Flößerstadt Ausgabe 188 5. Oktober 2017

www.neue-lychener-zeitung.de 27. Jahrgang

NLZ 5 / 2017 1. Internationale Musik- und Kulturtage der Uckermark in Türkshof Künstler von Weltrang waren eine Woche lang bei uns zu Gast Kultur und Begegnung um- Ulugbek Palvanov, Klavier, gestaltet worden war und eröffneten mit ihrer Musik heute offen steht für weitere die Festtage. Sie spielten großartige Projekte dieser Werke von Beethoven, Art. Seine Ankündigungen Massenet, Ravel und Wie- fanden großen Beifall, denn niawski. Kurt Lutz will - wie auch Wir erlebten ein Konzert andere „Neu-Lychener“ fri- von einzigartiger Schönheit schen Wind und Bewegung und meisterhafter Ausfüh- in unsere uckermärkische rung. Virtuosen von Welt- Kulturlandschaft und in rang präsentierten uns ihre Lychens gesellschaftliches hohe Kunst in dem kleinen, Leben bringen. fast vergessenen Türkshof. Dann begann das Konzert. Wir waren begeistert. David Yonan, Violine, und Weiter auf Seite 2.

Eröffnungskonzert mit David Yonan und Ulugbek Palvanov.

Gespannt und voller Er- Plastiken in den Fenstern, wartung besuchte ich am weil sie im Zusammenspiel 12. August in Begleitung mit dem Licht ihre Einzigar- meiner musikliebenden tigkeit zum Ausdruck brin- Freundin Jutta das Eröff- gen. nungskonzert zu den 1. Diese Ausstellung ist noch Internationalen Musik- und bis zum 31. Oktober in der Kulturtagen der Uckermark Galerie 11, Türkshof zu be- in Türkshof in der Galerie sichtigen 11. Dieses Musik- und Kul- Kurt Lutz, Hausherr und turfestival fand vom 12. bis Gastgeber, begrüßte die Sarah Fuhs (r.) und Susan Wang. 20 August hier in unserer Gäste mit herzlichen Wor- Region statt. ten. Sehr locker und mit Aus dem Inhalt: Als wir in den Konzertraum viel Humor berichtete er, Seite 3 Notizen aus der Kommunalpolitik traten, fiel unser Blick so- wie das alte Gutsgebäu- fort auf die in tiefem Rot de, einstmals Pferdestall Seite 4 Arbeitsgruppe Stadtentwicklung „ZUKUNFT LYCHEN“ leuchtenden Gemälde von und Remise, dann Spei- Seite 5 Neues aus dem Hort: „Kindertraum“ Dedo Gadebusch. Der Ber- seraum des VE-Gutes mit Seite 7 50. Freundschaftsregatta des Segelvereins liner Künstler stellt hier in viel persönlichem Einsatz Seite 8 Auf dem Maulbeerfest in Zernikow seiner Vernissage beein- und mit Hilfe von Freunden, Seite 11 Der roten Faden am 18. November druckende Werke der Male- vor allem aber mit weitrei- Seite 12 „Rückblick auf das Rutenberger Ross & Reiter - Fest“ rei und Skulpturen aus. Mir chenden, visionären Ideen gefielen besonders die zwei in einen Hort der Kunst, Seite 15 Badestelle und Wanderweg verkaufen? Seite 2 Neue Lychener Zeitung Ausgabe 188 / 5. Oktober 2017

Schumann wie „Liebst polnischen Musikern und Du um Schönheit“, „Ich Schauspielern und stellte stand in dunklen Träu- uns das Ensemble Longum men“ und „Liebeszauber“ Mare unter der Leitung von oder Robert Schumanns Adam Vogelsinger von der Kinderszenen ließen uns Filharmonie Koszalin vor. Zuhörer bereits ahnen, Gemeinsam mit der Sän- dass wir einen Abend mit gerin Willa Weber, Sopran, starker emotional gela- und David Yonan, Violine dener Musik und zugleich gestalteten sie den ersten voller Romantik erleben Teil des Konzertes. würden. Diese Erwar- Willa Weber, USA, sang als tungen erfüllten sich. Ich erstes das polnische Lied war fasziniert von der „Mädchenwunsch“, zu- einmalig schönen Stim- gleich als freundschaftliche me der Sängerin und von Geste an die polnischen den mitreißenden Klängen, Gäste. Ausdrucksstark welche die Pianistin dem und mit emotionaler Hin- Klavier entlockte. gabe begeisterte sie uns, Am Sonntag, dem 20. begleite von David Yonan Torsten Münchow rezitiert, begleitet vom Ensemble auf der Violine, mit einem Longum Mare. Fotos: J. Hantke jiddischen Volkslied. Es folgten Lieder wie „Roter Fortsetzung von Seite 1. An dem Donnerstag in der Mohn“, ein Schlager aus David Yonan ist einer der Festivalwoche besuchten den 30er Jahren, „I found begabtesten Violinisten wir die Galerie 11 in Tür- my Love in Portofino“, seiner Generation. Er kon- kshof am Abend. Die So- Filmmusik und andere, für zertiert in den großen Kon- pranistin Sarah Fuhs und die wir uns mit kräftigem zertsälen Europas sowie die Pianistin Susan Wang Applaus bedankten. Zum Nord- und Südamerikas. gaben ein Sonderkonzert Abschluss ihres Auftritts In den USA, Chicago, ist unter dem Titel „Enge sang sie „La Paloma“ mit er Begründer und Leiter Freundschaften“. Die dem ihr eignem Tempera- zweier Festivals, die Musik amerikanische Sopranistin ment. Einfach wundervoll. und Kunst mit ländlichem Sarah Fuhs mit deutscher Nach der Pause betrat Tor- Raum verbinden. So auch Herkunft stammt aus West sten Münchow die Bühne. hier, wie er mir in einem Lafayette, Indiana. Sie stu- Er trug Liebesgedichte kurzen Gespräch erzählte, dierte Musik an der Ball- von Pablo Neruda aus sein Anliegen in der Ucker- State University in Indiana. der Zeit um 1924 vor. Die mark. Weitere Studienjahre in David Yonan konzertiert in der St.-Johannes-Kirche. Rezitationen wurden vom Ulubek Palvanov studier- „Alter Musik“ folgten an Ensemble Longum Mare te Musik in Taschkent, der Case Western Reser- zertexamen mit Auszeich- August 2017, fand dann und von Andrei Lakisov, Moskau und Berlin. Seine ve University in Ohio. Ihr nung abgeschlossen. Das das festliche Abschluss- Weißrussland, begleitet. großartige pianistische künstlerisches Schaffen Klavierduo ist auf zahl- konzert statt. Bereits vor Ich war beeindruckt von Karriere ist begleitet vom konzentriert sich auf Solo- reichen internationalen Fe- Beginn um 17.00 Uhr der hohen Kunst der Rezi- Gewinn zahlreicher nati- und Kammerensemble- stivals aufgetreten und hat hatte sich der kleine Saal tation des Schauspielers. onaler und internationaler Auftritte mit „Alter Musik“ Preise auf internationalen voll mit Gästen gefüllt. Da- Auf Wunsch von Torsten Wettbewerbe. Er spielte in und Liedern. Seit Anfang Wettbewerben gewonnen. vid Yonan, Inspirator und Münchow erfreute uns verschiedenen Orchestern 2014 ist die Sängerin die Zur Zeit unterrichtet Su- künstlerischer Leiter des Andrei Lakisov mit Gesang mit internationalem Rang. künstlerische Leiterin der san Wang in einer privaten Festivals dankte Allen, die und Gitarre. Er ist vor allem Als Solist tritt Ulugbek Pal- Konzertreihe für Alte Mu- Musikschule in Berlin und zum Gelingen dieser schö- Saxophonist und hatte sei- vanov in Europa, den USA sik „Titans Rising“ in der ist angestellt als Klavier- nen Kulturwoche beige- nen großen Auftritt bereits und in Russland auf. Kirche am Lietzensee in lehrerin am Goethe-Gym- tragen hatten. Er erinnerte am 13. August beim expe- Am darauf folgenden Berlin-Charlottenburg. nasium in Schwerin. daran, dass diese Musik- rimentellen Klassikkonzert. Sonntag, dem 13. August, Susan Wang stammt aus Sarah Fuhs und Susan tage in unserer Region in Nach diesem grandiosen erlebten wir einen weiteren Ridgewood, New Jersey. Wang erfreuten uns mit Partnerschaft mit den 2. Finale des Festivals hatten Höhepunkt dieses Mu- Mit sieben Jahren begann Liedern und Solo-Klavier- Internationalen Musik und wohl alle Teilnehmer den sikfestivals. David Yonan sie mit dem Klavierspiel. werken von Felix Mendels- Theatertagen Kolberg/ Po- Wunsch, solch‘ schö- gab sein Solokonzert in Sie studierte Musik an sohn, Clara Schumann len unter der Leitung des ne Kunsttage auf hohem der St.-Johannes--Kirche der University of Michi- und Robert Schumann. bekannten Schauspielers Niveau bald wieder zu in Lychen. Der Violinist gan. 2012 hat sie mit ihrer Titel wie Venezianisches Torsten Münchow statt- erleben. Allen Musikern, spielte Werke von Johann Zwillingsschwester Sa- Gondellied“, „Des Mäd- gefunden haben. Torsten Künstlern und Organisa- Sebastian Bach. rah als Klavierduo an der chens Klage“, „Ich hör‘ Münchow berichtete über toren gilt unser herzlicher Für uns zwei großartige, Hochschule für Musik und ein Vöglein“ von Mendels- die freundschaftliche Zu- Dank. unvergessliche Erlebnisse. Theater Rostock ein Kon- sohn, Lieder von Clara sammenarbeit mit den Joachim Hantke Ausgabe 188 / 5. Oktober 2017 Neue Lychener Zeitung Seite 3 Notizen aus der Kommunalpolitik Entspannung in den kurzen abzulenken. Dass das auch schon sagen, daß seit der Die Fraktionen SPD und lautete, wir haben darüber Sommermonaten, wo der im Bundesmaßstab funk- letzten SVV deutlich über „Schön hier – Gemeinsam noch nicht gesprochen. Sitzungsmarathon eine Ru- tioniert, haben wir gerade 1000 weitere Unterschrif- für Lychen“ haben einen hephase hatte. Seit Septem- erleben müssen. Naja, die ten gesammelt wurden. gemeinsamen Antrag für Wie wichtig es für Lychen ber gibt es meist mehrere dümmsten Kälber wählen Während eines Gespräches die kommende SVV einge- ist, unsere Ufergrundstücke Termine in der Woche, die ihre Schlachter selber. zwischen Bürgermeisterin, reicht. Dieser beinhaltet, daß öffentlich zu halten, zeigen ehrenamtlich wahrgenom- den Stadtverordneten und die Flurstücke des Wander- viele Negativbeispiele im men werden. Gerade die Trotz des Engagements der BI-Vertretern bemängelte weges und der Badestelle Bundesgebiet. Die von der kleineren Fraktionen haben Bürgermeisterin, von Bür- sowohl Frau Gundlach und am nicht verkauft CDU präsentierte Lösung es schwer, überall präsent gerinnen und Bürgern, Tou- CDU-Vertreter, daß auf den werden, somit im Eigentum mit Öffnungszeiten ist keine, zu sein. Nun wäre zu erwar- ristinnen und Touristen sind Unterschriftenlisten auch der Stadt bleiben, um die da diese uns für immer von ten, daß die CDU auf Grund wir beim Schaffen eines Touristen unterschreiben. touristische Entwicklung Privateigentümern abhängig Ihrer personellen Stärke sehr akzeptablen Busfahrplanes Aber letztendlich sind die- der Stadt entsprechend der macht. Eine Wegschließung engagiert wäre, aber das ist nicht weitergekommen. Das se neben den Einwohnern Rahmenbeschlüsse zu un- kann dann für die Zukunft nicht immer so (außerhalb Aussitzen von Problemen ist Hauptnutzer von Badestelle terstützen. Dies lässt die nicht ausgeschlossen wer- der Ausschüsse, der AG von Exekutiven und Legisla- und Wanderweg und haben Möglichkeit offen, Pachtver- den und erfordert lange Stadthafen und neuerdings tiven eine beliebte Strategie, somit das Recht sich zu träge abzuschließen. Wahr- ungewisse Klagewege, der Wege AG). AG Stadt- um die Menschen ins Leere positionieren. Letztendlich scheinlich durch Mißver- um diese evt. rückgängig entwicklung, AG Nahverkehr laufen zu lassen. Das ist leben wir zu einem großen ständnisse kam es nicht zur machen zu können. Wir finden ohne die CDU statt. zutiefst demokratiefeindlich, Teil genau von diesen Tou- Diskussion dieses frühzeitig schaffen uns Probleme, die Selbst bei der Lenkungs- führt zu Desillusionierung, risten. Da die CDU einen eingereichten Antrages wir ohne eine Privatisierung gruppe zur Umsetzung des Politikmüdigkeit, Destabi- Einwohner Wolfsburgs als in den Ausschüssen. Im nie hätten. Fällt am 16.10. Tourismuskonzeptes fehlte lisierung. Wie sollen wir sachkundigen Bürger für Hauptausschuß am 25.9. schon eine Entscheidung jetzt in den letzten Sitzungen aus Lychener Richtung den den Lychener Finanzaus- fragte ich die CDU, ob sie auf der SVV im Alten Kino? der Vertreter, trotz der Auf- Landrat und seinen ersten schuß benannt und die Bür- den beanstandeten Antrag Sie können das alles mit forderung der Bürgermei- Dezernenten noch ernstneh- germeisterin dieses bewilligt der letzten SVV aufrechter- verfolgen, die Versammlung sterin, einen Ersatzvertreter men können? Die von Frau hat, ist diese Argumentation halten oder einen neuen An- beginnt 18.30 Uhr. zu benennen (wenn das Gundlach abgegeben Stel- scheinheilig. trag einreichen. Die Antwort Thomas Held eigentliche Mitglied nicht lungnahme der Stadt ist im teilnehmen kann). Hier wäre neuen Fahrplanentwurf nicht mehr Unterstützung der beachtet wurden, die Be- CDU sehr angebracht, um gründung ist hanebüchen, Lychener engagieren sich... Lychen gemeinsam weiter- enthält Falschaussagen, alte zubringen. So drängt sich Daten. Sie zeugt vom Nicht- Auch in Lychen brauchen Zeitung weitere Freiwillige für sich entdeckt: Er wird für viele der Eindruck auf, verstehenwollen des Pro- wir die die zahlreichen bei der Freiwilligenagentur im Sonnenhof den Flücht- daß das Engagement der blems, von der fachlichen Engagierten, die sich Lychen im MGH gemeldet lingskindern bei der Erledi- CDU sich auf 2 Investoren Inkompetenz des 1.Dezer- oftmals schon jahrelang haben und nunmehr die gung ihrer Hausaufgaben konzentriert. nats der Kreisverwaltung. ehrenamtlich in unseren bereits große Gruppe „Eh- Unterstützung bieten und Sie ist nachlesbar auf der Vereinen, im Katastro- renamtlicher“ bereichern. sporadisch im Reitverein 2016 berichtete ich an die- Seite der Kreisverwaltung phenschutz, in der Kin- Drei von ihnen seien hier einer Gruppe Jugendlicher ser Stelle öfters über das unter 010/17 PDF14 (ht- der- und Sozialarbeit, als kurz vorgestellt: besondere Ansätze bei der Ratseck, auch als Beispiel tps://service.uckermark. Ortsräte in den politischen Frau Annett Hildebrandt Arbeit mit Pferden ver- dafür, woran Lychen meiner de/sessionnet/bi/vo0042. Gremien, in der kirch- aus Tangersdorf wird als mitteln. Die Jugendlichen Meinung nach krankt. Jetzt php). Darüber abstimmen lichen Arbeit …einset- begeisterte und versier- sind begeistert! ist die Finanzierung nicht wird der Kreistag während zen oder einfach für den te Fotografin Kindern die Sie wollten auch schon gesichert, die geplanten der Drucklegung dieser NLZ hilfsbedürftigen Nachbarn Fotografie näherbringenimmer einmal etwas Mieter sind nicht mehr in- am 4.10. Diesmal haben da sind. Ohne ihr Engage- und an der Pannwitz- Sinnvolles tun und einen teressiert. Das ganze Kon- wir keine Kundgebung or- ment wäre unser aller Le- Grundschule eine Foto-AG positiven Beitrag zur Ge- strukt droht uns, um die ganisiert, trotzdem werden ben bedeutend ärmer! leiten. sellschaft leisten? Dann Ohren zu fliegen. Hier freut Menschen aus Lychen, da- Nach einer Studie des BM- Herr Meyer, Apotheker vereinbaren Sie einen Ter- es mich nicht, Recht gehabt runter die Bürgermeisterin FSJ von 2016 sind fast 44 in der Adler-Apotheke, min bei der Lychener Frei- zu haben. Lychen und seine am Kreistag teilnehmen und Prozent aller Bürger ab 14 möchte das Angebot im willigenagentur – sicher Großprojekte sind keine har- Stellung dazu nehmen. Jahren hierzulande bereits MGH bereichern und bie- finden wir die passende, monische Liebesbeziehung, ehrenamtlich tätig. Dieser tet Anfang November ei- Sie erfüllende Tätigkeit! die Probleme sind hier wie Die Zensseethematik steht Prozentsatz wird sicher nen ersten Workshop über Kontakt: da hausgemacht. Einige weiter auf der Tagesord- auch in Lychen ungefähr das Sieden von Seifen an. Quartiersmanagement versuchen mit ihrer däm- nung. Auch wenn die BI zutreffen. Herr Alfred Preuß hat Lychen – Mika Goetsch lichen und die Sitten verro- die ausgelegten Unter- Da ist es besonders er- durch seinen Kontakt zur MHG Erich Rückert henden Sündenbocksuche schriftenlisten erst kurz vor freulich, dass sich auf den Freiwilligenagentur gleich Am Markt 13 (Zugezogene, Naturschüt- der SVV am 16.10. ein- Appell in der letzten Aus- zwei, sehr unterschied- 17279 Lychen zer, Wutbürger etc.) davon sammelt, können wir jetzt gabe der Neuen Lychener liche, Aufgabengebiete Tel. 039888 2767 Seite 4 Neue Lychener Zeitung Ausgabe 188 / 5. Oktober 2017

Arbeitsgruppe Stadtentwicklung Lychen Gedanken aus der Arbeitsgruppe ZUKUNFT LYCHEN ZUKUNFT LYCHEN …Und wenn wir einfach unbequem werden? Seit Mai diesen Jahres trifft sich die neu gegründete Die wachsende Mobilität stellt auch die Kleinstadt Lychen vor besondere Heraus- Arbeitsgruppe Stadtentwicklung unter dem Arbeits- forderungen: Vor allem die Durchfahrt zahlreicher, schwer beladener LKW sowie titel „Zukunft Lychen“ regelmäßig, um Ideen zu dis- das erhöhte Verkehrsaufkommen in der touristischen Saison belasten und gefährden kutieren, wie sich Lychen positiv weiterentwickeln Einwohner und Gäste, Unternehmer und Privatpersonen. kann. Besonders für Kinder und die Senioren birgt es große Unfallgefahren. Der Straßen- lärm stört und macht auch krank: die Folgen sind Schlafstörungen, Hörschäden oder Hierbei werden 6 Themenbereiche, auch in einzelnen Herz-Kreislauferkrankungen. Untergruppen, bearbeitet. Was können wir tun? Zu den Themen Tourismus und Öffentlicher Per- sonennahverkehr werden sich die „Stadtentwickler“ ...Wie wäre es z. B. wenn innerorts auf allen Straßen in bestehende Arbeitsgruppen integrieren, um dort Lychens Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit eingeführt neben aktuellen Problemstellungen auch zukunfts- trächtige, längerfristige Ideen einbringen zu können. würde? Unter dem Themenbereich Innenstadtentwicklung Vielleicht müssten wir 2 Minuten längere Fahrtwege bei unserem Trip zum Super- und gute Gestaltung sollen neue Ideen für den Be- markt einkalkulieren. Sicher aber würde die Geschwindigkeitsbegrenzung die Ver- reich um den Marktplatz entwickelt werden. kehrssicherheit, die Lebens- und Aufenthaltsqualität in unserer Stadt erhöhen, den Die Soziale und Gesunde Stadt befasst sich mit der Straßenlärm und den Schadstoffausstoß reduzieren. „Mehrgenerationenstadt“, nachbarschaftlichen Be- gegnungen und vielem mehr, was für die Bewohner und Bewohnerinnen wichtig ist. ...und wenn wir zusätzlich in den Durchfahrtsstraßen alle Aber auch Energien, Nachhaltigkeit und eine de- Parkverbotsschilder abschaffen? zentrale Energieversorgung stehen im Focus der Na, dann wäre das Chaos perfekt - oops – dann - hurrah! - hätten wir das perfekte Stadtentwicklung. Chaos! Nicht zuletzt sollen im wichtigen Themenbereich Wirtschaftliche Entwicklung vorhandene Strukturen Autos, Lieferwagen, Pferdekutschen würden auf der Straße parken, man müsste aus- gestärkt, Hemmnisse abgebaut und ein Klima für weichen, mitdenken, Rücksicht nehmen, gar bremsen! Neuansiedlungen geschaffen werden. Und die LKW-Fahrer, die Lychen aktuell als „Schleichweg“ nutzen? Bereits durch die Die Arbeitsgruppe ZUKUNFT LYCHEN lädt ganz Temporeduzierung genervt würden sie spätestens bei ihren Hindernisfahrten um par- herzlich alle Bürger und Bürgerinnen zur Öffentli- kende Fahrzeuge einen längeren Weg in Kauf nehmen und Lychen zukünftig meiden. chen Veranstaltung im Alten Kino am 13. Novem- Dann könnten sich die Straßen Lychens sich endlich zu wahrhaftigen Schleichwegen ber 2017 um 18:30 Uhr ein. entwickeln! Und unsere Stadt sich als Ort profilieren, in dem gegenseitige Rücksicht- nahme selbstverständlich ist. Im Vorfeld wird an alle Haushalte eine Karte ver- teilt, wo jeder Lychener Bürger und Bürgerin einen Warum also nicht? Let´s do it! „Wunsch frei hat“, diesen auf die Karte schreiben und in den Briefkasten am Rathaus einwerfen kann. In der Öffentlichen Veranstaltung möchte sich die Die Arbeitsgruppe ZUKUNFT LYCHEN diskutiert aktuell diese aus der Planungs- Gruppe den „Auftrag“ der Bürger holen und nach philosohie „Shared space“ rührenden Ansätze zur Verkehrsgestaltung in Lychen: dem in der Arbeitsgruppe erarbeiteten Leitbild vor- „Shared Space (deutsch: „gemeinsamer Raum“) bezeichnet eine Planungsphi- gehen. losophie, nach der vom Kfz-Verkehr dominierter öffentlicher Straßenraum lebens- werter, sicherer sowie im Verkehrsfluss verbessert werden soll. Charakteristisch „ZUKUNFT LYCHEN“ ist dabei die Idee, auf Verkehrszeichen, Signalanlagen und Fahrbahnmarkierungen Ein Leitbild für die Flößerstadt: zu verzichten. Gleichzeitig sollen die Verkehrsteilnehmer vollständig gleichberech- tigt werden, wobei die Vorfahrtsregel weiterhin Gültigkeit besitzt. Im Gegensatz zur OFFEN und FREI konventionellen Verkehrsberuhigung soll auch eine Anwendung in Hauptverkehrs- straßen möglich sein….“(Quelle: Wikipedia). SOZIAL, GESUND und ANGEBUNDEN AN DIE WELT

GUT GESTALTET und TRADITIONSBEWUSST Im Rahmen unserer öffentlichen Veranstaltung im Alten Kino am 13. November 2017 um 18:30 haben Sie die Also - bis zum 13. November, Ihre Arbeitsgruppe Gelegenheit, dieses und weitere Themen mit uns zu Stadtentwicklung freut sich auf Sie und Ihre Mitwir- kung! diskutieren.

Helmut Bergsträßer Wir freuen uns auf Sie! Ausgabe 188 / 5. Oktober 2017 Neue Lychener Zeitung Seite 5 Neues aus dem Hort: „Kindertraum“

AKTUELL Eine sonnige abwechs- lungsreiche Sommerferi- enzeit liegt hinter uns…

Viele tolle Ferienangebote wie z.B. Schnupperse- geln (Seglerheim – unter Anleitung/ Trainer Diet- mar Weber) Fahrradtour Brotbacken mit Frau u. Herrn Manthey nach Himmelpfort + Dampferfahrt, Waldtag, Brotbacken mit Frau und Herrn Manthey, Schnit- zeljagd in und um Ly- chen, ein Fußballturnier, Tag der Wasserspiele, das Spielmobil + Hüpf- burg, ein Sommerfest u. ein „Kinderfest“ im Alten Kino u.v.m. standen wie- der auf dem Ferienpro- gramm. „Leider vergehen die Ferien immer viel zu schnell“, sagte Hede Sch. „Schnuppersegeln“ – Seglerheim Sommerfest mit den Senioren der Volkssolidarität Aber die nächsten Ferien im Herbst sind schon in Sicht!

Termine: „Tag der offenen Tür“ - am Freitag, d. 6. Oktober 2017 ab 13:30 Uhr

Das Hortteam

Gemeinsamer Kanongesang / Kinderchor+Seniorenchor Gemeinsames Tanzen unter Anleitung von Frau A. Fincke

Einschulung am 2. September 2017 Kinder- u. Flötenchor des Hortes Seite 6 Neue Lychener Zeitung Ausgabe 188 / 5. Oktober 2017 Unsere schönsten Urlaubserlebnisse So oder mit einer ähn- Fass gezapft, gleich auf lichen Überschrift hätte dem Floß feilgeboten. Alle mein Schüleraufsatz be- Sinne wurden so köstlich ginnen können. bedient. Selbst das Logo Leider bin ich aber heute auf den stilvollen Gläsern der Oberschulzeit schon verriet graphisches Talent, etwas entwachsen. Trotz- den Umständen ange- dem bereitet mir das passt. Schreiben über besondere Die floßfahrenden Gäste Erlebnisse noch sehr viel waren des Lobes voll. Aber Spaß, so dass ich Sie gern auch Henning Storch mein- an unseren Ferien in Ly- te, ein unvergessliches chen und Umgebung teil- Erlebnis am heutigen Tag. haben lassen möchte. Es regnete nämlich in Strö- Die Schönheit im Natur- men. So eine Fahrt hatte park Uckermärkische Seen selbst er noch nicht erlebt. hat sich natürlich längst zum Radau verkommen. Das Floß ist zwar von einer bis nach Sachsen herum- Für unsere Waldspazier- riesigen Plane überspannt gesprochen. Da verwun- gänge sind wir mit Korb und die Besucher sind so dert es auch nicht, dass und Messer natürlich im- vor Regen geschützt, aber wir 2018 das 10. Jahr, mer bestens gerüstet, eine Henning beeindruckte das natürlich in Folge, hier ver- Sense hätte in diesem Jahr Äußere, wir hingegen als weilen möchten. mitunter noch rationellere Gäste waren vom Inhalt Dienste geleistet. Die der musikalischen Floß- Unsere Anreise verläuft Vielfalt der gesammelten fahrt sehr angetan. zwar nicht durch die Wü- Röhrenpilze trieb meinen ste, aber einige Kilometer Freund Wolfgang, einem Derartige Abenteuer ma- vor unserem Feriendomi- profunden Pilzberater mit chen natürlich hungrig. zil, gleich an der Straße Lehrberechtigung, die Dank dem Mühlenverein zwischen Templin und Freudentränen in die Au- entstand zwischen dem Lychen gelegen, wirbt die gen. Birkenpilze, Ziegen- Oberpfuhl und dem Nes- Draisinen-Oase am alten lippen, Rotfußröhrlinge, selpfuhl unter der alten Bahnhof Neu Placht zum Kiefernsteinpilze, Flocken- Mühle wieder eine was- Imbiss. Dem konnten wir stielige Hexenröhrlinge, serläufige Verbindung mit uns bisher fast nie ent- Butterpilze, Maronen- und Bootaufstiegshilfe. Ein ziehen. Die angebotenen Sandröhrlinge fanden ne- tolles Kleinod zur wasser- Speisen und Getränke ben diversen Täublingen, touristischen Erschließung übertreffen in Vielfalt und Pfifferlingen, Schopftint- der herrlichen Seenland- Geschmack die landläufige lingen, Amethyst Lack- schaft in naturverträglicher Vorstellung von einem Im- trichterlingen und Riesen- Form. biss erheblich. Das Team schirmpilzen den Weg von Manfred Noetzel hält in unser Korb. Hin und Auf der dem Nesselpfuhl in der Saison täglich Fisch- wieder versuchten uns viel von seiner Größe.“ Fahrt mit Alphornklängen. zugewandten Seite, an der spezialitäten, zum Teil so- auch wunderschön anzu- Aber ich meine hier: „Die Am 23.07. fanden wir uns Stabenstraße, entstanden gar aus eigener Räucherei, sehende Bitterröhrlinge zu Freude an einem Urlaub in also an der Floßablage er- in Teilen der restaurierten vollwertige Tagesgerichte, täuschen, doch durch ihr Lychen, ganz ohne Floß, wartungsfroh ein. Mühle eine sehr schöne diverse Suppen, imbiss- rosafarbenes Futter und bleibt ohnehin nicht allzu Henning Storch übernahm Wirtschaft und ein Kaffe. übliche Speisen für den den galligen Geschmack groß.“ die sachkundige Betreu- Verdienter Maßen waren kleinen Hunger und auch disqualifizierten sie sichWas haben die Thüringer ung der Besucher, manö- sowohl der Gastraum als selbst gebackenen Kuchen selbst. Wenn auch mein Bratwürste mit den „Treib- vrierte das Floß über den auch die Plätze im Freien für seine Besucher bereit. Freund sagt, wir würden hölzer“ in Lychen gemein- Oberpfuhl in den Zenssee vor der Mühle sehr gut lediglich „Kochtopfmyko- sam? Ganz einfach: Beide und sorgte auch mit sei- besucht. Das Serviceper- Frisch gestärkt und in fro- logie“ betreiben, so war möchte man nicht missen! nem riesigen Alphorn für sonal wirbelte sowohl in her Erwartung beziehen doch jeder Spaziergang Eine Alleinstellung der be- die beeindruckende mu- der Küche als auch zwi- wir unser Bungalow in durch den Wald ein kleines sonderen Art. sikalische Unterhaltung in schen den Gästetischen traumhafter Waldlage. Die Abenteuer und riesige wörtlicher Stille. Lediglich mit System. Selbst die Ruhe dort, lässt einem fast Freude an der Natur. Jeden Sonntag in der das Echo kam nicht von Chefin, Frau Kniestedt, die Pilze wachsen hören. Hauptsaison lädt die Firma ihm. Dafür hatte Henning packte beim Servieren und In trockenen Jahren sollte Die Thüringer behaupten Treibholz, an der Floßabla- aber sein legendäres Bier Kassieren mit zu. Wir aßen das ganz praktisch sein, öfter: „Ein Sonntag ohne ge am Oberpfuhl gelegen, aus hauseigener Produkti- Schnitzel und Flammku- doch 2017 wäre da wohl Thüringer Klöße, verlöre pünktlich 10 Uhr zu einer on mitgebracht, frisch vom chen. Auf der Karte fanden Ausgabe 188 / 5. Oktober 2017 Neue Lychener Zeitung Seite 7

Wanderweg nicht noch- mals in den Krüselinsee 50. Freundschaftsregatta stiegen, denn selbst bis zur Brust im Wasser, hätten wir unsere schmutzigen des Segelvereins Füße erkennen können. Unerschrocken zogen wir trotzdem die Socken über am 12. Juli 2017 und machten uns anschlie- ßend auf Selbigen auf zur Krüseliner Mühle. Die dor- tige Freiluftterrasse der wir auch Storchenbräu aus Seeschänke ist zum Teil Hennings Brauerei, die etwas über den See gebaut Chefin beweist Lokalpatri- und bestens geeignet, in otismus, was man leider der kurzen Wartezeit auf nicht von jedem Gastro- Speisen und Getränke, die nom der Stadt sagen kann. Fischlein im Wasser zu be- Wir schlossen uns diesem obachten. Mein gewähltes Angebot natürlich sehr Zanderfilet mit Nudeln gerne an. schmeckte so köstlich und Ein Schild im Fenster ausgezeichnet, wie wir des Gastraumes verriet: die Landschaft ringsum „Sterne Küche“ und zeigte empfanden. Dem Fischfi- Zur Regattaer- Bereitstellung von sogar fünf der ersehnten let muss es wohl ebenso öffnung konnte Kontingent Matte Himmelskörper. Dieser Auf- ergangen sein, denn es der Vereinsvor- und Kunstharz vom hänger, sicher ein lustiger konnte im leckeren Lübzer sitzende E. Zülow Staat. Gack. Wir empfanden die Pils schwimmen. die Lychener Bür- Nach der Wieder- Aufschrift aber eher sehr germeisterin Frau vereinigung kamen realistisch. Dem ist nichts Etwas haben wir in Lychen Gundlach begrüßen, auch Segeljachten mehr hinzu zu fügen. Danke aber sehr vermisst. Die sowie die teilneh- größeren Formats Frau „Kollegin“. tollen Hofkonzerte beim menden Sportler, auf unseren Markt „Langen“ im Gasthof am Vereinsmitglieder so- reichlich Ge- und hielten Einzug in unse- Dank unserer Freunde Stadttor waren immer eine wie die Segler aus den be- tränken ein richtig gemüt- re Vereine. Bis 1996 fan- lernten wir ein weiteres ganz besondere Bereiche- nachbarten befreundeten liches Beisammensein, den nach der jährlichen Kleinod in der Landschaft rung für die Kulturszene. Segelvereinen: wie Neu- so klang die historische Freundschaftsregatta in nördlich von Lychen, ge- Da geben wir Dr. Schrumpf strelitz, Templin, Lindow, Lychener Freundschafts- den Lychener Gaststätten nau an der ehemaligen voll umfänglich recht: Fürstenberg, Peenemünde, regatta aus. Regattabälle mit Tanzka- Grenze zwischen dem „Schade, schade, scha- die alle Jahre unsere Re- Wenn man sich zurück pellen statt. In den letzten Großherzogtum Mecklen- de…“ (NLZ v. 07. Juni gattagäste sind. erinnert wie sich die Ent- Jahren haben sich die burg und Preußen gelegen, 2017). 37 Jachten hatten sich zur wicklung der Segelsport- Tanzgewohnheiten geän- kennen. Das Naturschutz- Regatta angemeldet. An- geschichte in Lychen dert. Die Segler sind eine gebiet Krüselinsee, am Für 2018, unserem Jubi- fangs regnete es, aber der darstellt, so muss man fol- große Gemeinschaft die gleichnamigen glasklaren läumsjahr, ist der Urlaub Wind war kontinuierlich gendes konstatieren. Die zusammenhält. Der Se- Gewässer, an der Feldber- schon gebucht. Vielleicht und erlaubte einen guten Leitung des Vereins liegt gelsport schweißt zusam- ger Seenplatte zu finden. klappt es auch wieder mit Ablauf. Die drei vorgese- seit fünfzig Jahren in den men. Sie werden es wissen, Christian Blank, dem Fi- henen Wettfahrten konn- Händen der Familie Zülow. Der Kinder- und Jugend- heute befindet sich dort schereiprofessor, auf Fang ten dann bei guten Bedin- 44 Jahre Kurt Zülow, 6 sport liegt in den Händen natürlich die Grenze zwi- zu gehen, mit Christoph gungen gesegelt werden. Jahre ist Eckehard Zülow von Dietmar Weber, und schen dem Bundesland Thum auf dem Floß den Für die Opti-Segler wurde Vereinsvorsitzender. Die ist in richtig guten Händen. Mecklenburg-Vorpommern umfangreichen Informa- eine Mittagspause einge- Segler waren immer eine Unsere aktiven Mitglie- und Brandenburg. tionen über Flößerei und legt, die nach der Pause verschworene Sportge- der sind der Garant dafür, Der von unseren Freun- Natur zu lauschen und in noch zwei Wettfahrten ab- meinschaft. Im Laufe der dass der Segelsport in den den empfohlene Badeplatz der Kunstpause boden- solvierten. So war die 50. vergangenen Jahrzehnte nächsten fünfzig Jahren in stellte sich im Konkreten ständig einzukehren. Wir Lychener Freundschaftsre- veränderten sich die Boot- Lychen eine gute Heim- zwar als ein abenteuer- freuen uns schon sehr auf gatta gut verlaufen. stypen. Unterschiedlich in statt hat. licher Waldabstieg zum die neuen Erlebnisse aber Das von den Mitglieder- den Bootsklassen vom al- Eine Vereinsgeschichte Wasser dar, das Schwim- auch auf die lieben in der Frauen organisierte Ku- ten Piraten dem 20er und Segeln in Lychen 100 Jah- men im glasklaren See ent- Uckermark „verwach- chenbüfett fand wieder ei- 15er Jollenkreuzer, kamen re 1911 – 2011, sowie drei schädigte aber mehr für die senen“ Menschen, die für nen guten Anklang bei allen die Opti-DK 420er Joxi Ixy- Bildbände sind vorhanden. Mühsal. Ein Glück, dass uns immer eine Bereiche- Teilnehmern. Nach der Sie- lon hinzu. Sie dokumentieren den wir nach dem Schwimmen rung sind. gerehrung wurde gegrillt. In den 70er Jahren der Segelsport in unserer Hei- und erklimmen des bewal- Danke und bis bald, Euer Bei schönem Wetter bis Eigenbau von Segelboo- matstadt. deten Steilufers bis zum Gunter Teichert in den späten Abend und ten von Mitgliedern durch Kurt Zülow Seite 8 Neue Lychener Zeitung Ausgabe 188 / 5. Oktober 2017 Auf dem Maulbeerfest in Zernikow Eine etwas vergessene Geschichte um einen alten Kulturbaum Diesen Sommer besuchte und Trockenfrüchte an. ich mit meinen Freunden Junge Maulbeerbäum- unsere Nachbarregion hin- chen für die persönliche ter Fürstenberg im Land- Anpflanzung standen zum kreis Oberhavel. Verkauf bereit. In unseren Mein Freund, Stahlkünstler nördlichen Gebieten wird Uwe Jähnichen, und Mut- die weiße Maulbeere kulti- ter Jutta fuhren mit mir am viert, die allerdings in der 05. August um 12.00 Uhr Farbe der Früchte von Weiß, mit dem Pkw nach Für- Gelb über Rot und Blau bis stenberg/Havel. Von dort Blick über den Gutshofplatz auf die Stände. Schwarz variieren kann. bogen wir ab auf die Stra- Für mich sehr interessant, ße in Richtung Rheinsberg. weckte ein kleines, mas- weil ich selber einen Baum Bald hatten wir die Abfahrt sives Häuschen aus der habe, der jetzt zum ersten nach Altglobsow erreicht. Gutsherrenzeit. Dort drin- Mal einige schwarze Früch- Wir passierten Altglobsow nen konnte ich zum ersten te trug. und fuhren hinaus auf die Mal lebende Seidenraupen Schön anzusehen war der Landstraße nach Zernikow bei der Fütterung mit Maul- Stand der Seidenmalerei zum traditionellen Maul- beerblättern beobachten, mit Freunden aus Däne- beerfest. . ebenso auch die gespon- mark. Der ältere Herr hatte, Kurz vor Zernikow begann nenen, weißen Kokons. wie er sagte, im vergange- die Maulbeerallee mit sehr Schüler der Arbeitsgruppe nen Jahr einen Vortrag über alten, oft wie Kopfweiden und ihre Lehrerinnen erklär- die Seidenraupenzucht vor gestutzten, knorrigen Bäu- ten uns die Seidenraupen- Ort gehalten. men. Wir gelangten zum zucht und die Gewinnung Jutta, Uwe und ich, wir Gut Zernikow, auf dem jähr- von Naturseide. machten danach erst ein- lich am ersten Sonnabend Danach suchte ich drau- mal Pause und verzehrten im August ein Fest rund ßen nach einem Stand mit mit Genuss eine gute Por- um den Maulbeerbaum, Maulbeerprodukten. Ein tion Wildschweinbraten. die Seidenraupe, Seide junger Mann aus Berlin- Anschließend hörten wir und Früchte gefeiert wird. Friedrichshagen zeigte mir uns den sehr lehrreichen Als wir auf den weiten Hof Maulbeerlikör und getrock- Vortrag über die Geschich- kamen, sahen wir links nete Beeren als Snacks. Als te des Maulbeerbaumes das stattliche Gutshaus, im ich ihn fragte, weshalb er an, den Prof. Dr. Michael Hintergrund Wirtschaftsge- aus Friedrichshagen käme, Seidenraupenzucht als Lehrschau.. Seiler, Gartendirektor a. D. bäude und ehemalige Stal- erklärte er mir kurz, aber der Stiftung Preußische lungen. Vor dieser reizvollen sehr präzise die Geschich- deten Kolonistendörfern Früchte“ www.esst-maul- Schlösser und Gärten Ber- Kulisse waren Markstände te: Friedrich II. etablierte ab Maulbeerplantagen und beeren.de kann der Inte- lin – Brandenburg, hielt. mit Schnitzerei, Töpferei, 1740 in Preußen die Sei- -alleen anlegen. Bereits ressierte sicherlich weitaus Es hatte am Nachmittag Pflanzen, Maulbeereis und denraupenzucht nach itali- König Friedrich Wilhelm I. mehr erfahren. immer wieder mal etwas allerhand Kulinarischem enischem, französischem empfahl die AnpflanzungIn der großen, etwas dun- geregnet. Auf der Rückfahrt aufgebaut. und süddeutschem Vorbild. von Maulbeerbäumen auf klen Halle hatte auch der bat ich Uwe anzuhalten, Meine Aufmerksamkeit Er ließ in 260 neu gegrün- Kirchhöfen. Friedrich II. Verein „Initiative Zernikow weil ich ein Stück von der wollte das Land von den e. V. seinen Stand. Die In- Maulbeerallee fotografieren teuren Seidenimporten itiative Zernikow e. v. wur- wollte. Wir entdeckten so- unabhängiger machen. So de 1992 von Achim von gar noch ein paar zuckersü- wurden auch Seidenraupen Arnim gegründet. Der ge- ße, schwarze Früchte. Ein in Friedrichshagen gehal- meinnützige Verein sorgt sehr schöner Nachmittag! ten. Die Seidenprodukti- sich um Restaurierung und Der junge Maulbeerbaum on scheiterte allerdings Erhaltung von historisch auf meinem Grundstück im 19. Jahrhundert vor und kulturell bedeutsamen, regte mich schon bald nach allem an den natürlichen denkmalgeschützten Bau- seiner Pflanzung an, in un- Risikofaktoren wie Klima, ten und Anlagen sowie serer Lychener Umgebung Bodenbeschaffenheit für um die naturgeschützten nach solchen Gewächsen die Maulbeerbäume als Objekte wie die Maulbee- Ausschau zu halten. Mein Nahrungsgrundlage für die ranpflanzungen. Die Frauen Natur- und Gartenfreund Raupen. Auf der Website vom Verein boten am Stand Horst Benedix gab mir da- Der junge Mann mit seinem Stand aus des jungen Mannes und alkoholische Getränke aus mals den Tipp: „Hier in Ly- Friedrichshagen. seiner Firma „Friedrichs den Früchten, Marmelade chen besuche mal Frau Pli- Ausgabe 188 / 5. Oktober 2017 Neue Lychener Zeitung Seite 9 Veranstaltungen im Kirchlein im Grünen 2017 Wer einen Besuch im landschaftlich reizvollen Kirchlein im Grünen in Alt Placht mit einem kulturellen Erlebnis verbinden will, hat bis zum Jahresende die Qual der Wahl. Aus folgenden Veranstaltungen kann ausgewählt werden:

Verkaufsstand der „Initiative Zernikow e. V. Auf der Maulbeeralle bei Zernikow. Fotos: J. Hantke kat vor dem an der Also hat der auf dem Bild Alten Strelitzer Landstraße. gezeigte Baum mindestens Dort steht ein großer Maul- zweihundert Jahre unter beerbaum.. der Rinde. Dieser Maul- Also fuhr ich eines Mor- beerbaum ist wohl von gens zu Frau Plikat, einer den sechs alten Riesen der Konzert in der Kirche mit Angelika Weitz alten, freundlichen Lyche- am knorrigsten gewach- Fotos: Dr. Mario Schrumpf nerin. „Natürlich“, meinte sene. sie und lief mit mir zum Dass auch in den Arnim- 8. Oktober „Rund ums Leben“ - Chormusik aus der Renaissance und Baum gleich hinter dem schen Dörfen Seidenrau- 15.00 Uhr Moderne mit dem Kiezchor „Fisch im Wasser“ (Berlin) unter Zaun. Frau Plikat zeigte penzucht betrieben und die Leitung von Johanne Braun nach oben: „Gucken Sie Kokons an die Spinnereien mal, der trägt schwarze geliefert worden waren, ist 11. November Hubertusandacht mit Pfarrer Gernot Fleischer, Lychen, sowie und weiße Beeren zugleich. wahrscheinlich. Ob aber 15.00 Uhr dem Forstchor Templin unter Leitung von Peter Ullrich. Vor Rutenberg, rechts auf Lychener Ackerbürger der alten Landstraße, steht sich damit ein Zubrot ver- 19. November Andacht zum Volkstrauertag mit Frau Dr. Ilse Zilch-Döpke, Berlin, ein ebenso großer alter dienten, ist mir unbekannt. 15.00 Uhr und Gerlinde Kemnitz, Templin. Maulbeerbaum. Schauen Späterhin , in der Zeit des Sie mal nach, ob der auch Nationalsozialismus, wurde 10. Dezember „Weihnachtsmusik im Kerzenschein” mit weihnachtlichen Vokal- Früchte trägt!“ Der trug al- Seidenraupenzucht wieder 15.00 Uhr und Instrumentalwerken von F. Tunder, Chr. Bernhard, D. Buxtehude lerdings keine Beeren. angeregt und gefördert als u.a. Es spielt das „collegium vocale Templin“ mit Anett Gbur Ich wusste, dass in Kü- Beitrag für die Produktion (Sopran), Claudia Gundlach und Sabine Lorenz (Flöten). strinchen immer noch die von Fallschirmseide. Volks- Leitung und Cembalo: Dr. Klaus-Jürgen Gundlach. alten Bäume stehen, die auf schulen wurden angehal- Geheiß vom Grafen Arnim ten, Maulbeerhecken zu 17. Dezember Adventskonzert des Forstchores Templin unter Leitung von von Boitzenburg gepflanzt pflanzen für die Fütterung 15.00 Uhr Peter Ullrich. worden waren. So setzte der Raupen. In diesem ich mich ins Auto und fuhr Zusammenhang erinnere 24. Dezember Christvesper mit Pfarrer i.R. Peter Freybe, Berlin, und nach Küstrinchen. Ein äl- ich mich, dass noch bis in 15.00 Uhr Dr. Rainer Gold (Orgel) und Irene Kasner (Flöte). terer Herr mähte Gras in der die 1960er Jahre nicht allzu ruhigen Dorfidylle. Sonstalte Maulbeerbäume an der 25. Dezember Festlicher Weihnachtsgottesdienst mit Pfr. Ralf-Günther Schein, war niemand zu sehen. Südseite der St-.Johannes- 15.00 Uhr Templin. Musikalischer Begleitung durch Anne Knopp (Violine), Er erklärte mir den kurzen Kirche wuchsen. Wir hatten Sabine Knopp (Orgel) und Dietrich Rudorff (Querflöte). Weg zu den Maulbeeren als Kinder gerne die gelben am Anfang der Waldstraße Beeren von den Bäumen 31. Dezember Silvesterandacht mit Pfarrer i.R. Gerhard Stechbart, Lychen, nach Mahlendorf. Es dau- und Sträuchern genascht. 15.00 Uhr und Dr. Rainer Gold an der Orgel. erte nicht lange, und ich Könnte es möglich sein, war an meinem Ziel ange- dass diese Anpflanzung Die Landfrauen aus Den- kommen. ebenfalls aus den 1930er sow bieten zu allen Kon- Auf der Kreuzung schaute bis 1940er Jahren stammte zerten eine Stunde vor und ich nach links und rechts, und von der Stadtschule für nach der Veranstaltung lief auf und ab und ent- Seidenraupenfütterung ge- einen Imbiss auf der Fest- deckte sechs alte Exem- nutzt wurde? Vielleicht er- wiese in Alt Placht am. plare. Wie mir Horst Bene- innern sich noch Lychener dix später erklärte, soll der daran, die zu der damaligen Weitere Infos unter: www. Urgroßvater der jetzigen Zeit dort zur Schule gingen. kirchlein-im-grünen.de Arnims veranlasst haben, Joachim Hantke die Maulbeeren zu pflanzen. „Immer einen Besuch wert!“ Dr. Mario Schrumpf Seite 10 Neue Lychener Zeitung Ausgabe 188 / 5. Oktober 2017 Rad-Tour 12 Lychen, Rutenberg, Has- selförde, Triepkendorf, Laeven, Sägewerk Kolden- hof, Schulzensee, Hassel- förde, Rutenberg, Lychen

Länge: 37 km Streckenuntergrund: Rad- weg und Straße teils as- phaltiert, 12 km Sandweg, meist aber mit festem Un- tergrund Schwierigkeitsgrad: Das Jagdschloß am Schulzensee. leicht, kurze Anstiege und etwas länger am C 79 Vor der Kreuzung auf der mer geradeaus. Der Weg Für diese Ausgabe haben rechten Seite befindet sich endet an einer Straße, wir wir noch eine Tour der zur Einkehr die Gaststätte biegen nach rechts ab. Ge- radeaus durch den Wald- weg wäre eine Abkürzung, doch der Weg ist sehr schlecht befahrbar.

Das Grünower Schleusentor

mittleren Länge gefunden. Start ist wie bei allen Touren am Rathaus. Wir verlassen Lychen über die Stargarder Straße, die nachher Clara-Zetkin-Stra- ße, dann Strelitzer Straße heißt. Vorbei am Wurlsee- camping C79 beginnt der sanfte, aber lange Anstieg. Wir sind jetzt auf dem Uckermärkischen Radrun- dweg. Wenn wir „oben“ angekommen sind, biegen wir rechts in die Fahrrad- straße ein und kommen nach ca. 2 km in Ruten- berg an. Tenzow. Am Ortsausgang Nach 400 m sehen wir der Straße nach rechts, Der Weg fährt sich mit- Halb links abbiegend fahren wir auf einem Sand- rechts am Straßenrand, auch hier steht ein Hin- telmäßig. Auf einer Lich- durchfahren wir den Ort. weg zwischen den Feldern, unten an der Böschung, weisschild. tung hinter einem einzeln Am Ende von Rutenberg dann durch den Wald, der das große Streichholz. Nach 3 km haben wir es stehenden Haus geht es bekommen wir auf der Weg ist etwas holprig, aber Noch einmal 200 m, dann geschafft, wir biegen links weiter nach Hasselförde. linken Seite wieder einen auch bei Trockenheit eini- kommen wir an eine Kreu- in die Asphaltstraße nach Dort im Ort angekommen eigenen Radweg. germaßen gut zu befahren. zung, wir biegen zweimal Schulzensee ein. Noch 5 biegen wir links auf die As- Bald erreichen wir Has- Kurz vor Laeven an einer links ab. Ab hier ist das Minuten Fahrt und wir er- phaltstraße. Nach 200 m selförde. Durch den Ort vierarmigen Kreuzung ist Jagdschloss Waldsee reichen das Jagdschloss, kommen wir wieder an die hindurch geht es danach links ein Friedhof mit einer ausgeschildert, wir folgen die Gaststätte ist täglich Kreuzung, die wir schon auf der Asphaltstraße nach kleinen Kapelle. Wir biegen der Ausschilderung. An geöffnet. Nach einer Stär- auf dem Hinweg passiert Triepkendorf. Durch den vor dem Friedhof links in der Wildschleuse vorbei, kung geht es nach links haben, wir biegen rechts Ort fahren wir geradeaus den Waldweg hinein, die- sie liegt rechts etwas ver- den Sandweg in Richtung nach Lychen ein. über die Kreuzung. sen fahren wir 3,5 km im- steckt im Wald, folgen wir Hasselförde. Jutta und Günter Töpfer Ausgabe 188 / 5. Oktober 2017 Neue Lychener Zeitung Seite 11 Wenn man – von W bis Y Wenn man Waller hört den Federn sichtbar. Bei Fi- spitze und einer schwarzen sich einmal im Rücken und mit einem Grätenschneider oder liest, muss man sich schen gibt es Zuchtformen Rückenflosse, gefangen in zum anderen unterhalb der oder einen sehr scharfen nicht wundern, denn in dieser Farbmutation wie der Oder und ein goldener Seitenlinie im Schwanzbe- Messer zu zertrümmern Deutschland gibt es oft bei den Goldfisch oder dieMarmorkarpfen, 60 Kilo- reich befinden, herauszu- oder zu zerkleinern. Dazu Fischen regionale Namen. Goldorfe, deren natürliche gramm, aus dem Mündes- lösen. Das geht nur beim wird von der Innenseite In Süddeutschland heißen Stammformen der Giebel ee in Angermünde sowie filetierten Fisch. Bei die- des Filets bis hinunter zur unsere Welse Waller. Viele und der Aland sind. Auch ein gelb gefärbter Barsch ser Prozedur werden ca. Haut alle zwei Millime- Urlauber kennen den Blei bei Wildfischen tritt bis- im Kuhzer See. 20 Prozent des Fischflei- ter ein Schnitt ins Mus- unter die Namen Bras- weilen, wenn auch selten, sches, welches die Grä- kelfleisch gemacht. Die se oder Brachsen. Kleine die Goldfärbung auf. Im Wenn man Y-Gräten beim ten umgibt, entfernt. Wir Gräten sind dann beim Bleie werden oft Plieten Bereich Lychen wurden Verzehr eines Hechtes im haben vor einigen Jahren Verzehr nicht mehr zu genannt. Selbst in einem bisher gefangen: eine Fischfleisch vorfindet, ist so die Hechtfilets entgrä- spüren. Viel einfacher geht neuen großen Angel- und Goldschleie im Großen das noch lange kein Grund tet, schade um das Fünftel es, wenn man sich die Fischereilexikon ist die Küstrinsee; teilweise gelb zu meckern. Fische ha- des wohlschmeckenden Lage der Gräten einprägt, Plötze nicht unter Plötze, gefärbte Zander im Großen ben nun mal Gräten, nicht Hechtfleisches. Auf derdazu reicht ein zwei- oder sondern unter Rotauge zu Lychensee; goldene Forel- nur die Wirbelsäule und ganzen Welt wird etwa ein dreimaliges Probeessen. finden. Zur Rotfeder haben len in den Aquakulturanla- die Rippen, sondern auch Drittel der Lebensmittel Mit Leichtigkeit kann man wir als Kinder Roddow ge- gen Kolbatzer Mühle und Gräten im Muskelfleisch. nicht genutzt und landet dann mit einem Druck auf sagt. Und die Alten hatten Küstrinchen; zwei Goldaale Mache Fische haben kaum im Müll. Zwei Milliarden die richtige Stelle des Filets damals keinen Barsch, im Großen Lychensee und oder gar keine Muskelgrä- Menschen könnten davon die Gräten so freilegen, sondern einen Bors gean- Küstrinbach; Maränen und ten, andere dagegen ein statt werden. Seit einiger dass sie sichtbar hervor- gelt. Silberkarpfen mit goldenen von vielen Gräten durch- Zeit entfernen wir die Mus- schauen und so entfernt Flossen im Wurlsee sowie zogenes Fleisch. Außer kelgräten beim Hechtfilet, werden können. Alle unse- Wenn man Xanthorismus, eine Goldplötze im Großen Y-Gräten, die besonders mit diesem Fischfleisch- re heimischen Fischarten der bei Fischen, Amphi- Küstrinsee. Die Goldplöt- häufig im Hecht und Blei verlust, nicht mehr. Es und auch alle Salzwasser- bien, Reptilien und Vögeln ze wurde 2002 gefangen vorkommen, gibt es Mus- gibt andere Methoden die fische, die wir im Angebot auftritt, bemerkt, dann ist als zwei- oder dreijähriger kelgräten von noch ande- Y-Gräten los zu werden. haben, gehören biologisch das entsprechende Tier Fisch und lebt heute noch ren Formen. Zum Beispiel Ein Koch aus Himmelpfort eingeordnet zur Klasse der gelb oder rötlich gefärbt. munter und vergnügt in haben größere Barsche in hat das Hechtfilet leicht an Knochenfische. Also ha- Bei Xanthorismus fehlen einem Gartenteich in Ly- der vorderen Körperhälfte gegart, dann konnte er mit ben wir die ganze Zeit zwar die dunklen Farbstoffe, die chen. Des Weiteren sind entlang der Seitenlinie spit- Leichtigkeit die Gräten mit über „Gräten“ geschrie- Melanophoren. Dadurch mir bekannt ein Goldwels, ze kurze stabförmige Grä- Hilfe einer Pinzette ent- ben und meinen eigentlich werden Carotinoide in den 33 Kilogramm schwer, mit ten. Es ist möglich beim fernen. Es gibt auch die Knochen. Schuppen, der Haut und einer schwarzen Schwanz- Hecht die Y-Gräten, die Möglichkeiten die Gräten Christian W. E. Blank Der roten Faden am 18. November von 13-18 Uhr Am 18.11.2017 von 13.- begleitet. Zusätzlich zu diesem Ange- 18.00 Uhr kann man in der Folgende Ateliers und Lä- bot gibt es ein verbindendes Lychener Innenstadt wie- den präsentieren Kunst und Motto: „… auf ein Wort“ der dem ausgelegten roten Kunsthandwerk: Es geht wie immer darum, Faden folgen. Auf seinen Atelier Ambellan: Keramik miteinander ins Gespräch Spuren kann man sich im aus Raku und Rauchbrand zu kommen, aber in diesem Lychener Kunstgeschehen / Gartenlyrik von Micha- Jahr dürfen sich die Besu- verheddern, wird dabei ela Ambellan, Ausstellung cher noch zusätzlich bei ei- die versteckten Ateliers „Wort und Bild“ von Mathias ner Aktion beteiligen, die ein des Stadtkerns finden und Ambellan; sowie Anna Woi- überraschendes Ergebnis kann mit den Künstlern nar: Lyrik und Kalligraphie haben wird. In jedem Atelier ins Gespräch kommen. Handweberei Martina gibt es dazu neue Impulse Warme Getränke, Kinder- Busch : Gewebtes, Genäh- Marietta Ullmann: handge- Desweiteren beteiligen sich in lyrischer Form. Und um punsch und Glühwein, tes, Gedrucktes nähte Kleidung an diesem Tag 18.30 haben dann alle Be- hausgebackene Kuchen, Studio Cato Hinterglas- KUNSTimPULS Jutta Sie- Kleine Galerie Renate teiligten in der Mühlenwirt- warme Suppe, und andere malereien und Skulpturen bert: Malerei und Zeichnung Trottner: Malerei schaft das letzte Wort bei ei- Köstlichkeiten, Kerzen und von Mark Cato, Texte von Kaffeemühle: Walther Man- Ausstellung Karl Rätsch: ner Abschlussveranstaltung Feuerschalen sorgen für Sara Cato, Angela Philipp: gold Objekte Skulpturen mit Texten und Musik. duftende, schmeckende Schmuck; Friederike Dux: Haus Vogelgesang: Filz- Kunstplatz Lychen: Robert Ab November kann man und wärmende Umrah- Keramik werkstatt Veronika Otte: Ge- Günther „ Lychen stellt aus“ genaue Infos auf www. mung. Traditionell wird der Kunstwerk: Malerei, Grafik filztes; Hofcafe Transit Lychen Peter van reiseland–brandenburg.de Rundgang durch die Innen- und Filzkunst von Marie Pät- Offene Kirche: Luthers Heesen: Fotografien undfinden. stadtateliers musikalisch zold und Ina Lindhammer, Worte mehr Michaela Ambellan Seite 12 Neue Lychener Zeitung Ausgabe 188 / 5. Oktober 2017 „Rückblick auf das Rutenberger

Über 30 Pferde und Mulis oder Geldspenden dabei, mit teils wunderschönen Ross & Reiter - Fest“ um das Fest gelingen zu Gespannen standen zu- lassen. Besonderer Dank frieden, erhaben, kraftvoll auch allen Kuchen- und und in aller Schönheit Strohspendern, Tom- beim „1. Rutenberger bolahelfern, der Familie Ross & Reiter-Fest“ am Liesegang-Nagel für die 29. Juli auf dem Kirch- Herstellung der Werbe- platz des Lychener Orts- banner und ihre Ausstel- teils. Auch waren mehr lung in der Kirche, der als 200 Besucher gekom- Firma Raelert für Technik men, um bei Kaffee und und Bewirtung bis in den Kuchen, Tombola und Abend beim Scheunen- Musik die Segnung der tanz hinein, der Reit- und Pferde zu beschauen. Sie Fahrtouristik Rensch, dem fanden deren Ehrung als Re:hof, Firma Bandße Lebensretter im Krieg, als und dem Getränkeverlag Acker-, Zug- und Reittiere We&Te für die besonde- angemessen, schön und ren Tombola-Geschenke. würdig. Ein kleines Fohlen seinen langen, staksigen traktion. ter. Danke allen Rutenbergern der Familie Gotsmann / Beinen, wunderschön Danke unserem Pfarrer 16 Lychener Gewerbe- für Unterstützung und Teil- Dahm stahl allen anderen geflecktem Fell, wild und Fleischer für den Segen treibende waren mit Herz nahme! ein wenig die Schau. Mit neugierig, war es die At- über Pferde und ihre Hal- und Hand, Gutscheinen Rosemarie Langlott „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein!“

An vielen Stellen in der Bi- sen läßt, können wir kein Mineralstoffe und Vita- immer nur mit der Berei- lein sein und allein gelas- bel wird Brot erwähnt:“Im Brot aus dem Backofen mine. Oft bin ich entsetzt, cherung unseres Lebens sen werden, keine Freude Schweiße deines An- nehmen. Zum Brot gehört wie achtlos in vielen Fa- beschäftigt und merken haben und den Menschen gesichts sollst du dein nicht nur, daß unser Leib milien das Brot behandelt dabei gar nicht, daß wir mißtrauen, die anderen Brot essen“, oder „Der sein Futter habe, sondern wird, es liegt vertrocknet damit nicht das Leben vergessen und vergessen Mensch lebt nicht vom auch, daß wir mit den im Brotkorb, achtlos in der haben. Unser Verlangen werden, für niemanden da Brot allein, sondern von Leuten, mit denen wir Mülltonne. Wenn ich Brot ist nur darauf gerichtet, sein und von niemanden einem jeglichen Wort, täglich umgehen, in Ruhe esse, kann ich die Nähe daß unser Hunger gestillt gebraucht werden, nicht das aus dem Mund Gottes und Frieden auskommen. Gottes erfahren, denn es und unser Durst gelöscht mehr lachen und nicht geht.“ Dann die Spei- Das Allernötigste ist aber, ist ein Stück Schöpfung. wird. Aber der Mensch mehr angelacht werden, sungsgeschichte, 5000 daß wir für unsere Obrig- Früher machte man über besteht auch aus dem nicht mehr weinen und werden satt, das letzte keit bitten, durch welche dem Brot ein Kreuzeszei- Hunger des Geistes und nicht beweint Abendmahl Jesu mit sei- uns Gott unser täglich chen mit dem Daumen der Seele. Es gibt einen werden. Das ist der nen Jüngern, das Manna- Brot erhält, denn wir oder dem Messe, bevor satten Bauch, aber eine schreckliche Tod am Brot wunder in der Wüste und können nicht sicher sein, man es anschnitt. Kein hungrige Seele. Das Brot, allein.“ auch im Vaterunser die 4. wenn wir nicht ein fried- anderes Nahrungsmittel von dem wir leben, ist vor Gott mache uns unruhig, Bitte:“Unser täglich Brot liches Regiment haben. wurde gesegnet. Bis ins allem die Liebe. Ja, wir wenn wir über die Fülle gib uns heute!“Martin Wo Unfrieden und Krieg vorige Jahrhundert hinein sterben am Brot allein, der Dinge, die wir besit- Luther interpretiert diese ist, da ist das tägliche war das Tischgebet allge- wenn wir allein für das zen, den Hunger Bitte so:“Brot - das ist ein Brot genommen.“ mein üblich. Leider droht Brot leben, wenn alles nach dem Brot des Le- kurzes, einfältiges Wort, Das Brot ist eine Gabe es heute auch in christ- dem Profit untergeordnet bens verloren haben. greift aber weit um sich. vom Zusammenspiel von lichen Familien verloren ist. Es ist schon schlimm, Auch das Erntedankfest Wenn du um das tägliche Erde und Sonne, ein Pro- zu gehen. wie die meisten Men- rückt in den Blick, wovon Brot bittest, so bittest du dukt menschlicher Arbeit. Der Mensch lebt nicht schen ihr Leben nur fri- wir leben. Es ist so- um alles, was dazuge- Brot ist kein Luxusartikel, vom Brot allein – hier sten. Ich sehe es täglich wohl das Brot als auch hört. Du mußt deine Ge- es ist das Nötigste vom geht es um das Mensch- in vielen Gesichtern – das menschliche Wärme. danken nicht allein auftun Nötigen, vergleichbar sein des Menschen. Das ohne Leben sein. Die be- Viele Menschen warten in den Mehlkasten oder nur noch mit Wasser. Leben besteht nicht nur kannte Theologin Doro- auf Backofen, sondern ins Brot steht für Leben. Wir aus essen und trinken. thee Sölle schreibt: unsere Zuwendung und freie Feld, welches das könnten lange Zeit von Der Mensch besteht aus “ Der Mensch lebt nicht Hilfe – da liegt unser tägliche Brot bringt. Denn Brot und Wasser leben. dem Hunger des Geistes vom Brot allein, ja, er Hunger. wo es Gott nicht wach- Es enthält Eiweiß, Stärke, und der Seele. Wir sind stirbt am Brot allein: Al- Marianne Stechbart Ausgabe 188 / 5. Oktober 2017 Neue Lychener Zeitung Seite 13 „Mama, warum liegt der Fuchs da auf der Straße?“ „Der macht nur Mittagsschlaf.“ Vortrag Prof. Dr. Sven Jennessen „Sterben und Tod aus Sicht der Pädagogik“ am 11.10.17 in Prenzlau

Wer kann sich daran erin- unterschiedlichsten Über- Die einzige Frage ist, ob mark, Stettiner Str. 127. Befangenheit, sich in den nern, in der Schule über schriften. Und eines ist wir sie bei der Auseinan- Der Vortrag ist kostenlos, Schulen und Kindergärten Sterben, Tod und Trauer klar, Kinder und Jugendli- dersetzung mit diesen es können Teilnahmebe- damit zu befassen. Dabei gesprochen zu haben? che müssen den Umgang Fragen begleiten möchten scheinigungen ausgestellt machen es uns gerade Die meisten Menschen mit existenziellen Erfah- oder nicht.“, so Prof. Dr. werden. Um eine Spende die Kleinsten sehr leicht. werden jetzt bestenfalls an rungen des Lebens lernen. Sven Jennessen. Er ar- an den Uckermärkischen Kaum ein Mensch kann den Religions- oder Ethi- Denn nie war es einfacher, beitet am Institut für Re- Hospizverein wird gebe- so unbefangen und offen kunterricht denken. Doch an Darstellungen von Tod habilitationspädagogik der ten. über die Themen sprechen oft erleben schon kleine und Sterben zu gelangen, Humbold- Universität in Der Uckermärkische Hos- wie Kinder.“ sagt Steffi Kinder und Jugendliche sei es in Computerspielen, Berlin und wird mit seinem pizverein e.V. möchte sich Scholer vom Uckermär- Abschied, Trauer und Tod. im Internet oder in den Vortrag „Sterben und Tod mit dieser Auftaktveran- kischen Hospizverein. Sei es in der Natur, der Fa- alltäglichen Nachrichten. aus Sicht der Pädagogik“ staltung in den kommen- „Wir wollen mit unserem milie, im Freundes- oder Kein Tag vergeht, ohne am 11.10.17 um 18 Uhr den Jahren schwerpunkt- Angebot möglichst viele Bekanntenkreis und nicht neue Live- Bilder von Mas- in Prenzlau zu Gast sein mäßig der Bildungsarbeit Lehrer und Erzieher, aber zuletzt in den Medien. sakern, Sterben und Tod. und anschließend mit dem widmen. „Neben der klas- ganz besonders natürlich Sie lernen den Umgang „Kinder und Jugendliche Publikum ins Gespräch sischen Hospizarbeit in auch Eltern erreichen, mit diesen Themen von erleben Jahreszeiten, Ver- kommen. Interessierte El- der Sterbe- und Trauerbe- um die Sprachlosigkeit uns, die wir –oft hilflos luste von Spielzeugen, tern, Großeltern und alle gleitung nehmen wir den zu überwinden und ihnen und überfordert- selbst Tode von Tieren. Menschen, die beruflichBedarf war, mit Kindern Rüstzeug an die Hand sprachlos sind. Das Thema muss nicht mit Kindern und Familien und Jugendlichen ins geben, mit dem beispiels- In Lehrplänen und Richtli- künstlich an sie herange- zu tun haben, sind einge- Gespräch zu kommen. weise Projektunterrichte nien tauchen diese Inhalte führt werden, sondern ist laden in den Saal der Me- Außerdem besteht eine und Gesprächsrunden ge- immer wieder auf, mit den Bestandteil ihres Lebens. dizinischen Schule Ucker- große Unsicherheit und staltet werden können.“

Anzeige Vom Sargtischler zum modernen Dienstleister Der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch: Wenn man für die verstorbene Mutter oder den Vater etwas Besonderes wollte, fuhr man nach Boitzenburg zu Tischlermeister Sprenger und kaufte dort einen Eichensarg oder griff zum Telefonhörer „Meister, unsere Mutter ist heute Nacht gestorben, bringen se‘ uns mal nen‘ Eichensarg. Mutter hat es sich verdient.“ Sprenger‘s waren damals bis weit über die damaligen Kreisgrenzen von Templin und Prenzlau für ihre Eichensärge bekannt. Die Zeiten haben sich geändert: Särge und Urnen werden in Massen industriell gefertigt. Auch die Bestattungskultur unterliegt ständig dem Wandel der Zeit. Erdbestattungen sind nur noch zu ca. 8% gefragt. Somit gibt es bei Sprenger‘s auch keine selbst hergestellten Eichensärge mehr. Doch die alte Firmenphilosophie der Einzigartigkeit und der traditionellen Handwerkskunst sind geblieben. HOLZ-URNEN, von Meisterhand gefertigt, jede ein Unikat, so einzigartig wie jedes Leben, gibt es jetzt bei uns aus den verschiedensten Hölzern des Waldes. Für unsere KERAMIK - URNEN haben wir uns eine kleine Werkstatt gesucht, die für unsere lieben Verstorbenen einzigartige Urnen herstellt. Desweiteren arbeiten wir mit einer Künstlerin zusammen, welche SPEZIELLE-URNEN nach Ihren Vorgaben individuell gestaltet. Wie bereits vor über 100 Jahren, setzen wir die Tradition fort und beerdigen Ihre lieben Angehörigen auf den Friedhöfen, in der Ostsee, Nordsee, dem Stettiner Haff oder in einem der Waldruhestätten Ihrer Wahl. Selbstverständlich kümmern wir uns auch um die Erledigung sämtlicher Formalitäten, die Organisation der Trauerfeier und vieles mehr. Sie finden uns in 17268 Boitzenburg, August-Bebel-Str. 10 oder in 17268 Templin, Obere Müblenstr. 17. Gerne beraten wir Sie auch in Ihrem vertrauten zu Hause. Telefonisch erreichen Sie uns Tag & Nacht unter 039889 7856 oder 03987 4017155. Auch unter www.sprenger-bestattungen.com sind wir zu finden. Es grüßt Sie ganz herzlich Ihr Andreas Sprenger Seite 14 Neue Lychener Zeitung Ausgabe 188 / 5. Oktober 2017 Nachruf Prof. Dr. sc. Dr. Werner Kieckbusch, Sohn des Försters in Küstrinchen (geb. 18.3.1928) und später Rektor am Lehrerbildungsinstitut in Templin, verstarb am 11.9.2017 in Hamburg. In den letzten Jahren hat er auch noch mit umfangreichen Beiträgen zur Aufarbeitung der Geschichte von Lychen beigetragen. Anstelle einer weiteren Dar- stellung seines Lebens wird hier ein Auszug aus seinen eigenen Lebenserinnerungen angefügt: Das hätte die letzte Jagd und ich, zu Opfern, die zwischen die Mühl- troffenen) soll hier wörtlich wiedergegeben sein können! steine gerieten. werden: Am 21. Juni 1946 klopfte es um Eines Tages, wir waren auf der Jagd im etwa 4 Uhr. Meine Mutter öffnete die Haus- Die Erinnerung an Jagderlebnisse in den Gebiet zwischen Zenshaus und dem Weg tür und vor ihr standen russische Soldaten. Jahren der „wilden Jagd“ 1946 und 1947 zwischen Küstrinchen und Wuppgarten, Sie gingen ins Haus und nahmen meinen will ich mit meinem Einsatz als „Jagdkom- hieß es mit einem Mal: „Stoy“ (Halt)! Auf Bruder mit. Es wurden weitere 11 Män- mando“ der Kommandantur der Roten uns zu kamen in Schützenkette vier sowje- ner aus dem Dorf verhaftet. Sie waren 8 Armee in Lychen abschließen. Die Kom- tische Soldaten, mit dem Gewehr im An- Tage in Templin (Anm. des Autors: In der mandantur befand sich übrigens in Haus schlag. Wie sich herausstellte, waren es sowjetischen Kreiskommandantur). Dann Nr. 2 gegenüber dem Kriegerdenkmal der Soldaten des Lazaretts in Hohenlychen, die wurden sie nach Eberswalde, Torgau und heutigen Berliner Straße. ebenfalls im Auftrag ihrer Kommandantur schließlich nach Sachsenhausen ins KZ Da Offiziere der Lychener Kommandantur zur Bereicherung des Speiseplanes bei- gebracht. Dort soll mein Bruder im Früh- regelmäßig zum Fischer Franz Döring ka- tragen sollten. Nun hatten sie aber einen jahr 1949 gestorben sein. Das hat uns ein men, um sich Fische zu holen, ließen sie ganz großen Fang gemacht: Zwei junge Mitgefangener erzählt. Eine Nachricht da- oft ihre Fahrzeuge bei uns am Forsthaus im deutsche Männer, bewaffnet mit deutschen rüber haben wir nie erhalten. Von den 12 Hof stehen. Dadurch entstanden naturge- Infanteriegewehren. Offenbar Werwölfe! Es Inhaftierten kamen 1949 nur 6 nach Hau- mäß auch persönliche Kontakte. Hinzu kam folgte also die barsche Aufforderung, die se. Davon sind kurze Zeit danach noch 4 sicher auch, dass ich dem einen oder an- Gewehre abzugeben. Wir aber hatten die verstorben.“ Soweit die Aussagen des Zeit- deren Offizier als „Sohn des Försters“ also Zeichen der Zeit noch nicht verstanden und zeugen. Bemerkenswert ist, dass über die- als Jagdkundiger bekannt war. Jedenfalls von Werwölfen keine Ahnung. Überzeugt ses Ereignis und das Schicksal der Betrof- kam eines Tages ein Offizier der Lychener davon, im Recht zu sein, schließlich han- fenen, auch von den Überlebenden und den Kommandantur mit einem deutschen Ar- delten wir ja im Auftrag der Kommandantur, Angehörigen, in den folgenden Jahren nie meegewehr (K98) und dazugehöriger Mu- weigerten wir uns zunächst, die Waffen ab- gesprochen wurde, auch nicht in den Jah- nition zu mir mit dem Auftrag, für die Kom- zugeben. Die Soldaten waren jedoch nicht ren nach der politischen Wende 1989/90. mandantur Wild zu schießen. Ich nutzte die zu Verhandlungen aufgelegt und machten Wenn ich mich später an diese Situation Gunst der Stunde, um ein zweites Gewehr uns eindeutig klar, dass sie es ernst mein- erinnerte oder auch jetzt, wo ich es auf- für meinen Freund Gerhard Bolle zu erbit- ten. Das heißt: Sie schossen als letzte schreibe, wird mir bewusst, in welcher ten. Auch das wurde ohne weitere Diskus- Aufforderung etwa einen Meter vor uns in Gefahr wir uns damals befanden. Dabei sion genehmigt. Mir war in diesem Moment den Waldboden. Nun schien es auch für fällt mir dann die Ballade des Spätroman- nicht bewusst, dass sich daraus auch ganz uns höchste Zeit zu sein, ihrer Aufforde- tikers Gustav Schwab ein: „Der Reiter gefährliche Situationen ergeben konnten, rung nachzukommen. Einmal mehr ging und der Bodensee“. Sie erzählt von einem weil die Furcht vor „Werwölfen“, also fana- aus unserer Sicht Macht vor Recht. Dabei Reiter, der im Winter über den verschnei- tisierten, meist jungen Männern, die noch wechselte auch das große Jagdmesser, ten Bodensee reitet, ohne es zu wissen. Anschläge auf die sowjetischen Truppen dass ich aus dem Besitz meines Vaters Erst am jenseitigen Ufer erfährt er von der verübten, durchaus noch real war. hatte, seinen Eigentümer. Damit war unser Todesgefahr, in der er sich befunden hat: In den folgenden Wochen gingen wir also – Jagdeinsatz beendet. Im Grunde hatten wir „Es stocket sein Herz, es sträubt sich sein soweit ich mich erinnere – mit einigem Er- Glück, dass uns die Soldaten ziehen ließen Haar, dicht hinter ihm grinst noch die grau- folg auf Jagd und erlegten manches Stück und uns nicht als Gefangene mitnahmen. se Gefahr.“ Und schließlich: „Im Ohr ihm Dam- oder Rotwild. In kürzeren Abständen Im schlimmsten Fall hätten sie uns auch an donnerts wie krachend Eis, wie die Well wurde dann das erlegte Wild abgeholt, das Ort und Stelle erschießen können. umrieselt ihn kalter Schweiß. Da seufzt er, solange im kühlen Keller zwischengela- Eine andere Variante, wie dieses Zusam- da sinkt er vom Ross herab, da ward ihm gert wurde. Dass auch wir uns einen An- mentreffen auch hätte ausgehen können, am Ufer ein trocken Grab“ (Schwab G). teil nahmen, versteht sich von selbst. Das wurde uns, und besonders mir, erst viel Nun fielen wir später zwar nicht noch nach- ging eine ganze Zeit gut und verlief ohne später bewusst. Damals hörte man zwar träglich tot vom Pferd. Aber diese Begeg- Zwischenfälle. Doch wie das so ist: Wenn gerüchteweise, dass angeblich mehrere nung hätte nicht nur das Ende unserer Jagd an einem Ort zwei Kommandanturen beste- junge Männer in Gandenitz wegen Waf- sein können. Sie hätte auch das Ende un- hen, kommt es schnell zu Kompetenzstrei- fenbesitzes und wahrscheinlich auch we- seres Lebens mit 18 Jahren bedeuten kön- tigkeiten und Zwischenfällen. In unserem gen Wilderei „von den Russen abgeholt“ nen. Wer hätte damals noch nach Recht Fall also zwischen der Kommandantur von worden waren. Näheres war aber nicht oder Unrecht gefragt. Und wer hätte später, Lychen und Umgebung, die uns beauftragt bekannt. Erst heute weiß ich zuverlässig nach einigen Jahren, sich noch an dieses und mit Waffen ausgestattet hatte und der durch die Schilderung eines Zeit- und Au- Ereignis erinnert, angesichts der vielen To- Kommandantur des Lazaretts in Hohen- genzeugen, was sich im selben Jahr 1946 ten, allein in der damaligen Sowjetunion 27 lychen, die von alledem natürlich nichts dort zugetragen hatte. Die Aussage des Millionen, die der gerade beendete Zweite wusste. Und so wurden wir, Gerhard Bolle Zeitzeugen (und gewissermaßen auch Be- Weltkrieg gefordert hatte! Ausgabe 188 / 5. Oktober 2017 Neue Lychener Zeitung Seite 15

Oh ha, meine lieben Ge- auf der Riesen-Rutsch- treuen, diesmal soll von Sonnige Zeiten bahn mitten im Liebmärker solcherlei Geschehen in Kiefernbusch. Wald und Flur die Rede Und Stunde um Stunde sein, worüber nicht das hinein: >Ich - ich - iii - ich Als es dann soweit ist, richtete sich die Generalin fesselte mich dieses unge- Geringste in meinen grü- ü -ße den lie - ben dass die vielen Halbstar- mit einem Mal in ganzer stüme Frühlingstreffen to- Schussbüchern notiert ist. Früh - ling!< ken außer Rand und Band Statur auf, sie erhob die tal als begeisterten stillen Es handelt sich um über- Bald aber fällt mir auf, dass geraten, bezieht die Bache Vorderläufe, führte sie Teilhaber in allerhöchstem raschende Freudenbringer, dem Sänger - trotz allen mit kurzen Sprüngen einen mit lässiger Eleganz beim Grade. reineweg ohne Ansehen heiteren Übermuts zu Be- Platz inmitten der Grube, Gebrech zusammen, und Erst als ich am späten von Trophäenpunkten und ginn - mit jeder Wiederho- der ihr eine generalsmä- es wurde ein gellender Nachmittag im >Blecher- Gewicht und was sonst lung immer mehr die Galle ßige Übersicht garantiert. Pfiff daraus, so laut und nen Hahn< davon erzähl- vielleicht noch erwäh- überläuft, bis seine Stro- Dort - das ist mein Ein- fordernd, wie ich ihn bis- te, wurde mir klar, wie viel nenswert gewesen wäre. phen schließlich regelrecht druck, als ich das Fernglas her zum Vergleich nur im mir entgangen war Ihnen bin ich vor wenigen streitfreudig klingen und zu Hilfe nehme - räkelt Rüstzeug meiner braven bei meinem dauerhaften Monaten begegnet, der offenbar voller Vorwurf sie sich offenkundig sehr Schwiegertochter kennen- Stillhalten. >Frisch auf, Lenz kam gerade wieder sind. Das erinnert mich selbstzufrieden und be- gelernt habe. mein Herz, verzage nicht einmal ins Land gerückt, an die Tonart, die sich äugte voller Stolz ihre putz- Die Erfolgsquote war ein- !<, es war Karl, der sich und überall kündigte sich einstmals seine Großeltern muntere Gefolgschaft. Ja, zigartig: Schwarzwild über zu Wort meldete. >Rudi, auf Schritt und Tritt jene angewöhnt hatten, als es nun verlief der Spaß wie Schwarzwild kam herbei, sei ohne Sorge, wir wer- lang vermisste Ahnung an, nicht nur in diesem Wald am Schnürchen, absolut turbulent und dennoch in den bei der Sandkuhle dass endlich Großes, wo- darum ging, Hilfe von einer ohne Störung des Ablaufs Rotten einen Hochsitz errichten, möglich sogar Außerge- höheren Instanz zu erwar- im fidelen Rauf und Runter! geordnet. so schön, wie ein chi- wöhnliches im Immergrün ten, gewissermaßen >von Bei diesem Anblick bekam Kurzum: Mit unbändigem nesisches Teestübchen, der Wälder für jedermann Oben<, die dann oft ge- ich einen kribbeligen Hin- Vergnügen füllten Alt und etwas besonders Feines, geschehen kann, wenn er nug ergebnislos geblieben tern, mich packte nahezu Jung ihren bombastischen damit du dir niemals mehr sich nur offenhält für die war: >Ich - ich - iii- ich - unwiderstehlich die Lust, Sandspielplatz... die Beine in den Bauch zu neu erwachende Welt. ich schrei - ei - be - an die mit zu toben. Aber selbst- Und immer noch einmal stehen brauchst, wenn die Dazu mögen die Poe- Regierung!< verständlich: Total eisern pfiff die Bache! - Obwohl Wildschweine dort wieder tischen unter uns schon Jetzt aber, mein lieber Fin- rührte ich mich nicht mit jedem neuen Schub die einmal vor deinen Augen aus lieber Gewohnheit al- kensohn, erfreut mich dein im Geringsten! - Als ich Drängelei stärker wurde, ihre Kurzweil treiben wol- lerhand schöne Wörtlein Gesang, während ich mich schließlich annahm, nun verging - eindeutig erkenn- len. Nur dein hübsches reimweise fröhlich klingeln durch das frischgrüne sei auf der fabelhaften bar - keinem der vielen Kissen bringst du dir bitte hören, von Blumenduft und Buschwerk halbstarker Sandrutsche wohl keine Schwarzröcke die Freude selbst mit!< lauer Luft - vielleicht auch Kiefern so nahe wie mög- Steigerung mehr drin, da an der sandigen Randale Horst Dahm von Blütenherz und Jäger- lich heranschleiche an den schmerz, beispielsweise Rand einer großen und - oder von unsrer lieben enorm tiefen Sandgrube. Sonne, die nun endlich als Rote Schilder warnen: Ab- Badestelle und Wanderweg großes Freudenlicht für sturzgefahr! - Mit größter einen jeden zur Stelle sein Vorsicht bewege ich mich möchte, der - wie unser- weiter, setze bedachtsam verkaufen? einer - den Wald durch- Fuß vor Fuß - dennoch streift, nicht unbedingt nur entgeht mir nicht die flin- Oder: Suchet der Stadt Bestes! eines schönen grünen Be- ke Bewegung, die sich rufes wegen. Und wir alle plötzlich in einer knappen Leider müssen wir uns denke, unsere Stadt kann geht: Noch ist es nicht zu werden uns womöglich Entfernung zwischen den immer noch mit diesem stolz darauf sein, dass sie spät – aber höchste Zeit! sehr bald einig sein, dass Bäumen und Sträuchern unerfreulichen Thema so viele Mitbürger hat, de- Helfen Sie dabei mit! es der frische Vogelsang als schwarzer Husch in der befassen. Ich finde esnen es ein Herzensanliegen Zum Schluss noch eine zu dieser Jahreszeit immer gleichen Richtung zeigt, in unbegreiflich, wie Vertre- ist, das Gute und Schöne Bemerkung, die mir ganz wieder aufs Neue verdient, der auch ich unterwegs bin. ter unserer Stadt diesen hier zu suchen und zu be- wichtig ist: Bitte verstehen mit vielen bunten Bändern Es sind Sauen in größter Verkauf verantworten wol- wahren – egal ob „Urein- Sie recht: Es geht hierbei geschmückt zu werden, Eile, gemischtes Publikum: len, die doch im Interesse wohner“ oder „Neubürger.“ nicht gegen einen Inve- wie es scheint, gänzlich Frischlinge und Überläufer der Bürger handeln sollen. Sie glauben gar nicht, was stor, sondern es geht um ohne Maß und Ziel. Und aller Klassen! Angeführt Zum Wohle dieser Stadt Außenstehende alles be- das Wohl unserer Stadt! selbstverständlich: Der von einer urigen Bache. und unser aller Zukunft da merken und schätzen, was Deshalb habe ich aus der lauteste Sänger ist der - Der Zaun, der den Gru- zu sein, sind sie gewählt manche von uns gar nicht Bibel anfangs zitiert: „Su- Buchfink! benrand umgrenzt, bremst - oder haben sie einen an- mehr sehen! Und Sie glau- chet der Stadt Bestes“ und Aus voller Brust und in keinen, schon sind sie alle deren Wählerauftrag? Auch ben gar nicht, wie viel Frei- weiter heißt es da „…denn großer Aufregung, sich im hindurch und den Abhang mit einem Verkauf oder ei- zeit, Mühe, Phantasie und wenn’s ihr wohl geht, so Wettbewerb womöglich zu hinunter. Zunächst auffäl- ner Verpachtung sind die auch Geld diese Leute dran geht‘s auch euch wohl.“ verhaspeln, schmettert er lig rücksichtsvoll, offenbar Probleme noch lange nicht geben, um das Schöne hier (Jeremia 29,7) immer und immer wieder nach dem familiären Motto zu Ende, sondern fangen zu retten, bevor es uns allen Gerhard Stechbart in den wunderschönen Tag >Die Kleinen zuerst!<. dann erst richtig an. Ich unwiederbringlich verloren (Pfr. i. R.) Seite 16 Neue Lychener Zeitung Ausgabe 188 / 5. Oktober 2017 Auf zum Abflößen mit Treibholz

SUZANNA gab am 30.8.17 mit „Eigenen Liedern&Liedern der Welt“ das letzte Floßkonzert im Sommer 2017.

Hinter den „Treibhölzern“ liegt ein erfolgreicher Fotos: Dr. Mario Schrumpf Konzertsommer. Von Juni-August legte jeden Mittwoch das Konzertfloß ab.

Wer nicht geschafft hat, eines der Konzerte zu besuchen, kann noch zum traditionellen Abflö- ßen kommen. Mit Bewirtung und Alphornklän- gen sticht das Floß am 21. Oktober von 11-14 Uhr in See. Henning Storch, Musiker und Bier- brauer, lässt Alphorn und Naturhörner erklingen und bietet selbst gebrautes Bier zum Verkosten und Verkauf an. Eine warme Suppe wärmt von innen heraus.

Detaillierte Informationen unter: www.treibholz.com

Der Oberpfuhlsee begeistert als Naturkulisse die Konzertbesucher. Dr. Mario Schrumpf Vielen Dank an alle Autoren und Mitwirkenden für ihre Beiträge! Impressum Redaktion / Herausgeber: Dr. Elke Schumacher, i Hospitalstraße 1, 17279 Lychen Die nächste Ausgabe der NLZ Satz: grafikbox www.neue-lychener-zeitung.de erscheint am 06.12.2017. E-Mail: [email protected] Bitte geben Sie Ihre Beiträge bis Druck: Druck und Design Seehafer spätestens 24.11.2017 ab. Am Lübbesee 10, 17268 Templin Frühere Abgabe ist willkommen! Die NLZ erscheint 6 mal jährlich, diese Ausgabe mit 350 Exemplaren.­ Inhalte von Leserbriefen und die Artikel spiegeln ein weites Meinungsspektrum wieder, welches sich nicht mit dem der Re­daktion decken muss. Jeder Autor ist für seinen Beitrag selbst verantwortlich. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kür­zen sowie Manuskripte, Anregungen und über die Veröffentlichung zu entscheiden. Anonyme Zuschriften können leider nicht berücksichtigt werden. Kritiken bitte an: Anzeigenpreisliste NLZ gültig ab März 2005: Bankverbindung: Telefon: 039888 2240 ca. 61 mm x 60 mm „Klein“ 10 Euro „Neue Lychener Zeitung“ FAX: 039888 52132 ca. 1/4 Seite „Mittel“ 15 Euro KTO: 4551 0333 62 oder direkt: ca. 1/2 Seite „Mittelgroß“ 20 Euro BLZ: 17056060 Sparkasse Uckermark ca. l Seite „Groß“ 30 Euro Hospitalstraße 1, 17279 Lychen