Psychische Erkrankungen Im Ländlichen Raum
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Universität Ulm Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II Leiter: Prof. Dr. Thomas Becker Psychische Erkrankungen im ländlichen Raum – Gemeindestrukturen und Aufnahmeraten im ländlichen Einzugsgebiet der psychiatrischen Klinik des Bezirkskrankenhauses Günzburg Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Humanbiologie der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm Von: Carolin Christiana von Gottberg geb. Losert Günzburg 2012 Amtierender Dekan: Prof. Dr. Thomas Wirth Erster Berichterstatter: Prof. Dr. Thomas Becker Zweiter Berichterstatter: Prof. Dr. Richard Peter Tag der Promotion: 09.11.2012 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung .................................................................................................................................................. 1 1.1 Entstehungsmodelle psychischer Krankheit ................................................................... 1 1.2 Risiko- und Schutzfaktoren ..................................................................................................... 4 1.3 Sozio-ökonomische Faktoren ................................................................................................. 5 1.4 Wohnbedingungen ...................................................................................................................... 7 1.5 Stadt-Land-Unterschiede .......................................................................................................... 9 1.6 Schizophrenie und affektive Störungen .......................................................................... 14 1.7 Fragestellungen .......................................................................................................................... 15 2 Material und Methoden ................................................................................................................... 17 2.1 Studiendesign .............................................................................................................................. 17 2.2 Gemeindedaten .......................................................................................................................... 18 2.3 Aufnahmedaten .......................................................................................................................... 22 2.4 Deskriptive Auswertungen der Daten ............................................................................. 25 2.5 Statistische Auswertungen ................................................................................................... 26 3 Ergebnisse ............................................................................................................................................. 32 3.1 Deskriptive Auswertungen der Daten ............................................................................. 32 3.1.1 Histogramme .................................................................................................................... 32 3.1.2 Karten ................................................................................................................................... 34 3.1.3 Boxplot ................................................................................................................................. 45 3.2 Statistische Auswertungen – Ergebnisse ....................................................................... 46 3.2.1 Modell 1: Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen(ICD-10-GM F20-F29) und affektive Störungen (ICD-10-GM F30-F39) ................................................................................................ 46 3.2.2 Modell 2: Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen (ICD-10-GM F20-F29) ........................................................................ 48 I 3.2.3 Modell 3: Affektive Störungen (ICD-10-GM F30-F39) ................................ 51 4 Diskussion ............................................................................................................................................. 53 4.1 Diskussion der Fragestellung 1: Können Zusammenhänge zwischen aus städtischen Räumen bekannten Risikofaktoren und Aufnahme- zahlen in einem ländlichen Studiengebiet gefunden werden? ........................ 53 4.1.1 Ökonomische Faktoren ................................................................................................ 53 4.1.2 Landnutzung ..................................................................................................................... 57 4.1.3 Distanz zum Krankenhaus .......................................................................................... 61 4.2 Diskussion der Fragestellung 2: Inwieweit unterscheiden sich Zusammenhänge im ländlichen Studiengebiet von den bisher gefundenen Zusammenhängen aus Städten? ............................................................ 62 4.3 Diskussion der Fragestellung 3: Sind Unterschiede bei den Aufnahmezahlen der in die Studie einbezogenen Diagnosegruppen (Schizophrenie und affektive Störungen) zu finden?............................................ 65 4.3.1 Modell 2: Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen (ICD-10-GM F20-F29) ................................................................................................. 65 4.3.2 Modell 3: Affektive Störungen (ICD-10-GM F30-F39) .................................. 69 4.4 Umgang mit den Einschränkungen der Studie ............................................................ 73 4.5 Schlussfolgerungen .................................................................................................................. 79 5 Zusammenfassung ............................................................................................................................. 82 Literaturverzeichnis ............................................................................................................................. 84 Anhang ..................................................................................................................................................... 103 Danksagung ...................................................................................................................................... 103 Abbildungsverzeichnis und Tabellenverzeichnis ........................................................... 104 Übersicht der Gemeinden .......................................................................................................... 107 Raumstrukturkarten .................................................................................................................... 114 STATA -Berechnungen ................................................................................................................ 116 II Abkürzungsverzeichnis BKH Bezirkskrankenhaus BADO Basisdokumentationssystem ESEMeD The European Study of the Epidemiology of Mental Disorders (ESEMeD 2000 study) HDI Human Development Index (Wohlstandsindikator für Länder von den Vereinten Nationen) ICD International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) ICD-10-GM Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und ver- wandter Gesundheitsprobleme 10. Revision German Modification Version 2010 IRR Incidence-Rate Ratios (Raten der Eintrittswahrscheinlichkeiten) LEP Landesentwicklungsplan ODIN European Outcome of Depression International Network study WHO World Health Organization (Weltgesundheitsorganisation) III Vorbemerkung: Aus Gründen der Lesbarkeit wurde neben der männlichen nicht immer auch die weibliche Bezeichnung aufgeführt. Gemeint sind jedoch in allen Fällen sowohl Frauen als auch Männer. 1 Einleitung In diesem Kapitel soll der Zusammenhang zwischen Entstehung und Verlauf psy- chischer Erkrankungen und möglichen verursachenden Faktoren beleuchtet wer- den. Da der Fokus der vorliegenden Arbeit auf den Auswirkungen von Umweltfak- toren auf Entstehung und Verlauf psychischer Störungen und auch auf den Aus- wirkungen von psychischen Erkrankungen auf das Lebensumfeld des Betroffenen liegt, wird in der Einleitung insbesondere auf Erklärungsmodelle, Theorien und Studien aus diesem Bereich eingegangen. 1.1 Entstehungsmodelle psychischer Krankheit Der derzeitige Forschungsstand zeigt, dass es bei der Entstehung der meisten psy- chischen Erkrankungen eine Interaktion zwischen dem Genom der betroffenen Person und individuellen Umweltfaktoren gibt. Die früher in die Genetik gesetzte Hoffnung, dass es möglich sei, einer bestimmten psychischen Erkrankung ein be- stimmtes Gen zuzuordnen, konnte bisher nicht bestätigt werden. Stattdessen zeig- te sich eine komplexe und schwierig zu entschlüsselnde Interaktion zwischen Gensequenzen, Genen und Umweltfaktoren (Lipp et al. 1999, S. 100f.; Tsuang et al. 2001; Maier & Rujescu 2011, S. 137 u. S. 159f.; Schüssler & Brunnauer 2011, S. 295f.). Das Problem hierbei ist, dass die Vielzahl der denkbaren Interaktionen es fast unmöglich macht, alle Faktoren zu benennen und deren genaue Einflüsse zu ermitteln. Es ist davon auszugehen, dass meist mehrere Genallele bzw. mehrere unterschiedliche Gene bei einer Erkrankung eine Rolle spielen, dabei deutet das Vorhandensein der krankheitsassoziierten Gene nur auf ein mögliches Erkran- kungsrisiko hin und führt nicht in allen Fällen zu einer Erkrankung (Maier & Rujescu 2011, S. 159f.). In manchen Fällen entsteht eine Erkrankung nur, wenn bestimmte Umweltfaktoren im Lebensumfeld einer genetisch vulnerablen Person 1 vorkommen und keine ausreichenden Schutzfaktoren