Fürstliche Herrschaft Und Kirche Brandenburg Und Burgund in Der Mitte Des 15
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Fürstliche Herrschaft und Kirche Brandenburg und Burgund in der Mitte des 15. Jahrhunderts von Maître d’Histoire Thomas Alexander Letz von der Fakultät I – Geisteswissenschaften der Technischen Universität Berlin zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Philosophie - Dr. – phil. - genehmigte Dissertation Promotionsausschuss: Vorsitzende: Prof. Dr. phil. Monika Walter Berichter: Prof. em. Dr. phil. Ernst Pitz Berichter: Prof. Dr. phil. Werner Dahlheim Berichter: Privatdozent Dr. phil. Detlev Kraack Tag der Wissenschaftlichen Aussprache: 18. Juli 2003 Berlin 2004 D 83 2 Ernst Pitz gewidmet 3 Danksagung Die vorliegende Untersuchung zur fürstlichen Kirchenpolitik im Spätmittelal- ter stellt das Ergebnis von etwas mehr als drei Jahren Forschungsarbeit dar. Seit Ok- tober 1999 habe ich mich mit der verfassungsgeschichtlichen Frage nach den Bezie- hungen zwischen fürstlicher Herrschaft und Kirche beschäftigt. Im Juli 2003 wurde die fertiggestellte Arbeit vom Institut für Geschichte der Technischen Universität Berlin als Promotion angenommen. Neben der eigenen Arbeitsleistung ist ein solches Unterfangen immer auch auf die Unterstützung anderer angewiesen. Als ersten möchte ich daher meinen Doktor- vater Professor Dr. Ernst Pitz erwähnen, dem diese Arbeit voller Dankbarkeit ge- widmet ist. Seine Betreuung hat sich neben den vielfältigen fachlichen Anregungen durch ein sehr angenehmes Miteinander ausgezeichnet und die Zusammenarbeit mit ihm zu etwas Besonderem gemacht. Dankbar bin ich ihm dafür, daß er die Betreuung trotz seiner schweren Erkrankung fortgesetzt hat. Herrn Professor Dr. Werner Dahl- heim danke ich für die kurzfristige Übernahme eines Gutachtens ebenso wie Herrn Dr. habil. Detlev Kraack, der das Entstehen der Arbeit von Beginn an mit Interesse verfolgt hat. Auch meinem Gymnasiallehrer Jörg Goldbeck, der mich mit seinem quellennahen Unterricht zum Studium der Geschichte geführt hat, sei an dieser Stelle gedankt. Die Durchführung dieser Arbeit wurde mir durch ein dreijähriges Promo- tionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes ermöglicht, der ich an dieser Stelle nicht nur für die großzügige finanzielle Unterstützung, sondern auch für die zahlreichen begleitenden Fördermaßnahmen und die in diesem Rahmen be- gründeten Freundschaften herzlich danken möchte. Ohne dieses Stipendium wäre die vorliegende Untersuchung wohl nicht zustande gekommen. Dem Deutschen His- torischen Institut in Paris und dessen Direktor Professor Dr. Werner Paravicini danke 4 ich für die Unterstützung eines dreimonatigen Forschungsaufenthaltes in Paris, Lille, Dijon und Brüssel. Nicht zuletzt ermöglichten meine Eltern, Monika und Siegfried Letz, durch ihre finanzielle Hilfe den Abschluß dieser Arbeit. Ebenso sei all den Mitarbeitern der von mir besuchten Archive und Bibliothe- ken gedankt, die mich während der letzten Jahre begleitet und mir manch wertvolle Hilfe geleistet haben. Ein besonders herzlicher Dank geht dabei an die Bibliothek des Friedrich-Meinecke-Instituts der Freien Universität Berlin, an die Staatsbibliothek Berlin, an die Bibliothèque Nationale in Paris sowie das Archive départementale du Nord in Lille, das Archive départementale de la Côte d’Or in Dijon und das Vatika- nische Archiv in Rom. Nicht zuletzt möchte ich meinen Eltern und all meinen Freunden danken, die mein Promotionsvorhaben während der letzten Jahre begleitet haben. Für ihr Ver- ständnis, ihre Unterstützung und auch für ihre Ablenkung sei auch ihnen ein großer Dank ausgesprochen. Sabine Kampmann möchte ich für die intensive, gut einjährige Promotionsgemeinschaft und die Übernahme des Korrekturlesens danken, ebenso wie Dr. des. Susan Kamel, Dr. Stefan Vetter und Dr. Thorsten Heldmann, die mir mit ihren Anmerkungen wertvolle Hilfe geleistet haben. Clemens Dreher danke ich für das Einscannen der Abbildungen, Sonia Houck und Frédéric Rivière für die freundli- che Beherbergung während meiner Archivstudien in Frankreich. Elisabeth Bettina Börsch sei für ihre Gesprächsbereitschaft gedankt, mit der sie mir eine wertvolle Hil- fe war. Gleiches gilt für Dr. Michael Kühler, dem ich ganz besonders für seine vielfäl- tige Unterstützung während der letzten Monaten danken möchte. Ihnen allen sei für ihren Anteil am Entstehen dieser Arbeit gedankt. Berlin, im Februar 2004 Thomas Alexander Letz 5 Inhaltsverzeichnis Danksagung Inhaltsverzeichnis S. 6 Einleitung S. 9 1. Macht, Herrschaft, frühmoderner Staat - der Staatsbildungsprozeß im späteren Mittelalter S. 9 2. Landesherrliche Kirchenpolitik im 15. Jahrhundert – Forschungsgegenstand und Stand der Forschung S. 12 3. Der internationale Vergleich als Methode der Geschichtswissenschaft S. 16 I. Die Rahmenbedingungen S. 22 1. Zwei aufstrebende Territorien S. 23 1.1 Das Mittelreich Burgund S. 24 1.1.1 Dynastische Verhältnisse und Territorialentwicklung S. 24 1.1.2 Die politische Struktur der burgundischen Territorien S. 27 1.1.3 Die kirchliche Gliederung Burgunds S. 32 1.2 Der Übergang der Mark Brandenburg an die Hohenzollern S. 34 1.2.1 Die Rückgewinnung entfremdeter Landesteile S. 36 1.2.2 Landesstruktur und Widerstände beim Herrschaftsaufbau S. 39 1.2.3 Die Kirche der Mark S. 41 2. Die übergeordneten politischen Entwicklungen S. 44 2.1 Nation und Territorium S. 44 2.1.1 Auf dem Weg zum Absolutismus - Frankreich im 15. Jahrhundert S. 46 2.1.2 Das Spannungsverhältnis zwischen Frankreich und Burgund S. 50 2.1.3 Das Deutsche Reich - der institutionalisierte Dualismus S. 53 2.1.4 Die Beziehungen zwischen Habsburgern und Hohenzollern S. 55 2.2 Zwischen Basler Konzil und Kurie in Rom S. 57 2.2.1 Frankreich und die Pragmatische Sanktion von Bourges (1438) S. 61 2.2.2 Das Deutsche Reich zwischen Mainzer Akzeptation (1439) und Wiener Konkordat (1448) S. 68 3. Die filii dilectissimi des Papstes S. 77 3.1 Herzog Philipp der Gute - „krachtigster bondgenoot“ der Kurie S. 79 3.2 Markgraf Friedrich II. - Kurfürst auf seiten Roms S. 84 6 II. Rechtsgrundlagen und Herrschaftspraxis - konkrete Machtmittel der Fürsten gegenüber den kirchlichen Institutionen ihrer Territorien S. 87 1. Kleriker im fürstlichen Regierungs- und Verwaltungsapparat S. 88 1.1 Die beiden Kanzler Nicolas Rolin und Friedrich Sesselmann in der Kirchen- politik ihrer Landesherrn S. 92 2. Die Pfründenvergabe durch den Landesherrn S. 99 2.1 Die Pfründenvergabe unter Philipp dem Guten S. 103 2.2 Friedrich II. und die Kapitel von Stendal, Lebus, Havelberg und Brandenburg S. 110 3. Die Bischöfe S. 119 3.1 Die Bischofserhebung S. 122 3.2 Das brandenburgische Nominationsprivileg von 1447 S. 125 3.3 Reichsunmittelbarkeit oder Landsässigkeit - die landesrechtliche Stellung der Bischöfe von Brandenburg, Havelberg und Lebus S. 133 3.4 Herzog Philipp und die burgundischen Bischöfe S. 136 4. Angehörige der fürstlichen Familien in hohen Kirchenämtern S. 144 4.1 Johann und David von Burgund - illegitime Söhne als Bischöfe von Cambrai, Térouanne und Utrecht S. 145 4.2 Die „weltlichen“ Hohenzollern S. 153 5. Die landesherrliche Einflußnahme auf Klöster S. 157 5.1 Friedrich II. und die märkischen Klöster S. 159 5.2 Die burgundischen Klöster als Finanz- und Versorgungs quellen Philipps des Guten S. 166 6. Die Beschränkung der Gerichtsbarkeit geistlicher Würdenträger zugunsten der landesherrlichen Jurisdiktionsgewalt S. 169 6.1 Die Neuordnung und Ausweitung der landesherrlichen Gerichtsbefugnisse unter Kurfürst Friedrich II. S. 173 6.2 Die Abgrenzung der Jurisdiktionskompetenzen in den burgundischen Territorien S. 183 III. Frömmigkeit, Selbstdarstellung und Repräsentation - die sakrale magnificentia des Fürsten S. 188 1. Landesherren als privilegierte Gläubige S. 193 2. Fürstliche Ritterorden als Mittel geistlicher Repräsentation S. 201 2.1 Der Orden vom Goldenen Vließ S. 203 2.1.1 Gründe und Funktion der Ordensstiftung S. 206 2.1.2 Jason und Gideon - die christlich-religiöse Symbolik des Ordens S. 209 2.1.3 Das Den Haager Kapitel von 1456 S. 212 2.2 Die Gesellschaft „Unserer lieben Frau“, später auch Schwanenorden genannt S. 215 3. Landesherrliche Residenzen als kirchlich-dynastische Herrschaftszentren S. 221 3.1 Dijon – „Hauptstadt der Dynastie“ S. 223 3.1.1 Die Sainte-Chapelle im Palais des Ducs de Bourgogne S. 226 3.1.2 Die Chartreuse in Champmol-lès-Dijon - das Saint-Denis der Burgunderherzöge S. 230 3.2 Brandenburg und Berlin-Cölln - Tradition und Innovation S. 233 3.2.1 Die Kirche Sankt Marien auf dem Harlunger Berg bei Brandenburg S. 236 3.2.2 Die Erasmuskapelle im Cöllner Schloß Friedrichs II. S. 238 Zusammenfassung S. 245 7 Anhang Personen- und Ortsregister S. 252 Bibliographie: S. 264 1. Abkürzungsverzeichnis S. 264 2. Inventare und Bibliographien S. 266 3. Kartenwerke S. 267 4. Handbücher und Lexika S. 268 5. Archivalische Quellen S. 269 6. Gedruckte Quellen S. 271 7. Literatur S. 276 8. Ausstellungskataloge S. 318 8 Einleitung „... daß alle treibende Kraft Wille zur Macht ist, daß es keine physische, dynamische oder psychische Kraft außerdem gibt.“ Friedrich Nietzsche1 1. Macht, Herrschaft, frühmoderner Staat - der Staatsbildungsprozeß im späteren Mittelalter Das spätere Mittelalter und insbesondere das 15. Jahrhundert nehmen für die Verfassungsentwicklung Europas eine Schlüsselrolle ein. Diese Epoche ist von einem tiefgreifenden Wandel der politischen Verhältnisse geprägt, in dem die Verfassungs- strukturen des Mittelalters nach und nach an Bedeutung verloren und sich parallel dazu neue, frühmoderne Staatsformen ausbildeten2. Die Verwendung des Begriffs „Staat“ für die politischen Strukturen des späte- ren Mittelalters bedarf indes einer genaueren Erläuterung. Zwar gab