Verbandsinfo 2018

Gewässer- und Landschaftspflegeverband Teufelsmoor Körperschaft des öffentlichen Rechts In de Wischen 7 27726

Fon 04792 / 93120 Fax 04792 / 931225 [email protected] www.glv-teufelsmoor.de

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(Titelfoto: Polderschöpfwerk in Waakhausen vor der 2019 geplanten Grundinstandsetzung)

Inhalt: Seite

1. Gedenken 3

2. Verbandsorgane und Mitarbeiter 4

3. Zahlen / Statistik 9

4. Gewässerunterhaltung 10

5. Fahrzeuge und Geräte 11

6. Schleuse 12

7. Naturnahe Umgestaltung von Verbandsgewässern 12

8. Ausweisung von Gewässerrandstreifen am Giehler Bach 13

9. Grundinstandsetzung des Schöpfwerkes Waakhausen 14

10. Nutria 14

11. Kurz notiert... 15

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1. Gedenken

Im Jahr 2018 verstarben:

Richard Blanken, Kuhstedt, 83 Jahre Ehrenamtliche Tätigkeit von 1983 – 2008 Ausschussmitglied UHV, Verbandsvorsteher Wabo Kuhstedt und Kollbeck

Georg Gerken, Breddorf, 80 Jahre Ehrenamtliche Tätigkeit 1963 – 2008 Ausschussmitglied UHV, Verbandsvorsteher Wabo Breddorf

Diedrich Jacobs, Worpswede/Viehland, 81 Jahre Ehrenamtliche Tätigkeit 1973 – 2008 Vorstands- bzw. Ausschussmitglied UHV, Verbandsvorsteher Wabo Waakhausen 2008 bis 2014 Schöpfwerksmeister in Waakhausen

Hermann Kaemena, Worpswede, 86 Jahre Ehrenamtliche Tätigkeit 1988 – 2008 stellv. Vorstands- bzw. Ausschussmitglied UHV Verbandsvorsteher Wabo Worpswede

Martin Schilling, Scharmbeckstotel, 94 Jahre Ehrenamtliche Tätigkeit 1963 – 1999 Vorstands- bzw. Ausschussmitglied UHV, Verbandsvorsteher Wabo Lintel

Arend Wehmann, , 69 Jahre Ehrenamtliche Tätigkeit 1983 – 1988 Ausschussmitglied UHV, 1980 – 2018 Wabo Hambergen, u. a. Verbandsvorsteher

Hinrich Wischhusen, /Giehlermühlen, 85 Jahre Ehrenamtliche Tätigkeit 1968 – 2008 Vorstands- /Ausschussmitglied UHV, Verbandsvorsteher Wabo Giehler Bach.

Wir danken den Verstorbenen für Ihre geleisteten Dienste und werden Ihnen jederzeit ein ehrendes Andenken bewahren.

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2. Verbandsorgane und Mitarbeiter

Vorstand und Ausschuss Die Amtszeit der Vorstands- und Ausschussmitglieder endete am 31.03.2018. Acht öffentliche Mitgliederversammlungen wurden durchgeführt, um einen neuen Ausschuss / stellvertretenden Ausschuss zu wählen. Stimmberechtigt waren ca. 26.500 Verbandsmitglieder (Grundeigentümer). In ihrem Amt bestätigt bzw. neu gewählt wurden:

Ausschuss: Bezirk Nachname Vorname Ort Ahe Schröder Bernd 27442 Gnarrenburg Augustendorf Ahrens Florian 27446 Heinrichsdorf Barkhausen Brümmer Hans-Heinrich 27442 Gnarrenburg Breddorf Schröder Ralf 27726 Worpswede Findorf Meyer Klaus-Dieter 27442 Gnarrenburg-Karlshöfen Giehler Bach Müller Marc 27729 Siemers Friedrich 28879 Grasberg Hüttenbusch Tietjen Rolf 27726 Worpswede Huvenhoopsmoor Böschen Joachim 27446 Sandbostel Kuhstedt Blanken Klaus 27442 Gnarrenburg Lintel Tietjen Klaus 27711 -Scharmbeck Mittlere Lühr Wilfried 27711 Osterholz-Scharmbeck Obere Beek Meyer Cord 27729 Hambergen Obere Wörpe Kruse Henry 27412 Tarmstedt Ost 29 Peper Hermann 27404 Ostereistedt Ost 30 Tietjen Bernd 27412 Westertimke Ost 31 Grube Stefan 27412 Bülstedt Ostersode Semken Timo 27726 Worpswede Pennigbüttel Gerken Wilfried 27711 Osterholz-Scharmbeck Rautendorf Bruns Jürgen 28879 Grasberg Rhade-Glinstedt Schröder Udo 27442 Gnarrenburg Schmoo Brüggemann Jürgen 27412 Hepstedt Semkenfahrt Miesner Willi 28879 Grasberg Umbeck Geffers Gerhard 27726 Worpswede Waakhausen Nothroth Marc 27726 Worpswede Wallhöfen Meyer Frank 27729 Vollersode

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Bezirk Nachname Vorname Ort West 26 Steeneck Henning 27711 Osterholz-Scharmbeck West 27 Torneden Martin 27729 Hambergen West 28 Barg Wilfried 27711 Osterholz-Scharmbeck Wörpedorf Helmke Dieter 28879 Grasberg Worpswede Segelken Willi 27726 Worpswede

Stellvertretender Ausschuss: Bezirk Nachname Vorname Ort Ahe Tjeerdsma Cornelis 27442 Gnarrenburg-Kuhstedt Augustendorf Becker Uwe 27442 Gnarrenburg Barkhausen Geestmann Hermann 27442 Gnarrenburg Breddorf Ringen Uwe 27412 Breddorf Findorf Homburg Hans-Hermann 27442 Gnarrenburg Giehler Bach Otten Henning 27729 Holsten-Steden Grasberg Blanken Stefan 28879 Grasberg Hüttenbusch Grimm Henry 27726 Worpswede Huvenhoopsmoor Wohlers Hans-Jürgen 27446 Sandbostel Kuhstedt Röver Harald 27442 Gnarrenburg Lintel Bavendamm Jan-Bernd 27711 Osterholz-Scharmbeck Mittlere Hamme Wellbrock Christian 27711 Osterholz-Scharmbeck Obere Beek Schnibbe Jan 27711 Osterholz-Scharmbeck Obere Wörpe Obert Günter 27412 Tarmstedt Ost 29 Windler Jörg 27412 Breddorf Ost 30 Rosenbrock Manfred 27412 Westertimke Ost 31 Meyer Ralf 27412 Wilstedt Ostersode Schröder Hans-Dieter 27442 Gnarrenburg Pennigbüttel Schriever Martin 27711 Osterholz-Scharmbeck Rautendorf Behrens Bernd 28865 Lilienthal Rhade-Glinstedt Glinsmann Harm 27404 Rhade Schmoo Schnackenberg Ingo 27726 Worpswede Semkenfahrt Siedenburg Diedrich 28865 Lilienthal Umbeck Lohmann Heiko 27726 Worpswede Waakhausen Kück Michael 27726 Worpswede Wallhöfen Meyerhoff Wolfgang 27729 Vollersode West 26 Meyer Jens 27711 Osterholz-Scharmbeck West 27 Peper Joachim 27729 Hambergen

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Bezirk Nachname Vorname Ort West 28 Cording Uwe 27711 Osterholz-Scharmbeck Wörpedorf Stelljes Manfred 28865 Lilienthal Worpswede Wendelken Rainer 27726 Worpswede

Im Rahmen einer konstituierenden Sitzung am 03.04.2018 hatten die neu bzw. wiedergewählten Ausschussmitglieder den Verbandsdirektor und den Vorstand des GLV Teufelsmoor nebst Stellvertreter für die nächsten 5 Jahre zu wählen.

Gemäß Satzung durfte der langjährige Verbandsdirektor Hermann Meyer aus Osterholz-Scharmbeck aus Altersgründen nicht wiedergewählt werden. Für die Nachfolge stellte sich das bisherige Vorstandsmitglied Werner Grobbau aus Neu-St. Jürgen dem Votum der stimmberechtigten Ausschussmitglieder. Er wurde einstimmig zum neuen Verbandsdirektor gewählt.

Für Herrn Grobbau rückte Falk Dressler aus Waakhausen für den Bezirk Waakhausen nach einstimmiger Wahl neu in den Vorstand auf.

Das Vorstandsgremium bilden seit dem 03.04.2018:

Verbandsdirektor: Nachname Vorname Ort Grobbau Werner 27726 Worpswede

Vorstand: Bezirk Nachname Vorname Ort Hamme I Finken Rainer 27711 Osterholz-Scharmbeck Hamme II Dressler Falk 27726 Worpswede Hamme III Wischhusen Torsten 27729 Vollersode Rummeldeisbeek Löhden Klaus 27404 Rhade Kollbeck Meyer Heinz 27442 Gnarrenburg Wörpe Bergmann Heinz-Georg 28865 Lilienthal West Heyer Horst 27711 Osterholz-Scharmbeck Ost Husmann Klaus 27412 Kirchtimke * zugleich stellvertretender Verbandsdirektor

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Der neue Vorstand (v. l.): Andreas Burfeind (GF), Klaus Husmann, Klaus Löhden, Heinz Meyer, Heinz-Georg Bergmann, Werner Grobbau, Horst Heyer, Rainer Finken, Falk Dressler, Torsten Wischhusen.

Stellvertretender Vorstand: Bezirk Nachname Vorname Ort Hamme I Lütjen-Wellner Hans 27711 Osterholz-Scharmbeck Hamme II Rosenbrock Günter 27412 Hepstedt Hamme III Puckhaber Frank 27729 Vollersode Rummeldeisbeek Patzwald Detlef 27726 Worpswede Kollbeck Huntemann Gerd 27442 Gnarrenburg Wörpe Schnackenberg Klaus 27412 Wilstedt West Hundt Christian 27711 Osterholz-Scharmbeck Ost Bammann Jürgen 27412 Westertimke

Heinz Meyer aus Augustendorf wurde für weitere 5 Jahre in seinem Amt als stellvertretender Verbandsdirektor bestätigt.

Verabschiedung des ehemaligen Verbandsdirektors Am 27. April 2018 wurde der zuvor zum Ehrenverbandsdirektor ernannte Hermann Meyer aus Osterholz-Scharmbeck offiziell in den wohlverdienten Ehrenamts- Ruhestand verabschiedet. Zahlreiche Vertreter-/innen der Behörden und Ämter, aktive bzw. ehemalige Organsmitglieder, die örtliche Presse sowie Mitarbeiter und Rentner des GLV Teufelsmoor waren der Einladung gefolgt und nahmen an der Feier im Schützenhof Wörpedorf teil.

Herr Meyer war bereits ab 1988 in verschiedenen Funktionen für den Verband tätig, bevor er 1999 die Nachfolge von Herbert Schnackenberg als Verbandsdirektor des damaligen Wasser- und Bodenverbandes Teufelsmoor antrat. In seiner Amtszeit hatte er maßgeblichen Anteil an der Verwirklichung zahlreicher Projekte, u. a.:

 2 Verbandsreformen 1999/2008 (25 UV => 6 UV => Auflösung)  Modernisierung Geschäftsstelle, Hallenbau und Gerätepark

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 Renaturierung von Verbandsgewässern II. Ordnung, u. a.: Wörpe, Giehler Bach, Scharmbecker Bach, Wienbeck => Randstreifenausweisung, ökol. Durchgängigkeit, Strukturverbesserung  Begleitung Projekt „GR-Gebiet“ Landkreis Osterholz Kooperationsmodell Wasserwirtschaft / Naturschutz 725 ha Retentionsraum in der Hammeniederung Übertragung des „Flickenteppichs“ und der Bauwerke Begleitung der Wegebaumaßnahmen Hammeniederung

Herr Meyer übte oft den Spagat zwischen ökologischen und wasserwirtschaftlichen (landwirtschaftlichen) Interessen. Neben seinem enormen Fachwissen wurde er dabei besonders für sein ausgleichendes Wesen geschätzt. Der Job als ehrenamtlicher Chef des GLV war für ihn „ein Traum, weil man aktiv Einfluss nehmen kann bei der Gestaltung der regionalen Wasserwirtschaft.“ Herr Meyer war über lange Zeit auch überregional im Vorstand des Wasserverbandstages und als ehrenamtlicher Leiter der Gebietskooperation 24 „Wümme“ i. Z. der EU-Wasserrahmenrichtlinie tätig.

V. l.: Andreas Burfeind, Irmgard Meyer, Hermann Meyer und Werner Grobbau bei der Feier am 27.04.2018 in Wörpedorf.

Verwaltung und Bauhof Der erst seit 2017 bei uns beschäftigte J. Grotheer aus Beverstedt hat bereits im Frühjahr 2018 wieder gekündigt, um eine Beschäftigung bei seiner Heimatgemeinde aufzunehmen. Timm Brünjes aus Scharmbeckstotel wurde ab dem 01.04.2018 eingestellt. Der 37jährige Familienvater ist gelernter Zimmerer und war zuletzt als Stauer im Hafen beschäftigt. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit. Herr Brünjes wurde bereits in seiner ersten „Räumsaison“ als

Maschinenführer auf einem Raupenbagger eingesetzt.

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Zu beklagen waren 2 Arbeitsunfälle, die aber glimpflich ausgingen.

Zuständigkeiten und Kontaktdaten unseres Büroteams siehe unter: www.glv-teufelsmoor.de

3. Zahlen / Statistik

Mitglieder - Gesetzliche Mitglieder Gewässer II. Ordnung (NWG): ca. 26.500 (davon Mindestbeitragszahler: ca. 18.000 = 67%) - Gesetzliche Mitglieder Verbandsanlagen III. Ordnung, Deiche, Verbandswege usw. (WVG, Vorteilsgebiete) ca. 9.100

Beitragssätze - Beitrag für Gewässer II. Ordnung je ha: 11,00 Euro (gleichzeitig Mindestbeitrag) - zzgl. Erschwernisbeiträge für versiegelte Flächen in 3 Stufen - Beitrag III. Ordnung, Deiche, Verbandswege usw. gesondert je Vorteilsgebiet

Niederschlag

a) Jahr 2018: (l / qm) Osterholz-Sch. Tarmstedt Hüttenbusch Gnarrenburg Hambergen Lilienthal Mittel ARA* ARA* Günther ARA* ARA* Höftdeich (DSV) Jan 106 117 162 112 126 73 116 Feb 8 8 14 12 6 10 10 Mrz 35 46 49 37 41 33 40 Quartal 1 149 171 225 161 173 116 166 Apr 61 82 94 71 70 58 73 Mai 13 29 10 22 5 7 14 Jun 29 43 42 52 28 38 39 Quartal 2 103 154 146 145 103 103 126 Jul 23 54 43 55 47 26 41 Aug 54 69 76 58 45 58 60 Sep 31 39 52 45 42 42 42 Quartal 3 108 162 171 158 134 126 143 Okt 35 37 51 61 39 29 42 Nov 24 21 31 20 22 23 24 Dez 79 94 99 101 78 80 88 Quartal 4 138 152 181 182 139 132 154

Gesamt 498 639 723 646 549 477 589 * Abwasserreinigungsanlage

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b) 8-Jahres-Mittel: (l / qm) 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Mittel Jan 55 151 63 47 94 68 101 116 87 Feb 57 27 39 36 36 134 76 10 52 Mrz 6 14 19 21 69 51 81 40 38 Apr 15 38 37 58 27 90 60 73 50 Mai 37 56 111 120 35 51 69 14 62 Jun 94 71 127 51 74 135 137 39 91 Jul 98 56 52 146 118 56 107 41 84 Aug 224 69 44 70 101 38 76 60 85 Sep 57 35 74 45 101 23 119 42 62 Okt 83 60 87 79 49 27 111 42 67 Nov 7 41 82 20 164 55 87 24 60 Dez 195 74 66 106 47 53 126 88 94 Gesamt 928 692 801 799 915 781 1150 589 832 (Quelle: bis 2017 Günther, Hüttenbusch, ab 2018 Mittelwert aus 5 Messstellen im Verbandsgebiet)

4. Gewässerunterhaltung

Das langjährige Niederschlagsmittel liegt bei etwa 850 l/qm pro Jahr für unsere Region. Nach dem mehr als 35%igen Niederschlagsplus im Jahr zuvor war 2018 von einer außergewöhnlich langen Dürreperiode gekennzeichnet (siehe 3.)

Insbesondere in der Hauptvegetationszeit von April bis Oktober 2018 war das Niederschlagsdefizit auch im „wasserreichen“ Niedersachsen extrem. Das 8-Jahres- Mittel für diesen Zeitraum beträgt für unser Verbandsgebiet ca. 500 l/qm. Im vergangenen Jahr wurden durchschnittlich nur 311 l/qm gemessen, also 1/3 weniger. Zudem lag die Mitteltemperatur deutschlandweit ca. 2 Grad über dem vieljährigen Mittel und es wurde die bisher höchste Anzahl „Heißer Tage“ (> 30 Grad) registriert.

Zahlreiche Verbandsgewässer sind trockengefallen. Dauerhaft hohe Temperaturen führten nicht selten zu einem deutlich erhöhten Verkrautungsgrad. Die Arbeiten wurden durch den Wassermangel deutlich erschwert, der Verschleiß bei den Mähkörben erhöht.

Ein positiver Nebeneffekt: Im gesamten Verbandsgebiet war die Befahrbarkeit des Räumstreifens außergewöhnlich gut. Ausfallzeiten bei den Raupenbaggern konnten dadurch kompensiert werden, dass die beiden Mobilbagger viele Bereiche problemlos übernehmen konnten. Die planmäßigen Arbeiten konnten überwiegend bis zum Jahresende ausgeführt werden.

Aufgrund des zu geringen Wasserstandes an der Wörpe mussten Mähboot-Einsätze entweder mehrfach verschoben werden bzw. entfielen letztlich ganz. Der Verkrautungsgrad war aber tolerierbar, der ordnungsgemäße Wasserabfluss jederzeit gesichert.

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Die Zielmittelwasserstände in der Hamme konnten nahezu problemlos eingehalten werden. Die 3 Retentionsräume in der Hammeniederung wurden im Januar 2018 bei einem Wasserstand von ca. 1,05 – 1,10m NN eingestaut. Im Rahmen des Kooperationsprojektes Naturschutz / Wasserwirtschaft mit dem Landkreis Osterholz wurde der Betrieb (Einstau) aus ökologischen Gründen bis ca. Anfang Mai mit einer schrittweisen Absenkung der Wasserstände fortgeführt.

Winterhochwasser im Januar 2018 Extreme Trockenheit im 2. Halbjahr 2018 (Hamme unterhalb Schleuse Viehspecken) (Semkenfahrt in Bergedorf, Durchlass K10)

5. Fahrzeuge und Geräte

Im Frühjahr 2018 ging unser Liebherr-Mobilbagger nach knapp 20 Jahren und gut 14.000 Betriebsstunden „in Rente“. Gekauft wurde ein werksneuer Atlas 140W „Big Foot“ mit adblue-Technik. Der ebenfalls neu angeschaffte 4-m-Getriebemähkorb vom Typ „Michaelis“ hat eine zusätzliche hydraulische Schwenkeinrichtung 90 Grad. Der Mobilbagger wurde so für uns konfiguriert, dass eine Straßennutzung ohne/mit Zusatzstiel und angebautem Mähkorb möglich ist.

Weitere Vorteile sind die Spezialbereifung (710/45-26.5, Typ Alliance), ein Zusatztank für den autarken Einsatz von ca. einer Arbeitswoche sowie das automatisch zuschaltbare Sperrdifferenzial. Der Kraftstoffverbrauch ist selbst bei einer Reichweite von gut 10m (mit Stielverlängerung 2m, von Drehkranzmitte bis Löffelstielende) noch deutlich unter 10l/Std. Der Bagger ist bis 30km/h zugelassen und hat eine Anhängerkupplung zum Transport von Anbaugeräten.

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Atlas 140W mit Stielverlängerung und 4m-Mähkorb Transportstellung mit Verlängerung und Mähkorb

6. Schleuse Ritterhude

Die anstehende Trockenlegung und Sanierung des Wehrfeldes 3 und der Schleusenkammer wurde in Absprache mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Bremen noch einmal verschoben. 2019 erfolgt gegebenenfalls zunächst eine Prüfung durch Tauchereinsatz. Die alten Schütztafeln der Wehrfelder 2 und 3 wurden in Eigenleistung zu Dammbalkeneinsätzen für künftige Trockenlegungen umgebaut.

7. Naturnahe Umgestaltung von Verbandsgewässern

Die seit Jahren geplanten Umgestaltungsarbeiten an zwei Nebengewässern der Wörpe oberhalb Grasberg wurden im Frühsommer 2018 endlich umgesetzt. Hierfür haben wir Fördermittel der EU aus der Richtlinie „FGE Fließgewässerentwicklung“ erhalten. Die fehlenden 10% Drittmittel steuerte der Landkreis Osterholz bei.

Im Wilstedtermoorer Schiffgraben und im Müllersdammgraben - ebenfalls Verbandsgewässer II. Ordnung - wurden zwei Sandfänge angelegt, um den nach wie vor hohen Sedimenteintrag weiter zu vermindern. In Wilstedtermoor konnte dieser besonders flach und damit naturnah gestaltet werden, da sich in direkter Nachbarschaft eine Fläche der Gemeinde befindet. Zudem wurde ein Sohlabsturz im Müllersdammgraben zu einer naturnahen Sohlgleite umgestaltet. Fische und andere Kleinlebewesen haben nun bessere Aufstiegsmöglichkeiten in das Nebengewässer. Planung und Umsetzung erfolgten in enger Abstimmung mit dem Landkreis Osterholz, der Gemeinde Grasberg, dem NLWKN als Förderstelle sowie einer Vielzahl von ehrenamtlich tätigen Personen vor Ort. Die Arbeiten wurden öffentlich

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Naturnaher Sandfang, Wilstedtermoorer Schiffgraben Herstellung „klassischer“ Sandfang, Müllersdammgraben

8. Ausweisung von Gewässerrandstreifen am Giehler Bach

Das BZ-Verfahren (Beschleunigtes Zusammenlegungsverfahren) befindet sich auf der „Zielgeraden“. Vom NLWKN wurden in den vergangenen Jahren insgesamt Ausgaben von ca. 540.000 Euro bewilligt. 10% Drittmittel trägt der Landkreis Osterholz.

Nur noch vereinzelt stehen Verhandlungen mit Grundeigentümern an. Im kommenden Jahr soll der Zusammenlegungsplan vorgelegt werden. Auf einer Gewässerstrecke von ca. 12,5km von der L 128 bei Lübberstedt bis zur Mündung in die Hamme konnten mit bisher ca. 8km nördlich / 10km südlich erhebliche Bereiche als Gewässerrandstreifen für den GLV gesichert werden. Als Meilenstein ist die Sicherung erheblicher Flächenanteile für ein geplantes Umgehungsgerinne in Höhe der B74 in Giehlermühlen zu bezeichnen. Zu erwähnen ist die ausgesprochen gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Flurbereinigungsbehörde und der Niedersächsischen Landgesellschaft mbH.

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9. Grundinstandsetzung des Schöpfwerkes Waakhausen

Die bereits 2017 vom Ingenieurbüro IDN aus Oyten begonnene Planung für die Grundinstandsetzung des einzigen Schöpfwerkes des GLV in Waakhausen ist wesentlich zeitaufwendiger als ursprünglich angenommen. So ist das EU-Förderrecht ausgesprochen anspruchsvoll und kompliziert in der Anwendung. Für die Herstellung einer neuen Zufahrt mit Lagerplatz auf der extra angekauften Fläche von ca. 350qm musste zudem eine Baugenehmigung eingeholt werden. Hier galt es insbesondere, notwendige ökologische Belange zu berücksichtigen, da das Schöpfwerk mitten im Naturschutz-/Landschaftsschutzgebiet Hammeniederung liegt und der Artenschutz hier ebenfalls eine Rolle spielt (große Rauchschwalbenvorkommen).

Eine erweiterte Vorplanung hat im Frühjahr ergeben, dass künftig nur noch zwei baugleiche, frequenzgesteuerte Propellerpumpen eingesetzt werden. Auf die dritte Pumpe inkl. Ablaufleitung, Schieber usw. kann dagegen dauerhaft verzichtet werden. Der vorhandene Freiflutbereich wird komplett verfüllt, da er seinen Zweck wegen der vorherrschenden Wasserstände nicht erfüllen kann.

Zwischenzeitlich wurden drei Gewerke öffentlich ausgeschrieben. Für das Gewerk „Pumpenanlagen“ muss sie leider wiederholt werden, da die 2 abgegebenen Angebote aus formalen Gründen nicht gewertet werden konnten. Aufgrund der ohnehin langen Lieferzeiten hat das leider erhebliche Auswirkungen auf den Bauzeitplan. Die Maßnahme kann deshalb voraussichtlich erst 2020 abgeschlossen werden.

Die Gesamtkosten betragen nach aktueller Schätzung ca. 915.000 Euro. Da noch weitere Ausschreibungen folgen, ist mit weiteren Kostensteigerungen zu rechnen. Der Eigenanteil von 37% ist von allen Verbandsmitgliedern zu tragen.

10. Nutria

Zur Sicherung der Deiche und Gewässerböschungen ist eine intensive Bejagung der aus Südamerika stammenden Nutria zwingend erforderlich. Nach jahrelangen, vergeblichen Bemühungen der niedersächsischen Unterhaltungsverbände sind im Herbst 2018 endlich – hoffentlich nicht zu spät – die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Herstellung einer Rechtssicherheit für die Bejagung der Nutria in Niedersachsen optimiert worden. Nach der Aufhebung der gesetzlichen Schonzeiten im Frühjahr 2018 dürfen seit kurzem nun auch Elterntiere geschossen bzw. gefangen werden. Die UHV zahlen hierfür eine einheitliche Prämie von 6 Euro je Tier. Für das Haushaltsjahr 2019 ist zudem auch beim GLV die Bezuschussung von Jagdfallen vorgesehen. Nach Information des Kreisjägermeisters des Landkreises Osterholz ist die Nutriastrecke in den letzten zwei Jahren steil angestiegen, von ca. 50 Tieren

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2015/16 auf vermutlich deutlich mehr als 500 im Jahr 2018. Eine intensive Bejagung ist daher dringend notwendig und alternativlos.

11. Kurz notiert…

 Nach intensiver Beratung der Verbandsgremien hat der GLV einen Antrag zur Änderung des Betriebsplans zur Steuerung der Zielmittelwasserstände in der unteren Hammeniederung im Landkreis Osterholz gestellt. Er entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Das gilt für die moderne Landwirtschaft ebenso wie für den Naturschutz. Zur Vorbereitung eines notwendigen Gutachtens für das Genehmigungsverfahren erfolgte im Laufe des Jahres eine Kontaktaufnahme mit der Landwirtschaftskammer, Bezirksstelle Bremervörde. Erste Grobskizzen zur Untersuchung agrarstruktureller Aspekte wurden diskutiert, um eine standortgerechte Nutzung auch künftig beibehalten zu können.

 Die 1. Änderung zur Sammelverordnung über die Natur- und Landschaftsschutzgebiete "Hammeniederung" und "Teufelsmoor" befindet sich derzeit im Beteiligungsverfahren. Geplant ist eine Freistellung für die Bisambekämpfung und Nutriajagd (mit Einschränkungen in der Brut- und Setzzeit), was ausdrücklich vom GLV begrüßt wird.

 Die „Untere Wörpe“ ist bzw. wird ebenfalls zum Naturschutzgebiet ausgewiesen. Betroffen ist ein Bereich bis ca. 1km in den Landkreis (Wümme) hinein. Der GLV ist ganz überwiegend Grundeigentümer. Mit beiden Naturschutzbehörden wurden frühzeitig konstruktive Gespräche geführt. Die Gewässerunterhaltung wird danach in ihrer bisherigen Form und Umfang von den naturschutzfachlichen Regelungen freigestellt (LK ROW) bzw. es ist im Entwurf so vorgesehen (LK OHZ).

Worpswede, Januar 2019 Gez. Andreas Burfeind

Abkürzungen: NWG Niedersächsisches Wassergesetz WVG Wasserverbandsgesetz

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„Die Natur holt sich zurück…

…was ihr gehört!“

Das kann man hier mit Recht behaupten. Auf Veranlassung des Landkreises Osterholz wurde der Mitteldammgraben 2011 umgestaltet. Er mündet seither in den Neuen Speckgraben, damit der Retentionsraum „Westlich Beek“ bei Bedarf länger eingestaut werden kann.

Ein Teilbereich des bisherigen Gewässers wurde gleichzeitig an mehreren Stellen verfüllt, um eine Wiedervernässung der umliegenden Flächen zu ermöglichen. Das Foto zeigt den mittlerweile deutlich verlandeten Mitteldammgraben im August 2018.

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