Ein Strahlendes Fest Zum 1250 Jahr Jubiläum Von Elgg
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AZ 8355 Aadorf Dienstag, 21. September 2010 Nr. 107 / 37. Jahrgang Lokalzeitung und offizielles Publikationsorgan für die Gemeinden Aadorf, Bertschikon, Elgg, Hagenbuch und Hofstetten Redaktion: Telefon 071 367 27 27, Fax 071 367 27 28, [email protected] – Verlag/Inserate: Telefon 052 364 11 61, Fax 052 366 12 84, [email protected] HEUTE AKTUELL Armbrustschiessen für Jugendliche Ein strahlendes Fest zum ELGG – Mit 44 Teilnehmenden erzielte das diesjährige Armbrustschiessen für Jugendliche einen schönen Erfolg. Der 1250 Jahr Jubiläum von Elgg Jahresstich wurde von Remy Prohaska und Severin Wülser, das Endschiessen von Muriel Kägi und Lukas Beuggert Am vergangenen Wochen- werbevereins und der Historische Markt gewonnen. ende zelebrierte Elgg ein ihre imaginären Tore. In den Gassen SEITE 2 und Gässchen rund um den Lindenplatz einmaliges, unvergessli- herrschte ab diesem Zeitpunkt ein reges ches Dorffest für die ganze Treiben. Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Nachbarschaft, sowohl Bevölkerung. Anlass dafür aus dem Kanton Zürich, als auch aus war das 1250 Jahr Jubi- dem Kanton Thurgau und von noch viel läum des Zürcher Land- weiter her, liessen es sich nicht nehmen, Elgg mit ihrem Erscheinen die Referenz städtchens. Vermutlich zu erweisen und durch den strahlenden ist in «Ailaghoga» kaum «Flecken» zu flanieren. Auf einem ereig- jemals seit der ersten ur- nisreichen und spannenden Spaziergang konnten sie sich von der beinahe gren- kundlichen Erwähnung zenlosen Kreativität der Bevölkerung im Jahr 760 ein derart be- und der innovativen Schaffenskraft des Wie schon in den Vorjahren (Archivbild) war rauschendes Fest gefeiert Gewerbes überzeugen. Am Samstag- auch dieses Jahr ein gutes Auge und eine ruhi- nachmittag erfolgte in der reformierten ge Hand gefragt. Bild: René Lutz worden. Kirche die Vernissage der neuen Ortsge- schichte «Die Geschichte des Landstädt- ELGG – An den zwei geschichtsträch- Ein strahlendes, in jeder Hinsicht zufriedenes Trio: Robert Bustini, Erich Wegmann und Valentin chens Elgg». Die Gesundheit tigen Elgger Tagen stimmte für einmal Schnyder (von links). Bild: Peter Mesmer einfach alles – die Sonne lachte zwei Unterhaltungsshow der Festakt, Markttreiben und wurde getestet Tage lang über dem «Flecken», die werstation die Jugend zur Konzertpar- Spizenklasse Fahnen flatterten lustig im Wind und Vernissage ty mit Indigo – der Partyband on tour AADORF – Unter dem Titel «55+ – aktiv die prächtigen Dorfbrunnen erstrahlten Der Start zu den grossen Elgger Festivi- ins grosse Festzelt auf dem Brandplatz Dass man es in Elgg versteht richtig zu & bewusst» wurde am letzten Samstag unter ihrem Blumenschmuck noch viel täten erfolgte bereits am Freitagmorgen ein. Ebenfalls im Festzelt trafen sich am feiern, bewies am Samstagabend das Pu- im Aaheim erstmalig ein Gesundheitstag mehr als sonst. Das beschauliche Zür- mit dem Eintreffen einer über 50-köp- Samstagmorgen, um 11 Uhr, prominen- blikum im proppenvollen Festzelt. Die veranstaltet. cher Landstädtchen hatte sich, wohin figen Delegation aus der österreichi- te Gäste aus nah und fern zum offizi- Leute erlebten einen «unglaublich bom- SEITE 3 man auch seinen Blick richtete, festlich schen Partnergemeinde Wenigzell mit ellen Festauftakt und Mittagessen. Zur bastischen» Unterhaltungsabend, wie es herausgeputzt und die Menschen ström- Bürgermeister Magistrat Herbert Hofer gleichen Zeit öffneten auch die Gewer- einer der begeisterten Gäste aus Wenig- ten in Scharen zum tollen Jubiläumsfest. an der Spitze. Am Freitagabend lud Po- beausstellung des Handwerker- und Ge- zell ausdrückte. FORTSETZUNG SEITE 6 1250 Jahre alt und doch quick lebendig ELGG – 1250 Jahre Elgg, mit stim- mungsvollem Festakt, grossartiger Lei- stungsschau des Handwerks und Ge- Miteinander ins Gespräch kommen werbes und dem historischen Markt als Pünktchen auf dem i. Das vermittelte Im Evangelischen Kirch- die Geburtstagsfeier der Gemeinde am Wer ist NCBI? reichte von der Kleiderordnung über den vergangenen Wochenende. gemeindezentrum Aadorf Umgang mit muslimischen Nachbarn SEITE 4 fand am letzten Freitag ein NCBI heisst «National Coalition Buil- bis hin zur Verfolgung von Christen und ding Institute», was mit «Brückenbau- Selbstmordattentaten. Bei der Beantwor- Im Gespräch Begegnungs-Workshop mit er-Institut» übersetzt werden kann. tung zeigten Lidija Kabbout und Salah Muslimen und Christen Es ist ein konfessionell und parteipo- dann ein differenziertes Bild vom Islam ELGG – Magister Herbert Hofer, seines litisch neutraler Verein mit Hauptsitz auf, als man oft zu hören bekommt. So Zeichens Bürgermeister der Elgger Part- statt. in Zürich, der 1995 in der Schweiz steht zum Beispiel kein Gebot zum Tra- nergemeinde Wenigzell und Christoph gegründet worden ist und jedes Jahr gen einer Burka (komplette Verschleie- Ziegler, Gemeindepräsident von Elgg, AADORF – Rund 20 Personen waren mehr als 300 Workshops durchführt. rung) im Koran, sondern sie wird aus tra- tauschten sich am Rand der 1250 Jahr- zum Begegnungs-Workshop am letzten Der Verein setzt sich für den Abbau ditionellen Gründen in einigen Ländern Feier von Elgg aus. Freitagabend um 19 Uhr gekommen, den von Vorurteilen, von Rassismus und getragen. In der Schweiz sind Frauen SEITE 5 die Evangelische Kirchgemeinde Aadorf Diskriminierung jeglicher Art sowie mit Burka kaum anzutreffen, so Lidija zusammen mit dem Verein NCBI organ- für Gewaltprävention und konstrukti- Kabbout, die selber ein Kopftuch trägt, Neue Elgger siert hatte. Es ging um die Begegnung ve Konfliktlösung ein. NCBI Schweiz das nur die Haare und den Hals verbirgt. Ortsgeschichte mit Menschen muslimischen Glaubens arbeitet zusammen mit NCBI Inter- Oder Terrorismus sei im Islam verbo- und um den Abbau von allfälligen Vor- national, das aus über 50 Sektionen ten, erzählte Salah Mokhtar und brachte ELGG – Im Rahmen der Jubiläumsfei- urteilen gegenüber dieser Religion. in den USA, Kanada, Brasilien, Eng- Ron Halbright, Ko-Präsident von NCBI, leitete damit deutlich zum Ausdruck, dass im land, Österreich, Deutschland, Maze- er 1250 Jahre Ersterwähnung von Elgg den Begegnungs-Workshop. Bild: Andy Schindler Koran jede Form von Gewalt verurteilt donien, Albanien, Bulgarien und Bos- hat am Samstagnachmittag in der refor- Miteinander reden wird und somit Gewalttaten und Terror- mierten Kirche die Vernissage der «Ge- nien-Herzegowina besteht. Der Ver- anschläge nicht mit der Religion begrün- schichte des Landstädtchens Elgg» in «Das Ziel des Abends ist», so Pfarrerin ein bildet Menschen verschiedenster Musliminnen und Muslimen oder wegen det werden können. einer gehaltvollen Feier stattgefunden. Caren Algner, Initiantin der Veranstal- Herkunft, unterschiedlichen Alters ihrer Angst vor dem Islam gekommen Beide betonten in der Fragerunde auch, und aus verschiedenen Berufen dazu tung, «dass man miteinander redet.» Sie waren. In einem nächsten Schritt ging dass sie das Leben und die Religions- aus, Vorurteile abzubauen und Kon- SEITE 6 hoffte, dass die Teilnehmenden nach es im Workshop darum, in Zweiergrup- freiheit in der Schweiz schätzen würden. flikte konstruktiv zu lösen. Bekannt diesem Abend ein differenzierteres Bild pen die Haltung zur eigenen Religion in Zum Schluss sammelte Ron Halbright ist NCBI unter anderem wegen sei- vom Islam erhalten würden. Den drei- positiver und negativer Hinsicht auszu- Vorschläge aus dem Plenum, wie es zu nen Peacemaker-Projekten an vielen Ökumenischer Got- stündigen Workshop im Saal des Kirch- sprechen. Dann konnten in den Zwei- einem besseren Miteinander zwischen Schulen. Weitere Informationen über gemeindezentrums leitete der Jude Ron errgruppen positive und negative Erleb- Nichtmuslimen und Muslimen in der tesdienst in Aadorf den Verein finden sich im Internet Halbright aus Thalwil. nisse mit dem Islam oder muslimischen Schweiz kommen könnte. Als Beispiel unter www.ncbi.ch. AADORF – Am Eidgenössischen Dank-, Er ist Pädagoge, Mediator und Ko-Prä- AS/QUELLE: NCBI Menschen geäussert werden. Damit die wurde genannt, dass ein Kontakt über Buss- und Bettag wurde in Aadorf ein sident von NCBI. Als Vertreterin bezie- Teilnehmenden unbefangen reden und die Kinder mit muslimischen Eltern ent- ökumenischer Gottesdienst gefeiert. hungsweise Vertreter des islamischen danach Fragen vorbereiten konnten, ver- stehen könnte, beispielsweise auf dem SEITE 7 Glaubens nahmen Lidija Kabbout, Lei- Gespräch in Zweiergruppen liessen Lidija Kabbout und Salah Mokht- Spielplatz oder in der Schule. Oder dass terin der Frauenorganisation Fatima az- Ron Halbright sensibilisierte die Teil- ar den Saal. man einander zu Hause oder an Quar- Historischer Markt Zahra, und Salah Mokhtar vom Dach- nehmenden für die gemeinsamen Be- tierfeste einlädt. Lidija Kabbout und verband Islamischer Gemeinden in der gegnungen mit einer Reihe von persön- Beantwortung von Fragen Salah Mokhtar ermutigten die Teilneh- ELgg – Im Zeichen des Jubiläums «1250 Ostschweiz und des Fürstentums Lich- lichen Fragen, zum Beispiel bezüglich menden, den Kontakt mit muslimischen Jahre Elgg» wurde im Kerngebiet des tenstein (DIGO) teil. Alle drei, ursprüng- der eigenen Nationalität und Religion Gemeinsam wurden dann Fragen zum Menschen zu suchen. Viele seien sehr Fleckens ein historischer Markt durchge- lich aus den Vereinigten Staaten, Kroati- oder der Motivation für diesen Work- Islam gesammelt, die Lidija Kabbout und offen und Gastfreundschaft sei in ihrer führt, der aufzeigte, wie in früheren Jahr- en und Ägypten, wohnen seit langem in shop. Dabei war zu erfahren, dass die Salah Mokhtar danach beantworten soll- Kultur ganz wichtig. hunderten gelebt und gearbeitet wurde. der Schweiz und sind unterdessen auch Männer und Frauen aus Interesse, fami- ten, soweit dies für sie möglich war. Die SEITE 8 eingebürgert. liären oder beruflichen Beziehungen zu recht umfangreiche Palette der Fragen ANDY SCHINDLER.