Info-Mappe Ausgabe 2-3.Pdf (6,8 Mib)
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www.fluglaerm-fuenfseenland.de Ausgabe 2.3 Stand: Mai 2009 Informationsmappe Sonderflughafen Oberpfaffenhofen 1. Grundsätzliches (Seite 2) 2. Örtliche Einordnung des Sonderflughafens (Seite 5) 3. LEP und EDMO-Anträge (Seite 10) 4. Prognosen der Flugbewegungen (Seite 23) 5. Flugrouten über das Fünfseenland (Seite 30) 6. Schalltechnische Lärmgutachten (Seite 38) 7. Schaffung und Gefährdung von Arbeitsplätzen (Seite 45) 8. Wertminderung der Immobilien (Seite 51) 9. Gesundheitsgefährdungen durch Lärm und Schadstoffe (Seite 55) 10. Resumee (Seite 62) Herausgegeben vom Fluglärm e.V. 1. Vorsitzender Rudolf Ulrich Seite: 1 Sitz in Gilching: Hörlholzweg 16, 82205 Gilching Position des Fluglärm e.V. zum Sonderflughafen Ausgabe 2.3 Stand: Mai 2009 Wir befürworten den Erhalt des Sonderflughafens Oberpfaffenhofen als Werks- und Forschungsflughafen für Unternehmen zur Produktion und Wartung von Flugzeugen sowie für wissenschaftliche Institutionen der Luft- und Raumfahrt. Die Sicherung der vorhandenen sowie die Schaffung hochwertiger und dauerhafter Arbeitsplätze ist auch unser Anliegen. Die damit verbundenen Flugbewegungen werden von uns akzeptiert, soweit sie im Rahmen der ursprünglichen Betriebsgenehmigung vor dem 23.07.2008 stattfinden. Wir sind jedoch gegen jegliche Nutzung des Flughafens für den Geschäftsreise- flugverkehr und den Taxiluft- und Hubschrauberverkehr. Die Kontingentierung der jährlichen Flugbewegungen ist kein akzeptabler Weg, denn es gibt keine Möglichkeit, die Einhaltung etwaiger Limitierungszusagen dauerhaft zu erzwingen. Die Luftfahrt ist eine Wachstumsbranche; dies gilt insbesondere für den Geschäftsreiseflugverkehr. Die Entwicklung deutscher Flughäfen zeigt das hohe Risiko, dass ursprüngliche Begrenzungen und Zusagen im Laufe der Zeit dem Zwang des Faktischen (d.h. des Marktes) zum Opfer fallen. Den Preis zahlen Umwelt und Menschen. Hierfür sind uns das Erholungsgebiet Fünfseenland und die Heimat von über 100.000 Einwohnern zu wertvoll. Seite: 2 Quelle: Fluglärm e.V. Argumente gegen die Nutzungsausweitung Ausgabe 2.3 Stand: Mai 2009 Warum wir gegen den Ausbau des Sonderflughafens Oberpfaffenhofen zu einem Flughafen für den Geschäftsreiseflugverkehr sind : 1. weil die Lärmbelastung in den Flughafen-benachbarten Gemeinden teilweise um mehr als 8 dB ansteigen wird (Lärmkontingent erheblich überschritten), 2. weil in der Einflug- und Ausflugschneise des Flughafens mehrere Schulen, Kindergärten, Altenheime und Krankenhäuser liegen, 3. weil der Flughafen über einer der größten Tiefgrundwasserströme Bayerns liegt, für den eine Wasserschutzzone III B ausgewiesen werden soll, 4. weil der vermehrte Flugverkehr zu einer erheblichen Erhöhung der bereits jetzt bestehenden Feinstaubbelastung führt (Grenzwert mehrfach überschritten), 5. weil die Immobilienwerte bis zu 30 % fallen werden; eine Hochrechnung für das gesamte Fünfseenland kommt auf Gesamtverluste von 1/ 2 Milliarde Euro , 6. weil durch den Geschäftsreiseflugverkehr kaum Arbeitplätze geschaffen werden, stattdessen langfristig mit einem beachtlichen Verlust an Arbeitsplätzen in der Tourismusbranche des Fünfseenlandes zu rechnen ist. Seite: 3 Quelle: Fluglärm e.V. Ideelle Schutzgemeinschaft Fünfseenland Ausgabe 2.3 Stand: Oktober 2008 Die 5 Kommunen Germering, Gilching, Weßling, Seefeld, Herrsching *) und 23 Ortsverbände der Parteien in diesen Gemeinden sowie 7 Bürgerinitiativen und Vereine Siedlervereinigung Unterpfaffenhofen- Germering Interessengemeinschaft Seefelder gegen Gartenstadt Gräfelfing Flughafenerweiterung und über 11.000 Bürger sagten mit ihren Einwendungen NEIN zur beantragten Zulassung des Sonderflughafens Oberpfaffenhofen für den Geschäftsreiseflugverkehr. *) Die Gemeinden des Fünfseenlandes und die Stadt Germering beabsichtigen eine „Schutzgemeinschaft Fünfseenland e.V.“ zu gründen. Seite: 4 Quelle: Fluglärm e.V. Ausgabe 2.3 Örtliche Einordnung des Sonderflughafens Oberpfaffenhofen Besiedelung in den Jahren 1943 und 2006 Derzeitige Bebauung auf dem Flughafen Geplante zusätzliche Bebauung durch die EDMO Abstände der benachbarten Siedlungen zur Landebahn Seite: 5 Besiedelung in den Jahren 1943 und 2006 Ausgabe 2.3 Stand: Mai 2009 Länge der Landebahn: Länge der Landebahn: 800 m 2286m Nächstes Haus Nächstes Haus Oberpfaffenhofen 1,5 km Oberpfaffenhofen 220 m Neugilching 930 m Neugilching 450 m Seite: 6 Luftbild; © Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern, Nr. 2556/07 Derzeitige Bebauung Ausgabe 2.3 Stand: Oktober 2008 Neugilching Bebauung September 2006: Geschossfläche 199.000 qm Oberpfaffenhofen Seite: 7 Luftbild; © Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern, Nr. 2556/07 Geplante Zusatz-Bebauung durch die EDMO Ausgabe 2.3 Stand: Mai 2009 Neugilching Planfeststellungsbeschluss: Geschossfläche 547.000 qm, 16 Taxiways (Rollbahnen), 23 Flugzeugstellplätze (Geschossfläche bisher 199.000 qm) Oberpfaffenhofen Seite: 8 Luftbild; © Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern, Nr. 2556/07 Abstände der Wohngebiete zur Landebahn Ausgabe 2.3 Stand: Mai 2009 Weßling und Gilching weniger Zum Vergleich: als 1 km (teilweise nur 220m) München-Riem (alter Flughafen) von der Landebahn entfernt Siedlungen sind mind. 1 km entfernt Rote Kreise entsprechen einem Durchmesser von 1 km Seite: 9 Quelle: Dipl. Ing. Thomas Möller Ausgabe 2.3 LEP und EDMO-Anträge Flughafen-Nutzungsänderungen seit 1936 Warum Oberpfaffenhofen als Entlastung von München MUC ? Strategie der Bayerischen Staatsregierung Ziel und Begründungen im Landesentwicklungsprogramm (LEP) Eckpunkte des EDMO-Antrags sowie des Änderungsantrags Bescheid des Luftamts Südbayern Die Salamitaktik der EDMO Flugbetrieb GmbH Gesellschaftsstruktur der EDMO Flugbetrieb GmbH Änderungsentwurf des LEP vom 09.12.2008 Seite: 10 Flughafen-Nutzungsänderungen seit 1936 Ausgabe 2.3 Stand: Mai 2009 Der Sonderflughafen Oberpfaffenhofen und die Besiedlung der Nachbargemeinden Gilching, Weßling, Seefeld Jahr Einwohner Rechtlicher Vorgang Nutzerkreis 1. Luftrechtliche Genehmigung definiert: Dornier 1936 5.300 Gründung des Flughafens mit Reparaturwerft 2. Luftrechtliche Genehmigung definiert: Dornier, DFV LR, 1971 17.300 Grundlage für bisherige Anlage Verteidigung, Luftsport Gravierende Änderungsgenehmi- nicht definiert: Luftfahrt-affine Betriebe, 2002 30.200 gung, keine Anhörung der Bürger Art und Anzahl uneingeschränkt Planfeststellungsbeschluss Neugestaltung des Flughafens, 2004 30.500 des Luftamts Südbayern Taxiways, dreifache Geschossflächen Antrag auf Betriebserweiterung nicht definiert: Geschäftsreiseflugverkehr 2006 30.700 Mo-Fr 7.00 bis 21.00 Uhr, Sa 8.00 bis 21.00 Uhr, 2 bis 50 Tonnen für Geschäftsreiseflugzeuge; So 9.00 bis 21.00 Uhr, bei Verspätung 22.00 Uhr Hubschrauber- (bis 5 t) und Taxiluftverkehr Bescheid des Luftamts Süd nicht definiert: Geschäftsreiseflugverkehr 2008 31.000 Mo-Fr 7.00 bis 21.00 Uhr, Sa 8.00 bis 21.00 Uhr, bei Verspätung 22.00 Uhr (Genehmigung EDMO) 2 bis 25 t; Hubschrauber- und Taxiluftverkehr , So/Fe begrenzt auf 200 Flugbew./Jahr, ausgenommen mehrere Flugzeugmuster bis 45 t Seite: 11 Quelle: Fluglärm e.V. Gefahr vom Verkehrsflughafen München (MUC) Ausgabe 2.3 Stand: Mai 2009 Der Verkehrsflughafen München hat Kapazitätsprobleme: Die Kapazitätsgrenze wird spätestens 2009 erreicht. Weiteres Wachstum des Flughafens ist nur mit der 3. Start- und Landebahn möglich. Genehmigung und Bau der 3. Start- / Landebahn ist ungewiss, daher ist ab 2009 zur Abwicklung des Luftverkehrs die Auslagerung von mind. 30.000 Flugbewegungen pro Jahr auf andere Flughäfen in der Region München erforderlich. Entlastungsventil Oberpfaffenhofen !! Seite: 12 Quelle: Dipl. Ing. Thomas Möller Warum gerade Oberpfaffenhofen? Ausgabe 2.3 Stand: Mai 2009 Oberpfaffenhofen - Der "geeignete" Ausweichflughafen Der Sonderflughafen ist bereits heute technisch für den Betrieb eines Verkehrsflughafens geeignet (Landebahn 2.286 m lang). Genehmigter Plan für den Ausbau der Flugplatzanlage zur Steigerung der Flughafenkapazität vorhanden (Planfeststellung). 3-fache Steigerung der Nutzfläche auf 546.977 m 2 Geschoss- flächen für Hallen genehmigt (zur Abfertigung von Luftfracht und Passagieren sowie für die Flugzeugwartung vorgesehen). Optimale Anbindung an München mit Flughafen-S-Bahn und Autobahn. Der Flugplatzeigentümer EADS Real Estate will das Gelände bestmöglich „verwerten“. Start-, Lande- und Rollbahnen des Flugplatzes haben nach dem Ausbau (entspr. Planfeststellungsbeschluss) eine technische Kapazität wie ehemals München-Riem von weit über 100.000 Flugbewegungen. Seite: 13 Quelle: Dipl. Ing. Thomas Möller, Dipl. Ing. Manfred Burghardt Die Strategie der bisherigen Bayer. Staatsregierung … Ausgabe 2.3 Stand: Oktober 2008 … in Zusammenarbeit mit dem Flughafenbetreiber EDMO 1. Das Landesentwicklungsprogramm (LEP 2006) stellt in Umgehung eines Planfeststellungsverfahrens das „öffentliche Interesse“ zur Durchführung des öffentlichen Geschäftsreiseflugverkehrs fest. Ziel 2. Bedarfsgerechter Ausbau des Sonderflughafens Oberpfaffenhofen und dessen Nutzung durch den allgemeinen Geschäftsreiseflugverkehr . Und was kommt dann? Konsequenz Der Sonderflughafen wird Business Airport zur Entlastung von München (MUC) Seite: 14 Quelle: Dipl. Ing. Thomas Möller, Dipl. Ing. Manfred Burghardt Knackpunkt LEP (Landesentwicklungsprogramm) Ausgabe 2.3 Stand: Oktober 2008 Ziel des LEP (= Rechtsverordnung): ... Der Sonderflughafen Oberpfaffenhofen soll in seinem Bestand gesichert werden. Die Möglichkeiten für einen bedarfsgerechten Ausbau und für seine Nutzung durch den Geschäftsreiseflugverkehr sollen offen gehalten werden ..