70 JAHRE MIT NORDRHEINWESTFALEN 19492019

70 FESTSCHRIFT ElegantRUBRIK Offices & Conferencing BÜRORÄUME | VIRTUELLE BÜROS | TAGUNGEN The Finest Art of Working

Wir gr atulieren !!! 70 Jahre Mittelstandsvereinigung nrw

Gemeinsam aktiv für den Mittelstand

BERLIN BRANDENBURGER TOR BERLIN UPPER WEST DÜSSELDORF KÖQUARTIER FRANKFURT TAUNUSTURM FRANKFURT WINX HAMBURG ALTER WALL MÜNCHEN THERESIENHOF MÜNCHEN PALAIS AN DER OPER

CONTORA.DE 2 Elegant Offices & Conferencing BÜRORÄUME | VIRTUELLE BÜROS | TAGUNGEN The Finest Art of Working EINLEITUNG

70 JAHRE UND KEIN BISSCHEN LEISE Als ich im Jahre 2013 Vorsitzender der nord- eine sympathische Persönlichkeit, trotz manch rhein-westfälischen Mittelstands- und Wirt- liebenswerter Marotten. Wir gr atulieren !!! schaftsvereinigungen wurde, sagte mein Vor- Wir haben in den letzten Jahren deutlich dazu gänger, Hartmut Schauerte, vor knapp 400 beigetragen, dass die CDU wieder als die Partei Delegierten und Gästen in Lüdenscheid zu mir: der Wirtschaftskompetenz in Nordrhein-Westfalen „Hier kann man eine Heimat haben. Du hast sie wahrgenommen wird. Und ich bin dankbar, dass jetzt.“ ich nun in der Regierung auch wegen des Engage- Heute - 6 Jahre später - kann ich nur sagen, dass ments meiner MIT mitwirken darf. Vieles, was die 70 Jahre Hartmut recht hatte. Die MIT NRW kann auf eine christlich-liberale Landesregierung an Entfesse- stolze Geschichte zurückblicken, und ich bin froh, lung und Beschleunigung erreichen kann, basiert ein Teil dieser Historie sein zu dürfen. auch auf dem Einsatz der Mittelstands- und Wirt- Mittelstandsvereinigung nrw Diese stolze Geschichte verdient es, dass wir sie schaftsvereinigung. auch einmal Revue passieren lassen. Das tun Dabei war alles was, ich dazu beitragen konnte, wir in dieser Festschrift. Unsere Vereinigung lebt nur Fortsetzung dessen, was viele vor mir aufge- vom politischen Gestaltungswillen derjeniger, baut haben. die wollen, dass Leistung sich lohnt. Sie ist sozial Unsere Vereinigung lebt von Geschichte und Ge- engagiert und gibt verantwortungsvollem Unter- schichten. Sie profitiert davon, dass man sich Gemeinsam aktiv nehmertum eine Stimme. Jeder einzelne, der sich sehr verbunden fühlt mit „unserer MIT“. Ich hoffe, in diesen sieben Jahrzehnten in der MIT und unse- dass viele weitere Unternehmerinnen und Unter- für den Mittelstand ren Vorgängerorganisationen eingebracht hat, tat nehmer, aber auch alle Angestellten, Beamten, dies ehrenamtlich und ohne Eigennutz. Wer Ideen Studierenden, Schüler, Rentner, Frauen wie Män- und Zeit investieren will in einen erfolgreichen ner, die unser Wertefundament teilen, auch in Zu- Mittelstand, wer sich einbringen will, der geht in kunft den Weg zu uns finden. die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung. Allen, die sich in 70 Jahren in der MIT für den Mit- Wir als MIT sind thematische Treiber. Wir haben telstand und eine starke Mitte eingebracht haben, im Bereich der Digitalisierung sehr früh einen gro- widme ich dankbar diese Festschrift. ßen Schwerpunkt gesetzt. Wir haben immer dafür gekämpft, dass weniger statt mehr Bürokratie

BERLIN BRANDENBURGER TOR BERLIN UPPER WEST DÜSSELDORF KÖQUARTIER FRANKFURT TAUNUSTURM FRANKFURT WINX HAMBURG ALTER WALL MÜNCHEN THERESIENHOF MÜNCHEN PALAIS AN DER OPER entsteht - oftmals wie Don Quichote gegen Wind- Euer mühlenflügel. Aber Don Quichote ist nun einmal Hendrik Wüst MdL, Landesvorsitzender CONTORA.DE 3 GRUSSWORT

Sehr geehrte Damen und Herren, Gesamtkonzeption, weil sie auf freiheitlichen DIE MIT BLEIBT IHREN liebe Freunde und Mitstreiter, Grundsätzen beruht, das Subsidiaritätsprinzip voraussetzt, Eigenverantwortung stärkt und So- die nordrhein-westfälische MIT wird 70! Und sie lidarität achtet. Sie weist dem Staat klare Aufga- PRINZIPIEN TREU ist damit in ihren Ursprüngen sogar älter als der ben zu und sichert dem Individuum und Unter- MIT-Bundesverband. Unser Vorläufer, der Bun- nehmen freiheitliche Betätigung sowie freien desarbeitskreis Mittelstand der CDU, wurde erst Leistungswettbewerb. am 27. April 1956 am Rande des CDU-Parteitages Unsere Aufgabe wird es auch in Zukunft sein, gegründet. Es freut mich daher sehr, dass wir in diese Grundprinzipien im Bewusstsein von Politik Nordrhein-Westfalen gemeinsam auf unsere ers- und Gesellschaft zu behalten. Ich möchte Ihnen ten Wurzeln blicken und zusammen das 70-jäh- allen meinen Dank dafür aussprechen, dass Sie rige Bestehen unserer Organisation in unserer dieser Aufgabe in Nordrhein-Westfalen stets in Heimat feiern. ganz besonderem Maße nachkommen. Die MIT Es ist kein Zufall, dass die Geschichte der MIT Nordrhein-Westfalen ist nicht nur der mit Ab- eng mit Nordrhein-Westfalen verbunden ist. Mit- stand größte Landesverband und Taktgeber auf telstandspolitik spielte bereits in der ersten Legis- Bundesebene. Es ist vor allem das große Enga- laturperiode Konrad Adenauers eine große Rolle. gement auf Stadt- und Kreisverbandsebene, das Und die ersten Vorläufer der MIT auf lokaler Ebe- uns hier so stark macht. Es ist der Kontakt zu ne entstanden hier bereits ab 1946. Unternehmern und Bürgern vor Ort, der uns drin- Seitdem haben sich die politischen Aufgaben und gend benötigtes Wissen von Praktikern und da- Herausforderungen gravierend geändert. Blickt mit konkrete Ziele gibt, für die es sich zu kämpfen man allein auf die vergangenen zehn Jahre zu- lohnt. Hätte es damals nicht die MIT in Altenbe- rück, gewinnt man den Eindruck, dass nicht nur ken, Paderborn, Ostwestfalen-Lippe und NRW ge- die Zahl grundlegender Herausforderungen zu- geben, wäre ich heute wohl nicht in der Politik nimmt, sondern auch das Tempo. Die MIT darf je- – und das gilt sicher für viele von Ihnen auch. doch selbstbewusst für sich in Anspruch nehmen, Auf dass die MIT in Nordrhein-Westfalen auch die dass sie ihrem programmatischen Fundament nächsten 70 Jahre ein unverzichtbarer Streiter für stets treu geblieben ist: den Prinzipien der Sozia- die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft bleibt! len Marktwirtschaft nach . Mit diesem Konzept verbinden wir als MIT kon- Mit freundlichen Grüßen krete Erwartungen an die politische Gestaltung dieses Landes. Wohlstand für alle, wie er durch Ludwig Erhard mit der Sozialen Marktwirtschaft geschaffen wurde, muss auch heute Leitmaxime Ihr für die Politik in Deutschland sein. Die Soziale Dr. Carsten Linnemann MdB Marktwirtschaft ist eine anspruchsvolle politische MIT-Bundesvorsitzender

4 GRUSSWORT

Normalerweise würde man in einer Festschrift Volkswirtschaften auf der einen Seite und Kapi- DER MITTELSTAND IST zum 70. Geburtstag einer deutschen Mittel- talismusformen, die weitestgehend allein auf den stands- und Wirtschaftsvereinigung etwas über ungeordneten Markt vertrauen, auf der anderen die Verdienste der Vergangenheit und die He- Seite. Selbst der Sozialismus ist immer noch nicht RÜCKGRAT DER WIRTSCHAFT rausforderungen der Zukunft sagen. Aber wir tot, wenn man an Venezuela oder die Mietenpoli- leben nicht in „normalen“ Zeiten. Viele Bürger, tik des Berliner Senats denkt. Und wieder müssen aber auch viele Mittelständler, haben den Ein- wir darum kämpfen, als Sieger hervorzugehen. druck, die Welt dreht sich immer schneller und Umso mehr kommt es jetzt darauf an, dass wir wird immer unübersichtlicher. Eine Folge davon auf die Prinzipien und Tugenden der Sozialen – und ich hätte mir das nie träumen lassen: Heu- Marktwirtschaft setzen. Das heißt an erster Stel- te stehen wir wirtschaftspolitisch vor ähnlichen le: Brücken bauen. Herausforderungen wie vor 70 Jahren bei der Die MIT in NRW, aber auch bundesweit, ist da- Gründung der MIT Nordrhein-Westfalen bzw. ihrer bei nicht nur ein guter Brückenbauer zwischen Vorgängerorganisationen. Mittelstand, Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Natürlich war es damals das vorrangige Ziel, die Ein besonderer Verdienst der MIT war es im- deutsche Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg mer, dass sie Wirtschaft und Politik zusam- wieder aufzubauen. Aber genau wie damals erle- mengebracht hat. Mehr noch: Dass sie auch ben wir heute eine verunsicherte Weltwirtschaft. Unternehmer in die Politik gebracht und damit Wir erleben wieder Nationalismus, Protektionis- zu einem besseren gegenseitigen Verständnis mus und Populismus. Autoritäre Modernisie- beigetragen hat. Gleichzeitig ist die MIT auch rungsmodelle, die vermeintlich erfolgreich sind, ein guter Brückenbauer innerhalb der Volkspar- finden wieder Akzeptanz. tei CDU. Wir werden auch in Zukunft nur dann Mit einem Satz: Genau wie damals befinden wir als Volkspartei erfolgreich sein, wenn wir Brü- uns in einem Systemwettbewerb. Damals ent- cken zwischen einzelnen Gruppen bauen und stand aus dem Zweikampf zwischen Kapitalis- Kompromisse im Sinne der Menschen finden. mus und Kommunismus unsere Idee der Sozialen Denn darum geht es am Ende: Die Wirtschaft Marktwirtschaft, welche freie Marktwirtschaft muss den Menschen dienen! Hier hat sich die und soziale Sicherheit miteinander in Einklang MIT NRW in den vergangenen 70 Jahren beson- gebracht hat. Gerade im Mittelstand wurden die ders hervorgetan. Dafür danke ich im Namen Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft mit Leben der gesamten CDU Deutschlands und wünsche gefüllt. Er ist bis heute das Rückgrat unserer Wirt- alles Gute und Gottes Segen für die nächsten schaft und hat in den vergangenen 70 Jahren in 70 Jahre. Deutschland und Europa maßgeblich zu einem nie gekannten Wohlstand beigetragen. Heute wird unsere Wirtschafts- und Gesellschaftsord- nung herausgefordert von staatlich gelenkten Annegret Kramp-Karrenbauer

5 GRUSSWORT

Oppositionszeiten an der richtigen Stelle Kritik Jede Region, jede Kommune und jeder Landkreis zu üben und in Regierungszeiten gute Rahmen- hat seine ganz besonderen Stärken. Vielerorts bedingungen für die Wirtschaft in unserem Land gibt es Hidden Champions, Weltmarktführer in ih- durchzusetzen. Besonders freut es mich natür- rem speziellen Produktions- und Vertriebszweig. lich, dass sie auch seit dem Wahlsieg im Jahr Egal ob in Industrie, Handwerk oder Dienstleis- 2017 wieder wichtiger Meinungs- und Taktgeber tungen, sie alle verbinden Fleiß, Ehrgeiz und für die Politik in unserem Land ist. Das zeigt sich soziale Verantwortung für die Mitarbeiter und unter anderem darin, dass der aktuelle Landes- die Region. Damit sie mit ihrer Arbeit auch noch vorsitzende der MIT, Hendrik Wüst, zugleich sehr viele weitere Jahrzehnte Erfolg haben, brauchen erfolgreich Verkehrsminister des Landes Nord- sie eine Politik, die gute Rahmenbedingungen rhein-Westfalen ist. schafft. Die CDU ist der richtige Partner für die- Immer wieder ergeben Umfragen, dass die Men- se Unternehmen – egal ob es um Firmen geht, schen der CDU in der Wirtschaftspolitik beson- die schon seit vielen Generationen im Geschäft deres Vertrauen schenken. Wirtschaftspolitische sind, oder Start-Ups, die gerade erst vor ihrer Kompetenz ist für unsere Partei nicht alles. Gera- Gründung stehen. Durch die Mittelstands- und de in der heutigen Zeit gibt es aber nicht vieles, Wirtschaftsvereinigung ist die CDU seit nunmehr was wichtiger ist. Es ist noch nicht lange her, dass 70 Jahren sehr erfolgreich mit den Unternehmen die Welt eine globale Wirtschafts- und Finanzkrise in unserem Land verbunden. Sie ist unser Sensor erlebt hat, aus der Deutschland unter Führung und lässt uns unmittelbar erfahren, wo es Proble- der CDU nur dank einer bedachten Politik besser me gibt und wo Politik mit anpacken muss – und hervorging. Heute blicken wir sorgenvoll auf die auch, an welcher Stelle sie einfach mal gar nichts Bestrebungen engster Verbündeter, Protektionis- tun sollte, damit sich Kreativität und Elan, kurz mus und wirtschaftspolitische Alleingänge als gesagt Unternehmertum, frei entfalten kann. neuen politischen Stil zu etablieren. Die Energie- Allen ehemaligen und aktiven Unterstützern der wende stellt den Industrie- und Wirtschaftsstand- MIT auf allen politischen Ebenen gilt heute unser ort Nordrhein-Westfalen vor große Herausforde- besonderer Dank. Persönlich – und auch im Na- rungen. Umso größer ist die Verantwortung der men der CDU Nordrhein-Westfalen – wünsche ich CDU und umso wichtiger ist die Arbeit der MIT in- der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung al- DIE MIT IST WICHTIGER nerhalb unserer Partei für eine gute Wirtschafts- les Gute, viel Energie und gute Ideen für die kom- politik. Trotz aller Herausforderungen müssen wir menden Jahre und Jahrzehnte. den unternehmerischen Erfolg und die Investi- Herzliche Grüße TAKTGEBER IN NRW tionssicherheit, die unser Land ausmachen, auch in Zukunft bewahren. Nordrhein-Westfalen ist ein Ihr Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der Anfangsphase unseres Landes eine entschei- hervorragender und zudem sehr vielseitiger Wirt- Armin Laschet der CDU Nordrhein-Westfalen kann heute auf 70 dende Rolle dabei gespielt, wirtschaftspolitische schaftsstandort geblieben. Für die Zukunft wollen Ministerpräsident des Landes sehr erfolgreiche Jahre zurückblicken. Sie hat in Kompetenzen in unserer Partei zu verankern, in wir es ihm leichter machen. Nordrhein-Westfalen

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7 GESCHICHTE UND GESCHICHTEN

robust und stark bestehen lassen. Die MIT GESCHICHTE UND GESCHICHTEN  NRW hat jedoch auch immer frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt, wenn es um An- DIE MITTELSTANDS UND WIRTSCHAFTSVEREINIGUNG DER CDU NORDRHEINWESTFALEN passung ging. Die Reform der Organisation in Nordrhein-Westfalen und der mutige Schritt zu einer Beitragserhöhung 2002 - die bis heu- Wer kennt nicht die Badische Anelin- und So- ZUSAMMENZUFÜHREN WAR SCHON IMMER MARKEN Zusammenführung von Mittelstandsvereini- te (seit inzwischen 17 Jahren) Stabilität ohne dawarenfabrik? So wie die BASF hat unsere KERN DER MIT, DENN DIE GESCHICHTE DER MIT NRW gung, Wirtschaftsvereinigung und dem Wirt- dauernde Beitragsanhebungen sichert – ist Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung IST EINE GESCHICHTE DER FUSIONEN: schaftsrat zu einer neuen bundesweiten Wirt- ein gutes Beispiel dafür. einen sperrigen Namen. Aber dieser sperrige • Handwerkerausschüsse und schaftsvereinigung in den 1960er und 1970er Name reflektiert unsere Geschichte und die Mittelstandsausschüsse in den 1950ern Jahren zeigte. Und es gab auch Gegenwind, Dass in der MIT auch die kluge Regelung der Herkunft dieser inzwischen 70jährigen Orga- • Rheinland und Westfalen 1986 denn genau diese Fusionsbemühungen wa- eigenen Nachfolge immer eine große Rol- nisation, die sich selbst als „Brücke zwischen • Mittelstandsvereinigung ren nicht nur in den eigenen Reihen höchst le gespielt hat, trug zu den relativ geringen Wirtschaft und Politik“ sieht. Die MIT NRW als und Wirtschaftsvereinigung 1995 umkämpft, sondern hatten auch vehemente Fluktuationen im Vorsitz bei. In der MIT war griffiges Kürzel hat zwar bereits eine durchaus Gegner in anderen Teilen unserer Mutterpar- Kontinuität immer eine Stärke und Vorsitzen- lange Tradition, aber als Organisation besit- Aber es gab auch misslungene Brückenschlä- tei. Zusammenführung und das heftige Rin- de maßen auf allen Ebenen ihre Mandatszei- zen wir sehr viele und verschiedene Wurzeln. ge, wie die gescheiterten Versuche einer gen – beides hat unsere Vereinigung recht ten eher in Jahrzehnten als in Jahren.

8 GESCHICHTE UND GESCHICHTEN

Wir wollen heute zurückblicken und anhand der uns vorliegenden Archivunterlagen ein wenig sortieren. Ausgehend vom 25.Okto- ber 1949, der ersten belegbaren Wahl eines Vorsitzenden auf Landesebene, werden wir die Ursprünge und die Entwicklungen im Rheinland und in Westfalen bis zur Fusion der CDU-Landesverbände Rheinland und Westfalen (1986) einordnen und danach das Jahrzehnt bis zur Zusammenführung von Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung. Gerade die Differenzierung nach Mittel- standsvereinigung und Wirtschaftsvereini- gung ist nicht immer ganz einfach und leicht kommt der Leser historischer Akten der MIT diesbezüglich durcheinander. Wir werden versuchen, dies dem Leser dieser Historie möglichst leicht zu machen und die han- delnden Personen und Organisationen klar zu unterscheiden.

Auch die Zeitgeschichte seit der großen Fu- sionstagung 1995 in Neuss soll nicht zu kurz kommen, denn in der heutigen, unveränder- ten Struktur besteht die MIT nun inzwischen auch schon seit einem knappen Vierteljahr- hundert.

Nur punktuell werden wir inhaltliche The- men der sieben Jahrzehnte, für die die MIT und ihre Vorgängerorganisationen standen, in den Beiträgen dieser Festschrift beleuch- ten. Aber die wichtigsten chronologischen Eckpunkte, die Strukturentwicklung und ein paar Anekdoten sollen zusammengetragen werden. Dr. und Bundeskanzler Dr.

9 LEHR UND ROELEN

Kommen wir aber zurück zum 25. Oktober LEHR UND ROELEN  GRÜNDERVÄTER AUS 1949. Der Ort dieser ersten Wahlversamm- lung liegt auch anhand der uns vorliegenden Dokumente im Dunkeln. Aufgrund der engen POLITIK UND INDUSTRIE Verbundenheit Robert Lehrs mit Düsseldorf und der großen Bedeutung der Stadt Köln für DIE WIRTSCHAFTSVEREINIGUNG RHEINLAND die ersten Jahre der CDU im Rheinland, ge- hen wir davon aus, dass eine dieser beiden Städte am wahrscheinlichsten für die Wahl WAS WISSEN WIR ÜBER DIE FRÜHEN TAGE? „Als sich nach dem Ende des Zweiten Welt- großer Unternehmen auch kleine Gewerbe- Robert Lehrs war. Der erste prominente Name, welcher mit krieges und dem Zusammenbruch des na- treibende und Handwerksmeister Mitglieder den Vorgängerorganisationen unserer Mittel- tionalsozialisti- waren. In ähnli- Der Wirtschaftsausschuss der CDU Rhein- stands- und Wirtschaftsvereinigung in Nord- schen Regimes cher Weise wie land war zu dieser Zeit eher als ein Arbeits- rhein-Westfalen verbunden wird, ist Robert allenthalben die in Köln kons- kreis der Partei zu verstehen, der allerdings Lehr. CDU formierte, tituierten sich schon fester Bestandteil der CDU als Gliede- ergriffen in ver- in Düsseldorf rung gewesen ist. Es gab eine Delegierten- Er bekleidete das Amt des Vorsitzenden des schiedenen Or- Kreise um den versammlung und einen Wahlvorgang für Wirtschaftsausschusses der CDU Rheinland ten Männer der n a c h m a l i g e n Vorstand und Vorsitzenden. Auch die Struk- ab dem 25.Oktober 1949 nur etwa ein Jahr, Wirtschaft die Innenminister tur der anwesenden Stimmberechtigten ließ bevor er mit Übernahme des Amtes des Bun- Initiative und Robert Lehr, in auf eine klare Ausrichtung auf Selbständige desinnenministers dieses an den Bergbau- gründeten loka- Duisburg um und in der Wirtschaft Tätige schließen. ingenieur Dr. Wilhelm Roelen abtrat. In den le Wirtschafts- den späteren Nachlassunterlagen im Landesarchiv Nord- ausschüsse. So Bundesfinanz- Und man gab sich bereits 1949 feste Struk- rhein-Westfalen findet sich nur wenig, was 1946 in Köln für minister Franz turen und strebte eine umfangreiche inhalt- Robert Lehr über sein Engagement als Wirt- den Regierungs- Etzel und in liche Arbeit an: Beleg dafür ist, dass Fachaus- schaftsausschussvorsitzender zu berichten bezirk der Fab- Essen um den schüsse entsprechend den Ausschüssen des hat. Die große Politik rief bereits und seine rikant Leonhard Oberbürger- Bundestages eingesetzt wurden, die die Wirt- Aufmerksamkeit galt vor allem der Etablie- Hopmann, dem meister Hans schaft betreffende Fragen behandelten. „So rung der CDU, an deren Gründung im Rhein- als früherem Toussaint.“ be- wurden Ausschüsse für Wirtschaftspolitik, für land er maßgeblich beteiligt war. Mitglied des schreibt eine Finanzen und Steuern, für Sozialpolitik, für Handels- und frühere, bun- Wiederaufbau und Wohnungswesen sowie für DIE WIEGE DER HEUTIGEN MIT IST DAS RHEINLAND Industriebeirates desweite Zusam- Verkehrsfragen gebildet.“ (siehe Bild) Dieser ersten, auf der Ebene eines CDU-Lan- des Zentrums, diese Organisation als Muster menfassung der Historie der Mittelstands- desverbandes erfolgten Gründung gingen vorschwebte. Anders als beim Industrie- und und Wirtschaftsvereinigung die Situation Die MIT war schon immer eine Organisa- bereits seit 1946 eine ganze Reihe von loka- Handelsbeirat spielte die Größe des Unter- in der Wiege unserer Vereinigung, welche tion, in der die Führungspositionen nicht len Zusammenschlüssen voraus. nehmens keine Rolle, sodass außer Leitern zweifellos das Rheinland war. immer nur Politikern und Mandatsträgern

10 LEHR UND ROELEN

vorbehalten waren. Dies war sozusagen das lichkeiten der Wirtschaft kaum für die Über- das Verhältnis zum Wirtschaftsrat führten ren Mittelstand. Und trotzdem arbeitete man Gründungsgen, welches sich in der Amts- nahme politischer Ämter zu gewinnen waren. gar zu massiven Disruptionen innerhalb der schon damals sehr eng mit der deutlich brei- übernahme durch Wilhelm Roelen 1950 ma- Umso mehr dürfen wir Herr Dr. Roelen dafür CDU und zwischen den verschiedenen Betei- ter aufgestellten Mittelstandsvereinigung nifestierte. Mit ihm nahm ein Ingenieur das danken, dass er sich doch mit Liebe, Initiati- ligten, von denen wir eingehend im Weiteren in Westfalen-Lippe und im Rheinland zu- Ruder des Wirtschaftsausschusses in seine ve und Pflichtgefühl dieser Aufgabe annahm zu berichten haben. sammen. 1962 schrieb der Vorsitzende der Hände. und zur Verfügung stand, als es nottat.“ Mittelstandsvereinigung, Heinrich Schmitz, Inhaltlich war die Wirtschaftsvereinigung an Konrad Adenauer jun. mit Bezug auf eine Dr. Wilhelm Roelen war eben nicht der typi- WIRTSCHAFTSVEREINIGUNG RHEINLAND 1953 der 1960er Jahre von wettbewerbsrechtli- mögliche gemeinsame Veranstaltung „Wirt- sche Politiker. Er war Bergbauingenieur und 1969: DIE JAHRZEHNTE DES KONRAD ADENAUER JUN. chen Themen und den ordnungspolitischen schaftstag“: „An sich gefällt mir der Vor- später Konzernlenker. Er repräsentierte den Ein großer Name bestimmte danach die Weichenstellungen der Ludwig-Erhard-Ära schlag, und ich halte eine solche Tagung dann typischen MITler: Politisch engagiert, aber 1950er und 1960er Jahre des rheinischen geprägt. Auch das Thema Mitbestimmung für nützlich, wenn sie richtig angefaßt wird.“ zuvorderst in der Wirtschaft stehend. Roe- Wirtschaftsausschusses - ab 1961 als Ver- entfaltete bei Vertretern der auch größeren Er fährt aber auch etwas spitz fort: „Falsch len war Diplomingenieur, Betriebsinspektor, einigung anerkannt - und vielleicht war auch Wirtschaftsunternehmen natürlicherweise ist meiner Ansicht nach die Überlegung, daß Bergwerksdirektor und Geschäftsführer der diese Dominanz mit ein Grund dafür, mehr Dissonanzen als beim kleine- wir nur Themen behandeln dürfen, die nicht Thysseschen Gas- und Wasserwerke vor dem dass es diese Vereinigung in einer sol- von unseren Gegnern demagogisch gegen Krieg. Ab 1939 war er Generaldirektor aller chen organisatorischen Struktur und die CDU eingesetzt deutschen Werke des Thyssen-Konzern und mit fester Verankerung in der Satzung werden können. Die Er- in den 30ern aktiv in der Zentrumspartei. Er der CDU Rheinland nur hier geben soll- hard-Rede beweist, wie beteiligte sich 1946 und 1949 an den Grün- te. Die Wirtschaftsvereinigung blieb richtig es ist, mutig und dungen der Max-Planck- und der Fraunho- bis zur späteren Fusion eine typisch offen heikelste Themen fer-Gesellschaft, deren Präsident er in den rheinische Struktur. In anderen Lan- anzusprechen, und es ist 1950ern war. desverbänden der CDU gab es keine auch die Reaktion auf ein Entsprechungen und auch gab es solches mutvolles Auf- Wilhelm Roelen führte den Wirtschaftsaus- keinerlei bundesweite Strukturen. treten bestens geeignet, schuss der CDU Rheinland von 1950 bis 1953. Auch in Westfalen-Lippe dominierte dem Landtagswahlkampf Er lebte bis zu seinem Tod 1958 auf Schloss immer die Mittelstandsvereinigung. die notwendige Würze zu Styrum, welches ihm der Thyssen-Konzern Alle Bemühungen, bis in die 80er geben.“ Vielleicht zeigt dies als Wohnsitz zur Verfügung gestellt hatte. Jahre hinein, die Wirtschaftsvereini- auch ein wenig den kultu- Im Nachruf der CDU auf Wilhelm Roelen wird gung als bundesweite Vereinigung rellen Unterschied zwischen deutlich, wie wichtig und beispielgebend zu etablieren oder gar nur vom Wirtschaftsvereinigung und eine solche Persönlichkeit für die DNA unse- Rheinland nach Westfalen auszu- Mittelstandsvereinigung, rer Vereinigung gewesen sein mag: „… Es dehnen, scheiterten immer wieder. deren damaliger rheinischer war eine Zeit, in der nur wenige Menschen Vorsitzender Heinz Schmitz bereits ihre Pflicht erkannt hatten, am Wie- Das Thema einer bundesweiten wahrlich als Rheinländer par deraufbau der Demokratie mitzuarbeiten, Wirtschaftsvereinigung und die excellence bezeichnet werden und in der insbesondere bedeutende Persön- späteren Debatten vor allem über konnte.

11 RÜCKBLENDE IM RHEINLAND

Ein beeindruckendes Dokument dieser Zeit ist das Grußwort des damaligen Bundeskanzlers Dr. Konrad RÜCKBLENDE IM Adenauer. RHEINLAND DER MITTELSTANDSAUSSCHUSS

Während dieser Entwicklung der Wirtschafts- standsausschusses vereinigung in den 50er, 60er und 70er Jahren übernommen hatte. unter den Vorsitzenden Lehr, Roelen, Konrad Der „1. Rheinische Adenauer jun., Dr. Spethmann und Dr. Herbert Mittelstandstag“ am Köhler im Rheinland, war die Mittelstandsver- 29. September 1952 einigung in dieser Zeit ganz fest mit einem in der Kölner Flora Protagonisten verbunden: dem Kölner Kauf- nennt Schmitz bereits mann Heinrich „Heinz“ Schmitz. In der „Ge- den Vorsitzenden und schichte der Mittelstands- und Wirtschafts- er eröffnete in dieser vereinigung der CDU/CSU“ aus der Feder von Funktion die Plenarver- Peter Spary und Hans-Dieter Lehnen findet sammlung. Ein beein- sich folgender Passus: „Bereits 1951 wurde druckendes Dokument im Rheinland der erste selbständige Mittel- dieser Zeit ist das Gruß- standsausschuss der CDU gegründet und der wort des damaligen Bun- Kölner Kaufmann Heinz Schmitz zu seinem deskanzlers Dr. Konrad ersten Vorsitzenden gewählt. Fünf Jahre vor Adenauer. der Gründung des Arbeitskreises Mittelstand der CDU/CSU gab es bereits einen Landesver- Ein Indiz dafür, dass bereits band. In seinem Jahresbericht für 1955 konn- in dieser Zeit personell und organisatorisch te der Landesmittelstandsausschuss seine bei der CDU im Rheinland Wirtschaftaus- die spätere Landesgeschäftsführerin des Mit- und 60er Jahre. Bis 1970 führte er den Mit- Bedeutung bereits dadurch beweisen, dass schuss und Mittelstandsausschuss zusam- telstandsausschusses zeichnete zeitweilig als telstandsausschuss der CDU. Die Firmierung u.a. fünf Besprechungen mit Ministerpräsi- menarbeiteten, ist die Tatsache, dass der Es- Referentin für den Wirtschaftsausschuss. Mittelstandsvereinigung galt im Rheinland ab dent … erfolgt waren.“ sener Oberbürgermeister Dr. Hans Toussaint dem 01. Februar 1969. - der eher mit der Wirtschaftsvereinigung zu MITTELSTANDSVEREINIGUNG, DIE 1950ER UND 1960ER Neuere Recherchen allerdings lassen ver- verbinden ist - hier eine bedeutende Rolle JAHRE IM RHEINLAND: ZWEI JAHRZEHNTE SCHMITZ Wie sehr Heinrich Schmitz mit der MIT ver- muten, dass Heinrich Schmitz schon deut- spielte und beide Organisationen auf der Ein- Dabei war Heinrich Schmitz tatsächlich im bunden war, zeigte auch die Tatsache, dass lich früher als 1954 den Vorsitz des Mittel- ladung als Gastgeber genannt werden. Auch Rheinland der „Mister Mittelstand“ der 50er die damalige hauptamtliche Referentin in

12 RÜCKBLENDE IM RHEINLAND

den 1950er Jahren und in den 1960er Jahren Landesgeschäftsführerin Lisl Bruns später Lisl Bruns-Schmitz hieß. Offenbar führte die ge- meinsame Begeisterung für die MIT zu mehr als nur geschäftlicher Verbundenheit und der Landesvorsitzende heiratete Mitte der 1960er Jahre seine Geschäftsführerin. Eine nette Anek- dote des CDU-Flurfunks spricht auch von Frau „Lack-Schmitz“. Heinz Schmitz handelte näm- lich offenbar mit Farben und Lacken.

Aber nicht immer lief alles schiedlich-friedlich bei der MIT ab und vielleicht lag dies auch ein wenig an der rheinischen Art von Hein- rich Schmitz. Als er beispielhaft zum rheini- schen Mittelstandstag 1969 den Bundesvor- sitzenden Kurt Schmücker weder einlud noch informierte, reagierte dieser mit einem sehr harschen Schreiben: „Ich bitte, es mir nicht zu verübeln. Wenn ich gleich hinzufüge, daß ich es nicht verstehe, daß ich als Bundesvor- sitzender keine Einladung erhalten habe. Von Teilnehmern des Mittelstandstages wurde ich gefragt, warum ich dieser Veranstaltung fern geblieben sei. Ich habe natürlich geantwortet, wenn ich von der Veranstaltung gewusst und eingeladen worden wäre, auch gekommen sein würde. Ich merke an der Reaktion, daß man meine Nichtteilnahme am Rheinischen Lisl Schmitz-Bruns und Heinrich Schmitz waren wohl das erste MIT-Ehepaar - hier 1981 bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse an den ehemaligen Vorsitzenden des Mittelstandsausschusses im Landtag Mittelstandstag anders ausgelegt hatte, näm- lich, dass ich trotz Einladung nicht gekommen daß ich immer die Besonderheiten des Rhein- heit in dieser Frage dahin führen, dass man te, diesen „mündlich bereinigen zu können“, und kein Grußwort geschickt hätte. landes berücksichtigt habe und auch heu- der Öffentlichkeit gegenüber das Bild man- übersandte diesen Beschwerdebrief aber te noch die Einstellung unserer rheinischen gelnder politischer Geschlossenheit zeigt.“ gleich dem gesamten Bundesvorstand zur Ich lege großen Wert darauf, diesen Eindruck Freunde zur Frage des Zusammengehens mit Kenntnis. Nun… mehr oder weniger reini- zu beseitigen…Die einzige Anmerkung, die dem Wirtschaftsrat sehr gut verstehe… Auf Schmücker nannte diese Nichteinladung ab- gende Gewitter gab es wohl auch in der MIT ich noch zu der Sache zu machen habe, ist, keinen Fall sollte eine Meinungsverschieden- schließend den „Neusser Komplex“ und hoff- schon immer.

13 DAS RHEINISCHE UNIKUM

1986 dehnte sich die Wirtschaftsvereinigung zumindest formal auch landesweit in NRW aus.

14 DAS RHEINISCHE UNIKUM

DAS RHEINISCHE UNIKUM DIE WIRTSCHAFTSVEREINIGUNG RHEINLAND AB DEN 1970ERN

1969 übergab Konrad Adenauer junior den Vor- wird explizit auch Bezug genommen auf eine und gar über eine ‚Holding‘ nachsannen, so Wirtschaftsführer war, wählte den Wirtschafts- sitz der rheinischen Wirtschaftsvereinigung an ganze Reihe von aktiven Kreisvereinigungen. war das Verhältnis bis in die 1980er eher zu rat. Die Spielräume waren eng. Dr. Dieter Spethmann. Er führte diese bis 1972. Es muss auch der Bundestagsabgeordnete Her- einem Wettbewerb um das gleiche Klientel Trotz dieser relativ kurzen Vorsitzenden-Amtszeit bert Köhler gewesen sein, der in den brisanten geworden. Während die Mittelstandsvereini- War Köhler schon bezüglich inhaltlicher Themen ist diese Periode eine der bestdokumentierten im Verhandlungen um eine Fusion zwischen Wirt- gung bundesweit aktiv war und eher die hand- als „wenig kompromissfähig“ von Zeitzeugen Archiv der Konrad-Adenauer-Stiftung. Vor allem schaftsrat, Mittelstandsvereinigung und WIR si- werklichen Interessen und die der Freiberufler eingeschätzt worden, so pointierte Peter Jungen zu den Umständen der Verhandlungen und Disso- cherlich eine erhebliche Rolle spielte. Zumindest und kleineren Unternehmer abbildete, so gab inhaltlich noch mehr und kümmerte sich aber nanzen rund um das Thema „Wirtschaftsvereini- wirkte er daran mit, dass nach dem Scheitern es eine Zielgruppengleichheit zwischen Wirt- auch um Aktivität und Organisation der WiR/ gung auf Bundesebene“ finden sich hier diverse diverser Versuche dieses Thema zur Seite ge- schaftsrat und Wirtschaftsvereinigung Rhein- WiV. Schriftverkehre. legt wurde. Jedenfalls führte er die WIR 10 Jahre land. Jungen ging allerdings in die Offensive von 1972 bis 1982. Seine Nachfolge übernahm und strebte an, zumindest ins benachbarte Wenige Jahre nach seiner Vorsitzübernahme Mit der Übernahme des Vorsitzes durch Dr. Her- Peter Jungen aus Köln. Die Oppositionsjahre in Westfalen die Wirtschaftsvereinigung zu er- kam es nun 1986 zur Fusion der CDU-Lan- bert W. Köhler aus Duisburg, zeitweise Bundes- den 1970ern sollten auch in den Vereinigungen weitern. Die Fusion der CDU-Landesverbände desverbände, und in der neuen Satzung war tagsabgeordneter im Bonner Parlament, im zu Turbulenzen führen, die nicht immer nur in Westfalen-Lippe und Rheinland zur CDU Nord- selbstverständlich die Wirtschaftsvereinigung Jahr 1972 gewann die Wirtschaftsvereinigung Hinterzimmern sichtbar wurden. rhein-Westfalen machten dieses Bestreben Nordrhein-Westfalen verankert. Schon kurz allerdings doch wieder etwas an inhaltlichem spätestens dann auch unausweichlich und danach kam es dann auch zu einer das ge- Schwung. Und: Über Köhler, der als einer der E X PA N S I O N S W U N S C H A U F S C H W I E R I G E M T E R R A I N : folgerichtig. samte NRW umfassenden WiV. Der Name WIR politischen Gründerväter der damaligen Montan- DIE WIRTSCHAFTSVEREINIGUNG „NUR“ IM RHEINLAND wurde spätestens dann abgelöst. Bei der ent- union galt, wird gesagt, dass er für die CDU „sehr BIS 1995 Die ungeschriebene Vereinbarung zwischen sprechenden Versammlung war es vor allem positiv im Hinblick auf das Spendenaufkommen“ Peter Jungen, der 1968 in die Wirtschaftsver- Wirtschaftrat und Wirtschaftsvereinigung, dass Kurt Biedenkopf, der grosse Unterstützung wirkte. einigung Rheinland eingetreten war und schon der Wirtschaftsrat e.V. im Rheinland sich zu- für dieses landesweite Projekt bekundete. In nach recht kurzer Zeit im Vorstand respektive rückhielt, kam logischerweise unter Druck, und der Folge wurden auch mehrere Vertreter aus Eine Broschüre der WIR, das Kürzel der rheini- als Stellvertretender Landesvorsitzender Köh- später etablierte der Wirtschaftsrat ja auch sei- Westfalen in den Vorstand gewählt. Die Herren schen Wirtschaftsvereinigung in den 1970er Jah- ler unterstützte, führte nun eine Organisation, nerseits Strukturen im Rheinland. Dr. Horst Annecke, Bielefelder Führungsper- ren, vermerkt neben Dr. Köhler als Vorsitzenden, die im Konglomerat des CDU-Wirtschaftsflügels sönlichkeit des Bankhauses Lampe und spä- Konrad Adenauer als Ehrenvorsitzenden, und eine gewisse Einzigartigkeit besaß. Gleichzeitig fand Jungen in Westfalen aber keine ter auf Berufung durch Rudolf-August Oetker stellt den gesamten knapp 40köpfigen Vorstand belastbaren Strukturen vor, auf die man aufsat- Mitglied der Geschäftsleitung der privat.bank, vor. Das etwas sperrige Motto dieser Broschü- Während noch bis in die späten 1960er Jahre teln konnte. Kleine Unternehmer waren in der sowie Martin Leicht, damals Vorsitzender der re: „Die Wirtschaftspolitik für morgen kann nicht der Wirtschaftsrat der CDU und die Wirtschafts- starken Mittelstandsvereinigung Westfalen-Lip- Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unterneh- mit der linken Hand gemacht werden“. Dabei vereinigung im Rheinland eng kooperierten pe gebunden. Wer eher höherer Manager und mer und Kreisvorsitzender der CDU Münster,

15 DAS RHEINISCHE UNIKUM

in die Top-Wirtschaft etwas mehr Profil. Schon des NRW-Verbandes, wären die finanziellen kurz nach seiner Amtsübernahme zog er Die- Probleme in Bonn zu einem finanziellen De- ter Lehnen als Landesgeschäftsführer heran, saster geworden. der später Hauptgeschäftsführer der fusionier- ten MIT in Berlin wurde. Diese hauptamtliche Endpunkt dieser Konsolidierung war dann die Struktur war dabei sehr wichtig, hatte vorher Neuordnung der Beitragsstruktur zu Beginn doch lediglich ein uns namentlich unbekannter der 2000er, die unter der Kooperation der Mitarbeiter der CDU die Position der Geschäfts- großen Landesverbände zustande kam und führers für sehr kurze Zeit zum Ende der Speth- die am Ende - gemeinsam mit einer vorheri- mann-Amtszeit inne gen Hilfe aus NRW und Niedersachsen - den Bundesverband rettete und gleichzeitig Kreis- Nun hatte die WIR, ab 1986 WiV, einen neuen und Landesverbände stabil hielt. Eine mutige hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kopf und Entscheidung auch der Protagonisten aus der damit mehr Schlagkraft und Unabhängigkeit Mittelstandsvereinigung, Hansheinz Hauser, gewonnen. Hartmut Schauerte und vieler anderer, die dann gemeinsam mit Jungen und früheren 1993 übernahm Peter Jungen der Chefjustitiar WiVlern das Problem lösten. Keine andere Ver- des Bayer-Konzerns, Dr. Jürgen Schwericke einigung der CDU hatte jemals gewagt, eine als Jungens Nachfolger. Schwericke führte die Beitragsverdoppelung durchzusetzen und da- WiV dann in die Fusion 1995. Sicherlich war von am Ende dann auch strukturell profitiert. dies auch nachvollziehbar. Wenn man ein Jahr- Dieser Prozess - mit viel Streit und Auseinder- zehnt lang eine Organisation führt, so fällt es setzungen - aber auch mit harten Entschei- sicherlich schwer, diese in eine neue Struktur dungen aller Beteiligter, gemeinsam mit gu- zu übergeben. Aber Peter Jungen engagier- tem Wirtschaften danach, führten dazu, dass te sich danach in der Bundes-MIT und wurde die MIT heute trotz Mitgliederschwund in der Herbert W. Köhler (rechts) hier mit Carl Carstens. Bundesschatzmeister. Sicherlich kam hier gesamten CDU immer noch stabil und schlag- gehörten zu denjenigen, die Ausgangspunkt Jungen stellte die Wirtschaftsvereinigung durch- seine enge Verbundenheit zu Dieter Lehnen kräftig ist. von Strukturen in Westfalen sein sollten. Das aus erfolgreich im Rheinland auf. Es gelang ihm, dem Gelingen einer nicht immer einfachen allerdings führte natürlich zu heftigem Gegen- trotz der schwierigen Lage zwischen Mittel- Neuaufstellung der MIT in Bonn sehr zugute. Aber kehren wir zu dem gerade genannten wind aus Reihen des Wirtschaftsrates und na- stand und Wirtschaftsrat, sie auch inhaltlich zu Und es waren auch die engen Verknüpfungen Namen Hansheinz Hauser zurück. Der Ehren- türlich auch zu wenig Gegenliebe bei der Mit- stärken. Während sowohl Spethmann als auch zum ab 1995 starken Landesverband Nord- vorsitzende der MIT NRW war tatsächlich eine telstandsvereinigung. Es gelang wohl auch in Köhler gleichzeitig CDU-Landesschatzmeister rhein-Westfalen, die die massiven finanziellen der prägendsten Figuren vor und nach der den folgenden Jahren, einzelne Kreisverbands- waren und diese Doppelfunktion die Zielrich- und strukturellen Probleme der Bundes-MIT Fusion der Vereinigungen. Aber er war nun strukturen zu bilden, doch eine flächendecke tung der WIR sehr in Richtung Finanzierungs- in den 1990er Jahren sukzessive beheben einmal ein Mann des Mittelstandes und damit Organisation gelang bis zur Fusion mit der Mit- quelle für die CDU drängte, gewann Jungen als konnten. Ohne die Hilfe der nun gut und stark blicken wir erneut erst einmal wieder auf die telstandsvereinigung 1995 nicht. unabhängiger Vorsitzender mit guten Drähten strukturierten Landesverbände, vor allem Zäsur 1970….

16 RUBRIK

17 DIE HAUSERÄRA

Delegierten zur Bundesversammlung 1971 in Ansbach zusammentrat, lässt auf eine gewis- DIE HAUSERÄRA se Ausnahmesituation schließen. Auch der im September ersetzte Vorstand wurde erst im DIE MITTELSTANDSVEREINIGUNG RHEINLAND IN DEN 1970ER, 1980ER UND 1990ER JAHREN November nachträglich entlastet. Es gab of- fenbar Gesprächsbedarf. Aber Heinz Schmitz Die offensichtlichen Turbulenzen um die bun- nige Schriftstücke, die die tiefe Zerrissenheit beigetragen haben, das Zepter im Rheinland wurde natürlich zum Ehrenvorsitzenden ge- desweiten Fusionsversuche Ende der 60er deutlich machten. Seitens der Mittelstands- an einen jüngeren Vorsitzenden abzugeben. wählt ob seiner herausragenden Verdienste. und Anfang der 70er Jahre werden wir in ei- vereinigung im Rheinland wurde am 21. Sep- Aber Einiges deutet darauf hin, dass diese nem eigenen Beitrag eine genauere Analyse tember 1970 per Wahl des Vorstandes und Nachfolge nicht ganz so reibungslos verlief Die Aufgabe des neuen Vorsitzenden war es widmen. Aber in jedem Fall fokussieren sich des Vorsitzenden auf einer außerordentlichen wie wahrscheinlich erhofft. Sonderversamm- also, die Mittelstandsvereinigung des Rhein- diese im Rheinland wie in einem Brennglas. Landesvertreterversammlung die Nachfol- lungen sind in der Partei und den Vereini- landes wieder in ruhigeres Fahrwasser zu füh- ge von Heinrich Schmitz bestimmt. Die har- gungen nun einmal nicht die Regel und auch ren. Der Handwerksmeister Hansheinz Hauser, Das Archiv für Christlich Demokratische Poli- schen Auseinandersetzungen mit Teilen der die Tatsache, dass am 02. November schon übernahm mit 48 Jahren den Vorsitz im Sep- tik der Konrad-Adenauer-Stiftung enthält ei- Bundesmittelstandsvereinigung mögen dazu wieder eine Versammlung zur Neuwahl von tember 1970. Mit ihm sollte die MIT einen der

18 DIE HAUSERÄRA

profiliertesten Politiker der CDU des Rheinlan- der beiden Landesverbände in Partei und Ver- Einzelhandelskaufmann Egon Lampersbach Der westfälische Vorsitzende Lampersbach des gewinnen. Der spätere Oberbürgermeister einigung 1986 immer mit strittigen Situationen die Mittelstandsvereinigung als Bundesvorsit- war ja sowieso eher bundespolitischer aus- der Seidenstadt Krefeld, Präsident der Hand- in der Mutterpartei befasst, zu denen man sich zender und der Handwerker Hauser und der gerichtet und Hauser übernahm den Gesamt- werkskammer zu Düsseldorf und Präsident des verhalten musste. Das umfassende Werk von Händler Lampersbach bauten die entspre- verband in NRW. Nordrhein-Westfälischen Handwerkskammer- Guido Hitze „Verlorene Jahre“ gibt einige detail- chende Zusammenarbeit sukkzessive aus. tages prägte die Mittelstandsvereinigung in lierte Einblicke auch in diese Zeit und deutet Aber bevor wir die gemeinsame weitere den 70er und 80er Jahren und führte sie klug. auch auf eine starke Involvierung der rheini- Der Endpunkt der ersten Hälfte der Ära Hauser Vereinigungsgeschichte beleuchten, muss Unter seinem Vorsitz wurde auch schon viele schen MIT-Protagonisten um Hansheinz Hauser. war natürlich die parteipolitische Zäsur 1986. nun endlich einmal der Blick gen Westfalen Jahre vor der Fusion der CDU-Landesverbände Für die Mittelstandsvereinigung allerdings be- schweifen. Denn dort war es ebenfalls eine eine enge und institutionalisierte Kooperation Trotzdem wuchs man mit den Westfalen weiter deutete sie nur die Umsetzung eines bereits starke Mittelstandsvereinigung, die in die Fu- der Mittelstandsvereinigung im Rheinland und zusammen: Ab 1977 führte der westfälische seit knapp 10 Jahren laufenden Prozesses. sion mit eingehen sollte. in Westfalen etabliert. So führt das Protokoll einer gemeinsamen Sitzung der Westfalen und der Rheinländer in Wuppertal bereits am 5. Juli 1974 aus: „Nach allgemeiner Aussprache wur- de beschlossen: Die Mittelstandsvereinigun- gen von Westfalen-Lippe und von Rheinland bilden durch ihre geschäftsführenden Vorstän- de ein gemeinsames Präsidium (ohne Satzung und feste Verfahrensvorschriften)…“

Es zeigte sich also in der Mittelstandsvereini- gung schon in den 1970er Jahren, dass es eine enge Abstimmung im Bezug auf die gemeinsa- me Politik im Bundesland Nordrhein-Westfalen geben sollte und musste.

Bis 1985 entwickelte sich die MIT als aktiver lan- despolitischer Player. Dabei geriet sie teilweise auch in die CDU-internen Machspiele der Rau- Ära. Das Scheitern des Westfalen Biedenkopf (1980) und des Rheinländers Worms (1985) wa- ren natürlich Rückschläge, die die Landespartei nach dem plötzlichen Tod Heinrich Köpplers in ziemlich unruhige Gewässer brachte. Die Mittel- standsvereinigung Rheinland war bis zur Fusion 1973, Mittelstandstag in Neuss, damals noch mit dem Generalsekretär Biedenkopf

19 DIE STETIGEN ARBEITER

schon mit einem deutlich höheren Gewicht DIE STETIGEN ARBEITER: ausgestattet als zum Beispiel die Christlich Demokratische Arbeitnehmerschaft. Und wie MITTELSTANDSAUSSCHUSS UND VEREINIGUNG IN WESTFALENLIPPE ein guter Wolf sein Revier verteidigt, so ließ man auch keine Konkurrenten in sein Revier. Viel später sollte dies die Wirtschaftsvereini- gung deutlich merken.

Richard Oetzel und Egon Lampersbach waren die beiden Namen, die seit Mitte der 1950er Jahre die Geschicke der Mittelstandsauschüs- se Westfalen-Lippe federführend bestimmten. Und auch hier zeigt sich, dass Menschen aus der Wirtschaft über die MIT ebenso die Politik der Christdemokratie mitbestimmen konnten und später dann auch Parlamentarier wurden. Richard Oetzel, Sohn eines Wittener Zimmer- meisters war Handwerker durch und durch. Nach Lehre und Baugewerbeschule erlangte er noch vor dem Krieg den Meisterabschluss. Den zerbombten Betrieb des Vaters baute er ab 1945 wieder auf und wurde Kreisinnungs- meister und Obermeister. Von 1953-1965 war er Mitglied des deutschen Bundestages. 1961 übergab er sein Amt als Vorsitzender der Wirt- schaftsausschüsse der CDU Westfalen-Lippe an Egon Lampersbach. Lampersbach war Egon Lampersbach (Mitte) führte die MIT in Bund und Land eine der prägenden Figuren der MIT bundes- Im Rheinland war auch bei der Mittelstands- 1956 der Mittelstandsausschuss der CDU es, bis das Wort „Vereinigung“ ihren Weg in die weit. Er war zweitweise Landes- (1961-1977) und der Wirtschaftsvereinigung immer schon Westfalen-Lippe hervor. Westfalen haben es Satzung hier fand. Die Mittelstandsausschüsse und Bundesvorsitzender (1970-1977) der Mit- alles etwas mehr Glamour und etwas mehr nicht so mit hurtigen Veränderungen. Und als in Westfalen-Lippe bestimmten im Norden und telstandsvereinigung / -ausschüsse. Skandälchen. Aber auch in Westfalen be- 1956 eine Bundesmittelstandsvereinigung als Osten unseres Bundeslandes mit bekannten gannen schon in den frühen 1950er Jahren bundesweite Organisation entstand, dachten Persönlichkeiten die Politik der dortigen CDU. Am Kaufmann Lampersbach aus Holzwickede Christdemokraten, sich im Interesse des Mit- die bodenständigen - und laut mancher böser zeigte sich, dass das westfälische Ruhrge- telstandes zu organisieren. Aus den ersten Zunge gar sturen - Westfalen gar nicht daran, Im Gegensatz zum Rheinland waren dort biet mitnichten gegen die starken Verbände Handwerkerausschüssen seit 1951 ging ab sofort den Namen zu ändern. Bis 1969 dauerte die Wirtschaftsvertreter in der Partei immer in Ostwestfalen, vor allem Paderborn, struk-

20 DIE STETIGEN ARBEITER

turell unterrepräseniert gewesen wären. Sie 5-tägiges Spezial-Arrangement auf Jagdfar- „aktuellen Informationsdienst“ erfanden. Bei- arbeitskreis der CDU mitbetreuen müsste, stellten für ein Vierteljahrhundert die Vor- men in Südwestafrika mit der Jagd auf großen spiel eines echten 70Jahre-Kalauers gefällig? „wobei für die Christlich Demokratischer Ar- sitzenden und entwickelten beeindruckende Kudu, Oryx-Antilope, Hartebeest, Springbock, „Mein Bauch gehört mir! – das bisher deut- beitnehmerschaft CDA 8! Mitarbeiter, bezahlt und machtvolle Führungspersönlichkeiten. Wasserkeiler und Schakel zu buchen….“ lichste Bekenntnis der SPD zum Eigentum!“ von der CDU, tätig seien.“ Und er schrieb dies Ja, darüber schmunzelte man im Mai ´73. mit dem Ausrufezeichen und verbunden mit Und wie es die Art der Westfalen ist, so gin- Insgesamt gaben spätestens in den 1970er der unverhohlenen Drohung: „Loyalität darf gen sie die Themen immer auch pragmatisch Jahren die Mittelstandsausschüsse Westfa- Aber nicht immer war Karneval an der Ruhr, auch nicht überstrapaziert werden!“ an. Schon mehr als 10 Jahre vor der Fusion len-Lippe ein sehr professionelles organisato- Lippe, Weser und Lenne. Egon Lampersbach Insgesamt war Ende der 70er und Anfang der der beiden CDU-Landesverbände (1986) ver- 80er- Jahre die Mittelstandsvereinigung dort einbarten die westfälisch-lippischen sowie die eine streitbare Truppe. Davon zeugt ein Wahl- rheinischen Mittelstandsvertreter regelmä- aufruf der MIT und die massive Unterstützung ßige Koordinierungen und gemeinsame Sit- im Bundestagswahlkampf 1980 für den Spit- zungen. In einer Notiz zu einem solchen (fast zenkandidaten Franz-Josef Strauß: Maschinen- konspirativ wirkenden) ersten Treffen von 9 steuer, Ausdehnung der Mitbestimmung auf Personen in Wuppertal 1974: kleinere Betriebe, Arbeitszeitordnung… Die Westfalen machten offensiven und inhalts- „Die Sitzung wurde durch Herrn Hauser er- schweren Wahlkampf gegen die sozialliberale öffnet, der auf die Notwendigkeit der enge- Koalition. Seit 1977 hatte Werner F. Landré ren Zusammenarbeit der geschäftsführenden den Vorsitz übernommen und ein knappes Vorstände beider Vereinigungen hinwies. Herr Jahrzehnt die Stellung des westfälisch-lippi- Lampersbach begrüßte die Einladung. Er ver- schen Verbandes ausgebaut. Ein Jahr vor der wies darauf, dass grundsätzlich die kooperati- Fusion übernahm dann noch für ein Jahr eine ve Zusammenarbeit befürwortet werde, aller- weitere schillernde Persönlichkeit das Ruder, dings ohne eine Institutionalisierung.“ um die MIT in die Fusion mit dem Rheinland zu führen: Paul Schmandt, ein Paderborner Fleiß und Einfallsreichtum der westfälisch-lip- Händler für Samen und Keimgut und so etwas pischen Mittelständler allerdings waren zu- wie die graue Eminenz der Liboristadt. Den mindest punktuell auch gepaart mit dem Mut Kreisverband Paderborn unter Schmandt be- zum Außergewöhnlichen und heute sicherlich zeichnete Hartmut Schauerte später einmal nicht mehr Politisch-Korrektem. So war natür- scherzhaft als „letztes Widerstandsnest ge- lich eine Wirtschaftsstudienreise der Mittel- risches Bild ab. Regelmäßig informierte man konnte auch streitbar sein. Am 15. Februar gen die Fusion“. Schmandt galt ein gerissener standsvereinigung Westfalen-Lippe immer seine Mitglieder mit informativen Periodika 1973 schrieb er dem CDU-Landesvorsitzen- Verhandler und als ein wirklich hartnäckiger ein ganz besonderes Erlebnis. Auch Südafrika über die aktuellen Veranstaltungen und politi- den einen geharnischten Streiter für die Interessen der Westfalen und besuchte man im November 1973. Die Reise- schen Aktivitäten und tatsächlich waren es die Brief. In diesem Beklagte er, dass der Ge- kaum einen besseren Diplomaten als Gegen- beschreibung vermerkt: „Es besteht darüber „drögen“ Westfalen und nicht die Rheinländer, schäftsführer der Mittelstandsvereinigung über von Hansheinz Hauser konnte man sich hinaus für Jäger die Möglichkeit, zusätzlich ein die den regelmäßigen „politischen Witz“ im Westfalen –Lippe nun auch noch den Juristen- im Osten des Landes wünschen.

21 DIE STETIGEN ARBEITER

Die Fusionstagung 1986, hintere Reihe v.r. Martin Egon Ecker, Dieter Berchem, Heinz F. Landré, Hansheinz Hauser, Paul Schmandt, Dieter Pützhofen, Bernhard Worms und Georg Schulhoff Vordere Reihe v.r.: Prof. Dr. Gerhard Zeitel, Bundesvorsitzender der Mittelstandsvereinigung der CDU, unb., unb., Klaus Fenske, Dr. Friedrich Hassbach, unb., unb., unb.

22 DAS MYSTERIUM

DAS MYSTERIUM: DER WIRTSCHAFTSAUSSCHUSS DER CDU WESTFALENLIPPE

Spätestens in den 1980er Jahren war klar, darauf hin, dass die Bindung an die Mittel- dass die wirtschaftspolitische Agenda der standsvereinigung enorm eng gewesen sein CDU in Westfalen-Lippe von der Mittelstands- musste. vereinigung dominiert war. Oetzel und Lam- persbach waren die führenden Köpfe. Aber „DIE ABFUHR“ 1962 gab es nicht auch eine Wirtschaftsvereini- Ein interessantes Schriftstück findet sich in gung in Westfalen? Nun, es muss sie wohl – den rheinischen Unterlagen des Wirtschafts- zumindest zeitweise - gegeben haben und wir ausschusses. Am 25. April 1962 schrieb der kennen sogar einen ihrer Vorsitzenden. Geschäftsführer Dr. Rheinfels an seinen Vor- stand: „Sehr geehrte Herren! Herr Dr. Marx, Dr. Ferdinand Marx ist als einziger Vorsitzender der Vorsitzende des wirtschaftspolitischen in den Archiven der Konrad Adenauer Stiftung Ausschusses der CDU Westfalen, hat uns als Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses auf unseren Vorschlag betreffend der Durch- Westfalen-Lippe bislang zu finden gewesen. führung eines nordrhein-westfälischen Wirt- Seine dementsprechende Funktion ist lediglich schaftstages folgendermaßen geantwortet…“ von 1962 bis 1968 sicher belegt. Genau drei schaftstages wird ebenfalls für nicht zweck- lediglich, wer genau die Stippen dabei zog – Schriftstücke sind bislang gefunden worden: Und er gab dessen Antwort zu deren Kennt- mäßig gehalten.“ die CDU oder doch der Mittelstandsausschuss nis: „…teile ich Ihnen mit, dass ich Ihren Vor- der CDU Westfalen? Am 3. März 1969 tagte der Wirtschaftsaus- schlag hinsichtlich einer Gemeinschaftsarbeit Für die Distanziertheit auch der CDU in West- chuss der CDU Westfalen-Lippe in Dortmund. der wirtschaftspolitischen Ausschüsse des falen, so etwas wie im Rheinland zu etablie- Das letzte der drei heranziehbaren Dokumente Teilnehmer waren laut Protokoll die Herren Dr. Reinlandes und Westfalen und der Abhaltung ren, spricht dann auch der legitimierende zeigt aber die Hartnäckigkeit der Rheinländer. Marx, Dr. Luda Mdb, Steiger, Delius, Dr. Dön- eines rheinisch-westfälischen Wirtschaftsta- Abschlusssatz des Schreibens, welcher bis Der in unserer Darstellung der „Holding“ zu hoff, Jansen, Kruisenbaum, Pickert, Bertram, ges… unterbreitet habe. Der Ausschuss hat in die 1980er Jahre die Haltung der Westfa- nennende Satzungsentwurf der Wirtschafts- Jakobi, Lampersbach MdB, Schürmann, Dr. sich meiner Meinung angeschlossen, wonach len zum Thema Wirtschaftsvereinigung re- vereinigung Rheinland vom 20.12.1968 sollte Wennekes, Möbius, van Delden und Ecker. durch eine Gemeinschaftsarbeit der beiden flektierte: „Nicht unerwähnt möchte ich noch einfach einseitig in §3 regeln. „Die Wirtschafts- Wirtschaftsausschüsse der Sache nicht ge- lassen, dass auch der Landesvorsitzende der vereinigung der CDU des Rheinlandes bildet zu Alleine die Tatsache, dass Martin-Egon Ecker, dient wird. Alle Mitglieder sind derart termin- CDU Westfalen, Herr Innenminister Dufhues, gegebener Zeit mit dem Wirtschaftsausschuss seines Zeichens Landesgeschäftsführer der lich überlastet, dass ihnen zusätzliche Termi- mit dem westfälischen Wirtschaftsausschuss der Christlich Demokratischen Union Westfa- Mittelstandsvereinigung, sowie der MIT-Vorsit- ne schwerlich zugemutet werden können. … in den vorgehend erörterten Punkten einig len-Lippe ein Präsidium der Wirtschaftsvereini- zende Lampersbach anwesend waren, deutet Die Abhaltung eines gemeinschaftlichen Wirt- geht.“ Eine klassische Abfuhr, man fragt sich gung der CDU Nordrhein-Westfalen.“

23 MAN RAUFT SICH ZUSAMMEN

fiel sogar als Beisitzerkandidat im Vorstand durch.

Blüm versuchte dann 1987 den bekennenden Biedenkopf-Mann Schauerte als seinen Ge- neralsekretär zu gewinnen. Doch die Wunden der Auseinandersetzungen waren noch tief und Hartmut Schauerte galt als sehr gerad- liniger Politiker, der nun einmal nicht unter dem bekennenden Vertreter des Sozialflü- gels den Generalsekretär geben wollte, der den Laden wieder auf Kurs bringen sollte.

Stattdessen engagierte sich Schauerte immer mehr in der Mittelstandsvereinigung Nord- rhein-Westfalen und betrieb deren Zusam- menführung mit der rheinischen Wirtschafts- vereinigung seit Beginn der 1990er Jahre. Und die Gelegenheit war günstig: Die deutsche Einheit zeigte, dass Sonderkonstruktionen nicht ewig durchhaltbar waren. Die Versuche MAN RAUFT SICH ZUSAMMEN der WIR unter Peter Jungen scheiterten wie schon beschrieben immer wieder, wirklich AB 1986: DIE MITTELSTANDSVEREINIGUNG NRW ernsthaft ins Westfälische zu expandieren.

Und es gab noch andere, eher monetäre Mit der in der Wahlnacht 1985 geborenen Fusi- Die dauernden Angriffe und gegenseitigen gegen Biedenkopf arbeiten. Wenn das nicht Gründe, die Kräfte zu bündeln. Während die on der Landesverbände der Partei war zwar der Querelen von Dieter Pützhofen, der 1985 aufhört, tanze ich mit Ihnen und ich kann Wirtschaftsvereinigung im Rheinland nur ein- Grundstein gelegt für eine erfolgversprechen- Vorsitzender der CDU Rheinland geworden tanzen. Und am Ende bin ich immer noch der geschränkt Wirkungsbreite hatte, so war die de Organisationstruktur, aber die Konflikte wa- war, und Kurt Biedenkopf nahm er zum An- Schauerte aus Olpe, Sie aber nicht mehr der bundesweite Mittelstandsvereinigung eher ren nicht verschwunden oder gar vergessen. lass, sich gegenüber dem „Kennedy vom Nie- Kennedy vom Niederrhein.“ finanziell klamm. Um eine funktionsfähige Mit Hartmut Schauerte, dem haushaltspoliti- derrhein“ Pützhofen einzumischen. Es wird wirtschaftspolitische Struktur auszubauen schen Sprecher der Landtagsfraktion, wuchs von Schauerte kolportiert, er habe Pützhofen Im Ergebnis kam es aber nicht zum Ab- bedurfte es nicht nur inhaltlicher Diskussio- eine neue Persönlichkeit aus Westfalen in die angesprochen und ihm in etwa Folgendes ge- schlusstanz. Ob der Querelen mussten Pütz- nen, sondern vor allem auch struktureller Ver- Mittelstandsvereinigung hinein und Schauerte sagt: „So geht das nicht, Herr Pützhofen. Ich hofen und Biedenkopf beide gehen und Nor- änderungen. Dies gelang dann auch Mitte der war auch durchaus konfliktwillig. schaue mir das nicht länger mit an, wie Sie bert Blüm übernahm das Ruder. Pützhofen 1990er Jahre und endlich 1995 kam es zum 10.

24 MAN RAUFT SICH ZUSAMMEN

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GROUP

Der Abend der Wahlniederlage - u.a. Kurt Biederkopf, Hartmut Schauerte, Christa Thoben, kalter Kaffee und saure Gurken

und letzten Mittelstandstag und der ersten er aber weiterhin in seiner ehrenamtlichen Landesdelegiertenversammlung der Mittel- Funktion als Präsident der Handwerkskam- stands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU mer Düsseldorf und bis 2004 als Vorsitzender Nordrhein-Westfalen im Swissotel in Neuss. des Nordrhein-Westfälischen Handwerks- kammertages NWHT an der Seite der Mittel- Hansheinz Hauser blieb Vorsitzender bis zum stands- und Wirtschaftsvereinigung. Wir gratulieren der 12.August 1994, bis zur neunten und damit Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung vorletzten Tagung der nordrhein-westfäli- Hartmut Schauerte und Dr. Jürgen Schweri- schen Mittelstandsvereinigung deren Vorsit- cke waren die einladenden Vorsitzenden zur der CDU Nordrhein-Westfalen zender und übergab danach seine Position im Fusionstagung in Neuss und Schauerte führte zu 70 erfolgreichen Jahren. Zeichen des Generationenwechsels an den ab 1995 gemeinsam mit dem Geschäftsführer Landtagsabgeordneten Schauerte. Dieser der früheren rheinischen und dann NRW-Mit- stand gerade mitten im Wahlkampf für den telstandsvereinigung den Verband: Ein west- Deutschen und nahm dann ab fälischer Vorsitzender und ein rheinischer Ge- Herbst als Bundestagsabgeordneter in Bonn schäftsführer arbeiteten nun am gemeinsamen sein politisches Mandat wahr. 1995 gab Hau- Projekt MIT NRW. Dieter Lehnen, der Geschäfts- ser auch sein Amt als Stellvertretender Bun- führer der Wirtschaftsvereinigung Rheinland Tel.: + 49 (0)208 / 77 89 93 90 • Web: www.wellhoener.group desvorsitzender der MIT ab. Bis 2002 stand wurde Bundesgeschäftsführer der MIT.

Anzeige 134,5x178 Mitgliedschaften RZ.indd 1 26.08.19 18:43 25 MUTIGE REFORMEN UND NEUER SCHWUNG

(2003-2010) und Stefan Simmnacher (ab 2011) fort.

Gleichzeitig war die MIT auch inhaltlich prä- sent. Kernziel der MIT war es, die CDU dabei zu unterstützen, das Thema Wirtschaftspolitik wieder als Kernthema zu besetzen. Die wirt- schaftspolitischen Ländervergleiche des Vor- sitzenden Schauerte trugen vor allem im Hin- blick auf den Wahlsieg 2005 unter Rüttgers dazu bei. Auch bei der CDU wurden führende Politiker der MIT federführend eingebunden: Der Bezirksvorsitzende der MIT Mittelrhein, Michael Breuer, wurde Leiter der Staatskanz- lei. Die MIT-Wirtschaftspolitiker und früheren Konkurrenten Rüttgers, Helmut Linssen und Christa Thoben besetzten das Finanz- und das Wirtschaftsressort. Schauerte, welcher 1994 in den Bundestag gewechselt war und sich von 2005 bis 2009 als Parlamentarischer Staatssekretär den Spitzmanen „Mister Mittel- stand“ verdiente, zeigte sich als kluger Mittler.

MUTIGE REFORMEN UND NEUER SCHWUNG Als nach der Wahlniederlage 2010 die Nach- folge im Amt des Landesvorsitzenden an- DIE HEUTIGE MIT stand, positionierte sich die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung weitestgehend für Das zähe Ringen der Partei, endlich wieder zung vor allem des Landesverbandes NRW wurden die Kreisverbände gestärkt. Ab 2001 Norbert Röttgen und unterstützte dessen er- Regierungsfähigkeit zu gewinnen, bedurfte gerettet. Auf Landesebene ging man mutig setzte die MIT NRW gezielt auf die Reaktivie- folgreiche Kandidatur. Der frühere Generalse- allerdings auch einer organisatorischen Sta- voran und hob die Beiträge von 60,- Mark auf rung von Stadtverbänden im ganzen Bun- kretär der CDU Nordrhein-Westfalen, Hendrik bilität und der Beilegung alter Rivalitäten. 90 Euro im Jahr an. Skeptiker prophezeiten desland. Natürlich blieb die MIT NRW vom Wüst, übernahm zuerst den Vorsitz des Par- Dies galt nicht nur für die CDU, sondern auch den treibenden Personen Helmut Nowak und demografisch bedingten Mitgliederschwund lamentskreises Mittelstand und wurde dann für ihre Vereinigungen. Und die MIT machte dem Geschäftsführer Klaus Fenske massive nicht unberührt. Aber strukturelle Voraus- 2013 Landesvorsitzender der MIT. unter ihrem Vorsitzenden auch ihre Hausauf- Austrittswellen. Doch diese blieben größten- setzungen waren geschaffen, dies im Griff zu gaben: Bis Beginn des Jahrtausends war der teils aus. Mit der neuen Beitragsstruktur wur- behalten. Diese Linie setzte sich unter den Wie über ein Jahrzehnt zuvor bei Hartmut Bundesverband mittels massiver Unterstüt- de die Bundes-MIT stabilisiert und zugleich Landesgeschäftsführern Klaus Gravemann Schauerte war das Ziel der MIT im Wahlkampf

26 MUTIGE REFORMEN UND NEUER SCHWUNG

2017 die Sicherung der wirtschaftspolitischen Kernkompetenz für die Unionsseite. Und auch diesmal gelang es, den Sozialdemokraten in diesem Felde wichtige Punkte zu nehmen und damit Armin Laschet zum Ministerpräsi- denten zu machen. In der Landesregierung übernahm der Vorsitzende Hendrik Wüst das Verkehrsressort und damit gelang es der MIT NRW erstmals in ihrer Geschichte, einen nord- rhein-westfälischen Minister als Vorsitzenden zu stellen.

Insofern stellte sich 2013 als das wohl ent- scheidende Jahr im Hinblick auf die Ver- jüngung der MIT NRW heraus. Neben dem Vorsitzenden Hendrik Wüst konnte die MIT NRW auch den ebenfalls unter 40jährigen Dr. Carsten Linnemann als Bundesvorsitzenden etablieren. Damit steht der Landesverband Nordrhein-Westfalen spätestens seit 2013 für einen echten Generationenumbruch auch im Bundesverband der MIT. Mit den Bundesmi- nistern Anja Karliczek und Jens Spahn sowie dem CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak stellt die MIT NRW inzwischen wichtige Positionen in der Bundesregierung und Führungsspitze der Partei. Neben Hendrik Wüst sind Baumi- nisterin Ina Scharrenbach und Finanzminister Lutz Lienenkämper im Kabinett Laschet ein- gebunden.

Auch im NRW-Parlament wuchs die Vertretung der MIT stetig. Heute sind 43 der 68 Landtags- abgeordneten der CDU Mitglieder des MIT-na- hen Parlamentskreises Mittelstand (PKM), den Angela Erwin MdL seit 2017 führt. Gut geplanter Generationenwechsel- v.l. Hendrik Wüst, Hartmut Schauerte und Carsten Linnemann, Lüdenscheid 2013

27 EINE WIRTSCHAFTSVEREINIGUNG FÜR ALLE?

vereinigung der CDU Rheinland sollte dabei EINE WIRTSCHAFTSVEREINIGUNG FÜR ALLE? den auf das Rheinland entfallenden Anteil der Delegierten des Wirtschaftsrates entsenden, da DER GROSSE KONFLIKT UM „DIE HOLDING“ der Wirtschaftsrat bis dato im Rheinland keine Strukturen aus dieser Dualität heraus aufge- baut hatte. Einem Vermerk des Justiziars der CDU Deutsch- lands, Peter Scheib, vom 20. April 1971 ist ein In einem Protokoll vom 2. September 1971 wird Satzungsentwurf für eine „Wirtschaftsvereini- vermutet, dass Egon Lampersbach den Vorsitz gung der CDU“ aus dem Jahre 1968 beigefügt. der neuen Wirtschaftsvereinigung und der Mit- Er führt dazu aus, dass es sich um einen Text telstandsvereinigung in Personalunion verbin- handelt, der „von der Mittelstandsvereinigung den würde und auch deswegen die Aufnahme und dem Wirtschaftsrat der CDU e.V. unter Mit- dieser Idee beim Mittelstand günstig sein wür- wirkung einiger Sachverständiger entworfen de. Damit wäre die Wirtschaftsvereinigung im worden“ und dem CDU-Bundesvorstand sowie Rheinland endgültig nur noch ein Landesver- im Weiterem dem CDU-Bundesausschuss vor- band des Wirtschaftsrates geworden und der gelegt wurde, der diesen auch 1970 mit breiter Wirtschaftsrat die Unternehmensabteilung der Mehrheit billigte. neunen bundesweiten Wirtschaftsvereinigung. Es wäre ein Riese entstanden, der aber zugleich Scheib hob aber auch hervor, dass niemals eine erhebliche rechtliche und strukturelle Achilles- Mitgliederversammlung diesen Satzungsent- fersen aufwies. wurf beschlossen hätte und sich bis dato kei- ne solche Wirtschaftsvereinigung konstituierte, Und dieser Riese hatte vom ersten Tag an deswegen könne diese Satzung auch nicht als natürliche Fressfeinde. Der Industrie-Kurier inkraftgesetzt betrachtet werden. „Die Vorbe- Düsseldorf schrieb am 27.03.1969 unter dem reitungen für die praktischen Schritte, die nun Titel „Politisches und juristisches Sperrfeuer Ein Bericht zum Stand der „Holding“, der nie zur Realität wurde. nötig wären, scheinen jedoch zu stagnieren“ aus Königswinter“: „Die Sozialausschüsse wür- schließt er und reüssiert, dass somit von die- den ihren Kampf gegen die Anerkennung der sem Entwurf nur „für wissenschaftliche Zwecke Parteistruktur sein und damit sollten die Ver- einigung der CDU sollten fusionieren, allerdings Wirtschaftsvereinigung politisch und juristisch Gebrauch gemacht“ werden könne. einsstruktur und die Vereinigungsstruktur zu- bei Erhalt der beiden vorherigen Strukturen, wie weiterführen“, erklärte Blüm, damals Haupt- sammengeführt werden. Es ergab sich eine auch immer dies funktionieren sollte. Man stell- geschäftsführer der CDA. Es wurde mit Klage Nun, vielleicht war dies ja auch gut so. Liest äußerst zweifelhafte Konstruktion, die viele Wi- te sich wohl eine automatische Mitgliedschaft vor dem Parteischiedsgericht gedroht. Aber das man diesen Satzungsentwurf, so müssen einem dersprüche auslösen musste. in der neuen Suprastruktur vor, allerdings so- vorgetragene Argument des Verstoßes gegen geübten Beobachter gleich mehrere Fragestel- wohl der juristischen Personen des Wirtschafts- das Parteiengesetz – sicherlich nicht ganz ohne lungen aus parteirechtlicher Sicht auffallen. Es Im Prinzip war Folgendes angedacht: Der Wirt- rates als auch der rein natürlichen Personen Fundament – war nur Reflektion der Befürch- sollten juristische Personen Mitglieder dieser schaftsrat der CDU e.V. und die Mittelstandsver- der Mittelstandsvereinigung. Die Wirtschafts- tung, dass zukünftig Mittelstand und Wirtschaft

28 EINE WIRTSCHAFTSVEREINIGUNG FÜR ALLE?

Anzeige gemeinsam und vor allem mit gleich zwei schlagkräftigen telstandsvereinigung. Dieser Zusammenschluss firmiert unter Strukturen in der Führung der CDU-Gremien auftrumpfen wür- dem Namen ‚Wirtschaftsvereinigung der CDU‘. Der neue Vor- den. stand der ‚Wirtschaftsvereinigung‘, unter Vorsitz von Herrn Bundesschatzmeister Kurt Schmücker – Stellvertreter sind Dabei war Nordrhein-Westfalen das wohl heftigst umkämpf- die Herren Dr. Schäfer, Lampersbach und Horten – ist am te Schlachtfeld dieser epochalen Zukunftsfrage der MIT, mit 28. Februar 1969 von je 40 Delegierten des Wirtschaftsrates Überläufern und Gegnern in den eigenen Reihen. Der Westfale und der Mittelstandsvereinigung gewählt worden…. Mit der Egon Lampersbach als Übervater der Wirtschaftsvereinigung Bildung der neuen Vereinigung wurde nach Auffassung von und der Mittelstandsvereinigung bundesweit? Man mag sich Herrn Lampersbach den Statuten der CDU Deutschlands ent- 70 Jahre die Begeisterung vieler Mittelständler im Rheinland um Heinz sprochen…“ Schmitz vorstellen. Die Wirtschaftsvereinigung Rheinland nur mehr ein Ableger des Wirtschaftsrates? Der Wirtschaftsrat nur Dies allerdings belegt, dass es durchaus Bemühungen und MIT Mittelstands- noch eine Reservekolonne der Lampersbach-Wirtschaftsverei- Handlungen für eine Konstituierung der Struktur gegeben nigung? hatte. Aber in Zusammenhang mit dem Vermerk Scheibs aus 1971 scheint es so gewesen zu sein, dass dieser Wahlakt wohl u. Wirtschafts- Die Risse gingen tief. Und wie so oft in einer Partei wurde das offenbar juristisch und organisatorisch nicht ausreichend trag- Thema durch Nichtdurchführung ausgesessen – vielleicht war fähig gewesen sein mag. vereinigung dies auch die beste Variante, um in den Wahlkämpfen 1969 und 1972 keinen weiteren größeren Schaden anzurichten. Lampersbach trug weiter 1969 vor: „Das Nebeneinander der bisher bestehenden Organisationen…habe auf Bundesebene CDU NRW. Aber natürlich blieb die Frage, ob Wirtschaft und Mittelstand zu einer Zersplitterung der Kräfte geführt… Ob die Regelung wirklich getrennt in der CDU handlungsfähig seien auf der Ta- auf Bundeseben analog auf Westfalen-Lippe anzuwenden ist, gesordnung. Sicher ist, dass es bereits Mitte 1968 eine aktiv bleibt weiteren Besprechungen vorbehalten.“ tagende Verhandlungskommission zwischen Mittelstandsver- einigung und Wirtschaftsrat gegeben hat, die zum damaligen DIE BESONDERE DUALITÄT DER „HOLDINGDEBATTE“ Zeitpunkt allerdings „eine endgültige Lösung, die von beiden FÜR DIE WIRTSCHAFTSVEREINIGUNG RHEINLAND Gremien akzeptiert würde, noch nicht gefunden hat.“ (Proto- Während Wahrnehmung und Realität der beteiligten Akteure koll der Vorstandssitzung der Mittelstandsausschusses West- in den Organisationen und der CDU sowie den Sozialausschüs- falen-Lippe vom 21.11.1968). sen zwischen 1968 und etwa 1972 offenbar massiv differier- Wenn das kein Grund für ein Feuerwerk ist. Wir gratulieren herzlich und wünschen alles Gute für die nächs- ten, zeigten sich im Rheinland noch weiteren Parallelitäten. ten 45 Jahre. Eines der wenigen in unserem historischen Abriss genannten Man sprach offenbar zeitgleich über zwei sehr verschiedene und uns bekannten Dokumenten der „Wirtschaftsvereinigung Zielsetzungen im gemeinsamen Kontext einer bundesweiten www.signal-iduna.de der CDU Westfalen-Lippe“ vom 03.03.1969 beschäftigte sich Wirtschaftsvereinigung. Im November 1968 schrieb der Vor- prompt auch mit eben dieser Causa: „Herr Lampersbach MdB sitzende der Essener Wirtschaftsvereinigung, Dr. Freiherr von referierte zu den Auswirkungen der nunmehr vollzogenen Falkenhausen, unter dem Betreff „Gründung einer Bundes- ‚Holding‘ auf Bundesebene zwischen Wirtschaftsrat und Mit- wirtschaftsvereinigung“:

29 EINE WIRTSCHAFTSVEREINIGUNG FÜR ALLE?

„Die Wirtschaftsvereinigung Essen emp- 1972 in den Vorgängerorganisationen der MIT lust der engen Bindung zur Wirtschaft, durfte loten, ob es einen gangbaren Weg für den Wirt- fiehlt..., die auf dem Bundesparteitag -in Ber und im Wirtschaftsrat tobten? es nicht geben. schaftsrat gäbe, Vereinigungsstatus der CDU lin beschlossene Gründung einer Bundeswirt- zu erlangen – noch ohne Fusion und Schaffung schaftsvereinigung unverzüglich in die Wege Dr. Marx, Experte der Konrad Adenauer Stiftung Dieser Hintergrund mag auch die Überlegungen eines riesigen Wirtschaftsflügels. Mehr als eine zu leiten.“ Gleichzeitig betonte man, dass für die erste große Koalition der jungen Repub- zur Parteistrukturreform insgesamt beflügelt ha- Billigung, dass der Wirtschaftsrat den Annex „darauf geachtet werden muss, dass jede lik, führt dies auf ein Umdenken im Wirtschafts- ben, die allerdings durch das neue Parteiengesetz „der CDU“ führen dürfte, war dort aber seitens organisatorische Verflechtung mit dem Wirt- flügel der CDU ab 1966 zurück. und ein Verfassungsgerichtsurteil zur Parteien- der Arbeitnehmervertreter nicht zu erkennen. schaftsrat der CDU e.V. vermieden wird. Sonst finanzierung sowieso zwingend geboten waren. könnte deren Anerkennung als ‚gemeinnützig‘ Treibende Kraft muss der vorherige Bundesfi- Gleichzeitig zeigt diese Aktennotiz aber auch in Gefahr sein.“ nanzminister Etzel gewesen sein. Im Dezember Die Debatte war jedenfalls eröffnet, wobei diese auf, dass „der Wirtschaftsrat im Jahre 1968 1966 gab es, forciert durch ihn, vor dieser neuen sich aber erst einmal ausschließlich um die Fra- anstrebe, frei wählen zu dürfen“, ob er Vereini- Man wollte also die ‚eierlegende Wollmilchsau‘. politischen Lage bereits Diskussionen im Wirt- gestellung, ob der Wirtschaftsrat Vereinigungs- gung werden wolle. Und es wird auch die „Ko- Noch wichtiger war aber schon zu diesem Zeit- schaftsrat darüber, dass man eine starke Wirt- status erhalten solle, drehte. Die Fusion mit der ordinierung und Abstimmung von Wirtschafts- punkt für die Befürworter eine Ausdehnung der schaftsvereinigung in der CDU verankern müsse. Mittelstandsvereinigung stand noch gar nicht rat und Mittelstandsvereinigung“ gegenüber Rheinischen Wirtschaftsvereinigung in andere auf der Tagesordnung. den Sozialausschüssen erstmalig als mögliche Bundesländer. Dass der weitaus größere Part- Die Wirtschaftspolitiker befürchteten, dasssich Zielsetzung angeführt. Vielleicht war dies auch ner, die Mittelstandsvereinigung, über diese in der Großen Koalition innerhalb der CDU das In der Folge dieser Umstände stellte am 05.Mai schon eine entsprechende Drohung. Rück- Strukturen bereits verfügte, erwähnte man bes- Machtgefüge weiterhin zugunsten der Sozial- 1967 der Wirtschaftsrat den Satzungsände- blickend kann das frustrierende Erlebnis von ser gar nicht. Man nannte diesen Partner sogar ausschüsse neigen würde. Gerade die politi- rungsantrag, dass das CDU-Statut zukünftig Horten und Rußt in diesem Gespräch wohl auch nicht einmal. schen Debatten um die Mitbestimmung zeig- eine Wirtschaftsvereinigung vorsehen solle. Am so gewertet werden, dass man nun offensiver ten eine Allianz aus SPD und Sozialpolitikern exakt gleichen Tage ging ein fast gleichlauten- die Strukturfrage stellen würde. Genau dies lös- Triebfeder war also zumindest hier das tiefver- innerhalb der Christdemokratie, die gerade in der Antrag der Wirtschaftsvereinigung der CDU te dann möglicherweise die Lawine in Richtung wurzelte Bedürfnis, die Idee einer Wirtschafts- der ausgehenden Erhard-Ära den Markenkern Rheinland in der Parteizentrale ein, der eine „Bundeswirtschaftsvereinigung“ unter Einbe- vereinigung aus dem Rheinland heraus zu ex- „Wirtschaftskompetenz“ der CDU zu tangieren „Bundeswirtschaftsvereinigung“ vorsah. ziehung aller Akteure erst aus. portieren. Man wäre ja schon froh gewesen, drohte. hätte man eine schlagkräftige Wirtschaftsver- EIN ZUFALL WIRD DIES NICHT GEWESEN SEIN. Schon am gleichen Tage, am 19.Mai, vermerkt einigung in Westfalen an sich binden können. Sicherlich dämmerte es vielen in unseren Rei- Doch die Antragssituation hielt nicht lange. Eine eine Aktennotiz der CDU, dass der Antrag zu- Ausdruck dessen war ein Satzungsentwurf aus hen, dass trotz des Wahlsieges 1965 sich offen- Aktennotiz des Vorsitzenden des Wirtschafts- rückgezogen worden sei. In einem Schreiben des Ende 1968 in dem das Ziel eines gemeinsamen bar auch Mehrheiten jenseits der CDU bilden rates, Alphons Horten, aus Mai 1967 legt nahe, Vorsitzenden des Wirtschaftsrates, Dr. Scheufe- Präsidiums der Wirtschaftsvereinigung Rhein- konnten. Mancher schien zu ahnen, dass der dass es sehr schnell zu Abstimmungen mit den len, an das damalige Geschäftsführende Präsi- land mit dem Wirtschaftsausschuss der CDU Einstieg in die Große Koalition 1966 nur ein Sozialausschüssen kam. Horten und Rußt vom diumsmitglied, eine Vorstufe des späteren Ge- Westfalen-Lippe beschrieben wurde. erster Schritt hin zum kompletten Machver- Wirtschaftsrat trafen sich mit den Bundesminis- neralsekretärs, Dr. vom 22.05.1967 lust und vielleicht auch zu einer sozialliberalen tern Heck und Katzer, selbst CDA-Bundesvorsit- wird genauer erläutert, wie nun weiter vorgegan- DIE ZÄSUR GROKO 1966 ALS URSPRUNG? Koalition - beides erfolgte ja auch 1969 – be- zender, sowie seitens der Sozialausschüsse im gen werden soll: „Der Gesamtvorstand hat dem Doch was war genau der Ausgangspunkt dieser deutete. Eine weitere Erosion der CDU auf der Weiteren mit den Herren Orgaß und Hofmann. Geschäftsführenden Vorstand heute das Mandat ganzen Debatten, die wie beschrieben 1968- wirtschaftsliberalen Seite und damit dem Ver- Thema des vertraulichen Treffens war es, auszu- erteilt, auch dazu Schritte vorzubereiten, eine

30 EINE WIRTSCHAFTSVEREINIGUNG FÜR ALLE?

Bundeswirtschaftsvereinigung ins Leben zu ru- chenden Umsetzungsvorschlag zu machen. schaftsrat und Wirtschaftsvereinigung Rhein- 22.05.1967) ein Parteitagsbeschluss konstru- fen. Wann und wie das geschehen soll, wird spä- Gleichzeitig gab es offenbar völlig unterschied- land vom 3. April 1968: iert, was sämtlichen Ideen und Blütenträumen, testens bis zu demjenigen Parteitag festgelegt, liche Interpretationen dessen, was beim 1967er „Nach dem Protokoll des Bundesparteitages in wirren und wagemutigen Konstruktionen freie auf welchem die Bestimmungen der Satzung Parteitag beschlossen worden war. Im steno- Braunschweig sind bis zum nächsten Parteitag, Bahn zur Entfaltung gab und plötzlich immer über Vereinigungen ohnehin neu formuliert und grafischen Protokoll des Parteitages wurde zum d.h. im November in Berlin, die Voraussetzun- neue Fusionsideen, auch mit der Mittelstands- verabschiedet werden.“ vereinigung, befeuerte.

Es wurde also nichts mit der ein- Generalmjor a.D. Hückelheim als Lan- fachen satzungsrechtlichen Lösung desgeschäftsführer der WIR und Dr. beim Braunschweiger Bundespar- Spethmann gaben sich aber redlich teitag Ende Mai 1967. Bei diesem Mühe - noch vor dem Berliner Partei- wurden dann viele andere Organi- tag - bereits im Rheinland eine enge sationsstraffungen der CDU, wie Kooperation mit dem Wirtschaftsrat zum Beispiel auch der hauptamtli- als Vorbild zu etablieren. Es gab inte- che Generalsekretär, strittig disku- ressante Gedankenspiele „Vorsitzen- tiert und beschlossen. de der Kreiswirtschaftsvereinigungen müssen Mitglied des Wirtschaftsrates SOZIALAUSSCHÜSSE MUSSTEN e.V. sein“ war nur ein Beispiel. DAS SELBST GELEGTE FEUER BEKÄMPFEN Dies alles deutet darauf hin, dass Bis zum Parteitag in Berlin blieb das es unabsichtlich sogar die Sozial- Durcheinander bestehen und es blieb ausschüsse selbst waren, die das für die WIR im Rheinland nur, auf bes- ganze Gezerre auslösten. Hätte sere Konstellationen zu hoffen oder man für ein Umfirmieren des Wirt- sich eigenständig auszudehnen. Am schaftsrates zu einer Vereinigung 17. September 1968 vermerkte ein eine Lösung gefunden und hätte Protokoll: „Mit Bedauern wurde vom man dieses Thema nicht auf den Vorstand zur Kenntnis genommen, Berliner Parteitag 1968 geschoben, dass [nach den Ereignissen des Ber- so wäre es wohl nicht zu immer liner Parteitages] ein Termin für eine neuen und immer weitergehenden Konstituierung… nicht abzusehen ist. Vorschlägen gekommen. Es soll eine Stellungnahme des Wirt- schaftsrates abgewartet werden, um Die Folgen des Verschiebens waren aber auch Artikel 38 des Statutes keinerlei Änderung und gen für eine Bundeswirtschaftsvereinigung als notwendige Schritte….. zu überlegen.“ Das für die Wirtschaftsvereinigung im Rheinland auch keinerlei Diskussion bemerkt. Vereinigung der Partei zu schaffen.“ Hier wurde Überlegen endete erst 1995 mit der Fusion zur konkret: Im Januar 1968 gab die Mitgliederver- Dagegen schreibt ein Vermerk über eine Be- offenbar aus einer lockeren Vereinbarung eines Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der sammlung dem Vorstand auf, einen entspre- sprechung von Vorstandsmitgliedern von Wirt- Abstimmungsgespräches (siehe Schreiben vom CDU Nordrhein-Westfalen.

31 ‚FASTƒ UNGENANNTE HELDEN

Martin Kannegiesser Andreas Ehlert Marie-Luise Dött und Dieter Bischoff Hans-Günter Burgwinkel

Diese beiden exemplarischen Nennungen zei- angenommen haben. Die inhaltlichen Arbei- gen auch einen grundsätzlichen Unterschied, ter, die dafür gesorgt haben, dass die Mittel- ‚FASTƒ UNGENANNTE HELDEN den die MIT - zumindest in den vergangenen stands- und Wirtschaftsvereinigung auch ord- zwei Jahrzehnten - zu anderen parteipoliti- nungspolitische Grundsatzfragen kompetent Große Namen prägten die 70jährige Ge- Aber es gab noch andere, die die Mittel- schen Gremien etabliert hat. Die MIT NRW beantworten konnte. schichte der Mittelstands- und Wirtschaftsver- stands- und Wirtschaftsvereinigung geprägt setzt gezielt darauf, dass Menschen aus den einigung der CDU Nordrhein-Westfalen. Auch haben. Es gab zum einen die Unternehmer, Wirtschaftsorganisationen in unsere inhalt- Menschen, die über Jahrzehnte sich ehren- wenn bis 2017 der Landesministerposten der die als MIT-Mitglied eng an uns angebunden liche Arbeit eingebunden werden. Auch bei amtlich eingebracht und ihr Leben der Sa- Führung der MIT verwehrt blieb, so bestimm- waren und parallel in den Verbänden eine normalen MIT-Mitgliedern mit einer hochran- che des Mittelstandes gewidmet haben. Sie ten immer bekannte Politiker das Bild unserer herausragende und öffentliche Rolle spiel- gigen Verbandsfunktion wollen wir von deren strebten nie die politischen Top-Positionen Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung. ten und spielen: Martin Kannegießer steht Fachexpertise profitieren. Keine andere poli- oder den Vorsitz an und doch verdankt Ihnen synonym für diesen Unternehmertypus. Der tische Organisation ist so transparent für Re- die Mittelstandspolitik in Nordrhein-West- Robert Lehr, Konrad Adenauer jun., Richard langjährige Präsident von Metall NRW war präsentanten der Wirtschaft. So sind unsere falen und Deutschland viel. Stellvertretend Oetzel, , Egon Lampersbach, Kurt auch zeitweise Bezirksvorsitzender der MIT Beratungen immer offen auch für Vertreter möchten wir Curt Becker aus Mönchen- Schmücker, Hansheinz Hauser, Hartmut in Ostwestfalen-Lippe und ist heute Mitglied der Arbeitgeberverbände, der freien Berufe, gladbach nennen, der auch als Unterneh- Schauerte, Carsten Linnemann und Hendrik unseres Ehrenrates. Andreas Ehlert als Prä- des Handwerks und des Handels. mer über Jahrzehnte eine der treibenden Wüst – profilierte Politiker bestimmten den sident von Handwerk.NRW engagiert sich inhaltlichen Protagonisten der Wirtschafts- Kurs des CDU-Wirtschaftsflügels in Land und seit vielen Jahren ehrenamtlich in den Gre- Die zweite Gruppe der „ungenannten Helden“ vereinigung Rheinland war. Wir haben auch Bund maßgeblich mit. mien der MIT NRW. sind diejenigen, die sich der Kärrnerarbeit Manfred Luda, seinem Pendant in der Mittel-

32 ‚FASTƒ UNGENANNTE HELDEN

Friedhelm Müller Prof. Dr. Winfried Pinger Wolfgang Leyendecker Horst Zimmermann standsvereinigung Westfalen-Lippe, viel zu gung seit Jahrzehnten. Und zuletzt sei Dr. verdanken. Seit den 1980er Jahren und bis Thomas Köster erwähnt: Als Vorsitzender heute ist Winfried Pinger aus Köln einer der- der Antragskommission der MIT NRW gehen jenigen, die in Politik und vor allem in der wirklich große Beschlüsse und damit inhaltli- Antragskommission der Bundes-MIT für viele che Fundamente der MIT-Ordnungspolitik auf fundierte inhaltliche Positionen verantwort- ihn zurück – „Mut zur Verantwortung“ und lich zeichneten. Dieter Bischoff aus Aachen „Orientierungen in der Krise“ sowie das von hat als Unternehmer über 30 Jahre lang maß- ihm mitverfasste „Grundsatzprogramm der geblich an energiepolitischen Themen feder- MIT“ gehören zur Pflichtlektüre eines jeden führend mitgewirkt. Marie-Luise Dött ist als MITStreiters. Unternehmerin und Politikerin bis heute in diesem Thema Energie- und Umweltpolitik Diese Personen stehen nur beispielhaft für eine derjenigen, die die MIT zu einem markt- viele tausend aktive Ehrenamtliche in unse- wirtschaftlichen Stützpfeiler – vielleicht dem ren Reihen. Ihnen allen gehört unser Dank für letzten - der Energiepolitik macht. Fried- den erbrachten Einsatz. helm Müller, der Ehrenvorsitzende der MIT im Ruhrgebiet und Bauunternehmer, blieb Die Glückwünsche zu immer in der zweiten Reihe und doch prägt „70 Jahre MIT NRW“ sind er die Mittelstands- und Wirtschaftsvereini- vor allem Ihnen zu widmen! Dr. Thomas Köster Curt Becker

33 HISTORIE

MITTELSTANDSVEREINIGUNG MITTELSTANDSVEREINIGUNG WIRTSCHAFTSVEREINIGUNG WIRTSCHAFTSAUSSCHUSS RHEINLAND WESTFALENLIPPE RHEINLAND WESTFALENLIPPE

1949 1 21 31

41

1959 51

61

1969 71 81 91

111 101 1979

131 121

1989 141 151

1999

2009 161

2019

34 HISTORIE

VORSITZENDE DER MIT NRW 19492019

1 ROBERT LEHR 5 KONRAD ADENAUER JR. 9 HERBERT W. KÖHLER 13 PETER JUNGEN Vorsitzender des Vorsitzender des Vorsitzender der Vorsitzender der Wirtschaftsausschusses Rheinland Wirtschaftsausschusses Rheinland Wirtschaftsvereinigung Rheinland Wirtschaftsvereinigung Rheinland 1949 - 1950 1953 - 1969 1972 - 1982 1982 - 1993

2 WILHELM ROELEN 6 DR. FERDINAND MARX 10 WERNER F. LANDRÉ 14 DR. JÜRGEN SCHWERICKE Vorsitzender des Vorsitzender des Vorsitzender der Vorsitzender der Wirtschaftsausschusses Rheinland Wirtschaftsausschusses Westfalen-Lippe Mittelstandsvereinigung Westfalen-Lippe Wirtschaftsvereinigung Rheinland 1950 - 1953 unklar, 1965 - 1968 belegt 1977 - 1985 1993 - 1995

3 HEINRICH SCHMITZ 7 DR. DIETER SPEHTMANN 11 HANSHEINZ HAUSER 15 HARTMUT SCHAUERTE Vorsitzender der Vorsitzender der Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung Vorsitzender der Mittelstands- und Mittelstandsvereinigung Rheinland Wirtschaftsvereinigung Rheinland Rheinland/ Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung NRW ca. 1952 - 1970 1969 - 1972 Mittelstandsvereinigung NRW 1995 - 2013 1970/1985 - 1995 4 RICHARD OETZEL 8 EGON LAMPERSBACH 16 HENDRIK WÜST Vorsitzender der Vorsitzender der 12 PAUL SCHMANDT Vorsitzender der Mittelstands- und Mittelstandsvereinigung Westfalen-Lippe Mittelstandsvereinigung Westfalen-Lippe Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung NRW 1956 - 1961 Mitte 1961 - 1977 Mittelstandsvereinigung Westfalen-Lippe 2013 - heute 1985 - 1986

35 HISTORIE

MITTELSTANDSVEREINIGUNG MITTELSTANDSVEREINIGUNG WIRTSCHAFTSVEREINIGUNG RHEINLAND WESTFALENLIPPE RHEINLAND

1949 1 21

31 1959

41 51

1969 61 71 91 81

121 1979 101

111 131 141 1989

1999

151

2009 161

2019

36 HISTORIE

GESCHÄFTSFÜHRER DER MIT NRW 19492019

1 LISL BRUNS ˆSCHMITZ‰ 5 GENERALMAJOR A.D. HEINZ HÜCKELHEIM 9 EDGAR NAHRATH 13 DIETER LEHNEN Referentin/Landesgeschäftsführerin Landesgeschäftsführer Landesgeschäftsführer Landesgeschäftsführer Mittelstandsausschuss / Wirtschaftsvereinigung Rheinland Mittelstandsvereinigung Westfalen-Lippe Wirtschaftsvereinigung Rheinland Mittelstandsvereinigung Rheinland Mitte 1960er - 1974 1975 - 1978 ca. 1982 - 1995 ca. 1952 - ca.1970 6 HERR WÖLKE 10 J. HELMRICH 14 KLAUS FENSKE 2 DR. RHEINFELS Landesgeschäftsführer Landesgeschäftsführer Landesgeschäftsführer der Mittelstands- Landesgeschäftsführer Mittelstandsvereinigung Rheinland Mittelstandsvereinigung Westfalen-Lippe vereinigung Rheinland, Landesgeschäfts- Wirtschaftsausschuss /-vereinigung kurzzeitig ca. 1971 1979 - 1979 führer der Mittelstandsvereinigung NRW, Rheinland Landesgeschäftsführer Mittelstands- und 1952 - Mitte 1960er 7 KLAUS SCHLÖSSER 11 HEINZ SOTH Wirtschaftsvereinigung NRW Landesgeschäftsführer Landesgeschäftsführer 1986 - 2003 3 KLAUS SCHWANK Mittelstandsvereinigung Rheinland Mittelstandsvereinigung Westfalen-Lippe Landesgeschäftsführer 1972 - 1978 1980 - 1986 15 KLAUS GRAVEMANN Mittelstandsausschuss Westfalen-Lippe Landesgeschäftsführer Mittelstands- und ca.1958 - 1962 8 LUTZ BERGEMANN 12 DETLEF REINHARDT Wirtschaftsvereinigung NRW Landesgeschäftsführer Landesgeschäftsführer 2004 - 2010 4 MARTIN EGON ECKER Wirtschaftsvereinigung Rheinland Wirtschaftsvereinigung Rheinland Referent/Landesgeschäftsführer 1974 - 1978 1978 - 1981 16 STEFAN SIMMNACHER Mittelstandsvereinigung Landesgeschäftsführer Mittelstands- und Westfalen-Lippe Wirtschaftsvereinigung NRW 1963 - 1974 2011 - heute

37 TAGUNGEN

MITTELSTANDSTAGE UND LANDESDELEGIERTENVERSAMMLUNGEN

MITTELSTANDSVEREINIGUNG RHEINLAND

29.09.1952 1. Rheinischer Mittelstandstag Köln 25.03.1954 3. Rheinischer Mittelstandstag Wuppertal 13.06.1955 4. Rheinischer Mittelstandstag Rheydt 01.10.1956 5. Rheinischer Mittelstandstag Köln 09.07.1957 6. Rheinischer Mittelstandstag Mülheim a.d.R. 27.06.1958 7. Rheinischer Mittelstandstag Düsseldorf 19.10.1958 8. Rheinischer Mittelstandstag Bad Godesberg 07.11.1959 9. Rheinischer Mittelstandstag Köln, Flora 14.06.1960 Landesdelegiertenversammlung unbek. 18.07.1960 „Generalversammlung“ Leverkusen 31.07.1961 Landesdelegiertenversammlung Köln 04.09.1961 10. Rheinischer Mittelstandstag Remscheid MITTELSTANDSVEREINIGUNG /AUSSCHÜSSE WESTFALENLIPPE 12.02.1962 Landesdelegiertenversammlung unbek. 28.05.1962 11. Rheinischer Mittelstandstag Krefeld 13.06.1961 4. Westfälischer Mittelstandstag Dortmund 28.04.1969 12. Rheinischer Mittelstandstag Neuss 12.06.1963 5. Westfälischer Mittelstandstag Recklinghausen 23.10.1967 Landesdelegiertenversammlung unbek. 08.07.1965 7. Westfälischer Mittelstandstag unbekannt 17.01.1968 Jahresmitgliederversammlung Köln 23.11.1967 8. Westfälischer Mittelstandstag Dortmund 11.05.1970 Landesdelegiertenversammlung Köln 04.10.1968 Landestagung Dortmund 21.09.1970 außerordentl. Landesdelegiertenversammlung Köln 31.01./01.02.1969 9. Westfälischer Mittelstandstag Dortmund 02.11.1970 Landesdelegiertenversammlung Krefeld 17.03.1971 10. Westfälischer Mittelstandstag Detmold 22.06.1971 Landesdelegiertenversammlung Essen 26.08.1978 14. Westfälischer Mittelstandstag Bochum 19.04.1972 Landestagung des rheinischen Mittelstandes Heinsberg 06.09.1980 16. Westfälischer Mittelstandstag Münster 10.06.1972 Landesdelegiertenversammlung Neuß 11.07.1981 17. Westfälischer Mittelstandstag Siegen 18.08.1973 14. Rheinischer Mittelstandstag Neuss 11.06.1983 18. Westfälischer Mittelstandstag Herne 27.05.1974 Landesdelegiertenversammlung Mülheim a.d.R. 08.09.1984 19. Westfälischer Mittelstandstag Gütersloh 19.11.1974 15. Rheinischer Mittelstandstag Oberhausen 06.11.1985 20. Westfälischer Mittelstandstag Münster 08.04.1976 Landesdelegiertenversammlung unbek.

38 09.06.1978 Landesdelegiertenversammlung Düsseldorf 02.04.1979 Landesdelegiertenversammlung Aachen 05.03.1980 Landesdelegiertenversammlung Neuss 23.02.1983 Rheinischer Mittelstandstag Krefeld 21.03.1984 Landesdelegiertenversammlung Duisburg-Rheinh. 06.11.1985 Landesdelegiertenversammlung Stolberg Eventtechnik MITTELSTANDSVEREINIGUNG NRW ˆAB 1986‰ & -services 28.06.1986 Gründungsversammlung der unbek. Mittelstandsvereinigung NRW • Licht-, Ton- und Medientechnik 14.11.1986 2. Landesdelegiertenkonferenz Düsseldorf 19.10.1987 3. Landesdelegiertenkonferenz Herne • LED-Wände & LED-Trailer 07./08.10.1988 4. Landesdelegiertenkonferenz Münster • Showtruck und Bühnen 20.09.1990 5. Landesdelegiertenkonferenz Krefeld 21.09.1991 6. Landesdelegiertenkonferenz Gelsenkirchen • Vermietung, Verkauf, Installation 10.10.1992 7. Landesdelegiertenkonferenz Büren 22./23.10.1993 8. Landesdelegiertenkonferenz Recklinghausen • Full-Service-Dienstleistungen 12./13.08.1994 9. Landesdelegiertentagung Neuss 01.07.1995 10. Landesdelegiertenversammlung/ Neuss 1. Landestagung

Kleinkollenburgstr. 60 • 47877 Willich-Anrath Tel.: 0 21 56 / 9116-30 • Fax: 0 21 56 / 9116-31 [email protected] • www.light-n-sound.de 39 TAGUNGEN

MITTELSTANDS UND WIRTSCHAFTSVEREINIGUNG DER CDU NORDRHEINWESTFALEN ˆAB 1995‰

31.08.1996 2. Landestagung Dortmund 31.06.1997 3. Landestagung Neuss 14.08.1999 4. Landestagung Aachen 01.09.2001 5. Landesdelegiertenversammlung Münster 13.07.2002 6. Landesdelegiertenversammlung Düsseldorf 12.07.2003 7. Landesdelegiertenversammlung Gelsenkirchen 18.11.2005 8. Landesdelegiertenversammlung Bielefeld 02.09.2006 9. Landesdelegiertenversammlung Düsseldorf 08.09.2007 10. Landesdelegiertenversammlung Soest WIRTSCHAFTSAUSCHUSS /VEREINIGUNG RHEINLAND ˆSPÄTER NRW‰ 06.09.2008 11. Landesdelegiertenversammlung Mülheim a.d.R. 12.09.2009 12. Landesdelegiertenversammlung Rheine 15.12.1953 Jahresmitgliederversammlung unbek. 04.09.2010 13. Landesdelegiertenversammlung Krefeld 15.11.1955 Jahresmitgliederversammlung Bonn 24.09.2011 14. Landesdelegiertenversammlung Recklinghausen 26.06.1956 Jahresmitgliederversammlung Bonn 15.09.2012 15. Landesdelegiertenversammlung Brühl 17.10.1957 Jahresmitgliederversammlung unbek. 31.08.2013 16. Landesdelegiertenversammlung Lüdenscheid 03.02.1959 Jahresmitgliederversammlung unbek. 27.09.2014 17. Landesdelegiertenversammlung Ahaus/Fa. Tobit 17.01.1968 Jahresmitgliederversammlung Köln 10.10.2015 18. Landesdelegiertenversammlung Düsseldorf 16.01.1969 Jahresmitgliederversammlung Köln 27.08.2016 19. Landesdelegiertenversammlung Recklinghausen 25.08.1969 Jahresmitgliederversammlung unbek. 28.10.2017 20. Landesdelegiertenversammlung Troisdorf 28.02.1970 Jahresmitgliederversammlung Oberhausen 01.09.2018. 21. Landesdelegiertenversammlung Fh Paderborn/Lipps. 17.09.1977 Forum 77 Wirtschaftsvereinigung Rheinland Mönchengladbach (Mittelstandstag 2018) 22.03.1980 Delegiertenversammlung Duisburg 16.11.2019 22. Landesdelegiertenversammlung Brühl/Phantasialand 06.03.1982 Delegiertenversammlung Wuppertal (Mittelstandstag 2019) 01.03.1986 Delegiertenversammlung Köln 01.07.1986 „Gründungsversammlung der unbek:„Rhein/Ruhr“ Wirtschaftsvereinigung NRW“ 1987 Unternehmertag Hamm 04.07.1987 Delegiertenversammlung Düsseldorf 15.10.1988 Delegiertenversammlung Düsseldorf 23.11.1989 Delegiertenversammlung Neuss 12.12.1990 Delegiertenversammlung Neuss 12.12.1991 Delegiertenversammlung Düsseldorf 26.09.1992 Delegiertenversammlung Düsseldorf 30.10.1993 Delegiertenversammlung Dortmund 15.03.1995 Delegiertenversammlung Köln

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Duisburg BILDVEREICHNIS

Seite 3 - MIT NRW/Fotograf: R.Rochlitzer Seite 4 - Carsten Linnemann/Fotograf T. Schneider Seite 5 - CDU Deutschlands/Fotografin L. Chaperon Wiesbaden Seite 6 - CDU NRW/Fotograf: L. Chaperon Seite 8,9 - KAS - Archiv KAS/Fotograf unbek. Seite 13 - Bildarchiv Landtag NRW/Fotografin: E. Tüsselmann Anzeige Seite 14 - Wirtschaftsvereinigung Rheinland/Fotograf: J. Goertz Seite 16 - KAS/Slomifoto Worms Seite 18,19 - CDU Rheinland/Fotograf unbek., MIT Rheinland/ Fotograf: W. Maes Seite 20,21 - KAS/Slomifoto – Archiv KAS WIR SIND vero Seite 22,23 - MIT/Fotograf unbek. – Archiv KAS SL-DIENSTLEISTUNGEN Seite 24,25 - MIT/Fotografen unbek. Seite 26,27 - MIT/Fotograf: R. Rochlitzer Wann immer es um das Thema Baustoffe und Rohstoffe geht, sind wir zur Stelle. vero Seite 28 - Archiv KAS Seite 31 - KAS/Industrie-Kurier vertritt die Interessen von rund 600 Unternehmen aus allen Zweigen der Baustoff- und PROJEKTIERUNG VON SPIELHALLEN Seite 32/34 - MIT NRW/Fotografen: S. Simnacher, J. Lüdecke, R.Rochlitzer, - Foto M. Kannegiesser: Westfalenblatt - Foto W. Pin- Rohstoffi ndustrie. In über 1.000 Betrieben produzieren unsere Mitgliedsunternehmen -BUNDESWEIT- ger: Grünsprecht – Foto W. Leyendecker, Fotograf: unbek. - Foto C. Becker: KAS/Fotograf: P.Bouserath Kies, Sand und Naturstein, Quarz, Naturwerksteine, Transportbeton, Asphalt, Beton- Seite 34 - MIT NRW, Archiv KAS, Privatfoto E.Nahrath/Foto- grafen soweit bekannt.: Oestreich, J.Möller, Slomifoto, J.Goertz, bauteile, Werkmörtel und Recyclingbaustoffe. Dunke, Dützl, Dittmar Seite 38/39 - MIT NRW/Fotografen R.Rochlitzer und T.Wankum Nethegrund 1 • 37671 Höxter Seite 40 - MIT NRW/Fotograf: Hans-Karl Dotter Tel.: 05271-97210 E-Mail: [email protected] Seite 42 - MIT NRW/Fotografen: S. Simnacher, J. Lüdecke, V. • Röhrig, R.Rochlitzer, U. Giesen, Grünspecht - MIT Bad Honnef/G. Groote – MIT Wesel/Fotograf: unbek www.vero-baustoffe.de der baustoffverband 42 WIR PACKEN HERAUSFORDERUNGEN AN. Organisiert. Engagiert. Nachhaltig.

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Worms WIR SIND vero Wann immer es um das Thema Baustoffe und Rohstoffe geht, sind wir zur Stelle. vero vertritt die Interessen von rund 600 Unternehmen aus allen Zweigen der Baustoff- und Rohstoffi ndustrie. In über 1.000 Betrieben produzieren unsere Mitgliedsunternehmen Kies, Sand und Naturstein, Quarz, Naturwerksteine, Transportbeton, Asphalt, Beton- bauteile, Werkmörtel und Recyclingbaustoffe.

www.vero-baustoffe.de der baustoffverband 43 Wir gedenken der vielen zehntausenden MITStreiter und MITstreiterinnen, die in diesen 70 Jahren von uns gegangen sind. Ohne deren ehrenamtliches Engagement, ihren Einsatzwillen und ihre Überzeugungskraft, ohne die ordnungspolitischen Grundsätze der MIT - der Selbständigen und Unternehmer und aller anderen, die sich in unseren Gründungsorganisationen eingebracht haben - wäre der heutige Wohlstand unseres Landes und die Stärke unserer Wirtschaft so nicht erreicht worden.

Ein großer Dank auch an all die Mitarbeiter der MIT in den sieben Jahrzehnten, die bereits genannten Geschäftsführer sowie Referenten und Referentinnen, Sekretärinnen, Büroleiter und Büroleiterinnen sowie die vielen ehrenamtlichen Helfer unserer Mittelstandstage. Sie alle haben unsere MIT verkörpert und zum Nutzen der MIT und der CDU NRW weiterentwickelt.

Die MIT NRW dankt den Mitarbeitern des Archives der Konrad- Adenauer-Stiftung sowie des Konzernarchives Thyssenkrupp. Ein besonderer Dank geht dabei an Dr. Stefan Marx, Marie Lisa Noltenius und Hans-Jürgen Klegraf.

IMPRESSUM Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Nordrhein-Westfalen www.mit-nrw.de [email protected] verantwortlich: Stefan Simmnacher, Landesgeschäftsführer