Nordseereport Wasserlandschaft Teufelsmoor – Naturerlebnis Rund Um Das Künstlerdorf Worpswede Sendetermin: 28
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Nordseereport Wasserlandschaft Teufelsmoor – Naturerlebnis rund um das Künstlerdorf Worpswede Sendetermin: 28. November 2010, 18.00 bis 18.45 Uhr Wiederholung: 30. November 2010, 06.00 Uhr Moderation und Redaktion: Susanne Wachhaus Wenn im Herbst der Nebel morgens schwer über dem Moorsee liegt, Kraniche Rast machen auf ihrer Winterreise, dann ist es im Teufelsmoor zwischen Nordsee und Bremen am schönsten. Genau in dieser Jahreszeit erkundet das Team des Nordseereports Naturschutzgebiete und die Künstlerkolonie Worpswede. Das Teufelsmoor ist ein 600 Quadratkilometer großes Feuchtgebiet, in dem Brut- und Zugvögel leben. Die Novemberrast der Kraniche ist ein unvergleichliches Naturschauspiel. Auch Menschen erliegen dem Reiz dieser Landschaft. 1889 gründeten Künstler hier eine Kolonie. Bis heute ziehen Landschaft, Licht und ländliche Idylle kreative Menschen an. Das Team des Nordseereports besucht Richard Weize, der im Moor auf einem Resthof einen weltweit einmaligen Country-Musikverlag betreibt. Und es trifft eine Galeristin, die die heutige Künstlerszene Worpswedes kennt. Außerdem soll ein millionenschwerer Masterplan die Künstlerkolonie modernisieren und Moderatorin Susanne Wachhaus erkundigt sich, wo das Geld am Ende bleibt. Allgemeine Adressen: Gästeinformation für Worpswede und das Teufelsmoor Worpsweder Bahnhof Bergstraße 13 Bahnhofstraße 17 27726 Worpswede 27726 Worpswede Tel. (04792) 93 58 20 Tel. (04792) 10 12 (Restaurant) Fax (04792) 93 58 23 Fax (04792) 48 90 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Internet: www.worpswede.de Treckersafari GbR Klimawandel-Führung: Beckstr. 2 Biologische Station Osterholz e.V. 27711 Osterholz-Scharmbeck Lindenstr. 40 Tel. (04791) 805 - 105 27711 Osterholz-Scharmbeck Fax (04791) 805 - 60 Tel. (04791) 965 69 90 E-Mail: [email protected] Kraniche auf der Durchreise Exkursion zu den Schlafplätzen im Günnemoor Zweimal im Jahr werden die Felder zu Start- und Landebahnen. Die Kraniche kommen auf ihrem Weg in Richtung Süden durchs Teufelsmoor und halten sich an ihre Fressplätze. In der Breddorfer Niederung stehen sie auf den Feldern und tanken auf: Ein Schauspiel, das Hobby-Ornithologe Gerhard Becker seit Jahren beobachtet. Für die "Grauen Riesen" ist das Günnemoor quasi die letzte große Mahlzeit auf dem Flug nach Süden: hier fressen sie sich bis zu zwei Kilo Fett an, Schnecken, Würmer und Insekten. Kraniche bewohnen Sumpf- und Moorlandschaften, das Teufelsmoor ist eine ideale Raststätte für sie. Der Torfabbau ist größtenteils eingestellt und das Moor verwässert wieder - ideale Bedingungen für die Kraniche. An den Schlafplätzen im Günnemoor stehen die Vögel über Nacht bis zum Knie im Wasser, das gibt Schutz vor Feinden. Aus allen Richtungen tönt mit Einbruch der Dunkelheit der - 1 - trompetenhafte Schrei, unverwechselbar für die Kraniche. Im Verlüßmoor haben Naturschützer eine neue Rekordzahl notiert: 5.000 Vögel fliegen diese Nacht zum Schlafen ein. Kranichtouren werden u.a. veranstaltet von: (Alle Touren auf Anfrage und nach Saison) Landgasthaus Dierks Nabu Osterholz-Scharmbeck Viehspecken 1 Heiligenbergstrasse 15 27729 Vollersode 27711 Osterholz-Scharmbeck Tel. (04794) 275 Tel. (04791) 79 21 Biologische Station Osterholz Lindenstr. 40 27711 Osterholz-Scharmbeck Tel. (04791) 96 56 99 Plattenfirma im Moorbauernhof Vom Teufelsmoor in die Welt Die Bear Family: Seit 35 Jahren ist der Plattenverlag aus Vollersode weltweit renommiert für Neuauflagen teils verschollen geglaubter Titel und für akribisch recherchierte Werksausgaben von Künstlern oder Musikthemen. Vom Teufelsmoor aus werden tagtäglich etwa 5000 Tonträger in die ganze Welt versendet. Sie gehen an Fans und Sammler von Raritäten, und genau so einer ist Richard Weize immer selbst gewesen. Der Chef und Gründer der Bear Family ist einer der kompetentesten Kenner vorwiegend amerikanischer traditioneller Musik: Country, Folk, Blues. Er ist Mastermind, wandelnde Enzyklopädie, ein Guru für Musikfans in der ganzen Welt - aber in der Großstadt will er nicht leben. Mehrmals im Jahr ist er wochenlang hauptsächlich in den USA unterwegs, in Archiven und Studios, aber er ist immer wieder froh, wenn er auf seinem abgelegenen Hof im Teufelsmoor wieder seine Ruhe hat. Bear Family Records Grenzweg 1 27729 Holste-Oldendorf Tel. (04748) 82 16 – 0 Fax (04748) 82 16 – 20 Künstlerkolonie zwischen Gestern und Heute Galeristin Netzel und Worpsweder Künstler So etwas gab es noch nie in der Worpsweder Kunsthalle. Strickmodelle im freien Raum, Kunst aus Tapeten, Folien, Röhren. Neue Ideen: zeltartige Kammern, Kunst zum Anfassen und zuhören - Video- Installationen statt der typischen norddeutschen Moorlandschaften. Susanna Böhme-Netzel hat in den Ausstellungsräumen der Kunsthalle junge Künstler zu Gast. Sie bauen ihre Werke für den neuen Paula-Modersohn-Becker-Kunstpreis auf. Ein Versuch, neue, noch unbekannte Künstler in das Traditionsdorf zu locken. Talentsuche für eine Künstlerkolonie. Mit den jungen Künstlern und ihren modernen Werken will Susanna Böhme-Netzel einen Neuanfang machen. Zu Buchbindermeister Friedrich Netzel kamen die Worpsweder Künstler um 1900 zunächst als Kunden - seine Werkstatt ein Künstlertreff. Die Netzels wurden erst zu Galeristen, dann zu Ausstellungsmachern. Kunst aus der DDR, Moskau, Paris, Japan. Seit 1999 ist die Kunsthalle eine Stiftung, mit Galerie und Museumsbetrieb. Worpsweder Kunststiftung Friedrich Netzel Bergstraße 17 27726 Worpswede Tel. (04792) 12 77 - 2 - E-Mail: [email protected] Internet: www.worpsweder-kunsthalle.de =>Öffnungszeiten: täglich bis 18.00 Uhr und nach Vereinbarung Atelier Eva Brexendorf Künstlerin Ina Landt Straßentor 1 Findorffstr. 17 27726 Worpswede 27726 Worpswede Tel.: (04792) 95 59 44 Tel. (04792) 95 17 48 Wohnen in Worpswede Unterwegs mit einer Maklerin Das Künstlerdorf übt seit Jahrzehnten eine starke Anziehungskraft auf Menschen aus, die zwischen Bremen und Hamburg auf dem Land ein neues Zuhause suchen. Die meisten Interessenten, die gern ein Haus in Worpswede kaufen wollen, interessieren sich als erstes für die Wohnlage am Weyerberg: die einzige Erhebung weit und breit gilt als die „Schlossallee“ des 9500-Seelen-Dorfes. Besonders beliebt bei Süddeutschen. Hier wohnt man auf großzügig bemessenen Grundstücken, leicht versteckt hinter Hecken und am Ende von langen Auffahrten. Wer den Weyerberg von der Wunschliste streicht, dem zeigt die Maklerin Ute Jung auch gern die zweitbeste Lage in Worpswede: Das Wohngebiet rund um den Ernst-Licht-Weg, ganz versteckt, alter Baumbestand, unbefestigte Wege. Im Vergleich zu Süddeutschland sind Häuser in Worpswede eher preiswert: zwischen 200.000 und 300.000 Euro kosten sie, je nach Alter, Grundstücksgröße und Renovierungsbedarf. Das zieht Rückkehrer aus anderen Bundesländern an, die sich entweder im Urlaub in das Künstlerdorf verliebt haben oder als Rentner in den Norden zurückkehren wollen. Theater im Bahnhof Kultur im Moor Wenn Theatermacher Jens-Erwin Siemssen von der Theatergruppe "Das letzte Kleinod" neue Stücke ausbrütet, dann tut er das in einem kleinen Bahnhof an einer stillgelegten Strecke in Breddorf am Rande des Teufelsmoors. Hier entstehen Werke wie etwa die diesjährige Produktion "Muna Lübberstedt" über Zwangsarbeiterinnen im Teufelsmoor im Zweiten Weltkrieg. Aufgeführt haben die Schauspieler ihr Stück in der Ruine einer Munitionsfabrik, eben der "Muna Lübberstedt". "Site specific theatre" nennt sich das, wenn der Aufführungsort Teil der Geschichte ist: das Konzept der Theatermacher. Besonders oft spielen Schienen und Bahnhöfe eine Rolle, denn "Das letzte Kleinod" residiert in einem weiteren Bahnhof: in Geestenseth bei Bremerhaven. Hier stehen auch neun ausgemusterte Waggons, die den Theaterleuten ebenfalls gehören, und mit denen sie jedes Jahr im Winter einen Monat lang auf den Schienen im Elbe-Weser-Dreieck unterwegs sind. An Bord dann: die Kindertheaterproduktion, die Siemssens Frau Juliane Lenssen jedes Jahr neu schreibt und inszeniert. Das Kindertheaterstück "Henriette und das Rätsel der versunkenen Pyramide", für Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren, wird noch bis zum 19.12.2010 an unterschiedlichen Orten aufgeführt. Weitere Informationen erhalten Sie direkt beim Theater. Theater „Das letzte Kleinod“ Tel. für Reservierungen und Anfragen (04749) 10 25 64 E-Mail: [email protected] Internet: www.das-letzte-kleinod.de Moor für die Kosmetik Landwirt Lütjen und seine Arbeit Alle paar Monate geht Bauer Friedrich Lütjen ins Moor, und dann ist es fast wie früher: Torf stechen, wie es die Leute hier früher taten - mit einem Unterschied allerdings: Hier geht es nicht um Menge, - 3 - sondern um Qualität. Auftraggeberin ist eine Naturkosmetikfirma aus Süddeutschland, die ein Heilöl mit den besonderen Wirkstoffen des Moores herstellt, destilliert aus ein paar hundert Kilo im Jahr - was für Kostbarkeiten hat die Natur hier zu bieten im vermeintlich kargen Teufelsmoor. Kaum zu glauben, dass das Moor großflächig abgebaut, weggebrannt, trockengelegt wurde. Eine gnadenlose Ausbeutung, die noch immer nicht ganz beendet ist, denn noch einige Jahre lang darf auf einigen wenigen Flächen weiter Torf für die Industrie abgebaut werden, im Unterschied zu früher aber mit der Auflage der anschließenden Wiedervernässung und Renaturierung. Auch auf dem Hof Lütjen im Verlüßmoor hat sich einiges geändert in über 140 Jahren. Die Milch aus der hofeigenen Molkerei wird tagtäglich in Supermärkte und Bioläden der Region und bis ins nahe Bremen ausgeliefert. Nach den strengen Richtlinien des Demeterverbandes wird hier gewirtschaftet.