Endbericht | Langfassung
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Scheibbs Im Zentrum Endbericht | Langfassung Impressum Diese Arbeit stellt die zentralen Ergebnisse unserer Projektarbeit im Zuge der Lehrveranstaltung „Projektseminar aus Angewandter Geographie, Raumforschung und Raumordnung“ aus dem Masterstudium Raumforschung und Raumordnung an der Universität Wien dar. Sofern nicht anders angegeben, sind die Ergebnisse und Graphiken als Produkte eigener Berechnungen, Ana- lysen und Grafik zu sehen. Die Symbole der Kapitelblätter sind der Homepage „flaticon.com“ entnommen. Leitung der Lehrveranstaltung Dr. Peter Görgl | Institut für Geographie und Raumforschung Univ.- Prof. Dr. Axel Priebs | Institut für Geographie und Raumforschung Autor*innen Mateja Abrisin | Tourismus Dominik Ebenstreit | Bevölkerung, Prognosen und Mobilität Alexander Offenbacher | Wirtschaft Stephanie Rafenstein | Daseinsvorsorge Ulrike Stroissnig | Klima, Freiraum und Umwelt Sebastian Zenz | Siedlungsentwicklung Layout und Design Dominik Ebenstreit InhaltInhalt 1. Einleitung ........................................................................................................................................... 1 1.1. Ziele und Forschungsfragen ..................................................................................................... 2 1.2. Methoden .................................................................................................................................... 2 2. Bestandsanalyse .............................................................................................................................. 3 2.1. Bevölkerung und Prognosen ..................................................................................................... 5 2.2. Siedlung und Daseinsvorsorge ............................................................................................... 16 2.3. Freiraum, Energie und Umwelt ............................................................................................... 24 2.4. Wirtschaft und Tourismus ...................................................................................................... 34 2.5. Mobilität .................................................................................................................................... 45 3. Synthese .......................................................................................................................................... 63 3.1. SWOT-Analyse .......................................................................................................................... 64 3.2. Funktionen der Stadt und der Mobilität ................................................................................. 71 3.3. Handlungsempfehlungen für Scheibbs ................................................................................. 74 3.4. Drei Leuchttürme für Scheibbs ............................................................................................... 82 1. Einleitung 1 | EINLEITUNG Seite | 1 1.1. Ziele und Forschungsfragen Im Zuge der Lehrveranstaltung „Projektseminar aus Angewandter Geographie, Raumforschung und Raumordnung“ an der Uni Wien durfte unsere Projektgruppe die Entwicklung der Gemeinde Scheibbs genauer untersuchen. Dabei sollten uns folgende vier Fragen unsere Forschung leiten: ▪ Wie hat sich die Gemeinde Scheibbs in den letzten Jahren in den Bereichen Demogra- phie, Wirtschaft, Freiraum, Tourismus, Siedlungsstruktur und der Daseinsvorsorge ent- wickelt? ▪ Welche Rolle kann die Mobilität - und hier vor allem die nachhaltige Mobilität - für die weitere räumliche und soziale Entwicklung in der Gemeinde Scheibbs spielen (auch im Bezug zur siedlungstechnischen und wirtschaftlichen Entwicklung)? ▪ Welche Funktionen erfüllt Scheibbs als Bezirksstadt und Endpunkt der Erlauftalbahn und wie sieht die dahingehende Abstimmung mit Wieselburg und Purgstall (auch in Zukunft) aus? ▪ Welche Handlungsempfehlungen können für zukünftige Entwicklungen gegeben wer- den? Wie man aus den Fragen ableiten kann, stellt unser zentrales Untersuchungsgebiet die Ge- meinde Scheibbs dar. Nichtsdestoweniger besitzt die Stadt Scheibbs mit ihrer Rolle als Bezirks- stadt, zentraler Ort und Endstation der Erlaufbahn eine überaus präsente regionale Strahlkraft, die wir in all ihren Facetten in unsere Untersuchungen mit einbeziehen müssen. Denn wir sind der Meinung: Eine Gemeinde ist nicht ohne ihren Kontext zu denken - und schon gar nicht zu planen. Der Leser / die Leserin dieser Zeilen darf also nicht verwundert sein, wenn Ergebnisse von Untersuchungen, die über die Gemeindegrenzen hinaus reichen, in den folgenden Themen- kapiteln auftauchen. 1.2. Methoden Wie aus der ersten der vier zentralen Fragen hervorgeht, haben wir uns zunächst zum Ziel ge- nommen, ein möglichst ganzheitliches Bild der Gemeinde Scheibbs zu erfassen. Zweck der da- raus resultierenden Bestandsanalyse war es, innerhalb verschiedener Themengruppen die aktu- elle Situation der Gemeinde zu erfassen und in einer anschließenden Synthese zusammenzu- fassen. Dadurch war eine Beantwortung der restlichen drei Forschungsfragen unter Einbezug möglichst vieler Einflussfaktoren mit der nötigen Präzision möglich. So unterschiedlich die verschiedenen Blickwinkel sein sollten, aus denen wir Scheibbs betrach- ten wollten, so vielfältig sollten auch die Methoden sein, die zum Einsatz kamen. Folgende Me- thoden stellten die Säulen unserer Forschung dar: ▪ Drei Experteninterviews mit lokalen Akteuren aus den Bereichen Siedlung, Mobilität, Kultur und Wirtschaft ▪ Stadtspaziergang mit Bürgermeister Franz Aigner und Kulturamtsleiter Bernhard Hofe- cker mit anschließender Reflexion ▪ Bevölkerungs- und Altersgruppen-Prognose ▪ räumlich-statistische Auswertungen ▪ Erreichbarkeitsanalysen ▪ Luftbildauswertungen in Bereichen, die nur schwer erreichbar sind ▪ Begehungen und Dérive ▪ Internet- und Literaturrecherche ▪ abschließende SWOT-Analyse über alle Themengruppen Seite | 2 2. Bestandsanalyse 2 | BESTANDS- ANALYSE Seite | 3 In der ersten Phase unseres Projektes führte unsere Projektgruppe eine intensive Bestandsauf- nahme nach mehreren Themenfeldern durch. Dabei ging es vorrangig um die Ist-Situation auf dem Gemeindegebiet von Scheibbs, aber auch um zukünftige Entwicklungskorridore. In den fünf folgenden Kapiteln sollen die Ergebnisse übersichtlich dargestellt werden. Aufgrund der außergewöhnlichen Situation in diesem Semester konnten einige Methoden, die wir forciert hätten, nicht umgesetzt werden. Wir versuchten, diese so gut es ging durch kontakt- lose Methoden wie statistische Auswertungen, Luftbildanalyse, Analyse von geostatistischen Daten oder auch durch distanzwahrende qualitative Methoden, wie Interviews oder auch Video- und Quellenauswertung zu kompensieren. Seite | 4 2.1. Bevölkerung und Prognosen 2.1. Bevölkerung und Prognosen Seite | 5 „Die Menschen, nicht die Häuser, machen die Stadt.“ - Dieses englische Sprichwort passt her- vorragend zum Thema dieser Seite. Die Bevölkerung von Scheibbs, ihre Handlungen, ihre Zu- sammensetzung und ihre Entwicklung werden hier in den Mittelpunkt gestellt und damit ein Fun- dament für raumordnerische Entscheidungen in allen Bereichen gelegt. Drei Bereiche waren uns bei der Analyse besonders wichtig und lassen sich mit den folgenden Fragen gut zusammen- fassen: ▪ Wie setzt sich die Bevölkerung in Scheibbs derzeit zusammen? ▪ Kann man daraus Muster innerhalb der Gemeindegrenzen erkennen, die darauf schlie- ßen lassen, dass man raumordnerisch intervenieren sollte? ▪ Wie wird sich die Gemeinde in den nächsten 15 Jahren entwickeln, wenn man nicht pla- nerisch einschreitet? Eine Darstellung der derzeitigen Situation Ein Berg von Daten Die Analyse der derzeitigen Situation wie auch die Analyse der Sozialräume konnten wir durch Bearbeitung einer Fülle von Daten durchführen. Diese Daten, die aus Rasterdaten mit der Auflö- sung von 250m sowie umfangreichen Datensätzen auf Gemeindeebene gewonnen wurden, wer- den in den folgenden Texten auf drei für die Planung relevanten Betrachtungsebenen dargestellt: ▪ Gesamtgemeinde ▪ Gemeindeteile (insgesamt 9 Ortsteile) ▪ Rasterzellen (insgesamt 296 Rasterzellen, wobei manchmal fehlende Werte vorkamen) Dabei ist hervorzuheben, dass die Daten, die sich auf die Gesamtgemeinde beziehen, vom Ser- vice "Blick auf die Gemeinde" der Statistik Austria stammen, wohingegen die Zahlen der Gemein- deteile aus den Rasterzellen-Werten gewonnen wurden. Da die Statistik Austria jedoch erst Da- ten ab einer gewissen Rasterzellenbesetzung (aus Datenschutzgründen) zur Verfügung stellt, kommt es auf Ebene der Gemeindeteile und der Rasterzellen zu einer gewissen Untererfassung in der Zählung. Damit müssen die erhaltenen und hier dargestellten Werte immer als ein Nähe- rungswert betrachtet wer- den. Die nebenstehende Abbil- dung (Abb. 1) zeigt, welche Gemeindeaufteilung für die Analyse gewählt wurde. Dabei haben wir uns an die Aufteilung in Ortsteile gehalten, jedoch in manchen Fällen Raster- zellen zu anderen Ortstei- len hinzugefügt. Die Ort- steile "Scheibbs-Heuberg", "Neubruck" und "Saffen" haben wir neu abgegrenzt. Abb. 1.: Darstellung der Teilräume der Analyse; Daten: Statistik Austria und OSM (2020); Graphik: eigener Entwurf Seite | 6 Natürliche Bevölkerungsveränderung Die natürliche Bevölkerungsveränderung lässt sich am besten mithilfe der Geburtenbilanz - also der Geburten eines Jahres abzüglich der Sterbefälle eines Jahres - beschreiben und analysieren. Ist die Bilanz negativ, so sterben mehr Menschen im Laufe des Jahres als durch Geburten wieder hinzukommen. Dies lässt die Bevölkerungszahl schrumpfen