Matthias Flacius Illyricus – Leben Und Werk
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Südosteuropa - Studien ∙ Band 53 (eBook - Digi20-Retro) Josip Matešić (Hrsg.) Matthias Flacius Illyricus – Leben und Werk Verlag Otto Sagner München ∙ Berlin ∙ Washington D.C. Digitalisiert im Rahmen der Kooperation mit dem DFG-Projekt „Digi20“ der Bayerischen Staatsbibliothek, München. OCR-Bearbeitung und Erstellung des eBooks durch den Verlag Otto Sagner: http://verlag.kubon-sagner.de © bei Verlag Otto Sagner. Eine Verwertung oder Weitergabe der Texte und Abbildungen, insbesondere durch Vervielfältigung, ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Verlages unzulässig. «Verlag Otto Sagner» ist ein Imprint der Kubon & Sagner GmbH. Josip Mateši - 978-3-95479-731-8 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 09:43:22AM via free access 000631Б6 SUDOSTEUROPA- STUDIEN herausgegeben im Auftrag der Südosteuropa-Gesellschaft von Walter Althammer Band 53 Josip Mateši - 978-3-95479-731-8 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 09:43:22AM via free access 00063156 Matthias Flacius Illyricus - Leben & Werk Internationales Symposium Mannheim, Februar 1991 Herausgegeben von Josip Matešic Südosteuropa-Gesellschaft Josip Mateši - 978-3-95479-731-8München 1993 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 09:43:22AM via free access Bayerische Staatsbibliothek München Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Matthias Flacius Illyricus : Leben & Werk ; internationales Symposium, Mannheim, Februar 1991 / Südosteuropa- Gesellschaft. Hrsg. von Josip Matešic. - München : Südosteuropa-Ges., 1993 (Südosteuropa-Studien ; Bd. 53) ISBN 3-925450-41-6 NE: Matešic, Josip [Hrsg.]; Südosteuropa-Gesellschaft (Deutschland) GT © 1993 by Südosteuropa-Gesellschaft, 80538 München Alle Rechte Vorbehalten Computersatz: Irma Müller, 68131 Mannheim Druck: Schoder Druck GmbH & Co. KG, 86368 GersthofenJosip Mateši - 978-3-95479-731-8 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 09:43:22AM via free access 00063156 5 INHALTSVERZEICHNIS JOSIP MATEŠIC Einführungsworte an die Tagungsteilnehmer ......................................................... 7 Si e g f r i e d R a e d e r Matthias Flacius als Bibelausleger ........................................................................... 13 A n t e ^ il o k a p ic Die Erbsünde in der Lehre des M. Flacius Qlyricus ............................................. 43 B e a t r i x Sc h m id t Das Alphabetum Slavonicum in der Oirozhia Biblia von 1566 — sur Frage der Autorschaft des Flacius Illyricus .................................................... 53 Iv a n k o r d i c Systematische und geschichtliche Bedeutung des Organismusbegriffs für das Verstehen und der Text als lebendiger Körper bei Flacius.................. 65 ANNELIES L ä GREID Flacius Illyricus und die kroatische Sprachenfrage des 16. Jahrhunderts ................................................................................................... 95 JOSIP TALANGA Paralipomena dialectices des Matthias Flacius Illyricus .................................. I ll JOSIP S0LIC La culture et la communication contre l’échec scolaire che» M. Flacius .......................................................................................................... 139 F r a n j o Z e n k o Flacius—Reseption in Kroatien als ideologisierende Vermittlung mit dem gegenwärtigen Leben ........................................................ 157 J u r e z o v k o Zur Reseption von M. Flacius in der philosophischen Hermeneutik ................................................................................................................ 177 Lu t z Ge l d s e t z e r Matthias Flacius Illyricus und die Wissenschaft•—theoretische Begründung der protestantischen Theologie ....................................................... 199 Josip Mateši - 978-3-95479-731-8 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 09:43:22AM via free access '■ ? J Josip Mateši - 978-3-95479-731-8 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 09:43:22AM via free access 00063156 J o s i p M a t e š i c Einfìihmngsworte an die Tagungsteilnehmer Im Namen der Zweigstelle Mannheim/Heidelberg der SÜDOST- EUROPA-GESELLSCHAFT begrüße ich alle Anwesenden recht herzlich. Mit Freude erfüllt mich die Tatsache, daß unserer Einla- dung (mit solcher Anteilnahme) entsprochen wurde. Ich möchte diese Gelegenheit wahr nehmen, um meinen Dank vor allem unseren Gästen und Referenten auszusprechen, die sich bereit erklärt haben, über das vorgesehene Thema zu referieren. Dies ist, wenn ich mich nicht irre, die erste internationale Tagung über Matthias Flacius Illyricus in Deutschland. Ich möchte mich für die tatkräftige finanzielle Hilfe bedanken, die uns die SÜDOSTEUROPA-GESELLSCHAFT anläß- lieh dieser Tagung erwiesen hat. Diese Förderung, verbunden mit einer verständnisvollen Haltung gegenüber der Zweigstelle Mann- heim/Heidelberg der SÜDOSTEUROPA-GESELLSCHAFT, muß vor allem angesichts der Sparmaßnahmen in allen Forschungsberei- chen besonders hervorgehoben werden; denn sie war beachtlich! Dafür sei an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich gedankt. Mein Dank gilt auch all denen, die durch ihre Mitwirkung dazu beigetragen haben, daß die Tagung stattfinden konnte. Der bekannte Grundsatz, daß das Werk eines Menschen nur im Zusammenhang mit seinem Lebensweg gesehen und beurteilt werden kann, gilt auch für Matthias Flacius Illyricus (geb. 3. 3. 1520 in Albo- na/Istrien, gest. 11. 3. 1575 in Frankfurt a. M.) in ganz besonderer Josip Mateši - 978-3-95479-731-8 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 09:43:22AM via free access 00063156 8 Weise. Obwohl es heute - wie es den Anschein hat — in Vergessenheit geraten ist, ist es dennoch eine Tatsache, daß Matthias Flacius Illyri- eus mit seinem Werk und seinem Einsatz zum endgültigen Sieg des Protestantismus in Deutschland einen nicht unerheblichen Beitrag geleistet hat. Nach dieser Behauptung drängt sich die Frage auf: Welches waren die Verdienste dieses Kroaten aus dem armen Istrien, der schon mit 16 Jahren sein Heimatland verlassen mußte? Matthias war erst 23 Jahre alt, als Martin Luther schrieb, daß Flaci- us "nostrus notissumus homo et magne fidei" (uns wohlbekannt, von großem Glauben) sei. Ein Jahr später brachte Luther die Hoffnung zum Ausdruck, daß Flacius den Kampf für die reformierte Kirche fortsetzen werde, da er (Flacius) Mensch festen Willens und unbeirr- baren Glaubens sei. In der Tat — von seinem 24. Lebensjahr an bis zu seinem Tode mit 55 Jahren (d. h. von 1544 - 1575) war Flacius ein unermüdlicher Kämpfer. Als er 1539 deutschen Boden betrat, ließ er keine Zeit verstreichen, begann vielmehr sofort zu studieren und zu arbeiten. 1544 erreichte er den Grad eines Magisters artium an der Württembergischen Universität und erhielt dort im gleichen Jahr eine Professur für Hebräische und Griechische Sprache. Während dieser fünf Jahre dauernden Tätigkeit entstand die Verbindung mit Luther und Melanchthon. Begeistert von der Reformation scheute Matthias weder den Konflikt mit der weltlichen noch mit der kirchli- chen Macht, vielmehr stellte er sich an die Spitze des ideellen Kamp- fes gegen den Papst, den Kaiser und der gemäßigten Strömung des Protestantismus unter Melanchthon, die nach Kompromissen gesucht hatte. Der zweite Ruf zu einer Professur erreichte ihn aus Jena, wo er von 1557 bis 1561 Theologie las und als Kirchensuperintendent von Thüringen in der Pflicht stand. Als er 1561 wegen seiner Lehren (Leh- re über Erbsünde u. a.) Jena verlassen mußte, ging er zunächst nach Josip Mateši - 978-3-95479-731-8 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 09:43:22AM via free access 00063166 9 Regensburg (1562) und reiste 1563 in seine Heimat Istrien. Danach ging er nach Krain in die Steiermark, um die letzten zwölf Jahre sei- nes Lebens als freier Wissenschaftler zu verbringen, aber er war nun ein Geächteter, eine persona non grata, zuerst in Regensburg bis 1566, dann in Antwerpen und Frankfurt a. M. bis 1567, danach Stras- bourg bis 1573. Am Ende seiner Kräfte, von Krankheit und Armut gezeichnet, fand er schließlich Zuflucht im Kloster der Weißen Frau in Frankfurt am Main, wo er 1575 starb. Matthias Flacius Illyricus stand mehr als ein Vierteljahrhundert (1549 — 1575) im Mittelpunkt der Öffentlichkeit des deutschen Pro- testantismus. Er war eine der zentralen und gewissermaßen auch eine der umstrittensten Persönlichkeiten der reformierten Kirche. Er war gleichermaßen einer der beliebtesten und einer der am meisten gehaß- ten Personen, ständig im Widerstreit mit der weltlich—kirchlichen Macht. Er war ein unermüdlicher Arbeiter, Schriftsteller, Philosoph, Linguist, Theologe, Historiker, Prediger, Organisator, Verleger. Das riesige Werk von Flacius wird Thema unserer Tagung sein. Ich selbst werde nicht näher darauf eingehen; es mögen darüber jene sprechen, die bessere Kenntnis davon haben als ich. Ich möchte nur dazu be- merken, daß es noch eine Fülle von unerforschtem Material gibt, das in städtischen, staatlichen, kirchlichen und Universitäts-Bibliotheken aufbewahrt wird. Es sei an dieser Stelle gestattet, auf zwei Fakten besonders hin- zuweisen: Zunächst geht es um die Beantwortung der Frage: "Warum trug Matthias den Beinamen ‘Illyricus‘?", und zweitens verweise ich auf sein Bestreben, in Regensburg eine Akademie zu gründen, an der Studenten aus südslavischen Ländern (Slovenien, Kroatien, Serbien) ihr Studium absolvieren, an der die Vorlesungen in der Muttersprache der Studenten gehalten werden sollten. Flacius ist der zweite "Matija Josip Mateši - 978-3-95479-731-8 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 09:43:22AM via free access ОООѲ3156 10 Istranin", Professor an einer deutschen Universität, der den Beina-