PÄDAGOGISCHES BEGLEITMATERIAL Zur Ausstellung »Perspektivwechsel« Impressum
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PÄDAGOGISCHES BEGLEITMATERIAL zur Ausstellung »PerspektivWechsel« Impressum: WABE e.V. Holzmarkt 15 27283 Verden 04231 / 676222 [email protected] www.wabe-info.de Projektkoordination: Regula Selbmann Illustration: Lisa Gieseke, Paul Kroop, Tabea Witte Gestaltung: JF Design Pädagogisches Begleitmaterial: Karolina Dreit Gefördert durch: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend © Copyright 2015 EINLEITUNG Liebe Lehrer*innen, in der Ausstellung PerspektivWechsel stehen Jugendliche aus den Landkreisen Verden und Nienburg mit ihren vielfältigen Lebensrealitäten und Erfahrungen im Mittelpunkt. Alle dargestellten Jugendlichen und Jugendgruppen engagieren sich auf ihre Art gegen Diskriminierung. Ausgehend von ihren Geschichten, ihren Gedanken, ihrem Engagement, ihren Sorgen, ihrer Wut, ihrer Freude und ihrer Willensstärke werden gesellschaftliche und politische Fragen thematisiert. Die Ausstellung und das pädagogische Begleitmaterial möchten dazu beitragen den eigenen Stereotypen und Vorurteilen kritisch zu begegnen sowie ein vielfältiges Bild von jungen Menschen zu zeigen, das auch andere zu solidarischem und zivilgesellschaftlichem Engagement ermutigen soll. Die Ausstellung ist Teil des Jugendprojektes PerspektivWechsel, welches vom Verein WABE e.V. getragen und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird. Ziel des Projektes ist es Bildungsangebote für Jugendliche und junge Erwachsene (bis 27 Jahre) zu den Themen Rassismus, Neo-Nazismus und Diskriminierung anzubieten und umzusetzen. Gleichzeitig setzt sich das Projekt für die Förderung eines positiven Bildes von jungen Menschen mit Migrationsgeschichte ein. Zum Umgang mit dem Begleitmaterial In der Ausstellung werden auf sechs Tafeln verschiedene Jugendgruppen aus den beiden Landkreisen Verden und Nienburg vorgestellt. Auf jeder Tafel gibt es einen QR-Code mit dem die Jugendlichen über ihr Smartphone online weiterführende Texte zu den einzelnen Themen aufrufen können. Die in diesem Heft versammelten Arbeitsmaterialien bieten Ihnen verschiedene methodische Zugänge zu den einzelnen Tafeln der Ausstellung und damit die Möglichkeit einer vertiefenden Auseinandersetzung und Bearbeitung der dargestellten Inhalte im Unterricht. Zu Beginn steht immer das gemeinsame Anschauen der Ausstellung. Da die in der Ausstellung angesprochenen Themen sehr vielfältig sind, bietet es sich bei der weiteren Bearbeitung der Ausstellung an sich auf eine oder einige Tafeln zu beschränken. Im Begleitmaterial finden sie zum einen nochmal die Texte, die sich über die QR-Codes abrufen lassen. Zusammen mit den Comics auf den Ausstellungstafeln bilden sie die gemeinsame inhaltliche Grundlage für die Auseinandersetzung mit den jeweiligen Themen. Zum anderen bietet Ihnen das Begleitmaterial eine methodische Herangehensweise zu dem jeweiligen Thema an. Es wird jeweils eine Übung zur weiterführenden und vertiefenden Auseinandersetzung vorgeschlagen und vorgestellt. Zu jeder Übung gibt es ein Arbeitsblatt als Kopiervorlage. Im Begleitmaterial finden sich darüber hinaus weitere Internet-Links. Diese können für eine vertiefende Auseinandersetzung im Unterricht eingesetzt werden, eignen sich aber auch als Grundlage für eine selbstständige (Recherche-)Arbeit der Schüler*innen. Wenn Sie mit Ihrer Gruppe oder Schulklasse gerne weiter zu den Themen der Ausstellung (z.B. in Form eines Projekttages, eines Workshops o.ä.) arbeiten möchten, sprechen Sie uns an. PerspektivWechsel kommt gern in Ihre Einrichtung und erarbeitet mit Ihnen zusammen ein passendes Programm: von der ersten Planung bis zur Umsetzung und Finanzierung. Sowohl in der Ausstellung als auch im Begleitmaterial verwenden wir bei der Nennung von Personengruppen die Schreibweise mit „*“. Damit soll deutlich gemacht werden, dass es nicht nur Menschen gibt die sich innerhalb der Geschlechterkategorien „männlich“ oder „weiblich“ definieren. EINLEITUNG 2 HEVGIRTINA ÊZÎDÎYA e. V. YEZIDISCHE GEMEINDE NIENBURG Im Irak und in Syrien herrscht Krieg. Auch vom Krieg betroff en ist die Religionsgemein- schaft der Yeziden. Die Yeziden gehören zu den Kurd*innen. Ihre Religion ist das Yezi- dentum. Auch in Nienburg leben Yezid*innen und es gibt eine yezidische Gemeinde. Als die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen vom Leiden im dortigen Kriegsgebiet ge- hört haben, haben sie kurzerhand entschieden zu helfen. Sie haben in Nienburg Geld, Kleider, Decken und alles, was sonst wichtig ist, gesammelt. Dann sind über mehrere Monate verteilt 3 LKWs in das Kriegsgebiet gefahren, um die Spenden vor Ort zu verteilen. MIDDLE EAST ROMANIA 30 UKR. 40 50 60 Aral KAZAKHSTAN Bucharest Sevastopol' Krasnodar RUSSIA Sea Constan¸atDer Konfl ikt um KurdistanKAZAKHSTAN und die Utopie von Rojava und Bakur Sofia Sochi Aqtau¯ Varna Groznyy (Aktau) BULGARIA Black Sea Nukus Sokhumi AmuUZBEKISTAN Bosporus GEORGIA Caspian Dasoguz Auch sie sind durch den IS bedroht. So berichten Men- Thessaloníkí Darya Istanbul Bat'umi Tbilisi Sea 40 Samsun Trabzon 40 Bursa Sumqayit schenrechtsorganisationen, dass es in mehreren Städten, Aegean Ankara ARMENIA AZERBAIJAN Buxoro Dardanelles Yerevan Baku Türkmenbas¸y TURKMENISTAN GREECE Erzurum Turkmenabat Sea . Balkanabat in denen hauptsächlich Yezid*innen leben, zu Massakern Izmir TURKEY Athens Kayseri Van Ashgabat Mary Denizli Konya Diyarbakir Lake Tabriz¯ an der Bevölkerung durch den IS gekommen ist. Wie ihr Van Antalya Adana Lake Rasht Mersin Gaziantep Urmia Mashhad Zanja¯n im Comic erfahren habt, wurden viele Menschen vom IS Qazvin¯ Aleppo Euphrates Mosul Erbil Tehran Crete Nicosia Latakia verschleppt,Hera¯t misshandelt und ermordet. Kurd*innen und Tigris Kirkuk SYRIA Qom CYPRUS Homs Beirut Kerma¯nsha¯h andere Menschen, die in Rojava und Bakur leben und vom Damascus Ara¯k AFG. Mediterranean Sea LEBANON Baghdad Golan ISRAEL Heights Es¸faha¯n IS bedroht werden, leisten Widerstand gegen den IS. Sie Tel Aviv- Port Yafo West Bank I R A Q Alexandria Said Jerusalem Amman I R A N Dead Ahva¯z möchten ein Gebiet errichten, in dem sich die dort leben- 30 Suez Sea 30 Canal Gaza Strip An Na¯s¸iriyah¯ Kerma¯n Cairo Suez JORDAN Aba¯da¯n Al Jizah¯ Al Al Bas¸rah denZa¯heda ¯nMenschen, egal welche Religion oder welches Ge- ‘Aqabah Shir¯ a¯z PAK. Gulf Kuwait of traditionelles Siedlungsgebiet der Kurd*innenCity Bandar-e schlecht sie haben, selbst organisieren können und nach Suez Tabu¯k KUWAIT Bu¯shehr H¸ afar Bandar Asyu¯¸t Gulf of al Ba¯¸int¯ ‘Abbas- Aqaba H¸a¯’il¯ Persian ihren eigenen Bedürfnissen leben dürfen. Obwohl noch Al Jubayl Gulf EGYPT Buraydah Ad Damma¯m Manama Strait of Die Terrororganisation Islamischer StaatDhahran (IS) möchteHormuz inOMAN Krieg herrscht, beginnen die Menschen in Rojava und Ba- Luxor BAHRAIN QATAR Dubai Abu Gulf of Doha Dhabi Oman mehreren arabischen Ländern dieRiyadh Macht übernehmen kur bereits heute damit. In basisdemokratischen Räten Tropic Aswa¯n Medina Muscat of Cancer Yanbu’ UNITED ARAB al Bah¸r SAUDI und einen eigenen Staat gründen. In diesem neuenEMIRATES Staat können alle Menschen, die in Rojava und Bakur leben, ak- Administrative sollenboundary dannH¸ ala¯’ib sehr strenge Regeln gelten. Wer sich an die- tiv mitgestalten, wie die Gesellschaft organisiert werden Jeddah ARABIA OMAN 20 se nicht halten möchteMecca oder eine andere Religion als den soll. Vom Bildungssystem20 über die Justiz bis hin zu Fragen Red Islam hat, muss um sein Leben fürchten. Um diesen Staat der Gesundheitsversorgung, der Wirtschaft und der Ver- Nile Port Sudan Sea zu errichten, führt der ISAbh Kriegea¯ im Irak und in Syrien. Seit teidigung sollen alle Fragen von der Bevölkerung selbst S¸ala¯lah SUDAN Sommer 2014 greift derJizan¯ IS deshalb auch das Gebiet Roja- gelöst werden. Al Ghayd¸ah Omdurman Khartoum Kassala ERITREA Massawa va und Bakur im Norden SyriensSanaa YEMENan. Die Volksgruppe der Wad Asmara White Medani Al H¸udaydah Al Mukalla¯ Arabian Sea Hevgirtina Êzîdîyan Nienburg e.V. Blue Kurd*innen lebt hauptsächlich im Irak, im Iran, in Syrien Nile Ta‘izz Nile Êzîdîsche Gemeinde Nienburg und in der Türkei. Ein großerAden Teil von ihnen lebt auch im T’ana Socotra Ha¯yk’ Bab el Gulf of Aden Gebiet Rojava und Bakur.DJIBOUTI Kurd*innenMandeb haben viele verschie-(YEMEN) Hannoversche Str. 67a Dese¯ Djibouti Boosaaso 10 Scale 1:21,000,000 dene Religionen, manche sind Muslime, andereGolan Yezid*in- Heights is Israeli-occupied Syria. 10 31582 Nienburg/Weser Lambert Conformal Conic Projection, Berbera West Bank is Israeli-occupied with current status subject to standard parallels 12°N and 38°N the Israeli-Palestinian Interim Agreement; permanent status nen Addisoder Ababa Christ*innen.Dire¯ DieHargeysa Yezid*innen sind eineto be determined eigene through further negotiation. 0 300 Kilometers Dawa SOMALIA [email protected] The status of the Gaza Strip is a final status issue to be 0 300 Miles resolved through negotiations. Religionsgemeinschaft, gehören aber zu den Kurd*innen. www.eziden-nienburg.de ETHIOPIA Israel proclaimed Jerusalem as its capital in 1950, but the Boundary representation is Provisional not necessarily authoritative. administrative line US, like nearly all other countries, maintains its Embassy in 30 40 50 Tel Aviv-Yafo. 60 803616AI (G00412) 8-13 WABE e. V. www.wabe-info.de YEZIDISCHE GEMEINDE Zur Utopie von Rojava und Bakur gehört auch der praktische Aufbau eines pluralistischen, demokratischen Staates, der Menschen mit verschiedenen konfessionellen und ethnischen Zugehörigkeiten ein friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben ermöglichen soll. Als Basis hierfür dient eine aktive Zivilgesellschaft