Oktober 2012

Kinderschutz ist im Internet und im TV notwendig Themen: Mit der Initiative sicher-online-gehen bieten Bund, Länder und Verbände und Klage gegen PC-Gebühr Unternehmen Hilfe an, um Kinder im Internet zu schützen. Dass nun auch einige abgelehnt 2 private TV-Sender dieser Initiative beigetreten sind, ist gut. Nur wenn die Novelle Wettbewerbsrecht 2 Anbieter von Inhalten mit im Boot sind, ist es möglich, Inhalte, die nur für Erwachsene geeignet sind, möglichst früh zu kennzeichnen und über ver.di: Urheber first 3 Jugendschutzprogramme Kinder davor zu bewahren, diese zu sehen. Wichtig und richtig ist auch, dass vor allem die Eltern dafür sensibilisiert werden, ihre Kinder CDU-Position zur Netz 4 im Internet nicht alleine zu lassen. Diesen Aspekt haben die Initiatoren erkannt und bieten praktische Unterstützung, um beispielsweise entsprechende BLM: Gutachten zu Sicherheitseinstellungen in Suchmaschinen vorzunehmen. Aufgaben 4

Zu hoffen ist auch, dass das Engagement der privat-kommerziellen Sender für MedienVielfaltsMonitor 5 den Jugendschutz im Internet auch auf ihr TV-Angebot abfärbt. Denn Kinder und EBU-Kritik an Syrien Jugendliche sollten auch im Fernsehen zum Beispiel davor geschützt werden, und Iran 6 vorgeführt oder lächerlich gemacht zu werden. Die Sensibilität hierfür war in der Vergangenheit bekanntlich nicht immer besonders ausgeprägt. Erinnert sei in Öffentlich-rechtliches diesem Zusammenhang an diverse Casting-Shows. Jugendangebot 6

Michael Sommer Berufung gegen App-Urteil 7

Nachhilfe für Seehofer 8

Private unterstützen „sicher-online-gehen“ 9

ver.di zu dapd 9

OBS-Studie „Hohle Idole“ 10

Otto-Brenner-Preis 2012 11

Medienlinks 13

Veranstaltungen 14

Impressum 16 Seite 2/16 Oktober 2012

Klage gegen PC-Rundfunkgebühr abgelehnt Das Bundesverfassungsgericht hat eine Verfassungsbeschwerde gegen die Rundfunkgebührenpficht für internetfähige PCs nicht zur Entscheidung angenommen. Zur Begründung führte das Gericht aus, die Gebührenpficht für internetfähige PCs sei nicht unverhältnismäßig und damit rechtmäßig. Das teilte das Gericht Anfang Oktober mit. SWR-Justitiar Hermann Eicher, in der ARD federführend für das Gebührenrecht zuständig, begrüßte die Entscheidung. Nach seiner Auffassung komme ihr mit Blick auf den neuen Rundfunkbeitrag auch eine grundsätzliche Bedeutung zu:

„Das Bundesverfassungsgericht betont in diesem Beschluss die Sicherstellung der Funktionsfähigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks als herausragendes Rechtsgut. Verschlüsselungsmodelle, die von Kritikern des neuen Rundfunkbeitrags immer wieder als Alternative zur Beitragspficht ins Spiel gebracht werden, erteilt das Bundesverfassungsgericht eine klare Absage und erklärt sie für nicht vereinbar mit dem Grundversorgungsauftrag des öffentlich- rechtlichen Rundfunks“, so Eicher. Dieser Beschluss bestätige den konsequenten Weg des Gesetzgebers, die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zeitgemäß fortzuentwickeln. Er enthalte auch für die vor dem bayerischen Verfassungsgerichtshof anhängige Klage gegen den neuen Rundfunkbeitrag wertvolle weitere Hinweise.

Kritik und Lob für Novelle des Wettbewerbsrechts „Die Lockerung der strengen kartellrechtlichen Vorgaben im Pressebereich gefährdet die publizistische Vielfalt in Deutschland“, kritisierte Frank Werneke, stellvertretender Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Mitte Oktober die vom Deutschen Bundestag beschlossene Änderung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen. „Es ist skandalös, dass die Regierung offensichtlich dem Drängen der Verleger ohne Not nachgegeben und deren Forderungen nach vereinfachten Pressefusionen übernommen hat – obwohl nachweislich kein Änderungsbedarf besteht“, so Werneke weiter. Damit schaffe sie Regelungen, ohne die Konsequenzen für die publizistische Vielfalt in Deutschland absehen zu können. Gleichzeitig begrüßte er die Fixierung der bestehenden Regelung zum Presse-Grosso. „Dieser ist eine wichtige Säule in unserer publizistischen Landschaft und für die Pressevielfalt unerlässlich.“ Auch der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die beschlossene Änderung des Gesetzes als „in der Tendenz schädlich für die Medienvielfalt in Deutschland“ kritisiert. Der Vorsitzende Michael Konken zeigte sich enttäuscht darüber, dass Seite 3/16 Oktober 2012

das Parlament berechtigte Bedenken gegen vereinfachte Verlagsfusionen außen vor gelassen habe.

Die Sicherung des Presse-Grosso-Systems durch die 8. Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) hat auch der medienpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Martin Dörmann begrüßt. Die Möglichkeit von Branchenvereinbarungen bleibe erhalten. Dies sei insbesondere im Interesse kleiner und mittlerer Verlage, weil hierdurch verhindert werde, dass größere Verlage bessere Konditionen aushandeln können. Das bisherige solidarische Vertriebssystem habe sich bewährt und gewährleiste eine diskriminierungsfreie und fächendeckende Vertriebsstruktur mit einem Vollsortiment an Zeitungen und Zeitschriften.

Die Lockerungen beim Pressefusionsrecht seien in weiten Teilen vertretbar, so Dörmann. Bevor ein Zeitungstitel aus wirtschaftlichen Gründen ganz verschwinde, sei es besser, durch eine Fusion die wirtschaftliche Tragfähigkeit zu erhöhen. Insofern sei die Erleichterung von Sanierungsfusionen in engen Grenzen sinnvoll. Die Erhöhung der Aufgreifschwellen hätten sowohl das Bundeskartellamt als auch die Monopolkommission in der öffentlichen Anhörung des Wirtschaftsausschusses als wettbewerbspolitisch noch vertretbar angesehen. Zugleich hätten sie aber auch angemerkt, dass damit eine „rote Linie“ erreicht sei. Insofern sehe die SPD die nun vorgenommene Änderung hinsichtlich der Bagatellanschlussklausel skeptisch. Die SPD kritisiere aber, dass die Regierungskoalition neben wettbewerbsrechtlichen Regelungen weitergehende Maßnahmen zur Sicherung von Medienvielfalt und von Qualität im Journalismus verweigert. „Medienpolitisch springt die Union zu kurz“, so Dörmann.

ver.di: Urheber first Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat ein Positionspapier zur Positionspapier unter: aktuellen Urheberrechtsdebatte unter dem Titel „Urheber first“ vorgelegt. Die http://tinyurl.com/8pz9lbh Gewerkschaft beziehe damit „eine klare, handlungsorientierte Position in der aktuellen und zum Teil hitzig geführten Debatte um den Stellenwert des Urheberrecht“, heißt es in einer Mitteilung. Der Bundesvorstand habe die Positionen in seiner Sitzung Ende September beschlossen. Das Ziel sei, die Urheberrechte durchzusetzen, um eine ökonomisch tragfähige Existenz von professionellen Werkschaffenden zu erhalten. Das Positionspapier thematisiert folgende Punkte: Auch in der Kreativwirtschaft besteht der Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit. Wer Urheberrechte verletzt oder Verletzungen wissentlich zulässt, muss dafür die Verantwortung übernehmen. Nur faire Verwerter verdienen ein Leistungsschutzrecht. Faire Finanzierungsmodelle müssen angestrebt, Verbraucherinnen und Verbrauchern Sicherheit gegeben werden. Altes dürfe nicht gegen Neues ausgespielt werden. Seite 4/16 Oktober 2012

CDU-Positionen zur Netzpolitik Der Medienpolitische Expertenkreis und der Arbeitskreis Netzpolitik der CDU Positionspapier unter: haben sich zu den Themen Netzneutralität, Urheberrecht, Datenschutz und http://tinyurl.com/9butk9y unterschiedliche Regulierungsdichte positioniert. In einem gemeinsamen Beschluss sprechen sich die Medien- und Netzpolitiker der Partei unter anderem für Vertragsfreiheit im Urheberrecht aus. Zugleich fordern sie die Anbieter auf, neue Modelle für die Portabilität gekaufter Inhalte und für die Privatkopie zu entwickeln. Eine Kulturfatrate wird als „Bevormundung für den Nutzer“ abgelehnt. Um Urheberrechtsverstöße besser ahnden zu können, soll eine Speicherung der IP-Adresse für sieben Tage für alle Zugangs-Provider in Deutschland verpfichtend sein. Auch bei Verstößen gegen die Netzneutralität soll schnell und konsequent gehandelt werden. Eine willkürliche Verschlechterung von Diensten, eine ungerechtfertigte Behinderung oder Verlangsamung des Datenverkehrs in den Netzen gelte es mithilfe der aktuellen Novelle des Telekommunikationsgesetzes zu verhindern. Die Vorsitzenden der beiden Kreise, Franz Josef Jung und Michael Kretschmer, kündigten eine weitere enge Abstimmung der beiden Arbeitskreise an: „Medien- und Netzpolitik ergänzen sich gegenseitig und bereichern einander. Wir müssen hier Kompetenzen noch stärker bündeln“, erklärte Jung. Kretschmer meinte: „Wichtig sei zudem, die medien- und netzpolitischen Themen auf europäischer Ebene voranzutreiben.“

BLM: Rechtsgutachten zu Aufgaben Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat ein Gutachten des Gutachten unter: Rundfunkrechtlers Professor Herbert Bethge zu den rechtlichen Grundlagen ihrer http://tinyurl.com/92d8a6t Aufgaben vorgelegt. Mit dem Thema befasst sich zur Zeit der Gesetzgeber im http://tinyurl.com/9vsn88a Rahmen der Novellierung des Bayerischen Mediengesetzes. Der Gutachter stellt fest, dass der bisherige gesetzliche Aufgabenkatalog mit der Bayerischen Verfassung in Einklang steht. Das gilt auch für die Möglichkeit der BLM, zusätzliche Aufgaben im Rahmen ihrer öffentlichen Zweckbindung zu definieren. „Der Medienrat konsolidiert die Kompetenzgerechtigkeit und die Richtigkeitsgewähr der Aufgabenerfüllung durch die BLM“, so der Gutachter. Anfang des Jahres hatte der Verband Bayerischer Lokalfunk (VBL) ein Gutachten vorgelegt, in dem das Engagement der BLM in mehreren Geschäftsfeldern kritisiert wurde. Seite 5/16 Oktober 2012

MedienVielfaltsMonitor zeigt Meinungsmacht

Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat einen Mehr Infos unter: MedienVielfaltsMonitor entwickelt, der ab sofort regelmäßig auf der Website der www.blm.de BLM abrufbar ist. Der MedienVielfaltsMonitor zeigt das Gewicht der Medien und der Anbieter im Meinungsmarkt auf. Er basiert im Wesentlichen auf den stetig durchgeführten und im Markt anerkannten Reichweitenstudien unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft Media Analyse (ag.ma) sowie einer empirischen Studie zum Meinungsbildungsgewicht der Mediengattungen von TNS Infratest im Auftrag der Landeszentrale.

Der Meinungsmarkt in Deutschland wird demnach geprägt von fünf Medienkonzernen, auf die rund zwei Drittel der Anteile im Meinungsmarkt entfallen. Dabei haben die ARD mit einem Anteil von 22,2 Prozent, Bertelsmann mit 14,2 Prozent, ProSiebenSat.1 mit 8,9 Prozent, Axel Springer Verlag mit 8,4 Prozent und das ZDF mit 7,5 Prozent die größten Anteile. Auf zehn weitere Medienunternehmen, die jeweils mindestens einen Anteil von 1 Prozent haben, entfällt ein Marktanteil von zusammen 17 Prozent. „Die aktuellen Daten im MedienVielfaltsMonitor zeigen, dass die Medienlandschaft in Deutschland noch von relativ hoher Vielfalt gekennzeichnet ist“, so BLM-Präsident Siegfried Schneider. Der MedienVielfaltsMonitor verschaffe der Politik, den Anbietern und Nutzern sowie der gesamten Gesellschaft Transparenz über das Meinungsbildungsgewicht der Medienangebote und der einzelnen Medienkonzerne. Die Basisdaten des MedienVielfaltsMonitors werden stetig aktualisiert und können der Gesellschaft einen aktualitätsbezogenen und regelmäßigen Bericht über die Vielfalt des Medienangebots liefern sowie mögliche Risiken für die Meinungsvielfalt durch eine zu starke Meinungsmacht einzelner Konzerne stets aktuell aufzeigen.

BLM-Präsident Schneider regte an, den MedienVielfaltsMonitor als sachgerechte Basis für die Messung und Regelung von Medienkonzentration zu nutzen sowie eine medienpolitische Diskussion über die Grenzen von Meinungsmacht der Medienkonzerne zu führen. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten der ARD erzielen nach den aktuellen Daten einen Marktanteil von 22,2 Prozent. Dieser Wert ist zwar grundsätzlich akzeptabel, da die Meinungsvielfalt der öffentlich-rechtlichen Angebote durch binnenplurale Kontrolle gesichert ist. „Gleichwohl stellt sich aber auch bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten die Frage, welches Maß an Meinungsgewicht Politik und Gesellschaft ihm zubilligen soll“, so Schneider. Um eine breite gesellschaftliche Akzeptanz für den MedienVielfaltsMonitor zu erzielen, wird die BLM die methodischen Erhebungsgrundlagen einem Evaluationsprozess unterziehen. Seite 6/16 Oktober 2012

EBU kritisiert Syrien und Iran Die Europäische Rundfunkunion (EBU) hat die Behinderung internationaler Nachrichtenprogramme durch Syrien und den Iran kritisiert. Der europäische Satellitenbetreiber Eutelsat habe diese festgestellt. Die Signalstörungen beträfen die BBC, France 24, die Deutsche Welle und Voice of America. EBU-Direktorin Ingrid Deltenre sagte: „Der Zugang zu Informationen ist ein universelles menschliches Recht und ein essentieller Bestandteil von Demokratie. Dies ist ein Angriff auf die Medienfreiheit.“ Die EBU sieht einen Zusammenhang zu der jüngst von Eutelsat und dem britischen Unternehmen Arqiva durchgeführten Abschaltung von 19 staatlichen iranischen Programmen. Damit waren die Unternehmen EU-Sanktionen gegen den Iran nachgekommen.

Gremien fordern öffentlich-rechtliches Jugendangebot Die Digitalstrategie der ARD und die damit verbundene Programmphilosophie hält der ARD-Programmbeirat für erneuerungsbedürftig. Auf seiner Sitzung Mitte Oktober in Baden-Baden ermunterte das Gremium die ARD-Spitze, die Ressourcen zu bündeln, um ein trimediales Jugendangebot aus der Taufe zu heben. Im Zuge der Digitalisierung habe sich das Medienverhalten der 14- bis 29-Jährigen einschneidend verändert. Dem müsse die ARD Rechnung tragen. Der ARD-Programmbeirat, der u.a. die Intendantinnen und Intendanten der ARD in Programmfragen berät, sprach sich dafür aus, die programmliche Kompetenz der ARD-Digitalkanäle EinsPlus und einsfestival zu konzentrieren, um ein attraktives und innovatives Jugendprogramm auszubauen. Hierbei sollten auch alle weiteren jugendaffinen ARD-Angebote einbezogen werden. „Die bisherigen Ansätze sind vielversprechend, jetzt kommt es aber darauf an, das effektivste Ergebnis zu erzielen, um die jungen Zuschauerschichten zu erreichen", sagte die Vorsitzende Petra Zellhuber-Vogel.

Auch Mitglieder des RBB-Rundfunkrates äußerten sich ähnlich. Die Zersplitterung der Jugendangebote in der ARD müsse endlich überwunden werden, damit Youtube und ZDF-Neo nicht Oberwasser bekämen, meinten Markus Weber, für die Landesjugendringe von Berlin und Brandenburg und Dieter Pienkny, für den DGB im Rundfunkrat. Die Digitalstrategie der ARD habe sich überlebt, jetzt gelte es, Ressourcen und Finanzmittel zu bündeln für ein attraktives und innovatives Seite 7/16 Oktober 2012

trimediales Jugendangebot. Der Jugendkanal müsse auf die ARD-Agenda. Die Mediennutzung Jüngerer habe sich nachhaltig verändert, das öffentlich- rechtliche Fernsehsystem sei nicht zwangsläufig das Angebot, das die Jugend bevorzuge. Daraus müsse die ARD endlich ihre Lehren ziehen und ihre durchaus inspirierenden Angebote aus EinsPlus und EinsFestival bündeln. So ließen sich ohne weiteres 15 Mio. Euro zusammentragen, um anregende Programmformate zu entwickeln. Die Lücke zwischen Kika, bis 14 Jahren, und den ARD-Angeboten für ein „reiferes TV-Publikum“ müsse mit der neuen Welle endlich geschlossen werden. Dabei dürfe auch auf Standortegoismen keine Rücksicht genommen werden. Die programmliche Kompetenz unter Einbeziehung auch der Dritten Programme liege bei der ARD. Mit diesem Pfund gelte es zu wuchern, so die beiden Rundfunkräte. Sie appellierten an die „ARD-Oberen“ sowie die Rundfunkräte, jetzt die Weichen zu stellen, damit aus verlorenem Terrain nicht eine für die ARD „verlorene Generation“ werde.

Sowohl ZDF-Intendant Thomas Bellut als auch die ARD-Vorsitzende Monika Piel und BR-Intendant Ulrich Wilhelm hatten Mitte Oktober Bereitschaft zu Gesprächen über ein solches Projekt signalisiert.

Berufung gegen Urteil zur Tagesschau-App ARD und NDR haben Berufung gegen die Entscheidung des Landgerichts Köln vom 27. September 2012 zur Tagesschau-App eingelegt. Darüber hat NDR Intendant Lutz Marmor den NDR Rundfunkrat Ende Oktober informiert. „Wir setzen weiter auf den Dialog mit der Verlagsseite. Parallel dazu lassen wir das Urteil durch das Oberlandesgericht Köln überprüfen“, so Marmor. „Nach unserer Auffassung hat die Wettbewerbskammer bei ihrer Definition des Begriffs der Presseähnlichkeit verfassungs- und rundfunkrechtliche Vorgaben nicht ausreichend berücksichtigt.“ Uwe Grund, Vorsitzender des NDR Rundfunkrats meinte: „Die Tagesschau-App ist ein Teil von tagesschau.de und bewegt sich damit im Kernbereich des öffentlich-rechtlichen Informationsauftrags. Deshalb hält der NDR Rundfunkrat den Berufungsantrag für richtig, unterstützt aber zugleich das Bemühen, im Rahmen von Gesprächen zu einer außergerichtlichen Einigung zu kommen. Mit dem Urteil des Landgerichts Köln war der ARD und dem für tagesschau.de federführenden NDR untersagt worden, das mit der Tagesschau-App abrufbare Telemedienangebot vom 15. Juni 2011 zu verbreiten. Damit gaben die Kölner Richter einer Klage verschiedener Verlage (u. a. Springer, WAZ, FAZ und Süddeutscher Verlag) statt. Diese hatten zunächst beantragt, die Tagesschau-App insgesamt zu verbieten, soweit sie nicht eine hörfunk- und/oder fernsehähnliche Gestaltung aufweise. Nach entsprechenden Hinweisen des Gerichts auf die Unzulässigkeit einer solchen Klage war der Antrag auf das konkrete Angebot vom 15. Juni 2011 reduziert worden. Seite 8/16 Oktober 2012

ver.di empfiehlt Seehofer Nachhilfe zu Pressefreiheit „Horst Seehofer hat offenbar das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem mit seiner festgeschriebenen Staatsferne nicht verstanden. Das ist für ein Verwaltungsratsmitglied des ZDF außerordentlich bedenklich. Seehofer sollte unbedingt Nachhilfeunterricht nehmen, um seine Funktion in diesem Aufsichtsgremium künftig verantwortungsvoll ausfüllen zu können“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Frank Werneke angesichts der offenbar versuchten Einfussnahme des Pressesprechers der CSU auf die Programmgestaltung der Nachrichtenprogramme des ZDF. Er erwarte von Horst Seehofer selber ein klares Bekenntnis zur Pressefreiheit und zur Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, das über die für ihn typischen Sonntagsreden hinaus gehe.

Die Kolleginnen und Kollegen beim ZDF stünden gerne bereit, mit Seehofer den Rundfunkstaatsvertrag und seine Implikationen hinsichtlich der Trennung von Staat und Freiheit in der Berichterstattung zu diskutieren. Sie seien sich ihrer Rolle sicher gewesen und hätten trotz einer offenbar ausgesprochenen Drohung seitens des Seehofer-Sprechers an ihrem Auftrag fest gehalten: „Die heute- Redaktion hat journalistische Unabhängigkeit und persönliche Souveränität an den Tag gelegt. Dafür gebührt ihr Respekt“, unterstrich Werneke. Die Haltung der Redaktion zeige aber auch, wie wichtig stabile Beschäftigungsverhältnisse im Bereich des öffentlich-rechtlichen Rundfunks seien: „Ordentlich bezahlte und sichere Jobs sind die beste Voraussetzung für den Erhalt journalistischer Unabhängigkeit. Das sollten all die, die prekäre Beschäftigungsverhältnisse im öffentlich-rechtlichen Bereich ausweiten wollen, endlich begreifen.“

Auch der Deutsche Journalisten Verband (DJV) kritisierte den Vorgang. „Es ist nicht zulässig, wenn Vertreter der Politik die Medien für ihre Zwecke zu instrumentalisieren versuchen.“ Er forderte die Journalistinnen und Journalisten aller Medien auf, vor allem in Wahlkampfzeiten besonders wachsam gegenüber allen Versuchen der Einfussnahme zu sein. ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut kommentierte den Anruf des CSU-Sprechers Hans Michael Strepp in der „heute“- Redaktion so: „Die Intention des Anrufs war eindeutig. Entscheidend für das ZDF ist, dass sich die Redaktion im Sinne der journalistischen Unabhängigkeit verhalten hat. Das ZDF lässt keine politische Einfussnahme auf seine Sendungen zu. Wir werden den Vorgang im für die Chefredaktion zuständigen Ausschuss des Fernsehrats behandeln.“ Seite 9/16 Oktober 2012

Privat-TV unterstützt Initiative sicher-online-gehen Zahlreiche Fernsehprogramme und Video-on-Demand-Portale des privaten Der Verband Privater Rundfunk Rundfunks strahlen den TV-Spot der Initiative „sicher online gehen - und Telemedien (VPRT) gehört Kinderschutz im Internet“. Damit erhält die im Juli dieses Jahres von Bund, zu den Erstunterzeichnern der Ländern und der Wirtschaft gestartete Initiative weiter Rückenwind. Der Spot soll Charta „sicher online gehen – vor allem Eltern und Erziehende auf das Portal „www.sicher-online-gehen.de“ Kinderschutz im Internet“. Mit aufmerksam machen. Das Portal zeigt Möglichkeiten, Kindern einen sicheren Unterzeichnung der Charta ha- Surfraum einzurichten – mit einer Kombination aus kindgerechten Online- ben sich im Juli 2012 über 30 Angeboten, sicheren Einstellungen und Jugendschutzprogrammen. „Den Weg in Partner aus Bund, Ländern, der einen sicheren Surfraum für Kinder können wir nur gemeinsam mit den Eltern Wirtschaft sowie des Kinder- gehen“, sagte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und Jugendschutzes zum akti- ven Kinderschutz im Internet Kristina Schröder. „Deshalb ist es wichtig, dass alle Eltern die Möglichkeiten verpfichtet. Ihre Beiträge rei- kennen, mit denen sie ihre Kinder bei den ersten Schritten im Netz begleiten chen vom Engagement beim können. Alle Partner der Initiative stehen gemeinsam dafür ein, möglichst viele Aufbau eines vielfältigen Net- Familien zu informieren. Unser TV-Spot und die Sendezeit, die die neuen Partner zes für Kinder, über Elterninfor- aus dem privaten Rundfunk zur Verfügung stellen, sind dazu ein ganz mation bis hin zur Weiterent- entscheidender Beitrag.“ wicklung und Verbreitung von Jugendschutzprogrammen. „Wir freuen uns darüber, dass sich auch der Private Rundfunk so aktiv an Mehr Infos unter: unserem gemeinsamen Ziel des Jugendmedienschutzes beteiligt“, www.sicher-online-gehen.de kommentierten die Ministerpräsidenten Beck und Tillich für die Rundfunkkommission der Länder. „Es ist wichtig, dass auch die Wirtschaft ihrer Verantwortung für den Jugendschutz in unserer medialen Gesellschaft gerecht wird.“ Jürgen Doetz, Präsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) erklärte: „Dass die betroffenen privaten Fernsehsender umfangreiche Medialeistungen für die Ausstrahlung des 'sicher online gehen'-TV-Spots bereitstellen, ist ein weiterer Beleg für das aktive Jugendschutzengagement des privaten Rundfunks.“

ver.di: Kompetenz der dapd-Beschäftigten nutzen Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat an die Gesellschafter und den Insolvenzverwalter der Nachrichtenagentur dapd appelliert, im anstehenden Insolvenzverfahren so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten und für einen Neustart die Kompetenz der Beschäftigten zu nutzen. „Die Konkurrenz der Seite 10/16 Oktober 2012

Nachrichtenagenturen in Deutschland sucht weltweit ihresgleichen. Es kommt jetzt darauf an, dass dapd die vor ihr liegende Zeit der Restrukturierung nutzt, sich auf ein Kerngeschäft zu konzentrieren und insbesondere den Beschäftigten eine Zukunft in einer gut aufgestellten Agentur zu eröffnen“, sagte Cornelia Haß, Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Journalistinnen- und Journalistenunion (dju) in ver.di. Manche Agenturen haben sich mit Spezialangeboten erfolgreiche Nischen geschaffen. Andere Agenturen bieten die ganze thematische Bandbreite und darüber hinaus maßgeschneiderte Angebotspakete nach Kundenwünschen. Für beide Modelle gelte aber, dass guter Journalismus auf Dauer nicht zum Billigtarif zu haben sei, betonte Haß: „Gerade mit Blick auf die Glaubwürdigkeit des Agenturjournalismus müssen Bezahlung und Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und die freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stimmen. Gleichzeitig müssen auch die Agentur-Kunden wissen, dass gute Inhalte ihren Preis haben.“ Agenturvielfalt liege im Interesse der Kunden sowie der Mediennutzerinnen und -nutzer.

Deshalb müssten nicht nur die Verlage, sondern auch staatliche und öffentlich- rechtliche Einrichtungen bereit sein, angemessene Preise für qualitativ- hochwertige journalistische Inhalte zu bezahlen. Insolvenzverwalter und Geschäftsführung müssten sich die erforderliche Zeit nehmen, ein qualitativ hochwertiges Angebot zu entwickeln – möglichst gemeinsam mit den Beschäftigten, von denen viele über hervorragendes Wissen über die erfolgreiche Arbeit von Nachrichtenagenturen verfügen. „Dann hat auch dapd eine Chance auf dem deutschen Markt,“ so Haß. Sie kündigte an, die Beschäftigten in diesem Prozess zu unterstützen: „Die Kolleginnen und Kollegen sind noch von den Fusionsprozessen der vergangenen Jahre verunsichert. Viele haben die Agentur verlassen, weil die Bedingungen sich drastisch verschlechtert haben. Die Fluktuation ist hoch, der Druck auch.“ Alles das wirke sich nicht positiv auf die Arbeit einer Nachrichtenagentur aus.

OBS-Studie „Hohle Idole“ Weder die TV-Figur Daniela Katzenberger noch die Casting-Shows mit ihren Bernd Gäbler: „Hohle Idole – autoritären Protagonisten Dieter Bohlen und Heidi Klum bieten Modelle für das Was Bohlen, Klum und Einüben gesellschaftlich wichtiger Fähigkeiten und Verhaltensweisen“. So lautet Katzenberger so erfolgreich macht“. Eine Studie der Otto das Resümee der neuen Studie „Hohle Idole“ von Bernd Gäbler, die bei der Otto Brenner Stiftung, OBS- Brenner Stiftung erschienen ist. „Knie nieder!“ In der RTL-Casting-Show Arbeitsheft 72, 124 Seiten, „Deutschland sucht den Superstar“ hat der 58-jährige „Pop-Titan“ Dieter Bohlen Frankfurt/Main 2012. diesen Befehl tatsächlich der 16-jährigen Kandidatin Katja erteilt, als diese um www.otto-brenner-stiftung.de Seite 11/16 Oktober 2012

ihr Weiterkommen bettelte. Unter dem strengen Regiment von Heidi Klum müssen die jungen Kandidatinnen von „Germany's next Topmodel“ (Pro Sieben) sich schon mal einen Tintenfisch auf den Kopf setzen oder sich mit Salatsauce übergießen lassen. Diese Shows präsentieren sich als harte Prüfungen zur Vorbereitung auf die Welt „da draußen“, sind aber vor allem erstaunlich autoritär, willkürlich und erziehen zu Konformität und Gehorsam. Parallel dazu führt die superblonde Daniela Katzenberger in „Natürlich blond“ (Vox) vor, dass man nichts können muss, um durch das Fernsehen berühmt zu werden.

Erstmals werden die Sendungen von Bohlen, Klum und Katzenberger in einer vergleichenden Studie kritisch durchleuchtet, detailliert analysiert und beschrieben. Es wird untersucht, wie sie funktionieren und warum sie so viele Jugendliche vor den Fernseher locken. Autor Gäbler verdichtet seine Ergebnisse zu Empfehlungen, die sich nicht nur an Programmmacher und Medienkritiker wenden, sondern sich auch für die schulische und politische Bildungsarbeit eignen. Interviews und Tabellen (Zuschauerzahlen, Quoten, Uberblick zu Casting- Shows, ökonomische Daten) runden die Untersuchung ab, die sich auch als informatives Nachschlagewerk nutzen lässt. Bohlen, Klum und Katzenberger werden als Ikonen einer neuen „Ökonomie der Aufmerksamkeit“ vorgestellt, die allgemeine Tendenzen des Unterhaltungsfernsehens verkörpern. Während diese Fernsehformate spielerisch Ratschläge für ein erfolgreiches Leben zu geben scheinen, vermitteln sie direkt oder indirekt Normen, Werte und Haltungen, die tief in den Alltag besonders von Jugendlichen wirken. Bohlen, Klum und Katzenberger treffen zielgenau auf die soziale Unsicherheit jugendlicher Zuschauer. Das heimliche Curriculum stimmt nachdenklich: Was zählt, sind Äußerlichkeiten. Selbstvermarktung und Design treten an die Stelle von Substanz, Kompetenz und Qualifikation.

Im Vorwort zur Studie heißt es, „Hohle Idole“ könne eine Diskussionsgrundlage sein für all jene, die Themen, Trends und Tendenzen des Unterhaltungsfernsehens kritisch auf den Prüfstand stellen. Zugleich versteht die Stiftung die Untersuchung als Aufforderung an die öffentlich-rechtlichen Sender, diese Formate nicht zu adaptieren oder mit „sanfter Nachahmung“ in den Quotenwettkampf zu ziehen.

Otto Brenner Preis 2012 für kritischen Journalismus Den mit 10.000 Euro dotierten 1. Preis der Otto Brenner Stiftung erhält 2012 Mehr Infos zum Preis: Andreas Müller (Stuttgarter Zeitung). Der Autor wird für seine Berichterstattung www.otto-brenner-stiftung.de über den Aktien-Rückkauf des Energieversorgers EnBW durch die baden- württembergische Regierung unter dem früheren Ministerpräsidenten Stefan Mappus ausgezeichnet. Müllers Arbeit, die die nur sehr schleppend und zäh in Seite 12/16 Oktober 2012

Gang gekommene Aufarbeitung durch einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss, den Rechnungshof und die Staatsanwaltschaft „maßgeblich vorangetrieben hat“, ist nach Auffassung der Jury beispielhaft für einen kritischen Journalismus „wie ihn die Demokratie zum Atmen braucht“. Der 2. Preis (5.000 Euro) geht 2012 an Wilfried Huismann. Er hat bei seinen Dreharbeiten für den Film „Der Pakt mit dem Panda“ (WDR) hinter die Öko- Fassade des WWF geschaut - und, so die Jury, „einen beeindruckenden Einblick in die komplizierte und undurchsichtige Arbeit der mächtigsten Naturschutzorganisation der Welt“ gegeben. Der Film ist nach Einschätzung der Jury „ein starkes Stück Journalismus“. Mit dem 3. Preis (Preisgeld 3.000 Euro) werden Stefan Koldehoff und Tobias Timm ausgezeichnet. In ihrer minutiösen Langzeitrecherche analysieren sie die Abgründe des von Gier und Skrupellosigkeit getriebenen Kunstmarktes. „Falsche Bilder – Echtes Geld“ heißt ihr prämiertes Buch. Nach Auffassung der Jury kratzen die Autoren nicht nur am Lack der Fälscher. Ihr Blick hinter den schönen Schein eines Milliardenmarktes, mit Gewinnmargen wie im Drogen- und Waffenhandel, sei ein „Glanzstück des deutschen Recherche-Journalismus“.

Gewinner des „Spezial“-Preises sind Hauke Wendler und Carsten Rau. Ihr Film „Wadim“ arbeitet nach Auffassung der Jury erstklassig auf, wie ein junger, aus Lettland stammender Asylbewerber in den Selbstmord getrieben wurde. Den Dokumentarfilm zeichne eine außergewöhnliche Bildsprache aus: Bilder, die nach Einschätzung der Jury keinen Kommentar, keinen Betroffenheitskitsch brauchen. „Deren Präzision und nüchterne Schönheit“ überzeugten die Jury, weil sie alles über misslungene Ausländerpolitik sagen. Der „Spezial“-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Den Newcomerpreis, dotiert mit 2.000 Euro, erhält Anne Lena Mösken, Berliner Zeitung. Die Autorin schildert in „Ihr Kampf“ die politische Lebensgeschichte einer Frau, die sich von einer jungen Antifaschistin zu einer Rechtsextremistin entwickelt hat. Nach Auffassung der Jury tut sie das „neugierig und mit behutsamer Eindringlichkeit“. Anne Lena Mösken wird ausgezeichnet, weil ihr Beitrag „kluge Aufklärung mit journalistischen Mitteln“ leistet.

Im Rahmen des Wettbewerbs zeichnet die OBS auch innovative und wegweisende Medienprojekte aus. 2012 geht der „Medienprojektpreis“, dotiert mit 2.000 Euro, an Toralf Staud und Nick Reimer für ihren „Klima- Lügendetektor“. Die Jury zeichne ein Medienprojekt aus, „das vorbildlich den Nutzen von kritischem Journalismus demonstriert“. In Kooperation mit „Netzwerk Recherche“ werden von der Otto Brenner Stiftung zusätzliche, mit jeweils 5.000 Euro dotierte, Recherche-Stipendien vergeben. Mit den Stipendien soll die Möglichkeit gegeben werden, frei von ökonomischen Zwängen und mit professioneller Begleitung von erfahrenen „Mentoren“ Projektthemen zu recherchieren. 2012 hat die Jury drei Stipendien vergeben. Um den Erfolg der investigativen Recherche nicht zu gefährden, wird ein Stipendium erst nach Seite 13/16 Oktober 2012

Abschluss der Arbeit öffentlich gemacht. Ein zweites Recherche-Stipendium untersucht Arbeitsbedingungen und Unternehmensstrategien der deutschen Windkraft- und Solarindustrie (Jörn Boewe, Johannes Schulten). Mit dem dritten Stipendium wird ein Blick hinter die Kulissen der Katholischen Kirche gewagt und u.a. danach gefragt, warum sie die gemäßigten Christen verliert, aber immer mehr extremistische Anhänger gewinnt (Christina Rietz).

Medienlinks

„Was mit Medien“ bei DRadio Wissen Daniel Fiene und Sebastian Pähler vom Online-Medienmagazin „Was mit DRadio Wissen ist unter Medien“ sind jetzt auch im Programm von DRadio Wissen zu hören. Das wissen.dradio.de, DAB+ sowie Moderatoren-Duo berichtet einmal wöchentlich im Auftrag des über Kabel und Satellit digital Wissensprogramms im Deutschlandradio über die Welt der analogen und zu empfangen. Die Inhalte gibt digitalen Medien. Jeden Donnerstag ab 18 Uhr präsentieren sie live ein es auch auf der Webseite zum eineinhalbstündiges Magazin-Format mit Reportagen, Beiträgen, Interviews und zeitversetzten Abruf. Hintergrundgesprächen zu aktuellen und zukünftigen Medienthemen im Rahmen der Sendung „Redaktionskonferenz“. „Schon bisher zeigten die beiden sich in ihrem Medienmagazin ,Was mit Medien' unkonventionell, kritisch und unterhaltsam und bieten jede Menge Medienwissen hörernah aufbereitet. Das Magazin ist damit eine echte Bereicherung unseres Programms und passt darüber hinaus ideal zu unserem Anspruch, neue Wege für das Radio von morgen testen zu wollen“, erklärte DRadio Wissen-Chef Ralf Müller-Schmid. Wie für das gesamte Programm von DRadio Wissen spiele auch für das neue Medienmagazin des Senders das Internet eine wichtige Rolle: Ziel sei es, das klassische Hören und die interaktive Radionutzung miteinander zu verbinden. Die „Redaktionskonferenz“ verfolge dazu mit „Was mit Medien“ ein crossmediales Konzept mit starker Online- und Social Media-Anbindung.

Das Medienmagazin „Was mit Medien“ existiert bereits seit dem Jahr 2004 als unabhängiges Onlineangebot und war zudem bis Anfang 2012 im Liveprogramm des Campusradios in Münster zu hören. In den vergangenen acht Jahren ist aus dem studentischen Radioprojekt ein anerkanntes Medienmagazin geworden, das zahlreiche Hörer in der Medienbranche und weit darüber hinaus gefunden hat. Fiene und Pähler waren für ihre Arbeit mit dem Grimme Online Award 2011 und als Journalisten des Jahres 2009 nominiert. Seite 14/16 Oktober 2012

Veranstaltungen Netzpolitik ist Gesellschaftspolitik Netzpolitischer Workshop zum SPD-Regierungsprogramm 2013

Anmeldung unter: Willy-Brandt-Haus https://anmeldung.spd.de/v/10223 Wilhelm-Str. 141 10963 Berlin

Gearbeitet werden soll zu den Themen Arbeit (Zukunft der Arbeitswelt, soziale Sicherungssysteme etc.) Wirtschaft (Start-Ups, Infrastruktur, Projektförderung, Breitbandabdeckung etc.) Bildung (Medienpädagogik, Medienkompetenz, Jugendschutz etc.) Open Data (Politik 2.0, Transparenz etc.) Eingeladen sind alle Bürgerinnen und Bürger, auch wenn sie nicht Mitglied der SPD sind.

Kinder und Suchmaschinen – Informationsverhalten von Kindern im Internet

Fachtagung des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und der Landesanstalt für Mehr Infos und Anmeldung un- Medien NRW (LfM) ter: www.dji-fachtagung.de 6. November 2012

Hotel Aquino Tagungszentrum Katholische Akademie Hannoversche Straße 5b 10115 Berlin

Welche Suchmaschinen nutzen Kinder im Internet und nach welchen Inhalten suchen sie? Diesen Fragen gehen Expertinnen und Experten auf der Fachtagung nach. Sie präsentieren auch Ergebnisse einer Studie zum Thema. Seite 15/16 Oktober 2012

Unter 3 – Politiker und Journalisten in einem Boot?

Debatte des Mainzer Medien Disput und der Bevollmächtigten des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und für Europa

13. November 2012, 19.00 Uhr Anmeldung unter: [email protected] Landesvertretung Rheinland-Pfalz In den Ministergärten 6 10117 Berlin

Was kritisieren Politiker an Journalisten? Welche Defizite machen Journalisten in der Politikvermittlung aus? Schadet die zunehmende Personalisierung oder erleichtert sie das Verständnis von komplexen Sachverhalten? Welchen Einfuss haben die immer wieder zitierten „Strippenzieher“ und „Hinterzimmer“ im Kommunikationsgeschäft? Begegnen sich Politiker und Journalisten noch auf Augenhöhe? Uber diese und andere Fragen rund um das Wechselverhältnis von Politik und Medien wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer streiten.

Gemein machen - Partei ergreifen – Sollen wir das? Dürfen wir Mehr Infos und Anmeldung un- das? Oder müssen wir das? ter: dju.verdi.de/journalistentag-2012 26. Journalistentag von dju/FG Medien in ver.di

24. November 2012

ver.di Bundesverwaltung Paula-Thiede-Ufer 10 10179 Berlin

Die Veranstaltung spürt der Frage nach, wie subjektiv Journalismus sein darf. Auf mehreren Podien diskutieren Expertinnen und Experten aus Praxis und Wissenschaft mit dem Publikum. Seite 16/16 Oktober 2012

Internet und Partizipation Politische Beteiligungsmöglichkeiten im Internet

Konferenz der Arbeitsstelle Medien und Politik der Universität Hamburg

Mehr Infos und Anmeldung un- 1. Dezember 2012 ter: http://tinyurl.com/9azpfck Universität Hamburg Flügelbau Ost Edmund-Siemers-Allee 1 20146 Hamburg

Mit dem Social Web sind neue Möglichkeiten entstanden, die von zivilgesellschaftlichen Organisationen ebenso eingesetzt werden wie von Parteien oder von staatlicher Seite – von E-Petitionen bis Adhocracy, von Wikis bis zu Open Data. Was funktioniert? Wer beteiligt sich? Wie lassen sich Menschen online mobilisieren? Welchen Einfuss haben die neuen Online-Tools auf die politische Kommunikation, auf politische Entscheidungen und auf das politische System selbst? Diese Tagung wird sich dem Thema „Internet und Partizipation“ aus unterschiedlichen Perspektiven widmen, sowohl von der zivilgesellschaftlichen Seite als auch von Seiten der Politik. Dabei sollen nicht nur wissenschaftliche Ergebnisse zusammengetragen und diskutiert werden. Die Tagung soll auch eine Brücke von der Wissenschaft zur Praxis bauen. Deshalb werden sowohl Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als auch Vertreter aus der Praxis, aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, aus der Politik und den Medien eingeladen. Die Konferenz wird viel Raum für Diskussionen geben.

Herausgeber: DGB-Bundesvorstand, Referat Medienpolitik, Henriette-Herz- Platz 2, 10178 Berlin

Redaktion: Dr. Sabine Nehls

Tel: 02129-959644 [email protected]

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