HESSEN SCHIENE

Nr. 53 D: 1,50 Euro Die Infozeitschrift Sep - Nov 2003 H 4032 von Pro Bahn & Bus

-Naumburg: Stilllegung droht • Drei Kreise legen ÖPNV zusammen 4:q;Y• verbessert Preissystem Inhalt

Inhaltsverzeichnis

Vorwort ...... 3 Pro Bahn & Bus Pinwand ...... 4 Tipps und Infos ...... 6 Aktuell EBA-Anforderungen bedrohen den Hessencourrier ...... 7 Neue Angebote im NVV-Freizeitverkehr ...... 9 Projekt „Stadtbahnhof Eschwege“ nimmt Gestalt an ...... 10 Hessentagsnachlese Bad Arolsen ...... 13 Pro Bahn & Bus trifft sich mit Nahverkehr Werra-Meißner ...... 15 Gerhard Schmid verstorben ...... 16 Anschluss für Pendler aus zur Vogelsbergbahn klappt nicht ...... 17 Planungsvereinbarung zum Ausbau Vogelsbergbahn fertig? ...... 19 Zusammenlegung des ÖPNV in den Landkreisen Gießen, Vogelsberg und Wetterau ...... 20 LB AG baut Bahnsteig wieder auf ...... 24 Frankfurt: Eröffnung des Betriebshofes Ost ...... 27 Connex gewinnt Busnetz im Ostkreis Offenbach ...... 30 Neue Zugzielanzeiger in Grävenwiesbach ...... 30 „Vectus“-Betreiber für das Westerwaldnetz stellt sich vor ...... 32 Änderungen bei Anruf-Sammel-Verkehren ...... 34 Schüler-Jahreskarte startet im Main-Taunus-Kreis ...... 36 Bahnhof Heppenheim wird saniert ...... 36 Zugbegleiter bleiben an Bord? ...... 37 InterConnex voll in RMV- und NVV-Tarif integriert ...... 39 Viele Verspätungen bei der S-Bahn Rhein-Main ...... 40 Unterschiedliche Wertungen für Connex ...... 41

Streckentelegramm ...... 45 Zum Schluss ...... 50

Fotos, wenn nicht anders bezeichnet: J. Lerch

Titelbild: Lok 206 mit demHessencourrier zwischen Elgershausen und Hoof am 13.8.1989 Foto: Andreas Christopher

2 HS Nr.53 Vorwort

Liebe Mitglieder, liebe Freunde des Schienenverkehrs,

Eschwege baut seinen alten Bahnhof zum "Stadtbahnhof" aus und nimmt die Zu- laufstrecke wieder in Betrieb. Gleichzeitig wird durch eine simple neue Kurve ein seit Urgroßväters Zeiten bestehendes Provisorium einer Korrektur unterzogen. Eschwege bekommt erstmals eine Verbindung direkt von Norden. Damit nicht genug. Im Umland werden auch einige Haltepunkte wieder eröffnet.

Solche Projekte braucht das Land: Korrekturen am Netz mit Blick für das Machbare und hohem Gewinn für die Region. An vielen Stellen haben unsere Vorfahren beim Bau der Bahnlinien Kompromisse eingehen müssen. Oder es wurden Lösungen gewählt, die für die damalige Zeit genügten. Beispiel Bad Orb: Jahrzehntelang reichte der Pendelverkehr zur Kinzigtalbahn aus. Heute wäre ein elektrifiziertes Gleis mit solidem Oberbau nötig, um die Regionalzüge aus dem Rhein-Main-Gebiet direkt in die Kurstadt fahren zu lassen. Technisch sollte das eigentlich kein Problem sein.

Auch andere Anachronismen leben lang: Die "Ländchesbahn" als Dieselinsel verhin- dert seit gut 20 Jahren ein optimiertes Angebot aus dem Taunus in die Landeshaupt- stadt. Gießen und Marburg warten nach rund 140 (!) Jahren immer noch auf Halte- punkte in der Nähe der Innenstädte.

Es gibt auch Lichtblicke: Mit der Rodgau S-Bahn geht dieses Jahr ein echtes Langzeit- Projekt seiner Vollendung entgegen. Im Netz der entstehen erste neue Haltepunkte. Zwei Straßenbahnstrecken in Frankfurt und Darmstadt erschließen neue (Rebstock) und nicht mehr ganz so neue (Trabantenstadt Kranichstein) Stadtviertel. Andere Projekte wandern ins Stadium der Baureife: Die Regiotram Nordhessen, die Modernisierung der Odenwaldbahn oder die Anbindung Vellmars an die Kasseler Straßenbahn.

Die Richtung stimmt - fast. Die Stilllegung der direkten Strecke von Hungen ins Rhein- Main-Gebiet ist für die ökologische Bewältigung der Pendlerströme so sinnvoll wie das Weglassen der Fenster beim Rathausbau zu Schilda. Auch der Lerneffekt ist der gleiche: So wenig man Licht in Säcken transportieren kann, sowenig lassen sich Pendler mit Führerschein und jederzeit verfügbarem PKW in das Transportmittel Bus locken.

Nur wer muss fährt Bus. Wer kann fährt Bahn.

Petra Becker

HS Nr.53 3 Regionalverband Nordhessen Regionalleiter Hermann Hoffmann Postfach 10 29 40 34029 Kassel Telefon und Telefax (05 61) 67 17 9

Regionalbüro Mittelhessen Ludwigstr. 88 a 35415 Pohlheim

Regionalverband Mittelhessen e.V. Regionalleiter Joachim Elbing Postfach 11 21 35411 Pohlheim Telefon (0 64 03) 15 09 Telefax (0 64 03) 6 92 80

Regionalverband Südhessen Regionalverband Rhein-Main Regionalleiter Regionalleiter Horst Mader Gernot Hornik Postfach 2202 Postfach 1864 61292 Bad Homburg 65008 Wiesbaden Telefon (0 61 72) 80 06 06 Telefon und Telefax Telefax (0 61 72) 98 33 38 (0 61 26) 5 76 60 Geschäftsstelle Pro Bahn & Bus Schriftenversand Fahrgastzentrum Nordbahnhof Postfach 18 64 Bahnhofstraße 102 65008 Wiesbaden 36341 Lauterbach Telefax (0 61 26) 5 76 60 Telefon und Telefax (0 66 41) 6 27 27

Regionalverband Wiesbaden/Rheingau-Taunus Regionalverband Osthessen e.V. Regionalleiter Gernot Hornik Regionalleiter Stefan Sitzmann Postfach 18 64 Bahnhofstraße 102 65008 Wiesbaden 36341 Lauterbach Telefon und Telefax (0 61 26) 5 76 60 Telefon und Telefax (0 66 41) 6 27 27 Datum RV Veranstaltung Ort 02.06.03 WRT, RV-Treff Wiesbaden / Gaststätte "Zum Niederwald", 18:30 Uhr SHS Rheingau-Taunus, Südhessen Niederwaldstr.10, Wiesbaden

Brasserie Ristorante, 03.06.03 MHS RV-Treff Mittelhessen 19:30 Uhr Bahnhofstraße 47, Gießen

RV-Nordhessen, VCD-Büro, Steinweg 21, 25.06.03 NH 19 Uhr IGÖV-Treffen Kassel

Brasserie Ristorante, 01.07.03 MHS RV-Treff Mittelhessen 19:30 Uhr Bahnhofstraße 47, Gießen

Landesgeschäftsstelle, 02.07.03 OHS RV-Treff Osthessen 18:00 Uhr Nordbahnhof, Lauterbach

RV-Treff Wiesbaden / Gaststätte Ziegelhütte, 07.07.03 WRT 20 Uhr Rheingau-Taunus Am Bahnhof 6, Idstein

RV-Nordhessen, VCD-Büro, Steinweg 21, 30.07.03 NH 19 Uhr IGÖV-Treffen Kassel

04.08.03 WRT, RV-Treff Wiesbaden / Gaststätte "Zum Niederwald", 18:30 Uhr SHS Rheingau-Taunus, Südhessen Niederwaldstr.10, Wiesbaden

Brasserie Ristorante, 05.08.03 MHS RV-Treff Mittelhessen 19:30 Uhr Bahnhofstraße 47, Gießen

RV-Nordhessen, VCD-Büro, Steinweg 21, 27.08.03 NH 19 Uhr IGÖV-Treffen Kassel

Gaststätte Waidesgrund, 03.09.03 OHS RV-Treff Osthessen 18:30 Uhr Esperantostraße, Fulda

Unsere Treffen vor Ort

Kontaktadressen Haben Sie Fragen zu Ihrer Bahnstrek- ke, Verbesserungsvorschläge, oder möchten Sie einfach das nächste Arbeitskreistreffen besuchen? Links Lumdatalbahn AG finden Sie Ansprechadressen. Die Postfach 1106 genannten ProBahn & Bus-Mitglieder 35467 Allendorf helfen Ihnen gerne weiter! Tipps und Infos

RMV gewährt weiterhin nur 25 tigt oder die Abstimmung mit den Füßen Prozent Bahncard-Rabatt beginnt. Das gilt übrigens auch für die im- mer noch unterschiedlichen Altersgrenzen, Mitnahmeregelungen, Berg- und Talzeiten, (fl) Auch nach der Wiedereinführung der Definitionen wann ein Hund ein Hund ist Bahncard mit 50 Prozent Ermäßigung u.v.m... Friedrich Lang bleibt es im RMV bei der 25-prozentigen Ermäßigung, egal mit welcher Bahncard der Kunde oder die Kundin reist. Auch bei den mit Bahncard zu nutzenden Verkehrs- mitteln ändert sich nichts. Die Rabattkarte gilt in den Zügen der DB, HLB, Hellertal- Die nächsten Fahrten der Oberhessischen bahn und Kahlgrundbahn. IC- und ICE- Eisenbahnfreunde: Züge sind bekanntlich mit RMV-Einzel- fahrkarten nicht zu benutzen, daher ent- Samstag, 20.09.2003, Rhein in Flammen fällt hier die Bahncard-Regelung. Dafür gilt Der Klassiker im Programm der OEF: Zum sie im Interconnex (!) , sofern er mit RMV- "Rhein in Flammen" geht es zunächst ent- Einzelfahrkarte benutzt wird. Die Bahn- lang der Lahn von Gießen nach Oberlahn- card ist in den Preisstufen 5,6,7, 17 und 45 stein. Dort steigen wir um auf ein Schiff, gültig. Die Bahncard 100, also die neue das uns nach St.Goarshausen zum beein- Gesamtnetzkarte der DB, berechtigt dage- druckenden Feuerwerk bringt, das wir vom gen nur zu Fahrten in DB-Zügen. Schiff aus erleben.

Der Kommentar: Sonntag, 12.10.2003, Weinfest in Neu- stadt/Weinstraße Bei der Bahncard-Regelung zeigt sich lei- Von Gießen mit dem Schienenbus über der, dass sich Fahrgastinteressen den Ein- Frankfurt/M. und Worms zum großen zelinteressen der Verkehrsunternehmen Weinfest in Neustadt / Weinstraße. Eisen- und Verbünde noch immer unterzuordnen bahnfreunde, die nicht nur dem Wein zu- haben. Mit meiner Bahncard 50 erwerbe sprechen wollen, werden sicher auch dem ich das Recht, zum halben Preis Bahn zu Eisenbahnmuseum einen Besuch abstatten. fahren. Nicht mit 25 Prozent Ermäßigung und auch nicht mit 40 Prozent. Egal wie Samstag, 25.10.2003, Zum Salzberg- weit. So verstehe ich die Werbung für das werk Bad Friedrichshall Produkt. So hätte ich es auch gerne in der Eisenbahn-, Bergbau- und Technik- Realität. interessierte kommen bei dieser Fahrt auf Tarifbestimmungen? Ausgleichszahlun- ihre Kosten. Mit dem Schienenbus fahren gen? Subventionsregelungen? Interessie- wir von Gießen über Frankfurt/M. und ren mich nicht! Entweder es kommt den Heidelberg nach Bad Friedrichshall direkt Damen und Herren bei der DB AG und zum Salzbergwerk. den Verbünden endlich in den Sinn, eine Oberhessische Eisenbahnfreunde e.V. Regelung zu finden, die nicht den Umfang Karlsbader Straße 1, 35457 Lollar eines medizinischen Beipackzettels benö- Tel: 06406 6506, Fax: 06406 77419

6 HS Nr. 53 Nordhessen aktuell

EBA-Anforderungen bedrohen den „Hessencourrier“ (fl) Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hat anlässlich einer turnusmäßigen Über- prüfung der Strecke Großenritte - Naumburg Anfang Juni Mängel festgestellt, die zunächst zu Einschränkungen bei der Streckenhöchstgeschwindigkeit füh- ren. Bis auf weiteres darf nur mit 25 statt 40 Kilometern pro Stunde gefahren werden. Bis zum 01.10.2003 muss eine Vermes- Außerdem fordert das EBA die Ausrü- sung der Spurweiten und Kurvennei- stung aller Brücken und Durchlässe mit Ge- gungen erfolgen. Ende 2004 soll eine „we- ländern. Das Fehlen der Geländer war in sentliche Instandsetzung“ des als „generell den 100 Jahren des Bestehens der Strecke kritisch“ erachteten Gleises erfolgen. Der noch keiner Bahnaufsicht aufgefallen. Ins- Verein Hessencourrier rechnet mit 1000 bis gesamt wird mit einem Finanzbedarf von 1600 auszuwechselnden Schwellen und der 485.000 Euro gerechnet. Ein erheblicher Einbringung von ca. 1500 Tonnen Gleis- Teil der Arbeiten wird durch Fachfirmen schotter. durchgeführt werden müssen. Noch zu Zeiten des Planverkehrs entstand dieses Foto im Endbahnhof Naumburg. Triebwagen VT103 steht 1976 am Bahnsteig und wartet auf Fahrgäste Richtung Kassel Foto: Dieter Riehemann

HS Nr. 53 7 Nordhessen aktuell

Der Landrat des Landkreises Kassel, Dr. Investitionsphase auf ihm zustehende Udo Schlitzberger, sieht die Hessische Dividendenzahlungen der KNE zu verzich- Landesbahn in der finanziellen Verantwor- ten. tung. Schlitzberger verweist auf den im Der untere Abschnitt Großenritte - Hoof Güterverkehr zwischen Kassel und dem der KNE-Strecke nach Naumburg gilt üb- VW-Werk in Baunatal erwirtschafteten rigens als potenzielle Erweiterungsstrecke Gewinn. Dieser betrug 2001 beispielswei- der Kasseler Regiotram. Ohne die Aktivi- se 1,15 Millionen Euro. Statt den Betrag an täten des „Hessencourrier“ wäre das Gleis die Muttergesellschaft der Kassel-Naum- vermutlich schon seit rund einem Jahrzehnt burger Eisenbahn (KNE), die Hessische demontiert. Die Reaktivierung gälte als Landesbahn, fließen zu lassen, soll das Geld vollkommen unrealistisch. in den Erhalt der KNE-eigenen Strecke Auch wenn die Aartalbahn Wiesbaden investiert werden. - Bad Schwalbach (oder darüber hinaus) Das von Schlitzberger angeregte Verfah- eines Tages wieder in den Planbetrieb geht, ren war bereits in früheren Jahren ange- wird sie ihr Überleben den dort tätigen wandt worden, wenn Baumaßnahmen an Eisenbahnfreunden verdanken. der Strecke anstanden. Der Landkreis Kas- Hier zeigt sich der verkehrspolitische sel wäre seinerseits bereit, während der Wert der in ihrer Anfangszeit oft belächel- VT101, ein Henschel-Triebwagen, hält 1976 im Bahnhof Emstal Foto: Dieter Riehemann

8 HS Nr. 53 Nordhessen aktuell ten Museumsvereine. Deren Angebote sind ren und wo alle Faktoren stimmen: histori- außerdem zu einer festen Größe des regio- sches Ambiente, regelmäßige Rahmenpro- nalen touristischen Angebotes geworden. gramme und eine leckere Verpflegung der Zumindest dort, wo sie regelmäßig verkeh- Fahrgäste.

Neue Angebote im NVV-Freizeitverkehr 2003 (fl) Der Nordhessische Verkehrsverbund NVV hat seine Freizeitangebote z.T. neu geordnet. Vom 01.05. bis 03. bzw. 05.10.2003 verkehren auf ausgewählten Routen spezielle Angebote. Der Zuschlag für den NVV-Fahrradbus wurde abge- schafft. Hoher Meißner Reinhardswald nicht mehr zum Einsatz. Dadurch wird der Bus beschleunigt. Er Ein ganz neues Angebot gibt es mit der pendelt jetzt an allen Samstagen, Sonn- und Ausflugsbus-Linie 202 (nach NVV- Feiertagen bis zum 5. Oktober zwischen Schreibweise: AusflugsBus - warum eigent- Kassel Ihringshäuser Straße und Hof- lich nicht AusFlugsBus ? - Frage der Red.) geismar Bahnhof im 2-Stundentakt. von Kassel zum Hohen Meißner. Der Bus verkehrt an Samstagen, Sonn- und Feierta- Der Bus fährt längs durch den Rein- gen. Vom Hohen Meißner geht es weiter hardswald und hält u.a. am Dornröschen- über Eschwege entlang der Werra bis in das schloss, Tierpark und Urwald. Neu einge- thüringische Treffurt. Das Fahrzeug führt richtet wird eine Haltestelle am Friedwald einen Anhänger für kostenlosen Fahrrad- und am Parkplatz Kühbacher Wiese. In transport. Hofgeismar bestehen optimale Anschlüs- se von und zur Regiotram. Die Innenstadt Die erste Fahrt startet in Kassel am Hofgeismar wird leider nicht erreicht. Hauptbahnhof um 8,44 Uhr, die zweite Fahrt erst in Helsa (mit Anschluss von der Edersee Lossetalbahn) um 13,10 Uhr. Zurück endet der erste Bus um 12,19 Uhr in Helsa und Angebot wie im Jahr 2002 - vom 01. Mai der zweite um 18,48 Uhr in Kassel. Zusätz- bis 03. Oktober 2003 mit Bahn und Bus lich gibt es ein Fahrtenpaar zwischen Bahn- zum Edersee. Die Buslinie 521 verkehrt in hof Eschwege West und Treffurt. der Saison auch an den Wochenenden (2- Stundentakt). An Sonn- und Feiertagen fah- Der Ausflugsbus wird durch den Wer- ren zwei zusätzliche RE-Züge von Kassel ra-Meißner-Kreis und die Nahverkehrs- nach Bad Wildungen und am Nachmittag gesellschaft Werra-Meißner finanziell un- wieder zurück. Die betriebliche Leerfahrt terstützt. der Zusatzzüge in der jeweiligen Gegenrich- tung wird in diesem Jahr freigegeben. Da- Reinhardswald durch gibt es auch die Möglichkeit zu ei- Der Fahrrad-Anhänger kommt im nem Tagesausflug von Bad Wildungen nach

HS Nr. 53 9 Nordhessen aktuell

Kassel und zurück zum NVV-Tarif. hausen nach Hann. - Münden, sondern - Wesertal wie beim Rückweg am frühen Abend - über Vellmar, Grebenstein, Hofgeismar und Bad Die Fahrradbuslinie 134 fährt wieder an Karlshafen. So wird das Angebot für Be- allen Samstagen, Sonn- und Feiertagen vom wohner des Nordkreises ausgeweitet. Am 01.05. bis 05.10.2003. Neu dabei: Die erste Tage pendelt der Fahrradbus zwischen Fahrt führt nicht mehr über Wilhelms- Hann. - Münden und Bad Karlshafen.

Projekt „Stadtbahnhof Eschwege“ nimmt Gestalt an (fl) Die Stadt Eschwege informierte am 16. Juli 2003 ihre Bürgerinnen und Bür- ger über das Projekt „Stadtbahnhof Eschwege“. Die Bürgerinformation war Teil der Informationskampagne, welche die nötige Akzeptanz für ein Bündel städte- baulicher Maßnahmen sicherstellen soll. Die Kampagne läuft unter dem Motto „ Neue Wege! Starke Stadt!“. Im Zusammenhang mit dem „Stadt- soll ein völlig neues Stadtquartier entste- bahnhof Eschwege“ wird die Straßenfüh- hen. Nach knapp 15 Jahren ohne zentrums- rung teilweise verbessert. Darüber hinaus naher Anbindung an den Schienenverkehr

Der neue Stadtbahnhof Eschwege aus der Vogelperspektive...

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... und ein Blick Richtung Bussteig/Bahnsteig Grafiken: NVV findet Eschwege mit dem Bau des neuen se in Göttingen, aber auch zum Flughafen Stadtbahnhofs wieder Anschluss. Und das Frankfurt und - über Eisenach - in den mitten im Zentrum: Der neue Bahnhof liegt Osten bekommen. Dazu wird in Esch- ca. 900 Meter vom Stadtkern entfernt. Vor- wege West ein Gleisdreieck entstehen. aussichtlicher Baustart ist im Sommer 2004. Nach Inbetriebnahme werden täglich ca. - Zudem werden in Eschwege Stadt und 2700 Ein- und Aussteiger in Eschwege er- Eschwege Niederhohne Bahnsteige mit wartet. Die Vorteile für die Mobilität in Behinderten gerechten Zu- und Abgän- Eschwege und Umgebung liegen auf der gen erstellt. Hand: - Auf dem Bahnhofsvorplatz wird eine - Die Fahrzeiten aus der Eschweger Schnittstelle für den Bus-, Rad- und Innenstadt nach Göttingen, Kassel, und Individualverkehr entstehen. Insgesamt Bad Hersfeld werden sich um bis zu 9 sind 130 Stellplätze im neuen Parkhaus Minuten verkürzen - und das ohne vorgesehen, bei Bedarf können sie um Umsteigen. weitere 46 aufgestockt werden. Hinzu kommen 40 Fahrrad-Stellplätze. -Eschwege erhofft sich einen Zustrom von Käufern und Besuchern aus der - Besonders pendlerfreundlich wird der näheren Umgebung. Umstieg auf den Busverkehr: Stadt- und Busbahnhof werden künftig von einem - Fernreisende werden bessere Anschlüs- gemeinsamen Dach überspannt.

HS Nr. 53 11 Nordhessen aktuell

Langfristig bedeutet der Bau des neuen Heldra (1970 eingestellt) bzw. Wanfried (bis Stadtbahnhofs nicht nur die Verbesserung 1981). Fortan pendelten für weitere 4 Jahre zahlreicher Standortfaktoren und die Stei- Schienenbusse zwischen Eschwege West gerung der Konkurrenzfähigkeit im Ver- und Eschwege Stadt, bevor auch dieser gleich der Mittelstädte. Vielmehr wird eine Verkehr gemeinsam mit der Lossetalbahn nachhaltige Verkehrspolitik gefördert, in- nach Kassel zum Erliegen kam. dem Fahrten auf umweltfreundliche Ver- kehrsmittel verlagert werden. Ein Kern- ... und nach vorne. punkt des Programms besteht darin, die Das Projekt „Stadtbahnhof Eschwege“ bislang brach liegenden Flächen im Um- stellt jetzt einen bemerkenswerten Schritt feld des neuen Stadtbahnhofs zu nutzen, nach vorne dar. Die neue Rolle der Nord- um ein modernes, attraktives Stadtquartier Südstrecke als Rückgrat des Regional- im Zentrum von Eschwege zu errichten. verkehrs wird durch den Stadtbahnhof ge- Neue Wohnungen sollen gebaut, zusätzli- festigt. Die Linie wird erstmals in ihrer che Arbeitsplätze geschaffen werden. Das Geschichte dahin geführt wo die Menschen neue Stadtviertel soll nicht nur städtebau- wohnen. Der geographisch und verkehrs- lich in die vorhandenen Strukturen inte- technisch bedingte Weg an Eschwege vor- griert werden, sondern wird gleichzeitig bei wird korrigiert, so gut es eben geht. Der durch öffentliche Verkehrsmittel ideal er- Fahrzeitverlust der durchgehenden Züge ist schlossen sein. Das Konzept sieht vor, Le- akzeptabel, weil er Zeitverluste beim Um- ben, Wohnen und Arbeiten im Sinne einer steigen kompensiert und neue Kundenkrei- Renaissance der Mischnutzung eng mitein- se erschließen hilft. ander zu verzahnen. Das Provisorium „Niederhohne“ bzw. Der Blick zurück... „Eschwege West“ als Anbindung der Kreis- stadt an das Schienennetz hat fast 130 Jah- Seit im Jahre 1876 die Nord-Südstrecke re überdauert. Dass gerade jetzt, in nach Bebra - Eichenberg vollständig eröffnet Medienberichten angeblich immer schlim- wurde, lag Eschwege im Abseits. Daran mer werdenden Zeiten, eine Korrektur konnte auch die letztlich wenig erfolgrei- möglich ist, macht Mut. Mut zu der Idee, che „Kanonenbahn“ nichts ändern, welche wonach die beiden innovativsten Verkehrs- Eschwege den ersten „Stadtbahnhof“ be- projekte Nordhessens vielleicht bald wie- scherte. Das Umsteigen in Niederhohne, der auf direktem Weg verbunden werden. später Eschwege West, blieb stets beschwer- Die Rede ist von der Anbindung des lich. Eschweger Stadtbahnhofs an die Lossetal- bahn. Die eigentlich für den Güterverkehr Durchgehende Züge gab es zwar von vorgesehene teilweise Umfahrung Kau- Kassel über die Lossetalbahn, die waren fungens auf der alten Trasse sowie die Mög- aber stets recht lange unterwegs. Der lichkeit, ab der Stadtgrenze Kassel auf der Durchgangsverkehr Richtung Osten war Eisenbahnstrecke zum Bahnhof Wilhelms- mit der deutschen Teilung ohnehin unter- höhe zu fahren, lassen attraktive Fahrzei- brochen. Es verblieb ein Lokalverkehr bis ten zwischen Eschwege und Kassel zu.

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Hessentagsnachlese Bad Arolsen (ew) Früher hieß es: „Alles neu macht der Mai!“ Dieses Jahr war es der Hessen- tag in Bad Arolsen, der aus dem ziemlich heruntergekommenen Gebäude ein wahres Schmuckstück der Barockstadt gemacht hat! Der Bahnhof hat nun eine freundliche Außenfassade (zartes Gelb)und auch die inneren Qualitäten können sich sehen lassen: ein freundlicher Warteraum, ein Kiosk des NVV, öffentliche Toiletten, eine Cafeteria und auch genügend Räumlichkeiten für einen Fahrrad- verleih und eine Autovermietung. Für die 190 Quadratmeter der bisheri- Verfügung und im Obergeschoß hat der gen Gastronomie wird allerdings noch ein Investor Wohnungen geschaffen. Der Zu- Pächter gesucht. Diese Räume wurden gang zum Bahnhof ist barrierefrei und nicht saniert, damit ein zukünftiger Nutzer wenn die Bahn den Bahnsteig noch anhebt, alle Möglichkeiten der Gestaltung hat. Je können Menschen mit Behinderungen die mehr der neue Pächter selbst macht und Züge gut erreichen.. Nicht nur am Tag, son- gestaltet, desto günstiger wird die Pacht. Im dern auch nachts ist das Bahnhofsgelände Güterschuppen stehen Gewerbeflächen zur gut ausgeleuchtet um Besuchern und Rei-

Der renovierte Bahnhof Bad Arolsen von der Straßenseite aus gesehen Foto: Eginhard Wichmann

HS Nr. 53 13 Nordhessen aktuell

Der Kiosk im Bahnhof Fotos: E. Wichmann

nen zu den Zugverbindungen. Der etwas hässlich wirkende Container neben dem Bahnhof bleibt noch bestehen, bis eine neue Signaltechnik an der Strecke installiert ist. Nach de- ren Installation und der Schlie- ßung von Bahnübergängen sol- len die Reisenden in Zukunft von Bad Arolsen in ca 40 Mi- nuten den Bahnhof Kassel- senden auch bei Dunkelheit ein Gefühl der Wilhelmshöhe erreichen kön- Sicherheit zu geben. nen. In drei Jahren soll das Projekt mit dem dritten Bauabschnitt (Wolfhagen-Kassel) Schon bei der Eröffnung sprach der Ge- abgeschlossen werden. Das Umsteigen schäftsführer des NVV, Thomas Raben- wird auch notorischen Autofahrern durch müller, von einem Schmuckstück, von de- den Park & Ride Parkplatz erleichtert, und nen es in Hessen leider zu auch an die Busverbin- wenig gäbe! Gemeinsam dung ist gedacht. mit dem Investor Reu- schel haben NVV, Stadt Während des Hessen- und Land ein gelungenes tages war die Auslastung Gemeinschaftswerk auf der Züge sehr gut und die Beine gestellt. auch die Pendelbusse waren ausgelastet. Nach Das Projekt wird so all diesen turbulenten beschrieben , dass die Tagen ist es etwas ruhi- Stadt Bad Arolsen zusam- ger geworden und es ist men mit der „Kurhessen- zu wünschen, dass die bahn“ die Wartehalle modernen Züge auch in pachtet. Die „DigitAr“, Zukunft ihre Freunde das Integrationsunter- und Nutzer finden wer- nehmen des BBW Nord- den. Der neue Bahnhof hessen, betreibt den Ki- und seine Qualitäten ma- osk. Außerdem verkaufen chen es ihnen allen die Mitarbeiter am Info- leicht! Stand nebenan Fahrkar- ten und geben Informatio- Vorbildliche Fahrgastinformationen

14 HS Nr. 53 Nordhessen aktuell

PRO BAHN & BUS trifft sich mit Nahverkehr Werra-Meißner (hh) Am 3. Juli 2003 traf sich Pro Bahn & Bus Nordhessen mit dem Ersten Kreisbeigeordneten Henry Thiele im historischen Eschweger Schloss. Anwesend waren auch der Geschäftsführer von Nahverkehr Werra Meißner GmbH, Herr Dipl.Verw. Horst Pipper sowie von PB&B der Regionalvorsitzende Hermann Hoffmann und das Eschweger Vorstandsmitglied Hans-Joachim Beck, der das Treffen vorbereitet hatte. Herr Beck sprach zunächst regionale Strecke Bebra-Eichenberg. Hierdurch be- Probleme beim Transport Behinderter im käme die Kreisstadt einen Bahnhof nahe Anruf-Sammel-Taxi und in Linienbussen beim Stadtzentrum. Der jetzige Bahnhof an. Anschließend erläuterte Herr Thiele Eschwege West ist 4 km vom und Herr Pipper das Linienbussystem im Stadtzentrum entfernt (Siehe auch Arti- Werra-Meißner-Kreis. Linienbusse, die kel in dieser Hessenschiene). Pro Bahn & vorwiegend der Schülerbeförderung die- Bus ist im Fahrgastbeirat des Werra-Meiß- nen, kosteten den Kreis im Jahr 2002 Zu- ner-Kreises durch das Mitglied Sigrid schüsse von 2,8 Mio Euro. Auch der Erfurth, Eichenberg, vertreten. Es wäre zu MeißnerAusflugsbus Kassel - Helsa - Ho- begrüßen, wenn auch in anderen Kreisen her Meißner - Eschwege - Treffurt (Sa+So durch aktive Mitglieder Gespräche mit 1.5. bis 5.10.2003) war Gesprächsthema. Verkehrspolitikern zustande kommen wür- Die letzte Hessenschiene hatte auf Seite 8 den. In Kassel gibt es in Zusammenarbeit herüber berichtet. Erwähnt wurde auch die mit Pro Bahn und VCD (IGÖV) Gesprä- geplante Eschweger Nordkurve der DB- che mit KVG und NVV.

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HS Nr. 53 15 Mittelhessen aktuell

Gerhard Schmid verstorben (mm) Am 7. Juli 2003 verstarb nach kurzem Leiden Gerhard Schmid. Durch seine Initiative wurde am 2. März 1990 in Marburg-Cappel die "Arbeitsgemein- schaft zur Förderung des Schienenverkehrs im Raum Marburg e. V." (A.F.S.) gegründet, deren Vorsitzender er bis zu seinem Tode war. Er nutzte damals die langsam aufkei- mende Stimmung zu Gunsten des Schie- nenverkehrs, um auch in Mittelhessen ein Zeichen zu setzen und den Anschluss nicht zu verpassen. Der Verband "Pro Bahn" for- mierte sich langsam auf Bundesebene, in einigen Regionen Hessens gab es den BFS (Bürgerverband zur Förderung des Schie- nenverkehrs Hessen). Dank der Initiative von Gerhard Schmid tat sich dann endlich auch etwas in unserer Region.

Eigentlicher Anlass für die Gründung war das 100jährige Jubiläum der Strecke von Sarnau nach Frankenberg im Juni 1990. Es dampften Sonderzüge, auf den Bahnhöfen in Marburg und Frankenberg gab es Stellwerksbesichtigungen, es pendel- Gerhard Schmid ten Schienenbusse und Kleinloks im Bahnhofsbereich, es gab Infostände, Un- Mitglied. Visionäre Ideen verband er mit terhaltungsprogramme und die damalige dem realen Klein-Klein des Alltages. Aus Bundesbahn setzte ihren als zukunftswei- seinen Anregungen zur Schaffung einer senden Fortschritt empfundenen Triebwa- Stadtbahn durch die Marburger Innenstadt gen VT628 anstelle der Schienenbusse und und das Umland entstand als erster, reali- Silberlinge zwischen Frankenberg und sierbarer Schritt der Vorschlag für die Marburg ein. Ähnliche Veranstaltungen "Mittelhessen-S-Bahn". Bedingt durch die wiederholten sich 1993 und 1994 anlässlich Beendigung der deutschen Teilung verfolg- des Stadtfestes in Biedenkopf und des neu te er die Idee einer schnellen Schienen- eingeführten Taktverkehrs auf der Strecke verbindung von Marburg durch das Ohm- von Marburg nach Bad Laasphe. tal nach Bad Hersfeld als Anschluss an den Ost-West-Verkehr über Eisenach weiter Gerhard Schmid trieb diese und andere nach Leipzig/Dresden und . Als Er- Aktivitäten an und half unermüdlich selbst gebnis dieser "Vision" entstanden die vie- dabei. In den verschiedenen Gremien der len Aktivitäten für das Freizeitverkehrs- Stadt Marburg, die unmittelbar für Ver- Angebot auf den Schienen zwischen kehrsplanung tätig wurden, war er aktives Kirchhain und Nieder-Offleiden, um so die

16 HS Nr. 53 Mittelhessen aktuell

Idee wach zu halten und die Strecke zu Zugverkehr oder die Wandlung vieler Bus- nutzen. Die A.F.S. war für ihn somit die linien von der Bahnbegleitung zur Zu- Basis zur Weiterverfolgung großer Ziele. bringung bzw. Ergänzung verantwortlich Leider half sein Einsatz zusammen mit den war. Wichtiger ist, dass jemand wie Ger- Aktiven aus dem Bereich der Aar-Salzböde- hard Schmid durch seine Aktivitäten für Bahn nicht, das traurige Schicksal der Strek- solche Ideen erst den Boden bei den Kom- ke von Niederwalgern nach Herborn zu munal- und Landespolitikern bereitet hat. verhindern. Gerade hier hat er Großes geleistet, indem er manchem Politiker von der Gemeinde- Er hatte gerade in der Kommunalpoli- vertretung bis zum Landtag in intensiver tik hervorragende Kontakte geknüpft und Kleinarbeit überhaupt erst einmal klar ge- dadurch, dass er nicht nur die Bahn im macht hat, welchen organisatorischen und Kopf hatte, sondern sich auf musischem bürokratischen Zwängen Schienenverkehr Gebiet als Organisator und aktiver Sänger unterliegt, welche Schritte zur Verbesserung in Marburger Chorvereinigungen und dem eines Schienenangebotes notwendig sind, Marburger Konzertverein beteiligte, konn- wie günstig es mitunter zu finanzieren ist. te er seine politischen Verbindungen her- Nur so waren erst einmal die kleinen Schrit- vorragend nutzbar machen. Auf diese eher te möglich geworden, die zum heutigen unauffällige Art erreichten er und seine Mit- Stand im ÖPNV führten, ein Stand, der für streiter manches Teilziel, das zur Zeit der uns nicht befriedigend ist - aber, seien wir Gründung der A.F.S. als unerreichbar galt. ehrlich, vor 13 Jahren hatten wir Schlim- Rückblickend kann man schlecht trennen, meres erwartet. wer für die Umsetzung des berühmt-be- rüchtigten "Verzehrmodells", die Einfüh- Gerhard Schmid fehlt uns sehr; wir hof- rung des Taktfahrplans mit verdichtetem fen, seine Arbeit fortsetzen zu können.

Klappt in Gießen immer noch nicht: Anschluss für Pendler aus Frankfurt/Main zur Vogelsbergbahn (hl) Wie bereits mehrmals in der Hessenschiene ausführlich berichtet, hatten Frankfurt-Pendler im Februar 2002 bei der VBV um eine Verschiebung der Abfahrtszeit von 3-4 Minuten der RB 95427 auf 17:49/ 17:50 Uhr gebeten um den Ffm-Pendlern, mit Feierabend gegen 16:30 Uhr, eine schnelle Verbindung (Ffm- Gießen an 17:42 Uhr) zur Vogelsbergbahn zu gewährleisten. Eine Verlegung der Abfahrtszeit auf sowieso eine fahrplanmäßige Standzeit von 17:49/ 17:50 würde den Zug der Vogels- 5 Minuten einhalten muss. bergbahn als Anschlußzug ausweisen, den Übergang gewährleisten und zudem keine Seit dem letzten Fahrplanwechsel führt Auswirkung auf entgegenkommende Züge der RMV in seinen Fahrplanmedien diese ausüben, da dieser Zug am Bhf. Grünberg Verbindung als Anschlussverbindung ge-

HS Nr. 53 17 Mittelhessen aktuell mäß vorgenannter Schilderung. Benutzer herbeiführen, geschweige denn, trotz Ver- die sich hier auf die RMV-Fahrplanmedien sprechen dauerhafte Abhilfe schaffen. Im verlassen, sehen häufig nur noch die unmittelbaren Anschluss an die Gespräche Schlusslichter ihres Anschlusszuges aus wurde an zwei Tagen explizit auf Über- dem Bahnhof entschwinden, wenn sie die gangsreisende aus Frankfurt gewartet. Treppe von der Unterführung hochhetzen. Dann war die gegebene Zusage wieder Schall und Rauch. Nach Aussage von DB- Die Beschwerden der gestressten Pend- Regio Mittelhessen werden sich auch in der ler am DB Servicepoint mit dem Hinweis kommenden Fahrplanperiode die An- auf die RMV-Fahrplanmedien werden von schlussbeziehungen nicht verändern, da dem dortigen Personal arrogant mit dem alle Abfahrtzeiten aus dem bestehenden Hinweis abgetan, dass die DB die Fahrplä- Fahrplan übernommen werden und Ände- ne erstellt, die RMV-Veröffentlichung für rungen nicht mehr möglich sind. die DB nicht bindend sind und besagter Zug keine Anschlussbeziehung im Sinne Da die heimische Presse, wie beide der DB sei (es fehlt eine Minute!). Pendler berichten, trotz Sommerloch kein Interesse an diesem Thema bekundet, kön- Eine Intervention von zwei Frankfurt- nen alle betroffenen und gestressten Pend- Pendlern bei dem Leiter von DB Regio ler mit Ihrer Mitteilung die Leitung von Mittelhessen, Herrn Meuschke, konnte in DB Regio Mittelhessen unter dem „Moloch DB AG“ keine Veränderung [email protected] erreichen.

Manchmal klappt’s, manchmal nicht: Übergang von der Main-Weser-Bahn zur Vogelsbergbahn im Bahnhof Gießen

18 HS Nr. 53 Mittelhessen aktuell

Planungsvereinbarungen zum Ausbau der Vogelbergbahn fertig zur Unterschrift? (hl) Durch Pressemitteilungen wurde bekannt, dass der Kreistag des Landkreises Gießen am 14. Juli 2003 als letzte Gebietskörperschaft beschlossen hat, die Planungs- und Modernisierungsvereinbarung zur Vogelsbergbahn unter der Voraussetzung zu unterzeichnen, dass Land, RMV und DB AG ihr finanzielles Engagement verstärken. Schon am 31. Juli stellte die oppositio- rung der Halte (vermutlich weniger Züge, nelle CDU des Landkreises Gießen in ei- Kürzung der Betriebszeiten; Anmerk. der ner Pressemitteilung des Abgeordneten Redaktion) der Beitrag der einzelnen Ge- Gerulf Herzog den Kreistagsbeschluss vom bietskörperschaften zu den 92,5 Millionen 14. Juli wieder in Frage. Wie aus der Pres- Euro Sanierungskosten verringern wird. semitteilung verlautet, sei der Landkreis Welches überarbeitete Betriebskonzept und Gießen nicht in der Lage, innerhalb der welches Fahrzeug nunmehr als Grundlage nächsten 20 Jahre die 7 Millionen Euro auf- zur Planungsvereinbarung dient, wurde der zubringen. Es müsse Aufgabe der kommu- Öffentlichkeit nicht erläutert. Fest steht je- nalen Gebietskörperschaften sein, andere doch, dass lediglich eine Fahrzeitverkürzung Wege zu gehen, als nur einfach Ausgaben von max. 8 Minuten über die Gesamtstrek- zu beschließen. So solle geprüft werden, ob ke erreicht wird. ein privater Investor die Strecke überneh- Ende Juli wurde in Horas mit dem Neu- me und saniere. bau 7,5 Millionen Euro teuren Brücke über In gleichlautenden Meldungen der Fulda- die Fulda als Ersatz für die derzeit nur noch er Zeitung und des Gießener Anzeigers von Triebwagen befahrbaren 130 Jahre al- kündigte der Geschäftsführer des RMV, Vol- ten Brücke begonnen. Die Bauzeit soll ein ker Sparmann, an, dass sich durch Reduzie- Jahr in Anspruch nehmen. Zugkreuzung auf der Vogelsbergbahn in Lauterbach. Wie das neue Betriebskonzept aussehen soll, war bis Redaktionsschluss nicht bekannt

HS Nr. 53 19 Mittelhessen aktuell

Neuorganisation von oben Zusammenlegung des ÖPNV in den Landkreisen Gießen, Vogelsberg und Wetterau (mr) In den letzten Wochen hat die Verbandsversammlung des ZOV (Zweckver- band Oberhessische Versorgungsbetriebe) in mehreren Schritten beschlossen, die Verantwortlichkeit für den ÖPNV in den drei Landkreisen Gießen, Vogels- berg und Wetterau neu zu organisieren. Kernpunkt dabei ist, dass auf Ebene des ZOV eine so genannte ‚Bestellerorganisation’ errichtet wird, die durch ein Verkehrsdezernat gesteuert werden soll. Durch Änderung der Hauptsatzung der neue Verkehrsdezernat, abgeben. ZOV wurden die drei Landräte der Auf die Frage, was künftig auf welcher Mitgliedskreise in den Verbandsvorstand Ebene gemacht und wie das Zusammen- gewählt und von diesem wiederum der spiel zwischen den Ebenen funktionieren Wetterauer Landrat Rolf Gnadl zum ZOV- wird, soll mit einem Blick in die Vorge- Verkehrsdezernenten berufen. Neben die- schichte der jetzigen Entwicklung eine Ant- ser neuen Ebene bleiben die lokalen Ver- wort versucht werden. kehrsgesellschaften der drei Kreise als so genannte ‚Regieorganisationen’ erhalten, Im Sommer 2002 gab es ein Schreiben allerdings werden sie Kompetenzen und von RMV-Geschäftsführer Volker Spar- auch Personal an die Bestellerebene, ins mann an die drei Landkreise/Verkehrsge-

Der neue ZOV- Verkehrsdezernent und Wetterauer Landrat Rolf Gnadl

Foto:Wetteraukreis

20 HS Nr. 53 Mittelhessen aktuell sellschaften, in dem er die Nicht-Wahrneh- sen und strebe daher nach größeren Ein- mung bestimmter Funktionen der ÖPNV- heiten, so war dies auf einmal gar nicht Aufgabenträgerschaft durch die ZOV mo- mehr die Frage. Es ging vielmehr nur noch nierte und zugleich kritisierte, dass diese um das ‚Wie’ der Umsetzung. unzulässigerweise durch die lokalen Gesell- schaften wahrgenommen würden. Spar- Dabei war zunächst ziemlich unklar- und mann setzte am Beschluss der drei Land- intern auch keineswegs geregelt -, welche kreise von 1994/95 an, mit dem sie die Auf- Ebene künftig welche Funktionen wahr gabenträgerschaft nach dem ÖPNV-Gesetz nimmt. Selbst die verkehrspolitischen Spre- an die ZOV übertragen hatten. Dies ge- cher der Wetterauer CDU mochten sich mit schah damals, um die Möglichkeiten eines den neuen Gedanken nicht anfreunden und steuerlichen Querverbundes in einer neu maximal formal einige Korrekturen vor- unter dem Dach der ZOV entstehenden nehmen, inhaltlich aber lieber alles beim Holding, der OVVG, zu nutzen und damit Alten lassen. Laut den vorläufigen Beschrei- Geld für die Finanzierung des ÖPNV frei bungen soll die ZOV-Bestellerebene zu- zu schaufeln. Interessant war die Reaktion ständig sein für die Nahverkehrspläne (oder auf Sparmanns Vorstoß. Sowohl der den Nahverkehrsplan fürs ZOV-Gebiet), Vogelsbergkreis als auch der Kreis Gießen für die Ausschreibung von Verkehren, die äußerten in der von Beginn an juristischen Infrastruktur (Haltestellen, Bahnhöfe, aber Diskussion andere Auffassungen, die dar- auch beispielsweise dann, wenn es um die in schlossen, alles solle so bleiben wie es Teilkommunalisierung des Wetterauer ist, was auch juristisch vertretbar wäre. Schienennetzes geht) und für gemeinsames Auch der Wetterauer Landrat Gnadl äußer- Marketing und Strategien. Demgegenüber te sich in einer Sitzung des Haupt- und Fi- sollen die lokalen Nahverkehrsgesell- nanzausschusses ähnlich und betonte, dass schaften die Dinge regeln, die ‚näher am man das nicht so Ernst nehmen sollte. Kunden’ sind. Gemeint sind damit Aufga- ben wie Fahrpläne, Fahrgastzählungen, Dann passierte erstmal ein halbes Jahr Qualitätskontrolle, Kundenbetreuung, gar nichts (wenn man mal davon absieht, Beschwerdemanagement, Pressemitteilun- dass zwischenzeitlich die Linie 31 in kon- gen, Abrechnung lokaler Verkehre usw. zertierter Aktion zwischen RMV und WVG halbiert wurde), dann lag das The- Es mag nun der Gedanke aufkommen, ma plötzlich wieder auf dem Tisch, dieses dass dies alles nicht recht klar sei, insbe- Mal mit angeschoben vom Geschäftsfüh- sondere dann, wenn man sich vorstellt, wie rer der OVVG, Rainer Schwarz (CDU), das denn künftig gehen soll, wenn z. Bsp. früher Vize-Landrat im Wetteraukreis. Und der Wetteraukreis ein zusätzliches Zugange- plötzlich hatte sich auch die Richtung ge- bot von Nidda nach Frankfurt bestellen ändert. Dominierte vorher Abwehr die will. Wer gibt dann den Anstoß? Der Kreis- Haltung gegenüber dem Zentralisierungs- tag, die Wetterauer Verkehrsgesellschaft vorstoß von Sparmann, dem unterstellt oder die Bestellerorganisation bei der wird, er hätte es schon lange satt, im RMV ZOV? Und wer bezahlt das dann, wie wird mit so vielen Kleinen verhandeln zu müs- das verrechnet, so dass der Vogelsberg und

HS Nr. 53 21 Mittelhessen aktuell

Gießen davon nicht betroffen sind? Auf mit ÖPNV-Fragen im Zweckverband be- Grund dieser ziemlich unklaren Situation schäftigt, die bis dato dort fast keine Rolle wurde vom Kreistag des Wetteraukreises spielten. Daneben sollen weiterhin die Auf- auf Antrag der Grünen beschlossen, dass sichtsräte der lokalen Nahverkehrsgesell- Landrat Gnadl eine Ablauforganisation schaften erhalten bleiben, obwohl sie eini- der künftigen Aktivitäten innerhalb der ges an Kompetenz verlieren. Darüber hin- nun fest gezurrten Neuorganisation vor- aus sprach Landrat Gnadl kürzlich davon, zulegen hat. dass, um das neue Verkehrsdezernat zu be- Da es sich beim Verkehrsdezernat des gleiten, auf Ebene der Kreise wiederum ZOV um eine weitere ‚abgeleitete’ Instituti- Kommissionen gegründet werden sollen, on handelt, stellt sich auch die Frage nach in denen sich dann lokalpolitischer ÖPNV- den politischen Einfluss- und Kontroll- Sachverstand organisiert. Mit dieser Idee möglichkeiten. Auf Ebene der ZOV wurde stieß Gnadl auf einigen Unmut und den nun ein Verkehrsausschuss gebildet, der sich Vorwurf der ‚Kommissionitis’.

Karikatur: Jürgen Janson

22 HS Nr. 53 Mittelhessen aktuell

Der Kommentar: Politische Transparenz geht verloren Nach meinem Eindruck ist der Zusammenschluss ein Werk der ‚Macher’ ganz oben, insbesondere von Landrat Gnadl, von Volker Sparmann, beide assistiert von OVVG-Geschäfsführer Rainer Schwarz. Dabei ist die jetzt gefundene Form mit Sicherheit ein am politisch Möglichen ausgerichteter Kompromiss. Die Alternativen wären gewesen: einerseits die Dinge, die juristisch in Rede standen, bloß formal zu regeln, ansonsten die Strukturen zu belassen. Die andere: die lokalen Nahverkehrsgesellschaften abzuschaf- fen und nur eine bei der ZOV einzurichten. Soweit wollte/konnte jetzt noch niemand gehen, es kann aber sein, dass es mittelfristig darauf hinaus läuft und daher die Neuorganisation als Zwischenschritt auf dem Weg dorthin zu sehen ist.

Gnadl mag zu Gute gehalten werden, dass er auf Grund der frustigen Erfahrung um die Abbestellung der Bahnlinie Wölfersheim-Hungen und der ungedeihlichen Doppelzuständigkeit der Kreise Gießen und Wetterau das Heil in einer ‚überlokalen’ Organisation sucht, unter der es zu einer Teilstilllegung womöglich nicht gekommen wäre.

Dennoch bleibt ein höchst unklares Bild, über das selbst die politisch Verantwortlichen kaum Auskunft geben können, die in den jeweiligen Gremien - und das sind die der ZOV, die nach dem Abtretungsbeschluss 1994/95 alleiniger Aufgabenträger ist - die Hand für diese Neuorganisation gehoben haben.

Es wird sich nun zeigen müssen, wie Gnadl sich das Spiel der Kräfte in Zukunft vorstellt. Verheerend fände ich das mögliche Resultat, dass die öffentliche Angelegenheit ÖPNV künftig nur noch in abgeleiteten Gremien diskutiert und entschieden wird, die dem Einfluss und Einblick der Öffent- lichkeit und der immerhin noch direkt von den Bürgerinnen und Bürgern gewählten Lokalpolitiker- und politikerinnen entzogen sind.

Michael Rückl Mitglied des Aufsichtsrats der Wetterauer Verkehrsgesellschaft

HS Nr. 53 23 Lumdatalbahn aktuell

LB AG baut Bahnsteig wieder auf (fl) Im Staufenberger Stadtteil Daubringen entsteht an der Lumdatalbahn mo- mentan wieder ein Bahnsteig. Ziel ist, die Anlage an den beiden Fahrtagen 24.08. und 07.09.2003 erstmals zu nutzen. Ansonsten würde der Ein- und Ausstieg an dieser Stelle nicht genehmigt werden. Es entsteht eine Bahnsteigkante von ca. de Investitionen für die übliche „Bahn- 80 Metern Länge (im Endausbau) und 55 steigmöbelierung“ getätigt zu werden. Zur cm Höhe. Der Einstieg von diesem Bahn- Zeit werden in der unmittelbaren Umge- steig aus stellt sich bequemer dar als an vie- bung des Haltepunktes sowohl neue Wohn- len im Regelbetrieb befindlichen Stationen wie auch Gewerbebauten, vor allem für den mit z.T. deutlich niedrigeren Kantenhöhen. Einzelhandel, erstellt. Staufenberg entwik- Da auch die Bahnsteigbeleuchtung noch kelt das nördlich an die Schienenstrecke vorhanden ist, bräuchten in Daubringen bei sowie an die zukünftige Umgehungsstraße einer Aufnahme des Schienen-Personen- anschließende Gelände zur „Vitalen Mit- nahverkehrs zunächst nur kleine ergänzen- te“ der aus mehreren verstreuten Teilen Mit einem Minibagger wurden Anfang August die Betonplatten zwischen die eingerammten Schienenprofile eingebracht Foto: M. Laux

24 HS Nr. 53 Lumdatalbahn aktuell

Der neue Bahnsteig aus Richtung Bahnübergang gesehen. Noch fehlt die Bahnsteigdecke aus feinem Split

Foto: M. Laux bestehenden Stadt. Die Erschließungswirkung der Station steigt damit von Jahr zu Jahr.

Der Bahnsteig wird ganz überwiegend in Ei- genleistung der LB-Akti- ven aufgebaut. Lediglich die Altschienen sind durch die Fachfirma Fahrtag werden die historischen Schienenbus- „Hering Bau“ ins Erdreich gerammt wor- se der OEF zum Einsatz kommen, beim den. Schmaadleckermarkt dagegen ein moderne- res Fahrzeug. Neue Broschüre Damit sich die betriebsfähige Strecke Da die vorhandenen Werbemedien der nach der angestrebten Übernahme recht Lumdatalbahn AG veraltet waren, wird in bald erweitern lässt, geht im oberen Ab- diesen Tagen eine neue Broschüre erschei- schnitt die Entfernung des Bewuchses vor- nen. Sie listet die Vorteile des Schienen- an. Die Arbeiten der vergangenen Saison verkehrs gegenüber der Busbedienung auf, konzentrierten sich auf den Bereich Treis. nennt Beispiele aus vergleichbaren Regio- Von der Bevölkerung wird die gepflegt wir- nen, stellt das Haltestellen- und Bedie- kende Trasse positiv aufgenommen. nungskonzept der LB AG vor und erläu- tert die Aktivitäten und Ziele der Aktien- Einladung zur Werksbesichtigung gesellschaft. Das Faltblatt erscheint in ei- Am Freitag, den 26. September ner Auflage von 10.000 Stück. 2003 ab 13 Uhr, lädt die LB AG ein zu einer Besichtigung der VRD-Europ (ex Zwei Fahrtage Didierwerke) in Mainzlar ein. Treff- In diesem Jahr besteht an mindestens zwei punkt ist um 13 Uhr am Werkstor. Tagen die Möglichkeit, das derzeit betriebs- Eine vorherige Anmeldung ist erfor- fähige Teilstück der Lumdatalbahn von Lollar derlich, da die Teilnehmerzahl auf 20 bis Mainzlar zu befahren. Am Autofreien Personen beschränkt ist. Anmeldung Sonntag im Lumdatal (24.08.2003) und zum bitte per Fax (06406 73042) oder Schmaadleckermarkt in Lollar (07.09.2003) Email an [email protected] fahren die Züge im Stundentakt. Beim ersten

HS Nr. 53 25 Rhein-Main aktuell

Anzeige HUK (wie letztes Mal)

26 HS Nr. 53 Rhein-Main aktuell

Frankfurt: Eröffnung des Betriebshofes Ost (ac) Am 12. Juli 2003 wurde der Betriebshof Ost mit einem großen Fest offiziell seiner Bestimmung übergeben. Bereits seit 6. Juli erfolgen von hier aus die Wagen- einsätze für die U-Bahn-Linien U4, U5, U6 und U7 sowie die Straßenbahnlinien 12 und 14. Der Betriebshof Süd (Sachsenhausen) und die Abstellanlage Bornheim wurden gleichzeitig aufgegeben und der Betriebshof Eckenheim zur Wagenab- stellanlage degradiert. Prominenz, wie rechts Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth, bei der Eröffnung

Viele der Abstellgleise wurden als Rasen- gleis verlegt. Auch wurde es der Verkehrs- gesellschaft Frankfurt zur Auflage ge- macht, die alte Fließwasserverbindung zwischen dem Enkheimer Ried und dem Ostparkweiher wieder herzustellen. Der neue Betriebshof liegt sehr ver- kehrsgünstig mit direktem Anschluß an Um den Betriebshof, der im Frankfur- die B- und C-Strecke der U-Bahn. Insge- ter Grüngürtel liegt, hatte es jahrzehntelan- samt wurden 50 Weichen und 11,1 Kilome- ge Kämpfe gegeben. Die seit 1976 beste- ter Gleise verlegt. Sechs Hallen- und 16 Ab- henden Pläne, damals unter der Bezeich- stellgleise sind vorhanden. nung "Betriebshof Sausee", mußten daher geändert und etwas redu- ziert werden. Der neue Betriebshof schmiegt sich jetzt an die neue Auto- bahn A661 an.

Mit Feuerwerks- fontainen wurde der Betriebshof eröffnet

Fotos: A. Christopher

HS Nr. 53 27 Rhein-Main aktuell

Stadtbus für Dietzenbach Mit S-Bahn-Start auch Änderungen mit regionalen Busverkehr (og) Die Stadt Dietzenbach im Kreis Offenbach erhält ab 14. Dezember 2003 ein völlig neues und erheblich aufgewertetes Angebot im Öffentlichen Personen- nahverkehr. Das S-Bahn-Netz im Rhein-Main-Verbundraum wird mit zwei Linien- verlängerungen in den mittleren und Ostkreis Offenbach vervollständigt. Dietzenbach ist neuer Start- und Endpunkt der S2, die dann umsteigefrei Ver- bindungen nach Offenbach, Frankfurt und weiter Richtung Niedernhausen her- stellt. Gleichzeitig mit der S-Bahn-Eröffnung tags von ca. 5.30 bis 18.00 Uhr. Im geht ein neues Stadtbussystem in Diet- Anschluss bis ca. 1.00 Uhr sowie an Sonn- zenbach an den Start, das nicht nur neue und Feiertagen fährt das Anruf-Sammel- Chancen innerstädtischer Mobilität eröff- taxi. Außerdem werden montags bis frei- net, sondern auch im Verbund mit der tags zwei Frühkurse ab 4.00 und 4.30 Uhr Schiene und den kreisweiten Buslinien die zur S-Bahn angeboten, so dass der Frank- "Transportkette" von Haustür zu Haustür furter Flughafen bequem vor 6.00 Uhr er- schließen soll. Mit dem neuen S-Bahn-An- reichbar ist. gebot ergeben sich auch erhebliche Verän- Es sollen sogenannte "Midi-Busse" ein- derungen im regionalen Busnetz. gesetzt, die etwas kürzer und etwas schma- ler als die bekannten Linienbusse sind. Ins- In der Stadt mit 33.000 Einwohnern star- gesamt 4 Busse verkehren tagtäglich, ein ten am 14. Dezember zwei Stadtbuslinien, 5ter Bus steht als Reserve zur Verfügung. die halbstündlich verkehren werden. Die Die Fahrzeuge sind neu, komfortabel, beiden Linien bedienen die zentrale Hal- geräusch- und schadstoffarm. Mit ihrem testelle Dietzenbach Mitte sowie den Bahn- äußeren Erscheinungsbild sind sie sofort als hof Steinberg. Dort sind sie miteinander Stadtbus zu erkennen. verbunden. Die Busse der Linie 56 fahren ab Steinberg ohne großen Aufenthalt als Wegen langer Lieferfristen stehen die Linie 57 weiter. Ebenso umgekehrt, ein neuen Busse erst im Laufe der Osterferien Umsteigen ist nicht erforderlich. 2004 zur Verfügung. Bis dahin werden an- dere, neuwertige Fahrzeuge eingesetzt, die Die Stadtbusse fahren montags bis frei- in ihrer Qualität den Neuen kaum nachste- tags von ca. 5.00 bis 21.30 Uhr und sams- hen sollen.

28 HS Nr. 53 Rhein-Main aktuell

HS Nr. 53 29 Rhein-Main aktuell

Connex gewinnt Busnetz im Ostkreis Offenbach (fl) Wenn am 14.12.2003 die S-Bahnen in den Rodgau wie geplant an den Start gehen, geht auch ein für zunächst drei Jahre neu konzipiertes Busnetz in Betrieb. Die Ausschreibung für die ca. 1,354 Millionen Nutzwagenkilometer pro Jahr gewann die zu Connex gehörende Alpina-Verkehrsgesellschaft Rhein Main. Die vier Buslinien des Linienbündels mit Zubringerfunktion zur S-Bahn verkehren in den Bereichen Mainhausen, Obertshausen und Hanau sowie zum Frankfurter Flughafen. Nach drei Jahren werden die bis dahin kehrsunternehmen braucht daher für den gewonnen Erfahrungen in eine erneute begrenzten Zeitraum keine Neufahrzeuge Ausschreibung einfließen. Die von vorn- zu beschaffen, es genügen Niederflurbusse herein vorgesehene Testphase basiert auf mit Rollstuhl-Rampe. Erfahrungen mit der Inbetriebnahme der S-Bahnlinien 3 und 4 nach Darmstadt. Die Für die Verkehrsgesellschaft Untermain als Ausschreibung des Übergangsnetzes erfolgt bisherige Betreiberin des Busnetzes bedeu- nicht nach den RMV-Richtlinien für län- tet der Verlust der Ausschreibung einen her- gerfristig zu vergebende Linienbündel, so ben Rückschlag, da bereits durch die S-Bahn- dass beispielsweise keine Klimatisierung Inbetriebnahme schienenparallele Leistun- der Fahrzeuge erforderlich ist. Das Ver- gen in erheblichem Umfang entfallen.

Taunusbahn: Neue Zugzielanzeiger in Grävenwiesbach (gm, jl) In der Vergangenheit ist es bei den Fahrgästen der Taunusbahn im Bahn- hof Grävenwiesbach immer wieder zu Verwechslungen der beiden Bahnsteige gekommen. In den Abfahrtsplänen des Bahnhofs waren keine Gleisangaben aufgeführt. Bei Tag schlecht lesbar: Neuer Stellte sich der nicht ortskundige Fahr- Zugzielanzeiger in Grävenwiesbach gast auf den Bahnsteig, konnte es passie- ren, dass der Zug auf dem gegenüberlie- genden Bahnsteig einfuhr. Ein Wechsel des Bahnsteigs war dann teilweise nicht mehr möglich, da eine Fussgängerschranke den Zugang zum hinteren Bahnsteig regelt.

Bereits seit einigen Monaten befinden sich auf den Bahnsteigen neue Zugzielan- zeiger, die den Reisenden nun den richti- gen Weg zu den abfahrenden Zügen wei-

30 HS Nr. 53 Rhein-Main aktuell

Zugzielanzeiger und Taunusbahn in Grävenwiesbach: Noch kein eingespieltes Team sen. Gegenüber den altbekannten mecha- Die neuen Anzeigen können bei Verspä- nischen Anzeigern mit bedruckten Fall- tungen auch direkt vom Stellwerk in blättern sind die neuen mit einem von hin- Usingen aus programmiert werden. Aller- ten beleuchteten elektronischen Display dings hat im Verspätungsfall der Fahrdienst- ausgestattet. Während die Anzeigen am leiter im Stellwerk schon mit den Verspä- Abend gut lesbar sind, kann man bei di- tungsfolgen genug zu tun und kann sich rektem Sonnenschein kaum etwas erken- nicht auch noch um die Programmierung nen, da der Kontrast zu gering ist. Bei der der Anzeigen kümmern. großen Hitze in den vergangenen Sommer- wochen zeigten sich Ausfallerscheinungen. Auftretende Verspätungen bzw. Zug- ausfälle werden den wartenden Fahrgä- Leider sind die Anzeigen lediglich zeit- sten somit nicht mitgeteilt. Damit konter- gesteuert und nicht an ein Zugmeldesystem kariert das neue System den eigentlichen gekoppelt. Kurze Zeit nach der planmäßi- Zweck, die Fahrgäste, gerade bei Verzö- gen Abfahrt des Zuges erlischt das Display gerungen im Betriebsablauf, besser zu in- automatisch und zeigt später den nächsten formieren. Zug an, obwohl der verspätete Zug even- tuell noch gar nicht abgefahren ist.

HS Nr. 53 31 Rheingau-Taunus aktuell

„Vectus“ - Betreiber für das „Westerwaldnetz“ stellt sich vor (hpg/gh) Am 23. Juli 2003 haben die Hessische Landesbahn GmbH (HLB) und die Westerwaldbahn GmbH (Weba) den Gesellschaftsvertrag für das gemeinsa- me Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) unterschrieben. Ab dem Fahrplan- wechsel im Dezember 2004 soll das neue EVU alle -Zugleistungen im sogenannten Westerwaldnetz erbringen. Als Unternehmensname wurde Vectus Verkehrsgesellschaft mbH gewählt, Firmensitz wird Limburg (Lahn) sein. Anlässlich der Pressekonferenz zur die Hessische Landesbahn und die Wester- Unternehmensvorstellung am 17. Juli in waldbahn für einen Kunstnamen entschie- Diez erläuterte Horst Klein die Namens- den, nämlich für Vectus Verkehrsgesell- findung. Erste Überlegungen gingen natür- schaft mbH. Das Wort hat seinen Ursprung lich in die Richtung, einen Bezug zu der in der lateinischen Sprache und bedeutet durchfahrenen Region zu finden, wie dies „gefahren werden“. Es soll auf die Fortbe- z.B. bei der Westerwaldbahn oder der wegung mit der Bahn hinweisen und er- Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn der Fall gibt in Zusammenhang mit dem Namen ist. „Ein einheitlicher, geographischer Be- der Triebwagen CORADIA - was „durch zug war aber aufgrund der verschiedenen die Region“ bedeuten soll - einen gewissen Naturräume Westerwald, Taunus und Sinn. Lahntal nicht zu finden oder hätte nur Tei- le des Verkehrsgebietes umfassen können.“ Befahren werden die Strecken mit mo- Eine andere Idee hatte mit dem Herzog- dernen Dieseltriebfahrzeugen vom Typ tum Nassau, das nach dem Wiener Kon- CORADIA LINT 27 und 41, von denen gress 1815 nahezu deckungsgleich war mit inzwischen über 200 an neun Kunden in den Regionen, die zukünftig von der neu- Deutschland, den Niederlanden und Dä- en Gesellschaft bedient werden sollen, hi- nemark verkauft werden konnten und 100 storische Bezüge aufgegriffen. Nicht zu- im Einsatz sind. Insgesamt 28 Dieseltrieb- letzt deshalb, weil es bereits einige Ver- wagen wurden am 12. Dezember 2002 bei kehrsunternehmen gibt, die den Begriff ALSTOM LHB in Salzgitter bestellt. Die Nassau im Namen führen, wurde dieser Niederflurfahrzeuge bieten neben einer Denkansatz verworfen. Ein im nördlichen komfortablen Ausstattung einen barriere- Westerwald von der regionalen Zeitung freien Zugang für mobilitätseingeschränkte begleiteter Wettbewerb hatte dennoch eine Fahrgäste. Die Fahrzeuge zeichnen sich Gewinnerin: Für den Namen SINUS (Sie- durch große Laufruhe, Klimatisierung, be- gerland-Taunus) gab es eine ICE-Freifahrt queme Sitze mit Armlehnen und genügend über die Neubaustrecke, aufgrund der Beinfreiheit aus. Gepäck und Fahrräder Menge gleichnamiger Firmen aber leider können im Mehrzweckbereich mitgeführt keine Verwendung des Vorschlages. werden, der gegenüber den 628 der DB allerdings weniger Platz bietet. Ob dies auf Nach intensiver Diskussion haben sich den touristisch stark nachgefragten Zügen

32 HS Nr. 53 Rheingau-Taunus aktuell

im Lahntal aus- reicht bleibt ab- zuwarten. Ein Novum in der Region wer- den die Fahrscheinauto- maten in den Triebwagen sein, die mittels GPS den Standort lo- kalisieren und den jeweils pas- senden Tarif ver- kaufen können. Eine Bedingung der Ausschrei- bung war es, zu- künftig 25 Pro- zent der Züge mit Zugbeglei- tern zu besetzen. Damit wird auch auf den Wester- waldstrecken wieder mehr Ser- vice möglich. Das Unter- nehmen wird ab Sommer 2003 siebzig Mitarbei- ter als Lokführer und Zugbegleiter einstellen - be- vorzugt werden dabei gut ausge- bildete Leute aus „Vogelschwingen stehen für Leichtigkeit, die Farbe grün für die Region. der Region. We- Ein eindeutiges Design zeugt von einer Geradlinigkeit, die in die Zukunft gen der Über- weist. Wellen bezeugen, dass auf Veränderungen flexibel und schnell nahme von War- reagiert wird“, meint zumindest die Agentur, die das „Corporate-Design“ tungsarbeiten an für vectus entworfen hat. den Triebwagen

HS Nr. 53 33 Rheingau-Taunus aktuell

Fotomontage des CORADIA LINT 41 Abbildung: ALSTOM verhandelt „vectus“ derzeit noch mit DB- Verkehrsgesellschaft bezeichnet, wird es Regio. Die Nutzung der vorhandenen nach Aussage von Peter Berking, Geschäfts- Werkstätten in Limburg könnte den kosten- führer der HLB, ausschließlich im SPNV aufwändigen Bau eines neuen Betriebs- tätig und hat keine Ambitionen in der hofes ersparen und Arbeitsplätze sichern. Durchführung von Cargo- oder Bus- Obwohl sich das neue Unternehmen als leistungen.

Änderungen bei Anruf-Sammel-Verkehren (gh) Im Rheingau-Taunus-Kreis gab es einige Änderungen bei den Anruf-Sammel- Verkehren, die sämtlich durch Finanzierungsprobleme der beteiligten Kommu- nen verursacht waren. Anruf-Sammelbus Hünstetten nach dem Ende des regulären Busverkehrs Das bisherige Anruf-Sammel-Taxi sowie an Sonn- und Feiertagen ab 8 Uhr Hünstetten (Linie 405) stellte zum Fahr- bis Mitternacht Fahrten im Stundentakt planwechsel im Dezember 2002 seinen zwischen den Hünstetter Ortsteilen und der Betrieb ein. Samstags wurden bis dahin Stadt Idstein angeboten. Die gute Nutzung

34 HS Nr. 53 Rheingau-Taunus aktuell des Angebotes, vor allem in den Abend- werde ausreichen, um das Fahrgastauf- stunden, ließen die Kosten in die Höhe kommen zu bewältigen. schnellen, da dem Taxiunternehmer der Differenzbetrag zu den normalen Taxi- Da das Regierungspräsidium untersagt preisen gezahlt werden musste. hat, das System als Buslinie fortzusetzen, hat die Stadt beim Kreis eine Mietwagen- Die Gemeinde hat daraufhin die Kon- konzession beantragt. Dies bedeutet auch, zession für die Linie 405 selbst erworben dass der Komfortbus nicht mehr Teil des und einen ortsansässigen Busunternehmer Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) ist, mit je vier Fahrten samstags sowie sonn- womit auch die Bindung an dessen Tarif- und feiertags in den Abendstunden beauf- und Beförderungsbedingungen entfällt. So tragt. Es wird ein Kleinbus eingesetzt. Die kann die Stadt den Fahrpreis nun selbst Fahrten müssen eine Stunde vor Fahrtan- bestimmen. Außerdem muss die Stadt die tritt angemeldet werden. Es wurde verein- Einnahmen aus dem Komfortbus-Betrieb bart, dass ein Standard-Linienbus eingesetzt nicht mehr zur Verrechnung an den RMV wird, wenn die Kapazität des Kleinbusses überweisen, sondern kann sie verwenden, nicht ausreicht, welches auch bereits des um ihre eigenen Kosten zu decken. öfteren eintrat. Es gilt nach wie vor der RMV-Tarif, wobei allerdings ein Zuschlag zu zahlen ist. Am 1. Juni 2003 wurde das Jeder Nutzer, gleich ob er einen gültigen Angebot auf Wunsch der Bevölkerung auch RMV-Fahrschein hat oder nicht, zahlt ein- auf Freitagabend ausgeweitet. heitlich 1,25 Euro pro Fahrt. Unverändert bleiben die Bedienzeiten (montags bis frei- Komfortbus Taunusstein tags von 14 bis 24 Uhr sowie samstags und sonntags von 8 bis 24 Uhr) sowie der aus- In Taunusstein verkehrt seit einigen Jah- gewiesene Fahrplan der Linie 504. ren mit großem Erfolg der Komfortbus. Noch 2001 hatte die Stadt für den Komfort- Hohensteiner Busje bus insgesamt rund 240.000 Euro ausge- geben. Die stetig wachsenden Kosten wa- Andere Wege ist man von Anfang an in ren Folge des Systems, bei dem die Stadt der Gemeinde Hohenstein gegangen. Nach jede Fahrt des Komfortbusses bezuschusste. einigen Versuchen startete man im Jahr Jeder zusätzliche Fahrgast verursachte so 2002 das Hohensteiner Busje, welches in weitere Kosten. den ersten neun Monaten rund 13.000 Fahrgäste befördert hat. Diese stolze Bilanz Künftig soll weniger als die Hälfte des legte Bürgermeister Hans-Jürgen Finkler Geldes ausreichen, um den Betrieb aufrecht vor. Der Verkehr der gemeindeeigenen zu erhalten. Bürgermeister Michael Hof- Buslinie wird mit eigenem Fahrzeug und nagel rechnet mit jährlichen Kosten von eigenen Fahrern durchgeführt. RMV-Fahr- 18.000 Euro für die Zentrale sowie 95.000 scheine werden nicht anerkannt. Das Busje Euro für den Fahrzeugbetrieb. Dafür ste- wird vor allem an den beiden „Vormittags- hen zukünftig nur noch zwei statt bisher tagen“ Montag und Donnerstag intensiv drei neunsitzige Busse zur Verfügung. Dies von Hohensteiner Senioren genutzt.

HS Nr. 53 35 Südhessen aktuell

Schüler-Jahreskarte startet im Main-Taunus-Kreis (fl) Im Main-Taunus-Kreis wird zum beginnenden Schuljahr 2003/2003 die neue Schüler-Jahreskarte im RMV angeboten. Sie gilt vom 01.08. bis zum 31.07. des Folgejahres. Die Ausgabe der Karte im Main-Taunus-Kreis (wie auch im Wetterau- kreis) gilt als Pilotprojekt. Verbundweit ist sie ab 2004/2005 vorgesehen. Als Jahreskarte gilt sie auch in den Feri- Ganzjährige Schülerabos sind bereits seit enzeiten, dann sogar im gesamten Kreis- einigen Jahren im Verkehrsverbund Rhein- gebiet - unabhängig von der gekauften Ruhr erfolgreich am Markt. Schülerinnen Tarifstufe. Ähnlich wie bei den übrigen Jah- und Schüler lernen damit die Angebote des reskarten ist eine Bezahlung wahlweise in öffentlichen Verkehrs auch außerhalb ih- Raten oder auf einmal vorgesehen. Die rer üblichen, meist überfüllten „Schulroute“ Einmalzahlung gewährt 2% Skonto und kennen. gibt „Sicherheit“ vor zwischenzeitlichen Preiserhöhungen. So gewinnt man die Kunden von mor- gen. Außerdem werden die Busse und Gegenüber der bislang schon im Main- Bahnen in den Ferienzeiten besser ausge- Taunus-Kreis als Jahresabo angebotenen lastet, und den Eltern und der Umwelt Schulzeit-Karte erhöht sich der Preis um ca. bleibt manches Hin- und Herfahren zwi- 5%. Die Schulzeit-Karte war dafür nicht in schen Wohnort, Schwimmbad und Kino den Ferien gültig. erspart.

Südhessen: Bahnhof Heppenheim wird saniert (fl) Am 03.07.2003 begann offiziell der Umbau und die Modernisierung des Bahn- hofs Heppenheim. Mit einem Aufwand von 8 Millionen Euro wird ein neuer Busbahnhof angelegt und der Vorplatz erhält ein neues Ambiente. Park + Ride- und Bike + Ride - Anlagen ergänzen das Angebot.

Die Fußgänger-Unterführung zu den recht. Gefördert wird der Umbau durch das Gleisen wird neu gebaut. Sie wird so ange- Land Hessen, durch das Bundesschie- legt, dass ein Zugang von beiden Stadt- nenwege-Ausbaugesetz sowie durch die seiten her möglich ist. Die Westseite wird Stadt Heppenheim. Selbstverständlich ver- für Park + Ride genutzt und gilt ferner als bleibt auch ein Eigenanteil der Deutschen Fläche zur weiteren Stadtentwicklung. Bahn AG. Zu den Planungskosten trägt die Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH Die Bahnsteige werden erhöht und auf bei. 270 Meter Länge ausgebaut. Alle Anlagen werden durch Rampen, taktile Leitstreifen Heppenheim ist Hessentagsstadt 2004. etc. Seh- und Mobilitätsbehinderten ge-

36 HS Nr. 53 Hessen aktuell

Zugbegleiter bleiben an Bord?! RMV: Kundenbetreuung mit der DB vertraglich geregelt / "Service muss an erster Stelle stehen" (hpg) Wenn Volker Sparmann als Geschäftsführer des RMV in einer Presse- meldung vom 11. Juli 2003 sagt: "In allen lokbespannten Zügen im RMV-Gebiet bleibt es dabei: Zugbegleiter sind mit an Bord" kennt er die geübte Praxis von DB Regio offensichtlich nicht. Seit dem 15. Juni 2003 werden Doppel- den Reisende ohne Fahrkarten ganz stockzüge zwischen Limburg und Frankfurt einfach’umgehen’ können." Kröger räum- "im fliegenden Wechsel" nur noch auf Teil- te ein, dass DB Regio diesen Test im Vor- abschnitten mit Zugbegleitern besetzt. Auf feld mit dem RMV nicht abgestimmt habe. unsere Nachfrage sagte DB-Pressesprecher Demgegenüber erklärt der Pressesprecher Gelfo Kröger, dass DB Regio in einem des RMV, Peter Vollmer, dass es eine An- Pilotprojekt noch bis Ende August teste, ob frage der DB Regio AG gegeben habe, die es nicht sinnvoller ist, Doppelstockzüge auf mit Schreiben vom 11. Juni vom RMV- Teilabschnitten für eine optimale Fahr- Geschäftsführer Volker Sparmann abschlä- kartenkontrolle mit zwei Zugbegleitern zu gig beschieden wurde. besetzen und dafür in Passagen mit "wenig Betrieb" auch mal ohne zu fahren. "Es Für den RMV ist der Verzicht auf Zug- macht wenig Sinn", so Kröger, "wenn begleiter in lokbespannten Zügen allein durchgehend ein Zugbegleiter an Bord ist, schon wegen der Mitfahrt von mobilitäts-

Sollen auch in Zukunft mit Zugbegleitern fahren: Doppelstockzüge der Deutschen Bahn

HS Nr. 53 37 Hessen aktuell eingeschränkten Personen nicht denkbar. Wagenzügen vereinbart hat, werde man - Gerade die RMV-Linie 20 Frankfurt - Lim- erklärte die Presseabteilung des RMV auf burg ist aufgrund der Initiative des Landes unsere Nachfrage - "diesbezüglich dringend Hessen, der DB und des RMV zu 100 Pro- nachhaken". zent mit fahrzeuggebundenen Einstiegs- hilfen ausgestattet worden. "Hier Kunden- Der Verkehrsverbund verspricht sich betreuer im Nahverkehr zu streichen, wäre von den mitfahrenden Zugbegleitern nicht ja geradezu absurd und würde zu Recht nur, dass sie die Fahrkarten kontrollieren. Behindertenverbände alarmieren", so Pe- "Wie bisher sollen sie Auskünfte geben und ter Vollmer abschließend. beim Einsteigen auch mal den schweren Koffer oder den Kinderwagen anheben." Offenbar wurde bei DB Regio auch Doch dazu ist es notwendig, dass die Zug- nicht bedacht, dass der Triebfahrzeugführer begleiter beim Halt an den Stationen auch bei einer Störung des "Technik•basierten auf dem Bahnsteig präsent sind. Selbst dies Abfertigungsverfahrens" (TAV) den Zug al- ist nach unseren Beobachtungen nicht die leine nicht mehr weiter fahren darf, solan- Regel. ge noch Reisende an Bord sind. So hatte beispielsweise am Sonntag, 29. Juni der In der Pressemeldung des RMV vom 11. erste Zug nach Limburg (Abfahrt 6.00 Uhr Juli wird RMV-Geschäftsführer Volker in Frankfurt Hbf) bereits bei der Abfahrt Sparmann abschließend wie folgt zitiert: eine TAV-Störung. Der Zug durfte daher "Generell muss sich die Bundespolitik mal nur ohne Fahrgäste bis Niedernhausen fah- überlegen, ob sie sich bei über 4,2 Millio- ren. Es dauerte allerdings ca. 20 Minuten, nen Arbeitslosen erlauben kann, aus Un- bis der Zug geräumt war, da ja kein Zugbe- ternehmen, die von ihr gesteuert werden, gleiter vor Ort war, der diese Aufgabe hät- Personalstellen wie die Zugbegleiter auszu- te wahrnehmen können und sich der Trieb- dünnen - Personal, das sich sicherlich be- fahrzeugführer offenbar alleine nicht durch- zahlt macht, wenn ich an die Abwehr von setzen konnte. In Niedernhausen kam mit Vandalismus und an den Zugewinn von dem Gegenzug planmäßig ein Zugbeglei- Fahrgästen denke." ter für diesen Zug und es durften wieder Während der Versuchsphase zwischen Reisende zusteigen, da nun der Fahrgast- Limburg und Frankfurt konnten zwei wechsel und ordnungsgemäße Verschluss Dienstposten eingespart werden. Wie hoch der Türen vom Kundenbetreuer kontrol- der Imageschaden durch ausgefallene oder liert wurde. Beinahe wöchentlich müssen verspätete Züge ist, lässt sich dagegen nicht auch im nachmittäglichen Berufsverkehr beziffern. Züge mit TAV-Störung geräumt werden, um dann als - vom RMV finanzierter - Leer- zug ihr Reiseziel zu erreichen.

Da der RMV in seinem Verkehrs- und Servicevertrag mit DB Regio AG den ge- nerellen Einsatz von Zugbegleitern in

38 HS Nr. 53 Hessen aktuell

InterConnex voll in NVV- und RMV-Tarif integriert (fl) In den beiden Zügen der durch Hessen fahrenden InterConnex - Linie wer- den die Verbundtarife von NVV und RMV voll anerkennt. Auch das Hessen- ticket ist gültig. Abstriche gibt es lediglich beim Semester-Ticket. Zwar berech- tigt es ebenfalls zur Fahrt im InterConnex, es wird jedoch ein Zuschlag in Höhe von 1,50 Euro erforderlich. Die Verbundfahrkarten sind am Auto- maten zu erwerben, während der Inter- Connex-Fahrschein im Zug verkauft wird. Für Fahrten innerhalb der beiden Verbund- gebiete gibt es keine InterConnex-Fahr- scheine.

NVV, RMV und Connex haben eine weitere Vereinbarung getroffen: Fahrgäste, die von außerhalb in das jeweilige Verbund- gebiet einreisen, können ab ihren Ankunfts- bahnhöfen im NVV- und RMV-Gebiet im jeweiligen Stadtbereich alle Busse, Straßen- bahnen und Regionalzüge benutzen, um ihr Ziel zu erreichen. Die InterConnex- Direkt nach Rostock: Interconnex in Fahrkarte gilt sogar als Tageskarte im je- weiligen Stadtgebiet, kann also für mehre-

In Hessen kann der Interconnex mit RMV- oder NVV-Fahrkarten zuschlagsfrei benutzt werden 2 Fotos: G. Moses

HS Nr. 53 39 Hessen aktuell re Fahrten genutzt werden! Dazu Walter das jeweilige Stadtgebiet beinhalten und Bensch, zuständig für Tarife beim RMV, nicht nur die lokale Weiterfahrt ab Ziel- in einer Presseerklärung: „ Diese Regelung bahnhof zum Endpunkt der Reise.“ lehnt sich an das RMV-Modell des City- Sinnvoll wäre es, wenn Connex etwas Tickets an, das schon vor Jahren für die mehr Werbung für seinen Zug mit den at- Stadt Frankfurt angeboten wurde. Die mit traktiven Tarifangeboten in Hessen betrei- Connex gefundene Lösung geht sogar dar- ben würde. Die Auslastung ist sogar in der über hinaus, weil deren Fahrkarten mit dem nachmittäglichen Hauptverkehrszeit zwi- Aufdruck ´plus Stadt´ den ganzen Tag über schen Gießen und Dillenburg eher mäßig.

Viele Verspätungen bei der S-Bahn Rhein-Main (fl) Die Deutsche Bahn AG berichtet von einer hohen Zahl an Baustellen und sonstigen Langsamfahrstellen im Bereich der S-Bahn Rhein-Main. Durch die Engstelle Citytunnel in Frankfurt übertrügen sich die Verspätungen auf das ge- samte Netz. Hauptsächliche Auslöser der Situation seien folgende Bau- und Langsamfahrstellen: S1, S2 Langsamfahrstelle zwischen Hier kommt es teilweise auch zu Ausfällen Frankfurt Höchst und Frankfurt Farbwer- der S9 auf der Teilstrecke Mainz-Kastel - ke Wiesbaden S1, S8, S9 Baustelle in Wiesbaden Ost. S3, S4, S5 Langsamfahrstelle zwischen

Auch die S9 (hier in Rüsselsheim) ist stark von den Verspätungen betroffen

40 HS Nr. 53 Hessen aktuell

Frankfurt Westbahnhof und Frankfurt Erfordernissen überlagert hätten. Rödelheim S5 Baustelle in der Nähe von Oberursel Die Vielzahl der sogenannten Langsam- fahrstellen wirkt sich auf die Pünktlichkeit Rückläufige Pünktlichkeit im gesamten Netz aus, weil in Frankfurt alle Nach Auswertungen des RMV haben die S-Bahn-Linien aufeinandertreffen und sich Pünktlichkeitswerte im S-Bahn-Netz in die- dann leicht Verspätungen übertragen. sem Jahr alle unterhalb der jeweiligen Die Vertreter der DB Netz AG sagten in Monatswerte der vier Vorjahre gelegen. Ge- einem Krisengespräch mit dem RMV zu, radezu dramatisch der Rückgang der Wer- mit Hochdruck die Langsamfahrstellen be- te um fast sieben Prozentpunkte innerhalb seitigen zu wollen. Der RMV will die Deut- von nur zwei Monaten auf 88,3 Prozent im sche Bahn beim Wort nehmen, dass Ende Juni 2003. Bereits jetzt sind fast so viele Zug- August und damit bis zum Ende der Som- kilometer im S-Bahnbereich ausgefallen merferien tatsächlich wie versprochen die wie im gesamten Vorjahr. größten Einschränkungen behoben sind. Ursache sind laut DB Netz AG zahlreiche Dazu wurde für Anfang September ein Baustellen an den Schienensträngen, wo- Folgetermin verabredet, um die Einhaltung bei sich unglücklicherweise lange geplante des von DB Netz vorgelegten Zeitplans zu Wartungsarbeiten mit unvorhergesehenen überprüfen.

Unterschiedliche Wertungen für Connex (fl) Der Verkehrskonzern Connex macht in Deutschland mit einem stetigen Wachstum auf sich aufmerksam. Neben der spektakulären Einführung eines Fern- zuges quer durch Deutschland gibt es vor allem im Norden des Landes eine Reihe von Regionalbahnen mit Connex als Betreiber. Daneben prangt das Logo auch auf einer Reihe von Stadt- und Regionalbussen, in Hessen u.a. in Limburg, Bad Homburg und Frankfurt. In einer Wertung der Stiftung Warentest vatisierung zählen darf, wird dagegen von vom Juli werden dem Unternehmen durch- teilweise gravierenden Qualitätsmängeln weg positive Leistungen bescheinigt. Sau- berichtet. In Großbritannien verliert berkeit und Service finden ebenso Aner- Connex South Eastern zweieinhalb Jahre kennung wie die Möglichkeit, Fahrkarten vor Vertragsende die Betriebslizenz für das schnell und unkompliziert im Zug zu er- dortige Teilnetz. Neben Qualitätsmängeln werben. Im Blick der Tester lag dabei die wird das drastische Vorgehen seitens der Interconnex-Route Gera - Berlin - Rostock, Aufsichtsbehörde auch durch einen hohen betrieben durch die Tochtergesellschaft Bedarf an Zuschussgeldern außerhalb der Ostmecklenburgische Eisenbahn. gesetzlich geregelten Subventionsleistun- In einigen Nachbarländern, wo Connex gen begründet. Die britische Bahnaufsicht teilweise schon länger im Geschäft ist und SRA wertet den Zuschussbedarf als Zei- sich durchaus zu den "Pionieren" der Pri- chen finanzieller Misswirtschaft.

HS Nr. 53 41 Hessen aktuell

Die Deutsche Bahn AG lernt - erhebliche Korrekturen am Preissystem (fl) Die Deutsche Bahn AG hat Konsequenzen aus der lautstarken Kritik am Ende 2002 reformierten Preissystem gezogen. Kernpunkte der Reform-Reform sind die Rückkehr zur gewohnten Bahncard mit 50-prozentiger Ermäßigung, die Flexibilisierung der Sparpreise sowie der Verzicht auf allzu rigide Storno-Rege- lungen. Die wichtigsten Tarifangebote im Über- Normalpreis 50-prozentige Ermäßigung . blick: Die kostenlose Mitnahme der eigenen Kin- der bis 15 Jahre ist möglich. Bahncard-Angebote Bahncard 100 - die persönliche Jahres- Bahncard 25 - für Gelegenheitsfahrer bie- netzkarte nennt sich jetzt "Bahncard 100". tet die Bahncard 25 einen günstigen Ein- Sie kostet in der 2. Klasse 3000 Euro pro steigerpreis von 50 Euro bzw. 100 Euro in Jahr bzw. 12 x 270 Euro pro Monat im Abo. der ersten Klasse. Die Ermäßigung auf den ICE-Sprinterzüge sind reservierungs- und Normalpreis beträgt 25 Prozent. Die Mög- aufpreispflichtig. Auch hier gibt es großzü- lichkeit, mit der Bahncard 25 nochmals er- gige Mitnahmeregelungen: Bis zu vier ei- mäßigte Sparpreise zu erwerben, läuft aber gene Kinder unter 15 reisen kostenlos mit. zum 30.09.2004 aus. Kinder von 15 bis 17 sowie Partner/innen der Bahncard-Kundin bzw. des Bahncard- Lebenspartner und Kinder (bis 18) des Kunden erhalten eine Bahncard 25 kosten- Bahncard-Kunden bzw. der Bahncard- los, wenn mindestens ein Kind im Haus- Kundin erhalten eine "vollgültige" Bahn- halt lebt. Die "Kandidaten" für die Bahn- card 25 zum Preis von nur 5 Euro. Bei ge- card 25 müssen im Bestellschein angege- meinsamen Reisen fahren Kinder unter 15 ben werden. Und es muss eine Kindergeld- analog der Familien-Regelung kostenlos bescheinigung vorliegen. mit. Darüber hinaus gilt eine erweiterte Mitnahmeregelung: Bis zu vier Personen Bahn.comfort - das Vielfahrer-Programm fahren mit dem Inhaber der Bahncard 25 bietet die gleichen Leistungen wie vor den zur Hälfte des bereits ermäßigten Tarifs. beiden Reformen. Die Vorteile sind häufig von geringem materiellen Nutzen. Auf der Bahncard 50 - sie ermäßigt den Normal- DB-Internetseite wird das Programm recht preis wie gewohnt um 50 Prozent, kostet treffend als "Dankeschön für Sie als treuen aber jetzt 200 Euro (2.Klasse) bzw. 400 Kunden" benannt. Euro (1.Klasse). Für Partner, Schüler und Studenten bis einschl. 26 Jahre, Senioren, Fahrpreise ohne Zugbindung und Erwerbsunfähigkeitsrentner und Schwerbe- Vorbuchung hinderte nach GdB 70 gibt es diese Bahncard zum halben Preis. Auch bis zu Normalpreis - es gilt weiterhin der Ende vier Mitfahrer erhalten eine gegenüber dem 2002 eingeführte degressive Normalpreis

42 HS Nr. 53 Hessen aktuell mit bis zu 25 Prozent Nachlass auf Lang- Sparpreis 50 - Für den Sparpreis 50 gibt strecken gegenüber dem alten Kilometer- es weiterhin die Wochenendbindung, sie ist preis. Beim Normalpreis fahren Kinder von aber etwas flexibler geworden. Die Hin- 6 bis 14 in Begleitung mindestens eines El- und Rückfahrt kann samstags oder sonn- tern- oder Großelternteiles kostenlos mit. tags am gleichen Tag erfolgen. Oder zwi- Dazu ist es erforderlich, vor Reiseantritt die schen Hin- und Rückfahrt liegt die Nacht Kinder auf der Fahrkarte einzutragen. von Samstag auf Sonntag.

Mitfahrerpreis - Wer eine Fahrkarte zum Der Mindestpreis beträgt für beide Spar- Normalpreis erwirbt, kann bis zu vier Mit- preise einheitlich 30 Euro in der 2. und fahrer zum halben Preis mitnehmen. Es gilt 45,20 Euro in der 1. Klasse. Neu ist der Um- aber ein Mindestpreis für Mitfahrerinnen tausch bzw. die Erstattung geregelt. Bis ei- bzw. Mitfahrer von 15 Euro bzw. 22,60 nen Tag vor Reiseantritt gilt grundsätzlich Euro je nach Wagenklasse. Die Kombina- eine Umtausch- bzw. Erstattungsgebühr tion von Mitfahrer- und Sparpreisen ist von 15 Euro. Am Reisetag ist es möglich, zulässig. eine Sparpreis-Zusatzkarte zu kaufen. Die- se kostet den Differenzbetrag zwischen Umtausch und Erstattung von Fahrkar- Spar- und Normalpreis zuzüglich einer ten zum Normalpreis oder zum Bahncard- Gebühr von 15 Euro. Preis ist vor dem ersten Geltungstag jeder- zeit kostenlos möglich. Ab dem ersten Geltungstag gilt eine Gebühr von 15 Euro. Reservierungen Sparpreise mit Zugbindung Einzelreisende reservieren eine Fahr- richtung mit Anschlüssen für 2,60 Euro. und Vorbuchung Familien mit Kindern unter 15 zahlen bis 5 Statt der bisherigen drei Plan- und Spar- Personen einheitlich 5,20 Euro pro Fahrt- Preise mit 10, 25 oder 40 Prozent Ermäßi- richtung gung gibt es jetzt nur noch zwei Angebote: Sparpreis 25 und Sparpreis 50. Beide gel- Plan & Spar Europa ten für Hin- und Rückfahrt, beinhalten eine Zugbindung sowie einen Mindestpreis und Für Belgien, Dänemark, Italien, Kroati- haben ein begrenztes Fahrkarten-Kontin- en, Luxemburg, Niederlande, Österreich, gent. Beide müssen jeweils drei Tage vor Polen, Schweiz, Slowenien, Tschechien und Antritt der Fahrt gekauft werden. Mitfah- Ungarn gibt es um 25 Prozent ermäßigte rer reisen zu den unter "Mitfahrerpreis" ge- Sparpreise mit Wochenend- und Zug- nannten Konditionen für die Hälfte des bindung sowie 7-tägiger Vorausbuchung. Sparpreises. Zusätzlich gewähren die genannten Länder für die 2. bis 5. Person einen Mitfahrer- Sparpreis 25 - Der Sparpreis 25 ist unab- Rabatt von bis zu 50 Prozent. Auch hier hängig vom Wochenende als Hin- und gelten die Mindestpreise wie bei den na- Rückfahrt in jeder beliebigen Tages- tionalen Sparpreis-Angeboten. kombination möglich.

HS Nr. 53 43 Hessen aktuell

Für Bahncard 25 und RAILPLUS-Inha- Niederlande und Tschechien gibt es Kon- ber werden die neuen Preise nochmals um tingente mit 40-prozentiger Ermäßigung 25 Prozent auf den deutschen und auslän- gegenüber dem Normalpreis sowie weite- dischen Strecken ermäßigt. ren 50 Prozent Mitfahrer-Rabatt für die 2. bis 5. Person. Selbstverständlich gilt auch Litauen, Lettland, Russland, die Ukrai- hier die Wochenend- und Zugbindung. ne und Weißrussland ermäßigen die Prei- Außerdem bedarf es einer 14-tägigen Vor- se teilweise bis über 30 Prozent. Hier gilt ausbuchung. jedoch RAILPLUS nicht. Plan & Spar Europa Plus Auch dieser Sparpreis ist mit der neuen Bahncard und RAILPLUS nochmals um Nach Belgien, Dänemark, Luxemburg, 25 Prozent zu ermäßigen!

Der Hessenschiene-Kommentar: Rundum verstanden Die Verantwortlichen der DB haben in den letzten acht Monaten sehr viel gelernt. Nahezu alle kritisierten Elemente des Preissystems wurden einer Verbesse- rung unterzogen. Dazu zählt allem voran die Bahncard 50. Ihr höherer Preis relativiert sich z.Zt. bereits durch den auf Langstrecken gesenkten Normaltarif. Denn Vielfahrer sind häufig auch Langstreckenfahrer. Die ärgerlichen Storno- gebühren sind auf ein erträgliches Maß gesenkt worden: Niedrig genug, um ungewollte "Verpasser" des gebuchten Zuges nicht über Gebühr zu bestrafen, hoch genug, um Missbrauch durch Mehrfachbuchungen oder "Fahrkartenhandel" zu unterbinden. Wer sich mit dem neuen Preissystem intensiv beschäftigen mag, findet durch die Kombination von Sparpreisen, Mitfahrer-Regelungen und dem teilweise günstigeren Grundpreis phantastische Sparmöglichkeiten. Wer dazu keine Zeit aufbringen kann oder will und darüber hinaus flexibel sein muss, bekommt mit der Bahncard 50 immer noch ein solides Grundangebot.

Die hoch gelobten "Billigflieger" haben da weitaus rigidere Regelungen. Und stehen dennoch in der Gunst der Verbraucher weit oben. Vielleicht liegt das mit daran, dass ein Mr. O´Leary so perfekt auf der Klaviatur der öffentlichen Meinung spielen kann. Das kann nicht jeder. Muss auch nicht jeder können. Es genügt schon, auf überflüssiges Poltern à la Mehdorn zu verzichten. Spätestens zu dem Zeitpunkt, wo allen Beteiligten klar ist, dass man doch ein gutes Stück zurück rudern muss.

Friedrich Lang

44 HS Nr. 53 ++Streckentelegramm+++stop+++Streckentelegramm+++stop+++Str

Lahntalbahn Duisburg an Verkehrstagen gegen 9 Uhr. Über die rechte Rheinstrecke bis Nieder- Gießen - Limburg - , dann die Lahntalbahn aufwärts, RMV-Linie 25 erreichen die Züge über Gießen und Mar- Neue Ganzzüge von Rhenus Rail burg bis 17 Uhr Stadtallendorf. Über Dillen- zwischen Duisburg und burg - Siegen - Betzdorf erfolgt nachts die Rückfahrt. Stadtallendorf In den ersten Wochen gestaltete sich der (hpg) Ein Großauftrag der Rhenus Rail Lokeinsatz mit verschiedenen Vossloh-Lo- Logistics GmbH, Duisburg, in Zusammen- komotiven recht abwechslungsreich. Nach- arbeit mit der Awilog-Transport GmbH, dem zunächst eine G 1206 eingesetzt wur- Oberriexingen, entlastet die Straßen jähr- de, kamen anschließend eine G 2000 und lich von 60.000 t Koks und 15.000 t Silizi- eine angemietete G 1700 zum Einsatz. Auf- um-Carbid. Von Duisburg-Hafen erfolgt grund des Mehrbedarfs an Absetzmulden der Bahntransport in offenen Absetz- ließ Awilog Anfang Juni rund 40 Wechsel- mulden auf Flachwagen zur Fa. Winter ins behälter bei einem Stahlbauunternehmen hessische Stadtallendorf. Der erste Zug im westfälischen Bad Laer überholen. verließ am 6. Juni 2003 den Duisburger Hafen, pro Woche verkehren inzwischen ein bis zwei Ganzzüge mit jeweils 750 Limburg Nettotonnen. Die betriebliche Abwicklung Kein Kombiverkehr nach Limburg des Verkehrs erfolgt in Kooperation mit „duisport rail“. Die jeweils als Sonderzüge (hpg) Die Planungen für einen direkten eingelegten Ganzzüge für Awilog verlassen Kombiverkehr zwischen Limburg und Ita-

Ein Zug von Rhenus Rail durchfährt den Bahnhof in Runkel

Foto: H.-P. Günter

HS Nr. 53 45 stop+++Streckentelegramm+++stop+++Streckentelegramm+++stop+ lien haben sich zerschlagen. Die Firma und Ausladen der Fahrräder eingeplant Obel musste ihr derzeit genutztes Gelände werden muss, halten diese Züge in beiden an der Diezer Industriestraße auf Druck der Fahrtrichtungen nicht an der Station Banken verkaufen und es bis Ende Septem- Löhnberg. ber räumen. Dies hat zur Folge, dass auch der gut angelaufene Transport von Kera- Vogelsbergbahn mikfliesen aus Italien gefährdet ist, wenn Gießen-Alsfeld-Fulda kurzfristig kein alternatives Gelände mit Gleisanschluss und Lagermöglichkeiten ge- RMV-Linie 35 funden werden kann. Sonntags alle Züge auf der Vogelsbergbahn verstärkt Mehr Platz für Fahrräder (hl) Vom 1. Mai bis einschließlich 26. Ok- (rmv) Seit Mai bietet der RMV in eini- tober werden vom RMV an allen Sonn- gen der beliebtesten Freizeit-Regionen des und Feiertagen auf der Vogelsbergbahn alle Verbundgebietes mehr Zugverbindungen fahrplanmäßige Züge mit zwei Triebwagen an. In den Genuss des erweiterten Ange- gefahren, um dem gewachsenen Bedarf an botes an Sonn- und Feiertagen kommen Fahrradtransport-Kapazität Rechnung zu auch Ausflügler entlang der Lahntalbahn. tragen. Vor diesem Hintergrund werden in Pro Richtung werden sonn- und feiertags diesem Zeitraum auch zwei zusätzliche zwei zusätzliche Züge in jede Richtung ein- Regionalexpress-Züge von Gießen nach gesetzt, die jeweils Platz für cirka 80 Fahr- Fulda und ein zusätzlicher Zug in der Ge- räder bieten. genrichtung eingesetzt, welche aber nicht Diese beiden Züge verlassen Limburg als Doppeltraktion verkehren. um 9.56 Uhr und um 13.56 Uhr. Am spä- Durch dieses Angebot entspannt sich ten Nachmittag ändern sich in Limburg die merklich die Fahrrad-Stellplatzsituation in Abfahrtszeiten von zwei bereits bestehen- den zuvor nur solo verkehrenden Triebwa- den Zügen. Sechs Minuten später als abge- gen. druckt fahren die Regionalbahnen ab Lim- burg nun um 16.56 Uhr und um 18.56 Uhr. Aus den persönlichen Erlebnissen des Verfassers (3x) in dieser Saison ist es aller- In der Gegenrichtung verlassen zwei dings nicht nachvollziehbar, dass an die- zusätzliche Züge mit vergrößerter Fahrrad- sen Tagen eine Doppeltraktion verkehrt, Kapazität Gießen um 8.03 Uhr und um wobei die jeweils hintere Garnitur ver- 11.39 Uhr. Die Züge, deren Abfahrtszeit im schlossen bleibt und der/die Zugbegleiter/ bestehenden Fahrplan mit 13.48 Uhr und in nur bei dem Triebwagenführer sitzt. 15.48 Uhr angegeben sind, werden um neun Minuten vorverlegt auf 13.39, bezie- Erster Vogelsberger Radsonntag hungsweise 15.39 Uhr. (hl) Am Sonntag, dem 15.06.2003, fand der Da für die Sonderzüge in den Bahnhö- erste Vogelsberger Radsonntag statt. Ob- fen ein relativ langer Aufenthalt zum Ein- wohl der Veranstalter mit wesentlich mehr

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Resonanz gerechnet hatte, konnten alle Frankfurt - Höchst - Radler bei herrlichem Sommerwetter auf der Vogelsberger Themenroute „Ohmtal- Niedernhausen - Limburg tour“ den Vogelsberg von seiner besten RMV-Linie 20 Seite kennen lernen. Wer nach der Eröff- Umbaumaßnahmen im Bahnhof nung der Veranstaltung durch den Vogels- Eppstein berger Landrat Rudolf Marx in Mücke, von dort bis nach Lauterbach die ca. 48 (gh) In die Verhandlungen über den Kauf Kilometer lange Strecke bewältigte, musste des Bahnhofsgebäudes Eppstein samt Au- kurz vor Hessens höchstgelegener Stadt die ßenanlagen durch die Stadt ist wieder Be- größte Steigung der Gesamtstrecke erklet- wegung gekommen. Die Bahn ist anschei- tern. nend nun endlich bereit, auch das alte Stell- werk und weitere technische Einrichtungen Um den erwarteten Besucheransturm an diesem Tag gerecht zu werden, hatte der aus dem Gebäude zu entfernen. Das ist ei- Veranstalter zusätzlich zu den fahrplanmä- ner der entscheidenden Punkte, da die Stadt ßigem Bussen des Vulkanexpress eine das gesamte Haus als Bürgerbüro nutzen möchte. Im Laufe des Jahres soll zumin- Sonderbuslinie mit kostenloser Fahrrad- mitnahme zwischen Lauterbach und Mük- dest mit Sicherungsmaßnahmen am drin- ke sowie zusätzliche Sonderzüge, ebenfalls gend sanierungsbedürftigen Gebäude be- mit Fahrradbeförderung, zwischen Gießen gonnen werden. und Lauterbach eingerichtet. Es verkehrte Des weiteren hat die DB AG angekün- ein lokbespannter Wendezug mit zusätzli- digt, die zweite Tunnelröhre früher als ur- chem Fahrradtransportwagen - mit teilwei- sprünglich geplant zu bauen. Das Planfest- se klemmenden, unbenutzbaren Rolläden stellungsverfahren sei für nächstes Jahr - sowie zwischen Lauterbach und Fulda ein vorgesehen, Baubeginn soll 2006 sein und VT 628. die Fertigstellung rund ein Jahr später. Der Im Gegensatz zu vorgenannten Sonder- Tunnelbau wird auch einen Umbau der zügen zwischen Gießen und Lauterbach, Bahnsteiganlagen notwendig machen. welche nahezu nicht genutzt wurden, konn- Für die Stadt Eppstein bedeutet dies, ten auf der eigens für diesen Tag eingerich- zunächst in den Jahren 2004 und 2005 das teten Sonderbuslinie doch zahlreiche Fahr- Bahnhofsgebäude zu sanieren und mit dem gäste verzeichnet werden. Umbau der Außenanlagen mit P+R-Anla- Leider hat die Ausweisung des Bahnhofs ge und Buswendeschleife bis nach dem Mücke als Servicestützpunkt an diesem Tag Tunnelbau zu warten. das schlechte Image der Vogelsbergbahn Erweiterung P+R-Anlage Wörsdorf bzw. Deutschen Bahn bestätigt; der vor Ort tätige Bedienste hatte mit der "Ganzen Sa- (gh) Am 22. Juli 2003 wurde die um rund che nichts zu tun hat, weiß ich nicht, müs- 30 Plätze erweiterte P+R-Anlage am Bahn- sen Sie VBV fragen!". haltepunkt Wörsdorf ihrer Bestimmung übergeben. Damit stehen jetzt rund 90 Stell-

HS Nr. 53 47 stop+++Streckentelegramm+++stop+++Streckentelegramm+++stop+ plätze zur Verfügung. haben nun endlich die Sanierungsarbeiten am Wiesbadener Hauptbahnhof offiziell Bis 1997 konnten nur etwa 15 Pkw auf begonnen. Nach dem bereits vor knapp 20 einem notdürftig befestigten, unbeleuch- Jahren die Bahnhofsgaststätte wegen des teten Platz abgestellt werden. Zugeparkte bevorstehenden Umbaus geschlossen wur- Ortsstraßen und Wirtschaftswege stellten de, folgen nun endlich Taten. ein großes Problem dar. Mit der ersten Bau- stufe der P+R-Anlage war das Problem Folgende Baumaßnahmen sind vorgesehen: zunächst aus der Welt, aber der Bedarf ist Die Fassaden-, Fenster- und Bodenbeläge weiter angewachsen. Bei einer neuen Er- werden saniert. Es wird ein neues Reise- hebung wurde für das Jahr 2005 ein Be- zentrum, sowie eine neue Toilettenanlage darf von rund 80 Stellplätzen ermittelt. errichtet. Vor den Bahnsteigen werden Pa- villons für verschiedene Dienstleister er- Während an den Parkplätzen an den richtet. Das Dach der Querbahnsteighalle Bahnhöfen in der Regel Gebühren erho- wird geöffnet und verglast, dadurch soll der ben werden, bleibt das Parken am Bahn- Lichteinfall erhöht und der Bau eine freund- hof Wörsdorf kostenlos. Damit stärkt die lichere Atmosphäre erhalten. An der Stadt letztlich die gute Akzeptanz des Bahn- Bahnsteighalle sollen keine Veränderungen haltepunkts durch die Fahrgäste und sichert vorgenommen werden. Hier wurden aller- langfristig das Bahnangebot für die Bürger dings bereits im vergangenen Herbst der aus Wörsdorf und Umgebung. Belag des ICE-Bahnsteigs und die Möblie- rung aller Bahnsteige erneuert. Niddertalbahn 25 Mio. Euro wird die Sanierung kosten, Stockheim - Nidderau - mit 4,9 Mio. Euro beteiligt sich das Land Bad Vilbel Hessen. Im Spätsommer 2004, zum 100. Geburtstag des Wiesbadener Hauptbahn- RMV-Linie 34 hofs soll die Sanierung abgeschlossen sein. Tunnelarbeiten in Büdesheim Mainz (hm) Am Büdesheimer Tunnel werden Bau- Neuer Mainzer Tunnel in Betrieb arbeiten durchgeführt. Daher entfällt noch bis zum 12. Dezember 2003 in beiden Rich- (gh) Am 27. Juli 2003 rollte mit IC 2013 tungen jeweils der letzte Zug abends zwi- Dortmund - Oberstdorf der erste planmä- schen Glauburg-Stockheim und Bad Vilbel. ßige Zug durch den neuen Mainzer Tun- Es ist ein Schienenersatzverkehr mit Bus- nel. Gefeiert wurde dieses Ereignis aller- sen eingerichtet. dings nicht. Damit soll noch bis zum 29. September 2003 gewartet werden, wenn Hauptbahnhof Wiesbaden auch die Gegenrichtung befahren werden Sanierung des Wiesbadener kann. Hauptbahnhofs angelaufen Die Länge des neuen Tunnels misst ex- (gh) Unglaublich aber wahr: Im Juli 2003 akt 1.295 Meter. Fünf Jahre haben die Bau-

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Am Tag der offenen Tür der Hanauer Straßenbahn konnte ein Modell eines Stadtbahnwagens besichtigt werden

Foto: A. Christopher

arbeiter für diese Strecke gebraucht: Im Juli 1998 begann sich der Firmenverbund ‘Neuer Mainzer Tun- nel“ in den Hügel Richtung Südbahnhof zu bohren. Als die er- sten Gebäude auf der Bastei untergraben 100 Jahre wurden, hielten die Experten die Luft an. Hanauer Straßenbahn Das Gästehaus der Landesregierung be- wegte sich zwar um zwei Millimeter - aber (ac) Am 29. Juni 2003 feierte die Hanauer es blieb alles im grünen Bereich. Straßenbahn ihr 100-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür in ihrem Om- Im Mai 2000 wurde schließlich der nibus-Betriebshof in Bahnhofsnähe. Be- Durchschlag zum Südportal erreicht. We- kanntlich gab es in Hanau 42 Jahre lang nige Monate später war der Rohbau fertig einen Straßenbahnbetrieb, der nach Kriegs- und der Innenausbau begann. Neue schäden 1945 nicht wieder aufgenommen Sicherheitsauflagen verzögerten das Projekt wurde. Der Firmenname wurde aber bis immer wieder, vor allem die Fluchtwege- heute beibehalten. längen wurden überprüft. Juli 2001, Früh- herbst 2002, Frühjahr 2003: Mehrfach Seit einigen Jahren plant man in Hanau wurde der Einweihungstermin verschoben. wieder ein Stadtbahnnetz nach dem Karls- ruher Modell mit Linien, welche durch die Wenn dann im September das Gegen- Stadt als Straßenbahn verlaufen und auf gleis freigegeben wird, können inklusive den Außenästen teilweise auf Eisenbahn- der zwei Gleise des alten Tunnels täglich strecken übergehen. Aus diesem Grunde theoretisch mehr als 800 Züge in beide war beim Jubiläum im Betriebshof auch ein Richtungen fahren, was einer Kapazitäts- Teil eines künftigen Stadtbahnwagens auf- verdopplung am Mainzer Nadelöhr ent- gestellt worden, außerdem gab es Fahrten spricht. Ab 2007 ist die Sanierung des al- mit einem Karlsruher Stadtbahnwagen von ten Tunnels geplant. Hanau nach Raunheim.

HS Nr. 53 49 Schlusslicht

TAV macht den in Hofheim „vergessenen“ Fahrgästen sowie auch von den Reisenden, die in Hof- die Arbeit... heim aussteigen wollten, bei der DB ein- gingen, erfolgte ein erneuter Anruf bei dem (gh) Anfang Juli hielt betreffenden Zugbegleiter. Er antwortete eine nachmittägliche wieder: „Ich bin doch im Zug und hier ist Regionalbahn, ausge- alles in Ordnung.“ stattet mit dem neuen Auf das konkrete Problem und die vie- „Technikbasierten Ab- len Klagen nochmals angesprochen, gab er fertigungsverfahren dann doch kleinlaut zu, dass er nicht im (TAV)“, in Hofheim. betreffenden Zug sei - frei nach dem Mot- Nach einigen Sekunden to: „TAV macht ja meine Arbeit - und ich Wartezeit fuhr der Zug weiter, ohne dass mir einen schönen Tag!“. Inzwischen hat ein Fahrgastwechsel stattgefunden hatte, da er seine fristlose Kündigung erhalten. sich die Türen am gesamten Zug nicht öff- nen ließen. Hessenschiene Unter den Personen, die einsteigen woll- Herausgeber: ten, war eine Mitarbeiterin des RMV, die Pro Bahn & Bus e.V. Bahnhofstraße 102, 36341 Lauterbach umgehend ihren Chef benachrichtigte. Die- http://www.probahn-bus.org ser war glücklicherweise ´mal nicht bei der Redaktion und v.i.S.d.P.: Friedrich Lang; „Eintracht“, sondern an seinem Schreib- Email: [email protected] tisch und telefonierte sofort mit der Deut- Layout: Jürgen Lerch schen Bahn. Druck: Druckhaus Gratzfeld, 35510 Butzbach Die Dienststelle, die für den Einsatz der Auflage: 1500 Exemplare, Gedruckt auf Recycling- Zugbegleiter zuständig ist, ermittelte, dass papier, Erscheinungsweise: 4 x jährlich, ein solcher im Zug sein müsste und rief die- Einzelpreis: 1,50 Euro sen auf seinem Dienst-Mobiltelefon an. Der Erhältlich bei den Bahnhofsbuchhandlungen Bad Kundenbetreuer sagte, er sei im Zug und Nauheim, Darmstadt Hbf, Dillenburg, Frankfurt (M) Hbf, Frankfurt (M) Süd, Friedberg, Gießen, es gäbe keine Probleme. Göttingen, Hanau Hbf, Kassel Hbf, Kassel- Nachdem allerdings weitere Klagen von Wilhelmshöhe, Mainz Hbf, Offenbach Hbf, Wetzlar, Wiesbaden oder im Abonnement (8 Ausgaben: 12 Euro Inland, 17,50 Euro Ausland) Abendstimmung bei Langgöns bei obiger Anschrift. Der Bezug ist für Mitglieder von Pro Bahn & Bus kostenfrei. Mitarbeiter dieser Ausgabe: Jürgen Lerch, Hermann Hoffmann, Gernot Hornik, Horst Mader, Friedrich Lang, Hans-Peter Günther, Michael Laux, Michael Rückl, Michael Marinc, Günther Moses, Eginhard Wichmann, Horst Lorenz, Oliver Günther

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 3. November 2003

HS Nr. 53 50 Broschüren und Schriften

Die Rechte Rheinstrecke (SCHIENE Photo 4) Euro 18,00 (Joachim Seyferth / Knut Schelenz) Nach dem erfolgreichen SCHIENE-Photo-Band 3 "Die Linke Rheinstrecke" liegt nun mit Band 4 das Pedant zur Rechten Rheinstrecke vor. Im Gegensatz zur IC-Magistrale trägt sie den Löwenanteil des Güterverkehrs am Rhein. 144 Seiten, 63 s/w und 61 Farbfotos, 25x19 cm. Joachim Seyferth Verlag, 1995. Dieselimpressionen V 100 (SCHIENE Photo 5) Euro 18,00 (Joachim Seyferth) Jahrzehntelang dieselte sie unscheinbar über deutsche Gleise und war so selbstverständlich, daß sie ständig übersehen wurde. 144 Seiten, 61 s/w und 62 Farbfotos, 25x19 cm. Joachim Seyferth Verlag, 1995. Die Localbahn Actiengesellschaft Euro 14,00 (Stephan Kuchinke) Eine bayerische Privatbahn und ihre Geschichte. 192 Seiten, viele schwarz-weiß Fotos, 21x25 cm. transpress-Verlag, 2000.

Eine „Verkaufsliste für Eisenbahnliteratur” und das Verzeichnis „Veröffentlichungen von Pro Bahn & Bus” können gegen Einsendung von Euro 1,44 Rückporto angefordert werden. Pro Bahn & Bus Schriftenversand, Postfach 18 64, 65008 Wiesbaden

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ausreichend

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Telefon (für Rückfragen) Pro Bahn & Bus e.V. Bahnhofstraße 102

36341 Lauterbach Beitrittserklärung Ich unterstütze die Ziele des Fahrgastverbandes Pro Bahn & Bus e.V. und möchte Mitglied werden. Als Beitrag zahle ich jährlich 28 Euro Einzelmitglied

20 Euro Schüler, Studierende, Auszubildende, Wehrdienstleistende, Zivildienstleistende - Nachweis für Ermäßigung liegt bei HS 53

120 Euro Kommunen, Verbände, Firmen - Ermäßigung auf Anfrage

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