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HETEROPTERON

Mitteilungsblatt der

Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen

öln, Heft Nr. 32 - K Juni 2010 ISSN 1432-3761

INHALT

Einleitende Bemerkungen des Herausgebers ...... 1 „Arbeitsgr äischer Heteropterologen“ Einladung zum 36. Treffen der uppe Mitteleurop ...... 2 H.J. HOFFMANN: In memoriam REINHARD REMANE (21.03.1929 - 27.04.2009) ...... 3 : P. GÖRICKE Wanzenvorkommen in einem Kleinhabitat mit Ruderal- und Trockenrasencharakter am Rande der Colbitz-Letzlinger Heide (Sachsen-Anhalt) ...... 9 ÄFER ‚Wanzen’ NRW: Aktivitäten 2009 H.J. HOFFMANN & P. SCH : Arbeitsgruppe ...... 13 Coranus subapterus über Solenopsis fugax P. KOTT: DE GEER: Das Verhalten gegen LATREILLE (Heteroptera, ; Hymenoptera, Formicidae) ...... 20 – H. WINKELMANN: Wanzen in der Schule oder wo kommen die kleinen Heteropterologen her? ülern) (ein Experiment mit Sch ...... 23 „Wer war H.J. HOFFMANN: Nachtrag zu EDUARD WAGNER ...... 27 „Wanzenabbildungen“ von „COR “) H.J. HOFFMANN: Neue CD G. STRAUSS ( ISA ...... 31 Dicyphus escalerae H.J. HOFFMANN: LINDBERG, 1934 (Hem. Heteroptera) auch im Rheinland ...... 33 Änderungen zum Adressenverzeichnis Mitteleuropäischer Heteropterologen ...... 35 Verzeichnis der Wanzenpublikationen von KURT ARNOLD ...... 35 Wanzenliteratur: Neuerscheinungen ...... 37

H.J. HOFFMANN: Wanzen im Ohnsorg-Theater in Hamburg ...... 39

üherer Hefte und Allgemeines zum Herausgeber s. [Inhaltsverzeichnisse fr www.heteropteron.de (www.uni-koeln.de/math-nat-fak/zoologie/sieoek)]

Einleitende Bemerkungen des Herausgebers ängst überfälig L - bringt das vorliegende Heft einen Nachruf auf einen unserer ganz ßen Heteropterologen, auf über gro REINHARD REMANE, der unseren Arbeitskreis vor nunmehr ür immer verließ. einem Jahr f ßer einigen Ergänzungen zu früheren Artikeln g Au ibt es einen faunistischen Beitrag über ein kleines, aber feines Gebiet in Sachsen Coranus -Anhalt, Verhaltensbeobachtungen bei über heteropterologische Aktivitäten. Da ist einmal ein Schulprojekt sehr und zwei Berichte über die „Arbeitsgruppe gelungenes in einer Berliner Schule zu nennen, sowie der Bericht ‚Wanzen’ NRW“ im vergangenen Jahr. Auf den letzten Seiten wird außer einer langen Liste öffentlichungen auch wieder über den Tellerrand der von Heteropterologischen Neuver Heteropterologie geschaut: Wanzen im Hamburger Ohnsorg-Theater, ein Schauspiel geeignet auch zum Nachspielen. 2 HETEROPTERON Heft 32 / 2010

ährigen Heteropterologentreffen in Müncheberg läuft ja gerade die Zum diesj – Anmeldefrist ab Kollege BLANK hat erste Details geliefert, die vielleicht einige bisher noch önnten. Unentschlossene zur Teilnahme animieren k H.J. Hoffmann

36. Treffen der „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“

üncheberg im SDEI M Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut ße 90 Eberswalder Stra ÜNCHEBERG D-15374 M Angemeldete Teilnehmer: ürgen; Göllner, Ursula; Göricke, Peter; Gr Blank, Stephan M.; Damken, Claas; Deckert, J uschwitz, ürgen + ♀ ; Kothe, Tanja; Kott, Peter; Küchler, Stefan; Wolfgang; Heiss, Ernst; Hoffmann, Hans-J üßner, Jürgen; Liebenow, Klaus + ♀ ; Martschei, Thomas; Rabitsch, Wolfgang; Rietschel, Siegfried K ♀; Wachmann, Ekke (?); Roth, Steffen; Voigt, Klaus + hard; Werner, Dietrich J.

Vorläufiges Programm Freitag , 27.08.2010 Anreisetag – 08.00 16.00 Arbeiten in Bibliothek und Sammlung des SDEI ührung durch das SDEI [Treffpunkt am Institutseingang] 16.15-17.45 BLANK, ST.: F üste des südlichen Afrikas [im SDEI] 18.00-18.40 DECKERT, J.: Wanzen in Savanne und W ütliches Beisammensein im Restaurant Rathauseck (Wasser Straße 1, 15374 ab 19.00 Gem üncheberg) M Samstag äge im Konferenzraum des SDEI; Exkursion , 28.08.2010 Vortr öffnung 09.00-9.10 Er ÜCHLER 09.10-9.50 K , ST.: Symbiontische Einrichtungen bei Wanzen 09.50-10.20 ROTH, ST.: Zur Evolution von asymmetrischen Genitalstrukturen bei Wanzen 10.20-10.35 Kaffeepause Tritomegas sexmaculatus 10.35-11.05 WERNER, D.J.: Die Schwarznesselwanze als Areal- erweiterer Coranus subapterus äuber und Eiparasiten 11.05-11.30 KOTT, P.: DEGEER: Eier und Eiablage, Eir Carlisis wahlbergi 11.30-11.45 VOIGT, K.: Anmerkungen zur Biologie von STAL (Coreidae) ü 11.45-12.00 HEISS, E. Kurzbericht ber die IHS-Tagung in Tianjin 12.00 Mittagessen (Lunchpaket) 13.00 Exkursion, Treffpunkt am Parkplatz hinter dem SDEI ße 1, 15374 Müncheberg ab 19.00 Abendessen im Restaurant Rathauseck, Wasser Stra

Damenprogramm : z.B. selbst organisierte Besichtigung Berlins, Buckow (www.buckow.de/, u.a. BRECHT- ärkische Schweiz WEIGEL-Haus) oder M

Sonntag , 29.08.2010 9.00 Uhr: Exkursion, Treffpunkt am Parkplatz hinter dem SDEI 12.00 Uhr: Mittagspause (Lunchpaket) 13.00 Uhr: Abreise, evt. Exkursion, Arbeiten in der Sammlung des SDEI

Montag , 30.08.2010 ängerung, z.B. Exkursionen auf eigene Faust (pontische Hänge des Odertales (trockene Option zur Verl Habitate) oder Rote Luch (feuchte Habitate)), Arbeiten am SDEI

31. Mai 2010 Anmeldeschluss war der . Bitte senden Sie Ihre Anmeldung an Dr. Stephan M. Blank Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut ße 90, 15374 ÜNCHEBERG Eberswalder Stra M Telefon: 033432/736983730, Fax: 033432/736983706; E-Mail: [email protected] HETEROPTERON Heft 32 / 2010 3

In memoriam REINHARD REMANE (21.03.1929 - 27.04.2009)

ÜRGEN HANS-J HOFFMANN

über einem Jahr, am 27.04.2009 verstarb – ür uns Vor REINHARD REMANE f öllig unerwartet – Heteropterologen v kurz nach seinem 80. Geburtstag nach kurzer schwerer Krankheit. Ein langsam wachsender, seltener Knochenmark-Krebs raffte ihn dann doch sehr ötzlich hinweg. Wir hatten ihn auf dem jährlichen Heteropterologentreff 2008 in pl Niederspree (Abb. 1) noch in ungebrochener Frische erlebt, hatten seinem Vortrag zum „Heteropteren in der Rhön ückgang montaner Arten?“ no Thema - R ch mit Interesse gefolgt über seinen Verdacht von Klimawandel und Nutzungsänderungen als Ursache diskutiert. und örlitz 2008 noch Wir hatten erlebt, wie er sich bei der Abschiedszeremonie der Tagung in G „ältester Teilnehmer“ (im Vergleich zu als KLAUS VOIGT) outete. Eine Kurzfassung seines ür den HETEROPTERON lehnte er wegen der noch nicht abgeschlossenen Vortrags f Untersuchungen ab. „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ 2009 in Beim 35. Treffen der ähren Ingolstadt/Donau konnten wir nur noch w d einer Gedenkminute einigen Erinnerungen – ür einen Nachruf auch aus der „Arbeitsgruppe von WOLFGANG DOROW folgen es ist Zeit f äischer Heteropterologen“. Mitteleurop ündungsversammlung 1975 auf dem Vogelsberg REINHARD REMANE war seit der Gr auf sehr vielen Treffen der Arbeitsgruppe anwesend, soweit nicht gerade andere Kongresse ihn vor die Wahl stellten. Galt doch sein Interesse im Gegensatz zu den Anfangsjahren seiner entomologischen Forschungen mit heteropterologischem Schwerpunkt in den letzten Jahren ä st rker der Schwestergruppe, den Zikaden. So ist es auch nicht verwunderlich, dass ührliche Nachrufe zuerst von der Seite der Zikadologen ( ausf HOLZINGER 2009, weitestgehend übernommen von der DGaaE, HOLZINGER et al. 2009, NICKEL 2009) erschienen. Im Hinblick ührten Lebensdaten (in Zusammenarbeit mit der Witwe zusammengestellt) auf die dort aufgef öffentlichungen Bezug genommen werden. Hier soll stattdessen die kann daher auf diese Ver ägnante und knappe Zusammenstellung aus ä pr WIKIPEDIA, der freien Enzyklop die im ügt werden: Internet angef „R R ärz 1929 in Kiel; † EINHARD EMANE (* 21. M 27. April 2009 in Marburg) war ein deutscher Biologe und Hochschullehrer mit dem Schwerpunkt Entomologie.

REMANE wurde als Sohn von MARTHA und ADOLF REMANE geboren. Sein Abitur machte ö ä er 1949 in Pl n, danach studierte er an der CHRISTIAN-ALBRECHTS-Universit t Kiel ü „ Zoologie, Botanik und Chemie. Er promovierte mit einer Arbeit ber Die Besiedlung ü ä von Gr nlandfl chen verschiedener Herkunft durch Wanzen und Zikaden im Weser-Ems- “ „ Gebiet , betreut von WOLFGANG TISCHLER. Er arbeitete 1957/58 als Foreign Expert of “ an der Agricultural Experiment Station Abu Ghraib bei Bagdad im Irak, dann ü „ “ als Forschungsstipendiat der DFG in M nchen und 1961/62 als Research Officer an der Hudeiba Research Station bei Ed Damer im Sudan.

1961 heiratete er HELGA geb. JOOS. Das Paar hatte drei Kinder: KAREN, PETER und GUDRUN. ü ä Im Dezember 1962 bernahm er zun chst das Kustodiat am Fachbereich Biologie der ä Philipps-Universit t Marburg und wurde Anfang der 1970er Jahre zum ä Universit tsprofessor ernannt. Wissenschaftlich widmete er sich vor allem der Ö ä Taxonomie, Verbreitung und kologie europ ischer und nordafrikanischer Zikaden und 4 HETEROPTERON Heft 32 / 2010

üdeuropa (Spanien, Portugal, Frankr Wanzen. Er unternahm Forschungsreisen nach S eich, Italien, Griechenland), Nordafrika (Marokko, Algerien, Tunesien), auf die Kanarischen ü Marburger Inseln und nach Nepal. Ende der 1970-er Jahre gr ndete er die Zeitschrift Entomologische Publikationen. Von Band 1 Heft 1 im Jahr 1979 bis zu Band 3 Heft 3 im Jahr 2005 erschienen insgesamt 23 Hefte dieser Zeitschrift. Er verfasste etwa 140 wissenschaftliche Originalarbeiten, mit u. a. 169 Erstbeschreibungen von Zikaden- und Wanzenarten (davon 82 Cicadellidae, 23 Delphacidae, 19 Nabidae, 15 Cixiidae, 11 Issidae) und beschrieb 15 neue Zikadengattungen.

Seine hervoragenden Verdienste auf dem Gebiet der Systematik und Faunistik wurden u. Ü a. durch die DEUTSCHE GESELLSCHAFT F R ALLGEMEINE UND ANGEWANDTE ENTOMOLOGIE (DGaaE) mit der Verleihung der MEIGEN-Medaille ü “ üngst noch die Wanzenart Cymus remanei gew rdigt. Zu seinen Ehren wurde j ÉRICART beschrieben (HEISS & P 1999). REINHARD REMANE war einer der besten Spezialisten auf dem Gebiet der Heteropterologie im Hinblick auf Systematik und Taxonomie, sowie Verbreitung und Überwältigend war sein scharfer Blick, mit dem er Unterschiede Lebensweise der Species. ür Artabtrennungen erkannte. und Bestimmungsmerkmale und ggf. deren Bedeutung f ür typisch ist in der Diskussion zur Artbeschreibung von Lygus wagneri Daf (Remane 1955, S. 116) die Formulierung: „L. wagneri L. punctatus Gesamt-Habitus unterscheidet sich von ...: 1. Durch den . öglicht bereits eine sichere Erkennung der Tiere mit unbewaffnetem Auge lebend im Dieser erm ücklich erwähnt, Freiland. Auf Grund dieses habituellen Eindrucks, das sei hier einmal ausdr äischen Exolygus sind auch die anderen europ Arten im Freiland sofort sicher erkennbar und öchstens maritimus italicus ... habituelle Eindruck unterscheidbar (ausgenommen h - .) Dieser " " ögen unseres Ge beruht auf dem Verm hirns, komplexe Merkmals-Korrelationen ohne vorherige ändlich mathematische Analyse zu erfassen. Eine solche mathematische Analyse ist selbstverst stets zu erstreben, oft aber wegen der Kompliziertheit der Korrelationen sehr schwer “ darstellbar. 2. Durch die Punktierung ... . Lygus Es soll Heteropterologen geben, die mit den -Arten Schwierigkeiten haben, denen offensichtlich also dieser Blick fehlt !!! über Heteropteren wurden bereits im Seine wissenschaftlichen Publikationen ügt werden. HETEROPTERON H. 15 zusammengestellt, sollen hier jedoch noch einmal angef änzt um einige heteropterologischen Veröffentlichungen aus jüngerer Zeit und dem erg Hinweis auf seine aktive Mitarbeit an der in Vorbereitung befindlichen Roten Liste der Wanzen der Bundesrepublik. ähriger, wahrscheinlich zusammen mit Es kann dokumentiert werden, dass R. REMANE als Achtj seinem Vater, einem sehr bekannten Zoologen, an einer Sammelreise des Entomologen und Schmetterlingsspezialisten FRITZ HEYDEMANN nach Amrum teilgenommen hat (HEYDEMANN ßt in diesem Artikel über die Ergebnisse der Reise u.a. auf S. 361 nämlich: „Dort 1938). Es hei üler Deil-gallii ür die fand der Sch R. REMANE 1937 dann auch die ersten L. Raupen als neu f “ Dieser Fund bezieht sich auf den Labkrautschwärmer. Es ist anzuneh Insel. men, dass R. REMANE damals auf Amrum auch seine erste Bekanntschaft mit interessanten Wanzen, spez. ähnt nämlich, dass man nach ausgiebiger Suche den Nabiden gemacht hat. HEYDEMANN erw Nabis major Himacerus major auch ein Exemplar der bereits von Sylt bekannten (heute ) – öser für R. ätere intensive Beschäftigung mit den gefunden hat vielleicht der Ausl REMANEs sp Nabiden.

Seine ersten Wanzenarbeiten verfasste er schon vor seinem Abitur. Es sind insgesamt „nur“ 38 Arbeiten von mehr als 140 Veröffentlichungen – ärkeren der Grund liegt in der st HETEROPTERON Heft 32 / 2010 5

äftigung mit den Zikaden (vor allem in den letzten Jahren), aber auch daran, dass er Besch öffentlichte, wenn es ihm völlig sicher erschien. Das war auch sehr wohl immer etwas erst ver ßen brauchbares gut bei den Zikaden zu erkennen: Seit Jahrzehnten fehlte ein einigerma Bestimmungsbuch. REINHARD REMANE war lange Zeit der einzige, der die ätte. Aber einige Zikaden entsprechenden Kenntnisse gehabt h -Gruppen schienen ihm noch zu ärt. (Unterstützt und von ihm beraten un ßlich jüngere, vielleicht wenig gekl ternahmen schlie ür diese Gruppe nicht ganz so kompetente Kollegen diese Arbeit, damit sich endlich auch f üngerer Nachwuchs einstellen konnte.) j 26 Wanzen(unter)arten (19 Nabidae, 7 Miridae) wurden von ihm beschrieben. ßlich Bemerkenswert war dabei seine Vorsicht bei der Beschreibung neuer Arten; schlie ät div. betonte er bei vielen Gelegenheiten die morphologische und geographische Variabilit ächtnis und seine langjährige Beschäftigung mit der Arten. Sein unglaublich gutes Ged ätten es ihm möglich gemacht, auch bei den Wanzen verbesserte Materie h Bestimmungstabellen und bessere oder umfangreichere Angaben zur Verbreitung und Biologie der Arten zu liefern. Brauchte man bei ihm doch nur kurz betr. eine spezielle Species anzufragen, um spontan hochinteressante Details inkl. Erinnerungen an seine Fundstellen hervorzulocken. Leider sind diese Informationen nun verloren. ägen immer daran interessiert, mit „Tafelarbeit“ seine Er war bei seinen Vortr örer vor Augen zu stell älligen Informationen dem Zuh en (Abb. 2). Von gef äsentationen hielt er ebenso wenig, wie dem Einsatz des Computers als computeranimierten Pr ür mehr oder weniger zahlreiche, schnell verfasste Veröffentlichungen. Hilfe f ätigkeit am Tage in der Auf Exkursionen endete seine Sammelt Nacht mit äparation und Sicherung der Ausbeute. Zahllos sind seine oben bereits zeitaufwendiger Pr ührten Exkursionen. Er kannte wohl fast alle für Entomologen interessante Ort und aufgef Gebiete. ühmten „Wechsel “ lieferte Seine Ausbeute aus Kescher und dem ber -Exhaustor ungeheure Mengen an Tieren, die er in der Regel bereits im Exhaustor ansprechen konnte. ährend er in früheren Jahren die Tiere noch konventionell präparierte, sammelte er sie in W überwiegend in „Briefchen“, auf Karton überzogen und den letzten Jahrzehnten mit Zellophan ückseite. Dieses Material aufzubereiten und verfügbar zu machen, bedeutet Notizen auf der R ünftig wohl kein Museum die Arbeitszeit von Präparatoren einen solchen Aufwand, dass zuk ür einsetzen kann. Auch sonst war daf REINHARD REMANE kein Technik-Freak: Obwohl er mit äten gehabt hätte, versuchte er mit der Methode Sicherheit Zugang zu Gefriertrocknungsger „Gefrierbrandes“, d.h. der langzeitigen Aufbewahrung in Tiefkühlschränken und – des truhen äparieren. Zu erwähnen ist noch, dass er Wanzen-Larven unter Farberhaltung dauerhaft zu pr „digitalen“ Zeitalter aus allen ihm zur Verfügung stehenden Publikationen die vor dem Abbildungen - per Kopierer und Aufklebeleim - nach Arten sortiert auf Karteikarten sammelte. Seine Hilfsbereitschaft bei der Bestimmung von Wanzen-Material von Kandidaten und örtlich. Allerdings war es wichtig, ihn persönlich aufzusuchen, wobei er Kollegen war sprichw ächteweise Zeit nahm. Schriftliche Anfragen dagegen wurden in der sich dann tage- und n ät oder Regel nur sp nie bearbeitet. Ungemein breit waren auch seine Kenntnisse auf benachbarten Gebieten. Kaum ein änzungen Vortrag anderer Referenten verlief ohne dass er konstruktive Nachfragen oder Erg beisteuerte, wobei er manchmal auch recht harsch werden konnte.

Anschrift des Autors: ät zu Köln, Dr. H.J. Hoffmann, c/o Zoologisches Institut, Biowissenschaftliches Zentrum der Universit ülpicher Str. 47 b, D ÖLN, e Z -50674 K -mail hj.hoffmann@uni-koeln. 6 HETEROPTERON Heft 32 / 2010

ährend der Aufnahme des Abb. 1: R. REMANE, w offiziellen Gruppenfotos 2008 in Niederspree.

„Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ 2008 Abb. 2: R.REMANE bei seinem letzten Vortrag in der „Tafelarbeit“ mit konventioneller Kreide, der nicht benutzte in Niederspree: typisch sind sog. „bereitgestellte“ Brille. Overheadprojektor im Hintergrund und die sehr oft in dieser Art HETEROPTERON Heft 32 / 2010 7

Literatur: Arbeiten zu Prof. Dr. REINHARD REMANE ÉRICART Cymus remanei HEISS, E. & J. P (1999): sp. n. von den Kanarischen Inseln (: Heteroptera: 33 Lygaeidae). - Reichenbachia (Dresden) , 215-219. HEYDEMANN, F. (1938): Zweiter Nachtrag zur Schmetterlingsfauna der Insel Amrum. - Schriften des ür Schleswig 22 Naturwissenschaftlichen Vereins f -Holstein , 359-380. Kiel. 33 HOCH, H. (1999): Prof. Dr. REINHARD REMANE zum 70. Geburtstag. - Reichenbachia : 5-12. ür Herrn Prof. Dr. äßlich der Verleihung der HOCH, H. (2008): Laudatio f REINHARD REMANE anl MEIGEN- – 16 Medaille... Mitt. Deutsch. Ges. allg.angew. Entomologie , 23-26. Giessen. ü HOCH, H., EMMRICH, R. & HOLZINGER, W. (Hrsg.) (1999): Festgabe f r REINHARD REMANE zum 70. ü ü Geburtstag. - Reichenbachia - Zeitschrift f r taxonomische Entomologie des Staatlichen Museums f r 33, Tierkunde Dresden 237 S. – ür die Zikaden HOLZINGER, W.E. (2009): Prof. Dr. REINHARD REMANE 21.3.1929 27.4.2009 - ein Leben f - und – 23 Wanzenkunde. DgaaE-Nachrichten , 97-99; textgleich mit anderem Foto in: Entomol. Nachr. u. Berichte 53 , 133-134. HOLZINGER, W.E., ACHTZIGER, R., NICKEL, H. & WITSACK, W. (2009): In memoriam Prof. Dr. REINHARD 10 – REMANE. - Cicadina , 3 14. NICKEL, H. (2009): REINHARD REMANE died April 27th 2009. - Tymbal, The Auchenorrhyncha Website.

Heteropteren-Veröffentlichungen von Prof. Dr. REINHARD REMANE 33 änzt; übernommen aus H. 15 änzt) (aus: Reichenbachia Mus. Tierkde Dresden , 5-12, 1999; erg HETEROPTERON , erg Ökologie einiger Wanzenarten. 1) Nr. 262 Microphysa 1. REMANE, R, (1947a): Daten zur Verbreitung und bipunctata AmblytiIus delicatus Campylomma PEREINHARD REMANE ., Nr. 263 PERR., Nr. 264 annulicornis ., Teratocoris paludum SIGN Nr. 265 SHLB. - Bombus Faun. Mitt. Nordwestdeutschl., 33 Hamburg , 147-148. Ökologie einiger Wanzenarten. 2) Nr. 272 2. REMANE, R. (1947b): Daten zur Verbreitung und dispar ÅL Cyrtorrhinus Asciodema fieberi ST , Nr. 273 (3 Arten), Nr. 274 D. & SC., Nr. 34 275 Saldidae (3 Arten). - Bombus Faun. Mitt. Nordwestdeutschl., Hamburg . 150-151. 3. REMANE, R. (1948): Einige interessante Wanzenfunde aus Schleswig-Holstein. - Bombus Faun. Mitt. 44 Nordwestdeutschl., Hamburg . 192. Xylocoris parvulus 58 4. REMANE, R. (1949a): REUT. - Bombus Faun. Mitt. Nordwestdeutschl. Hamburg , 249. Nabis (Reduviolus) pseudoferus, Nabis 5. REMANE, R. (1949b): nova species, eine neue deutsche -Art. - 30 Verhandl. Ver. naturwissenschaftl. Heimatforschung Hamburg , 65-67. Rhopalotomus (Capsus) wagneri Rh. pilifer 6. REMANE R. (1950a): nova spec. und nova spec., zwei neue 34 deutsche Wanzenarten (Hem. Het. Miridae). - Schriften Naturwissenschaftl. Ver. Schleswig-Holstein (2) , 66-71. Pithanus maerkeli f. pallidus 7. REMANE, R. (1950b): forma nova. - Bombus Faun, Mitt. 61/62, Nordwestdeutschl., Hamburg 265. 8. REMANE, R. (1952a): Einige interessante Wanzenfunde aus dem nordwestdeutschen Raum. - Faun. Mitt. 1 (1) Norddeutschl., Kiel , 7-8. 9. REMANE, R. (1952b): Beitrag zur Kenntnis der norddeutschen Wanzenfauna. - Faun. Mitt. 1 (2) Norddeutschl., Kiel , 18-20. ßst. Freudenthal, Göttingen 10. REMANE, R. (1952c): Die Wanzen der Fulda-Expedition. - Ber. Limnol. Flu 3 , 8-13. Reduviolus 11. REMANE, R. (1953): Zur Systematik der Untergattung (Hemiptera Heteroptera Nabidae). - 150 (7/8) Zool. Anzeiger , 191-199. Pilophorus gallicus Pilophorus üdfrankreich. 12. REMANE, R. (1954a): nov. spec., eine neue -Art aus S - Vie 5 (1) et Milieu, Banyuls , 164-168. 13. REMANE, R. (1954b): Einige bemerkenswerte Wanzenfunde im norddeutschen Raum. - Faun. Mitt. 4 Norddeutschl., Kiel , 19. Lygus (Exolygus ) wagneri äische Exolygus 14. REMANE, R. (1955): nov. spec., eine weitere europ Art. - 155 (5/6) Zool. Anz. , 115-119. Nabis pseudoferus 15. SOUTHWOOD, T.R.E. & REMANE, R. (1956): REMANE (Hemiptera, Nabidae) in 42 Britain. - Ent. month. Mag. , 282-283. Nabis (s.str.) capverdicus Nabis- 16. REMANE, R. (1957a): nov. spec., eine neue Art von den Kapverden – 16 (14) (Hemiptera Heteroptera Nabidae). Soc. Scient. Fenn. Comm. Biol. , 1-6. 17. REMANE, R. (1957b): Zur Kenntnis der Wanzen- und Zikadenfauna Helgolands. - Faun. Mitt. 8 Norddeutschl., Kiel , 18-23. 8 HETEROPTERON Heft 32 / 2010

ünlandflächen verschiedener Herkunft durch Wanzen 18. REMANE, R. (1958): Die Besiedlung von Gr und 42 (4) Zikaden im Weser-Ems-Gebiet. - Z. angew. Ent. , 353-400. (Dissertation) Tythus pygmaeus 19. REMANE, R. (1959a): Kleine Mitteilung Nr. 84: in Bayern (Hem., Het., Miridae). - 8 (9) Nachrichtenbl. bayr. Ent. , 1. 20. REMANE, R. (1959b): SOUTHWOOD & LESTON, Land- and waterbugs of the British Isles ünchner Ent. Ges. 49 (Buchbesprechung). - Mitt. M , 169-170. Nabis 21. REMANE, R. (1962): Zur Kenntnis der Gattung LATR. (Hemiptera Heteroptera Nabidae). - Mem. 41 Soc. Ent. Italiana , 5-14. äge zur Kenntnis der Gattung Nabis 22. REMANE, R. (1964a): Weitere Beitr LATR. (Hemiptera Heteroptera 10 (2) Nabidae). - Zool. Beitr., Berlin, N.F. , 253-314. ÖM 23. REMANE, R. (1964b): Hemiptera (Heteroptera) Nabidae. - In: HANSTR , BRINCK & RUDEBECk: South 10 African Life, Stockholm, , 9-14. änzungen und kritische Anmerkungen zu der Heteropteren 24. REMANE, R. (1968): Erg - und Cicadinen- 16 Fauna der Makaronesischen Inseln. - Bocagiana , 1-14. 25. REMANE, R. & THIELEN, U. (1973): Steuerungsmechanismen beim Kopulationsverhalten von Nabiden- Arten (Hemiptera Heteroptera) - ein Beitrag zur Frage der Beziehung zwischen Organstruktur, Funktion 186 (l/2 und Evolution. - Ztschr. wiss. Zool., Leipzig ), 89-107. 26. RIEGER, CH., BURGHARDT, G. & REMANE, R. (1980): Zoogeographische Erfassung der Heteropteren S.A Suppl deutscher Mittelgebirge. - Acta Musei Reginaehradecensis . ., 81-89. »Rotes Moor« durch Wanzen (Heteroptera) und Zikaden 27. REMANE, R. & REIMER, H. (1989): Im NSG »ökologische Lizenzen« im Vergleich zu (Homoptera, Auchenorrhyncha) genutzte und ungenutzte übrigen Rhön. – Beiheft 2 anderen Mooren und der Telma , 149-172, Hannover. 28. KAMMERSCHEN, D. & REMANE, R. (1991): Zur Frage der unterscheidbaren Morphospezies in der Staria äarktis (Heteroptera Pentatomidae). Gattung DOHRN, 1860 in der Westpal - Marburger Ent. Publ. 2 (5) , 1-24. 29. REMANE, R. & KAMMERSCHEN, D. (1991a): Zur Besiedlung der Mittelatlantischen Inseln (Kanaren, Eurydema Madeira, Azoren) durch Taxa der Gattung LAP. (Heteroptera Pentatomidae). - Marburger 2 (5) Ent. Publ. , 25-57. 30. REMANE, R. & KAMMERSCHEN, D. (1991b): Zur Verbreitung und Artabgrenzung der Taxa der Gattung Dolycoris üdwestpaläarktis, insbesondere auf den M. R. (Het., Pentatomidae, Pentatominae) in der S 2 (5) Mittelatlantischen Inseln. - Marburger Ent. Publ. , 58-111. änzungen zum Artenbestand der Wanzen (Insecta, 31. REMANE, R. (1994): Einige Anmerkungen und Erg – 2 Rhynchota, Heteroptera) im Bundesland Nordrhein-Westfalen (BRD). Marburger Ent. Publ. (8), 85- 94. 32. HEISS, E. & REMANE, R. (1994): Adaptation oder Koevolution in Assoziationen endemischer äßpflanzen auf den Kanarischen Inseln. phytophager Wanzen und Gef - Entomol. Generalis, Stuttgart, 19(l/2) , 65-78. ÜNTHER 33. G , H., HOFFMANN, H.-J., MELBER, A., REMANE, R., SIMON, H. & WINKELMANN, H. (1998): Rote Liste der Wanzen (Heteroptera) (Bearbeitungsstand: 1997). - In: BINOT, M., BLESS, R., BOYE, P., ährdeter Tiere Deutschlands. GRUTTKE, H. & PRETSCHER, P. (Bearb.): Rote Liste gef - Schriftenreihe f. H. 55 Landschaftspflege u. Naturschutz, , 235-242. 34. HOFFMANN, H.J. & REMANE, R (2001/2003).: Die Wanzen-Arten (Heteroptera) des Naturschutzgebietes öln H. 11 "Ahrschleife bei Altenahr". - Heteropteron, K , 2-24, 2001. - Textgleich in: BÜCHS, W. et al. ßlich angrenzender schutzwürdiger (2003): Das Naturschutzgebiet "Ahrschleife bei Altenahr" (einschlie äge z. Landespflege in Bereiche). - Fauna, Flora, Geologie und Landespflegeaspekte, Teil 2. - Beitr 17 Rheinland-Pfalz , 277-300. (1998 eingereicht, mit ungewissem Publikationstermin) 35. ROTH, S. & REMANE, R. (2003): Zur Reproduktionsbiologie der Nabinae (Insecta: Heteroptera: – 60 Nabidae). Entomol. Abhandlungen , 3-22, Dresden. ÜNTHER † 36. DOROW, W.H.O., REMANE, R., G , H., MORKEL, C., BORNHOLDT, G. & WOLFRAM, E.M. – ür Umwelt, ländlichen Raum (2003): Rote Liste der Landwanzen Hessens. Hessisches Ministerium f und Verbraucherschutz (Hrsg.), Naturschutz in Hessen, Wiesbaden, 80 S. ÜNTHER Acetropis stysi 37. REMANE, R. & G , H. (2008): , a new species from Spain (Hemiptera: – 48 Heteroptera: Miridae). Acta Entomologica Musei Nationalis Pragae , 389-394.

38. REMANE, R.: Mitarbeit bei: SIMON H. et al.: Rote Liste der Wanzen der Bundesrepublik Deutschland (in Vorbereitung) – ände mit insgesamt 39. REMANE, R. (Hrsg.) (1979-2005): Marburger Entomologische Publikationen. 3 B ägen, Marburg. 23 jeweils einzeln durchnumerierten Heften und 140 Beitr

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Wanzenvorkommen in einem Kleinhabitat mit Ruderal- und Trockenrasen- charakter am Rande der Colbitz-Letzlinger Heide (Sachsen-Anhalt)

ÖRICKE PETER G

Zusammenfassung örmigen Kleinhabitat mit Ruderal ² Fläche im In einem dreiecksf - und Trockenrasencharakter von ca. 90 m NW von Colbitz werden am 4. September 2009 46 Heteropterenarten festgestellt. Auffallend erscheint neben der Artenzahl, die Individuendichte einzelner Arten und/oder deren Seltenheit respektive seltenen Auffindung.

Abstract On 4 September 2009 46 species of Heteroptera were found in a triangle-shaped habitat north-west of Colbitz. This area is about 90 square metres and characterized by ruderals and dried grass. As well as the number the density of some species and their rare occurrence are remarkable.

Einleitung und Methodik

Im Regelfall ist man bestrebt bei faunistischen Erhebungen, ein Untersuchungsgebiet öglichst komplett durch ein umfassendes Bild des Artenpotentials darzustellen. Dies m ße Fläche mit unterschiedlichen do beinhaltet eine ausreichend gro rt vorhandenen Biotopen, ührung hinreichend vieler Exkursionstermine unter Berücksichtigung der Durchf jahreszeitlicher Aspekte und die Anwendung unterschiedlichster Fangmethoden. In diesem Beitrag ist das anders und nach Meinung des Verfassers dennoch berichtenswert. Die äche bei Colbitz (ca. 20 km nördlich von Magdeburg), ist nur ca. 90 m² groß, untersuchte Fl änge erfolgten am 4. September 2009 zwischen 11.00 und 15.00 Uhr durch den Verfasser die F ßlich durch Bodensuche und im klei äschern und wurden fast ausschlie nen Umfang durch Abk der Vegetation erzielt erzielt (Habitatfoto siehe Abb. 1). Berichtenswert erscheinen die ßen Individuen äche. Aufsammlungen durch die relativ gro - und Artenzahlen auf der kleinen Fl äche ist ca. 200 m NW der Orts Die untersuchte Fl grenze von Colbitz entfernt, befindet ändehöhe beträgt 59 m üNN und die geographischen sich im Quadranten MTB 3635/4, die Gel äche bildet ein rechtwinkliges Dreieck PD-Koordinaten sind: 52.32775 N, 11.60194 O. Die Fl mit einer Breite (a-Kathete) von ca. 8,5 m und der dort und den rechten Winkel angrenzenden öhe (b überliegende spitze Winkel beträgt damit Dreiecksh -Kathete) von ca. 21 m; der gegen ° und die Fläche 89,25 m². Die dreieckige Untersuchungsfläche wird durch rechnerisch ca. 22 zwei ca. 3 m breite Feldwege und einen kleinen Erdwall vor umgebenen extensiv genutzten äche ist an der 8,5 m breiten Basis in einer Tiefe von ca. Wiesen begrenzt. Die Untersuchungsfl öhe von ca. 0,7 m von einem ruderal geprägten Erdhügel gekennzeichnet 3 m bis zu einer H äche mit einer Länge von ca. 18 m bis zum und geht in eine Trockenrasenfl überliegendem spitzen Winkel über. Der aufgeschüttete Erdhügel ist größtenteils durch gegen Achillea Artemisia, Chenopodium, Polygonum, Tanacetum, hochaufwachsende Pflanzen wie , Urtica äche durch flachwachsende und verschiedene Distelarten etc. und die Trockenrasenfl äser, Moose und Kräuter auf magerem Sandboden (bis ca. 10-15 cm hoch) artenreiche Gr ägt. Im Umfeld der Untersuchungsfläche befinden sich z.T. an den Feldwegen, neben den gepr ße Flä gro chen bildende extensive Wiesen, eingewachsene Windschutzstreifen mit ölzen und im Abstand von mehreren hundert Metern zu drei Seiten hin verschiedenen Laubgeh weitgehend monotone Kiefernforste und zu einer Seite hin Wohnbebauung und Gartenanlagen des Ortes Colbitz. Das Gebiet befindet sich am SO-Rand der Colbitz-Letzlinger Heide, ößte zusammenhängende Heidegebiet Mitteleuropas darstellt und zum welches das gr überwiegenden Teil Truppenübungsplatz ist.

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ö Ö Abb.1: Dreiecksf rmiges Kleinhabitat im NW von Colbitz (Foto: November 2009, P. G RICKE).

Beobachtungsergebnisse örmigen Untersuchungsfläche werden in Die festgestellten Arten von der dreiecksf ührt. Das Funddatum ist der 04.09.2009 und der nachstehender Artenliste aufgef gemeinsame Fundort befindet sich ca. 200m NW der Ortsgrenze von Colbitz bei Wolmirstedt MTB 3635/4. Bei der Nomenklatur der Arten wird dem System von HOFFMANN & MELBER (2003) gefolgt. Die dort vergebene EG-Nr. der Entomofauna Germanica ist der entsprechenden Art vorangestellt. Nachweisbelege der Arten befinden sich bis auf gemeine Arten in der Sammlung (coll.) des Verfassers. In der nachfolgenden Aufstellung bedeuten: L = Larve(n); Ex = Exemplar(e); i.A. = in Anzahl > 5 Ex; i.M. = in Menge > 10 Ex.

Lfd.Nr. EG-Nr. Taxon Anzahl / Bemerkungen

Physatocheila dumetorum ♂ + 1♀ 1 144 (HERRICH-SCHAEFFER, 1838) 1 Tingis crispata , ♀ 2 156 (HERRICH-SCHAEFFER 1838) 1

Dicyphus globulifer ÉN ♂ 3 175 (FALL , 1829) 1 Phytocoris varipes ♀ 4 240 BOHEMAN, 1852 1 Lygus pratensis 5 276 (LINNAEUS, 1758) i.A. Lygus rugulipennis 6 278 POPPIUS, 1911 i.A. Notostira elongata ♀ 7 309 (GEOFFROY, 1785) 1

8 317 Stenodema laevigata (LINNAEUS, 1758) i.A.

9 323 Trigonotylus caelestialium (KIRKALDY, 1902) 1 Ex Blepharidopterus diaphanus ♀ 10 345 (KIRSCHBAUM, 1856) 1 Europiella artemisiae ♂ 11 428 (BECKER, 1864) 1 Himacerus mirmicoides 12 501 (O. COSTA, 1834) 2 Ex Nabis pseudoferus ♂ + 2♀♀ 13 510 REMANE, 1949 1 Nysius ericae ♀ 14 610 (SCHILLING, 1829) 1 Nysius senecionis ♂♂ ♀♀ (+ i.M. beoba 15 613 (SCHILLING, 1829) 2 + 2 chtet) Ortholomus punctipennis ♂♂ + 2♀♀ (+ i.A. beobachtet) 16 616 (HERRICH-SCHAEFFER, 1838) 2 Kleidocerys resedae 17 619 (PANZER, 1797) 2 Ex

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Geocoris grylloides ♂♂ + 4♀♀ (+ i.M. beobachtet) 18 629 (LINNAEUS, 1761) 4 Emblethis denticollis ÁTH ♂ 19 674 HORV , 1878 1 Emblethis griseus ♂♂ + 3♀♀ (+ > 50 Ex + L beob.) 20 675 (WOLFF, 1802) 3 Emblethis verbasci ♂♂ + 2♀♀ (+ > 20 Ex + L beob.) 21 676 (FABRICIUS, 1803) 2 Pterotmetus staphyliniformis ♂♂ + 2♀♀ (davon 1,1 makropter) 22 681 (SCHILLING, 1829) 2 Trapezonotus arenarius ♂♂ + 3♀♀ (+ i.A. beobachtet) 23 683 (LINNAEUS, 1758) 3 Megalonotus chiragra 24 688 (FABRICIUS, 1794) 1 Ex Megalonotus sabulicola ♂♂ + 4♀♀ (+ i.M. beobachtet) 25 693 (THOMSON, 1870) 4 Sphragisticus nebulosus ÉN ♂♂ + 5♀♀ (+ 26 694 (FALL , 1807) 5 > 100 Ex + L beob.) Beosus maritimus 27 701 (SCOPOLI, 1763) 1 Ex Xanthochilus quadratus 28 715 (FABRICIUS, 1798) 1 Ex Stygnocoris fuligineus ♀ 29 720 (GEOFFROY, 1785) 1 Piesma capitatum ♀ 30 728 (WOLFF, 1804) 1 Neides tipularius 31 730 (LINNAEUS, 1758) 1 Ex Coreus marginatus 32 745 (LINNAEUS, 1758) 1 Ex frisch Arenocoris fallenii 33 753 (SCHILLING, 1829) 1 Ex frisch Myrmus miriformis ÉN 34 764 (FALL , 1807) 1 Ex Stictopleurus punctatonervosus 35 768 (GOEZE, 1778) i.A. Rhopalus parumpunctatus 36 775 (SCHILLING, 1829) 1 Ex Eurygaster maura 37 800 (LINNAEUS, 1758) 1 L Odontoscelis spec. 38 803/804 1 L ( in Zucht) Aelia acuminata 39 815 (LINNAEUS, 1758) i.A. Carpocoris fuscispinus 40 823 (BOHEMAN, 1849) 1 Ex Dolycoris baccarum 41 829 (LINNAEUS, 1758) 1 Ex Palomena prasina 42 831 (LINNAEUS, 1761) 2 Ex Peribalus vernalis 43 833 (WOLFF, 1804) 1 Ex Sciocoris ♂♂ + 1♀ 44 848 cursitans (FABRICIUS, 1794) 2 Eurydema oleracea 45 853 (LINNAEUS, 1758) 1 Ex Eurydema ornata 46 854 (LINNAEUS, 1758) 1 L D iskussion ßen Die Feststellung von 46 Heteropterenarten am 4. September 2009 mit z.T. gro äche überraschte den Verfasser. Dabei wurde auch im Populationsdichten auf der kleinen Fl äche nach Wanzen gesehen. Auf den umgebenen Wiesen ergaben si Umfeld der Dreiecksfl ch hinsichtlich der Arten- und Individuenzahl nicht ansatzweise vergleichbare äche bietet offensichtlich weitgehend optimale Heteropterennachweise. Die Untersuchungsfl ür den Großteil der festgestellten Arten. Hauptgrund für die relativ v Lebensbedingungen f ielen äche scheint ein anderer zu sein. Über 5– Tiere auf der Fl 6 Wochen zuvor herrschte äglich und am Vortag und am Trockenheit, 2-5 Tage vor dem Sammeltermin regnete es t überwiegend trocken und es waren moderate Tagestemperaturen von übe 04.09.2009 war es r °C mit Sonnenschein zu verzeichnen. Die dargestellten Temperatur 20 - und überwiegend epigäisch lebenden Feuchtigkeitsbedingungen veranlassten offensichtlich die „Trockenverstecke“ zu verlassen und ihrem Nahrungserwerb, der Entwicklung und Tiere ihre üglich erklärt sich die große Zahl an Individuen und Fortpflanzung nachzugehen. Diesbez äuften Auftretens Arten sowie Larven von Lygaeiden. Der Autor war hinsichtlich des geh einzelner interessanter Wanzenarten an eine Erfahrung vom 16.04.2007 (GÖRICKE 2008) erinnert, als 16 Heteropterenarten und insgesamt mehrere hundert Tiere an einer ütte festgestellt wurden. Auch hier waren Einfriedungsmauer vom Gut Kehnert bei Tangerh ür einen Frühlingstag optimale Umweltbedingungen zu verzeichnen, wobei f 12 HETEROPTERON Heft 32 / 2010

ßergewöhnliche Mitt ° C herrschten. Diese Beobachtungen au agstemperaturen von ca. 26 ängeren Zeit untermauern die nahe liegende und profane Erkenntnis, dass nach einer l ände für Wanzen, bei dann plötzlich einsetzenden optimalen schlechter Lebensumst Umweltbedingungen und dabei vorrangig Temperatur- und Feuchtigkeitsvoraussetzungen, vermehrt Heteropteren festzustellen sind. Blepharidopterus diaphanus Artspezifisch sind die Nachweise von (KIRSCHBAUM, Arenocoris fallenii 1856) und (SCHILLING, 1829) in Sachsen-Anhalt interessant, da nur wenige Emblethis denticollis Feststellungen der Spezies im Land vorliegen. Bei den Lygaeiden sind ÁTH Emblethis griseus HORV , 1878 und (WOLFF, 1802) nach SIMON et al. (in Vorb.) in Deutschland als selten eingestuft. Diese Artnachweise auf dem dreieckigem Kleinhabitat bei ätzlich die für die sachsen Colbitz sowie zus -anhaltinische Fauna interessante Feststellung von Sphragisticus nebulosus É (FALL N, 1807) sind beachtenswert. Hinsichtlich des Auffindens von Physatocheila dumetorum Blepharidopterus diaphanus und ist von einer Verdriftung aus Geocoris grylloides dem nahe gelegenem Windschutzstreifen auszugehen. wurde ßlich auf der Trockenrasenfläche, Sphragisticus nebulosus, Trapezonotus arenarius ausschlie Megalonotus ügel und die und die beiden -Arten wurden nur auf dem ruderalen Erdh Emblethis äche festgestellt. -Arten auf der ganzen Dreiecksfl Übrigen ist zum Sammelgebiet zu bemerken, dass das Areal im Umfeld für „gute Im äge“ bekannt ist und der Verfasser in den 5 entomologische Ertr -10 km entfernt liegenden „Colbitzer Lindenwald“ interessante Heteropteren Gebieten um Lindhorst und im NSG „Colbitzer Lindenwald“, hat eingetragen hat. Im letztgenannten Gebiet, dem NSG ESSER Pinthaeus sanguinipes über 50 Jahren wieder in (2009) im Mai 2009 (FABRICIUS, 1781) nach über hinaus sind die Grundwasservorkommen der Colbitz Sachsen-Anhalt festgestellt. Dar - ür die Trinkwasserversorgung von Magdeburg und der Letzlinger Heide Grundlage f umliegender Landkreise. Auch im unmittelbaren Umfeld des Sammelgebietes befinden sich mehrere Tiefbrunnen und in sofern ist davon auszugehen, dass keine eutrophierenden äge das Biotop beeinflussen. Bodeneintr D anksagung ür die Hilfe bei der Erstellung des Abstracts, Herrn Dr. Frau SIMONE JOHN (Magdeburg) wird f HANS ür Hinwei ür die Schenkung PELLMANN (Magdeburg) f se zum Manuskript und Frau HELGA SIMON (Dienheim) f von relevantem Beleg- und Vergleichsmaterial gedankt.

Literatur: Pinthaeus sanguinipes ESSER, J. (2009): Funde von (FABRICIUS, 1781) (Heteroptera, Pentatomidae) im Osten der – Norddeutschen Tiefebene (Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern). Entomologische 53, Nachrichten und Berichte 127, Dresden. änden und GÖRICKE, P. (2008): Weitere Ergebnisse bei der Feststellung von Wanzen (Insecta, Heteroptera) an W – 16, önebeck. Mauern. Entomologische Mitteilungen Sachsen-Anhalt 59-65, Sch HOFFMANN, H.-J. & A. MELBER (2003): Verzeichnis der Wanzen (Heteroptera) Deutschlands. In: KLAUSNITZER, 6 – Beiheft 8 B. (Hrsg.): Entomofauna Germanica . Entomologische Nachrichten und Berichte, : 209-272, Dresden. SIMON, H. et al. (in Vorb.): Rote Liste der Wanzen (Heteroptera) Deutschlands. WAGNER, E. (1952): Blindwanzen oder Miriden. In: DAHL, F.: Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden 41 – Meeresteile. .Teil. 218 S., Jena. • Hemiptera. WAGNER, E. (1961): Heteroptera In: BROHMER, P.,P. EHRMANN & G. ULMER: Die Tierwelt IV, Heft X.a – Mitteleuropas. Band . 173 S., Leipzig. WAGNER, E. (1966): Wanzen oder Heteropteren. I. Pentatomorpha. In: DAHL, F.: Die Tierwelt Deutschlands und 54 – der angrenzenden Meeresteile. . Teil. 235 S., Jena. WAGNER, E. (1967): Wanzen oder Heteropteren. II. Cimicomorpha. In: DAHL, F.: Die Tierwelt Deutschlands und 55 – der angrenzenden Meeresteile. .Teil. 179 S., Jena.

Anschrift des Autors: öricke, Fasanengasse 6, D Peter G -39179 EBENDORF, e-mail [email protected] HETEROPTERON Heft 32 / 2010 13

Aktivitäten der „Arbeitsgruppe ‚Wanzen’ NRW“ und Ergebnisse der Sommerexkursion im Jahr 2009

ÜRGEN ÄFER HANS-J HOFFMANN und PETER SCH

Das Wintertreffen fand dieses Mal, wie 2008 in Grietherbusch beschlossen, am 21. ünster im Naturkundemuseum statt. 12 Wanzeninteressierte waren Februar 2009 in M ÜLLER erschienen. (M. BUSSMANN, A. DONNING, H.J. HOFFMANN, J. KINKELE, P. KOTT, A. M , Ä U. PAGENKEMPER, P. SCH FER, S. SCHARF, H. STEIN, H. TERLUTTER, D.J. WERNER) üßung durch P. ÄFER Am Vormittag ab 10 Uhr gab es nach der Begr SCH folgendes Vortragsprogramm im Kursraum: Arocatus longiceps H.J. HOFFMANN: Zu Vorkommen und Lebensweise der Bodenwanze in NRW Coranus subapterus P. KOTT: Erstaunliche Erkenntnisse zur Biologie der Raubwanze in NRW Chlorochroa juniperina ähenbeere in Ostfriesland A. DONNING: Neue Funde der Baumwanze an Kr Ä Metatropis rufescens älischen Münsterland erfolgreich P. SCH FER: Die Hexenkrautwanze im Westf übersehen? ausgebreitet oder einfach nur H. STEIN: Die Treffen der AG Wanzen NRW in bunten Bildern Nach dem Mittagessen in der Cafeteria des Museums wurden allgemeine Probleme und äten der AG besprochen. Als wichtigster Punkt wurde A. die weiteren Aktivit MÜLLER übernehmen und (mit Unterstützung von H.J. gebeten, die Datenbank der Wanzen NRW zu ünftig zu betreuen. Anschließend bestand öglichkeit zu einer HOFFMANN) zuk die M öste sich der Besichtigung der Sammlungen, spez. von Heteropteren (Abb. 1 a,b). Um 17 Uhr l Kreis auf.

Die Exkursionsveranstaltung im Sommer fand vom 04.-06.09.2009 im Sauerland in der Umgebung von Winterberg und auf dem Kahlen Asten statt. Dieses Gebiet ist bisher im Hinblick auf die Wanzenfauna sehr schlecht bearbeitet worden, und man versprach sich auch ür NRW ja höchst gelegenen Biotope das Vorkommen einiger wegen der f „Hoch“gebirgsarten. P. ÄFER ützung der ünsteraner H. SCH hatte mit Unterst M TERLUTTER und H.O. REHAGE, die beide leider verhindert waren, die Exkursionsziele festgemacht und auf ünfte in dem Anraten von H. STEIN (die kurzfristig absagen musste) gut geeignete Unterk Naturfreundehaus in Mollseifen (MTB 4817/1 Winterberg) gebucht. Leider nahmen nur 6 ÜLLER ÄFER Wanzologen teil (H.J. HOFFMANN, P. KOTT, A. M , P. SCH , S. SCHARF, D.J. WERNER). Und das Wetter verschlechterte sich bereits am Anfahrtstag nachmittags erheblich. Oeciacus hirundinis S. SCHARF demonstrierte mitgebrachte Schwalben-Nester mit und von Tupicoris über seine Rhododendren stammende . Am Abend berichteten A. MÜLLER über Literaturauswertung betr. Wanzen und ihre Nahrungspflanzen und D.J. WERNER Tritomegas sexmaculatus ßend wurde noch guten Mutes gefac , anschlie hsimpelt, aber der ß nichts Gutes erwarten. So musste dann auch die Sturm und Regen in der Nacht lie „Kahler Asten“ Wanzenfauna des NSG (MTB 4816/2 Girkhausen) am Samstagvormittag bei starkem Sturm und zeitweiligem Regen ziemlich erfolglos bearbeitetet werden (Abb. 2 a,b). Immerhin landeten aber doch einige Tiere vor allem in den Klopfschirmen. Nach Besuch önerlokals in Winterberg war das Sammeln im NSG „Winterberger Orketalsystem“ eines D üdöstlich der Ehrenscheider Mühle (MTB 4817/1 Winterberg) s witterungsbedingt etwas – besser aber auch hier erzwang Regen den Abbruch. So wurde am Abend ausgiebig die von ÜLLER überarbeitete Datenbankstruktur diskutiert. Nach 5° C in der A. M und H.J. HOFFMANN „Neuer Hage “ bei Niedersfeld Nacht war der Sonntagvormittag in der Hochheide des NSG n (MTB 4717/1 Niedersfeld) zwar trocken, manchmal erahnte man sogar die Sonne, aber die ür ein solch schönes Gebiet zurück (Abb. 3). Direkt Ausbeute blieb hinter den Erwartungen f öste sich der Kreis auf, um wieder in „wärmere“ Gebiete hinabzusteigen. von dort aus l 14 HETEROPTERON Heft 32 / 2010

ältnisse erbrachte diese Exkursion immerhin 320 Trotz der widrigen Wetterverh Individuen aus 50 teilweise auch bemerkenswerten Arten (Tabelle 1). ür Nordrhein Psallus Eine erstmals f -Westfalen nachgewiesene Art ist die Weichwanze pinicola „Neuer Hagen“ (MTB 4717) zwei REUTER, 1875, von der am 06.09. im NSG ÄFER Weibchen gefangen werden konnten (leg., det. + coll. SCH , vid. RIEGER). Der genaue Fundort kann nicht mehr rekonstruiert werden, doch sind die Tiere sehr wahrscheinlich von Picea abies übrigen Sauerland die Forsten Fichten ( ) geklopft worden, die hier wie im ärbäume aber auch auf der Heidefläche stehen (Abb. 3)). Fast alle dominieren, als Solit äischen Meldungen stammen von Fichte, aber auch die Tanne (Abies alba mitteleurop ) wird ÜNCH genannt (RIEGER 1987; SCHUSTER 1979; SCHUSTER 1993; WACHMANN et al. 2004; M & MÜNCH 2008). äisch verbreitete P. pinicola äßig die Gebirge von Die rein europ besiedelt schwerpunktm äen über die Alpen bis zu den Karpaten ( den Pyren WAGNER 1975; AUKEMA & RIEGER 1999; öst sich das Verbreitungsbild stark auf, da die WACHMANN et al. 2004). Nach Norden l öheren Lagen der Mittelgebirge zu finden ist. Bislang montane Art hier nur noch in den h ördliche Verbreitungsgrenze in Deutschland von der verlief die bekannte n Eifel (SIMON 2002) über die Rhön ( ÜNCH ÜNCH DOROW et al. 2003) bis in das Erzgebirge (M & M 2008), also ähr auf 50°20‘ nördlicher Breite. Der aktuelle Fund aus dem Sauerland liegt damit ungef ördlicher, das Gebiet gehört aber mit ca. 800 m ü.NN zu d öchsten Erhebungen deutlich n en h ördlich gelegenen Harz sind nach in Nordrhein-Westfalen. Aus dem noch weiter n HOFFMANN üringens und Sachsen & MELBER (2003) wie auch aus anderen Teilen Niedersachsen, Th - Anhalts bislang keine Funde bekannt geworden. ü.NN höchsten Berges in Nordrhein Auf den Kahlen Asten, des mit 841 m -Westfalen Nithecus jacobaeae ür (MTB 4816), ist mit der Bodenwanze (SCHILLING, 1829) eine weitere f das Bergland charakteristische Wanzenart nachgewiesen worden. Von S. SCHARF konnte am 05.09. ein Individuum direkt am Turm in einem Hochstaudenbestand gekeschert werden (det. ÄFER SCH , coll. SCHARF). In der Wahl ihrer Nahrung ist diese phytophage Art wenig ählerisch, doch werden Vertreter der Korbblütler (Asteraceae) an Offenlandstandorten w ÉRICAR bevorzugt (P T 1998; WACHMANN et al. 2007). N. jacobaeae Die ersten Meldungen von aus Nordrhein-Westfalen stammen von ück (Röspe und Berg REMANE (1994), der Funde aus der Umgebung von Erndtebr ‚Dreiherrnstein‘, beide MTB 4915) sowie vom NSG „Neuer Hagen“ (s. o.) aufführ t, und von üdlichen Bergischen Land bei Windeck SCHUMACHER (1994) aus dem s -Mittel (MTB 5111). ügt sich somit in das bisher bekannt gewordene Der aktuelle Fund vom Kahlen Asten f Verbreitungsgebiet in diesem Bundesland ein. Demnach ist die Art bislang nur aus dem üdlichen Teilen des Süderberglandes bekannt ist (Abb. 4). s N. jacobaeae Die Gesamtverbreitung von erstreckt sich von Europa bis Sibirien. ährend die nord östlichen Arealbereiche mehr oder weniger flächig besiedelt W - und nord üdeuropa inselartig auf das Bergland verteilt, so werden, sind die Vorkommen in Mittel- und S ÉRICART dass sich ein typisch boreomontanes Verbreitungsmuster ergibt (P 1998; WACHMANN über 500 m et al. 2007). Auch wenn fast alle Fundorte dieser Art in Nordrhein-Westfalen ü.NN liegen u öchsten Lagen dieses Bundeslandes stammen, zeigt der Fund nd damit aus den h ü.NN, dass zumindest in den Randbereichen des von SCHUMACHER (1994) von ca. 200 m üderberglandes auch Vorkommen in der collinen Stufe zu erwarten sind. S Über P. pinicola N. jacobaeae und hinaus sind nur wenige weitere eher collin-montan Calocoris affinis verbreitete Wanzenarten gefangen worden. Zu nennen sind hier (HERRICH- Lygus wagneri SCHAEFFER, 1835) und REMANE, 1955, von denen in Nordrhein-Westfalen kaum Nachweise aus dem Tiefland bekannt sind (vgl. KOTT & HOFFMANN 2003). Letztere örte zu den häufigsten Arten, die an allen drei Exkursionspunkten und von allen geh ür die Höhenlage ist auch die Teilnehmern nachgewiesen wurde (Tabelle 1). Charakteristisch f HETEROPTERON Heft 32 / 2010 15

äufigkeit und Stetigkeit v Stenodema holsata ährend die im Tiefland H on (FABRICIUS, 1787), w äufige Stenodema laevigata sehr h (LINNAEUS, 1758) hier fehlt. ürtingen) für die Überprüfung von P. pinicola Unser Dank geht an Herrn Dr. CH. RIEGER (N , an die ULB ür d übrigen Teilnehmer der Exkursion für die Bereitstellung des Hochsauerlandkreises f ie Befreiung und an alle der Fangergebnisse!

Literatur: 1 AUKEMA, B. & RIEGER, CH. (Ed.) (1995): Catalogue of the Heteroptera of the Palaearctic Region. Volume : – Enicocephalomorpha, Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha and Leptopodomorpha. Amsterdam, 222 S. 2 AUKEMA, B. & RIEGER, CH. (Ed.) (1996): Catalogue of the Heteroptera of the Palaearctic Region. Volume : Cimicomorpha I. - Amsterdam, 361 S. 3 AUKEMA, B. & RIEGER, CH. (Ed.) (1999): Catalogue of the Heteroptera of the Palaearctic Region. Volume : – Cimicomorpha II. Amsterdam, 577 S. 4 AUKEMA, B. & RIEGER, CH. (Ed.) (2001): Catalogue of the Heteroptera of the Palaearctic Region. Volume : I. - Amsterdam, 346 S. 5 AUKEMA, B. & RIEGER, CH. (Ed.) (2006): Catalogue of the Heteroptera of the Palaearctic Region. Volume : Pentatomomorpha II. - Amsterdam, 550 S. ÜNTHER DOROW, H. O., REMANE, R., G , H., MORKEL, C., BORNHOLDT, G. & WOLFRAM, E.M. (2003): Rote Liste – und Standardartenliste der Landwanzen Hessens. Wiesbaden, 80 S. ÜNTHER G , H., HOFFMANN, H.-J., MELBER, A., REMANE, R., SIMON, H. & WINKELMANN, H. (Bearb.) (1998): 55 Rote Liste der Wanzen (Heteroptera). - Schriftenreihe Landschaftspflege Naturschutz , 235-242. – HOFFMANN, H.-J. & MELBER, A. (2003): Verzeichnis der Wanzen (Heteroptera) Deutschlands. 8 Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft , 209-272. MÜNCH, D. & MÜNCH, M. (2008): Nachweise neuer und selten nachgewiesener Ufer-, Blumen- und äge zur Kenntnis der Weichwanzenarten (Heteroptera: Saldidae, Anthocoridae, Miridae) in Sachsen. (Beitr – ächsische Entomologische Zeitschrift 3 Wanzenfauna Sachsens 3). S , 89-97. KOTT, P. & HOFFMANN, H.-J. (2003): Liste der Wanzen Nordrhein-Westfalens (Insecta: Hemiptera Heteroptera). Überarbeit – älischer ete Fassung von Oktober 2003. Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft westf 19 Entomologen, Beiheft , 1-42. émiptères Lygaeidae Euro èditerranèens Vol. 1. 84 A PÉRICART, J. (1998): H -M - Faune de France ., Paris, 468 S. änzungen zum Artenbestand der Wanzen (Insecta, Rhynchota, REMANE, R. (1994): Einige Anmerkungen und Erg – 2 Heteroptera) im Bundesland Nordrhein-Westfalen (BRD). Marburger Entomologische Publikationen (8): 85-94. änzungen zur Faunistik und Systematik einiger Wanzen ürttemberg (Insecta, RIEGER, CH. (1987): Erg in Baden-W – ürtt. 142 Het.). Jh. Ges. Naturkunde W , 277-285. üdlichen Bergischen Land und SCHUMACHER, H. (1994): Wanzenfunde (Hemiptera-Heteroptera) aus dem s – 1993 angrenzenden Randgebieten. Verh. Westd. Entom. Tag , 215-236. üdbayern. – 34 SCHUSTER, G. (1979): Wanzen aus S Bericht der Naturforschenden Gesellschaft Augsburg , 1-55. – SCHUSTER, G. (1993): Wanzen aus Bayern (Insecta, Heteroptera). Bericht der Naturforschenden Gesellschaft 54 Augsburg , 1-49. äufig – SIMON, H. (2002): Erstes vorl es Verzeichnis der Wanzen (Insecta: Heteroptera) in Rheinland-Pfalz. Fauna 9 Flora Rheinland-Pfalz , 1379-1420. 75 – WACHMANN, E., MELBER, A. & DECKERT, J. (2004): Die Tierwelt Deutschlands, . Teil: Wanzen, Band 2. Keltern, 288 S. 78 – WACHMANN, E., A. MELBER & J. DECKERT (2007): Die Tierwelt Deutschlands, . Teil: Wanzen, Band 3. Keltern, 272 S. WAGNER, E. (1975): Die Miridae HAHN, 1831, des Mittelmeerraumes und der Makaronesischen Inseln – 40 (Hemiptera, Heteroptera), Teil 3. Entomologische Abhandlungen, Supplement , 1-483.

Anschriften der Autoren: ät zu Köln, Dr. H.J. Hoffmann, c/o Zoologisches Institut, Biowissenschaftliches Zentrum der Universit ülpicher Str. 47 b, D ÖLN, e Z -50674 K -mail [email protected] äfer, Stettiner Weg 13, Dipl.-Geogr. P. Sch D-48291 TELGTE,e-mail [email protected]

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ühjahrstreffen 2009 der „Arbeitsgruppe ‚Wanzen’ NRW“ in Münster bei der Abb. 1 a,b: Teilnehmer am Fr Besichtigung der Heteropterensammlungen des Museums. HETEROPTERON Heft 32 / 2010 17

ährend der Exkursion 2 „Arbeitsgruppe ‚Wanzen’ NRW“ auf Abb 2 a-b: Teilnehmer w 009 nach Winterberg der ÜLLER ÄFER dem Kahlen Asten (A. M , D.J. WERNER, P. SCH , P. KOTT UND H.J. HOFFMANN).

ährend der Exkursion 2009 nach Winterberg der „Arbeitsgruppe ‚Wanzen’ NRW“ (P. Abb 2 c: Teilnehmer w ÄFER KOTT und P. SCH ). 18 HETEROPTERON Heft 32 / 2010

„Neuer Hagen“ bei Niedersfeld Abb. 3: Das NSG

Nithecus jacobaeae Abb. 4: oNachweise von in Nordrhein-Westfalen auf der Basis des MTB-Rasters : aktueller Fund vom Kahlen Asten HETEROPTERON Heft 32 / 2010 19

„AG ‚Wanzen’ NRW“ im Sauerland Tabelle 1: Am 05./06.09.2009 von den Teilnehmern der Exkursion der gefangene Wanzen. Die Nomenklatur folgt AUKEMA & RIEGER (1995; 1996; 1999; 2001; 2006) ‚Entomofauna Germanica‘ ( EG-Nr. = Bezeichnung und Systematik der HOFFMANN & MELBER 2003). ährdet oder gefährdet; ährdet. Rote Liste D (GÜNTHER et al. 1998): 2/3 = stark gef - = nicht gef ± = Funde vor und ab 1950; ! = Neufund für NRW Faunistik (KOTT & HOFFMANN 2003): + = Funde nur ab 1950; Nordrhein-Westfalen „Kahler Asten“ (MTB 4816/2); NSG „Neuer Hagen“ (MTB 4717/1); NSG „ Fundorte: NSG Winterberger “ (MTB 4817/1+2), * = Naturfreundehaus Mollseifen Orketalsystem ü = A. ÜLLER ä = P. ÄFER Sammler: Ho = H.J. HOFFMANN, Ko = P. KOTT, M M , S SCH , Sa = S. SCHARF, We = D.J. WERNER

Rote Fundort Fundort Fundort EG- NRW Art Liste Kahler Neuer Orketal Summe Sammler Nr. Faunistik D Asten Hagen Velia caprai ± ä 61 TAMANINI, 1947 - 1 1 S Bryocoris pteridis ÈN ± 171 (FALL , 1807) - 8 8 Ho, Ko Monalocoris filicis ± 172 (LINNAEUS, 1758) - 4 2 6 Ko, Sa Dicyphus pallidus ± ä, Sa, We 181 (HERRICH-SCHAEFFER, 1836) - >23 23 Ho, Ko, S Dicyphus pallicornis ± ü, Sä, Sa 183 (FIEBER, 1861) - 6 6 M Adelphocoris quadripunctatus ± ä 205 (FABRICIUS, 1794) - 1 1 S Calocoris affinis ä 213 (HERRICH-SCHAEFFER, 1835) - + 2 2 Ko, S Pantilius tunicatus ± 231 (FABRICIUS, 1781) - 1 1 Ho Camptozygum aequale ± 259 (VILLERS, 1789) - 4 4 Ko, Sa Charagochilus gyllenhalii ÉN ä, Sa 264 (FALL , 1807) - + 2 8 10 Ko, S Liocoris tripustulatus ± ü 266 (FABRICIUS, 1781) - 1 1 M Lygocoris pabulinus ± ü, Sa 268 (LINNAEUS, 1761) - 12 12 Ho, Ko, M Lygus pratensis ± ä 276 (LINNAEUS, 1758) - 1 5 6 Ho, Ko, S Lygus wagneri ü, Sä, Sa 279 REMANE, 1955 - + 6 1 10 17 Ho, Ko, M Orthops basalis ä, Sa 282 (A. COSTA, 1853) - + 2 7 9 Ho, Ko, S Orthops campestris ± ä 283 (LINNAEUS, 1758) - 2 2 S Pinalitus rubricatus ÈN ± ä, Sa 287 (FALL , 1807) - 1 22 23 Ho, S Stenodema calcarata ÈN ± 313 (FALL , 1807) - 1 1 Ko Stenodema holsata ± ü, Sä, Sa 316 (FABRICIUS, 1787) - 6 17 19 42 Ho, Ko, M Pachytomella parallela ÜR 338 (MEYER-D , 1843) - + 2 2 Ho Blepharidopterus angulatus ÉN ± 344 (FALL , 1807) - 1 1 Sa Orthotylus ericetorum ÈN ± 365 (FALL , 1807) - 3 3 Ko, Sa Atractotomus magnicornis ÈN ± ä, Sa 407 (FALL , 1807) - 15 17 2 34 Ho, Ko, S Plagiognathus arbustorum ± ä 461 (FABRICIUS, 1794) - 2 2 S Psallus pinicola 2 ä 477 REUTER, 1875 - ! 2 S Psallus haematodes ± ä 484 (GMELIN, 1790) - 1 1 S Himacerus apterus ± ä, Sa, *We 502 (FABRICIUS, 1798) - 1 4 5 Ho, Ko, S Nabis limbatus ± ü, Sä, Sa 504 DAHLBOM, 1851 - 2 3 2 7 Ho, Ko, M Nabis ericetorum ± ü, Sä, Sa 508 SCHOLTZ, 1847 - 3 13 16 Ko, M Nabis pseudoferus ± 510 REMANE, 1949 - 1 1 Ho Nabis rugosus ± ü, Sä, Sa 512 (LINNAEUS, 1758) - 12 12 Ho, Ko, M Acompocoris pygmaeus ÉN ± ä 515 (FALL , 1807) - 1 1 S Anthocoris nemorum ± ü, Sa 523 (LINNAEUS, 1761) - 2 3 6 11 Ho, Ko, M Aneurus avenius ± ü 577 (DUFOUR, 1833) - 1 1 M Nithecus jacobaeae 608 (SCHILLING, 1829) - + 1 1 Sa Kleidocerys resedae ± ä, Sa 619 (PANZER, 1797) - 4 3 7 Ho, Ko, S Drymus brunneus ± ä 648 (R. F. SAHLBERG, 1848) - 1 1 S Gastrodes grossipes ± ü, Sä 657 (DE GEER, 1773) - 2 2 M Scolopostethus decoratus ± 664 (HAHN, 1833) - 1 1 Ko Scolopostethus thomsoni 669 REUTER, 1875 - + 2 2 Sa Trapezonotus desertus ÜCKER ä 684 SEIDENST , 1951 - + 1 1 S Stygnocoris sabulosus ± ä, Sa 723 (SCHILLING, 1829) - 11 4 15 Ho, Ko, S Eurygaster testudinaria ± 801 (GEOFFROY, 1785) - 1 1 Ko Picromerus bidens ± 810 (LINNAEUS, 1758) - 2 2 Ko, Sa Troilus luridus ± ä 813 (FABRICIUS, 1775) - 1 1 S Dolycoris baccarum ± 829 (LINNAEUS, 1758) - 1 1 Ko Eurydema dominula ± ä 851 (SCOPOLI, 1763) - 3 3 S Acanthosoma haemorrhoidale ± 859 (LINNAEUS, 1758) - 2 2 Ko Elasmostethus interstinctus ± ü, *We 861 (LINNAEUS, 1758) - 5 5 Ho, M Elasmucha fieberi 864 JAKOVLEV, 1864 2/3 + 1 1 Ho Arten 17 28 24 50 Individuen 62 132 126 320 20 HETEROPTERON Heft 32 / 2010

Coranus subapterus DE GEER: Das Verhalten gegenüber Solenopsis fugax LATREILLE (Heteroptera, Reduviidae; Hymenoptera, Formicidae)

PETER KOTT

Solenopsis fugax Coranus subapterus Die Gelbe Diebsameise ( ) und die Raubwanze kommen im NSG Wahler Berg bei Dormagen, Rheinkreis Neuss, syntop vor (zum NSG Wahler Berg siehe KOTT 1994, 1995, 2009). äuft das kurzflügelige Coranus Am 08.09.2009 l -Weibchen Nr. 58/2009 auf ein Nest der ügelte Tiere umgeben von winzig Gelben Diebsameise zu. Es ist Schwarmzeit und viele gefl en ättern von Silbergras (Abb. 1). Coranus Arbeiterinnen sitzen auf den Halmen und Bl weicht ühzeitig zurück und umläuft die Stelle nach rechts, dort sind weitere Ameisen und er weicht fr noch weiter nach rechts aus. Bald darauf trifft das Weibchen erneut auf eine Stelle mit ügelten Tieren der Diebsameise und umläuft diese wieder nach rechts, Arbeiterinnen und gefl äuft zurück und weicht noch weiter kommt aber doch in die Ameisen hinein, wendet schnell, l ückt es dem Weibchen ästigt an den Diebsameisen nach rechts aus. Auf diese Weise gl unbel vorbei zu kommen. Coranus ück hat, zeigte sich am 13.10.2009, als Was passieren kann, wenn weniger Gl ß und sich dasselbe Weibchen gegen 12.30 an einem moosigen Platz ruhig in der Sonne sa ötzlich eine winzige, nur 2 mm lang S. fugax äherte, die sich blitzschnell an pl e -Arbeiterin n ßt (Abb. 2). Das Coranus der Schiene des rechten Mittelbeines verbei -Weibchen versucht sich üssel von der Ameise zu befreien, was nicht gelingt. Gegen 12.34 wird das mit Beinen und R äuft völlig irritiert, mit Beinen und Rüssel heftig arbeitend, Weibchen immer hektischer und l den Hang hinab. Das Gift der kleinen Diebsameise muss wirklich sehr wirksam sein (SEIFERT ßlich führen die Verrenkungen dazu, dass Coranus ücken fällt und 2007). Schlie auf den R strampelnd immer wieder versucht, die Ameise los zu werden, was aber wegen der Kleinheit und der glatten Kutikula der Ameise nicht gelingen kann (SEIFERT in litt.). Erst nach einer guten halben Stunde verlieren die Abstreifbewegungen an Heftigkeit. Aber die Ameise sitzt immer noch an der Schiene wie angeklebt und bewegt sich nicht von der Stelle, was auch ästig ist und immer wieder zu Bemühungen führt, sie los zu werden. weiterhin l ß die Ameise bis 20.00 an derselben Stelle. Erst um 22.0 Auch zuhause im Labor sa 0 öschens liegen, offensichtlich gestorben durch fand ich sie tot am Boden des Filmd öpfung und Wassermangel ( energetische Ersch SEIFERT in litt.). Sechs bis sieben Stunden ür das Fixieren der Mandibeln reichen nach SEIFERT bei permanentem Energieverbrauch f und öpfung und die durch das Strampeln hervorgerufenen Gegenbewegungen aus, um eine Ersch ödliche Dehydration auch ohne eine Verletzung herbeizuführen. Das Festbeißen bis zum Tod t ößeren der Arbeiterin ist laut SEIFERT (in litt.) zumindest beim Kampf mit feindlichen gr Ameisen typisch. Coranus ück im Unglück gehabt, denn Nach SEIFERT (in litt.) hat das -Weibchen sogar Gl äre für Coranus ödlich gewesen. ein Stich der Ameise durch eine Gelenkhaut hindurch w t ügelten Männchen von Solenopsis fugax öllig Mit den gefl verlaufen die Begegnungen v ügelige Weibchen Nr. 40/2009 um 12.41 auf einer anders. Am 08.09.2009 begegnet das langfl äche am Dünenhang einem Männchen der Gelben Diebsameisen, das dort kleinen Sandfl ädigt herum lag und spießt es sofort auf. (Die Männche gesch n sind mit 4,5 mm deutlich änger als die Arbeiterinnen.) Dann klettert Coranus l in einem Silbergras hoch und saugt an ässt es die Beute fallen, klettert aus dem Gras und fängt sich der Beute (Abb. 3). Um 12.52 l ännchen, welches ein herumlaufendes zweites M um 13.08 fallen gelassen wird. Bei beiden ännchen war keine Gegenwehr zu erkennen, was auch kaum verwunderlich ist, da Ameisen-M ännchen von Solenopsis fugax über keine wirkungsvolle Waffe verfügen: sie haben die M keinen Giftstachel (SEIFERT in litt.)!

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ännchen von Solenopsis fugax Solenopsis fugax Abb. 1: M auf Silbergras Abb. 2: ist mit den Mandibeln an der Coranus subapterus umgeben von Arbeiterinnen Tibia von fixiert.

ännchen von Solenopsis fugax Coranus subapterus Abb. 3: Ein M ist Beute von geworden. 22 HETEROPTERON Heft 32 / 2010

Coranus subapterus Die drei Begegnungen von mit Individuen der Gelben Diebsameise Solenopsis fugax zeigen also, dass einerseits als Beute in Frage kommt, andererseits aber auch ährlicher Plagegeist sein kann. ein lebensgef

Literatur: 147 – KOTT, P. (1994): Die Wanzen (Heteroptera) des NSG Wahler Berg. - Decheniana , 96 106. änderungen der Wanzenfauna durch Koppelbeweidung im NSG Wahler Berg (Kreis KOTT, P. (1995): Ver – 17 Neuss). Niederrh. Jb. , 85 - 90, Krefeld. KOTT, P. (2009): Die Hetropterenfauna des NSG Wahler Berg bei Dormagen (Kreis Neuss): 1993 und 2008 – 30 – öln. (Hemiptera, Heteroptera). Heteropteron , 3 17. K – örlitz. SEIFERT, B. (2007) Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas. lutra Verlags- und Vertriebsgesellschaft, G 368 S.

Anschrift des Autors: Peter Kott, Am Theuspfad 38 , D-50 259 PULHEIM. email [email protected] HETEROPTERON Heft 32 / 2010 23

Wanzen in der Schule – oder: Wo kommen die kleinen Heteropterologen her? (ein Experiment mit Schülern)

HERBERT WINKELMANN

Einleitung Jeder der Leser hat ja zumindest das Lesen in der Schule gelernt, aber hat er auch etwas über Wanzen dort gelernt? Wo ist eigentlich bei uns das Interesse an Wanzen entstanden?

üchern kaum Nun, als Grundschullehrer finde ich im Rahmenplan oder in den Schulb über will ich hier Anlass Wanzen zu thematisieren, warum ich es trotzdem gewagt habe, dar kurz berichten. Es gibt ja eine Vielzahl Veranstaltungen und Wettbewerbe, an denen sich die Schulen ür ist und me beteiligen sollen, obwohl im Unterricht kaum Zeit daf istens auch noch eine ür den Lehrer winkt. 2008 starteten auch einige Wettbewerbe zum Jahr Menge Zusatzarbeit f ür den bundesweiten Schulwettbewerb „SCHULHOFDSCHUNGEL – der Artenvielfalt. F “ hatte meine, die Deutschlands artenreichster Schulhof gesucht PAUL-MOOR-Grundschule, die in Berlin-Spandau in einem dicht bebauten Wohngebiet liegt, eigentlich nur wenig zu bieten. ünt worden, aber die Größe und Lage Der Schulhof war zwar vor gut 10 Jahren teilweise begr öckigen Mietshäusern ließen keinen a zwischen vierst ufregenden Lebensraum erwarten. Die ährig präsent einzige Tierart, mit der die PAUL-MOOR-Schule prahlen kann und die fast ganzj ür, denn bei ist, ist die Feuerwanze. Die Bindung an Linden ist allerdings nicht der Grund daf ührten Gehöl ände keine einer nebenbei durchgef zkartierung, fanden wir auf dem Schulgel äume. Da die Feuerwanzen auch ständig falsch als Feuerkäfer angesprochen werden, Lindenb „Wanzen“. Allerdings scheint das Thema bei vielen war der Schwerpunkt schon gefunden: Kindern und Erwachsenen eher negativ besetzt zu sein. Als Lehrer muss man in solchen ällen einen „Motivationsdreh“ finden, die Jahreszeit half, das Thema wurde zum F „Aprilscherz“.

Aus farbigen Papier wurden rund 1000 Riesenwanzen im Eilverfahren ausgeschnitten örperbau der Wanzen besprochen und kennen gelernt) und (dabei wurde schon nebenbei der K üler, um das gesamte nach Schulschluss trafen sich in ihrer Freizeit gut ein Dutzend Sch äude mit den Wanzen zu bekleben. Am nächsten Morgen strömten nicht nur Schulgeb überraschte Schüler und Lehrer in die Schule, sondern auch eine Vielzahl bunter ür den Unfug bekam hauptsächlich Kritik, zumal Papierwanzen. Der verantwortliche Lehrer f über Tage wegen der Wanzenplage verunsichert anriefen und nachfragten. besorgte Eltern äter an einig üren angebrachten Warnschilder, dass in den Auch die sp en Klassent betreffenden Klassen mit Wanzen gearbeitet wird, schienen den Kritikern nicht zu gefallen. ährend einiger Trotzdem, bei den Kindern war das Interesse an Wanzen geweckt. W äter dann üler nun Unterrichtsstunden, sp mehr in den Pausen und Freistunden, lernten die Sch mit unterschiedlichen Fangmethoden (Bodensuche, Gesiebe, Klopfschirm usw.) Wanzen üren und mit einer digitalen Kamera zu fotografieren. Da die Tiere nicht geschädigt aufzusp ötet werden so ür die Bestimmung ausreichen (ein paar oder get llten, mussten die Fotos f fragliche Funde begleiteten den Lehrer bis zur exakten Bestimmung). Dazu wurde dann mit üchern und Internetrecherche der Großteil der Arten von den Schülern geklärt. Einige Arten B ßen sich ürlich so nicht sicher bestimmen. lie nat ßend wurden die identifizierten Arten mit einer Publikation über Berliner Abschlie „Gartenwanzen“ ( WINKELMANN 2007) abgeglichen.

Ergebnisse üler (auch Lehrer und Eltern) für das An erster Stelle stand das Ziel die Sch Thema: 24 HETEROPTERON Heft 32 / 2010

„Wanzen“ zu interessieren.

ülern verrieten die zunehmenden Fragen zum Thema „Wanzen“ ein Bei vielen Sch ülern wachsendes Interesse. Bemerkenswert waren dann einige Internetausdrucke, die von Sch ädchen bracht in ihrer Freizeit erstellt wurden. Zwei M en vom Urlaub eigene Wanzenfotos mit ändig deren Artzugehörigkeit ermittelt. und hatten eigenst „Wanzen“ einen Zweites Ziel war es bei dem Schulwettbewerb mit dem Thema: öhnlichen Schwerpunkt zu setzen, der bei der Preisverleihung Berücksichtigung find ungew et. Der 1. Platz unter rund 90 Schulen (also auch Oberschulen!) gelang sicherlich nur durch die Einreichung eines aufwendigen und umfangreich bebilderten Projektberichtes von meiner sehr engagierten Kollegin Frau BIRKENMAYER. Darin nehmen die Wanzen zwar nur einen kleinen Teil ein, bei Preisvergabe wurde dann aber die Wanzenthematik (wir haben uns „wanzenreichste Schule Deutschlands“ vorgestellt) als eine Besonderheit provokant als hervorgehoben. Überblick der Wa Erst an dritter Stelle stand das Ziel, einen nzenfauna der PAUL-MOOR- ß Schule zu bekommen. Der Standort und das Sammeln durch die unerfahrenen Kinder lie äufiger, Arten erwarten. Die unerwartet hohe eigentlich nur den Nachweis weniger, sehr h 50 Wanzenarten – ßer in der Artenzahl von rund (die komplette Arten-Liste ist au ür ÜNTHER Festschrift f HANNES G - im Internet: www.entdecke-die-vielfalt einsehbar, dort ist ührlicherer Wanzenbeitrag als Download) auf dem Schulgelände, sowie das auch ein ausf ür Berlin bemerkenswerter Arten, haben die Erwartungen weit Vorkommen mehrerer f übertroffen und motivieren für eine Fortsetzung. Während von den nennenswerten Arten über Rhaphigaster nebulosa Tritomegas sexmaculatus PODA (z.B. WERNER 2003) und (RAMBUR) (z.B. WINKELMANN 2001) aktuelle Funde aus Berlin und Brandenburg mehrfach, z.T. auch in dieser Zeitschrift, publiziert wurden und sich so deren aktuelle Ausbreitung/Zunahme zeigen ässt, konnten wir zu der ebenfalls nachgewiesen Bodenwanze: Microporus nigritus l ür Berlin (FABRICIUS) keine aktuellen Funddaten aus Berlin ermitteln. In der Roten Liste f (DECKERT & WINKELMANN 2005) wird die Art noch in der Kategorie 0 (ausgestorben/verschollen) eingestuft. Nach telefonischer Auskunft von Herrn DECKERT gibt es aber auch von dieser Art mehrere aktuelle Nachweise.

Diskussion und Ausblick ülern erste Einblicke in Die gezielte Erfassung einer Tiergruppe, hat den Sch verschiedene Sammel- und Bestimmungsmethoden gegeben. Nebenbei wurden die vorkommenden Pflanzen und andere Tiergruppen genauer betrachtet und z. T. auch bestimmt. üler haben das Schulgelände erstmals auch als Lebensraum für Pflanzen und Tiere Viele Sch „Wanzenbeetes“ mit Pflanzen, die für Wanzen besonders wahrgenommen. Die Anlage eines attraktiv sind, wird dieses Jahr zeigen, ob sich weitere Arten gezielt anlocken und beobachten ünftig im Rahmen einer AG mit interessierten Lehrern und lassen. Vermutlich wird dies k ülern weiter erfolgen. Wir werden auch versuchen, von Verlagen oder Firmen Sch ützung zu bekommen, ätschaften lassen sich Unterst denn spezielle Wanzenliteratur oder Ger über den kleinen Schuletat nicht finanzieren. Ob der Traum von einem leistungsfähigen üllt werden kann, ist in einem so armen Land wie Deutschland leider Binokular dabei je erf nicht zu erwarten. ür Wanzen kann in der Schule auch in Das bei den Kindern geweckte Interesse f ächern (Deutsch: „Wanzenkrimi“, Musik: „Auf der Lauer…“, Kunst usw.) genutzt anderen F und vertieft werden. äge in der Schülerzeitung, eine Ausstellung, Musik ührungen ... , Beitr - und Theater-auff ürlich muss auch der ganz normale Unterricht erledigt werden. aber nat

HETEROPTERON Heft 32 / 2010 25

üler nach der 6. Klasse die Grundschule, und es ist Leider verlassen in Berlin die Sch ünschenswert wäre es aber schon schwer, ihre weitere Entwicklung zu verfolgen. W , wenn üler weiterhin mit Wanzen beschäftigen würde und eines Tages im sich einer dieser Sch „ “ darüber berichten könnte. Über andere Ideen und Erfahrungen, wie wir HETEROPTERON önnen, sollte in dieser Zeitschrift zu weiteren kleinen Heteropterologen kommen k unbedingt berichtet werden.

Danksagung: ürlich all den Schülern, die bei den diversen „Schulhof “ und Mein besonderer Dank gilt nat - „Wanzenaktionen“ fleißig und interessiert mitgeholfen haben. Unter den hilfreichen Kollegen möchte ich mich Überstunden hat sie ganz besonders bei Frau BIRKENMAYER bedanken. Mit ihrer Engelsgeduld und vielen ßlich alle Aktivitäten, in einen überall hoch gelobten Projektbericht, zusammengestellt. schlie

Literatur: – BIRKENMAYER, G. (2009): Projektbericht: Schulhofdschungel Beitrag der PAUL-MOOR-Schule, Berlin Spandau. 53 S. (noch unpubliziert). DECKERT, J. & WINKELMANN, H. (2005): Rote Liste und Gesamtartenliste der Wanzen (Heteroptera) von Berlin. ÜR ÜR In: DER LANDESBEAUFTRAGTE F NATURSCHUTZ UND LANSCHAFTSPFLEGE / SENATSVERWALTUNG F ährdeten Pflanzen und Tiere von Berlin. STADTENTWICKLUNG (Hrsg.): Rote Listen der gef - CD-ROM. (Im Internet: www.stadtentwicklung.berlin.de/natur_gruen). Rhaphigaster nebulosa WERNER, D.J. (2003): Die Verbreitung der Grauen Gartenwanze (Heteroptera, – äischer Pentatomidae) in Deutschland. Heteropteron, Mitteilungsblattder Arbeitsgruppe Mitteleurop H. 16 öln. Heteropterologen, , 5-20, K ür Berlin und Brandenburg. Insecta 7 WINKELMANN, H. 2001: Neue und bemerkenswerte Wanzenfunde f : 103- 106. ärten als Lebensraum für einheimische Wanzen WINKELMANN, H. (2007): Zur Bedeutung von Kleing Beiheft 31 (Heteroptera). - Mainzer naturwiss. Archiv / , 273-281. A nschrift des Autors: Herbert Winkelmann, Attendorner Weg 39 A, D-3507 BERLIN, e-mail: [email protected]

überrascht über die Vielzahl der Abb. 1: Ein Bettlaken kennt jeder, aber ein Auslesetuch war neu. Alle waren Tiere auf dem Auslesetuch. In Becherlupen konnten die Tiere dann lebend beobachtet und fotografiert werden. 26 HETEROPTERON Heft 32 / 2010

ücher und das Internet hilfreich. Das Zeichnen der Abb. 2: Bei der Erstellung von Wanzensteckbriefen waren B Übung. Auf dem Poster ist nur eine kleine Auswahl Tiere verlangt ein genaues Hinsehen und viel sichtbar.

ür den Aprilscherz einer "verwanzten Schule" gab es verschiedene Ideen. Man beachte Abb. 3: Wanzenangriff: F ülers ß bei den Aktionen. die vielen Einstiche an den Armen des armen Sch - wir hatten viel Spa

Übrigens: „Meine kleinen Wanzenexperten sind im Moment ga ühling nz kribbelig, bis endlich der Fr ÖLLNER kommt. Wir haben das kalte Wetter genutzt und Frau Dr. G -SCHEIDING im Naturkudemuseum besucht und interviewt. Wenn ich jetzt Zeit finde, werden wir das Interview zu Papier bringen und “ ( vielleicht einen kleinen Bericht dazu verfassen, aber das ist Musik von Morgen. WINKELMANN). HETEROPTERON Heft 32 / 2010 27

Nachtrag zu „Wer war EDUARD WAGNER

ÜRGEN HANS-J HOFFMANN

öffentlichungen von E. Im Folgenden werden als Nachtrag zu der Liste der Ver WAGNER änzungen von äufig von WEBER (1976) und Erg HOFFMANN (2009) 116 kleinere und daher h übersehene Mitteilungen von E. WAGNER im BOMBUS - Faunistische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland (Hamburg) - (anscheinend erstmalig) zusammengestellt.

Gerris asper 1937 WAGNER, E. (1937): 21. (Hem. Gerr.) FIEB. - Bombus (2), 7. äufer. 1937 WAGNER, E. (1937): 22. (Hem. Gerr.). Wasserl - Bombus (2), 7-8. Drymus piceus 1937 WAGNER, E. (1937), 39. (Hem. Lygaeidae) FLOR. - Bombus (3), 12. Aelia acuminata nigripes 1938 WAGNER, E. (1938), 40. (Hem. Pentatomidae) L. f. f. nov. - Bombus (4), 9. 1938 WAGNER, E. (1938), 42. Hem. Gerridae. - Bombus (4), 9. Atractotomus parvulus 1938 WAGNER, E. (1938), 48. (Hem. Miridae) REUT. - Bombus (4), 12. 1938 WAGNER, E. (1938), 49. Nachtrag zum Wanzenverzeichnis von E. WAGNER. - Bombus (5), 17-18. Amblytylus brevicollis 1938 WAGNER, E. (1938), 50. (Hem. Miridae) FIEB. - Bombus (5), 18. Peritrechus angusticollis 1938 WAGNER, E. (1938), 51. (Hem. Lygaeidae) SHLB. - Bombus (5), 18 über die Gattung Pionosomus 1938 WAGNER, E. (1938), 58. (Heteropt. Lygaeidae) . - Bombus (6), 21-22. Sigara longipalis glossata 1938 WAGNER, E. (1938), 69. (Hem. Corixidae) SHLBG. ( LUNDBL.). - Bombus (7), 26. Berytinus geniculatus Berytinus montivagus WAGNER, E. (1938): 70. (Hem. Berytidae). a) H. S. b) MEY. - 1938 Bombus (7), 26-27. Psallus piceae Asciodema fieberi 1939 WAGNER, E. (1939): 77. (Hem. Miridae) REUT.; DGL. SC. - Bombus (8), 29. Cyrtorrhinus caricis Cyrtorrhinus pygmaeus WAGNER, E. (1939): 86. (Hem. Miridae) a) FALL.; b) ZETT. - 1939 Bombus (8), 32. Saldula scotica 1939 WAGNER, E. (1939): 87. (Hem. Saldidae) CURT. - Bombus (8), 32. Pyrrhocoris apterus WAGNER, E. (1939), 88. (Hem. Pyrrhocoridae) Befindet sich die Feuerwanze ( L.) in 1939 unserem Gebiet im Vordringen?. - Bombus (9), 33-34. Berytinus montivagus 1939 WAGNER, E. (1939): 89. (Hem. Berytidae) MEY. - Bombus (9), 34. Microvelia umbricola 1939 WAGNER, E. (1939): 90. (Hem. Veliidae) WROBLEWSKI. - Bombus (9), 35. Ceratocombus coleoptratus 1939 WAGNER, E. (1939): 92. (Hem. Cryptostemmatidae) ZETT. - Bombus (9), 35. Peribalis sphacelatus 1939 WAGNER, E. (1939): 95. (Hem. Pentatom.) F. - Bombus (9), 36. Calocoris schmidti 1939 WAGNER, E. (1939): 96. (Hem. Miridae) FIEB. - Bombus (9), 36. Gerris odontogaster aptera 1939 WAGNER, E. (1939): 97. (Hem. Gerridae) ZETT. f. f. nov. - Bombus (9), 36. Acetropis gimmerthali 1939 WAGNER, E. (1939): 98. (Hem. Miridae) FLOR. - Bombus (10), 37. Saldula palustris – 1939 WAGNER, E. (1939): 106. (Hem. Saldidae) D. SC. Bombus (11), 44. Rhopalus subrufus 1939 WAGNER, E. (1939): 107. (Hem. Coreidae) GMEL. - Bombus (11), 44. Cymus melanocephalus 1939 WAGNER, E. (1939): 108. (Hem. Lygaeidae) FIEB. - Bombus (11), 44. Mesovelia furcata 1939 WAGNER, E. (1939): 109. (Hem. Mesovellidae) MLS. - Bombus (11), 44. Adelphocoris ticinensis 1939 WAGNER, E. (1939): 110. (Hem. Miridae) MEY. D. - Bombus (11), 44. Trigonotylus psammaecolor 1939 WAGNER, E. (1939): 111. (Hem. Miridae) REUT. - Bombus (11), 44. Plesiodema pinetellum 1939 WAGNER, E. (1939): 112. (Hem. Miridae) ZETT. - Bombus (11), 44. Anthocoris sarothamni 1940 WAGNER, E. (1940): 113. (Hem. Anthocoridae) DGL. SC. - Bombus (12), 45. Psallus albicinctus 1940 WAGNER, E. (1940): 114. (Hem. Miridae) KB. - Bombus (12), 45. Asciodema obsoletum 1940 WAGNER, E. (1940): 115. (Hem. Miridae) FIEB. - Bombus (12), 45. Orthotylus scotti 1940 WAGNER, E. (1940): 118. (Hem. Miridae) REUT. - Bombus (13), 52. üneburg (Hem. Het.). 1940 WAGNER, E. (1940): 120. Bemerkenswerte Wanzenfunde aus L - Bombus (14), 53-54. Temnostethus 1940 WAGNER, E. (1940): 125. (Hem. Anthocoridae) Die Gattung FIEB. - Bombus (14), 56. Serenthia 1941 WAGNER, E. (1941): 135. (Hem. Het. Tingidae) . - Bombus (16), 63-64. 28 HETEROPTERON Heft 32 / 2010

Phytocoris insignis ür Deutschland neue Phytocoris WAGNER, E. (1941): 146. (Hem. Miridae) REUT. - eine f art 1941 aus Nordwestdeutschland. - Bombus (18), 71. Asciodema fieberi 1941 WAGNER, E. (1941): 155. (Hem. Het. Miridae). D. SC. - Bombus (19), 78. Plagiognathus arenicola ür WAGNER, E. (1942): 169. (Hemipt. Heteropt. Miridae) E. WAGN., neu f 1942 Norddeutschland. - Bombus (21), 87-88. Xylocoris parvulus ür Deutschland. WAGNER, E. (1942): 174. (Hem. Heteropt. Anthocoridae) REUT.- Neu f - 1942 Bombus (22), 94. Psallus minor 1942 WAGNER, E. (1942): 180. (Hem. Heteropt. Miridae) D. SC. - Bombus (23), 100. Stenodema trispinosum ür Deutschland. WAGNER, E. (1942): 181. (Hem. Heter. Miridae). REUT.- Neu f - Bombus 1942 (23), 100-101. Calocoris ochromelas fornicata obscurata WAGNER, E. (1942): 182. (Hem. Heter. Miridae) GMEL. f. FIEB & f. f. 1942 nov. - Bombus (23), 101. Plesiodema pinetellum 1942 WAGNER, E. (1942): 183. (Hem. Heteropt. Miridae) ZETT. - Bombus (23), 101. Orthotylus fuscescens ür Norddeutschland. WAGNER, E. (1943): 192. (Hem. Heteropt. Miridae) KB.- Neu f - 1943 Bombus (24), 104. Eusarcoris venustissimus 1943 WAGNER, E. (1943): 198. (Hem. Heter. Pentatomidae) SCHRK. - Bombus (25), 109. Aradus truncatus 1943 WAGNER, E. (1943): 199. (Hem. Heter. Aradidae) FIEB. - Bombus (25), 109. Saldula palustris 1943 WAGNER, E. (1943): 204. (Hem. Het. Saldidae) D. SC.- Neufund. - Bombus (25), 115. Orthotylus moncreaffi 1943 WAGNER, E. (1943): 205. (Hem. Heter. Miridae) D. SC. - Bombus (25), 115. Dicyphus cerutti ür D. minimus – WAGNER, E. (1946): 223. (Hem. Heteropt. Miridae) nom. nov. f CERUTTI. 1946 Bombus (30), 133. Chlamydatus WAGNER, E. (1946): 224. (Hem. Heteropt. Miridae) Die bisher unbekannte makroptere Form von evanescens 1946 BOH. - Bombus (30), 133. Corixa affinis ür Nordwestdeutschland. WAGNER, E. (1946): 232. (Hem. Heteropt. Corixidae) LEACH.- Neu f - 1946 Bombus (31), 139. Metatropis rufescens 1946 WAGNER, E. (1946): 233. (Hem. Heteropt. Berytidae) H.-S. - Bombus (31): 139. Aradus corticalis 1946 WAGNER, E. (1946): 234. (Hem. Heteropt. Aradidae) L. - Bombus (31), 140. Monanthia echii 1946 WAGNER, E. (1946): 235. (Hem. Heter. Tingidae) SCHRK. - Bombus (31), 140. Trapezonotus anorus 1946 WAGNER, E. (1946): 237. (Hem. Heter. Lygaeidae) FLOR. - Bombus (31), 140. Bothynosus pilosus 1946 WAGNER, E. (1946): 238. (Hem. Heter. Miridae) BOH. - Bombus (31), 140. Psallus simillimus Megacoleus ochroleucus – WAGNER, E. (1946): 239. (Hem. Het. Miridae) und . Bombus 1939 (11), 44. Xylocoris formicetorum ür WAGNER, E. (1947): 244. (Hem. Het. Anthocoridae) BOH.- Neu f 1947 Nordwestdeutschland. - Bombus (32), 143. Psallus alnicola 1947 WAGNER, E. (1947): 245. (Hem. Het. Miridae) D. SC.- Neufund!. - Bombus (32), 143. Hydrometra gracilenta ür Hamburg!. WAGNER, E. (1947): 246. (Hem. Het. Hydrometridae) HORV.- Neu f - 1947 Bombus (32), 143-144. Sigara hellensi 1947 WAGNER, E. (1947): 247. (Hem. Het. Corixidae) SHLBG.- Neufund!. - Bombus (32), 144. Nabis major 1947 WAGNER, E. (1947): 248. (Hem. Het. Nabidae) COSTA.- Neufunde!. - Bombus (32), 144. Rubiconia intermedia 1947 WAGNER, E. (1947): 249. (Hem. Het. Pentatomidae) WFF. - Bombus (32), 144. Dicranocephalus medius 1947 WAGNER, E. (1947): 250. (Hem. Het. Coreidae) MLS. - Bombus (32), 144. Orius laticollis ür Nordwestdeutschland. WAGNER, E. (1947): 251. (Hem. Het. Anthocoridae) REUT.- Neu f - 1947 Bombus (32), 144. Dicyphus epilobii 1947 WAGNER, E. (1947): 252. (Hem. Het. Miridae) REUT. - Bombus (32), 144. Sthenarus modestus ür Nordwestdeutschland. WAGNER, E. (1947): 253. (Hem. Het. Miridae) M.D.- Neu f - 1947 Bombus (32), 144. Sigara selecta ür Deutschland. 1947 WAGNER, E. (1947): 254. (Hem. Het. Corixidae) FIEB.- Neu f - Bombus (33), 145. LOHSE, DR. & WAGNER, E. (1947): 270. (Col. und Hem. Het.) Eine bisher unbeachtete Salzstelle unseres – 1947 Faunengebietes. Bombus (34), 149. Adelphocoris seticornis WAGNER, E. (1947): 278. (Hem. Het. Miridae) F. f. femoralis f. nov. - Bombus 1947 (35), 155. Notonecta glauca hybrida ür WAGNER, E. (1947): 283. (Hem. Het. Notonectidae) POISS.- Neu f 1947 Nordwestdeutschland. - Bombus (36), 159. HETEROPTERON Heft 32 / 2010 29

Hydrometra gracilenta WAGNER, E. (1947): 284. (Hem. Het. Hydrometridae) HORV. f. macr. - Bombus 1947 (36), 159. Coreus scapha 1947 WAGNER, E. (1947): 309. (Hem. Het. Coreidae) F.- Neufund!. - Bombus (39), 172. Stenodema-Arten 1947 WAGNER, E. (1947): 313. (Hem. Het. Miridae). Saisondimorphismus bei . - Bombus (40), 175. Campylomma annulicornis ür Hamburg!. WAGNER, E. (1947): 316. (Hem. Het. Miridae). SIGN. Neu f - Bombus 1947 (40), 176. Gerris paludum ür Hannover!. 1947 WAGNER, E. (1947): 317. (Hem. Het. Gerridae). F. Neu f - Bombus (40), 176. Aradus brevicollis ür Nordwestdeutschland!. WAGNER, E. (1947): 321. (Hem. Het. Aradidae) FALL.- Neu f - 1947 Bombus (41), 179. Plesiocoris rugicollis picea 1947 WAGNER, E. (1947): 322. (Hem. Het. Miridae) FALL. f. f. nov. - Bombus (41), 179-180. Pyrrhocoris apterus 1947 WAGNER, E. (1947): 330. (Hem. Het. Pyrrhocoridae) L. - Bombus (42), 183. Lygus gemellatus autumnalis 1947 WAGNER, E. (1947): 331. (Hem. Het. Miridae) H. S. f. f. nov. - Bombus (42), 183. Dicyphus stachydis ür Nordwestdeutschland!. WAGNER, E. (1947): 336. (Hem. Het. Miridae) REUT.- Neu f - 1947 Bombus (43), 187. Rhinocoris annulatus ür Oldenburg. WAGNER, E. (1947): 337. (Hem. Het. Reduviidae) L.- Neu f - Bombus 1947 (43), 187. Eusarcoris venustissimus ür die Heide!. WAGNER, E. (1947): 338. (Hem. Het. Pentatomidae) SCHRK.- Neu f - 1947 Bombus (43), 187. Saldula palustris ür Hannov WAGNER, E. (1947): 343. (Hem. Het. Saldidae) D. SC.- Neu f er!. - Bombus 1947 (43), 188. Tingis ampliata ür Oldenburg!. 1947 WAGNER, E. (1947): 344. (Hem. Het. Tingidae) H. S.- Neu f - Bombus (43), 188. Sigara longipalis glossata WAGNER, E. (1948): 345. (Hem. Het. Corixidae) SHLB. ( LUNDBL.). - Bombus 1948 (44), 189-190. 1948 WAGNER, E. (1948): 350. (Hem. Het.) Die Elbe als Verbreitungsgrenze. - Bombus (45), 193-195. Halosalda lateralis eburnea 1948 WAGNER, E. (1948): 363. (Hem. Het. Saldidae) FALL. f. FIEB. - Bombus (47), 201. Scolopostethus puberulus ür Oldenburg!. WAGNER, E. (1948): 364. (Hem. Het. Lygaeidae) HORV. Neu f - 1948 Bombus (47), 201. Piesma salsolae ür Nordwestdeutschland!. WAGNER, E. (1948): 365. (Hem. Het. Piesmidae) BECK. Neu f - 1948 Bombus (47), 201-202. Geocoris grylloides simulans 1948 WAGNER, E. (1948): 366. (Hem. Het. Lygaeidae) L. f. f. nov. - Bombus (47), 202. Gerris gibbifer flaviventris WAGNER, E. (1948): 370. (Hem. Het. Gerridae) SCHUMM. var. PUT. - Bombus 1948 (48), 205. Nabis 1948 WAGNER, E. (1948): 371. (Hem. Het. Nabidae) Pterygodimorphism bei -Arten. - Bombus (48), 205- 206. Microsynamma 1948 WAGNER, E. (1948): 389. (Hem. Het. Miridae). Die Gattung FIEB. - Bombus (50), 217-218. Pyrrhocoris apterus 1948 WAGNER, E. (1948): 394. (Hem. Het. Pyrrhocoridae) L. - Bombus (51), 222. Myrmedobia inconspicua WAGNER, E. (1948): 396. (Hem. Het. Microphysidae) DGL. SC. nicht in 1948 Nordwestdeutschland!. - Bombus (51), 223. Coriomeris denticulatus 1948 WAGNER, E. (1948): 400. (Hem. Het. Coreidae) SCOP. Neufund! - Bombus (52), 225. Galeatus maculatus – ür Nordwestdeutschland. WAGNER, E. (1948): 401. (Hem. Het. Tingidae) H. S. Neu f - 1948 Bombus (52), 226. Trapezonotus distinguendus – ür das WAGNER, E. (1948): 402. (Hem. Het. Lygaeidae) FL. Neu f 1948 Niederelbegebiet. - Bombus (52), 226. Dicyphus errans ür Schleswig WAGNER, E. (1948): 413. (Hem. Het. Miridae) WFF.- Neu f -Holstein!. - Bombus 1948 (53), 231. Pyrrhocoris apterus WAGNER, E. (1948): 418. (Hem. Het. Pyrrhocoridae). Noch einmal die Feuerwanze! ( L.). - 1948 Bombus (54), 233-235. Notonecta lutea 1949 WAGNER, E. (1949): 424. (Hem. Het. Corixidae) MUELL. - Bombus (55), 237-238. 30 HETEROPTERON Heft 32 / 2010

Plagiognathus arenicola ür Hannover. WAGNER, E. (1949): 430. (Hem. Het. Miridae) E. WAGN.- Neu f - 1949 Bombus (56), 241. Poeciloscytus palustris WAGNER, E. (1949): 431. (Hem. Het. Miridae) REUT. in Nordwestdeutschland. - Bombus 1949 (56), 241. WAGNER, E. (1949): 441. Neue und bemerkenswerte Wanzenfunde aus Hannover, und von den Friesischen 1949 Inseln. - Bombus (57), 246-247. Halticus apterus 1949 WAGNER, E. (1949): 445. (Hem. Het. Miridae) Neue Funde von L. - Bombus (58), 249. Aradus crenatus 1949 WAGNER, E. (1949): 451. (Hem. Het. Aradidae) SAY. - Bombus (59), 254. Piesma variabilis 1949 WAGNER, E. (1949): 452. (Hem. Het. Piesmidae) FIEB. - Bombus (59), 254. übenwanze Piesma quadrata 1949 WAGNER, E. (1949): 459. (Hem. Het. Piesmidae) Die R - FIEB. - Bombus (60), 259-260. Peritrechus nubilus 1950 WAGNER, E. (1950): 461. (Hem. Het. Lygaeidae) FALL.- Neufunde. - Bombus (61/62), 261. Neides tipularius marginata WAGNER, E. (1950): 469. (Hem. Het. Berytidae). L. var. nov. var. - Bombus 1950 (61/62), 262. Eremocoris abietis 1950 WAGNER, E. (1950): 479. (Hem. Het. Lygaeidae). L.- Neufunde. - Bombus (61/62), 267. Stictopleurus abutilon ür Nordwestdeutschland. WAGNER, E. (1950): 486. (Hem. Het. Coreidae). ROSSI. - Neu f - 1950 Bombus (63), 271. Saldula vestita ür Nordwestdeutschland. WAGNER, E. (1950): 487. (Hem. Het. Saldidae). D. SC.- Neu f - Bombus 1950 (63), 271.

Literatur: – 29 HOFFMANN, H.J. (2009): Wer war EDUARD WAGNER ? Heteropteron , 4-9. – 35 WEBER, H.H. (1976): Dr. h.c. E. WAGNER 80 Jahre. - Mitt. Dtsch. Ent. Ges. , 1-50.

Anschrift des Autors: ät zu Köln, Dr. H.J. Hoffmann, c/o Zoologisches Institut, Biowissenschaftliches Zentrum der Universit ülpicher Str. 47 b, D ÖLN, e Z -50674 K -mail hj.hoffmann@uni-koeln.

HETEROPTERON Heft 32 / 2010 31

Neue CD „Wanzenabbildungen“ von G. STRAUSS („CORISA“)

ÜRGEN HANS-J HOFFMANN

GERHARD STRAUSS stellte auf dem Heteropterologentreff 2009 in Ingolstadt die über 1.650 Arten ein neuer Rekord erweiterte Neufassung seiner Wanzen-Foto-CD vor. Mit ändig kommen we und st itere Arten hinzu! Man fragt sich immer, wie das alles auf eine CD ät war es nötig, das gesamte passt! Durch die unglaubliche Datenmenge und -qualit „Rest“ Wanzenreich in 3 Dateien aufzuspalten: Miridae und Pentatomomorpha und der (Dipso-, Nepo-, Gerro-, Lepto-, Enico- und Cimicomorpha ohne Miridae). Es sind wieder superscharfe Fotos weiterer Arten hinzugekommen, wieder mit den üblichen Details z.B. der Genitalien und Angaben zu Wirtspflanzen, zur Verbreitung usw. Die ätzen: schließlich ist selbst bei der investierte Arbeit ist kaum hoch genug einzusch mittlerweile vorhandenen Routine, bei geeigneten Vorlagen und Computerprogrammen noch ändig zu immer sehr viel Nebenarbeit zu erledigen. So beinhaltet das Programm ja auch st aktualisierende Wirtspflanzen usw. Übersichtsbilder repräsentativer Vertreter – Neu sind bei vielen Familien z.T. auch ür den deutschsprachigen Raum öglichen sollen, auch bei fehlenden speziell f - , die es erm Vorkenntnissen unter den vielleicht richtigen Arten nachzuschauen. Allerdings weist G. STRAUSS nach wie vor darauf hin, dass es sich ja nicht um ein Bestimmungswerk handelt, üchern hier die Möglichkeit besteht, die Ergebnisse sondern dass parallel zu Bestimmungsb überprüfen. Trotzdem werden auch Nicht optisch zu -Heteropterologen in der Regel in sehr ällen ohne Zuhilfenahme von Bestimmungstabellen zu guten Ergebnissen kommen. vielen F äre es hier hilfreich, wenn man nicht in Aufgrund der Erfahrungen mit Biologiestudenten w Deutschland vorkommende Arten bereits in den Artenlisten in irgendeiner Weise durch – ände, um zu vermeiden, dass man hochgestellte Symbole, Schriftart oder farbe markiert vorf am Ende eine aufgrund des Aussehens favorisierte Art als gar nicht im Untersuchungsgebiet vorkommend wieder verwerfen muss, nachdem man die Verbreitungsangaben durchgesehen üherer Versionen (mit Abbildungen der Pflanzen und hat. Leider konnte die Pflanzenliste fr den verlinkten, darauf vorkommenden Wanzenarten) nicht mehr integriert werden. änzunge Mittlerweile sind die in der ENTOMOFAUNA GERMANICA (mit Erg n) über 890 in Deutschland vorkommenden Arten ziemlich vollständig erfasst. Für die genannten äarktis wird sich dies wohl so schnell nicht verwirklichen lassen, obwohl viele weitere Pal Arten, z.B. aus dem Mittelmeergebiet bereits vorliegen.

Allgemeines zum Inhalt des Projektes und Beispiele finden sich unter www.corisa.de im Internet. Im Hinblick auf Nutzung dieser einzigartigen Bestimmungshilfe ist es erforderlich, mit dem Autor Kontakt unter [email protected] aufzunehmen.

Anschrift des Autors: ät zu Köln, Dr. H.J. Hoffmann, c/o Zoologisches Institut, Biowissenschaftliches Zentrum der Universit ülpicher Str. 47 b, D ÖLN, e Z -50674 K -mail hj.hoffmann@uni-koeln.

32 HETEROPTERON Heft 32 / 2010

Abb. 1: Drei Abbildung aus der neuesten Version der CD.

HETEROPTERON Heft 32 / 2010 33

Dicyphus escalerae LINDBERG, 1934 (Hem. Heteroptera) auch im Rheinland

ÜRGEN HANS-J HOFFMANN

öffentlichte ÄFER ÄFER Vor kurzem ver P. SCH (SCH 2009) zwei Fundstellen von Dicyphus escalerae ünglich aus in Westfalen: Detmold und Hamminkeln in NRW. Die urspr der Sierra Nevada in Spanien beschriebene westmediterrane Art breitete sich in den letzten über Frankreich auch nach Deutschland aus. Der Erstfund stammt hier von Jahrzehnten SIMON (1995) aus Oppenheim in Rheinland-Pfalz. Aus diesem Bundesland sind mittlerweile weitere Funde, u.a. auch vom Oberrheingebiet bekannt geworden (HECKMANN & RIEGER 2001, ördlichen Westfalen stellen RIETSCHEL 2007). Die vorgenannten Fundmeldungen aus dem n ördlichsten Vorkommen dar. So ist es nic anscheinend die z.Z. n ht verwunderlich, dass jetzt in üdlicher gelegenen Rheinland die Art nachgewiesen werden konnte. Hier lag NRW auch im s ördlichste Nachweis anscheinend in Koblenz in Rheinland im Rheintal der bisher n -Pfalz (s. „H “ vom 27.05.2007 Abb. 2) (Foto von HORST OTTE aus dem Internet). ße Weichwanzenart lebt auf dem Großen Löwenmaul (Antirrhinum Die ca. 3,5 mm gro majus ährige, natürliche Vorkommen der Pflanze zumindest ), wobei offensichtlich mehrj bevorzugt werden. So konnte ich Tiere auch in Spanien an wild wachsenden Pflanzen in ßer Zahl beobachten und fangen (Ronda / Andalusien, 08.05.2005). gro öln bestätigt diese Angabe: Auf dem „Tag der Das vorliegende Vorkommen in K “ im Bonner Botanischen Garten konnte ich zunächst eine Wanze entsprechenden Artenvielfalt öwenmaul ügelige Aussehens auf einem ausgestellten L -Zweig beobachten; das schlanke langfl Tier konnte sich allerdings durch Flucht der Bestimmung entziehen. Durch freundliches *) öln Entgegenkommen von Herrn B. KITTLASS, dem Leiter von FINKENs Garten in K - Rodenkirchen konnte ich am 05.06.2010 am Herkunftsort dieser Pflanze nach weiteren Tieren ündig. Aus einer größeren Population konnten 3 kurzflügelige suchen und wurde auch sofort f D. escalerae Weibchen gefangen und als determiniert werden (Abb. 1). Bei den Wirtspflanzen „naturbelassene“ Exemplare, die seit mehreren Jahren im handelt es sich um relativ ächshaus überwintert wurden, im Sommer aber im Freien stehen. Gew öln ür Kinder im Vorschulalter, ist aber *) FINKENs Garten in K -Rodenkirchen ist ein Naturerlebnisgarten f ür alle anderen Interessenten und Bürger geöffnet. Auf dem 5 Hektar umfassenden Gelände werden auch f ür Kölner Bildungseinrichtungen Pflanzen kultiviert und Bienenstöcke, Streuobstwiese, speziell f önnen beobachten, entdecken, Feuchtbiotop usw. dienen dem praktischen Naturerfahren. Die Kinder k riechen, schmecken und tasten und auf diese Weise die Vielfalt der Natur und den Wandel der ökosoziale Einrichtung der Stadt Köln Jahreszeiten hautnah erleben. FINKENs Garten ist gleichzeitig eine ür nachhaltige Entwicklung" der Vereinten und von 2005 bis 2010 offizielles Dekadeprojekt "Bildung f äger des ersten und bisher einzigen Naturschutzwettbewerbes Nationen (UN). Er wurde 1998 Hauptpreistr änder. des Bundes und der L FINKENs Garten bietet aber auch unter dem Titel "Der Natur auf der Spur" ür Multiplikatoren an und ist Bestandteil der Lehrpläne entsprechender Fachschulen, Seminare f ät. überwiegend durch Sponsoren und Fachhochschulen und der Universit FINKENs Garten finanziert sich Partner. ügelige Exemplare fliegen auch sehr Die Tiere laufen extrem gut und schnell, langfl gerne. Daher ist im vorliegenden Fall nicht zu entscheiden, ob die Population evt. mit Zuchtpflanzen eingeschleppt wurden oder ob es sich um zugeflogene Tiere handelt. Die sich daraus ergebende Frage, ob es sich um Arealerweiterer oder um Neozoen im engeren Sinne (... Tiere, die sich nur durch Mithilfe des Menschen ausbreiten konnten ...) kann also wohl nicht ärt werden. gekl ändlich auch neu für die Wanzenfauna der Großstadt Köln. Die Art ist selbstverst

öln wird für sein Entgegenkommen und sein Interesse herzlich gedankt. Herrn B. KITTLASS, K

34 HETEROPTERON Heft 32 / 2010

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Anschrift des Autors: ät zu Köln, Dr. H.J. Hoffmann, c/o Zoologisches Institut, Biowissenschaftliches Zentrum der Universit ülpicher Str. 47 b, D ÖLN, e Z -50674 K -mail hj.hoffmann@uni-koeln.

ügeliges Weibchen von Dicyphus escalerae öln, 06.06.2010) (Foto. H.J. Abb. 1: Kurzfl (K HOFFMANN)

ügeliges Exemplar von Dicyphus escalerae Abb. 2: Zum Vergleich: Langfl (Koblenz, 27.05.2007; „ “, aus Internet) Foto HORST HOTTE HETEROPTERON Heft 32 / 2010 35

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89. ARNOLD, K., (im Druck): Fragmenta Heteroptera Neotropica VIII. Fauna costaricana V. (Insecta:

Hemiptera).-

Änderungen zum Adressenverzeichnis Mitteleuropäischer Heteropterologen

ÄBSCHÜTZTAL DIETZE, RINGO: Kaisitz 8, D-01665 K , e-mail [email protected] HOFFMANN, Dr. H.J.: c/o Zoologisches Institut, Biowissenschaftliches Zentrum der ät zu Köln, Zülpicher Str. 47 b, D ÖLN, e Universit -50674 K -mail hj.hoffmann@uni- koeln.de; z.Z. kein dienstl. Tel. Ö Ü KINKELE, J RG: Am Dill 2, D-48163 M NSTER KOTHE, TANJA: Tulpenweg 11, D-73061 EBERSBACH A.D. FILZ, e-mail ünchen) [email protected] (statt Zool. Staatssammlungen M ür Naturkunde Stuttgart, Präparation Entomologie, Rosenstein 1, Staatliches Museum f D-70191 STUTTGART, Tel. 0711 8936216, e-mail [email protected] STRAUSS, GERHARD: e-mail [email protected] ( .de fehlte in der offiziellen Liste!) WINKELMANN, HERBERT: Attendorner Weg 39 A, D-3507 BERLIN, e-mail [email protected] HETEROPTERON Heft 32 / 2010 37

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Wanzen im Ohnsorg-Theater in Hamburg

ÜRGEN HANS-J HOFFMANN

Das Volkstheater in Hamburg strotzte im Herbst 2009 zeitweise von Wanzen: ödie „ D.J. WERNER sah im Fernsehen eine Aufzeichnung der Kom DIE QUEEN VON ÜTTEL“ von QUEKENB KONRAD HANSEN, und wurde nicht nur mit Allgemeinheiten zu Wanzen, sondern auch mit richtigen lateinischen Artnamen und Details von Wanzen überrascht. Leider gibt es m.W. keinen käuflichen Mitschnitt der Sendung, wohl aber ührungen in div. anderen Vo ühnen zumindest in N Gelegenheiten, Auff lksb -Deutschland zu ältlich ist, konnte der Inhalt der Komödie nachgelesen werden. besuchen. Da das Textbuch erh Hier der Inhalt: „Queen von Quekenbüttel“ ist eine resolute, streitbare, steinreiche Witwe mit einem hohen Hermine, die ß an Krankenpflegerinnen. Unter ihren Launen hat auch ihre gutmütige Schwester Verschlei MARLENE, mit der ünfunddreissigjährigen Sohn, der sich gegen „Mutti“ nicht sehr sie zusammenlebt, zu leiden. HERMINE hat einen f ürdiges Ho ür ihren äne: Sie gut durchsetzen kann und ein merkw bby pflegt. F DETLEF hegt die Queen geheime Pl ürgermeister werden kann und verärgert damit nicht nur sponsert das halbe Dorf, damit der Bub B ANTJE, die ürgermeisterin. Es taucht der leibliche Vater von amtierende B DETLEF auf, der sich unter falschem Namen als „Heilkünstler“ ausgibt, um seine Jugendliebe ückzuerobern. Sohn HERMINE zur DETLEF interessiert das alles üchten herzlich wenig, er will in Ruhe seine Wanzen z und die neue Pflegerin DÖRTE samt ihrem attraktiven é näher kennenler „Familiendrama“ gut aus, denn sie hat ein paar Dekollet nen. Dank Tante MARLENE geht das äußerst unkonventionelle Rettungsaktionen in petto.

Aber uns sollten die Wanzen interessieren. Und so sieht das streckenweise im Text aus: D ämlich nachtaktiv, über Tag schlafen Die Scutelleridae von ETLEF wollen ihre Ruhe haben. Wanzen sind n sie. Im Zimmer von Detlef ist es daher dunkel, die Schildwanzen vertragen kein Licht. Er richtet gerade önen Stinkwanzen. Als es eigenartig riecht, einen neuen Schaukasten ein, mit wundersch weiss er, dass es Palomena prasina nicht von Knoblauch kommt sondern von , zu Deutsch 'Stinkwanzen'. Er kann auch nicht ßen, da die mit den anderen ansto Schildwanzen hypersensibel sind. Die brauchen Alkohol nur zu riechen, ür darf man auch nicht klopfen! Seine Scutelleridae erschrecken dann fallen sie in Ohnmacht. Und an seine T sich so sehr, dass sie zwei Tage unter schockbedingter Impotenz leiden. ödie, hier im Originaltext: Und dann folgt der delikate Teil der Kom ... Das hat DÖRTE nicht gewusst. Im Karton hat er Sichelwanzen, Nabis apterus. Die sieben hat er gestern aus Addis Abeba bekommen. DÖRTE: Darf ich mal sehn? (D schließt die Tür behutsam hinter sich und tritt mit D ans Fenster, um besseres Licht zu haben) ETLEF ÖRTE DETLEF: (reicht ihr die Lupe, während er selbst den Karton in der Hand behält) Bitte. Die Sichelwanzen üssel, der wie eine Sichel gebogen ist önnen Sie ihn sehen? haben ihren Namen von dem R - k DÖRTE: (guckt durch die Lupe) ür lange Fäden am Kopf? Ja. Und was haben sie da f DETLEF: örper. Dafür sind die Flügel Das nennen wir die Antennen, die sind fast so lang wie der ganze K ziemlich kurz. DÖRTE: Wanzen hab ich mir ganz anders vorgestellt, irgendwie ekliger. Wovon leben die? DETLEF: ütern. Die nehmen alles, Meistens saugen sie sich an Pflanzen fest, manchmal auch an Warmbl önnen. was sie kriegen k DÖRTE: Und was haben Sie mit den Sichelwanzen vor? DETLEF: Ich will ihr Paarungsverhalten erforschen. DÖRTE: Ach. Und wie geht das vor sich? Wie bei uns? DETLEF: (leicht verstört) Bei uns? DÖRTE: Bei uns Menschen, meine ich. DETLEF: über eine Wanzenfamilie in Nepal, wo Das ist ganz verschieden. Ich schreibe gerade eine Studie ännchen die Weibchen erst in eine Art Koma versetzen, bevor sie sie begatten. die M DÖRTE: Find ich gemein! DETLEF: Wieso? DÖRTE: Das Weibchen will doch auch was davon haben. DETLEF: ühle, Frau In der Natur geht es um Fortpflanzung, nicht um Lustgef HEUER. DÖRTE: önnen gern Sie k 'DÖRTE' zu mir sagen. - Wissen Sie das genau? DETLEF: (Nachdem sie einen längeren Blick Nein, hundertprozentig erwiesen ist das noch nicht. 40 HETEROPTERON Heft 32 / 2010

gewechselt haben, guckt D wieder durch die Lupe in den Karton) ÖRTE DÖRTE: Haben Sie nicht was von sieben gesagt? Ich sehe nur sechs. DETLEF: (schaut in den Karton) ünf, sechs. ächlich, eine muss sich Darf ich mal? Drei, vier, f Ja, tats ückt haben! (beginnt, die nähere Umgebung abzusuchen) verdr DÖRTE: (erstarrt in einer unnatürlichen Haltung) Herr JENSEN! DETLEF: Ja? DÖRTE: ücken! Schlagen Sie mir auf den R DETLEF: Warum? DÖRTE: Da hinten krabbelt was. DETLEF: Ja, aber wenn es die Sichelwanze ist - wissen Sie, was die gekostet hat? DÖRTE: (knöpft ihren Kittel auf und lässt ihn bis zu Dann fangen Sie sie um Himmelswillen wieder ein! den Hüften hinuntergleiten)

DETLEF: (sucht mit der Lupe ihren Rücken ab) Ich seh' nichts. DÖRTE: (deutet auf den unteren Teil ihres Rückens) Tiefer! HERMINE: DETLEF, was machst du da? DETLEF: Nabis apterus Ich suche den . HERMINE: (zu M ) ARLENE Was sucht er? MARLENE: Keine Ahnung, ich kann kein Latein HERMINE: ück, Fräulein Sie schrecken ja wohl vor nichts zur HEUER! DÖRTE: Ich - wieso? HERMINE: önnen Sie sich vor meinem Sohn entblößen, Sie schamlose Person! Wie k DÖRTE: (hat sich unterdessen wieder angekleidet) ählen Sie Ihrer Mutter, was passiert ist! Herr JENSEN, erz DETLEF: Nabis apterus (nimmt die Wanze vorsichtig vom Sofa auf) Da ist ja der ! Diese Sichelwanze hatte ückt, und äre ihr unter den Kittel gekrochen. sich verdr DÖRTE dachte, sie w HERMINE: ür entschuldigen, dass sie hier einen Soll ich mich vielleicht noch daf Striptease gemacht hat? Und was dein Krabbelzeug angeht, DETLEF, meinetwegen kannst du tote Insekten sammeln, soviel du ächste Mal, wenn hier was rumkrabbelt, hol willst, aber lebendige will ich nicht im Haus haben! Das n äger! ich den Kammerj DETLEF: Um das Paarungsverhalten zu erforschen, bin ich auf lebendige Wanzen angewiesen, Mutti. Tote kopulieren nicht mehr. äter kommt DETLEF ür's Frühstück? Die Sp aus seinem Zimmer und sucht ein bisschen Salat - f ür die ist es ühstückszeit. Dann pflückt er Disteln und Sichelwanzen sind eben erst aufgewacht, f Fr ögen. Brennnesseln, die sie auch m

ückes etwas Erfahrung mit den Wanzen oder er kannte Offenbar hatte der Autor des St – überzeugt. jemanden, der so etwas hatte wenn auch manches den Spezialisten nicht so ganz ück, vielleicht kann sich ja einmal eine Theatergruppe im 120 Min. dauert das St „ ÄISCHER “ etablieren und das Stück auf ARBEITSKREIS MITTELEUROP HETEROPTEROLOGEN ächsten Jahrestreffen aufführen ??? dem n

Literatur: üttel ödie. E 701 HANSEN, K. (O.J.): Die Queen von Quekenb . Kom - Weinheim/Bergstrasse, .

Anschrift des Autors: ät zu Köln, Dr. H.J. Hoffmann, c/o Zoologisches Institut, Biowissenschaftliches Zentrum der Universit ülpicher Str. 47 b, D ÖLN, e Z -50674 K -mail [email protected].