6 ca. 1.002 m² Weide Baurecht nach § 34 BauGB westlich Nr. 6 Garten/ Rasenfläche mit einzelnen 7 Dorfstraße, westlich Nr. 36 ca. 1.906 m² Baurecht nach § 34 BauGB Gehölzen

Ortsteil Sterdebüll

Nr. Lage Größe Nutzung Anmerkungen

1 Süderweg, östlich Nr. 4 ca. 2.010 m² Rasenfläche, Gehölzbestand Baurecht nach § 34 BauGB

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3.2.5 Innenentwicklung - Potenzialflächen

Ortsteil Büttjebüll

Nr. Lage Größe Nutzung Anmerkungen

Landwirtschaftlich genutzt, Zufahrt zu 1 Westerende, östliche Nr. 17 ca. 1.522 m² Baurecht nach § 34 BauGB südlichem

2 Westerende, westlich Nr. 23 ca. 1.529 m² Weide / Rasenfläche Baurecht nach § 34 BauGB

Dörpstraat, westlich Nr. 5 Rasenfläche, einzelne Gehölze, z. T. 3 ca. 1.476 m² Baurecht nach § 34 BauGB und östlich Nr. 3 Grünland / Ackerland

Ortsteil Ost-Bordelum

Nr. Lage Größe Nutzung Anmerkungen

Erschließung nicht gesichert, 1 Norderende, hinter Nr. 8 ca. 1.275 m² Garten, Kleintierhaltung Baurecht nach § 34 BauGB

2 Norderende, östlich Nr. 6 ca. 655 m² Rasenfläche, einzelner Gehölzbestand Baurecht nach § 34 BauGB

Baurecht nach § 34 BauGB, 3 Dorfstraße, westlich Nr. 7 ca. 1.062 m² Garten, Rasen, landwirtschaftl. Nutzung Hemmnis: Immissionen der Dorfstraße Baurecht nach § 34 BauGB, 4 Süderende, westlich Nr. 3 ca. 1.041 m² Rasenfläche mit Nebenanlage Hemmnis: Immissionen der Dorfstraße Süderende, östlich Nr. 7 und Garten mit Rasen und Gehölzbestand, 5 ca. 1.046 m² Baurecht nach § 34 BauGB westlich Nr. 9 Grundstückszufahrt

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3.2.5 Innenentwicklung - Potenzialflächen

Ortsteil Dörpum

Nr. Lage Größe Nutzung Anmerkungen

Hauptstraße, östlich Nr. 12 Grünland / Weide, straßenbegleitender Baurecht nach § 34 BauGB, 1 ca. 953 m² und westlich Nr. 1a Gehölzbestand landwirtschaftlicher Betrieb in der Nähe Baurecht nach § 34 BauGB, 2 Bekeweg, westlich Nr. 3 ca. 900 m² Grünland / Weide landwirtschaftlicher Betrieb in der Nähe Tiekensweg, östlich Nr. 12 Baurecht nach § 34 BauGB, 3 ca. 1.816 m² Grünland / Weide und westlich Nr. 4 landwirtschaftlicher Betrieb in der Nähe Süderende, hinter 4 ca. 748 m² Garten / Rasen, einzelne Gehölze Baurecht nach § 34 BauGB Tiekensweg Nr. 5 Hauptstraße / Langacker, Garten / Rasenfläche, Gehölze im 5 östlich Langacker Nr. 7 und ca. 1.924 m² Baurecht nach § 34 BauGB Randbereich westlich Hauptstraße Nr. 5 Langacker, westlich Nr. 3 6 ca. 946 m² Garten / Rasenfläche, Nebenanlagen Baurecht nach § 34 BauGB und östlich Nr. 1

7 Langacker, westlich Nr. 8 ca. 1.106 m² Baugrundstück / Grünfläche B-Plan Nr. 6

8 Langacker, östlich Nr. 12 ca. 1.105 m² Baugrundstück / Grünfläche B-Plan Nr. 6

Hauptstraße, östlich Nr. 9 / Rasenfläche, teilw. Gehölze im 9 ca. 1.296 m² Baurecht nach § 34 BauGB Westerende, westlich Nr. 3 Randbereich

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3.2.5 Innenentwicklung - Ergebnis Plan zur Innenentwicklung in den Ortsteilen Uphusum und West-Bordelum (Planausschnitt) Welche Potenziale für den Wohnungsbau sind im Siedlungsbereich der Gemeinde vorhanden?

Im Siedlungsbereich der Gemeinde Bordelum wurden insgesamt 25 potenzielle Flächen für die Innenentwicklung festgestellt.

Aufgrund des begrenzten Rahmens der Untersuchung konnten indi- viduelle für eine Wohnbebauung bzw. -nutzung hinderliche Gegeben- heiten der einzelnen Flächen nicht im Detail untersucht werden. Hinsichtlich gesunder Wohnverhältnisse bleiben Immissionen , z. B. durch Straßenlärm oder landwirtschaftliche Betriebe, weiter zu prüf- en. Auch das Vorkommen von Versorgungsleitungen oder Baulasten wäre weiter zu prüfen.

Es ist davon auszugehen, dass sich die festgestellten potenziellen Flächen für die Innenentwicklung in Privatbesitz befinden und damit nur ein Teil Flächen als Baugrundstücke entwickeln lassen. Der Erfolg der zukünftigen Innenentwicklung hängt daher unmittelbar von der Aktivierung und Bereitschaft der Grundstückseigentümer ab.

Ergebnis: Die Pläne zur Innenentwicklung der einzelnen Ortsteile sind diesem Bericht im Anhang beigefügt. • Im Siedlungsbereich der Gemeinde Bordelum wurden 25 potenzielle Flächen für die Innenentwicklung festgestellt.

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3.2.5 Ortsbild dem ursprünglichen Erscheinungsbild ab. Die historisch gewach- senen Siedlungsbereiche sind auch durch kleiner und geschwungene Wie stellt sich das Ortsbild der einzelnen Ortsteile in Straßenführungen gekennzeichnet mit zum Teil alten Gehölzbestän- der Gemeinde Bordelum dar? den.

Das Ortsbild ist das wahrgenommene Erscheinungsbild der einzelnen Die Qualität des Ortsbildes trägt auch zur Lebensqualität in den Ortsteile. Es wird geprägt durch die charakteristischen Merkmale der einzelnen Ortsteilen bei. Vor dem Hintergrund der landesplanerischen einzelnen Ortsteile. Zu den prägenden Merkmalen zählen neben den Vorgabe „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ und der Bautätig- Gebäuden - hier vor allem die Architektur der Gebäude und die keit in den Siedlungsbereichen ist darauf zu achten, dass die Qualität verwendeten Materialien und deren Farben – auch Straßen, die der Ortsteile erhalten und nach Möglichkeit verbessert wird. Ausstattungen des öffentlichen Raumes, wie z. B. Laternen oder Die Beliebtheit der Ortsteile als Wohnstandort oder touristisches Ziel Sitzbänke, und auch Grünanlagen und Gehölzbestände. Auch die Art hängt ist auch auf die Qualität des Ortsbildes in den Ortsteilen der Einfriedung der Grundstücke und die Gestaltung der privaten zurückzuführen. Gärten können ortsbildprägende Merkmale sein.

Die Ortsteile sind zum größten Teil geprägt durch die historisch Reetdachhaus im Ortsteil Büttjebüll gewachsene Siedlungsstrukturen und zum Teil mehrere Jahrhunderte alte Bestandsgebäude.

In der Gemeinde Bordelum sind regionalbedingt auch gemeinsame charakteristische ortsbildprägende Merkmale vorzufinden. Hierzu zählt vor allem die Dacheindeckung mit Reet. In allen Ortsteilen sind Gebäude mit Reetdächern vorzufinden und ergeben vereinzelt auch prägende Siedlungsbereiche. Der Ortsteil Büttjebüll wird besonders durch Gebäude mit Reetdächer geprägt.

Das ursprüngliche Erscheinungsbild der Ortsteile ist im Allgemeinen durch Gebäude mit roten Klinkern und dunklen Dacheindeckungen geprägt. Umso jünger die Gebäude sind, um so eher weichen sie von

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3.2.6 Wirtschaft Bürgerwindpark Im Oktober 2013 wurde die erste Windkraftanlage des Bürger- Baugewerbe windparks Bordelum III im Teilgebiet Dörpum in Betrieb genommen. Bis 2017 wurden insgesamt 19 Anlagen mit einer Leistung von 56 Gemäß den Daten des Statistikamt Nord bestehen mit Stand vom MW errichtet. 30.06.2017 in der Gemeinde Bordelum insgesamt vier Betriebe im Bauhauptgewerben. Zwei von den Betrieben sind im Hochbau tätig Gewerbesteuereinnahmen und die anderen beiden sind im Bereich vorbereitende Baustellen- Nach Angaben des Statistikamtes Nord konnte die Gemeinde Borde- arbeiten und sonstige spezialisierte Bautätigkeiten tätig. Im Jahr 2009 lum im Jahr 2016 Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 3.137.000 waren nach sechs Betriebe in der Gemeinde Bordelum ansässig. Euro verzeichnen. Drei Jahre zuvor, im Jahr 2013, betrugen die Ge- Handwerk werbesteuereinnahmen noch 694.000 €. Die Zunahme der Gewer- besteuereinnahmen ist im Zusammenhang mit dem Ausbau der im In der Gemeinde Bordelum sind verschiedenste Handwerksbetriebe Gemeindegebiet betriebenen Windkraftanlagen zu sehen. ansässig. Hierzu zählen u. a. Landmaschinentechniker, Malerbetrieb, Tischlereibetrieb, Garten- und Landschaftsbauer. Quelle: Statistikamt Nord; Regionaldaten für Bordelum; Steuern, Finanzen, öffentlicher Dienst; Im Ortsteil Sterdebüll besteht das Landhaus Sterdebüll. Darüber hinaus bestehen, vornehmlich in den westlichen Ortsteilen, zahlreiche Ferienwohnungen im Gemeindegebiet. Im Ortsteil Ost-Bordelum besteht ein gehobene Restaurant.

Einzelhandel und Dienstleistungsbetriebe Im Ortsteil West-Bordelum besteht ein Bächer und bis vor kurzem eine Bankfiliale. Im Ortsteil Ost-Bordelum besteht ein Hofladen mit regionalen Produkten. Im Gemeindegebiet sind weiter einzelne Einzelhandelsbetriebe, z. B. Blumenladen, und Dienstleister ansässig. Abb.rechts: Windkraftanlage in der Gemeinde Bordelum

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3.3 Standortanalyse Soziale Infrastruktur und Dorfgemeinschaft

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Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels ist in den Der Hofladen in Ost-Bordelum vergangenen Jahren die Frage nach der Sicherstellung der Daseinsvorsorge in ländlichen Gemeinden immer drängender geworden. Die Deckung des täglichen Bedarfs an Lebensmitteln, die ärztliche Versorgung, die Schule oder der Kindergarten sowie die gute Erreichbarkeit von Apotheken oder Bankfilialen ist in vielen ländlichen Gemeinden nicht mehr vor Ort gegeben.

Die Gemeinde Bordelum ist von dieser Entwicklung ebenfalls betroffen. Seit einigen Jahren gibt es keine Bankfiliale mehr, auch ein Supermarkt, ein Arzt oder eine Apotheke ist nicht mehr vorhanden. Die Bewohner müssen die entsprechenden Einrichtungen in Bredstedt und Langenhorn nutzen. Vor allem für ältere Menschen oder Menschen ohne PKW stellt dies häufig ein Hindernis dar. In Ost-Bordelum gibt es einen Hofladen und in West-Bordelum einen Bäcker. Die Feuerwehrgerätehäuser in West-Bordelum und Dörpum sind Die Feuerwehr und der Jugendtreff in West-Bordelum-Uphusum sanierungsbedürftig und entsprechen nicht mehr dem heutigen Stand der Technik.

Dennoch ist in der Gemeinde Bordelum eine große Anzahl an sozialen Einrichtungen vorhanden. Hervorzuheben ist hier die Ev. Kindertagesstätte Bordelum-Dörpum mit insgesamt 80 Betreuungsplätzen und die Grundschule Bordelum, ein Standort der Grundschule -Bredstedt-Bordelum mit derzeit 63 Schülern. Ebenso die Freiwillige Feuerwehr Bordelum mit Jugendfeuerwehr, das Jugendzentrum sowie das Schwimmbad. Darüber hinaus existiert in Dörpum das Dorfgemeinschaftshaus Dörpshus Dörpum und in West- Bordelum-Uphusum entsteht derzeit das neue BordelumHus, welches mit den benachbarten Einrichtungen einen Dorfcampus bilden und als Kristallisationspunkt des Dorfes dienen soll.

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Der Mutter-Kind-Kurklinik kommt hier eine eher überregionale Das BordelumHus im Entstehen Bedeutung zu.

Als weitere Einrichtungen sind der Natur und Kultur um den Stollberg e.V., die Kirche, der Sportverein Dörpum und die Sportfreunde Bordelum, der Sozialverband, der DRK Ortsverband, der Reit- u. Fahrverein Stollberg, der Bürger- und Handwerkerverein, der LandFrauenVerein Dörpum, die Fahrbücherei sowie die Alltagshilfen - Netzwerk für Hilfe unter Bürgern im Alltag zu nennen.

Ein großer Teil der sozialen Einrichtungen konzentriert sich im Bereich West-Bordelum-Uphusum. Hier liegen die Schule, die Kindertagesstätte, das im Entstehen begriffene BordelumHus, die Die Lage der sozialen Einrichtung in den westlichen Ortsteilen Feuerwehr, der Jugendtreff sowie der Bäcker in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander. Dieser Bereich kann damit zu Recht als der soziale Dorfmittelpunkt und als der Ortskern der westlichen Ortsteile bezeichnet werden. Der Ortsteil Dörpum verfügt über seinen eigenen Dorfmittelpunkt mit dem Dörpshus Dörpum und dem Sportverein.

Aufgrund der starken Konzentration der sozialen Einrichtungen im Bereich des sich bereits mit den Planungen zum BordelumHus entwickelnden Ortskerns, werden die Maßnahmen zur Sicherung und Stärkung der sozialen Infrastruktur und Dorfgemeinschaft dem Handlungsschwerpunkt Ortskernentwicklung zugeordnet und dort themenübergreifend betrachtet.

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3.4 Standortanalyse Verkehr und Mobilität

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Straßenverbindungen Die Bundesstraße 5 im Bereich West-Bordelum-Uphusum

Mittig durch das Gemeindegebiet verläuft die Bundesstraße 5 (B 5), welche in Richtung Süden eine schnelle Verbindung über Bredstedt und Husum in Richtung Hamburg gewährleistet. In Richtung Norden verbindet sie die Gemeinde mit Niebüll und geht im weiteren Verlauf nach Norden in die dänische Primaerrute 11 in Richtung Esbjerg über.

Die Landesstraße 6 (L 6) verbindet die Ortsteile Bütjebüll, Sterdebüll, Ebüll, Uphusum, West-Bordelum und Ost-Bordelum miteinander und schließt südlich an die B 5 in Richtung Bredstedt an. Im Ortsteil Sterdebüll zweigt von der L 6 die L 191 in nordwestlicher Richtung ab, welche als ein Hauptzubringer für die Fähren in Dagebüll dient. Diesem Umstand ist die besonders in der Urlaubszeit teilweise sehr starke Verkehrsbelastung auf der die sechs Ortsteile verbindenden Dorfstraße geschuldet.

Über die L 4 wird der Ortsteil Dörpum mit Bredstedt verbunden. In nördlicher Richtung besteht hier Anschluss an die B 199 nach Flensburg.

Die Verbindung der sechs weiteren Ortsteile mit dem Ortsteil Dörpum erfolgt über die bereits genannten Bundes- und Landesstraßen oder auf einem direkteren Weg über zwei Gemeindestraßen, welche den Übergang über die parallel zur B 5 verlaufenden Marschbahntrasse gewährleisten.

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Busverbindungen Die Bushaltestelle Bereich West-Bordelum-Uphusum

Das Gemeindegebiet wird von zwei Buslinien der höchsten Netzkategorie bedient:

• Linie 1020 (Niebüll – Bordelum – Bredstedt – Husum) • Linie 1029 (Bredstedt – Bordelum – Schüttsiel) Darüber hinaus besteht in Bredstedt Anschluss an eine Busverbindung der höheren Netzkategorie nach Flensburg: • Linie 1580 (Bredstedt – Flensburg)

Folgende Schulbusse bedienen das Gemeindegebiet: • Linie 1025 (Bredstedt – Langenhorn – Bordelum – Bredstedt) • Linie 1026 (Dörpum – Bordelum – Dörpum) • Linie 1027 (Dörpum – Bredstedt – Dörpum) • Linie 1028 (Bredstedt – Bordelum – – Bredstedt) + Sammeltaxi

• Linie 1130 (Bredstedt – Ost-Bordelum – Stollberg – Dörpum – Langehorn – Bordelum – Bredstedt) • Linie 1643 (Langenhorn – Bordelum – Bredstedt – Schleswig)

Diese Angebote richten sich stark an den Randbedingungen zur Beförderung von Schülerinnen und Schülern aus. Dadurch ergeben sich abseits der Schulanfangs- und Endzeiten große Lücken im Angebot und in den Ferienzeiten besteht nur ein eingeschränktes Angebot in der Flächenerschließung.

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Schienenverbindungen Eines von zwei Dörpsmobilen in Dörpum

Parallel zur B 5 verläuft mittig durch das Gemeindegebiet die Trasse der Marschbahn, welche eine Verbindung von Westerland über Niebüll, Bredstedt und Husum in Richtung Hamburg darstellt. Der nächstgelegene Haltepunkt liegt in Bredstedt. Hier ist ein stündliche Verbindung in beide Richtungen vorhanden. In Husum und Niebüll besteht Anschluss an Züge des Schienenpersonenfernverkehrs.

Regionale Mobilitätskonzepte

• Sammel-Taxi auf niedrig frequentierten Schulbuslinien (Linie 1028) • E-Car-Sharing – zwei gemeindeeigene Elektroautos in Bordelum und Dörpum

Rad- und Fußwegeverbindungen

Innerhalb der einzelnen Ortslagen ist ein guter Ausbauzustand von Fuß- und Radwegen zu verzeichnen, lediglich in Büttjebüll sind keine Bürgersteige vorhanden. Entlang der Landesstraße 4 verläuft ein Radweg von Dörpum nach Bredstedt. Auch entlang der Bundesstraße 5 und der Landesstraße 6 verläuft ein Rad- und Fußweg, welcher die Ortsteile Ost-Bordelum, West-Bordelum, Uphusum, Ebüll und Sterdebüll mit Bredstedt verbindet. Im Bereich Sterdebüll verläuft der Radweg dann weiter entlang der Landesstraße 191 in Richtung Schüttsiel, während der weitere Verlauf der L 6 über Büttjebüll in Richtung Langenhorn ohne Rad- und Fußweg bleibt. Auch viele der Gemeindestraßen sind ohne separaten Rad- und Fußweg ausgeführt. Dies macht sich insbesondere saisonal durch den erhöhten landwirtschaftliche Verkehr negativ bemerkbar.

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Zusammenfassend kann man sagen, dass die Gemeinde Bordelum mit ihren Ortsteilen sehr gut an die regionalen und überregionalen Verkehrswege angeschlossen ist und auch die Versorgung mit dem ÖPNV für eine ländliche Gemeinde als überdurchschnittlich gut zu bewerten ist.

Dem gegenüber steht der in Teilen unbefriedigende Ausbauzustand einiger Fuß- und Radwegeverbindungen zwischen den einzelnen Ortsteilen und die Gefährdung von Fußgängern und Radfahrern durch schnellen PKW-Verkehr und durch ein saisonal erhöhtes Aufkommen von schwerem landwirtschaftlichen Verkehr.

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3.5 Standortanalyse Erneuerbare Energien

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Die Lage der Gemeinde Bordelum an der Westküste Schleswig- Blick von West-Bordelum in Richtung Süden Holsteins bedingt die günstigen Bedingungen für die Produktion von Windstrom. Die großflächige landwirtschaftliche Nutzung begünstigt außerdem den Betrieb von Biogasanlagen. Diese für die Erzeugung von erneuerbarer Energie günstigen naturräumlichen Voraussetzungen haben unter anderem dazu geführt, dass in der Gemeinde Bordelum heute wesentlich mehr erneuerbare Energie produziert wird, als hier verbraucht wird. Betrachtet man nur die Stromproduktion, so ist die Gemeinde Bordelum bereits heute bilanziell energieautark.

Im Gemeindegebiet existieren zurzeit 39 Windenergieanlagen in drei Windparkgesellschaften. Im derzeit in der Aufstellung befindlichen Regionalplan zum Thema Windenergie werden auf dem Gemeindegebiet zwei Windeignungsgebiete dargestellt, welche überwiegend bebaut sind. Im nordöstlichen Gemeindegebiet wurde eine Potentialfläche dargestellt, welche aber nach derzeitigem Stand der Planungen nicht als Eignungsfläche übernommen werden soll. Die Gemeinde setzt sich für die zusätzliche Darstellung dieser Fläche ein, um die Windstromkapazitäten auch in Zukunft noch erhöhen zu können. Darüber hinaus befinden sich zwei Biogasanlagen im Gemeindegebiet, welche neben der Stromproduktion auch Wärme produzieren. Über zwei Nahwärmenetze werden die Ortsteile Dörpum und West-Bordelum mit Wärme versorgt. Im Rahmen der Planungen für das Neubaugebiet in Uphusum und die Erweiterung der Kindertagesstätte gibt es bereits konkrete Pläne für ein weiteres Blockheizkraftwerk und die Erweiterung des Wärmenetzes in diesem Bereich. Ergänzt wird dies durch eine Freiflächen-Photovoltaik- Anlage und privaten Dachsolarstromanlagen.

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Die durch die Gemeinde verlaufende Mittelspannungsleitung verbindet die Ortsteile miteinander und verläuft über das Gelände einer Biogasanlage. Der vor Ort erzeugte Strom wird über das in der Geminde befindliche Umspannwerk in Dörpum in das 110 kV-Netz eingespeist.

Initiiert von einer Interessengemeinschaft zur dezentralen und autarken Eigenversorgung der Gemeinde Bordelum mit erneuerbarer Energie wurde im Rahmen des Projekts ‚Schaufenster Dörpum‘ im Jahre 2018 ein integriertes Quartiersentwicklungskonzept für eine hundertprozentige Eigenversorgung des Ortsteils Dörpum mit erneuerbarer Energie erstellt.

Ihre naturräumlichen und technisch-infrastrukturellen Voraussetzungen prädestinieren die Gemeinde geradezu dafür, als Modellgemeinde für die Post-EEG-Zeit die Möglichkeiten einer regionalen, dezentralen und regenerativen Energieversorgung beispielhaft zu erproben.

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4. Handlungsfelder, Ziele und Maßnahmen

4.1 Innenentwicklung 4.2 Ortskernentwicklung 4.3 Ortsbildgestaltung

4.4 Rad- und Fußwegenetz

4.5 Energetische Selbstversorgung

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4.1 Handlungsfelder, Ziele und Maßnahmen

Innenentwicklung

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Handlungsfeld Innenentwicklung Maßnahme 4.1.1: Potenzielle Flächen für die Innenentwicklung aktivieren.

Beschreibung, Auf der Grundlage des Leitgedankens „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ sind die Ziel und Zweck festgestellten potenziellen Flächen für die Innenentwicklung zu aktivieren. Der überwiegende Teil der 25 festgestellten Potenzialflächen befindet sich in privatem Besitz. Der Erfolg der zukünftigen Innenentwicklung hängt daher unmittelbar von der Aktivierung und Bereitschaft der Grundstückseigentümer ab. Das Ziel der Maßnahme ist es daher, die Eigentümer zu informieren und die Interessen der Eigentümer herauszufinden. Der Zweck der Maßnahme ist entsprechend, die für eine Bebauung zur Verfügung stehenden Grundstücke zu ermitteln. Dies erfolgt im besten Fall durch einen Gemeindevertreter oder den Bürgermeister. Der erste Schritt zur Aktivierung und Klärung der Verfügbarkeit der potenziellen Flächen für den Wohnungsbau ist eine Eigentümerbefragung.

Priorität, Beginn, hoch / sofort / fortlaufend Dauer

Finanzierung keine

Zuständigkeit Bauausschussvorsitzender, Bürgermeister

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Handlungsfeld Innenentwicklung Maßnahme 4.1.2: Entwickeln eines innerörtlichen Grünflächenverbundes.

Beschreibung, Die Siedlungsbereiche der Gemeinde Bordelum zeichnen sich durch zahlreiche Ziel und Zweck Grünflächen und üppige Gehölzbestände aus. Bereits im Landschaftsplan wird das Ziel formuliert, Naturerlebnisbereiche zu schaffen und einen innerörtlichen Biotopverbund zu entwickeln. Ziel der Maßnahme ist daher die zahlreichen Grünflächen (z. B. Ausgleichsflächen, Spielplätze und Sportflächen oder private Grünflächen) miteinander zu verbinden. Zweck der Maßnahme ist es, die natürlichen Lebensräume zu bewahren und weiterzuentwickeln.

Priorität, Beginn, mittlere Priorität / sofort / fortlaufend Dauer

Finanzierung Gemeinde

Zuständigkeit Umweltausschuss, ggf. Arbeitsgruppe

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Handlungsfeld Innenentwicklung Maßnahme 4.1.1: Potenzielle Flächen für die Innenentwicklung aktivieren. / Maßnahme 4.1.2: Entwickeln eines innerörtlichen Biotopverbundes.

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Handlungsfeld Innenentwicklung Maßnahme 4.1.1: Potenzielle Flächen für die Innenentwicklung aktivieren. / Maßnahme 4.1.2: Entwickeln eines innerörtlichen Biotopverbundes.

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Handlungsfeld Innenentwicklung Maßnahme 4.1.1: Potenzielle Flächen für die Innenentwicklung aktivieren. / Maßnahme 4.1.2: Entwickeln eines innerörtlichen Biotopverbundes.

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Handlungsfeld Innenentwicklung Maßnahme 4.1.1: Potenzielle Flächen für die Innenentwicklung aktivieren. / Maßnahme 4.1.2: Entwickeln eines innerörtlichen Biotopverbundes.

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Handlungsfeld Innenentwicklung Maßnahme 4.1.1: Potenzielle Flächen für die Innenentwicklung aktivieren. / Maßnahme 4.1.2: Entwickeln eines innerörtlichen Biotopverbundes.

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4.2 Handlungsfelder, Ziele und Maßnahmen

Ortskernentwicklung

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Handlungsfeld Ortskernentwicklung Maßnahme 4.2.1: Erstellen eines Verkehrskonzeptes für die Ortsteile Uphusum und West-Bordelum.

Beschreibung, Durch die zahlreichen öffentlichen Einrichtungen sind die Ortsteile Uphusum und West- Ziel und Zweck Bordelum stark frequentierte Bereiche. Hinzu kommt der Durchgangsverkehr der Ortsdurchfahrt. Durch das BordelumHus und das geplante Wohngebiet nördlich „Fru- Metten-Weg“ wird in dem Bereich zusätzlicher Verkehr generiert. Im Rahmen einer Bürgerwerkstatt wurden erste mögliche Bestandteile einer Konkretisierung des Verkehrskonzeptes erarbeitet. Neben der Einrichtung einer Einbahnstraße im Bereich „An der Schule“ und zusätzlicher Parkplätze umfassen diese: 1) Die Installation von Ladestationen für E-Fahrräder (bevorzugt an zentralen Stellen, die sich als Treffpunkte anbieten, z. B. das Dörpshus 2) Herstellen eines Zebrastreifens zwischen Schule und Feuerwehr bzw. Jugendtreff 3) Anbringen von Geschwindigkeitsanzeigern „“ im Bereich der Ortsdurchfahrt.

Priorität, Beginn, Höhere Priorität, kurz bis mittelfristig (z. B. können Geschwindigkeitsanzeiger kurzfristig Dauer angebracht werden)

Finanzierung Gemeinde, AktivRegion (Förderung Machbarkeitsstudie)

Zuständigkeit Gemeinde, Bauausschuss, Arbeitsgruppe

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Handlungsfeld Ortskernentwicklung Maßnahme 4.2.1: Erstellen eines Verkehrskonzeptes für die Ortsteile Uphusum und West-Bordelum.

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Handlungsfeld Ortskernentwicklung Maßnahme 4.2.2: Bedarfsgerechter Wohnungsbau.

Beschreibung, Die Prognosen zur zukünftige Bevölkerungsentwicklung und aktuellen Tendenzen der Ziel und Zweck allgemeinen Wohnraumentwicklung weisen darauf hin, dass der Bedarf an kleine und auch altersgerechte Wohnungen zukünftig steigt. Das Ziel der Maßnahme ist entsprechend (sozialen) Wohnraum zu schaffen, der diese Bedürfnisse berücksichtigt. Vorzugsweise bieten sich hierfür die Ortsteile mit zentralen Einrichtungen und guten Anbindungen an den öffentlichen Personennahverkehr an. Ein erstes Projekt im Ortsteil West-Bordelum ist bereits in Planung.

Priorität, Beginn, Hoch / langfristig / fortlaufend Dauer

Finanzierung Gemeinde, Förderung sozialer Wohnungsraum für Mietwohnungsmaßnahmen

Zuständigkeit Gemeinde / Bauausschuss

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Handlungsfeld Ortskernentwicklung Maßnahme 4.2.3: Nachnutzungskonzepte für Leerstand entwickeln.

Beschreibung, Die Räume der ehemaligen VR-Bankgeschäftsstelle stehen leer. Leerstand bietet Raum Ziel und Zweck für eine neue Nutzung. Ziel der Maßnahme ist es ein langfristige oder auch eine „Zwischennutzung“ für die Räume zu finden. Zweck der Maßnahme ist, den Ortsteil zu stärken.

Priorität, Beginn, Mittel/ sofort - mittelfristig Dauer

Finanzierung Gemeinde

Zuständigkeit Gemeinde / Bauausschuss

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Handlungsfeld Ortskernentwicklung Maßnahme 4.2.4: Sanierung oder Neubau der Feuerwehrgerätehäuser in West- Bordelum/Uphusum und Dörpum

Beschreibung, Die beiden Feuerwehrgerätehäuser in West-Bordelum/Uphusum und Dörpum sind Ziel und Zweck dringend sanierungsbedürftig und entsprechen nicht mehr dem heutigen Stand der Technik.

Priorität, Beginn, Hoch / sofort - mittelfristig Dauer

Finanzierung Gemeinde, Förderung durch Land -> Sonderprogramm Feuerwehrhäuser

Zuständigkeit Gemeinde / Bauausschuss

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4.3 Handlungsfelder, Ziele und Maßnahmen

Ortsbildgestaltung

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Handlungsfeld Ortsbildgestaltung Maßnahme 4.3.1: Sicherung des Ortsbildes in ortsbildprägenden Bereichen.

Beschreibung, Als beliebter Wohnstandort zeigt sich in der Gemeinde Bordelum eine rege Bautätigkeit. Ziel und Zweck Um das ursprünglich Ortsbild zu bewahren, dass maßgeblich zur Lebensqualität und der Beliebtheit der Gemeinde beiträgt, rücken mehr und mehr Maßnahmen zur Ortsbilderhaltung in den Vordergrund. Ziel der Maßnahmen sind der Erhaltung der charakteristischen und ortsbildprägenden städtebaulichen sowie gestalterischen Elemente der Bestandbebauung. Für diesen Zweck können verbindliche Satzungen aufgestellt werden, wie z. B. eine Erhaltungssatzung oder ein Bebauungsplan. Ein eigenständiges Förderprogramm der Gemeinde, z. B. nach dem Beispiel der Stadt Niebüll, könnte zum Erhalt vereinzelter und besonders ortsbildprägender Gebäude beitragen.

Priorität, Beginn, Mittelfristig Dauer

Finanzierung Gemeinde, ggf. Förderung (AktivRegion / Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), Stiftungen)

Zuständigkeit Bauausschuss

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Handlungsfeld Ortsbildgestaltung Maßnahme 4.3.1: Sicherung des Ortsbildes in prägnanten Bereichen.

Ortsteil Dörpum

Ortbildprägende Reetdachhäuser Hauptstraße 9, 10 und 13 Osterende 6, 7, 8, 9 und 10 Süderende 1 Sikke 5 Westerende 1, 2, 4 und 5

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Handlungsfeld Ortsbildgestaltung Maßnahme 4.3.1: Sicherung des Ortsbildes in prägnanten Bereichen.

Ortsteil Büttjebüll

Ortbildprägende Reetdachhäuser Dörpstraat 2, 5, 10, 13, 14 und 19 Lund 9 Westerende 4, 5, 7, 8, 11, 13, 15, 16, 18, 20, 23 und 24

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Handlungsfeld Ortsbildgestaltung Maßnahme 4.3.1: Sicherung des Ortsbildes in prägnanten Bereichen.

Ortsteil Sterdebüll und Ebüll

Ortbildprägende Reetdachhäuser Dorfstraße 85 Norderreeg 10 und, 16 Süderweg 12 / Schmale Weg 1

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Handlungsfeld Ortsbildgestaltung Maßnahme 4.3.1: Sicherung des Ortsbildes in prägnanten Bereichen.

Ortsteil West-Bordelum

Ortbildprägende Reetdachhäuser Dorfstraße 38 Meierhof 2, 4 und 10 Rademacherweg 8 Twiete 3 und 10

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Handlungsfeld Ortsbildgestaltung Maßnahme 4.3.1: Sicherung des Ortsbildes in prägnanten Bereichen.

Ortsteil Ost-Bordelum

Ortbildprägende Reetdachhäuser Dorfstraße 1 und 10 Süderende 5, 6 und 7

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Handlungsfeld Ortsbildgestaltung Maßnahme 4.3.1: Sicherung des Ortsbildes in prägnanten Bereichen.

Bereich Stollberg

Ortbildprägende Reetdachhäuser Am Stollberg 8 und 9

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4.4 Handlungsfelder, Ziele und Maßnahmen

Rad- und Fußwegenetz

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Im Rahmen des Erstellungsprozesses des Ortsentwicklungs- konzeptes stellte sich heraus, dass die größten Herausforderungen im Bereich Verkehr und Mobilität in der Verkehrssicherheit liegen. Insbesondere ergab sich der Wunsch nach dem Ausbau von Rad- und Fußwegen zwischen den Ortsteilen, sowie in der Verkehrsberuhigung entlang der Dorfstraße, besonders im Bereich der Schule. Darüber hinaus wurde das Fehlen von Ladesäulen für Elektro-Fahrräder bemängelt.

1. Bau eines Radweges entlang der Landesstraße 6 von Sterdebüll über Büttjebüll nach Langenhorn.

2. Entschärfung der Gefahrensituation für Radfahrer und Fußgänger im Bereich der Kurve der L 6 am südlichen Ortseingang Büttjebüll.

3. Bau eines Radweges entlang der Ole Landstraat von Langenhorn nach Stollberg.

4. Gefahrensituation Am SchwimmbadBau eines Fußweges von Stollberg zur Kirche.

5. Bau eines Radweges entlang der Straße Süderende und in der 8. Gefahrenstelle, wird dieser Punkt in den Handlungsschwerpunkt Verlängerung entlang der Gerichtstraße. Ortskernentwicklung übernommen und im Zusammenwirken mit der weiteren Entwicklung des Ortskerns betrachtet. 6. Bau eines Radweges entlang des Glücksburger Weges in Richtung und . 9. Ladestationen für Elektro-Fahrräder: Auch dieser Punkt wird in den Handlungsschwerpunkt Ortskernentwicklung übernommen und im 7. Bau eines Radweges entlang der Landesstraße 4 von Dörpum in Zusammenwirken mit der weiteren Entwicklung des Ortskerns Richtung Lütjenholm. betrachtet.

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Handlungsfeld Rad- und Fußwegenetz Maßnahme 4.4.1: Bau eines Radweges entlang der Landesstraße 6 von Sterdebüll über Büttjebüll nach Langenhorn.

Beschreibung, Bei dieser Strecke handelt es sich um eine häufig vom Radfahrern frequentierte Strecke Ziel und Zweck zwischen Büttjebüll und den anderen Ortsteilen sowie in Richtung Langenhorn. Hier ist derzeit weder ein Rad- oder Fußweg, noch ein Seitenstreifen vorhanden. Im Bereich der östlichen Ortseinfahrt Büttjebüll liegt eine uneinsichtige Kurve (siehe dazu Maßnahme 3.2). Die Länge betragt ca. 2.800 m. Möglicherweise könnte innerhalb der Ortslagen Sterdebüll und Büttjebüll auf einen Ausbau verzichtet werden.

Priorität, Beginn, Mittlere Priorität. Dauer

Finanzierung Gemeinde, Land, Bund. Förderung über das Landesprogramm ländlicher Raum (LPLR) möglich.

Zuständigkeit Gemeinde.

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Handlungsfeld Rad- und Fußwegenetz Maßnahme 4.4.1: Bau eines Radweges entlang der Landesstraße 6 von Sterdebüll über Büttjebüll nach Langenhorn.

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Handlungsfeld Rad- und Fußwegenetz Maßnahme 4.4.2: Entschärfung der Gefahrensituation für Radfahrer und Fußgänger im Bereich der Kurve der Landesstraße 6 am östlichen Ortseingang Büttjebüll.

Beschreibung, Es handelt sich um eine schlecht einsichtige 90-Grad-Kurve am östlichen Ortsausgang Ziel und Zweck von Büttjebüll. Ein Geh- und Radweg ist hier nicht vorhanden. Die Landesstraße 6 stellt die Hauptverbindung nach Langenhorn dar und wird entsprechend viel befahren. In der Vergangenheit ist es hier immer wieder zu gefährliche Situationen für Radfahrer und Fußgänger gekommen. Es kommen Warnschilder oder andere verkehrsberuhigende Maßnahmen wie Fahrbahnverengungen in Frage.

Priorität, Beginn, Hohe Priorität. Warnschilder können sehr kurzfristig aufgestellt werden. Dauer

Finanzierung Gemeinde, Kreis.

Zuständigkeit Gemeinde

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Handlungsfeld Rad- und Fußwegenetz Maßnahme 4.4.2: Entschärfung der Gefahrensituation für Radfahrer und Fußgänger im Bereich der Kurve der L 6 am südlichen Ortseingang Büttjebüll.

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Handlungsfeld Rad- und Fußwegenetz Maßnahme 4.4.3: Bau eines Radweges entlang der Ole Landstraat von Langenhorn nach Stollberg.

Beschreibung, Bei dieser Strecke handelt es sich um eine regelmäßig vom Radfahrern genutzte Strecke Ziel und Zweck zwischen Langenhorn und Stollberg. Hier ist derzeit weder ein Rad- oder Fußweg, noch ein Seitenstreifen vorhanden. Die Länge betragt ca. 2.500 m

Priorität, Beginn, Niedrige Priorität. Relativ geringe Auslastung. Beeinträchtigungen treten vor allem durch Dauer saisonalen landwirtschaftlichen Verkehr auf.

Finanzierung Gemeinde. Kreis. Förderung über das Landesprogramm ländlicher Raum (LPLR) möglich.

Zuständigkeit Gemeinde.

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Handlungsfeld Rad- und Fußwegenetz Maßnahme 4.4.3: Bau eines Radweges entlang der Ole Landstraat von Langenhorn nach Stollberg.

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Handlungsfeld Rad- und Fußwegenetz Maßnahme 4.4.4: Gefahrensituation Am Schwimmbad

Beschreibung, In der Straße Am Schwimmbad kommt es durch schnell fahrende PKW und durch Ziel und Zweck saisonalen landwirtschaftlichen Verkehr häufig zu Gefahrensituationen. Es wird eine Verkehrsberuhigung erforderlich und möglicherweise eine Sperrung der Straße für landwirtschaftlichen Verkehr. Bei einer Sperrung für landwirtschaftliche Fahrzeuge wären aber die alternativen Wegeverbindungen Ebüller Drift, Birkenweg und Meierhof von einem erhöhten Verkehrsaufkommen betroffen, so dass auch hier über eine Sperrung in Erwägung gezogen werden sollte.

Priorität, Beginn, Hohe Priorität. Dauer

Finanzierung Gemeinde.

Zuständigkeit Gemeinde. Bau- und Wegeausschuss. Konzepterstellung zur Lenkung des landwirtschaftlichen Verkehrs.

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Handlungsfeld Rad- und Fußwegenetz Maßnahme 4.4.4: Gefahrensituation Am Schwimmbad

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Handlungsfeld Rad- und Fußwegenetz Maßnahme 4.4.5: Bau eines Fußweges von Stollberg zur Kirche.

Beschreibung, Auf dieser schmalen Gemeindestraße ist kein Fußweg und kein Seitenstreifen vorhanden. Ziel und Zweck Ein Handlungserfordernis ergibt sich auch hier aus einer Gefährdung von Fußgängern und Radfahrern durch schnellen PKW-Verkehr und schweren saisonalen landwirtschaftlichen Verkehr. Die Länge beträgt ca. 800 m.

Priorität, Beginn, Niedrige Priorität. Relativ geringe Auslastung. Geringe Aussichten auf Finanzierbarkeit. Dauer

Finanzierung Gemeinde. Förderung über das Landesprogramm ländlicher Raum (LPLR) möglich.

Zuständigkeit Gemeinde.

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Handlungsfeld Rad- und Fußwegenetz Maßnahme 4.4.5: Bau eines Fußweges von Stollberg zur Kirche.

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Handlungsfeld Rad- und Fußwegenetz Maßnahme 4.4.6: Bau eines Radweges entlang der Straße Süderende und in der Verlängerung entlang der Gerichtstraße.

Beschreibung, Mit diesem Radweg soll eine sichere und nahezu steigungsfreie Radverbindung nach Ziel und Zweck Bredstedt geschaffen werden. Trotz der inzwischen weit verbreiteten Elektro-Fahrräder wird von vielen Einwohnern der vorhandene aber längere und steigungsreichere Radweg entlang der Landesstraße 6 und dann weiter an der Bundesstraße 5 nach Bredstedt gemieden. Länge ca. 400 m zuzüglich 300 m auf dem Gebiet der Stadt Bredstedt.

Priorität, Beginn, Hohe Priorität. Dauer

Finanzierung Gemeinde, Kreis, Land. Förderung über das Landesprogramm ländlicher Raum (LPLR) möglich.

Zuständigkeit Gemeinde.

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Handlungsfeld Rad- und Fußwegenetz Maßnahme 4.4.6: Bau eines Radweges entlang der Straße Süderende und in der Verlängerung entlang der Gerichtstraße.

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Handlungsfeld Rad- und Fußwegenetz Maßnahme 4.4.7: Bau eines Radweges entlang des Glücksburger Weges in Richtung Vollstedt und Drelsdorf.

Beschreibung, Bei dieser Strecke handelt es sich um eine regelmäßig vom Radfahrern genutzte Strecke Ziel und Zweck zwischen Dörpum zur Landesstraße 12. Hier ist derzeit weder ein Rad- oder Fußweg, noch ein Seitenstreifen vorhanden. Die Länge betragt ca. 1.000 m zuzüglich ca. 1.000 m auf dem Gebiet der Gemeinde Sönnebüll. Dort wäre ein Anschluss an den Radweg entlang der Landesstraße 12 möglich.

Priorität, Beginn, Niedrige Priorität. Relativ geringe Auslastung. Geringe Aussichten auf Finanzierbarkeit. Dauer

Finanzierung Gemeinde. Kreis.

Zuständigkeit Gemeinde.

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Handlungsfeld Rad- und Fußwegenetz Maßnahme 4.4.7: Bau eines Radweges entlang des Glücksburger Weges in Richtung Vollstedt und Drelsdorf.

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Handlungsfeld Rad- und Fußwegenetz Maßnahme 4.4.8: Bau eines Radweges entlang der Landesstraße 4 von Dörpum nach Lütjenholm

Beschreibung, Lückenschluss zwischen dem Radweg von Bredstedt nach Dörpum entlang der Ziel und Zweck Landesstraße 4 und dem an der Landesstraße 13 in Lütjenholm vorhandenen Radweg. Die Länge beträgt ca. 2.600 m zuzüglich 900 m auf dem Gebiet der Gemeinde Lütjenholm. Dort ist der Anschluss an den Radweg entlang der Landesstraße 13 möglich.

Priorität, Beginn, Hohe Priorität, Ausschreibung läuft derzeit. Dauer

Finanzierung Gemeinde, Kreis Nordfriesland, Bund

Zuständigkeit Gemeinde

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Handlungsfeld Rad- und Fußwegenetz Maßnahme 4.4.8: Bau eines Radweges entlang der Landesstraße 4 von Dörpum in Richtung Lütjenholm

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4.5 Handlungsfelder, Ziele und Maßnahmen

Energetische Selbstversorgung

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Der Schwerpunkt in der Entwicklung der erneuerbaren Energien liegt weniger in der Ausweitung der Produktion, sondern vielmehr in der Weiterentwicklung der Nutzung vor Ort. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass in der Gemeinde Bordelum bereits dieses Jahr die erste Windenergieanlage aus der zwanzigjährigen Förderperiode des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) herausfallen wird, bekommt die Entwicklung von Strategien für die Post-EEG-Zeit einen äußerst hohen Stellenwert. Hierbei steht nicht allein die Erhaltung von Wertschöpfung innerhalb der Gemeinde im Vordergrund, sondern die große Palette an Möglichkeiten zur Nutzung der Energie vor Ort, um eine Selbstversorgung mit regional produzierter erneuerbarer Energie aufzubauen.

Initiiert von einer Interessengemeinschaft zur dezentralen und autarken Eigenversorgung der Gemeinde Bordelum mit erneuerbarer Energie wurde im Rahmen des Projekts ‚Schaufenster Dörpum‘ im Jahre 2018 ein integriertes Quartiersentwicklungskonzept für eine hundertprozentige Eigenversorgung des Ortsteils Dörpum mit erneuerbarer Energie erstellt, welches als Blaupause auf die weiteren Ortsteile der Gemeinde angewandt werden soll.

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1. Erweiterung des Nahwärmenetzes in West-Bordelum und Uphusum. Anschluss den derzeit entstehenden BordelumHus, des Neubaus der Kindertagesstätte sowie des geplanten Neubaugebiets.

2. Erweiterung des Nahwärmenetzes in Dörpum zur Einbeziehung der südlich der Ortslage liegenden Siedlungsbereiche.

3. Ermittlung der Machbarkeit von Nahwärmenetzen in den Ortsteilen Büttjebüll, Sterdebüll/Ebüll und Ost-Bordelum.

4. Wasserstoffproduktion zur Speicherung von Energie.

5. ‚Power to gas‘ und ‚Power to heat‘ im Bereich der Biogasanlage südlich von West-Bordelum. Hier liegt das von den Windparks kommende Mittelspannungskabel auf den Flächen der Biogasanlage, so dass hier der Windstrom im Gas oder Wärme gewandelt werden kann und damit dem Verbrauch vor Ort zur Verfügung gestellt werden kann. Dieses Konzept lässt sich auch auf die Verwendung von überschüssigem Windstrom anwenden, welcher derzeit vom Endverbraucher zwar bezahlt wird, aber aufgrund der zu geringen Netz-Kapazitäten nicht produziert werden kann.

6. Langfristig sollte die Gründung von Gemeindewerken für den Betreib von Strom- und Wärmenetzen und den Stromdirektverkauf angestrebt werden. Diese Perspektive soll hier aber nur angerissen und nicht Bestandteil des Maßnahmenkataloges des Ortsentwicklungskonzepts werden.

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Handlungsfeld Energetische Selbstversorgung Maßnahme 4.5.1: Erweiterung des Nahwärmenetzes in West-Bordelum und Uphusum. Anschluss BordelumHus, Neubau der Kindertagesstätte sowie Neubaugebiet.

Beschreibung, Im Rahmen der Planungen für das Neubaugebiet in West-Bordelum-Uphusum und die Ziel und Zweck Erweiterung der Kindertagesstätte gibt es bereits konkrete Pläne für ein weiteres Blockheizkraftwerk und die Erweiterung des Wärmenetzes in diesem Bereich.

Priorität, Beginn, Hohe Priorität. Maßnahme ist bereits in der Planung. Dauer

Finanzierung Gemeinde.

Zuständigkeit Gemeinde.

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Handlungsfeld Energetische Selbstversorgung Maßnahme 4.5.1: Erweiterung des Nahwärmenetzes in West-Bordelum und Uphusum. Anschluss BordelumHus, Neubau der Kindertagesstätte sowie Neubaugebiet.

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Handlungsfeld Energetische Selbstversorgung Maßnahme 4.5.2: Erweiterung des Nahwärmenetzes in Dörpum zur Einbeziehung der südlich der Ortslage liegenden Siedlungsbereiche.

Beschreibung, Weiterentwicklung des vorhandenen Netzes im Ortsteil Dörpum zur Nutzung der aus dem Ziel und Zweck Betrieb der Biogasanlage vorhandenen Wärme.

Priorität, Beginn, Hohe Priorität. Maßnahme ist bereits in der Planung. Dauer

Finanzierung Gemeinde.

Zuständigkeit Gemeinde.

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Handlungsfeld Energetische Selbstversorgung Maßnahme 4.5.2: Erweiterung des Nahwärmenetzes in Dörpum zur Einbeziehung der südlich der Ortslage liegenden Siedlungsbereiche.

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Handlungsfeld Energetische Selbstversorgung Maßnahme 4.5.3: Ermittlung der Machbarkeit von Nahwärmenetzen in den Ortsteilen Büttjebüll, Sterdebüll/Ebüll und Ost-Bordelum.

Beschreibung, Die im Rahmen des Projekts ‚Schaufenster Dörpum‘ gemachten Erfahrung sollen Ziel und Zweck zukünftig für die Versorgung der weiteren Ortsteile der Gemeinde angewandt werden. In einem ersten Schritt muss hier die Machbarkeit einer solchen Nah-Wärmeversorgung nachgewiesen werden. Im nächsten Schritt sind dann konkrete Planungen und die Finanzierung anzuschieben.

Priorität, Beginn, Mittel- bis langfristiges Vorhaben auf dem Weg zur energieautarken Gemeinde. Dauer

Finanzierung Gemeinde.

Zuständigkeit Gemeinde.

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Handlungsfeld Energetische Selbstversorgung Maßnahme 4.5.3: Ermittlung der Machbarkeit von Nahwärmenetzen in den Ortsteilen Büttjebüll, Sterdebüll/Ebüll und Ost-Bordelum.

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Handlungsfeld Energetische Selbstversorgung Maßnahme 4.5.4: Wasserstoffproduktion zur Speicherung von Energie.

Beschreibung, Westlich der Biogasanlage Dörpum verläuft das von den Windparks kommende Ziel und Zweck Mittelspannungskabel, so dass hier der Windstrom in Wasserstoff gewandelt werden kann und damit dem Verbrauch vor Ort zur Verfügung gestellt werden kann. Dieses Konzept lässt sich auch auf die Verwendung von überschüssigem Windstrom anwenden, welcher derzeit vom Endverbraucher zwar bezahlt wird, aber aufgrund der zu geringen Netz- Kapazitäten nicht produziert werden kann.

Priorität, Beginn, Mittlere Priorität. Diese Maßnahme greift erst, wenn die Windenergieanlagen aus der Dauer EEG-Vergütung fallen.

Finanzierung Gemeinde.

Zuständigkeit Gemeinde.

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Handlungsfeld Energetische Selbstversorgung Maßnahme 4.5.5: Power to gas und Power to heat

Beschreibung, Auf der Fläche der Biogasanlage südlich der Ortslage West-Bordelum liegt das von den Ziel und Zweck Windparks kommende Mittelspannungskabel, so dass hier der Windstrom in Gas oder Wärme gewandelt werden kann und damit dem Verbrauch vor Ort zur Verfügung gestellt werden kann. Dieses Konzept lässt sich auch auf die Verwendung von überschüssigem Windstrom anwenden, welcher derzeit vom Endverbraucher zwar bezahlt wird, aber aufgrund der zu geringen Netz-Kapazitäten nicht produziert werden kann.

Priorität, Beginn, Mittlere Priorität. Diese Maßnahme greift erst, wenn die Windenergieanlagen aus der Dauer EEG-Vergütung fallen.

Finanzierung Gemeinde.

Zuständigkeit Gemeinde.

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5. Zusammenfassung

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Die Gemeinde Bordelum ist wie viele Gemeinden im ländlichen 2. Ortsbildgestaltung Raum vom Strukturwandel betroffen. Sie muss mit der Der Handlungsschwerpunt Ortsbildgestaltung betrifft alle zehn Globalisierung, der Digitalisierung, dem demografischen Wandel, Ortsteile der Gemeinde und umfasst die Themen Ortsbilderhaltung dem Klimawandel, sich verändernden Lebensgewohnheiten und und künftige Ortsbildentwicklung, Reetdach-Erneuerung und den damit einhergehenden Veränderungen auf funktionaler und Siedlungsentwicklung. siedlungsstruktureller Ebene umgehen. Vor dem Hintergrund dieser Veränderungen hat die Gemeinde sich intensiv mit ihrer zukünftigen 3. Rad- und Fußwegenetz Entwicklung auseinandergesetzt und unter Beteiligung der Der Handlungsschwerpunt Rad- und Fußwegenetz umfasst Bevölkerung und betroffener Akteure ein Ortsentwicklungskonzept verschiedene Maßnahmen zur Verkehrssicherung für Fußgänger erarbeiten lassen. und Radfahrer sowie den Neu- und Ausbau von Rad- und Fußwegeverbindungen im ganzen Gemeindegebiet. Im Ortsentwicklungskonzept wurden die Themen Siedlungs- und Ortsentwicklung, soziale Infrastruktur und Dorfgemeinschaft, 4. Energetische Selbstversorgung Verkehr und Mobilität sowie erneuerbare Energien bearbeitet. Der Handlungsschwerpunt Energetische Selbstversorgung umfasst verschiedene Maßnahmen zum kurz- und mittelfristigen Ausbau der Nach einer ausführlichen Analyse der Stärken und Schwächen Nah-Wärmeversorgung und mittel- bis langfristig zur Schaffung sowie der Potentiale und der allgemeinen und örtlichen einer autarken Selbstversorgung der Gemeinde mit erneuerbarer Rahmenbedingungen wurden unter breiter Beteiligung der Energie. Bevölkerung Ideen und Entwicklungsziele formuliert. Im Rahmen des Maßnahmen- und Umsetzungskonzepts wurden die Jeder Handlungsschwerpunkt umfasst ein Bündel von Maßnahmen, Themenbereiche in folgende Handlungsschwerpunkte gegliedert: welche in separaten Maßnahmenblättern beschrieben, bewertet und priorisiert werden. Darüber hinaus werden Erst-Zuständigkeiten 1. Innenentwicklung und Ortskernentwicklung zugeordnet und Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten Der themenübergreifende Handlungsschwerpunkt Ortskernentwick- aufgezeigt. lung fokussiert auf die Ortsmitte im Bereich West-Bordelum- Uphusum und umfasst mit der Entwicklung des sozialen Dorfmittel- Die Gemeinde Bordelum hat das Ortsentwicklungskonzept am punkts auf großmaßstäbiger Ebene die Themen Wohnen, soziale ……………………… als informellen Handlungsleitfaden für die Infrastruktur, Verkehrskonzept und Grünkonzept sowie die kommunalpolitische Arbeit der kommenden 10 bis 15 Jahre Potenziale der Innenentwicklung. beschlossen.

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Übersicht der Maßnahmen

Innenentwicklung  Potenzielle Flächen für die Innentwicklung aktivieren (Hohe • Wasserstoffproduktion zur Speicherung von Energie (Mittlere Priorität, 4.1.1) Priorität, 4.5.4) • Entwicklung eines innerörtlichen Grünflächenverbundes (Mittlere • „Power to gas“ und „Powe to heat“ (Mittlere Priorität, 4.5.5) Priorität, 4.1.2) Ortskernentwicklung Rad- und Fußweggenetz  Erstellen eines Verkehrskonzeptes für die Ortsteile Uphusum und  Entschärfung der Gefahrensituation für Radfahrer und Fußgänger West-Bordelum (Hohe Priorität, 4.2.1) im Bereich der Kurve der Landstraße 6 am östlichen Ortseingang  Bedarfsgerechter Wohnungsbau (Hohe Priorität, 4.2.2) Büttjebüll (Hohe Priorität, 4.4.2)  Nachnutzungskonzepte für Leerstand entwickeln (Mittlere Priorität,  Gefahrensituation am Schwimmbad (Hohe Priorität, 4.4.4) 4.2.3)  Bau eines Radweges entlang der Straße Süderende und in der  Sanierung oder Neubau der Feuerwehrgerätehäuser in West- Verlängerung entlang der Gerichtsstraße (Hohe Priorität, 4.4.5) Bordelum/Uphusum und Dörpum  Bau eines Radweges entlang der Landstraße 4 von Dörpum nach • Ortsbildgestaltung Lütjenholm (Hohe Priorität, 4.4.8) • Sicherung des Ortsbildes in ortsbildprägenden Bereichen (Mittlere • Bau eines Radweges entlang der Landstraße 6 von Sterdebüll Priorität, 4.3.1) über Büttjebüll nach Langenhorn (Mittlere Priorität, 4.4.1) • Bau eines Radweges entlang der Ole Landstraat von Langenhorn nach Stollberg (Niedrige Priorität, 4.4.3) Energetische Selbstversorgung • Bau eines Fußweges von Stollberg zur Kirche (Niedrige Priorität,  Erweiterung des Nahwärmenetzes in West-Bordelum und 4.4.5) Uphusum. Anschluss BordelumHus, Neubau der Kindertagesstätte • Bau eines Radweges entlang des Glücksburger Weges in sowie Neubaugebiet (Hohe Priorität, 4.5.1) Richtung Vollstedt und Drelsdorf (Niedrige Priorität, 4.4.7)  Erweiterung des Nahwärmenetzes in Dörpum zur Einbeziehung der südlich der Ortslage liegenden Siedlungsbereiche (Hohe Priorität, 4.5.2) Legende: • Ermittlung der Machbarkeit von Nahwärmenetzen in den Ortsteilen  Maßnahmen mit hoher Priorität Büttjebüll, Sterdebüll, Ebüll und Ost-Bordelum (Mittlere Priorität, 4.5.3) • Maßnahmen mit mittlerer oder niedriger Priorität

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Schlüsselprojekte

Als Schlüsselprojekte werden diejenigen Maßnahmen eingestuft, welche einerseits mit hoher Priorität eingestuft wurden und andererseits nicht nur der kurzfristigen Behebung eines offensichtlichen Missstandes oder der Abwehr einer Gefahr dienen, sondern langfristig der nachhaltigen Entwicklung der Gemeinde und ihrem Umgang mit den Herausforderungen der kommenden Jahre.

Ortskernentwicklung • Erstellen eines Verkehrskonzeptes für die Ortsteile Uphusum und West-Bordelum (4.2.1) • Bedarfsgerechter Wohnungsbau (4.2.2) • Sanierung oder Neubau der Feuerwehrgerätehäuser in West-Bordelum/Uphusum und Dörpum (4.2.4)

Ortsbildgestaltung • Sicherung des Ortsbildes in ortsbildprägenden Bereichen durch den Erhalt von Reetdächern. (4.3.1)

Energetische Selbstversorgung • Erweiterung des Nahwärmenetzes in West-Bordelum und Uphusum. Anschluss BordelumHus, Neubau der Kindertagesstätte sowie Neubaugebiet (4.5.1) • Erweiterung des Nahwärmenetzes in Dörpum zur Einbeziehung der südlich der Ortslage liegenden Siedlungsbereiche (4.5.2)

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Literatur- und Quellenverzeichnis

Abschlussbericht zur Erstellung eines integrierten Quartierskonzeptes "Schaufenster Statistikamt Nord, Durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner in m² in Bordelum, Dörpum", ARGE Energie Dörpum, Ahneby 2018 http://region.statistik-nord.de/detail_timeline/15/1501/8/1/347/623/

Bevölkerungsstand in Bordelum am 31.12. - Zeitreihe, Statistisches Amt für Hamburg Statistisches Bundesamt , Haushalte nach Haushaltsgrößen, und Schleswig-Holstein, Kiel 2018 https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Indikatoren/LangeReihen/Bevoelkerung/lrb ev05.html Demographiebericht - Ein Baustein des Wegweisers Kommune, Bertelsmann Stiftung, 2018 Wohnungsmarktprognose 2030 für S.-H., "empirica ag i. A. Ministeriums für Inneres Denkmalliste Nordfriesland, Landesamt für Denkmalpflege, 2018 und Bundesangelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein", Berlin 2018

Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein 2010, Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein

Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein, Entwurf 2018 Fortschreibnug, Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration des Landes Schleswig- Holstein – Abteilung Landesplanung und ländliche Räume

Landschaftsplan der Gemeinde Bodelum, Büro Olaf, 1999

Landschaftsplan Bordelum, Gemeinde Bordelum über Amt , 2018

Masterplan Daseinsvorsorge - Kreis Nordfriesland, Nordfriesland 2011

Modernisierung ländlicher Wege, Fördermöglichkeiten im Rahmen des Landesprogramms ländlicher Raum (LPLR) 2014-2020

Neufassung 2002 des Regionalplans für den Planungsraum V, Landesteil Schleswig (Schleswig-Holstein Nord) des Landes Schleswig-Holstein, Ministerium für ländliche Räume, Landesplanung, Landwirtschaft und Tourismus – Landesplanungsbehörde, Oktober 2002

Statistikamt Nord, Regionaldaten für Bordelum Zugriff, Mai 2019

Statistisches Bundesamt, Wohnungsbestand Ende 2016, https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2017/07/PD17 _256_31231.html

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