Gemeindebrief
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Gemeindebrief der protestantischen Kirchengemeinde Kusel mit den Orten Blaubach, Bledes- bach, Diedelkopf, Ehweiler und Körborn Seite 1 Nr. 36 September bis November 2011 mand mehr ernsthaft bezweifeln. Des- Zeichen setzen halb ist es nur konsequent, dass der Lan- Unsere Kuseler Kirche verdrängt ein deskirchenrat in der Person von OKR Atomkraftwerk und die Welt wird Kessel als untere Denkmahlschutzbehör- grüner! de dem Vorhaben der Kuseler Kirchen- Ein schönes Bild. gemeinde zugestimmt hat. Sicher, wegen einer Anlage auf der Dass der Stadtrat dann allerdings seine Stadtkirche wird wohl kein ganzes AKW Zustimmung mit Verweis auf genau abgeschaltet und es mag auch sein, dass diesen Denkmahlchutz verweigert, ist die Solarenergie nur einen geringen Pro- mir völlig unbegreiflich. Nur weil unsere zentsatz an der Gesamtmenge regenera- Kirche im sog. Sanierungsgebiet liegt? tiver Energien ausmacht. Da lassen sich in Kusel Dennoch haben wir eine ganz andere Bausünden Verantwortung dieser Erde finden, über die man nur und den kommenden Ge- den Kopf schütteln kann. nerationen gegenüber. Die Vielmehr sollte man in Landeskirche hat sich die Kusel stolz darauf sein, Bewahrung der Schöpfung dass hier eine Lösung (mit Landessynodalbe- gefunden wurde, die sich schluss!) auf die Fahnen im Grunde harmonisch in geschrieben. Das hat sie das Gesamtbild einfügt nicht zuletzt auch aus und erst bei näherer Be- theologischen Gründen trachtung überhaupt auf- getan. Der Auftrag zu fällt. Als Beobachterin „Bebauen und Bewahren“, des politischen Gesche- wie es im Schöpfungsbe- hens kann ich mich des richt heißt, ist längst All- Eindrucks nicht erwehren, gemeingut und, dass dass es bei dieser Ent- „Sich-die-Erde-Untertan- scheidung einmal mehr Machen“ keine Rechtferti- Unsere Kuseler Stadtkirche um politische Machtspiel- gung für die Ausbeutung chen geht, anstatt um die der Schöpfung ist, wird wohl heute nie- Sache selbst. Seite 2 Nach dem Motto: „Was interessiert In eigener Sache mich mein Geschwätz von gestern!“ Denn als es darum ging, Wählerstimmen für sich zu gewinnen, da hörte sich alles Unser Schwerpunktthema noch ganz anders an… Unser Schwerpunktthema wird dieses Mal nicht durch das Titelbild angekündigt. Doch nach einem halben Jahr scheint Wir besinnen uns auf den letzten Monat Fukushima schon wieder Äonen weit her des Kirchenjahres, den November. In zu sein und überhaupt kann so was bei diesem Monat gedenken wir am Volks- uns ja gar nicht passieren. Wirklich? Ich trauertag der Toten zweier Kriege an den möchte mich darauf nicht verlassen! Fronten und in der Heimat und an die Opfer der Gewaltherrschaft aller Natio- Meiner Meinung nach gibt es keinen nen. Und am Ewigkeitssonntag, dem letz- Grund, die Anlage in Kusel nicht zu ten Sonntag im Kirchenjahr gedenken wir realisieren. Mit Schrecken denke ich derer, die im vergangenen Jahr dabei an die Sendung „Reiss fragt nach“ von uns gegangen sind. zurück. Die Gegner der Fotovoltaikanla- Dies war für uns der Anstoß über das Ab- schiednehmen nachzudenken. Hierzu hat ge hatten nicht ein stichhaltiges Argu- Pfarrerin Daniela Macchini, die Seelsorgerin ment gegen das Projekt. Der Gipfel je- in unserem Krankenhaus ist, auf Seite 11 doch meines Bedürfnisses mich „fremd unter dem Titel „Abschiednehmen“ ge- zu schämen“ war die Aussage: die Kir- schrieben. Hans-Joachim Seiler hat auf Seite che gehöre ja schließlich auch der Stadt, 12 über den Abschiedsraum im Kranken- auch wenn niemand hingehe. Mit sol- haus geschrieben. (vs) chen Aussagen disqualifizieren sich die Gegner selbst. Äußerst peinlich eben. Inhaltsverzeichnis Aber ich werde die Hoffnung nicht auf- geben, dass doch noch die Vernunft Ein- Titel Seite zug hält und die Kuseler Kirche die Welt Zeichen setzen 2 grüner macht. ( Pfarrerin Isabell Aulen- In eigener Sache 3 bacher) Schwerpunktthema 3 Inhaltsverzeichnis 3 Aus dem Gemeindeleben 4 Im Presbyterium verhandelt 4 Stand der Kirchensanierung 5 Unsere Stadtkirche wird 180 5 Jahre Seite 3 Das „neue“ Jugendhaus 7 Eindrücke vom Kirchentag 8 Aus dem Gemeindeleben in Dresden Ein neues Dach für die Paul- 11 Gerhardt-Kita Im Kultur- und Festausschuss Abschied nehmen 12 Abschiedsraum im Kranken- 13 und im Presbyterium verhandelt haus Der Kultur und Festausschuss traf sich am Monatslosung September 15 24. Mai 2011; beraten und beschlossen wur- Aus der Paul-Gerhardt- 15 Kita de u.a.: Der Dialog 17 Vorbereitung Sommernachtskirche Streiflichter 18 Rückblick Marktplatzfest Bilder von der Sommer- 18 nachtskirche Die Presbytersitzung fand statt am 6. Juni 2011 mit folgenden Beratungs- und Be- Der kleine Gemeindebrief 20 schlusspunkten: Angebote für die Jugend 21 Finanzierung abgeschlossen für Kirchenmusik 21 Dach Paul-Gerhardt KITA Sondertermine 22 Ausschreibung Elektrikarbeiten der Kindergottesdienste 22 Stadtkirche Regelmäßige Termine 22 Stand der Fotovoltaikanlage auf Regelgottesdienste 25 dem Kirchendach Freud und Leid 25 Arbeiten im hinteren Kirchenraum Wir unterstützen den Ge- 27 Internetzugang im Katharina-von- meindebrief Bora-Haus abgeschlossen Impressum 28 Nachfolge für Frau Jahn Pinnwand 29 Hauswirtschaftliche Hilfe in den Gemeindehausnutzung 30 KITA´s Werbung 31 Informationen und Fragen zur Früh- jahrssynode Noch mehr und aktuellere In- Berichte über den Kirchentag in Dresden formationen finden Sie unter: Fahrt zur Gedenkstätte nach Strut- hof für Erwachsene www.protestantische-kirche- Glaubensfragen kusel.de , Infolge der Urlaubszeit findet die nächste Presbytersitzung am 15.8.11 statt. (er) auch wer am nächsten Sonntag predigt und die Orgel spielt. Seite 4 in Sandsteinplatten ausgeführt. Der nächste Stand der Kirchensanierung Schritt ist die Vergabe der Elektroarbeiten. Es wird wesentlich vom Aufkommen des Die Weichen sind gestellt. Die nächsten Kirchgeldes abhängen in welchen Schritten Schritte der Sanierung unserer wir dies tun können. (Siehe hierzu auch die Stadtkirche können beschritten werden. ausführliche Darstellung im Vieles hat sich getan und Vieles liegt noch Informationsbrief zum Kirchgeld.) Danach vor uns. werden wir uns im Innern noch vier Der barrierefreie Zugang hat sich bestens Abschnitte vornehmen: Eine Teilsanierung bewährt. Mit Hilfe des Kirchgeldes – also des Putzes, die Sanierung der Altarstufen, die Ihrer Unterstützung – und der tatkräftigen Sanierung der drei Eingangstüren und die Hilfe vieler freundlicher Menschen konnte farbliche Gestaltung unserer Kirche. das Portal saniert werden, die barrierefreie Wir sind auf einem guten Weg. (pl) Zugangstür hat wieder einen Türgriff, die alte Toilettenanlage ist entkernt und dient Unsere Stadtkirche wird 180 nun als Lagerraum, die Fachwerkwand Jahre alt Die Stadtkirche in ihrem heutigen Erscheinungsbild begeht am 16. Ok- tober dieses Jahres ihr 180-jähriges Jubiläum. Das ist eine Gelegenheit, sich mit ihrer Geschichte einmal etwas näher zu befassen. Vor dem Baubeginn im Jahre 1829 hatte Kusel 34 Jahre lang keine protestanti- sche Kirche, seit die vorherige infolge der Verbrennung Kusels durch die fran- zösischen Revolutionstruppen zerstört wurde. In der Folgezeit wurde der Gottesdienst Die neue Küche in der Sakristei in der Friedhofskapelle im Weibergraben zwischen Altar und hinterer Eingangstür ist abgehalten. Auf Initiative des damaligen fachgerecht saniert, die Innenseite der Dekan Zöllner wurde im Königlich bay- Außenwand hat schon einen neuen Verputz, erischen Rheinkreise um eine Kollekte die Treppenstützen sind ersetzt, eine Spüle für den Wiederauf- bzw. Neubau der steht auf einem kleinen waagrechten Sockel, der Zugang zum Kirchenschiff ist ebenerdig Seite 5 Kirche gebeten. Diese Sammlung hat Kirche und im Innenraum an den vor- sich als sehr erfolgreich erwiesen. handenen der Säulen zu sehen. Am obe- ren Abschluss der Säulen (Kapitell) kann man diese als dorische Säulen erkennen. Von diesen getragen wird die Empore, welche ca. 350 Sitzplätze (noch als Bankreihen) aufweist. Das großräumige Kirchenschiff hat aufgrund der kasset- tenartigen Holzdecke eine hervorragende Akustik. Im Rahmen der letzten umfas- senden Renovierung wurde auch der Fußboden mit neuen Sandsteinplatten ausgelegt und die ausgebauten Holz- bankreihen durch gepolsterte Stühle ersetzt. Hier finden bis zu 400 Personen Platz. Die im Jahre 1823 in Neunkir- chen/Potzberg ersteigerte Orgel wurde mit in die neue Kirche übernommen. Ein Blick von der evangelischen Stadtkir- 1845 wurde dann von der Orgelbaufirma che zur jüngeren katholischen Kirche St. Gebr. Stumm aus Rhaunen/Sulzbach im Ägidius Hunsrück eine neue Orgel installiert. Der in Kaiserslautern ansässige Ingeni- Nach einer grundlegenden Renovierung durch die Fa. Gebr. Oberlinger aus Win- eur und Architekt Beyschlag entwarf desheim bei Bad Kreuznach wurde der dafür die Baupläne und die Kuseler Bau- ursprüngliche Klanggehalt wieder herge- firma Bell wurde mit dem Bau beauf- tragt. Die Bauphase betrug mit Innen- stellt. Die Orgel verfügt über drei Manu- ale, 33 Register und Pedal. Beim Betre- ausbau zwei Jahre. Die feierliche Ein- ten der Kirche kann der Besucher den weihung des Gotteshauses fand am 16. Altar, die Kanzel und die Orgel mit ei- Oktober 1831 statt. Das Gebäude ist in einem klassizisti- nem Blick erfassen. Die Kanzel hat die schen Baustil errichtet, d. h. die griechi- wunderschöne Form eines Kelches, Der Altar steht als mächtiges Sandsteingebil- sche Antike wurde zum Vorbild ge- de auf zwei ausladenden, ebenfalls aus nommen. Dies ist unschwer an der kla- Sandstein gearbeiteten Stufen. ren Linienführung der Baustruktur der Seite 6 Im sechsundfünfzig Meter hohen Kirch- Zur Zeit steht wieder eine