Begründung zum Bebauungsplan Br-270 „Östlich Dülkener Straße“

Der Bürgermeister - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung - , 31.10.2018 STADT NETTETAL Begründung zum Bebauungsplan Br-270 "Östlich Dülkener Straße"

Teil A – Begründung der Planinhalte 1. Anlass der Planung und Verfahrensstand ...... 1 2. Städtebauliche Situation ...... 1 2.1 Lage und Größe ...... 1 2.2 Derzeitige Nutzung ...... 1 2.3 Erschließung ...... 1 3. Planerische Vorgaben ...... 2 3.1 Ziele der Raumordnung ...... 2 3.2 Flächennutzungsplan ...... 3 3.3 Bebauungspläne ...... 4 3.4 Sonstige Vorgaben ...... 4 4. Ziele, Zwecke und wesentliche Auswirkungen der Planung ...... 4 4.1 Planungsziel ...... 4 4.2 Städtebauliche Konzeption ...... 5 4.3 Wesentliche Auswirkungen ...... 6 5. Inhalt des Bebauungsplans ...... 7 5.1 Art der baulichen Nutzung ...... 7 5.2 Maß der baulichen Nutzung ...... 9 5.3 Bauweise, überbaubare Grundstücksfläche und Baugrenzen ...... 10 5.4 Nebenanlagen ...... 11 5.5 Erschließung ...... 11 5.6 Ver- und Entsorgung ...... 12 5.7 Grünflächen ...... 12 5.8 Fläche zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen ...... 12 5.9 Fläche für Wald ...... 13 5.10 Bodendenkmal römischer Brunnen ...... 13 5.11 Gestalterische Festsetzungen ...... 13 6. Kosten und bodenordnende Maßnahmen ...... 13 7. Städtebauliche Kenngrößen und Flächenbilanz ...... 13

Teil B – Umweltbericht 1. Einleitung ...... 15 1.1 Anlass und Aufgabenstellung, Inhalte und Ziele des Bebauungsplanes ...... 15 1.2 Ziele des Umweltschutzes und ihre Berücksichtigung...... 15

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1.3 Übergeordnete Planungsvorgaben und darin festgelegte Ziele des Umweltschutzes 18 1.4 Lage und naturräumlicher Kontext ...... 19 2. Beschreibung und Bewertung des Bestandes und Umweltauswirkungen ...... 19 2.1 Bestandsaufnahme (Basisszenario) ...... 20 Menschen einschließlich der menschlichen Gesundheit ...... 20 Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt ...... 21 Boden ...... 23 Fläche ...... 24 Wasser und Grundwasser ...... 24 Klima/Luft, Klimaschutz ...... 25 Landschafts- und Ortsbild ...... 26 Kulturelles Erbe ...... 27 Ver- und Entsorgung ...... 27 Wechselwirkungen ...... 28 2.2 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung...... 28 2.3 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung...... 28 Menschen einschließlich der menschlichen Gesundheit ...... 28 Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt ...... 29 Boden ...... 31 Fläche ...... 31 Wasser und Grundwasser ...... 32 Klima/Luft, Klimaschutz ...... 32 Landschafts- und Ortsbild ...... 33 Kulturelles Erbe ...... 33 Ver- und Entsorgung ...... 33 Wechselwirkungen und kumulative Wirkungen ...... 34 3. Übersicht über die wichtigsten geprüften Alternativen ...... 34 4. Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen sowie Kompensationserfordernis ...... 35 5. Verwendete Verfahren, Hinweise auf Schwierigkeiten und Defizite ...... 37 6. Maßnahmen des Monitorings ...... 38 7. Allgemein verständliche Zusammenfassung ...... 38 8. Quellenverzeichnis ...... 40 8.1 WMS-Dienste ...... 40

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8.2 Literatur und Gutachten ...... 40 9. Rechtsgrundlagen ...... 41

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Teil A – Begründung der Planinhalte

1. Anlass der Planung und Verfahrensstand Die Stadt Nettetal plant, im südlichen Stadtgebiet auf einer Fläche östlich der Dülke- ner Straße und westlich der BAB 61 gewerbliche Nutzungen anzusiedeln. Hierfür sind die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans erforderlich. Die vorliegende Fassung des Bebauungsplan-Entwurfs dient der Beteiligung der Öf- fentlichkeit gemäß § 3 Abs. 2 bzw. der Behörden und Träger sonstiger Belange ge- mäß § 4 Abs. 2 BauGB.

2. Städtebauliche Situation 2.1 Lage und Größe Das Plangebiet des Bebauungsplans Br-270 "Östlich Dülkener Straße" befindet sich im Stadtteil Breyell, ca. 900 m südöstlich des Ortskerns. Es wird im Norden und Osten von der in Dammlage ausgebauten Bundesautobahn 61 begrenzt. Im Süden grenzen landwirtschaftlich genutzte Flächen und im Westen die Dülkener Straße (L 29) an. Westlich der L 29 befindet sich das bestehende Gewerbegebiet „Specker Feld“ bei- derseits des Lötscher Wegs. Die Größe des Plangebiets beträgt ca. 12,5 Hektar. 2.2 Derzeitige Nutzung Die Flächen des Plangebiets werden zzt. überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Die unterschiedlich bewirtschafteten Parzellen sind stellenweise durch Wirtschaftswege voneinander getrennt. Bauliche Nutzungen sind im Plangebiet nicht vorhanden. der nordwestlichen Grenze des Plangebiets wurden zwei Brunnen abgetäuft, die als Grundwassermessstellen ausgebaut sind. Im Südwesten des Änderungsbe- reichs befinden sich auf einer Fläche von insgesamt rd. 0,9 ha zwei mit Stieleichen bewachsene und als Wald einzustufende Flächen. Im Plangebiet verlaufen diverse Versorgungsleitungen. Im Norden quert eine Lei- tungstrasse (Gas) und im südlichen Bereich eine unterirdische Hauptwasserleitung das Plangebiet. Ebenfalls im südlichen Teil des Geltungsbereichs verläuft in Ostwest- richtung eine 25-kV-Freileitung mit entsprechenden beidseitigen Schutzstreifen, die im Osten beidseitig von kleineren Gehölzstreifen umgeben sind. Entlang der Auto- bahn und der Dülkener Straße verlaufen Leitungstrassen der Straßenbaulastträger unmittelbar an den Grenzen des Geltungsbereiches. 2.3 Erschließung Unmittelbar nördlich an den Geltungsbereich angrenzend befindet sich die Auto- bahnausfahrt der Anschlussstelle Breyell. In rd. 1,3 km Entfernung befindet sich süd- östlich des Geltungsbereichs die BAB-Anschlussstelle Nettetal. Die BAB-Anschluss-

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stelle Nettetal ist über die L 29 und anschließend über die L 373 erreichbar. Das Plangebiet grenzt unmittelbar an die westlich gelegene Dülkener Straße (L 29) an. Derzeit ist mit Ausnahme des landwirtschaftlichen Verkehrs jedoch keine Anbindung des Plangebiets für den motorisierten Verkehr an das umliegende Straßen- und We- genetz gegeben.

3. Planerische Vorgaben 3.1 Ziele der Raumordnung Der Regionalplan für den Regierungsbezirk Düsseldorf (RPD) in der Fassung der Be- kanntmachung im Gesetz- und Verordnungsblatt des Landes NRW am 13.04.2018 stellt den überwiegenden Teil des Plangebiets als „Bereich für gewerbliche und in- dustrielle Nutzungen“ (GIB) dar. Lediglich im Süden des Plangebiets befindet sich ein flächenmäßig untergeordneter Teil als „Allgemeiner Freiraum- und Agrarbereich“. Die Aufstellung des Bebauungsplans Br-270 weicht damit geringfügig von der GIB- Darstellung des Regionalplans ab. Im Rahmen der Änderung des Flächennutzungs- plans stellte die Stadt Nettetal eine landesplanerische Anfrage nach § 34 LPlG bzgl. einer gewerblichen Entwicklung im Rahmen der vorbereitenden Bauleitplanung (10. Änderung des FNP). Mit Schreiben vom 05.03.2018 meldete die Bezirksregierung landesplanerische Bedenken aufgrund der seinerzeitig noch vollständigen Lage des Gewerbegebiets im regionalplanerisch ausgewiesenen Freiraum an. Es wurde mitge- teilt, dass die landesplanerischen Bedenken zurückgestellt werden können, sobald der Regionalplan mit der neuen Darstellung rechtswirksam wird. Dieser Umstand ist mit Bekanntmachung im Gesetz- und Verordnungsblatt des Landes NRW am 13.04.2018 zwischenzeitlich eingetreten. Insoweit ist der Bebauungsplan an die Ziele des Regionalplans angepasst. Damit berücksichtigt die Stadt Nettetal mit der Aus- weisung bzw. Festsetzung eines Industriegebiets die sonstigen Erfordernisse und Zie- le der Raumordnung in der Abwägung.

Auszug aus dem rechtswirksamen Regionalplan Düsseldorf (RPD)

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Die nördlich und östlich angrenzende Bundesautobahn A 61 ist als „Straße für den vorwiegend großräumigen Verkehr“ und die westlich angrenzende Dülkener Straße (L 29) als „Straße für den vorwiegend überregionalen und regionalen Verkehr“ darge- stellt. 3.2 Flächennutzungsplan Der bisher geltende FNP der Stadt Nettetal aus dem Jahr 2004 hat das Plangebiet überwiegend als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Im Südwesten des Plan- gebiets schloß sich eine Fläche für Wald an. Überlagert wurden die Darstellungen von einer unterirdischen Gasfernleitung im Norden sowie einer unterirdischen Hauptwasserleitung im Süden des Plangebiets und von jeweils einer Anbaubeschrän- kungszone entlang der Bundesautobahn A 61 und der Dülkener Straße. Darüber hin- aus wurde die Grenze eines Wasserschutzgebietes nachrichtlich übernommen, in des- sen Geltungsbereich der südliche Teil des Bebauungsplans hineinreicht. Es handelt sich um das Trinkwasserschutzgebiet „Breyell“, Zone III A2. Bauleitplanerische Hin- weise bzgl. möglicher Nutzungen innerhalb des Wasserschutzgebietes sind der Ord- nungsbehördlichen Verordnung zur Festsetzung des Wasserschutzgebietes für das Einzugsgebiet der Wassergewinnungsanlage Breyell der Stadtwerke Nettetal GmbH (Wasserwerksbetreiber) zu entnehmen. Mit der Aufstellung dieses Bebauungsplanes wurde der Flächennutzungsplan geän- dert. Durch die 10. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Nettetal erfolgt die Darstellung einer gewerblichen Baufläche im Bereich des Plangebiets. Zu den umge- benden Verkehrstrassen sollen die Anbaubeschränkungszonen innerhalb des Plange- bietes als Grünflächen ausgewiesen werden. Die im südwestlichen Plangebiet gele- gene Darstellung von Flächen für Wald bleibt erhalten. Auch die Abgrenzung des Wasserschutzgebietes wird übernommen.

Auszug aus der 10. Änderung des FNP

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Die 10. Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Nettetal ist zwischenzeitlich genehmigt und seit dem 12.10.2018 rechtswirksam. 3.3 Bebauungspläne Innerhalb des Plangebietes existieren keine rechtskräftigen Bebauungspläne. 3.4 Sonstige Vorgaben Der Landschaftsplan LP 2 Mittlere Nette /Süchtelner Höhen stellt im überwiegenden Teil des Plangebietes das Entwicklungsziel „Anreicherung“ dar. Mit der Rechtsver- bindlichkeit des Bebauungsplans – hergeleitet aus dem Flächennutzungsplan und im Einklang mit regionalplanerischen Zielsetzungen – werden die bestehenden Darstel- lungen und Festsetzungen des Landschaftsplanes für den Geltungsbereich des Be- bauungsplanes Br-270 „Östlich Dülkener Straße“ außer Kraft treten. Die Lindenallee an der Dülkener Straße ist in das Kataster der nach § 41 Abs. 1 LNatSchG NRW gesetzlich geschützten Alleen eingetragen. Da ein Teil des Plangebiets im Süden in das Trinkwasserschutzgebiet „Breyell“, Zone III A2 hineinragt, ist die Ordnungsbehördliche Verordnung zur Festsetzung des Was- serschutzgebietes für das Einzugsgebiet der Wassergewinnungsanlage Breyell der Stadtwerke Nettetal GmbH (Wasserwerksbetreiber) zu berücksichtigen. Insbesondere Nr. 9 der Anlage A der WSG-GO „Breyell“ („Festsetzung in Bebauungsplänen“) listet Vorgaben, die im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens zu berücksichtigen sind. Insbesondere ist der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen verboten oder ge- nehmigungspflichtig durch die zuständige Wasserbehörde.

4. Ziele, Zwecke und wesentliche Auswirkungen der Planung 4.1 Planungsziel Ziel der Aufstellung des Bebauungsplans Br-270 ist es, die Entwicklung eines Indust- riegebietes als Erweiterung des bestehenden Standortes „Specker Feld“ westlich der Dülkener Straße voranzubringen und die außerordentliche Lagegunst westlich der A 61 und östlich der Landesstraße 29 zu nutzen. Nach den Überlegungen an diesem Standort östlich der Dülkener Straße die Mitteldeutsche Erfrischungsge- tränke GmbH &Co. KG anzusiedeln - die zwischenzeitlich aufgrund der nicht ausrei- chend guten Qualität des förderbaren Grundwassers scheiterten - sollen nun die pla- nungsrechtlichen Voraussetzungen zur Ansiedlung eines Lebensmittelproduzenten geschaffen werden. Der mittelständische Betrieb beabsichtigt am Standort in eine Paniermehlproduktion zu investieren. Grundsätzlich soll das angestrebte Industrie- gebiet aber auch für zukünftige Erweiterungen oder andere bzw. weitere Ansiedlun- gen von Betrieben geöffnet werden. Durch die Planung werden die in § 1 Abs. 6 BauGB aufgeführten Belange der Wirt- schaft, der Erhaltung, Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen und gesunden Ar- beitsverhältnissen beachtet. Die verbindliche Bauleitplanung setzt die im Rahmen

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der 10. Änderung des Flächennutzungsplans von der Stadt Nettetal für den Standort formulierten Planungsziele innerhalb des Geltungsbereichs um. Die bauliche Entwicklung im Geltungsbereich erfolgt im räumlichen Bezug zu einem bestehenden Gewerbe- und Industriestandort sowie im unmittelbaren Verbund mit überörtlichen Verkehrswegen. Die Planung zielt insoweit darauf ab, die Belange des Umweltschutzes sowohl durch die Standortwahl als auch durch die Festsetzungen des Bebauungsplans zu berücksichtigen. 4.2 Städtebauliche Konzeption Aufgrund der vorhandenen Gewerbeflächennachfrage – insbesondere nach größeren zusammenhängenden Flächen – besteht aktuell der Bedarf an der planungsrechtli- chen Vorbereitung weiterer gewerblicher bzw. industrieller Standorte in Nettetal. Mit der Paniermehlproduktion ist eine solche Ansiedlung bereits sehr konkret. Die Vortei- le des Standortes werden bei der Planung berücksichtigt: • Die verkehrsgünstige Anbindung des Plangebiets über die Dülkener Straße an das übergeordnete Straßennetz. • Die flexible Ausnutzung vorhandener Flächen aufgrund großzügiger Flächenzu- schnitte. • Hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten aufgrund der Lage am Rand eines be- stehenden Gewerbe- und Industrieparks. • Geringe Einschränkungen durch den Immissionsschutz aufgrund der räumlichen Trennung zu vorhandenen (Wohn-) Siedlungsbereichen. Die städtebauliche Konzeption sieht die Entwicklung eines Industriegebiets vor, das einerseits eine flexible Ansiedlung von Gewerbe- bzw. Industriebetrieben ermöglicht. Andererseits soll das Gebiet durch konsequente Festsetzungen insbesondere zum vorbeugenden Immissionsschutz so gegliedert werden, dass eine wesentliche Beein- trächtigung des Umfeldes ausgeschlossen wird. Die Erschließung des Industriegebiets erfolgt über einen neu zu schaffenden Kno- tenpunkt an der Dülkener Straße. Von diesem ausgehend ist die innere Erschließung und Gliederung des Industriegebiets geplant. Mit dem neuen Anbindungspunkt soll eine leistungsfähige Erschließung gesichert werden, die die verkehrliche Funktion des im Umfeld vorhandenen klassifizierten Straßennetzes (Landesstraße und Bunde- sautobahn) nicht entscheidend beeinträchtigt. Die Höhenentwicklung im Plangebiet ist so vorgesehen, dass der Kern des Industrie- gebiets mit Gebäudehöhen bis zu 72 m über NHN (Gebäudehöhe zwischen 23 - 25 m über Grund) ausgestaltet werden kann. In den nördlichen und südlichen Bereichen und somit zu vorhandenen Gebieten mit Wohnnutzungen ausgerichteten Flächen, wird eine geringere Höhe von 64 m über NHN ermöglicht (Gebäudehöhe zwischen 14 m -16,5 m über Niveau).

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Das Plangebiet wird am Südrand durch eine wirkungsvolle Sichtschutzbepflanzung eingegrünt. Um die Entwicklung des Industriegebiets auch hinsichtlich der Emissionen zu steu- ern, wird das Maß der Schallausbreitung unter Berücksichtigung der im weiteren Um- feld vorhandenen Wohnnutzungen sowie unter Berücksichtigung der Entwicklungs- fähigkeit vorhandener Betriebe westlich der Dülkener Straße, im Konzept festgelegt und über Geräuschkontingente planerisch gesteuert. Die derzeit das Plangebiet querenden Versorgungsleitungen für Gas, Wasser und Strom werden in Absprache mit den Versorgungsträgern nach und nach und den zu- künftigen baulichen Entwicklungen und Anforderungen folgend verlegt. Die Gaslei- tung wird bereits derzeit in Bereiche am äußeren Rand des Industriegebietes umge- legt, wo eine gegenseitige Beeinträchtigung von Leitung und industrieller Nutzung nicht eintreten kann. 4.3 Wesentliche Auswirkungen

Artenschutz Das Artenschutzrecht erhält mit der Einführung der sogenannten „artenschutzrechtli- chen Prüfung“ nach § 44 Abs. 5 BNatSchG das erforderliche Instrument für die Ausle- gung der artenschutzrechtlichen Verbotsvorschriften bei Vorhaben der räumlichen Planung, um akzeptable und im Vollzug praktikable Ergebnisse für die Zulassung von Bauvorhaben zu erreichen. Für den Wirkraum der geplanten Gewerbeentwicklung wurden zwei Gutachten zur ar- tenschutzrechtlichen Prüfung Stufe 1 und Stufe 2 erstellt (BKR Aachen 2017 und Bio- logische Station Krickenbecker Seen 2018): Im Ergebnis wurden keine essenziellen, populationsrelevanten Habitatfunktionen planungsrelevanter Tierarten im Plangebiet nachgewiesen. Bei dem Erhalt der Waldfläche zusammen mit der Berücksichtigung der Fällzeitenbeschränkung und gegebenenfalls einer Baumkontrolle im Vorfeld der erforderlichen Fällungen älterer Bäume (insbesondere einige wenige der zu fällenden Alleebäume) können artenschutzrechtliche Konflikte vermieden werden.

Durch die Verbreiterung der Straßenverkehrsfläche für eine verkehrssichere Zufahrt in das Plangebiet des Bebauungsplanes Br-270 "Östlich Dülkener Straße" ist die Fäl- lung von 13 Alleebäumen der gesetzlich geschützten Lindenallee entlang der Dülke- ner Straße unausweichlich. In Abstimmung mit dem Straßenbaulastträger und der Unteren Naturschutzbehörde werden in einem gesonderten und eigenständigen Ver- fahren Ersatzpflanzungen im Verhältnis von annähernd 1:2 festgelegt. Diese Ersatz- pflanzungen können nicht alle im Geltungsbereich des Bebauungsplanes vorgenom- men werden, da die erforderlichen Pflanzabstände nicht verwirklicht werden könn- ten. Im weiteren Straßenverlauf werden daher auf der Ostseite der Dülkener Straße entsprechende Ersatzpflanzungen vorgenommen, die Lücken in der Allee-Reihe

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schließen und diese vervollständigen. Insgesamt werden 25 neue Alleebäume ge- pflanzt.

Immissionsschutz Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplans wurde eine schalltechnische Unter- suchung im Hinblick auf die von den planerisch ermöglichten Betrieben nach Umset- zung der Planung ausgehenden Geräuschimmissionen an den nächstgelegenen Im- missionsorten in der Nachbarschaft erstellt. Für diese Geräuschprognose werden die wesentlichen Geräuschquellen eines mögli- chen Betriebes (Lkw-Verkehre, Entladung Silo-Lkw, Pkw-Verkehre, Produktions- und Lagerhallen, Auslässe über Dach etc.) betrachtet und die resultierenden Geräu- schimmissionen an 14 Immissionsorten in der Nachbarschaft des Plangebiets be- stimmt.

Im Rahmen des Gutachtens wurden Emissionskontingente LEK bestimmt, mit denen die zulässigen Immissionsrichtwerte im Sinne der TA Lärm an der vorhandenen Wohnbebauung im Umfeld des Plangebiets tags und nachts um mindestens 6 dB(A) unterschritten werden. Außerdem wurden in Abhängigkeit von der Abstrahlrichtung der prognostizierten Emittenten Richtungssektoren ermittelt, die je nach Empfind- lichkeit der in der jeweiligen Richtung verorteten Immissionsorte eine Zusatzbelas- tung ermöglichen. Das ist bei drei von fünf Sektoren der Fall, bei zwei unmittelbar auf immissionsempfindliche Wohnnutzung gerichtete Sektoren nicht. In den Industrie- und Gewerbegebieten im Nordosten und Nordwesten von Kal- denkirchen sind weite Bereiche ohne eine solche Lärmkontingentierung im Stadtge- biet Nettetals vorhanden.

5. Inhalt des Bebauungsplans 5.1 Art der baulichen Nutzung Als Art der baulichen Nutzung wird für die baulich zu nutzende Fläche im Geltungs- bereich des Bebauungsplans Industriegebiet gem. § 9 BauNVO festgesetzt. Industrie- gebiete dienen ausschließlich der Unterbringung von Gewerbebetrieben, vorwiegend solchen, die in anderen Baugebieten unzulässig sind. Das festgesetzte Industriege- biet soll grundsätzlich nur durch solche Nutzungen in Anspruch genommen werden, für die Industriegebiete primär bestimmt sind. Das Plangebiet soll somit die Ansied- lung produzierender Betriebe und anderer industriegebietstypischen Nutzungen vor- bereiten. Dem folgend werden aus planerischen Erwägungen heraus die im Indust- riegebiet zulässigen Nutzungen gemäß § 1 Abs. 5 und 6 BauNVO planerisch gesteu- ert. Die allgemein zulässigen Tankstellen, Lagerplätze sowie die ausnahmsweise zulässi- gen Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie für Betriebsinhaber und Betriebsleiter, Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke und Einzelhandelsbetriebe werden ausgeschlossen. Die Ansied-

- 7 - STADT NETTETAL Begründung zum Bebauungsplan Br-270 "Östlich Dülkener Straße" lung von Tankstellen im Geltungsbereich des Bebauungsplans ist aufgrund der ver- kehrlichen Situation außerhalb der Ortsdurchfahrt nicht gewünscht. Bereits im Rah- men der Flächennutzungsplan-Änderung verweist die zuständige Straßenbaubehörde auf eine möglichst geringe Unterbrechung des fließenden Verkehrs auf der Landstra- ße. Bei Einrichtung von Zufahrten mit der einer Tankstelle entsprechenden Nut- zungsfrequenz ist mit Einschränkungen in der Abwicklung der Verkehre auf der Dül- kener Straße zu rechnen. Darüber hinaus befinden sich unmittelbar nördlich des Plangebiets entlang der Dülkener Straße sowie in rd. 500 m Entfernung entlang der Lobbericher Straße bereits Tankstellen, sodass kein Erfordernis besteht, hierfür wei- tere Flächen vorzuhalten. Bei den gem. § 9 Abs. 2 BauNVO allgemein zulässigen selbständigen Lagerplätzen handelt es sich zumeist um flächenintensive Nutzungen. Eine Ansiedlung dieser Nut- zung steht dem Planungsziel entgegen, Flächen für das produzierende Gewerbe be- reitzustellen. Überdies sind Lagerplätze in der Regel dadurch gekennzeichnet, dass sie arbeitsplatzextensiv sind; dies ist am vorgesehenen Standort planerisch nicht ge- wünscht. Lagerplätze, die in einem räumlichen Zusammenhang mit den Gewerbebe- trieben stehen, sind weiterhin zulässig. Ebenso fallen Entsorgungsflächen, welche bspw. mit Containern bestanden sind, nicht unter die ausgeschlossene Kategorie der selbständigen Lagerplätze. Aus der Schallausbreitungsprognose ergeben sich zwar für die weiter entfernt lie- genden Immissionsorte die Möglichkeiten einer verträglichen Regelung, innerhalb des Plangebietes selbst werden aber nicht unerhebliche Emissionen prognostiziert. Vor diesem Hintergrund sind die in Industriegebieten ausnahmsweise zulässigen Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen oder für Betriebsinhaber und Betriebsleiter nicht zulässig. Zur Berücksichtigung des Trennungsgrundsatzes im Sinne des § 50 Bundesimmissi- onsschutzgesetzes im Hinblick auf vorhandene Siedlungsbereiche mit schutzbedürf- tigen oder publikumsintensiven Nutzungen, werden Störfallbetriebe mit gefährlichen Stoffen gem. § 1 Abs. 5 BauNVO ausgeschlossen. Somit sind Anlagen, die einen Be- triebsbereich i.S.v. § 3 Abs. 5a BImSchG bilden oder Teil eines solchen Betriebsberei- ches darstellen, im Plangebiet nicht zulässig. Durch die Aufstellung des Bebauungsplans soll die Entwicklung eines Industriege- biets ermöglicht werden, das sich vom (Wohn-) Siedlungszusammenhang im Ortsteil Breyell absetzt, um vorrangig produzierende und aus der Sicht des Immissionsschut- zes problematischere Nutzungen unterzubringen. Für öffentliche Nutzungen mit Pub- likumsverkehr in Form von Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke werden im Stadtgebiet anderweitige Standorte vorgehalten. Überdies werden weitere Nutzungsarten, die typischerweise zu einer Verdrängung des produzierenden Gewerbes und anderer industriegebietstypischer Nutzungen füh- ren können, ausgeschlossen. Hierzu dient der generelle Ausschluss der Einzelhan- delsbetriebe als bestimmter Anlagentyp der Gewerbebetriebe aller Art (§ 9 Abs. 2

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BauNVO) gemäß § 1 Abs. 5 BauNVO. Zusätzlich werden durch den Ausschluss des Einzelhandels die städtebaulichen Ziele- des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes (2014) der Stadt Nettetal in die Bauleitplanung integriert und umgesetzt. Für die im Industriegebiet zulässigen Betriebe ist der sogenannte Annexhandel aus- nahmsweise zulässig, sofern die angebotenen Sortimente aus eigener Herstellung stammen oder im Zusammenhang mit den hergestellten Waren bzw. angebotenen Leistungen stehen. Darüber hinaus muss die Verkaufsfläche dem Betrieb zugeordnet und in den Ausmessungen untergeordnet sein. Durch diese Abweichungen sollen un- gewollte Härten gegenüber Betrieben, deren primäre Nutzung nicht auf den Handel ausgerichtet ist, die aber in untergeordnetem Maße Werksverkauf ermöglichen wol- len, vermieden werden. Eine negative Beeinträchtigung zentraler Versorgungsberei- che oder die Erzeugung erheblicher Kundenverkehre ist nach planerischem Ermessen auszuschließen. Aus Gründen des vorbeugenden Immissionsschutzes und damit der Berücksichtigung schutzbedürftiger Nutzungen in der Umgebung des Plangebiets werden im Rahmen des Bebauungsplans gem. § 1 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 BauNVO das Industriegebiet in Teil- flächen mit verschiedenen Geräuschkontingentierungen gegliedert. Innerhalb des Plangeltungsbereichs sind somit nur Vorhaben (Betriebe und Anlagen) zulässig, de-

ren Geräusche die in der Planzeichnung angegeben Emissionskontingente LEK nach DIN 45691 weder tags (6.00 h bis 22.00 h) noch nachts (22.00 h bis 6.00h) über- schreiten. Grundlage der Festschreibungen bildet ein zu diesem Bebauungsplan und den derzeit sich bereits abzeichnenden konkreten Vorhaben erstelltes Lärmgutachten (TAC – Technische Akustik, 05/2018). Unter Berücksichtigung der umliegenden Nutzungen wurden in Abhängigkeit von der Abstrahlrichtung der prognostizierten Emittenten Richtungssektoren ermittelt. Je nach Empfindlichkeit der in der jeweiligen Richtung verorten Immissionsorte werden tages- und nachtspezifische Zusatzbelastungen für die zukünftigen Gewerbenutzun- gen ermöglicht. In den einer Wohnnutzung zugewandten Richtungen sind keine Zu- satzbelastungen möglich. 5.2 Maß der baulichen Nutzung Das Maß der baulichen Nutzung wird über die Grundflächenzahl (GRZ) und die ma- ximal zulässige Gebäudehöhe bestimmt. Als Grundflächenzahl (GRZ) wird innerhalb des Industriegebiets 0,8 festgesetzt. Eine weitere Überschreitung der GRZ im Sinne des § 19 Abs. 4 BauNVO kann ausnahms- weise bis zu einer GRZ von maximal 0,9 zugelassen werden, wenn betriebs- oder si- cherheitstechnische Anforderungen dies erforderlich machen. Das bedeutet, dass für zu errichtende Betriebe in der Regel 80 %, ausnahmsweise maximal 90 %, der inner- halb des Industriegebiets liegenden Baugebietsfläche für eine bauliche Nutzung zur Verfügung stehen.

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Für die überbaubaren Grundstücksflächen werden maximal zulässige Gebäudehöhen in Meter über NHN festgesetzt. Die Festsetzung der Gebäudehöhe bezieht sich auf den höchsten Punkt des Gebäudes gemessen an NHN (z. B. Oberkante Attika, Dach- first). Das Gelände im Plangebiet liegt im Bereich von ca. 46,5 m (Süden), 48 m (zent- ral) bis 50 m (Norden) über NHN. Die Festsetzungen der maximalen Gebäudehöhe von 64 m über NHN im Süden und Norden sowie 72 m über NHN im zentralen Be- reich erlauben für Gewerbe- und Industriebetriebe somit Gebäudehöhen von bis zu ca. 14 m - 16,5 m über der heutigen Geländeoberfläche im nördlichen und südlichen Bereich des Plangebiets und 23 m -25 m über der heutigen Geländeoberfläche im zentralen Bereich des Plangebiets. Punktuelle Überschreitungen der festgesetzten maximalen Gebäudehöhen durch gebäudetechnische Anlagen werden zugelassen. Damit wird ermöglicht, dass notwendige technische Aufbauten bzw. Anlagen, die zwingend der natürlichen Atmosphäre ausgesetzt sein müssen, auf den Dachflächen der Gebäude errichtet werden können. Unbegrenzt möglich müssen Anlagen sein, de- ren Höhe durch andere Maßgaben bestimmt sind wie z. B. Schornsteinhöhe, die im Verfahren nach Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) festgeschrieben werden. Hier hat das Immissionsschutzrecht Vorrang vor dem Bauplanungsrecht. Die Überschreitung bspw. für technische Einrichtungen und Anlagen und deren ggf. notwendigen Schallschutz-Einhausungen sowie bei Aufzugsmaschinenhäusern und Treppenhäusern Brüstungen und Absturzsicherungen werden abschließend begrenzt. 5.3 Bauweise, überbaubare Grundstücksfläche und Baugrenzen Aus Gründen einer größtmöglichen Flexibilität im Industriegebiet wird auf die Fest- setzung einer Bauweise gem. § 22 BauNVO verzichtet und die mit Baugrenzen fest- gesetzte überbaubare Grundstücksfläche als zusammenhängende Fläche festgesetzt. Die Lage der Baugrenze orientiert sich im Norden und Osten an der Anbauverbotszo- ne der Bundesautobahn A 61 (40 m gemessen vom Fahrbahnrand) gem. § 9 Abs. 1 Bundesfernstraßengesetz (FStrG). Im Süden rückt die überbaubare Grundstücksfläche 20 m von der Plangebietsgrenze ab, um der Eingrünung des Gebiets genügend Flä- che bieten zu können. Zur Landesstraße L 29 (Dülkener Straße) wird ein Abstand vom derzeitigen Fahrbahnrand von 27 m vorgegeben, der genug Raum bietet für die er- forderliche Verlagerung des Geh- und Radweges, für die Neupflanzung der Linden- Allee und eine sichtschützende Eingrünung des Industriegebietes. Im Bereich des zum Erhalt festgesetzten Waldstücks entlang der Dülkener Straße springt die Bau- grenze noch einmal deutlich zurück, um den Wald und hier besonders den Wurzel- nahbereich der randständigen Bäume und Sträucher nicht negativ durch bauliche An- lagen zu beeinträchtigen. Ergänzend hierzu wird im Randbereich der Waldfläche eine Fläche zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen vor- gesehen. Diese sichert den Erhalt der aus den Waldparzellen in das Industriegebiet überkragenden Baumkronen- und Wurzelbereiche und bietet die Möglichkeit zur An- pflanzung eines Schutzsaumes.

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5.4 Nebenanlagen Zur Sicherung der Versorgung des Gebiets sind die der Versorgung der Baugebiete mit Elektrizität, Gas, Wasser und Wärme sowie zur Ableitung von Abwasser- und Nie- derschlagswasser dienenden Nebenanlagen unabhängig einer zeichnerischen Fest- setzung allgemein zulässig. 5.5 Erschließung Die verkehrliche Erschließung des Plangebiets erfolgt in Abstimmung mit dem Lan- desbetrieb Straßenbau über die Dülkener Straße (L 29). Grundlage bildet eine Ver- kehrsuntersuchung, die ihrerseits auf konkreten Zählungen vor Ort, darüber hinaus aus Angaben behördlicher Zählungen sowie der Prognose der künftigen Verkehrsbe- wegungen aufbaut (Planersocietät – Stadtplanung, Verkehrsplanung, Kommunikati- on, 10/2018). Die exakte Lage der Ein- und Ausfahrt und die Gestaltung des neuen Verkehrskno- tenpunktes (Dülkener Straße, Berger Feld, Gebietszufahrt) sowie die Berücksichti- gung der Autobahnanschlussstelle Breyell wurde – in enger Abstimmung mit den Straßenbaulastträgern – durch ein Tiefbau-Ingenieurbüro erarbeitet (Schmitz Ingeni- eurgesellschaft mbH). Dieser Ausbau des Verkehrsknotenpunktes wird in einem ei- genständigen Verfahren erfolgen. Der Ein- und Ausfahrtsbereich zum Plangebiet wird als öffentliche Verkehrsfläche i. V. m. der Festsetzung „Einfahrtsbereich“ festgesetzt. Der die Dülkener Straße begleitende Rad- und Gehweg wird zukünftig in den Plan- geltungsbereich verlegt und als Verkehrsfläche besonderer Zweckbestimmung - Fuß- und Radweg - im Bebauungsplan festgesetzt. Dadurch wird Raum geschaffen für die erforderliche Aufweitung der Fahrbahn im Knotenbereich (Linksabbiegerspur), der mit einer Lichtsignalanlage ausgestattet werden soll. Aufgrund der Verbreiterung der Straßenverkehrsfläche für eine verkehrssichere Zufahrt in das Plangebiet ist die Fäl- lung von 13 Alleebäumen entlang der Dülkener Straße erforderlich. In Abstimmung mit dem Straßenbaulastträger und der Unteren Naturschutzbehörde werden einem gesonderten und eigenständigen Verfahren Ersatzpflanzungen im Verhältnis von an- nähernd 1:2 festgelegt. 19 Bäume können in der neu ausgewiesenen Verkehrsfläche oder an deren unmittelbaren Rand gepflanzt werden. Weitere 6 Bäume sind als Er- satzpflanzungen im weiteren Verlauf der Dülkener Straße vorgesehen, wo sie Lücken in der vorhandenen Allee schließen sollen. Die weitere Anbindung an das übergeordnete Straßennetz wird über die L 373 an die Autobahn-Anschlussstelle Nettetal (BAB 61) und die unmittelbar nördlich des Plan- gebiets gelegene Anschlussstelle Breyell (nur Abfahrt von der BAB 61 aus Richtung Norden) erfolgen. Die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erfolgt über die Bus- haltestellen „Lötsch“, „Thalweg“ und „Unterführung“ in 300 m bis 500 m und somit fußläufiger Entfernung. Der nächstgelegene Bahnhaltepunkt „Breyell“ ist rund 1,2 km entfernt.

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Durch die bestehenden Wege entlang der Dülkener Straße ist die Erreichbarkeit für Fußgänger und Radfahrer gesichert. 5.6 Ver- und Entsorgung Die Schmutzwasserbeseitigung ist über das bestehende Netz in der Dülkener Straße vorgesehen. Ein Kanalschluss ist bis in das nordwestliche Plangebiet hinein von der Dülkener Straße aus bereits gelegt. Das auf den Dachflächen anfallende Niederschlagswasser soll gebäudenah versickert werden, wo hingegen das auf den Betriebs- und Verkehrsflächen der Baugebiete an- fallende Niederschlagswasser wegen der Gefahr einer potentiellen Verschmutzung z. B. durch Reifen- und Bremsabrieb über einen Rückstaukanal in die Kanalisation ein- geleitet werden muss. Die vorhandenen und das Plangebiet querenden überörtlichen Versorgungsleitungen werden entweder der weiteren baulichen Entwicklung der Industriegebiete folgend verlegt bzw. abgebaut, oder werden bereits so verlegt, dass eine gegenseitige Beein- trächtigung von industriell-gewerblicher Nutzung und Leitungen verhindert wird. Der Leitungsverlauf ist auf der Plankarte verzeichnet. Im Westen des Plangebiets wird eine Fläche für Versorgungsanlagen - Zweckbe- stimmung Gas festgesetzt. 5.7 Grünflächen Entsprechend den Vorgaben der bereits stattgefundenen 10. Änderung des Flächen- nutzungsplans setzt der Bebauungsplan entlang der östlichen, nördlichen und Teilen der westlichen Plangebietsgrenzen private Grünflächen fest. Die Festsetzung dient der Eingrünung des Industriegebiets sowie der Wahrung der Anbauverbotszonen der Bundesautobahn 61 (40 m). Entlang der Dülkener Straße wird die private Grünfläche aufgrund eines Ein- und Ausfahrtbereichs des Industriegebiets unterbrochen. Die anbaufreien Flächen entlang der Autobahn und der Landesstraße werden als blü- tenreiche Säume erhalten bzw. angelegt. Durch einschürige Mahd soll ein Gehölz- aufwuchs und damit eine wesentliche ökologische Aufwertung der Flächen verhin- dert werden, die bei einer Inanspruchnahme durch den Straßenbaulastträger wieder beseitigt werden müsste. an der Dülkener Straße gilt diese Einschränkung nicht, so dass mit Zustimmung des zuständigen Straßenbaulastträgers an dieser Stelle die blü- tenreiche Wiese als Bienenweide dauerhaft festgesetzt werden kann (Maßnahme zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft mit der Kennziffer A4). 5.8 Fläche zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen Um eine Randeingrünung der gewerblich/industriellen Bereiche und somit eine visu- elle Aufwertung des Übergangs zwischen landwirtschaftlicher Fläche und industriel- ler Nutzung zu erzielen, sind entlang der südlichen Plangebietsgrenze Pflanzmaß- nahmen vorzunehmen. Die Bepflanzung und Gestaltung der Pflanzfläche A1 dienen

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dabei auch zum (anteiligen) Ausgleich der durch die Planung verursachten Eingriffe in Boden, Natur und Landschaft. Das gilt auch für die Pflanzfläche A2, die als Eingrünung des Nord-Westrandes des Plangebiets die Lindenallee an der Dülkener Straße ergänzen soll. Die Pflanzfläche A3 dient als Schutzsaum des ausgeprägten Kronenumfangs der Bäume innerhalb der Waldstücke durch die Anpflanzung ergänzender Sträucher und Kleinbäume sowie eines Krautsaumes. 5.9 Fläche für Wald Am Westrand des Plangebiets liegen an der Dülkener Straße zwei kleine Eichen- Wäldchen. Zum Schutz und zur dauerhaften Sicherung werden sie im Bebauungsplan zeichnerisch festgesetzt. Sie bilden eine natürliche Abgrenzung zwischen dem süd- westlichen Bereich des Plangebiets und der Dülkener Straße. Innerhalb der Waldflä- che sind der Totholzerhalt und das Zulassen der Naturverjüngung vorgesehen. Ge- hölzentnahmen sollen nur zur Wahrung der Verkehrssicherung geschehen können. 5.10 Bodendenkmal römischer Brunnen Im Plangebiet wurden im Rahmen archäologischer Untersuchungen Relikte eines rö- mischen Landgutes gefunden. Unterhalb von 2,50 m unter der heutigen Gelände- oberfläche befinden sich drei Brunnen, die noch ungestört im Boden erhalten sind. Zur Wahrung dieses Bodendenkmals darf im entsprechenden Bereich die Grün- dungstiefe baulicher Anlagen 2,50 m unter vorhandenem Gelände, bspw. durch Kel- ler oder Bohrpfahlgründungen, nicht überschreiten. 5.11 Gestalterische Festsetzungen Die Aufstellung von Werbeanlagen im Plangebiet wird durch eine entsprechende Festsetzung reglementiert. Durch die Beschränkung der Aufstellung auf die überbau- baren Grundstücksflächen sowie die Höhenbeschränkung werden in Verbindung mit den grünordnerischen Festsetzungen etwaige Einschränkungen für die Verkehrssi- cherheit der Dülkener Straße und der Autobahn vermieden.

6. Kosten und bodenordnende Maßnahmen Die Kosten für die Planaufstellung sowie die Erschließungsmaßnahmen werden von der Stadt Nettetal getragen und mit den Einnahmen aus der Grundstücksveräußerung verrechnet. Eine Bodenordnung ist nach dem Verkauf der Plangebietsfläche nicht er- forderlich.

7. Städtebauliche Kenngrößen und Flächenbilanz

Bebauungsplangebiet, ca. 124.637 m² davon

Industriegebiet ca. 99.756 m²

- 13 - STADT NETTETAL Begründung zum Bebauungsplan Br-270 "Östlich Dülkener Straße" private Grünflächen ca. 14.983 m²

Fläche für Wald ca. 8.706 m²

Verkehrsfläche ca. 63 m²

Verkehrsfläche ca. 1077 m² besonderer Zweckbestimmung

Versorgungsanlagen ca. 52 m²

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Teil B – Umweltbericht

1. Einleitung Gemäß §§ 2 Abs. 4 und 2a Satz 2 Nr. 2 BauGB ist im Rahmen der Aufstellung oder Änderung eines Bebauungsplanes für die Belange des Umweltschutzes einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege nach den §§ 1 Abs. 6 Nr. 7 und 1a BauGB eine Umweltprüfung durchzuführen. In dieser werden die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt und in einem Umweltbericht beschrieben und bewertet. Diese Bewertung ist Bestandteil der Abwägung gemäß § 1 BauGB. Im Umweltbericht sind auch die anderweitigen Planungsmöglichkeiten, die die Ziele und den räumlichen Geltungsbereich berücksichtigen (Planungsalternativen), zu er- mitteln, zu beschreiben und zu bewerten. Eine Grundlage für die erforderlichen Inhalte des Umweltberichts liefert die Anlage zu § 2 Abs. 4 und § 2a BauGB. Die Gliederung des vorliegenden Umweltberichts baut auf dieser Vorgabe auf. 1.1 Anlass und Aufgabenstellung, Inhalte und Ziele des Bebauungsplanes Die Stadt Nettetal plant, im Stadtteil Breyell im südlichen Stadtgebiet auf einer Flä- che östlich der Dülkener Straße und westlich der BAB 61 gewerblich-industrielle Nutzungen anzusiedeln. Zur Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen erfolgt die Aufstellung des Bebauungsplans Br-270 „Östlich Dülkener Straße“. Die Größe des Plangebiets beträgt rd. 12,5 ha. Hier ist überwiegend die Entwicklung eines Industriegebietes (GI, GRZ 0,8 bis ausnahmsweise maximal 0,9) vorgesehen. Daneben werden bestehende Waldstücke zum Erhalt festgesetzt sowie eine Eingrü- nung bzw. der Erhalt unversiegelter Rasen- oder Wiesenstreifen entlang der Ver- kehrswege vorgesehen. 1.2 Ziele des Umweltschutzes und ihre Berücksichtigung Bei der Aufstellung von Bauleitplänen sind die Belange des Umweltschutzes, ein- schließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege, insbesondere die Auswir- kungen auf die Schutzgüter Mensch und Gesundheit, Tiere und Pflanzen und die bio- logische Vielfalt, die Luft und das Klima, Landschaft und Landschaftsbild, Boden, Wasser, Kultur- und sonstige Sachgüter sowie deren Wechselwirkungen untereinan- der zu berücksichtigen. Abwägungsrelevant sind außerdem der Umgang mit Abfall und Abwasser und die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die sparsame und effizi- ente Nutzung von Energie (§ 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB). Das Gesetz zum Schutz der Natur in Nordrhein-Westfalen (Landesnaturschutzgesetz – LNatSchG NRW) setzt im Einklang mit dem Bundes-Naturschutzgesetz (BNatSchG) als Ziel die Erhaltung und Sicherung von Natur und Landschaft im besiedelten und unbesiedelten Bereich als Lebensraum für Flora und Fauna in ihrer Leistungs- und

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Funktionsfähigkeit. Als Eingriffe in Natur und Landschaft gelten solche Veränderun- gen der Gestalt oder Nutzung von Grundflächen, die die Leistungsfähigkeit des Na- turhaushalts oder das Landschaftsbild erheblich oder nachhaltig beeinträchtigen können (§ 4 (1) LNatSchG NRW). Für die Schutzgüter Flora und Fauna werden diese Beeinträchtigungen auf die Lebensräume bezogen. Der Umfang der Eingriffe ist zu quantifizieren und zu bewerten, nach Möglichkeit zu vermeiden und ansonsten auf das unbedingt erforderliche Maß zu reduzieren. Nicht vermeidbare Eingriffe sind durch geeignete Maßnahmen auszugleichen, wobei der Ausgleich nach den gegebe- nen Möglichkeiten zuallererst unmittelbar am Eingriffsort, in der unmittelbaren Um- gebung und danach mindestens im gleichen Naturraum erfolgen muss. Auch Belange des Biotopverbundes, des Klimaschutzes und des Bodenschutzes sind zu berücksich- tigen. Die Aspekte der Eingriffsregelung werden im Zuge des weiteren Verfahrens in einem Landschaftsplanerischen Fachbeitrag zum Bebauungsplan abgehandelt. Die Ergebnisse werden im Umweltbericht berücksichtigt. Das Artenschutzrecht erhält mit der Einführung der sogenannten „artenschutzrechtli- chen Prüfung“ nach § 44 Abs. 5 BNatSchG das erforderliche Instrument für die Ausle- gung der artenschutzrechtlichen Verbotsvorschriften bei Vorhaben der räumlichen Planung, um akzeptable und im Vollzug praktikable Ergebnisse für die Zulassung von Bauvorhaben zu erreichen. Die Aspekte des speziellen Artenschutzes werden im Ver- lauf des Verfahrens in einer zweistufigen Artenschutzprüfung behandelt. Die Ergeb- nisse werden im Umweltbericht berücksichtigt. Weiterhin gibt es Fachgesetze, die allgemeine Ziele für die Schutzgüter i.S.v. § 1 Abs. 6 Nr. 7 UVPG beinhalten. Diese werden bei der Prüfung berücksichtigt. Dabei kommt es insbesondere darauf an, ob eine Fläche eine im Gesetz genannte schüt- zenswerte Eigenschaft besitzt oder von ihr eine schutzrelevante Wirkung ausgeht. Die Ziele der Fachgesetze stellen bei der Bearbeitung einen Bewertungsrahmen für einzelne Schutzgüter dar. Je mehr ein Schutzgut durch das geplante Vorhaben beein- trächtigt wird, desto weniger können die gesetzlichen Ziele erreicht werden. Damit steigt auch die Erheblichkeit einer Auswirkung. Zu diesen Fachgesetzen zählen: Bodenschutzgesetz, Wasserhaushaltsgesetz, Lan- deswassergesetz NRW, Bundesimmissionsschutzgesetz, Technische Anleitung (TA) Luft, TA Lärm, Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz, TA Siedlungsabfall, Denkmal- schutzgesetz NRW. Nachfolgende Zielaussagen der einzelnen Fachgesetze sind relevant: Bodenschutzgesetz (BBodSchG): · Langfristiger Schutz des Bodens bezogen auf seine Funktionen im Naturhaushalt · Lebensgrundlage und Lebensraum für den Menschen, Tier und Pflanzen, Bestandteil des Naturhaushaltes mit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen · Ausgleichsmedium für stoffliche Einwirkungen (Schutz des Grundwassers) · Archiv für Natur und Kulturgeschichte, Standort für Rohstofflagerstätten, für land- und forstwirtschaftliche sowie siedlungsbezogene und öffentliche Nutzungen

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· Der Schutz des Bodens vor schädlichen Bodenveränderungen, Vorsorgeregelungen ge- gen das Entstehen schädlicher Bodenveränderungen · Die Förderung der Sanierung schädlicher Bodenveränderungen und Altlasten Wasserhaushaltsgesetz (WHG): · Sicherung der Gewässer als Bestandteil des Naturhaushaltes und als Lebensraum für Tiere und Pflanzen und deren Bewirtschaftung zum Wohl der Allgemeinheit und zur Un- terlassung vermeidbarer Beeinträchtigungen ihrer ökologischen Funktionen · Niederschlagswasser soll ortsnah versickert, verrieselt oder direkt oder über eine Kana- lisation ohne Vermischung mit Schmutzwasser in ein Gewässer eingeleitet werden […] (§ 55 Abs. 2 WHG). Landeswassergesetz (LG NRW): · Das Ziel der Wasserwirtschaft ist der Schutz der Gewässer vor vermeidbaren Beeinträch- tigungen und die sparsame Verwendung des Wassers sowie die Bewirtschaftung vor Gewässern zum Wohl der Allgemeinheit Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG): · Schutz des Menschen, der Tiere und Pflanzen, des Bodens, des Wassers, der Atmosphäre sowie der Kultur und Sachgüter vor schädlichen Einwirkungen (Immissionen) sowie Vorbeugung hinsichtlich des Entstehens von Immissionen (Gefahren, erhebliche Nach- teile und Belästigungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme, Strahlen) und ähnlichen Erscheinungen TA Luft: · Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen sowie deren Vorsorge zur Erzielung eines hohen Schutzni- veaus für die gesamte Umwelt TA Lärm: · Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Geräusche Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG): · Förderung der Kreislaufwirtschaft zur Schonung der natürlichen Ressourcen sowie die Sicherung der umweltverträglichen Beseitigung von Abfällen (§ 1 KrW-/AbfG) Technische Anleitung zur Verwertung, Behandlung und sonstigen Entsorgung von Siedlungsabfällen (TA Siedlungsabfall): · soweit wie möglich Verwertung nicht vermiedener Abfälle, Geringhaltung der Schad- stoffgehalte der Abfälle · Sicherstellung einer umweltverträglichen Behandlung und Ablagerung der nichtver- wertbaren Abfälle sowie Entsorgungssicherheit Denkmalschutzgesetz (DSchG NRW): · Denkmäler sind zu schützen, zu pflegen, sinnvoll zu nutzen und wissenschaftlich zu er- forschen. Sie sind der Öffentlichkeit im zumutbaren Rahmen zugänglich zu machen.

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1.3 Übergeordnete Planungsvorgaben und darin festgelegte Ziele des Umweltschutzes Regionalplan Durch die Bekanntmachung im Gesetz- und Verordnungsblatt des Landes NRW am 13.04.2018 ist der neue Regionalplan für den Regierungsbezirk Düsseldorf (RPD) in Kraft getreten und löst damit den bisherigen Regionalplan (GEP 99) ab. Der RPD stellt den überwiegenden Teil des Plangebietes als „Bereich für gewerbliche und in- dustrielle Nutzungen“ (GIB) dar. Lediglich im Süden des Plangebietes besteht der All- gemeine Freiraum- und Agrarbereich (AFA) fort. In der Beikarte Wald des Regional- plans sind die zwei kleinen Waldstücke als Wald dargestellt. FNP Der Flächennutzungsplan (FNP) der Stadt Nettetal stellte bisher den überwiegenden Teil des Geltungsbereichs als ‚Fläche für die Landwirtschaft‘ dar. Mit der rechtswirk- samen 10. Änderung des Flächennutzungsplanes werden die Darstellungen zu ge- werblicher Baufläche sowie Grün- und Waldflächen geändert. Landschaftsplan und schutzwürdige Flächen des Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) Der Landschaftsplan LP 2 Mittlere Nette / Süchtelner Höhen stellt im überwiegenden Teil des Geltungsbereiches das Entwicklungsziel „Anreicherung“ dar. Innerhalb des Geltungsbereiches setzt der Landschaftsplan die Gehölzstreifen im Westen als ge- setzlich geschützten Landschaftsbestandteil fest (GGL 2.6.132 gem. § 39 LNatSchG NRW). Im weiteren Umfeld des Plangebietes (in 300 m Abstand und mehr) liegen verschie- dene Schutzgebiete oder schutzwürdige Flächen. Östlich des Plangebietes liegt die strukturreiche und ökologisch hochwertige Nette-Niederung mit einer Reihe von Na- tur- und Landschaftsschutzgebieten sowie schutzwürdigen Flächen des LANUV, west- lich liegt der Mühlenbach mit Schutzgebieten, schutzwürdigen Flächen und Bio- topverbundflächen. Relevante funktionelle Beziehungen zum Plangebiet bestehen nicht. Die Lindenallee an der Dülkener Straße ist in das Kataster der nach § 41 Abs. 1 LNatSchG NRW gesetzlich geschützten Alleen eingetragen. Natura 2000 In ca. 2 km Entfernung zum Plangebiet liegen die Natura-2000-Gebiete Vogelschutz- gebiet „Schwalm-Nette-Platte mit Grenzwald und Meinweg“ (Kennziffer DE-4603- 401), das FFH Gebiet „Krickenbecker See - Kleiner De Witt See“ (Kennziffer DE-4603- 301). Es liegen keine planungsrelevanten Schutzziele und Entwicklungsmaßnahmen vor, die das Plangebiet tangieren. Naturpark Schwalm-Nette Das Plangebiet liegt innerhalb des Naturparks „Schwalm- Nette“.

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Trinkwasserschutz Im Süden ragt der Geltungsbereich in das festgesetzte Trinkwasserschutzgebiet „Breyell“, Zone III A2 hinein, festgesetzt nach der Ordnungsbehördlichen Verordnung zur Festsetzung des Wasserschutzgebietes für das Einzugsgebiet der Wassergewin- nungsanlage Breyell der Stadtwerke Nettetal GmbH als Wasserwerksbetreiber. 1.4 Lage und naturräumlicher Kontext Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes Br-270 „Östlich Dülkener Straße“ liegt in Nettetal, im Stadtteil Breyell zwischen der Dülkener Straße und der BAB 61. Der Geltungsbereich selbst beinhaltet hauptsächlich landwirtschaftliche Nutzungen. Kleinflächig stehen auch Gehölze im Plangebiet (kleine Wäldchen und geschützter Landschaftsbestandteil „Feldgehölz“). Umliegend befinden sich auf der gegenüberliegenden Seite der Dülkener Straße hauptsächlich gewerbliche Nutzungen. Entlang der Straße verläuft eine gesetzlich geschützte Linden-Allee. Südlich liegt die Ortslage Lötsch mit dörflicher Struktur und Gewerbe. Auf der Autobahnböschung am Rande des Plangebietes befinden sich überwiegend heimische Gehölze sowie eine zur Autobahn gehörige Entwässerungs- anlage. Östlich der Autobahn liegen weitere landwirtschaftlich genutzte Flächen, ein Baumschulquartier sowie Sport- und Tennisplätze. Naturräumlich liegt der Bereich in der Niederrheinischen Bucht in der Haupteinheit

Schwalm-Nette-Platte (57111). Die Schwalmniederung mit ihren wertvollen Feuchtbi- otopen und Seen liegen nordöstlich des Plangebietes.

2. Beschreibung und Bewertung des Bestandes und Umweltauswirkungen Der derzeitige Umweltzustand im Plangebiet sowie die Umweltmerkmale des voraus- sichtlich beeinflussten Untersuchungsraumes werden geprägt durch die aktuelle Nutzungssituation im Untersuchungsraum. Im Plangebiet betrifft dies vor allem landwirtschaftliche Nutzungen, im nahen Umfeld Wohn- und Wohnumfeldfunktionen und Gewerbenutzung, überlagert durch die Immissionen der das Plangebiet begren- zenden Verkehrswege. Umweltauswirkungen sind die mit der Umsetzung der Planung verbundenen Verän- derungen des Umweltzustandes. Die Auswirkungen eines planerisch ermöglichten Vorhabens können anlagebedingt, baubedingt oder betriebsbedingt sein. Der Untersuchungsraum für die Umweltprüfung für den Bebauungsplan umfasst den Geltungsbereich sowie schutzgutbezogen auch die nähere Umgebung, soweit dort Auswirkungen zu prüfen sind (z. B. auf das Landschaftsbild). Im Folgenden werden die einzelnen Schutzgüter und die daraus resultierenden Um- weltauswirkungen der Planung betrachtet.

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2.1 Bestandsaufnahme (Basisszenario) Menschen einschließlich der menschlichen Gesundheit Das Schutzgut „Menschen“ umfasst die Bevölkerung und ihre Gesundheit bzw. ihr Wohlbefinden. Zur Wahrung der Daseinsgrundfunktionen sind als Schutzziele das Wohnen sowie die Erholung und Freizeitnutzung zu nennen. Daraus abgeleitet sind die Wohn- und Wohnumfeldfunktion sowie die Erholungs- und Freizeitfunktion zu berücksichtigen. Wohnen und Wohnumfeld Kriterien für die Bewertung der Wohnfunktion und ihrer Empfindlichkeit sind zum ei- nen die Festsetzungen der Bauleitplanung, die Aussagen, ob ein Gebiet für die Wohnnutzung (Allgemeine und Reine Wohngebiete), für eine gemischte Nutzung (Dorf- und Mischgebiete) oder für eine gewerbliche Nutzung (Gewerbegebiete) vor- gesehen sind. Zum anderen geben die Richtwerte der DIN 18005 vor, welche Schall- pegel für welche Nutzung verträglich sind. Andere Vorgaben liefern z. B. die Richt- werte der TA-Lärm (1998) zum Schutz vor Anlagenlärm. Das Plangebiet selbst beherbergt keine Wohnnutzung. Die nächsten ausgewiesenen Wohngebiete liegen knapp 200 m südlich des Plangebietes (Lötsch) und etwa 150 m weiter nordwestlich (Paul-Therstappen-Straße). Darüber hinaus befinden sich Be- triebswohnungen auf der Estseite der Dülkener Straße im Gewerbegebiet „Specker- feld“ (nächstgelegenes Gebäude mit Wohnnutzung an der Dülkener Straße in ca. 35 m Entfernung). Aktuell besteht eine hohe Lärmvorbelastung im Plangebiet insbesondere durch die randlich verlaufenden Verkehrswege. Vor allem die Autobahn ist sehr deutlich wahr- nehmbar. Der 24h-Wert liegt gemäß Umgebungslärmportal NRW zwischen >55 bis hin zu >75 dB(A). Auch sind Vorbelastungen aus dem benachbarten bestehenden Ge- werbe möglich. Erholung und Freizeit Kriterien für die Bewertung der landschaftsbezogenen Erholungsnutzung sind die landschaftliche Ausstattung und Attraktivität, die Erschließung und die Nutzungsfre- quenz. Der Geltungsbereich selbst weist mit seiner Lage im Agrarraum zwischen zwei Ver- kehrswegen eine vergleichsweise geringe Erholungsqualität auf. Durch das Gebiet und an seinem Rand verlaufen Feldwege. Entlang der Dülkener Straße ist ein Radweg ausgewiesen. Eine hohe Nutzungsfrequenz für die Erholung ist nicht anzunehmen. Sonstiges Vom Staatlichen Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf wird das Untersuchungsgrundstück als Fläche mit Kampfmittelverdacht ohne konkre- te Gefahr eingestuft (gem. Baugrundgutachten, Dipl. Geol. Veronika Steinberg, 2009).

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Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt Das Schutzgut Tiere und Pflanzen umfasst den Schutz der tierischen und pflanzlichen Arten und der Lebensgemeinschaften in ihrer natürlichen Vielfalt und den Schutz ih- rer Lebensräume. Vor diesem Hintergrund sind insbesondere Lebensräume mit be- sonderen Funktionen für Tiere und Pflanzen zu betrachten. Daraus abgeleitet sind zu beurteilen: die Bedeutung von Vegetation und Pflanzenwelt, die Bedeutung der Le- bensräume der Tierwelt, die Bedeutung für die biologische Vielfalt und die Bio- topvernetzungsfunktion. Zu betrachten sind zudem die besonders geschützten Gebiete des europäischen Net- zes „Natura 2000“, u. a. die FFH- und Vogelschutz-Gebiete, die Belange des Arten- schutzes nach § 44 Abs. 1 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und der gesetzlich geschützten Biotope nach dem Landesnaturschutzgesetz (LNatSchG NRW). Vegetation und Pflanzenwelt Der Geltungsbereich selbst beinhaltet hauptsächlich landwirtschaftliche Nutzungen (Herbst 2017: Mähwiese mit kleinen Staudenbrache-Bereichen, Ackernutzungen mit Mais und Rüben). Zum Zeitpunkt des Aufstellungsbeschlusses des Bebauungsplans wurde die Wiesenfläche ebenfalls noch ackerbaulich genutzt. Die kurzfristige Umnut- zung als Mähwiese erfolgte im Zuge des Beginns der archäologischen Untersuchun- gen. Kleinflächig stocken auch vereinzelt Gehölze im Plangebiet. Am Westrand liegen an der Dülkener Straße zwei kleine „Wäldchen“ (hauptsächlich Stieleichen, daneben Kirschen, Birken und bereichsweise Robinien mit überwiegen- den BHD von 30-40 cm, vereinzelt auch 50 bis 100 cm). Im Osten befindet sich beid- seitig einer dort verlaufenden Stromleitung ein kleines Feldgehölz mit heimischen Bäumen und Sträuchern (hauptsächlich Feldahorn), das im Landschaftsplan als ge- setzlich geschützter Landschaftsbestandteil (LB) festgesetzt ist (GGL 2.6.132 gem. § 39 LNatSchG NRW). Entlang der Dülkener Straße stehen Linden mit mittlerem und starkem Baumholz (gesetzlich geschützte Allee nach § 41 Abs. 1 LNatSchG NRW). Sehr kleinflächig ra- gen die Kronen einiger Linden in den Geltungsbereich hinein. Südlich liegt die Orts- lage Lötsch, die nach Norden eine nur rudimentäre Ortsrandeingrünung aufweist. Auf der östlich angrenzenden Autobahnböschung befinden sich heimische Gebüsche und Bäume geringen bis mittleren Alters. Im Südosten, aus dem Geltungsbereich des Be- bauungsplans ausgespart, liegt eine zur Autobahn gehörende, z. T. ebenfalls mit Ge- hölzen bestandene Entwässerungsanlage.

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Bestand Biotoptypen Quelle: Biotoptypenkartierung, Aufnahme September 2017

Tierwelt Kriterium für die Bewertung der Bedeutung einer Fläche für die Tierwelt sind die Ar- tenvielfalt, das Vorkommen seltener und gefährdeter Arten, das Fehlen von Störein- flüssen und die Natürlichkeit, Seltenheit und Größe der vorhandenen Lebensräume. Das Plangebiet und sein näheres Umfeld können trotz der hohen Vorbelastungen durch intensive landwirtschaftliche Nutzung und Lage zwischen Autobahn und Bun- desstraße zahlreichen terrestrischen Arten aus verschiedenen Tiergruppen als Le- bensraum dienen (zahlreiche Insekten- und andere Wirbellosen-Arten, Vogelarten, Kleinsäuger, etc., die Ackerflächen und kleine Gehölzstrukturen besiedeln können). Grundsätzlich ist eine deutlich geringere Artenvielfalt zu erwarten, als dies in einem weniger gestörten Bereich zu erwarten wäre. Hauptsächlich ist mit dem Vorkommen häufiger, ungefährdeter, nicht-planungsrelevanter Arten1 zu rechnen. Habitatfunktio- nen für seltene, bzw. gefährdete und / oder planungsrelevante Tierarten sind jedoch auf der Basis einer Habitatpotenzialanalyse nicht grundsätzlich auszuschließen. Da- her wurden für den Wirkraum der geplanten Gewerbeentwicklung zwei Gutachten zur artenschutzrechtlichen Prüfung Stufe 1 und Stufe 2 erstellt und erbrachten zusam-

1 Gem. der in NRW getroffenen, artenschutzfachlich begründeten Auswahl planungsrelevanter Arten (nach Kiel 2005, MUNLV 2007, MKULNV 2015)

- 22 - STADT NETTETAL Begründung zum Bebauungsplan Br-270 "Östlich Dülkener Straße" mengefasst die folgenden Ergebnisse (BKR Aachen 2017 und Biologische Station Kri- ckenbecker Seen e. V. 2018): In den Wäldchen sind kleinste Sommerquartiere und Einzelunterschlupfe von pla- nungsrelevanten Fledermäusen anzunehmen. Auffällige Habitatbäume mit besonders gut ausgeprägten Höhlen und Spalten sind hier jedoch nicht vorhanden. Größere, po- pulationsrelevante Strukturen sind daher nicht wahrscheinlich. Zu planungsrelevanten Brutvogelarten, insbesondere für die Gruppen Feldvögel und gebüschbrütende Vogelarten der Siedlungsränder und Parklandschaften, wurde eine vertiefte Untersuchung im Plangebiet und seinem näheren Umfeld durchgeführt (Bio- logische Station Krickenbecker Seen e. V. 2018). Im Ergebnis wurden keine Brutplätze planungsrelevanter Vogelarten im Untersuchungsgebiet nachgewiesen. Verschiedene Arten aus dem näheren und weiteren Umfeld nutzen Strukturen des Plangebietes als Teil-Nahrungshabitate. An planungsrelevanten Nahrungsgästen wurden im Zuge der Ortsbegehung in 2017 Mäusebussard, Turmfalke und Graureiher gesichtet, die Untersuchungen in 2018 ergaben zusätzlich noch Mittelspechte. Für diese Arten sowie auch für sonstige Arten aus den umliegenden naturschutzwürdigen Flächen der Nette-Niederung sind insgesamt keine essenziellen, populationsrelevan- ten Habitatfunktionen im Plangebiet anzunehmen, da im weiteren Raum ein großer Pool auch besser geeigneter Flächen vorhanden ist. Schutzgebiete, schutzwürdige Flächen, Natura 2000 In größerer Entfernung beginnen die strukturreichen, naturschutzfachlich hochwerti- gen Bereiche der Netteniederung mit Biotopkataster- und Verbundflächen des LA- NUV sowie Landschafts- und Naturschutzgebieten. Zu diesen besteht jedoch auf- grund der dazwischenliegenden Autobahn und der Siedlungsgebiete kein relevanter funktionaler Zusammenhang. Die im Naturpark gelegene Schutzgebiete (FFH-Gebiet) „Krickenbecker See - Kleiner De Witt See“ (Kennziffer DE-4603-301) und Vogelschutzgebiet „Schwalm-Nette- Platte mit Grenzwald und Meinweg“ (Kennziffer DE-4603-401) liegen in ca. 2 km Ent- fernung zum Plangebiet. Es liegen keine planungsrelevanten Schutzziele und Ent- wicklungsmaßnahmen vor, die das Plangebiet tangieren. Boden Im Geltungsbereich finden sich gemäß der Karte der schutzwürdigen Böden des Aus- kunftssystems BK 50 des Geologischen Dienstes (GD) NRW ganz überwiegend Braune Plaggenesche über typischen Braunerden aus holozänen Plaggenböden über Sand- böden (aus jungpleistozänem bis holozänem Flugsand, der wiederum über Schluffen aus jungpleistozänem Löss liegt). Diese Plaggenböden sind in der Regel durch eine seit dem Mittelalter vom Menschen durchgeführte Plaggendüngung entstanden (Düngung mit abgestochenem Oberboden, vermischt mit Mist und anderen organi- schen Abfällen). Aufgrund dieser kulturgeschichtlichen Entstehung werden die Böden mit der vorliegenden lokalen Ausprägung vom Geologischen Dienst als sehr schutz-

- 23 - STADT NETTETAL Begründung zum Bebauungsplan Br-270 "Östlich Dülkener Straße" würdig bewertet (Archiv der Kulturgeschichte, sw1: zweite Stufe der insgesamt drei- stufigen Skala). Eine archäologische Sachverhaltsermittlung bestätigt das Vorliegen dieses Bodentyps auf der Fläche (Archäologie.de, 2012). Im Zuge einer Baugrunduntersuchung wurde eine vergleichsweise geringe Tragfähig- keit der Böden festgestellt (Dipl. Geol. Veronika Steinberg, 2009). Gemäß Auszug aus dem Altlastenkataster (Stand 19.12.2017) liegen keine Hinweise auf Altlasten im Geltungsbereich vor, jedoch liegen im südlichen Bereich verfüllte Schützengräben mit potenziell schadstoffbelasteten Füllmaterialen. Fläche Beim Schutzgut Fläche handelt es sich um ein nicht vermehrbares, endliches Gut, das eine Vielzahl an Funktionen für Mensch und Naturhaushalt wahrnimmt und auf dem die unterschiedlichsten Nutzungsansprüche miteinander konkurrieren. Derzeit steht auf der Fläche der landwirtschaftliche Nutzungsanspruch im Vorder- grund, kleinflächig sind Bereiche für den Natur- und Landschaftsschutz sowie für die Waldnutzung reserviert. Im südlichen Bereich gelten die Ansprüche des Wasserschut- zes zur Trinkwassergewinnung. Mit der 25 KV-Leitung besteht eine linienhafte Funk- tion für die Stromversorgung. Eher untergeordnet fungiert die Fläche daneben wei- terhin aber auch noch als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, als Erholungsraum für den Menschen, als Kaltluftentstehungsfläche, als Standort schutzwürdiger Böden und überschütteter Zeugnisse vorangegangener Besiedlungen sowie auch außerhalb des Wasserschutzgebietes als Wasserrückhalte-, -filter- und Versickerungsfläche. Bisher befinden sich im Geltungsbereich kaum Versiegelungen. Wasser und Grundwasser Auch das Wasser besitzt unterschiedliche Funktionen für den Naturhaushalt, wobei Grundwasser und Oberflächengewässer zu unterscheiden sind. Als Schutzziele sind die Sicherung der Quantität und der Qualität von Grundwasservorkommen sowie die Erhaltung und Reinhaltung der Gewässer zu nennen. Die wesentlichsten und bewertungsrelevanten Funktionen des Schutzgutes Wasser sind die Grundwasserdargebotsfunktion, die Grundwasserschutzfunktion, die wasser- haushaltliche Funktion von Oberflächengewässern und die Lebensraumfunktion von Oberflächengewässern. Zu betrachten ist darüber hinaus der sachgerechte Umgang mit anfallendem Abwas- ser. Grundwasser /-schutz Der Geltungsbereich liegt im ergiebigen bis sehr ergiebigen Grundwasserkörper 286_06 Hauptterrasse des Rheinlands, einem Poren-Grundwasserleiter aus quartären Sedimenten der Hauptterrasse mit mittlerer bis hoher Durchlässigkeit (hauptsächlich Kiese und Sande mit zwischengelagerten Tonen und Schluffen). Das Grundwasser im gesamten Raum befindet sich in einem schlechten chemischen Zustand (Elwas-web).

- 24 - STADT NETTETAL Begründung zum Bebauungsplan Br-270 "Östlich Dülkener Straße"

Gemäß Baugrundgutachten ist mit einem mittleren Grundwasserflurabstand von 4 bis 7 m zu rechnen. Die generelle Grundwasserfließrichtung ist Nord bis Nordost in Rich- tung Nette (Dipl. Geol. Veronika Steinberg, 2009). Im Süden ragt der Geltungsbereich in das festgesetzte Trinkwasserschutzgebiet „Breyell“, Zone III A2 hinein. Die nächsten Trinkwasserbrunnen liegen in ca. 850 m Entfernung. Insgesamt weist der Standort bezüglich der Grundwasserverhältnisse eine erhöhte Empfindlichkeit auf. Niederschlagswasserversickerung Gemäß der Bodenkarte BK 50 liegt eine Versickerungsfähigkeit im 2-m-Raum vor. Oberflächengewässer Natürliche Oberflächengewässer liegen im Plangebiet nicht vor. Direkt östlich an die Fläche grenzt eine zur Autobahn gehörende Entwässerungsanlage an, die nur perio- disch wasserbespannt ist. Östlich in etwa 700 m Entfernung fließt die Nette. Klima / Luft, Klimaschutz Schutzziele für das Schutzgut Luft und Klima sind die Vermeidung von Luftverunrei- nigungen und die Erhaltung von Reinluftgebieten sowie die Erhaltung des Bestands- klimas und der lokal-klimatischen Regenerations- und Austauschfunktionen. Dabei sind zu berücksichtigen: die lufthygienische Ausgleichsfunktion und die klimatische Ausgleichsfunktion. Weiterhin sind die Vermeidung von Emissionen, die Nutzung er- neuerbarer Energien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie und As- pekte des Immissionsschutzes bei der Betrachtung zu berücksichtigen. Den Erfordernissen des Klimaschutzes soll sowohl durch Maßnahmen, die dem Kli- mawandel entgegenwirken, als auch durch solche, die der Anpassung an den Klima- wandel dienen, Rechnung getragen werden. Der Planungsraum gehört der ozeanisch geprägten, warm-gemäßigten Klimazone „Niederrheinische Bucht / Niederrheinisches Tiefland“ an. Charakteristisch sind hier mäßig warme Sommer und mäßig milde Winter bei einer mittleren Jahres- Lufttemperatur um +10°C mit relativ gleichmäßig über das Jahr verteilten Nieder- schlagsmengen von 750-800 mm bei einem leichten Maximum in den Sommermona- ten. Vorherrschende Windrichtung ist SW bis NW. Lokalklimatisch ist im Geltungsbereich überwiegend mit freilandklimatischen Ver- hältnissen und nächtlicher Kaltluftentstehungsfunktion zu rechnen. Für die kleinen Wäldchen ist darüber hinaus eine kleinflächige Frischluftproduktionsfunktion anzu- nehmen. In Nettetal- befindet sich die nächstgelegene Messstation zur Messung der Luftqualität. Erfasst werden Stickstoffdioxid (NO2), Stickoxide (NO) und Feinstäu- be (PM10). Die Vorbelastungsdaten sind unkritisch.

- 25 - STADT NETTETAL Begründung zum Bebauungsplan Br-270 "Östlich Dülkener Straße"

Durch die Lage am Rand des bestehenden Industrie- und Gewerbegebietes „Specker Feld“ sowie in Nachbarschaft zu Autobahn und Dülkener Straße sind lufthygienische und ggf. auch geruchliche Vorbelastungen anzunehmen. Informationen aus Messun- gen liegen für den Bereich jedoch nicht vor. Insgesamt ist im Plangebiet und auch in seinem gewerblichen Umfeld nicht von der Ausprägung einer relevanten lokalklimatischen und lufthygienischen Lastraumsitua- tion auszugehen. Das Plangebiet weist somit keine besonderen Funktionen für das Klima und die Luft- hygiene auf. Besondere Empfindlichkeiten und Risiken sind ebenfalls nicht vorhan- den. Landschafts- und Ortsbild Das Plangebiet liegt innerhalb der Landschaftsbildeinheit des LANUV „LBE-I-025.A1 Offene Agrarlandschaft westlich Mönchengladbach“, die zum überwiegenden Teil von ausgedehnten, wenig strukturierten Ackerflächen geprägt wird. Die Flüsse Schwalm und Nette gliedern den Raum, gehören jedoch eigenen Landschaftsbild- räumen an. Der landschaftsbildliche Wert des Landschaftsbildraums „LBE-I-025.A1“ wird vom LANUV als sehr gering / gering eingestuft. Die östlich verlaufende Netteniederung gehört dem Landschaftsbildraum „LBE-I-026- F2 Flusstal der Nette östlich Kaldenkirchen“ mit sehr hohem landschaftsbildlichen Wert an2. Dort liegen auch die o. g. Schutzgebiete und schutzwürdigen Flächen mit den Feuchtbiotopkomplexen der Netteniederung. Der Geltungsbereich selbst ist landschaftsbildlich überwiegend von der landwirt- schaftlichen Nutzung dominiert. Gliedernd wirken die bestehenden Gehölze (Wäld- chen, Gehölzstreifen entlang eines Feldweges sowie entlang der Autobahn). Von be- sonderer Bedeutung für das Landschaftsbild ist auch die Allee entlang der Dülkener Straße. Vorbelastungen des Landschaftsbildes ergeben sich durch die Verkehrswege an den Rändern der Fläche. Insbesondere durch die Autobahn ist der Bereich stark vorbelas- tet. Die Fläche wird zudem überspannt von einer Stromleitung. Über die südliche Ackerfläche bestehen Blickbeziehungen zum Ortsrand von Lötsch. Dort schließt sich ein kleiner Siedlungsbereich an. Eine ortsrandtypische Eingrünung besteht dort nur fragmentarisch. Relevante visuelle Beziehungen von den hochwertigen Flächen der Netteniederung aus bestehen kaum. Allerdings besteht durch die Nähe zu den hochwertigen Flächen ein erhöhtes Risiko bezüglich großvolumiger Bebauung mit starker Höhenentwick- lung.

2 LANUV 2017: Grafikdaten der Landschaftsbildeinheiten (Landschaftsbildbewertung) aus dem Fachbeitrag des Natur- schutzes und der Landschaftspflege, Stand: März 2017

- 26 - STADT NETTETAL Begründung zum Bebauungsplan Br-270 "Östlich Dülkener Straße"

Großräumig liegt der gesamte Bereich innerhalb des ausgedehnten Deutsch- Niederländischen Naturparks NTP-11 „Maas-Schwalm-Nette“. Dem Plangebiet kommt hierin jedoch keine besondere Bedeutung zu. Kulturelles Erbe Gemäß dem kulturlandschaftlichen Fachbeitrag zur Landesplanung in NRW liegt der Geltungsbereich im Kulturlandschaftsraum Nr. 17 ‚Schwalm-Nette‘ (LVR und LWL 2009). Dieser Bereich besitzt eine lange Siedlungsgeschichte (Nachweise aus Alt- steinzeiten), die sich jedoch nicht durch eine durchgehende Besiedlung, sondern mehrere Besiedlungsfolgen mit Rückzugsphasen und Wiederausdehnungen der Wäl- der auszeichnet. Die Fläche liegt nicht innerhalb besonders bedeutsamer Kulturlandschaftsbereiche und -elemente. Es liegen jedoch Hinweise auf das Vorkommen einer römischen Sied- lungsstelle sowie mittelalterlicher Nutzungen im Geltungsbereich vor. Im Zuge einer archäologischen Sachverhaltsermittlung wurden Überreste römischer Gebäude und Keramiken nachgewiesen (Archäologie.de, 2012). Weitere Untersuchungen des Land- schaftsverbandes Rheinland (LVR 2017) erbrachten Funde aus römischer Zeit (Ge- bäude und Brunnen). Die im Boden verbliebenen Fundreste (ab einer Tiefe von 2,50 m) sind gemäß den Vorgaben des Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland im Boden zu erhalten und planerisch zu berücksichtigen. Dazu sind Vorgaben und Hin- weise im Bebauungsplan erforderlich und es ist zu einem späteren Bauantrag das Benehmen des Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland über die Untere Denk- malbehörde der Stadt Nettetal herzustellen. Auf der Fläche selbst finden sich gemäß BK 50 Plaggenesch-Böden von kulturge- schichtlicher Bedeutung, deren tatsächliches Vorkommen im Zuge von Sondierungs- bohrungen und archäologischen Grabungen bestätigt wurden. Im Bereich der geplanten Gewerbefläche und ihrem Umfeld befinden sich weder Baudenkmäler noch denkmalwerte Gebäude. Die Lindenallee an der Dülkener Straße ist in das Kataster der nach § 41 Abs. 1 LNatSchG NRW gesetzlich geschützten Alleen eingetragen mit Bedeutung als histori- sche Allee. An Sachwerten verlaufen im Geltungsbereich eine 25 KV-Freileitung, eine unterirdi- sche Gasfernleitung sowie eine unterirdische Hauptwasserleitung. Ver- und Entsorgung Die Schmutzwasserbeseitigung ist über das bestehende Netz in der Dülkener Straße vorgesehen. Ein Kanalanschluss ist bis in das nordwestliche Plangebiet hinein von der Dülkener Straße aus bereits gelegt. Der gesamte Planbereich kann durch die kommunale Abfallentsorgung bewirtschaf- tet werden.

- 27 - STADT NETTETAL Begründung zum Bebauungsplan Br-270 "Östlich Dülkener Straße"

Informationen über eine Nutzung erneuerbarer Energien in relevantem Umfang oder die sparsame Nutzung von Energie über den Stand der Technik hinaus liegen nicht vor. Grundsätzlich bestehen weder besonders förderliche Standorteigenschaften noch Einschränkungen für die Nutzung erneuerbarer Energien wie z. B. der Sonnenenergie. Wechselwirkungen Zwischen den Schutzgütern des Naturhaushalts besteht stets ein weitläufiges Netz aus Wechselwirkungen in Form von Stoffkreisläufen (z. B. Wasser, Nähr- und Schad- stoffe) und eine enge Abhängigkeit von Lebensräumen und ihren Besiedlern (Boden, Pflanzen, Tiere, etc.). Auch die Aspekte Nutzungs- bzw. Vegetationsstruktur, Land- schaftsbild und naturbezogene Erholung sind eng miteinander verbunden. Im Unter- suchungsraum sind die Wechselwirkungen innerhalb des Naturhaushaltes bereits stark durch menschliche Aktivitäten (intensive landwirtschaftliche Nutzung, Zer- schneidung durch Infrastrukturanlagen etc.) beeinflusst. Für die naturbezogene Erho- lung liegt keine durch besondere Ausprägung der Schutzgüter bedingte hervorzuhe- bende Bedeutung des Raumes vor. Die relevanten Wechselwirkungen der Schutzgüter untereinander sind schutzgutbe- zogen berücksichtigt. 2.2 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung Ohne die Aufstellung eines Bebauungsplanes für die Entwicklung eines Industriege- bietes ist auf der Fläche zunächst eine Fortführung der aktuellen Nutzung als Acker- fläche bzw. Grünland anzunehmen. Hierdurch ist kurz- und mittelfristig nicht mit maßgeblichen Veränderungen des Umweltzustands zu rechnen. Die Einwirkungen der intensiven ackerbaulichen Nutzung mit entsprechend andauernden Auswirkun- gen auf den Naturhaushalt würden sich mittel- und langfristig weiter fortsetzen. Da mit der Darstellung gewerblicher Nutzung im Zuge der 10. Änderung des FNP der Stadt Nettetal und dem Regionalplan RPD der Bezirksregierung jedoch bereits eine übergeordnete Entscheidung zur Nutzung der Fläche getroffen wurde, ist über kurz oder lang eine entsprechende Nutzung zu erwarten. Hier sind Planungsvarianten in Form von unterschiedlichen Lagen der Baufelder, unterschiedliche Höhenentwick- lungen, Nutzungskatalogen und Grünflächenvarianten denkbar. Voraussichtlich wür- den sich im Grundsatz stets ähnliche Auswirkungen auf die Schutzgüter ergeben. 2.3 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung Menschen einschließlich der menschlichen Gesundheit Wohnen und Wohnumfeld Mit der Entwicklung der Fläche als Industriegebiet rückt die gewerblich-industrielle Nutzung auch von Norden bis zu einer Entfernung von knapp 200 m an die Wohnbe- bauung von Lötsch, rd. 150 m an die Wohnbebauung in der Paul-Therstappen-Straße

- 28 - STADT NETTETAL Begründung zum Bebauungsplan Br-270 "Östlich Dülkener Straße" und rd. 35 m an die Betriebswohnungen im Industrie- und Gewerbegebiet „Specker Feld“ heran. Auf der Grundlage eines Lärmgutachtens (TAC Wilms 2018) werden Lärmpegelberei- che im Bebauungsplan festgesetzt, um erhebliche Lärmbelastungen für die nahege- legenen Wohnnutzungen auszuschließen. Eine Ansiedlung von Betrieben, die unter die Störfall-Verordnung fallen, wird ausgeschlossen. Bei Beachtung der einschlägigen Regelwerke zum Schutz der Gesundheit der Wohn- bevölkerung als Maßstab der Bewertung anderer potentiell beeinträchtigender Im- missionen wie Gerüche, Luftverunreinigungen oder Erschütterungen sind keine er- heblich nachteiligen und umweltrelevanten Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch, Bevölkerung und Gesundheit zu erwarten. Für die einzelnen zu realisieren- den Vorhaben ist dies im Zuge des Baugenehmigungsverfahrens sicher zu stellen. Erholung und Freizeit Mit der Entwicklung des Gewerbegebietes ist ein nahezu vollständiger Verlust der noch verbleibenden, bereits stark eingeschränkten Erholungsfunktion an dieser Stelle verbunden. Die Freizeit- und Erholungsfunktionen der verbleibenden Flächen zwi- schen dem geplanten Gewerbegebiet und der Ortslage Lötsch werden weiter gemin- dert. Sonstiges Der Bereich geht zum landwirtschaftlichen Anbau von Lebens- und Futtermitteln ver- loren. Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt Vegetation und Pflanzenwelt Mit der Entwicklung des Industriegebietes geht eine großflächige Versiegelung und Bebauung von Teilen der Fläche einher. Entsprechend ist ein nahezu vollständiger Verlust der noch verbliebenen Habitatpotenziale für die Pflanzenwelt im Bereich der geplanten Bebauung anzunehmen (rund 9 ha). Für die Flora ist dies bezogen auf die aktuelle Pflanzenvielfalt qualitativ von eher ge- ringer Bedeutung, quantitativ geht jedoch eine große Fläche als potenzieller Pflan- zenstandort verloren. Es wird der Großteil des Geschützten Landschaftsbestandteils überplant, so dass ein nahezu vollständiger Verlust anzunehmen ist (verbleibende Gehölze innerhalb der Abstandsflächen sollten erhalten werden). Diesbezüglich ist vorgesehen, neben den geplanten Eingrünungen mit Gehölzanpflanzungen (Umgrenzung von Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen) zusätzlich exter- ne Ersatzflächen im Umfeld von Leuth in mindestens dem gleichen Umfang funktio- nal passend aufzuwerten. Die Wäldchen werden erhalten und mit einem räumlichen Puffer zur geplanten Be- bauung versehen.

- 29 - STADT NETTETAL Begründung zum Bebauungsplan Br-270 "Östlich Dülkener Straße"

Im Zuge der Erschließung des Grundstücks ist außerhalb des Geltungsbereiches eine Fällung von insgesamt 13 Alleebäumen erforderlich. Auch diesbezüglich soll ein funktionaler Ausgleich geschaffen werden (etwa im Verhältnis 1:2). Ein Teil erfolgt über Ersatzpflanzungen innerhalb des Geltungsbereiches (19 Bäume), ein weiterer Teil soll durch Ergänzungspflanzungen im weiteren südlichen Verlauf der Allee au- ßerhalb des Plangebietes erfolgen. Die von Gehölzen freizuhaltenden privaten Grünflächen im Plangebiet sollen als blü- tenreiche Säume entwickelt werden. Im Bereich der Maßnahmenflächen sind im Ver- gleich zur vorherigen intensiven landwirtschaftlichen Nutzung entsprechende positi- ve Effekte bzgl. der Vegetation und Pflanzenwelt zu erwarten (Diese sind aus stra- ßenbaurechtlichen Gründen nur entlang der Dülkener Straße in der Eingriffsbilanz anrechenbar). Der Landschaftsplanerische Fachbeitrag zum Bebauungsplan enthält diesbezüglich ein entsprechendes Maßnahmenkonzept, das zusammen mit den sonstigen Maßnah- men zur Vermeidung, Minderung und Ausgleich der Auswirkungen des Bebauungs- plans auf die Schutzgüter soweit als möglich in den Bebauungsplan integriert wird. In Kapitel 4 sind die gebietsinternen und –externen Maßnahmen zusammengestellt. Tierwelt Der auf den landwirtschaftlichen Flächen und im Bereich des Feldgehölzes zu erwar- tenden Fauna werden die Habitate entzogen. Dies betrifft vor allem häufige, nicht- planungsrelevante Tierarten, wie häufige Insektenarten und sonstige Wirbellose, Klein- und Mittelsäuger sowie Vogelarten. Auch Verluste von untergeordneten Teil- habitatfunktionen für möglicherweise im näheren und weiteren Umfeld vorkommen- de planungsrelevante Nahrungsgäste (z. B. Mäusebussard, Fledermäuse etc.) sind dadurch anzunehmen. Die Wäldchen mit ihren Habitatfunktionen bleiben erhalten. Relevante Auswirkungen für planungsrelevante Tierarten sind insgesamt nicht zu er- warten (vgl. Biologische Station Krickenbecker Seen e. V. 2018). Für die verbleibenden, südlich anschließenden Ackerflächen sind durch die Bebauung eine weitere Störungszunahme sowie Kulisseneffekte zu erwarten. Ein Teil der Le- bensraumfunktionen des entfallenden Feldgehölzes kann zukünftig durch die neu anzupflanzenden Gehölzbereiche der Randeingrünungsmaßnahme A1 zwischen Bö- schungsgehölzen und Wäldchen im Übergang zur Feldflur wieder erfüllt werden. Die Wäldchen sind von der potenziellen Bebauung ausgeschlossen und werden mit einem Puffer versehen, so dass dort die bestehenden Habitat-Funktionen im Wesent- lichen erhalten bleiben. Zusammen mit der Berücksichtigung einer Fällzeitenbeschränkung und einer Baum- kontrolle im Vorfeld erforderlicher Fällungen älterer Bäume (insbesondere der zu fäl- lenden Alleebäume) können artenschutzrechtliche Konflikte vermieden werden.

- 30 - STADT NETTETAL Begründung zum Bebauungsplan Br-270 "Östlich Dülkener Straße"

Schutzgebiete, Natura 2000 Relevante Auswirkungen auf die Schutzgebiete, Biotopkatasterflächen und Bio- topverbundflächen im Umfeld sind aufgrund heute fehlender relevanter funktionaler Bezüge sowie aufgrund der größeren Entfernung nicht zu erwarten. Boden Mit der gewerblichen Entwicklung geht eine großflächige Versiegelung und Bebau- ung der Fläche einher (gem. Festsetzungen des Bebauungsplans GRZ von 0,8 bis 0,9 maximal rd. 9 ha). Hier ist ein erheblicher Verlust sehr schutzwürdiger Archivböden zu erwarten. Der Verlust von Archivböden ist gem. der Länderarbeitsgemeinschaft Boden (LABO 2009) nicht ausgleichbar. Bei Bau und Betrieb eines Gewerbegebietes besteht zudem grundsätzlich ein Risiko für Schadstoffeinträge durch Unfälle, Leckagen, etc. Im Bereich der zu erhaltenden Waldflächen und der geplanten Eingrünungsflächen bzw. den Abstandsgrünflächen zu Autobahn und Landesstraße sind keine negativen Veränderungen für das Schutzgut Boden zu erwarten. Im Bereich der Nutzungsexten- sivierungen vorheriger landwirtschaftlicher Flächen (Grünflächen, Flächen zum An- pflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen) sind leichte positive Effekte für das Schutzgut anzunehmen. Fläche Bei Umsetzung der geplanten Entwicklung ist insgesamt mit Flächenversiegelungen / Flächenverbrauch von rund 9 ha zu rechnen. Hier gehen zugunsten der gewerblich- industriellen Entwicklung die Funktionen für den Naturhaushalt, für die Landwirt- schaft und die Naherholung nahezu vollständig verloren. Die Waldflächen bleiben erhalten (rd. 0,9 ha), hinzu kommen randliche Grünbereiche (rund 2 ha), die dauerhaft von Bodenversiegelungen frei zu halten sind. Auf das gesamte Stadtgebiet bezogen, werden diese Flächeninanspruchnahmen auf den Ebenen der Regionalplanung, der Flächennutzungsplanung und schließlich der verbindlichen Bauleitplanung durch einen Flächentausch (Ringtausch) ausgeglichen: an anderer Stelle im Stadtgebiet ist ein gewerblich-industrieller Bereich zukünftig als Allgemeiner Siedlungsbereich deklariert und – wiederum an anderer Stelle im Stadt- gebiet – noch nicht entwickelter Allgemeiner Siedlungsbereich (ASB) wieder dem Ag- rar- und Freiraum (AFA) zugeschlagen worden. Eine weitere Rücknahme des ASB in der Nähe zum Geltungsbereich steht noch aus; das Planverfahren ist bereits eingelei- tet. Nach Umsetzung des Ringtausches werden in vergleichbarer Größenordnung in der durch den Bebauungsplan Br-270 „Östlich der Dülkener Straße“ Flächen für die Landwirtschaft zugunsten von Bauflächen aufgegeben werden, dafür Acker- und Grünlandbereiche an anderer Stelle im Stadtgebiet vor einer baulichen Nutzung be- wahrt und planungsrechtlich gesichert.

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Wasser und Grundwasser Mit den Festsetzungen zur gewerblichen Nutzung wird eine großflächige Versiege- lung und Bebauung von großen Teilen der Fläche vorbereitet. Entsprechend gehen hier Versickerungsflächen verloren, damit werden die Flächen der Grundwasserneu- bildung weitestgehend entzogen. Zur Minderung ist eine ortsnahe Versickerung der Traufenwässer von den Dachflächen der zu errichtenden Gebäude vorgesehen. Belas- tetes Niederschlagswasser soll über die Kanalisation abgeführt werden. Weiterhin entsteht mit einer neuen Nutzung ein Trinkwasserbedarf und damit zusätz- licher Wasserverbrauch und Abwasseraufkommen. Bei Bau und Betrieb eines Gewerbegebietes besteht grundsätzlich ein Risiko für Schadstoffeinträge in das Grundwasser durch mögliche Unfälle, Leckagen, etc. Hier besteht am betroffenen Standort eine besondere Empfindlichkeit des oberen, freien Grundwasserstockwerkes. Reichen zukünftige Gebäude, bzw. deren Gründungen in den Grundwasserspiegel hinein, besteht zudem das Risiko von Beeinträchtigungen des Grundwasserstromes. Durch Festsetzungen der zulässigen Gewerbearten sowie Nutzungseinschränkungen, die sich durch die bereichsweise Lage in der WSZ III A2 ergeben, werden relevante Auswirkungen soweit wie auf der Ebene der Bauleitpla- nung möglich ausgeschlossen. Konkrete Maßnahmen sind, soweit erforderlich, vor- habenbezogen im Rahmen der nachfolgenden Baugenehmigungsverfahren festzule- gen. Klima/Luft, Klimaschutz Mit der Entwicklung der Gewerbenutzung geht eine großflächige Versiegelung und Bebauung eines Großteils der Fläche einher. Lokalklimatisch ist bei der Gewerbeent- wicklung am Standort mit einer Umwandlung von Freiflächen- in ein bioklimatisch ungünstigeres Gewerbeklima zu rechnen. Dies kann insbesondere im Hochsommer – gerade auch unter Bedingungen des Klimawandels – durch eine verstärkte Erhitzung versiegelter Flächen zu einer stark verringerten Aufenthaltsqualität führen. Insge- samt vergrößert sich der gewerbeklimatisch geprägte Bereich im Südosten von Breyell hierdurch um fast die Hälfte. Diese Effekte können durch Maßnahmen der Durchgrünung verringert werden. Die geplante Eingrünung und der Walderhalt sind diesbezüglich positiv zu bewerten. An- sonsten lässt der Plan jedoch eine sehr hohe bauliche Dichte zu. Je nach endgültiger Nutzung der geplanten Gewerbefläche kann es zu einer Erhö- hung der lufthygienischen sowie möglicherweise auch geruchlichen Belastung durch zusätzlichen Verkehr oder bestimmte Betriebsabläufe kommen. Erhebliche Belastun- gen im Sinne der einschlägigen rechtlichen Vorgaben sind nicht zulässig (Einzel- nachweise erfolgen auf der Ebene der einzelnen Vorhabensgenehmigungen). In Bezug auf den globalen Klimaschutz ist tendenziell durch neu entstehende Liefer- verkehre (insbesondere LKW) und bestimmte Betriebsabläufe mit einem entspre- chenden zusätzlichen Energiebedarf bzw. Ausstoß an Treibhausgasen zu rechnen.

- 32 - STADT NETTETAL Begründung zum Bebauungsplan Br-270 "Östlich Dülkener Straße"

Landschafts- und Ortsbild Mit der Planung wird eine großflächige Versiegelung und Bebauung des Bereichs vorbereitet. Hiermit sind umfangreiche technische Überprägungen, großvolumige Bebauungen sowie weitere Lärmbelastungen verbunden. Landschaftsbildlich wird der noch landwirtschaftlich geprägte Streifen zwischen Dülkener Straße und Auto- bahn dem bestehenden Gewerbegebiet westlich der Dülkener Straße zugeschlagen. Zum Ortsteil Lötsch bleibt ein allerdings merklich reduzierter Ackerstreifen bestehen. Die Festsetzungen zu Eingrünung (10 m breite Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen) können die Auswirkungen mindern. Durch den Erhalt der Wäldchen bleibt die abschirmende Wirkung zur Dülkener Straße erhal- ten. Von den östlich der Autobahn gelegenen Bereichen des Landschaftsschutzgebietes aus ist das Plangebiet nur bereichsweise sichtbar und durch die bestehenden Gehöl- ze vglw. gut abgeschirmt. Die zulässigen Gebäudehöhen werden im überwiegenden Teil des Plangebietes auf rund 15 m, im zentralen Bereich auf rund 23 m über dem heutigen Gelände begrenzt, hierdurch soll eine Landschaftsbildbeeinträchtigung durcheine übermäßige Höhenentwicklung im Gebiet vermieden werden. Kulturelles Erbe Mit der Entwicklung einer gewerblichen Baufläche wird eine großflächige Versiege- lung und Bebauung der Fläche ermöglicht. Bei damit verbundenen Erdarbeiten be- steht auf der Fläche nach den Ergebnissen der archäologischen Erkundungen ein vermindertes Risiko für weitere archäologisch bedeutsame Funde. Bekannte Funde wurden entweder abschließend untersucht oder verbleiben unbeschädigt im Boden. Diesbezüglich setzt der Bebauungsplan einen Bereich fest, in dem die Gründungstie- fe von baulichen Anlagen auf 2,5 m begrenzt wird. Sollten weitere Befunde im Zuge der Bauphase auftreten, sind umgehend die zuständigen Stellen zu informieren. In Nettetal bestehen wegen der besonderen militärischen Bedeutung der Gegend im 2. Weltkrieg grundsätzlich Gefahren durch Kampfmittelrückstände. Bei Auffälligkei- ten im Zuge von Baumaßnahmen sind diese deshalb unverzüglich einzustellen und die zuständigen Dienststellen zu informieren. Die vorhandenen Sachwerte bleiben bei Umsetzung der Planung erhalten bzw. wer- den gleichwertig ersetzt. Das betrifft die Verlegung der Versorgungsleitungen, die in Abstimmung mit den Versorgungsträgern und zeitlich entsprechend dem Fortgang der Entwicklung der Baugebiete geschehen wird. Ver- und Entsorgung Das zukünftige Abfallaufkommen aus der in den Industriegebieten ermöglichten Pro- duktion ist abhängig von deren Art und lässt sich bei einem Angebotsbebauungsplan im Vornherein nicht bestimmen. Je nach Art des entstehenden Produktionsabfalls wird eine spezifische Entsorgung erforderlich sein. Im Wirtschaftsraum des Kreises bestehen in dieser Hinsicht vielfältige Optionen.

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Das auf den Dachflächen anfallende Niederschlagswasser soll gebäudenah versickert werden, wo hingegen das auf den Betriebs- und Verkehrsflächen der Baugebiete an- fallende Niederschlagswasser über einen Rückstaukanal in die Kanalisation eingelei- tet werden muss. Wechselwirkungen und kumulative Wirkungen Die Wechselwirkungen zwischen den vorstehend beschriebenen Schutzgütern sind geprägt durch die Art der derzeitigen Realnutzung und dem Wirkgefüge der planbe- dingten Eingriffe. Bei der späteren Planrealisierung sind Wechselwirkungen zu erwarten, die sich übli- cherweise aus der Umstrukturierung von Ackerland in Bauland ergeben. Wesentlich dabei und exemplarisch aufgeführt sind für diese Wechselwirkungen folgende schutzgutübergreifende prozessuale Ursachen:

Ursache Prozess Boden-Versiegelung führt zu einem vollständigen Verlust der Vegetationsdecke, zu kleinräumig wirksamen Temperaturerhöhungen an sonnigen Tagen und zu einer Reduzierung des Feuchtegehaltes in der Luft sowie zu einer Verringerung, mindestens aber Ver- änderung des Artenspektrums. Flächenverbrauch führt zum Verlust von Anbauflächen von Nahrungs- und Futtermitteln und zum Ha- bitatverlust z. B. für Feldvögel. Errichtung und Nutzung von industriellen führt zu Geräusch-Immissionen durch Bau Anlagen, Gebäuden und Einrichtungen und Betrieb bzw. Nutzung sowie in unter- sowie Erschließungsanlagen geordnetem Maße zu Staub- und Luft- schadstoffemissionen u. a. durch Energie- anlagen, zu einer Erhöhung des Verkehrs- aufkommens im Umfeld und zu einer Zu- nahme des Energieverbrauches und des Abfallaufkommens.

3. Übersicht über die wichtigsten geprüften Alternativen Standortalternativen wurden bereits im Vorfeld auf der Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung bzw. der Regionalplanung betrachtet. Da sich großflächige Gewerbe- ansiedlungen auf den im Vorläufer-Regionalplan GEP 99 und im FNP dargestellten gewerblichen Flächen in Breyell nicht verwirklichen ließen, obgleich ein entspre- chender Bedarf besteht, wurden Standorte geprüft, die nicht als gewerbliche Flächen dargestellt sind, aber die erforderlichen Rahmenbedingungen erfüllen. Als Ergebnis der Alternativenprüfung wurde aufgrund seiner optimalen Verkehrsanbindung an Au-

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tobahn und Landesstraße, seiner Nähe zum bestehenden Gewerbegebiet ‚Specker- feld‘ bei gleichzeitiger Randlage zum Siedlungsbereich Breyells und des vergleichs- weise eingriffstoleranten Plangebietes kein besser geeigneter Standort für die ge- plante Gewerbeansiedlung gefunden. Das Ziel der Ansiedlung von Betrieben mit einem größeren Flächenbedarf schließt Planalternativen mit einem anderen (geringeren) Ausnutzungsgrad aus. Alternative Vorgaben zur Art der zulässigen Betriebe, zu den überbaubaren Flächen oder den Ge- bäudehöhen hätten keine wesentlich anderen Umweltauswirkungen zur Folge.

4. Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen sowie Kompensationserfordernis Sowohl in der Bau- als auch in der Betriebsphase ist schonend mit den Naturgütern umzugehen. Der Verursacher eines Eingriffs ist daher zu verpflichten, vermeidbare Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu unterlassen. Die Vermeidung und Minimierung voraussichtlich erheblicher Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sowie der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts ist in der Abwägung zu berücksichtigen. Zur Vermeidung, Minderung und zum teilweise internen Ausgleich des Eingriffs / der Auswirkungen auf die Schutzgüter innerhalb des Geltungsbereichs werden die fol- genden Aspekte im Bebauungsplan durch Festsetzungen oder Hinweise berücksich- tigt: Bauphase: - Einhaltung der Fällzeitenbeschränkung (Fällungen ausschließlich im Zeitraum zwischen dem 30. September und dem 1. März) - Baumkontrollen zum Artenschutz im Vorfeld von erforderlichen Fällungen älterer Bäume (insbesondere ältere Allee-Bäume; vor der Fällung ist ein Antrag auf Be- freiung nach § 67 BNatSchG bei der Unteren Naturschutzbehörde zu stellen) - Gehölzschutz gegen mechanische Schäden (Berücksichtigung DIN 18920) - Bodenschutz (keine Verdichtung später nicht zu überbauender Flächen, sachge- rechter Abtrag und Lagerung von Böden gem. § 202 BauGB unter Berücksichti- gung der DIN 18915 und der DIN 19731) - Berücksichtigung der Aspekte der Bodendenkmalpflege (Bodendenkmal und ggf. weitere Funde im Zuge der Bauphase)

Anlage/Planung - Beschränkung der zulässigen Nutzungen (insbes. bzgl. Lärm und wassergefähr- dende Stoffe) - Berücksichtigung der „Schutzgebietsverordnung der WSG-VO „Breyell“

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- Erhalt der Wäldchen (Totholzerhalt, Gehölzentnahmen nur zur Verkehrssicherung, Zulassen der Naturverjüngung) - Gehölzanpflanzungen zur Eingrünung der Fläche nach Süden und Westen (A1, A2) - Bepflanzung des Pufferstreifens der Wäldchen mit Gehölzen (A3) - Erhalt bestehender Gehölze und Entwicklung blütenreicher Säume in den Priva- ten Grünflächen (bereichsweise A4) - Ersatzpflanzungen von 19 Linden im Geltungsbereich und 6 Linden außerhalb - Ortsnahe Versickerung von unbelastetem Niederschlagswasser - Maßnahme zum Erhalt des Bodendenkmals römischer Brunnen - Beschränkung der Höhenentwicklung auf überwiegend maximal rund 15 bis 23 m über dem heutigen Geländeniveau Nach der Eingriffsbilanz des Landschaftsplanerischen Fachbeitrags zum Bebauungs- plan (BKR 2018) ist innerhalb des Geltungsbereiches mit einem Wertdefizit von 148.522 ökologischen Wertpunkten gemäß Verfahren LANUV 2008 für die Bauleit- planung zu rechnen (vgl. LPF zum Bebauungsplan, BKR 2018). Der erforderliche ökologische Ausgleich für die mit der Realisierung des Bebauungs- planes Br-270 „Östlich Dülkener Straße“ ermöglichten Eingriffe soll, soweit er nicht in dessen Geltungsbereich hergestellt werden kann, auf zwei verschiedene Weisen an anderer Stelle im Stadtgebiet Nettetal stattfinden: Durch die abschließende Inan- spruchnahme eines in Absprache mit der damaligen Unteren Landschaftsbehörde beim Kreis Viersen eingerichteten städtischen Ökokonto-Bestandteils sowie durch die Herstellung eines großflächigen Sukzessions-Bereichs im äußersten Nordwesten von Leuth mit dem Ziel „Klimax-Formation sommergrüner Laubwald“. Der Verlust von Ar- chivböden ist gem. LABO 2009 nicht ausgleichbar. Das in Anspruch genommene Ökokonto bildet den ökologisch-rechnerischen Aus- gleich einer grundlegenden Änderung der Grundzüge der Planung des seit dem 30.06.2006 rechtskräftigen Bebauungsplanes Le-220 „Heidweg“ ab. Dieser überplan- te den aus dem Jahr 1968 stammenden Bebauungsplan Le-2 „Industriegebiet Schwa- nenhaus“ durch eine Änderung bzw. Rücknahme von ausgewiesenem Industriegebiet GI gemäß § 9 BauNVO zu zeichnerisch festgesetzter Fläche für die Landwirtschaft. Aus diesem Ökokonto stehen nach der Inanspruchnahme für die Kompensation eines anderen Bebauungsplans (Ka-223 „VeNeTe I“) noch 92.000 ökologische Wertpunkte für den Ausgleich der Eingriffe durch den Bebauungsplan Br-270 „Östlich Dülkener Straße“ zur Verfügung; damit wird dieses Ökokonto geschlossen. Sachlich eignet sich die Inanspruchnahme dieses Bilanz-Gewinns an der Stelle, da im Br-270 „Östlich Dülkener Straße“ Ackerflächen (überwiegend) als Industriegebiete ausgewiesen wer- den. Durch die Sukzessions-Maßnahme in Leuth auf den Parzellen der Flur 7, Flurstücke 244, 255 und Flurstück 294 (jeweils tlw.) ist auf den der konventionellen ackerbauli-

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chen Nutzung entzogenen Flächen eine ökologische Aufwertung von 4 Wertpunkten pro Quadratmeter zu realisieren. Dazu sind die entsprechenden Flächen dauerhaft aus jeglicher Nutzung zu nehmen. Nach den Vorgaben der Numerischen Bewertung von Biotoptypen für die Bauleitplanung in NRW, LANUV 2008 (Code-Nr. 6.4) sind pro angefangenem Hektar als Aufwertungsmaßnahme mindestens drei Stück starkes (50- 79 cm Ø), mindestens 2 m langes Totholz nach dem Zufallsprinzip auf der Fläche lie- gend zu verteilen. Aufkommender Kraut- und Gehölz-Aufwuchs sind zu dulden und unverändert auf der Fläche zu belassen. Langfristig wird dadurch eine mit sommer- grünem Laubwald zusammenhängend bestockte Fläche entstehen. Zum vollständi- gen Ausgleich für Eingriffe aus dem Br-270 „Östlich Dülkener Straße“ sind aus dieser Maßnahme 56.522 ökologische Wertpunkte anzurechnen; das entspricht einer Fläche von 14.130 m2. Die Flächen befinden sich im Eigentum der Stadt Nettetal. Diese Maßnahme kann einen funktionalen Ausgleich darstellen für den Verlust des als ge- schützten Landschaftsbestandteil im Landschaftsplan gekennzeichneten Feldgehöl- zes im Plangebiet des Br-270 „Östlich Dülkener Straße“. Die Kompensationsflächen in der Feldflur bei Leuth dienen dabei auch speziell dem funktionalen Ersatz des entfallenden Feldgehölzes (LB). Weiterhin sollen im Verlauf der Dülkener Straße auch außerhalb des Plangebietes Ergänzungen an der gesetzlich geschützten Lindenallee erfolgen. In Abstimmung mit dem Straßenbaulastträger und der Unteren Naturschutzbehörde werden in einem ge- sonderten und eigenständigen Verfahren Ersatzpflanzungen im Verhältnis von etwa 1:2 festgelegt. Diese Ersatzpflanzungen können nicht vollständig im Geltungsbereich des Bebauungsplanes vorgenommen werden, da dort die erforderlichen Pflanzab- stände nicht verwirklicht werden könnten. Im weiteren Straßenverlauf werden daher auf der Ostseite der Dülkener Straße entsprechende Ersatzpflanzungen vorgenom- men, die Lücken in der Allee-Reihe schließen und diese vervollständigen. Die sach- gerechte Pflanzung hochstämmiger Linden (vgl. Pflanzliste Anlage 3 des Land- schaftsplanerischen Fachbeitrag) findet auf den Flurstücken Gemarkung Nettetal- Breyell, Flur 10, Flurstücke 505 und 656, Flur 11, Flurstück 980 sowie Flur 12, Flur- stücke 281, 289 und 310-312 statt.

5. Verwendete Verfahren, Hinweise auf Schwierigkeiten und Defizite Ausgangspunkt des Umweltberichtes ist eine Analyse und Bewertung des Plangebie- tes und des potenziell betroffenen Umfelds. Die Analyse beinhaltet die Bestandsauf- nahme der Schutzgüter, Landschaftspotenziale und Nutzungen. Sie dient der Beurtei- lung der Bedeutung und ggf. der Empfindlichkeit des Untersuchungsgebietes bezüg- lich der Schutzgüter des BauGB und ihrer Funktionen. Die Erarbeitung des Umweltberichts zum Bebauungsplan Br-270 „Östlich Dülkener Straße“ erfolgt auf der Grundlage vorliegender Unterlagen, einer Bestandsaufnahme und Begehung des Plangebietes und seines Umfeldes sowie unter Auswertung in die- sem Zusammenhang aktuell erstellter Gutachten und Untersuchungen (wie Arten-

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schutzgutachten, Landschaftsplanerischer Fachbeitrag, Stellungnahmen zur Archäo- logie, Lärmgutachten etc.). Die Bewertung der Schutzgutausprägungen und - funktionen sowie die Bewertung der zu erwartenden Umweltauswirkungen erfolgt verbal-argumentativ. Die Beurteilung wird abgeleitet aus gesetzlichen Grundlagen, fachlichen Bewertungskriterien sowie regionalen Gegebenheiten und Entwicklungs- zielen. Hinweise auf relevante Schwierigkeiten und Defizite liegen nicht vor.

6. Maßnahmen des Monitorings Mit Hilfe des Monitorings wird kontrolliert, ob die aufgestellten Prognosen tatsäch- lich stimmen und die ggf. vorgesehenen Maßnahmen realisiert wurden und ausrei- chend waren. Zu den unvorhergesehenen nachteiligen Umweltauswirkungen können auch Auswirkungen zählen, die erst nach Inkrafttreten auftreten oder bekannt wer- den und die deshalb nicht Gegenstand der Abwägung sein konnten. Das Monitoring ist somit ein Frühwarnsystem, welches dazu dient, negative Entwick- lungen schon in der Entstehung aufzudecken, Abhilfemaßnahmen in die Wege zu lei- ten und die Qualität von Planung und Durchführung langfristig zu sichern. Potentielle Auswirkungen von Vorhaben, für deren Realisierung der Bebauungsplan die Grundlage darstellt, werden im Rahmen des allgemeinen Umwelt-Monitorings überwacht, z. B. durch die regelmäßige Bitte um Weitergabe ihrer Kenntnisse an maßgebliche (öffentliche) Stellen, die Umwelt-Informationen bereithalten.

7. Allgemein verständliche Zusammenfassung Für eine bereits 2012 für die Ansiedlung eines großflächigen Gewerbebetriebes vor- gesehene Fläche in Nettetal-Breyell ist anlässlich einer konkreten Nachfrage nach einer größeren zusammenhängenden Gewerbefläche das konkrete Bauleitplanverfah- ren aufgenommen worden. Planungsziel ist die Schaffung von Baurecht für Industrie- ansiedlung(en). Der Umweltbericht fasst die Ergebnisse der hierzu bindend erforderlichen Umwelt- prüfung zusammen. Dabei werden die Erkenntnisse über den derzeitigen Umweltzu- stand zusammengetragen und bewertet. Der Geltungsbereich ist wegen seiner Lage zwischen der Autobahn A 61, der An- schlussstelle Breyell und der Landesstraße L 29 sowie dem angrenzenden Gewerbe- gebiet Speckerfeld einerseits stark vorbelastet (Lärm, visuelle Effekte, Armut der Bio- diversität) andererseits so gut als Gewerbestandort geeignet, dass er bei der Suche nach potentiellen Gewerbestandorten für die Ansiedlung großflächiger Betriebe in Breyell deutlich am besten abgeschnitten hat. Auch hinsichtlich der untersuchten und erfassten Umweltmedien ist der Planbereich vergleichsweise eingriffstolerant. Sensibilitäten der Schutzgüter der Umweltprüfung bestehen bezüglich der südlich gelegenen Wohnbebauung von Lötsch, vorliegender geschützter Landschaftselemente (LB Feldgehölz, geschützte Lindenallee), der vor-

- 38 - STADT NETTETAL Begründung zum Bebauungsplan Br-270 "Östlich Dülkener Straße" liegenden schutzwürdigen Archivböden, der bereichsweisen Lage im Wasserschutz- gebiet und archäologischer Fundstellen. Die mit der späteren Planumsetzung verbundenen Umweltauswirkungen werden – soweit bei einem Angebotsbebauungsplan möglich – prognostisch in Worst-Case- Annahmen (Annahme der jeweils gravierendsten möglichen Auswirkungen) erfasst und mit Bezug auf die derzeitige Umweltsituation bewertet. Die erheblichen Um- weltauswirkungen resultieren dabei in erster Linie aus der Versiegelung und Über- bauung. Relevante artenschutzrechtliche Aspekte wurden im Zuge von Artenschutz- prüfungen der Stufe 1 und 2 ausgeschlossen. Relevante funktionale Beziehungen zur Fauna und Flora der umliegenden Schutzgebiete und schutzwürdigen Flächen sind nicht anzunehmen. Konkrete Vorgaben und Maßgaben zur Vermeidung und Minderung der Auswirkun- gen werden vor allem durch die Begrenzung der Art der ansiedlungswilligen Unter- nehmen und Betriebe auf verträgliche Lärmimmissionen (durch sogenannte Lärm- Kontingente) erreicht sowie durch die Vermeidungs-, Minderungs- und Ausgleichs- maßnahmen für Eingriffe in den Boden, den Naturhaushalt und das Landschaftsbild verbindlich festgelegt. Die negativen Umweltauswirkungen der Planung bei deren Umsetzung können überwiegend nach den Vorgaben der einschlägigen Gesetze und Verordnungen mit einer Kombination aus plangebietsinternen und –externen Maßnahmen ausgegli- chen werden; der Verlust von Archivböden ist gem. LABO 2009 nicht ausgleichbar.

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8. Quellenverzeichnis 8.1 WMS-Dienste LINFOS NRW WMS-Server: http://www.wms.nrw.de/umwelt/linfos? [Abfrage Dezem- ber 2017] Dop20 NRW WMS-Server, https://www.wms.nrw.de/geobasis/wms_nw_dop20? [Ab- frage Januar 2018] DTK NRW WMS-Server https://www.wms.nrw.de/geobasis/wms_nw_dtk? [Abfrage Ja- nuar 2018] 8.2 Literatur und Gutachten

BEZIRKSREGIERUNG DÜSSELDORF: Regionalplan Düsseldorf (RPD) in der Fassung der Bekanntmachung vom 13.04.2018

BUND/LÄNDER-ARBEITSGEMEINSCHAFT BODENSCHUTZ (LABO) (HRSG.) (2009): Bodenschutz in der Umweltprüfung nach BauGB – Leitfaden für die Praxis

BIOLOGISCHE STATION KRICKENBECKER SEEN E. V. (2018): Unterlagen zur ASP 2

BKR AACHEN (2017): Artenschutzrechtliches Gutachten zur Artenschutzprüfung Stufe 1 (Vorprüfung) zur Änderung des FNP und Aufstellung des Bebauungsplans „Öst- lich Dülkener Straße“, Nettetal

BKR AACHEN (2018): Landschaftsplanerischer Fachbeitrag zum Bebauungsplan „Östlich Dülkener Straße“ Nettetal-Breyell

GEOLOGISCHER DIENST NRW (2014): Karte der schutzwürdigen Böden. – Auskunftssys- tem Bodenkarte von Nordrhein-Westfalen, Bearbeitungsmaßstab 1:50 000, di- gitale Karte

KREIS VIERSEN – UNTERE NATURSCHUTZBEHÖRDE (1984): Auszug aus dem Landschaftsplan LP 2 Mittlere Nette / Süchtelner Höhen (Auszüge mit Stand Dezember 2017)

LANDESAMT FÜR NATUR, UMWELT UND VERBRAUCHERSCHUTZ NORDRHEIN-WESTFALEN – LANUV (2008): Numerische Bewertung von Biotoptypen für die Bauleitplanung in NRW, Recklinghausen, Stand März 2008

LANDESAMT FÜR NATUR, UMWELT UND VERBRAUCHERSCHUTZ NORDRHEIN-WESTFALEN – LANUV (2016): Alleenkataster, http://alleen.naturschutzinformationen-nrw.de/, Abfra- ge Januar 2018 LANDESAMT FÜR NATUR, UMWELT UND VERBRAUCHERSCHUTZ NRW – LANUV (2017): Fachin- formationssystem Geschützte Arten in Nordrhein-Westfalen; Vorkommen, Er- haltungszustand, Gefährdungen, Maßnahmen, http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/ artenschutz/de/start, Abfrage September 2017

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LANDSCHAFTSVERBAND RHEINLAND UND LANDSCHAFTSVERBAND WESTFALEN-LIPPE – LVR, LWL (2009): Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein- Westfalen, November 2007, Korrekturfassung September 2009

MINISTERIUM FÜR KLIMASCHUTZ, UMWELT, LANDWIRTSCHAFT, NATUR- UND VERBRAUCHERSCHUTZ DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN – MKULNV (2015): Geschützte Arten in Nord- rhein-Westfahlen

MINISTERIUM FÜR UMWELT UND NATURSCHUTZ, LANDWIRTSCHAFT UND VERBRAUCHERSCHUTZ DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN – MUNLV NRW / heute MKULNV (2007): Schutz- würdige Böden in NRW - Bodenfunktionen bewerten

MINISTERIUMS FÜR KLIMASCHUTZ, UMWELT, LANDWIRTSCHAFT, NATUR- UND VERBRAUCHERSCHUTZ DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALLEN (2016): ELWAS-WEB - Wasserinformations- system http://www.elwasweb.nrw.de/elwas-web/index.jsf, Abfrage Dezember 2017

NATURPARK MAAS-SCHWALM NETTE GRENSPARK: Homepage des msn http://www.naturpark-msn.de/, Abruf Januar 2018

STADT NETTETAL (2004): Flächennutzungsplan der Stadt Nettetal

TAC TECHNISCHE AKUSTIK WILMS (2018): Gutachten zur Geräusch-Kontingentierung (Stand Mai 2018)

TRAUTMANN, W. (1973): Vegetationskarte der Bundesrepublik Deutschland 1:200 000 – Potentielle natürliche Vegetation – Blatt CC 5502 Köln, Bundesanstalt für Ve- getationskunde, Naturschutz und Landschaftspflege Heft 6, -Bad Godes- berg

9. Rechtsgrundlagen BauGB – Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. November 2017 (BGBl. I S. 3634) BauNVO – Baunutzungsverordnung Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverord- nung) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Januar 1990 (BGBl. I S. 132), in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November 2017 (BGBl. I S. 3786) BBodSchG – Bundes-Bodenschutzgesetz Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten vom 17. März 1998 (BGBl. I S. 502), das zuletzt durch Artikel 3 Absatz 3 der Verordnung vom 27. September 2017 (BGBl. I S. 3465) geändert worden ist

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BNatSchG – Bundesnaturschutzgesetz Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (BNatSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 15. September 2017 (BGBl. I S. 3434) geändert worden ist LNatSchG NRW – Landesnaturschutzgesetz. Gesetz zum Schutz der Natur in Nord- rhein-Westfalen. Vom 21.Juli 2000, neu gefasst durch Artikel 1 des Gesetzes vom 15. November 2016 (GV. NRW. S. 934), in Kraft getreten am 25. November 2016 DSchG NRW – Denkmalschutzgesetz Gesetz zum Schutz und zur Pflege der Denkmäler im Lande Nordrhein- Westfalen; vom 11. März 1980 (GV. NW. S. 226, ber. S. 716), zuletzt geändert durch Artikel 5 G vom 15. November 2016 (GV. NRW. S. 934) Klimaschutzgesetz NRW – Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes in Nordrhein- Westfalen vom 29. Januar 2013 (GV. NRW. 2013 S. 33) WHG – Wasserhaushaltsgesetz Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz) vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 18. Juli 2017 (BGBl. I S. 2771) geändert worden ist LWG NRW – Landeswassergesetz Wassergesetz für das Land Nordrhein-Westfalen; in der Fassung vom 25. Juni 1995 (GV. NW. S. 926), neu gefasst durch Artikel 1 des Gesetzes vom 8. Juli 2016 (GV. NRW. S. 559), in Kraft getreten am 16. Juli 2016, zuletzt geändert durch Artikel 15 des Gesetzes vom 15. November 2016 (GV. NRW. S. 934) TA Lärm – Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm, Sechste Allgemeine Ver- waltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz vom 26. August 1998 (GMBl. Nr. 26 vom 28.08.1998 S. 503) DIN – 18005 – Deutsche Norm Schallschutz im Städtebau Berücksichtigung des Schallschutzes im Städtebau, Ausgabe Mai 1987 - RdErl. d. Ministers für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr v. 21.7.1988 - I A 3 - 16.21-2 (am 01.01.2003: MSWKS) VV-Artenschutz – Verwaltungsvorschrift zur Anwendung der nationalen Vorschriften zur Umsetzung der Richtlinien 92/43/EWG (FFH-RL) und 2009/147/EG (V-RL) zum Artenschutz bei Planungs- oder Zulassungsverfahren Runderlass des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW vom 06.06.2016

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