OS X Mavericks

OS X 10.9 einfach und effizient mit dem Mac nutzen - praktische Tipps zu iCloud und Backup

von Raffael Vieser

1. Auflage

SmartBooks 2013

Verlag C.H. Beck im : www.beck.de ISBN 978 3 944165 07 3

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schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG Kapitel iCloud 3

Früher hatten Sie einen Familien-Computer im Wohn- oder Arbeitszimmer stehen. Später, vor allem als Note- books zunehmend leistungsfähiger und billiger wurden, fand man schnell mehrere Computer in einem Haus- halt. Heute, in Zeiten der iPod Touches, iPhones und iPads haben Sie meist mehr als nur ein Device. Trotzdem möchten Sie Zugri! von möglichst allen Geräten auf alle Daten haben.

Die iCloud ist die Schnittstelle Ihrer Daten auf allen Ihren Apple-Geräten. Egal, ob E-Mails, Dokumente, Termi- ne, Musik, Fotos oder Safari-Lesezeichen; iCloud syn- chronisiert automatisch eine Fülle von Daten auf Ihren Geräten. Kapitel 3 iCloud – ein Blick in die Vergangenheit iCloud ist genau genommen schon Apples sechster Versuch, einen Internet-basierten Dienst zum Erfolg zu führen. Bereits vier Jahre bevor das »World Wide Web« wie wir es heute ken- nen, entstand, startete Apple 1985 mit »AppleLink«. Bevor wir uns vollkommen auf die iCloud konzentrieren, möchte ich einige Worte über die Vorgänger der iCloud verlieren und deren charakteristische Merkmale nennen. AppleLink Angefangen hat es mit AppleLink. Bereits ein Jahr, nachdem der erste debütier- te, startete Apple 1985 den Dienst, welcher eigentlich zunächst als Instrument zur Unter- stützung von Apple-Mitarbeitern und Apple-Händlern gedacht war. AppleLink war mittels Dail-up (engl. Wählleitung) erreichbar und beherbergte neben einem Download-Portal eine E-Mail-Umgebung und ein , in dem Nutzer Fragen stellen und beantworten konnten. AppleLink verfügte über keine gra!sche Ober"äche, sondern wurde mittels Terminal bedient. Nicht zuletzt die hohen Jahresbeiträge und Nutzungsentgelte der Verbindung verhinderten den Erfolg von AppleLink. eWorld Mit eWorld versuchte Apple ein Pendant zu den damals beliebten User-Communities zu kreieren. Aufgehübscht mit einer gra!schen Ober"äche, die an ein Stadtzentrum erinnert – E-Mails wurden beispielsweise im Postamt gelesen oder für das News-Portal wurde ein Zei- tungskiosk abgebildet –, konnte der Nutze Inhalte betrachten. Die enorm hohen Gebühren und bessere Alternativen führten zu einer kurzen Verweildauer von weniger als zwei Jah- ren (1994-1996).

Tipp Wer einen Eindruck von eWorld bekommen möchte, kann sich unter folgendem Link www.andreagrell.de// zurück in die Vergangenheit führen lassen. iTools Drei Jahre nachdem Steve Jobs zu Apple zurückkehrte, stellte er auf der Macworld Expo in San Franzisco Apples dritten Anlauf, einen Online-Dienst zu etablieren, mit dem Namen iTools vor. iTools war im Gegensatz zu seinen Vorgängern kostenfrei und bot dem Nutzer die Möglichkeit, eine eigene Homepage zu erstellen (die bis MobileMe existierende iDisk), elektronische Postkarten zu versenden und eine eigenen E-Mail-Adresse mit 1 MB Speicher- platz. Doch auch iTools währte nicht lange und wurde nach bereits knapp 2 ½ Jahre vom .Mac-Service abgelöst.

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.Mac Auf 79 Euro belief sich die Jahresgebühr des .Mac-Dienstes. Trotzdem war es der erste erfolg- reiche Dienst. Die Gründe dafür waren die direkte Integration in Mac OS X; die @mac.com- Email-Adresse inkl. Webinterface, Adressen-, Kalender- sowie Lesezeichensynchronisation; die aus iTools bewährte Applikationen wie iDisk inkl. einem Backup-Programm und die .Mac HomePage. .Mac wurde in seinen sechs Jahren Verweildauer sukzessive um neue Fea- tures wie beispielsweise Photocasting erweitert. MobileMe MobileMe wurde von Apple zwar als neuer Dienst gepriesen, im Kern war es aber ein gro- ßes Update von .Mac. Auch war es fortan nicht mehr nur auf Mac-Nutzer zugeschnitten, sondern sollte als Schnittstelle zwischen Mac-, Windows- und iPhone-Nutzern dienen. Der Fokus auf den integrierten Push-Service für Mail oder Kalender wurde als Angri! von Apple auf Microso"s Exchange gewertet.

Die Webanwendungen zu Mail oder Kontakte waren damals sicherlich modern, aber in der Anwendung o" recht träge. Die hohen Kosten (die Konkurrenz wie Google bietet ähn- liche Dienste kostenlos an), das Entfernen beliebter Funktionen wie beispielsweise die .Mac-Homepage und verhältnismäßig große Probleme bei der Zuverlässigkeit des Diens- tes verhinderten den Erfolg von MobileMe. So war es rückblickend nicht verwunderlich, dass Apple 2011 mit iCloud einen neuen Dienst ankündigte, der MobileMe vollständig ab- lösen sollte.

Was ist iCloud?

Der Name iCloud (Cloud zu deutsch »Wolke«) ist bezogen auf dem Funktionsumfang Pro- gramm. Ein auf den ersten Blick nebulös erscheinendes Sammelsurium unterschiedlicher Dienste wird gebündelt in der iCloud.

Zunächst ist die Apple-ID ein zentrales Element. Nur mit dieser können Sie die iCloud und ihre Dienste nutzen. Die iCloud bündelt darüber hinaus Dienste wie Mail, Kontakte, Kalen- der, Schlüsselbund, »Dokumente in der Cloud«, iTunes Match, »Mein iPhone suchen« und Photostream. Damit Sie gerüstet sind und einen umfassenden Überblick über die wichtigs- ten Dienste der iCloud erhalten, werden diese im Folgenden vorgestellt. Apple-ID Wie schon erwähnt, bildet die kostenlose Apple-ID den Kern der iCloud. Eine Apple-ID er- stellen Sie bei der erstmaligen Inbetriebnahme eines neuen Mac oder iOS-Devices. Alterna- tiv können Sie unter dem folgenden Link eine Apple-ID erstellen: https://appleid.apple.com.

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