Orgelwerke Und Prospektgestaltung in Thüringer Schlosskapellen - Visualisierung Sakraler Musikinstrumente Im Höfischen Kontext
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Orgelwerke und Prospektgestaltung in Thüringer Schlosskapellen - Visualisierung sakraler Musikinstrumente im höfischen Kontext Text INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung der Doktorwürde des Fachbereichs Germanistik und Kunstwissenschaften der Philipps-Universität Marburg vorgelegt von Bernhard Buchstab, Tübingen Marburg 2002 Orgelwerke und Prospektgestaltung in Thüringer Schlosskapellen - Visualisierung sakraler Musikinstrumente im höfischen Kontext Abbildungen INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung der Doktorwürde des Fachbereichs Germanistik und Kunstwissenschaften der Philipps-Universität Marburg vorgelegt von Bernhard Buchstab, Tübingen Marburg 2002 Vom Fachbereich Germanistik und Kunstwissenschaften der Philipps-Universität Marburg als Dissertation angenommen am………………………. Tag der Disputation……………………………………………………………………. Erstgutachter…………………………………………………………………………... Zweitgutachter………………………………………………………………………… Orgelwerke und Prospektgestaltung in Thüringer Schlosskapellen - Visualisierung sakraler Musikinstrumente im höfischen Kontext Inhalt: I. Einleitung..............................................................................................................1 II. Die Geschichte der Orgel als Instrument zur Prachtentfaltung.............................11 III. Die Stellung der Orgel in der lutherischen Musikanschauung und liturgischen Praxis I. 1. Luthers Haltung zu Orgeln und Orgelmusik........................................................14 2. Die Bewertung von Instrumental- und Orgelmusik in Traktaten des Kirchenrechts..............................................................................................18 3. Harmonie als Ordnungsprinzip. Die theologisch - kosmologische Betrachtung der Schöpfung................................................................................21 4. Die Weltenorgel des Athanasius Kircher (1650)und andere Orgelallegorien........24 IV. Das Musikinstrument im Kirchenraum - Die Behandlung der Orgel in Architekturtraktaten der frühen Neuzeit I. 1. Joseph Furttenbachs “Kirchen Gebäw” von 1649................................................30 2. Leonhard Christoph Sturms “Architectonisches Bedencken ...” von 1712 und “Vollständige Anweisung alle Arten von Kirchen wohl anzugeben” von 1718.........................................................................................38 V. Aspekte zur Einfügung und Gestaltung von Orgeln im protestantischen Kirchenraum I. 1. Orgeln in protestantischen Schlosskapellen des 16. Jahrhunderts.........................49 2. Lösungen in protestantischen Stadtkirchen des 17. Jahrhunderts.........................56 VI. Orgelwerke und Prospektgestaltung in Thüringer Schlosskapellen 1. Schmalkalden: Die Orgel im Dienst des “Neuen Bundes”...................................62 2. Weimar: Station auf dem “Weg zur Himmelsburg”............................................75 3. Römhild: Mediale Vermittlung einer fiktiven Vollständigkeit.............................88 4. Eisenberg: Das Wort Gottes führt in die Ewigkeit.............................................96 5. Saalfeld: Entwurf und Original........................................................................107 6. Gotha: Zum Lobe Gottes und zur Ehre des Fürsten.........................................118 7. Altenburg: Standortfrage und fürstliche Insignien............................................126 8. Tenneberg: Der Prediger im Strahlenkranz......................................................143 VII. Die Stellung der Orgel in der lutherischen Musikanschauung und liturgischen Praxis II. 1. Die Orgel in der Praxis ihrer gottesdienstlichen Verwendung..........................151 2. Orgelmusik in der zeitgenössischen Diskussion...............................................157 VIII. Die Behandlung der Orgel in Architekturtraktaten der frühen Neuzeit II. 3. Paul Deckers “Fürstlicher Baumeister” von 1711............................................167 4. Johann Jacob Schüblers “Neu=inventirte Hauß= und Kirchen=Orglen” und “Neu=inventirte Kirchen=Altäre” um 1730.....................................................174 IX. Aspekte zur Einfügung und Gestaltung von Orgeln im protestantischen Kirchenraum II. 1. Weitere Lösungen in mitteldeutschen, protestantischen Schlosskapellen des ausgehenden 17. und 18. Jahrhunderts.......................................................186 2. Orgelstandorte und Prospektgestaltung in Zentralräumen des 18. Jahrhunderts……………...........................................................................196 X. Die Gestaltung von Orgelprospekten in städtischen und ländlichen Bereichen Thüringens........................................................................................................203 XI. Hoforgelbauer und Privilegium exclusivum: Beziehungen des Orgelbauers zum Fürstenhof................................................................................................212 XII. Die Orgel als Medium zur Demonstration von Pracht und Repräsentation in der Schlosskapelle…………….………………………………………….…220 XIII. Zusammenfassung.........................................................................................228 XIV. Literatur.......................................................................................................235 Bernhard Buchstab Heinrich-Heine-Str.40 35039 Marburg Tel. 06421/63770 21.09.2001 Dissertation Orgelwerke und Prospektgestaltung in Thüringer Schlosskapellen - Visualisierung sakraler Musikinstrumente im höfischen Kontext Vorläufige Fassung Abbildungen Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbst verfasst, ganz oder in Teilen noch nicht als Prüfungsleistung vorgelegt und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe. Diejenigen Stellen der Arbeit, die anderen Quellen im Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen sind, werden durch Angabe der Herkunft kenntlich gemacht. Marburg, 15. Februar 2002 Bernhard Buchstab Orgelwerke und Prospektgestaltung in Thüringer Schlosskapellen - Visualisierung sakraler Musikinstrumente im höfischen Kontext Textband I INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung der Doktorwürde des Fachbereichs Germanistik und Kunstwissenschaften der Philipps-Universität Marburg vorgelegt von Bernhard Buchstab, Tübingen Marburg 2002 Orgelwerke und Prospektgestaltung in Thüringer Schlosskapellen - Visualisierung sakraler Musikinstrumente im höfischen Kontext Textband II INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung der Doktorwürde des Fachbereichs Germanistik und Kunstwissenschaften der Philipps-Universität Marburg vorgelegt von Bernhard Buchstab, Tübingen Marburg 2002 I. Einleitung Thüringen prägte als zentrale mitteldeutsche Musiklandschaft über mehrere Jahrhunderte hinweg das künstlerische Leben weit über seine Grenzen hinaus, im höfischen, konzertanten Musikleben wie auch im kirchenmusikalischen Bereich und im Instrumentenbau. Gerade auf dem Gebiet des Orgelbaues gingen von Thüringen, insbesondere in der frühen Neuzeit, wesentliche Impulse aus. Dafür stehen Meister wie Compenius, Donat, Friderici, Trost und Wender.1 Dazuhin stammen auch bedeutende und einflussreiche theoretische Schriften zu Orgelmusik und Orgelbau aus dem Thüringer Raum, so beispielsweise von Jacob Adlung oder Georg Andreas Sorge.2 Von großer Einflussnahme für das kulturelle Leben in dem Gebiet des heutigen Thüringens waren in der Vergangenheit die aus Teilungen hervorgegangene Kleinstaaten der verschiedenen Fürstenhäuser.3 Hier sind vor allem die sächsischen, protestantisch geprägten Territorien zu nennen, wie Sachsen - Weimar, Sachsen - Gotha oder Sachsen - Altenburg, bis hin zu den südthüringischen Gebieten von Sachsen - Meiningen, Sachsen - Saalfeld und Sachsen - Coburg, die immer wieder Zusammenschlüssen und Teilungen ausgesetzt waren. Die Gebiete um Rudolstadt, Sondershausen und Arnstadt wurden von den Grafen von Schwarzburg regiert, während Gera und Greiz zu den Herrschaftshäusern Reuß zählten. Auch die Landgrafen von Hessen besaßen noch im Osten kleinere Gebiete. Erfurt und das Eichsfeld waren überwiegend katholisch und gehörten zum Erzbistum Mainz, kleinere Gebiete im Südwesten des Thüringer Waldes waren Eigentum des Fürstbistums Fulda. Die ersten großen Bauvorhaben nach dem Dreißigjährigen Krieg in Thüringen waren Residenzschlösser der Fürsten. So entstanden im Laufe des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts beispielsweise die Schlossbauten in Weimar, in Gotha, Weißenfels oder Zeitz, in Eisenberg, Meiningen und Saalfeld. Dieser Abschnitt formt den Zeitrahmen dieser Arbeit, der noch mit der Orgel der Schlosskapelle in der Wilhelmsburg Schmalkalden zu Ende des 16. Jahrhunderts und mit dem Bau der 1 Damit seien an dieser Stelle nur einige Namen der bekanntesten Orgelbauerfamilien genannt. Die Compenius waren im wesentlichen in Halle und Erfurt tätig, die Donati in Altenburg / Glauchau, die Friderici in Gera, Trost in Halberstadt, Gräfentonna und Altenburg und Wender in Arnstadt. 2 Adlung 1758 und 1768, Sorge 1744 und 1773. 3 Zur politischen und territorialen Entwicklung vgl. Geschichte Thüringens 1982. Orgel in der Altenburger Schlosskapelle ab 1735 bis nahe zur Mitte des 18. Jahrhunderts ausgedehnt wird. Neben dem Festsaal zählten die Kapellen zu den bedeutendsten Räumen der fürstlichen Hofhaltung. Christlicher Glaube einerseits, aber auch fürstliche Repräsentation bestimmten die Ausgestaltung der Kapellenräume. Mit ihrer Aufgabe und ihrer Gestalt standen die Schlosskapellen in der Tradition der protestantischen Kapellen des 16. Jahrhunderts und waren von dem Wandel der theologischen Vorstellungen gekennzeichnet. Die neue protestantische Gottesdienstordnung,