PDF-Datei Franz Kafka Stories
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Art to Franz Kafka by the German artist Elke Rehder Franz Kafka: Six short stories. Artist's book by Elke Rehder with 6 woodcuts and 6 painted titles. Cover with an additional woodcut. The artist book contains the short stories A Little Fable; The Helmsman; The Vulture; The Bridge; The Top; Fellowship. Printmaking in combination with the original German text after the first edition and with original color woodcuts in a limited edition, numbered and signed by the German artist Elke Rehder. Information about the artist you can find here: https://en.wikipedia.org/wiki/Elke_Rehder artist's book cover with original woodcuts Artist's book by Elke Rehder with 6 woodcuts and 6 painted titles. Cover with an additional woodcut. Fellowship (Gemeinschaft) "Fellowship" (Gemeinschaft) is a short story by Franz Kafka. Like many of Kafka's works, this story is about the unavoidable paradox of needing human contact, like sex. The story is about a group of five people. They appear to enjoy being a group, but only of five. When one other hopes to join, he is refused admittance. Yet he perseveres. Through some time the others come to respect his genuine interest in the group, but still reject him. To some extent the rejection of the man validates his desire for solitude. This may be what Kafka meant when he referred to the story as autobiographical in nature. (Wikipedia) Here is the German text of the short story after the first edition: Wir sind fünf Freunde, wir sind einmal hintereinander aus einem Haus gekommen, zuerst kam der eine und stellte sich neben das Tor, dann kam oder vielmehr glitt so leicht, wie ein Quecksilberkügelchen gleitet, der zweite aus dem Tor und stellte sich unweit vom ersten auf, dann der dritte, dann der vierte, dann der fünfte. Schließlich standen wir alle in einer Reihe. Die Leute wurden auf uns aufmerksam, zeigten auf uns und sagten: »Die fünf sind jetzt aus diesem Haus gekommen.« Seitdem leben wir zusammen, es wäre ein friedliches Leben, wenn sich nicht immerfort ein sechster einmischen würde. Er tut uns nichts, aber er ist uns lästig, das ist genug getan; warum drängt er sich ein, wo man ihn nicht haben will. Wir kennen ihn nicht und wollen ihn nicht bei uns aufnehmen. Wir fünf haben zwar früher einander auch nicht gekannt, und wenn man will, kennen wir einander auch jetzt nicht, aber was bei uns fünf möglich ist und geduldet wird, ist bei jenem sechsten nicht möglich und wird nicht geduldet. Außerdem sind wir fünf und wir wollen nicht sechs sein. Und was soll überhaupt dieses fortwährende Beisammensein für einen Sinn haben, auch bei uns fünf hat es keinen Sinn, aber nun sind wir schon beisammen und bleiben es, aber eine neue Vereinigung wollen wir nicht, eben auf Grund unserer Erfahrungen. Wie soll man aber das alles dem sechsten beibringen, lange Erklärungen würden schon fast eine Aufnahme in unsern Kreis bedeuten, wir erklären lieber nichts und nehmen ihn nicht auf. Mag er noch so sehr die Lippen aufwerfen, wir stoßen ihn mit dem Ellbogen weg, aber mögen wir ihn noch so sehr wegstoßen, er kommt wieder. Franz Kafka Fellowship - woodcut by Elke Rehder A Little Fable (Kleine Fabel) "A Little Fable" (Kleine Fabel) is a short story written by Franz Kafka between 1917 and 1923, likely in 1920. The anecdote, only one paragraph in length, was not published in Kafka's lifetime and first appeared in "Beim Bau der Chinesischen Mauer" (1931). The first English translation by Willa and Edwin Muir was published by Martin Secker in London in 1933. It appeared in The Great Wall of China. Stories and Reflections (New York: Schocken Books, 1946). (Wikipedia) Here is the German text of the short story after the first edition: »Ach«, sagte die Maus, »die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie so breit, daß ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, daß ich endlich rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern eilen so schnell aufeinander zu, daß ich schon im letzten Zimmer bin, und dort im Winkel steht die Falle, in die ich laufe.« – »Du mußt nur die Laufrichtung ändern«, sagte die Katze und fraß sie. Franz Kafka A Little Fable - woodcut by the artist Elke Rehder The Bridge (Die Brücke) "The Bridge" ("Die Brücke") is a short story by Franz Kafka. It was published posthumously in Beim Bau der Chinesischen Mauer (Berlin, 1931). The first English translation by Willa and Edwin Muir was published by Martin Secker in London in 1933. It appeared in The Great Wall of China. Stories and Reflections (New York: Schocken Books, 1946). The story is told from the first person point of view. In the tale, the bridge discusses how, above the ravine, it grasps onto each end. When someone, or something, begins to suddenly place pressure on the structure, it collapses. The last sentence mentions it is breaking apart, displaced by the jagged rocks below. The Bridge is one of many very short pieces by Kafka (flash fiction) yet it is ripe with meaning. The bridge demonstrates human characteristics so at least one interpretation is that the events described are taking place within the mind of a distressed person. (Wikipedia) Here is the German text of the short story after the first edition: Ich war steif und kalt, ich war eine Brücke, über einem Abgrund lag ich. Diesseits waren die Fußspitzen, jenseits die Hände eingebohrt, in bröckelndem Lehm habe ich mich festgebissen. Die Schöße meines Rockes wehten zu meinen Seiten. In der Tiefe lärmte der eisige Forellenbach. Kein Tourist verirrte sich zu dieser unwegsamen Höhe, die Brücke war in den Karten noch nicht eingezeichnet. - So lag ich und wartete; ich mußte warten. Ohne einzustürzen kann keine einmal errichtete Brücke aufhören, Brücke zu sein. Einmal gegen Abend war es - war es der erste, war es der tausendste, ich weiß nicht, - meine Gedanken gingen immer in einem Wirrwarr und immer in der Runde. Gegen Abend im Sommer, dunkler rauschte der Bach, da hörte ich einen Mannesschritt! Zu mir, zu mir. - Strecke dich, Brücke, setze dich in Stand, geländerloser Balken, halte den dir Anvertrauten. Die Unsicherheit seines Schrittes gleiche unmerklich aus, schwankt er aber, dann gib dich zu erkennen und wie ein Berggott schleudere ihn ins Land. Er kam, mit der Eisenspitze seines Stockes beklopfte er mich, dann hob er mit ihr meine Rockschöße und ordnete sie auf mir. In mein buschiges Haar fuhr er mit der Spitze und ließ sie, wahrscheinlich wild umherblickend, lange drin liegen. Dann aber - gerade träumte ich ihm nach über Berg und Tal - sprang er mit beiden Füßen mir mitten auf den Leib. Ich erschauerte in wildem Schmerz, gänzlich unwissend. Wer war es? Ein Kind? Ein Traum? Ein Wegelagerer? Ein Selbstmörder? Ein Versucher? Ein Vernichter? Und ich drehte mich um, ihn zu sehen. - Brücke dreht sich um! Ich war noch nicht umgedreht, da stürzte ich schon, ich stürzte, und schon war ich zerrissen und aufgespießt von den zugespitzten Kieseln, die mich immer so friedlich aus dem rasenden Wasser angestarrt hatten. Franz Kafka The Bridge - woodcut by the artist Elke Rehder The Top (Der Kreisel) "The Top" (Der Kreisel) is a short story by Franz Kafka, written sometime between 1917 and 1923. Plot summary: A philosopher believes that he could understand everything in the world if he were to understand a single element in it. To this purpose he tries to catch a child's top as it spins, hoping that it would continue spinning in his hand, but it always stops the moment he grabs it. Interpretation: The top could be seen as a symbol of the spinning earth - the populated world which the philosopher tries to understand. The irony implied herein is that by focusing on the top itself the philosopher ignores the other forces that set it in motion - the children and the string. Some critics have noted a correspondence between the structure and theme of the story - the spiraling movement of the top is echoed by the spiraling structure of the story, as the sentences are at first of uniform length, then get gradually longer until the last line which is meandering and prolonged, like the top's last staggering spin and final collapse. (Wikipedia) Here is the German text of the short story after the first edition: Ein Philosoph trieb sich immer dort herum, wo Kinder spielten. Und sah er einen Jungen, der einen Kreisel hatte, so lauerte er schon. Kaum war der Kreisel in Drehung, verfolgte ihn der Philosoph, um ihn zu fangen. Dass die Kinder lärmten und ihn von ihrem Spielzeug abzuhalten suchten, kümmerte ihn nicht, hatte er den Kreisel, solange er sich noch drehte, gefangen, war er glücklich, aber nur einen Augenblick, dann warf er ihn zu Boden und ging fort. Er glaubte nämlich, die Erkenntnis jeder Kleinigkeit, also zum Beispiel auch eines sich drehenden Kreisels genüge zur Erkenntnis des Allgemeinen. Darum beschäftigte er sich nicht mit den großen Problemen, das schien ihm unökonomisch, war die kleinste Kleinigkeit wirklich erkannt, dann war alles erkannt, deshalb beschäftigte er sich nur mit dem sich drehenden Kreisel. Und immer, wenn die Vorbereitungen zum Drehen des Kreisels gemacht wurden, hatte er Hoffnung, nun werde es gelingen, und drehte sich der Kreisel, wurde ihm im atemlosen Laufen nach ihm die Hoffnung zur Gewissheit, hielt er aber dann das dumme Holzstück in der Hand, wurde ihm übel und das Geschrei der Kinder, das er bisher nicht gehört hatte und das ihm jetzt plötzlich in die Ohren fuhr, jagte ihn fort, er taumelte wie ein Kreisel unter einer ungeschickten Peitsche. Franz Kafka The Top - woodcut by the artist Elke Rehder The Helmsman (Der Steuermann) "The Helmsman" (Der Steuermann) is a short story by Franz Kafka, written sometime between 1917 and 1923.