Lesebuch zur Saison 201718

CHEFDIRIGENT | CORNELIUS MEISTER

INHALT

4 Vorworte

10 Programm 2017/18 54 RSO Wien International 58 Kammermusik 62 my RSO … Education

70 CD- & DVD-Produktionen 2016/17 72 Freundin des RSO 74 Biografien 88 Aboreihen 89 Veranstalter/Information 4 VORWORTE

Liebe Musikfreundinnen und -freunde! dass in seinem letzten Konzerthauskonzert als Chefdirigent die Dritte Symphonie von Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien Gustav Mahler ergänzt wird von der Urauf- leistet Großartiges. Es ist künstlerisch und führung eines mit Österreich eng verbunde- organisatorisch in bester Verfassung, ge- nen Komponisten: Beat Furrer. Ich bin stolz nießt international hohes Ansehen, berei- auf die Rolle des Orchesters als erfolgrei- chert die Kulturszene. Für mich ist das RSO cher Kulturbotschafter im In- und Ausland. Wien ein unverzichtbarer Bestandteil des Diese Rolle wollen wir weiterentwickeln. ORF, der »Kultur« als eine der vier Programm- Schließlich feiern wir heuer zwei wichtige säulen defi niert. Bei Musik ist Österreich ORF-Jubiläen: 50 Jahre Ö1 und 20 Jahre Weltmarktführer. Und die Erfolgsgeschichte RadioKulturhaus. Ich lade Sie ein, unser des RSO Wien leistet ihren Beitrag dazu. Orchester in der Saison 2017/18 intensiv Seine hohe Reputation verdankt das RSO zu begleiten! Wien auch Cornelius Meister, der seine letzte Saison als Chefdirigent absolviert. Mit ihm und dank seines Einsatzes ist das Orchester auf dem Höhepunkt seines musi- kalischen Erfi ndungsreichtums. Auch in der kommenden Saison wird Cornelius Meister die forderndsten Partituren mit größter Prä- Alexander Wrabetz zision und Gefühl umsetzen. Sehr schön, ORF-Generaldirektor

VORWORTE 5

Liebe Freundinnen und Freunde des RSO Wien! Überraschendes, Unbekanntes, selten Gespieltes, musikalische Innovationen, spannende Impulse: Dafür steht das ORF Radio-Symphonieorchester Wien. Die Konzerte unseres Orchesters sind weltof en und aufregend mit einer unge- wöhnlichen stilistischen Bandbreite – von der Musik der Gegenwart mit zahl reichen Ur- und Erstauf ührungen über Klas siker aus 300 Jahren Musikgeschichte bis zur Filmmusik. Diese Programmatik zeichnet das RSO Wien aus und macht seine Kon- zerte so einzigartig. Mit Konzertzyklen im Musikverein und ORF RadioKulturhauses zu Gast und es im Konzerthaus, als Opernorchester im spielt im Herbst zwei ganz besondere Theater an der Wien – in dieser Saison Konzerte in »seinem« Saal, dem Großen etwa mit einer sehr individuellen Fassung Sendesaal, auf die ich mich sehr freue – von Wagners »Der Ring des Nibelungen« –, feiern Sie mit uns die Jubiläen 20 Jahre mit Auftritten bei Festivals wie den Salz- Radio Kulturhaus und 50 Jahre Ö1. Auf Ö1 burger Festspielen oder Wien Modern, wo ist das RSO Wien ja mit allen Konzerten beim Eröf nungskonzert mit Hans Werner zu hören und ab 1. Oktober noch präsen- Henzes »Das Floß der Medusa« ein Haupt- ter: Denn zum 50. Geburtstag von Ö1 hat werk der europäischen Nachkriegsmusik Christian Muthspiel neue Signations kom- zu hören sein wird, und herausragenden poniert, die vom RSO Wien eingespielt CD-Produktionen hat sich das RSO Wien wurden und unsere Hörerinnen und Hörer als eines der vielseitigsten Orchester Ös- durch den Tag begleiten. terreichs profi liert. Um dies noch hör barer Ich wünsche Ihnen viel Freude und zu machen, wird die Konzerttätigkeit in angenehme Stunden mit unserem den Bundesländern sukzessive erweitert. RSO Wien, Ihre Ab dieser Saison wird es auch jährliche Gastspiele im Brucknerhaus Linz und beim burgenländischen Festival »Herbst- gold« in Eisenstadt geben. Das RSO Wien Monika Eigensperger ist auch regelmäßig auf der Bühne des ORF-Radiodirektorin

VORWORTE 6

Liebe Freundinnen und Freunde des vertreten sind: Cornelius Meister dirigiert ORF Radio-Symphonieorchesters Wien, ein Programm, das von Wagner und Strauss bis zu dem Kanadier Claude Vivier eine ein- vor 46 Jahren hob das ORF Radio-Symphonie- drucksvolle Reise antritt, in der Kollegien- orchester Wien ein Werk aus der Taufe, das kirche erklingt Gérard Griseys abendfüllen- bei der eigentlich geplanten Urauf­ührung des »Les Espaces acoustiques«, und der in Hamburg im Tumult untergegangen war, Gewinner des letztjährigen Young Conduc- bevor noch ein Ton gespielt werden konnte. tors Award, Aziz Shokhakimov, arbeitet Die Rede ist von Hans-Werner Henzes Ora- erstmals mit dem RSO Wien zusammen. torium »Das Floß der Medusa«. Die reale Geschichte des 1816 gesunkenen Kriegs- Der Pulsschlag der Saison wird von den schifes »Medusa« deutete Henze als Abonnementkonzerten im Wiener Musik- Parabel auf das gesellschaftliche Gefälle verein und Konzerthaus markiert. Eine zwischen Gewinnern und Verlierern des Reihe namhafter Gastdirigenten – darun- Kapitalismus. In der aufgeheizten Atmo- ter Ingo Metzmacher, Gustavo Gimeno, sphäre 1968 kam es in Hamburg zum Eklat, Markus Poschner und John Storgårds – und so erfolgte die Urauführung erst am und Cornelius Meister kombinieren zahl­ 29. Jänner 1971 im Wiener Musikverein reiche neu oder zumindest wieder zu ent- durch das RSO Wien. deckende Musikstücke mit Höhepunkten des klassisch-romantischen Repertoires. Im Herbst 2017 spielt das RSO Wien erneut Neue Werke erwarten wir u. a. von Toshio dieses große, abendfüllende und bewe- Hosokawa, Lera Auerbach, Bernd Richard gende Oratorium – angesichts der aktuel- Deutsch und – als Auftragswerk des RSO len Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeer Wien – von Beat Furrer. Zum klassischen kann »Das Floß der Medusa« durchaus als Kanon zählen u. a. Zemlinskys Sinfonische »Werk der Stunde« gelten. Damit dirigiert Dichtung »Die Seejungfrau«, Mahlers dritte Cornelius Meister zwei Hauptwerke des Symphonie als finales Abonnementskon- 20. Jahrhunderts beim diesjährigen Wien- zert von Cornelius Meister in seiner Funk­ Modern-Festival: Henzes »Floß der Medu- tion als Chefdirigent, Dvořáks populäres sa« als Eröfnungskonzert im Konzerthaus Meisterwerk »Aus der Neuen Welt« und die und Messiaens »Turangalîla-Symphonie« »Petite messe solenelle« von Gioacchino im Musikverein. Wien Modern bleibt in der Rossini. Besonders stark bilden sich im Saison 2017/18 nicht das einzige Festival: Jahr 2018 die runden Geburtstage im Pro- Das RSO Wien gastiert, wie auch in den gramm ab. Die Komponisten Leonard Jahren zuvor, beim »musikprotokoll graz«, Bernstein, Bernd Alois Zimmermann und beim neuen Eisenstädter Festival »Herbst- Gottfried von Einem sind vor 100 Jahren gold« und erneut bei den Salzburger Fest- ge­boren worden, das RSO Wien nimmt spielen, wo wir mit gleich drei Konzerten

VORWORTE 7

u. a. Bernsteins »Chichester Psalms« ins Programm, Zimmermanns Frühwerk »Alagoana« und sein Trompetenkonzert (mit Håkan Hardenberger) sowie die Kan- tate »An die Nachgeborenen« und die Oper »Der Besuch der alten Dame« von Gottfried von Einem. Der Komponist, Dirigent und Chansonier HK Gruber feiert seinen 75. Ge- burtstag und Thomas Daniel Schlee seinen Sechzigsten. Weitere Feierlichkeiten erwar- ten uns im Funkhaus, unserer täglichen Arbeitsstätte: Ö1 feiert seinen 50., das RadioKulturhaus seinen 20. Geburtstag. Wir freuen uns, dass wir hier wie dort ge- beten wurden, in den Jubiläumskonzerten zu spielen; Ehrensache, dass wir der Ein- Von den Salzburger Festspielen bis hin zu ladung nachkommen. Mahlers Symphonie Nr. 3: Dies wird eine Besonders spannend wird es im Theater ereignisreiche Saison. Wir danken unseren an der Wien. Neben der Dürrenmatt-Oper verlässlichen und kreativen Partnern, allen »Der Besuch der alten Dame« und »Maria voran Musikverein, Konzerthaus und The- Stuarda« fi ndet Ende 2017 das wohl ehr- ater an der Wien, den vielen Kolleginnen geizigste Projekt der Intendanz von Roland und Kollegen von Ö1 und im ORF, die unse- Geyer unter Mitwirkung des RSO Wien statt: re Arbeit unterstützen und uns voller Neu- die »Ring-Trilogie«, mit Wagners Musik in gier und mit großer Zuneigung begleiten, leicht reduzierter Be setzung, aber völlig und ganz besonders Ihnen, unserem Pub- neu an drei (!) Abenden erzählt. likum. Bleiben Sie uns treu, lesen Sie sich durch dieses »Lesebuch«, fangen Sie Feuer Zwei Einladungen krönen die Saison: und abonnieren Sie unsere Zyklen im Kon- zum einen in die Kölner Philharmonie, zerthaus und im Musikverein. Dort wollen zum anderen nach Hamburg, wo wir vom wir uns auch 2017/18 wiedersehen. Hamburger Musikfest eingeladen wurden, Karlheinz Stockhausens epochales Orches- Darauf freuen sich terwerk »Gruppen« zu spielen. Beide Kon- zerte spiegeln den Stellenwert, den das RSO Wien auch über die Grenzen Öster- Cornelius Meister reichs einnimmt. Chefdirigent und Christoph Becher Künstlerischer Leiter Orchesterintendant

VORWORTE 8

DAVID FRAY

KHATIA BUNIATISHVILI INGO METZMACHER

GUSTAVO GIMENO 9

MATTHIAS GOERNE

JOHN STORGÅRDS HÅKAN HARDENBERGER

MARLIS PETERSEN RSO WIEN PROGRAMM 201718

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 AUGUST 17 11

Sa., 05.08.17 → Preisträger 20.00 Uhr Ein Cellokonzert, entstanden in Friedens- Salzburg, Felsenreitschule zeiten in den USA, und eine Symphonie, Salzburger Festspiele ein halbes Jahrhundert später in der Young Conductors Award UdSSR komponiert, während des Zweiten Weltkrieges; geschrieben von zwei Kom­ ANTONÍN DVOŘÁK Konzert für Violoncello und Orchester ponisten, die für ihre Kunst die Heimat brauchten und in der Fremde an Heimweh in h-Moll op. 104 (1894–1895) SERGEJ SERGEJEWITSCH PROKOFJEW litten: Gegensätze ebenso wie Gemeinsam- keiten bestimmen das Programm dieses Symphonie Nr. 5 B-Dur op. 100 (1944) Festspielabends, an dem das RSO Wien Andrei Ioniță Violoncello mit zwei Stars von morgen musiziert. Aziz Aziz Shokhakimov Dirigent Shokhakimov ist noch keine 30 und doch Live in Ö1 schon ein erfahrener Dirigent. Mit 14 gab er sein Debüt in der Usbekischen National­ oper und gewann 2016 den Young Conduc- tors Award der Salzburger Festspiele. So wie der 1994 geborene Cellist Andrei Ioniță zählt er zu den größten Talenten der jungen Generation. Merkwürdig, dass Antonín Dvořák das Vio- loncello als Soloinstrument lange Zeit nicht sonderlich geschätzt hatte. Erst seine ame- rikanischen Jahre 1892 bis 1895 brachten die Wende. Er war als Direktor des New Yorker Konservatoriums engagiert worden, um »dem Kontinent, den Kolumbus ent- deckte, eine Neue Welt der Musik hinzu­ zufügen«. Neben großer Kammermusik und etwa der Symphonie »Aus der Neuen Welt« schrieb er dort als eines seiner be- deutendsten, beliebtesten Werke auch ein Cellokonzert, als wollte er alle früheren Einwände Lügen strafen. Die »amerikani- schen« Einflüsse treten hier zurück und machen einer elegischen, stellenweise →

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 12 AUGUST 17

→ fast nostalgischen Grundhaltung Sa., 12.08.17 → Platz, die allerdings zum Klangcharakter 20.30 Uhr des Soloinstruments perfekt passt und Salzburg, Felsenreitschule durch energisch strahlende Höhepunkte Salzburger Festspiele ausbalanciert wird. RICHARD WAGNER Glänzt Sergej Prokofjews populäre 5. Sym- Vorspiel und Isoldens Liebestod phonie ähnlich selbstsicher und triumphie- aus »Tristan und Isolde« (1857) rend? Oder macht sie, zumindest im Finale, CLAUDE VIVIER nicht eher Angst mit dem Stampfen einer Siddhartha für großes Orchester unaufhaltsam wirkenden Maschinerie? in 8 Gruppen (1976) 1918 hatte Prokofjew wegen Revolution und GIACINTO SCELSI Bürgerkrieg Russland den Rücken gekehrt, Hymnos für Orgel dann in den USA und in Frankreich Erfolge und zwei Orchester (1963) gefeiert, aber auch Krankheiten und Rück- RICHARD STRAUSS schläge erlebt. »Ich muss wieder russische Tod und Verklärung/ Laute in meinen Ohren hören und mit Leu- Tondichtung für großes Orchester op. 24 (1889) ten von meinem Fleisch und Blut reden, da- mit sie mir zurückgeben, was mir hier fehlt: Cornelius Meister Dirigent ihre und meine Lieder«, wurde ihm schließ- Ö1, Fr., 18. 08. 17, 19.30 Uhr lich klar. 1936 ging er mit Frau und Söhnen für immer zurück – eine Entscheidung, an der die Familie zerbrechen sollte. Außerdem hatte sie auch künstlerisch einschneiden- de Folgen: Anfangs wurden ihm Rosen ge- streut, später musste sich Prokofjew für seine Musik maßregeln lassen. »Mit der Fünften Sinfonie wollte ich ein Lied auf den freien und glücklichen Menschen anstim- men, seine schöpferischen Kräfte, seinen Adel, seine innere Reinheit«, gab er an – eine Hymne auf den Kommunismus? Nein. Denn jenseits der vielfach blechgepanzer- ten Klänge, die sich scheinbar erhaben und unantastbar durch die Tonarten winden, reißen die Gräben von Zwang, Diktatur und Krieg auf: Diese Musik ist nicht gealtert. Walter Weidringer

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 13

Eros und Thanatos erinnert an das berüchtigte Typhus-Kapitel »Das ist keine Musik … Dies ist das Chaos! in »Buddenbrooks«, das gerade durch sei- Dies ist Demagogie, Blasphemie und Wahn- ne distanzierte Schilderung des Krankheits- witz! Dies ist ein parfümierter Qualm, in verlaufs so beklemmend wirkt. Fast 60 Jah- dem es blitzt!« So zürnt in Thomas Manns re später soll Strauss auf dem Totenbett ge- »Buddenbrooks« der brave Organist und sagt haben, es verhalte sich mit dem Ster- Bach-Verehrer Edmund Pfühl über Richard ben genau so, wie damals komponiert … Wagners »Tristan und Isolde«, und so ent- Es fällt schwer, das tragisch frühe Ende rüsteten sich seinerzeit viele rechtschaf­ Claude Viviers mit knapp 35 Jahren nicht fene Musiker über das unerhörte Werk. im Widerstreit von Eros und Thanatos zu Die Vereinigung von Eros und Thanatos, sehen: Der kanadische Komponist wurde von Liebe und Tod, sie blieb noch lange 1983 in Paris von einem jungen Prostituier- skandalös – obwohl oder gerade weil der ten ermordet. Seine Musik gilt als Spiegel- »Tristan« und sein geheimnisvoller Akkord, bild seines Lebens: Adoption mit drei Jah- der nach Auflösung strebt und doch sehn- ren, eine schwierige Kindheit, die Suche suchtsvoll in sich ruht, das Tor zu öfnen nach den unbekannten Eltern, religiöses schienen in eine harmonisch ungewisse Empfinden und Homosexualität, die ambi- Zukunft, in die Moderne. Denn die Unge- valente Beziehung zum katholischen Pries- wissheit wirkte stärker als die Erfüllung terseminar, das ihm Wege zur Musik eröf- im verklärt leuchtenden H-Dur am Ende nete, bis er hinausgeworfen wurde – all des »Liebestodes«. Dabei stammt diese das brannte in diesem leidenschaftlichen, Bezeichnung für den Schlussgesang der aber zugleich humorvollen Menschen, Isolde vom Verleger, Wagner selbst sprach dem wenig Zeit vergönnt war. Das passt lieber von Isoldes »Verklärung«. Und so zur Selbstfindung in Hermann Hesses wirkt es umso logischer, dass Cornelius »Siddhartha«, die Vivier 1976 in seinem Meister und das RSO Wien zum Finale ersten großen Orchesterwerk nachvollzog. dieses Festspielkonzerts ein anderes Walter Boudreau, der Dirigent der Urauf- musikalisches Sterben zelebrieren, jenes führung, nannte es »selbstreflektierende von Richard Strauss’ Tondichtung »Tod Musik«, einen »lebenden Organismus, und Verklärung«. Was viele Zeitgenossen ein kosmisches Kind, das von der Idee sowohl bewunderten als auch befremdlich des Todes und des Unendlichen getrieben fanden, war jedenfalls der klinisch kühle, wird«. Dazu tritt Giacinto Scelsis »Hym- scharfe Blick, den der bei der Urauführung nos«: eine Suche, die im Inneren der 1890 gerade 26-jährige Strauss auf den Klänge wie der Psyche brodelt. imaginären Sterbenden und seine Todes- Walter Weidringer qualen warf – und die Genauigkeit, mit der er diese musikalisch zu schildern wusste,

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 14 AUGUST 17

Mi., 16.08.17 → Hauptwerk der Spektralmusik 19.30 Uhr »Les Espaces acoustiques« (Die akus­ Salzburg, Kollegienkirche tischen Räume) gilt als Hauptwerk des Salzburger Festspiele französischen Komponisten Gérard Grisey (1946–1998): Der zwischen 1974 und 1985 GÉRARD GRISEY Les Espaces acoustiques geschriebene sechsteilige Zyklus erlaubt eine umfassende Begegnung mit der Prologue pour alto seul (1976) Périodes (1974) »Spektralmusik«, die Grisey gemeinsam Partiels (1975) mit Tristan Murail entwickelte. Ausgehend Modulations (1976–1977) von einem knapp 20-minütigen Bratschen- Transitoires (1980–1981) solo fächert Grisey die Töne, ihre Oberton- Épilogue (1985) reihen und Klangspektren auf, was in den »Espaces acoustiques« zu einem Anwach- Mario Gheorghiu Viola sen des Orchesters führt; erst in den letz- N. N. Dirigent ten beiden Stücken, »Transitoires« und Ö1, Mo., 28. 08. 17, 23.03 Uhr »Epilogue«, tritt das gesamte Orchester aus über 80 Musikerinnen und Musikern in Erscheinung. Grisey sprach von einem »großen Laboratorium«: »Manche Stücke haben sogar einen demonstrativen, fast didaktischen Aspekt, als wäre ich bestrebt gewesen, in der Euphorie dieser Entde- ckung die Aspekte einer neuen Musik­ sprache, die ich nach und nach erfand, so klar wie möglich herauszustellen.« Vor allem aber ist der abendfüllende Zyklus ein eindrucksvolles Hörerlebnis, da Grisey die akustischen Räume in der Vorstellungs- kraft der Zuhörer aufächert.

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 15

MARIANNA OCZKOWSKA 2. Stimmführerin 2. Violine

RIRIKO SONNLEITNER 1. Stimmführerin 2. Violine

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 16 SEPTEMBER 17 SEPTEMBER 17

Fr., 08.09.17 Sa., 16.09.17 → 19.30 Uhr 19.30 Uhr Schloss Esterházy ORF RadioKulturhaus Herbstgold Festival in Eisenstadt 20 Jahre ORF RadioKulturhaus DAVID PHILIP HEFTI 1. Teil Moments lucides (2012) Ein Chamber-Jazz Trio in ungewöhnlicher CARL PHILLIP STAMITZ Besetzung, dessen Basis eine Verbindung Konzert für Klarinette und von Cool Jazz mit europäischer Moderne ist. Orchester Nr. 7 Es-Dur Das Repertoire umfasst neben Eigenkompo­ sitionen italienische Filmmusiken sowie »Darmstädter Konzert« Bearbeitungen von Werken Ch. W. Glucks. LUDWIG VAN BEETHOVEN Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 Trio Koglmann »Eroica« (1803–1804) Franz Koglmann Trompete, Flügelhorn Mario Arcari Oboe, Englischhorn Andreas Ottensamer Klarinette Attila Pasztor Cello Cornelius Meister Dirigent 2. Teil Live in Ö1, Fr., 08. 09. 17, 19.30 Uhr ANNA CLYNE This Midnight Hour (2015) ÖA col legno FRANZ KOGLMANN CD-TIPP »Liebe Sophie« – für Trio, Orchester und Sprecher (2017) UA Trio Koglmann N. N. Schauspieler/Sprecher Carsten Paap Dirigent In Kooperation mit den Vereinigten Bühnen Wien David Philip Hefti Changements Ö1, Do., 26. 10. 17, 18.15 Uhr David Philip Hefti (D)

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 SEPTEMBER 17 17

20 Jahre ORF RadioKulturhaus Do., 28./Fr., 29.09.17 → In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat 19.30 Uhr sich das RadioKulturhaus mit all seinen un- Wiener Konzerthaus terschiedlichen Programmen – von Klassik- Hollywood in Vienna konzerten, Lesungen, Jazz- & Weltmusik­ Fairytales ausflügen bis hin zu Pop- und Rock- und A Tribute To Danny Elfman Elektronikkonzerten im Rahmen der Live Danny Elfmann Stargast @RKH-Reihe einen Namen in der Wiener John Mauceri Dirigent Kulturlandschaft gemacht und sich als Garant für Vielfalt und Qualität erwiesen. Ö1, Fr., 06. 10. 17, 19.30 Uhr 2017 feiert das ORF RadioKulturhaus sein 20-jähriges Bestehen! Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien wird gemeinsam mit Franz Koglmann, Cars- ten Paap und Nicholas Ofczarek die High- light-Veranstaltung des Jubiläumsjahres bestreiten. Das RSO ist als wichtiger Klang- körper des Landes im RadioKulturhaus be- heimatet, wo es probt und arbeitet und seit vielen Jahren auch die Reihe »Klassische Verführung« gestaltet. Umso mehr freut es die Verantwortlichen des Hauses, dass im September die Jubiläumsveranstaltung mit dem RSO Wien stattfindet. David Schalko und Franz Koglmann wurden vom RadioKulturhaus beauftragt, ein neues Werk für Musik und Text zu schafen. Franz Koglmann, seines Zeichens einer der re- nommiertesten österreichischen Jazzmusi- ker der Gegenwart, hat zur Kurzgeschichte »Liebe Sophie« von David Schalko die Mu- sik komponiert. David Schalko, österreichi- scher Regisseur, Autor und Entwickler von Fernsehserien (»Braunschlag«), hat eigens für die Jubiläumsveranstaltung eine un- heimliche Geister­geschichte geschrieben.

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Hollywood in Vienna 2017 Fairytales A Tribute To Danny Elfman Zum 10-jährigen Jubiläum lädt »Hollywood Im zweiten Teil des Konzerts wird der Kom- in Vienna« ein in das Reich des Fantasti- ponist zahlloser fantastisch-skurriler Lein- schen und Märchenhaften. wand-Märchen, der vielfach ausgezeich­ nete und für vier Oscars nominierte Danny Es war einmal … Nicht alle Märchen begin- Elfman mit dem Max Steiner Film Music nen mit dieser Formel, doch allen Märchen Achievement Award geehrt. Als kongenia- ist eines gemeinsam: Sie berühren uns ler Partner des Regisseurs Tim Burton hat mit der Macht ihrer Fantasie, in der Schö- er dessen morbid-verspielten Bildwelten nes und Schauriges zu einer magischen von »Edward Scissorhands«, »Nightmare Welt zwischen Traum und Wirklichkeit ver- Before Christmas« oder »Corps Bride« schmelzen. Hollywood und Märchen – seine unverwechselbar stimmungsvollen eine ganz besondere Freundschaft, die uns Klangfantasien hinzugefügt. Und mit »Bat- dieses Jahr ein fantastisches Konzerterleb- man«, »Batman Returns« und der ameri­ nis im Land der Fabelwesen bereitet: kanischen Kultfamilie in Gelb, den »Simp- »Beauty« Belle lassen wir entdecken, dass sons«, zwei so legendären wie gegensätz­ sich hinter dem angsteinflößenden »Beast« lichen Heldengeschichten Hollywoods vielleicht gar ein verwunschener Prinz ver- musikalische Denkmäler gesetzt. Vielleicht birgt. Hinter geheimnisvollen Türen berei- wird Danny Elfman an diesem besonderen sen wir in »The Chronicles of Narnia« ein Abend sogar einen seiner vielen Film-Songs sagenhaftes Paralleluniversum im Kampf auf seine ganz eigene originelle Art höchst- gegen finstere Mächte. Wir begleiten die selbst und live zum Besten geben. tapfere Mulan auf ihrem abenteuerlichen Weg durch das mittelalterliche China und schauen in »Finding Neverland« dem Autor von Peter Pan bei der Erschafung seines Märchenhelden über die Schulter. Wir lau- schen der Geschichte des schifbrüchigen Pi und eines bengalischen Tigers in »Life of Pi« und nehmen schließlich die musi­ kalische Fährte weiterer Raubtiere auf, um dem »Lion King« Simba zu huldigen.

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 19

CORNELIUS MEISTER Chefdirigent

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 20 OKTOBER 17

So., 01.10.17 → 50 Jahre Ö1 11.00 Uhr Der Tag, es war ein Sonntag, begann um ORF RadioKulturhaus sechs Uhr morgens mit einer »Begrüßung« 50 Jahre Ö1 durch die Glocken der Stiftskirche Kloster- neuburg, gefolgt vom »Spruch des Tages«. FRIEDRICH CERHA Um sechs Uhr fünf standen »Frohe Melo­ Eine blassblaue Vision (2013–2014) dien« auf dem Programm, dann das Zeit- DAVID PHILIP HEFTI Moments lucides zeichen, die Nachrichten, das Wetter. Es folgten die »Schlagerfavoriten von ges- LUDWIG VAN BEETHOVEN Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 tern«, die »Holde Kunst«, der »Watschen- »Eroica« (1803–1804) mann« und die »Heilige Messe aus der Pfarrkirche Sankt Jakob in Krieglach«. Cornelius Meister Dirigent Auch wenn dieses Programmangebot Live in Ö1, So., 01. 10. 17, 11.03 Uhr heute ein wenig bieder wirkt – es markiert dennoch den Beginn einer Radiorevolu­ tion. Denn an jenem Sonntag, es war der 1. Oktober 1967, erblickten der Klassik- und Informationssender Ö1 und der »Jugend­ sender« Ö3 das Licht der Welt. Der damali- ge Generalintendant des ORF, Gerd Bacher, hatte die Zeichen der Zeit erkannt und aus einem Mischprogramm zwei sogenannte Spartensender gemacht. Eine wegweisen- de Entscheidung, wie sich zeigen sollte. Und da man Feste feiern soll wie sie fallen, nutzt Ö1 seinen 50. Geburtstag, um sich sanft aber erkennbar zu erneuern. Bereits zum 1. Mai reformiert der Sender sein Programmangebot behutsam, zeit- gleich wird das grafisch-visuelle Outfit, inklusive Logo, einem Relaunch unterzo- gen. Ein Großprojekt, das seinesgleichen sucht, wird ab 1. Oktober die Hörgewohn- heiten unseres Publikums nachhaltig ver- ändern. Der Musiker, Komponist und Diri- gent Christian Muthspiel steht vor der

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herausfordernden Aufgabe, dem Kultur­ Fr., 06.10.17 → sender ein völlig neues akustisches Kleid 19.30 Uhr zu schneidern. Die neuen Signations, Graz, Helmut List Halle es sind an die 100, werden großteils von musikprotokoll im einem der wichtigsten Partner von Ö1 steirischen herbst eingespielt – dem RSO Wien. »Tanzmusik für Fortgeschrittene« Im Übrigen wird der 1. Oktober 2017, Uraufführungen von wie auch der Gründungstag des Senders Peter Herbert, Gabriele Proy, Johannes Maria Staud, Judit Varga, vor exakt 50 Jahren, ein Sonntag sein. Jorge Sánchez-Chiong, Clemens Gadenstätter,­ Wir werden ihn, hofentlich, gemeinsam Bernd Richard Deutsch und Johannes Kalitzke genießen und uns im Festkonzert mit dem RSO Wien begegnen. Johannes Kalitzke Dirigent Das wünscht sich zumindest Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung Ihr Ö1 Programmchef Peter Klein

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Tanzmusik für Fortgeschrittene Wolfgang Rihm einen Sehnsuchtswalzer, Was seltsam klingen mag, ist tatsächlich­ Kurt Schwertsik eine Wien-1848-Polka- so gemeint: Beim ORF-musikprotokoll­ im Reminiszenz und HK Gruber äugt mit steirischen herbst wird getanzt, und zwar einem »Manhattan Broadcasts«-Foxtrott nicht von einer Tanzkompagnie,­ sondern über den Atlantik. vom Publikum selbst. Das musikprotokoll Das RSO Wien spielt auf und das musik­ übersiedelt daher für diesen Abend mit protokoll bittet zum Tanz. Ehrwürdige dem RSO Wien ganz bewusst wieder ein- Geburtstage gehören gefeiert und wie mal in den alt­ehrwürdigen Stefaniensaal, könnte das schöner gehen als mit Ur­ nicht zuletzt der tra­ditionsreichste Grazer auführungen, Sekt und Tanz? Ort für Bälle aller Art. Vorfinden wird das Christian Scheib Publikum an diesem Abend dort keine Sesselreihen, sondern ein leeres Parkett, einige Stehtische und eine Sektbar. Wir meinen es nämlich ernst: Das musikpro­ tokoll feiert seine 50. Ausgabe und das RSO Wien spielt dabei mit Urauführungen (meist) österreichischer Komponistinnen und Komponisten zum Tanz auf. Während dieser kurze Text geschrieben wird, sind einige Komponistinnen und Komponisten schon am Skizzieren ihrer Tänze: Peter Herbert, Gabriele Proy, Johannes Maria Staud, Judit Varga, Jorge Sánchez-Chiong, Clemens Gaden­stätter, Bernd Richard Deutsch und Johannes Kalitzke, der den Abend auch dirigieren wird. Aus einem Vorläuferprojekt hat das RSO Wien schon weitere orchestrale Tänze im Fundus: eine Polka von Gerhard Winkler, einen Walzer von Johanna Doderer, eine Bossa Nova von Gerald Resch, einen Mambo von Arturo Fuentes und vieles mehr. Und auch aus der Historie lässt sich die eine oder andere Tanzpreziose heben: Friedrich Cerha schrieb mal einen Galopp,

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Sa., 14.10.17 → Sturm macht Arbeit 19.30 Uhr Es muss wahrlich nicht leicht gewesen Musikverein Wien > 1. Abokonzert sein, zur Jahrhundertwende ein Werk in die Welt zu setzen, ohne sich damit selbst einen LUIGI CHERUBINI Stempel aufzudrücken. Zu groß waren die Overture zu »Anakreon« (1803) Gräben zwischen den Traditionalisten und LERA AUERBACH NYx: Fractured Dreams. den »Neu-Tönern«, deren unterschiedliche Konzert Nr. 4 für Violine Aufassungen durchaus zu Streitigkeiten und Orchester (2017) ÖA führen konnten. Hielt man es nun mit den ALEXANDER ZEMLINSKY Anhängern formaler Tradition oder mit je- Die Seejungfrau. nen der programmatischen Erzählkunst? Symphonische Dichtung nach einem Alexander Zemlinsky entschied sich, keinen Märchen von Hans Christian Andersen der Wege einzuschlagen und doch beide zu (revidierte Fassung) (1902–1903) berücksichtigen. Als Untertitel seines 1903 Leonidas Kavakos Violine entstandenen Werks »Die Seejungfrau« Cornelius Meister Dirigent wählte er eine Bezeichnung, die die Sache Ö1, Di., 17. 10. 17, 19.30 Uhr im Dunkeln ließ: eine »Phantasie für Orches- ter« war weder Symphonie noch Symphoni- Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung sche Dichtung. Und hatte trotz allem ein literarisches Werk zur Grundlage, nämlich ein Märchen Hans Christian Andersens. Die Geschichte rund um die junge Seejung- frau, die einen Prinzen vor dem Ertrinken rettet und aus Liebe zu ihm menschliche Gestalt annimmt, würde sich förmlich an- bieten für eine programmatisch-lautmale­ rische Gestaltung. Wenn sich die Seejung- frau am Ende wegen der enttäuschten Liebe in Schaum verwandelt und vom Wind in die Lüfte getragen wird, wird die Sache jedoch bereits komplexer. Eine »Sauarbeit« sei es, den Sturm am Meer zu komponieren, »wenn man nicht billig und gemein sein will«, schrieb Zemlinsky an seinen Kollegen Arnold Schönberg in Hinblick auf die Ge- fahr, in seiner Musik allzu banal zu →

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→ werden und lediglich eine musikali- Do., 19.10.17 sche Schilderung der Handlung auszufüh- 19.30 Uhr ren. In der Tat gelingt dem Komponisten Wiener Konzerthaus > 1. Abokonzert diese Abwehr der Banalität, indem er zum THOMAS DANIEL SCHLEE Schluss mehr sphärisch als erzählerisch Spes unica op. 72 (2009) das verklärte Glück der glücklosen See- SERGEJ SERGEJEWITSCH PROKOFJEW jungfrau zum Ausdruck bringt. Konzert für Klavier und Orchester Alles andere als banal sind auch jene Nr. 2 g-Moll op. 16 (1912–13/1923) Assoziationen, die die russisch-amerika­ DMITRIJ DMITRIJEWITSCH nische Komponistin Lera Auerbach zum SCHOSTAKOWITSCH Entwurf ihres 4. Violinkonzerts »NYx: Symphonie Nr. 12 d-Moll op. 112 Fractured Dreams« führten. Im Zentrum »Das Jahr 1917« (1959–1961) steht der Gedanke des Träumens – eine Khatia Buniatishvili Klavier Annäherung an die Zeit, wenn im Traum Cornelius Meister Dirigent Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Ö1, Mitschnitt, Di., 24. 10. 17, 19.30 Uhr verfließen. In kompositorischer Hinsicht Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung schuf Lera Auerbach dies durch die Anei­ → Einführungsvortrag von Christian Heindl, nanderreihung mehrerer Sequenzen, die 18.45 Uhr, Schönberg-Saal in Summe eine von Träumen durchsetzte Information und Zählkarten: Nacht entstehen ließen – mit all den Visio- www.jeunesse.at nen und Abgründen, die diesem Zustand nahestehen. Der Titel bezieht sich auf die griechische Göttin der Nacht Nyx, deren erste zwei Buchstaben gleichzeitig die Stadt New York bezeichnen – die »Stadt der Träumer«, wie die Komponistin ihre Wahlheimat bezeichnet. Zur griechischen Göttin der Nacht führt zum Auftakt der griechische Gott der Liebe in Luigi Cherubinis Oper »Anacreon«. Wenn Amor seine Finger im Spiel hat, kann sich auch der von der Zeit gezeichnete Lyriker Anacreon der Liebe seiner jungen Muse Corine sicher sein. Eva Teimel

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PETER KESERŰ Solohorn

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 26 NOVEMBER 17

Do., 02.11.17 → Das Werk der Stunde 19.30 Uhr Der Schifbruch der »Medusa« war für viele Wiener Konzerthaus Künstler ein symbolträchtiges Zeugnis: Wien Modern für den Maler Théodore Géricault, der die Eröffnungskonzert 2017 > 2. Abokonzert Rettung einer Handvoll Überlebender auf einem monumentalen Gemälde festhielt; HANS WERNER HENZE Das Floß der Medusa. für den Schriftsteller Peter Weiss, der seine Oratorio volgare e militare Begegnung mit Géricaults Gemälde in dem in due parti (1968) Roman »Die Ästhetik des Widerstands« schilderte; für den Österreicher Franzobel, Sarah Wegener Sopran der 2017 einen »Medusa«-Roman veröf- Matthias Goerne Bariton fentlicht hat; und für den Komponisten Sven-Eric Bechtolf Sprecher Hans Werner Henze, der den Vorfall 1967/ Arnold Schoenberg Chor 68 in einem Oratorium dramatisierte. Wiener Sängerknaben Cornelius Meister Dirigent Die »Medusa« war das Flaggschif eines Live in Ö1, Do., 02. 11. 17, 19.30 Uhr französischen Geschwaders, das 1816 von Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung La Rochelle aus in See stieß, um die eng­ lische Kolonie Senegal wieder in franzö­ sischen Besitz zu nehmen. Kurz vor dem Ziel erlitt die »Medusa« Schifbruch. Rasch waren die Rettungsboote von ranghohen Besatzungsmitgliedern und Beamten der Grande Nation besetzt; für die Mehrzahl der Seeleute und Passagiere blieb nur ein Floß. 154 drängten sich darauf, als man das Schif verließ. Zunächst wollte man das Floß im Schlepptau mit an Land nehmen, doch da es sich als nicht manövrierbar erwies, kappten die Offiziere die Taue und über­ ließen die Schifbrüchigen der ofenen See. Die Offiziere erreichten nach einem Tag das rettende Land, veranlassten dort aber nicht die Suche nach dem Floß; als es 13 Tage später durch bloßen Zufall gesichtet wurde, waren nur noch 15 der Schifbrüchigen am Leben. Deren Martyrium schilderten

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zwei der Überlebenden in einem auf­ Tod, »la mort«. Chor und Knabenchor wühlenden Tagebuch. Historiker gehen werden szenisch eingesetzt: Auf der linken davon aus, dass die haarsträubende Er­ Bühnenhälfte steht der »Chor der Leben- zählung vom selbstsüchtigen und unver- den«, der sich im Laufe des Abends zu- antwortlichen Verhalten der Befehlshaber gunsten des rechts positionierten »Chor zur Befeuerung­ der Julirevolution beitrug, der Toten« verkleinert. Auch diese Anord- die 1830 die Bourbonendynastie in nung sorgt dafür, dass man eine Aufüh- Schutt und Asche legte. rung von »Das Floß der Medusa« nie wie- der vergisst. Hans Werner Henze hat den Skandal um die »Medusa« in einem abendfüllenden Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien und bewegenden Oratorium verewigt. unter der Leitung von Chefdirigent Cornelius Der Komponist und sein Librettist Ernst Meister spielen »Das Floß der Medusa« Schnabel deuteten die Begebenheit als zur Eröfnung von Wien Modern. Parabel auf das gesellschaftliche Gefälle Christoph Becher zwischen Gewinnern und Verlierern des Kapitalismus. »Das Floß der Medusa« traf bei der geplanten Urauführung 1968 in Hamburg auf eine politisch derart aufge- heizte Atmosphäre, dass es zum Eklat kam: Zwei Stunden lang lieferten sich Publikum, Chormitglieder und Komponist Schreiduel- le, bis die Polizei kam. Die Urauführung im Konzertsaal erfolgte erst am 29. Jänner 1971 im Wiener Musikverein durch das damalige ORF-Symphonieorchester. Heute darf »Das Floß der Medusa« ange- sichts der Flüchtlingskatastrophen im Mit- telmeer als »Werk der Stunde« gelten. Das Orchester umfasst seltene Instrumente wie Ofiklëiden, Heckelphon und Oboe d’amore, die eine ungemein vielfarbige und schil- lernde Musik mit anklagenden, aber auch mit poetischen Momenten hervorbringen. Ein Sprecher erzählt die Geschichte, ein Bariton singt den Part des Überlebenden Jean-Charles, der Sopran verkörpert den

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 28 NOVEMBER 17

Do., 09.11.17 19.30 Uhr Musikverein Wien Wien Modern > 2. Abokonzert OLIVIER MESSIAEN Turangalîla-Symphonie für Klavier, Ondes Martenot und Orchester (1946–1948)

Nathalie Forget Ondes Martenot Steven Osborne Klavier Cornelius Meister Dirigent

Ö1, Do., 16. 11. 17, 19.30 Uhr Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 29

CORNELIUS MEISTER Chefdirigent

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 30 DEZEMBER 17 DEZEMBER 17

Fr., 01.12.17 Premiere → Sa., 02.12.2017 Premiere → 07./17./29.12.17 09./18./30.12.17 19.00 Uhr 18.30 Uhr Theater an der Wien Theater an der Wien RICHARD WAGNER RICHARD WAGNER Die Ring-Trilogie Die Ring-Trilogie Hagen Siegfried Samuel Youn Hagen Daniel Brenna Siegfried Daniel Brenna Siegfried Liene Kinča Sieglinde Ingela Brimberg Brünnhilde Daniel Johansson Siegmund Aris Argiris Wotan Ingela Brimberg Brünnhilde Martin Winkler Alberich Aris Argiris Wotan Marcel Beekman Mime Stefan Kocan Hunding Michael J. Scott Loge Marcel Beekman Mime Liene Kinča Gutrune Stefan Kocan Fafner Karoly Szemeredy Gunther Mirella Hagen Waldvogel Mirella Hagen Woglinde Tatjana Gürbaca Regie Raehann Bryce-Davis Wellgunde Henrik Ahr Bühne Ann-Beth Solvang Flosshilde Barbara Drosihn Kostüme Tatjana Gürbaca Regie Stefan Bolliger Licht Henrik Ahr Bühne Bettina Auer Dramaturgie Barbara Drosihn Kostüme Constantin Trinks Dirigent Stefan Bolliger Licht Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung Bettina Auer Dramaturgie Arnold Schoenberg Chor Constantin Trinks Dirigent

Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung → Einführungsmatinee: So., 19. 11. 17, 11.00 Uhr Pausenraum Hölle, Theater an der Wien

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 DEZEMBER 17 31

So., 03.12.17 Premiere → Die Ring-Trilogie 10./19./31.12.17 Ein Ring – drei Perspektiven 18.30 Uhr Hagen – Siegfried – Brünnhilde Theater an der Wien Musik und Text von Richard Wagner RICHARD WAGNER In einer Fassung von Tatjana Gürbaca, Die Ring-Trilogie Bettina Auer und Constantin Trinks Brünnhilde In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln In Richard Wagners epochaler Tetralogie Ingela Brimberg Brünnhilde Aris Argiris Wotan »Der Ring des Nibelungen« wird die ur- Daniel Brenna Siegfried sprüngliche, harmonische Weltordnung Samuel Youn Hagen auf verhängnisvolle und nicht revidierbare Liene Kinča Gutrune Weise zerstört: Als der Nibelung Alberich Karoly Szemeredy Gunther aus Wut über die Abweisung durch die Ann-Beth Solvang Waltraute Rheintöchter ihnen das Rheingold raubt, Mirella Hagen Woglinde gelingt ihm das nur um den Preis, niemals Raehann Bryce-Davis Wellgunde zu lieben und niemals geliebt zu werden. Ann-Beth Solvang Flosshilde Nun kann er sich aus dem Gold einen Ring Tatjana Gürbaca Regie schmieden, der ihm maßlose Macht ver- Henrik Ahr Bühne leiht. Mit Alberichs Tat kommt die Gier nach Barbara Drosihn Kostüme Gold und Macht in die Welt, die ab nun Stefan Bolliger Licht stets über die Sehnsucht nach Liebe siegt. Bettina Auer Dramaturgie Arnold Schoenberg Chor Er bleibt nicht lange im Besitz von Gold und Constantin Trinks Dirigent Macht, der Ring wechselt gewaltsam den Besitzer und bringt nur immer mehr Unheil. Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung Göttervater Wotan, selbst in die Weitergabe des Ringes verstrickt, will den Kreislauf von Gier und Mord durchbrechen, aber er selbst kann nicht mehr eingreifen, zu tief ist auch er in Schuld geraten. Nur ein von ihm und jeder Verbindung zur Macht des Ringes frei- er Mensch könnte die Welt erneuern, doch Wotans Nachfahren scheitern ebenfalls an dieser Aufgabe, die ihnen unwillentlich auf- erlegt wird. Wotans Tochter Brünnhilde, sein Enkel Siegfried und Alberichs Sohn Hagen verlängern­ und vollenden nur die tragischen Entwicklungen. →

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 32 DEZEMBER 17

→ Für das Theater an der Wien haben Fr., 08.12.17 Regisseurin Tatjana Gürbaca, Dramaturgin 11.00 Uhr Bettina­ Auer und Dirigent Constantin Trinks Palais Ferstel die Perspektiven auf die Geschichte neu Benefizkonzert Concordia fokussiert und aus den ursprünglich vier WOLFGANG AMADEUS MOZART Abenden drei gestaltet. Wir erleben die Ouvertüre aus Geschehnisse nun im Rückblick jeweils KV 527 (1787) gebündelt aus der Sicht von Hagen, Sieg- JOSEPH HAYDN fried und Brünnhilde, deren Erlebnisse 3. Satz aus dem Konzert für Trompete und Gedanken sonst über die ursprüng­ und Orchester Es-Dur Hob. VIIe/1 lichen vier Abende verteilt sind. Dafür ist LUDWIG VAN BEETHOVEN die Musik großräumig neu zusammenge- Symphonie Nr. 1 C-Dur op. 21 (1806) stellt worden, das Geflecht der Bezüge soll erkennbar bleiben. Durch die so kon- Johann Plank Trompete zentrierten Blickwinkel kann eine indi­ Rudolf Streicher Dirigent viduelle Wahrnehmung der Schicksale dieser drei Figuren ermöglicht werden, das Publikum leichter ihr Erleben in grö­ ßerem Bogen mitvollziehen: Wie wirken sich die Sünden der Väter an den Kindern und Kindeskindern aus? Wie erleben die drei die schicksalhaften Momente der welt- verändernden Ereignisse? Was geschieht dabei in ihnen? Wie sehen sie sich gegen- seitig? Diese spezielle Ring-Trilogie gibt den drei Figuren eine größere Wichtigkeit und Intensität, bewirkt quasi einen Gene­ rationenwechsel in der Beurteilung der Wagner’schen Weltgeschichte. Wotan, der prinzipiell­ die oberste Autorität darstellen will, gerät an den Rand: Das Wichtige wird der Blick zurück von der Zukunft aus, von den Kindern auf die Vergangenheit. Karin Bohnert

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 DEZEMBER 17 33

Fr., 15./Sa., 16.12.17 19.30 Uhr Wiener Konzerthaus Christmas in Vienna Olga Peretyatko Sopran Anne Sofie von Otter Mezzosopran Juan Diego Floréz Tenor Günter Haumer Bariton Wiener Singakademie Wiener Sängerknaben Stefan Gottfried Dirigent

Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 34

RAIMUND WEICHENBERGER Soloflöte

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 JÄNNER 18 35

Fr., 12.01.18 → Geburtstag mit Weggefährten 19.30 Uhr »Jedes Orchester bietet einem Dirigenten Wiener Konzerthaus > 3. Abokonzert etwas an, und wenn Dirigenten vernünftig sind, dann hören sie zu.« Dieser Ausspruch GOTTFRIED VON EINEM HK Grubers steht für die Herangehensweise Capriccio op. 2 (1942–1943) des Universalkünstlers an seine künstleri- BERND RICHARD DEUTSCH sche Arbeit – sei es als Dirigent, als Musi- subliminal (2010) ker oder als Komponist. KURT SCHWERTSIK Zeit-Wind/Stern-Zeit. Seinen 75. Geburtstag feiert Heinz Karl Eine Taschenkosmogonie op. 83 (2000) Gruber am Pult des RSO Wien mit zahlrei- KARL HEINZ GRUBER chen Weggefährten an seiner Seite. Das Konzert für Trompete und Orchester Dreigespann Gruber-Schwertsik-Cerha, »Aerial« (1998–1999) das sowohl mit dem Ensemble »die reihe« FRIEDRICH CERHA als auch mit der Entwicklung des »MOB- Impulse für Orchester (1992–1993) Stils« ein entscheidendes Kapitel der Wie- Håkan Hardenberger Trompete ner Musikgeschichte schrieb, spannt auch Heinz Karl Gruber Dirigent den programmatischen Bogen des Geburts- tagskonzerts. Dass HK Gruber dieses ge- Live in Ö1, Fr., 12. 01. 18, 19.30 Uhr meinsam mit dem ORF Radio-Symphonie­ Freund des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung in orchester Wien bestreitet, ist nicht verwun- derlich – schließlich verbindet ihn viel mit dem Orchester, war er doch als Kontrabas- sist knapp 30 Jahre selbst Mitglied des RSO Wien. Eine Tätigkeit, die auch den Komponisten Gruber maßgeblich beeinflusste. Nicht nur ermöglichte ihm dieses Engagement finan- zielle Unabhängigkeit und daraus resultie- rend einen freieren Zugang zum Komponie- ren, auch profitierte er von der unmittel­ baren Nachbarschaft seiner Kolleginnen und Kollegen. Als Komponist lerne man nirgends mehr als im Orchester – davon ist er überzeugt. →

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 36

→ Als Komponist entwickelte HK Gruber Geprägt von starken Gegensätzen ist auch schließlich auch eine eigene musikalische Friedrich Cerhas 1992 entstandenes Werk Sprache, ohne sich daran zu stören, dass »Impulse«. Formal vielfältig und emotional außer ihm niemand diese Sprache spricht. kontrastreich, lässt Cerha dem Titel ent- Eine Generation jünger als Friedrich Cerha sprechend Anstöße entstehen, deren und Kurt Schwertsik, bezeichnet er sich Entwicklung jedoch stets in andere Rich- augenzwinkernd als »Avantgardist aus tungen geht. zweiter Hand«. Mit seiner Erfahrung als Eva Teimel Musiker und Chansonnier etablierte er einen Stil, der ihm eigen ist – geprägt und inspiriert durch die Musik Hanns Eislers und Kurt Weills. Für sein 1998 entstandenes Trompeten­ konzert »Aerial« arbeitete Gruber eng mit Håkan Hardenberger zusammen. Die Vir­ tuosität und Flexibilität des schwedischen Trompeters scheint auch den Komponisten in der Anlage des Werks beflügelt zu haben – Gesangspassagen finden sich ebenso wie der Einsatz unterschiedlicher Trompe- ten, wovon das Kuhhorn das wohl traditi- onsreichste und gleichzeitig exotischste Exemplar ist. Hardenberger hat es eigens für HK Grubers Trompetenkonzert erlernt. In eine metaphysisch-transzendentale Gedankenwelt entführt HK Grubers »MOB- Stil«-Kollege Kurt Schwertsik in seiner »Taschenkosmogonie« »Zeit-Wind Stern- Zeit«. »Nur die Phantasielosen flüchten in die Realität«, zitiert Schwertsik den deut- schen Schriftsteller Arno Schmidt, wenn er das Publikum mit Fragen nach dem Wesen der Zeit, der Tiefe des Weltalls und der Dualität von Gut und Böse konfrontiert.

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 JÄNNER 18 37

Fr., 19.01.18 Premiere → Prügelnde Operndiven 21./23./26./28./30.01.18 Gaetano Donizetti schuf »Maria Stuarda« 19.00 Uhr 1834 im Auftrag des Teatro San Carlo in Theater an der Wien Neapel. Heute ist diese Oper um die Rivali- tät der historischen Königinnen Elisabeth I. GAETANO DONIZETTI von England und Maria Stuart von Schott- Maria Stuarda (1835) Tragedia lirica in zwei Akten land bekannt und beliebt als Feuerwerk Musik von Gaetano Donizetti des Belcanto,­ worin die Konfrontation der Libretto von Giuseppe Bardari Königinnen sowie die ergreifenden letzten nach Maria Stuart von Friedrich Schiller Szenen, die Maria Stuarda kurz vor der In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Hinrichtung zeigen, die Höhepunkte sind. Allerdings stand die Oper während ihrer Marlis Petersen Maria Stuarda Alexandra Deshorties Elisabetta Entstehung unter keinem guten Stern: Norman Reinhardt Roberto, Zuerst gab es Probleme mit der Zensur, Conte di Leicester dann prügelten sich die Hauptdarsteller/ Stefan Cerny Giorgio Talbot innen bei einer Probe. Wirklich fatal für Cecil Tobias Greenhalgh Lord Guglielmo die Oper war aber, dass Königin Maria Natalia Kawalek Anna Kennedy Christina, eine Nachfahrin von Maria Stu- Christof Loy Inszenierung art, der Generalprobe beiwohnte und bei Katrin Lea Tag Ausstattung der Beichtszene der Maria ohnmächtig Bernd Purkrabek Licht wurde. Daraufhin musste die Oper kurz­ Yvonne Gebauer Dramaturgie fristig eine ganz andere Geschichte erhal- Arnold Schoenberg Chor ten. Mühsam flickte Donizetti die Musik Paolo Arrivabeni Dirigent mit verändertem Text neu zusammen, die Ö1, Sa., 27. 01. 18, 19.30 Uhr Oper kam unter dem Titel »Buondelmonte« Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung heraus, die Notlösung fiel durch. Ein Wie- derbelebungsversuch durch die berühmte Sängerin Maria Malibran ein Jahr später in Mailand scheiterte an einem Virus, der beide Hauptdarstellerinnen befallen hatte – »Maria Stuarda« versank bis 1958 in der Vergessenheit. Da sie gleich zwei Glanzpar- tien sowohl in vokaler wie darstellerischer Hinsicht für Koloratursopranistinnen bietet, ist Maria Stuarda aus dem Opernrepertoire inzwischen nicht mehr wegzudenken. Karin Bohnert

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 38

KRISTINA ŠUKLAR 2. Konzertmeisterin

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 FEBRUAR 18 FEBRUAR 18 39

Do., 15.02.18 Fr., 23.02.18 → 19.30 Uhr 19.30 Uhr Wiener Konzerthaus > 4. Abokonzert Musikverein Wien > 3. Abokonzert JOSEPH HAYDN ANTON BRUCKNER Symphonie A-Dur Hob. I/59 Symphonie d-Moll WAB 100 »Feuer-Symphonie« (1768) »Die Nullte« (1863–1864) TOSHIO HOSOKAWA GOTTFRIED VON EINEM Umarmung – An die Nachgeborenen. Licht und Schatten für Kantate op. 42 (1973) Orgel und Orchester (2017) ÖA Camilla Nylund Sopran IGOR STRAWINSKY Michael Nagy Bariton (1908) Chant funèbre op. 5 ÖA Wiener Singverein L'oiseau de feu. Markus Poschner Dirigent Symphonische Suite (Fassung von 1919) (1911/1919) Ö1, So., 04. 03. 18, 11.03 Uhr Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung Christian Schmitt Orgel Cornelius Meister Dirigent

Ö1, Di., 20. 02. 18, 19.30 Uhr Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung

KRISTINA ŠUKLAR 2. Konzertmeisterin

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 40

An die Nachgeborenen von Einems expressiver, unmittelbar ver- »Was sind das für Zeiten, wo/ein Gespräch ständlicher Tonsprache ineinander. über Bäume fast ein Verbrechen ist/weil Ein Jahrhundert zuvor schrieb Anton Bruck- es ein Schweigen über so viele Untaten ner eine Symphonie in d-Moll, von der man einschließt«: Bertolt Brechts Gedicht »An lange glaubte, sie wäre vor seiner offiziel- die Nachgeborenen«, entstanden im Exil len Ersten, der »Linzer«, entstanden: Denn in Dänemark und 1939 veröfentlicht, zählt als er das Werk 1895 unter alten Manu- zu den wichtigsten poetischen Reaktionen skriptstößen wieder entdeckt hatte, fügte auf die ersten Jahre des Nationalsozialis- er der Partitur Kommentare hinzu wie »un- mus. Gottfried von Einem, eine prägende, giltig«, »nur ein Versuch«, »ganz nichtig«, weil streitbare und auch umstrittene Figur »annulirt« – und vor allem die berühmt der Musikgeschichte Österreichs nach 1945, gewordene Ordnungszahl, eine durchge- bezeichnete sich selbst als »Componist«, strichene Null auf gleich drei Seiten. Als weil er das lateinische »componere« für »Nullte« ist sie seither in der Wissenschaft »zusammenstellen« als Wurzel des Wortes bekannt und selten auch im Konzertsaal betonen wollte. 1950 scheiterte von Einem anzutrefen – unverdient selten. Denn die dabei, Brecht als Dichter der Salzburger in Wahrheit zwischen »Linzer« und Zweiter Festspiele zu installieren: Dessen Tätigkeit komponierte Symphonie verdient Beach- in Ostberlin wurde zum Skandal erklärt, tung. In vielen Belangen zeigt sie einen von Einem aus der Festspieldirektion aus- jungen, noch stärker in der Tradition wur- geschlossen. Was waren das für Zeiten … zelnden Bruckner, der dennoch bereits sei- Jahrzehnte später hat Gottfried von Einem ne unverwechselbaren Züge trägt: Quinten Brechts Text als zentralen Satz seiner Kan- und Quarten gebären das Hauptthema, das tate »An die Nachgeborenen« vertont; Gesangsthema lassen Synkopen schweben; sechs weitere Sätze und zwei Zwischen- das Material wird kontrapunktisch gedreht spiele, komponiert auf Auszüge aus den und gewendet, im Scherzo tobt Dämonie, Psalmen, von Sophokles und Hölderlin, eine triumphale Themenvereinigung in Dur umgeben ihn in bogenförmiger Symmetrie. markiert den Schluss des Finales. Was dem 1975 in New York zum 30. Jahrestag der alten Komponisten als »nur ein Versuch« Gründung der Vereinten Nationen urauf­ galt, schenkt uns unschätzbare Einblicke geführt, vereint dieses großformatige Be- in seine Entwicklung in Gestalt eines im kenntniswerk prägnant skandierende Chor- besten Sinne eigenartigen Werks. Markus sätze und solistische Gesänge in tonaler Poschner, der neue Chef des Bruckner Harmonik, spätromantischen Klangfarben Orchesters Linz, feiert mit diesem Abend oder auch dodekaphoner Strenge: Harsche sein RSO Wien-Debüt. Akzente und tröstende Sanftheit greifen in Walter Weidringer

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 41

SOLVEIG NORDMEYER stv. Stimmführerin Cello

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 42 MÄRZ 18 MÄRZ 18

Do., 01.03.18 Fr., 16.03.18 Premiere → 19.30 Uhr 18./20./23./26./28.03.18 Wiener Konzerthaus 19.00 Uhr Abonnement »VokalKlang« Theater an der Wien GIOACHINO ROSSINI GOTTFRIED VON EINEM Petite Messe solennelle (1866/67) Der Besuch der alten Dame (1971) Oper in drei Akten Aleksandra Kurzak Sopran Libretto von Friedrich Dürrenmatt Sara Mingardo Alt In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln Kenneth Tarver Tenor Luca Pisaroni Bassbariton Katarina Karnéus Claire Zachanassian Wiener Singakademie Erik Årman Ihr Gatte IX Gustavo Gimeno Dirigent Mark Milhofer Der Butler Russell Braun Alfred Ill Ö1, So., 01. 04. 18, 11.03 Uhr Cornelia Horak Seine Frau Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung Anna Marshania Seine Tochter Julian Henao Gonzalez Sein Sohn Raymond Very Bürgermeister Markus Butter Prediger Adrian Eröd Lehrer Martin Achrainer Doktor Florian Köfler Polizist Anna Gillingham Erste Frau Carolina Lippo Zweite Frau Matteo Loi Stationsvorsteher Keith Warner Inszenierung David Fielding Ausstattung John Bishop Licht Arnold Schoenberg Chor Michael Boder Dirigent

Ö1, Sa., 17. 03. 18, 19.30 Uhr Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 MÄRZ 18 43

Die Amoral der Kleinbürger Do., 22.03.18 Die 1956 uraufgeführte Komödie »Der 19.30 Uhr Besuch der alten Dame« machte Friedrich MuTh Dürrenmatt zu einem weltbekannten Ö1 Musiksalon Schriftsteller, erst recht die Verfilmung des Stückes im Jahr 1963 mit Ingrid Berg- mann in der Hauptrolle. Als Gottfried von Einem »Der Besuch der alten Dame« als Stof für eine Oper in Betracht zog, gelang es ihm, Dürrenmatt selbst für die Einrich- tung als Libretto zu gewinnen. Die sehr er- folgreiche Urauführung fand am 23. Mai 1971 an der Wiener Staatsoper statt. Dür- renmatts Parabel über die Amoralität einer scheinbar anständigen, gutbürgerlichen, insgeheim aber geldgierigen Kleinbürger- gesellschaft ist 2018 genauso gültig wie zu ihrer Entstehungszeit. Die reiche Claire Zachanassian kehrt in ihren Heimatort Gül- len zurück, um Rache an dem Mann zu neh- men, der sie vor vielen Jahren geschwän- gert und dann sitzengelassen hat. Sie for- dert von den Einwohnern den Tod ihres damaligen Verführers, des Kaufmanns Alfred Ill. Eine Milliarde will sie dafür zah- len. Schnell lassen die Güllener alle mora­ lischen Zweifel fallen, Claire fährt ab mit der Leiche Ills im Gepäck. Von Einems dich- te musikalische Schilderung, die sich um Claires Opfer, den Kaufmann Ill, langsam zuziehende mör­derischen Atmosphäre, der suggestive Einsatz der Orchesterfarben und nicht zuletzt die Partie der Claire Zacha­ nassian als Paraderolle für eine Mezzo­ sopranistin machten die Oper zu einem der langanhaltendsten Erfolge von Einems. Karin Bohnert

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 44

CORNELIUS MEISTER Chefdirigent

JOSEF GUMPINGER 1. Pauker

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 APRIL 18 45

Fr., 06.04.18 → Blick nach Amerika 19.30 Uhr Eine noch relativ junge amerikanische Musikverein Wien > 4. Abokonzert Nation sucht ihren Weg und beauftragt dafür einen Komponisten aus Tschechien. GUNTHER SCHULLER Seven Studies on Mit seiner Berufung zum Direktor des Nati- onal Conservatory of Music in New York Themes of Paul Klee (1959) BERND ALOIS ZIMMERMANN 1892 wurde Antonín Dvořák gebeten, Ame- rika zu einer »Nationalmusik« zu verhelfen. Nobody knows De trouble I see (1954) ANTONÍN DVOŘÁK Dieser Aufgabe gab sich der Komponist ge- Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95 flissentlich hin – mit Eifer widmete er sich »Aus der Neuen Welt« (1894) den »heimischen Melodien«, die er vor al- lem in den musikalischen Traditionen der Håkan Hardenberger Trompete Afro-Amerikaner und der Indianer fand. John Storgårds Dirigent Diese Traditionen schlugen sich in seiner Live in Ö1, Fr., 06. 04. 18, 19.30 Uhr Neunten Symphonie nieder – verbunden Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung mit der Größe und schier endlosen Weite des Landes (die auf den seiner böhmischen Heimat sehr verbundenen Komponisten eine besondere Faszination ausübte). Ganz im Zeichen der amerikanischen Musiktraditionen steht auch Bernd Alois Zimmermanns 1951 entstandenes Trompe- tenkonzert. Hier ist es vor allem der Jazz, der den Komponisten dazu inspirierte, ein Werk zu verfassen, das Elemente der Unter- haltungsmusik mit jenen der Kunstmusik vereint. Im Mittelpunkt steht der Spiritual »Nobody Knows De Trouble I See«, der dem Konzert auch seinen Namen gab. Die Syn- these unterschiedlicher musikalischer Stil­ elemente sollte laut Zimmermann auch »einen Weg der brüderlichen Verbindung zeigen« – eine Anspielung auf die in den 1950er Jahren in Amerika vorherrschenden Rassenkonflikte. Eva Teimel

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 46 APRIL 18 APRIL 18

Fr., 13.04.18 Mo., 23.04.18 19.30 Uhr 19.30 Uhr Wiener Konzerthaus > 5. Abokonzert Gastspiel Linz Brucknerhaus ANNA THORVALDSDOTTIR Aeriality (2011) ÖA FRIEDRICH CERHA BÉLA BARTÓK Drei Sätze für Orchester (2012) Konzert für Violine und Orchester BÉLA BARTÓK Nr. 1 Sz 36 (1907–1908) Konzert für Violine und Orchester PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKY Nr. 1 Sz 36 (1907–1908) Symphonie Nr. 2 c-Moll op. 17 ALEXANDER ZEMLINSKY »Kleinrussische« (1880) Die Seejungfrau. Symphonische Dichtung nach einem Kristóf Baráti Violine Märchen von Hans Christian Andersen Cornelius Meister Dirigent (revidierte Fassung) (1902–1903)

Live in Ö1, Fr., 13. 04. 18, 19.30 Uhr Kristóf Baráti Violine Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung Cornelius Meister Dirigent

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 47

FROSINA BOGDANOSKA 2. Violine

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 48 MAI 18

So., 06.05.18 → Life was so easy 19.30 Uhr Arnold Schönberg und George Gershwin Wiener Konzerthaus > 6. Abokonzert standen sich näher, als die himmelweiten Unterschiede zwischen »Porgy and Bess« GEORGE GERSHWIN und »Moses und Aron« ahnen lassen: Als Cuban Ouverture »Rumba« (1932) beide Komponisten 1936 Nachbarn in West ARNOLD SCHÖNBERG Konzert für Klavier und Orchester, Los Angeles wurden, auf dem Tennisplatz die Kräfte maßen und Gershwin den Erfin- op. 42 (1942) CHARLES IVES der der Zwölftontechnik auf einem Ölge- The Fourth of July (1912) mälde verewigte, wuchs eine Freundschaft BERND ALOIS ZIMMERMANN heran, die auf einer großen Wertschätzung Alagoana »Caprichos Brasileiros«/ des Kollegen fußte. Dass Gershwin mitsamt Ballett-Suite für Orchester (1951/55) seiner Vorliebe für den Jazz im ehrwürdigen Konzertleben als halbseiden eingestuft David Fray Klavier wurde, missbilligte Schönberg: »Viele Ingo Metzmacher Dirigent Musiker halten George Gershwin nicht für Ö1, Fr., 11. 05. 18, 19.30 Uhr einen ernsthaften Komponisten. Aber sie Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung sollten erkennen, dass er doch ein Kom­ ponist ist, ein Mann, der in der Musik lebt und alles, ernsthaft oder nicht, gründlich oder oberflächlich, durch das Medium Musik ausdrückt, weil es die ihm ange­ borene Sprache ist.« Ingo Metzmacher, mit dem das RSO Wien eine langjährige und treue Partnerschaft verbindet, präsentiert die befreundeten Antipoden Seit’ an Seit’ im Wiener Konzert- haus. Gershwins »Cuban Ouverture« ist ein zehnminütiges Feuerwerk, zu dem sich Gershwin bei einem Aufenthalt in der Metro- pole Havanna 1932 inspirieren ließ. Zehn Jahre später schrieb Schönberg sein einzi- ges Klavierkonzert und spielte dabei mit den Muskeln: Nie wieder sollte die Zwölf- tontechnik mit so stolzem Furor auf das Publikum niederprasseln. Dabei verbergen

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 49

sich in dem einsätzigen Werk vier Abschnit- te, deren Überschriften in wenigen Worten Schönbergs biografische Situation umrei- ßen: Life was so easy – Suddenly hatred broke out – A grave situation was created – But life goes on.

Von der »Cuban Ouverture« zum deutschen Komponisten Bernd Alois Zimmermann, dessen Geburtstag sich 2018 zum 100. Mal jährt. Zwar reiste Zimmermann nie nach Südamerika, fasste aber eine große Zunei- gung zu den Tänzen und Rhythmen des Kontinents. Die Ballettmusik »Alagoana – Caprichos Brasileiros«, in der ein india­ nischer Schöpfungsmythos erzählt wird, wurde 1955 im Opernhaus Essen uraufge- führt. Der Komponist war trotz seiner Be­ suche der Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt ab 1948 zunächst mit Arrange- ments, Bühnen- und Filmmusiken aufge­ treten. Und während er schon Kurse bei dem Schönberg-Schüler René Leibowitz belegte, entstand mit »Alago­ana« eine ausgesprochen farbenfrohe, tänzerische und auch humorvolle Bilder­folge, mit An- klängen an Bartók, Strawinsky und Ravel, gleich einem völlig aus den Fugen gerate- nen Villa-Lobos. Doch schon in diesem »Frühwerk« blitzen die großen spektakulä- ren Werke Zimmermanns auf: Im vorletzten Satz der Ballettsuite­ überlagern­ sich Rum- ba, Boogie-Woogie und Marsch. Der Weg von »Alagoana« hin zur Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen­ in den »Soldaten« währte keine zehn Jahre. Christoph Becher

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 50

SASCHA HOIS Soloposaune

CHRISTIAN HOLLENSTEINER Trompete

JOHANN PLANK Solotrompete

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 JUNI 18 51

Do., 07.06.18 → »Spheres of a Genius« 19.30 Uhr 100 Years of Thelonious Monk Musikverein Wien > 5. Abokonzert Anlässlich des 100. Geburtstages von Siegerkomposition aus dem Thelonious Monk schreibt das JAM MUSIC Thelonius-Monk-Wettbewerb LAB – Conservatory for Jazz and Popular des JAM MUSIC LAB UA Music Vienna einen internationalen Kompo­ JEAN SIBELIUS sitionswettbewerb aus. Cornelius Meister Symphonie Nr. 7 C-Dur und das ORF Radio-Symphonieorchester op. 105 (1918–1924) Wien spielen, gemeinsam mit Jazz Solisten, LEONARD BERNSTEIN die Urauführung des preisgekrönten Wer- Chichester Psalms (1965) kes im Wiener Musikverein. Symphonische Tänze aus www.spheresofagenius.com »West Side Story« (1960) Wiener Singverein Cornelius Meister Dirigent

Ö1, Mitschnitt, Fr., 08. 06. 18, 19.30 Uhr Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung → Einführungsvortrag von Hartmut Krones, 18.45 Uhr, Steinerner Saal Information und Zählkarten: www.jeunesse.at

SASCHA HOIS Soloposaune

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 52 JUNI 18

Do., 14.06.18 → Die Welt als Symphonie 19.30 Uhr Sein letztes Abonnement-Programm im Wiener Konzerthaus > 7. Abokonzert Wiener Konzerthaus widmet Chefdirigent Cornelius Meister der längsten und mutigs- BEAT FURRER Neues Werk UA ten Symphonie von Gustav Mahler: der Kompositionsauftrag von Dritten. Eine »Welt aufbauen« wollte Mah- ORF Radio-Symphonieorchester Wien, ler mit diesem Werk und meinte damit ein Philharmonie Essen und Universum, dessen Vielseitigkeit, Regel- Philharmonie Luxembourg & werk und Ausdruckskraft es mit dem wirk­ Orchestre Philharmonique du Luxembourg lichen aufnehmen könne. Ein Universum, GUSTAV MAHLER in dem zwar widerstreitende, geordnete Symphonie Nr. 3 d-Moll und erschütternde Kräfte gleichzeitig wal- für großes Orchester, Altsolo, ten, das aber auf einem Schöpfungsakt Knabenchor und Frauenchor (1893–1896) fußt. Mahlers Wort von der Welt ist eine Alice Coote Alt musikalische wie religiöse Metapher: Damen der Wiener Singakademie »Nun aber denke Dir ein so großes Werk, Wiener Sängerknaben in welchem sich in der Tat die ganze Welt Cornelius Meister Dirigent spiegelt – man ist sozusagen selbst nur Ö1, Fr., 15. 06. 18, 19.30 Uhr ein Instrument, auf dem das Universum spielt«, schrieb Mahler an die Sängerin Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung Anna von Mildenburg, als die Dritte im Sommer 1896 fertig wurde. Bis zuletzt feilte Mahler an programmati- schen Überschriften für die einzelnen Sät- ze, die sowohl den universalen Inhalt der Symphonie erkennen lassen, als auch die Schwierigkeiten, die Mahler mit der Archi- tektur seines »Monstrums« (Mahler) hatte. Dass er schließlich die Satztitel strich und jegliche programmatische Äußerung ab- lehnte, lag sowohl an der zunehmenden Geringschätzung der Programmmusik, als auch an der Fehlinterpretation der Titel durch die Öfentlichkeit, die sich Natur- schilderungen wie in der Sechsten Beet­ hovens erwartete. Dabei ist die ungewöhn-

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 JUNI 18 53

liche Architektur der Dritten eher pro­ Do., 21.06.18 grammatisch als symphonisch verstehbar: 19.30 Uhr als ein Prozess der zunehmenden Ver­ Musikverein Wien geistigung, in dem Mahler das Universum Abschlusskonzert der von den Naturgewalten bis hin zu Gott Dirigent/innenklassen abschreitet. Dieser Prozess wird zwar am der Universität für Musik Gegenstand der Natur exemplifiziert (Som- und darstellende Kunst Wien mer, Wald, Wiese, Tiere, Mensch – erst in Freund in des RSO & Ö1 Club-Ermäßigung den letzten Sätzen verlässt Mahler das Irdi- sche), doch für den Naturliebhaber Mahler war die Natur ein Gleichnis des Göttlichen, das sich in der Dritten schließlich im Begrif »Liebe« konzentriert. Bevor der rund 35 Minuten lange erste Satz der Dritten Mahlers erklingt – über dessen Dimensionen sich der Komponist selbst er- schrocken zeigte – heben Cornelius Meis- ter und das RSO Wien eine Komposition aus der Taufe, die sie bei Beat Furrer in Auf- trag gegeben haben. Der aus der Schweiz stammende Komponist gehört zu jenen Künstlern, die sich von Wien aus ein inter- nationales Renommee erobert haben. Von der Gründung des Klangforum Wien bis zu Auftragswerken für die führenden Opern- häuser Europas: Bei all dem ist Beat Furrer, der seit über drei Jahrzehnten in Österreich lebt, seiner fragilen, ebenso feinen wie sinnlichen Tonsprache treu geblieben. Die Kombination einer Urauführung von Beat Furrer mit Mahlers Dritter darf als exemplarisch für die künstlerische Tätig- keit des RSO Wien angesehen werden. Christoph Becher

RSO WIEN PROGRAMM 2017/18 RSO WIEN INTERNATIONAL

RSO WIEN INTERNATIONAL 22.04.18 12.–18.05.18 55 KÖLN CHINA

So., 22.04.18 12.–18.05.18 18.00 Uhr 20.00 Uhr Kölner Philharmonie Poly Theatre FRIEDRICH CERHA Shanghai Concert Hall Drei Sätze für Orchester (2012) Abschlusskonzert vom BÉLA BARTÓK Shanghai Frühlingsfestival Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 Sz 36 (1907–1908) FRANZ SCHUBERT ALEXANDER ZEMLINSKY Ouverture zu »Die Zauberharfe« Die Seejungfrau. D 644 »Rosamundenouverture« (1820) Symphonische Dichtung nach einem DMITRIJ B. KABALEWSKIJ/ Märchen von Hans Christian Andersen FRANZ SCHUBERT (revidierte Fassung) (1902–1903) Fantasie f-Moll für Klavier Kristóf Baráti Violine und Orchester (nach Schubert D 940) Cornelius Meister Dirigent FRANZ SCHUBERT Symphonie Nr. 8 C-Dur D 944 (1828) N. N. Klavier Cornelius Meister Dirigent

RSO WIEN INTERNATIONAL 56 28.05.18 HAMBURG

Mo., 28.05.18 → Leuchtturm der Avantgarde 19.30 Uhr Kein Lippenbekenntnis, sondern Herzens- Mehr! Theater am Großmarkt angelegenheit: Bei neuer und neuester Internationales Hamburger Musik ist das ORF Radio-Symphonieorches- Musikfest ter Wien ganz in seinem Element. Das weiß man auch im hohen Norden, wie man an KARLHEINZ STOCKHAUSEN einer Einladung des Hamburger Musikfes- Gruppen für drei Orchester (1955–1957) tes erkennt. Das RSO Wien steuert zum Cornelius Meister Dirigent umfassenden Stockhausen-Schwerpunkt Duncan Ward Dirigent des Musikfestes 2018 mit »Gruppen« ein Dietger Holm Dirigent Hauptwerk der Neuen Musik nach 1945 bei – ein Werk, dessen Dimensionen selbst die Elbphilharmonie sprengen, weshalb das Hamburger Musikfest auf das erst vor weni- gen Jahren eröfnete »Mehr! Theater am Großmarkt« ausweichen muss. Karlheinz Stockhausen hat in den 50er- und 60er-Jahren die großen Themen der Avantgarde – Improvisation, Elektronik, serielle Technik – in derart aufregenden Kompositionen gestaltet, dass er zu einer Kultfigur wurde. Sein Einfluss war so stark, dass er bis in die Pop-Musik reichte: Unter den 70 Personen, die das legendäre »Sgt.- Pepper«-Cover der Beatles zeigt, ist Stock- hausen der einzige Komponist. Auch der messianische Opernzyklus »Licht«, mit dem sich Stockhausen in den letzten Jahr- zehnten seines Lebens ausschließlich be- schäftigte, mag zwar viel belächelt werden, dennoch pilgern die Fans zu jeder Teilauf- führung von »Licht« durch ganz Europa. »Gruppen« ist das profilierteste Orchester- werk der »seriellen Schule«, bei der nicht nur Tonhöhen, sondern auch Parameter wie Lautstärke, Tondauer oder Klang vor-

RSO WIEN INTERNATIONAL 57

sortiert werden. Klingt nach Technik? Von wegen. Gerade »Gruppen« besitzt eine Sinnlichkeit, eine Emotionalität und Kraft, die sich jedem Hörer sofort mitteilt. Die Streicher schwirren gleich Insekten, die Holzbläser zwitschern wie die Vögel in der Früh, das Blech haut mit der Faust auf den Tisch. Ob das Schweizer Bergpanora- ma die gezackten Konturen der Komposi­ tion inspirierte, wie Stockhausen selbst andeutete, oder nicht: Eine Auführung der »Gruppen« ist ein Erlebnis – nicht zuletzt wegen der Gliederung der insgesamt 109 Musiker in drei Teilorchester mit je eige- nem Dirigenten. Chefdirigent Cornelius Meister hat für das Hamburger Musikfest Duncan Ward, der das RSO Wien als Ein- springer bei Wien Modern 2016 kennen und schätzen gelernt hat, und Dietger Holm, Dirigent am Heidelberger Theater, eingeladen.­ Die drei Orchester fassen huf- eisenförmig das Publikum ein; Stockhau- sen hierzu: »Jedes Orchester sollte den anderen zurufen, Antwort oder Echo geben können.« Wird das Werk zweimal gespielt – was von der Ur­auführung 1958 bis hin zum Hamburger RSO-Gastspiel nahezu zur Re- gel geworden ist –, kann man sich in der Konzertpause umsetzen und das gleiche Werk aus einer neuen Hörperspektive wahr- nehmen. Auch außerhalb Hamburgs ist »Gruppen« ein akustischer Leuchtturm. Christoph Becher

RSO WIEN INTERNATIONAL RSO WIEN KAMMERMUSIK

RSO WIEN KAMMERMUSIK OKTOBER 17 59

Aus nächster Nähe – Fr., 20.10.17 die Kammermusikreihe des RSO 19.30 Uhr Kammermusik ist die ultimative Keimzelle ORF RadioKulturhaus der Musik: Hier entsteht, wird probiert und Werke von: experimentiert; die Zuhörerinnen und Zu- FRANZ SCHUBERT, hörer sind so nah dran, wie bei keiner an- GERALD RESCH, KARL HODINA U. A. deren Konzertform. Über die Jahrhunderte haben Komponisten versucht, in dieser Fagotes Locos Gattung ihre intimsten Wünsche und re­ David Seidel Fagott volutionärsten Ideen zum Ausdruck zu Marcello Padilla Fagott Martin Machovits bringen. Entdecken Sie die Musikerinnen Fagott Leonard Eröd Fagott und Musiker des RSO Wien aus einer neuen Perspektive: aus nächster Nähe Ö1 Club- & 50 %-RKH-Ermäßigung in fünf abwechslungsreichen Konzerten im RadioKulturhaus und im Arnold Schönberg Center. Auf dem Programm stehen Klassi- ker wie das Brahms’sche Klavierquartett c-Moll und Schönbergs Streichsextett »Verklärte Nacht«, selten zu hörende Raritäten von Albert Roussel und Steve Reich sowie gänzlich Neues vom kürzlich wiederentdeckten Giovanni Battista Oregano. Viel Vergnügen! In Kooperation mit dem RadioKulturhaus und dem Arnold Schönberg Center

Einzelticket RadioKulturhaus: € 24,– (Ö1 Club- & 50 %-RKH-Ermäßigungen) Einzelticket Arnold Schönberg Center: € 14,– (Ö1 Club-Ermäßigungen) Abopreis für 5 Konzerte: € 72,– (keine Ermäßigungen)

RSO WIEN KAMMERMUSIK 60 DEZEMBER 17 JÄNNER 18

Di., 05.12.17 Do., 25.01.18 20.00 Uhr 19.30 Uhr Arnold Schönberg Center ORF RadioKulturhaus MAX REGER Werke von: Serenade für Flöte, Violine STEVE REICH, und Bratsche G-Dur op. 141a NEBOJŠA JOVAN ŽIVKOVIĆ, ALBERT ROUSSEL RÜDIGER PAWASSER U. A. Trio für Flöte, Viola und Violoncello op. 40 Supercussion Vienna Patrick Prammer Schlagwerk ARNOLD SCHÖNBERG Josef Gumpinger Schlagwerk Presto für Streichquartett C-Dur Georg Hasibeder Schlagwerk ARNOLD SCHÖNBERG Fabian Homar Schlagwerk Scherzo für Streichquartett F-Dur ANTON WEBERN Ö1 Club- & 50 %-RKH-Ermäßigung Langsamer Satz für Streichquartett CLAUDE DEBUSSY 6 Épigraphes antiques für Flöte, Violine, Viola und Violoncello Andreas Planyavsky Flöte Peter Matzka Violine Aileen Dullaghan Violine Martin Kraushofer Viola Solveig Nordmeyer Violoncello Nadja Kayali Moderation/Rezitation

Ö1 Club-Ermäßigung

RSO WIEN KAMMERMUSIK MÄRZ 18 JUNI 18 61

Mo., 19.03.18 Fr., 08.06.18 19.30 Uhr 19.30 Uhr Arnold Schönberg Center Arnold Schönberg Center ARNOLD SCHÖNBERG ANTON WEBERN Toter Winkel für Streichsextett 6 Bagatellen für Streichquartett op. 9 (Fragment) HENRI DUTILLEUX RICHARD STRAUSS Ainsi la Nuit Capriccio-Sextett op. 85 JOHANNES BRAHMS RICHARD WAGNER Klavierquartett Nr. 3 c-Moll op. 60 Vorspiel zu Tristan und Isolde Kristina Šuklar Violine (Bearbeitung für Streichsextett Aileen Dullaghan Violine von Sebastian Gürtler) Mario Gheorghiu Viola ARNOLD SCHÖNBERG Michael Hammermayer Violoncello Verklärte Nacht op. 4 Christoph Eggner Klavier Franz-Markus Siegert Violine Nadja Kayali Moderation/Rezitation Anaïs Tamisier Violine Ö1 Club-Ermäßigung Martin Edelmann Viola Raphael Handschuh Viola Julia Schreyvogel Violoncello Rafael Dolezal Violoncello Nadja Kayali Moderation/Rezitation

Ö1 Club-Ermäßigung

RSO WIEN KAMMERMUSIK my RSO EDUCATION

EDUCATION PATRICK PRAMMER 63 1. Schlagwerker

Keine Aufnahme ersetzt das Erlebnis, live Musik zu hören, besonders, wenn sie von einem großen Orchester präsentiert wird. Dem RSO Wien ist es ein Anliegen, Freude an der Musik zu vermitteln und Interesse an Neuem zu wecken. Mit musikalischen Erlebnis- sen in höchster Qualität wollen wir Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene für das aktive Musizieren begeistern und zeigen, welche Dynamik und Energie in einem solchen Klangkörper steckt! Informationen und Termine der Workshops: rso.orf.at

Studios im Funkhaus Unter dem Motto »feel the beat« und un­ Schlag auf Schlag … im RSO abhängig von musikalischer Vorbildung gibt es ab Herbst die Möglichkeit, mit den Ein Wechselspiel aus RSO-Profis unserer Schlagwerkgruppe auf Improvisieren und Schlagwerkliteratur vielfältigsten Percussion-Instrumenten Im RSO Wien herrschen ein Pauker und vier ein Gespür für Rhythmus und Klänge zu Schlagzeuger über mehr als 3.000 Schlag- entwickeln.­ Auch wer von sich glaubt, kei- werk-Instrumente. nen Ton singen, geschweige denn spielen Kein Instrumentarium kennt eine solche zu können, verliert seine Hemmschwelle! Vielzahl an Klängen und Instrumenten My RSO haut nicht auf die Pauke, sondern wie das Schlagzeug in der Neuen Musik: auf alles, was Klang erzeugt! Von der Pauke über Rassel hin zum Xylo- Karten: € 10,– fon, von Kastagnetten über Bongos bis Zielgruppen: ab 18 Jahre zum Gong – im Schlagzeug ist eine ganze Welt zu entdecken.

EDUCATION 64

my RSO probt … ORF RadioKulturhaus und Studios … in Wien und on tour … my RSO backstage & on air Schülerinnen und Schüler besuchen Pro- Was es mit dem Namen des ORF Radio- ben »ihres« RSO und haben die Möglich- Symphonieorchester Wien auf sich hat keit, in Einführungsgesprächen die Musi­ und welche Verbindung zum Medium Radio kerinnen­ und Musiker persönlich kennen- besteht, erfährt man in diesem Workshop. zulernen sowie das RSO Wien live on stage Musikerinnen und Musiker, Dirigenten und in den Wiener Konzertsälen, bei den Salz- Aufnahmeleiter gewähren faszinierende burger Festspielen,­ beim steirischen herbst Einblicke in die künstlerische und inter­ und auf Auslandstourneen zu erleben. pretatorische Arbeit in der Probe und am Eine Zusammenarbeit mit dem BMUKK Regieplatz oder im Ü-Wagen. Unter Mithilfe der Profis darf auch im ORF-Ton­studio selbst probiert werden! Zielgruppe: ab 12 Jahren In Kleingruppen

EDUCATION 65

ORF RadioKulturhaus ORF RadioKulturhaus und Schule Mitten in my RSO my RSO Musiklabor Ein interaktiver Probenbesuch für Schul- Was ist ein Orchester und wie funktioniert klassen im RSO Wien: Kinder sitzen neben es? Wozu braucht man einen Dirigenten? den Musikerinnen und Musikern und er­ Was macht eine Komponistin? Und vor leben auf diese Weise nicht nur hautnah allem: Woraus besteht Musik eigentlich? das Musizieren im Orchester mit dem Diri- Beim my RSO Musiklabor gibt es Lautes und genten, sondern probieren auch selbst auf Leises, Melodie-Puzzles, Rhythmus-Rätsel, kleinen Geigen, großem Schlagwerk oder spannende Geschichten über Komponisten experimentieren auf allerlei ungewöhnli- und ihre Werke. Jede Veranstaltung stellt chem Instrumentarium­ … Ein faszinieren- ein Orchesterwerk ins Zentrum und einen des Zusammenhören­ und Zusammen­ dazu passenden musikthematischen spielen. Schwerpunkt. Die Kinder experimentieren im direkten interaktiven Workshop mit Zielgruppe: 1.– 5. Schulstufe RSO-Musikerinnen und -Musikern, an- Für Schulklassen schließend werden die Experimente und Spiele mit dem ganzen Orchester fortgesetzt und das Werk zur Gänze durchgespielt. Workshop in zwei Teilen Zielgruppe: 6. – 8. Schulstufe Für Schulklassen KulturKontakt Austria fördert die aktive Kunst- und Kulturvermittlung im schulischen Zusammenhang

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my RSO … IN KOOPERATION MIT:

ORF RadioKulturhaus Musikverein Wien Klassische Verführung am@deus – Generalproben des RSO Wien Die Klassische Verführung ist die älteste Veranstaltungsreihe im RadioKulturhaus – In dieser Projektreihe sind für die Schüle- und ungebrochen beliebt. In dieser Koope- rinnen und Schüler die »besten« Plätze ration mit dem RSO Wien werden im Ge- ganz vorne im Parterre des Goldenen Saa- spräch zwischen Christoph Becher und les reserviert, um in einem der schönsten Teresa Vogl Orchesterstücke fundiert erklärt Konzertsäle der Welt Orchester, Dirigenten­ und sind dann zur Gänze live zu hören. und Solisten live zu erleben. Im Künstler­ Orchesterkonzert und kurzweiliger Musik­ gespräch »meet the artist« gibt es die unterricht für Fortgeschrittene in einem. Möglichkeit, mit unserem Chefdirigenten Cornelius Meister, den Musikerinnen und Do., 12.10.2017 Musikern des RSO Wien, Solisten und ALEXANDER ZEMLINSKY Komponisten ins Gespräch zu kommen. Die Seejungfrau/ Zielgruppe: Oberstufe Symphonische Dichtung (1902–1903) Information und Anmeldung: Mi., 14.02.2018 www.musikverein.at JOSEPH HAYDN Symphonie Nr. 59 A-Dur Hob. I/59 »Feuer-Symphonie« (1768) Fr., 27.04.2018 FRANZ SCHUBERT am@deus Symphonie Nr. 8 C-Dur D 944 »Große C-Dur-Symphonie« (1825) Cornelius Meister Dirigent Beginn: jeweils 19.30 Uhr Zielgruppe: Erwachsene Informationen: rso.orf.at, radiokulturhaus.orf.at

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Jugend an der Wien Jeunesse, Wiener Konzerthaus Hinter den Kulissen der Opernwelt! So., 29.04.18 15.00 Uhr Rahmenprogramm mit Musikerinnen Concertino und Musikern des RSO Wien Schuberts großer Wurf RICHARD WAGNER Die Ring-Trilogie Von Liedern und großen Symphonien – auf den Spuren von Franz Schubert Constantin Trinks Musikalische Leitung Eine Begegnung mit den Musikerinnen Tatjana Gürbaca Regie und Musikern des RSO Wien, die Schuberts Rahmenprogramm: großen Wurf, eine Symphonie mit vielen November 2017 Instrumenten und »unendlichen« Melo­ Generalprobenbesuche: dien, zu neuem Leben erwecken. Hagen: 26. 11. 17, 19.00 Uhr Symphonie Nr. 8 C-Dur D 944 Siegfried: 27. 11. 17, 19.00 Uhr Brünnhilde: 28. 11. 17, 19.00 Uhr Leonard Eröd Konzept, Dramaturgie Annemarie Mitterbäck Konzept, Dramaturgie GAETANO DONIZETTI Cornelius Meister Dirigent Maria Stuarda Zielgruppe: ab 9 Jahren Paolo Arrivabeni Musikalische Leitung Information und Anmeldung: Christof Loy Regie www.jeunesse.at Rahmenprogramm: 08.–17. 01. 18 Ein Projekt des ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Generalprobe: 17. 01. 18, 19.00 Uhr der Jeunesse und des Wiener Konzerthauses GOTTFRIED VON EINEM Der Besuch der alten Dame Michael Boder Musikalische Leitung Keith Warner Regie Rahmenprogramm: 26. 02.–14. 03. 18 Generalprobe: 14. 03. 18 Karten pro Generalprobenbesuch: € 5,– Zielgruppe: 15+ Information und Anmeldung: www.theater-wien.at

EDUCATION 68

EDUCATION 69

EDUCATION 70 CD- & DVD-PRODUKTIONEN 2016/17

Capriccio Kairos ORF

RSO WIEN SPIELT FÜR FREUNDE 7

GUSTAV MAHLER Symphonie Nr. 10, 5. Satz PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKY Symphonie Nr. 3 D-Dur, op. 29 DIRIGENTEN CORNELIUS MEISTER | DUNCAN WARD

Antonín Dvořák Reinhard Fuchs RSO Wien spielt Die Geisterbraut Mania für Freunde (7) Wiener Singakademie Johannes Kalitzke (D) Gustav Mahler Cornelius Meister (D) Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Cornelius Meister (D)

ORF ORF ORF FILM

Best of Tanzmusik »Die Geträumten« FM4 RadioSession für Fortgeschrittene Ein Film von Cornelius Meister (D) Cornelius Meister (D) Ruth Beckermann Gottfried Rabl (D)

Orfeo Urlicht Decca

Krenek Vernon Duke Aida Garifullina Orpheus und Eurydike Violin Concerto Cornelius Meister (D) Pinchas Steinberg (D) Elmira Darvarova (S) Scott Dunn (D)

CD- & DVD-PRODUKTIONEN 2016/17 71

EINE MUSIKALISCHE REISE DURCH EUROPA A musical journey across Europe

Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien öff net zum zweiten Mal sein Schallarchiv. Klangschätze aus einem halben Jahr- hundert Orchestergeschichte und drei Jahrhunderten Musikgeschichte Die Box für reiselustige Musikliebhaber/innen. mit 12 CDs Die zwölf CDs führen durch die zwölf europäischen Länder Österreich, Ungarn, Tschechien, Russland, Polen, Estland, Finnland, Deutschland, Spanien, Großbritannien, Frankreich und Italien.

Preis: € 192,–; 15 % Ermäßigung für Freund/innen des RSO, Ö1 Club-Mitglieder und ORF RadioKultur- haus-Kartenbesitzer/innen. Bestellung und Information unter shop. .at oder 01 501 70-373

Capriccio Capriccio

ERSCHEINT ERSCHEINT 2017 2017

Bohuslav Martinů Gustav Mahler The Symphonies Das klagende Lied Cornelius Meister (D) Simone Schneider, Tanja Ariane Baumgartner, Torsten Kerl, Adrian Eröd (S) Cornelius Meister (D)

CD- & DVD-PRODUKTIONEN 2016/17 Dr. Christoph Becher RSO-Intendant

Freundin des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien SILBERNE MITGLIEDSCHAFT MITGLIEDSBEITRAG: € 33,-- / JAHR

 Besuch von Orchesterproben und anschließende Begegnung mit Orchestermusiker/innen, Dirigent/innen und Solist/innen (nach Verfügbarkeit)  eine Gratis-CD pro Saison  Ermäßigung auf zahlreiche Konzerte im Konzerthaus, Musikverein und Theater an der Wien  10 % Ermäßigung auf Konzertreisen bei Tourneen des Orchesters  Sonderkonditionen bei CD-Veröffentlichungen des Orchesters im ORF-Shop im ORF-Shop über den Online-Shop: shop.ORF.at

Freundin des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien GOLDENE MITGLIEDSCHAFT MITGLIEDSBEITRAG: € 333,-- / JAHR Sämtliche Vorteile der Silbernen Mitgliedschaft +

 zwei Freikarten für ein ausgesuchtes Konzert pro Konzertsaison mit Pausenempfang  exklusive Präsentation des Jahresprogramms des RSO vor der öffentlichen Bekanntgabe  ein jährlicher exklusiver Event und Empfang mit Chefdirigent Cornelius Meister, Intendant Christoph Becher und ausgewählten Musiker/innen des Orchesters  25 % Ermäßigung auf Konzertreisen bei Tourneen des Orchesters  auf Wunsch: Nennung im Saisonprogramm und auf der RSO-Website

UND SO WERDEN SIE MITGLIED: sablatnig-partner.at, Fotos: carpenter, stefanjoham carpenter, Fotos: sablatnig-partner.at, [email protected], T +43 1 501 70-345 © Cornelius Meister Chefdirigent und Künstlerischer Leiter

Dr. Christoph Becher Cornelius Meister RSO-Intendant Chefdirigent und Künstlerischer Leiter

Freundin des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien SILBERNE MITGLIEDSCHAFT MITGLIEDSBEITRAG: € 33,-- / JAHR

 Besuch von Orchesterproben und anschließende Begegnung mit Orchestermusiker/innen, Dirigent/innen und Solist/innen (nach Verfügbarkeit)  eine Gratis-CD pro Saison  Ermäßigung auf zahlreiche Konzerte im Konzerthaus, Musikverein und Theater an der Wien  10 % Ermäßigung auf Konzertreisen bei Tourneen des Orchesters  Sonderkonditionen bei CD-Veröffentlichungen des Orchesters im ORF-Shop

Freundin des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien GOLDENE MITGLIEDSCHAFT MITGLIEDSBEITRAG: € 333,-- / JAHR Freundinnen und Freunde des RSO rso.ORF.at/Freunde genießen viele Vorteile und unterstützen Sämtliche Vorteile der Silbernen Mitgliedschaft + eines der besten Orchester der Welt!  zwei Freikarten für ein ausgesuchtes Konzert pro Konzertsaison mit Pausenempfang  exklusive Präsentation des Jahresprogramms des RSO vor der öffentlichen Bekanntgabe  ein jährlicher exklusiver Event und Empfang mit Chefdirigent Cornelius Meister, Intendant Christoph Becher und ausgewählten Musiker/innen des Orchesters  25 % Ermäßigung auf Konzertreisen bei Tourneen des Orchesters Freundinnen und Freunde des RSO rso.ORF.at/Freunde  auf Wunsch: Nennung im Saisonprogramm und auf der RSO-Website genießen viele Vorteile und unterstützen Wir bedanken uns herzlich bei unserem ersteneines Goldenen der besten Mitglied, Orchester errn Josef Krupitza. der Welt! UND SO WERDEN SIE MITGLIED: sablatnig-partner.at, Fotos: carpenter, stefanjoham carpenter, Fotos: sablatnig-partner.at, [email protected], T +43 1 501 70-345 © 74

CORNELIUS MEISTER BIOGRAFIEN 75

CORNELIUS MEISTER Deutsches Symphonie-Orchester und CHEFDIRIGENT die Rundfunk-Sinfonieorchester von NDR, SWR und BR. Cornelius Meister, geboren 1980 in Hanno- Mit 21 Jahren debütierte Cornelius Meister ver, ist seit September 2010 Chef­dirigent an der Hamburgischen Staatsoper, gefolgt und Künstlerischer Leiter des ORF Radio- von Einladungen an die Deutsche Oper Symphonieorchesters Wien. 2016 gewan- Berlin, Semperoper Dresden, Theater an nen beide mit »Peter Grimes« den Inter­ der Wien, New National Opera Tokyo, San national Opera Award für die beste Pro­ Francisco Opera und Königliche Oper Kopen- duktion der Saison. Mit dem RSO Wien hagen. Seit 2012 dirigiert er an der Wiener konzertiert er regelmäßig im Musikverein Staatsoper, seit 2014 am Royal Opera House Wien und im Wiener Konzerthaus. Ausge- Covent Garden , seit 2015 an der dehnte Tourneen führen ihn nach Asien Mailänder Scala und 2018/19 wird er an der und durch Europa, u. a. zu den Salzburger Metropolitan Opera New York debütieren. Festspielen. Gemeinsam mit dem RSO Wien ist er im europäischen Rundfunk, Cornelius Meister studierte Klavier und im europäischen Fernsehen, auf CDs Dirigieren in Hannover bei Konrad Meister, und im Internet präsent. Martin Brauß und Eiji Ōue sowie am Mozar- teum Salzburg bei Dennis Russel Davies, Seit 2017 ist er zusätzlich Erster Gast­ Jorge Rotter und Karl Kamper. 2005 bis 2012 dirigent des Yomiuri Nippon Symphony Heidelberger Generalmusikdirektor, wurde Orchestra Tokyo. Im Sommer 2018 wird er bereits 2007 für das »Beste deutsche er von Wien als Generalmusikdirektor an Konzertprogramm« und seither mehrfach die Staatsoper Stuttgart und zum Staats­ für seine Education-Projekte ausgezeich- orchester Stuttgart wechseln. net. Er spielt außerdem Cello und Horn. In Konzerten dirigiert Cornelius Meister Als Pianist gab er Konzerte in Europa und u. a. das Concertgebouworkest Amsterdam, in den USA und leitete Klavierkonzerte von das City of Birmingham Symphony Orche­ Grieg, Liszt, Gershwin, Beethoven und stra, BBC National Orchestra und BBC Phil- Mendelssohn vom Flügel aus. harmonic, National Symphony Orchestra Weitere Informationen: Washington, Mostly Mozart Festival Orches­ corneliusmeister.net tra, Swedish Radio und Danish National Symphony Orchestra, Orchestre de Paris, Orchestre de l’Opéra National de Paris und Ensemble Intercontemporain, Orchestra di Santa Cecilia Rom, Tonhalle-Orchester Zü- rich und Orchestre de la Suisse Romande,

CORNELIUS MEISTER 76

ORF RADIO-SYMPHONIEORCHESTER WIEN

Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien nach Deutschland unter anderem in die ist ein weltweit anerkanntes Spitzenorches- Berliner, Kölner und Essener Philharmonie.­ ter, das sich der Wiener Tradition des Or- Seit 2007 hat sich das RSO Wien durch sei- chesterspiels verbunden fühlt. Chefdiri- ne kontinuierlich erfolgreiche Zusammen- gent und Künstlerischer Leiter ist seit arbeit mit dem Theater an der Wien als 2010 Cornelius Meister. Das RSO Wien ist Opernorchester etabliert. Aber auch im bekannt für seine außergewöhnliche Pro- Genre der Filmmusik ist das Orchester hei- grammgestaltung: Häufig werden das klas- misch: Alljährlich dirigieren Komponisten, sisch-romantische Repertoire und Werke der die mit dem Oscar für die beste Filmmusik klassischen Moderne in einen unerwarte- ausgezeichnet wurden, das RSO Wien; ten Kontext gestellt, indem sie mit zeitge- 2012 spielte das RSO den Soundtrack nössischen Stücken und selten aufgeführten zum Film »Die Vermessung der Welt« ein, Werken anderer Epochen verknüpft werden. 2016 wirkte es aktiv bei zwei Kinofilmen mit: dem auf der Berlinale preisgekrönten Sämtliche Auführungen werden im Rund- Film »Kater« von Händl Klaus und »Die funk übertragen – insbesondere im Sender Geträumten« von Ruth Beckermann. Österreich 1, aber auch im Ausland. Zudem kann man alle Konzerte des Orchesters eine Zu den Gästen am Dirigentenpult des Woche lang nach der Ausstrahlung weltweit RSO Wien zählten u. a. Alain Altinoglu, übers Internet anhören. Durch eine wach- Leonard Bernstein, Ernest Bour, Christoph sende Präsenz im europäischen Fernsehen von Dohnányi, Christoph Eschenbach, und eine Kooperation mit dem Jugendsen- Michael Gielen, Jakub Hrůša, Ingo Metz­ der FM4 erreicht das RSO Wien kontinuier- macher, Andris Nelsons, Kirill Petrenko, lich neues Publikum. Rund 800 Fans unter- Wolfgang Sawallisch, Giuseppe Sinopoli, stützen den Verein »Freundin des RSO«. Hans Swarowsky, Jefrey Tate und Simone Young. Als Komponisten und Dirigenten In Wien spielt das RSO Wien regelmäßig leiteten u. a. Luciano Berio, Friedrich Cerha, zwei Abonnementzyklen im Musikverein Peter Eötvös, Hans Werner Henze, Ernst und Konzerthaus. Darüber hinaus tritt das Krenek, Bruno Maderna und Krzysztof Orchester alljährlich bei großen Fes­tivals Penderecki­ das Orchester. Internationale im In- und Ausland auf: Enge Bindungen­ Solistinnen und Solisten treten regelmäßig bestehen zu den Salzburger Festspielen, mit dem RSO Wien auf, unter ihnen Renaud zu den Wiener Festwochen, zum musik­ und Gautier Capuçon, Martin Grubinger, protokoll im steirischen herbst und zu Wien Hilary Hahn, Patricia Kopatchinskaja, Modern. Tourneen führen das RSO Wien Gidon Kremer, Lang Lang, Sabine Meyer, regelmäßig nach Japan und China, zuletzt Gabriela Montero, , Heinrich auch nach Thailand und Taiwan, darüber Schif und Christian Tetzlaf. hinaus in die USA, nach Südamerika­ und

ORF RADIO-SYMPHONIEORCHESTER WIEN 77

Die umfangreiche Aufnahmetätigkeit um- Jugendliche sowie die Reihen »Mitten in fasst Werke aller Genres, darunter viele my RSO«, »my RSO Musiklabor« und »Klas- Ersteinspielungen von Vertretern der klas- sische Verführung«. Bereits seit 1997 wer- sischen österreichischen Moderne und ös- den jedes Jahr hochbegabte Musiker und terreichischen Zeitgenossen. So entstand Musikerinnen in die RSO-eigene Orchester- die CD-Reihe »Neue Musik aus Österreich« akademie aufgenommen. Regelmäßig spielt mit Orchesterwerken u. a. von Friedrich das RSO Wien die Abschlusskonzerte der Cerha, die Gesamtaufnahme der neun Sym- Dirigentenklassen der Musikuniversität phonien von Egon Wellesz, die Orchester- Wien. 2013 wurde das Musikvermittlungs- musik von Josef Matthias Hauer und Erst­ projekt »My RSO –Greatest Hits for Contem­ einspielungen der Musik von Erich Zeisl. porary Orchestra« mit dem Bank Austria Zuletzt erschienen u. a. die 24-teilige CD- Kunstpreis ausgezeichnet. Box »my RSO« sowie viel gerühmte CDs mit Das RSO Wien ging 1969 aus dem Großen Werken von Anton Bruckner, Richard Strauss Orchester des Österreichischen Rundfunks und Béla Bartók. Im November 2016 ist hervor. Unter seinen Chefdirigenten Milan »my RSO II – eine musikalische Reise durch Horvat, Leif Segerstam, Lothar Zagrosek, Europa«, eine Box mit 12 CDs und Werken Pinchas Steinberg, Dennis Russell Davies, aus 12 europäischen Ländern, erschienen. Bertrand de Billy und Cornelius Meister Das RSO Wien hat ein breit angelegtes vergrößerte das Orchester kontinuierlich Education-Programm­ ins Leben gerufen. sein Repertoire und sein internationales Dazu gehören Workshops für Kinder und Renommee.

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ORCHESTERMITGLIEDER

Konzertmeister/innen Viola Kontrabass Peter Matzka Mario Gheorghiu Sorin Constantin Orcinschi Maighréad McCrann Yoshiko De Swardt Michael Pistelok Franz-Markus Siegert Tomas Bumbal Rudolf Illavsky Kristina Šuklar Julia Puchegger Bernhard Ziegler (derzeit in Karenz) Friedmar Deller (Karenz) 1. Violine Matthias Schnorbusch Pawel Dudys Wei-Ping Lin (Karenzvertretung) (Karenzvertretung) Michael Snyman Martin Edelmann Harald Jäch Willem De Swardt Raphael Handschuh Albert Viñas Terris (OA) Jussuf Karajev Wilhelm Klebel Arisa Yoshida (OA) Geert Langelaar Martin Kraushofer Zhanna Li Paul Rabeck Flöte Violaine Padilla (Karenz) Catharina Raimund Weichenberger Jue-Hyang Park Stenström Langelaar Andreas Planyavsky Barbara Schenzel Sanae Akita (OA) Felix Lielacher Anaïs Tamisier Andrea Stadler (OA) Edwin Stemberger Monika Uhler Peter Uhler Cello Oboe Mátyás András (OA) Michael Hammermayer Thomas Höniger Tudor Florian Paduraru (OA) Julia Schreyvogel Richard Zottl Rafael Dolezal Gernot Jöbstl 2. Violine Solveig Nordmeyer N. N. Ririko Sonnleitner Petra Hartl Marianna Oczkowska Johannes Kubitschek Klarinette Aileen Dullaghan Till-Georg Schüssler Siegfried Schenner Steven Michael Mohler Peter Wolf Johannes Gleichweit Frosina Bogdanoska Marta Kordykiewicz (OA) Martin Fluch Barbara Chomča Christophe Luciani (OA) Thomas Obermüller Rudolf Mayrhofer Boris Pavlovsky Fagott Johannes Pflegerl David Seidel Sibylle Wurzinger-Gund Marcelo Padilla Iva Yablanska Martin Machovits Eirina Belomazova Leonard Eröd Tomomi Ganchiku (OA) N. N. (OA)

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RSO WIEN TEAM

Horn Betriebsrat Chefdirigent und Peter Keserű Bernhard Ziegler Künstlerischer Leiter Peter Erdei Erwin Sükar (Stellvertreter) Cornelius Meister Erwin Sükar Matthias Riess Künstlerischer Beirat Orchesterintendant Johann Widihofer → siehe rso.orf.at Dr. Christoph Becher N. N. Orchesterbüro Trompete Elfriede Mikuss Johann Plank (Assistenz Intendant Peter Fliecher und Chefdirigent) Christian Hollensteiner Christian Edlinger Franz Tösch (Leitung) Igor Chomča Posaune (Disposition) Sascha Hois Veronika Hartl Peter Oberrauch (Kommunikation, Christian Troyer Marketing, Webredaktion – Johannes Pietsch derzeit in Karenz) (derzeit in Karenz) Laura Thelen Simon Wildauer (Karenzvertretung) (Karenzvertretung) Isabella Henke (Presse) Tuba Eveline Mum Rainer Huss (Produktionen, Tournee­ management, Education) Schlagwerk Regina Eichblatt Josef Gumpinger (Finanzen, Verträge) Patrick Prammer Thomas Hazuka N. N. Michael Ramsauer-Müller N. N. (Orchesterwarte) Irene Frank Harfe Michael Radanovics Anna Verkholantseva Gottfried Rabl (Notenarchiv)

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ORCHESTERAKADEMIE

Die Vorreiterrolle, die das ORF Radio-Sym- Darüber hinaus gehört die Begegnung mit phonieorchester Wien mit der Gründung international renommierten Komponist/ seiner Orchesterakademie 1997 eingenom- innen zum Alltag dieses Klangkörpers, men hat, besteht nach wie vor. Österreich- der sich vorwiegend der Pfl ege der Moder- weit ist sie die einzige Institution dieser ne widmet. Auch Kontakte zu Festivals wie Art und bietet besonders begabten jungen Wien Modern, musikprotokoll u. v. a. eröf - Musiker/innen die Möglichkeit, im RSO nen den angehenden Orchestermusiker/ Wien mitzuwirken. Unterstützt und beglei- innen neue berufl iche Möglichkeiten. tet von den RSO-Musiker/innen erweitern Insgesamt stehen zehn Stellen für die sie in der täglichen Probenarbeit und bei Nachwuchsmusiker/innen in den Streicher- zahlreichen Konzerten ihr Repertoire von gruppen zur Verfügung. Nach erfolgreich zeitgenössischer Musik. Auf diese Weise absolviertem Probespiel erhalten die Musi- werden junge Orchester musiker/innen ker/innen Halbjahresverträge. In manchen nicht nur mit traditionellen Spielweisen Fällen kann die Gesamtzeit auf dreieinhalb bekanntgemacht, sondern auch mit außer- Jahre ausgedehnt werden. Viele der Absol- gewöhnlichen Spieltechniken. vent/innen haben sich Positionen bei re- nommierten Orchestern erspielt, einige von ihnen konnten sich für das RSO Wien qua- lifi zieren. Der ORF leistet damit einen er- heblichen Beitrag zur Heranbildung von Musiker/innennachwuchs. Information und Bewerbung: rso.orf.at

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RSO WIEN PROGRAMM 2017/18

RKH_20J_Stadtmusikanten_140x190_RSO_lay01.indd 1 15.02.17 23:12 BILDER KOPFIM 02.11. HenZe: DAs Floss der MedusA 09.11. MessiAen: TurAngAlilA-Symphonie

wien 30modern 31. 10. BIS 01. 12. 2017 www.wienmodern.At DAS10 JAHRE NEUE OPERNHAUSOPERNHAUS

SAISON 2017–182016–17 UNSEREUNSERE OPERNWELTOPERNWELT ENTDECKENENTDECKEN SchreierMozart EgkDonizetti HAMLETDIE ZAUBERFLÖTE PEERMARIA GYNT STUARDA MichaelRené Boder Jacobs | Christof| Torsten LoyFischer LeoPaolo Hussain Arrivabeni | Peter | Christof Konwitschny Loy RSO AkademieWien | Arnold für Alte Schoenberg Musik Berlin Chor | Arnold Schoenberg Chor RSORSO Wien Wien | Arnold | Arnold Schoenberg Schoenberg Chor Uraufführung:Sophie Karthäuser, 14. September Sebastian 2016 Kohlhepp, Premiere:Alexandra 17. Deshorties, Februar 2017 Marlis Petersen, Daniel Schmutzhard, Nina Minasyan, Dmitry Ivashchenko Norman Reinhardt, Tobias Greenhalgh, Stefan Cerny SalieriPremiere: 17. September 2017 RossiniPremiere: 19. Jänner 2018 FALSTAFFBerg OSSIA LE TRE BURLE ELISABETTAHändel REGINA D’INGHILTERRA René Jacobs | Torsten Fischer Jean-Christophe Spinosi | Amélie Niermeyer AkademieWOZZECK für Alte Musik Berlin | Arnold Schoenberg Chor EnsembleSAUL Matheus | Arnold Schoenberg Chor Leo Hussain | Robert Carsen Laurence Cummings | Claus Guth Premiere: 12. Oktober 2016 Premiere: 17. März 2017 Wiener Symphoniker | Arnold Schoenberg Chor Freiburger Barockorchester VerdiFlorian Boesch, Lise Lindstrom, John Daszak, MolværFlorian Boesch, Anna Prohaska, Jake Arditti, Ales Briscein, Stefan Cerny, Natalia Kawalek Andrew Staples, Giulia Semenzato MACBETHPremiere: 15. Oktober 2017 GESPENSTERPremiere: 16. Februar (BALLETT) 2018 Bertrand de Billy | Roland Geyer Norwegisches Nationalballett Oslo | Cina Espejord WienerWagner Symphoniker | Arnold Schoenberg Chor Premiere:von Einem 3. April 2017 Premiere: 11. November 2016 DIE RING-TRILOGIE BizetDER BESUCH DER ALTEN DAME Constantin Trinks | Tatjana Gürbaca Mozart Michael Boder | Keith Warner RSO Wien | Arnold Schoenberg Chor CARMENRSO Wien | Arnold (BALLETT) Schoenberg Chor DONSamuel GIOVANNI Youn, Daniel Brenna, Ingela Brimberg, NorwegischesKatarina Karneus, Nationalballett Russell Braun, Oslo Raymond | Liam Very,Scarlett Ivor BoltonAris Argiris, | Keith Martin Warner Winkler, Marcel Beekman, PerAdrian Kristian Eröd, Skalstad Markus | ButterWiener KammerOrchester

beyond I Mara Burmester MozarteumorchesterDaniel Johansson, SalzburgLiene Kincˇa, | Arnold Stefan SchoenbergKocan Chor Premiere:Premiere: 8. 16.April März 2017 2018 beyond | Emmanuel Polanco colagene.com Premiere: 12. Dezember 2016 HAGEN HenzeBritten PurcellPremiere: 1. Dezember 2017 ELEGIEA MIDSUMMER FÜR JUNGE NIGHT’S LIEBENDE DREAM THESIEGFRIED FAIRY QUEEN MarcAntonello Albrecht Manacorda | Keith Warner | Damiano | Wiener Michieletto Symphoniker ChristophePremiere: Rousset 2. Dezember | Mariame 2017 Clément Premiere:Wiener Symphoniker2. Mai 2017 | Anett Fritsch, Bejun Mehta, Tareq Nazmi, Les Talens Lyriques | Arnold Schoenberg Chor Mirella Hagen, Natalia Kawalek, Rupert Charlesworth Premiere:BRÜNNHILDE 19. Jänner 2017 www.theater-wien.atPremiere: 15. April 2018 Premiere: 3. Dezember 2017 Schostakowitsch | Tschaikowsky | Skrjabin DIE MÖWE (BALLETT) John Neumeier Hamburg Ballett | Wiener KammerOrchester Premiere: 7. Mai 2018

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MUSIKVEREIN WIEN WIENER KONZERTHAUS

Sa., 14. 10. 17 Do., 19. 10. 17 Cherubini/Auerbach/Zemlinsky Schlee/Prokofjew/Schostakowitsch Do., 09. 11. 17 Do., 02. 11. 17 Messiaen Henze Fr., 23. 02. 18 Fr., 12. 01. 18 Bruckner/Von Einem Von Einem/Deutsch/ Fr., 06. 04. 18 Schwertsik/Gruber/Cerha Schuller/Zimmermann/Dvořák Do., 15. 02. 18 Do., 07. 06. 18 Haydn/Hosokawa/Strawinsky Sibelius/Bernstein Fr., 13. 04. 18 Thorvaldsdottir/Bartók/Tschaikowsky → Alle Konzerte um 19.30 Uhr So., 06. 05. 18 Gershwin/Schönberg/Ives/Zimmermann Do., 14. 06. 18 Furrer/Mahler

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ABOREIHEN VERANSTALTER/INFORMATION 89

VERANSTALTER Brucknerhaus Linz Untere Donaulände 7 Jeunesse 4020 Linz Bösendorferstraße 12 T +43 732 761 20 1010 Wien www.brucknerhaus.at T +43 1 505 63 56 www.jeunesse.at HERBSTGOLD – Festival in Eisenstadt Schloss Esterházy, Esterházyplatz 5 ORF RadioKulturhaus 7000 Eisenstadt Funkhaus Wien T +43 2682 65 0 65 Argentinierstraße 30a www.herbstgold.co 1040 Wien T +43 1 501 70-377 musikprotokoll radiokulturhaus.orf.at im steirischen herbst ORF Landesstudio Theater an der Wien Steiermark Linke Wienzeile 6 Marburger Straße 20 1060 Wien 8042 Graz T +43 1 588 85 T +43 316 470-0 www.theater-wien.at www.steirischerherbst.at musikprotokoll.orf.at Wien Modern Lothringerstraße 20 Salzburger Festspiele 1030 Wien Herbert-von-Karajan-Platz 11 T +43 1 242 00 5010 Salzburg www.wienmodern.at T +43 662 80 45-500 www.salzburgfestival.at

INFORMATION

ORF Radio-Symphonie­orchester Wien Freundin des RSO Argentinierstraße 30a Information und Anmeldung: 1040 Wien T + 43 1 501 70-345 T +43 1 501 01-18420 [email protected] [email protected] rso.orf.at/Freunde rso.orf.at

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IMPRESSUM

Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Christoph Becher Programmtexte: Dr. Christoph Becher, Dr. Karin Bohnert, Mag. Eva Teimel, Mag. Walter Weidringer Redaktion: Eveline Mum, Mag. Laura Thelen Grafik Design: Elisabeth Pirker/OFFBEAT Lektorat: Roman Stoiber Fotos: Rosa Frank (Cover, S. 2, 15, 19, 25, 29, 34, 38, 41, 44, 47, 50, 77, 92), Thomas Ramstorfer (S. 4, 5), Nancy Horowitz (S. 7), Paolo Roversi (David Fray S. 8), Harald Hofmann (Ingo Metzmacher S. 8), Julia Wesely (Khatia Buniatishvili S. 8; S. 63, 64, 65, 68, 69), Marco Borggreve (Gustavo Gimeno S. 8; Matthias Goerne, Håkan Hardenberger S. 9; S. 74), John Storgårds (Marco Borggreve S. 9), C. Y. Mavropoulos (Marlis Petersen S. 9), Eveline Mum (S. 66) Cover: Peter Matzka, 1. Konzertmeister Produktion/Druck: Paul Gerin GmbH & Co KG, Gerinstraße 1–3, 2120 Wolkersdorf Medieninhaber und Herausgeber: Österreichischer Rundfunk, 1040 Wien, Argentinierstraße 30a Stand: April 2017, Änderungen vorbehalten

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