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Groß-Gerau 2020 Integriertes Stadtentwicklungskonzept ABSCHLUSSBERICHT VORWORT

Mit diesem Bericht stellt die Kreis- sich an diesem Konzept bei politi- stadt Groß-Gerau ihr integriertes schen Grundsatzentscheidungen Stadtentwicklungskonzept 2020 zu orientieren, ist Voraussetzung vor. für das Gelingen. Das Konzept bildet die Grundlage für die Entwicklung einer zukunfts- Groß-Gerau ist eine Kreisstadt mit fähigen Kreisstadt Groß-Gerau, ein einer Fülle an Möglichkeiten. Der Konzept für eine klare Positionie- Prozess hat die Leitvorstellung der rung in der Region. Ein Konzept, Kreisstadt bestätigt und ergänzt: das sich dem Motto der Kreisstadt Groß-Gerau liegt mittendrin in der stellt: Groß-Gerau. Voller Leiden- Region Rhein- und doch im schaft. Voller Möglichkeiten. Grünen. Die zentrale Lage gilt hier Die Inhalte des Groß-Gerauer als Marke und die bereits vorhan- Stadtentwicklungskonzeptes spie- dene Vielfalt bietet Lebensqualität. geln einen Prozess wieder, der Anfang 2009 begonnen hat. Ge- Die Kreisstadt Groß-Gerau hat mit tragen von einer Lenkungsgrup- dem Thema der Stadtentwicklung pe, bestehend aus den politischen einen öffentlichen Dialog mit den Fraktionen und der Verwaltung, Bürgern begonnen. Dieser Dialog wurde umfassend mit den Bürgern soll fortgesetzt werden und dazu diskutiert. Es wurden Stärken und beitragen, dass Stück für Stück Schwächen analysiert, ein Leitbild ein Groß-Gerau im Grünen, eine entworfen, Handlungsfelder identi- Kreisstadt mit kurzen Wegen und fi ziert und Maßnahmen formuliert. gesunder Wirtschafts- und Bevöl- Alles zusammengenommen ergibt kerungsstruktur erhalten und ent- das Konzept, das die Richtschnur wickelt wird. für die städtische Entwicklung bis 2020 sein soll. Der rote Faden im Stadtentwick- lungskonzept, bestehend aus den Ergebnissen des Beteiligungspro- zesses, stellt sicher, dass die ein- zelnen Maßnahmen gleichsam als Begleitet, zusammengeführt und Mosaiksteine einem Gesamtbild fachlich gestaltet hat das Konzept folgen. Das Konzept ist anzuwen- die Kokon GmbH, Gesellschaft für den wie ein Handbuch und kann Regional-, Stadt- und Standortent- problemlos an aktuelle Entwicklun- wicklung, a.M. gen angepasst werden. Eine kontinuierliche Fortschrei- Hinweis: Einzig aus dem Grund des bes- bung des Stadtentwicklungskon- seren Lesefl usses wurde gleichstellend für beide Geschlechter die männliche Bezeich- zeptes ist wichtig. Eine Selbstver- nung in Bezug auf Bevölkerungsstrukturen pfl ichtung der politischen Gremien, Groß-Gerau, im November 2010 genutzt.

4 VORWORT BÜRGERMEISTER STEFAN SAUER

Lieber Mitbürger, sehr geehrter Le- und leistungsstarkes Groß-Gerau nicht von Wahlzyklen abhängig ser, im Jahr 2020 präsentiert. Das Par- sein und sie muss ressourcen- lament hat dann die Aufgabe, einen schonend erfolgen. Viele Köpfe im Frühjahr 2009 starteten wir in Beschluss zu fassen, dass sich sind kreativer, einfallsreicher als Groß-Gerau eine Bürgerbefragung alle künftigen Entscheidungen an wenige, daher steht die Einbin- als ersten Baustein für die Erstel- diesem Stadtleitbild orientieren. dung der Bürger im Vordergrund. lung des Stadtentwicklungskon- Es wird damit der Rahmen für eine zeptes Groß-Gerau 2020. kontrollierte Entwicklung geschaf- Wer nicht weiß, wo er hin will, der Innerhalb eines Jahres wurde in fen. Das Leitbild schenkt uns Ori- wird nie ankommen! Mit dieser neun öffentlichen Veranstaltungen entierung und bietet die Flexibilität, Feststellung wird schnell klar, dass das Fundament für ein integriertes Neues aufzunehmen. Wir erhalten eine Kreisstadt, die für sich mehr Konzept geschaffen. Rückblickend somit eine Ausrichtung, ohne die in Anspruch nimmt als nur Wohn- lässt sich festhalten: Das Ziel, politischen Gremien in ihrem Frei- stadt zu sein, eine inhaltliche Aus- Bürger, Verwaltung und Politik ins heitsgrad zu beschneiden. richtung braucht, die nicht nur von Gespräch zu bringen, um über die Das Stadtentwicklungskonzept ist Haushaltsjahr zu Haushaltsjahr Zukunft der Stadt kreativ zu disku- als dynamisches Maßnahmen- defi niert werden darf. tieren, wurde erreicht. Es ist uns handbuch zu verstehen, welches Durch das Stadtentwicklungskon- gelungen, die Erwartungen der wir im zeitlichen Verlauf die kom- zept können wir schnell auf Bun- Bürger aufzunehmen und so zu menden zehn Jahre bis 2020 des- und Landesförderprogramme dokumentieren, dass der Bürger fortschreiben können. Bei immer reagieren, unsere Bewerbung fun- sich wiederfi ndet und die Verant- knapper werdenden Finanzmitteln diert begründen und somit die Mit- wortlichen in Groß-Gerau daraus sind wir somit in der Lage, die Ent- tel- und Langfristplanung erfüllen. eine Ausrichtung für eine zukunfts- wicklungsschritte der folgenden fähige Kreisstadt ableiten können. Jahre wirkungsvoll zu gestalten. Daher lautet mein Fazit: Es macht Freude, miteinander zu Dem Meinungsbildungsprozess Es ist eine komplexe Aufgabe, gestalten! Wir blicken zurück auf in Groß-Gerau wurde eine neue denn wir integrieren Angebote ein- ein dynamisches, lebendiges und Dimension verliehen. Verwaltung zelner Lebensbereiche, vernetzen z. T. auch kontroverses Miteinan- und Politik stehen gegenüber dem die Projekte zueinander, kooperie- der. Wir üben uns im großen Rah- Bürger gemeinsam in der Verant- ren, streben nach einer lösungsori- men im Umgang mit Toleranz und wortung, denn die städtische Ent- entierten Kommunikation und wer- sind dabei, unsere Richtung zu wicklung sollte den Anforderungen den den Bürger bei der Gestaltung fi nden. der Gegenwart gerecht werden einbinden. Ich danke allen Bürgern und Mit- und gute Voraussetzungen für die Stadtentwicklung muss nicht teuer wirkenden, die sich bei der Erstel- Zukunft schaffen. Daher gilt: Bür- sein. Oft helfen uns schon kleine lung dieses Stadtentwicklungskon- gernähe durch Dialog! Schritte zu mehr Lebensqualität. zeptes eingebracht haben, für ihr Gemeinsam Akzente setzen für Engagement. Ich wünsche Ihnen Es ist nun eine anspruchsvolle Auf- eine gute, wenn möglich bessere viel Freude beim Lesen und freue gabe, aus den im Rahmen des Pro- Wohn- und Lebensqualität! mich auf die kommenden Umset- zesses entwickelten Maßnahmen zungsschritte. das Stadtleitbild abzuleiten, dass Stadtentwicklung darf nicht von uns ein l(i)ebenswertes, attraktives Jahr zu Jahr erfolgen, sie sollte Ihr Bürgermeister Stefan Sauer

5 Inhaltsverzeic

VORWORT

INHALTSVERZEICHNIS

1. WEG UND ZIEL - DAS INTEGRIERTE STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 1.1 Ziele. Leitfragen. Intention 8 1.2 Einordnung in die Planungslandschaft 10 1.3 Dialogkultur und Prozessgestaltung 11 1.4 Bürgerbefragung und Sicht der Groß-Gerauer 20

2. DIE KREISSTADT GROSS-GERAU 2.1 Lage im Raum 22 2.2 Übergeordnete Planungen, Regional- und Flächennutzungsplan 25 2.3 Stadtgeschichte 27

3. STÄRKEN-SCHWÄCHEN-ANALYSE DER KREISSTADT GROSS-GERAU 2010 32

3.1 STADTBILD UND IDENTITÄT 3.1.1. Stadtbildanalyse 35 3.1.2. Orientierungspunkte 38 3.1.3. Bild der Stadtteile 41 3.1.4. Grüncharakteristik 45 3.1.5. Kunst und Kultur 46 3.1.6. Religiöse Glaubensgemeinschaften 49 3.1.7. Vereinsleben und Veranstaltungsorte 50 3.1.8. Stadtfeste, Wochenmarkt, Städtepartnerschaft 52 3.2 MOBILITÄT UND VERKEHRSSTRUKTUR 3.2.1. Anbindung und Erschließung 56 3.2.2. Stadteingänge 57 3.2.3. Leitsysteme 58 3.2.4. Verkehrsbelastung 59 3.2.5. Straßenbeleuchtung 64 3.2.6. ÖPNV – Drei Bahnhöfe 65 3.2.7. Fahrradwege und Fußwege 68 3.2.8. Ruhender Verkehr 73 3.3 VERWALTUNG UND INFRASTRUKTUR 3.3.1. Verwaltungseinrichtungen 78 3.3.2. Haushalt 80 3.3.3. Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing 81 3.3.4. Weitere Infrastruktureinrichtungen 84 3.4 WIRTSCHAFTSSTANDORT UND ARBEITSMARKT 3.4.1. Wirtschaftsstandort 86 3.4.2. Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing 88

6 hnis

3.4.3. Wirtschaft in Zahlen 90 3.4.4. Gewerbefl ächen 92 3.4.5. Strukturwandelfl ächen 96 3.4.6. Landwirtschaft und Handwerk 100 3.4.7. Einzelhandel und Versorgungsangebot 102 3.4.8. Fremdenverkehr 106 3.5 BEVÖLKERUNG 3.5.1. Bevölkerungsentwicklung 110 3.5.2. Nationalitäten 112 3.6 WOHNSTANDORT 3.6.1. Wohnfl ächenentwicklung 114 3.6.2. Wohnstandort 116 3.6.3. Nahversorgungsangebot 121 3.6.4. Gesundheit – medizinische Versorgung 123 3.7 SOZIALE INFRASTRUKTUR 3.7.1. Kindergärten und Kitas 126 3.7.2. Bildungseinrichtungen 128 3.7.3. Kinder- und Jugendbetreuung 134 3.7.4. Betreuungseinrichtungen 137 3.8 NATUR UND LANDSCHAFT 3.8.1 Natur- und Landschaftsraum 142 3.8.2 Städtisches Grün 148 3.9 ÖKOLOGIE UND NACHHALTIGKEIT 154

4. LEITBILD GROSS-GERAU 2020 160 Spaziergang durch Groß-Gerau 2020 163

5. HANDLUNGSFELDER 1. Identität 167 2. Wohnen 168 3. Integration und Bildung 168 4. Wirtschaftsstandort 169 5. Mobilität 169 6. Grün- und Freiraum 170 7. Ökologische Nachhaltigkeit 171 8. Verwaltungskompetenzen 172

6. MASSNAHMENTABLEAU, SCHLÜSSEL- UND IMPULSPROJEKTE 174

LITERATUR UND ABBILDUNGEN 210

ANHANG: Stoffsammlung und Ergebnisse des Beteiligungsprozesses

7 1. Weg und Ziel Das integrierte Stadt

1.1 ZIELE. LEITFRAGEN. INTENTION.

AKTUELLE SITUATION 2. VERNETZEN Stadt hat Geschichte und damit Ein Grundsatz der Stadtentwick- ein Gesicht. Städtebau und Archi- Die Kreisstadt Groß-Gerau stellt lung Groß-Gerau ist, die Vielzahl tektur prägen dieses unverwech- sich den Herausforderungen der nebeneinander laufender Projek- selbare Stadtbild, die Ästhetik des Zeit. Schlagworte sind ökonomi- te und Maßnahmen zu verknüp- Lebensumfeldes der Stadtbewoh- scher Strukturwandel, eine altern- fen, um aufeinander abgestimmte ner und damit das Wohlgefühl der de Gesellschaft, ‚leere‘ Kassen, Handlungsvorschläge zu entwi- Menschen. In diesem Sinne ist Globalisierung. Es herrscht ein ckeln. Baukultur ein wesentliches Beur- Standortwettbewerb zwischen teilungskriterium für die Qualität den Städten (nicht nur) in der Re- 3. KOOPERIEREN UND KOM- und die Anziehungskraft, die eine gion Rhein-Main um Investitionen, MUNIZIEREN Stadt im Stande ist auszuüben. soziale, technische und kulturelle Eine Stadt setzt sich aus einer Nicht umsonst stehen beispiels- Infrastruktur, Einwohner und Be- Gesellschaft mit unterschiedli- weise „Toskana-Bauelemente“ sucher. Durch die Globalisierung chen Bedürfnissen zusammen. hoch im Kurs. Es sind die Bilder sind neben den ‚harten‘ ökono- Nutzungsansprüche und Einzel- der angenehmen Erinnerung und mischen Standortfaktoren auch interessen führen oftmals zu Kon- des Wohlgefühls. Stadtentwick- ‚weiche‘ Faktoren wie Wissen, fl ikten, deren Lösungungsprozess lung in Groß-Gerau will Baukultur kreatives Potenzial, Innovations- zunehmend in das Aufgabenfeld für den speziellen Ort defi nieren fähigkeit, Bildung und Kultur so- der Stadtentwicklung einzuordnen und den künftigen Anspruch her- wie ein gesundes und naturnahes ist. ‚Gemeinwohl ist nicht gleich ausarbeiten. Lebensumfeld von (extrem) hoher mein Wohl’ sagt eine Redensart. Bedeutung für die zukunftsfähige Mit diesem Satz zeigt sich präg- Entwicklung einer Stadt gewor- nant, dass es in der globalisierten LEITFRAGEN FÜR DEN STADT- den. Zeit auch darum geht, die Ge- ENTWICKLUNGSPROZESS meinschaft zu fördern, Verständ- nis füreinander zu entwickeln und • Was sind die zentralen Allein- ZIELE FÜR DIE STADTENT- Konsense zu erzielen. Ein wesent- stellungsmerkmale von Groß- WICKLUNG GROSS-GERAU liches Ziel der Stadtentwicklung in Gerau? Groß-Gerau ist der Grundsatz der • Wie sieht ein Leitbild für die 1. INTEGRIEREN Kooperation, des Austausches Kreisstadt Groß-Gerau aus? Ziel einer nachhaltigen und ganz- und der lösungsorientierten Kom- • Welche Entwicklungschancen heitlichen Stadtentwicklung in munikation. Die frühzeitige Ein- lassen sich aus der Lage im Groß-Gerau ist es, auf Grundla- bindung der Bürger als auch der Rhein-Main-Gebiet ableiten? ge einer in hohem Maße attrakti- beteiligten Fachbehörden und In- • Welche Chancen ergeben ven Mischung aus sozialen, wirt- stitutionen bildet daher eine zen- sich aus der naturräumlichen schaftlichen, ökologischen und trale Säule der Prozessgestaltung Lage sowie der in Teilen noch kulturellen Angeboten eine in allen zur Stadtentwicklung – als Grund- ländlichen Struktur? Lebensbereichen funktionierende lage für politische Entscheidun- • Wie ist die Standortqualität Stadtstruktur zu entwickeln. gen. hinsichtlich Wirtschaft, Ver- kehr, Wohnen, Umwelt und Freiraum zu beurteilen? Wo

8 entwicklungskonzept

liegen Stärken, wo Schwä- chen? • Welche städtebaulichen Qua- litäten sind vorhanden? Wo sind Defi zite feststellbar? • Wie kann die räumliche Ver- bindung zwischen den Stadt- teilen verbessert werden? • Wie können bereits laufende Projekte integriert werden? • Wo liegen Planungs- und Um- setzungsschwerpunkte?

INTENTION: GRUNDSATZPROGRAMM

Das Stadtentwicklungskonzept beschreibt Ziele, Handlungsfel- der und Maßnahmen, die aus der Stärken-Schwächen-Analyse und der Untersuchung der Leitfragen zusammen mit den Bürgern Groß- Geraus abgeleitet wurden. Es stellt ein Grundsatzprogramm für das Handeln von Politik und Ver- waltung dar. Es bietet eine lang- fristige Zielorientierung bis 2020 und die notwendige Flexibilität, sich verändernden Rahmenbedin- gungen anzupassen. Die Entwick- lung einer Stadt ist abhängig von dem Zusammenwirken und dem Engagement der Menschen, die in ihr leben, arbeiten und sich en- gagieren. Das Konzept ist daher als Information und Angebot zu verstehen, sich in die Entwicklung Groß-Geraus einzubringen.

9 1.2 EINORDNUNG IN DIE PLANUNGSLANDSCHAFT

STEUERUNGS- UND GESTAL- 3. THEMENSPEZIFISCHE FACH- TUNGSINSTRUMENTE PLÄNE

Jeder Stadt stehen verschiedene Fachpläne dienen der Regelung Instrumente zur Stadtentwicklung von Teilaspekten der Stadtentwick- zur Verfügung. Diese lassen sich lung, z.B. Lärmminderungspläne, in drei Ebenen einteilen, welche Verkehrsentwicklungspläne, Plä- aufeinander aufbauen sollten: ne zur Wirtschaftsentwicklung, Jugendhilfeplanungen, Klima- schutzprogramme, Kulturentwick- 1. STADTENTWICKLUNGSPLA- lungsprogramme, Freifl ächenent- NUNG wicklungspläne u.a.

Auf der Ebene des gesamten Bezogen auf die Kreisstadt Groß- Stadtgebietes steht der program- Gerau sind die Ebenen 2 und 3 matische Stadtentwicklungsplan. Schritte, die auf dem Integrierten Er formt ein Gesamtbild und de- Stadtentwicklungskonzept Groß- fi niert hierzu Ziele, Stadtentwick- Gerau 2020 aufbauen und wichti- lungsprojekte und Maßnahmen. ge Umsetzungsstrategien darstel- Dies ist in der Regel ein Stadtent- len. wicklungskonzept oder ein Mas- terplan. Eine Umsetzung im Flächennut- zungsplan ist die Vorbereitung der Bauleitplanung.

2. QUARTIERSENTWICKLUNG/ RAHMENPLANUNG - BAULEIT- PLANUNG

Für Stadtteile oder Teilfl ächen kann die Stadt ihre grundsätzli- chen Vorstellungen vertiefen und darauf aufbauend verbindliche Bebauungspläne aufstellen.

10 Stadtentwicklung könnte theore- MEDIEN, INTERNET, PROZESS-ABLAUF tisch „am Reißbrett“ stattfi nden MARKETING und lediglich exklusiv in den po- START litischen Gremien entschieden Wie die Kreisstadt sich entwickelt werden. Dass dieser Weg nicht – das ist interessant für alle Bür- Auftaktveranstaltung zwingend zu in der Öffentlichkeit ger. Deshalb muss ein Ziel der 19. März 2009 akzeptierten Konzepten und Pro- Stadtentwicklung sein, Bürger zu Zum Auftakt des Stadtentwick- jekten führt, haben die letzten erreichen, Bürger zu aktivieren. lungsprozesses Groß-Gerau 2020 Jahrzehnte nicht nur in Groß-Ge- Die offene Dialogkultur des Pro- fanden sich knapp 120 Groß- rau gezeigt. zesses ist ein Grundsatz. Deshalb Gerauer Bürger in der Stadthalle Deshalb wurde auf einen umfas- wurde die Kommunikation auch Groß-Gerau zusammen. Die Zie- senden Dialog in Groß-Gerau über die bestehenden Medien wie le, die Themen und der schritt- Wert gelegt. Um zu erfahren, wel- das Groß-Gerauer Echo oder das weise Ablauf des Projekts wurden che Erfahrungen, welche Wahr- WIR-Magazin gestaltet. vorgestellt. nehmungen, welche schönen und Plakatierungen an den Stadtein- weniger geliebten Seiten, welche gängen der Kreisstadt Groß-Ge- Anliegen und welche Zukunft die rau machten auf Veranstaltungen EXPLORATION Kreisstadt aus Sicht ihrer Bewoh- der Stadtentwicklung Groß-Gerau ner und Nutzer hat, wurden nicht 2020 aufmerksam. Ein immer wie- Repräsentative Bürgerbefra- nur verschiedene Veranstaltun- derkehrendes corporate Design gung Groß-Gerau 2020 gen, sondern auch eine Befra- schafft einen Wiedererkennungs- Ende März bis 24. April 2009 gung durchgeführt. wert. In einer Fragebogenaktion wur- Die Internetpräsenz der Kreis- den alle Bürger über 15 Jahren zu stadt Groß-Gerau informiert aktu- ihrem aktuellen Bild von Groß-Ge- ell über alles, was die Kreisstadt rau angeschrieben und befragt. betrifft, auch über den aktuellen Durch die positive Resonanz mit Sachstand der Stadtentwicklung. einem Rücklauf von über 4.000 Das Internet bietet Möglichkeiten Fragebögen wurden Anliegen, der Kontaktaufnahme. Meinungen und Ideen der Bürger zu unterschiedlichen Themenfel- dern das Leben und die Zukunft der Kreisstadt Groß-Gerau betref- fend, deutlich.

Im Kapitel 1.4 werden die wesent- lichen Erkenntnisse aus der Bür- gerbefragung zusammenfassend dargestellt. Die Auswertung der Bürgerbefragung ist dem Stadt- entwicklungskonzept in einem se- paraten Anhang beigefügt. Wichti-

11 ge Ergebnisse aus der Befragung TRANSPARENZ. TYPISCH GROSS-GERAU?! und der Beteiligung fi nden sich parallel zum Text. So geben die Bürgerforum Zukunftswerkstatt Meinungen der Bürger wichtige 16. Juni 2009 29. Juli 2009 Hinweise zu Stärken, Schwächen, Etwa 150 Bürger folgten der Ein- Stadtentwicklung heißt Zukunft Themen und bilden den roten Fa- ladung zum Bürgerforum in der gestalten. Und Zukunft entsteht den. Die Ergebnisse der Befra- Stadthalle Groß-Gerau. Das Inter- durch Visionen und Entwicklun- gung sind Basis für die Erstellung esse an den Ergebnissen der Bür- gen, die vorgedacht werden. Die des Stadtentwicklungskonzeptes gerbefragung, die hier vorgestellt Zukunftswerkstatt in der Stadt- Groß-Gerau 2020. wurden, war groß. Die Themen- halle Groß-Gerau bildete den schwerpunkte, die sich aus der Rahmen zum gemeinsamen visio- Mit der Befragung verbunden war Befragung ergaben, wurden bei nieren über die Zukunft der Kreis- eine Verlosung von 10 attraktiven dieser Veranstaltung mit den Bür- stadt. In der Zukunftswerkstatt Preisen, die von Groß-Gerauer gern ausgetauscht und diskutiert. nahmen wiederum 150 Bürger die Unternehmen gestiftet wurden. Gelegenheit wahr, kreativ zu wer- den. Die Bereitschaft aller aktiv Betei- ligten zeigt auch das Interesse an An runden Tischen wurde zu fol- der Kreisstadt. Öffentlichen Dis- genden Fragen „visioniert“: kussionen werden begrüßt. Was macht Groß-Gerau beson- ders und einzigartig? Wofür möchte Groß-Gerau im Rhein-Main-Gebiet stehen? Was ist „Typisch in Groß-Gerau“? Wie sieht es in Groß-Gerau 2020 aus?

Zum Beispiel wurden das Zu- kunfts-Thema „Stadt der Begeg- nung und Generationen“ disku- tiert. Groß-Gerau locke in Zukunft mit neuen Wohnkonzepten für alle Generationen, verschiedenen Arten von Kinder- und Jugend- betreuungen und vor allem gelte dann der Slogan „Integration för- dern, miteinander leben! Groß- Gerau die Stadt, in der man lernt miteinander umzugehen.“ In anderen Gesprächsrunden stand „ Groß-Gerau – Freizeitstadt

12 für alle!“ im Mittelpunkt. In diesem Kontext wurden auch Ausdrücke genannt wie „Fachwerkstraße mit Verweilmöglichkeiten“, „Kultur im Wasserturm“, und „Wellness und Sauna in den Bädern“. Außerdem ist Groß-Gerau in Zukunft viel- leicht die „Stadt des Fahrrads“. Auch die Idee vom „Geerer Open- Air“ und einer “Geerer Luminale“ konnten sich einige Groß-Gerauer vor ihrem inneren Auge ausmalen.

„Groß-Gerau als Bio-Energiezen- trum“, das könnte man sich sehr gut vorstellen und passe auch zu dem geschichtlichen Hintergrund der Stadt Groß-Gerau. Kernkom- petenzen hat Groß-Gerau auch im alten Handwerk. „Warum wer- den wir in Zukunft nicht das „Hand- werkszentrum für die Region“. Ein anderer Teilnehmer fragte aber auch „Wir sollten mehr Dienstleis- tungen anbieten, die authentisch sind. Warum nicht Buchhaltung!?“ Die festgehaltenen Visionen sind in das Stadtentwicklungskonzept Groß-Gerau 2020 eingegangen.

13 WO GEHT DIE REISE HIN?

Planungswerkstatt 17. Sept. 2009 Die Ergebnisse der Bürgerbefra- gung und die der Zukunftswerk- statt ergaben eine Materialsamm- lung der Groß-Gerauer Ansichten und Wünsche zur Stadtentwick- lung. Zudem boten die parallel hierzu durchgeführten fachlichen Analysen ein Bild der Stärken und Schwächen der Kreisstadt. Dar- aus wurden vier Themen gebildet. Die Planungswerkstatt war eine Einladung an die Öffentlichkeit, diese vier Themen in moderierten Workshops zu diskutieren. Etwa 85 Bürger kamen in die Stadthalle Groß-Gerau, um sich in folgenden Themenworkshops, die von der Lenkungsgruppe mit vorbereitet wurden, auszutauschen:

Workshop 1: „Groß-Gerau – darf’s etwas mehr sein?“ mit den Un- terthemen: • „Wahrzeichen und Orte, Image und Attraktivität“ • „Angebote der Kreisstadt“ • „Angebote des Handels/ Handwerks/Gewerbe“

Workshop 2: „Groß-Gerau – wohnst du nur oder lebst du hier?“ befasste sich mit: • „Wohnqualität“ • „Jugendliche, Familien und Senioren, Soziales Gefüge, Vereins-/kulturelles Leben“ • „Kitas, Betreuung, Schule und

14 Bildung“. Vernetzung der Stadtteile mit der gezogen. Vertreter der Verwal- Kernstadt für eine Stadt der kur- tung stellten der Öffentlichkeit vor, Workshop 3: „Groß-Gerau atmet zen Wege sowie die verstärkte woran sie 2009 schon gearbeitet durch“ hatte zum Thema: Zusammenarbeit der Schulen für und an welcher Stelle bereits di- • „Klimaschutz/Regenerative einen starken Schulstandort wa- rekt Vorschläge des Stadtentwick- Energien“ ren weitere Themen. lungsprozesses, insbesondere • „Grün-/Freiraum“ der Befragungsergebnisse, auf- • „Naherholung/Freizeit/Touris- Im Workshop 3 „Groß-Gerau at- gegriffen werden konnten. mus“ met durch“ konnten sich die Teil- nehmer vorstellen mit Hilfe einer Zum Abschluss konnten die Bür- Workshop 4: „In Groß-Gerau an- Energieberatung in der Kreisstadt ger ihre Gedanken zum Stadtent- kommen.“ betraf die Themen: und eines neuen Verkehrskon- wicklungsprozess Groß-Gerau • „Wirtschaft, Gewerbe, Hand- zeptes, welches Rad und ÖPNV 2020 notieren: werk und Landwirtschaft“ fördert, den Klimaschutz in Groß- • Was war gut? • „Innenstadt, Infrastruktur, Ein- Gerau voranzubringen. Mit Hilfe • Was hätten Sie sich noch ge- zelhandel“ eines Freiraumkonzeptes wün- wünscht? schen sich die Groß-Gerauer • Was ist für den folgenden Pro- In diesen vier Workshops wurden Bürger Grünfl ächen zu sichern zess wichtig? konkrete Projekt- und Maßnah- und zu verbessern und „Hand- menvorschläge formuliert, wel- tuchfl ächen“ zu vermeiden, um Die meisten Antworten der Bürger che direkt in den Vorentwurf des insgesamt auch nach Außen eine bezogen sich auf den angesto- Stadtentwicklungskonzeptes ein- Kreisstadt im Grünen werden zu ßenen Dialogprozess und die da- fl ossen. können. durch entstandene Transparenz. Beides wurde positiv bewertet und Alle Ergebnisse der Workshops sollte weitergeführt werden. sind im Anhang zum Stadtent- RÜCKBLICK UND AUSBLICK wicklungskonzept Groß-Gerau 2020 dokumentiert. Jahresbilanz 25. November 2009 Zwei Workshops beispielhaft: Zum Jahresausklang blickte Groß- Gerau auf den Stadtentwicklungs- Im Workshop 1 „Groß-Gerau prozess 2009 zurück. – darfs etwas mehr sein?“ wur- Oft sieht man nur das, was noch de vorgeschlagen, einheitliche nicht passiert ist. Oft ist es leicht, Ladenöffnungszeiten und einen zu sagen, was sich bessern müss- Mittagstisch in der Innenstadt zu te. Dabei übersieht man nur zu etablieren, um das Stadtbild zu schnell, was bereits auf den Weg beleben. Auch die Wege in die gebracht wurde und was erreicht Innenstadt sollten attraktiver ge- ist. staltet werden, um das Image Deshalb wurde Ende 2009 zu- Groß-Geraus zu stärken. Die sammen mit den Bürgern Bilanz

15 9RUVWHOOXQJGHV9RUHQWZXUIHV 3URMHNWHIU,KUHQ6WDGWWHLO ,KUH=XNXQIW,KUH0HLQXQJ

6LHVLQGKHU]OLFKHLQJHODGHQ Stadtentwicklung Groß-Gerau 2020 :DOOHUVWlGWHQ )HE 8KU 'RUI]HQWUXP:DOOHUVWlGWHQ $XI(VFK'RUQEHUJ%HUNDFK 0lU]8KU '*+%HUNDFK 'RUQKHLP 0lU]8KU 5DWKDXV'RUQKHLP .HUQVWDGW**1RUG 0lU]8KU 6WDGWKDOOH*UR‰*HUDX Stadtentwicklung Groß-Gerau 2020 Veranstaltungen der Kreisstadt Groß-Gerau

VORENTWURF STADTENT- POLITISCHE STEUERUNG DER STADTENT- WICKLUNGSKONZEPT MEINUNGSBILDUNG WICKLUNG

Vier Veranstaltungen in den Das Stadtentwicklungskonzept Lenkungsgruppe Stadtteilen Groß-Gerau 2020 wird über poli- Mit Projektbeginn wurde die Len- Februar und März 2010 tische Beschlüsse und durch das kungsgruppe eingerichtet. Die- Die bisherigen Ergebnisse des Verwaltungshandeln umgesetzt. se begleitete den Stadtentwick- Prozesses, die gemeinsam ge- Das Konzept wird in dem Maße lungsprozess. Vertreten sind der setzten Schwerpunkte sowie sichtbar, wie es von Politik und Bürgermeister und Vertreter der die gesammelten Projekt- und Verwaltung unterstützt wird. Fraktionen des Stadtparlamentes, Maßnahmenideen wurden im Vertreter der Verwaltung sowie Vorentwurf zum Stadtentwick- das mit der Erarbeitung des Integ- lungskonzept Groß-Gerau 2020 STARTSCHUSS FÜR DIE rierten Stadtentwicklungskonzep- zusammengeführt. UMSETZUNG tes Groß-Gerau 2020 beauftragte Die erste Veranstaltung zur Vor- Planungsbüro KOKON GmbH mit stellung des Vorentwurfes war Abschluss-Präsentation des Sitz in Frankfurt am Main. in Wallerstädten am 19. Februar Stadtentwicklungskonzeptes Zentrale Aufgabe der Lenkungs- 2010, die Zweite am 4. März 2010 Groß-Gerau 2020 gruppe ist die Steuerung und in Berkach für die Stadtteile Auf Den abschließenden Meilenstein Refl exion des Prozesses. Da alle Esch, Berkach und Dornberg. Die bildete die Abschluss-Präsentati- politischen Parteien mit einem dritte Veranstaltung war am 17. on in der Öffentlichkeit. Vertreter in diesem Kreis vertreten März 2010 in Dornheim und die In einer öffentlichen Veranstaltung sind, ist auch die Rückkopplung vierte Vorstellung am 18. März zum 9. Dezember 2010 wurde in die politischen Parteien gege- 2010 in der Stadthalle für die das Stadtentwicklungskonzept ben. Stadtentwicklung braucht Stadtteile Kernstadt und Groß- Groß-Gerau 2020 den Fraktionen Verantwortung bei den Entschei- Gerau Nord. übergeben. Auch die Impulspro- dungs- und Funktionsträgern. In Durch die Rückmeldung der Öf- jekte wurden vorgestellt. Das der Kreisstadt Groß-Gerau soll fentlichkeit wurde eine Aktualisie- Stadtentwicklungskonzept enthält diese Verantwortung kultiviert und rung und Bedürfnisorientierung die Leitlinien für die Entwicklung gelebt werden. erzielt. Alle Anregungen und Hin- der Kreisstadt Groß-Gerau in den weise sind eingearbeitet worden. kommenden Jahren. Es wird von der Verwaltung im Rahmen des Haushaltes inhaltlich berücksich- tigt und dient den politischen Gre- mien als Orientierung.

16 3/09 4/09 6/09 7/09 9/09 12/09 2/10 3/10 3/10 3/10 12/10

VORENTWURFSVORSTELLUNG Bürgerforum Jahresbilanz Dornheim Wallerstädten ABSCHLUSS- PRÄSENTATION Auftaktveranstaltung Kernstadt/GG-Nord Auf Esch/Dornberg/ Berkach BÜRGERBEFRAGUNG ZUKUNFTSWERKSTATT PLANUNGSWERKSTATT

17 Ein Platz für einen „Blickfang“? Beispiele:

Gestrüpp durch eine Skulptur oder durch Groß-Gerauer Wappen aus Stein ersetzen

BETEILIGUNG DER SCHÜLER sind mit dem Auto unterwegs. Ihre könnte. DER BERUFLICHEN SCHULEN erste und eindrücklichste Wahr- GROSS-GERAU nehmung von Groß-Gerau ist ein Besonders erfreulich ist, dass die in den Morgenstunden überfor- Berufl ichen Schulen aufgrund der Im Laufe des Prozesses 2009 derter Stadteingang und Kreu- positiven Erfahrung mit dieser wurde ein Wunsch immer lauter zungspunkt Darmstädter Straße/ Projektarbeit nun längerfristig eine – Jugendliche an der Planung Südring. Eine Schülergruppe hat Zusammenarbeit mit der Kreis- und Diskussion zu beteiligen. Der verschiedene Parkmöglichkeiten stadt etablieren möchten. Zukünf- Anteil der Jugendlichen an der in der näheren Umgebung un- tig könnten Schüler zur Aufgabe Bürgerbefragung, den Werkstät- tersucht. Es wurden Vorschläge haben, ein Projekt mit Aktualitäts- ten und auch im städtischen Ju- gemacht, wie diese Parkplätze bezug im Sinne der Stadtentwick- gendforum war auffällig gering. verwaltet und den Schülern zur lung innerhalb eines Schuljahres Es wurde die Idee entwickelt, mit Verfügung gestellt werden könn- auf die Beine zu stellen. Schulen zu kooperieren. ten, um den Parkdruck für diesen Alle Gymnasien und die Gesamt- Stadtbereich zu minimieren. Eine schule Groß-Gerau wurden ange- weitere Gruppe erarbeitete ei- schrieben. Schnell signalisierte nen Vorschlag zur Integration der die Berufl iche Schule Groß-Gerau Bushaltestelle in die Freiraumge- ihr Interesse mit drei Klassen der staltung vor dem Schuleingang. Fachoberschule mit dem Schwer- Durch ihre Lösung wird der Ein- punkt Wirtschaft am Stadtentwick- gangsbereich repräsentativ auf- lungskonzept Groß-Gerau 2020 gewertet und der Verkehr auf der mitzuwirken. Darmstädter Straße könnte weiter fl ießen, während der Bus hält. Die Jugendlichen hatten die Auf- gabe, sich zu überlegen, wo und Eine andere Gruppe hat sich mit wie sie die Kreisstadt Groß-Gerau dem Image der Kreisstadt Groß- nutzen. Es wurde gefragt, wo sie Gerau auseinandergesetzt. Am sich bewegen und sich treffen. Es Beispiel des Bahnhofsvorplatzes wurde gefragt, was ihnen wichtig Groß-Gerau schilderten sie ihre wäre, zu verändern. Wahrnehmung der Kreisstadt und Dabei kamen u.a. folgende Ergeb- machten einen Vorschlag von nisse heraus: Kunst im öffentlichem Raum, wel- che auch ihre Altersgruppe positiv Mehrere Schülergruppen haben willkommen heißen könnte und sich intensiv mit dem Thema Ver- die Kreisstadt für sie attraktiver kehr in der Kreisstadt Groß-Gerau wirken lässt. Der Bahnhof Groß- beschäftigt. Viele der annähernd Gerau war auch Thema einer 3.000 Schüler der Berufl ichen weiteren Schülergruppe, welche Schule Groß-Gerau kommen von sich hier ein Jugendcafé im Stil außerhalb in die Kreisstadt und der Westbar vorstellen

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Schritt 1 Drehbücher im Kopf $6FKXO]HLW 6FKXOZHJ6FKXOH3DXVHQ)UHLVWXQGHQ1DFKPLWWDJVXQWHUULFKW %)UHL]HLWWDJVEHU:RFKHQHQGH :RKQHQ(LQNDXIHQ9HUHLQ)UHXQGH

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Schritt 2 Orte sind Marken :RKDOWHLFKPLFK VWDGWUlXPOLFK LQ*UR‰*HUDXDXI" :DVVLQGPHLQH:HJH":RVLQGGLH2UWHDQGHQHQHWZDVSDVVLHUW"

(LQH$QDO\VHNDQQLQKDOWOLFKQXU HUIROJUHLFKVHLQZHQQGDV+DXSW]LHOIU Schritt 3 Lieblings-Orte?! GLHLPQlFKVWHQ6FKULWWDE]XOHLWHQGHQ :HOFKHVVLQGGLHZLFKWLJVWHQ2UWHXQG:HJHLQ*UR‰*HUDX" 0D‰QDKPHQIRUPXOLHUWLVW :DVLVWGRUWW\SLVFK":DVLVWGDV0HUNPDOGLHVHV2UWHV" =LHO'LH/HEHQVEHGLQJXQJHQIU :DVSDVVLHUWGRUWZLHKHL‰HQGLHVH2UWH" MXQJH0HQVFKHQ -XJHQGOLFKHXQG .LQGHU LQ*UR‰*HUDXVROOHQLQDOOHQ /HEHQVODJHQELVEHVVHUVHLQ Schritt 4 Ungeschminkte Wahrheiten :DVLVWJXWKDW3RWHQ]LDOLQ*UR‰*HUDX" 6:27$QDO\VHQEHVFKUHLEHQ :DVLVWVFKOHFKWPDFKWGDV'HIL]LWDXVLQ*UR‰*HUDX" =XVWlQGH :DVPDFKWGHQ2UWEHVRQGHUV"

6XFKHQQDFK6WlUNHQ 3RWHQ]LDOHQ  XQG6FKZlFKHQ 'HIL]LWHQ Arbeitshinweis Machen statt mosern 6XFKHQQDFK&KDQFHQ JQVWLJHQ (VLVWPHQVFKOLFKZHQQPDQHLQ3UREOHPIHVWVWHOOW %HGLQJXQJHQ XQG*HIDKUHQ GLUHNWQDFK/|VXQJHQ]XVXFKHQ XQJQVWLJHQ%HGLQJXQJHQ 9RUVFKODJ]XU9RUJHKHQVZHLVH/|VXQJVLGHHQZDQGHUQ LQHLQHQ7KHPHQVSHLFKHU

Kontakt Der direkte Draht zu den Experten .2.21*PE+ .ULVWLQD(VVHUXQG$OH[DQGUD/DGHZLJ RGHUDO#NRNRQJPEKGH

FINAL - Schritt 5 Sicht - eure Stadtkarte 'LHZLFKWLJVWHQ2UWHXQG:HJHZHUGHQDXIGHU6WDGWNDUWHJHNHQQ]HLFKQHWXQGEHQDQQW (LQ)RWR1DPHRGHU=HLFKQXQJYHUGHXWOLFKHQZDVIUHXFKGRUWW\SLVFKLVW

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19 o.A. bis 20 Jahre o. A. 10,9% 4% GG-Nord 7% 10% Kernstadt 36% über 65 21-40 Jahreahre 21.1% Jahre Auf Esch 18,3% 14%

Dornberg 2% Berkach 4% Wallerstädt 41-65 Jahre Dornheim en 16% 45,7% 11%

1.4 PROZESS-START BÜRGERBEFRAGUNG UND SELBSTBILD

DENKANSTOSS FÜR DIE bildeten einen guten Anknüp- BÜRGER fungspunkt für ähnliche Themen.

Mit der Bürgerbefragung als Auf- takt der Beteiligung zum Stadtent- BEKANNTHEITSGRAD UND wicklungsprozess wurden 20.581 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Fragebögen versandt und ebenso viele Bürger der Kreisstadt Groß- Die breit angelegte Bürgerbe- Gerau direkt angesprochen. fragung hatte eine positive Wir- 4.042 Fragebögen wurden abge- kung auf den Bekanntheitsgrad geben. Dass sich die Bürger im des Stadtentwicklungsprozesses Schnitt 20 Minuten Zeit genom- Groß-Gerau 2020. Alle Bürger men haben, um die 32 Fragen zu der Kreisstadt Groß-Gerau über beantworten, zeigt, den Bürgern 15 Jahre haben durch den Frage- ist Groß-gerau wichtig. bogen von dem Projekt Stadtent- Eine solche Resonanz zum Pro- wicklung Groß-Gerau 2020 ge- zessbeginn war unerwartet positiv hört. Ein Dialog über die Zukunft für die Lenkungsgruppe, die Ver- der Kreisstadt begann mit der Bür- waltung aber auch für die Frakti- gerbefragung 2009. onen. Fast 20% Rücklauf ist ein Signal, dass die Bürger sich aktiv mit ihrer Meinung an der Gestal- MEINUNGSBILD tung der Zukunft der Kreisstadt beteiligen wollen. Die Altersverteilung in der Bevöl- kerung entsprach der Verteilung, die bei der Befragung feststellbar ROTER FADEN FÜR DEN war. Jung und Alt äußerten sich. PROZESS Auch die Stadtteile waren ent- sprechend ihrer Größe vertreten. Die Bürgerbefragung zu Prozess- Bürger mit Migrationshintergrund beginn bot mit dem daraus resul- nahmen die Chance war, mit ihrer tierenden Meinungs-/Stimmungs- Meinung das Bild von Groß-Gerau bild eine sehr fundierte Grundlage zu schärfen. für den Stadtentwicklungspro- zess. Für alle Beteiligten war der rote Faden von Anfang an erkenn- bar. Viele Themen, die in der Bür- gerbefragung bereits als Poten- zial oder Defi zit benannt wurden, konnten im Laufe des Prozesses genauer betrachtet werden und

20 FRAGE 29: regenerative Energien fördern 40% Wie wichtig sind die folgenden Projekte/ Themen für Sie? die Verkehrssituation verbessern 44%

die Attraktivität Groß-Geraus stärken 46%

Einkaufsmöglichkeiten Innenstadt 49% Aus 22 Projekten/ Themen die die Bahnhöfe aufwerten 57% TOP-5 „SEHR WICHTIG“.

DER GROSS-GERAUER

DAS BILD DER BÜRGER VON Schulangebot ERWARTUNGEN DER BÜRGER IHRER KREISSTADT GROSS- AN DIE KÜNFTIGE STADTENT- GERAU – SCHLUSSFOLGE- Das Potenzial, das der Naturraum WICKLUNG RUNG AUS STATISTISCHEM liefert, gibt Groß-Gerau einen MATERIAL einzigartigen Charakter. Es wur- • Image der Kreisstadt stärken, de vielfach geäußert, dass diese Identifi kationsgefühl fördern Jeder Einwohner der Kreisstadt Merkmale für die zukunftsorien- • Entwicklung des Fagro- und Groß-Gerau formt durch seine tierte Stadtentwicklung genutzt des Südzucker-Geländes Erfahrungen, Erlebnisse und indi- werden sollen. • Aufwertung der Bahnhöfe viduellen Vergleichsmöglichkeiten • Ausrichtung der Kreisstadt ein eigenes Bild seiner Kreisstadt hin zu einer klimabewussten, und seines Stadtteils. Um diese WAS DIE BÜRGER ALS grünen Stadt mit nachhaltiger Ansichten über die Stärken und SCHWÄCHEN IHRER KREIS- Entwicklungsstrategie Schwächen Groß-Geraus kennen STADT FORMULIEREN: • Versorgung der Stadtteile zu lernen, wurden die Einschät- stabilisieren und weiterentwi- zungen der Bürger mittels Bürger- • kein bzw. durchschnittliches ckeln befragung eingesammelt. Positive Image der Kreisstadt Groß- • Verkehrsentlastung Wertschätzungen aber auch kriti- Gerau • Attraktivierung und Vernet- sche Punkte wurden formuliert. • schlechte Verkehrslenkung in zung der öffentlichen Freiräu- der Kernstadt me • Zustand der Bahnhöfe • Angebot an bezahlbarem BESONDERE STÄRKEN FÜR • unfl exibler ÖPNV Wohnraum vorhalten, Wohn- DIE BÜRGER: • Erscheinungsbild der Kreis- standort stärken stadt • Arbeitsplätze anbieten • Anbindung an das Rhein- • Brachen • Bekanntheitsgrad der Ange- Main-Gebiet • ungepfl egte Grün- und Rest- bote der Kreisstadt, Vereine, • Lage in der Landschaft und fl ächen vor allem im Kern- Öffentlichen Einrichtungen Nähe zur Natur/ Alt-Ne- stadtbereich stärken ckarschlinge und Fasanerie • in den Stadtteilen Berkach, • Attraktive Innenstadt • Kurze Wege, Nähe zur Natur Dornheim und Auf Esch und in die Kernstadt schlechte Versorgung mit Gü- • Nachbarschaften und das tern des täglichen Bedarfs Vereinsleben • die Lebensbedingungen für • Anbindung mit der Bahn an junge Menschen bis 40 Jahre die Region sind eher unattraktiv • Wohlfühlorte wie das Histori- • Angebote der öffentlichen sche Rathaus mit Umfeld, der Einrichtungen, Kultur und für Sandböhlplatz oder auch die Kinder und Jugendliche sind Die statistische Auswertung der Bürgerbe- Fasanerie und der Hegbach- eher unbekannt fragung ist dem Stadtentwicklungskonzept in einem separaten Anhang beigefügt. see Wichtige Ergebnisse werden textbeglei- • Gutes Kindergarten- und tend und thematisch ergänzt.

21 2. Die Kreissta

2.1 LAGE IM RAUM

Die Geschichte hat Stadtstruktur, GEOGRAFISCHE LAGE zurückgegriffen werden kann. Landschaft, Einrichtungen und Das Rhein-Main-Gebiet ist eine Lebensweise in der Kreisstadt Groß-Gerau liegt im Südwesten Wirtschaftsregion der Zukunft. Sie Groß-Gerau geformt und geprägt. Hessens östlich des Rheins und gehört zu den wirtschaftsstärksten Das Kapitel 2 beschreibt als Ein- südlich des Mains im Landkreis Ballungszentren Europas. stieg die Entwicklungsgeschichte Groß-Gerau. Die Kreisstadt hat Die Entfernungen zu den wichtigs- Groß-Geraus und die derzeitigen rund 24.500 Einwohner. Neben ten nächsten Orten: Rüsselsheim Planstände. Sie dient als Basis für der Kernstadt besteht Groß-Ger- 13 km/ 10 Minuten, Darmstadt 17 die differenzierte Stärken-Schwä- au aus den Stadtteilen GG-Nord, km/ 15 Minuten, Frankfurter Flug- chen-Analyse in Kapitel 3. Dornberg, Berkach, Auf Esch, hafen 19 km/ 15 Minuten, Dornheim und Wallerstädten so- 24,5 km/ 20 Minuten. Frankfurt 30 wie den Stadtbereichen „Nördlich km/ 25 Minuten, 32 der Bahn“ und Springberg. Die km/ 25 Minuten. Kernstadt Groß-Gerau bildet mit Nachbargemeinden sind im Os- Dornberg und Auf Esch sowie ten Büttelborn und Weiterstadt, im „Nördlich der Bahn“ und Spring- Westen und im Nordwes- berg eine zusammenhängende ten . Siedlungsfl äche. Die BAB 67 trennt den nördlichen Stadtteil ab und bildet eine Zäsur NATURRÄUMLICHE LAGE aus. Die Stadtteile Wallerstädten, Berkach und Dornheim bilden ei- Groß-Gerau gehört naturräumlich genständige Siedlungskörper. zum nördlichen hessischen Ried in der oberrheinischen Tiefebene. Die ehemals sumpfi gen Altarme von VERKEHRLICHE ANBINDUNG Rhein und Altneckar und deren Ve- getation prägen den Landschafts- Die überdurchschnittlich gute raum um die Kreisstadt. Die Alt- Anbindung an das Rhein-Main- Neckarschlinge ist in weiten Teilen Gebiet ist ein Standortvorteil für Naturschutzgebiet und aus der Luft die Wirtschaft als auch für die noch gut abzulesen. Diese Nähe Groß-Gerauer und die Menschen zur Natur bietet einen für die Region der Region. Durch den direkten überdurchschnittlich hohen Erho- Autobahnanschluss an die BAB lungswert. Die zentrale Lage bringt 67, den geringen Entfernungen wirtschaftliche Vorteile. Groß-Gerau zu den Nachbarstädten sowie liegt auch in unmittelbarer Nähe zum zum Frankfurter Flughafen hat größten Naturschutzgebiet Hes- Groß-Gerau einen Standortvor- sens, der Kühkopf-Knoblochsaue. teil. Es gibt ein überdurchschnitt- Die Bergstraße, der und lich hohes Angebot von Gütern das Rheintal mit dem sind und Dienstleistungen, auf das unmittelbar zu erreichen.

22 dt Groß-Gerau

LANDSCHAFTSRAUM/ FLORA UND FAUNA

Der Landschaftsraum um die Kreisstadt Groß-Gerau präsen- tiert sich vielfältig. In der offenen Landschaftsstruktur dominiert eine intensive landwirtschaftliche Nutzung mit Sonderkulturen im Wechsel mit Landschaftselemen- ten des hessischen Rieds, der Alt- Neckarschlinge und der typischen Flora und Fauna einer Riedland- schaft. Im Norden Groß-Geraus schließt sich der Groß-Gerauer Forstwald an. Das Klima ist wie im gesamten Rhein-Main-Gebiet wärmebegünstigt. Die Landwirt- schaft prägt wesentlich das Leben der Kreisstadt Groß-Gerau mit.

23 GG-NORD

nördlich der Bahn Sprinberg Südzucker- Gelände Fagro- Gelände

KERNSTADT ENTWURF Regionaler FNP 2009 Auszug aus der Legende

Vorranggebiet für Landwirtschaft Behördenzentrum Wald Bestand/Zuwachs Vorranggebiet für Natur und Landschaft DORNBERG Regionalparkroute

AUF ESCH Gemischte Baufl äche Bestand/geplant

WALLERSTÄDTEN Gemeinbedarf Bestand/geplant BERKACH

Gewerbliche Baufl ächen Bestand/geplant

Wohnbaufl ächen Bestand/geplant DORNHEIM Siedlungsbeschränkung

Umgehung geplant

24 2.2 ÜBERGEORDNETE PLANUNGEN, REGIONAL- UND FLÄCHENNUTZUNGPSLAN

FLÄCHENVERTEILUNG den Mittelzentren sowie deren An- SCHUTZGEBIETE IM FNP bindung an die Oberzentren und Groß-Gerau hat eine Gemar- das überregionale Fernverkehrs- Hervorzuheben sind die aus- kungsfl äche von insgesamt ca. netz gewährleisten. gewiesenen Naturschutz- bzw. 5.447 Hektar. Laut Hessisches Groß-Gerau gehört zur Pla- Vogelschutzgebiete, welche die Landesamt für Bodenmanage- nungsregion Südhessen und ist Struktur der Alt-Neckarschlingen ment und Geoinformation umfas- als Mittelzentrum ausgewiesen. selbst im Planwerk deutlich zeigt. sen die Gebäude und Freifl ächen Groß-Gerau ist eine Kreisstadt mit Der Groß-Gerauer Wald nördlich in den Stadtteilen eine Fläche gehobenen und überörtlich be- des Stadtteils GG-Nord ist Land- von ca. 625 Hektar und 364 Hek- deutenden Einrichtungen im wirt- schaftsschutzgebiet. In Teilen tar Verkehrsfl äche. Den größten schaftlichen, sozialen, kulturellen steht der Wald unter Naturschutz Teil machen die Landwirtschaft- Bereich sowie für Verwaltung und und ist als Fauna-Flora-Habitat- lichen Flächen mit 2.880 Hektar private Dienstleistungen. Dement- Gebiet ausgewiesen. und Waldfl ächen mit 1.347 Hekt- sprechend gibt es einen Anspruch ar aus. Im Entwurf zum regiona- an öffentliche Infrastruktur und len Flächennutzungsplan 2009 ist Einrichtungen. FLÄCHEN FÜR GEMEINBE- das Biotopverbundsystem als so- DARF IM FNP genannte Vorranggebiet für Natur und Landschaft dargestellt. Groß- REGIONALER FLÄCHENNUT- Besonders signifi kant ist die gro- Gerau verfügt über 1671 Hektar ZUNGSPLAN (FNP) ße zusammenhängende Fläche ökologisch bedeutsame Fläche für Gemeinbedarf zwischen der mit 35 km Regionalparkkorridor. Der Regionale Flächennutzungs- Kernstadt Groß-Gerau und dem plan (FNP) für die Kreisstadt Gebiet Auf Esch. Dort liegen das Groß-Gerau 2009 ist Grundlage Behördenzentrum mit Polizei, Fi- REGIONALPLANUNG für die Region Rhein-Main. nanzamt, Amtsgericht und Land- Der Flächennutzungsplan stellt ratsamt, das Kreiskrankenhaus Die Kreisstadt Groß-Gerau liegt auch die bestehenden und ge- und die Martin-Buber-Schule, das im Schnittpunkt des Ballungsrau- planten Nutzungen für das ge- Hallenbad, Sportpark sowie die mes der Metropolregion-Rhein- samte Stadtgebiet dar. Groß-Ge- Luise-Büchner-Schule. Main und dem Wirtschaftsraum rau hat sich kompakt entwickelt. Main-. Zudem liegt die Die Siedlungsränder sind klar Kreisstadt auf der Regionalachse defi niert. Auch ist an den Misch- - Darmstadt – Mainz/ gebieten in der Kernstadt und in Wiesbaden bzw. Frankfurt am den Ortsmitten Wallerstädten, Main. Benachbarte Oberzentren Berkach und Dornheim ablesbar, sind die Städte Darmstadt und dass diese Stadtteile sich von In- Frankfurt, sowie die Landeshaupt- nen nach Außen entwickelt haben. städte Mainz und Wiesbaden. Die Die Wohnfl ächen sind weitgehend Regionalachsen sind im Regional- kompakt und werden nicht gestört plan ausgewiesen und sollen den durch gewerbliche Flächen oder Leistungsaustausch zwischen Sonderbaufl ächen.

25 GEWERBLICHE FLÄCHEN IM zungsplanes 2009 weiterhin als FNP gewerbliche Fläche bestehen.

Die gewerblichen Flächen der Südzuckergelände Kreisstadt Groß-Gerau liegen Das Südzuckergelände wurde im parallel zur Bahn und Autobahn Entwurf des regionalen Flächen- nördlich der Kernstadt. Weitere nutzungsplanes 2009 in einer gewerbliche Schwerpunktberei- abgestuften dreiteiligen Flächen- che befi nden sich im Osten Groß- entwicklung neu geordnet und ist Geraus in Richtung Büttelborn so- nicht mehr als Industriegelände wie südlich der Kernstadt. dargestellt. Zur Kernstadt Groß- Neue gewerbliche Entwicklungs- Gerau wurde eine Wohnbaufl äche fl ächen liegen an folgenden Stel- ausgewiesen, die innerhalb des len: Siedlungsbeschränkungsgebietes • in Groß-Gerau Nord parallel des Flughafen Frankfurts liegt. Als zur BAB 67 Übergang zu der weiterhin beste- • im Anschluss an das Ge- henden Gewerbefl äche ist eine biet „Nördlich der Bahn“ und Mischnutzung ausgewiesen. Springberg parallel zu den Bahngleisen Darmstadt/Wies- baden WOHNBAUFLÄCHEN IM FNP • südlich der Kernstadt bzw. östlich von Dornberg in Rich- Groß-Gerau liegt aufgrund der tung Büttelborn Nähe zum Flughafen Rhein-Main zum Teil im Bereich des Sied- lungsbeschränkungsgebietes. INDUSTRIEBRACHEN FAGRO UND SÜDZUCKER IM FNP Neu dargestellte Wohnbaufl ächen bestehen: Die Gebiet Fagro liegt nördlich der • in Wallerstädten Ost Kernstadt Groß-Geraus parallel • in Dornheim Nord und Ost. zu den Bahngleisen in unmittelba- rer Nähe zu den Stadtbereichen Dornheim hat das größte Wohn- „Nördlich der Bahn“ und Spring- baufl ächenpotenzial. Die geplante berg. Das Südzucker-Gelände Ortsumgehung für Dornheim ist liegt nordwestlich der Kernstadt, im FNP enthalten. parallel zu den Bahngleisen.

Fagro-Gelände Das Fagro-Gelände bleibt im Ent- wurf des regionalen Flächennut-

26 2.3 STADTGESCHICHTE

Zusammengestellt aus den vier Kernlanden des mittelalterlichen hend vom Stadtkern, der noch Bänden zu Groß-Gerau von Franz deutschen Reichs. Die Burgher- heute in der Kernstadt abzulesen Flach. ren von Dornberg waren wahr- ist, hat sich die Stadt Groß-Ger- scheinlich Dienstleute oder Mi- au allmählich in alle Richtungen nisteriale der staufi schen Kaiser. ausgeweitet. Die erste topogra- GANZ FRÜH UND DIE RÖMER Der Stadtteil Dornberg entstand phische, natürliche Grenze war als Wohnsiedlung für die Bediens- der Mühlbach. Die heutige Fried- Schon Jungsteinzeitbauern, teten des Schlosses. Dornberg rich-Ebert-Anlage stellt den his- Siedler der Bronzezeit und auch ist heute der kleinste Stadtteil torischen Rest des ehemaligen die Römer haben in der Groß- Groß-Geraus. Die Burgherren Grabens entlang des Mühlba- Gerauer Gemarkung ihre Spuren von Dornberg wurden beerbt von ches aus dieser Epoche dar, auch hinterlassen. Durch die strate- den Grafen von , wenn an vielen Stellen die Erleb- gisch günstige Lage als Handels- welche 1398 die Verleihung der barkeit und Zugänglichkeit nicht knotenpunkt errichteten bereits Stadtrechte für Groß-Gerau er- mehr gegeben ist. Die Friedrich- die Römer im 1. Jahrhundert ein wirkten. Das zwischenzeitlich als Ebert-Anlage bildet heute eine Kastell an den bestehenden We- Jagdschloss genutzte und bei ei- wahrnehmbare Grenze zwischen geverbindungen zu großen Orten nem Brand zerstörte Dornberger dem kleinteiligen Altstadtbereich und Städten. Mit den Franken bil- Schloß sowie die Fasanerie, ein und jüngeren Stadtbereichen der dete sich die noch heute in Teilen Jagdgebiet, welches bis heute Kernstadt Groß-Gerau. nachvollziehbare Siedlungsstruk- durch eine Mauer begrenzt wird, tur der Stadt Groß-Gerau heraus. sind in Teilen wieder aufgebaut 1663 wurden die Stadtrechte von Auf Esch II und III liegt eine der und erhalten. Das Dornberger Landgraf Ludwig VI. von Hessen- bedeutendsten Fundstellen vor- Schloß ist heute vor allem Verwal- Darmstadt erneuert und die Positi- und frühgeschichtlicher Besied- tungssitz der Kreisvolkshochschu- on der Stadt weiter gestärkt. lung von der Jungsteinzeit bis in le und Veranstaltungsort. Zeitzeugen dieser Epoche in der die frühe fränkische Zeit in Hes- Kernstadt Groß-Geraus sind bis sen vor. Dort lag damals auch die heute: für einige Zeit größte geschlosse- 16. UND 17. JAHRHUNDERT • die enge Raumgliederung, ne Siedlung Südhessens während • eine kompakte Bauweise, der Römerzeit. Groß-Gerau hatte durch die Stadt- • unterschiedliche Bauarten, rechte zunächst Marktrechte und • besondere Baudenkmäler, entwickelte sich in den folgenden zum Beispiel das Historische MITTELALTER Jahrhunderten zum Gerichtsort Rathaus und die Stadtkirche, und Verwaltungszentrum der Re- • der Sandböhlplatz, Im Jahre 910 nach Christus wird gion weiter. Die Stadt Groß-Gerau • verwinkelte Gassen wie zum der Name „geraha“ erstmals in hatte schon damals ein Spital und Beispiel die Mainzer Straße, einer Urkunde erwähnt. Groß- eine Volksschule. Während des Mühlgasse, Im Burggraben. Gerau feiert demnach 2010 sein 30-jährigen Krieges wurde die 1100-jähriges Jubiläum. Groß-Ge- Stadt Groß-Gerau fast vollständig Im historischen Stadtkern sind rau gehörte mit einem königlichen zerstört. Noch 50 Einwohner und heute vor allem Fachwerkhäuser Wirtschaftshof zu den königlichen 39 Häuser blieben übrig. Ausge- als Hofreiten stadtbildprägend.

27 Das Historische Rathaus aus dem nenverbindung zwischen dem der Kernstadt Groß-Gerau formte Jahr 1578 wurde saniert und wird Bahnhof Groß-Gerau und Dorn- sich aus. Bis heute sind die da- u.a. für Sitzungen und Trauungen berg, die sogenannte „Rutsch“. mals entstandenen Wohngebiete genutzt. Wirtschaftsunternehmen etablier- geprägt durch kleine Arbeiterhäu- ten sich und waren wichtige Ar- ser mit kleinen Gärten. Neben beitgeber: Einfamilienhäusern wurden auch 18. JAHRHUNDERT • die Ölfabrik am Sandböhl, die ersten Geschossbauten mit • die Union-Brauerei zunächst einer großzügigen Vorgartenzone Wirtschaftlich profi tierte die Stadt in der Kernstadt und dann errichtet. Außerdem entstanden Ende des 18. Jahrhunderts von nördlich der Bahn, Straßenzüge mit Mehrfamilien- der landwirtschaftlichen Lage- • die Likörfabrik Hirsch & Söh- häusern, direkt an der Straße ste- gunst und war der Ort für wichti- ne an der Frankfurter Straße, hend mit Garten bzw. Hof im rück- ge Handwerkszünfte. Insgesamt • die Helvetia-Konservenfabrik wärtigen Bereich. Die Kernstadt kann man sagen, dass Groß- und die Maschinenfabrik Pe- präsentiert sich deshalb bis heute Gerau bis zum Beginn des 19. ter Traiser an der Fabrikstra- durchgrünt. Auch Einfallstraßen Jahrhunderts durch die Entwick- ße, wie zum Beispiel die Darmstädter lung der Landwirtschaft und die • das Press- und Stanzwerk Ja- Straße waren damals als Alleen Nutzung der umgebenden Wald- kob Faulstroh, ausgebildet. fl ächen geprägt war. Die Prägung • die Zuckerfabrik auf dem Ge- durch die Landwirtschaft ist bis lände der Südzucker AG und heute spürbar. • zahlreiche Handkäsemanu- 20. JAHRHUNDERT fakturen. 20ER UND 30ER JAHRE 19. JAHRHUNDERT Wie in diesen Zeiten üblich ent- standen Wohnunterkünfte in di- Viele Behörden hatten ihren Sitz 1832 ging Groß-Gerau aus den rekter Nähe zu den Fabriken. Die seit Benennung der Stadt Groß- staatlichen Reformen als Sitz des Besiedlung der Stadt Groß-Gerau Gerau zur Kreisstadt fortan in neuen Kreisamtes hervor. Groß- wurde diesmal durch gebaute Groß-Gerau. Ein gewisser Wohl- Gerau ist seither Kreisstadt des Grenzen wie die heutige Bundes- stand zog in die Kreisstadt ein. Landkreises im straße B44 und die Bahnstrecken Einige der alten Hofreiten in der Darmstadt. Mit dem Bau der Ei- begrenzt. Die Siedlung in nächs- Kernstadt Groß-Gerau wurden senbahnstrecke von Darmstadt ter Nähe zur Brauerei und Likör- durch repräsentative Steinbauten nach Mainz am östlichen Stadt- fabrik war damals bereits auf der ersetzt. In den 20er Jahren des rand 1858 und der Strecke Frank- anderen Seite der Bahnlinie gele- 19. Jahrhunderts wurde mit der furt – Mannheim 1879 wurde der gen. Die Bahnlinie stellte aber auf Elektrifi zierung, der Wasserver- Startschuss für die Industrialisie- Grund ihrer damaligen Dimensio- sorgung und dem Kanalbau eine rung in Groß-Gerau gegeben. nierung und Auslastung noch kei- fl ächendeckende Infrastruktur re- Die drei Bahnhöfe der Kreisstadt ne räumliche Trennung zur Kern- alisiert. 1930 entstand das heu- (Groß-Gerau, Dornberg, Dorn- stadt dar so wie heute. tige Wahrzeichen der Kreisstadt, heim) entstanden. Zwischenzeit- der Wasserturm, mit einer Höhe lich gab es eine eigene Perso- Der kompakte Siedlungskörper von 44 Metern. Der damals ein-

28 gerichtete Bauhof Groß-Geraus 50ER JAHRE Es entstanden die Gewerbegebie- hat bis heute seinen Platz in der te ‚Im Schachen’ und ‚Odenwald- Mühlstraße. Für Bildung und Kul- Nach dem Nationalsozialismus straße’. Auch der Wasserweg mit tur wurden öffentliche Gebäude folgten in den 50er Jahren des letz- dem Fagro Press- und Stanzwerk errichtet und Plätze gebaut. Ne- ten Jahrhunderts der wirtschaftli- wurde gewerblich weiterentwi- ben vielen anderen entstanden che Aufschwung in Groß-Gerau. ckelt. die Schillerschule, Goetheschule, Durch Modernisierungsmaßnah- Die nördlich, westlich und östlich die Jahnhalle (die heutige Stadt- men wurden viele bestehende der Kernstadt angesiedelten Ge- halle), das Amtsgericht am neuen Gebäude in der Kernstadt abge- werbegebiete prägen seitdem die Marktplatz, die Kapelle zur Stadt- rissen, unter anderem entstand Außenansicht der Kreisstadt. Von kirche und die Gestaltung des das Stadthaus am Marktplatz und der ehemals landwirtschaftlich alten Friedhofes. Wohlhabende weitere Industriegebäude. Auch geprägten Stadtsilhouette ist seit Bürger errichteten repräsentative die Autobahn A67 wurde gebaut. dieser Zeit von Außen betrachtet Wohngebäude und investierten Der geschichtlichen Entwicklung nicht mehr viel zu entdecken. Die zusätzlich in kleine öffentliche folgend war die Stadtentwicklung alten Fabriken wie Brauerei, Kon- Plätze sowie in Denkmäler oder Groß-Geraus im 20. Jahrhundert serven- und Zuckerfabrik haben auch Kunstobjekte im öffentlichen mit vielen anderen Städten in inzwischen geschlossen. Dieser Raum. Sie gestalteten ihre Stadt Deutschland vergleichbar. Mit der wirtschaftliche Strukturwandel maßgeblich mit. Charta von Athen1 (1933) wurde lässt Brachfl ächen zurück. Hier es üblich Nutzungsfunktionen in liegt eine zentrale Entwicklungs- der Stadt zu trennen. Auch Groß- aufgabe der Kreisstadt. 40ER JAHRE Gerau entwickelte sich nach die- sem damals städtebaulichen Leit- Ein Luftangriff traf Groß-Gerau bild weiter und trennte Flächen für 60ER UND 70ER JAHRE in der Nacht vom 25./26. August Wohnen, Arbeiten und Erholung 1944 und zerstörte Teile des voneinander. Die Wohngebiete Auf Esch süd- Marktplatzes, der Darmstädter lich der Kernstadt und GG-Nord Straße sowie der Helwigstraße. entstanden. Auf Esch I stehen bis Die entstandenen Lücken wurden heute die höchsten Hochhäuser erst im Laufe der folgenden Jahr- der Kreisstadt. zehnte wieder bebaut. In den 60er Jahren entstand 1 Quelle wikipedia: Die Charta von Athen (fran- südlich der Bundesstraße 42 zösisch: La charte d‘ Athènes) wurde auf dem IV. Kongress der CIAM (Internationaler Kon- der Behördenpark. Hier fanden gresse für neues Bauen – Congrès Internatio- dann auch das Kreiskrankenhaus nal d‘Architecture Moderne) 1933 in Athen ver- und die Martin-Buber-Schule ih- abschiedet. Unter dem Thema Die funktionale Stadt diskutierten dort Stadtplaner und Architek- ren Platz. Das Freibad mit dem ten über die Aufgaben der modernen Siedlungs- Sportstättenkomplex der heutigen entwicklung. Unter Federführung von Le Corbu- sier entwickelt, stand die Charta von Athen als VFR-Sportplätze und das Hallen- Ergebnis des Kongresses für die Entfl echtung bad eröffneten damals und bieten städtischer Funktionsbereiche und die Schaffung von lebenswerten Wohn- und Arbeitsumfeldern Sport- und Erholungsangebote bis in der Zukunft. heute. Mit der Berufsschule und

29 dem Prälat-Diehl-Gymnasium bil- entstanden viele Fachwerkhäuser die Feuerwehr und die Grund- dete Groß-Gerau einen Bildungs- und das Rathaus von Berkach. schule entstanden. Dornheim ist schwerpunkt in der Region aus. im Vergleich zu anderen Stadttei- Die Geschichte des Stadtteils len Groß-Geraus außerhalb der Wallerstädten reicht ebenfalls weit Kernstadt ein eigenständiger in JÜNGSTE STADTGESCHICHTE zurück. Es ist bekannt, dass Wal- sich funktionierender Siedlungs- lerstädten zu den großen Reichs- körper. In Dornheim entstanden Bis heute ist die Kreisstadt Groß- gutbesitztümern gehörte. Der Ort nach dem 2. Weltkrieg große zu- Gerau geprägt von Einfamilienh- wurde zweimal im Laufe der Ge- sammenhängende Wohngebiete aussiedlungen, mit einer geringen schichte bis zum 18. Jahrhundert ähnlich in Ausbildung und Gestal- Baudichte und –höhe. Der jüngste fast zerstört und konnte sich erst tung Auf Esch und GG-Nord. Siedlungsbereich auf Esch III ist dann stabilisieren. Noch heute im Vergleich zu anderen jungen sind stattliche Fachwerkhäuser Stadtbereichen bereits dichter be- im Ortskern Zeugen dieser Zeit. baut und geplant, entspricht aber 1963 erhielt Wallerstädten den im Vergleich mit Neubaugebieten Titel „Schönstes Dorf des Kreises in der Region nicht deren Enge. Groß-Gerau“. Wallerstädten ist bis heute durch die Landwirtschaft geprägt. Der Stadtteil ist nach EINGEMEINDUNG DER STADT- dem zweiten Weltkrieg um zwei TEILE Wohnquartiere gewachsen.

Parallel zu den großen Siedlungs- Der Stadtteil Dornheim liegt ganz erweiterungen nach dem zweiten im Süden der Gemarkung. Der Weltkrieg wuchs die Kreisstadt Ortsname Dornheim wurde be- Groß-Gerau durch die Eingemein- reits 779 zum ersten Mal erwähnt. dung von Dornberg (1939) und Dornheim war für die Abtei Eber- Berkach (1972) und schließlich bach ein wichtiger Wirtschafts- durch den Zusammenschluss mit hofstandort. Auch gab es damals den Gemeinden Dornheim und einen eigenen Ortsadel. 1543 Wallerstädten im Rahmen der Ge- erhielt Dornheim sein eigenes bietsreform 1977. Verbindendes Gerichtssiegel, aus dem sich das räumliches Element dieser Stadt- bis heute bestehende Dornheimer teile mit der Kreisstadt Groß-Ger- Wappen ableitet. Das Rathaus au ist die Alt-Neckarschlinge. und die Kirche sowie zahlreiche Fachwerkhäuser prägen noch Südlich der Fasanerie und Dorn- heute den Mittelpunkt dieses bergs liegt der Stadtteil Berkach. Stadtteiles. Nach dem zweiten Berkach liegt im Schnittpunkt Weltkrieg investierte Dornheim ehemaliger wichtiger Römerstra- wie die Kreisstadt Groß-Gerau in ßen. Im 17. und 18. Jahrhundert seine Infrastruktur. Die Riedhalle,

30 31 3. Stärken-Schw der Kreisstadt G

HINWEISE ZUM TEXT

Die Stärken-Schwächen-Analyse Eine schnelle und übersichtliche beschreibt zunächst den Bestand. Handhabung des Stadtentwick- Darauf aufbauend werden einer- lungskonzeptes ist möglich. seits Qualitäten bzw. Stärken oder Defi zite bzw. Schwächen analy- Im Text tauchen wiederholt unter- siert. Hieraus lassen sich wieder- schiedliche Themen auf. Dadurch um Grundsätze, Entwicklungsrich- können auch beim auszugswei- tungen und Handlungsoptionen sen Lesen eines bestimmten Ka- für die weitere Stadtentwicklung pitels wichtige Zusammenhänge ableiten, bevor dann diesen Er- erkannt werden. gebnissen folgend in Kapitel 4 und 5 Leitziele und Handlungs- Die vorliegende Fassung des felder identifi ziert werden. Die Stadtentwicklungskonzeptes Handlungsfelder bilden eine Brü- Groß-Gerau 2020 wurde im Sep- cke zwischen dem Fazit aus der tember 2010 mit den Fachämtern Analyse und der Herleitung der abgestimmt. Leitziele und dem Leitbild. Hand- lungsfelder und Leitziele bilden die Grundlage für die Maßnahmen und Projekte. Im Kapitel 6 sind die Maßnahmen und Projekte in ei- nem Maßnahmentableau zusam- Stärke mengefasst.

Stärken, Schwächen sowie die Er- Die im Stadtentwicklungskonzept Groß- gebnisse aus der Befragung und Gerau 2020 verwendeten statistischen Schwäche Zahlen entsprechen den Zahlen des dem Beteiligungsprozess werden Hessischen Statistischen Landesamtes parallel zum Text der Stärken- bis einschließlich dem Jahr 2007, des Schwächen-Analyse aufgezeigt. Hessischen Landesamtes für Bodenma- So ist der rote Faden, der den Ent- nagement und Geoinformation für das Maßnahmen Nummer Jahr 2010, Kreismonitor 2008 und dem stehungsprozess des Stadtent- Gewerbesteckbrief der IHK Darmstadt 25 wicklungskonzeptes Groß-Gerau 2009, in Ergänzung dazu den Zahlen aus 2020 durchzieht immer sichtbar. dem Entwurf zum Regionalen Flächennut- zungsplan 2009 und der Homepage der BB = Ergebnis aus der Bür- Kreisstadt Groß-Gerau bis zum Septem- gerbefragung, Zukunftswerk- Die aus der Analyse und der Be- ber 2010. Weitere Quellen werden unter statt und Planungswerkstatt teiligung hervorgehenden Maß- LITERATUR ab Seite 212 angegeben. nahmen sind parallel zum Text mit Alle Entwicklungsdiagramme sind für dem Maßnahmenkatalog verlinkt. die SWOT-Analyse Sommer 2009 erstellt worden und berücksichtigen die damals Verknüpfung zu So kann immer ein schneller Be- aktuellsten Zahlen des Hessischen Sta- Kapitel zug zwischen Maßnahmentableau tistischen Landesamtes bis einschließlich und Analyse hergestellt werden. dem Jahr 2007.

32 ächen-Analyse roß-Gerau 2010

33 3.1 Stadtbild

Ein einmaliges Stadtbild führt zur Identität. Menschen identifi zieren sich mit einer ablesbaren Stadt- struktur, welche die geschichtliche Entwicklung („damals und heute“) nachvollziehbar macht. Besonders wichtig sind auch einprägsame, unverwechselbare Orte, die als sogenannte Merkpunkte Orientie- rung bieten. Hierzu gehören Kir- chen, Rathäuser, Stadteingänge, Bahnhöfe oder öffentliche Einrich- tungen, respektive Orte mit hoher Frequenz.

Wie der öffentliche Raum sich mit seinen Freifl ächen, Raumkanten und Nutzungen präsentiert ent- scheidet über das Maß an urbaner Attraktivität. Leitfragen zur Erfas- sung der Qualität des Stadtbildes sind z.B.: • Wie wird mit urbanem Raum in Groß-Gerau umgegangen? • Auf welche stadtgestalteri- schen Grundsätze und Regeln wird in Groß-Gerau zurückge- griffen? • Wie werden städtische Räume möbliert, welchen Stellenwert haben Kultur und Kunst im öffentlichen Raum Groß-Ge- raus? • Und welche Räume stehen der In dem Kapitel „Stadtbild und Identität“ Gesellschaft von Groß-Gerau wird auf die gestellten Fragen exempla- zur Verfügung und wofür? risch eingegangen. Viele im Text darge- stellten Bereiche, Orte oder gesellschaft- Wie eine Stadt mit diesen Fragen lichen Grundformen der Kreisstadt sind Querschnittsthemen, welche in weiteren umgeht ist entscheidend für ihr Kapiteln wieder aufgegriffen werden, denn Image und die Bildung einer mo- vieles trägt zur Identität und zum Image ei- dernen Stadtgesellschaft. ner Stadt bei.

34 und Identität

3.1.1. STADTBILDANALYSE

EINE STADT – VIELE STADT- folge der Sanierung sind sichtbar. TEILE Das Sichern und Herausarbeiten 1 3 der baugeschichtlichen Zeitzeu- Heute hat Groß-Gerau über gen tragen zur Identität der Kreis- 24.000 Einwohner und die Stadt- stadt Groß-Gerau bei. Sie bieten teile Dornberg, Berkach, Dorn- Potenzial zur Gestaltung eines at- Historische Gebäude und Stadtstrukturen sind als cha- heim und Wallerstädten gehören traktiven Stadtraumes. rakteristisches Merkmal vor- zur Kreisstadt. Die Eingemein- handen und schaffen Identi- dung dieser Stadtteile ist noch In der Kernstadt zeugen große tät. jung. Das Selbstverständnis, sich Bereiche von der historischen als eine Stadt zu sehen und da- Entwicklung, wie beispielsweise Moderne Architektur wird bei auch als Stadtteil an Profi l zu der Bereich um das historische nicht in das Stadtbild integ- riert und ist ohne innovative gewinnen muss sich weiter entwi- Rathaus. Im Zuge der Neuzeit Signalwirkung auf ihr Umfeld. ckeln und ist ein Kernthema der wurden auch Bautypen mit grö- Stadtentwicklung heute. ßerer Maßstäblichkeit erstellt. Ein BB Frage 1: Die Bürger fi n- Beispiel hierfür ist die Sparkasse den Groß-Gerau eher sauber, am Marktplatz oder das Hotel Ad- gepfl egt, gemütlich und si- STADTSTRUKTUR ler. cher. Allerdings sind sie auch der Meinung, dass Groß-Ge- rau eher eintönig, langweilig, Architektur und Siedlungsstruktur Die Kernstadt selbst hat ein Stadt- provinziell und verschlafen ist. zeigen den Zeitgeist der jeweili- bild, das sich aus verschiedenen gen Epoche. Die älteren Stadt- Maßstäben und Stilen zusam- BB Frage 29: Dritt wichtigs- strukturen aus dem Mittelalter in mensetzt. Die Kreisstadt steht tes von 22 Projekten/Themen ist für die Befragten ’die At- der Kernstadt Groß-Gerau oder in für keine bestimmte Baukultur. traktivität Groß-Geraus stär- den Ortsmittelpunkten der Stadt- Beispiele für vorbildliche städte- ken.’ teile sind eng und kleinteilig, ha- bauliche und architektonische Lö- ben kurze Wege und bilden kleine sungen für wichtige Bauaufgaben Planungswerkstatt: Bedürfnis der Bürger nach Plätze aus. sind seit der Nachkriegszeit eher einem positiven Image für die Ausnahme in Groß-Gerau. Groß-Gerau. Projektvorschlag: Imagekam- STADTBILD UND BAUKULTUR pagne, ein positiver und ein- prägsamer Slogan muss ent- wickelt werden Die Stadtteile haben durch ihre unterschiedlichen Baustile ver- schiedene Gesichter. In den Stadtteilen und Teilen der Groß- Gerauer Innenstadt ist Fachwerk ein prägendes Element. Alte Fachwerkgebäude und Innenhöfe der Hofreiten sind zu attraktiven Orten entwickelt worden. Die Er-

35 GESTALTUNGSSATZUNG UND STRASSENRÄUME UND 1 35 39 BEBAUUNGSPLÄNE INNEN- PLÄTZE STADT I - III Plätze und öffentliche Treffpunk- Seit 2000 gilt eine Gestaltungs- te sind wichtige Angebote für die Sicherung der historischen satzung für den historischen Einwohner. Urbanität entsteht auf Stadtstrukturen durch Bebau- ungspläne und Gestaltungs- Ortskern Groß-Geraus. Teile des Plätzen, in Bereichen hoher Dich- satzung. Stadtkerns sind als Gesamtanla- te und Nutzungsintensität. Für ge oder als Einzelkulturdenkmal eine lebendige Nutzung sind die Ungestaltete Stadteingänge geschützt. Erreichbarkeit, funktionale Aspek- und Hauptstraßen te, die nutzungsspezifi schen An- Es gibt die Bebauungspläne I, II gebote und Gestaltung bzw. Äs- und III für die Kernstadt. Die Be- thetik von Bedeutung. Die Bürger bauungspläne Innenstadt I und sollten neben Wohlbefi nden durch Vision aus der Zukunfts- II sowie die Innenstadt-Gestal- eine gute Aufenthaltsqualität auch werkstatt: ’Tore in die Stadt tungsatzung steuern die bauli- ein Sicherheitsgefühl entwickeln müssen einladen.’ che Entwicklung im historischen können. Stadtbereich. Der Bebauungsplan Innenstadt II soll das Ensemble Mainzer-Straße mit seiner ge- STRASSENRÄUME UND schlossenen Bauweise sichern. STADTEINGÄNGE Die Bebauungspläne II und III sind derzeit in Bearbeitung. Die Mög- Während die Darmstädter Straße lichkeiten der Nachverdichtung als einzige Allee der Kreisstadt sowie auch festgesetzte Garten- gezielt auf den Marktplatz führt, zonen, welche für das Kleinklima sind die Gernsheimer- und Op- innerhalb der Kernstadt wichtig penheimer Straße in der Dimen- sind, werden hier verbindlich ge- sionierung als Hauptweg ohne regelt. besondere Straßenraumgestal- tung ausgebildet. In der Frankfur- Die stadträumliche Einbindung ter Straße liegt die gestalterische prägnanter Orte und Bereiche ist Betonung auf den Bereichen der wichtig, damit Identität und Ein- Kreisel - Europakreisel und Rö- maligkeit entsteht. merkreisel. Die städtebauliche Achse auf das Historische Rat- haus hin ist in der Straßenraum- gestaltung nicht zu erkennen. Von der A67 kommend prägen zur- Verknüpfung zu Kapitel 3.2.2 Stadteingänge, 3.2.8 Ruhen- zeit große Brachfl ächen der Süd- der Verkehr und 3.4.5 Struk- zucker AG und der Fagro-Werke turwandelfl ächen den Stadteingangsbereich . Stadt-

36 eingänge und Straßenraumge- denen Punkten vorhanden. Wei- staltungen sowie Parkfl ächen bie- tere Funktionen wie ein zentraler 1 25 39 ten Potenziale für Akzentuierung Bus-Umsteigepunkt mit Kiosk-Bis- von Funktionen und Nutzungen. tro, der Vorplatz für das Stadthaus sowie randliche Nutzungen wie z.B. Geschäfte, Gastronomie und In der Kernstadt bestehen all- seits beliebte Treffpunkte mit HISTORISCHE ALTSTADT MIT das Stadtmuseum als Veranstal- dem Wochenmarkt auf dem SANDBÖHLPLATZ – tungsort tragen zur Belebung des Marktplatz und dem Sand- das Wohnzimmer Groß-Geraus Marktplatzes bei. böhlplatz.

Die historische Altstadt im Bereich Die Anordnung von Nutzungen Sandböhlplatz, Riesengässchen, und Möblierungen auf diesem Unausgeschöpftes Nutzungs- und Gestaltungspotenzial Kirchstraße, Mainzer Straße und zentralen Platz wirken trotz neuer Marktplatz Burggraben ist ‚das Wohnzimmer Gestaltung vor wenigen Jahren Groß-Geraus’. Besonders beliebt zufällig. Aufenthaltsqualitäten sind ist der Sandböhlplatz. Die einheit- kaum vorhanden. Die ehemalige Planungswerkstatt: liche und geschlossene Randbe- Straßenführung ist nach wie vor Bedürfnis der Bürger nach bauung mit Fachwerkhäusern lädt ablesbar und zerschneidet den Belebung der Innenstadt. zum Verweilen ein. Außengastro- Platz optisch und funktional. Die- Projektvorschlag: Verweil- möglichkeiten im öffentlichen nomie belebt den Platz. Hier fühlen ser zentrale Platz hat aufgrund Raum attraktivieren, den sich die Groß-Gerauer zu Hause. seiner Lage und Größe Potenzial Marktplatz nicht nur mit Park- das Herz Groß-Geraus zu wer- platzfunktion belegen. den. MARKTPLATZ – das Herz der Kreisstadt

Der erst vor wenigen Jahren neu gestaltete und zentral gelegene Marktplatz ist der größte Platz der Kreisstadt Groß-Gerau. Als Binde- glied zur Darmstädter Straße und als Standort des Wochenmarktes kommt dem Platz Bedeutung zu. Der ebenerdige Parkplatz nimmt großen Raum ein. Im östlichen Platzbereich gibt es lediglich ei- nen kleinen Spielbereich vor dem Biergarten ‚Zum alten Amtsge- richt’. Einzelne Bronzefi guren, die Verknüpfung zu Kapitel 3.2.8 Ruhender Verkehr, 3.4.7 Ein- die historische Stadtgeschichte zelhandel und Versorgungs- symbolisieren, sind an verschie- angebote

37 3.1.2 ORIENTIERUNGSPUNKTE

BAHNHÖFE 1 3 36 Im Jahr 2009 ist ein charakteris- Bahnhöfe gehören zu den städte- tischer Orientierungspunkt in der baulichen Orientierungspunkten Stadtsillhouette mit dem Abriss mit besonders hohem Personen- der beiden Zuckersilos der Südzu- Weithin sichtbare Landmarke Wick-Gebäude für die Region aufkommen. Hier kann eine Stadt cker AG für die Kreisstadt Groß- vorhanden. Hoher Identifi ka- einen nachhaltigen Eindruck prä- Gerau verloren gegangen. tionsfaktor Landmarke Was- gen und das Image beeinfl ussen. serturm

Architektonische Merkzei- Die Kreisstadt Groß-Gerau verfügt HOCHLAGER WICK-GEBÄUDE chen nicht im Stadtgefüge über drei Bahnhöfe. Der Bahn- integriert. hof Groß-Gerau, den Dornberger Das Hochlager von Procter & und den Dornheimer Bahnhof. Gamble ist ein großer Riegel- Alle Bahnhöfe der Kreisstadt ha- bau, der leuchtend blau an der BB Frage 4: 15% der Be- ben Potenzial, sich zu attraktiven Autobahn A67 signalisiert ‚hier fragten (Platz 3 von 11) stel- Empfangs- und Orientierungs- ist Groß-Gerau’. Der von weit her len fest, dass Groß-Gerau punkten auszubilden. sichtbare Bau kann als Landmar- eine ’Stadt ohne besonderes 1 Image’ ist. Auffällig ist, dass ke für die Region bezeichnet vor allem die 21-65 Jährigen werden und wird von vielen Men- mit 16,8% dieses Bild von ARCHITEKTONISCHE schen ‚Wick-Gebäude‘ genannt. Groß-Gerau haben. Mit 24 % MERKZEICHEN Die Fassadenfl äche (aber auch (Platz 1 von 11) wird bestätigt, dass die Bürger Groß-Gerau die Lärmschutzwände der Auto- als ’Kreisstadt/Behördenstadt’ Fachwerkhäuser und andere Kul- bahn A67) bieten die Möglichkeit betrachten. turdenkmäler sowie die durch den Orientierungspunkt zu einem deren Anordnung entstandenen Markenzeichen der Kreisstadt Planungswerkstatt: Bedürfnis der Bürger nach öffentlichen Stadt- und Straßen- Groß-Gerau weit über die Region einem positiven Stadtmarke- räume geben Groß-Gerau Iden- hinaus werden zu lassen. ting. tität und Charakter. Besondere Projektvorschlag: Wahrzei- Orte und Infrastrukturen wie zum chen wie zum Beispiel den Wasserturm pfl egen/erhalten, Beispiel das Historische Rathaus, weithin sichtbare „Leuchttür- der Wasserturm, der Sandböhl- me“ schaffen, Entrees mit mo- platz, die Evangelische Stadtkir- derner Gestaltung aufwerten. 1 Quelle wikipedia: Landmarke ist ein Begriff, che, die Alte Brauerei, das Freibad der ursprünglich aus der Luft- und Schifffahrt und das Dornberger Schloß über- stammt. Er bezeichnet ein aufgestelltes Küs- nehmen wichtige stadträumliche tenseezeichen (z. B. einen Leuchtturm) oder ein anderes auffälliges, meist weithin sichtba- Funktionen, z.B. als Wahrzeichen, res topographisches Objekt. Dementsprechend Verknüpfung zu Kapitel 3.2.6 als Treffpunkte oder zur Orientie- können beispielsweise Kirchen, Türme, Burgen, ÖPNV - Drei Bahnhöfe und Berge oder freistehende markante große Bäu- rung. Stärkt man die Besonder- me Landmarken darstellen. Solche Landmarken 3.2.7. Fahrradwege und Fuß- heiten und Orientierungspunkte, spielen bei der räumlichen Orientierung und ter- wege, 3.4.1 Wirtschaftsstand- restrischen Navigation eine wichtige Rolle. Sie ort und 3.4.5 Strukturwandel- steigert sich die Einzigartigkeit werden daher auf Karten gegebenenfalls durch fl ächen Groß-Geraus. besondere Kartenzeichen markiert.

38 WASSERTURM ist hier. Dieser identitätsstiftende Ort ist nur zu bestimmten Zeiten 1 2 3 Der 44 Meter hohe Wasserturm ist und Zwecken für die Allgemeinheit ein Wahrzeichen2 der Kreisstadt zugänglich. Groß-Gerau ist von vielen Stellen innerhalb der Stadt aus sichtbar, Identifi kationsorte in der Kern- stadt vorhanden. Infotafeln von der Autobahn A67 und vom TURM DER EVANGELISCHEN und teilweise Illumination von Zug aus. Der Wasserturm befi ndet STADTKIRCHE wichtigen Gebäuden/ Merk- sich neben den Berufl ichen Schu- zeichen. len Groß-Gerau. Eigentümer des Das stadtbildprägende Bauwerk Attraktivitätsverlust durch feh- Wasserturmes ist das Wasserwerk der Innenstadt ist der Turm der lende räumliche Einbindung Gerauer Land. Der Identifi kations- Evangelischen Stadtkirche. Die und Inszenierung von Identifi - faktor ‚Wasserturm’ ist von Seiten Kirche hat einen gotisierenden kationspunkten. der Groß-Gerauer Bürger hoch. Baustil mit einem Barockdach und Negative Prägung des Stadt- Im Rahmen der Beteiligung wurde neue Buntglasfenster im Chor- bildes durch leerstehende eine öffentliche Nutzung für den raum. Das Umfeld der Kirche mit und/oder verfallende Bausub- Wasserturm als wünschenswert dem neuen Gemeindehaus ist an- stanz. geäußert. spruchsvoll gestaltet und über die Vision aus der Zukunfts- Stadträumlich ist der Wasserturm Kernstadt gut zu erreichen. werkstatt: ’Gebäude-Sym- nicht integriert. Das Umfeld bietet bole in einer Luminale in- Möglichkeiten zur Aufwertung. szenieren’, ’Fachwerkhäuser bekannt machen’, ’Histori- ALTE KAPELLE sches Rathaus als Anzie- hungspunkt - immer geöffnet’ HISTORISCHES RATHAUS In direkter Nachbarschaft zur Stadtkirche befi ndet sich die Alte Das Historische Rathaus ist für Kapelle. Mit einem kleinen Spiel- die Bürger die „gut Stubb“. Das platz, direkt an der Friedrich- pittoreske Bild der Fachwerkbau- Ebert-Anlage gelegen und mit ten erzeugt Atmosphäre und lädt ihrer wechselhaften Geschichte, zum Bummeln und Verweilen ein. ist dieser Ort stadtgeschichtlich Im Historischen Rathaus fi nden wertvoll. Die leerstehende Kapelle u.a. Sitzungen der Stadtverordne- ist sanierungsbedürftig. Ein Nut- tenversammlung und der Frakti- zungs- und Gestaltungskonzept onen sowie Trauungen und städ- gibt es nicht. tische Empfänge statt. Auch die ebenerdig gelegene Ehrenhalle Weitere Gebäude und Orte als Merkzeichen sind das alte Amts- 2 Quelle wikipedia: Wahrzeichen hingegen cha- Verknüpfung zu Kapitel 3.4.7 rakterisieren ein Gebiet, ohne zwangsläufi g mar- gericht und der Friedhof Klein-Ge- Einzelhandel und Versor- kant im topografi schen Sinne sein zu müssen. rauer-Straße. Sehenswürdigkeiten, die sich über eine Stadt gungsangebot, 3.4.8 Frem- oder über das Land erheben, wie z. B. der Köl- denverkehr und 3.6.4 Land- ner Dom. wirtschaft und Handwerk

39 ILLUMINATION BESONDERER seiner Gestaltung verbessert. Die 11 25 49 GEBÄUDE UND ORTE weitere stadträumliche Einbin- dung könnte sich anschließen. Einige der wichtigen Gebäude bzw. Orte werden illuminiert. Dazu Zwei Schwimmbäder stehen gehören der Bahnhof Groß-Gerau FREIBAD der Kreisstadt Groß-Gerau zur Verfügung und die Stadtkirche, sowie der Eingangsbereich zum Stadthaus. Das Freibad ist in der Theodor- Zur Weihnachtszeit wird das His- Heuss-Straße neben den VfR- hohe Kosten für ständigen torische Rathaus illuminiert. Sportplätzen zu fi nden. Es ist im Betrieb von zwei Bädern. Eine gesamtstädtisches Konzept klassizistischen Baustil erbaut zur Illumination und zur Betonung und steht unter Denkmalschutz. wichtiger Gebäude und Orte exis- Im Freibad fi nden städtische tiert bislang nicht. Events statt, es gibt Aktionen BB Frage 17: Das Hallenbad wie z.B. eine Woche freier Ein- und das Freibad werden von ritt für Kinder und Jugendliche. den Bürgern mit gut bewertet. Sie möchten auf beide Ange- BESONDERE FREIZEITORTE – Als Besonderheit bietet das Frei- bote nicht verzichten. DIE BÄDER bad eine 10m-Sprunganlage mit Plattformen in unterschiedlichen Planungswerkstatt: Groß-Gerau verfügt über ein Hal- Höhen. Auf der gepfl egten Liege- Bedürfnis der Bürger nach at- traktiven Sport- und Freizeit- lenbad und ein Freibad. Entwick- wiese gibt es vielfältige Sport- und einrichtungen. lungspotenziale ergeben sich in Spielmöglichkeiten. Das Fest der Projektvorschlag: Freibad und Verbindung mit weiteren vorhan- Vereine fi ndet jährlich im Freibad Hallenbad sanieren, Sauna denen Sportanlagen im Sportpark. statt. etablieren, Vereine stärker einbinden.

HALLENBAD

Das Hallenbad befi ndet sich an der Wilhelm-Seipp-Straße am Landratsamt, gegenüber dem Kreiskrankenhaus und der Mar- tin-Buber-Schule. Das Hallenbad wird zu 60 Prozent von Schulen, Vereinen, Jugendlichen und Be- günstigten besucht. Ein Sanie- rungsplan für das Hallenbad wur- de 2009 erarbeitet. Die Cafeteria Verknüpfung zu Kapitel 3.6.4 wurde 2010 bereits renoviert und Gesundheit - medizinische Versorgung und wird von einer neuen Pächterin 3.8.2 Städtisches Grün betrieben. Der Vorplatz wird in

40 3.1.3 BILD DER STADTTEILE

STADTTEILE MIT CHARAKTER Bereich von den Jugendlichen, welche den Jugendtreff besuchen, 1 38 39 43 In den Stadtteilen Wallerstädten, genutzt. Ein kleiner Treffpunkt an Berkach und Dornheim sind die der Kreuzung Neustraße/Kreuz- jeweils zentral gelegenen histori- weg liegt kurz vor dem Friedhof. schen Rathäuser und die Kirchen Es gibt öffentliche Flächen, die als Identifi kationsstiftende his- torische Gebäudesubstanz charakteristisch. Diese Gebäude Treffpunkte genutzt werden und an Hauptwegen gelegen in befi nden sich direkt an den Durch- deren Atmosphäre für die Stadt- Berkach, Wallerstädten und fahrtsstraßen, kennzeichnen die teile besonders wichtig sind. Dornheim vorhanden. Ortsmittelpunkte und besitzen Besondere Orte in Waller- einen hohen Wiedererkennungs- Die Ortsdurchfahrten ‚An der Pfor- städten ohne räumlichen Zu- wert. Es gibt öffentliche Platzfl ä- te’ und ‚Am Schlag’, der Ortsmit- sammenhang. chen. Verbindungen und Bezüge telpunkt im Kreuzungsbereich zum Umfeld sind zum Teil vorhan- sowie die Ortseingänge sind Orte, den. Die Gestaltung der Ortsmit- die den Stadtteil räumlich defi nie- BB Frage 3: 55% der Be- ten stellt ein Entwicklungspotenzi- ren. Gebäude wie z.B. das Rat- fragten identifi zieren sich mit al dar. haus und die Kirche stärken den Groß-Gerau. Differenziert nach Altersklassen wird deut- Charackter Wallerstädtens. Die lich, dass sich die Befragten Ortsdurchfahrt bleibt aufgrund bis 20 Jahre nur zu 42% da- DORFERNEUERUNG mangelnder Straßengestaltung gegen die Befragten über 65 WALLERSTÄDTEN unattraktiv. Jahre zu 69% mit der Stadt identifi zieren.

Der Stadtteil Wallerstädten war Eine Wiederaufnahme in das Vision aus der Zukunfts- in den 90er Jahren in der Dorfer- Dorferneuerungsprogramm ist werkstatt: ’Ein Wahrzeichen neuerung. An den sanierten Fach- nach Rücksprache mit dem Land- pro Ortsteil inszenieren: „Ich erkenne wo ich bin.“’ werkhäusern ist das bis heute ratsamt Darmstadt-, Ab- sichtbar. Besondere Orte sind teilung Dorf- und Regionalent- Planungswerkstatt: neben Kirche, Rathaus und dem wicklung möglich und stellt eine Bedürfnis der Bürger nach Dorfzentrum, der Rheinfelder Hof, Chance für die Entwicklung des Aufenthaltsqualitäten in direk- ter Wohnnähe. die Mühle am Landgraben und Stadtteils dar. Projektvorschlag: Treffpunkte, das Nachtweidehäuschen. Die die zum Verweilen einladen, Wallerstädter Bürger schätzen Treffpunkte sanieren und in- diese Orte, weisen aber darauf- stand setzen. Grillhütte am Nachtweidehäuschen . hin, dass sie nicht gut angebun- den sind und letztlich Geheimtipps für Eingeweihte bleiben.

Ein wichtiger innerörtlicher Treff- punkt ist neben dem Sportplatz der Verknüpfung zu Kapitel 3.6.2 Platz an der Kirche. Dieser wird Wohnstandort und hauptsächlich in einem kleinen 3.8.2 Städtisches Grün

41 STADTTEIL BERKACH – STADTTEIL DORNBERG 1 38 39 43 ein Thema für die Dorferneuerung? Dornberg ist einer der ältesten Siedlungspunkte und gleichzeitig Durchgangsstraße in Berkach Der Stadtteil Berkach hat eine der kleinste Stadtteil der Kreis- ohne Aufenthaltsqualität ver- charakteristische Ortsdurchfahrt stadt Groß-Gerau. Der Stadtteil hindert Einbindung und Ent- mit Orientierungspunkten wie dem Dornberg ist stadträumlich nicht wicklung identitätsstiftender Rathaus und der Kirche direkt an integriert. Die Fasanerie mit ehe- Räume. der Straße. Der an der Straße malig direktem Bezug zum Schloß Verlust von Identität und Cha- gelegene kleine Friedhof und die Dornberg ist durch die Bundes- rakter im Stadtteil Dornberg Alte Schule liegen den Berkacher straße und somit vom Stadtteil trotz vorhandener Potenziale. Bürgern besonders am Herzen. Dornberg abgetrennt. Die Ver- bindung zwischen dem Bereich Die Straßenräume in Berkach sind Odenwaldstraße und Bahnhof sehr eng, ungestaltet und bieten Dornberg ist ungestaltet. keine Aufenthaltsqualität. Es gibt keinen zentralen Treffpunkt. Ein- Der Stadtteil Dornberg ist durch zelne Bürger haben daraufhin in das Dornberger Schloß und die Eigeninitiative in einer Hausni- Fasanerie mit dem Tiergarten sche einen kleinen Platz etabliert. überregional bekannt. In den vor- Der Stadtteil leidet unter hohem handenen charakterstarken Orten Verkehrsaufkommen. liegt das Potenzial dem Stadtteil Dornberg wieder einen attraktiven Die Integration in das Dorferneu- Mittel- und Treffpunkt zu geben. erungsprogramm des Landes ist auch hier nach Rücksprache mit dem Landratsamt Darmstadt- STADTTEIL DORNHEIM Dieburg, Abteilung Dorf- und Re- gionalentwicklung vorstellbar und Der im Süden gelegene Stadt- bietet die Chance für eine positive teil Dornheim besitzt neben dem Entwicklung des Stadtteils Ber- Dornheimer Rathaus und impo- kach. santer Kirche an der zentralen Kreuzung des Stadtteiles gelegen noch die Alte Schule. Der Hof der Alten Schule hinter hohen Mauern ist ein beliebter Treffpunkt für die Bürger. Dieser besondere Treff- punkt kann durch Überprüfung Verknüpfung zu Kapitel 3.2.4 ergänzender Nutzungsoptionen Verkehrsbelastung, 3.6.2 Wohnstandort und weiter gestärkt werden. 3.8.2 Städtisches Grün Der hinter der Kirche gelegene

42 Platz ist funktional strukturiert und Die Stadtbereiche sind stadtpla- wird hauptsächlich als Parkplatz nerisch entworfen worden, einem 1 5 8 38 genutzt. Die Bedeutung als größ- Raster folgend oder auch an or- ter innerörtlicher Festplatz kann ganische Formen angelehnt. So durch eine entsprechende Gestal- unterscheiden sich die jüngsten 39 43 tung hervorgehoben und unter- Stadtbereiche deutlich von den stützt werden. aus der Geschichte und dem Le- ben der Bürger heraus entstan- Ein weitere Begegnungsort in denen Bereichen Kernstadt und Etablierter Treffpunkt Alte Dornheim ist erst in jüngster Zeit Ortsmitten der Stadtteile. An vie- Schule in Dornheim mit Er- weiterungspotenzial. entstanden. Es ist der Parkplatz len Stellen der jüngeren Stadtbe- an der Donaustraße. Hier befi ndet reiche fehlen Aufenthaltsqualität, sich eine Bushaltestelle. Ein Bä- Plätze zum Verweilen und Treffen. ckerwagen hat sich etabliert. Es Treffpunkte und Begegnungs- Eine eigenständige Identität konn- orte in Dornheim ohne Aufent- ist ein frequentierter Ort. Die Ent- ten Stadtbereiche wie Auf Esch haltsqualität. wicklung eines Treffpunktes ist ein und GG-Nord bis heute aus sich Potenzial. selbst heraus nicht ausbilden. Fehlende Identität und Man- gel an Begegnungsorten/ Treffpunkten mit Aufenthalts- Weitere Treffpunkte sind ‚Die–Sie- Die Fasanerie und das „Ebbelwoi- qualität in GG-Nord und Auf ben-Geschwister-Eiche’ und ‚Zur Päädsche“ sind Naherholungs- Esch. Heinrichsruh’. Diese Räume wer- potenziale die vor allem dem an- den gepfl egt und haben weiteres grenzenden Stadtteil Auf Esch Entwicklungspotenzial. zugute kommen.

In GG-Nord wird der zentral gele- STADTTEILE ‚AUF ESCH’ UND gene Siedlerplatz seit Jahren als ‚GG-NORD’ Parkplatzfl äche genutzt. In die- sem Bereich ist zukünftig neue Die jüngeren Stadtteile ‚Auf Esch’ Wohnbebauung geplant. Der und ‚GG-Nord’ sind in sich abge- Platz ist für die Bürger von GG- schlossene Siedlungsteile, die ins- Nord aber dennoch ein wichtiger besondere dem Wohnen dienen. Ort. Auch hier liegt die Möglich- Die jüngeren Siedlungsstrukturen keit den Charakter des Stadtteils wie Auf Esch und GG-Nord oder GG-Nord durch Ausbildung eines auch die jüngeren Stadtbereiche Ortsmittelpunktes zu stärken. der Stadtteile Groß-Geraus, die vor allem nach dem 2. Weltkrieg Teilweise ist die stadtplaneri- entstanden, sind weitläufi g struk- sche Gestaltungsidee in jüngeren turiert. Breite Straßen, großzügige Stadtbereichen wie ‘Auf Esch‘ Verknüpfung zu Kapitel 3.2.4 Verkehrsbelastung, Grundstücke und ein hoher Grün- und GG-Nord auch wieder ver- 3.6.2 Wohnstandort und anteil prägen diese Stadtbereiche. schwunden. Dies ist das Resultat 3.8.2 Städtisches Grün

43 einer Anpassung an die heutigen 1 39 48 Anforderungen, vielleicht aber auch dem Vergessen der damali- gen stadtplanerischen Ideen und Visionen für dieses Stadtgebiet Fehlende Identität und Man- geschuldet. In der differenzier- gel an Begegnungsorten/ Treffpunkten mit Aufenthalts- ten Betrachtung städtebaulicher qualität „nördlich der Bahn“ Potenziale liegt die Chance, den und Springberg. Charakter der Stadtteile nachhal- tig zu entwickeln und zu stärken. Beide Stadtteile sind durch Ver- kehrsschneisen (A67, Bahn und Südring) von der Kernstadt ge- trennt.

STADTTEILE „NÖRDLICH DER BAHN“ UND SPRINGBERG

Die Stadtbereiche „Nördlich der Bahn“ und Springberg liegen zwi- schen den Verkehrsachsen A67 und Bahn. Dadurch sind die Stadt- bereiche räumlich abgegrenzt. Öffentliche Plätze für Begegnung sind nicht vorhanden. Der ausge- weitete Stadtraum vor der Unter- führung an der Frankfurter Straße ist stark frequentiert und bietet die Möglichkeit einen Begegnungs- ort auszubilden. Auch das Image kann sich somit verbessern.

Verknüpfung zu Kapitel 3.2.7 Fahrradwege und Fußwege, 3.6.2 Wohnstandort

44 3.1.4 GRÜNCHARAKTERISTIK

FREIRAUMGESTALTUNG UND Die Lagegunst inmitten eines noch LANDSCHAFTSARCHITEKTUR ländlich geprägten Raumes mit 1 39 überkommenen Resten der Na- Das Stadtgebiet Groß-Geraus turlandschaft der Alt-Neckarsch- wird in weiten Teilen von landwirt- lingen und die vorhandenen inner- schaftlicher Nutzung geprägt. Be- städtischen Grünstrukturen bieten Grün prägt Groß-Gerau, bie- tet hohen Erholungswert und deutendes Landschaftselement einen hohen Erholungswert inner- Lebensqualität ist die verlandete Flussschlinge halb des Ballungsraumes Rhein- des Alt- oder Ur- Neckars (Land- Main. Dies schlägt sich nieder graben/Scheidgraben). in der Bedeutung der Kreisstadt BB Frage 4: nur 3% der Be- Groß-Gerau als Wohnstandort fragten verbinden ’Grüne Auch die Grün- und Parkfl ächen und als Naherholungsziel z.B. mit Stadt’ mit Groß-Gerau. im Stadtgefüge wie die Fasanerie dem Rad in der Freizeit. BB Frage 32: Auf Platz 5 von mit Tierpark, der Sportpark oder 10 Entwicklungszielen haben die Friedrich-Ebert-Anlage sind Viele offi zielle und angeeignete die Befragten ’Grüne Stadt’ markante Orte, die das Stadtbild Wege sowie ein hoher Privatgar- gesetzt. prägen. tenanteil tragen zum Eindruck ei- ner „grünen“ Stadt bei. BB Frage 6: Platz 2 von 8 mit Die Friedrich-Ebert-Anlage ist 18%, Lebensqualität in Groß- ein Relikt der ehemaligen Stadt- In der Entwicklung des vorhan- Gerau bedeutet „Wohnraum befestigung ähnlich der Wallan- denen Grünpotenzials liegt die in Stadtnähe und in der Nähe zur Natur“. lagen größerer Städte oder der Chance, sich innerhalb der Rhein- so genannten Effenringe (grüne Main-Region als „Stadt im Grü- BB Frage 32: Platz 5 von 10 Umfriedungen) bspw. rheinhessi- nen“ zu positionieren. mit 12%, Entwicklungsziel für scher Dörfer. Groß-Gerau sollte es sein, eine „Grüne Stadt“ zu werden.

Auch mit Alleen gesäumte Ein- Vision aus der Zukunfts- fallstraßen wie zum Beispiel die werkstatt: „Groß-Gerau - mit- Darmstädter Straße, stellen ein tendrin und doch im Grünen“, „Groß-Gerau - grüne Oase“. besonderes Gestaltungselement innerhalb des Stadtgebietes Planungswerkstatt: Groß-Geraus dar. Bedürfnis der Bürger ist das Natur- und Landschaftserle- bis. Projektvorschlag: Vernetzung der Grün- und Freiräume.

Verknüpfung zu Kapitel 3.2.7 Fahrradwege und Fußwe- ge, 3.4.6 Landwirtschaft und Handwerk und 3.8 Natur und Landschaft

45 3.1.5 KUNST UND KULTUR

Folgende Einrichtungen bieten STADTBÜCHEREI 2 5 17 39 u.a. Kulturangebote: • Stadtbücherei Die Kreisstadt Groß-Gerau besitzt • Museum eine eigene Stadtbücherei. Litera- Vielfältige Kulturangebote und Infrastruktur vorhanden. • Musikschule, tur und Veranstaltungen wie Auto- • Volkshochschule renlesungen werden angeboten. Geschichte und Kultur in • Kino. Stadtmuseum aufbereitet. Die Angebote sind vielfältig. Die Bei öffentlichen Kultureinrichtun- Bildung in den öffentlichen Bürgerbefragung hat gezeigt, gen wie dem Museum oder der Einrichtungen Stadtbücherei dass Kulturangebote den Bürgern Bücherei der Kreisstadt Groß-Ge- und VHS Dornberger Schloß sehr wichtig sind, allerdings nicht rau gibt es durch ergänzende Nut- vertreten. immer bekannt und von daher z.T. zung räumlicher und auch zeitli- untergenutzt. cher Kapazitäten weitere kreative Die kulturelle Infrastruktur ist nicht immer bekannt und z.T. Entwicklungsmöglichkeiten. untergenutzt. STADTMUSEUM BB Frage 4: Bei der Fra- KREISVOLKSHOCHSCHULE ge „Welches Bild verbinden Seit 1993 besteht das Stadtmu- Sie in erster Linie mit Groß- seum in einem neuen Gebäude Mit dem Verwaltungssitz der Gerau“ auf dem letzten Platz von 11 mit 2,7% steht für die am Marktplatz direkt neben dem Kreisvolkshochschule im Dorn- Bürger ’Stadt der Bildung und Stadthaus. Hier können alle Bür- berger Schloß hat die Kreisstadt Kultur’. ger die Geschichte ihrer Kreis- Groß-Gerau einen kulturellen An- stadt nachvollziehen. Auch Stadt- ziehungspunkt über seine Stadt- BB Frage 14: Das kulturelle Angebot des Museums wurde führungen werden angeboten. grenzen hinaus. Schulungen der mit gut, Tendenz zu befriedi- Dort gibt es regelmäßig Sonder- Volkshochschule fi nden in zahlrei- gend bewertet. ausstellungen, musikalische Auf- chen Räumlichkeiten über das ge- Die Angebote der Bücherei führungen und Lesungen, sowie samte Stadtgebiet der Kreisstadt wurde mit einer guten 2 von den Befragten bewertet. eine Dauerausstellung zu den Groß-Gerau statt. Auch die Angebote der Volks- Römern in Groß-Gerau. Wechsel- hochschule erhielten eine 2. ausstellungen erweitern das kultu- Auf keines dieser Angebote relle Angebot des Museums in der DISKO A67 IM HELVETIA-PARC möchten die Bürger verzich- ten. Stadtmitte Groß-Geraus. Insbesondere Schulklassen und Die Disko A67 im Helvetia-Parc BB Frage 16: Die Diskothe- Senioren besuchen das Museum. und die Disko Joy am Hegbach- ken der Stadt Groß-Gerau Samstags und Sonntags bietet see sind seit ihrem Bestehen ein sind den Bürgern kaum be- kannt. das Museum Öffnungszeiten für Anziehungspunkt vor allem für Familien oder Berufstätige. junge Menschen. Sie sind über Vision aus der Zukunfts- die Stadtgrenzen Groß-Geraus hi- werkstatt: ’Multifunktionale naus bekannt. Nutzung von Gebäuden’, ’Geschichte der Stadt modern und interaktiv’. In der Einbindung regional be-

46 kannter Orte liegt die Chance die angebot. Der Veranstaltungska- bedeutung der Kreisstadt Groß- lender informiert über alle Veran- 2 4 Gerau positiv zu beeinfl ussen. staltungen der Kreisstadt. Es gibt den Veranstaltungskalender digi- tal zum Download auf der Home- KULTURSCHAFFENDE page der Stadt und halbjährlich Vielfältiges Kulturangebot durch Kino, Theaterlaienspiel- als Printversion. Über aktuelle gruppen und Vereine vorhan- KINO UND THEATERLAIEN- Veranstaltungen informieren eine den. SPIELGRUPPEN 2010 neu installierte digitale In- formationsstele auf dem Markt- über-/regionales Interesse an Das 1919 gegründete Traditions- platz, ein bereits aus dem Stadt- Kulturprogramm noch mäßig. Kino, heute Lichtspielhaus und Ci- entwicklungsprozess umgesetzter nebar in der Mittelstraße 1/ Ecke Impuls, und zwei Glasvitrinen in- Darmstädter Straße oder die drei nerhalb des Stadtraumes auf dem Theaterlaienspielgruppen der Sandböhlplatz und vor dem alten BB Frage 14: Die Angebote Kreisstadt sind Teil der Stadtkul- Amtsgericht. des Kinos wurden mit gut be- tur. wertet. Ausstellungen/Lesungen, Die weitere Professionalisierung sowie ’andere kulturelle An- Die Kreisstadt Groß-Gerau hat mit der Zusammenarbeit zwischen gebote’ sind insgesamt eher der Arbeitsgemeinschaft Kultur- Vereinen, privaten Künstlern und unbekannt und erhielten von treibender Vereine (AKV) eine Art Stadt schafft einen tragfähigen den Befragten ein befriedi- gend. Dachverband bestehend aus 40 Boden zur Etablierung von Kunst Die Befragten möchten auf Groß-Gerauer Vereinen. Sie se- und Kultur in der Stadt Groß- keines dieser kulturellen An- hen sich als Partner und Berater Gerau. Dies ist auch ein positiver gebote verzichten. des städtischen Kulturamtes. Imagefaktor für die Stadt. Vision aus der Zukunfts- werkstatt: ’Kunst- und Das Programm mit zahlreichen Kulturstadt Groß-Gerau’, Kulturangeboten von Vereinen KUNST IM ÖFFENTLICHEN ’Vernetzung der kulturellen oder privaten Künstlern ist vielfäl- RAUM Aktivitäten: weniger ist mehr - dafür Qualität! - Zeit ausbau- tig und wird auch von vielen regi- en’, ’kulturelle Veranstaltun- onalen und teilweise sogar über- Kunst ist Ausdruck einer (mo- gen auf den Plätzen der Stadt regionalen Gästen besucht. Alle dernen) Gesellschaft und berei- und in den Stadtteilen’, ’Info- Kulturangebote werden gemein- chert die Betrachtungsweisen zentrum GG-I’. sam im Kulturatlas der Kreisstadt der Welt und des Lebens. Sie ist Groß-Gerau vermarktet. Der Kul- ein wichtiger Bestandteil des Le- turatlas wird auch in den Nachbar- bens und fi ndet ihren Platz u.a. in gemeinden der Kreisstadt Groß- städtischen Museen und privaten Gerau ausgelegt. Initiativen. Weitere Ausstellungs- Verknüpfung zu Kapitel 3.4.7 möglichkeiten für Kunst gibt es in Einzelhandel und Versor- In der Kreisstadt Groß-Gerau gibt Groß-Gerau zum Beispiel in der gungsangebote und 3.7 Sozi- es ein dreiteiliges Informations- Galerie Am Sandböhl, der Volks- ale Infrastruktur

47 bank und der Kreissparkasse. KUNST – DENKMÄLER IM 2 4 39 Kunst verleiht auch dem öffent- ÖFFENTLICHEN RAUM lichen Raum Bedeutung. Kunst kann vermitteln, Zeitgeist ausdrü- Neben den Bronzefi guren gibt es cken, Themen an Orten aufgreifen Fragmente von Denkmälern und Auseinandersetzung mit zeit- und interpretieren. ehemaliger Stadtkunst oder Wahr- genössischer Kunst im Öf- fentlichen Raum fehlt. zeichen aus den letzten Jahrhun- In den vergangen Jahren, im derten. Die unter den Bürgern der Vorhandene Kulturdenkmäler Zuge der Neugestaltung der In- Kreisstadt bekanntesten sind ‚die nicht positiv in Freiraumge- nenstadt von Groß-Gerau wurde vier Worfelder’ vor der Sparkasse, staltung integriert als Konzept die Nachbildung his- welche Fassadenelemente des torischer Szenen durch Bronzefi - ehemaligen Sparkassengebäu- Vision aus der Zukunfts- guren umgesetzt. Die Szenen mit des sind, die Berlin-Säule auf dem werkstatt: ’Kunst im Stadt- den überlebensgroßen Bronze- Albrecht-Dürer-Platz, das Jahn- raum’, ’Öffentliche Galerie für fi guren thematisieren den land- denkmal an einem Eingang der junge Künstler’, ’Groß-Ge- wirtschaftlichen Bezug der Stadt Friedrich-Ebert-Anlage sowie der rauer Tage der Sinne: Kunst im Straßenraum’, ’... evtl. Groß-Gerau z.B. mit Szenen wie Stadtbrunnen auf dem Marktplatz. investieren Bsp: touristische das Dreschen von Getreide, den Bronzesimpel oft Attraktion Ferkelbauern o.a. und befi nden Diese Denkmäler stehen isoliert. für Touris, egal was bunt & sich an verschiedenen Stellen In der Einbindung und Inszenie- schrill, bringt Diskussion und Verweilen’. der Kreisstadt. In der Kernstadt, rung von kulturellen und ggf. his- in Berkach, Dornheim und Waller- torischen Denkmälern liegt die Planungswerkstatt: städten sind die Figuren vor his- Möglichkeit den Charakter der Bedürfnis der Bürger nach At- torischen Gebäuden aufgestellt Stadt zusätzlich zu stärken. traktivität der Stadt und Iden- tität durch Kultur, Wir-Gefühl. worden. Die Meinung zu diesen Projektvorschläge: moderne Szenen ist – wie die Bürgerbe- Gestaltung - Gegengewicht fragung gezeigt hat - geteilt. Die zu Bronzefi guren schaffen, Bronzefi guren ziehen Aufmerk- Kunst und Kultur durch Inter- aktion, unbürokratische Un- samkeit vieler Menschen auf terstützung bei Projekten von sich. Andere wiederum sind der Seiten der Stadt. Meinung, dass die Bronzefi guren keine Kunst darstellen bzw. ein zu einseitiges Kunstverständnis der Kreisstadt präsentieren und wün- schen sich eine Veränderung im Umgang mit Kunst im öffentlichen Raum. Junge Kunst oder eine mo- derne Alternative zu den Bronze- elementen ist im Stadtraum nicht Verknüpfung zu Kapitel 3.8.2 vorhanden. Städtisches Grün

48 3.1.6 RELIGIÖSE GLAUBENSGEMEINSCHAFTEN

Es gibt drei evangelische Kirchen, das Leben vieler Bürger. So ha- die Stadtkirche in der Stadtmitte, ben die Kirchen eine hohe Bedeu- 1 19 39 im Norden die Versöhnungsge- tung. Die Einbindung dieser wich- meinde und im Süden die Kir- tigen Begegnungsorte stärkt das chengemeinde Groß-Gerau Süd. religiöse Leben und die religiöse Es gibt eine katholische Kirchen- Vielfalt in Groß-Gerau. Kirchen und Gemeinden sind Teil der Stadtgesellschaft. gemeinde mit der St. Walburga Kirche. Stadtbildprägend sind In der Kooperation mit den Kir- besonders die evangelischen Kir- chen und Stadt, Vereinen und chen in der Ortsmitte von Dorn- auch zum Beispiel Schulen und Kirchen und Gemeinden sind heim, Wallerstädten und Berkach Kindergärten können Raumkapa- oft nicht im Stadtraum integ- sowie die evangelische Stadtkir- zitäten optimal genutzt werden. riert. che in der Kernstadt. Neue Integrationsmöglichkeiten entstehen. Die Integration der Auch islamische Glaubengemein- Kirchen in das Stadtgefüge bietet schaften sind in Groß-Gerau vor- außerdem die Möglichkeit das Be- handen. Es gibt eine Türkisch- wusstsein für religiöse kulturelle Islamische Gemeinde in der Einrichtungen zu verbessern und Fabrikstraße, eine Muslimische zu stärken. Gemeinde in der Sudetenstraße und ein muslimisches Bildungs- zentrum in der Klein-Gerauer- Straße. Zudem besteht die Religions- gemeinschaft Ahmadiyya Mus- lim Jamaat auf dem ehemaligen Märchenland-Gelände nördlich des Stadtteils Groß-Gerau Nord. Dort gibt es die größte Moschee dieser Gemeinschaft in Deutsch- land mit Platz für 850 Gläubige. Das Gelände liegt außerhalb der Kreisstadt. Die Gebäude der mus- limischen Gemeinden fügen sich in ihrem Erscheinungsbild unauf- fällig in die umgebende Bebauung ein.

Kirchen und Religion sind noch Verknüpfung zu Kapitel 3.5.3 Nationalitäten 3.7 Soziale In- heute Teil der Groß-Gerauer frastruktur und Stadtgesellschaft und integriert in 3.8.2 Städtisches Grün

49 3.1.7 VEREINSLEBEN UND VERANSTALTU

Aktives Vereinsleben in Groß- Für alle Generationen der Kreis- VERANSTALTUNGSORTE UND Gerau. stadt Groß-Gerau stehen viel- VEREINSRÄUME Gemeinschaftseinrichtungen- fältige Freizeitmöglichkeiten zur stehen zur Verfügung und Verfügung. Die Kreisstadt Groß- Es gibt Gemeinschaftseinrichtun- sind auch ausreichend in fast Gerau verfügt über ein reges Ver- gen für Veranstaltungen und zur allen Stadtteilen vertreten. einsleben mit 130 registrierten Vereinsnutzung. Nachfolgend sind Sanierte Stadthalle als attrak- Vereinen. Dazu gehören Sport-, diese beispielhaft aufgeführt. Ein tiver Veranstaltungsort. Kultur-, Kunst-, Kirchen-, Tier-, Teil der Vereine verfügt über eige- Raumbedarf von Vereinen Förder- und Naturvereine. Kultu- ne Grundstücke oder Räumlichkei- nur zum Teil bekannt. Eine relles städtisches Leben wird von ten, während andere Vereine wie genaue Bedarfsermittlung be- den Vereinen durch ihre vielfälti- in der Bürgerbefragung deutlich steht nicht. gen Veranstaltungen bereichert. wurde, einen Bedarf an Räumlich- keiten haben. Eine Bedarfsermitt- BB Frage 14: Die vielfältigen Seit dem Jahr 2010 wird durch lung liegt nicht vor. In der Koopera- Vereinsangebote sind bei den die Stadtverwaltung ein Runder tion mit den Vereinen zum Beispiel Bürgern nicht sehr bekannt. Diejenigen, welche sie bewer- Tisch der Vereine in regelmäßi- am „Runden Tisch“ liegt sowohl die teten gaben hier die Noten gen Abständen abgehalten, um Möglichkeit Bedarfe zu ermitteln 2 und 3. Auf dieses Angebot sich besser zu vernetzen und die als auch Kooperationen zu stärken verzichten, möchten die Be- Angebote genauer abzustimmen und gemeinsame Potenziale wei- fragten nicht. und zu defi nieren. Dort können terzuentwickeln. Die Einbindung BB Frage 17: Die Vereinsan- Anliegen der Vereine und koope- der Gemeinschaftseinrichtungen gebote Sport wurden deutlich rative Aktionen mit der Kreisstadt in das städtische Umfeld stellt eine mit gut von den Bürgern be- selbst ausgetauscht und vorberei- Möglichkeit dar, sich positiv zu wertet. Die Sportveranstal- tungen mit 2-3. Haushalte mit tet werden. präsentieren. In der energetischen Kindern sehen diese Angebo- Sanierung der Gemeinschaftsein- te durch die Vereine nochmal In Groß-Gerau gibt es 3 Fitness- richtungen liegt das Potenzial sich positiver. studios, die u.a. Yoga sowie wei- als ökologisch bewusste Stadt zu Zusätzliche Angebote wie Fit- nessstudios sind unter den tere Trendsportarten anbieten. positionieren. Befragten nicht sehr bekannt. Die Versorgung durch Vereine mit Sportangeboten scheint dement- STADTHALLE GROSS-GERAU Vision aus der Zukunfts- sprechend im Verhältnis zu den werkstatt: Groß-Gerau Skater Stadt’, ’Kletterhalle’, Studios gut und ausreichend zu Neben dem Historischen Rathaus ’bessere Vermarktung der sein. ist die Stadthalle Groß-Gerau in Sportangebote und Veran- der Jahnstraße bedeutend. Die staltungen’. Stadthalle, ehemals Jahnturnhalle Planungswerkstatt: genannt, hat eine ansprechende Bedürfnis der Bürger nach at- Jugendstilfassade. Die architekto- traktiven Sport- und Freizeit- nisch reizvolle und frisch sanierte einrichtungen. Stadthalle bietet einen hervorra- Projektvorschlag: Vereine stärker einbinden und unter- gend ausgestatteten Raum für stützen. Konzerte, Kleinkunstveranstal-

50 NGSORTE

tungen, Fastnachtssitzungen, men. Um das Dorfgemeinschafts- Ausstellungen und sonstige Groß- haus auf lange Zeit attraktiv für 5 8 39 53 veranstaltungen. Auch die Musik- die Berkacher zu halten, sind Nut- schule nutzt den Raum für ihre zungsmöglichkeiten, Ausstattung Konzerte. und Zustand zu prüfen. Einbindung der Gemein- schaftseinrichtungen in den Um heutigen Anforderungen Ein weiterer Treffpunkt ist die Alte Freiraum oft wenig repräsen- nachhaltig gerecht zu werden, Schule neben der Feuerwehr Ber- tativ. wird ein gemeinsames Nutzungs- kach. Diese steht für aktive Feuer- konzept erarbeitet. Abschließend wehrleute zur Verfügung. Die Nut- Ausstehende Energetische Sanierung der Gemeinschaft- steht noch die Sanierung der Fas- zung der alten Schule wird sich in seinrichtungen. sade an. Bezug auf die neu entstandene Als wichtigster und attraktiver Ver- Feuerwehr und den neuen Päch- Gemeinschaftseinrichtung in anstaltungsort in der Kernstadt ter des Dorfgemeinschaftshauses Groß-Gerau Nord nicht vor- handen. fehlt der Stadthalle ein zugehöri- in Zukunft neu defi nieren. ger Parkplatz.

ALTE HOFREITE IN RIEDHALLE IN DORNHEIM WALLERSTÄDTEN

Die in die Jahre gekommene Das Dorfzentrum Wallerstädten Riedhalle wird intensiv von Ver- in einer alten Hofreite ist ein be- einen genutzt. Eine Kostenschät- liebter Ort. Dieser Treffpunkt ist zung für die Sanierung liegt vor, noch relativ jung und besteht seit wobei ein Zeitpunkt für die Sa- der Dorferneuerung in den 90-er nierung der Riedhalle bisher nicht Jahren. festgelegt wurde. Ein Nutzungs- konzept in Zusammenarbeit mit den Vereinen liegt noch nicht vor, AUF ESCH, NÖRDLICH DER bietet aber die Chance einer zu- BAHN UND GG-NORD lunftsfähigen Bewirtschaftung der Riedhalle. Die Stadtteile Auf Esch, ‚Nördlich der Bahn’ und GG-Nord haben keine eigenen Veranstaltungs- DORFGEMEINSCHAFTSHAUS räumlichkeiten. Die Stadtteile UND ALTE SCHULE IN ‚Nördlich der Bahn’ und Auf Esch BERKACH nutzen die Möglichkeiten in der Kernstadt. Verknüpfung zu Kapitel 3.2.8 In Berkach gibt es ein Dorfgemein- Ruhender Verkehr, 3.8.2 Städtisches Grün und schaftshaus. Ein neuer Pächter 3.9 Ökologie und Nachhaltig- hat das Haus aktuell übernom- keit

51 3.1.8 STADTFESTE. WOCHENMARKT. STÄ

Jede Stadt feiert ihre Traditionen, Die Feste der Kreisstadt Groß- 3 4 die oftmals an bestimmten Tagen Gerau sind insgesamt auf die Be- durch jährlich wiederkehrende dürfnisse und Erwartungen der Feste als Rituale eingeführt und Groß-Gerauer Bürger ausgelegt. bekannt sind. Eine Auswahl der Feste fi nden hohe Akzeptanz bekanntesten und für die Groß- Nicht zu vergessen sind die Aktivi- bei Bürgern. Gerauer ‚fest im Kalender’ stehen- täten/Angebote rund um die Spar- In der Region etablierter Wo- den Feste: gelernte im Frühjahr. Die Region chenmarkt. • Kreisbauernmarkt zusammen Groß-Gerau ist sehr bekannt für mit einem verkaufsoffenen ihren Spargel. Starke Städtepartnerschaften fördern kulturellen Austausch. Sonntag • Verkaufsoffner Sonntag/ Au- Etabliert hat sich auch das jähr- tosalon liche Speed-Skating-Kriterium, über-/regionales Interesse • Frühjahrs- und Herbstmarkt welches richtungsweisend für vie- an Veranstaltungsprogramm • Frühlingserwachen le Profi -Sportler im internationalen noch mäßig. • Weinfest auf dem Sandböhl Wettkampf ist. • Straßenfest auf der Mainzer Straße Der Mittelaltermarkt in der land- • Nacht der Sinne (lange Ein- schaftlichen Kulisse der Fasa- kaufsnacht...) nerie scheint sich in der Region • Kneipenfestival „Groß-Gerau- zu festigen und könnte zu einem er Nacht“ kulturellen Anziehungspunkt weit • Interkulturelle Wochen über die Region hinaus werden. • Kreativ-Markt • Groß-Gerauer Akzente In der weiteren Profi lierung der • Tag des offenen Denkmals Feste liegt ein Potenzial, um für • Kultur im Wasserglas (Ko- die Stadt selbst den Bekanntheits- operation mit Wasserwerken und Beliebtheitsgrad zu stärken Groß-Gerau Land) und das Image der Kreisstadt • Kultur im Schloß in Kooperati- Groß-Gerau mit positiven Assozi- on mit dem Kreis ationen zu besetzen. Erste Ansät- • Fest der Vereine über drei ze hierzu sind bereits vorhanden. Tage • Weihnachtsmarkt auf dem Sandböhl Verknüpfung zu Kapitel 3.3.3 • Kindertheater (Weihnachten) Kommunikation, Öffentlich- keitsarbeit und Marketing, 1994 veranstaltete Groß-Gerau 3.4.6 Landwirtschaft und den Hessentag. 600.000 Besu- Handwerk, 3.4.7 Einzelhan- del und Versorgungsangebo- cher - bis heute ein unvergesse- te und 3.4.8 Fremdenverkehr nes Großereignis.

52 DTEPARTNERSCHAFTEN

WOCHENMARKT STÄDTEPARTNERSCHAFTEN BB Frage 13: Die Feste und Veranstaltungen der Stadt Groß-Gerau wurden wie folgt Tradition hat auch der beliebte Eine starke Gemeinschaft bildet beurteilt: Wochenmarkt, der mittwochs und die Kreisstadt Groß-Gerau auch Besonders beliebt bei den samstags auf dem Marktplatz mit den vier Ring-Partnerstädten Bürgern und mit einer guten stattfi ndet. Hier bieten zahlreiche Brignoles (Frankreich), Bruneck 2 von den Befragten bewertet sind der Wochenmarkt, das Händler ihre Waren aus der Re- (Südtirol), Tielt (Belgien) und Sz- Weindorf, der Kreisbauern- gion an. In Zusammenarbeit mit amotuly (Polen) aus. markt und der Weihnachts- den Vereinen und den Landfrauen markt. wird der Wochenmarkt mit kleinen Groß-Gerau war eine der ersten Der Frühjahrs- und Herbst- markt werden mit einer 2-3 Events unterstützt. Der Wochen- Städte, die an der Gründung einer von den Befragten bewertet. markt ist ein wichtiger sozialer Ringpartnerschaft beteiligt waren. Der Verkausoffene Sonntag Treffpunkt. Diese Städte unterstützen sich ge- und der Autosalon wurden mit genseitig bei der Ausrichtung der gut bewertet, viele der Befrag- ten sagten aber auch, dass Europafesttage, halten Bürger- sie auf diese Veranstaltungen meisterkonferenzen ab, stärken verzichten könnten. die Partnerschaft zwischen den Die Kerb der Stadtteile und Vereinen der Städte, veranstalten die Sommer-Matinée sind insgsamt unter den Befragten Jugendcamps und vieles mehr. nicht so bekannt. Auch die Nacht der Sinne ist Die starke Partnerschaft besteht noch nicht so bekannt unter seit über 50 Jahren und ist stabil. den Befragten. Viele beurteil- ten diese Veranstaltung aber auch mit einer guten 2.

Vision aus der Zukunfts- werkstatt: ’Veranstaltungs- programm monatlich an alle Haushalte’, ’Im Jahr 2020 hat Groß-Gerau eine Ver- anstaltung, die überregional bekannt ist’, ’mehr Events auf dem Marktplatz’, ’einmal im Jahr ein Kultur-Highlight’, ’Kultur/Feste für Jugendli- che’, ’Geerer Open-Air’, ’Ver- anstaltung Offene Gärten’, ’Intensivierung Verbindung zu Partnerstädten’, ’Kulinari- scher Austausch mit Partner- städten’.

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54 55 3.2 Mobilität und

3.2.1 ANBINDUNG UND ERSCHLIESSUNG

Optimale Verkehrsanbindung. Die Kreisstadt Groß-Gerau ver- dem Rad kurz und meistens ge- dankt ihre Entwicklung zum Teil fahrlos. der verkehrlichen Lagegunst. Die Diese vorhandenen Qualitäten Entwicklung des Verkehrssystems sollen aber nicht darüber hinweg- lässt sich von der Römerstraße täuschen, dass die verkehrliche BB Frage 6: 24% der Be- über die Bahnlinien zur Zeit der Situation der Kreisstadt Groß-Ge- fragten (Platz 1 von 8) geben an, dass vor allem die zent- Industrialisierung bis zum Bau der rau auch verschiedene Probleme rale Lage in der Region, der Autobahn in der Neuzeit verfol- in bereitet. Wohnraum in Stadtnähe und gen. Die Kreisstadt Groß-Gerau in der Natur (18%) und die liegt deshalb heute verkehrsgüns- gute überörtliche Verkehrs- anbindung (17%) für sie Le- tig innerhalb der Metropolregi- bensqualität in Groß-Gerau on Rhein-Main und ist mit jedem darstellen. Verkehrsmittel schnell erreichbar. Eine gute Verkehrsstruktur fördert auch die wirtschaftlichen Möglich- keiten.

Die überörtliche Verkehrsanbin- dung der Kreisstadt Groß-Gerau ist optimal: • BAB 67 • Bundesstraße B44 • Bahnstrecke Wiesbaden – Darmstadt - Aschaffenburg • Bahnstrecke Frankfurt – Mannheim.

ERSCHLIESSUNG

Die wichtigen Einfallstraßen Frankfurter Straße, Darmstädter Straße, Gernsheimer Straße und Oppenheimer Straße haben ne- ben ihrer erschließenden auch gliedernde und gestaltprägende Funktion. Die einzelnen Stadt- quartiere bilden in sich homogene Gebilde mit verkehrsberuhigten Straßen. Innerhalb der Siedlun- gen ist der Weg zu Fuß oder mit

56 Verkehrsstruktur

3.2.2 STADTEINGÄNGE

Stadteingänge sind die Visitenkar- Bedeutung zu, da hier die inner- te einer Stadt. Die Gestaltung von städtische Achse zum Markplatz 31 35 39 Straßenräumen und Grünfl ächen, beginnt. Außerdem ist die Darm- die Möblierung der Stadt mit Wer- städter Straße die Verbindung zwi- betafeln, Schildern, Sitzbänken, schen Marktplatz und Dornberger Pollern etc, tragen maßgeblich zur Bahnhof. Die Darmstädter Straße Darmstädter Straße repä- sentativ und leitend durch sogenannten ‚Corporate Identity’ ist die einzige Allee, welche in die Alleecharakter. einer Stadt bei. Stadt hinein führt.

Aufgrund der langen Ampelpha- Überlastung nördlicher Stadt- NÖRDLICHER STADTEINGANG sen am Helvetia-Parc wird das eingang. Amt für Straßenverkehrswesen Der nördliche Stadteingang liegt 2010 die Ampelschaltung neu am Autobahnanschluss Groß-Ge- synchronisieren, um den Ver- rau. Vor allem die Stadtteile GG- kehrsfl uss zu verbessern. Vision aus der Zukunfts- Nord und Kernstadt sowie der Be- werkstatt: ’Alleen nach Groß- reich „‚Nördlich der Bahn’“ werden Gerau rein’, ’Tore in die Stadt müssen mehr einladen’, ’In- hierüber erschlossen. Markiert ABKÜRZUNG DURCH DEN formation (aktuell), Besucher wird dieser Stadteingang durch STADTTEIL BERKACH begrüßen an Stadteingängen, den Römer- und Europakreisel. Stadtplan’ Die Kreiselanlagen wurden vor Aufgrund bisheriger Verkehrsfüh- Planungswerkstatt: wenigen Jahren errichtet. Be- rung nutzen viele Autofahrer die Bedürfnis der Bürger nach At- reits heute ist der Römerkreisel in Abkürzung durch den Stadtteil traktivität der Stadt. Stoßzeiten überlastet. Verkehrs- Berkach, vor allem in den Haupt- Projektvorschläge: Entrees gutachten legen eine verkehrs- verkehrszeiten. Dieser Weg zur mit moderner Gestaltung auf- werten technische Überarbeitung des Autobahn wird auch über die Kreisels und damit des nördlichen gängigen Navigations-Geräte als Stadteingangs nahe. Zur Entlas- kürzeste Verbindung zwischen tung der innerstädtischen Ver- den südlichen Stadtteilen, sowie kehrsstruktur wurde der Nordring nach Nauheim und gebaut und erfolgreich integriert. und der Autobahn angegeben. Der Kreuzungspunkt Berkach/ Rathausstraße - B44 ist somit SÜDLICHER STADTEINGANG ein wichtiger Verkehrsknoten. Der eigentliche Stadteingang aus Der süd-ostliche Stadteingang Dornheim (Süden) kommend ist wird durch den Bereich Helvetia- der Kreuzungspunkt Gernsheimer Parc und die Kreuzung Darmstäd- Straße/Südring. ter Straße/Südring gebildet. Dem Kreuzungsbereich B44/Darmstäd- Verknüpfung zu Kapitel 3.4.5 ter Straße kommt eine besondere Strukturwandelfl ächen

57 3.2.3 LEITSYSTEME

WEITERE STADTEINGÄNGE Die Straßenraumgestaltung der 3 31 35 39 Einfallstraßen und der innerörtli- Weitere Stadteingänge sind GG- chen Hauptstraßen soll eine gute Nord aus Mörfelden-Walldorf Orientierung in der Stadt unter- kommend, der Kreuzungsbereich stützen. Grundsätzlich sind die Gewerbegebiete und Ziele Oppenheimer Straße/Südring funktionalen Anforderungen an innerhalb der Kernstadt sind ausgeschildert. sowie Mainzer Landstraße nach die Leistungsfähigkeit des Stra- Dornheim aus Norden kommend. ßensystems ebenso wichtig, wie die gestalterischen Ansprüche, Stadteingänge nicht ausge- Die Stadteingänge wurden bislang die an zeitgemäße Verkehrslö- prägt/ repräsentativ. nach rein verkehrsplanerischen sungen zu richten sind. Hier wei- Aspekten betrachtet. Städtebau- sen zahlreiche Abschnitte in den Hauptstraßen ungestaltet, lich werden diese Stadteingänge historischen Kernen der Stadtteile Mangel an Identität und Auf- enthaltsqualität. und -einfahrten durch inhomoge- und der Innenstadt Groß-Gerau ne gewerbliche Nutzungen, Wer- Defi zite auf. Die Unterscheidung des be- und Reklameeinrichtungen Stadtraumes Nord und Süd geprägt. Bisher gibt es kein Ge- stiftet bei Ortsfremden Verwir- rung. staltungskonzept für die Stadt- WEGWEISER. SCHILDER. teileingänge aus städtebaulicher LEITSYSTEME oder grünordnerischer Sicht. Trotz Verfügbarkeit von Naviga- tionssystemen z.B. in Form von mobilen Gerät wie Handys, „Na- vis“ oder „externen in Pkw´s inte- grierten Navis“ ist es wichtig, über sinnvolle Leitsysteme an Ort und Stelle Orientierung zu bieten. Das Behördenzentrum der Kreis- stadt Groß-Gerau, Stadthalle, Sportpark, Bahnhöfe und Markt- platz sind ausgeschildert, jedoch nicht sehr augenfällig. Die Gewer- begebiete der Kreisstadt Groß- Gerau sind dagegen gut ausge- schildert. Vor allem die Beschilderung in die Stadtteile und die Unterscheidung Groß-Gerau Nord und Süd ist für Verknüpfung zu Kapitel 3.1.1 Ortsfremde schwierig. Grüncharakteristik, 3.1.2 Stadtbildanalyse und 3.8.2 Städtisches Grün

58 3.2.4 VERKEHRSBELASTUNGEN

Ein Beschilderungskonzept wird Die Bundesstraße B44 verlief bis 2010 umgesetzt. Es ist vor allem vor wenigen Jahren durch die 31 auf die Orientierung innerhalb der Kernstadt und die Innenstadt. Er- Kernstadt sowie der Hinführung in hebliche Verkehrsbelastungen mit die Kreisstadt- und Gewerbege- Lärm und Abgasen waren damit bieten ausgelegt. verbunden. Durch die Herausnah- Verkehrsgutachten aus 2002 zu 80% umgesetzt. Entwid- me der B 44 aus der Innenstadt mung B44 in der Innenstadt wurde der Verkehr in der Innen- bringt deutliche Entlastung ELEKTRONISCHE NAVIGATION stadt neu geordnet. Ein in Auftrag von Verkehr. UND STEUERUNGSMÖGLICH- gegebenes Verkehrsgutachten KEITEN (Dorsch Consult, Wiesbaden, 2002) wurde seitdem kontinuier- Orientierung innerhalb der Kernstadt durch Einbahnstra- Viele Autofahrer orientieren sich lich umgesetzt. Etwa 80 Prozent ßenregelung schwierig. heute ausschließlich über ihr Na- der vorgeschlagenen Maßnah- vigationssystem. In der Koopera- men sind laut Stadtverwaltung re- tion mit Herstellern, den Anbietern alisiert. Es gab aber auch Abwei- BB Frage 29: Auf dem vierten von Downloads und Apps sowie chungen zum Verkehrskonzept Platz von 22 der wichtigsten der aktiven Nutzung von Google wie zum Beispiel der Bau des Rö- Projekte/Themen steht für die Maps kann eine Stadt aktiv die mer- und Europakreisels, die Ein- Befragten ’die Verkehrssitua- Lenkung der Autofahrer in ihrer richtung einer verkehrsberuhigten tion verbessern’. Stadt beeinfl ussen. Es besteht Geschäftszone im Bereich Frank- Planungswerkstatt: von Seiten der Kreisstadt Groß- furter Straße sowie die Neugestal- Bedürfnis der Bürger nach Gerau Kontakt zu zwei entspre- tung des Marktplatzes. Rücksichtnahme auf Belan- chenden Softwarefi rmen sowie ge aller Verkehrsteilnehmer. Projektvorschläge: Radfahrer zur IVM (Integriertes Verkehrs- auf Einhaltung der StVO ver- und Mobilitätsmanagement Regi- EINBAHNSTRASSEN- pfl ichten, Geschwindigkeits- on Frankfurt RheinMain) in Bezug REGELUNGEN reduzierung in den Einbahn- auf das LKW-Empfehlungsnetz. straßen. In den letzten Jahren wurden zahl- reiche Einbahnstraßenregelungen in der Kernstadt eingeführt, um den Verkehr in der Innenstadt zu verteilen, belastete Bereiche zu entlasten. Die Verkehrsführung ist dadurch nicht nur für Ortsunkundi- ge relativ unübersichtlich und ver- wirrend. Eine Orientierung inner- halb der Kernstadt Groß-Gerau ist für motorisierte Verkehrsteilneh- mer schwierig. Auch viele Bewoh- ner der Kernstadt beklagen, dass

59 heute mehr Verkehr durch Wohn- • die Erneuerung der Fahrbahn- 31 gebiete geführt werde. Das Image decke Darmstädter Straße, der Innenstadt und vor allem die • der neue überfahrbare Kreisel Einkaufslagen leiden unter den Frankfurter Straße/Helwig-/ Folgen der Verkehrspolitik. Schützenstraße, Deutlich spürbare Entlastung • der Endausbau der Straßen von Durchgangsverkehr in der Innenstadt. Die Kreisstadt Groß-Gerau beab- im Neubaugebiet Auf Esch III, sichtigt die Verkehrsführung zu • Grunderneuerung Weingar- Zahlreiche Straßen wurden überprüfen und einzelne Maß- tenstraße und 2009 saniert. Die Sanierung nahmen zurück zu nehmen. Zur • Sanierung Wilhelm-Seipp- weiterer Straßen läuft 2010 und 2011 weiter. Verbesserung wurde 2008 ein Straße mit Erneuerung der Maßnahmenplan erstellt und Zufahrt zum Behördenzent- schrittweise umgesetzt, u.a. ge- rum und Kreiskrankenhaus, hören hierzu die Aufhebung von • Erneuerung der Mühlbach- Einbahnstraßen. brücke • der Mittelstraße und • Geschwister-Scholl-Straße STRASSENINFRASTRUKTUR • Carl-von-Ossitzky-Ring von Robert-Koch-Straße bis Im Jahr 2008 wurde in der Kreis- Gernsheimer Straße stadt Groß-Gerau ein Straßenka- taster erstellt. Es wurden Wege, Weitere Baustellen sind für das Plätze, Beleuchtung, Beschilde- Jahr 2010 und 2011 geplant oder rung und Entwässerungseinrich- bereits in Umsetzung. Durch die tungen erfasst und der Zustand Sanierung der Fahrbahndecken dokumentiert. Zahlreiche Straßen und weiterer Maßnahmen wird der hatten Schäden, sind nicht barrie- Verkehr vor allem für die Anlieger refrei und unsicher für Fußgänger ruhiger. und Radfahrer. Eine Prioritätenlis- te wurde durch die Verwaltung er- In der Integration von freiraum- arbeitet, welche sich auf die Ver- planerischen Überlegungen in die kehrsstruktur, Zustand, Kapazität Verkehrsplanung können Stadt- und die Finanzierung bezieht. Der gestalt und Image der Kreisstadt sich daraus ergebende Fahrplan weiter gesteigert werden. zur Sanierung und Instandhaltung ist auch abhängig vom Haushalt der Kreisstadt Groß-Gerau. Mit Hilfe des Konjunkturpakets II wur- den und werden 2009/2010 Stra- Verknüpfung zu Kapitel 3.8.2 ßen erneuert oder fertig gestellt. Städtisches Grün Die wichtigsten Baustellen waren:

60 LÄRM UND ABGASE haltsqualität erzeugt werden. 31 38 39 In einer Zeit hoher Mobilität und Inidividualverkehr werden auch in B 44 Groß-Gerau viele Stadtbereiche mit Lärm und Abgasen belastet. Entlang der B44, eine wichtige Belastung durch gewerbli- chen Verkehr innerhalb der Die Wohnbebauung parallel zu Nord-Süd-Verbindung der Region, Kreisstadt und den Wohnge- der Autobahn 67 ist durch Lärm- kommt es zu Belastungen durch bieten sehr gering. schutzwände geschützt. Dennoch Lärm, Erschütterungen und Fein- leiden die Anwohner unter der staub. Hohe Verkehrsbelastung an hohen Streckenauslastung und der B44. der fehlenden Geschwindigkeits- reduzierung im Autobahnbereich. DORNHEIM

Die Gewerbegebiete befi nden Die Anwohner an der Bundesstra- Vision aus der Zukunfts- sich außerhalb der Siedlungs- ße 44 in Dornheim klagen über werkstatt: ’A67 - Geräusch- gebiete/ Wohngebiete direkt an den starken Durchgangsverkehr kulisse Verkehr auf 100km/h reduzieren’, ’Beruhigung/ Hauptverkehrswegen wie der Au- sowie den hohen Schwerlastver- Verschönerung der Neben- tobahn, der Bundesstraße oder kehrsanteil. Die B44 bildet inner- straßen’. der Bahn. So ist die Belastung halb Dornheims einen sehr brei- durch Verkehr in die Industrie- und ten Straßenraum aus, der dem Planungswerkstatt: Bedürfnis der Bürger nach Gewerbegebiete für die Bewohner Auto- und LKW-Verkehr Vorrang Ruhe. der Kreisstadt relativ gering. einräumt. Die Belange von Fahr- Projektvorschlag: Verkehr aus radfahrern und Fußgängern sowie Wohngebieten und Fußgän- die Aufenthaltsqualitäten sind nur gerbereich Innenstadt so weit als möglich draußen lassen. VERKEHRBERUHIGUNG IN im geringen Maße berücksichtigt. WOHNGEBIETEN GG Nord - Aus der Beteili- Innerhalb der Wohngebiete wur- Eine Ortsumgehung für Dornheim gung: den in den letzten Jahren „Kölner ist seit Jahrzehnten in Planung. Der verkehrsberuhigte Rück- bau der Hauptzufahrtsstraße Teller“, Fahrbahnverschwenkun- Zuletzt scheiterte der Entwurf an Am Hammelsberg in GG Nord gen eingebaut, verkehrsberuhigte Aufl agen des Naturschutzes. Bis wird von den Bürgern als Be- Bereiche und Tempo-30-Zonen Ende 2010 soll die Prüfung zur lastung und Störung empfun- ausgewiesen und mobile Ge- Genehmigung und Förderfähig- den, vor allem, da das Ver- kehrsaufkommen in diesem schwindigkeitskontrollen durch- keit beim Bund abgeschlossen Stadtteil gering ist. Die Bürger geführt, um Gefahren und Belas- und Klarheit über das weitere Vor- wünschen sich eine neue und tungen zu minimieren. Die „Kölner gehen herbeigeführt sein. eindeutige Straßenraumge- Teller“ wurden inzwischen wieder Die Umgehung wird eine Ent- staltung. deinstalliert. Durch Verschwen- lastung für Dornheim darstellen. kungen und Gestaltung der Ver- Ohne den Durchgangsverkehr Verknüpfung zu Kapitel 3.1.2 Stadtbildanalyse, 3.6.2 kehrswege kann sowohl der werden nicht nur neue Anforde- Wohnstandort und Verkehr beruhigt als auch Aufent- rungen an das Stadtbild gestellt 3.8.2 Städtisches Grün

61 werden, sondern auch für die Un- WALLERSTÄDTEN 31 38 39 ternehmen an der dann ehemali- gen Bundesstraße wird es zu Um- Wallerstädten weist ein zuneh- stellungen kommen. mendes Schwerlastkraft-Verkehrs- aufkommen unter anderem durch Nach Umsetzung des ver- den Kiesabbau in Trebur auf. Der kehrsberuhigten Geschäfts- bereiches in der Kernstadt BERKACH Parkraumdruck in der Ortsmitte wieder steigende Kunden- und der unübersichtliche Straßen- zahlen für den Einzelhandel Die Verkehrsbelastung der Haupt- raum vor dem Rathaus führen zu nachweisbar. straße stößt aufgrund der geringen Belastungen und Gefährdungen. Konzept zur Straßenraum- Straßenbreiten an Grenzen. Platz gestaltung Wallerstädten als für entsprechende Maßnahmen Vorschläge für eine attraktive Um- Grundlage bereits vorhanden. fehlt. Für eine Verkehrsberuhigung gestaltung wurden im Rahmen liegen Planungen vor. Folgende der Dorferneuerung entwickelt. Es Entlastungsmaßnahmen könnten kam jedoch bislang nicht zur Um- Belastung durch Durchgangs- hier ergriffen werden: setzung. Das Interesse an einer verkehr in Dornheim, Berkach und Wallerstädten. • Ein Kreisverkehr in Höhe der kooperativen Planung ist groß. aktuellen Ampelkreuzung an Wallerstädter Bürger würden sich Diskussion und Dissens um der Zufahrt zum Neubaugebiet gerne aktiv an der Gestaltung der Status von Fußgängerberei- ‚Auf Esch III’ und in Berkach, Ortsdurchfahrt beteiligen. Die Be- chen, verkehrsberuhigter Be- reiche und Einbahnstraßen • wechselseitig angelegte Park- lange des landwirtschaftlichen haben zu einem schlechten buchten sowie Verkehrs sind zu berücksichtigen. Urteil über Groß-Gerau in der • die Erhöhung des Bürgerstei- Mit dem ASV (Amt für Straßen und Region geführt. ges an der Kirche, Verkehr) wurde eine Vereinbarung • ein Verschwenken der Straße getroffen zur Ertüchtigung und Ge- an der Ortseinfahrt aus Rich- staltung der Durchfahrtsstraße. tung Büttelborn

Ergebnisse der Ampeluntersu- KERNSTADT chung auf der B44 und die Planun- gen zu der Verkehrsberuhigung Die Sperrung der Frankfurter Stra- Berkach liegen vor. ße zwischen Darmstädter Straße und Mainzer Straße für den Au- toverkehr wurde zwischenzeitlich zurück genommen. Die Kappung Verknüpfung zu Kapitel 3.1.2 der Nord-Süd-Verbindung hatte Stadtbildanalyse, 3.4.7 Ein- auch zu einem Rückgang an Kun- zelhandel und Versorgungs- den für die Einzelhändler in der angebot, 3.6.2 Wohnstandort, Kernstadt geführt und den Verkehr 3.6.3 Nahversorgungsange- bote und 3.8.2 Städtisches in Wohnbereiche der Kernstadt Grün verdrängt. Seit Mitte 2009 ist die

62 Verbindung wieder von Süd nach noch einmal untersucht werden. Nord für den Verkehr geöffnet und 31 49 als verkehrsberuhigte Geschäfts- zone 10 ausgewiesen. Vor allem FLUGVERKEHR die anliegenden Geschäfte sind über die Öffnung zufrieden. Dies Beeinträchtigungen durch Flug- Bestehender Lärmschutz pa- rallel der Bahn in Teilen zur zeigen wieder steigende Kunden- lärm des Frankfurter Flughafens Kernstadt. zahlen. Andererseits werden auch spielen in etwa die gleiche Rolle zu dieser Lösung Beschwerden wie in den umliegenden Gemein- vorgetragen: zu hohe Fahrge- den. Ein Teil des Siedlungsberei- Belastung durch Bahnver- schwindigkeiten, Langzeitparker, ches Groß-Gerau unterliegt der kehr in Dornheim, Dornberg, Lärmbelästigung und Verlust an Siedlungsbeschränkung,u.a. auch Bereichen der Kernstadt und Aufenthaltsqualität. Nach einer das ehemalige Südzuckergelände. „Nördlich der Bahn“. Beobachtungsphase soll entschie- Groß-Gerau ist die südlichste Ge- Groß-Gerau mit Siedlungsbe- den werden, welche Verbesserun- meinde, die innerhalb des Sied- schränkung durch Flughafen gen möglich sind, um Aufenthalts- lungsbeschränkungsbereiches Frankfurt Rhein-Main. qualitäten zu erhalten oder wieder des Frankfurter Flughafens liegt Trennung von Stadtteilen zu gewinnen. Die Kreisstadt Groß-Gerau unter- durch Verkehrsschneisen. stützt die Klage gegen den Flugha- fenausbau. BAHN- UND FLUGVERKEHR Planungswerkstatt: Bedürfnis der Bürger nach BAHNVERKEHR TRENNWIRKUNGEN Ruhe. Projektvorschlag: Lärm- schutzmaßnahmen gegen Entlang der Bahnstrecken wird die Eine wesentliche Belastung für Lärm durch Autobahn, Flug- Lärmbelastung von Bürgern be- Groß-Geraus liegt in der parallelen zeuge und Bahn. schrieben. Die Strecken sind hoch Anordnung der Verkehrsachsen frequentiert durch Güterverkehr Autobahn und Bahn in Ost-West- und Nahverkehr. Schallschutzmaß- Richtung. Diese führt zu einer nahmen entlang der Bahnstrecke Zerschneidung des Stadtgebietes. gibt es parallel zur Annastraße und Der Bereich „‚Nördlich der Bahn’“ Fabrikstraße. Auf der kompletten hat bis heute keine Ortsbezeich- Länge zur Sudetenstraße gibt es nung. Hier sorgt der Verkehr, der bisher keinen Lärmschutz für die eigentlich verbinden soll, für eine Anwohner. Eine lärmtechnische trennende Wirkung. Untersuchung wurde durchge- Auch die Bundesstraße 44 und der führt. Nach Erläuterung der Bahn Südring trennt den Verwaltungss- AG seien Lärmschutzmaßnahmen tandort und Sportpark sowie den Verknüpfung zu Kapitel 3.3.1 im ausreichenden Umfang vor- Stadtteil ‚Auf Esch’ von der Kern- Verwaltungseinrichtungen, 3.4.5 Strukturwandelfl ächen, handen. Der Wirkungseffekt muss stadt. 3.6.2 Wohnstandort und 3.8.2 durch die Bahn AG im Nachgang Städtisches Grün

63 3.2.5 STRASSENBELEUCHTUNG

Durch Beleuchtung von Stadträu- 31 39 men wird das Sicherheitsgefühl der Menschen gesteigert und Stadträume gewinnen an Attrak- tivität. Umstellung auf energiespa- rende Straßenbeleuchtung Durch die Installation von Natri- umdampfl euchten können jähr- lich 80.000 Euro gespart werden. Die Leuchtenauswechslung in der Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung an bestimm- Kernstadt soll im Jahr 2010 über- ten Orten zur Dunkelheit wie wiegend abgeschlossen sein. Das zum Beispiel in der Friedrich- neue Leuchtmittel zieht die Insek- Ebert-Anlage, am Parkplatz ten erheblich weniger an. Somit Fasanerie oder im Sportpark ist sehr gering. hat es deutlich weniger negative Einfl üsse auf die Fauna.

BB Frage 28: 66% der Be- fragten geben an, dass sie sich in Groß-Gerau sicher fühlen. Es gibt kaum Unter- schiede zwischen der Wahr- nehmung der Männer und der Frauen.

Vision aus der Zukunfts- werkstatt: ’Anlagen Beleuch- tung’.

Verknüpfung zu Kapitel 3.8.2 Städtisches Grün

64 3.2.6 ÖPNV – DREI BAHNHÖFE

Vor dem Hintergrund steigender che leer, sind nicht barrierefrei. Mobilitätskosten und der Lage in- Die umgebenden Freifl ächen sind 1 3 17 28 nerhalb des Rhein-Main-Gebietes untergenutzt und bieten keine gewinnt der ÖPNV zukünftig wei- Aufenthaltsqualität. Die Fahrrad- ter an Bedeutung. Damit verbun- Abstellmöglichkeiten sind veraltet. 36 39 den ist auch ein Bedeutungsge- Die Bahnhöfe sind nicht in das Gute Bahnanbindung in alle winn der Bahnhöfe der Kreisstadt Wegesystem oder das Fahrrad- Richtungen und 3 Bahnhöfe und deren städtebaulicher Einbin- wegenetz integriert. Teil der Verkehrsinfrastruktur. dung. Hier liegen Entwicklungspo- Negatives Erscheinungsbild tenziale für Groß-Gerau. der Bahnhöfe und des Bahn- hofsumfeldes. Fehlende Ver- BAHNHOF DORNBERG zahnung der Bahnhöfe in ihr Die ÖPNV-Anbindung Groß-Ge- Umfeld, mit der Stadtmitte/ raus mit drei Bahnhöfen ist sehr Das Umfeld des Dornberger dem Behördenzentrum. Keine gut. Am Bahnhof Groß-Gerau Bahnhofs wird ab 2010 aufgewer- Berücksichtigung der Nutzer- gruppen bei der Gestaltung fährt stündlich die Regionalbahn tet. Im ersten Bauabschnitt wird des Umfeldes. 75 auf der Strecke Wiesbaden – in Verlängerung der Darmstädter BB Frage 25: Das Bahnhof- Aschaffenburg. Am Bahnhof Dorn- Straße eine Busschleuse mit vier sumfeld wird deutlich von den berg und Bahnhof Dornheim fährt barrierefreien Haltestellen für den Bürgern mit 5 bewertet. im 30-Minuten-Takt die S-Bahn S7 ÖPNV entstehen. Der Bahnhof BB Frage 29: Wichtigstes zwischen Frankfurt und wird von Bussen künftig über den Projekt/Thema für die Be- sowie stündlich der Regionalex- Neuweg an- und abgefahren. fragten auf Platz 1 von 22 ist press Mannheim – Frankfurt. ’Bahnhöfe aufwerten’. In einem zweiten Bauabschnitt Vision aus der Zukunfts- werden die Treppenanlagen über- werkstatt: ’Bahnhöfe als BAHNHÖFE – VISITENKARTEN dacht und Aufzüge installiert. einladende Orte: barrierefreie DER STADT Auch ein Durchstich zum Helve- Zugänge (Aufzüge), Aufent- tia-Parc mit einem P&R Parkplatz haltsraum (regen- und wind- geschützt), Toiletten, ordent- Stadträumlich sind Bahnhöfe wie und einer Fahrradabstellanlage liche Fahrradständer, Kiosk, Stadteingänge zu betrachten und sollen realisiert werden. Im letz- kostenloser P&R-Parkplatz’, prägen durch die hohen Besu- ten Bauabschnitt werden die P&R ’Hinweisschilder Richtung In- cherfrequenzen ein bleibendes Parkplätze auf Seiten des Helve- nenstadt und Radweg’, ’Leit- system Groß-Gerau 2020 für Bild der Stadt. Bahnhöfe und de- tia-Parcs umgesetzt. Das Bahn- Besucher’. ren Umfeld repräsentieren eine hofsgebäude selbst steht unter Stadt. Sie begrüßen und verab- Denkmalschutz und befi ndet sich Planungswerkstatt: schieden Menschen. Sie informie- in privater Hand. Sowohl für die Bedürfnis der Bürger nach At- traktivität der Stadt. ren über den Standort. Pendler nach Frankfurt als auch Projektvorschläge: Bahnhöfe für die Schüler der Berufl ichen aufwerten, Entrees mit mo- Die Bahnhofsbereiche der Kreis- Schulen Groß-Gerau sowie alle derner Gestaltung, bessere stadt Groß-Gerau weisen Gestal- Bürger der Kreisstadt Groß-Gerau Kennzeichnung der Strecken- richtung, Orientierungshilfen tungs- und Funktionsmängel auf. stellen die Aufwertung des Umfel- schaffen („Innestadt 10 Minu- Teilweise stehen Gebäudeberei- des eine deutliche Verbesserung ten“), Barrierefreiheit.

65 der Situation dar und bieten Po- BUSLINIENANGEBOT DES 1 3 16 31 tenzial für eine weitere Entwick- LNVG lung des Standortes. Sieben Buslinien bedienen 40 32 36 39 Haltestellen im ganzen Stadtge- BAHNHOF GROSS-GERAU biet. Neun Haltestellen sind be- Umbau Dornberger-Bahnhof reits barrierefrei gestaltet. In den und Bahnhofsumfeld in Um- setzung. Zurzeit ist der Bahnhof Groß- kommenden Jahren sollen alle Gerau städtebaulich nicht einge- wichtigen Haltestellen barrierefrei Attraktives ÖPNV Netz, guter bunden. Das Bahnhofsgebäude ausgebaut und überdacht werden. Nutzerkomfort. befi ndet sich in privater Hand. Im Der Zeitplan zur Umsetzung so- Alle Stadtteile sind mit dem Zuge des Neubaus der Oberstu- wie ein Konzept zur einheitlichen ÖPNV direkt mit dem Markt- fe Prälat-Diehl-Schule muss das Möblierung und Ausstattung der platz, Bhf. Groß-Gerau, Bhf Bahnhofsumfeld städtebaulich Haltestellen stehen noch aus. Die Dornberg und dem Behörden- neu geordnet werden. Haltestellen sind städtebaulich gut zentrum verbunden. verortet und können so von den Zentral gelegener Sammel- meisten Bürgern schnell erreicht und Umsteigepunkt Markt- BAHNHOF DORNHEIM werden. platz. Die Streckenführung durch Wohn- Keine direkte ÖPNV Verbin- Der Bahnhofsbereich ist unattrak- gebiete bringt allerdings auch Be- dung der Stadtteile unterei- tiv, da die Haltestelle aus betriebli- schwerden. Vor allem Auf Esch nander. Helvetia-Parc nicht direkt über ÖPNV mit den chen Gründen weit hinaus auf das und in GG-Nord klagen die An- Stadtteilen verbunden. Gleis verlagert wurde. Eine Über- wohner über den Lärm und die dachung des Bahnsteigs fehlt. Erschütterungen, erzeugt durch Wichtige Bushaltestellen Die Stadtverwaltung Groß-Gerau die großen Gelenkbusse. Nach noch nicht überdacht und bar- rierefrei. setzt eine Kooperation mit der Aussage der Bürger ist die Aus- Bahn für Umgestaltungs- und Ver- lastung der Busse niedrig, so dass ÖPNV unausgelastet und besserungsmaßnahmen voraus. es nahe liege, das derzeitige Kon- abends mit ungenügender zept zu überdenken. Taktung.

Verkehrskonfl ikt Stadtraum Berufl iche Schulen Groß- MARKTPLATZ Gerau.

Verkehrstechnische Lösung Der zentrale Umsteigepunkt ist Busschleuse auf Esch trennt der Marktplatz in Groß-Gerau. Stadtgebiet. Zwischen den Stadtteilen und Verknüpfung zu Kapitel 3.1.2 zum Helvetia-Parc ist die Verbin- Stadtbildanalyse, 3.1.3 dung nur mit Umsteigen in der Orientierungspunkte, 3.4.5 Kernstadt gewährleistet. Strukturwandelfl ächen, 3.4.8 Fremdenverkehr und 3.6.2 Zu den Hauptverkehrszeiten be- Wohnstandort steht ein dichtes Fahrplanange-

66 bot, das jedoch auf sich verän- Situation entspannen und zu einer BB Fage 27: 52% der Befrag- dernde Bedürfnisse bspw. auf Entlastung des Verkehrs zu den ten nutzen den ÖPNV nicht. das Ganztagsschulenangebot Stoßzeiten beitragen. BB Frage 22: Die Wege in abzustimmen ist. In den Abend- die Stadtmitte werden zum und Nachtstunden ist das ÖPNV- Teil von den Befragten mit Angebot deutlich reduziert. Bisher BUSSCHLEUSE ‚AUF ESCH’ dem ÖPNV/Taxi genommen. Für Wege in der Freizeit nach hat die Kreisstadt Groß-Gerau 19:00 Uhr und zum Arbeits- kein Rufbus/Stadtbus- oder Sam- Im Stadtteil Auf Esch gibt es eine platz wird hauptsächlich das mel-Taxi-Konzept. Eine Konzept- Busschleuse. Diese trennt das Auto genutzt. fi ndung scheiterte bereits an der Neubaugebiet ‚Auf Esch III’ von BB Frage 26: 41% der Be- Konzession der gängigen Anbie- der älteren Siedlung. Die Bus- fragten geben an, dass das ter wie LNVG und Taxi-Unterneh- schleuse wurde auf Wunsch der ÖPNV Angebot der Stadt men vor Ort. Bürger ‚Auf Esch I und II’ her- Groß-Gerau ausreichend ist. gestellt, um Durchgangs- bzw. 24% sagen aber auch, dass es nicht ausreicht und 22% Schleichverkehre durch die wählen ’weiß nicht’. Vor allem BUSHALTESTELLE BERUF- Wohnsiedlung zu verhindern. In die Altersgruppe bis 20 und LICHE SCHULEN GG UND der Praxis manifestieren sich hier die über 65-Jährigen geben OBERSTUFE PRÄLAT-DIEHL- aber diverse Probleme: an, dass das Angebot aus- reicht. SCHULE 1. Die Busschleuse wird vor al- BB Frage 25: Die Haltestellen Städtebaulich nicht zufriedenstel- lem durch die neuen Anwoh- werden von den Bürgern mit lend gelöst ist der Bereich der ner ‚Auf Esch III’ als Grenze einer 3 bewertet, viele können sich darüber aber auch keine Bushaltestelle vor den Berufl ichen zu den Nachbarn ‚Auf Esch II Meinung bilden. Schulen Groß-Gerau. Vor allem und I’ betrachtet. Sie verhin- morgens, wenn ca. 3.000 Schü- dert ein Miteinander. Vision aus der Zukunfts- ler unter anderem mit Autos an 2. Die Busschleuse ist defekt. werkstatt: Weiterentwicklung des ÖPNV’ der Schule ankommen versperrt Viele nutzen die Busschleuse der Bus an der Haltestelle direkt dann verkehrswidrig, um ab- Planungswerkstatt: vor dem Schuleingang die Darm- zukürzen. Bedürfnis der Bürger nach städter Straße. So entsteht jeden 3. Mit der Busschleuse wur- einer Reduzierung des CO2- Ausstosses und Miteinander/ Morgen ein langer Stau am Kreu- de zwar erreicht, dass der Geselligkeit. zungspunkt Darmstädter Straße/ Durchgangsverkehr aus dem Projektvorschläge: Vernet- B44 direkt hinter der Unterfüh- Wohngebiet herausgehalten zung von Bus/Bahn/Rad, rung der Bahntrasse. Über diese wurde, andererseits verhin- Stadtbus als Ergänzung zu Überlandbussen einführen Kreuzung laufen zu dieser Zeit derte diese Tatsache bislang mit kürzeren Taktintervallen zusätzlich die Schüler, welche mit die Ansiedlung eines Lebens- und Abstimmung auf Ganz- der Bahn am Dornberger-Bahnhof mitteldiscounters ‚Auf Esch’. tagsschulzeiten, Shuttlebus- angekommen sind. Durch die Bedingung jedes angefragten System, bessere ÖPNV An- gebote vor allem abends. neue Bushaltestelle am Dornber- Unternehmens war nach Aus- ger-Bahnhof und dem Umzug der sagen der Stadtverwaltung, Prälat-Diehl-Schule wird sich die dass die Busschleuse geöff-

67 3.2.7 FAHRRADWEGE

BB Frage 24: 60% der Be- net werden müsse, um ein RADINFRASTRUKTUR fragten geben an, dass sie annähernd interessantes Ein- mit dem Rad gerne in Groß- Gerau unterwegs sind. zugsgebiet zu erhalten. Viele Bürger sind gerne mit dem Rad unterwegs. Die überschau- BB Frage 17: Die Rad- und Fazit kann daher nur sein, das bare Größe der Kreisstadt Groß- Wanderwege werden von den Stadtgebiet ‚Auf Esch’ als Ge- Gerau und die fl ache Topographie Bürgern mit gut bewertet. samtheit zu betrachten und weiter sind Qualitäten, die für eine gute BB Frage 22: Die Wege in zu entwickeln. Radinfrastruktur sprechen. Auch der Freizeit tagsüber werden die Lage im Naturraum Hessi- von den meisten Befragten sches Ried lockt viele Radfahrer mit dem Fahrrad gefahren. Besonders die Altersgruppe in diese Region. Hier liegen Po- unter 20 Jahren ist auf den tenziale für die regionale Naher- Schulwegen und den Wegen holung. tagsüber hauptsächlich mit dem Fahrrad unterwegs. Die Kreisstadt Groß-Gerau hat in BB Frage 25: Die Fahrradab- den letzten Jahren in das Rad- stellplätze in der Stadtmitte netz der Kreisstadt investiert und werden mit 2-3 bewertet. es kontinuierlich ausgebaut, aber Vision aus der Zukunfts- vor allem in der Kernstadt und werkstatt: ’Groß-Gerau als bezogen auf die Sicherheit und attraktives Ziel für Tagestou- den Komfort sind Verbesserungen rismus, Verbindung Gesund- (Abstellmöglichkeiten insbes. an heit + Bewegung + Sport + Kultur’, ’sichere Radwege Bahnhöfen, Beschilderung etc.) innerorts’, ’Info am Bahnhof noch möglich. Einen Fahrradbe- für Radfahrer’, Mobilität Fahr- auftragten gibt es nicht. räder auf Marktplatz’, ’Attrak- tivität für Büger steigern: Lust auf Rad’, ’Fahrradverleih’, ’Fahrradstadtplan’, ’Fahrrad- RADWEGEKONZEPT stadt’, ’Kampagne - Groß- Gerau fährt Rad’, ’Bed-& Bike Die Kreisstadt Groß-Gerau ver- Angebote’. fügt über ein Radwegekonzept, Planungswerkstatt: welches in das Verkehrskonzept Bedürfnis der Bürger nach integriert ist. Der Ausbau der Rad- Natur- und Landschaftserle- wege auf Hauptverkehrsstraßen bis sowie Reduzierung des CO2-Ausstosses. im südlichen Kernstadtbereich Projektvorschlag: Radwege- wurde vorbereitet. Radwegever- netz ausbauen, Kampagnen bindungen zwischen den Stadt- starten wie „Wir fahren Rad“, teilen wurden ausgebaut. Auch Etablierung von Radinfra- struktur wie Fahradboxen am der Südring wurde für Radfahrer Bahnhof. gesichert.

68 UND FUSSWEGE

Den grundsätzlichen Entwick- Jahr 2009 ein eigenes Ausfl ugs- lungszielen des Flächennutzungs- konzept umgesetzt und wichtige 3 34 54 planes, ausreichend Fuß- und Routen beschildert. Groß-Gerau Radwege möglichst getrennt vom ist für kombinierte Rad-Bahn-An- Fahrverkehr anzubieten, kann gebote ein wichtiger Zielort. Die Groß-Gerau zur Zeit vor allem in RMV-Routen und die Kreisroute Kompakte Stadt ist fahrrad- freundlich. der Kernstadt nicht entsprechen. sind bislang die einzigen beschil- Mängel und Defi zite bestehen derten Routen in der Kreisstadt insbesondere dort, wo Fuß- und Groß-Gerau. Zurzeit laufen be- Radwege stark befahrene Haupt- reits Vorbereitungen der Verwal- Innerstädtische Radinfra- verkehrsstraßen kreuzen. Im tung Groß-Gerau in die Regional- struktur nicht attraktiv, aber Zuge des Verkehrskatasters 2008 parkroute und die touristischen ausbaufähig. wurden auch die Radwege unter- Naherholungskarten der Region Radfahrer fi nden bzgl. der sucht. zu integrieren. Verkehrssicherheit bisher zu- wenig Berücksichtigung. Ein eigenständiges Radwege- konzept das u.a. auch Schulwe- GEFAHRENPUNKTE UND Groß-Gerau in Ausfl ugs- führern zur Naherholung im ge berücksichtigt fehlt bisher. Ein FEHLENDE RADWEGE Rhein-Main-Gebiet unterre- solches Konzept ist auch in Bezug präsentiert. auf eine fahrrad-, familien- und kli- Neuralgische Verkehrspunkte mafreundliche Kreisstadt ein rich- innerhalb der Kernstadt für den Defi zite bei der Radinfrastruk- tur wie z:b. Beschilderung und tiger Schritt. Insgesamt gesehen Radverkehr sind der Kreuzungs- Fahrradständer. können Emissionen nachhaltig bereich am Historischen Rathaus/ gesenkt werden, wenn Zug-, Bus- Ecke Frankfurter Straße sowie und Radverkehr nutzerfreundlich die Verkehrsachse Gernsheimer aufeinander abgestimmt sind. Straße. Die Fuß- und Radwege- verbindung von Groß-Gerau Nord in die Kernstadt ist durch Tunnel- BESCHILDERUNG/ SERVICE- und Brückenbauwerke unattraktiv, ANGEBOTE FÜR RADFAHRER. ebenso wie die Rad- und Fußwe- RADTOURISMUS geverbindung zum Helvetia-Parc.

Die Beschilderung und Servi- Im Rhein-Main-Gebiet gibt es die ceangebote für Radfahrer sind Internetplattform „Meldeplattform verbesserungsfähig. Vorgeschla- Radverkehr“, auf der Radfahrer Verknüpfung zu Kapitel 3.3.3 gen wurden u.a. eine Rad- und Hinweise zu Mängeln an Radwe- Kommunikation, Öffentlich- Wanderkarte für die Region. ein gen melden können. Die betrof- keitsarbeit und Marketing, Radstadtplan, Fahrradservice fenen Kommunen werden auto- 3.4.7 Einzelhandel und Ver- sorgungsangebote, 3.4.8 und Streckenpläne in die Region matisch informiert. Die Kreisstadt Fremdenverkehr , 3.8 Natur an den Bahnhöfen Dornberg und Groß-Gerau ist bisher kein Mit- und Landschaft und 3.9 Öko- Groß-Gerau. Der RMV hat im glied dieser Plattform. logie und Nachhaltigkeit

69 FUSSWEGE QUERUNGSMÖGLICHKEITEN 6 30 28 31 KURZE VERBINDUNGEN, An einigen Kreuzungspunkten der BEGRÜNTE WEGE. Kreisstadt sind die Querungsmög- lichkeiten für Fuß- und Radfahrer 39 48 50 Neben den straßenbegleiten- nicht ausgebildet oder unattraktiv. den Gehwegen gibt es an vielen Besonders problematisch sind die Stellen der Kreisstadt vom Fahr- Orte Kurze Wege in den Stadttei- verkehr gesondert verlaufende • GG-Nord - Frankfurter Straße len tragen zur Identifi kation Fußwege. Das Wegenetz für Fuß- im Übergang zum dortigen mit der Stadt bei. gänger ist innerhalb der Stadtteile Einzelhandel, und auch zwischen den Stadttei- • Am Römerkreisel im An- len gut ausgebaut. In diesem Zu- schluss zur Fabrikstraße, Unattraktive Verbindung zu sammenhang ist auf die Funktion • am Kreuzungsbereich Oden- den Stadtteilen ‚Nördlich der der Friedrich-Ebert-Anlage hinzu- waldstraße/B44 im Übergang Bahn’, Springberg und GG- Nord. weisen, welche kurze Verbindun- zum Behördenzentrum/Sport- gen auf begrünten Wegen in par- park. Barrieren durch Verkehrsach- kähnlich gestalteten Grünfl ächen sen zertrennen Stadtgefüge. herstellt. Eine besondere Situation für Fuß- gänger und Radfahrer, insbeson- Auch ‚Auf Esch I’ sind kurze (in- dere für die Bürger der Stadtteile BB Frage 23: 74% der Be- fragten geben an, dass sie offi zielle) Wege zwischen den Be- „‚Nördlich der Bahn’“, Springberg gerne in Groß-Gerau zu Fuß reichen der Geschosswohnungs- und GG-Nord stellt die Kreuzung unterwegs sind. bauten etabliert. der Verkehrstrassen Bahn und In Dornheim bestehen viele kurze Autobahn dar. Bahn und Auto- Planungswerkstatt: Bedürfnis der Bürger nach Wege als Querverbindungen ent- bahn können jeweils nur an einer Vernetzung, kurze Wege. lang privater Gartenfl ächen. Ein Stelle überquert werden. Die Un- Projektvorschlag: Vernetzung wichtiges verbindendes Element terführung der Bahnlinien an der Behördenzentrum zur Innen- ist auch der Scheidgraben inner- Frankfurter Straße ist barrierefrei stadt und in den Stadtraum, Vernetzung der Innenstadt halb Dornheims. gestaltet. Das Umfeld sowie die mit den Stadtteilen, anspre- Inoffi zielle Wege tragen maßgeb- Gestaltung des Tunnels sollten chende Gestaltung der Wege lich zur Attraktivität und Wohl- aufgewertet werden. Auch der in die Innenstadt. befi nden von Bürgern bei. Die Weg von der Unterführung Frank- Identifi kationsfähigkeit mit einer furter Straße unterhalb der Brücke Stadtstruktur wird durch die eige- zum Stadtbereich Springberg ist ne Art der Orientierung gestärkt. unattraktiv. Viele Menschen füh- len sich dort nicht sicher.

Verknüpfung zu Kapitel 3.1.4 Mit dem Auto kann die Bahn- und Das Bild der Stadtteile, 3.6.2 Wohnstandort und 3.8 Natur Autobahntrasse an der Waldstra- und Landschaft ße und der Procter&Gamble-Stra-

70 ße überquert werden. Baumaßnahmen vertritt. Insgesamt ist die Anzahl der Que- Besonders im Hinblick auf die 1 16 18 25 rungsmöglichkeiten über Bahn- Bevölkerungsentwicklung spielt und Autobahntrasse aus der die Anpassung des öffentlichen Kernstadt kommend für Fuß- und Raumes z.B. durch Barrierefrei- Radwegeverkehr zu gering. heit eine große Rolle, um eine zu- 33 34 36 48 kunftsfähige Stadt zu sein. Der Stadtteil ‚Auf Esch’ ist durch den Südring von der Kernstadt Wenige Bereiche der Kreis- stadträumlich getrennt. Eine SCHULWEGE stadt sind bisher barrierefrei durchgängige Fußwegeverbin- gestaltet. dung in Nord-Süd-Richtung ist Schulwege für Kinder und Ju- Nur wenige Teile der Schul- bisher nicht vorhanden. Eine Ver- gendliche spielen in einem Rad- wege sind auf die Bedürfnisse bindung könnte realisiert werden und Fußwegekonzept eine wichti- der Schüler abgestimmt und über den Straßburger Weg / Brüs- ge Rolle. Schüler halten sich vor gestaltet. seler Ring zum Eschplatz. Aspek- allem an folgenden Orten auf: BB Frage 25: Die Barriere- te wie die Busschleuse, die Si- • im nördlichen Bereich der Wil- freiheit kann von den meisten cherheit der Kinder und der ÖPNV helm-Seipp-Straße, Bürgern nicht beurteilt wer- den. Die Barrierefreiheit wird sind zu berücksichtigen. • der Jahnstraße, mit befriedigend bewertet. • der Darmstädter Straße im Bereich Berufl iche Schulen Vision aus der Zukunfts- BARRIEREFREIE Groß-Gerau, werkstatt: ’Anbindung Groß- Gerau Nord an Kernstadt’ GESTALTUNG • im Bereich Grüner Weg/Berli- ner Straße und Planungswerkstatt: Besonders hoch frequentierte Be- • rund um den Wendeplatz Bri- Bedürfnis der Bürger nach At- reiche wie die Innenstadt und die gnoler Straße/ Altenheim . traktivität der Stadt, Sicherheit und eine Reaktion auf Bevöl- Fußgängerzone, die Bahnhöfe, kerungsentwicklung. der Sportpark und der Helvetia- Diese Bereiche sind zum Teil Projektvorschlag: Barriere- Parc sind nicht durchgängig bar- bereits Einbahnstraßen oder freiheit, Schulwegsicherung rierefrei gestaltet. Auch Stadtbe- Sackgassen. Für die Verkehrs- durch weitere Verkehrsberu- higungen, markante Signale reiche wie Auf Esch, wo bereits sicherheit der Kinder arbeiten und freiwillige Schülerlotsen. zwei Seniorenwohnheime ihren Kindergärten, Kindertagesstätten Standort haben und eine Überal- und kommunale Ordnungsbehör- terung festzustellen ist, sind die de bereits zusammen und leiten öffentlichen Bereiche bisher nicht Kinder an, sich im öffentlichen barrierefrei gestaltet worden. Straßenraum zurecht zu fi nden. Verknüpfung zu Kapitel In den Straßenräumen der Kreis- 3.4.7 Einzelhandel und Ver- Die Kreisstadt Groß-Gerau hat stadt Groß-Gerau ist aber keine sorgungsangebote, 3.6 keinen Behinderten-Beauftragten, Schulwegeführung zu erkennen. Wohnstandort, 3.7.2 Bil- dungseinrichtungen, 3.7.4 der die Belange dieser Bevölke- Betreuungseinrichtungen und rungsgruppe bei Planungen und Bedürfnisse der Kinder und Ju- 3.8.2 Städtisches Grün

71 gendlichen sollten sich in der Frei- BESONDERE WEGE. 3 31 34 47 raumgestaltung widerspiegeln. REGIONALPARKROUTE Einzig der Durchfahrtsbereich vor der Stadthalle in der Jahn- Ein besonderer Weg ist die Re- straße wurde 2009 verengt und gionalparkroute. Groß-Gerau ist Ausbildung Regionalparkrou- der Schulweg durch Fußgänger- durch seine Lage und landschaft- te zum Teil bereits umgesetzt. schutzanlagen, die behinderten- lichen Reize auch Teil des Pro- Historische Wegeverbindun- gerecht und barrierefrei ausge- jektes Regionalpark Rhein-Main. gen noch vorhanden und ge- baut sind, gesichert. Hier liegt das Einige Teil-Projekte hat die Kreis- nutzt. Potenzial sich als kinderfreundli- stadt bereits umgesetzt. Bekannt che Stadt zu entwickeln. ist das „Ebbelwoi-Päädsche“ zwischen Wallerstädten und ‚Auf Kein durchgängiges Regio- Esch’. Der Weg wird weiterge- nalparknetz. „SHARED SPACE“ führt im Bereich der Fasanerie. Zwischen den beiden bereits be- Besonders bei der Überquerung stehenden Routenabschnitten großer Verkehrsachsen oder in südlich ‚Auf Esch III’ gibt es noch Vision aus der Zukunfts- stark frequentierten Straßenräu- keine Anbindung. werkstatt: ’weitere Vernet- men kommt es zu Konfl ikten zwi- Eine Querverbindung vom „Eb- zung Regionalparkwege’, schen den Verkehrsteilnehmern. belwoi-Päädsche“ zur Fasanerie ’Grenzgang in verschiedenen Etappen um alle Stadtteile’ Sogenannte „shared space“ -Be- über bestehende Fußwege besitzt reiche sind ein Entwicklungsan- Entwicklungspotenzial. satz. Die zur Verfügung stehenden Die Route soll weitergeführt wer- Verkehrsfl ächen werden gemein- den zum Dornberger Schloß und sam und gleichberechtigt von al- dann Richtung Büttelborn. len Verkehrsteilnehmern genutzt. Eine Weiterführung der Regional- Dies stärkt das soziale Verhalten, parkroute bei Wallerstädten am erhöht die Verkehrssicherheit al- Landgraben/an den Kleingärten ler Verkehrsteilnehmer und Ver- vorbei würde die Route verlän- kehrsräume können hierdurch op- gern und für Anwohner wichtige tisch attraktiver gestaltet werden. Laufwege erschließen. Orte für „shared space“-Projekte Die realisierten Teile des Regio- sind z.B. um den Bahnhof Groß- nalparks sind schlecht auffi ndbar. Gerau, im Fußgängerbereich der Innenstadt, der Brüsseler Ring auf Ein weiterer besonderer Weg ist Esch und vor dem Altenheim Brig- das „Kaffeebohnenpäddsche“, die noler Straße. kürzeste und älteste Verbindung zwischen Berkach und Dornberg. Verknüpfung zu Kapitel 3.1.1 Dieser Weg wurde in den letzten Grüncharakteristik und 3.8 .1 Jahren nicht mehr durch die Kreis- Natur und Landschaftsraum stadt gepfl egt. Es gibt die Radwe-

72 3.2.8 RUHENDER VERKEHR geverbindung parallel zur B44. Die Parkplatzsituation der Kreis- Auch die Regionalparkroute öst- stadt Groß-Gerau in der Kernstadt 3 16 17 25 lich des Kaffeebohnenpäddsches ist gut. Es stehen ausreichend ist sehr gut. Die Berkacher wün- Parkplätze zur Verfügung. Das schen, dass „ihr Kaffeebohnen- Parken in der gesamten Innen- päddsche“ in Stand gesetzt wird. stadt ist die ersten 30 Minuten 31 39 Der Weg von Berkach kommend frei, einige Parkplätze sind nicht in Richtung Heissfeldwald, der bei kostenpfl ichtig. Die Zeiten sollen Fußgängern beliebt ist, präsentiert nach Aussage der Verwaltung Erreichbarkeit der Parkplätze sich in einem schlechten Zustand. Groß-Gerau vereinheitlicht und in der Innenstadt (Marktplatz und Frankfurter Straße) aus Die bessere Integration des Stadt- die Bedienung optimiert wer- allen Richtungen direkt mög- teils Berkach durch Unterstützung den. Es fehlt ein Parkleitsystem- lich. alter bestehender Verbindungen für Ortsfremde. Innerörtlich sind und Verknüpfungen kann die Parkplätze beschildert. Die Ge- Parkplätze in der Innenstadt ausreichend. Identifi kation mit der Kreisstadt staltung der öffentlichen Parkplät- Groß-Gerau steigern. ze, Beschattung und Beleuchtung Fehlendes Parkleitsystem für sowie Möblierung und Einbindung Ortsfremde. Im Kontext zur Regionalparkrou- in den Stadtraum tragen maßgeb- Zuwenig Parkmöglichkeiten te und dem damit verbundenem lich zu einem positiven Eindruck an den Berufl ichen Schulen Potenzial für die regionale Nah- der Kreisstadt bei. Groß-Gerau erholungsnutzung stehen auch Inlinefahrer/Skater, Nordic-Walker Fehlende Parkplatzangebo- te an der Stadthalle und der und Wanderer. Die Groß-Gerau MARKTPLATZ VHS umgebende Landschaft und fl a- che Topographie lädt neben dem Der Parkplatz auf dem Marktplatz Fehlendes attraktives P&R- Radfahren vor allem zu genann- wird am häufi gsten in der Innen- Angebot am Bahnhof Groß- ter Freizeitgestaltung ein. Die An- stadt genutzt. Gestaltung und Gerau. sprüche dieser Nutzergruppen an Nutzungskonzept des Platzes BB Frage 25: Das Parken in die Wege ist genauer zu betrach- sind zugunsten einer verbesser- der Stadtmitte und im Wohn- ten. In Zusammenarbeit mit den ten stadträumlichen Einbindung umfeld wird von den Bürgern Vereinen, den Speed-Skatern und und Aufenthaltsqualität zu über- mit gut bewertet. den Tourismusverbänden der Re- denken. Vision aus der Zukunfts- gion hat Groß-Gerau hier Entwick- werkstatt: ’Keine Parkgebüh- lungspotenzial. ren’. BERUFLICHE SCHULEN GROSS-GERAU Verknüpfung zu Kapitel 3.1.2 Stadtbildanalyse, 3.1.7 Ver- Im Bereich der Berufl ichen Schu- einsleben und Veranstal- len Groß-Gerau und am Wasser- tungsorte, 3.4.7 Einzelhandel und Versorgungsangebote, turm fehlt es an Parkplätzen. Das 3.7.2 Bildungseinrichtungen Pendleraufkommen durch Schü- und 3.8.2 Städtisches Grün

73 Straßenräume in Wohngebie- ler ist in diesem Stadtbereich sehr P&R ten vielerorts zugeparkt. hoch. Die Schüler nutzen den gesamten Stadtbereich rund um An allen drei Bahnhöfen der Kreis- ihre Schule. Stadtverwaltung, Be- stadt Groß-Gerau gibt es bisher rufl iche Schulen Groß-Gerau und keine pendlerfreundlichen P&R- der Kreis sollten gemeinsam eine Parkplätze. Im Zuge der Sanie- ganzheitliche Lösung erarbeiten. rung Dornberger-Bahnhof wird ein großer P&R Parkplatz nördlich DORNBERGER SCHLOSS/ des Helvetia-Parc entstehen. Der FASANERIE Durchstich zum P&R-Parkplatz Helvetia-Parc zum Dornberger- Zu wenige Parkplätze gibt es am Bahnhof ist in Vorbereitung. Dornberger Schloß. Hier befi ndet sich die Verwaltung der Kreis- volkshochschule. Die Parkplätze STRASSENBILD an der Fasanerie dienen als Er- gänzung der Stellplatzfl äche bei Innerhalb der Wohngebiete sind Veranstaltungen. Die Parkplätze Stellplätze überwiegend stra- der Fasanerie sind nicht beleuch- ßenbegleitend organisiert. Wie tet und die Überquerung der Bun- in den umliegenden Städten im desstraße kann trotz Fußgänger- Rhein-Main-Gebiet reicht der vor- ampel gefährlich sein. geschriebene Stellplatz auf den Grundrissen pro Wohneinheit be- reits heute nicht aus, so dass das STADTHALLE Straßenbild in weiten Bereichen der Kreisstadt Groß-Gerau durch Wichtige Parkplätze fehlen an der ruhenden Verkehr dominiert wird. sanierten Stadthalle in der Jahn- straße. Da die Stadthalle innerhalb der kleinteiligen Innenstadtstruk- LKW-PARKPLÄTZE & RUHE- tur eingebunden ist, gestaltet sich PLÄTZE FÜR WOHNMOBILE die Realisierung von öffentlichen Parkplätzen in diesem Stadtraum Einen großen Teil der Gewer- schwierig. Der nächste Parkplatz beeinnahmen erwirtschaftet die zur Stadthalle ist der Marktplatz. Kreisstadt Groß-Gerau durch Lo- Als wichtiger Veranstaltungsort in gistikunternehmen, welche die der Kernstadt mit Außenwirkung verkehrsgünstige Lage der Kreis- kann eine attraktivere Lösung ge- stadt schätzen. funden werden. Der größte Anteil des Güterver- kehrsaufkommens in Deutschland

74 wird auf der Straße transportiert per die Gegend rund um Groß- (70% nach Angaben des Statis- Gerau für eine kurze Rast oder die 6 37 tischen Bundesamtes). Progno- notwendige Pause auf der weite- sen weisen darauf hin, dass das ren Etappe. Für kurze Aufenthalte Straßengüterverkehrsaufkommen steht am Hegbachsee eine Fläche auch in der Zukunft weiter zuneh- für die Camper zur Verfügung. In Ruhender Verkehr dominiert Wohnstraßen. men wird. Hessen und insbeson- Nähe der Kernstadt mit ihren tou- dere die Region Frankfurt/Rhein- ristischen Potenzialen fehlen Plät- Fehlende LKW-Ruhe-Plätze. Main ist diesbezüglich besonders ze für einen kurzen Aufenthalt, mit betroffen. Damit Lkw-Fahrer die einer Wasserstelle, Müllsammel- Fehlende Infrastruktur für Wohnmobile/Camper gesetzlich vorgegebenen Ruhe- behälter usw. zeiten einhalten können, werden ihnen geeignete Einrichtungen wie Raststätten oder Parkfl ächen zur Verfügung gestellt. Diese Ein- richtungen werden streckenweise der steigenden Nachfrage jedoch nicht mehr gerecht. Insbesondere nachts ist die Überlastung zahlrei- cher Rastplätze gravierend.

Groß-Gerau verfügt, trotz meh- rerer Logistik-Unternehmen am Standort über keine ausgewiese- nen LKW-Stellfl ächen. Deshalb stellen Lkw-Fahrer ihre Fahrzeu- ge in den Gewerbegebieten ab. Neben Verkehrsbehinderungen entstehen auch Lärmbelastungen, wenn die Motoren für die Küh- und Klimalanlage laufen. Vor allem in Bereich Hans-Böckler-Straße im Gewerbegebiet Im Schachen ist dies zu beobachten. Hier fehlen auch Toilettenanlagen.

Ähnlich sieht die Situation der Wohnmobilfahrer auf der Nord- Süd –Route durch Deutschland Verknüpfung zu Kapitel 3.4 Wirtschaftsstandort und Ar- aus. Gerade wegen seiner land- beitsmarkt und 3.6.1 Wohnfl ä- schaftlichen Reize nutzen Cam- chenentwicklung

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76 77 3.3 Verwaltung u

3.3.1. VERWALTUNGSEINRICHTUNGEN

Mit rund 24.500 Einwohnern ist Das Personal der Stadtverwaltung 1 23 26 39 49 Groß-Gerau als Kreisstadt das Groß-Gerau ist fachlich qualifi - Verwaltungszentrum des Land- ziert. Die personellen Kapazitäten kreises Groß-Gerau. In der Bür- sind voll ausgelastet. Ideen und 53 57 58 59 gerbefragung im März und April neue Lösungsansätze fi nden nicht 2009 wurde das mit der Kreisstadt immer Raum im Alltagsgeschäft. verbundene Image als eher „büro- Selbsternanntes Ziel der Kreis- Groß-Gerau identifi ziert sich kratisch“ und „altmodisch, provin- stadt Groß-Gerau ist eine bürger- als Kreisstadt und Behörden- ziell, infl exibel“ und „rückständig“ orientierte Verwaltung anzubieten, standort. beschrieben. die dem Bürger Service bietet und Potenzial durch vorhandene eng mit Institutionen und Vereinen Verwaltungsstrukturen (Rat- zusammenarbeitet. In der Weiter- häuser in den Stadtteilen, RATHÄUSER DER STADTTEILE entwicklung der dienstleistungs- Stadthaus, Know-how der Be- orientierten Verwaltung liegt die amten...) Noch heute sind in den Stadtteilen Chance, die Kommunikation mit Potenzial durch Bündelung Wallerstädten, Berkach und Dorn- den Bürgern und das Image der von Verwaltungseinrichtun- heim Rathäuser vorhanden. In Verwaltung positiv zu gestalten gen an einem Ort im Behör- Wallerstädten und Dornheim sind und gemeinsam Groß-Gerau zu denzentrum. die Rathäuser bis heute Außen- entwickeln. stellen der Stadtverwaltung, was in den Stadtteilen einen hohen Das Stadthaus ist der heutige Sitz Image des Behördenstandor- tes ist negativ (provinziell, un- Stellenwert besitzt. In Berkach der Verwaltung und am Marktplatz fl exibel und rückständig). werden die Räumlichkeiten des zentral gelegen. Es ist in seinen alten Rathauses als Jugendclub Raumkapazitäten begrenzt. Dem Stadthaus mit erschöpften genutzt. Raumangebot steht ein erhöhter Raumkapazitäten. In der Kernstadt ist das Histori- Raumbedarf gegenüber. Auch das Nebeneinander von Stadtver- sche Rathaus ein wichtiger Iden- Thema Energieeffi zienz ist in die- waltung und Kreisverwaltung, tifi kationsort für die Bürger. Hier sem Zusammenhang zu betrach- fehlendes Miteinander. fi nden u.a. Sitzungen der Frakti- ten. Die Frage nach dem zukünf- onen, Trauungen und Empfänge tigen Standort der Verwaltung ist statt. bislang nicht untersucht. Auch die BB Frage 4: Mit 24 % (Platz freiraumplanerische Einbindung 1 von 11) wird bestätigt, dass die Bürger Groß-Gerau als der Verwaltungsstelle in den städ- ’Kreisstadt/Behördenstadt’ STADTVERWALTUNG UND tischen Kontext, die Gestaltung betrachten. STADTHAUS von Aufenthaltsqualitäten kann die Örtlichkeit und somit das Bild Die Stadtverwaltung hat sich in der Verwaltung positiv beeinfl us- den letzten beiden Jahren effi zi- sen. ent und neu strukturiert und intern Verknüpfung zu Kapitel 3.1.2 die Ressorts neu aufgestellt und Stadtbildanalyse besetzt.

78 nd Infrastruktur

BEHÖRDENZENTRUM EHEMALIGES KATASTERAMT

Das Landratsamt Groß-Gerau so- Das ehemalige Katasteramt, Amt wie die Polizeistation haben ihren für Bodenmanagement, hatte ei- Standort im Behördenzentrum am nen externen Standort innerhalb Europaring. Des Weiteren befi n- der Kernstadt in der Adolf-Bebel- den sich dort das Amtsgericht und Straße. Nach Umstrukturierungen das Finanzamt. steht dieses erst kürzlich sanierte Gebäude in direkter Nähe zum Stadträumlich betrachtet bildet Bahnhof und im Kontext zum dieser Standort gemeinsam mit Grundstück Neubau Prälat-Diehl- dem Kreiskrankenhaus, dem Schule leer und stellt in Bezug Hallenbad und der Martin-Buber- auf Lage und Raumkapazitäten Schule sowie den angrenzenden eine Ansiedlungsmöglichkeit für Sportanlagen einen Bereich aus, Dienstleistung/ Büros/ Gewerbe der nicht mit den angrenzenden dar. Nutzungen und Stadträumen ver- bunden ist. Durch den Südring wird dieser Standort von der Kern- stadt getrennt. Es gibt hohen Pub- likumsverkehr. Die Gestaltung des Behördenzentrums folgt keiner gestalterischen Linie und ist un- übersichtlich. Anfahrtswege und das Umfeld bieten Potenzial für eine nutzerfreundliche und reprä- sentative Gestaltung. Hier kann das Bild der Kreisstadt nachhaltig beeinfl usst werden.

Stadtverwaltung und Landratsamt arbeiten derzeit parallel neben- einander. In diesem Zusammen- hang können Synergien positiv genutzt werden.

79 3.3.2. HAUSHALT

Wie die Mehrzahl der öffentlichen betrieben und funktioniert gut. Die 58 Haushalte 2010 ist auch die Haus- Aufnahme des Abwassers von haltssituation in Groß-Gerau nicht Nauheim durch Groß-Gerau wur- Bestehende interkommunale einfach. 2010 weist der Haushalt de bislang nicht umgesetzt. Kooperationen. ein Minus von etwa 6 Millionen Euro auf. Ein Haushalts-Konsoli- Groß-Gerau nutzt die Bund-Län- dierungsprozess ist notwendig. der-Programme der Städtebauför- Schwierige Haushaltslage der Kreisstadt Groß-Gerau. derung (wie Stadtsanierung, So- Mit dem Stadtentwicklungskon- ziale Stadt, Stadtumbau West Städtebaufördermittel wurden zept haben die Stadtverwaltung oder Aktive Kernbereiche) bislang bislang nur bedingt genutzt. und die Politik ein Werkzeug, Vor- nicht. haben und Investitionen in den nächsten zehn Jahren nachhal- Gesamteinnahmen Groß-Gerau tig und zielgerichtet zu steuern in 1000 Euro und sinnvoll umzusetzen. In der Kreisstadt Groß-Gerau werden bis heute nur wenige Fördermit- telangebote des Landes, Bundes und der EU wahrgenommen. In der aktiven Nutzung von Förder- mitteln liegt die Chance, die Stadt schneller und optimaler weiterzu- entwickeln.

Gesamtausgaben Groß-Gerau in 1000 Euro INTERKOMMUNALE ZUSAM- MENARBEIT UND STÄDTE- BAUFÖRDERUNG DES BUNDES UND DES LANDES

Groß-Gerau gehört der Initiative Zukunft Rhein-Main (gegen den Flughafenausbau) an. Schuldenstand insgesamt, Groß-Gerau in 1000 Euro Interkommunale Kooperationen bestehen zum Beispiel bei der Alle Entwicklungsdiagramme sind für gemeinsamen Klärschlammtrock- die SWOT-Analyse Sommer 2009 erstellt nung mit dem Nachbarort Trebur. worden und berücksichtigen die damals Auch der Ordnungsbehördenbe- aktuellsten Zahlen des Hessischen Sta- tistischen Landesamtes bis einschließlich zirk Büttelborn, Groß-Gerau, Tre- dem Jahr 2007. (Siehe auch Hinweise auf bur und Nauheim wird gemeinsam Seite 34.)

80 3.3.3. KOMMUNIKATION, ÖFFENTLICHKEITSARBEIT,

, MARKETING

Die Bürger sind die Kunden der ANREGUNGSMANAGEMENT - Verwaltung. Die Stadtverwaltung BESCHWERDEMANAGEMENT 3 56 58 ist in Groß-Gerau die erste Anlauf- stelle für alle Bürger Von daher ist Mitteleinsatz und Haushalt der die Kommunikation ein zentrales Kreisstadt sollen dem Bürger ver- Kriterium für die Bürgerfreundlich- ständlich kommuniziert werden. Homepage aktuell und breit aufgestellt, neue Kommunika- keit einer Verwaltung. Die Information der Bürger ist eine tionsmedien werden genutzt. Aufgabe, die Gestaltungsmöglich- keiten bietet. Die Verwaltung hat Zahlreiche Downloads bereits DIENSTLEISTUNG DER ein „Anregungsmanagement“ für vorhanden. VERWALTUNG Bürger. Die Rückmeldungen zu Bestehendes ’Anregungsma- den Bürgern soll weiter optimiert nagement’. Im Rahmen der Bürgerbefragung werden, um den Dialog in beide und auf den Veranstaltungen wur- Richtungen weiter zu stärken. de der Wunsch nach einer ser- Auch die Mitgliedschaft auf Inter- Öffnungszeiten und fl exible viceorientierten freundlichen und net-Platformen anderer Anbieter Termine mit den Bürgern bie- ten noch kein ausreichendes transparenten Verwaltung deut- können der Verwaltung der Kreis- Angebot. lich. Die Themen mit Bezug zum stadt Groß-Gerau helfen auf be- Dienstleistungsgedanken gegen- stimmte Themen aufmerksam zu Gegenseitiger Informations- über Bürgern sind: werden. Eine dieser Möglichkei- austausch funktioniert noch nicht in beide Richtungen. • Öffnungszeiten ten ist zum Beispiel die „Melde- • Informationsaustausch plattform Radverkehr“. Corporate Design noch nicht • Erreichbarkeit ganzheitlich integriert – auch • Flexibilität in der Verwaltung. • Transparenz. INTERNET UND NEWSLETTER Die Öffnungszeiten der Stadtver- „GG KOMPAKT“ Vision aus der Zukunfts- waltung Groß-Gerau sind Mo/Mi/ werkstatt: ’Formulare zum Fr von 8:00 - 12:00 und Donners- Mit dem neuen Internetauftritt Download - auch Sperrmüll’. tags von 13:30 - 17:00 Uhr. wendet sich die Kreisstadt Groß- Planungswerkstatt: Es ist zudem möglich, Termine di- Gerau mit aktuellen Informationen Bedürfnis der Bürger nach rekt mit der Stadtverwaltung aus- an interessierte Bürger. Zahlrei- Vernetzung von Kompeten- zumachen. che Downloads stehen als Ser- zen und transparenter Infor- viceleistung für Bürger zur Verfü- mationspolitik. Projektvorschlag: Öffnungs- Für ältere Menschen und Men- gung. Seit 2010 ist die Kreisstadt zeiten Einzelhandel und öf- schen mit Migrationshintergrund Groß-Gerau auch Teil des sozia- fentliche Dienstleistungen ist die Kommunikation mit der len Netzwerkes twitter.de anpassen. Verwaltung oft kompliziert. Die Die Internetpräsenz ist schick und Kommunikation ist eine wichtige erfrischend. Das grafi sche „Cor- Zulunftsaufgabe. Bislang gibt es porate Design“ ist in der Stadt- hierzu kein Konzept. verwaltung noch nicht vollständig umgesetzt.

81 Mit dem Ziel, die Kommunikation STADTBÜRO 1 3 39 55 mit den Bürgern zu stärken und besser zu gestalten, wurde der Neben dem Stadthaus unterhält Newsletter „GG kompakt“, der die Kreisstadt Groß-Gerau das 56 58 als pdf-Dokument via Email ver- Stadtbüro als Anlaufstelle für Bür- schickt wird, ins Leben gerufen. ger. Es wurde 2008 renoviert. Auf wenigen Seiten wird der Bür- Etablierung einer zentralen ger über die Stadt auf dem Lau- Informationsstelle auf dem fenden gehalten. Herausgeber ist ZEITUNGEN Marktplatz. die Kreisstadt Groß-Gerau, der Groß-Gerau investiert in Ver- Newsletter erscheint alle zwei Mo- Als Tageszeitung erscheint das waltungsinfrastruktur und nate und kann per Email bei der „Groß-Gerauer Echo“, daneben Bürgernähe (Renovierung Wirtschaftsförderung bestellt wer- bietet die Frankfurter Allgemeine Stadtbüro). den. Zeitung eine regionale Ausga- be. Weitere Informationen über Groß-Gerau gibt es vom lokalen Viele Informationspunkte frei- INFORMATIONSTAFEL und kostenlosen Monatsmagazin raumplanerisch nicht einge- bunden und unattraktiv. „Wir“. Die heterogene Presse- Auf Anregung aus den Beteili- landschaft wird unter zahlreichen Schließung Geschäftsstelle gungsprozessen zum Stadtent- anderen auch noch gebildet durch Groß-Gerauer Echo. wicklungskonzept Groß-Gerau die „Main-Spitze“, „SÜWO“, „Dib- 2020 wurde eine digitale Informa- begugger“, „Freitagsanzeiger“, tionstafel auf dem Marktplatz ins- „Sonntag Morgen Magazin“... Vision aus der Zukunfts- werkstatt: ’aktive Bürgerbe- talliert. Ziel ist die Steigerung des Die Geschäftsstelle des Groß- teiligung’, ’mehr Bürgerinfor- Bekanntheitsgrades von öffent- Gerauer Echo schließt ihren Sitz mation für Nicht-TZ-Leser’. lichen Veranstaltungen und Ein- in Groß-Gerau. richtungen sowie Hinweise zum Planungswerkstatt: Bedürfnis der Bürger nach At- Beispiel zu Baustellen. In der Entwicklung neuer Kommu- traktivierung der Stadt. nikationswege liegt die Chance, Projektvorschlag: gut er- Große Tafeln an den Ortseingän- mehr Bürgernähe zu entwicklen sichtlicher Informationspunkt gen machen auf besondere Erei- und das Interesse an der Kreis- schaffen, mehr herausstellen, was es schon gibt durch be- gisse aufmerksam. Im Stadtgebiet stadt Groß-Gerau weiter zu ver- kannte Werbeträger. gibt es weitere Aushangmöglich- bessern. keiten für Bekanntmachungen. Die Standorte sollten in Bezug auf Einbindung in die Laufwege der Bürger und Attraktivität überprüft werden. Aufmerksamkeitspunkte gibt es z.B. noch an den Bahnhö- Verknüpfung zu Kapitel 3.8 fen der Stadt, im Behördenzent- Natur und Landschaft rum und im Helvetia-Parc.

82 BÜRGERBETEILIGUNGEN STANDORTMARKETING 3 56 58 Die Kreisstadt Groß-Gerau führt Neben dem bereits erwähnten Bürgerbeteiligungen im Rahmen „GG kompakt“ gibt es den „Groß- der gesetzlichen Verfahren des Gerau Navigator“. Er zeigt das Basis für neue Dialogkultur ist Baugesetzbuches durch. umfangreiche Einkaufsangebot gelegt. Groß-Geraus auf einen Blick. Die im Zuge des breit angeleg- Wirtschaftsförderung und Stadt- Bestandteile eines professi- ten Stadtentwicklungsprozesses marketing nutzen das „GG Ma- onellen Standortemarketings durchgeführten Dialog-Veranstal- gazin“ als Standortmagazin, wel- bestehen. tungen sowie die Bürgerbefra- ches einen guten Überblick über Wirtschaftförderung mit „GG gung sind eine Einladung an die die Vielfalt und das Angebot der kompakt“ und „GG Navigator“ Bürger über die Zukunft der Kreis- Kreisstadt Groß-Gerau gibt. Auch stadt zu diskutieren. der genannte Veranstaltungska- Diese Erfahrungen sind neu. Das lender informiert die Bürger über Ungenutzte Marketing-Mög- Angebot zum Dialog wurde von das aktuelle Angebot. lichkeiten in die Region. Vielen wahrgenommen und die Rückmeldungen hierzu sind po- Die Kreisstadt Groß-Gerau ist sitiv. dabei, die Kommunikation auf Die Bürger wünschen sich, an städtischer und regionaler Ebene Fragen der Stadtentwicklung be- zu stärken. Eine Zusammenar- teiligt zu werden. Die begonnene beit mit den Marketingagenturen Beteiligung ist ein Schritt hin zu Rhein-Main und dem Regional- einer neuen Dialogkultur. park für mehr Stadt- und Stand- ortmarketing besteht bisher nicht. In Bezug auf das Image und den WIEDERERKENNUNGSWERT Bekanntheitsgrad liegt hier noch viel Entwicklungspotenzial. Die Umsetzung des Stadtentwick- lungskonzeptes kann den „Dia- log-Gedanken“ verankern, indem weiterhin zu bestimmten Themen und Projekten Veranstaltungen stattfi nden. Für die Stadtentwick- lung selbst kann in der Umset- zung ein Symbol bzw. Slogan den Prozess begleiten. Der Wieder- erkennungswert von Projekten innerhalb der Stadtentwicklung zeigt die positive Wirkung in der Umsetzung.

83 3.3.4. WEITERE INFRASTRUKTUR- EINRICHTUNGEN

POLIZEISTATION Groß-Geraus. Die Feuerwehr Ber- 6 49 53 kach wird 2010 bereits erweitert Die Polizeistation Groß-Gerau und modernisiert. liegt im Behördenzentrum. 2009 wurde das Gebäude der Polizei- Die Gemeinschaft der Feuerwehr Geplante Bündelung von station Groß-Gerau umstrukturiert und ihr hohes ehrenamtliches En- großfächigen, städtischen Infrastruktureinrichtungen im und saniert. Das Gelände der Po- gagement ist wichtiger Bestand- neuen Technikzentrum. lizei ist umzäunt. Der umgebende teil der Stadtgesellschaft Groß- Stadtraum steht nicht in Bezie- Geraus. Projektgruppe Feuerwehr, hung zu diesem Standort. Sanierung der Feuerwehren in den Stadtteilen in Planung/ Umsetzung. TECHNIKZENTRUM UND BAUHOF Bestehender städtischer Bauhof liegt innerhalb eines Die Feuerwehr der Kreisstadt Wohngebietes innerhalb der verdichteten Kernstadt. Groß-Gerau hat ihren Sitz bis- lang an der Ecke Nordring/Nord- endstraße in der Sankt-Florian- Straße. Kapazitätsengpässe und anstehende Modernisierungs- maßnahmen führten zur Entschei- dung die Feuerwehr umzusiedeln. Der neue Standort entsteht ne- ben dem Friedhof am Nordring und wird zukünftig Technikzent- rum heißen. Auch der jetzt in der Kernstadt gelegene Bauhof wird dorthin umgesiedelt. Somit wird ein innerstädtischer Bereich zur Entwicklung in der Mühlstraße frei.

FEUERWEHREN

Die Kreisstadt verfügt über eine Projektgruppe Feuerwehr. Mit ihrer Hilfe entstanden bereits Verknüpfung zu Kapitel 3.1.7 Vereinsleben und Veranstal- Planungen für die Zukunft aller tungorte, 3.6 Wohnstandort Feuerwehrhäuser der Stadtteile

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85 3.4 Wirtschafts

3.4.1. WIRTSCHAFTSSTANDORT

Harte und weiche Standort- STANDORTFAKTOREN Das Vorhandensein von Städten faktoren positiv für den Wirt- mit vergleichbaren Standortfakto- schaftsstandort Groß-Gerau. Groß-Gerau liegt in der Metro- ren innerhalb des Ballungsraumes Groß-Gerau ist Teil der polregion Rhein-Main, eine der macht die Notwendigkeit einer Wachstumsregion Rhein- dynamischsten und produktivsten stetigen Profi lierung dieser unter- Main. Regionen in Europa mit hervor- einander konkurrierenden Städte ragender Infrastruktur. Die Kreis- deutlich. Eine Profi lierung zielt da- BB Frage 6: Lebensqualität stadt Groß-Gerau selbst verfügt rauf ab, die Standortvorteile her- bedeutet für 24% (Platz 1 über eine Vielzahl von Vorteilen auszustellen und zu präsentieren. von 8) der Bürger die zentrale Lage in der Region, mit 18% (vgl. Kapitel 2.1): Die sehr gute der Wohnraum in Stadtnähe Verkehrsanbindung, ein vielseiti- und in der Nähe zur Natur und ges Angebot im Schulwesen, eine WIRTSCHAFTSSTRUKTUR mit 17% die gute überörtliche gut ausgebaute Kinderbetreuung. Verkehrsanbindung. Nur 2% (letzter Platz) der Befragten Die Nähe zu den Hochschuls- Gewerbliche Potenziale und die sagen, das gute Arbeitsplatz- tandorten Darmstadt, Mainz und Entwicklungsperspektive des vor- angebot der Stadt bedeute für Frankfurt ergänzt dieses positive handenen Branchenmixes zeigen sie Lebensqualität. Bild. Auch die vielfältig vorhan- wie wirtschaftsstark eine Stadt denen Freizeitangebote und die ist. Die Art und Weise wie sich kurzen Wege in den umgebenden die Stadt für die Förderung und Naturraum sind Kriterien für die Entwicklung ihrer wirtschaftlichen Attraktivität Groß-Geraus als Wirt- Kräfte einsetzt und diese vernetzt schaftsstandort. ist ein zentraler Indikator für die Erfolgsaussichten der wirtschaftli- Laut Prognos-Atlas 2007 und chen Entwicklung. 2009 gehört das Rhein-Main-Ge- biet mit dem Kreis Groß-Gerau zu Standortspezifi sche Qualitäten im den Regionen mit günstigen de- Hinblick auf eine wirtschaftliche mografi schen Bedingungen und Profi lierungsfähigkeit lassen sich einer guten Arbeitsmarktsituation. anhand folgender Parameter be- Die Region gehört zu den Zu- urteilen: zugsregionen Deutschlands und • Grad der Etablierung des wird als Wachstumsregion einge- Handwerks- und des Mittel- schätzt. standes • Branchenmix/ Nischenbeset- Im Mittelzentrumsranking der zung Region Darmstadt Rhein Main • Grad der Filialisierung Neckar der IHK Darmstadt 2010 • Bekanntheitsgrad der Einzel- belegt die Kreisstadt Groß-Gerau handelsszenerie unter 16 Mittelzentren und vier • Frequenz in zentralen städti- Unterzentren den 5. Rang. schen Handels- und Dienst- leistungszonen

86 standort und Arbeitsmarkt

• Bestand der Arbeitsplätze Es gibt vier zentrale Standbeine • Stadträumliche Gestaltung der Groß-Gerauer Wirtschaft: 1 der zentralen Handelsberei- • Logistik: Firma Nagel che • Lebensmittelproduktion: Er- • Erreichbarkeit lenbacher Backwaren, Frigo- • Ein-/ Auspendlerstatistiken ropa GmbH, u.a. Branchenmix ermöglicht wirt- schaftliche Flexibilität. Auf diese Parameter wird im Fol- • Körperpfl ege- und Arzneimit- genden Bezug genommen. tel: Procter & Gamble Tradition in Handwerk und • Landwirtschaft Landwirtschaft.

National und international WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG Das Hochlager von Procter & agierende Firmen mit Sitz in IM LAUFE DER ZEIT Gamble (Wick-Gebäude) parallel Groß-Gerau. zur A67 stehend, ist als großer Seit 1832 ist Groß-Gerau Kreis- blauer Riegel ein Orientierungs- stadt - eine wichtige Entscheidung punkt innerhalb der Rhein-Main- und Bedeutungsgewinn für Groß- Region. Gerau. Die Industrialisierung zog Handels- und Fertigungsbetriebe Die Unternehmensstruktur setzt an. Im letzten Jahrhundert waren sich heute aus den Branchen Pro- die Metallverarbeitung mit der duktion, Handwerk, Handel und Firma Faulstroh / FAGRO sowie privaten Dienstleistungen zusam- Nahrungsmittelbetriebe und die men. Der vorhandene Branchen- Zuckerindustrie mit der Helvetia- mix bietet Flexibilität und zeugt von Konservenfabrik und der Fa. Süd- Anpassungsfähigkeit bei sich ver- zucker die prägenden Branchen ändernden Marktsituationen. und Unternehmen der Kreisstadt Groß-Gerau. Die Schließung die- Daneben prägen überwiegend ser Betriebe hat viele Arbeitsplät- kleine bis mittlere Betriebe die wirt- ze gekostet und ein Stück Identität schaftliche Struktur der Kreisstadt ging verloren. (siehe auch Kapitel Groß-Gerau. Die meisten Unter- 2.3 Stadtgeschichte) nehmen sind überregional tätig. Das Handwerk in Groß-Gerau Heute sind in Groß-Gerau einige blickt auf eine lange Tradition und global agierende Unternehmen eine hohe Kunstfertigkeit zurück: und Betriebe angesiedelt, Proc- Die Firmen Lämmermann (Ra- ter & Gamble (vormals Richard- diogehäuse), Peter Traiser (Fab- son-Vicks mit der Produktion der rik für Handkäseformmaschinen), Wick-Hustenbonbons), Cummins Jakob Mischlich (Elektroschaltun- Deutschland GmbH, Bondioli & gen) oder Heinrich Hirsch (Likör- Pavesi GmbH, Erlenbacher Back- fabrikation) stehen beispielhaft für Verknüpfung zu Kapitel 3.1.2 waren GmbH und andere mehr. diese Tradition. Orientierungspunkte

87 3.4.2 WIRTSCHAFTSF UND STADTMARKETIN

Einstellung einer Wirtschafts- WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG förderung stärkt Kommunika- tion zur Wirtschaft und fördert die Außendarstellung. In Groß-Gerau spielt die Land- Für Investoren und die Unter- wirtschaft eine wichtige Rolle. Die nehmerlandschaft der Kreisstadt Produktion landwirtschaftlicher wurde 2009 die Stelle eines Wirt- Erzeugnisse hat Tradition, auf die schaftsförderers als direkter An- man als Groß-Gerauer stolz ist. sprechpartner mit Schnittstellen- funktion besetzt. Durch die damit installierte Kom- munikationsplattform ist eine di- rekte Abstimmung möglich. Anlie- gen, welche die Kreisstadt an die Unternehmer hat oder umgekehrt können ohne Umwege ausge- tauscht und koordiniert werden. Diese Transparenz erzeugt Syn- ergien und Zufriedenheit.

ANSIEDLUNGSSTRATEGIE

Langjährig ansässige, große Unternehmen, die das Stadtbild durch ihren Firmensitz geprägt haben, reißen bei Standortaufga- be eine Lücke in den Gewerbe- und Industriestandort. Hier hilft ein vielfältiger Unterneh- mensmix aus unterschiedlichen Branchen sowie eine Komple- mentärstrategie, welche auf mehr Beschäftigung im Dienstleistungs- sektor und im Handwerk setzt. Die Standortvoraussetzungen hierfür sind in Groß-Gerau vorhanden. Auch das Know-how der Kreis- stadt in Bezug auf Verwaltungs- strukturen stellt ein Potenzial dar.

Von ortsansässigen Unterneh- men wird konstatiert, dass Wohn-

88 ÖRDERUNG G

raum mit angemessenen Preisen ZUSAMMENARBEIT MIT VER- fehlt und auch ein Unternehmer- BÄNDEN UND ORGANISATIO- 22 27 57 Stammtisch sich erst noch etab- NEN lieren muss. Ein Instrument der Gewerbefl ä- Die Zusammenarbeit mit Ver- Kein Gründerzentrum vorhan- chenvermarktung der Kreisstadt bänden und Dachorganisatio- den. Groß-Gerau ist die kommunale nen ist für die Stadt wichtig. Ein Gewerbebörse. Hier können In- Gründerzentrum gibt es nicht. Bisher keine aktive Zusam- teressierte Immobilienanzeigen Für Existenzgründer stehen An- menarbeit mit Verbänden. einsehen oder inserieren. Teil der gebote vom Kreis Groß-Gerau, Stadtteile ohne Breitbandzu- aktiven Wirtschaftsförderung ist Verbänden, Banken, der IHK, der gang. die Zusammenarbeit mit externen Handwerkskammer, dem Einzel- Partnern z.B. der Hessen Agentur. handelsverband, dem Planungs- verband u.v.m. bereit. BB Frage 11: Das Ausbil- dungsplatzangebot der Stadt ZWISCHENNUTZUNGEN Groß-Gerau konnte von den meisten Befragten nicht beur- BREITBANDANSCHLUSS teilt werden. Zwischennutzungen machen auf- merksam auf Flächenreserven Ein schneller Anschluss an die Vision aus der Zukunfts- und bringen diese in das Bewusst- mediale Welt wird als eine Selbst- werkstatt: ’Gründerzentren’, ’Arbeitsplätze für junge Leu- sein der Öffentlichkeit. Zielgrup- verständlichkeit für einen erfolg- te’. pen für Interimslösungen in leer- reichen Gewerbe- und Dienst- stehenden Immobilien könnten leistungsstandort angesehen. Planungswerkstatt: Existenzgründer/ Start-ups, kleine Trotzdem ist nicht überall in Groß- Bedürfnis der Bürger nach Si- cherung des Wirtschftsstand- Firmen, Vereine und kulturelle Gerau ein schneller Internet-An- ortes. Einrichtungen sein. Auch private schluss gewährleistet. Die Versor- Projektvorschlag: „Start up Interessenten kommen in Frage. gung aller Stadtteile mit Breitband Förderung für neue Unter- In der Kreisstadt Groß-Gerau ist ist für die nachhaltige Entwicklung nehmen, Neue - moderne Büroberufe ansprechen, es bisher nicht üblich, aktiv Zwi- des Standortes Groß-Gerau not- Arbeitsplatzintensive Ar- schennutzungen für brachliegen- wendig. Der schnelle Internet- beitgeber ansiedeln, kein de Flächen zu suchen und deren zugang ist heute sowohl für die fl ächenintensives Gewerbe Realisierung zu unterstützen. Wirtschaft als auch für Wohnungs- ansiedeln, Handwerksbetrie- be und „leichtes“ Industrie- suchende ein wichtiges Kriterium. gewerbe fördern, Ansiedlung Lösungsmöglichkeiten werden von „Neuen Branchen“ wie aktuell von der Stadtverwaltung z.B. Geothermie fördern, erarbeitet. vernetzte Initiativen zur An- siedlungsförderung wie z.B. Handwerkskammer nutzen

Verknüpfung zu Kapitel 3.3 Verwaltung und Infrastruktur

89 Sozialversicherungspfl ichtig beschäftige Arbeitnehmer am Arbeitsort Groß-Gerau

3.4.3 WIRTSCHAFT IN

Unternehmerfrühstück fördert AKTIVITÄTEN DER SOZIALVERSICHERUNGS- neue Synergien. VERWALTUNG PFLICHTIGE ARBEITNEHMER Innenstadt-Entwicklungsteam „Runder Tisch Innenstadt“ ge- UNTERNEHMERFRÜHSTÜCK Ein wichtiger Indikator für die wirt- gründet schaftliche Entwicklung ist die Zahl 2010 fand zum ersten Mal ein der sozialversicherungspfl ichtigen Wirtschaftliche Entwicklung trotz Schließung von großen von der Kreisstadt organisiertes Beschäftigten am Arbeitsort. In Arbeitgerben relativ stabil, ‚Unternehmerfrühstück’ statt. Da- Groß-Gerau gibt es insgesamt Hauptteil der Beschäftigten mit wurde ein Raum geschaffen, 9.139 (2007) sozialversicherungs- heute im Dienstleistungssek- innerhalb dessen sich ansässige pfl ichtig beschäftigte Arbeitsneh- tor. Unternehmer austauschen kön- mer am Arbeitsort. 8.426 (2007) nen. Das ‚Unternehmerfrühstück’ sind sozialversicherungspfl ichtig BB Frage 32: Auf Platz 1 von 10 Entwicklungszielen haben soll regelmäßig stattfi nden. Im Beschäftigte an ihrem Wohnort die Befragten ’EInkaufsstadt’ Frühjahr treffen sich die Handwer- Groß-Gerau. gesetzt. Gleichauf ist das Ent- ker, im Herbst das produzierende wicklungsziel ’Gewerbe- und Gewerbe. Die Entwicklung seit 1995 für sozi- Wirtschaftsstandort stärken’. alversicherungspfl ichtig beschäf- Vision aus der Zukunfts- tigte Arbeitnehmer am Arbeitsort werkstatt: Veranstaltungen INITIATIVE FÜR DIE INNEN- zeigt, dass bis 2005 die Anzahl wie Zukunftswerkstatt im Klei- STADT GROSS-GERAU der Beschäftigten gefallen ist. nen auch für ortsansässige Unternehmen durchführen’. Diese Entwicklung hing zweifellos Für eine Profi lierung als „Ein- mit der Schließung der FAGRO- kaufsziel für Familien“ ist das im Werke zusammen. Seitdem steigt ersten Quartal 2010 geschaffene die Anzahl wieder und ist zum Entwicklungsteam aus Stadtver- 31.12.2007 fast auf dem Stand waltung und Gewerbeverein unter von 2000 angelangt. Die Zahl der dem Namen ‚Runder Tisch Innen- sozialversicherungspfl ichtig Be- stadt’ angetreten. Viermal jährlich schäftigten am Arbeitsort ist trotz treffen sich die Teilnehmer, um Schließung des Standortes der aktuelle Themen zu besprechen. Südzucker GmbH Groß-Gerau Stadtverwaltung, Gewerbeverein, nicht drastisch gesunken (1995: Einzelhändler, Verbände, Vereine 9.377, 2007: 9.139). und Investoren wollen in Zukunft Hand in Hand arbeiten. Erlebnis – Service –Angebot – das sollen die ARBEITSLOSENZAHLEN Qualitätsmerkmale für die Kreis- stadt Groß-Gerau sein. Die Beschäftigungsstruktur ist vergleichbar mit den Strukturen der benachbarten Kommunen im Rhein-Main-Gebiet. Die Arbeitslo- senzahl der Kreisstadt Groß-Ger-

90 Sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigte Bereich Forst- und Landwirtschaft

ZAHLEN

au liegt laut Kreismonitor 2008 bei PENDLERAUFKOMMEN 4,86%. Im Vergleich mit dem Kreis Sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigte (6,7%), und dem Bund (8,3%) Ein Parameter für die Attraktivität Bereich produzierenes Gewerbe und Bergbau (2008) bedeutet die deutlich gerin- von Groß-Gerau als Arbeitsort ist gere Arbeitslosenquote der Stadt das Pendleraufkommen, das sich Groß-Gerau, dass die wirtschaft- wie folgt darstellt: liche Lage günstig ist. Pendleraufkommen (2008, Zahlen Die Sozialstruktur von Groß-Ger- IHK Darmstadt): au kann insgesamt als stabil be- Einpendler: 7.194 zeichnet werden. So gibt es weder Auspendler: 6.205 eine sehr hohe Sozialhilfequote, 7.194 Personen pendeln täglich noch eine überdurchschnittlich nach Groß-Gerau ein, um dort zu hohen Anteil von Haushalten mit arbeiten. Abzüglich der Auspendler geringem Einkommen. wird hier jedoch nur ein positiver Überschuss von 989 erzielt. Eine Bedeutung von Groß-Gerau als BESCHÄFTIGUNGSSTRUKTUR wichtiger Arbeitgeber der Region lässt sich hieraus nicht ableiten. Sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigte Der Hauptteil der Beschäftigten in Bereich Handel Groß-Gerau arbeitet im Bereich Dienstleistung/ Sonstige (4.344 Beschäftigte in 2007). Die Ar- beitsplatzstruktur in Groß-Gerau ist eindeutig vom Dienstleistungs- sektor geprägt. Es folgen 2.490 Beschäftigte im Produzierenden Gewerbe, 2.232 im Bereich Han- del und noch 73 Beschäftige im Bereich Forst- und Landwirtschaft (2007). Im Bereich Forst- und Landwirt- schaft haben sich die Zahlen seit 1995 zu 2007 fast verdoppelt (von 37 auf 73). Im produzierenden Ge- Sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigte Bereich Dienstleistung und Sonstige werbe fällt die Zahl der Beschäftig- ten seit 1995 mit 2.954, 2007 sind Alle Entwicklungsdiagramme sind für es 2.490, was dem Durchschnitt die SWOT-Analyse Sommer 2009 erstellt worden und berücksichtigen die damals im Kreis und in Hessen entspricht. aktuellsten Zahlen des Hessischen Sta- Die Zahl der Beschäftigten im tistischen Landesamtes bis einschließlich Handel steigt (1995: 1.458, 2007: dem Jahr 2007. (Siehe auch Hinweise auf 2.232). Seite 34.)

91 3.4.4 GEWERBEFLÄCHEN

Die Kreisstadt Groß-Gerau hat und Handel spezialisiertes Unter- laut Aussage des Standortmaga- nehmen hat hier seinen Standort. zins ’GG Magazins’ 12 Gewer- begebiete mit Größen zwischen 1,1 und 42 ha. Insgesamt verfügt PROCTER & GAMBLE Groß-Gerau somit über 163 Hekt- ar Gewerbefl ächen. Die Fläche, die Procter&Gamble (ehemalige Wick-Werke) nutzt, umfasst 7,5 Hektar und ist als In- GG-NORD dustriegebiet ausgewiesen. Das Gebäude der Firma steht parallel Im Norden der Kreisstadt Groß- zur BAB 67 und ist eine interes- Gerau liegen das Gewerbegebiet sante ‚Landmarke’ innerhalb der ‚Münchener Straße’ und ‚Im Neu- Region. grund’ sowie das Gelände der Procter&Gamble GmbH. ‚NÖRDLICH DER BAHN’

IM NEUGRUND Nördlich der Kernstadt zwischen Bahnlinie und A67 liegt das Ge- Das Gewerbegebiet ‚Im Neu- werbegebiet ‚Wasserweg/Bres- grund’ mit 5,4 Hektar ist mit GG08/ lauer Straße’ mit dem in der Helvetia-Parc eines der jüngsten Umnutzung befi ndlichen Fagro- Gewerbegebiete der Kreisstadt Gelände sowie der Gewerbepark und noch nicht vollständig belegt. ‚Alte Brauerei’ und ‚Gewerbege- Hier haben Unternehmen vorwie- biet Nordring’. gend aus den Bereichen Handel und wirtschaftliche Dienstleistun- gen ihren Standort. WASSERWEG

Das Gewerbegebiet ‚Wasser- MÜNCHENER STRASSE weg’ umfasst 42,7 Hektar und hat durch die Fagro AG eine lan- Direkt anschließend befi ndet sich ge Tradition als Industriegebiet. das Gewerbegebiet Münchener Tatsächlich arbeitet ein Drittel der Straße mit 4,8 Hektar. Hier sind dort ansässigen Firmen im Be- vor allem Unternehmen im Be- reich Ernährung. Hier hat auch reich Handel, Baugewerbe sowie das Unternehmen ‚Erlenbacher Verarbeitungsbetriebe aus dem Backwaren’ ihren Sitz. Verknüpfung zu Kapitel 3.3 Maschinenbau angesiedelt. Auch Verwaltung und Infrastruktur ein auf Gebrauchtwagen-Logistik

92 ALTE BRAUEREI tik-Betriebe sowie Baugewerbe.

Der Gewerbepark ‚Alte Braue- rei’ befi ndet sich auf dem Areal SÜD der ehemaligen Union-Brauerei. Vor allem Dienstleistungsunter- Südlich der Kernstadt befi ndet nehmen sind hier ansässig. Es sich das Gewerbegebiet ‚Oden- ist eines der vielfältigsten und in- waldstraße’ und ‚Lausböhl/Neu- teressantesten Gewerbegebiete weg’. Gegenüber, auf der anderen der Kreisstadt und belegt einen Seite der Bahn befi ndet sich der erfolgreichen Strukturwandel- Helvetia-Parc. prozess innerhalb der Kreisstadt Groß-Gerau. Als Imageträger des Standortes steht bis heute der Alte GG O8/HELVETIA-PARC Brauereiturm/ das alte Sudhaus. Das Sonder- und Gewerbegebiet Helvetia-Parc mit einer Fläche NORDRING von 20,4 Hektar ist das jüngste Gewerbegebiet der Kreisstadt. Das Gewerbegebiet ‚Nordring’ mit Der Helvetia-Parc wurde als Son- 4,3 Hektar ist Sitz mehrerer Unter- dergebiet für großfl ächigen Ein- nehmen aus den Bereichen Kfz- zelhandel ausgewiesen, wo u.a. Handel und Baugewerbe. ein Baumarkt für Angebote sorgt, die auf innerstädtischen Flächen nicht realisierbar werden konn- WEST ten. Ein Fachmarktzentrum und gewerbliche Flächen entstanden. Westlich der Kernstadt parallel Teilweise ist das Gebiet noch un- zur Bahn liegt die Brachfl äche der bebaut. Südzucker AG, im Anschluss das Industriegebiet ‚Im Schachen’ mit 17,5 Hektar. IM LAUSBÖHL/NEUWEG

Das Gewerbegebiet ‚Im Lausböhl/ IM SCHACHEN Neuweg’ mit 10,3 Hektar ist allei- niger Standort des Automobillo- Schwerpunkt des Gebietes ‚Im gistikbetriebes ARS Altmann AG Schachen’ sind verarbeitende und grenzt direkt an den Stadtteil Betriebe aus den Bereichen Fahr- Dornberg. zeugbau, Maschinenbau und Me- tallverarbeitung, außerdem Logis-

93 PRÄGUNG DURCH GEWERBE das Gebrauchtwagen-Logistik 22 41 Unternehmen am Standort Mün- Die Gewerbegebiete der Kreis- chener Straße. Die Münchener stadt Groß-Gerau liegen demnach Straße wurde für die Ansiedlung stadträumlich verteilt, zumeist am von Logistik-Unternehmen nicht Gewerbegebiete liegen am Rand der Kreisstadt in guter Lage dimensioniert. Durch den gerin- Stadtrand, wenig Nutzungs- konfl ikte. zu den verkehrlichen Anschlüs- gen Straßenquerschnitt kommt es sen. Es fi ndet prinzipiell keine zu Behinderungen für Besucher Gewerbeflächenpotenziale Nutzungsmischung statt, wodurch und Nutzer des Gebietes und das vorhanden. es wenig Nutzungskonfl ikte gibt. Unternehmen selbst kann nicht ef- fi zient agieren. Indifferente Gewerbegebiete. Die Gewerbegebiete sind ge- Die Gewerbegebiete ‘Im Scha- kennzeichnet durch eine hohe chen‘ und ‘Alte Brauerei‘ bieten Gewerbegebiete ohne zielge- Versiegelung, weiträumige Park- wenig Orientierung. richtete Entwicklung. Hohes platzfl ächen und großfl ächige ökologisches Entwicklungs- potenzial der Gewerbegebie- Gebäudeanlagen. Die Gewerbe- te. fl ächen haben ein hohes ökologi- GEWERBEFLÄCHEN- ches Entwicklungspotenzial. Die ENTWICKLUNG Unternehmen gehen bisher in Nutzungen begrenzen sich auf Groß-Gerau keine Synergien miteinander ein. die Tageszeit, abends sind die Für die zukünftige Entwicklung Gebiete entleert. Zwischen- oder stehen neben den Brachfl ächen Sondernutzungen von z.B. Park- auf dem Südzucker- und FAGRO- platzfl ächen bieten Synergiemög- Gelände derzeit insgesamt zu- lichkeiten für Unternehmen und sätzliche 35 Hektar zur Verfügung. Bürger. Die zusätzlichen Erweiterungs- fl ächen liegen in GG-Nord an Die Gewerbegebiete sind in sich der Waldstraße und angrenzend geschlossen, teilweise besteht an die Procter&Gamble GmbH eine Konzentration auf einen be- (Erweiterung) sowie südlich an- stimmten Wirtschaftszweig. Der schließend an den Helvetia-Parc. größte Teil der Gewerbegebiete Sowohl die Brachfl ächen als auch weist jedoch keine branchenspe- die Erweiterungsfl ächen sind di- zifi sche Ausrichtung auf. Eine ziel- rekt an bestehende Gewerbege- gerichtete Entwicklungsstrategie biete angeschlossen und verfü- mit klaren Leitbildvorgaben wird gen über eine gute Anbindung bislang nicht verfolgt, Synergien sowie Erschließungssituation. Es zwischen den Unternehmen in bestehen nur an wenigen Anknüp- Groß-Gerau fehlen. fungspunkten Nutzungskonfl ikte, zum Beispiel am östlichen Rand Verknüpfung zu Kapitel 3.3 Verwaltung und Infrastruktur, Ein Beispiel für eine ungelenkte des Südzucker-Geländes. 3.8.2 Städtisches Grün Gewerbegebietsentwicklung ist Im Flächennutzungsplan ist ne-

94 ben den bereits erwähnten Ge- viele Unternehmen auf den neuen werbe-/Industriegebieten noch Standort umgezogen oder wur- 22 28 31 49 eine weitere Entwicklungsfl äche den durch die neue Konkurrenz in dargestellt. Es handelt sich um unmittelbarer Nachbarschaft zur die Ergänzung des östlichen Sied- Geschäftsaufgabe gezwungen. 52 53 lungsbereiches Dornberg mit der Die Odenwaldstraße befi ndet sich Gewerbefl äche Neuweg. Im Kon- seitdem in einer Umbruchsitua- text zu den bereits genannten tion. Einzelne großfl ächige Ge- Negatives Erscheinungsbild gewerblichen Flächenpotenzialen werbebetriebe wie z.B. Aldi sind und Funktionsverlust Gewer- und den Im Neugrund vorhande- weggezogen, so dass wichtige begebiet Odenwaldstraße. nen naturräumlichen Potenzialen Frequenzbringer fehlen. Insge- sollte die Entwicklung der Flächen samt präsentiert sich der Standort Leerstands- und Gewerbefl ä- chenkataster fehlt intensiv auf Bedarf, Nutzungen Odenwaldstraße sehr heterogen. und Nachhaltigkeit im Sinne der Leerstände sind zu verzeichnen. Stadtentwicklung Groß-Gerau Vision aus der Zukunfts- 2020 überprüft werden. Die Odenwaldstraße ist als Ge- werkstatt: ’Handwerkzent- werbestandort untergenutzt. In rum für die Region’, ’Ansied- Auf das gesamte Stadtgebiet ver- den letzten Jahren haben sich vor lung von Gewerbebetrieben, die Ausbildungsplätze schaf- teilt gibt es kleinere brachliegende allem Nutzungen etabliert, die das fen’ Grundstücke. Ein Leerstandska- Wohnen mit betrieblichen Einrich- taster liegt nicht vor. Zwischen- tungen kombinieren. Eine Intensi- Planungswerkstatt: nutzungen bieten temporäre Lö- vierung der Mischung mit Wohnen Bedürfnis der Bürger nach Si- cherung des Wirtschftsstand- sungsansätze. ist aufgrund der Lage an der B44 ortes. aber auch der Nähe zur Kernstadt Projektvorschlag: Hand- und dem Bezug zum Stadtteil werksbetriebe und „leichtes“ ODENWALDSTRASSE Dornberg denkbar. Industriegewerbe fördern.

Das Gewerbegebiet Odenwald- Die Odenwaldstraße ist eine wich- straße ist Teil des Stadtteils Dorn- tige Verbindung zwischen Behör- berg und direkt am Bahnhof Dorn- denzentrum mit Kreiskrankenhaus berg gelegen. und dem Bahnhof Dornberg. Die Kreisstadt Groß-Gerau beginnt Die Odenwaldstraße war bis vor noch 2010 mit der Sanierung der wenigen Jahren ein wichtiger Ver- Odenwaldstraße. sorgungsstandort innerhalb des Stadtgebiets. Neben einer guten Erreichbarkeit war auch das Sor- timent an diesem Standort breit aufgestellt. Verknüpfung zu Kapitel 3.1.1 Seit der Entwicklung des Stand- Stadtbildanalyse und 3.2.7 ortes GG08/Helvetia-Parc sind Fahrradwege und Fußwege

95 3.4.5. STRUKTURWANDELFLÄCHEN

wirtschaftliche Rahmenbedin- Die Strukturwandelfl ächen FAG- mit 9,1 ha Wohnbaufl äche, 4,4 gungen bieten günstige Ent- RO und Südzucker stellen große ha Mischgebiet und 14 ha Gewer- wicklungsvoraussetzungen zusammenhängende innerstäd- befl äche vor. Die Ergänzung des tische Brachfl ächen dar, die den Wohnraumangebotes zur Fabrik- Besucher von der Autobahn bis straße hin sowie die anschließen- Negatives Stadtbild durch zum Stadteingang begleiten und de abgestufte Nutzung Mischge- große Industriebrachen Süd- zucker und Fagro . ein industrielles Stadtbild von biet und Gewerbegebiet stellt eine Groß-Gerau vermitteln. nachhaltige Stadtentwicklungs- konzeption für diese Fläche dar. Vision aus der Zukunfts- Die Brachfl ächenentwicklung Die ausgewiesene Wohnbaufl ä- werkstatt: Stadt Groß-gerau ist eine Chance für eine zielge- che würde innerhalb des Sied- nimmt teil an Pilot für „smarter richtete Ansiedelungs- und Ent- lungsbeschränkungsbereiches City“ powered by IBM’. wicklungspolitik. Zudem kann die liegen. Sowohl das Mischgebiet Entwicklung dieser Areale einen Richtung Südzucker als auch das wichtigen Beitrag zum ressour- Gewerbegebiet „Im Schachen“ censchonenden Umgang mit Bo- könnten durch den passenden den, Natur und Landschaft leisten. Branchenmix wie z.B. Fahrzeug- Die wirtschaftlichen (regionalen) bau, Maschinenbau, Metallverar- Rahmenbedingungen bilden eine beitung, Handelsbetriebe (insb. solide Basis. Kfz-Handel) und Logistik-Betriebe profi tieren.

SÜDZUCKER-AREAL BÜRGERWÜNSCHE Die Südzucker AG hat über ein Jahrhundert die Wirtschaft und Im Rahmen der Diskussion von auch die Stadtsilhouette der Groß-Gerau 2020 wurden viele Vi- Kreisstadt Groß-Gerau geprägt. sionen für das Südzucker-Gelän- 2008 wurde der Standort Groß- de formuliert. Freizeit und Naher- Gerau geschlossen. Der Abriss holung in Form von großfl ächigen wurde 2010 beendet. Neben Ar- Freizeitnutzungen oder die Ent- beitsplätzen ging auch ein Stück wicklung eines Landschaftsparks Identität für Groß-Gerau verloren. waren ein Schwerpunkt der einge- Noch befi ndet sich die mit 27,5 brachten Bürger-Vorschläge. ha größte Entwicklungsfl äche der Ansätze für einen Freizeit-Schwer- Kreisstadt Groß-Gerau im Besitz punkt rund um die bestehenden der Südzucker AG. 85 Prozent der Sportanlagen Sportpark am Be- Verknüpfung zu Kapitel 3.1.1 Flächen waren voll versiegelt. Die hördenzentrum bestehen im Rah- Stadtbildanalyse, 3.1.2 Ori- Planungsvorstellungen im Regio- men von Groß-Gerau 2020. entierungspunkte, 3.2.4 Ver- kehrsbelastungen und 3.6.1 nalen Flächennutzungsplan 2009 Wohnfl ächenentwicklung sehen eine abgestufte Nutzung

96 OPTION GEOTHERMIE- mentslager errichten. Die geplan- KRAFTWERK te Halle hätte eine Gesamtfl äche 29 53 von ungefähr dem inneren Kern- Das Gelände ist Teil des Untersu- stadtbereich innerhalb der Fried- chungsgebietes der Überlandwer- rich-Ebert-Anlage gehabt. Eine ke Groß-Gerau (ÜWG) für einen Bürgerinitiative hatte sich gebil- große zusammenhängende möglichen Standort als Geother- det, die sich gegen das Vorhaben Gewerbefl ächen auf dem Südzucker-Gelände mie-Kraftwerk. Sollte der Standort aussprach. Groß-Gerau nach den seismogra- Die im Stadtentwicklungsprozess phischen Untersuchungen für ein diskutierten Ziele und Wünsche Geothermie-Kraftwerk in Frage der Bürger umfassten keine An- kommen, müssten voraussichtlich siedlung eines großfl ächigen Lo- 35 Millionen Euro investiert wer- gistik-Unternehmens. den, um ca. 7.200 Haushalte mit Im August 2010 erklärte REWE, Strom und Heizenergie versorgen dass der Standort Groß-Gerau zu können. Das Kraftwerk würde aufgrund von Unternehmensstra- voraussichtlich kurzfristig keine tegieänderungen doch nicht reali- Gewinne abwerfen aber in Bezug siert würde. auf einen ökologischen und nach- haltigen Standort Groß-Gerau ein Zeichen setzen. ZUKUNFT DES SÜDZUCKER- GELÄNDES OPTION LOGISTIK-ZENTRUM Der REWE-Konzern prüfte im Die Stadt Groß-Gerau wird jetzt Rahmen seiner Logistik-Offensive die im Flächennutzungsplan an- seit 2008 potenzielle Standor- gestrebten Entwicklungsziele te. Für das Rhein-Main-Gebiet versuchen umzusetzen. Dieser südlich von Frankfurt wurde ein Prozess wird in vielen kleinen Standort für ein national-regiona- Schritten erfolgen und viele Jahre les Lager gesucht. Entwicklungsarbeit bedeuten. Mit der Entwicklung des Südzu- Parallel zum Stadtentwicklungs- cker-Geländes entsteht neben prozess Groß-Gerau 2020 prüfte der Kernstadt ein komplett neues seit Oktober 2009 die REWE- Stadtgebiet. Gruppe die Flächeneignung für ein Logistik-Lager auf der gesam- Die REWE-Gruppe hat in Vorbe- ten Südzucker-Fläche. Aufgrund reitung ihrer Planungen ein Ver- der guten Bewertungen der Kri- kehrsgutachten zum Nordring terien Lage, Anbindung, Flächen- erstellen lassen. Das Ergebniss verfügbarkeit und Verträglichkeit der Untersuchung war, dass vor Verknüpfung zu Kapitel 3.9 wollte REWE ein Trockensorti- allem der Römerkreisel in sei- Ökologie und Nachhaltigkeit

97 Vision aus der Zukunfts- ner derzeitigen Dimensionierung kehrsinfrastruktur werkstatt: ’Bio-Standort in als Stadteingang bereits heute in • Verkehrsbelastung/ Aufwen- der ehemaligen Südzucker- Fabrik -> innovatives Ge- Spitzenzeiten überlastet ist und dungen für Verkehrsinfra- werbe’, ’Südzucker = Le- bei jeder Entwicklung des Süd- struktur ben + Arbeiten’, ’Südzucker zucker-Geländes die Infrastruktur • Auswirkungen auf das Stadt- Wohnbebauung mit Gärten’, an diesem Stadteingang und auf bild ’Indoor-Sport auf dem Südzu- cker-Gelände’. dem Nordring ausgebaut werden • Landschaftsbild (Grün- und muss. Die Stadt Groß-Gerau wird Freifl ächen/ Einbindung) Planungswerkstatt: dieses Ergebniss aufnehmen und • Integrationsfähigkeit (Rand- Bedürfnis der Bürger nach weiterentwickeln. nutzungen) einer Imageverbesserung. Projektvorschlag: alternative • Imagewirkung für die Kreis- Visionen für Südzucker entwi- Grundsätzlich treffen im Rahmen stadt nach Innen und Außen ckeln z.B. als Park gestalten. der politischen, fachlichen und öf- • Erhalt und die Entwicklung fentlichen Diskussion zur Entwick- der Kulturlandschaft sowie die lung des Südzucker-Geländes Unterstützung und Förderung verschiedenste Argumente/ Krite- des vielfältigen Biotop- und rien aufeinander, z.B.: Artenspektrums • Übereinstimmung mit dem Leitbild sowie den Leitzielen von Groß-Gerau 2020 FAGRO-GELÄNDE • Nachhaltigkeit • Diversität/ Flexibilität von Nut- Das Gelände der FAGRO GmbH, zungen befi ndet sich rechts und links • Nachnutzung bei Standort- der Bahnstrecke Wiesbaden – Aufgabe Aschaffenburg. Der größere Be- • Verwertungsinteressen/ Flä- reich liegt am Wasserweg nördlich chenverwertungsmöglichkei- der Bahn. Für Groß-Gerau und ten die Region war die Firma Fagro • Nachbarschaftsschutz/ Ver- über 100 Jahre einer der wichtigs- träglichkeit ten Arbeitgeber. 2005 wurde das • Flächenerwerb/ Verfügbarkeit Press- und Stanzwerk geschlos- fi nanzieller Mittel sen. Das Firmengelände, das • Aufwendungen für Lärm- sich direkt hinter dem Autobahn- schutz zubringer befi ndet, liegt seit 2006 • Erschließungskosten brach. Die leerstehenden Hallen • Dauer der Umsetzung der Press- und Stanzwerke bieten Verknüpfung zu Kapitel 3.1 • Anzahl der möglichen Arbeits- derzeit kein attraktives Bild dieses Stadtbild und Identität, 3.2 plätze nördlichen Stadteingangs. Mobilität und Verkehrsstruk- • zu erwartende Gewerbesteu- tur, 3.6 Wohnstandort und 3.8.1 Natur- und Landschafts- ereinnahmen Als die Insolvenz der Firma nicht raum • Leistungsfähigkeit der Ver- mehr abzuwenden war, wurde das

98 Gelände in zwei Teile, Fagro I und kombiniert werden können. Die II, geteilt. Standortentwicklung sollte die 1 16 22 30 Chance nutzen, sich als erweiter- ter Teil einer kompakten Stadtmit- FAGRO I te an die Kernstadt anzubinden. 36 48

FAGRO I liegt auf der Kernstadt- Für das Südzucker-Gelände und seite und wurde inzwischen er- das FAGRO II - Gelände wird Fagro, Teile der Brachfl ächen folgreich aus der Insolvenzmasse um bestmögliche und nachhalti- werden bereits wieder entwi- herausgelöst. Eine neue Oberstu- ge Konzepte zu erhalten, die Er- ckelt. fe der Prälat-Diehl-Schule fi ndet arbeitung eines städtebaulichen hier ihren Standort. Rahmenplanes sowie die Durch- führung eines Architekturwettbe- Einseitige Betrachtungsweise werbes empfohlen. von Flächen mit hohem Ent- FAGRO II – FAGRO-PARK wicklungspotenzial.

Fagro II liegt ‚Nördlich der Bahn’ in- nerhalb des räumlichen Geltungs- Vision aus der Zukunfts- bereiches der in der Aufstellung werkstatt: ’Zwischennutzung befi ndlichen Bebauungspläne Fagro’, ’Fagro-Hallen nördlich Breslauerstraße und Wasserweg der Bahn: Zwischennutzung als Ateliers für Künstler’, Fa- Südwerk/Fagro-Fabrik. gro-Gelände Grün und Woh- Die Fläche wurde von der Nib- nen’. ler Gruppe erworben, die einen Nutzungsmix auf dem kompletten Planungswerkstatt: Bedürfnis der Bürger nach Si- Fagro-Gelände erreichen möchte. cherung des Wirtschftsstand- Auf einem Teilbereich entstehen ortes, Imageverbesserung. derzeit Lager- und Bürofl ächen Projektvorschlag: Rauman- für einen Logistik-Gewerbepark gebot für Bürogemeinschaf- ten schaffen, Potenziale des mit 85 Arbeitsplätzen. Die Logis- FAGRO-Geländes nutzen tik-Hallen parallel zur Frankfurter und nicht nur Speditionen an- Straße fungieren als Lärmschutz. siedeln - alternative Konzepte phantasievolle denken, ent- Die alten Werkshallen liegen nah wicklen und zulassen. zur Stadtmitte und bieten prinzipi- ell ein reizvolles Ambiente durch die alte Industriearchitektur. Hier besteht die Chance, einen beson- Verknüpfung zu Kapitel 3.1.2 deren Ort zu schaffen, an dem Stadtbildanalyse, 3.2.2 Stadt- eingänge, 3.2.6 ÖPNV - Drei kulturelle, soziale und gewerbli- Bahnhöfe und 3.7.2 Bildungs- che Nutzungsbausteine attraktiv einrichtungen

99 3.4.6 LANDWIRTSCHAFT UND HANDWERK

LANDWIRTSCHAFT auf dem Marktplatz der Wochen- 3 24 45 markt mit Produkten aus der Re- In den Stadtteilen gibt es insge- gion statt. samt 57 landwirtschaftliche Be- Hofl äden zur Direktvermarktung 4 24 28 triebe. Besonders in den Stadttei- eigener Produkte gibt es in Wal- Prägung durch Landwirtschaft len Wallerstädten und Dornheim lerstädten und in Dornheim. sicht- und spürbar. gehört die Landwirtschaft bis heu- te zum Ortsbild. Für die landwirtschaftlichen Unter- Groß-Gerau bekannt für sei- nen Spargel. nehmen fehlen Einrichtungen wie das Unternehmerfrühstück oder Bauernmarkt für regionale SONDERKULTUREN. SPARGEL das Entwicklungsteam Einzelhan- Produkte ist etabliert in Groß- Gerau. UND ERDBEEREN. del.

Groß-Gerau attraktiv für klei- Der Anbau von Sonderkulturen In der heutigen Zeit, in der Men- ne Unternehmen. wie Spargel und Erdbeeren hat schen wieder auf regionale Pro- Keine aktive Unterstützung eine lange Tradition und ist eine dukte zurückgreifen, könnte sich der Landwirtschaft in Groß- Spezialität in Groß-Gerau. Jedes eine Marke für „regionale Produk- Gerau Jahr kommen zur Spargelernte te“ aus Groß-Gerau bilden. Keine aktive Unterstützung im Kreis Groß-Gerau rund 2.000 des Handwerks in Groß-Ge- Erntehelfer. Die Erntezeit wird be- rau. gleitet durch spezielle Veranstal- HANDWERK tungen und Aktionen der Gerauer Vision aus der Zukunfts- Gastronomie. Einige Handwerksunternehmen werkstatt: ’Privatbrauerei’, ’Zentrum für Bioprodukte’, haben sich im Laufe der Zeit zu ’Groß-Gerau wird Bio - Wur- Die Landwirtschaft ist seit Jahr- globalen Wirtschaftsunternehmen zeln in der Landwirtschaft’. hunderten fester Bestandteil des entwickelt. (siehe auch Kapitel 2.3 Gerauer Landes, hat die Land- Stadtgeschichte) Planungswerkstatt: Bedürfnis der Bürger nach schaft geformt und die Region, Erhalt der Kulturlandschaft Kultur und Menschen geprägt. Handwerk ist in Groß-Gerau ver- mithilfe der Landwirtschaft treten. Nischen des Handwerks und Qualität durch Handwerk. werden zum Beispiel mit einem Projektvorschlag: Nahversor- gung - regionale Produkte MARKETING DER LANDWIRT- Blasinstrumentenbauer oder ei- stärken, Landwirtschaft zur SCHAFT ner Handkäsemanufaktur besetzt. Pfl ege vorhandener Struktu- Groß-Gerau bietet kleinen Unter- ren nutzen, Anwerbung von Der jährlich stattfi ndende Kreis- nehmen gute Voraussetzungen, Handwerk, z.B. Schuster . bauernmarkt macht die Beziehung z.B. durch das vorhandene Ein- Verknüpfung zu Kapitel 3.1.4 Groß-Geraus zur Landwirtschaft zugsgebiet der Region, die zen- Grüncharakter, 3.1.8 Stadt- deutlich. Der Kreisbauernmarkt trale Lage oder vergleichsweise feste, Wochenmarkt und steht unter dem Motto: „Das beste günstige Miet-/ Grundstücksprei- Städtepartnerschaften, 3.6.3 Nahversorgungsangebote aus der Region“. se. und 3.8 Natur und Landschaft Mittwochs und samstags fi ndet

100 Handwerk spielt bis heute in Groß-Gerau ein Rolle. Nicht jede Nachfrage wird bedient. Für den täglichen Bedarf fehlen nach Aus- sagen aus der Bürgerbefragung 2009 zum Stadtentwicklungskon- zept z.B. Schuster und Schneider.

Eine stärkere Zusammenarbeit mit Verbänden und Organsisa- tionen könnte das Handwerk in Groß-Gerau unterstützen.

101 3.4.7 EINZELHANDEL UND VERSORGUNG

Die Situation des Einzelhandels in EINZELHANDELSLAGEN 1 2 3 22 Groß-Gerau ist nicht losgelöst von den umliegenden Standorten und Die Einzelhandelslagen von Groß- deren Angebotsattraktivität zu be- Gerau konzentrieren sich im We- 25 31 39 urteilen. Insbesondere die vielfäl- sentlichen auf die Innenstadt Groß- tigen und großfl ächigen Angebote Geraus und den Helvetia-Parc Neue Versorgungsstandorte in Darmstadt/ Weiterstadt sowie jenseits der Bahntrasse am Dorn- haben sich in der Kreisstadt auch Frankfurt, Mainz und Wies- berger-Bahnhof. Weitere Standorte etabliert. Helvetia-Parc ist baden wirken sich zunächst ein- sind das Einkaufszentrum ‚Im Neu- etabliert. mal ungünstig auf die Situation in grund’ und der Real-Lebensmittel- Groß-Gerau aus. Der Einzelhan- Vollsortimenter an der Oppenhei- Groß-Gerauer Einzelhandel del vor Ort braucht eine Struktur, mer Straße. in ständiger Konkurrenz zu die geeignet ist, die bestehende Die Stadtteile selbst erfüllen nur benachbarten Gewerbegebie- ten der Metropolregion Rhein- Kaufkraft der Bevölkerung weitge- bedingt eine Versorgungsfunktion. Main. hend am Standort zu halten.

Uniforme Einzelhandelsket- Die Kaufkraft lag mit 5.713€/ HELVETIA-PARC ten tragen nur bedingt zur Profi lbildung der Stadt bei. Einwohner (entspricht 109,9%) im Jahr 2009 über dem Bundes- Der Helvetia-Parc an der B44 Trotz vorhandener Stadt- durchschnitt (BRD=100%). In der Richtung Büttelborn wurde im Fe- bildqualitäten fehlt ein Profi l Kreisstadt gibt es 338 Einzelhan- bruar 2008 als neues Fachmarkt- für die Innenstadt und Anläs- se zum Verweilen. delsbetriebe mit 646 Beschäftigen zentrum eröffnet. Für Autofahrer (IHK 2010/2011). ist das Gebiet gut erreichbar auch eine ÖPNV-Anbindung ist gege- BB Frage 29: Auf Platz 2 von Die Kreisstadt Groß-Gerau steht ben. Die Anbindung mit dem Rad 22 der wichtigsten Projekte/ wie viele andere Städte vor der aus den Stadtteilen bietet Ent- Themen für die Befragten Aufgabe, die einzelnen Einzelhan- wicklungsmöglichkeiten. Der als sind die Einkaufsmöglichkei- delslagen zu überprüfen und deren Ergänzungsstandort für fehlende ten in der Innenstadt, dicht gefolgt von ’die Attraktivität Entwicklung durch Sortimentskon- fl ächenintensive Branchen, vor al- Groß-Geraus stärken.’ zepte zu steuern. Daneben kann lem für einen Baumarkt konzipier- eine aktive Wirtschaftsförderung, te Helvetia-Parc, wurde bis heute BB Frage 32: Auf Platz 1 von Sortimentslücken durch gute Ak- mit weiteren Einzelhandelsnutzun- 10 Entwicklungszielen haben die Befragten ’Einkaufsstadt’ quisition schließen und ein diffe- gen, unter anderem Möbel-, Textil-, gesetzt. Gleichauf ist das Ent- renziertes Profi l mit zu entwickeln. Schuh-, Lebensmittel-, Bettenlager, wicklungsziel ’Gewerbe- und Das Profi l der Lagen muss ein- einen REWE Lebensmittel-Vollsor- Wirtschaftsstandort stärken’. deutig sein, damit die Lagen sich timenter, einen ALDI-Discounter, komplementär ergänzen und nicht sowie Schnell-Restaurants und ei- Verknüpfung zu Kapitel 3.1 gegenseitig Konkurrenz machen. ner Großraumdisco besetzt. Stadtbild und Identität, 3.2.8 Ruhender Verkehr, 3.2.4 Die Zielgruppen müssen eben- Der Helvetia-Parc ist ein Einzelhan- Verkehrsbelastung und 3.6.3 so zielgerichtet motiviert werden, delsstandort außerhalb der Stadt. Nahversorgungsangebote einzelne Lagen zu frequentieren.

102 SANGEBOT

EINKAUFSLAGEN IN DER Lärm und Abgase deutlich redu- BB Frage 20: Bankdienstleis- INNENSTADT ziert wurde. tungen, Reinigungen, Frisöre und Reisebüros werden in Der Sandböhlplatz mit seinen Re- Groß-Gerau mit gut bewertet. Stadtkerne bilden mit ihren zentral staurants und Straßencafés stellt Die Frisöre als Dienstleister gelegenen Bauwerken in der Re- einen wichtigen Anziehungspunkt bekommen von ihren Kunden gel die Silhouette und damit das dar. Sanierte Fachwerkhäuser sogar eine 1-2. Gesicht der Stadt. Waren es frü- erzeugen Ambiente. In anderen, Vision aus der Zukunfts- her wichtige Versammlungsorte, weniger historischen Teilen der werkstatt: ’Innenstadtbele- Orte der Politik und Gerichtsbar- Innenstadt fehlt dieser besondere bung’, ’Schöne Innenstadt: keit, des Handels und der Kirche, Flair. Gestalterische Defi zite so- Plätze zum Verweilen, Rut- schen für Kinder, Infotafeln, sind heute für die Funktionsfähig- wie ein fehlendes Gesamtkonzept einheitliche Öffnungszeiten, keit und Frequenz in einer Stadt zur Schaufenster- und Fassaden- Außengastronomie, evtl. in- Aspekte verantwortlich wie gestaltung erzeugen Brüche, die vestieren Bsp: touristische • Aufenthaltsqualität (Stadtbild/ einen harmonischen Gesamtein- Bronzesimpel oft Attraktion für Touris, egal was bunt &schrill Architektur, öffentliche Plätze, druck verhindern. -> bringt Diskussion und Ver- Grün- und Freiräume), weilen, Verkehrsplanung...’, • Kulturangebote und Events Die Hauptgeschäftslage der Kreis- ’Keine Parkgebühren’. (Kirchen, Museen, kulturelle stadt Groß-Gerau liegt in der Planungswerkstatt: Einrichtungen, Feste und Ak- Darmstädter und Frankfurter Stra- Bedürfnis der Bürger nach tionen), ße und gehtüber in kleine Neben- Attraktivierung und Belebung • Atmosphäre der Geschäftsla- straßen, wo in Randlage ebenfalls der Innenstadt, Komfort. gen, Nutzung von Geschäfts- noch kleinere Geschäfte liegen. Projektvorschlag: Be- darfsanalyse und Einzelhan- besatz (Branchenspektrum Die städtebauliche Struktur in der delskonzept in Kooperation des Einzelhandels und der Altstadt von Groß-Gerau bietet mit Einzelhandelsverband, Gastronomie sowie Erreich- Chancen den bestehenden Mix Verweilmöglichkeiten im öf- barkeit und Parken). mit gastronomischen Nutzungen fentlichen Raum attraktivie- ren, neue Cafés und Gast- Die Innenstadt Groß-Geraus und neuen Filialgeschäften zu er- ronomieerlebnisse schaffen, zeichnet sich durch eine kompak- gänzen. Möglicherweise können Mittagstisch-Angebote, te Struktur mit kurzen Wegen aus. auch öffentliche Nutzungen integ- Angebotsmix erhalten und Vor wenigen Jahren wurde ein riert werden. modifi zieren, Angebote des Nichtalltäglichen Bedarfs als Fußgängerbereich eingerichtet Anziehungspunkt für einen und der Marktplatz neu gestaltet. Eine barrierefreie Gestaltung Besuch der Innenstadt stär- Durch die Herausnahme der B nicht nur im öffentlichen Raum ken, vorhandene Potenzi- 44 aus der Innenstadt wurde der sondern auch der Zugänge zu ale nutzen, Öffnungszeiten vereinheitlichen, besondere Verkehr in der Innenstadt neu ge- den Geschäften und den gastro- Angebote hervorheben, bes- ordnet und ein verkehrsberuhigter nomischen Angeboten bietet die sere Vermarktung und mehr Geschäftsbereich freigegeben. Chance für Familien und Senioren Kundenfreundlichkeit, Qua- Heute ist die Atmosphäre in der gleichermaßen zum Einkaufen lität und Besonderheiten, z.B. GG-Navigator mit Karte Innenstadt Groß-Gerau deutlich und Bummeln attraktiv zu werden. versehen und diesen auch ruhiger, da die Belastung durch immer aktuell auf der Home- den Verkehr und damit verbunden Entlang der Straße und auf dem page der Stadt zur Verfügung stellen, Barrierefreiheit her- stellen auch in die Geschäfte rein, Parkmöglichkeiten in der Nähe der Geschäfte sichern 103 Marktplatz stehen ausreichend der Innenstadt von Groß-Gerau 22 25 Parkplätze zur Verfügung. entlang der Darmstädter Straße und der Frankfurter Straße. In der Innenstadt sind zeitgemäße Ge- BB Frage 19: Auf die Frage LEERSTAND schäfte vorhanden, wie z.B. ein „Wo und wie oft kaufen Sie Bio-Supermarkt oder ein Radla- folgende Waren ein“ haben die Bürger wie folgt geantwor- In der Innenstadt werden viele den. Sortimente die in der Innen- tet: vorhandene Ladenfl ächen für die stadt fehlen sind zum Beispiel ein In der Kernstadt und dem bislang bestehende Nachfrage Schuhladen und eine Drogerie. Helvetia-Parc werden oft Le- als zu klein und unrentabel ein- Im Zuge des Einzelhandelskon- bens-/Genussmittel, Gesund- heits- und Körperpfl egeartikel gestuft. Es bestehehn teilweise zeptes 2002 wurde damals der eingekauft. keine marktgerechten Flächen. Einzelhandelsstandort Groß- Geschenkartikel und Deko, Daher ist zu beobachten, dass im- Gerau untersucht, im Jahre 2008 Schreibwaren, Bücher sowie mer wieder kleine Ladengeschäf- folgte eine Verträglichkeitsunter- Blumen und Pfl anzen werden am meisten in der Kernstadt te leer stehen oder Geschäfte suchung in Bezug auf den Hel- gekauft. Hörgeräte werden nur kurzfristig geöffnet sind. Die- vetia-Parc. Die Gesamterhebung immer in der Kernstadt ge- ses Phänomen wird begünstigt, liegt bereits einige Jahre zurück kauft. wenn sich Geschäftsinhaber zur und sollte aktualisiert werden. Heimwerkerbedarf wird oft im Helvetia-Parc gekauft. Ruhe setzen und keine Nachfol- Haushaltswaren und Elektro- ger zu fi nden sind. Die Konzepte Eine Bedarfsanalyse und eine artikel werden sowohl in der der Einzelhändler könnten durch Kundenbefragung zum Beispiel Kernstadt, dem Helvetia-Parc geeignete Beratung marktgerecht im Hinblick auf Öffnungszeiten als auch außerhalb Groß- Geraus nur gelegentlich ein- entwickelt werden. Ein Ansatz ist oder Barrierefreiheit kann die gekauft. z.B. die parallele Vermarktung via zielgerichtete Entwicklung und Hobby-, Sport- und Freizeitar- Internet. Stärkung der Einkaufslagen in der tikel, Schmuck und Elektroar- Kernstadt unterstützen und steu- tikel werden eher an anderen Orten gekauft und nur gele- ern. gentlich in der Kernstadt. ÖFFNUNGSZEITEN Damenbekleidung, Jugend- bekleidung und Spielsachen Uneinheitliche Öffnungszeiten REGIONALE PRODUKTE werden oft in Darmstadt/ Weiterstadt und anderen Or- und Mittagspausen machen es ten eingekauft, gelegentlich den Besuchern der Geschäfts- Groß-Gerau erzeugt Produkte auch in der Kernstadt. Her- lagen schwierig, ihren Einkaufs- aus heimischen Handwerks- oder renbekleidung und Schuhe bummel zu planen. landwirtschaftlichen Betrieben. dagegen weden immer bis oft außerhalb Groß-Geraus ein- Regionale Produkte könnten eine gekauft und nur gelegentlich viel größere Rolle spielen. Bei- in der Kernstadt. WAREN- UND DIENST- spiele hierfür könnten sein: eine Möbel und Einrichtungsbe- LEISTUNGSANGEBOT „Handkäs’ Manufaktur“ mit Gas- darf sowie Autos oder andere Fahrzeuge werden haupt- tronomie und Laden sowie eine sächlich außerhalb der Sadt Geschäfte, Läden, Restaurants „Erlenbacher-Kuchengalerie“ mit Groß-Gerau gekauft. und Cafés konzentrieren sich in Kaffeehaus. Kooperationen mit

104 lokalen Apfelwein/-secco- Her- kein besonderes Augenmerk auf Kleine Flächen unrentabel zu stellern oder mit einer regionalen diese formulierten Nutzeransprü- bewirtschaften. Leerstände befördern einen Attrakivitäts- Kaffeerösterei oder bestehenden che gelegt. verlust. Gastronomen sind Ideen, die für den Ort eine besondere Magnet- Lokale Unternehmen, Kreisver- Uneinheitliche Öffnungszei- wirkung erzielen könnten. waltung o.a. können diese Pro- ten sind kundenunfreundlich. fi lierung unterstützen indem sie Regionale Produkte bisher Mittagstisch-Gutscheine o.ä. an nicht im Fokus. GASTRONOMISCHE ihre Mitarbeiter verteilen, die die- ANGEBOTE se Angebote speziell nutzen. Auch Abends „tote Kreisstadt“, es fehlen Bars/Clubs. Die Ange- die Ansprüche von Senioren kön- bote z.B. der Biergärten sind Einkaufen und das Nutzen gast- nen in diesem Zusammenhang nicht bekannt oder unattraktiv. ronomischer Angebote gehören genauer betrachtet werden. Die vorhandenen Gastrono- zusammen. Die gastronomischen mie hat geringe Aufenthalts- qualität. Fehlende Außenbe- Angebote in der Kernstadt ent- wirtschaftung. sprechen nicht den von den Bür- WOCHENMARKT gern formulierten Ansprüchen. Vor Kernstadt nicht attraktiv ge- allem Abends werden attraktive Erfolgreich in Bezug auf Besu- nug, um Abwanderung von Kaufkraft zu verhindern. Angebote vermisst. cherfrequenz und Kontinuität der Anbieter ist nach Aussagen der Die Kernstadt ist derzeit nicht so Stadtverwaltung, Händler, Einzel- BB Frage 13: Besonders be- liebt bei den Bürgern und mit attraktiv, dass sie eine dauerhafte handel und Kunden in der Innen- einer guten 2 von den Befrag- Anziehung auf ihre Bürger aus- stadt Groß-Geraus der Wochen- ten bewertet ist neben ande- üben könnte. Obwohl die Kauf- markt, der jeden Mittwoch und ren der Wochenmarkt. kraft der Groß-Gerauer gut ist, Samstag auf dem Marktplatz mit Der Verkausoffene Sonntag und der Autosalon wurden mit wandert diese in die umliegenden Produkten aus der Region, Tex- gut bewertet, viele der Befrag- Städte ab, da die Angebote als zu tilien und Schmuck stattfi ndet. ten sagten aber auch, dass einseitig, nicht mehr zeitgemäß Einmal im Monat wird der Markt sie auf diese Veranstaltun- oder nur punktuell interessant inzwischen durch Aktionen der gen verzichten könnten und bewerten andere Feste und eingestuft wurden, wie die Ergeb- Vereine ergänzt. Veranstaltungen besser. nisse der Bürgerbefragung und der Veranstaltungen zum Stadt- BB Frage 16 und 20: Die entwicklungskonzept deutlich VERANSTALTUNGEN Restaurants, Gaststätten in Groß-Gerau werden von den machten. Durch die geringe Zahl Bürgern mit einer 2 bewertet. an Außengastronomie wirkt die In- Der Einzelhandel Groß-Gerau Biergärten, Gartenlokale da- nenstadt häufi g unbelebt. veranstaltet in Zusammenarbeit gegen erhalten eine 3. Cafés, mit der Verwaltung Groß-Gerau Bistros eine gute 3. Bisher wird bei der Vermietung und dem Gebwerbeverein regel- Vision aus der Zukunfts- und Vermarktung der Innenstadt- mäßig Aktionen wie zum Beispiel werkstatt: ’Kopplung Rad- fl ächen und der Gestaltung der verkaufsoffene Sonntage. Ziel wanderweg + Gastroange- Stadträume im Innenstadtbereich dieser Aktionen ist neben der bote: Handkäs - Äpple-Woi’, ’Bons für Aktivitäten wie Gourmet-Paß’.

105 3.4.8 FREMDENVERKE

Kundenbindung und Neukunden- TOURISTISCHE POTENZIALE 1 3 23 25 bindung auch, Besucher aus dem Umland für die Innenstadt zu inte- Touristisch bzw. für eine regiona- ressieren. le Naherholung interessant sind 34 49 51 52 folgende Orte in und um Groß- Um die genannten Aktionen, Fes- Gerau: te und Märkte dauerhaft im Be- • der historische Stadtkern, In Kreisstadt und Region eta- wusstsein der Öffentlichkeit zu Orte wie die Fasanerie mit blierter Wochenmarkt. verankern, braucht es werthaltige Tierpark, das Dornberger Rituale. Wiederkehrende Aktio- Schloß Touristische Potenziale vor- handen, vor allem in Bezug nen werden zu Traditionen. Tra- • die umgebende Ried-Land- auf Radtourismus. ditionen werden zu Erinnerungen. schaft mit ihren Rad- und Erinnerungen formen ein nachhal- Wanderwegen, die Anbindung Hotels und Konferenzangebo- tiges Bild der Stadt. an den Regionalpark Rhein- te für Kongresse und Tagun- gen vorhanden. Main • Badeseen in näherer Umge- bung Konkurrenz durch attraktivere Ziele im Umland zu hoch. • ein besonderer Ort der Nah- erholung ist das Naturschutz- Tourismus und Übernach- gebiet „Kühkopf Knobloch- tungszahlen fallende Ten- saue“, ein Auenschutzgebiet denz. von europäischer Bedeutung. Der Kühkopf steht für natur- Vision aus der Zukunfts- bezogene Wanderungen oder werkstatt: ’Attraktivität für Fahrradausfl üge zur Verfü- Firmen (Hotels, Tagungen, Wohnungen)’, ’Groß-Gerau gung. als attraktives Ziel für Ta- • die gastronomischen und gestourismus, Verbindung sonstigen Angebote während Gesundheit + Bewegung + der Spargelsaison. Sport + Kultur’, ’Bed-& Bike Angebote’, ’Leitsystem Groß- • das jährliche Speed-Skating Gerau 2020 für Besucher’. Kriterium

Planungswerkstatt: Bedürfnis der Bürger nach Attraktivierung der Stadt. Projektvorschlag: gut er- sichtlicher Informationspunkt schaffen.

Verknüpfung zu Kapitel 3.1 Stadtbild und Identität, 3.2.7 Fahrradwege und Fußwege und 3.8. Natur und Landschaft

106 HR Durchschnittliches Bettenangebot TOURISTISCHE ANZIEHUNGS- später (2007) waren es im Schnitt in Groß-Gerau PUNKTE IN DER REGION nur noch 1,7 Übernachtungen. Auch hier gibt der Gemeindesteckbrief • Kulturangebote im Rhein- der IHK Darmstadt eine positivere Main-Neckar-Gebiet (Frank- Entwicklung an und stellt eine Auf- furt, Wiesbaden, Mainz, enthaltsdauer von 2,2 Tage dar. Darmstadt, Heidelberg) mit Vergleicht man die Zahlen in den Museen, Ausstellungen, Fes- Nachbarorten Nauheim, Büttelborn ten, Sportveranstaltungen und Weiterstadt zeigt sich, dass die • UNESCO-Weltkulturerbe Kreisstadt Groß-Gerau im lokalen Grube Messel Bezug durchaus eine Relevanz für • der Rheingau/ Rheinhessen Übernachtungsgäste, aber keine Durchschnittliche Aufenthaltsdauer und die Bergstraße als Wein- besondere touristische Bedeutung in Groß-Gerau regionen hat. Im Tagestourismus z.B. für • der Rheingau als Tor zum Radfahrer liegen Entwicklungspo- UNESCO-Welterbe Oberes tenziale. Mittelrheintal Es gibt drei Pensionen/Gasthäuser • Odenwald/Bergstraße als und zwei Hotelbetriebe. Große Häu- Wander- und Freizeitregion ser in der Kreisstadt sind vor allem: mit Weingebieten und Obst- • das Traditionshotel Adler direkt bau am historischen Rathaus (auch geeignet für Konferenzen) • das Best Western Hotel Frank- STATISTIK ZU ÜBERNACHTUN- furt Airport liegt „‚Nördlich der Übernachtungen Bettenangebot Aufenthaltsdauer in Tagen GEN UND BETTENANZAHL Bahn’“ neben der Brache Fagro 2000 2007 2000 2007 2000 2007 Groß-Gerau 42.393 32.196 304 338 3 1,7 II Nauheim 7.278 - 60 - 2 - Die Zahl der Übernachtungen liegt Büttelborn 16.727 22.327 115 148 3 2,4 Weiterstadt 23.536 19.996 219 234 3 2,3 unter dem Durchschnitt des Landes Inwieweit eine Steigerung der tou- Hessen. ristischen Attraktivität realistisch und Wurde im Jahr 2000 mit 42.393 erwünscht ist, wäre in einer geson- Übernachtungen noch ein Spitzen- derten Fachbetrachtung zu untersu- wert in Groß-Gerau erreicht waren chen. es 2007 nur noch 32.196 Übernach- tungsgäste. Im Gemeindesteckbrief der IHK Darmstadt liegt die Über- nachtungszahl 2008 wieder bei Alle Entwicklungsdiagramme sind für 42.724. die SWOT-Analyse Sommer 2009 erstellt worden und berücksichtigen die damals Das Bettenangebot umfasste 2007 aktuellsten Zahlen des Hessischen Sta- 338 Betten. Die Aufenthaltsdauer tistischen Landesamtes bis einschließlich betrug im Jahr 2000 durchschnittlich dem Jahr 2007. (Siehe auch Hinweise auf 2,8 Übernachtungen. Sieben Jahre Seite 34.)

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Legende Themenkarte Analyse Wirtschaftsstandort

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108 109 3.5 Bevölkerung

3.5.1 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG

Bevölkerung Groß-Gerau In der Stadt sind die Art des Woh- Aus den Unterlagen der Fort- nens, die Struktur der Nutzungen, schreibung des Schulentwick- die Gestaltung der Freiräume de- lungsplanes 2008-2013 des Krei- fi niert. Auch Lebensweise, Wer- ses Groß-Gerau und dem darin te und Kultur sind determiniert. enthaltenen Verweis auf das Hil- Gleichzeitig ist Stadt kontinuierli- desheimer Bevölkerungsmodell chen Veränderungen ausgesetzt. (ebd. Seite 8) wird bis zum Jahr Kontinuität und Wandel bestim- 2016 mit einem Wachstum der men das städtische Leben. Bevölkerung Groß-Geraus ge- Die Altersstruktur verändert sich. rechnet. Fast alle anderen Städte Mehr Ältere, weniger Junge. des Kreises verzeichnen dagegen Lebendgeborene Groß-Gerau einen Rückgang der Bevölkerung.

EINWOHNERZAHLEN

Gemäß der Erhebung des Sta- tistischen Landesamtes vom 31.12.2007 hat die Kreisstadt Groß-Gerau 23.541 Einwohner. Davon sind 11.485 Männer und 12.056 Frauen (2007). Gestorbene Groß-Gerau Groß-Gerau wächst infolge der positiven Geburtenentwicklung. Die Zahl der Lebendgeborenen in Groß-Gerau steigt seit 2005 wieder an. 2007 wurden 222 Ba- bys lebend geboren. Die Zahl der Sterbefälle fällt in Groß-Gerau konstant. Daraus ergibt sich 2007 ein positives Saldo von plus 35 für die natürliche Bevölkerungsent- Saldo natürliche Bevölkerungsentwicklung wicklung.

Alle Entwicklungsdiagramme sind für Nach der „Neue regionalisier- die SWOT-Analyse Sommer 2009 erstellt te Bevölkerungsvorausberech- worden und berücksichtigen die damals aktuellsten Zahlen des Hessischen Sta- nung bis 2030“ des Hessischen tistischen Landesamtes bis einschließlich Statistischen Landesamtes vom dem Jahr 2007. (Siehe auch Hinweise auf 13.08.2010 wird für ganz Hessen Seite 34.) ein Bevölkerungsrückgang von

110 4,3% bis zum Jahr 2030 erwartet. WANDERUNGSBEWEGUNG Auch die Kreisstadt Groß-Gerau wird mit der demografi schen Ent- Die Kreisstadt Groß-Gerau ver- Zugezogene Groß-Gerau wicklung umgehen müssen. zeichnet einen Rückgang an neu Zugezogenen. Im Verhältnis zu den Fortgezogenen ergibt sich EINWOHNERDICHTE ein negatives Wanderungssaldo von -54 Menschen (2007). In die Die Einwohnerdichte der Kreis- Region ziehen insbesondere jun- stadt Groß Gerau ist mit 432 ge Menschen, die hier berufl iche Einwohnern je Quadratkilometer Perspektiven fi nden.

(2007) fast doppelt so hoch wie Fortgezogene in Deutschland (230 Einwohner je ALTERSSTRUKTUR Fortgezogene Groß-Gerau Quadratkilometer 2007), aber im- mer noch geringer als der Durch- Die Altersstruktur bestimmt neben schnitt von 558 Einwohnern je Aspekten der Migration die gesell- Quadratkilometer (2007) im Land- schaftliche Struktur in der Kreis- kreis Darmstadt-Dieburg und so- stadt. mit Ausdruck des in weiten Teilen noch ländlichen Charakters von 4.206 Menschen in Groß-Gerau Groß-Gerau. sind über 65 Jahre alt, das ent- spricht 18% Prozent (2007). 296 Die aktuellsten Einwohnerzahlen der Senioren haben einen Migra- Wanderungssaldo Groß-Gerau auf der Homepage der Kreisstadt tionshintergrund (2007). besagen, dass 24.181 Menschen in Groß-Gerau leben und sich wie In Groß-Gerau gibt es 1.374 Kin- folgt auf die Stadtteile verteilen: der unter 6 Jahren und 2.131 Kin- Kernstadt 15.441 EW der zwischen 6 und 15 Jahren. Dornberg 393 EW (2007). 2007 gab es in Groß-Ge- Berkach 1.036 EW rau 3.505 Menschen bis 15 Jahre. Wallerstädten 2.745 EW 599 Kinder haben einen Migrati- Dornheim 4.566 EW onshintergrund (2007).

GG-Nord wird zur Kernstadt ge- rechnet.

Einwohner je Quadratkilometer

111 3.5.3 NATIONALITÄTEN

BB Frage 4: 10% (Platz 4 In Groß-Gerau sind viele Natio- Die Kreisstadt Groß-Gerau hat von 11, Frage 4) der Bürger nalitäten zu Hause. Zur Zeit sind zusammen mit dem Pfarrer des fi nden, dass Groß-Gerau eine Stadt für viele Kulturen ist. über 99 verschiedene Staatsan- Dekanats für Bildung und Öku- gehörigkeiten registriert. In Groß- mene, mit einem von Migranten BB Frage 12: Das Verhält- Gerau leben vor allem folgende gegründeten Verein ‚Generation nis zwischen deutschen und Bevölkerungsgruppen Türken, X’ sowie dem Frauencafé eine ausländischen Mitbürgern in Groß-Gerau wird zweigeteilt Polen, Pakistani und Italiener. Plattform aufgebaut, um Integ- beurteilt. 18% der Befrag- Die Zahl der Nichtdeutschen in rationskonzepte zu diskutieren. ten sagen ’Wir kommen gut Groß-Gerau fällt konstant. Alleine können diese ehrenamt- miteinander aus’ und 32% lichen Strukturen nur schwer der sagen ’Es besteht ein nor- males nachbarschaftliches komplexen Integrationsaufgabe Verhältniss’. Die anderen INTEGRATION gerecht werden. Hier sind Unter- 50% der Befragten machte stützungsstrukturen notwendig. aber keine Angebe (15%), Beratung und Informationen er- sagten ’Das kann ich nicht beurteilen’ (22%) oder gaben halten Migranten, die in der Kreis- Um das Miteinander unterschiedli- an ’Es kommt zu Reibereien stadt Groß-Gerau leben bei fol- cher Kulturen besser zu gestalten und Auseinandersetzungen’ genden Stellen: fi ndet seit 2005 die Interkulturelle (13%). • Ausländerbehörde Woche in Groß-Gerau statt. Die Befragten mit Migrati- onshintergrund sehen das • Integrationsbeauftragter des Durch gemeinsame Erfahrungen, Verhältnis zu ihren deutschen Kreises Groß-Gerau gemeinsames Kochen und Essen, Mitbürgern deutlich positiver. • Internationaler Bund/ IB Ju- Lernen durch Film-, Vortrags- und Auffällig ist, dass 30% der gendmigrationsdienst Diskussionsveranstaltungen und Befragten bis 20 Jahre ange- ben, dass es zu Reibereien • Migrationsberatung des Dia- vor allem das gemeinsame Feiern und Auseinandersetzungen konischen Werkes wird aktiv zum Abbau von Frem- kommt. • Ausländerbeirat denfeindlichkeit und Rassismus • Sozial- und Integrationsbüro beigetragen und neue Perspekti- Vision aus der Zukunfts- werkstatt: ’Integration aus- der Kreisstadt. ven für das Zusammenleben ent- ländischer Bürger auch in den wickelt. Stadtplanungsprozess’ Die Kontaktmöglichkeit zu oben- genannten Einrichtungen und Initiativen über die Internetseite MITEINANDER DER KULTUREN Groß-Gerau ist möglich. Die Navi- gation im Internet ist in ihrer An- Differenzen und Unverständnis wenderfreundlichkeit und Auffi nd- zwischen den Kulturen sind kein barkeit verbesserungsfähig. unbekanntes Phänomen. In vie- len Städten ist dies zu beobach- Der Ausländerbeirat der Kreisstadt ten, auch in Groß-Gerau. Bürger Groß-Gerau tagt regelmäßig und formulieren den Eindruck, dass arbeitet mit der Verwaltung und sehr viele Migranten in der Kreis- dem Stadtparlament zusammen. stadt leben und meinen, dass dies

112 auch im Straßenbild besonders sichtbar wird (vgl. Ergebnisse der 19 Beteiligung). Dagegen sind zum Beispiel die Treffpunkte religiöser Gemeinschaften oder Moscheen im Stadtbild kaum sichtbar. positive Geburtenentwicklung in Groß-Gerau. Alleine diese Wahrnehmung lässt deutlich werden, dass Integration Eine Plattform für Inegrations- und Verständigung wichtige The- aufgaben besteht. men der zeit sind. Es ist eine zent- Ein Ausländerbeirat vertritt die rale Aufgabe der Gesellschaft und Ausländer politisch. der Politik, allen Menschen – egal ob mit oder ohne Migrationshinter- Ausländische Bevölkerung grund - die Chance zu geben, am fühlt sich wohl in Groß-Gerau und werden akzeptiert. gesellschaftlichen und kulturellen Leben teilnehmen zu können. negatives Wanderungssaldo, kaum Neubürger für Groß- Gerau.

Orientierung für Migranten auf Homepage und in den städti- schen Strukturen nur schwer möglich.

Ausblendung des Themas Miteinander der Nationen von Seiten der Politik fördert Pas- sivität.

Verknüpfung zu Kapitel 3.1.6 Religiöse Glaubensgemein- schaften, 3.3.3 Kommunika- tion, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing

113 3.6 Wohnstan

3.6.1 WOHNFLÄCHENENTWICKLUNG

Der Bedarf an Wohnbaufl ächen ist ebenfalls, wogegen sich die Be- 6 53 55 abhängig von den wirtschaftlichen legungsdichte je Wohnung redu- Perspektiven, der Einwohnerent- ziert. Die Menschen wohnen dich- wicklung und der Angebotssituati- ter je Hektar. on im Wohnungsbestand. Das Hauptziel ist nach einer Mo- Hoher Einfamilienhausbe- dellberechnung zum Flächen- stand. Im Erläuterungsbericht zum Regi- verbrauch im Rhein-Main-Gebiet Wohnbauflächenreserven onalen Flächennutzungsplan Vor- durch den Planungsverband vor vorhanden. entwurf 2007 wird auf die Entwick- allem „Innen- vor Außenentwick- lungstendenzen im Ballungsraum lung“. Insgesamt soll eine hö- Wohnbaupotenziale vorhan- den Rhein-Main eingegangen. Nach- here Bebauungsdichte realisiert folgend eine Zusammenfassung werden. Der Wohnfl ächenbedarf urbane Kernstadt der Ergebnisse aus dem zugehö- soll vor allem in den Oberzentren rigen Erläuterungsbericht. durch ein breites Spektrum der Die Region Rhein-Main gehört Wohnformen mit hoher Lebens- Wenig fl exibel auf Nachfrage neben der Region Hamburg und qualität gesichert werden, so dass in Bezug auf modernen Ge- Berlin zu den größten Ballungs- die Einwohnerzahlen gehalten schosswohnungsbau. räumen Deutschlands. Dem werden können. Erweiterungsfl ä- Rhein-Main-Gebiet und damit chen außerhalb der Zentren sollen Baufertigstellungen rückläu- fi g. auch Groß-Gerau als Teil dessel- nachrangig erschlossen werden. ben wird bescheinigt, dass es ein starker und wichtiger Wirtschafts- standort in Europa ist und dass WOHNUNGSANGEBOT sich die Region durch attraktive Städte in reizvoller Lage aus- Das Wohnungsangebot der zeichnet. Es ist eine Zuzugsregi- Kreisstadt Groß-Gerau setzt sich on. Dennoch stagniert die natür- hauptsächlich aus 1- und 2-Fami- liche Bevölkerungsentwicklung in lienhäusern zusammen. Der Ge- dieser Region Deutschlands bzw. schoßwohnungsbau mit drei und verändert sich leicht negativ. Dies mehr Wohnungen fällt dement- wird sich in Zukunft verstärken. sprechend geringer aus. Deutlich wird gesagt, dass die Ein- wohnerentwicklung zunehmend Mit der Vermarktung neuer Wohn- von der Wanderungsentwicklung konzepte und der Berücksich- abhängen wird. tigung von Barrierefreiheit und Der Wohnungsbestand ist in den Nachhaltigkeit kann der Wohn- letzten Jahren gewachsen. Der standort Groß-Gerau gestärkt Schwerpunkt der Wohnungsbau- werden. Die Themen ruhender tätigkeit liegt auch in Groß-Gerau Verkehr und autofreie Zonen sind Verknüpfung zu Kapitel 3.2.8 Ruhender Verkehr, 3.7.4 Be- im Bau von Mehrfamilienhäusern. Themen der Stadtentwicklung. treuungseinrichtungen Die Wohnfl äche pro Person steigt

114 dort

BAUGENEHMIGUNGEN/- FERTIGSTELLUNGEN

Die Baugenehmigungen wurden Bestand an Nichtwohn- und Wohngebäuden BB Frage 4: Das Bild der seit 2005 zwar gesteigert. Die in Groß-Gerau Stadt Groß-Gerau verbinden Baufertigstellungen erreichen je- 17% (Platz 2 von 11, Frage 4) mit einer ’Stadt zum Wohnen’. doch in 2007 nur noch eine Zahl von 47, während im Jahr 2000 BB Frage 9: Auf dem letzten noch 161 Baufertigstellungen er- Platz von 17 der Frage „Was reicht werden konnten. gefällt Ihnen besonders gut an Ihrer Wohngegend?“ mit nur 2,4% wurde von den Bür- gern das Wohnraumangebot SOZIALER WOHNUNGSBAU gesetzt. Bestand an Wohngebäuden in Groß-Gerau Der klassische Sozialwohnungs- Vision aus der Zukunfts- bau ist auch in der Kreisstadt werkstatt: ’Stadtbörse für Groß-Gerau rückläufi g. Zurzeit neues Bauland’, ’Datenbank existieren noch Sozialwohnungen über Bauland’, ‘Neue Wohn- formen‘, ’Groß-Gerau - Mit- am ‚Springberg’ und ‚Am Her- tendrin, Stadt zum Wohnen mannsberg’. Diese sind zum Teil - Familienstadt’ sanierungsbedürftig. Im sozialen Wohnungsbau aktive Wohnungs- Planungswerkstatt: Bedürfnis der Bürger nach bauunternehmen sind unter ande- fi nanzieller Ausgewogenheit. rem die Baugenossenschaft Ried Projektvorschlag: bezahlba- oder die Nassauische Heimstätte. rere Wohnraum, neue Wohn- Baugenehmigungen in Groß-Gerau raumkonzepte, Kooperation z.B. mit der „Baugenossen- schaft Ried“ WOHNBAUPOTENZIALE

Durch den neuen Entwurf für den Flächennutzungsplan 2009 wurde ein Schwerpunkt für das Wohnen in der Kernstadt mit der Wohn- baufl ächenausweisung eines Teils des Südzucker-Geländes Alle Entwicklungsdiagramme Baufertigstellungen in Groß-Gerau gesetzt. Die Fläche Südzucker sind für die SWOT-Analyse liegt insgesamt im Siedlungsbe- Sommer 2009 erstellt wor- schränkungsbereich. Im Flächen- den und berücksichtigen die damals aktuellsten Zahlen nutzungsplan liegt die größte ge- des Hessischen Statistischen plante Wohnfl ächenausweisung Landesamtes bis einschließ- im Stadtteil Dornheim. lich dem Jahr 2007. (Siehe auch Hinweise auf Seite 34.)

115 3.6.2 WOHNSTANDORT

Kein Baulücken- und Leer- Auch im Stadtteil Wallerstädten KERNSTADT – DICHTE UND standskataster vorhanden sind Wohnbaupotenziale verortet. NACHVERDICHTUNG Fehlender Baulandführer.

Aktive Nachverdichtung Für eine nachhaltige Wohnfl ä- Heute sind Städte verpfl ichtet, mit chenentwicklung liegt die größte Grund und Boden sparsam umzu- Chance in der Verdichtung der gehen. Auch Vorteile durch kurze BB Frage 8: Die Stadttei- Kernstadt und der bestehenden Wege werden im Stadtleben ge- le Kernstadt und Auf Esch Siedlungsstrukturen. Trotz Sied- sehen. Nachhaltigkeit heißt auch konnten von den meisten Be- lungsbeschränkung vereint das Nachverdichtung. Freiräume mit fragten am ehesten bewertet Südzucker-Gelände viele positive Aufenthalts- und Lebensqualität werden und erhielten eine 2-3. Eigenschaften, die an Wohnfl ä- anzubieten ist neben der Bereit- chen gestellt werden wie z.B. die stellung von Baufl ächen dabei BB Frage 3: Bürger aus Dorn- Nähe zur Kernstadt und der direk- eine untrennbar verbundene Auf- berg (67%), der Kernstadt te Anschluss an die Autobahn wie gabenstellung der Kreisstadt. (62%), GG-Nord (59%) und Auf Esch (58%) identifi zieren auch die Nähe zur Landschaft. sich mit ihrem Wohnstandort Die Kernstadt hat innerhalb Groß- Groß-Gerau. Die Bewohner Dornheim und Wallerstädten mit Geraus die größte Dichte. aus den Stadtteilen Waller- funktionierenden dörfl ichen Struk- Geringe Wohnqualität wird von städten (48%) und Dornheim (43%) identifi zieren sich be- turen bieten eine gute Aussgangs- den Anwohnern der ‚Weingarten- reits weniger mit Groß-Gerau. lage für zukünftige Siedlungser- straße’ und der ‚Schützenstraße’ Am wenigsten identifi zieren weiterungen. Die für Dornberg angegeben. Die Weingartenstra- sich die Berkacher Bürger ausgewiesene Siedlungserweite- ße selbst wird derzeit saniert. (37%) mit Groß-Gerau. rung ist im Hinblick auf die beste- BB Frage 32: Auf Platz 3 von hende Situation des Stadtteils kri- 10 Entwicklungszielen haben tisch zu hinterfragen und in einen STADTTEILE die Befragten ’Stadt für Fami- Kontext zum Schutz des Land- lien und Kinder’ gesetzt. Dicht gefolgt vom Entwicklungsziel ’ schaftsraumes zu sehen. Seit den 70-er Jahren gehören die Stadt zum Wohnen’. Stadtteile Berkach, Dornheim und Die Kreisstadt Groß-Gerau erstellt Wallerstädten zu Groß-Gerau. Die Vision aus der Zukunfts- keinen Mietpreisspiegel. Auch Wohnlagen in den Stadtteilen un- werkstatt: ’Stadtteilentwick- lung’ führt sie kein Baulückenkataster terscheiden sich in ihrer Struktur oder Baulandführer für Grund- voneinander. Die südlichen Stadt- stücksuchende, welche eine ge- teile bauen auf dörfl ichen Struktu- zielte Entwicklung steuern und ren auf, leben aktiv ihre Nachbar- Orientierung bieten könnten. schaften und sind eng verbunden mit der Landschaft.

116 BERKACH befl äche als Wohnbaufl äche aus- gewiesen worden. Der Standort 1 6 38 42 43 Berkach blickt auf eine lange Ge- ist aufgrund seiner schlechten schichte zurück, verfügt jedoch Eignung als Wohnstandort nur Vielfalt an Wohnlagen durch historisch gewachsenen nur eingeschränkt über Nah- schwer zu entwickeln. Stadtteile. versorgungsmöglichkeiten. Der Durchgangsverkehr stellt eine Be- Den südlichsten Siedlungsbereich Hohe Wohnqualität in den lastung dar. der Kreisstadt Groß-Gerau stellt südlichen Stadtteilen durch Ruhe und Nähe zur Natur so- der Außenbereich ‚Am Schwar- wie gelebten Nachbarschaf- zen Berg’ mit einer Mischung ten. WALLERSTÄDTEN aus Wohnen, Gewerbe- und Berkach und Dornheim haben Landwirtschaft dar. Eine Weiter- Defi zite aufgrund der Lärm- In Wallerstädten ist die Wohnqua- entwicklung im Außenbereich ist belastung durch Durchgangs- lität durch den hohen Anteil an nicht geplant. verkehr. Einfamilienhäusern und positiv er- Zukunft der Brache Komatsu- lebte Nachbarschaften sowie der Gelände ungewiss. Nähe zur Landschaft sehr hoch. DORNBERG Außenbereich ‘Am Schwar- Der Stadtteil Dornberg wird durch zen Berg‘ liegt innerhalb des Landschaftsraum ohne Ver- DORNHEIM die städtebauliche Entwicklung bindung zur Siedlungsstruk- im Umfeld nicht mehr als einzel- tur. Dornheim zeichnet sich durch den ner Stadtteil sondern eher als ein Wechsel enger und weiter räum- Stadtbereich wahrgenommen. Dornberg ist ein räumlich nicht integrierter Stadtteil lichen Strukturen sowie einen ho- Der alte Siedlungsbereich nördlich ohne erlebbare Identität. hen Anteil an Eigenheimen und des Dornberger Schlosses ist he- BB Frage 8: Bei der Frage innerörtlichen Grünfl ächen aus. terogen. Es gibt keinen Siedlungs- „Wie beurteilen Sie ganz all- Der Stadtteil Dornheim ist geprägt mittelpunkt. Eine stadträumliche gemein die genannten Stadt- durch den Durchgangsverkehr auf Verknüpfung zur Odenwaldstra- gebiete in Groß-Gerau?“ wur- der B44, der wesentlich das Le- ße und zum Dornberger-Bahnhof de der Stadtteil Berkach mit einer 3, Tendenz zu 4 von den ben und das Stadtbild der Dorn- fehlt. Durch die Bundesstraße Groß-Gerauer Bürgern am heimer beeinfl usst. 44 ist der Stadtbereich Dornberg schlechtesten bewertet. Dies auch nachhaltig von der zum deckt sich mit der Beurteilung In Dornheim besteht mit dem Schloß zugehörigen Fasanerie der Berkacher Bürger über ihren Stadtteil. Berkach beno- ehemaligen Komatsu-Handel getrennt. Die Fasanerie ist heute tet sich als einziger Stadtteil eine potenziell zu entwickelnde Teil des Stadtbereichs Auf Esch. schlechter als alle anderen Fläche. Das Gelände ist direkt Stadtteile. an der Bahnstrecke gelegen. Auf Verknüpfung zu Kapitel 3.1.1 Grund der Anbindung über den Stadtbildanalyse, 3.1.3 Das Neckarring, der das Wohngebiet Bild der Stadtteile, 3.2.4 Ver- kehrsbelastung, 3.2.8 Ruhen- erschließt, ist auch diese bereits der Verkehr und 3.8.1 Natur- vor Jahren aufgegebene Gewer- und Landschaftsraum

117 AUF ESCH ‚Auf Esch II’ besteht im Wesentli- chen aus Einfamilienhäusern der Auf Esch I, II und III sind neuere 70er Jahre und weist damit eine 6 10 31 33 48 Wohngebiete. Sie liegen einge- recht homogene Struktur auf. bettet zwischen dem Naherho- lungsgebiet Fasanerie und den ‚Auf Esch III’ schließt den Sied- Landschaftsschutzgebieten Os- lungsbereich ‚Auf Esch’ ab. Die Stadtverwaltung aktiv in der terbruch und Kollenbruch. Die Busschleuse markiert die Tren- Fertigstellung von Esch III Siedlungsgrenze dieses Stadtteils nung zwischen altem und neuem stellt die Alt-Neckarschlinge dar. Stadtbereich. Entstanden sind Auf Esch III in den ‚Auf Esch I’ ist geprägt durch Ge- letzten Jahren Reihen- und Punkt- Auf Esch I betroffen durch Generationenwechsel und schosswohnungsbau der 70er häuser. ‚Auf Esch III’ ist das letzte veralteten Stadtstrukturen Jahre. ‚Auf Esch I’ (Tielter Straße Neubaugebiet der Kreisstadt. Um Maßnahme und Brignoler Straße) bildet einen auf die Ansprüche der Wohnungs- gut funktionierenden Stadtteil aus. suchenden bedarfsgerecht und ‚Auf Esch III’ ist nicht fertig gestellt. Gestaltung Esch- Die meisten Wohnungen sind in- zeitnah reagieren zu können, wird platz steht noch aus. Auf Esch zwischen zu Eigentumswohnun- der Bebauungsplan ‚Auf Esch III’ ohne Identität. gen umgewandelt worden. Eine zurzeit überarbeitet. Geplant sind Überalterung der Bewohner des neben Doppel- und Einfamilien- Gebietes ist feststellbar. Die frei- häusern weitere Punkthäuser, die BB Frage 6: 18% (Platz 2 von werdenden Wohnungen werden auch einen Stadteingang ausbil- 8) der Bürger sagen, Lebens- qualität bedeutet ’Wohnraum von Familien gekauft oder ge- den sollen. Eine Fertigstellung in Stadtnähe und in der Nähe mietet (Generationenwechsel). und Gestaltung des zentralen zur Natur’. Besonders für die Die Grundrisse, die Wohnfl äche Eschplatzes steht noch aus. Bürger Auf Esch (22%) und insgesamt und der Standard der Dornberg (21%) trifft das zu. In der Kernstadt geben dies Bauausführung wie auch die Ge- Der Stadtteil ’Auf Esch’ ist dagegen nur 15% an. staltung der Außenfl ächen ent- Standort für die beiden größten sprechen nicht mehr den Bedürf- Seniorenwohnanlagen/-heime nissen und Erwartungen heutiger Groß-Geraus. In der Kombination Generationen. Eine Aufwertung von z.B. Mehrgenerationenwohn- des Gebietes könnte die Durchmi- konzepten und einer Gestaltung schung fördern. Eine Fortschrei- des öffentlichen Freiraumes unter bung des städtebaulichen Kon- Berücksichtigung der Nutzeran- zepts ‚Auf Esch I’ ist angezeigt, forderungen von u.a. Senioren lie- Verknüpfung zu Kapitel 3.1.3 um eine zukunftsfähige Entwick- gen Entwicklungpotenziale. Das Bild der Stadtteile, 3.2.6 lung vorzubereiten. ÖPNV - Drei Bahnhöfe, 3.2.7 Fahrradwege und Fußwege, 3.7.4 Betreuungseinrichtun- gen und 3.8.1 Natur- und Landschaftsraum

118 ‚NÖRDLICH DER BAHN’/ des Wohnumfeldes sichtbar. Das SPRINGBERG Wohnumfeld braucht mehr Auf- 7 8 9 30 merksamkeit. Die Mehrzahl der Verkehrsschneisen wirken als Wohngebäude am Springberg Zäsur zwischen Stadtteilen und werden von der Baugenossen- 38 48 Wohngebieten und erschweren schaft Ried betrieben. schnelle, vor allem fußläufi ge Ver- In der Nachbarschaft zum Fagro- Die Wohngebiete ‘Nördlich bindungen. Gelände II liegen Synergiemög- der Bahn‘ und Am Springberg zwischen Bahnstrecke und lichkeiten. Autobahn sind isoliert und Die Bahnlinie trennt den Stadtteil stark durch Emissionen be- ‚Nördlich der Bahn’ von der Kern- einträchtigt. stadt ab. Der Stadtbereich liegt ‚GG-NORD’ UND ‚Nördlich der Bahn’ leidet un- isoliert zwischen den Verkehrs- ‚AM HERMANNSBERG’ ter Identitäts- und Imagever- trassen und ist von Lärmimmissi- lust. onen der A 67 und der Bahntras- Ebenfalls durch Verkehrstrassen se betroffen. Dieser Stadtbereich von der Kernstadt getrennt ist der Ungestaltete Flächen prägen das Stadtbild ‚Nördlich der hat keine eigene Bezeichnung. Stadtteil ‚GG-Nord’, der innerhalb Bahn’. Ehemals erbaute Fachwerk- und des Siedlungsbeschränkungs- Geschosswohnungsbau mit Stadthäuser prägen die Straßen- bereiches des Frankfurter Flug- Sanierungsbedarf und So- züge. Gute Wohnqualitäten sind hafens liegt. Die Stadträume auf zialwohnungen prägen den Stadtbereich Spring- in diesem Stadtbereich zum Bei- GG-Nord sind entwicklungsfähig. berg. Wohnumfeld mit Ent- spiel an der Nordendstraße zu wicklungsbedarf. fi nden. Potenziale an öffentlichen Die Fläche des zentral gelege- Flächen sind vorhanden, müssen nen Siedlerplatzes, derzeit noch Groß-Gerau Nord in sich ge- schlossen, abgetrennt durch jedoch entwickelt werden. Das Autoabstellfl äche soll mit Doppel- die Autobahn von der Kern- Aufeinandertreffen ethnischer bzw. Reihenhäusern bebaut und stadt und liegt im Siedlungs- Gruppen ist hier nach Aussagen einer barrierefreien Bushaltestel- beschränkungsbereich. der Stadtverwaltung besonders zu le ausgestattet werden. Für die Stadtbereich ‚Am Hermanns- beobachten. Umsetzung wird das Siedlerheim berg’ getrennt von GG-Nord abgerissen, ein kleiner Platz mit durch Gewerbe. Im benachbarten Stadtteil ‚Am Bushaltestelle bleibt erhalten. Für Springberg’ gibt es Geschoss- eine Stadtteilmitte, die auch von BB Frage 8: Neben dem wohnungsbauten mit Sozialwoh- den Bewohnern positiv angenom- Stadtteil Berkach wird GG- nungen. Die Durchmischung des men wird, ist der frühzeitige Dia- Nord von den Groß-Gerauer Bürgern am schlechtesten mit Gebietes ist zu erhalten bzw. an- log mit den Bürgern ein wichtiger einer 3, Tendenz zu 4 bewer- zustreben. 2008 hat die Kreisstadt Baustein. tet. begonnen, die Straßen und öffent- lichen Räume ‚Am Springberg’ Die Anwohner der Straße ‚Am Verknüpfung zu Kapitel 3.1.1 aufzuwerten. Hermannsberg’ werden durch das Stadtbildanalyse, 3.2.4 Ver- kehrsbelastung, 3.2.7 Fahr- Die Aufwertung macht den Sa- Gewerbegebiet ‚Im Neugrund’ von radwege und Fußwege und nierungsbedarf der Häuser und der Siedlung GG-Nord getrennt. 3.4.5 Strukturwandelfl ächen

119 Ruhe in den Wohngebieten Es gibt Freiraum mit Entwick- Konfl ikte gibt es zwischen den durch Nähe zur Natur gege- lungspotenzial. Nutzungen Wohnen und Gewerbe ben. Dadurch ist Groß-gerau für die Bürger ein guter Wohn- im Bereich Südzucker. standort. Heute machen die Wohngebiete Durch Verkehrsbelastung ist das ‚Auf Esch’ und ‚GG-Nord’ einen Wohnen zwischen den Verkehrs- Der Hauptteil der Wohngebie- sehr großen Flächenanteil der schneisen Bahn und A67 sowie te sind in sich homogen und werden nicht durch Industrie Kreisstadt Groß-Gerau aus. GG- in den Stadtteilen Berkach und und Gewerbe beeinträchtigt. Nord ist gekennzeichnet durch Dornheim beeinträchtigt. Die • eine geringe Baudichte, res- Lärmbelastung bzw. die Fragen pektive große Grundstücks- des Lärmschutzes stellen ein BB Frage 9: Auf die Frage fl ächen mit freistehenden Ei- Konfl iktpotenzial dar. „Was gefällt Ihnen besonders genheimen, gut an Ihrer Wohngegend?“ • eine hohe Durchdringung von Zersiedelung ist in Groß-Gerau waren die meistgenannten 5 Frei- und Siedlungsfl ächen, ein Fremdwort – ein großes Plus. in absteigender Reihenfolge: ’zentrale Lage’, ’Einkaufs- ‘Auf Esch‘ und GG-Nord sind in Durch die Stärkung von Verbin- möglichkeiten für den tägli- sich funktionierend geplant wor- dungen zwischen den Stadtteilen chen Bedarf’, ’Rad- und Spa- den. Die städtebauliche Integrati- ‘Auf Esch’, ‘Nördlich der Bahn‘, zierwege’, ’Grünfl ächen, Wald on in angrenzende Bereiche wur- Springberg und GG-Nord kann die und Wasser’ sowie ’nachbarli- che Kontakte, soziales Mitei- de nicht vorgesehen. ‘Auf Esch‘ Identifi kation dieser Stadtteile mit nander’. wird durch den Südring von der Groß-Gerau gestärkt werden. Unter den Top 5 der Bewohner Kernstadt abgegrenzt. aus der Kernstadt, Dornberg und Dornheim ist dagegen auch die ’S-Bahnverbindung’ vertreten. ZUSAMMENFASSUNG ZUR Für die Bewohner der Kern- EINSCHÄTZUNG DER WOHN- stadt spielen ’Rad- und Spa- QUALITÄTEN zierwege’ sowie ’Grünfl ächen, Wald und Wasser’ keine gro- ße Bedeutung. Groß-Gerau bietet Standortfak- toren wie die direkte Nähe zur Natur und die gute Anbindung in die Region – allesamt positi- ve Faktoren für Groß-Gerau als Wohnstandort. Wohngebiete sind homogen strukturiert, zeigen auf- fallend wenig Nutzungskonfl ikte, jedoch auch entwicklungsfähiges städtebauliches Profi l und zum Teil erstaunlich wenig Bezüge zu angrenzenden Stadtbereichen.

120 3.6.3 NAHVERSORGUNGSANGEBOT

Die Versorgung mit Gütern für den VERSORGUNG DER kurz- und mittelfristigen Bedarf fi n- STADTTEILE 6 24 38 det in der Kernstadt von Groß-Ge- rau statt. Die Mehrheit der Bewoh- DORNHEIM ner kauft in der Innenstadt oder im Briefkästen und Telefonsäu- Helvetia-Parc ein. Vor allem ältere Dornheim verfügt über mehrere len sind fl ächendeckend vor- handen. Menschen und Familien wünschen Geschäfte, Hofl äden und Dienst- sich eine funktionierende wohnort- leistungseinrichtungen vor allem Gute Versorgungssotuation in nahe Nahversorgung. Insbesonde- an der B44 Mainzer Landstraße/ Wallerstädten. re in den Stadtteilen ist die Versor- Gernsheimer Landstraße und gungssituation unzureichend. In zentral in der Bahnhofstraße. Ein der Etablierung von Hofl äden oder ‘Nahkauf‘ in der Bahnhofstraße Schlechte Wohnortnahe Ver- sorgung in Stadtteilen Groß- auch fahrenden Händlern mit regi- ist fußläufi g für die meisten Dorn- Geraus, Ausrichtung der onalen Produkten im Angebot liegt heimer zu erreichen. Die Zukunft Kreisstadt auf PKW-Kunden. die Chance einer zusätzlichen Ver- dieses Standortes ist jedoch un- sorgung für die Stadtteile. gewiss. Ein zukünftiges Versor- Bankautomaten nicht fl ächen- deckend im Stadtgebiet vor- Abhilfe bringt der Service „Brings gungskonzept für Dornheim ist zu handen. – bringt´s heim“, ein Lieferservice fi nden. Die veränderten Pendler- mit dem Rad der Groß-Gerauer ströme bei Öffnung der geplanten Zukunft der wohnortnahen Integrationsbetriebe (GIB) - eine Umgehung sind zu berücksichti- Versorgung in Dornheim un- gewiss. Tochtergesellschaft des Sozial- gen. psychiatrischen Kreisvereins. Ge- schäftsleute weisen ihre Kunden BB Frage 9: Bei der Frage auf diesen Service hin. WALLERSTÄDTEN „Was gefällt Ihnen besonders gut an Ihrer Wohngegend?“ belegten die ’Einkaufsmög- Die Bürger formulieren einen Be- Im Stadtteil Wallerstädten gibt es lichkeiten für den täglichen darf an mehr Bankautomaten, bzw. einige Hofl äden der ansässigen Bedarf’ insgesamt mit 9% den nach fl ächendeckend ausgegliche- Landwirte an der Durchgangs- zweiten Platz von 17 bei den ner Verteilung. straße ‚Am Schlag/An der Pforte’. Bürgern. Differenziert nach den Stadtteilen fällt auf, dass Da die Kreisstadt fl ächendeckend Hofl äden schaffen wünschens- aber Berkach, Dornberg und mit Briefkästen und Telefonsäulen/- werte lokale Bezüge. Auf Esch diese Antwort für Zellen ausgestattet ist, wird über ihre Wohngegend nicht so den tatsächlichen Bedarf und ei- hoch schätzen. nen möglichen Abbau von Telefon- BERKACH zellen diskutiert. In Berkach gibt es einen kleinen Das bestehende Einzelhandels- Bäckerladen in der Rathausstraße konzept, in dem alle Stadtbereiche gegenüber der ehemaligen Schu- Verknüpfung zu Kapitel 3.2.4 untersucht wurden ist heute nicht le in der Ortsmitte. In Berkach Verkehrsbelastung, 3.4.6 Landwirtschaft und Handwerk mehr aktuell und sollte fortge- gibt es keine Bankfi liale, auch und 3.4.7 Einzelhandel und schrieben werden. ein Bankautomat fehlt. Durch die Versorgungsangebot

121 Nähe zum Helvetia-Parc und der ‚NÖRDLICH DER BAHN’/ 26 Odenwaldstraße ist die Versor- SPRINGBERG gung gewährleistet. In den Stadtbereichen „‚Nördlich der Bahn’“ und Springberg wird gute Versorgungssituation in DORNBERG die fehlende Versorgung durch die GG-Nord Nähe zur Kernstadt kompensiert. Die Nahversorgungssituation von Dornberg entspricht der Situation Auf Esch ohne Nahversor- von Berkach. GG-NORD gung. Potenzial Sockelzone Hochhäuser am Europaring Der Stadtteil GG-Nord hat seit wird nicht genutzt. AUF ESCH 2007 mit dem Einzelhandels- Dornberg ohne eigene Nah- standort ‚Im Neugrund’ eine zu- versorgung. Die Nahversorgungssituation friedenstellende Situation. Lange Auf Esch bietet Entwicklungspo- Fußwege und fehlende Querungs- Bestehendes Einzelhandels- tenzial. In der Sockelzone der hilfen an der Bundesstraße stellen konzept nicht aktuell. Hochhäuser am Europaring sind einen Nachteil für ältere Men- Ladenfl ächen vorhanden. Diese schen und Kinder dar. Die beste- werden nicht durchgängig be- hende Fußgängerampel zur Über- Vision aus der Zukunfts- trieben, häufi ger sind Leerstand querung der Bundesstraße wird werkstatt: ’Bessere Versor- gerinfrastruktur in den Stadt- und wechselnde Betreiber zu ver- vor allem von den Bewohnern teilen: Post, Bäcker, Metzger’ zeichnen. südlich Am Hammelsberg gerne Im Kontext zum Behördenzentrum auch mal ignoriert und der direkte und dem Kreiskrankenhaus liegt Weg über die Straße genommen. in der Gestaltung und Konzepti- In der Berücksichtigung der Lauf- onierung für die Sockelzonen ein wege liegt die Möglichkeit, die großes Entwicklungspotenzial. Verkehrssicherheit zu stärken und die Attraktivität des Wohnstandor- Die Ansiedlung eines Versorgers tes GG-Nord zu unterstützen. Auf Esch III scheiterte bisher laut Aussagen der Verwaltung daran, dass die Anbieter den Einzugsbe- reich für zu klein halten und den Wegfall der Busschleuse forder- ten.

Verknüpfung zu Kapitel 3.4.7 Einzelhandel und Versor- gungsangebot

122 3.6.4. GESUNDHEIT – MEDIZINISCHE VERSORGUNG

Angebote medizinischer Dienst- werden, der mit den betroffenen leistung bestehen in der Kernstadt Akteuren diskutiert wird und so 1 11 33 und in Dornheim. Die Auswahl an die Interessen und Bedürfnisse Ärzten, zwei Ärztehäuser und die bestehender und künftiger Nut- Versorgung durch das Kreiskran- zungen miteinander in Einklang Gute medizinische Versor- kenhaus Groß-Gerau stellt eine bringen kann. gung durch Kreiskranken- komfortable Situation für die Bür- haus. ger Groß-Geraus dar. ERGÄNZENDE EINRICHTUN- Ergänzende Gesundheitsan- gebote in Groß-Gerau vor- Der Sportpark, das Hallenbad und GEN handen. das Freibad, Angebote der Verei- ne und Fitness-Studios unterstütz- Der Neubau einer geronto-psychi- ten die Bevölkerung der Kreis- atrischen Einrichtung des Landes- Parkplatzkapazitäten im Be- stadt Groß-Gerau sich körperlich wohlfahrtverbands im Burggraben reich Kreiskrankenhaus aus- fi t und gesund zu halten. In der auf dem Grundstück des früheren gelastet. Verbindung von Angeboten liegen Möbelhauses Süss&Rubens ist Potenziale, den Gesundheitsstan- geplant. Der Standort kann gut in dard in Groß-Gerau nachhaltig zu die Altstadt mit unmittelbarer Nähe BB Frage 17: Zusätzliche steigern. zur Innenstadt integriert werden. Angebote für die Gesundheit wie Fitnessstudios und Well- Die Berücksichtigung der Barrie- Im Wasserturm hat sich 2010 ness/Massage sind unter den Befragten nicht sehr bekannt. refreiheit kann große Teile der Be- ein Palliativzentrum eingerichtet. Fitnessstudios wurden mit gut völkerung den Alltag erleichtern Hier werden schwerkranke Men- bewertet. Wellness/Massage und würde die Attraktivität und schen ohne Aussicht auf Heilung mit einer 2-3. Lebensqualität in Groß-Gerau unterstützt. Das Palliativzentrum Vision aus der Zukunfts- stärken. arbeitet eng mit Ärzten, Pfl ege- werkstatt: ’Aufwertung vor- einrichtungen, Altenheimen und handener Wellnessangebote’ Krankenhäusern zusammen. KREISKRANKENHAUS Der Wasserturm ist äußerlich ein Planungswerkstatt: Bedürfnis der Bürger nach Wahrzeichen und in seinem In- Gesundheit. Die Anzahl an Parkplätzen für nern durch diese neue Nutzung Projektvorschlag: Sicherung das Kreiskrankenhaus ist unzu- zu einem Ort der Hoffnung ge- der ärztlichen Versorgung reichend. Jede weitere Nutzungs- worden, der ebenfalls Orientie- auch in den Stadtteilen und Barrierefreiheit. ergänzung in unmittelbarer Nähe rung bieten soll. Der Freiraum erfordert Anpassungen in der Inf- des Wasserturmes sollte neu kon- rastruktur. zipiert und barrierefrei gestaltet werden, um als Wahrzeichen und Zur ganzheitlichen Entwicklung als Orientierungspunkt an Attrakti- Verknüpfung zu Kapitel 3.1.2 des Gesundheits- und Sport- vität zu gewinnen. Orientierungspunkte, 3.1.7 Vereinsleben und Veranstal- schwerpunktes der Kreisstadt tungsorte und 3.2.7 Fahrrad- sollte ein Rahmenplan erarbeitet wege und Fußwege

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124 125 3.7 Soziale Inf

3.7.1 KINDERGÄRTEN UND KITAS

Kinderbetreuung wird in Groß- im einschulfähigem Alter ist, muss 15 Gerau groß geschrieben. Dem- zwischen 8:00 und 12:30 Uhr die entsprechend gut ist die Situati- Kernzeit buchen. Längere Be- on. Groß-Gerau verfügt über 13 treuungszeit ist von 7:00 - 17:00 städtische Kindertageseinrichtun- Uhr wählbar. Die Betreuung von Hohes Niveau der Kindergär- gen, 2 kirchliche Einrichtungen Kindern unter drei Jahren - U3- ten in Bezug auf die Ausstat- tung und Betreuungskonzep- und 3 Tageskrippen auf privater Betreuung, eine Betreuung von te. Basis. Die Kreisstadt unterstützt Kindern unter 3-Jahren, welche die Kinderbetreuungseinrichtun- auf die Bedürfnisse der Kinder Die Stadtteile sind gut mit gen fi nanziell. Die Kindergärten entsprechend abgestimmt ist - in Kinderbetreuung versorgt, die Ortsteile sind leicht besser nehmen an dem regionalen Netz- den Einrichtungen wird ausge- versorgt. werk und externen Fortbildungen baut. Bis 2013 soll die Betreuung teil, um die Betreuung weiter zu der U3-Kinder bei 35% liegen. U3 Betreuung wird zurzeit optimieren. Sprachförderung und verstärkt ausgebaut. Qualitätsorientierung sind wieder- Seit Mai 2010 ist Groß-Gerau Mo- kehrende Themen. dellstandort für das Aktionspro- Es bestehen keine Koope- gramm Kindertagespfl ege. Das rationen zwischen Firmen/ Programm wird unterstützt durch Behörden und Kinderbetreu- KOOPERATIONEN VON den europäischen Sozialfonds ungseinrichtungen. FIRMEN/BEHÖRDEN UND und hat zum Ziel, mehr Personal Nachfrage und Angebot nicht BETREUUNG für die Tagespfl ege zu gewinnen, deckungsgleich. die Qualität der Betreuung zu stei- Konzepte für kooperativ betriebe- gern und das Berufsbild aufzu- ne Kinderbetreuungseinrichtun- werten. Innerhalb des Programms gen in Kooperation mit großen sollen z.B. durch Tagesmütter/- ansässigen Firmen wie Procter & väter 30 Prozent neue Plätze für Gamble oder Erlenbacher Back- die Betreuung von U3 Kindern ge- waren oder dem Behördenzen- schaffen werden. trum gibt es nicht. Hier könnte ein neuer Standard in Bezug auf Nicht alle nachgefragten Zeiten Arbeitsplatzqualitäten gesetzt we- werden durch die Betreuungsein- den. richtungen abgedeckt. Bei hoher Nachfrage wird die Tagesmut- tervermittlung durch das Büro im BETREUUNGSZEITEN – Landratsamt übernommen. U3-ANGEBOTE

Bezogen auf die Betreuungszeit besteht in der Kreisstadt Groß- Verknüpfung zu Kapitel 3.4.1 Gerau ein Modulsystem. Wirtchaftsstandort Jedes Kind, welches noch nicht

126 rastruktur

BETREUUNG IN DEN STADT- SPIELPLÄTZE DER KINDER- TEILEN GÄRTEN 14 39

KERNSTADT Ein Thema in der Kreisstadt Groß- Hohe Konzentration von Be- Gerau ist die Nutzung der Kinder- treuungseinrichtungen in der In der westlichen Kernstadt gibt gartenspielplätze durch Kinder westlichen Kernstadt. es eine Konzentration von Kinder- und Jugendliche außerhalb der gärten. Die Möglichkeiten einer Öffnungs- und Betreuungszeiten. Kindergarten in Berkach nicht ausgelastet und sanierungs- kinderfreundlichen und familien- Gemeinsam mit den betroffenen bedürftig. gerechten Stadtgestaltung wären Akteuren wären Beteiligungspro- eine ideale Maßnahme, Groß-Ge- jekte eine Möglichkeit, Lösungen Keine Lösung für Nutzung rau als Stadt für Familien interes- zu gestalten. von Spielplätzen außerhalb der Betreuungszeiten sant zu machen. BB Frage 11: Die Betreu- ungseinrichtungen für Kinder unter 3 Jahren und die Kin- BERKACH dergärten der Stadt Groß- Gerau konnten von den meis- Berkach hat einen Kindergarten, ten Befragten nicht beurteilt betrieben durch die Evangelische werden. Die Kindergärten erhielten Kirche. Das Gebäude ist sanie- eine deutliche 2. rungsbedürftig. Der Kindergarten ist nicht ausgelastet. In der Ko- Vision aus der Zukunfts- operation mit der Jugendarbeit werkstatt: ’ausreichend KiGa-Plätze mit sinnvollen liegen Entwicklungspotenziale Zeiten (7-18 Uhr)’, ’Vielfalt für neue Konzepte rund um Kin- in der Kinderbetreuung z.B. der und Jugendliche in Berkach, Sport-, Musik-KiGa’, ’bessere Dornberg und Auf Esch. Aufteilung von Kindern mit Mi- grationshintergrund in Tages- stätten’

AUF ESCH Planungswerkstatt: Bedürfnis der Bürger nach Investitionen in den Nach- Die Kita ‚Auf Esch’ in direkter wuchs. Nachbarschaft zur Schillerschule Projektvorschlag: Standard wird 2011 ausgebaut. Der umge- für öffentliche Betreuungs- bende Freiraum bietet Potenzial und Bildungseinrichtungen herstellen - Sanierungen, für eine auf die Bedürfnisse von Ganztagsangebote für Kinder Kindern ausgerichtete Gestaltung. ab 1 Jahr, Betreuung ab 3 Mo- naten.

Verknüpfung zu Kapitel 3.6 Wohnstanort und 3.8.1 Natur- und Landschaftsraum

127 3.7.2 BILDUNGSEINRICHTUNGEN

ANFORDERUNGEN AN sinnvoll. Die Martin-Buber-Schule 12 17 SCHULEN UND BETREUUNG hat als Integrierte Gesamtschule eine Ganztagsschule mit eige- Seit Beginn der 90-er Jahre ist nem Konzept. Die Goetheschule die Anzahl der Klassen aufgrund als Förderschule, die Gymnasien Ganztagsangebot der Schu- der sinkenden Geburtenrate rück- Luise-Büchner-Schule und Prälat- len Groß-Geraus wird ausge- baut. läufi g. Der Rückgang der Schü- Diehl-Schule haben dem Kreis lerzahlen wird sich durch die de- Groß-Gerau Konzepte für eine mografi sche Entwicklung weiter pädagogische Mittagsbetreuung Schulhöfe außerhalb der verstärken, da geburtenschwä- vorgelegt. Betreuungszeiten eigentlich chere Jahrgänge folgen. Mit den keine Aufenthaltsräume für demografi schen Veränderungen Schulen können ihre Ressourcen Jugendliche und Kinder. steigen die Anforderungen an die und Angebote vernetzen und ko- Bildungsabschlüsse und die quali- operieren. Auch die Zusammenar- BB Frage 4: Nur 2,7% (letzter tative Entwicklung der Schulland- beit mit der Kreisstadt bietet Mög- Platz von 11) verbinden mit schaft rückt in den Vordergrund. lichkeiten. Groß-Gerau das Bild einer ’Stadt für Bildung und Kultur’. In der Korrelation dieser Fra- ge mit dem Alter der Befrag- THEMA GANZTAGSSCHULE SCHULHÖFE ten ist auffällig, dass 3,6% der unter 20 Jährigen Groß-Ger- Das Thema ‚Vereinbarkeit von Schulhöfe sind ein beliebter Auf- au als eine ’Stadt für Bildung und Kultur’ betrachten, dage- Beruf und Familie’ ist ein Thema. enthaltsort für Kinder und Jugend- gen nur 2,3% der 21-40 Jäh- Der Bedarf an Ganztagsschulen liche. Kinder und Jugendliche ver- rigen dies ebenfalls so sehen. nimmt zu. bringen heute deutlich mehr Zeit Das Angebot an Ganztagsplätzen in der Schule. Der Bedeutungsge- Vision aus der Zukunfts- werkstatt: ’Bildungsstandort im Kindergartenbereich ist in der winn der Schulräume und zugehö- Groß-Gerau’, „Ich ziehe nach Kreisstadt Groß-Gerau gut aus- rigen Freifl ächen ist entsprechend Groß-gerau wegen der einzig- gebaut. Allerdings ist die Betreu- hoch. Schulhöfe sind auch in der artigen Schulen“, ’bilinguale- ungssituation der Schulkinder am Freizeit beliebte Treffpunkte. Die und Vollzeitschulen’ Nachmittag noch entwicklungsfä- Schulhöfe stehen außerhalb der hig. Die Vernetzung und Koopera- Betreuungszeit den Kindern und tion der Einrichtungen ist ein Weg. Jugendlichen nach Schulordnung eigentlich nicht zur Verfügung. Da Auf Grund der Ganztagsschulan- Spielplätze nicht auf die Bedürf- gebote haben die Kinder weniger nisse von Jugendlichen ausge- Zeit, in die Vereine zu gehen. Des- richtet sind, sollten Nutzungsmög- halb gehen die Vereine jetzt direkt lichkeiten außerhalb der Schulzeit mit Angeboten im Bereich Musik, entwickelt werden, um vor allem Sport und Kultur in die Schulen. Jugendlichen Freiräume in der Verknüpfung zu Kapitel 3.1.5 Kunst und Kultur, 3.5 Bevöl- Eine entsprechende Ausstattung Stadt zu öffnen. kerung und Gestaltung der Räume ist

128 VERSORGUNG GRUNDSCHULEN 12 16 17 18 Mehrere Schulen mit Ganz- In der Kernstadt gibt es vier, in den tagsangeboten der Kreisstadt Ortsteilen Dornheim und Waller- Groß-Gerau haben inzwischen städten jeweils eine Grundschule. 31 32 eine eigene Mensa oder werden durch externe Catering-Unterneh- Die Grundschule Dornheim wird men versorgt. Die Luise-Büchner- zurzeit um 4 Klassen und 3 Be- Versorgungsangebot der Schule betreibt einen Kiosk in treuungsräume für den Ganztags- Schulen wird auf Ganztags- Zusammenarbeit mit den Groß- schulbetrieb erweitert. Außerdem schulangebote ausgerichtet. Gerauer Integrationsbetrieben. wird die Schule energetisch sa- Die stadtnahe landwirtschaftliche niert und der Außenraum neu ge- Alle Schulformen in Groß- Gerau vertreten und auch Erzeugung von Obst und Gemüse staltet. die Stadtteile sind mit Grund- legt Optimierungsmöglichkeiten schulen versorgt. nahe. Kooperationen mit lokalen Die Schülerzahlen in Wallerstäd- Landwirten könnten einen Ansatz ten gehen dagegen zurück. In den Schulstandort wird zur- zeit mit Hilfe des Konjunktur- darstellen. programms investiert.

SCHILLERSCHULE/ SCHLIES- SCHULWEGE SUNG SCHWENKSCHULE Keine Schulwegführung im Straßenraum ablesbar. In der Kreisstadt Groß-Gerau ist Die Schillerschule besteht aus bisher keine Schulwegführung zwei Schulteilen. Der eine Stand- abzulesen. Für die Sicherheit der ort liegt an der Jahnstraße. Diese Schulkinder sollten die Schulwege wurde erst um eine Aula erwei- BB Frage 11: Die Schulen und die Bushaltestellen für Schul- tert. Der zweite Standort ist ‚Auf der Stadt Groß-Gerau wurden busse auf die Verkehrssicherheit Esch’ an der Fasanerie gelegen. den Befragten deutlich mit gut bewertet. geprüft und entsprechend den ‚Auf Esch’ als Grundschule wird Das Ausbildungsplatzangebot Anforderungen der Kinder ge- gerade teilweise abgerissen und der Stadt Groß-Gerau konnte staltet werden. In der Einbindung um ein Gebäude mit Passivhaus- von den meisten Befragten der Schulen in die unmittelbare standard erweitert. Außerdem nicht beurteilt werden. Gestaltung ihres stadträumlichen wird es drei Betreuungsräume für Kontextes und der Schulwegfüh- die Ganztagsbetreuung und eine rung liegt das Potenzial, Groß- Mensa geben. Gerau als kinderfreundliche Stadt zu positionieren und den öffentli- Im Zuge der Erweiterung der Schil- chen Raum für alle Generationen lerschule wird die sanierungsbe- attraktiv und interessant zu gestal- dürftige Schwenkschule in der Verknüpfung zu Kapitel 3.2.6 ÖPNV - Drei Bahnhöfe, 3.2.7 ten. Adolf-Göbel-Straße geschlossen. Fahrradwege und Fußwe- Die Schwenkschule ist der Nord- ge, 3.4.6 Landwirtschaft und schule ‚Auf dem Springberg’ an- Handwerk

129 gegliedert. Das hat Verschiebun- saniert. Dort ist auch der Stand- 16 30 31 gen in den Schulbezirksgrenzen ort des Jugendzentrums ‚Anne zur Folge. Eine Folgenutzung für Frank’. die Schwenkschule ist bisher nicht bekannt. Durch die räumliche Das Oberstufengymnasium ‚Prä- Mehrere weiteführende Nähe zum zukünftigen Standort lat-Diehl-Schule’ teilt sich den Schulen in Groß-Gerau der Oberstufe Prälat-Diehl-Schule Standort am Wasserturm mit den vorhanden. liegen ggf. Entwicklungschancen Berufl ichen-Schulen-Groß-Gerau. Entwicklung der Oberstufe in Bezug auf Betreuung und Frei- Dort werden auch der Abend- und Prälat-Diehl auf dem Fagro- zeit von Jugendlichen. Realschule Groß-Gerau einige Gelände I Unterrichtsräume zur Verfügung gestellt. Das Gebäude der Ober- WEITERFÜHRENDE SCHULEN stufe Prälat-Diehl-Schule ist stark sanierungsbedürftig. Aus diesem Weiterführende Schulen gibt es Grund wird die Oberstufe in ei- in der Kernstadt. Es gibt in Groß- nen neuen Schulkomplex auf Gerau zwei Gymnasien, eine inte- dem Grundstück der ehemaligen grierte Gesamtschule, eine beruf- Fagro-Werke in die Fabrikstraße liche Fachschule und eine Schule gegenüber dem Bahnhof Groß- für Lernhilfe. Der Einzugsbereich Gerau umziehen. Vor allem das der weiterführenden Schulen be- Thema Parkraum und Gestaltung sonders der Berufl ichen Schule des städtischen Umfeldes mit dem Groß-Gerau geht weit über das städtebaulich wichtigen Bahnhof- Stadtgebiet von Groß-Gerau hi- sumfeld ist gesamtplanerisch zu naus und umfasst auch Schüler betrachten. und Lehrer, die in anderen Städ- ten des Kreises wohnen. Die Schüler und Lehrer aus der Regi- SCHULEN MIT BEZUG ZUR on sind als Gäste zu betrachten, JAHNSTRASSE die einen intensiven Eindruck vom Image der Stadt auch wieder nach Das zweite Gymnasium ist die Außen tragen. ‚Luise-Büchner-Schule’ in der Jahnstraße für die Mittelstufe. Die Schule ist vor kurzem saniert wor- PRÄLAT-DIEHL-SCHULE den, zurzeit wird eine Mensa re- Verknüpfung zu Kapitel 3.1.2 Orientierungspunkte, 3.2.6 alisiert. ÖPNV - Drei Bahnhöfe, 3.2.7 Das Gymnasium Prälat-Diehl- Fahrradwege und Fußwe- Schule besteht aus zwei Schul- Die ‚Goethe-Schule’ in der Goe- ge, 3.2.8 Ruhender Verkehr, teilen. Die Mittelstufe ist in der thestraße ist eine Schule für 3.4.5 Strukturwandelfl ächen- und 3.6 Wohnstanort, 3.8.3 Berliner Straße gelegen. Diese Lernhilfe sowie die ‚Astrid-Lind- Städtisches Grün Gebäude wurden vor kurzem gren-Schule’ in der Jahnstraße

130 als Sprachheilschule runden das In der „Fortschreibung des Schul- Bildungsangebot der Kreisstadt entwicklungsplans 2008-2013“ 12 14 19 31 48 Groß-Gerau ab. Die Astrid-Lind- des Kreises Groß-Gerau wird gren-Schule wurde 2009 baulich die steigende Tendenz der Eltern erweitert. beschrieben, ihre Kinder nach der Grundschule auf Gymnasien Räumliche Dichte von Weiter- führenden Schulen an der Die Martin-Buber-Schule als Inte- und integrierte Gesamtschulen Jahnstraße. grierte Gesamtschule der Kreis- zu schicken. Durch die Martin- stadt Groß-Gerau hat sich zu Buber-Schule als Integrierte Ge- einer Ganztagsschule entwickelt samtschule und die Luise-Büch- und erweitert ständig das Betreu- ner-Schule als Gymnasium für ungsangebot. Die Schulsozialar- die Mittelstufe werden in dieser beit ist dabei eine wichtige Grund- Straße die Schülerzahlen also lage. Die Schule soll in Zukunft tatsächlich in Zukunft steigen. weiter ausgebaut werden, um Da hier verschiedene Schulty- auch weiterhin Kinder aus Büttel- pen räumlich gebündelt werden born, Geinsheim und Klein-Gerau und viele Kinder der Kreisstadt aufzunehmen. ihre gesamte Schullaufbahn dort verbringen können, stellt dieser In diesem Zusammenhang ist Stadtraum einen wichtigen Be- auf die räumliche Dichte des Bil- zugspunkt für die Kinder und Ju- dungsangebotes im Südwesten gendlichen Groß-Geraus dar. Die- der Kernstadt hinzuweisen. Be- se Bedeutung sollte auch durch ginnend mit der Martin-Buber- das Erscheinungsbild der Frei- Schule fädeln sich entlang der räume außerhalb des Schulgelän- Jahnstraße in Richtung Innenstadt des sichtbar werden. In diesem die Astrid-Lindgren-Schule, Luise- Stadtgebiet Groß-Geraus besteht Büchner-Schule, Schiller-Schule die Chance, sich mit einem Cam- und etwas versetzt aber mit dem pus-Charakter auf hohem Niveau selben Schulweg für die Kinder als moderner Bildungsstandort die Goetheschule in Richtung In- zu zeigen. Dieser Bereich könnte nenstadt wie eine Perlenschnur auch visuell vermitteln, dass Bil- auf. An allen Schulen wurden vor dung groß geschrieben wird und kurzem Sanierungsmaßnahmen das Lebensgefühl, mit Spaß zu durchgeführt. An einer Ganztags- Lernen und sich zu entwickeln zu betreuung wird insgesamt gear- können Raum fi ndet. beitet. Die Schulen in der Jahnstraße sind neben dem großfl ächigen Verknüpfung zu Kapitel 3.2.7 Areal der Berufl ichen Schulen Fahrradwege und Fußwege Groß-Gerau ein Kristallisations- und 3.8.2 Städtisches Grün

131 punkt zum Thema Bildungsange- gänzungen und Bildungsgänge 1 15 17 31 bote. Der Verkehrsraum und die zur Qualifi zierung für ein Studium. Schulwege in der Jahnstraße wur- Fort- und Weiterbildung ist ein be- den bereits verbessert. deutendes Angebotssegment. Der 35 39 49 seit 2009 amtierende Direktor der Um eine kreative und familien- Berufl ichen-Schulen-Groß-Gerau freundliche Kreisstadt zu sein, ist plant mit Unterstützung durch es wichtig, die bestehenden Po- Bund, Land und Kreis am Hessen- Berufl iche Schulen Groß-Ger- au positiv für den Wirtschafts- tenziale aufzugreifen und weiter Campus-Projekt teilzunehmen. standort und überregional zu entwickeln. Ein Konzept könnte Lebenslanges Lernen soll hier bekannt. in kooperativen Arbeitsstrukturen thematisiert werden. Ein Thema entworfen werden. Mit den rele- für das die Kreisstadt Groß-Gerau vanten Beteiligten könnte diese stehen kann. Berufl iche Schulen stadt- Leitidee aufgegriffen werden, um räumlich nicht eingebunden. darauf aufbauend Umsetzungs- Der Stadtraum rund um die Beruf- Versorgungssituation für strategien zu erarbeiten. lichen-Schulen-Groß-Gerau wird 2.800 Schüler unzureichend. maßgeblich durch die hohe Schü- lerzahl geprägt. Die Schule ist BERUFLICHE-SCHULEN- stadträumlich nicht eingebunden. GROSS-GERAU Ein wichtiges Thema in diesem Zusammenhang ist auch der be- Groß-Gerau hat mit den ‚Berufl i- stehende Parkraumdruck. chen Schulen Groß-Gerau’ einen Schulstandort von überregionaler Die Identifi kation der Berufsschü- Bedeutung. Täglich kommen bis ler mit ihrer Schule ist hoch. Groß- zu 2.800 Schüler in die Kreisstadt. Gerau assoziieren sie im Wesentli- Mit einem Angebot von zum Bei- chen mit diesem Bildungsstandort. spiel 17 Gerüstbauerklassen unter Im Rahmen der Erarbeitung des vielen weiteren Berufsausbildun- Stadtentwicklungskonzeptes er- gen bieten die Berufsbildenden griff die Kreisstadt die Initiative, Schulen den größten Berufsschul- junge Menschen zu beteiligen. standort für diesen Ausbildungs- Daraus entwickelte sich eine Pro- zweig in Deutschland. Die Schule jektarbeit mit den Schülern der wurde vor kurzem saniert. Berufsbildenden Schulen. Ein Er- gebnis war: die Schüler wünschen Aus Sicht der lokalen ausbilden- sich eine interessantere und auf- den Betrieben ist das Berufs- fälligere Eingangssituation der Verknüpfung zu Kapitel 3.1.2 schulangebot ein wichtiger Stand- Schule und eine Verbindung zur Orientierungspunkte, 3.2.2 ortfaktor. Das Angebot umfasst Kreisstadt. (siehe auch Kapitel 1.3 Stadteingänge, 3.2.6 ÖPNV - Drei Bahnhöfe und 3.2.8 Ru- neben der klassischen Ausbil- Dialogkultur und Prozessgestal- hender Verkehr dungsbegleitung Ausbildungser- tung)

132 Die Mittagstischversorgung der Stadt Darmstadt ist ein „Weiter- Schüler ist unzureichend. Die bildungsatlas Starkenburg“ ent- 1 5 22 31 Schüler nutzen lediglich den Ki- wickelt worden. Dort fi nden sich osk in der Darmstädterstraße an Anbieter, die sich an verbindliche der Kreuzung B44 und den Kiosk Qualitätskriterien halten müssen gegenüber des Haupteingangs und geben einen Überblick über Musikschule und VHS bieten qualifi zierte Weiterbildungs- der Schule sowie die schuleige- ihre Bildungsangebote. Der Wei- möglichkeiten ne Bäckerei. Da diese Angebote terbildungsatlas für Groß-Gerau nicht ausreichen, „pilgern“ jeden sollte gemeinsam mit den Ange- Tag viele Schüler zum Sportler- boten der Volkshochschule und Zu wenige Parkmöglichkeiten heim auf dem VfR-Gelände. Zur der Berufl ichen-Schulen-Groß- am Dornberger Schloß. Unterstützung der Berufl ichen Gerau die Bildungsstadt Groß- Schulen in der Frage der Ver- Gerau präsentieren. Ein entspre- Hoher Kostendeckungsgrad für die Musikschule. sorgung der ca. 2.800 Schüler chendes Format ist zu fi nden. könnten sich sowohl der Kreis als auch die Kreisstadt Groß-Gerau bezüglich externer Angebote der KREISVOLKSHOCHSCHULE BB Frage 14: Die Angebote Versorgung und auch der stadt- der Volkshochschule und der Musikschule werden von den räumlichen Einbindung dieser ein- Die Kreisvolkshochschule Groß- Bürgern mit einer 2 benotet. bringen. In Bezug auf ein Konzept, Gerau hat ihren Sitz im Dornber- Die Musikschule ist wenig dass sich dem Thema Imbiss/ ger Schloß. Die Räumlichkeiten bekannt. Auf keines dieser „Coffeeshop“/ Pausengestaltung sind neu und die ergänzte Archi- Angebote möchten die Bürger verzichten. annimmt können auch Synergien tektur fügt sich ansprechend in zwischen dem „Sportpark“ und das historische Umfeld ein. Es weiteren Schulen der Kreisstadt stehen nicht ausreichend Parkfl ä- erzeugt werden. chen zur Verfügung bei Veranstal- tungen im Dornberger Schloß.

WEITERBILDUNG Die Kreisvolkshochschule Groß- Gerau bietet Kurse in sechs Fach- Über eine Hochschule oder Uni- bereichen: Politik – Gesellschaft versität verfügt Groß-Gerau – Umwelt, Kultur – Gestalten, nicht. Umliegende Städte wie Gesundheit, Sprachen, Arbeit – Darmstadt, Mainz, Frankfurt und Beruf, Grundbildung – Schulab- Wiesbaden bieten mit ihren Hoch- schlüsse. schulen und Universitäten ein um- Der Ausländerbeirat arbeitet mit fassendes und leicht erreichbares dem Ziel, ausländischen Mitbür- Verknüpfung zu Kapitel 3.1.2 Studienangebot. Zusammen mit gern die deutsche Sprache näher- Orientierungspunkte, 3.1.7 dem Landkreis Darmstadt-Die- zubringen mit der Volkshochschu- Vereinsleben- und Veranstal- tungsorte, 3.2.8 Ruhender burg, Bergstraße, Groß-Gerau le zusammen. Verkehr und 3.8.2 Städtisches und dem und der Grün

133 3.7.3 KINDER- UND JU

BB Frage 11: Die Betreuung MUSIKSCHULE Das Angebot für Kinder und Ju- für Schulkinder, Freizeitan- gendliche außerhalb der Angebo- gebote für Kinder und Frei- zeitangebote für Jugendliche Groß-Gerau betreibt eine städti- te der Ganztagsschulen, Vereine konnten von den Befragten sche Musikschule. Sie kooperiert oder kirchlichen Einrichtungen meistens nicht beurteilt wer- mit den Grundschulen Auf Esch, wird in Groß-Gerau engagiert den und sind nicht bekannt. Wallerstädten und Dornheim so- gestaltet. Die Jugendtreffs und Auch bei den Haushalten mit Kindern wurde bei der Betreu- wie der Luise-Büchner-Schule das Jugendzentrum sind in allen ung der Schulkinder meistens und der Martin-Buber-Schule. Die Stadtteilen außer GG-Nord vertre- mit ’weiß nicht’ geantwortet. Musikschule ist bekannt und kann ten. Haushalte mit Kindern bewer- sich über eine hohe Nachfrage Im Internet auf der Homepage der teten die Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche mit freuen. Kreisstadt sind zu allen Angebo- einer guten drei. Der Kostendeckungsgrad ist nach ten und Einrichtungen Informatio- Aussagen der Verwaltung relativ nen zu fi nden. BB Frage 32: Auf Platz 3 von hoch. Im Rahmen des Ausbaus 10 Entwicklungszielen haben die Befragten ’Stadt für Fami- der Ganztagsschulen könnte eine lien und Kinder’ gesetzt. Ausweitung der Angebote und Ko- KINDER- UND JUGENDFORUM operationen mit Schulen und Kitas Vision aus der Zukunfts- überlegenswert sein. Kinder und Jugendliche haben werkstatt: ’Jugendangebote mit Betreeung und Lernen einen hohen Stellenwert in Groß- von „Knigge“’, ’Ausbau der Gerau. Das Kinder- und Jugend- Jugendarbeit mit Selbstver- forum lädt die jungen Menschen waltung durch Jugendliche’ ein, sich zu äußern und aktiv die Planungswerkstatt: Umwelt mit zu gestalten. Bislang Bedürfnis der Bürger nach wird das Forum jedoch kaum Zufriedenheit bei Kindern und genutzt. Mit Unterstützung der Jugendlichen. Kommunalen Jugendarbeit wurde Projektvorschlag: mehr Ju- gendarbeit, Ferienbetreuung zusammen mit Jugendlichen das abgestimmt auf Zeiten berufs- Projekt BMX-Anlage am Hallen- tätiger Eltern, Anpassung der bad erarbeitet. Dieses Projekt ist Öffnungszeiten der Jugend- seit August 2010 für alle Kinder räume an den Tagesrhythmus er Jugendlichen und Jugendliche zur Nutzung fer- tiggestellt.

JUGENDEINRICHTUNGEN

ANGEBOTE

In Groß-Gerau gibt es insgesamt vier Jugendeinrichtungen der ‚Kommunalen Jugendarbeit’. Die

134 GENDBETREUUNG

Jugendtreffs richten sich an Ju- kommen, besteht ein Angebots- gendliche zwischen 6-27 Jahre. defi zit. Auch für ältere Jugendliche 12 13 14 49 Ziel der Jugendpfl ege in Groß-Ge- ab 16 Jahren fehlen beispielswei- rau ist es, ein Anker für Jugendli- se geeignete Treffpunkte, wo Mu- che zu sein. sik gehört, „gechillt“ wird oder Par- Angebote sind unter anderen: tys gefeiert werden können. Auch Kinder- und Jugendforum gibt • Kinder-, Mädchen- und Jun- fehlt ein jugendgerechtes Café Kindern eine Stimme gengruppen, mit moderaten Preisen. Spezielle Jugendarbeit in fast allen • Teenietreff, Angebote für Kinder und Jugend- Stadtteilen vertreten, ab- • offene Treffs, liche mit Migrationshintergrund wechslungsreiches und viel- • Hausaufgabenhilfe/ -unter- sind nicht erkennbar. In der Fin- fältige Angebote. stützung, dung und Gestaltung von Räumen Idee des Kinderstadtplanes • Hilfestellung im Bereich Über- für Jugendliche liegt ein Entwick- gibt es bereits. gang Schule/Beruf, lungspotenzial. • Kinderkino, Keine Jugendarbeit in Groß- • Ferienspiele/Freizeiten, In den Ferienspielen 2004 wurde Gerau Nord. • Einzelfallhilfe. ein Kinderstadtplan erarbeitet. Im Vordergrund stand, dass die Kin- Jugendforum wird kaum in Anspruch genommen. der und Jugendlichen gemeinsam ANGEBOTSDEFIZITE ihre Kreisstadt besser kennen ler- Angebote der Jugendarbeit/ nen. Angebote für Kinder und Ju- Die Angebote für Kinder- und Ju- Im Zuge des Stadtentwicklungs- gendliche nicht bekannt und/ oder nicht abgestimmt auf gendlichen sind nach Aussagen prozesses wurde deutlich, dass den Lebensrhythmus von Fa- der Bürger auf den Beteiligungen Bürger teilweise die öffentlichen milien, Kindern und Jugendli- aus den Ergebnissen der Bürger- Angebote nicht kennen. Die Kreis- chen. befragung nicht bekannt genug stadt mit Kindern und Jugendli- Angebotsdefi zit für die Alters- und die Zeiten der Einrichtungen chen zu erleben und zu erfahren gruppe 10 bis 14. nicht optimal. Durch die Ganz- und daraus Projekte und Strategi- tagsschulangebote verschiebt en abzuleiten bietet die Möglich- Fehlende Treffpunkte für Ju- sich auch die Freizeit in die späte- keit, Ansichten kennen zu lernen, gendliche ab 16. ren Nachmittags- und Abendstun- die sonst im Unbekannten blie- Kein öffentlicher Raum auf die den der Kinder und Jugendlichen. ben. Bedürfnisse von Kindern und Der genaue Bedarf könnte zum Jugendlichen ausgerichtet. Beispiel durch eine breit ange- Der Kreis Groß-Gerau hat ein Kinderstadtplan wird nicht ak- legte Schülerbefragung ermittelt „Netzwerk Schulgemeinde“ an der tualisiert. werden. Martin-Buber-Schule sowie den Berufl ichen Schulen Groß-Gerau Vor allem die Altersgruppe 10 bis installiert, wo auch 2 Mitarbeiter 14, für die Kindergruppen schon der Schulsozialarbeit aktiv sind. Verknüpfung zu Kapitel 3.3.3 zu uninteressant und für die Ju- Kommunikation, Öffentlich- gendtreffs noch nicht in Frage keitsarbeit und Marketing

135 JUGENDZENTRUM JUGENDTREFF BERKACH/ 5 13 14 39 ANNE FRANK DORNBERG/ ESCH Das Jugendzentrum Anne Frank Der Jugendtreff in Berkach ist im ist die größte Einrichtung der Ju- historischen Rathaus unterge- gendhilfe. Es liegt neben der Prä- bracht. Das Engagement wurde Bündelung von Kinder- und Jugendeinrichtungen auf ei- lat-Diehl-Schule und der ‚Kita Grü- aufgrund mangelnder Nachfrage nem Areal in der Berliner Stra- ner Weg’. Auf 360 Quadratmeter von Seiten der Jugendlichen auf ße (Jugendzentrum, Prälat- befi nden sich ein Café, eine Kü- eine Kindergruppe reduziert. Es Diehl-Schule und Kita Grüner che und Computerräume. Unter- ist wahrscheinlich, dass der Ju- Weg). stützung beim Start in den Job ist gendtreff ganz eingestellt wird. Teil des Angebotes. Das großräu- Für die Kinder und Jugendlichen mige Areal an der Berliner Straße der Stadtteile Berkach, Dornberg Einbindung und Gestaltung des Jugendtreffs Wallerstäd- ist verdichtet mit Einrichtungen und Auf Esch sind alternative Kon- ten in den städtischen Kontext ausschließlich für Kinder und Ju- zepte zur Gestaltung der Freizeit ungelöst. gendliche. Die Freifl ächen und und der Betreuung zu erarbeiten. auch das städtische Umfeld soll- Im Gespräch sind zum Beispiel Berkach/Dornberg/Auf Esch ohne zukunftsfähiges Kon- ten im Hinblick auf ihre Eignung ein mobiler Jugendtreff für die zept für die Jugendarbeit. und Nutzbarkeit durch Kinder und Stadtteile Auf Esch, Berkach und Jugendliche untersucht werden, Dornberg. GG-Nord ohne Jugendtreff. um den Stadtbreich für diese Ziel- Keine Freifl ächen für Jugend- gruppe weiter zu attraktivieren. liche in der Kernstadt, auch JUGENDTREFF DORNHEIM nicht an den Jugendtreffs. JUGENDTREFF Der Jugendtreff Dornheim befi n- WALLERSTÄDTEN det sich ebenfalls in den Räumen der ‚Alten Schule’ in der Mitte des Der Jugendtreff in Wallerstädten Stadtteiles. Die ‚Alte Schule’ mit befi ndet sich in dem ehemaligen dem sehr schönen alten Innenhof Schulgebäude des Ortsteiles, hin- wird durch Vereine und Institutio- ter der Kirche an einem kleinen nen genutzt. Der Innenhof stellt Platz. Stadträumlich betrachtet ein Entwicklungspotenzial als ist die Eingangssituation des Ju- zentraler Ort der Begegnung für gendtreffs mit Platz nicht gelöst. alle Bürger.

Verknüpfung zu Kapitel 3.1.3 Das Bild der Stadtteile, 3.1.7 Vereinsleben und Veranstal- tungsorte, 3.2.4 Verkehrsbe- lastung und 3.8.2 Städtisches Grün

136 3.7.4 BETREUUNGSEINRICHTUNGEN

JUGENDTREFF ‚NÖRDLICH ALTERN IN DER KREISSTADT DER BAHN‘ UND GG-NORD 10 14 33 Durch mehr ältere Menschen in Schwerpunkt Wohn- und Pfl e- Für den Stadtteil GG-Nord und der Gesellschaft verändern sich geeinrichtungen für Senioren „‚Nördlich der Bahn’“ fehlt ein Ju- die Anforderungen an Einrich- Auf Esch. gendtreff. Für GG-Nord gibt es die tungen und Angeboten. Die sich Idee, einen Jugendtreff im Zuge ändernden Anforderungen und Wohn- und Pfl egeeinrich- tungen für Senioren stehen der Neugestaltung des Siedler- Bedürfnisse lassen sich bereits entsprechend der Nachfrage platzes einzurichten. Konzept und in der Entwicklung der Kernstadt ausreichend zur Verfügung. Finanzierung stehen noch nicht. ablesen. In der Kernstadt kaufen Die Kinder und Jugendlichen aus oder mieten zunehmend ältere Groß-Geraus öffentliche Inf- rastruktur nicht ausgerichtet dem Stadtbereich „‚Nördlich der Menschen Wohnungen. Ein Be- auf eine alternde Bevölkerung Bahn’“ orientieren sich Richtung darf nach kleinen, barrierefreien BB Frage 9: Auf dem vorletz- Kernstadt und nutzen das Ju- Wohnungen besteht. ten Platz von 17 der Frage gendzentrum Anne Frank. Diese Entwicklung sollte sich auch „Was gefällt Ihnen am besten in der Gestaltung des öffentlichen an Ihrer Wohngegend?“ mit Raumes und der Infrastruktur der nur 2,5% wurde von den Bür- gern ’Angebote für Senioren’ FREIRÄUME FÜR Kreisstadt wiederspiegeln. gesetzt. JUGENDLICHE Die medizinische Versogung der Kreisstadt ist gut und kann in die- Vision aus der Zukunfts- Vor allem in der Kernstadt gibt sem Zusammenhang weiterentwi- werkstatt: ’Vermischung Alt und Jung im Dunstkreis der es kaum „Outdoor-Flächen“ für ckelt werden. Altenpfl egeheime mit den Jugendliche. Die Umfeldsituatio- Kindergärten’, ’Groß-Gerau nen der Jugendtreffs bieten kei- ist eine Seniorenstadt, sollte ne Aufenthaltsfl ächen für junge WOHN- UND PFLEGEEINRICH- aber Familienstadt werden, um demografi scher Entwick- Menschen. In der Entwicklung TUNGEN lung entgegenzuwirken’, ’Se- von Räumen und Flächen für Ju- niorenarbeit der Entwicklung gendliche liegt die Chance, sich Im Stadtteil ‚Auf Esch I und III’ anpassen’ als kinder- und jugendfreundliche sind gibt es zwei Standorte für be- Planungswerkstatt: Stadt zu positionieren. treutes Wohnen. In Dornheim gibt Bedürfnis der Bürger nach es ein Seniorenpfl egeheim. Gemeinschaft durch Interak- Bisher ist der Stadtteil Auf Esch tion. im öffentlichen Raum nicht auf die Projektvorschlag: Räume/ Plätze für Jugendliche z.B. Bedürfnisse von Senioren einge- mit Tischen zum Kartenspei- richtet. eln, multifunktional nutzbare Flächen für Kinder, Erwach- Der Bedarf an Heimplätzen ist sene und Senioren (Multige- nerationsräume) derzeit gedeckt. Die Stadtverwal- tung Groß-Gerau erwartet, dass Verknüpfung zu Kapitel 3.2.7 Fahrradwege und Fußwe- zukünftig mehr Plätze zur Verfü- ge, 3.5 Bevölkerung und 3.6 gung gestellt werden müssen. Wohnstanort

137 EINRICHTUNGEN GENERATIONENHILFE-VEREIN 19 20 UND INITIATIVEN 2008 wurde ein Generationenhil- Für Senioren stehen in der Kreis- fe-Verein gestartet. Dieser Verein stadt Groß-Gerau verschiedene arbeitet generationenübergrei- Einrichtungen und Initiativen Einrichtungen und Initiativen ver- fend, z.B. gibt es Angebote wie für Senioren vorhanden. teilt auf das gesamte Stadtgefüge „Ersatz-Großeltern“ oder „Um- Bestehender Generationen- zur Verfügung. In der Kreisstadt gang mit Handys und Computern hilfe-Verein für Groß-Gerau. gibt es verschiedene Soziale für Ältere“, die miteinander ver- Seniorenbeirat unterstützt Dienste. netzt werden. Der Verein hat sich Politik und Verwaltung in der im ‚Haus Raiss’ integriert. Umsetzung von Belangen der Senioren In GG-Nord und in Wallerstädten Im Jahr 2010 wird das Netzwerk gibt es keine Angebote für Senio- ‚Altenhilfe in der Kreisstadt Groß- Mehrgenerationenhaus/ Fa- ren. Wie sich in den nächsten Jah- Gerau’ auf den Weg gebracht. milienberatungszentrum/ So- ren der tatsächliche Bedarf an An- Einrichtungen, Dienste, Vereine zialzentrum durch Standort Teil der Gesellschaft und gut geboten für Senioren entwickelt, und Ehrenamtliche wollen sich integriert sollte ermittelt werden. Beson- vernetzen und voneinander parti- deres Augenmerk ist in diesem zipieren. Zusammenhang auch auf ältere Kein Angebot durch Initiativen Menschen mit Migrationshinter- und Einrichtungen für Senio- grund zu richten. SENIORENBEIRAT ren in GG-Nord und Waller- städten. Ein ehrenamtlicher Seniorenbei- Kapazitäten der Seniorenbe- HAUS RAISS rat vertritt die Interessen der äl- gegnungsstätte ‘Haus Raiss‘ teren Bevölkerung. In der neuen erschöpft. Das ‚Haus Raiss’, eine Senioren- Geschäftsordnung des Senioren- begegnungsstätte der Kreisstadt beirates ist ein Vorschlags- und Groß-Gerau, hat sich als Treff- Rederecht im Magistrat verankert Vision aus der Zukunfts- punkt für ältere Menschen etab- worden. werkstatt: ’Mehrgenerati- liert. Hier werden Gruppen- und Im April 2009 wurde die Idee von onenwohnen in Blocks wie Einzelveranstaltungen im Bereich Seiten des Seniorenbeirats in das z.B. Mainzer Straße’ Freizeit, Bildung, Kultur und Kom- Stadtparlament eingebracht, ei- munikation angeboten. Internet- nen Demenz-Helferkreis in Groß- nutzung ist möglich. Das ‘Haus Gerau in Zusammenarbeit mit der Raiss‘ ist in der Kernstadt in der Alzheimer-Gesellschaft Rüssels- Nähe zum Bahnhof gelegen. Die heim zu etablieren. Ehrenamtliche räumlichen Kapazitäten des ‚Haus Helfer sollen vor allem den Ange- Raiss’ sind inzwischen erschöpft. hörigen Entlastung und Freizeit Die Räume sind regelmäßig aus- schenken. Inzwischen ist die Idee Verknüpfung zu Kapitel 3.5 gebucht. In Teilen ist das Haus in der Umsetzung. Bevölkerung nicht barrierefrei.

138 MEHRGENERATIONENHAUS Das Thema Mehrgenerationen- wohnen ist auf allen Veranstaltun- 19 20 Im Wohngebiet Springberg be- gen von den Bürgern Groß-Ge- fi nden sich die Nordschule, ein raus aktiv angesprochen worden. Kindergarten und die Nordkirche. Die Bürger wünschen sich Un- 2009 ist die ‚Tafel’ von der Stadt- terstützung durch die Stadtver- Bündelung von sozialen Inf- mitte an den Standort Springberg waltung bei der Realisierung von rastruktureinrichtungen durch Umzug des Mehrgenerati- an die Nordkirche umgezogen. Projekten des Zusammenlebens onenhauses/ ‘Tafel‘ in den Hier befi ndet sich jetzt das Mehr- mehrerer Generationen. Stadtteil Springberg. generationenhaus Groß-Gerau mit Diakoniewerkstatt. In der Unterstützung seelisch kran- ker Menschen durch Integra- Kreisstadt Groß-Gerau gibt es INTEGRATIONSBETRIEBE tionsbetriebe. nach Angaben der Groß-Gerauer Tafel im März 2009 etwa 500 Be- In der Kreisstadt gibt es die ‚Groß- dürftige. Gerauer Integrationsbetriebe’, Groß-Gerau ohne Behinder- Durch die Bündelung von sozia- eine Tochtergesellschaft des So- ten-Beauftragter len Infrastrukturen Am Springberg zialpsychatrischen Kreisvereins. können Synergien genutzt wer- Hier fi nden Menschen mit seeli- den. Für den Springberg kann die schen Erkrankungen Hilfe, z.B. gute soziale Betreuung ein Ent- wieder einen Job zu fi nden. BB Frage 10: Die Lebensbe- wicklungspotenzial darstellen. Drei Projekte sind in Groß-Gerau dingungen werden insgesamt besonders bekannt und beliebt: für alle Altersgruppen in Groß- Gerau mit 2-3 bewertet. Da- Das sogenannte ‚Tafel-Café’ öff- Die Kunstgalerie am Sandböhl- bei ist die Tendenz zu guten net einmal pro Woche, auch ver- platz, der „Brings bringt´s“-Dienst Lebensbedingungen bei den sorgen ein Sozialkaufhaus und und der Schulkiosk an der Luise- 3-10-Jährigen und der Alters- eine Werkstatt mit Transport für Büchner-Schule. gruppe über 41 höher. In der Korrelation mit dem Möbel die bedürftigen Menschen. Alter der Befragten wird deut- Insgesamt sind etwa 30 ehren- Einen Behinderten-Beauftragten lich, dass die Altersgruppe amtliche Helfer im Einsatz, hinzu gibt es innerhalb der Kreisstadt 21-40 auffällig oft angibt, dass kommen ca. 30 1-Euro-Jobber. Groß-Gerau nicht. Diese Aufga- sie nicht wissen, wie die Le- bensbedingungen für die über Das Projekt kann nach Auslaufen ben werden übernommen von 65-Jährigen in Groß-Gerau der Bundesförderung 2012 nur dem Haus Raiss, dem Senioren- sind. durch die Hilfe lokaler Sponsoren beirat und dem Bauamt, welche Extrem auffällig ist, dass diese weiter bestehen. Die Initiativen bei der Umsetzung dieser Fragen Frage von den teilnehmenden über 65-Jährigen größtenteils sind ein wichtiger Beitrag zur Ge- entsprechend eingebunden wer- nicht beantwortet oder außer staltung des Stadtteillebens. 2010 den. in ihrer Altersgruppe mit ’weiß wird die Einrichtung eines Mit- nicht’ bewertet wurde. tagessens für Schüler/innen der Nordschule geplant. Verknüpfung zu Kapitel 3.6.2 Wohnstandort

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141 3.8 Natur und

3.8.1 NATUR- UND LANDSCHAFTSRAUM

Die Lage der Stadt im Land- In Kombination mit seiner Nut- 23 39 schaftsraum, die Vernetzung bzw. zungs- und Landschaftsgeschich- Verknüpfung und Erlebbarkeit te stellt er einen unverwechselba- von Natur und Landschaft, at- ren Raum für (landwirtschaftliche) traktive Landschaftsbilder sowie Nutzung, Freizeit und Naherho- Auffälligstes Merkmal von abwechslungsreiche und gut er- lung sowie Lebensräume für Tiere Groß-Gerau von außen ist die reichbare Naherholungsmöglich- und Pfl anzen dar. Konkurrierende Landschaft, erster Eindruck angenehm. keiten sind wichtige Kriterien für Nutzungsansprüche zwischen die Standortqualitäten einer Stadt. Natur- und Artenschutz, Landwirt- Der Landschaftsraum Ried Innerhalb der bebauten Stadt sind schaft, Naherholung sowie der und Groß-Gerau sind in der Kriterien wie z.B. Siedlungsentwicklung sind mitein- Region begriffl ich miteinander verbunden. • der Umgang mit öffentlichem ander in Einklang zu bringen. Raum, Die umgebende Natur ist ge- • die Gestaltung und Möb- Die landwirtschaftliche Nutzung prägt durch Landwirtschaft. lierung der Straßenräume, ist noch überall präsent. Sonder- Die Landschaft rund um Wege und Plätze, kulturen wie Spargel- und Erd- Groß-Gerau wird gerne als • die Aufenthaltsqualitäten von beeranbau stellen aufgrund der Naherholungsgebiet genutzt. Freiräumen und Grünfl ächen, Klimagunst eine Besonderheit • die Ausstattung und Gestal- dar. Aufgrund seiner geologischen Hessisches Ried Grundwas- serspeicher mit hoher Be- tung von Treffpunkten, von Gegebenheiten ist das Hessische deutung für das Rhein-Main- Spiel- und Freifl ächen und Ried ein großer Grundwasser- Gebiet. • siedlungsökologische Quali- speicher mit hoher Bedeutung für täten (Klimaschutz, Wasser- die Wasserversorgung im Rhein- schutz, Grundwasserschutz Main-Gebiet und für die landwirt- etc.) schaftliche Produktion im Ried ausschlaggebend für die Ausbil- selbst. dung von qualitätsvollem Wohn- und Lebensraum und einem at- Die Umgebung Groß-Geraus hat traktiven Stadtbild. für viele Radfahrer, Spaziergän- ger, Jogger und ‚Inline-Skater’ ihren Reiz. Die ehemalige Auen- „GERAUER LAND“ landschaft des Rheins und des Ur-Neckar ist für die Stadt Groß- Der Landschaftsname „Gerauer Gerau eine wertvolle Grundla- Land“ ist die alte Bezeichnung für ge, die es zu schützen und zu Verknüpfung zu Kapitel 3.1.4 die Landschaft um Groß-Gerau. entwickeln gilt. Nur 11 Kilometer Grüncharakteristik, 3.2.7 Die Bürger sehen den Stand- von Groß-Gerau liegt das größte Fahrradwege und Fußwege, ort selbst als „grüne Oase“ im Naturschutzgebiet Hessens, die 3.4.6 Landwirtschaft und Han- Rhein-Main-Gebiet. Der Land- Kühkopf-Knoblochsaue. del, 3.4.8 Fremdenverkehr und 3.9 Ökologie und Nach- schaftsraum mit seinen vielfälti- haltigkeit gen Strukturen wird geschätzt.

142 Landschaft

FLÄCHENVERTEILUNG 6 22

Waldfl äche Groß-Gerau Betriebsfl ächen Groß-Gerau

Großer Zuwachs von Waldfl ä- chen seit 1995.

Erholungsfl äche und Land- wirtschaftliche Flächen seit 1995 stark verkleinert.

Gebäude- und Freifl ächen Groß-Gerau Erholungsfl ächen Groß-Gerau

In der Flächenentwicklung der Landwirtschaftsfl ächen Groß-Gerau Kreisstadt Groß-Gerau kann man ablesen, dass in der Betrachtung seit dem Jahr 1995 vor allem die Waldfl ächen, Gebäude- und Freifl ächen und Verkehrsfl ächen gewachsen sind. Sie wurden zu- gunsten von landwirtschaftlichen Flächen und Erholungsfl ächen Alle Entwicklungsdiagramme sind für die SWOT-Analyse entwickelt. Bezogen auf die insge- Sommer 2009 erstellt wor- samt zur Verfügung stehenden Er- den und berücksichtigen die damals aktuellsten Zahlen Verkehrsfl ächen Groß-Gerau holungsfl ächen ist hier die größte Verkleinerung dieser Nutzung zu des Hessischen Statistischen Landesamtes bis einschließ- sehen. lich dem Jahr 2007. (Siehe auch Hinweise auf Seite 34.)

Verknüpfung zu Kapitel 3.4.4 Gewerbefl ächen und 3.6.1 Wohnfl ächenentwicklung

143 GERAUER WALDFLÄCHEN die Stadtsilhouette ist aus allen 39 40 41 45 Richtungen aufgrund der fl achen Es gibt in und um Groß-Gerau Topographie frei möglich. Die nur kleinere Waldfl ächen. Im Nor- Stadtsilhouette wird vor allem von den der Gemarkung liegt mit dem vielen Pendlern auf der A67 und Kleinere Waldfl ächen unter Groß-Gerauer Wald eine größere auch von der Bahn aus jeden Tag Bestandsschutz. zusammenhängende Waldfl äche, betrachtet. Da alle Gewerbegebie- Die Stadtränder sind klar de- die in die Waldfl ächen südlich des te der Stadt im äußeren Stadtbe- fi niert. Groß-Gerau ist eine Frankfurter Flughafens und zum reich gelegen sind, ist der Bruch kompakte Stadt. Frankfurter Stadtwald übergehen. zwischen großen Gebäuden und Landschaftselement Alt-Ne- Teile des Waldes stehen unter Landschaft hier besonders stark. ckarschlinge gut ablesbar. Naturschutz. Die kleinen Waldfl ä- Der Ausbildung der Siedlungs- chen ‚Wallerstädter Wäldchen’, ränder und ihren Übergängen in Natur- und Kulturlandschaft ‚Dornheimer Heißfeld’ und ‚Fasa- die Landschaft ist besondere Auf- ist Teil des Stadtbildes. nerie’ sind wertvolle Landschaft- merksamkeit zu widmen, um den selemente und Naherholungsfl ä- Eindruck einer grünen Stadt im chen, die von den Bürgern gerne Einklang mit der Natur und Um- Planungswerkstatt: Bedürfnis der Bürger nach genutzt werden. welt zu transportieren. Erhalt der Kulturlandschaft mithilfe der Landwirtschaft. Die Bewirtschaftung der Wälder Projektvorschlag: Landwirt- auf der Gemarkung Groß-Gerau LANDSCHAFTSSTRUKTUR schaft zur Pfl ege vorhande- ner Strukturen nutzen, anlage erfolgt durch das Land Hessen. ALT-NECKARSCHLINGE von Streuobstwiesen -Paten- Im Mai 2010 hat der Bau- und schaften z.B. durch Schulen, Planungsausschuss der Stadt Die ehemaligen Flussmäander Bürger, Vereine Groß-Gerau den Bestandsschutz des Alt-Neckars sind in der fl achen für die kleineren Waldfl ächen be- Ebene auch durch die differen- schlossen. Ziel ist der Erhalt von zierte landwirtschaftliche Nutzung besonders wertvollem Baumbe- deutlich in der Landschaft ables- stand sowie das Bereitstellen von bar. Die Siedlungsentwicklung naturnahem Erholungs- und Er- passte sich über die Jahrhunderte lebnisraum. Die Maßnahmen wer- an diese landschaftlichen Gege- den mit dem hessischen Forstamt benheiten an. Der Landgraben abgestimmt. und Scheidgraben als Teil der Alt- Neckarschlinge sind auch heute noch eine natürliche Begrenzung STADTRAND der Stadtteile Auf Esch, Dornheim und Wallerstädten und führen zu Groß-Gerau ist eine kompakte klaren Siedlungsgrenzen zwi- Stadt, die nicht zersiedelt ist und schen Stadt und Landschaft. Da- klar defi nierte Stadtränder besitzt. mit ist Groß-Gerau heute als kom- Der Blick auf den Stadtrand und pakte Stadt zu bezeichnen, die

144 sich wohltuend von ausgefransten der Groß-Gerauer Gemarkung Stadträndern und zersiedelten stehen unter Natur- und Land- 39 41 45 Landschaftsräumen anderer Be- schaftsschutz. Zum Beispiel im reiche im Ballungsraum Rhein- Datterbruch, einem Bereich des Große Flächen der Gemar- Main abhebt. kung sind Natura-2000-Ge- Feuchtgürtels südlich und west- biet. lich Dornheims, sind seltene Vo- gelarten zu fi nden. Weite Teile der Ökopunktekonto der Stadt WASSER Gemarkung haben bereits den Groß-Gerau hoch. ‚Natura 2000-Status’ . Die Stadt Groß-Gerau verfügt über Landgraben, Scheidgraben und Groß-Gerau hat durch die daraus überdurchschnittlich viel Flä- Mühlbach sind Relikte der Alt- resultierenden großen geschütz- chen, die unter Naturschutz Neckarschlinge. Eine besondere ten Flächen ein umfangreiches fallen oder schützenswert Rolle im Rahmen der Stadtgestal- Ökopunkte-Konto2 , mit dem ak- sind. tung spielt Wasser in Groß-Gerau tiv gearbeitet und gewirtschaftet Viele Groß-Gerauer identi- jedoch nicht. wird. fi zieren sich mit den Stör- chen, deren Population weiter Das vorhandene Grabensystem Den verbesserten Zustand von steigt. wird von den Bürgern Groß-Ge- Natur und Landschaft in Groß- Keine aktiven Natur- oder raus als ungepfl egt und unsau- Gerau dokumentiert die wieder Artenschutzmaßnahmen von ber wahrgenommen. Unterhalten steigende Anzahl der Störche Seiten der Stadt und gepfl egt werden die Gräben im Stadt- und Kreisgebiet. Dies vom zuständigen Wasserverband. ist auch ein Erfolg der gut funk- Thema Wasser nicht in der Stadtgestaltung integriert. Stadt- oder Landschaftsgestalte- tionierenden Zusammenarbeit rische Aufgaben stehen hierbei zwischen Naturschützern, Volks- Wahrnehmung der Pfl ege und nicht im Vordergrund. hochschule, Kindergärten, Korb- Gestaltung des Grabensys- fl echtern und vielen weiteren en- tems ist negativ. gagierten Menschen sowie auch Vision aus der Zukunfts- FLORA UND FAUNA – NATURA Stromversorgern u.a. beim Stor- werkstatt: ’Groß-Gerau 2000-GEBIETE1 chenschutz. Stad des Wassers’, ’Bäche und Gräben hervorheben - Entlang der Alt-Neckarschlinge Sponsoring möglich’, ’Bach- landschaften laden ein zum fi ndet sich die typische Flora und 2 Umweltatlas Hessen, 2009 Hessisches Lan- Spazieren’, ’Verschönerung desamt für Umwelt und Geologie, Ökopunk- Fauna des Rieds. Die meisten tekonto: Der mittelfristige Natura 2000-Maß- Graben/Rundwanderweg’, Teile der Alt-Neckarschlinge so- nahmenplan (MMP) ist ein Modul der Natura ’Friedrich-Ebert-Anlage reak- wie weitere Bereiche innerhalb 2000-Managementplanung. „Sein Ziel ist die tivieren’, ’Wasser in der Stadt Konkretisierung ausdifferenzierter Maßnahmen erlebbar’ 1 Quelle Wikipedia: Natura 2000 ist die offi zielle auf der Fläche. Der MMP bietet die Planungs- Bezeichnung für ein kohärentes Netz von grundlage für den Vertragsnaturschutz auf land- Planungswerkstatt: Schutzgebieten in Natur- und Landschafts- wirtschaftlichen Flächen wie auch im Wald. Der Bedürfnis der Bürger nach schutz, das innerhalb der Europäischen Union MMP stellt das Kohärenzsicherungspotenzial errichtet wird. Sein Zweck ist der länderüber- dar und bietet eine fachlich begründete Flächen- Natur- und Landschaftserle- greifende Schutz gefährdeter wildlebender kulisse für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen bis. heimischer Pfl anzen- und Tierarten und ihrer (auch Ökopunktekonto), Artenhilfsmaßnahmen Projektvorschlag: Gewässer natürlichen Lebensräume. kommunale Pfl egemittel, Sponsoring usw....“ erlebbar werden lassen.

145 AUF ESCH UND DORNHEIM 39 41 43 45 47 WALLERSTÄDTEN Dornheim hat sich rechts und links Auf Esch wird in seiner Sied- des Scheidgrabens als Teil der Alt- lungsstruktur direkt von der Alt- Neckarschlinge entwickelt. Diese Wohnen in der Alt-Neckarsch- Neckarschlinge, hier Landgraben hat für den Ort seit hunderten von linge trägt zur Identität des Stadtteils Auf Esch bei. genannt, begrenzt. Das Wohnen Jahren eine wichtige Bedeutung an der Alt-Neckarschleife trägt als Verbindung zur Region, in die Scheidgraben wichtiger Stadt- wesentlich zur Identität dieser Landschaft und als Treffpunkt. So raum innerhalb Dornheims. Wohnstandorte bei. ist in Dornheim der Scheidgraben ein wichtiges städtebauliches Ele- Auch Wallerstädten wird nördlich ment. Obwohl der Scheidgraben Scheidgraben trotz durchlau- vom Landgraben begrenzt. Hier durch den Stadtteil führt, stellt fen des Stadtteils Berkach liegen Potenziale den Weg ent- er keine Trennung der Siedlung kein Teil des Ortes. lang des Grabens zum Teil der dar, sondern ist das verbindende Unausgeschöpftes Nutzungs- Regionalparkroute auszubauen Element. Die Übergänge zu den potenzial des Scheidgrabens und für die Anwohner wichtige Privatgärten und der schlechte in Dornheim. Laufwege zu erschließen. Der Gewässerzustand führen jedoch neue Spielplatz am „Ebbelwoi- zu Beschwerden. In manchen Be- Päädsche“ sollte durch Baum- reichen des Grabensystems steht pfl anzungen beschattet werden, das Wasser und führt dann auch um ihn attraktiver für Nutzer zu zu Geruchsbelästigungen durch machen. die schlechte Wasserqualität.

Der Scheidgraben wird als Frei- BERKACH zeitzone und Naherholungsraum aktiv genutzt. Hier befi nden sich Durch den Stadtteil Berkach u.a. neben dem Sportplatz, Spiel- verläuft der Scheidgraben. Der plätze, Kleingärten und freie Wie- Scheidgraben hat lange Jah- senfl ächen. Aufenthaltsqualitäten re das Abwasser aufgenommen bestehen jedoch nur an wenigen Verknüpfung zu Kapitel 3.1.4 und war dadurch nicht attraktiv. Orten. Grüncharakteristik,3.2.7 Der Zustand des Scheidgrabens Fahrradwege und Fußwege, ist daher aus Sicht der Wasser- In Dornheim gibt es bereits Bür- 3.4.8 Fremdenverkehr und wirtschaft und des Naturschutzes ger, die seit Jahren Forschungen 3.6.2 Wohnstandort naturfern. Ein Weg entlang des über die Geschichte des Scheid- Grabens in Berkach besteht nicht. grabens betreiben. Auch Konzep- Verknüpfung zu Kapitel 3.1.4 Für Berkach bestehen in der Ent- te zur zukünftigen Gestaltung und Grüncharakteristik,3.2.7 wicklung des Scheidgraben Po- Nutzung sind schon ausgearbeitet Fahrradwege und Fußwege, 3.4.8 Fremdenverkehr und tenziale. worden. 3.6.2 Wohnstandort

146 Im Allgemeinen Textteil zum Ent- und dann Richtung Büttelborn. wurf Regionalplan Südhessen In der Querung des Stadtteils 31 46 47 2009 des regionalen Flächennut- Auf Esch über bereits bestehen- zungsplans sind als grundsätzli- de Wege liegt das Potenzial das che Entwicklungsziele die Einbin- ‘Päädsche‘ mit der Fasanerie di- dung der Siedlungsränder in die rekt zu verbinden und den Stadt- Regionalparkroute ist in Teil- abschnitten umgesetzt. Landschaft durch Entwicklung von teil Auf Esch erlebbar werden zu Grünzonen sowie die Entwicklung lassen. des Scheidgrabens in Dornheim als zentrale, innerörtliche Grün- Schlechte Auffi ndbarkeit der zone mit vielfältigen Funktionen HEGBACHSEE regionalparkroutenabschnitte genannt. in Groß-Gerau. In der Entwicklung des innerstäd- Im Norden der Gemarkung Groß- tischen Scheidgrabens liegt für Gerau liegt der Hegbachsee. Die Dornheim ein großes Potenzial nördliche Hälfte des Sees gehört Vision aus der Zukunfts- sich als Wohnstandort attraktiv zur Gemarkung Nauheim. Der werkstatt: ’weitere Vernet- weiterzuentwicklen und Teil der Hegbachsee ist eingebettet in den zung Regionalparkwege’, ’Erdwall als Schallschutz zur Regionalparkroute zu werden. Auenwald Niederwald. A67 für Hegbachsee’, ’Nie- derwaldsee zum Badesee’, Offi ziell ist der See ein Regen- ’Naherholung am Hegbach- REGIONALPARK-ROUTE rückhaltebecken. Die Stadt hat see’ keine Unterhaltungspfl icht für den Planungswerkstatt: Groß-Gerau ist Teil des Regional- Hegbachsee. Schwimmen im See Bedürfnis der Bürger nach park Rhein-Main. Einige Teilpro- ist nicht gestattet. Der Hegbach- Natur- und Landschaftserle- jekte wurden umgesetzt wie das see ist seit ca. 20 Jahren wegen bis. Projektvorschlag: Rundweg ‚Ebbelwoi-Päädsche’ zwischen Salmonellengefährdung als Bade- um See, Landschftspfl ege, Wallerstädten und Auf Esch. Die gewässer geschlossen. See als „Erlebnisraum“, Ba- Regionalparkroute ist ein gestal- desee schaffen - nur erreich- tetes Freizeitrouten-Konzept und Um den See herum sind vielfäl- bar mit Fahrrad.‘ gleichzeitig auch Bildungsinstru- tige Nutzungen etabliert: Dauer- ment in Bezug auf die Besonder- camping, Biergarten sowie ein heiten der regionalen Natur und Grillplatz. Die DLRG ist trotz der Landschaft. langen Schließung immer noch vor Ort. Toiletten sind vorhanden. Die realisierten Abschnitte der Trotz der vorhandenen Nutzun- Regionalparkroute sind bisher gen und des Potenzials, das der schlecht auffi ndbar. Auch der wei- Hegbachsee als lokales Naher- tere Anschluss an die Regional- holungs- und Freizeitgebiet auf- parkroute ist noch nicht verwirk- weist, ist derzeit eine öffentliche Verknüpfung zu Kapitel 3.1.4 Grüncharakteristikund 3.3.3 licht. Die Route soll weitergeführt Nutzung nicht möglich. Infrastruk- Kommunikation, Öffentlich- werden zum Dornberger Schloß tur und Erschließung sind hierfür keitsarbeit und Marketing

147 3.8.2 STÄDTISCHES

nicht ausgelegt. Grünfl ächen lassen sich je nach Der Hegbachsee ist im Stadtge- öffentlicher Nutzungsmöglichkeit biet nicht ausgeschildert. Die we- unterscheiden: nigen Hinweise sind schwer zu • öffentliche Grün- und Freifl ä- fi nden. chen, die für jedermann allge- mein zugänglich sind. Zusam- In der Entwicklung des Hegbach- menhängende Grünfl ächen see als Ausfl ugsziel für Wanderer bilden die Friedrich-Ebert- und Fahrradfahrer liegt ein hohes Anlage, der Sportpark und die Naherholungpotenzial und damit Fasanerie. In den Stadtteilen eine Option zur lokalen Besonder- selbst gibt es neben kleine- heit werden zu können. ren Plätzen und Grünfl ächen noch Spielplätze. • halböffentliche Grün- und Frei- fl ächen mit eingeschränkter Nutzung. Vorhandene Sport- anlagen stehen oftmals nur Vereinsmitgliedern zur Verfü- gung. Auch die Flächen des Freibades sind nur zahlenden Gästen offen. Schulhöfe und Kindergartenspielfl ächen sind neben der Betreuungszeit nicht ohne weiteres öffentlich zugänglich. • Flächen ohne öffentliche akti- ve Nutzung Brachfl ächen und Grünfl ächen im Straßenraum. • private Freifl ächen, Hausgär- ten, Gartengrundstücke, land- wirtschaftliche Flächen.

Durch die Bebauungsstruktur mit zahlreichen Privatgärten und der unmittelbar an die bebauten Be- reiche heranreichende Wald- und Feldfl ur vermittelt Groß-Gerau den Eindruck einer „grünen“ Stadt. Die zusammenhängenden Grünfl ä- chen wie z.B. die Friedrich-Ebert- Anlage oder die Fasanerie treten

148 GRÜN

durch ihre Lage zunächst nicht me in der Stadt haben je nach unmittelbar in Erscheinung. Diese Lage und Nutzung unterschiedli- 1 2 31 39 Flächen bergen ein großes Ent- che ökologische Wertigkeiten. wicklungspotenzial für die Stadt und könnten im Stadtbild eine be- Eine Bestandsaufnahme der Frei- 43 48 deutendere Rolle spielen. und Grünfl ächen in der Stadt be- Groß-Gerau verfügt über sehr züglich ökologischer Wertigkeiten viele Grünräume innerhalb Weitere Grünfl ächen sind die Frei- (Biotoptypenkartierung 1989) ist der Stadt. fl ächen zu den Gemeinschafts- vorhanden aber bereits älter. Le- Das Grünfl ächenpotenzial einrichtungen und öffentlichen In- bensräume für Pfl anzen und Tie- von Groß-Gerau ist inner- frastruktureinrichtungen wie zum re befi nden sich in Groß-Gerau halb der Stadt Groß-Gerau Beispiel der Bücherei der Kreis- entlang der Gleisanlagen und nicht erlebbar. Besondere Stadräume wie die Friedrich- stadt. Auch öffentliche Parkplatz- Brachfl ächen entlang der Bahn, Ebert-Anlage oder auch die fl ächen sind in diesem Kontext zu in den Waldgebieten sowie in den Fasanerie treten nicht in Er- sehen. Die Gestaltung dieser Flä- extensiv genutzten und teilweise scheinung. chen folgt bisher keinem Konzept. bereits unter Naturschutz stehen- Biotoptypenkartierung schon Die Aufenthaltsqualitäten sind den Flächen der verlandeten Alt- älter. häufi g gering. Neckarschlingen. Darüber hinaus Die vorhandenen Grünraumpo- sind nach Aussagen der Stadtver- BB Frage 4: Nur 3% (vorlet- zer Platz von 11) verbinden tenziale der Stadt Groß-Gerau waltung innerhalb der Friedrich- mit Groß-Gerau das Bild einer stehen bisher in keinem Bezug Ebert-Anlage und auf den Fried- ’Grünen Stadt’. zueinander. Die Verknüpfung die- höfen Vorkommen seltener und ser Freiraumbereiche durch Fuß- bedrohter Arten nachzuweisen BB Frage 32: Auf Platz 5 von 10 Entwicklungszielen haben und Radwegverbindung erhöht oder zu vermuten, ebenso in den die Befragten ’Grüne Stadt’ die Attraktivität der Stadt, die Le- bebauten Bereichen in Höfen und gesetzt. bensqualität für ihre Bürger und Gärten sowie in privater Grünfl ä- stärkt somit das Image und den chen und den Kleingartenanlagen Vision aus der Zukunfts- werkstatt: ’Groß-Gerau Wohnstandort. Hier liegt das Po- der Stadt Groß-Gerau. - Stadt im Grünen’, ’Groß- tenzial, sich positiv nach Außen zu Gerau grüne Oase im Rhein- präsentieren und Gemeinschaft Main-Gebiet: Ruhe/Wellness/ und Kultur zu unterstützen. STADTKLIMA Wohnqualität und Naturerleb- nis’, ’Groß-Gerau im Grünem aber auch Innen Grün’, ’Groß- In Groß-Gerau herrscht ein mildes Gerau - mittendrin und doch BIOTOPE IN DER STADT und ausgeglichenes Klima mit ei- im Grünem’ , Begrünte Innen- ner hohen Zahl von Sonnenstun- stadt - Plätze zum Verweilen’, Brunnen in der Stadt - spie- (Quelle Homepage der Stadt Groß- Freiräume in der Stadt bieten den lende Kinder in der Stadtmitte’ Raum für Gesellschaft und Kom- Gerau). munikation, für die Sinne und die Bedeutende klimatische Aus- Verknüpfung zu Kapitel 3.1.1 Stadtbildanalyse, 3.1.3 Das Kunst. Freiräume bieten aber vor gleichsfl ächen sind in Groß- Bild der Stadtteile, 3.1.4 allem Raum für Natur und dienen Gerau die Waldfl ächen z.B. der Grüncharakteristik, 3.2.8 Ru- ökologischen Belangen. Freiräu- Fasanerie, die Ackerfl ächen so- hender Verkehr, 3.3.1 Ver- waltungseinrichtungen, 3.3.4 weiere Infrastruktureinrich- tungen, 3.6.2 Wohnstandort und 3.9 Ökologie und Nach- haltigkeit 149 wie die feuchten Grünländer der war Teil des Stadtgrabens und ist 1 2 22 28 Alt-Neckarschlingen sowie der direkt an den Landgraben ange- Sportpark und die Friedrich-Ebert- schlossen, der seit der Zeit des Anlage. Landgrafen Georg I (1547-1596) 31 40 50 52 Dagegen besteht in stark versie- wichtiger Entwässerungsgraben gelten Gewerbe- und Industriege- des Hessischen Rieds ist. Klimatische Ausgleichsfl ä- bieten mit großen Gebäude- und Der Landschaftsplan zum Bebau- chen in der Stadt Groß-Gerau Verkehrsfl ächen ein Defi zit in der ungsplan ‚Innenstadt’ sieht un- vorhanden. Begrünung von Flächen. Die- ter anderem die Fortführung der Friedrich-Ebert-Analage se Flächen tragen verstärkt zur Friedrich-Ebert-Anlage entlang größtes innerstädtsiches Ent- Aufheizung und bioklimatischen des Mühlbaches vor. wicklungspotenzial. Belastung z.B. mit Feinstaub bei. Gewerbe- und Industriegebie- Hier kann mit grünordnerischen Der Aufenthalts- und Erlebniswert te stark versiegelt. Maßnahmen, wie Baumpfl anzun- sowie die stadträumliche Integra- gen oder Dachbegrünungen eine tion der Friedrich-Ebert-Anlage ist Der Stadtgraben/Mühlbach ist deutliche Verbesserung erreicht trotz verschiedener Aufwertungs- nur an wenigen Punkten der Stadt erlebbar. werden. maßnahmen relativ gering. Ein- Das Stadtklima ist ein zu be- gänge zu der öffentlichen Grün- Ausstattung und Gestaltung rücksichtigender Belang im Rah- struktur sind unausgebildet. Es der Friedrich-Ebert-Anlage ist men städtebaulicher Planungen. gibt kein übergreifendes Gestal- veränderungsbedürftig, Auf- enthaltsqualität teilweise sehr Frischluftzufuhr und Abfl ussmög- tungs-, Beleuchtungs- und Nut- gering. lichkeiten der überbauten und ver- zungskonzept. siegelten Flächen sind zu gewähr- Vision aus der Zukunfts- leisten, um eine Überhitzung der Lärmbelästigungen, das Hinter- werkstatt: ’Fasanerie ausbauen’, ’Anlagen Be- Stadt zu vermeiden. lassen von Müll, freilaufende Hun- leuchtung’, ’Kaffee in der Fa- de und herumliegender Hundekot sanerie (kann auch eine Bio- mindern die Aufenthaltsqualität bude sein)’ GRÜNFLÄCHEN IN DER STADT und führen immer wieder zu Kon- Planungswerkstatt: fl ikten mit Anwohnern. Für die Bedürfnis der Bürger nach FRIEDRICH-EBERT-ANLAGE Bürger ist die Anlage während des Natur- und Landschaftserle- ganzen Stadtentwicklungsprozes- bis sowie Landschaftsbezo- Die Friedrich-Ebert-Anlage ist ses ein großes Thema gewesen. gene Erholung erhalten, si- chern und verbessern. eine der drei großen zusammen- Projektvorschlag: Fasanerie hängenden Grünräume der Stadt Die Friedrich-Ebert-Anlage weist besser einbinden und aufwer- und bildet einen inneren Ring um in der verdichteten Kernstadt das ten, Tierpark aufwerten, Bar- die Altstadt Groß-Geraus aus. größte Entwicklungspotenzial auf fußpfad. Die Friedrich-Ebert-Anlage doku- und ist ein wertvoller Erholungs- Verknüpfung zu Kapitel 3.1.4 mentiert heute noch den Verlauf und Aufenthaltsraum mit Fuß- und Grüncharakteristik, 2.2.7 der mittelalterlichen Stadtgrenze Radwegen. Fahrradwege und Fußwege, 3.4.4 Gewerbefl ächen und Groß-Geraus. Der Wassergra- 3.6.2 Wohnstandort ben der Friedrich-Ebert-Anlage

150 FASANERIE SPORTPARK 1 3 4 11 13 Die Fasanerie ist die zweite große Die Lage des dritten und gleich- und zusammenhängende Grün- zeitig größten zusammenhän- fl äche der Stadt Groß-Gerau mit genden Grünzuges umfasst die 18 28 40 49 51 Leitfunktion als Naherholungs- Freifl ächen Martin-Buber-Schule / raum für die städtische Bevölke- Kreiskrankenhaus, Behördenzen- rung. Die Fasanerie ist historisch trum / Hallenbad / Speed-Skating- Fasanerie und Tierpark regi- betrachtet Teil des Dornberger Anlage und BMX-Platz südlich der onal beliebter und bekannter Schlosses und ehemaliges Jagd- B42 und springt dann über die Naherholungspunkt. reservat der Darmstädter Land- B42 mit Freibadgelände mit dem Hohes Freizeitpotenzial im grafen und Großherzöge. Stadt- VfR-Plätzen bis zur Kreissporthal- Sportpark. räumlich wird die Fasanerie durch le. die Bundesstraße inzwischen deutlich vom Stadtteil Dornberg In diesem Bereich vereinen sich Unausgeschöpftes Potenzial getrennt. Für die Groß-Gerauer große zusammenhängende Frei- Fasanerie. Bevölkerung und insbesondere fl ächen zu Infrastruktureinrichtun- Große Flächen innerhalb des für die Bewohner ‚Auf Esch’ und gen mit Flächen für Trendsport- Sortparks nur Vereinsmitglie- Dornberg hat die Fasanerie eine arten wie das Speedskating mit dern vorbehalten. besondere Bedeutung. öffentlichen Einrichtungen der beiden Bäder und Angeboten der Innerhalb der Fasaneriemauern Vereine. Auch Boule, Fußball auf BB Frage 17: Die Sportan- lagen der Stadt Groß-Gerau befi nden sich Kinderspiel- und Bolzplätzen kann hier gespielt wurden von den Befragten mit Bolzplätze sowie im Süden der werden. Groß-Gerau hat hier sei- gut bewertet. Sie möchten auf Tiergarten, der durch einen eh- ne sportliche Mitte – u.a. kommt dieses Angebot nicht verzich- renamtlich tätigen Verein betrie- der Speed-Skating-Weltmeister ten. ben wird. Der Tiergarten hat ca. aus Groß-Gerau. Die Speedska- Vision aus der Zukunfts- 500 Tiere, die meisten sind aus ting-Anlagen und Sportfl ächen werkstatt: Groß-Gerau Ska- Europa. Jährlich besuchen den der Vereine sind nur Vereinsmit- ter Stadt’, ’Kletterhalle’ Tierpark ca. 35.000 Menschen. gliedern vorbehalten. Die VfR- Die Fasanerie wird gelegentlich Sportplätze werden zurzeit sa- für Freiluftveranstaltungen wie niert. In direkter Nachbarschaft zum Beispiel einen Mittelalter- zum Hallenbad ist vor kurzem ein Markt genutzt. BMX-Parcours - ein Projekt des Jugendforums - fertiggestellt wor- Zahlreiche Vorschläge zur Er- den. Verknüpfung zu Kapitel 3.1.3 weiterung und Steigerung des Das Bild der Stadtteile, 3.1.4 Freizeitangebots der Fasanerie Der komplette Bereich vom Kreis- Grüncharakteristik, 3.1.8 wurden seitens der Bürger in den krankenhaus über die Verwal- Stadtfeste, Wochenmarkt, Städtepartnerschaft, 3.6.2 Stadtentwicklungsveranstaltun- tungen, das Hallenbad und den Wohnstandort und 3.7.3 Kin- gen gemacht. Sportpark sind durch den Südring der- und Jugendbetreuung

151 von der Kernstadt getrennt. gesamt unbelebt und unattraktiv 12 14 22 40 wirkt. Eine Bestandsaufnahme Bislang fehlt eine klare Orientie- und Bewertung aller Spielplät- rung im Wegesystem rund um das ze mit Zustandsbeschreibung, Behördenzentrum und innerhalb Ausstattung und Unterhaltungs- Gute Spielplatzdichte in des Sportparkes. Die vorhande- aufwand gibt es bislang nicht. Groß-Gerau. nen Grün- und Freifl ächen bilden Ein Spielraumkonzept oder eine bisher keinen gestalteten Zusam- Spielleitplanung könnte bestehen- menhang, die Aufenthaltsquali- de Defi zite feststellen und Maß- täten sind gering, Sitzbereiche nahmen zur Behebung erarbeiten, Wegeführung in Sportpark bietet keine Orientierung, unattraktiv, Wege abends nicht aber auch bestehende Qualitäten mangelnde Aufenthaltsquali- beleuchtet, es fehlen öffentliche und Angebote deutlich machen. täten im Sportpark. WC-Anlagen oder auch gastrono- mische Angebote. Bisher gibt es in der Stadt Groß- Geringes Spielplatzangebot in Berkach. Gerau keine speziellen Freirau- Durch die vorhandenen Sportan- mangebote für Senioren. Spielfl ächen zum Teil unter- lagen der Vereine und der Stadt Bestehende Grünanlagen und genutzt und im schlechten ist Groß-Gerau in Bezug auf Sport Freifl ächen bieten Entwicklungs- Zustand. gut ausgestattet. Hier liegt ein möglichkeiten für generationen- Entwicklungspotenzial sich als ge- übergreifende Nutzungsangebote sunde, sportliche Stadt im Grünen sowohl zur Gestaltung als ruhiger BB Frage 11: Die Spielplatz- angebote wurden mit einer zu präsentieren und gleichzeitig Naherholungsraum wie auch für 2-3 von den Bürgern bewer- die Außenanlagen wichtiger Ge- aktive Bewegungs- und Spielan- tet. Bei Haushalten mit Kin- bäude der Kreisstadt aufzuwerten. gebote, wie z.B. die Spielplätze dern bekamen die Spielplätze der Kindergärten und Schulhö- eher die Note 3. fe im Bereich des Parkplatzes Vision aus der Zukunfts- SPIELPLÄTZE/FREIRÄUME Frankfurter Straße oder an der werkstatt: ’Seniorenspiel- FÜR KINDER UND SENIOREN Steinstraße mitten in der Kern- platz’ stadt mit Spielplatz und umgeben- Die Stadt Groß-Gerau verfügt den Freifl ächen. über eine gute Dichte an Spiel- plätzen und Treffpunkten. Nur im Stadtteil Berkach gibt es ein gerin- ges Spielplatzangebot. Spielplätze sind teilweise auf- grund der Ausstattung oder der mangelnden Einbindung in den Stadtraum sowie geringer Aufent- haltsqualität untergenutzt. Diese Verknüpfung zu Kapitel verlassenen Spielfl ächen tragen 3.7.Soziale Infrastruktur dazu bei, dass der Stadtraum ins-

152 1 40 42 44

FRIEDHÖFE UND KIRCHEN dem innerstädtischen Scheidgra- Groß-Geraus Freidhöfe sind (INKL. UMFELD) ben und den großen innerörtlichen grüne Orte der Stille und Ruhe. privaten Garten- und Grünfl ächen Es gibt die beiden Friedhöfe der von den anderen Stadtteilen. Die Große Grünraumpotenzi- Kreisstadt am Nordring und der privaten Grün- und Gartenfl ächen al durch private Flächen in Klein-Gerauer-Straße. Weitere tragen nachhaltig zur Identität und Dornheim- Friedhöfe befi nden sich in den zur Strukturierung des Stadtgefü- Groß-Gerau wird eigentlich Stadtteilen Berkach, Wallerstädten ges bei. Die vielen kleinen Erschlie- als sauber wahrgenommen. und Dornheim. Neben den christ- ßungswege ermöglichen ein schnel- Kirchenumfelder häufi g nicht lichen, gibt es einen muslimischen les Durchqueren der Wohngebiete. in Stadtraum integriert und und einen jüdischen Friedhof. Der In Bezug auf den Pfl egeaufwand, unattraktiv. muslimische Friedhof ist Teil des Generationenwechsel und Innen- Friedhofs Nord, der jüdische Fried- entwicklung sollte gemeinsam mit Viele Restfl ächen und Stra- ßenbegleitgrün innerhalb des hof liegt neben dem Gelände des den Bürgern über den Umgang mit Stadtraumes ohne Funktion Freibades. diesem Potenzial ein Gestaltungs- und nicht integriert in eine Ge- konzept für diese Grünraumstruktur staltung. Alle Friedhöfe sind Orte der Ruhe erarbeitet werden. BB Frage 7: Auf die Frage und Stille. Durch ihre starke Durch- „Was stört Sie in Groß-Gerau grünung sind Friedhöfe auch wert- am meisten?“ antworteten 429 der Befragten mit der volle Grünräume. BRACHFLÄCHEN Öffentliche Raum/Grün- und Freifl ächen zum Beispiel ’dre- Die Friedhöfe sind in einem guten Es gibt innerhalb des Stadtraumes ckige Straßen, rumliegender Zustand. Der Friedhof in Berkach ungenutzte Restfl ächen bzw. Flä- Müll, Verkotung, ungepfl egte Grünanlagen’ soll saniert werden. Eine Urnen- chen ohne Funktion. Viele dieser wand und eine Toilettenanlage sind Flächen befi nden sich parallel zu Vision aus der Zukunfts- in Planung. Auch Parkplätze sollen den Straßen, an Parkplätzen, Kreu- werkstatt: ’Friedhöfe z.T. neu entstehen. zungen und Stadteingängen. Diese herrichten’, ’Inselpaten für Grünstreifen und Flächen im einzelnen, oft kleinen, in der Sum- öffentlichem Raum’ Neben den Friedhöfen haben alle me jedoch großen Flächen beein- Kirchen der Stadt einen Freiraum. fl ussen den Eindruck von der Stadt. Planungswerkstatt: Dieser ist häufi g nicht in das städti- Vor allem das straßenbegleitende Bedürfnis der Bürger nach At- traktivität der Stadt steigern, sche Umfeld integriert. Hier liegt ein Grün ist ein wichtiger Faktor, um Grün- und Freifl ächen erhal- Potenzial, die Kirche als Treffpunkt sich als Stadt nicht nur strukturiert, ten/pfl egen. neu wahrzunehmen. sauber und ordentlich, sondern Projektvorschlag: alten Fried- auch „grün“ und attraktiv zu präsen- hof als „Grüne Lunge“ nutzen. , Flächenrecycling vor Neu- tieren. Besonders in der Nutzung versiegelung, extensive Anla- DORNHEIM - SCHEIDGRABEN und Entwicklung sogenannter Rest- gen, „Handtuchfl ächen“ ver- UND PRIAVTES GRÜN fl ächen liegt die Chance mit neuen meiden, äußere Bereiche der Konzepten das Image einer grünen Stadt und „optische Brachen“ gestalten oder temporär nut- Dornheim unterscheidet sich durch Stadt weiter voranzutreben. zen, qualitätvolle Gestaltung, seinen hohen Grünfl ächenanteil mit Beseitigung des Hundedrecks

153 3.9 Ökologie und

THEMA KLIMASCHUTZ

„Think global – act local“ – dieser senken. Ein integriertes Konzept 52 53 55 Grundsatz gilt auch für die Stadt- zur Energieoptimierung der Stadt entwicklung. Der Mensch beein- liegt bisher nicht vor. Es gibt einen städtischen Um- weltschutzbeauftragten . fl usst im zunehmenden Maße seine natürlichen Lebensgrund- Groß-Geraud ist Teil der Mo- lagen, u.a. auch das Klima. Um REGENERATIVE ENERGIEN dellregion für den Ausbau re- die globale Erwärmung mit noch generativer Energien. heute unabsehbaren Folgen ent- BIOGASANLAGE Es besteht eine Biogasanlage gegenzuwirken, muss der welt- UND NAHWÄRME in Wallerstädten. weite Treibhausgasausstoß ge- Fehlendes Beratungsangebot senkt werden. Dies bedeutet für In Wallerstädten wird eine Bio- in bezug auf Regenerative eine nachhaltige Stadtentwicklung gasanlage mit Blockheizkraftwerk Enrgien und Umweltschutz in auch eine Hinwendung zu rege- durch eine Tochtergesellschaft der Stadtverwaltung. nerativen Energien. der Stadtwerke und dem Über- Eigene Zielvorgaben der landwerk Groß-Gerau betrieben. Stadt zu Regenerativen Ener- Die Stadt hat einen Umweltschutz- Der größte Teil der Wärme wird gien und Klimaschutzzielen beauftragten. Ein Beratungsange- zur Kräutertrocknung eines be- fehlen. bot besteht jedoch nicht, der Um- nachbarten landwirtschaftlichen Anlieferung der Biogasanlage weltschutzbeauftragte verweist Betriebes eingesetzt. Etwa 50 belastet Wallerstädten. Aus- bei Bedarf auf entsprechende An- regional ansässige Landwirte be- bau der Biogasanlage noch sprechpartner. liefern die Anlage mit Rohstoffen nicht beschlossen. Am Marktplatz hat 2010 die Ver- (Mais, Grünroggen, Zuckerhirse, BB Frage 29: Auf Platz 5 von sorgungsgesellschaft ‚Neue Ener- Zuckerrüben einschl. Blätter). 22 als wichtiges Projekt/The- gien’ eine Niederlassung eröffnet. Reststoffe wie z.B. Gülle werden ma steht für die Befragten ’re- Bisher besteht noch kein Groß- dort nicht verarbeitet. generative Energien fördern’. Gerauer Maßnahmenplan für den Vision aus der Zukunfts- nachhaltigen Klimaschutz. Die Errichtung weiterer Anlagen werkstatt: ’Ursprung in Ag- wurde von Seiten des Betreibers rarwirtschaft - hin zu Bio/ Gemeinsam mit Städten und Ge- und der Stadtverwaltung geprüft. Grünem Groß-Gerau. Biogas/ Strom‘.’Bio-/Öko-Energie- meinden des Landkreises soll 25-30 Prozent der Haushalte in Zentrum, ’Elektroautos als eine Modellregion für den Ausbau Groß-Gerau könnten dann mit ökologische Lösung’ regenerativer Energien geschaf- Strom aus regenerativen Ener- fen werden. Der Kreis Groß-Ge- gien versorgt werden. Auch ein Planungswerkstatt: Bedürfnis der Bürger nach lo- rau will 30 Prozent des Strombe- Nahwärmenetz für Wallerstädten kale Nachhaltigkeit - Anwen- darfs aus regenerativen Energien wäre denkbar, um die öffentlichen dung von unterschiedlichen erzeugen. Gebäude und etwa 50 Haushalte Techniken und Kopplung von mit Wärme zu versorgen. Projekten. Projektvorschläge: Energie- Viele der von öffentlichen Gebäu- (Quelle: Bericht des Groß-Gerauer-Echos vom beratung, Energieeinsparung den der Kreisstadt Groß-Gerau 10. Januar 2009, Interview Herr Sauer und z.B. durch energetische Sa- sind noch nicht energetisch sa- dem ÜWG-Geschäftsführer Heribert Braun) nierung von Gebäuden, Nut- niert, um den Enrgieverbrauch zu zung von Nahwärme/Solar/ Photovoltaik/Biogas/Geo- thermie/BHKW, Photovoltaik- Anlagen z.B. auch zur Warm- wasserbereitung für die Bäder 154 Nachhaltigkeit

Über die Art des Ausbaus der An- SOLARANLAGEN lage ist noch zu entscheiden. U.a. 52 53 stellt die Anlieferung für die Bio- Die Stadt Groß-Gerau hat im Mai gasanlage eine Belastung für die 2010 auf zwei Dächern der Klär- Wallerstädter Bürger dar. anlagen Photovoltaikanlagen er- Möglichkeiten für die Nutzung richtet und in Betrieb genommen. von Geothermie und Bürger- Auf drei städtischen Objekten (Bü- solaranlagen sind bereits an- GEOTHERMIE cherei, Museum und dem Fried- gedacht. hofsbetriebsgebäude) werden die Das Gebiet zwischen Groß-Ge- technischen Voraussetzungen für Bisher keine Umsetzung für rau und Nauheim besitzt nach das Installieren von Solaranlagen Bürgersolaranlagen. Aussagen der ÜWG gute Eigen- geklärt. Zurzeit werden einige schaften für das Betreiben von Schulen mit Photovoltaikanlagen Fehlendes Energiekonzept Geothermieanlagen. In diesem ausgestattet z.B. die Berufl ichen und felhlender Umweltschutz- plan. Zusammenhang untersucht die Schulen Groß-Gerau. ÜWG ein Gebiet von Darmstadt bis Rüsselsheim nach geeigneten Bereits bei der Sanierung der Vision aus der Zukunfts- Standorten. Es ist ein Pilotpro- Jahnturnhalle wurde über die In- werkstatt: ’Verbindung von jekt im hessischen Teil des Ober- stallation einer Bürgersolaranlage Wissenschaft + Technik z.B. „Geothermie“, Anwendungs- rheingrabens geplant. Im ersten diskutiert. Aufgrund der nicht ge- orientierte Forschung und Quartal 2010 fanden Bohrungen gebenen konstruktiven Voraus- Firmen’, ’Alternative Energien an geeigneten Standorten statt. setzungen konnte das Projekt hier als Wirtschaftszweig ausbau- In Groß-Gerau wurde auch der nicht realisiert werden. en’, ’Groß-Gerau als Stadt der Solardächer’, ’Bürgerso- Bereich des Südzucker-Geländes Nach Aussage der Stadtverwal- laranlagen’ untersucht. tung wird es in dem Sinne keine Bürgersolaranlage in Groß-Gerau Bei der Entwicklung einer Geo- geben. Solaranlagen auf öffent- thermieanlage in Groß-Gerau lichen Gebäuden werden zur würden die Strompreise für private Energieversorgung eben dieser Haushalte nicht sinken. Allerdings genutzt und voraussichtlich kein ist eine deutliche Entlastung für großer Stromüberfl uss in das öf- die Umwelt zu erwarten, 120.000 fentliche Netz zurückfl ießen. Tonnen Kohlendioxid-Ausstoß (pro Jahr) können nach Aussage In der Entwicklung entprechender der ÜWG vermieden werden. Konzepte wie der Realisierung der Geothermieanlage und Bür- Verknüpfung zu Kapitel 3.2.4 gersolaranlagen können Chancen Verkehrsbelastung, 3.3.1 Ver- für den Klimaschutz liegen. waltungseinrichtungen, 3.3.4 weitere Infrastruktureinrich- tungen, 3.4.5 Strukturwan- delfl ähen und 3.4.6 Landwirt- schaft und Handel

155 WINDENERGIE MÜLLENTSORGUNG 40 52 54 55 Groß-Gerau liegt nicht im poten- ziellen Vorranggebiet für Wind- In Groß-Gerau gibt es übliche energienutzung. Trennsysteme für Hausmüll. Es gibt das Gelbe Sack/Tonnen Groß-Gerau veranstaltet System für die privaten Haushal- Umweltschutztage. UMWELTSCHUTZ te. Sortiert wird zudem nach den Kategorien Rest-, Bio- und Pa- VERRINGERUNG DES CO2- piermüll. Glascontainer sind im AUSSTOSSES Stadtgebiet aufgestellt. Keine Nutzung von Windener- gie möglich. Umweltschutz- und Klimaschutz Die Integration der Sammelcontai- Es gibt keine Betrachtung gehen Hand in Hand. Neben ner in die Freiraumgestaltung ist und/oder Konzept zur Verrin- der Umstellung auf regenerative zweckmäßig gelöst. Eine anspre- gerung des CO2-Ausstoßes Energien spielt auch die Anpas- chende Gestaltung vor allem an der Stadt Groß-Gerau. sung des Verkehrs auf weniger publikumsstarken Orten ist wün- Wertstoffsammelbehälter CO2-Ausstoß eine Rolle. Bisher schenswert. Lösungen wie Unter- nicht freiraumplanerisch in die gibt es kein Konzept zur Verringe- fl urcontainer sind ggf. zu prüfen. Gestaltung des öffentlichen rung des CO2-Ausstoßes in Groß- Raumes integriert. Gerau. Zahlen und Daten zum Die Stadt veranstaltet sogenann- CO2-Ausstoß liegen nicht vor. Die te Umwelttage. Zusammen mit Betrachtung des CO2-Ausstoßes Schulen und Kindergärten wird im ist in einem integrierten Ansatz zu Stadtraum Müll gesammelt. Auch betrachten. Unternehmen sammeln gemein- sam mit Privatleuten und Vereinen Neben dem CO2-Ausstoß des Müll. örtlichen Gewerbes und Indus- trie spielt vor allem der Verkehr Sowohl in Fragen des Klimaschut- hier eine große Rolle. Neben der zes als auch des Umweltschutzes Umstellung auf Elektro-/ Hyb- kann die Stadt ihren Bürgern be- ridfahrzeuge oder Car-Sharing- hilfl ich sein und damit Groß-Gerau Projekten ist auch die Motivation nachhaltig gemeinsam weiterent- der Bevölkerung zur Nutzung des wickeln. Fahrrades nicht zu unterschätzen.

Verknüpfung zu Kapitel 3.2.4 Verkehrsbelastung, 3.2.6 ÖPNV - Drei Bahnhöfe, 3.2.7 Fahrradwege und Fußwege, und 3.8.Natur und Landschaft

156 6WDGWHQWZLFNOXQJ*UR‰*HUDX ,676,78$7,21*5h1 g.2/2*,(

$ Stadtwald

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Erlenwiese und Kratzenau von Groß-Gerau und Nauheim 6 Mühlbach Mühlbach Mühlbach

Mühlbach

Mühlbach 1HXZLHVH

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Kollenbruch 66

Ebbelwoi- Päädsche :DOOHUVWlGWHQ Landgraben Fasanerie Groß-Gerau (VFKLandgraben % :LHVHQKRI Landgraben / 'RUQEHUJ Landgraben

Landgraben ,P+lXVHUIHOG 5|PHUNDVWHOO

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Scheidgraben

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  :DVVHUIOlFKHQ6HHQ)OVVH

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158 159 4. Leitbild Gro

LEITBILD GROSS-GERAU 2020

Unter der Überschrift „Zentralität Die Kreisstadt Groß-Gerau stellt Orientierung bieten die charak- als Marke und Vielfalt als Le- sich den aktuellen Aufgabenstel- teristischen Merkmale der eu- bensqualität. Groß-Gerau – mit- lungen und geht mit den gesell- ropäischen Stadt. Die Stadt ist tendrin und doch im Grünen“ schaftlichen Themen, den wirt- Mittelpunkt des öffentlichen und präsentiert das Leitbild Groß-Ge- schaftlichen Herausforderungen gesellschaftlichen Lebens. Die raus. Berücksichtigt sind dabei die und dem ökologischen Hand- Voraussetzungen, die Groß-Ger- Handlungsfelder, für welche die lungsbedarf kreativ um. au aufgrund seiner Kompaktheit Ziele mit konkreten Projekten und aus sich selbst heraus mitbringt, Maßnahmen sichtbar werden. Die Kreisstadt Groß-Gerau nimmt entsprechen den in der Stadtpla- ihre Verantwortung als Zent- nung erstrebenswerten Zielen: rum für den Kreis wahr und setzt kompakt, durchmischt, durchgrünt wichtige Impulse für Innovation, und mit differenzierten, profi lierten Bildung und Kultur sowie eine Stadträumen. Dieses Potenzial umweltbewusste und nachhaltige wird unterstützen und weiter aus- Landschafts- und Stadtentwick- gebildet werden. lung. Werte werden bewahrt, neu defi niert und entwickelt, so dass die Kreisstadt ihren Bewohnern eine attraktive Perspektive zur Entfaltung des persönlichen und gemeinschaftlichen Lebens bie- tet. Das bedeutet, dass auf die Bedürfnisse der jetzigen Genera- tionen gehört wird, ohne die Ent- wicklungschancen künftiger Ge- nerationen zu gefährden.

160 ß-Gerau 2020

LEITZIELE DER INTEGRIERTEN STADTENTWICKLUNG

Abgeleitet aus den Ergebnissen der Bür- Jugendfreundlichkeit. Dar- gerbefragung und aus den Veranstaltun- WOHNEN stellung und Vernetzung von gen zur Stadtentwicklung. Angeboten für Kinder- und • Ausbildung eines Wohnstand- Jugendliche. Anpassung an IDENTITÄT ortes für alle Lebenssituati- Lebensrhythmus der Kinder onen, Generationen, beson- und Jugendlichen sowie der • Positionierung als Stadt mit- ders für junge Familien. Familien. Einbindung der Kin- tendrin im Rhein-Main-Gebiet • Vernetzung Wohnen, Arbei- der und Jugendlichen. und doch im Grünen - Zentra- ten, Leben, – für Work-Life- • Förderung und Erhaltung der lität als Marke. Balance im Rhein-Main-Ge- starken Vereinskultur. • Gestaltung einer Stadt mit biet stehen. • Etablierung einer gelebten umfassender Infrastruktur- • Stärkung des Gesundheits- Integration: Miteinander aller ausstattung und sozialen standortes Groß-Gerau. Kulturen und Altersgruppen. Nachbarschaften - Vielfalt als • Berücksichtigung der Barrie- Lebensqualität. refreiheit in allen Lebensbe- • Darstellung der Alleinstel- reichen. WIRTSCHAFTSSTANDORT lungsmerkmale - Typisch • Stärkung der Stadt- und Groß-Gerau. Stärkung der Ortszentren. Aufenthaltsquali- • Positionierung als starker Identifi kation mit der Stadt. täten in Wohnortnähe stärken. Wirtschaftsstandort im Rhein- Imagekampagne und ein ge- • Sicherung der wohnortnahen Main-Gebiet. Profi lierung der meinsamer Slogan für die Versorgung. bestehenden Gewerbegebie- Stadt. • Gestaltung sozial- und te. Förderung von Diversität • Ausbildung einer Stadt der umweltverträglicher und und Vielfalt. kurzen Wege - kompakte nachhaltiger Verdichtung - • Stärkung der Innenstadt als Stadt. Innenentwicklung vor Außen- attraktives und lebendiges • Positionierung als familien- entwicklung. Zentrum der Stadt für Kultur, und kinderfreundliche Stadt. • Erhaltung und Stärkung des Arbeiten, Einkaufen und Woh- Groß-Gerau als Sport- und hohen Freizeit- und Naherho- nen. Bildungs-Stadt. Stadt der ge- lungswertes. • Reaktivierung/Entwicklung nerationenübergreifenden von gewerblich/industriell ge- Projekte -Gemeinschaft durch nutzten Flächen, vor allem Interaktion INTEGRATION UND BILDUNG der Flächenareale FAGRO • Etablierung einer Baukultur und Südzucker. Entwicklung (Architektur-, Freiraum- und • Investitionen in ein positives hin zu einem Standort mit mo- Stadtbildqualitäten) mit Qua- Lebensgefühl zur Förderung dernen Arbeitsformen. litätsanspruch. Qualität im nachfolgender Generationen. • Sicherung, Förderung und Planen und Bauen als Stand- • Ausbildung des Bildungs- nachhaltige Etablierung des ortfaktor. standortes Groß-Gerau. Stan- Handwerks und Mittelstan- • Entwicklung einer ressour- dards setzen im Bereich Bil- des, Bewusstseinentwicklung censchonenden Stadtent- dung und Betreuung. für Produkte aus Groß-Ger- wicklung. • Stärkung der Kinder- und au, Spezialisierung und Ni-

161 schenbesetzung, dienstleis- • Störungsfreie Gestaltung von VERWALTUNGSKOMPETEN- tungs- und qualitätsorientierte Landschafts- und Naturschutz ZEN Beratung und Produktion/Er- mit Freizeitnutzung sowie zeugung. Land- und Forstwirtschaft. • Ausbildung eines modernen • Ausbau und Pfl ege des Ar- • Stärkung der Erlebbarkeit der Verwaltungsstandortes. beitsplatzangebotes, auch für Freiraumqualitäten/ Schaf- • Aktive Nutzung von Förder- benachteiligte Gruppen. fung von Verbindungen, Erar- möglichkeiten. beiten eines integrierten Frei- • Ausbau und Stärkung der in- MOBILITÄT ramkonzeptes. terkommunalen Zusammen- • Ausbildung der Stadtränder, arbeit. • Neuordnung der Verkehrs- Ausformung einer kompakten • Etablierung einer starken Ko- fl üsse, Erarbeitung eines Mo- Stadt, Vermeidung von Zer- operation mit der Kreisver- bilitätskonzeptes, Integration siedelung der Landschaft. waltung/ Landesämtern und aller Verkehrsteilnehmer. • Etablierung von Aufenthalts- besonders den Schulen und • Ausbildung attraktiver Stadt- qualitäten und multifunktiona- Vereinen der Stadt. Bessere eingänge und Bahnhöfe. len Räumen. Vernetzung. • Stärkung der Vernetzung der • Etablierung einer Dialogkultur. Stadtteile. Übersichtlichkeit • Etablierung neuer Kommuni- und kurze Wege stärken. ÖKOLOGISCHE kationswege. • Reduzierung der Belastung NACHHALTIGKEIT • Bürgerorientiertes Groß-Ge- durch Verkehr und durch Nut- rau. Einfache Erreichbarkeit zungskonfl ikte. • Ausrichtung der Stadt hin zu und Flexibiltät der Dienstleis- • Entfaltung des Potenzials einer klima- und umweltbe- tungsangebote und der öffent- ’fahrradfreundliche Stadt’. wussten Grundhaltung und lichen Einrichtungen. • Ausbildung der Barrierefrei- nachhaltige Umsetzung in al- heit in der gesamten Stadt. len Bereichen. • Positionierung Groß-Gerau als klimaneutrale Stadt. GRÜN- UND FREIRAUM • Ausbau und Etablierung des Einsatzes von regenerati- • Erhalt und Weiterentwicklung ven Energien. Aktiver Klima- der Kulturlandschaft. schutz. • Sicherung des vielfältigen • Impulse zum Beispiel aus der Biotop- und Artenspektrums. Geothermie positiv für das Schutz und Entwicklung der Image der Stadt nutzen. biologischen Vielfalt (Biodi- versität). • Verknüpfung der Freiraumbe- reiche und Landschaftsräu- me. Vernetzung von Grün- und Freifl ächen.

162 SPAZIERUNG DURCH GROSS-GERAU 2020

Stellen Sie sich vor, es ist das Jahr hat das Gebäude der Anlage auch meinsam mit dem Springberg als 2020. Das Stadtentwicklungskon- ein Zeichen durch seine Archi- Fagro-Quartier nach dem Motto zept ist in vielen Teilen umgesetzt tektur setzen können. Gerade „Work-Life-Balance“ eine neue worden. durch den Umgang mit regenera- Identität ausgebildet hat. Hier tiven Energien sowie die Nähe zu kann man wohnen und arbeiten. Das Zukunftsbild der Kreisstadt den Hochschulen der Region ha- Vorteile, die für Groß-Gerau spre- Groß-Gerau. ben sich am Standort Groß-Gerau chen, sind der direkte Anschluss private Forschungsunterneh- an die Autobahn, die Nähe zum Die Kreisstadt Groß-Gerau hat men auf dem ehemaligen Südzu- Bahnhof, die nahe Innenstadt und ihre Entwicklungschancen genutzt cker-Gelände niedergelassen. der große Sport-Park. Die Wohn- und sich – wie die Region Rhein- gebäude bieten fl exible Grundris- Main insgesamt - hervorragend Der Klimaschutz wird aktiv in den se. Angrenzender Kindergarten entwickelt. Alltag der Groß-Gerauer integ- und die Nordschule stellen eine riert. Durch die neu geschaffenen attraktive Infrastruktur. Auf der A67 ist eine neue Lärm- ‚Wissensläden’, kann sich jeder schutzwand gegenüber dem über Energiesparmaßnahmen in In der Kernstadt gibt es das so ge- Procter&Gamble-Gebäude ent- der Stadtmitte von Groß-Gerau nannte ‚Flanierquartier’. Neben standen, auf der die wichtigsten informieren und beraten lassen. dem Ärztehaus gibt es regionale Kennziffern des Energiehaushal- Besonders originell und praktisch Produkte - Handmade in Groß- tes Groß-Gerau an diesem Tag erweist sich der Groß-Gerau- Gerau. Groß-Gerau ist greifbar angezeigt werden. Nach Abfahrt Ausweis. Immer wenn man bei und mit allen Sinnen erlebbar. von der Autobahn hat sich das einer Stadtentwicklungs- oder Navigationsgerät automatisch ak- Umwelt-Aktion mitgemacht hat, Eine mobile Stadtentwicklungs- tualisiert. Das App Finding Groß- gibt es für’s Engagement einen box steht temporär an unter- Gerau gibt aktuelle Hinweise zum grünen Daumen-Stempel. Ist die schiedlichen Orten als Synonym Wetter und wo was los ist in Groß- Stempelkarte voll, kann man die- für die gemeinsam gestaltete Gerau. se einlösen und bekommt ‘grüne’ Zukunft Groß-Geraus. Zu jedem Energie gutgeschrieben. Projekt, jede Aktion, gibt es in der Begrüßt werden einfahrende Be- Stadtentwicklungsbox Wissens- wohner und Gäste der Kreisstadt Durch interessante Zwischen- wertes zu erfahren. Begleitet wird Groß-Gerau von dem Funkeln nutzungen gewann das Fagro- die Box von einer mobilen Stadt- zahlreicher Solaranlagen auf den Gelände an Attraktivität, so dass kunst. Dächern der Gebäude des ehe- es wieder ein Teil des Stadtlebens maligen Südzucker-Geländes. Ein wurde. Im angrenzenden Gebiet Die Friedrich-Ebert-Anlage, das neuer lebendiger Stadtteil mit viel- parallel zwischen Wasserweg und Grüne Band der Kreisstadt, emp- fältigen Nutzungen ist entstanden. Bahn haben sich weitere Unter- fängt Bürger und Gäste mit inter- Groß-Gerau fördert den Klima- nehmen angesiedelt. Es gibt dort essanten Eindrücken und frischen schutz, was auch die hier gebau- auch interessante Jobangebote. Farben. Im Zuge der Umsetzung te moderne Geothermie-Anlage Auf der anderen Seite der Frank- des Stadtentwicklungskonzeptes zeigt. Neben der nachhaltigen furter Straße liegt das Gebiet wurde ein integriertes Frei- und Energiegewinnung aus der Tiefe „‚Nördlich der Bahn’“ welches ge- Grünraumkonzept erarbeitet.

163 LEITBILDPLAN LEITZIELE DER INTEGRIERTEN STADTENTWICKLUNG GROSS-GERAU 2020

RÄUMLICH

Erhalt, Pflege und Einbindung von stadt- bildprägenden Gebäuden und Gesam- anlagen

Ausbildung attraktiver Stadteingänge

Ausbildung der Stadtränder

Erhalt und Weiterentwicklung der Kultur- landschaft, Stärkung der Erlebbarkeit der Alt-Neckarschlinge

Etablierung von Aufenthaltsqualitäten und multifunktionalen Räumen in der Friedrich-Ebert-Anlage

Vernetzung von Grün- und Freiflächen, Naherholungsbereiche sichern und entwickeln, über das Behördenzentrum zum Sportpark

GESTALTERISCH

Stärkung der Ortsmitten/Stadtteilzentren, Nutzungs- und Gestaltungskonzepte

Unter anderem gibt es die Marke Winter und einen Kletterpark. Die Ausbildung des Bildungsstandortes, Darstellung und Vernetzung von Groß-Gerauer-Garten. Fasanerie ist die pure Grünoase. Angeboten für Kinder und Jugendliche Über die Jahn-Straße sind fünf in der Jahnstraße Schulen miteinander verknüpft. Bestehende Wohngebiete sind Es ist ein campusartiges Bil- gemeinsam mit den Bewohnern FUNKTIONAL dungsband mit Kooperationen attraktiver gestaltet worden. Auch Stärkung der Innenstadt, des Einzel- unter den unterschiedlichsten die Stadtteilzentren wurden zu handels und der Dienstleister Bildungseinrichtungen entstan- attraktiven Treffpunkten für die Reaktivierung/Entwicklung von gewerblich/industriell genutzten Flächen den. Die Schulen teilen sich eine Bürger. Gestaltete Frei- und Grün- Südzucker und FAGRO, Mensa an der Martin-Buber-Schu- räume verbinden die Stadt mit der Etablierung des Handwerks, Entwicklung le. Und auch die Nachmittags- Ried-Landschaft. der Odenwaldstraße AG’s für die Ganztagsbetreuung Die Groß-Gerauer sind mittendrin Ausbildung eines modernen Verwaltungs- standortes, Stärkung von Kooperationen, sind schulübergreifend. in der Region und doch im Grü- Entwicklung des Behördenzentrums

nen. Ausbildung eines Wohnstandortes für Groß-Gerauer Gesundheits- alle Lebenssituationen und Generationen, Anpassung der Städte- standards sind ein Begriff in der Die Kreisstadt Groß-Gerau zeigt baulichen Entwicklung Auf Esch I und Region. Das Hallenbad hat einen sich in Zukunft mit ihren Beson- Schaffung von Wohnraumqualitäten am Springberg, Am Hermannsberg medizinischen Wellnessbereich. derheiten, mit ihrer kompakten „Nördlich der Bahn“ Vom Bildungsband über den Struktur durch neue Verbindun- Verdichtung, Innen- vor Außenent- Sport-Park kommt man direkt zum gen, mehr Orientierung und Ak- wicklung, Siedlungserweiterung Wasserturm – dem Wahrzeichen zentuierung. Groß-Gerau hat Verknüpfung von Nutzungsschwerpunkten, der Kreisstadt. eine neue Dialogkultur in Politik, Stadt der kurzen Wege

Verwaltung und Öffentlichkeit eta- Stärkung der Vernetzung der Stadtteile, Groß-Gerau ist auch weiterhin bliert. Diskurs führt zu Lösungen Ausbildung einer Nord-Süd Achse Zentrum des Speed-Skating in und Veränderung und nicht zu GG-Nord - Kernstadt - Auf Esch Deutschland. Das Café im Sport- Dissens und Stillstand. Reduzierung der Verkehrsbelastung Wallerstädten, Berkach, Dornheim Park mit Biergarten ist das Herz- Verkehrliche Entlastung durch stück des Parks. Als Generatio- Ortsumgehung Dornheim nenprojekt wurde das Café ins

Leben gerufen und wird von Ju- ÜBERGEORDNETE ELEMENTE gendlichen betrieben... Gewässer

Die Odenwaldstraße hat sich ge- Landschaftsraum (Landwirtschaft) wandelt zu einer Handwerker- Wald Bestand und Planung

Meile mit Werkstatthöfen und viel Alt-Neckarschleife Grün. In Dornberg lädt die Fasa- Parks und Freiflächen, nerie zu einem Besuch ein. Es Städtisches Grün gibt schönen alten Baumbestand, Bahn einen Abenteuerspielplatz, Mini- golf, ein Pfad der Sinne, Biergar- Hauptverkehrswege ten im Sommer, Schlittschuh im Wasserturm Standortmarken

164 GG-Nord

Procter & Gamble

Springberg nördlich der Bahn

ehem. Südzucker

Fagro II Friedrich-Ebert-Anlage

Frankfurter Straße Bahnhof GG

Stadtkirche Hist. Rathaus Sandböhlplatz Kernstadt

Marktplatz

Jahnhalle Stadthaus

Jahnstraße Darmstädter Straße

Wasserturm

Berufliche Schulen

hist. Freibad Kreissporthalle

Sportpark Bhf Dornberg Kreiskrankenhaus Behördenzentrum

Odenwaldstraße

Ebbelwoi-Päädsche Helvetia-Parc Auf Esch I + II Dornberg

Fasanerie

Dornberger Schloss VHS

Wallerstädten

Auf Esch III

Alt-Neckar-Schlinge

Berkach

Dornheim

Bhf Dornheim

Scheidgraben

165 5. Handlungsf

Im Kapitel 5 werden die aus der Stärken- Handlungsfelder im Einzelnen Schwächen-Analyse abgeleiteten Hand- sind: lungsfelder beschrieben. Die Handlungs- felder bilden jeweils ein übergreifendes Fazit zu den entsprechenden Kapiteln aus. 1. Identität 2. Wohnen Im Kapitel 4 wurden die Leitziele und das 3. Integration und Bildung Leitbild, welche sich aus den Handlungs- feldern ergeben, dargestellt. 4. Wirtschaftsstandort Handlungsfelder und Leitziele bilden die 5. Mobilität Grundlage für die Maßnahmen und Pro- 6. Grün- und Freiraum jekte. 7. Ökologische Nachhaltigkeit Im Kapitel 6 sind die Maßnahmen und Pro- 8. Verwaltungskompetenzen jekte in einem Maßnahmentableau zusam- mengefasst.

Die Kreisstadt Groß-Gerau hat im Stadt- entwicklungskonzept insgesamt 8 Hand- lungsfelder formuliert. In den Handlungs- feldern werden grundsätzliche Prinzipien zur Orientierung für die Zukunft der Stadt- entwicklung aufgezeigt. Das integrierte Stadtentwicklungskonzept zeigt neben thematischen Schwerpunkten auch die zentralen räumlichen Handlungsfelder für die Entwicklung der Kreisstadt Groß-Ger- au auf.

166 elder

DIE 8 HANDLUNGSFELDER

1. HANDLUNGSFELD Stadtkirche und der Wasserturm. achter- oder Wettbewerbsverfah- IDENTITÄT Deshalb werden Stadteingänge, ren. der mittelalterliche Stadtkern und Es gibt harte und weiche Standort- die umgebende Landschaft umso Groß-Gerau hat ein umfangrei- faktoren. Neben harten Faktoren wichtiger für das Stadtbild. Gera- ches Angebot an kulturellen Ein- wie z.B. der Erreichbarkeit oder de hier ist Qualität gefragt und die richtungen. Das rege Vereinsle- Flächenverfügbarkeit, sind heute Stadtbildpfl ege eine kontinuierli- ben prägt das Stadtleben. Für vor allem weiche Standortfaktoren che Aufgabe der Stadtentwicklung. die Zukunft der öffentlichen Ein- wie das Image der Kreisstadt, Kul- richtungen kommt es darauf an, tur- bzw. Bildungsangebote oder Viele Orte bilden die Identität Prioritäten festzulegen, um Res- auch ökologische Qualitäten wich- Groß-Geraus. Einigen fehlt die sourcen gezielt und erfolgreich tig für das Profi l einer Stadt. stadträumliche Einbindung. Auch einsetzen zu können. Je größer die Geschichte der gewachsenen die Qualität der Angebote, desto Das Profi l der Kreisstadt Groß- Kreisstadt Groß-Gerau muss sicht- höher wird die Nutzungsintensität Gerau ist ein wichtiges Entschei- und erlebbar werden. Groß-Gerau und damit der Erfolg respektive die dungskriterium für private oder ge- muss seine Alleinstellungsmerk- Wertschätzung der Angebote sein. schäftliche Ansiedlungen. male und Erkennungszeichen Die Lebensqualität der Kreisstadt Eine nachhaltige Profi lierung der herausarbeiten, um die Wieder- Groß-Gerau wird weiter daran ge- Kreisstadt Groß-Gerau ist zent- erkennbarkeit zu steigern. Kultur winnen. rales Ziel für die erfolgreiche Zu- und Treffpunkte sollten integriert kunft. „Starke Marken machen und inszeniert werden, um die Das Kultur- und Veranstaltungs- starke Standorte – Standorte brau- Identifi kationsfähigkeit der Bewoh- programm sollte aus Vorhande- chen deshalb starke Marken.“1 ner mit der Kreisstadt zu stärken. nem eine eindeutige Struktur he- Groß-Gerau mit seiner 1100-jähri- rausbilden, um zeitgemäße und So ist es für Groß-Gerau von gro- gen Geschichte kann auf eine his- moderne Kulturveranstaltungen ßer Bedeutung, seine Lage mitten torisch gewachsene Stadtstruktur durchzuführen. im Rhein-Main-Gebiet und den- stolz sein. Auch über Kunst im öffentlichen noch im Grünen erlebbar zu ma- Groß-Gerau ist eine Stadt der kur- Raum ist zu diskutieren. chen und Bezüge in verschiedene zen Wege. Die kompakte Struktur Richtungen herzustellen. ist eine Stärke Groß-Geraus, die Der Standort Groß-Gerau gewinnt es zu unterstützen gilt. damit an Profi l und präsentiert sich Groß-Gerau verfügt über keine kraftvoll, selbstbewusst und mo- auffällige Stadtsilhouette. Von der Für Groß-Gerau liegt in der Stadt- dern. Autobahn prägt vor allem das Ge- entwicklung die Chance, Baukultur bäude von Procter & Gamble den zu einem Markenzeichen zu entwi- Ort. Orientierungspunkte bilden die ckeln. Projekte der Stadtentwick- lung sollten einem hohen archi- 1 Quelle Otto J. Völker, Vorstand Binding- Brauerei AG in „Ab in die Mitte! Die InnenKreis- tektonischen und städtebaulichen stadtoffensive Hessen“ Dokumentation des Anspruch genügen. Dies erfordert Wettbewerbs 2008 des Hessischen Wirtschafts- ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landes- für besondere Projekte auch be- entwicklung, S. 28 sondere Verfahren, wie z.B. Gut-

167 2. HANDLUNGSFELD WOHNEN ungskonzepte und neue, auf 3. HANDLUNGSFELD Selbsthilfe abzielende Wohnmo- INTEGRATION UND BILDUNG Die besondere Lage direkt im hes- delle. Neue Realisierungskon- sischen Ried und das Wohnrau- zepte wie Baugemeinschaften/ Die Kreisstadt Groß-Gerau ist mangebot mit einer hohen Zahl gemeinschaftliches Wohnen und eine Stadt mit Integrationswillen, von Einfamilienhäusern machen Mehrgenerationenwohnen sind in das bedeutet, allen Bewohnern die Kreisstadt Groß-Gerau zu ei- Entwicklungsüberlegungen einzu- soll das Mitwirken und Teilhaben nem attraktiven Wohnstandort. beziehen. am städtischen Leben erleichtert Auch künftig gilt es, diese Attrakti- werden. vität zu wahren und zu optimieren. Um einem Funktionsverlust der Wohnen ist eine der Leitfunktio- Quartiersmitten, der sich neben Die Kreisstadt Groß-Gerau möch- nen Groß-Geraus. einem Vitalitätsverlust auch durch te in allen Bereichen sowohl seni- ein desolates Erscheinungsbild oren-, behinderten-, kinder- und Um die Wohnpotenziale der Kreis- ausdrückt, entgegenzuwirken, familienfreundlich sein. Außerdem stadt weiter zu stärken, sollte wird es maßgeblich darauf an- fördert die Kreisstadt Groß-Gerau Groß-Gerau das Wohnrauman- kommen, Stadtteilzentren entlang das soziale und kulturelle Mitein- gebot bzgl. Fläche, Typologien der Hauptstraßen zu stärken. ander. Die Entwicklung zu einem weiter entwickeln und die Multi- Auch die Nahversorgung ist hier gemischten Standort und die Ver- funktionalität der Stadtteile för- ein wichtiges Thema. meidung von Segregation sind dern. Angelehnt an den Trend, Ziele der Stadtentwicklung. zentral wohnen zu wollen, sind die inneren Entwicklungspotenziale Das tolerante und respektvol- aufzugreifen und mit modernen/ le Zusammenleben Aller ist eine zeitgemäßen Wohnformen zu be- wichtige Grundlage für ein funk- setzen. tionierendes Gemeinwesen. Die Stadtentwicklung sollte daher Ein wichtiges Augenmerk ist auf auch Beiträge leisten, die das Mit- das Wohnumfeld und seine Aus- einander der einzelnen Bevölke- gestaltung zu legen. Gemeinsam rungsgruppen verbessert. mit den Bewohnern können die öffentlichen und halböffentlichen Vereine, Kindergärten und Schu- Bereiche zum Thema gemacht len übernehmen Integrationsauf- werden. gaben. Beispielsweise entwickeln sich hierüber nachbarschaftliche Erforderlich sind barrierefreie Kontakte. und für Familien geeignete Woh- Kooperative Gemeinschaftspro- nungen mit Zugang zu öffentli- jekte und die Öffnung der Schulen chen und privaten Freifl ächen. und Schulhöfe sowie Spielplätze Zu einem qualitativ hochwertigen der Kindergärten für außerschu- Angebot altersgerechter Wohn- lische Aktivitäten sind ein Ansatz formen gehören mobile Betreu- für gemeinsame Aktivitäten.

168 4. HANDLUNGSFELD wicklungspolitik sein, die den Pro- 5. HANDLUNGSFELD WIRTSCHAFTSSTANDORT zesscharakter von Entwicklungen MOBILITÄT aufgreift und interessante Ange- Die Existenzgrundlage einer Stadt bote schafft. Verkehr bedeutet Mobilität. Un- ist ihre Wirtschaftskraft. Mit dem terschiedliche Verkehre lösen je- Ziel, sich als starker Wirtschafts- In der Innenstadt sind zur Wah- doch auch Konfl ikte aus, die es standort zu positionieren, bemüht rung und Stärkung der Attraktivität zu vermeiden oder zu lösen gilt. sich Groß-Gerau wie auch die an- der bestehenden Geschäftslagen Schwerlastverkehr oder Durch- deren Städte der Region um die Maßnahmen zu ergreifen. Diese gangsverkehr belasten Anwoh- Ansiedlung neuer Unternehmen. umfassen Verbesserungen in der ner und Geschäfte. Andienung Auf Grund der zur Verfügung ste- Gestalt- und Aufenthaltsqualität muss intelligent gelöst werden, henden Industriebrachen FAGRO der Plätze, Straßenräume sowie Autofahrer benötigen Leitsysteme und Südzucker sowie der sehr der Grün- und Freiräume oder und gut erreichbaren Parkraum. guten Anbindung der Gewerbege- auch die Besetzung von Bran- Radfahrer benötigen sichere Rad- biete an die Autobahn und an die chen und Nischen, die derzeit in wege und komfortable Umstiegs- Bahn hat Groß-Gerau gute Stand- Groß-Gerau nicht vertreten sind. stellen auf den ÖPNV. Fußgän- orteigenschaften. Der Dienstleistungs- und Versor- ger wollen ebenfalls ungestört gungsbereich der Frankfurter- und Wege nutzen und Straßen sicher Die Förderung der lokalen Öko- Darmstädter Straße sowie die Alt- queren können. Hinzu kommen nomie zielt auf eine differenzierte stadt rund um die evangelische Schulkinder, Menschen mit Mo- und damit zukunftsfähige Wirt- Stadtkirche sollten als zentraler bilitätseinschränkungen etc. mit schaftsstruktur ab. In den vergan- Versorgungsbereich den Bewoh- ihren eigenen Anforderungen an genen Jahren haben mit FAGRO nern der Stadt alles Notwendige einen bspw. barrierefreien Ver- und Südzucker zwei große Unter- bieten. Dazu ist die Kernstadt als kehrsraum. nehmen in Groß-Gerau ihren Be- Ort der Kommunikation und des trieb eingestellt. Verweilens auszubilden. Die Dis- Sowohl Aspekte der Verkehrslen- Integrierte und nachhaltige Ent- kussion um die Ladenöffnungs- kung und Orientierung, als auch wicklungs- und Planungsprozes- zeiten zeigen, dass gemeinsames der Minderung von Verkehrsbe- se sollten den Umbau gestalten. Handeln ein Prinzip werden sollte. lastungen, Verbesserung der Si- Diese großen Flächen, am Stadt- cherheit und Nutzerfreundlichkeit eingang gelegen und von der des ÖPNV gilt es zu untersuchen Autobahn für viele sichtbar, sind und zu berücksichtigen. Haltestel- Prüfsteine für den Qualitätsan- len sind in die städtebauliche Situ- spruch der gesamten Stadtent- ation einzubinden. Außerdem gilt wicklung. es Durchgangsverkehre verträg- lich zu lenken und die Führung Eine temporäre Überlassung von wichtiger Fuß- und Radwegever- Flächen oder Räumen zur Zwi- bindungen zu verbessern, wichti- schennutzung zum Beispiel auf ge Orte besser ein- und anzubin- dem FAGRO-Gelände kann ein den sowie die Verkehrssicherheit Beitrag zu einer aktiven Stadtent- zu erhöhen.

169 Für Fußgänger und Radfahrer ist 6. HANDLUNGSFELD ten Kulturlandschaft eröffnet ein- Sauberkeit und Sicherheit wichtig. GRÜN- UND FREIRAUM zigartige Blickbeziehungen in die Besondere Aufmerksamkeit gilt Landschaft und von dort zurück guten Verbindungen, Querungs- Grün- und Freiräume müssen auf die Silhouette der Stadt. Diese möglichkeiten und Barrierefreiheit. sinnvoll in das Ort- und Wege- Qualität gilt es zu erhalten und zu system der Stadt eingebunden fördern. Fahrradfahren steht bei den Groß- sein. Funktionale Zusammenhän- Gerauern hoch im Kurs. Diese ge müssen hervorgehoben wer- Die Naherholungsmöglichkeiten umweltfreundliche Verkehrsart den. Besondere Schwerpunkte im Umland sind vielfältig Aber sollte gestärkt und weiter ausge- brauchen Aufmerksamkeit. Auf- auch innerhalb der Stadt beste- baut werden. Dazu ist in Groß- merksamkeit lässt sich mittels hen mit Fasanerie und Friedrich- Gerau besonders das Routennetz landschaftsarchitektonischer Ge- Ebert-Anlage große Potenziale in der Kernstadt anzupassen, da staltung schaffen. Der Leitgedan- für die innenstadtnahe Erholung. es umliegend schon besteht und ke ist, Groß-Gerau als grüne und Hochwertig gestaltete Platz- und die Stadtteile gut angebunden ökologische Stadt, die damit auch Straßenräume und Grünanlagen sind. An stark frequentierten Zie- familienfreundlich und lebenswert können spannungsreiche, vielfäl- len sollen öffentliche Fahrradab- ist, stadträumlich sichtbar, wahr- tig nutzbare und urbane Stadträu- stellplätze entstehen. Ziel ist die nehmbar und erlebbar zu machen. me bilden. Schaffung eines hochwertigen und alltagstauglichen Radver- Grünfl ächen, Parks sowie der Ein Hauptziel der Stadtentwick- kehrsnetzes. städtische Baumbestand haben lung ist deshalb der Schutz und eine wichtige klimatische Aus- Erhalt sowie die nachhaltige Ent- Durch Bündelung des motorisier- gleichsfunktion. Grün in der Stadt wicklung der Landschaft und der ten Individualverkehrs (MIV) auf ist zudem auch Lebensraum für innerstädtischen Freiräume und Hauptverkehrsstraßen, wie es das Flora und Fauna. Grünstrukturen Grünfl ächen. Die landschaftliche Verkehrskonzept der Stadt Groß- übernehmen neben stadtklimati- Einbindung und die vorhandenen Gerau auch vorsieht, sollen die schen, lufthygienischen und öko- Qualitäten gilt es miteinander so Stadtquartiere entlastet werden. logischen Aufgaben auch stadt- zu vernetzen, dass eine Grü- Der Grundsatz „Straßenräume gestalterische Funktionen, die ne Stadt entsteht. Dabei geht es sind Lebensräume“ gilt selbstver- Lebensqualität sichern. sowohl um die Entwicklung der ständlich für alle Straßen. Stadtkanten und die Anbindung Die Stadtstruktur und der Land- der Siedlungsbereiche an die um- Die Belastungen an den Haupt- schaftsraum des nördlichen Rieds gebende Landschaft als auch um verkehrsstraßen, besonders in sind im Zusammenhang zu se- die Verknüpfung städtischer Frei- Dornheim und Berkach, sind ver- hen. Die Riedlandschaft mit ihren raum- und Grünfl ächen. träglicher zu gestalten, z.B. durch verlandeten Altrheinarmen und gestalterische Veränderungen der Alt-Neckarschlingen prägt Öffentliche und private Grünfl ä- oder Verkehrslenkungsmaßnah- das Landschaftsbild und bildet chen, Freiräume und Plätze sind men. Die Ortsumgehung Dorn- natürliche Grenzen und Rän- in einem Freiraumkonzept so heim ist eine wichtige Maßnahme der für die Ortsteile. Diese Lage miteinander zu verbinden, dass zur Entlastung der Ortsmitte. Groß-Geraus mitten in einer al- Groß-Gerau als grüne Stadt sicht-

170 bar wird. Innerhalb der Verwaltung Groß-Gerau als grüne Oase im 7. HANDLUNGSFELD gibt es einen Maßnahmenplan Rhein-Main-Gebiet - das ist das ÖKOLOGISCHE NACHHALTIG- sowie eine Prioritätenliste für die Leitbild für Groß-Gerau: Mitten KEIT Grünfl ächen und die Sport- und drin und doch im Grünen. Spielplätze. Es fehlt jedoch ein „Nachhaltigkeit betrifft alle Be- Konzept zur Verknüpfung von trachtungsebenen, kann also lo- Grünfl ächen und Freizeitfunktio- kal, regional, national oder global nen sowie die Berücksichtigung verwirklicht werden. ... Aus ökolo- der ökologischen Belange. Freifl ä- gischer Perspektive wird zuneh- chen sind möbliert – mit Bänken, mend ein globaler Ansatz verfolgt. Papierkörben, Pollern, Leuchten Desgleichen wird für immer mehr etc. Teil des Freiraumkonzeptes Bereiche eine nachhaltige Ent- sollte die Umsetzung einer Cor- wicklung postuliert, sei es für den porate Identity für die Innenstadt individuellen Lebensstil oder für von Groß-Gerau sein: ein einheit- ganze Sektoren wie Mobilität oder liches Konzept für die Möblierung Energieversorgung.“ 2 des öffentlichen Raumes. In die- sem Zusammenhang sind auch Der Begriff der Nachhaltigkeit Standorte für Stadtwerbung und setzt sich aus drei Komponenten Vereinsnachrichten zu betrachten. zusammen. 1. Die ökologische Nachhaltig- Angesichts einer bewussten keit: Die Leistungsfähigkeit Haushaltspolitik wird die Pfl ege von Natur und Umwelt sollen und Unterhaltung von Grün- und für die nachfolgenden Gene- Freifl ächen bedeutend. Hierfür rationen erhalten werden. stehen nur begrenzte personelle 2. Die ökonomische Nachhaltig- und fi nanzielle Mittel zur Verfü- keit: Die Wirtschaftsweise ist gung. Nicht immer ist das für die so auszulegen, dass sie dau- Bürger der Stadt nachvollzieh- erhaft den Wohlstand sichert bar. Demnach ist ein effi zienter und die Ausbeutung von Res- Umgang mit den vorhandenen sourcen verhindert. Ressourcen vermittelbar, wenn 3. Die soziale Nachhaltigkeit: räumliche und inhaltliche Zusam- Die Partizipation aller ist zu menhänge im System der Pfl ege ermöglichen, um eine lebens- und Unterhaltung der Freiräume werte Gesellschaft zu erhal- der Stadt deutlich werden. ten. 4. Eine nachhaltige Energiewirt- Die Aufwertung der Friedrich- schaft erfordert die Mitwirkung Ebert-Anlage stellt das wesentli- aller gesellschaftlicher Grup- che Grün-Projekt der Innenstadt 2 Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Nachhaltig- dar. keit

171 pen und jedes Einzelnen: Das 8. HANDLUNGSFELD Eine ständige Aufgabe sollte die sind die Kommune selbst, VERWALTUNGSKOMPETEN- aktive Nutzung von Fördermög- Energieversorger, Industrie, ZEN lichkeiten sein. Handel, Bildungseinrichtun- gen, Initiativen, Vereine, Ver- Der Stadtentwicklungsprozess hat bände, Privatpersonen... gezeigt, dass sich die Bürger über Beteiligung und Dialog freuen. Der Durch konsequente Regelung Dialog ist gewünscht, das Mitein- und Einhaltung von ökologischen ander soll kultiviert werden. Die- Leitlinien kann Groß-Gerau im se Form der Prozessgestaltung Rhein-Main-Gebiet eine beson- ist für Groß-Gerau eine Chance ders nachhaltig handelnde und hin zu einer Stadt des demokrati- klimaneutrale Stadt werden. schen Miteinanders.

Kommunale Planungs- und Ent- scheidungsprozesse beziehen durch Beteiligung das kreative Potenzial und das Wissen der Bürger ein. Bedürfnisse frühzei- tig herauszuarbeiten verhindert Missverständnisse und spätere Auseinandersetzungen. Aus dem Dialog abgeleitete Interessen, för- dern das Wohl der Allgemeinheit und die Identifi kation der Bürger mit ihrer Stadt Groß-Gerau.

Der Prozess hat auch deutlich ge- macht, dass sich die Bürger eine Verwaltung wünschen, die sich als Dienstleister versteht und ei- nen bürgernahen Service anbie- tet. Verwaltung sollte erreichbar und transparent sein. Hier können Bürgerbüros, z.B. als Ladenlokal oder auch die Angebote im Inter- net einen wichtigen Beitrag leis- ten. Auch sollte die Verwaltung im Rahmen von Veranstaltungen z.B. zu bestimmten Themen im Dialog mit den Bürgern sein.

172 173 6. Maßnahment Schlüssel- und

Basierend auf den Handlungs- IMPULSPROJEKTE stellen Maß- Im linken unteren Kästchen sind feldern und Leitzielen werden für nahmen dar, die kurzfristig bis mögliche Träger und Finanzie- die nachhaltige Stadtentwicklung etwa 2012 umzusetzen sind. rungsmöglichkeiten zu dem Groß-Geraus Projekte und Maß- Projekt benannt. nahmen defi niert und räumliche SCHLÜSSELPROJEKTE sind Schwerpunkte gesetzt. Maßnahmen, die eine Grundla- In der mittleren Spalte wird der ge für eine nachhaltige und ziel- Inhalt des Projektes und zugehö- Innerhalb des Maßnahmentab- gerichtete Stadtentwicklung für rige Maßnahmen im selben Kon- leaus sind die Projekte/Maßnah- Groß-Gerau bilden und in jedem text benannt. Diese sind alphabe- men den Handlungsfeldern zuge- Fall realisiert werden sollten. Die- tisch nummeriert, um sie ggf. als ordnet. se Projekte werden maßgeblich Einzelmaßnahme realisieren zu das Profi l der Kreisstadt Groß- können. Begleitend werden hier Im linken oberen Kästchen sind Gerau stärken. Die Schlüsselpro- entsprechende Projektansätze die Projekttitel zu lesen, welche jekten werden zusätzlich in einem aus der Beteiligung oder Beispiele durchgängig nummeriert sind. Die konzeptionellen Vorschlag visuali- aufgezeigt. Ggf. ist hier ein Quer- Nummerierung stellt keine Hira- siert dargestellt. verweis auf Projekte im selben chisierung dar. Hier fi ndet sich städtischen Kontext zu fi nden. auch ein Hinweis auf die Realisie- Weiterhin wurden WICHTIGE rung und die gemeinsam mit der PROJEKTE benannt, die dazu Lenkungsgruppe benannten Im- beitragen werden, das Profi l der puls- und Schlüsselprojekte. Kreisstadt Groß-Gerau weiter auszuformen.

KURZBESCHREIBUNG 0 Benennung von Maßnahmen PROJEKTTITEL Projektansätze und Beispiele und Realisierung

TRÄGER/BETEILIGTE

FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT

174 ableau, Impulsprojekte

HANDLUNGSFELD IDENTITÄT

a) 1 Integriertes Konzept zur städtebaulichen und freiraumplanerischen Inszenierung der historischen Bausubstanz und/oder Wahrzeichen. KONZEPT ZUR STADTBILD- Projektansätze: GESTALTUNG • Leitsätze zur Baukultur bei Investitionen. Vorbildfunktion der öffentlichen Hand in Bezug auf Architektur, Innovation sowie Nachhaltigkeit. (Beispiel: Zertifi zierung von Neubauten mit einem Deutschen Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen). Wichtiges Projekt • Etablierung von Wettbewerben bei wichtigen städtebaulich-architektonischen Aufgaben. • Nutzung von Alltäglichem zum Herausarbeiten von Besonderem (Beispiele wie Kilometro TRÄGER/BETEILIGTE Rosso, Mailand; Lärmschutzwand als Sonnenwand, Bürstadt) GG, Politik, Vereine, Bürger, b) lokale Unternehmen, externe Installation einer Bauberatung für (private) Projekte insbesondere in- Dienstleister (Planungs- und Ar- nerhalb des Kernstadtbereiches sowie der Dorfkerne. chitekturbüros), Kreisverwaltung, Landesbetriebe, Architektenkam- c) mer Hessen, DGNB Illuminationskonzept für private und öffentliche Gebäude FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT laufender Haushalt; Gestaltungssat- zung 20.000,00 € Dorferneuerungsprogramm

Integration von Kunst und Kultur in den öffentlichen Raum. Interesse an 2 Kunst im öffentlichen Raum wecken. Stadtdialog unterstützen.

ENTWICKLUNGSSTRATEGIE Projektansätze: FÜR ÖFFENTLICHE KUNST • Leitlinien für Umgang mit Kunst im öffentlichen Raum defi nieren. • Auseinandersetzung mit Vorhandenem (und den Bronzefi guren). • Orte für wechselnde Kunst im Öffentlichen Raum defi nieren (zum Beispiel auf dem Marktplatz, in der Friedrich-Ebert-Anlage, vor den Bahnhöfen, an Wahrzeichen...) • Zusammenarbeit mit ortsansässigen Künstlern und Kulturschaffenden etablieren. Träger/Beteiligte: • temporäre Kunstinstallationen und –projekte fördern. Wechselausstellungen für Groß- Gerauer Künstler/Kunstschaffende. Siehe Maßnahme Nr. 56 GG, Vereine, Künstler, Stadtmu- seum, Galerien, Schulen, VHS Beispiele: • Teilnahme am Wettbewerb „Höfe halten Hof“. Die Innenstadt mit ihren Hofreiten eignet Finanzierungsmöglichkeit: sich zur Einrichtung eines „Kunsthofes“, der gleichzeitig kultureller Anziehungspunkt als Studienprojekt an Kunsthoch- auch Geschäftsort ist. • Wettbewerb „Wandfl ächenkunst“ initiieren. Graffi ti-Events ähnlich wie in Wiesbaden o.a. schulen, Budget Kunst am Bau, Städten veranstalten. Sponsoring

175 HANDLUNGSFELD IDENTITÄT

Vielfalt von Groß-Gerau erlebbar machen, u.a. Erhöhung des Bekannt- 3 heitsgrades der Naherholungspotenziale von Groß-Gerau. Das Konzept sollte die Menschen für Groß-Gerau begeistern. WEITERENTWICKLUNG DES MARKETINGKONZEPTES a) Erarbeitung einer touristischen Gesamtstrategie mit touristischen Handlungsfeldern sowie der daraus abzuleitenden Maß- nahmen, Trends und lohnenden Geschäftsfeldern für Fremde seien es TRÄGER/BETEILIGTE Pendler, Gäste, Urlauber, Tagesausfl ügler... Siehe Maßnahme Nr. 23 Gaststätten, Hoteliers, örtlicher Handel, Vereine, Verbände, b) Kulturschaffende und GG, Wirt- Weiterentwicklung des Professionalisierungs- und Bekanntheitsgra- schaftsförderung, Webagentur des des Marketings Groß-Geraus Projektansätze: • Erarbeitung eines treffenden Slogans in Verbindung/ Ergänzung des Corporate Idendity. FINANZIERUNGSMÖGLICH- Vorschlag durch eine Bürgerin: „Groß-Gerau: Stadt in Grün“. Bürgerwettbewerb. KEIT • Ergänzung/ Umstellung aller Druckerzeugnisse/ Website und Verwaltungsschritstücke. Haushalt Öffentlichkeitsarbeit, • Kommunikationsdesign-Linie/ Produktdesign-Linie - Artikel wie z.B. Groß-Gerau-T-Shirts, Kaffeebecher, Autoaufkleber und Fahrradwimpel, Regenschirme, Kappen, Schlüsselan- Fördermöglichkeiten durch Wirt- hänger als Werbeträger nach innen und außen einsetzen. schaftsministerium prüfen, • Willkommenspaket für Neuzugezogene, Neugeborene, Unternehmer und Interessierte. Gutachten zur Gesamtstrategie Ggf. Zielgruppenspezifi sche Stadtkarten entwickeln. auf Grundlage SWOT ca. 40 - 50 • Optimierung der Organisationsstruktur und Bündelung der vielfältigen und kleinteiligen TEUR, Angebote in einer gemeinsamen Organisationsform. I-Point auf dem Marktplatz etablie- ren. Tourismusförderung Wirtschafts- • Verstärkte Zusammenarbeit mit den Marketingagenturen Rhein-Main/ Planungsverband förderung, Stiftung Flughafen Rhein-Main, Touristikverbänden und Reiseführerverlagen Frankfurt, Spenden, Patenschaf- • Förderung des regionalen Radtourismus. Infos zur Stadt sowie Routen und Sehenswür- ten für Tafeln (Bsp. Mainz), Städ- digkeiten an Stadteingängen und Bahnhöfen. tebauförderung • Etablierung von Stadtführungen/ Stadtspaziergängen, Informationstafeln mit Hinweisen zur Siedlungs- und Stadtgeschichte. Pläne/ Flyer mit Erläuterungen zur Stadtgeschichte und historisch und baugeschichtlich wichtigen Orten. • Ausrichtung auf die modernen Kommunikations- und Navigationsdienste: Aktualisierung der Navigationssysteme unterstützen. Digitale Orientierung durch Google Maps und Add ons für Apple sowie Podcast zum Download aktiv unterstützen und pfl egen, um eine Ori- entierung mit dem Handy sicherzustellen. Kooperationen mit Herstellern suchen.

Stärkung und Ergänzung des Profi ls der Groß-Gerauer Feste und Kultur- 4 programmes vor dem Hintergrund des Brauchtums, der Geschichte, der Alleinstellungsmerkmale von Groß-Gerau. Ziel: Interesse in der Region an AUSBAU EINES INTEGRIER- Veranstaltungen der Kreisstadt Groß-Gerau. TEN VERANSTALTUNGS- UND KULTURPROGRAMMES Beispiele: • Impulse für junge Menschen und Interessierte geben. Mit der Förderung und Unterstüt- zung junger Kultur soll die Vielfalt des Kulturangebotes ausgebaut werden. Zusammen- arbeit zwischen Gastronomen, Musikschule und Vereinen sowie privaten Künstlern. Ent- TRÄGER/BETEILIGTE wicklung einer Groß-Gerauer Musik-Szene. Etablierung einer offenen Bühne. „Sound of GG in Zusammenarbeit mit Ver- Groß-Gerau“. • Schüler-Band-Wochenende in Groß-Gerau mit Top-Acts und Nachwuchsmusikern (aus einen & Verbänden, Künstlern, der Region/hessenweit/ganz Deutschland) - überregionale Bewerbung und Etablierung Museum und Galerien, Schulen, (Beispiel: ähnlich Open Flair). Veranstaltungsorte: Schulen und Stadthalle im Bildungs- VHS, Unternehemen, PPP, Kreis- band, Sportpark, Freibad, Fasanerie. krankenhaus, Krankenkassen • „Fitness- und Gesundheitstage im Sportpark“ – Skates in action/ Inline-Events mit geführ- ten Routen durch die Stadt und Natur - Mehr Energie durch Sport – Mitmachangebote der Vereine, deutschlandweite Kooperation mit Skatern... FINANZIERUNGSMÖGLICH- • Kinder- und Jugenddiscos (Beispiel: Wiesbaden, Projekt „Karamba“) KEIT NN

176 Nutzungskonzepte für Gemeinschaftseinrichtungen, Veranstaltungs- und 5 Kulturorte.

NUTZUNGSKONZEPTE FÜR a) Riedhalle GEMEINSCHAFTSEINRICH- b) Dorfgemeinschaftshaus Berkach TUNGEN UND ÖFFENTLICHE c) Alte Kapelle EINRICHTUNGEN d) Alte Schule Dornheim

TRÄGER/BETEILIGTE e) Bedarfsermittlung Gemeinschaftseinrichtung für GG-Nord. Siehe Maßnahme Nr. 8 GG in Zusammenarbeit mit Verei- nen & Verbänden, Schulen und f) Museum Interesierten, PPP g) weitere öffentliche Einrichtungen FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT Projektansätze: ggf. Städtebauförderung; RiLiSE; • Öffentlicher Planungsprozess, Einbindung von Vereinen und weiteren möglichen Nut- Förderung der regionalen Ent- zern, Zusammenarbeit mit Pächtern. wicklung • Innovative und unkonventionelle Nutzungskonzepte zulassen, ggf. Instrument öffentli- cher Wettbewerb einsetzen (Ausschreibung). • weitere Kulturangebote. Vermietung von Räumen und Ausstellungsfl ächen. Schaffung von zum Beispiel Proberäumen, Ateliers, Schulungsräumen. • Zusammenarbeit mit Vereinen und Initiativen, auch organisatorisch. Anpassung der Öff- nungszeiten. • Prüfung von neuen Finanzierungskonzepten. • Energetische Sanierung, ggf. Umbau/Erweiterungen. • Städtebauliche und freiraumplanerische Einbindung. Gestaltung der Freifl ächen als Treffpunkt.

177 HANDLUNGSFELD WOHNEN

a) 6 Baulücken- und Leerstandskataster mit aktivem Management Projektansätze: SIEDLUNGSENTWICKLUNG/ • Entwicklung kooperativer Strategien zur Schaffung zielgruppenspezifi scher Angebote, aktive Zusammenarbeit mit Maklern und Vermietern. INNENENTWICKLUNG Siehe Maßnahme Nr. 1 b) Finanzierungskonzepte für junge Familien. laufend c) TRÄGER/BETEILIGTE Siedlungserweiterung Dornheim, nördlich des Wallerstädter Weges/ GG in Zusammenarbeit mit Verei- Höhenweg. nen & Verbänden, PPP d) FINANZIERUNGSMÖGLICH- Siedlungserweiterung Wallerstädten, Dornheimer Weg, An der Lan- KEIT gen Hecke. ggf. Städtebauförderung; RiLiSE; Dorferneuerungsprogramm e) Entwicklung des Standortes „Bauhof“ in der Mühlstraße, nach Umzug dessen in das Technikzentrum.

Städtebaulicher Entwurf für GG-Nord - Am Hermannsberg bis Waldstraße, 7 Münchener Straße. Projektansätze: ÜBERPRÜFUNG DES STÄDTE- • Ergänzung Wohnraumangebot, Sanierung des Wohnungsbestandes Am Hermannsberg. BAULICHEN KONZEPTES • Fertigstellung Erschließung Am Hermannsberg. GG-NORD - AM HERMANNS- • Aufwertung der Freiräume- Freiraumplanung. BERG BIS WALDSTRASSE, • Ergänzung Gewerbegebiet Münchener Straße, B-Plan, Profi lbildung Gewerbegebiet MÜNCHENER STRASSE Münchener Straße.

Wichtiges Projekt

TRÄGER/BETEILIGTE GG

FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT städtische Mittel

Bildung eines zentralen Begegnungsortes mit hoher Aufenthaltsqualität für 8 GG-Nord am Siedlerplatz.

ENTWICKLUNG QUARTIERMIT- Projektansätze: TELPUNKT GG-NORD, • Städtebaulicher/ reiraumplanerischer Rahmenplan SIEDLERPLATZ Siehe Maßnahme Nr. 5

Wichtiges Projekt

TRÄGER/BETEILIGTE GG in Zusammenarbeit mit Verei- nen & Verbänden PPP

FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT städtische Mittel, ggf. Städte- bauförderung 178 Anbindung und Attraktivierung des Stadtteils „Nördlich der Bahn“ und 9 Springberg. Ausbildung eines positiven Images.

VERBESSERUNG DER Projektansätze: WOHNRAUM- UND WOHNUM- • Sanierung des Wohnungsbestandes • Aufwertung der Freiräume - Freiraumplanung FELDQUALITÄTEN „NÖRDLICH DER BAHN“ Siehe Maßnahme Nr. 48 UND SPRINGBERG

Wichtiges Projekt

TRÄGER/BETEILIGTE GG in Zusammenarbeit mit Verei- nen & Verbänden, PPP

FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT städtische Mittel, ggf. Städte- bauförderung

Vernetzung der unterschiedlichen Entwicklungsphasen - Zusammenwach- 10 sen des Stadtteils und Identitätsbildung fördern.

STÄDTEBAULICHE Projektansätze: • Überprüfung des städtebaulichen Konzeptes Auf Esch I – III , Städtebaulicher Rahmen- ENTWICKLUNG AUF ESCH I-III plan mit Freiraumkonzept. • Sanierung des Wohnungsbestandes Auf Esch I. Wichtiges Projekt • Überprüfung des Verkehrskonzepts Auf Esch. Siehe Maßnahme Nr. 31 • Aufwertung der Freiräume – Freiraumplanung. Siehe Maßnahme Nr. 48.

TRÄGER/BETEILIGTE GG in Zusammenarbeit mit Verei- nen & Verbänden, PPP

FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT städtische Mittel, ggf. Städte- bauförderung

Ausbau und Verbesserung der medizinischen Versorgungssituation in 11 unmittelbarer Nähe zum Kreiskrankenhaus/Sportpark.

GESUNDHEITSZENTRUM Projektansätze: AM KREISKRANKENHAUS • Bedarfsermittlung in Kooperation mit Kreiskrankenhaus, Vereinen und Verbänden. • Bereitstellung erforderlicher Erweiterungsfl ächen ist zu prüfen. Rahmenplan Grundstü- cke angrenzend zum Kreiskrankenhaus, ggf. städtebaulicher und architektonischer Wett- TRÄGER/BETEILIGTE bewerb. PPP; Investoren; Kreis˛ Private Betreiber/Investitionen Beispiele: • Ärztehaus mit medizinischem Wellnessbereich in Kooperation mit Kreiskrankenhaus und Hallenbad. FINANZIERUNGSMÖGLICH- • Etablierung eines „Bewegungsforum Groß-Gerau“, Sporttherapie und Physiotherapie in KEIT Verbindung mit Bewegungs- und Sportangeboten im angrenzenden Sportpark/Hallen- ggf. Landesmittel => Möglichkei- bad/Freibad. ten beim Hess. Sozialministerium • Ergänzung des Angebotes durch eine Pädagogische Praxis in Anbindung an das „Bil- dungsband Jahnstraße“. zu erfragen; u.U. als Modellpro- jekt mit Beispielcharakter für das Land konzipieren; ZuInvG 179 HANDLUNGSFELD INTEGRATION UND BILDUNG

Darstellung und Vernetzung von Angeboten für Kinder und Jugendliche. 12 a) KOMMUNIKATIONSSTRATEGIE „Jugendlichen/Kinderstadtplan“ FÜR KINDER UND JUGENDLI- Projektansätze: CHE • Jährliches kooperatives Projekt . Gemeinsame „Stadtsafari“ zum Erkunden und Entde- cken. • aktuell (!) im Internet und Print publizieren. Sofortmaßnahme • Etablierung sozialer Netzwerke rund um das Thema Groß-Gerau und Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche (SchülerVZ, StudiVZ, Facebook, etc…) TRÄGER/BETEILIGTE GG, Schulträger, Kindergärten, b) Jugendpfl ege, Jugendparlament, Vernetzung der Schulen und Kindergärten in der Region Groß-Gerau. Kirchen, Vereine, Verbände/ Pri- Beispiele: • „Bildungsgarten Groß-Gerau“ als Instrument zur Zusammenarbeit mit Schulen und Kin- vatinitiativen, Unternehmen dergärten aus der Region. Einladung der Kinder und Jugendlichen zur Erkundung der Landwirtschaft rund um Groß-Gerau. Ein mögliches Thema: Zusammenhang zwischen FINANZIERUNGSMÖGLICH- Klima, Wasserhaushalt und Pfl anzenwachstum und mögliche Effekte des Klimawandels. KEIT sonstige Stiftungen, städtische c) Mittel, Sponsoren Integriertes Schulwegekonzept Siehe auch Maßnahme Nr. 14 und 18

Schließung des Angebotsdefi zits für die Altersgruppe 10 bis 14 sowie für 13 Jugendliche unter 18 Jahren.

ETABLIERUNG VON AUFENT- a) HALTSRÄUMEN FÜR KINDER Integrierte Konzeption für Aufenthaltsräume UND JUGENDLICHE Projektansätze: • Bedarfsermittlung und darauf aufbauende Konzeptentwicklung. • Bandräume, Räume zum Musik hören, chillen... Wichtiges Projekt • Etablierung von Räumen insbesondere in der Kernstadt u.a. unabhängig von den Öff- nungszeiten der Jugendhilfe. TRÄGER/BETEILIGTE GG, Schulträger, Jugendpfl ege, b) Jugendparlament, Kirchen, Ver- Förderung Jugendbetreuung GG-Nord eine, Verbände/ Privatinitiativen, Projektansätze: Unternehmen • Möglicher Standort Siedlerplatz

FINANZIERUNGSMÖGLICH- c) KEIT Alternative Konzepte zur Gestaltung der Freizeit/Betreuung der Kin- sonstige Stiftungen, städtische der und Jugendlichen der Stadtteile Berkach, Dornberg und Auf Esch. Projektansätze: Mittel, Sponsoren, Stiftung Flug- • mobiler Jugendtreff hafen Frankfurt d) Projekt Jugendcafé im Sport-Park Projektansätze: • ein Café-Shop der von Jugendlichen und Auszubildenden weitestgehend eigenständig betrieben wird. • Veranstaltungsräume für Events, Feiern und Kultur • Gründung eines ehrenamtlichen Vereines • Etablierung generationenübergreifender Angebote wie z.B. Kaffee und Kuchen, Internet- kurse für Senioren, Präsentation und Vermarktung von Produkten Groß-Gerauer Schüler • Bücherspeicher und MP3-Tankstelle

Beispiele: • Skatepark Heusenstamm, Chilmo Kranichstein, Schüler-Manufaktur der Burgfeld Schul- manufaktur

180 Unterstützung der Integrationsaufgaben von Schulen und Kindergärten 14 durch Steigerung der Aufenthaltsqualitäten und –angebote in unmittelbarer Nähe dieser. INTEGRIERTES KONZEPT FÜR FREIFLÄCHEN FÜR KINDER a) UND JUGENDLICHE Integriertes Nutzungskonzept für Spielfl ächen der Schulen und Kin- dergärten. Wichtiges Projekt Projektansätze: • Bedarfsermittlung und darauf aufbauendes Konzept in Kooperation mit Schulen und Kin- dergärten. TRÄGER/BETEILIGTE • Ein fachübergreifender Verantwortlicher könnte den kontinuierlichen Austausch zwischen GG, Schulträger, Jugendpfl ege, Bildung und Stadtentwicklung in verbindlichen Arbeitsstrukturen begleiten. Jugendparlament, Kirchen, Ver- • Entwicklung von Kommunikations- und Begegnungsorten, Präsentation der Schulen zum eine, Verbände/ Privatinitiativen, Lebensraum der Bürger. Integration in Bildungsplanung. Freiraumplanung. Siehe auch Maßnahme Nr. 18 und 39. Unternehmen b) FINANZIERUNGSMÖGLICH- Integriertes Nutzungskonzept für Freifl ächen im Stadtbereich zwi- KEIT schen Kita Steinstraße, Kinderdorf Fabrikstraße sowie Kita Mühlbach. sonstige Stiftungen, städtische Mittel, Sponsoren, Stiftung c) Flughafen Frankfurt ggf. Förder- Integriertes Nutzungskonzept für Freifl ächen am gemeinsamen Stand- programme auf Landesebene, ort in der Berliner Straße der Prälat-Diehl-Schule, Jugendzentrum nationale Stadtentwicklung Anne Frank sowie die Kita am Grünen Weg.

Förderung des Ausbaus der Ganztagsbetreuungsplätze. 15 a) AUSBAU DER Entwicklung eines Betriebskindergartens z.B in der Nähe zum Behör- GANZTAGSBETREUUNG denzentrum im Sportpark mit oder zusätzlich zum bestehenden Kindergar- ten. Projektansätze: TRÄGER/BETEILIGTE • Kooperationen z.B. zwischen Kreiskrankenhaus/Landratsamt/Unternehmen aus der GG, Schulträger, Jugendpfl e- Stadtmitte und dem Helvetia-Parc und Betreuungseinrichtungen. ge, Jugendparlament, Kirchen, Vereine, Verbände/ Privatinitiati- b) ven, Unternehmen, auch örtliche Strategie für den Kindergarten Berkach Landwirte und Bauernverband Projektansätze: • Umzug in ein anderes Gebäude, ggf. eine gemeinsame Konzeption mit dem Jugendtreff. FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT c) sonstige Stiftungen, Sponsoren, Versorgungskonzept für Schulen und Kindergärten Stiftung Flughafen Frankfurt ggf. Projektansätze: • Versorgung aller Schulen und Kindergärten mit Mahlzeiten aus regionalen Produkten. Förderprogramme auf Landes- Etablierung des Markenzeichens gesunde und regionale Versorgung des Bildungs- und ebene Betreuungsstandortes Groß-Gerau . Beispiele: • Beispiel KochFABrik Wetterau

181 HANDLUNGSFELD INTEGRATION UND BILDUNG

Funktionale Stärkung des Stadtbereiches im weiteren Umkreis des Neu- 16 baus Oberstufe Prälat-Diehl-Schule - Bahnhof Groß-Gerau

ENTWICKLUNGSKONZEPT Siehe auch Maßnahme Nr. 14 und 36 STADTBEREICH OBERSTUFE PRÄLAT-DIEHL-SCHULE a) Folgenutzungskonzept Schwenkschule im Kontext zum Neubau Prä- Impulsprojekt lat-Diehl-Schule

b) TRÄGER/BETEILIGTE Nutzungskonzept Jugendcafé Bahnhof Groß-Gerau GG, Schulträger, PPP Siehe auch Maßnahme Nr. 13 und 36

FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT städtische Mittel, ggf. Förderpro- gramme auf Kreis-/Landesebene

a) 17 städtebaulicher Rahmenplan und Freiraumkonzept Berufl iche Schu- len Groß-Gerau im Kontext zu Wasserturm/Bahnhof Dornberg/Kreis- STÄRKUNG DES STANDORTES sporthalle BERUFLICHE SCHULEN Projektansätze: GROSS-GERAU • Eingangsituation neu gestalten, Bushaltespur in Platzgestaltung integrieren. • Kiosk versetzen, siehe auch Maßnahme Nr. 15 • Freizeitangebote für die Nachmittagsgestaltung in Gestaltung der Außenbereiche integ- Wichtiges Projekt rieren, siehe auch Maßnahme Nr. 14 • Integration eines Parkraumkonzeptes. TRÄGER/BETEILIGTE GG, Schulträger; PPP b) Etablierung des Hessen-Campus-Projekt in Zusammenarbeit mit den FINANZIERUNGSMÖGLICH- Berufl ichen-Schulen-Groß-Gerau KEIT städtische Mittel, ggf. Förderpro- gramme auf Kreis-/Landesebene

182 TRÄGER/BETEILIGTE 18 GG, Schulträger, VHS, Musik- schule, Fördervereine BILDUNGSBAND JAHNSTRASSE FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT Schlüsselprojekt städtische Mittel, Stiftungen/ Sponsoring ggf. Förderprogram- Entlang der Jahnstraße zwischen me auf Kreis-/Landesebene Martin-Buber-Schule, Luise- Büchner-Schule, Astrid-Lindgren Schule, Goethe-Schule zusam- men mit der Schiller-Schule könn- te mitten in der Kernstadt Groß- Gerau ein Raum, der besonders ausgelegt ist auf die Bedürfnisse von Schülern und Kindern, ent- stehen.

Die Jahnstraße würde zur Schnitt- stelle zwischen den Schulen, Kin- dern und der Stadtöffentlichkeit und somit zu einem Kommunika- tionsraum für alle Generationen. Die Ausbildung der Jahnstraße zum Bildungsband verspricht ei- nen Gewinn an Urbanität.

Zusätzlich vereint der Campus- gedanke durch die Nutzung des öffentlichen Raumes die Stärken der einzelnen Schulen. Das Bil- dungsband ist dann Ausdruck für den Bildungsstandort und die Kin- derfreundlichkeit Groß-Geraus.

Beispiel: • „Wuppertaler Kinder- und Jugend- Universität“ a) Städtebaulicher Rahmenpla- nung und Freiraumplanung Projektansätze: • räumliche Vernetzung der anliegen- den Schulen über eine entsprechen- de Straßenraum-/Freiraumgestal- tung auch mit der Kernstadt. Siehe auch Maßnahme Nr. 14 und 48 b) Kooperationskonzept zwischen den angrenzenden Schulen Projektansätze: • zum Beispiel nutzen von Synergien in der Ganztagesbetreuung (Mensa/ Cafeteria, Bibliotheken, AG-Angebo- te usw.). • Präsentation von Schülerprojekten konzeptioneller Vorschlag im öffentlichen Raum Jahnstraße

183 HANDLUNGSFELD INTEGRATION UND BILDUNG

Aktive Integration aller Menschen in der Stadt Groß-Gerau. 19 a) INTEGRATIONSKONZEPT Erarbeitung eines Integrationskonzeptes Projektansätze: Wichtiges Projekt • Förderung der Mobilität vor allem von Migrantinnen zum Beispiel durch eine Fahrrad- schule (Viele Migrantinnen haben auf Grund ihrer Herkunft/Kultur noch nie auf einem Fahrrad gesessen. (Beispiel Stadt Braunschweig). Auch als Pilotprojekt für eine Fahrrad- TRÄGER/BETEILIGTE freundliche Stadt Groß-Gerau denkbar. Siehe auch Maßnahme Nr. 34 GG, Kirchen, Vereine, Verbände/ • Integrierte Sprachkurskonzeption Privatinitiativen, Unternehmen, PPP b) Einrichtung einer Stelle Ausländerbeauftragte/r FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT städtische Mittel, Stiftungen/ Sponsoring ggf. Förderprogram- me

a) 20 Einrichtung einer Stelle Behindertenbeauftragte/r

GENERATIONENKONZEPT b) Sanierung Haus Raiss Wichtiges Projekt Projektansätze: • Nutzungskonzept in Zusammenarbeit mit Vereinen, Initiativen und Senioren. • Energetische Sanierung, Ausbau und Erweiterung der Räumlichkeiten/sanitären Anla- TRÄGER/BETEILIGTE gen. GG, Kirchen, Vereine, Verbände/ Privatinitiativen, Unternehmen, c) PPP Zweigstelle Haus Raiss Projektansätze: FINANZIERUNGSMÖGLICH- • Etablierung einer zentral gelegenen Zweigstelle zum Beispiel am Marktplatz oder Sand- böhlplatz. Hier könnte zum Beispiel eine Beratungsstelle für ältere Menschen, Angebote KEIT ambulanter Pfl egedienst/Physiotherapie und ein Mittagstisch/Kaffee etabliert werden. Mittel aus dem Europäischen Sozialfond (ESF) => z.B. Aktions- d) programm Mehrgenerationenhäu- Förderung Groß-Gerauer Generationenprojekte. ser Projektansätze: • Förderung des Bekanntheitgrades sowie der Vernetzung des Mehrgenerationenhauses Groß-Gerau in Kooperation mit Schulen und Kindergärten. • Etablierung zum Beispiel der Konzepte “Il canto del mondo e. V.“ und „Deutschland liest vor“ in den Kindergärten und Grundschulen Groß-Geraus oder von Koch-AGs mit Seni- oren in den weiterführenden Schulen.

Weiterentwicklung und Etablierung des „Runden Tischs“ 21 Projektansätze: • Vernetzung der Vereinsangebote mit institutionellen Einrichtungen/ AG’s/ Projekten/ Part- Förderung der stadtteilbezoge- nerschaften. nen Vereinskultur • gemeinsame Bewerbung der Vereinsangebote.

TRÄGER/BETEILIGTE GG/ Vereine/ Schulen/ VHS

FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT städtische Mittel

184 HANDLUNGSFELD WIRTSCHAFTSSTANDORT

Entwicklung und Profi lierung aller gewerblichen Flächen und des Gewer- 22 bes in Groß-Gerau.

GEWERBEGEBIETS- a) PROFILIERUNG Baulücken- und Leerstandskataster Projektansätze: Wichtiges Projekt • Erfassung der Nutzungs- und Nachverdichtungspotenziale, Baulandreserven. b) TRÄGER/BETEILIGTE Unterstützung von Entwicklungsstrategien Bürger, Unternehmen, PPP Projektansätze: • zum Beispiel Einrichtung einer Einsatzgruppe „Zwischennutzung“. FINANZIERUNGSMÖGLICH- • Benennung eines Ansprechpartners für Zwischennutzungen für Baulücken/Brachen/ KEIT Leerstand von Seiten der Stadtverwaltung. Dieser könnte die Kommunikation zwischen städt. Wirtschaftsförderung, ggf. allen Beteiligten, Interessierten und ggf. Öffentlichkeit/Presse unterstützen und Abstim- mungs- und Kommunikationsprozesse koordinieren. Landesprogramm/-initiativen, Unternehmen vor Ort c) Unternehmer-Stammtisch etablieren Projektansätze: • Etablierung eines regelmäßigen Unternehmer-Stammtisches in Ergänzung zum „Unter- nehmerfrühstück“ mit einem kürzeren Turnus. • zielgerichtete Entwicklungsstrategien mit gemeinsamen Zielen und Projekte defi nieren und gestalten, Synergien entwickeln und fördern. (Zum Beispiel: CO2-Ausstoß verrin- gern, Solarprojekte, Recycling - Stoffkreisläufe, Versorgung der Mitarbeiter, usw.). • Etablierung von Groß-Gerauer Fachkonferenz-Tagen, Zusammenarbeit mit Verbänden und Organisationen.

d) Gestaltungskatalog für die Gewerbegebiete Projektansätze: • Adressbildung mit Hilfe eines Gestaltungskataloges für die Gewerbegebiete zum Beispiel für die Gestaltung von Parkplätzen/ LKW-Stellplätzen, Möblierung, Beschilderung, usw.

Städtebaulicher Rahmenplan für die Gebiete: e) Im Schachen f) Münchener Straße g) Alte Brauerei

Unterstützung der Hotels und Gasthäuser in Groß-Gerau 23 Projektansätze: ENTWICKLUNGSSTRATEGIE • Beteiligung am Unternehmer-Stammtisch - Synergien mit Unternehmen der Region för- dern. FÜR HOTELS UND • Möglichkeiten zur gemeinsamen Nutzung von zum Beispiel Tagungsräumen etablieren, GASTHÄUSER Synergien zu Einrichtungen der Stadt nutzen. • Einbindung der Ansprechpartner in das Marketingkonzept Maßnahme 3 TRÄGER/BETEILIGTE GG, Hoteliers, Gasthäuser

FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT städt. Wirtschaftsförderung, ggf. Landesprogramm/-initiativen, Unternehmen vor Ort

185 HANDLUNGSFELD WIRTSCHAFTSSTANDORT

Stärkung der Landwirtschaft und des Handwerks in Groß-Gerau 24 a) FÖRDERUNG DER LANDWIRT- Vermarktungsstrategie Produkte aus dem Gerauer Land Projektansätze: SCHAFT UND DES • Produkte aus dem Gerauer Land als gemeinsame Marke etablieren. Vermarktungskon- HANDWERKS zept in Zusammenarbeit mit Landwirten, Handwerk und Gewerbe.

TRÄGER/BETEILIGTE b) GG/ Landwirte/ Handwerksbe- Projektplan Gerauer Land triebe Projektansätze: • Kooperationskonzept mit Landwirten zur Sicherung und Entwicklung des Landschafts- raumes. FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT c) Gründungs- und Mittelstandsför- Existenzgründungsinitiative der Stadt Groß-Gerau derung; Fraportstiftung; Förde- rung der regionalen Entwicklung; d) u.U. auch ESF Etablierung eines GründerInnenzentrum • Siehe auch Maßnahme Nr. 28

Entwicklung eines Innenstadtkonzeptes (Darmstädterstraße ab Markt- 25 platz, Frankfurterstraße ab Helwigstraße, am Marktplatz und rund um die Stadtkirche/Sandböhlplatz).

INNENSTADTKONZEPT a) „FLANIER QUARTIER“ Etablierung „Runder Tisch Innenstadt“ GROSS-GERAU Projektansätze: • Die Möglichkeit den Bereich Kernstadt/„Flanier Quartier“ in Richtung eines Business- Wichtiges Projekt Improvement-District (BID) zu stärken, ist zu prüfen.

TRÄGER/BETEILIGTE b) GG/ Gewerbetreibende/Eigentü- Integrierte Gestaltungsstrategie, Aufwertung des „Flanier Quartiers“ Projektansätze: mer • Herstellung eines räumlich gestalterischen Zusammenhanges wichtiger Plätze durch eine durchgängige Gestaltung, Möblierung und Lichtinszenierung, Außenwerbung und FINANZIERUNGSMÖGLICH- Außenbewirtschaftung/Möblierung. Fußgängerleitsystem. Siehe auch Maßnahme Nr. 1 KEIT und 39 Städtebauförderung: Aktive Kern- bereiche c) Fassaden- und Werbekonzept Projektansätze: • einheitliches Werbekonzept der Gewerbetreibenden. • Gestaltung und Aufwertung der Fassaden in der Darmstädter Straße.

d) Umgestaltung des Marktplatzes Projektansätze: • Freiraumkonzept. Steigerung der Aufenthaltsqualitäten am östlichen Marktplatzbereich durch Gestaltung von attraktiven Aufenthalts- und Nutzungsbereichen. Bedarfsgerechte Optimierung der Flächennutzung. Siehe auch Maßnahme Nr. 39

e) Entwicklung neuer Einkauferlebnisse und Belebung Projektansätze: • Bedarfsanalyse • Diversifi zierung und Qualifi zierung der Dienstleistungen, attraktives Waren- und Dienst- leistungsangebot, hohe Qualität, regionale Produkte, Spezialisierung. Regionale Produk- te und Erzeugnisse sollten sich in der Innenstadt wiederfi nden, wie zum Beispiel ein Handkäs-Shop, Erlenbacher-Kuchentheke usw. In diesem Konztext kann sich auch ein „Haus der Selbstvermarkter“/kleine Markthalle mit Angeboten aus der Region etablieren. • Einheitliche und längere Ladenöffnungszeiten. • Marketingkonzept, siehe auch Maßnahme Nr. 3 und 4

186 Sicherung der Versorgungssituation in allen Stadtteilen. 26 a) VERSORGUNGSKONZEPTE Konzept zur fl ächendeckenden Versorgung mit Bankautomaten.

Wichtiges Projekt b) Versorgungskonzept für den Stadtbereich Nördlich der Bahn und TRÄGER/BETEILIGTE Springberg. GG/ freie Träger/ PPP c) FINANZIERUNGSMÖGLICH- Einzelhandelskonzept für den Stadtteil Dornheim. KEIT NN d) Konzept zur Stärkung des Versorgungsbereiches Europaring im So- ckelgeschoss der Hochhäuser im Kontext Behördenzentrum/Kreis- krankenhaus. Projektansätze: • Integriertes Konzept zur Stabilisierung der Läden und Geschäfte sowie repräsentative Gestaltung des Behördenzentrums. Rahmenplan mit Freiraumkonzept. Siehe auch Maßnahme Nr. 11 und 49

Versorgung der Stadtteile Dornheim, Berkach und Wallerstädten mit schnel- 27 lem Internet.

BREITBANDANSCHLUSS/- Projektansätze: VERSORGUNG • Um Versorgungslücken im Breitbandanschluss kostengünstig zu schließen gibt es inzwi- schen die Möglichkeit über freigewordene Rundfunkfrequenzen einen schnellen Inter- netanschluss mit 7,2 Megabite je Sekunde zu realisieren (Beispiel: Pilotprojekt „Digitale Impulsprojekt Dividende“ Gemeinde Hofbieber).

TRÄGER/BETEILIGTE GG

FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT Förderung der regionalen Ent- wicklung – Breitbandversorgung Pilotprojekt „Digitale Dividende“ Land Hessen

187 HANDLUNGSFELD WIRTSCHAFTSSTANDORT

Entwicklung der Odenwaldstraße hin zu einem gemischt genutzten Quartier 28 mit Schwerpunkt auf kleineren Handwerksbetrieben. Mittelfristig ist auf eine städtebauliche Neustrukturierung des Gebietes zu ei- HANDWERKER-QUARTIER nem kleinteiligen Mischgebiet mit gewerblichem Nutzungsschwerpunkt, wel- ODENWALDSTRASSE ches auf den Bestand reagiert und Nutzungsoptionen offen lässt, hinzuwirken. Die Schaffung von Kooperationen kleinerer Handwerksbetriebe in gemeinsam Schlüsselprojekt genutzten Gebäuden/Gelände und die Kombinationen aus Wohnen und Arbei- ten zum Beispiel in Form von „Werkstatthöfen“ ist eine mögliche städtebauliche TRÄGER/BETEILIGTE Option. Der Ansatz zur Entwicklung eines Business Improvment Districts bzw. GG einer Standortgemeinschafts ist zu prüfen. Maßnahme Nr. 24

FINANZIERUNGSMÖGLICH- Die wichtige Verbindung vom Bahnhof Dornberg zum Behördenzentrum und KEIT dem Kreiskrankenhaus sollte gestärkt werden. städtische Mittel Unter Berücksichtigung der ökologischen Ziele innerhalb der Stadtentwick- lung Groß-Gerau 2020 und der Entwicklung des Grünen Freiraumbandes vom Kreiskrankenhaus bis hin zum Wasserturm liegt die Odenwaldstraße innerhalb dieser neuen Freiraumverbindung und wird somit zum Teil des Grünraumkon- zeptes. Gestaltungsrichtlinien sind dementsprechend innerhalb des Grünkon- zeptes auch für die Odenwaldstraße festzusetzen. Siehe auch Maßnahme Nr. 39. In diesem Kontext kann auch auf eine nachhaltige und klimaneutrale Entwick- lung hingewirkt werden.

a) Bestandsaufnahme

konzeptioneller Vorschlag b) Städtebaulicher Rahmenplan und Freiraumplan und Nutzungskonzept

188 Entwicklung der Industriebrache Südzucker - siehe begleitender Text zur 29 aktuellen Entwicklung die parallel zum Stadtentwicklungskonzept-Prozess ablief. Kapitel 3.4.5 Strukturwandelfl ächen ENTWICKLUNG KONVERSIONS- FLÄCHE SÜDZUCKER a) Städtebaulicher Rahmenplan Wichtiges Projekt b) TRÄGER/BETEILIGTE Entwicklung Geothermieanlage Südzucker/ GG

FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT GG/ Unternehmen bzw. zukünfti- ge Eigentümer

a) 30 Städtebaulicher Rahmenplan Projektansätze: ENTWICKLUNG • Aufbauend auf den Entwicklungen im Jahr 2010 und den Plänen der nibler-Gruppe ist ein städtebaulicher Rahmenplan zu entwickeln, welche auch die benachbarten Stadtberei- FAGRO-QUARTIER che Nördlich der Bahn und Springberg berücksichtigt sowie auf die Nähe zur Innenstadt und dem Bahnhof Groß-Gerau reagiert. Wichtiges Projekt • Bedarfsermittlung • mögliche Variante 1: Um den Springberg besser an die Kernstadt anzubinden und ins- gesamt den Stadtteil zwischen den Bahnlinien und der Autobahn für die Bewohner auf- TRÄGER/BETEILIGTE zuwerten, wird der Springberg um weitere attraktive Wohnformen und Ansiedlung von GG/ Vereine/ Künstler/ Stadtmu- Büro- und Geschäftsnutzungen ergänzt. Die gute Anbindung an Bus und Bahn ermög- seum/ Galerien/ Schulen/ VHS licht autoarme Erschließungskonzepte. Das bestehende Quartierszentrum rund um die Verwaltung/ Politik/ Vereine/ Bür- Evangelische Kirche kann gestärkt werden und erhält weitere Funktionen. Die alten ger/ lokale Unternehmen/ externe Fagro-Hallen bieten sich für eine Büro- und Ateliernutzung durch kreative Dienstleister, Künstler- oder Handwerker - ggf. auch für Freizeitnutzungen an (Fitness- und Tanzstu- Dienstleister (Planungs- und dios, Kletterhalle o.ä.). Eine gestaltete Magistrale verbindet den Stadtteil über eine neue Architekturbüros) Fußgängerbrücke mit dem Bahnhof und August-Bebel-Straße mit der Innenstadt. Ein Quartiersparkhaus ermöglicht weitere Chancen für Pendler und reduziert weiter die Be- FINANZIERUNGSMÖGLICH- lastung durch PKW in der Kernstadt. KEIT • Variante 2: Die nibler-Gruppe und nextpark etablieren den Fagro-Park als neuen Dienst- GG/ Unternehmen bzw. zukünfti- leistungsstandort in Groß-Gerau. Die bestehenden Wohnquartiere Nördlich der Bahn ge Eigentümer und Springberg profi tieren von den neuen Arbeitsplätzen. Der Stadtteil wird belebt, es werden mehr Mietwohnungen gebaut. Das Umfeld der Unterführung und die alte Frank- furter Straße werden aufgewertet, verkehrsberuhigt und erhalten neue Freiraum- und Aufenthaltsqualitäten. Gastronomie und Ladenlokale tragen zur Belebung des Stadtbil- des bei. Die Verbindung zwischen Unterführung und Fagro ist ansprechend gestaltet. Der Platz Frankfurter Straße ist Treffpunkt der Mitarbeiter der Gewerbegebiete Alte Brauerei, Fagro und Wasserweg während der Mittagspause.

189 HANDLUNGSFELD MOBILITÄT

Integriertes Konzept zur Neuordnung der Verkehrsfl üsse in Groß-Gerau. 31 a) Verkehrszählung Projektansätze: INTEGRIERTES • in dem Kontext sollten auch wichtige Lauf- und Fahrradwege untersucht werden. VERKEHRSPROGRAMM b) Lärmschutzmaßnahmenplan TRÄGER/BETEILIGTE Projektansätze: GG • Aktualisierung von Lärmkartierungen.

FINANZIERUNGSMÖGLICH- c) Neuordnung und Gestaltung des Straßenraumes Projektansätze: KEIT • Lösungen zur Verkehrsführung/Nutzungskonfl ikten im gesamten Stadtraum. Ggf. Ver- GG, ggf. GVFG, Bahn kehrsberuhigungsmaßnahmen. • Rückbau überdimensionierter Verkehrsräume, Straßenräume „aufräumen“ – Schilder- wald und überfl üssige Möblierung reduzieren. Umgang mit Straßenbegleitgrün siehe auch Maßnahme Nr. 39 • Im ganzen Stadtgebiet sind die Möglichkeiten für „shared space“-Bereiche zu prüfen. Bei- spiel: Nieder-Erlenbach. Mögliche Einzelprojekte können sein: „shared space“-Bereich vor dem Historischen Rathaus zur Jahnstraße, die gesamte Jahnstraße (Maßnahme 18, Bildungsband) und „Shared space“-Bereich Brüsseler Ring bis Eschplatz inklusive Busschleuse (Maßnahme 48)

d) Beleuchtungskonzept Projektansätze: • Beleuchtungskonzept für sichere Wege, auch Fuß- und Radwege, besonders auf Schul- wegen. Hierzu zählt auch eine Vereinheitlichung/Verringerung der Anzahl unterschiedli- cher Leuchtentypen zur Reduzierung der Unterhaltungskosten.

e) Parkraumkonzept Projektansätze: • städtebauliche Gestaltung und Einbindung der öffentlichen Parkpkätze. • städtebauliche Lösung des Parkraumdrucks an frequentierten Orten wie zum Beispiel an den Berufl ichen Schulen, den Bahnhöfen, der VHS.

g) Beschilderungskonzept Projektansätze: • Beschilderung in einheitlicher Gestaltung mit klaren Begriffl ichkeiten, Förderung der Ori- entierung. Integrierte Parkraumbeschilderung. • ggf. Berücksichtigung der Barrierefreiheit

Unterwegs mit Bus, Bahn, Taxi 32 Projektansätze: • Ausrichtung auf Fahrgastbedürfnisse wie Barrierefreiheit. Verknüpfung zum Radkon- zept Maßnahme 33 und 54. MOBILITÄTSKONZEPT • sinnvolle Kombination aller Verkehrsformen

Impulsprojekt a) Überprüfung und Anpassung des ÖPNV TRÄGER/BETEILIGTE Projektansätze: GG, Verkehrsbünde, DSM • Abstimmung mit neuen Schulzeiten (Ganztagsschulen). • in Zeiten niedrigerer Auslastung (abends) Einsatz kleinerer Busse. FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT b) GG Sammel-Taxi/Ruf-Bus-Konzept c) Aufwertung und einheitliche Gestaltung der Wartebereiche Projektansätze: • Festlegung von Standards (Ausstattung, Beleuchtung, Werbefl ächen)

190 Integrierte barrierefreie Gestaltung und Einbindung bei Neu- und 33 Umbaumaßnahmen Projektansätze: GESTALTUNG EINER • Entwicklung von Leitlinien zur Barrierefreiheit . • Untersuchung besonders im Bereich Innenstadt, Bahnhöfe, Kreiskrankenhaus/Behör- BARRIEREFREIEN KREIS- denzentrum, Sportpark, Helvetia-Parc und Auf Esch STADT

Wichtiges Projekt

TRÄGER/BETEILIGTE GG, Zusammenarbeit mit freien Trägern, Wohlfahrtsverbänden/ Initiativen, Vereinen, Unterneh- men

FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT ESF; ggf. Städtebauförderung

Schaffung von Infrastruktur für das Rad im gesamten Stadtraum Groß- 34 Gerau.

PROFILIERUNG Ausbau und Verbesserung sicherer Rad- und Fußwegeverbindun- „RADFAHREN IN gen: Projektansätze: siehe auch Maßnahme Nr. 54 GROSS-GERAU“ • Unterstützung suchen durch Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club. Wichtiges Projekt • Teilnahme an der Kampagne „Wir fahren Rad“.

TRÄGER/BETEILIGTE a) Radwegenetz in der Kernstadt, GG, Verkehrsverbünde, Kreis, b) Anbindung GG-Nord an Kernstadt Verbände, z.B. ADFC, ggf. auch c) Anbindung Berkach an Helvetia-Parc und zum Wald Arbeitslosen-Projekt/ Qualifi zie- d) Radweg Richtung Nauheim aus Kernstadt kommend rungsprojekt/ Start-Up e) Radweg nach Geinsheim/ zum Wald aus Wallerstädten kommend

FINANZIERUNGSMÖGLICH- f) KEIT Gestaltung- und Ausstattungskatalog Förderung von nicht-investiven Projektansätze: Maßnahmen zur Umsetzung des • zum Beispiel Fahrradboxen an den Bahnhöfen. Siehe auch Maßnahme Nr. 39 • Karten, Infomaterial zu Radwegen, Radwanderstrecken, usw. Siehe auch Maßnahme nationalen Radverkehrsplans; Nr. 3 Agentur für Arbeit u.a. g) Reparaturservice mit kleiner Verleihstation Projektansätze: • zum Beispiel am Bahnhof Groß-Gerau

191 HANDLUNGSFELD MOBILITÄT

Ausbau von attraktiven Stadteingängen 35 Straßenraumgestaltung, Freiraumplanung von: ATTRAKTIVE STADTEINGÄNGE a) Frankfurter Straße/Europakreisel Wichtiges Projekt b) TRÄGER/BETEILIGTE Frankfurter Straße/Römerkreisel GG; Kreis, Investoren Südzucker/ Fagro, örtliche Firmen (Sponso- c) ring) Darmstädter Straße, Knotenpunkt Südring und Gestaltung der Darm- städter Straße als optische Anziehung in Richtung Innenstadt, auch der Bereich Helvetia-Parc ist bereits Teil des Stadteingangs FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT d) NN Gernsheimer Straße - Südring

e) Der Kreuzungsbereich Gernsheimer Straße/Rathausstraße in Ber- kach ist als Stadteingang zu betrachten.

Entwicklung eines nutzerfreundlichen Bahnhofsumfeldes an allen drei 36 Bahnhöfen, sowie Einbindung in den städtischen Kontext.

ATTRAKTIVE BAHNHÖFE a) Nutzungskonzepte für alle drei Bahnhöfe Wichtiges Projekt b) Rahmenplanung und Freiraumplanung Bahnhof Groß-Gerau unter TRÄGER/BETEILIGTE Einbindung der August-Bebel-Straße. Siehe auch Maßnahme Nr. 16 GG, Deutsche Bahn, Eigentümer c) FINANZIERUNGSMÖGLICH- Rahmenplanung und Freiraumplanung Bahnhof Dornheim KEIT GG, Bahn, Eigentümer, ggf. Städ- tebauförderung: RiLiSE: Städte- baulicher Denkmalschutz

Ausweisung von LKW-Stellplatzfl ächen in den Gewerbegebieten für halten- 37 de und übernachtende LKWs.

AUSWEISUNG VON Projektansätze: LKW-STELLPLATZFLÄCHEN • LKW-Stellplatz in Hans-Böckler-Straße mit entsprechender Infrastruktur (WC/ Wasch- raum)

TRÄGER/BETEILIGTE GG/ Logistikunternehmen

FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT NN

192 Gestaltung der Ortsdurchfahrten Berkach, Wallerstädten und Dornheim. 38 allgemein geltende Projektansätze: • Inszenierung vorhandener Wahrzeichen sowie Einbindung und Gestaltung von Treff- punkten Siehe auch Maßnahme Nr. 1 und 43. Ausbildung der Stadtteileingänge. Siehe STRASSENRAUMGESTALTUNG auch Maßnahme Nr. 35 DER ORTSDURCHFAHRTEN • Berücksichtigung der Anforderungen der Landwirtschaft an den Straßenraum. • Reduzierung von Nutzungskonfl ikten und Reduzierung der Belastungen durch (Durch- Wichtiges Projekt gangs-) Verkehr mit Hilfe von Geschwindigkeitskontrollen und Straßenverengungen/- gestaltung. Siehe auch Maßnahme Nr. 31. Beteiligung der Bürger an der Planung und Gestaltung der Ortsdurchfahrt (es bestehen bereits Arbeitskreise der Bürger). TRÄGER/BETEILIGTE GG Städtebauliche Rahmenplan mit integrierter Freiraumplanung:

FINANZIERUNGSMÖGLICH- a) KEIT Berkach GG, Landesprogramm einfache Projektansätze: Stadterneuerung; ggf. Dorferneu- • Straßenraumgestaltung Rathausstraße/Büttelborner Straße und Verkehrsberuhigung erungsprogramm • Lösung Verkehrsknotenpunkt – Stadteingang B44/Berkach • neue überdachte Bushaltestelle für Schulkinder. • Konzept zur Verbindung von ortsbildprägenden Gebäuden wie Kirche, Rathaus, Friedhof sowie - Dorfgemeinschaftshaus und beliebter und noch zu etablierender Treffpunkte/ Be- gegnungsorte in den örtlichen Kontext. • Eine Aufnahme Berkachs in das Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen ist zu prüfen

b) Wallerstädten Projektansätze: • Straßenraumgestaltung An der Pforte/Am Schlag, Aufgreifen und Prüfung von Vorschlä- gen aus dem DE-Konzept . • Verkehrsberuhigende/-dämpfende Maßnahmen, wie Übergänge für Kinder mit Zebra- streifen, z.B. „Am Schlag“: Straßenquerungshilfe für Kinder, Verkehrsberuhigung und 30er Zonen. • Spiegel für Linksabbieger vom Sparkassen-Parkplatz kommend • ausgeweitetes und neu geordnetes Parkplatzangebot • Verlegung der Bushaltestelle an das Rathaus • Gestaltung der Verbindung Alte Mühle über das historische Rathaus zum Rheinfelder Hof (Bachgasse/Am Schlag) Verknüpfung zur Maßnahme 43

c) Dornheim Projektansätze: • Verkehrsberuhigung und gestalteter Straßenraum Mainzer Landstraße/Gernsheimer Landstraße parallel zum Ausbau der Umgehung -> Ortsumgehung Dornheim umsetzen. • Straßenraumgestaltung Rheinstraße Richtung Leeheim. • Wahrzeichen wie das Rathaus, die Kirche sowie die Alte Schule in das Straßen-/Frei- raumgestaltung integrieren, Begegnungsorte schaffen.

d) GG-Nord Projektansätze: • Einheitliche Maßnahme zur Verkehrsdämpfung, Entfernen der „Kölner-Teller“ Am Ham- melsberg • Sicherung der Fußgänger-Verbindung zum Versorgungsbereich GG-Nord mit Wohnbe- reich. Aufwertung, auf Laufwege reagieren. • Verkehrsführung zum Kindergarten und der Anlieferung/Besucherführung zu Procter&Gamble optimieren, ggf. beschildern.

193 HANDLUNGSFELD GRÜN- UND FREIRAUM

Positionierung als Stadt im Grünen. 39 a) ENTWICKLUNG EINES Grün- und Freiraumkonzept GRÜN- UND FREIRAUM- Projektansätze: KONZEPTES FÜR DIE Folgende Ziele für die Grün- und Freiraumentwicklung stehen im Vordergrund: 1. Vermittlung eines klaren Profi ls der Freiräume und bewusstes Setzen von Akzenten. GESAMTSTADT 2. Aufzeigen von Entwicklungsperspektiven und konkreten Handlungsmöglichkeiten. He- rausstellung von spezifi schen Merkmalen der Freiräume der Stadt, Ausschöpfung von Wichtiges Projekt vorhandenen Freiraumpotenzialen. Setzen von Prioritäten für die Freiraumpolitik. 3. Gestaltung der strukturbildenden Freiräume der Stadt. TRÄGER/BETEILIGTE GG, Regionalpark RheinMain b) Stadtbiotopkartierung und Untersuchung der Stadtökologie FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT c) Städtebauförderung bzw. Landes- Maßnahmenkatalog zum Schutz und Erhalt der Stadtökologie und zur initiative Programme, klimatischen Verbesserung Maßnahmen zur Gewässerent- wicklung und zum Hochwasser- d) schutz, Gestaltungsleitfaden und Stadtmöbelkatalog Projektansätze: Regionalpark RheinMain, • Berücksichtigung der Aspekte Nutzung und Pfl ege. Aufzeigen von Gestaltungs- und Stiftung Flughafen Frankfurt Verfahrensprinzipien. Hinwirkung einer stärkeren Verknüpfung zwischen städtebaulicher BUND Hessen - Naturschutzstif- Entwicklung und Freiraumentwicklung. Die öffentlichen Ressourcen sollen damit auf we- tung sentliche, für die Freiraumpolitik der Gesamtstadt wichtige Handlungsfelder konzentriert und damit Pfl ege- und Unterhaltungskosten in der Fläche reduziert werden.

f) Spielplatzkonzept • Siehe auch Maßnahme Nr. 14

e) stadtteilbezogenes Aktionsprogramm in Ergänzung zum Freiraum- konzept Projektansätze: • Inszenieren und Bespielen von Freiräumen als (auch temporäre) Möglichkeit, schwierige städtebauliche Situationen und Freiräume zu qualifi zieren. Projektideen aus dem Prozess: • „Groß-Geraus Rosen“: Die Rosen werden in vielen Gärten in Groß-Geraus gepfl anzt, gehegt und gepfl egt. An vielen Orten im Stadtraum begegnet man der Rose. Hier liegt ein Ansatz das Image als grüne Stadt zu stärken z.B. durch regelmäßige Pfl anzaktionen, Wettbewerbe und „Tag des offenen Gartens“ oder die Rose als gestalterisches Leitmotiv der Friedrich-Ebert-Anlage. • Dornheim Bahnhofstraße - Vorbild für Groß-Gerau: Die Gestaltung der Bahnhofstraße von Seiten der Anwohner könnte für die gesamte Stadt ein Vorbild werden. Aufruf zum Wettbewerb um die schönste Baumscheibe. • Projekt „Orte der Stille“: Vor dem Hintergrund allzeit vorhandener Lärmquellen im Rhein- Main-Gebiet könnten Orte/Räume zur Entspannung festgelegt und entsprechend ohne zusätzliche Spiel-/Nutzungsangebote entwickelt werden. Beispielsweise könnte der alte innerstädtische Friedhof oder die Umfelder von Krichen langfristig dementsprechend ent- wickelt werden. • Integration des Elements Wasser als charakteristisches Merkmal der Gräbenstruktur in die Freiraumgestaltung integrieren. Wasser könnte als kleinklimaregulierendes und ge- staltendes Element genutzt werden. • Entwicklung eines Projektes im Stil des Beispiels: Projekte „Wanderbaumallee“ (www. greencity.de). Über die Inszenierung mit Hilfe von großen in Töpfen lebenden Bäumen und Sträuchern kann die Begrünung einer Straße für mehrere Wochen inszeniert und erprobt werden.

Alle folgenden Projekte innerhalb den Handlungsfeldes Grün- und Freiraum sind als Teil des Freiraumkonzeptes zu verstehen!

194 Konzept zur Erweiterung und Sicherung von Waldfl ächen auf der Gemar- 40 kung Groß-Gerau.

WALDKONZEPT Projektansätze: • Berücksichtigung und Integration von Naturschutz- und Naherholungsbelangen im Wirt- schaftsplan • Gemeinsame Ziele und Handlungsfelder defi nieren.

TRÄGER/BETEILIGTE GG, Regionalpark RheinMain, BUND Hessen – Naturschutzstif- tung, Zusammenarbeit mit Initiati- ven, Vereinen, Unternehmen

FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT Regionalpark RheinMain, Stiftung Flughafen Frankfurt, BUND Hessen - Naturschutzstif- tung

Ausbildung der Stadtkanten, Gestaltung des Überganges Stadt – Land- 41 schaft.

GESTALTUNG DER Projektansätze: STADTKANTE • Vorhandene Potenziale wie die historischen Siedlungsgrenzen (Alt-Neckarschlingen) sind herauszuarbeiten. Siehe auch Maßnahme Nr. 45 und 47 • Störende Nutzungen bzw. Bauten z.B. große Hallen sollten umgesiedelt/verlagert wer- den. TRÄGER/BETEILIGTE • Neubauten an der Stadtgrenze müssen sich durch sorgfältige Gestaltung in die Land- GG, Regionalpark RheinMain, schaft und in das Ortsbild einfügen. Grundstückseigentümer, Unter- nehmen

FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT städtische Mittel

In Dornheim gibt es große, zusammenhängende private Gartenfl ächen, 42 die innerhalb des Stadtgefüges grüne Inseln ausbilden. In Bezug auf den Pfl egeaufwand, Generationenwechsel und Innenent- NACHHALTIGE ZUKUNFTS- wicklung sollte gemeinsam mit den Besitzern und Bürgern Dornheims ein STRATEGIE GARTEN-INSELN Zukunfts-Konzept für diese Flächen (Garten-Inseln) erarbeitet werden. DORNHEIM Um Brachen oder Nutzungskonfl ikte langfristig zu vermeiden, ist über eine nachhaltige Sicherung des Grüns oder auch über Nachverdichtungsopti- TRÄGER/BETEILIGTE onen offen zu sprechen. Das ist ein langfristiger Prozess, der bereits jetzt GG, Regionalpark RheinMain, begonnen werden sollte. DGGL, Grundstückseigentümer Erarbeitung einer nachhaltigen Zukunftsstrategie für die Garten-In- FINANZIERUNGSMÖGLICH- seln Dornheim KEIT städtische Mittel

195 HANDLUNGSFELD GRÜN- UND FREIRAUM

Attraktivierung der Ortskerne/Stadtteilzentren. Etablierung von Aufenthalts- 43 qualitäten in Wohnortnähe. Siehe auch Maßnahme Nr. 1, 38 und 39

SICHERUNG UND ENTWICK- Treffpunkte/Flächen mit Handlungsbedarf in der Kernstadt sind zum Bei- LUNG STADTTEIL- UND QUAR- spiel: TIERSBEZOGENER FREI- UND AUFENTHALTSRÄUME a) Rudolf-Virchow-Straße b) Friedrichstraße Wichtiges Projekt c) Walburga-Straße an der Kirche d) Klein-Gerauer-Straße Platz vor dem Friedhof e) Westendstraße am Geschosswohnungsbau TRÄGER/BETEILIGTE f) am Bahnhof Sudetenstraße gegenüber Geschosswohnungsbau. GG Regionalpark RheinMain g) Dornberg: Alter Platz in der „Ortsmitte“. Etablierung eines neuen FINANZIERUNGSMÖGLICH- Treffpunktes. KEIT Städtebauförderung, Maßnahmen h) zur Gewässerentwicklung und Berkach: Integration des Scheidgrabens in den Stadtraum Berkach zum Hochwasserschutz, Regio- besonders im Umfeld Kirche/ Bushaltestelle nalpark RheinMain, Stiftung Flug- hafen Frankfurt, BUND Hessen i) - Naturschutzstiftung Wallerstädten: i1) Überarbeitung Freiraumgestaltung Spielplatz am Ebbelwoi-Pääd- sche. i2) Freiraumgestaltung Treffpunkt Kreuzung Neustraße i3) Gestaltung Platz hinter der Kirche/Sparkasse, Gestaltung des Ein- gangsbereiches Jugendclub i4) neue Grillhütte am Nachtweidehäuschen i5) Neugestaltung der Grünstreifen Geinsheimer Straße

j) Dornheim: Ausbildung Parkraum/Bushaltestelle und Treffpunkt an der Donaustraße

Aufwertung Friedhof Berkach 44 Erstellung eines Freiraumkonzeptes AUFWERTUNG FRIEDHOF Projektansätze: BERKACH • Aufwertung des Ehrenmals mit neuem Standort • Stellplatzfl ächen • Toilettenanlage TRÄGER/BETEILIGTE • Bänke GG

FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT städtische Mittel

196 Entwicklung und Pfl ege der Kulturlandschaft und des Landschaftschutzge- 45 bietes Neckarschleife.

GESTALTUNG DER a) NECKARSCHLEIFE Freiraum- und Pfl egekonzept Neckarschleife Projektansätze: Wichtiges Projekt • Zusammenarbeit mit engagierten Initiativen und Vereinen intensivieren. Netzwerk ausbil- den. Gemeinsame Ziele und Handlungsfelder defi nieren.

TRÄGER/BETEILIGTE Für Dornheim bildet die Neckarschleife außerdem die „grüne Mitte“. Insge- GG, Regionalpark RheinMain, samt ist die Neckarschleife als landschaftsbezogener Freiraum zu qualifi - BUND Hessen – Naturschutzstif- zieren, so dass ihre Nähe eine neue Standortqualität für Dornheim gene- tung, Zusammenarbeit mit Initiati- riert. ven, Vereinen, Unternehmen b) FINANZIERUNGSMÖGLICH- Umgestaltungs- und Nutzungskonzept Scheidgraben im Bereich KEIT Dornheim - „Freizeitband Dornheim“ Städtebauförderung, Maßnahmen Projektansätze: zur Gewässerentwicklung und • Entwicklung eines neuen/ gemeinsamen Pfl egekonzeptes mit dem Wasserverband. zum Hochwasserschutz, Regio- • Zugänglichkeit aus dem Ort an den Scheidgraben aufwerten/ inszenieren. nalpark RheinMain, Stiftung Flug- • Wegeverbindungen entlang des Scheidgrabens verbessern. Verknüpfung zwischen dem Festplatz mit den Sportplätzen und dem innerstädtischen Grabenverlauf herstellen. hafen Frankfurt, BUND Hessen • attraktive Aufenthaltsplätze schaffen. Etablierung von Treffpunkten wie zum Beispiel an - Naturschutzstiftung, Initiativen der Brücke Bahnhofstraße oder Zur Hermannsruh. • Kinder- und Jugendbereiche schaffen. Grillplatz reaktivieren, Wetterschutz für Jugend- liche. • Reitplatz: Lösungen innerhalb der Vereine zur Nutzung und Bewirtschaftung fi nden. • Zusammenarbeit mit Bürgern und Initiativen, es gibt bereits Konzepte!

Anfang/Ende der Nord-Süd-Verbindung. Siehe auch Maßnahme Nr. 48 46 Konzept zur Nutzung des Hegbachsees als naturnaher Erlebnisraum.

UNTERSTÜTZUNG NUTZUNG Projektansätze: DES HEGBACHSEES • Verbesserung der Orientierung, Beschilderung Richtung Hegbachsee, Anbindung an Nord-Süd-Verbindung. • Freiraumplanung, Attraktivierung Hegbachsee als naturnaher Spiel-, Erholungs- und Er- Sofortmaßnahme lebnisraum: Rundweg, Liegewiesen, Zugänge zum Wasser, sichere Fahrradabstellmög- lichkeiten TRÄGER/BETEILIGTE • Installierung eines saisonalen Gastronomie- und Eventkonzepts. Siehe auch Maßnah- mögliche interkommunale Zusam- me Nr. 4 menarbeit zwischen GG, Nau- heim und Königsstätten

FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT Stiftung Flughafen Frankfurt Förderung der regionalen Ent- wicklung – Tourismus

197 HANDLUNGSFELD GRÜN- UND FREIRAUM

Regionale und überregionale Grünverbindungen schließen/herstellen. 47 Ergänzung und Schließung der Regionalparkroute auf der Gemarkung Groß-Gerau. ERGÄNZUNG UND Projektansätze: SCHLIESSUNG DER • Vermarktung und Ausschilderung verbessern, siehe auch Maßnahme Nr. 3 REGIONALPARKROUTE a) Schlüsselprojekt Schließung Regionalparkroute südlich Esch III

b) TRÄGER/BETEILIGTE Ost-West-Verbindung innerhalb Auf Esch, Verbindung Ebbelwoi- GG Päddsche mit Fasanerie Regionalpark RheinMain FRAPORT, Umweltstiftung Rhein- c) Main Lückenschluss Regionalparkroute Weg nördlich Wallerstädten am Landgraben zum Ebbelwoi-Päädsche mit ausgebildetem Übergang FINANZIERUNGSMÖGLICH- über die Straße An der Pforte KEIT Maßnahmen zur Gewässerent- d) wicklung und zum Hochwasser- Überprüfung möglicher Rundweg um Wallerstädten schutz, Regionalpark RheinMain, Stiftung Flughafen Frankfurt e) Berkach, Verein zur Sicherstellung und Pfl ege des Kaffeebohnen- Päddsches gründen, Anbindung/Integration in Konzeption Regional- parkroute

konzeptioneller Vorschlag

198 Ausbildung einer durchgängigen Nord-Süd-Verbindung für Fußgänger und 48 Radfahrer im Sinne des Grünraumkonzeptes. Siehe auch Maßnahme Nr. 3 Verbindung Hegbachsee - Siedlerplatz GG-Nord – Überführung zu AUSBILDUNG DER NORD-SÜD- Springberg – Frankfurter Straße „Nördlich der Bahn“ durch Unterführung VERBINDUNG FÜR FUSSGÄN- (Alternativ neue Magistrale durch Fagro-Gelände mit Brücke zum Bahnhof GER UND RADFAHRER und über August-Bebel-Straße in die Innenstadt) – Friedrich-Ebert-Anlage – Jahnstraße/Bildungsband – Straßburger Weg – Brüsseler-Ring – Esch- Schlüsselprojekt platz - Regionalparkroute.

Projektansätze: • Städtebaulicher Rahmenplan und Freiraumplanung TRÄGER/BETEILIGTE • Verbesserung der Wegebeziehungen, der Orientierung und der Aufenthaltsqualität, Stei- GG/ Investoren/ Firmen gerung des Sicherheitsgefühls. • Ausbildung von Kinder- und Spielbereichen FINANZIERUNGSMÖGLICH- • Berücksichtigung der Bedürfnisse von Senioren, Barrierefreiheit KEIT • qualitätvolle Grün- und Freiraumgestaltung Städtebauförderung Teil 1 - Nord. Gestaltung der Verbindung von GG-Nord an das Gebiet Nördlich der Bahn/Springberg zur Kernstadt. a) Gestaltung des Bereiches Frankfurter Straße/ Sudentenstraße/ Fab- rikstraße im Bereich der Unterführung

b) Gestaltung des Bereiches Nördlich der Bahn, Platz Frankfurter Stra- ße Projektansätze: • ggf Spielbereich integrieren

c) Gestaltung des Bereiches unterhalb der Frankfurter Straße zum Springberg

d) Gestaltung des Bereiches Überleitung nach GG-Nord

Teil 2 - Süd. : Gestaltung der Verbindung vom Behördenzentrum über Straßburger Weg - Brüsseler Ring zum Eschplatz. e) Gestaltung des Bereiches Straßburger Weg

f) Gestaltung des Bereiches Brignoler Platz (Buswendeplatz vor dem Seniorenheim)

g) Gestaltung der Querverbindung Brignoler Platz zum Brüsseler Ring

h) Brüssler Ring als „shared-space“-Bereich inklusive der Busschleuse Auf Esch. Siehe auch Maßnahme Nr. 31

i) Gestaltung der Querverbindung Eschplatz zur Regionalparkroute

199 HANDLUNGSFELD GRÜN- UND FREIRAUM

Ausbildung des Sport- und Freizeitparkes, Unterhaltung zentraler Sport- 49 und Freizeiteinrichtungen für alle Altersgruppen im Bereich zwischen Kreiskrankenhaus/Martin-Buber-Schule mit dem Hallenbad über das Be- ENTWICKLUNG DES hördenzentrum und die Speedskating-Anlage, das VfR-Gelände mit Kreis- FREIZEIT- UND SPORTPARKS sporthalle, das Freibad bis zum Wasserturm.

Projektansätze: Schlüsselprojekt • Aktivierung von Trend- und Freizeitsportarten: Streetball, Beach-Sportarten, Bolzplätze, Futsal, Skater- und Bike-Angebote, Klettern (Boulderwand) etc. Nutzung ohne Vereins- TRÄGER/BETEILIGTE beitritt. GG, Kreis, Regionalpark Rhein- • Aktivierung künstlerischer und bürgerschaftlicher Initiativen: Plätze für Veranstaltungen, Konzerte usw. Main, Investoren und Firmen, • Neben funktionalen Sport- und Spielfl ächen könnte es landschaftlich offene Räume, Wie- Zusammenarbeit mit freien Trä- senfl ächen zum Sonnen, Grillen, Spielen (Bolzen, Frisbee, usw.) und für Veranstaltungen gern, Wohlfahrtsverbänden/ Initia- geben. Auch generationenübergreifende Angebote wie Boule und Schach, Bewegungs- tiven, Vereinen, Unternehmen und/oder Fitnessparcoure können hier integriert werden. • Die Sport- und Freizeitfl ächen würden z.B. von den Schulen Groß-Geraus vor allem an- liegend an das Bildungsband mitgenutzt und in den Unterrichtsplan und die AGs mit FINANZIERUNGSMÖGLICH- eingebunden werden. KEIT • Integration „Jugendcafé“ - Siehe auch Maßnahme Nr. 13 Städtebauförderung, Stiftung • Ausbau des Gesundheitsstandortes, Synergien zwischen Gesundheit/ Reha sowie Sport- Flughafen Frankfurt, BUND Hes- und Bewegungsangeboten. Siehe auch Maßnahme Nr. 11. Beispiel Projektvorschlag: sen - Naturschutzstiftung Skater-Zentrum für Speedskating und BMX mit jährlichen Events und Meisterschaften in Unterstützung der Stadt mit Konzerten und Fachmesse im neuen städtischen Grünzug etablieren. Das Speed-Skating-Kriterium besteht weiter und ist in Zusammenhang mit weiteren Sportveranstaltungen von Trendsportarten ein jährliches für ganz Deutschland ausgerichtetes Wettkampfereignis. Siehe auch Maßnahme Nr. 4 • Weiterführung der Grünverbindung über die Tennisplätze, in den Landschaftsraum west- lich von Dornberg zur Alt-Neckarschlinge rund um Berkach zur Regionalparkroute. Grüne Lunge Groß-Gerau • Berücksichtigung der Gestaltung und Einbindung Grünpotenziale und ökologische As- pekte Odenwaldstraße und Berufl iche Schulen mit Wasserturm. Siehe auch Maßnahme Nr. 17 und 28

• Attraktive und repräsentative Gestaltung des Umfeldes Kreiskrankenhaus – Behörden- zentrum - Polizei Siehe auch Maßnahme Nr. 26 konzeptioneller Vorschlag

200 Konzept zur Nutzung und zur Erlebbarwerdung der Friedrich-Ebert-Anlage.

50 Projektansätze: • Städtebaulicher Rahmenplan mit Freiraumkonzept und zugehörigem Pfl egekonzept PROFILIERUNG DER • Der Zuwendung zu dieser wichtigen innerstädtischen Grünanlage sollte durch eine Viel- FRIEDRICH-EBERT-ANLAGE zahl von Veranstaltungen und Projekten Rechnung getragen werden. Eingebunden wür- den Stadtverwaltung, Vereine, Schulen und Kindergärten, sowie Gastronomen und die Schlüsselprojekt/ Impulsprojekt Bürger sowie die unmittelbaren Anwohner/Anlieger. Auch ein Zusammenhang zum Pro- jekt Kunst im Öffentlichen Raum sollte hergestellt werden. Siehe auch Maßnahme Nr. 2. Die Anlage ist in weiten Teilen extensiv/ fl egeleicht zu gestalten, einzelne gestaltete Bereiche erfordern einen höheren Unterhaltungsaufwand. Für die Bespielung und Pfl ege TRÄGER/BETEILIGTE des Grünzuges/Eingangsplätze sind gegebenenfalls Bürger/ ereine usw. zu aktivieren. GG, Regionalpark RheinMain, Zu- • Weitere Gestaltungsansätze sind gegeben „An der Kapelle“ mit Nutzung der alten Ge- bäude der Kapelle. Siehe auch Maßnahme Nr. 5 sammenarbeit mit Initiativen, Ver- einen, Unternehmen Gestaltung von kleinen Platzsituationen an den Kreuzungen mit Straßen als Eingangssituationen und Treffpunkte für Generationen. FINANZIERUNGSMÖGLICH- a) Eingang an der Darmstädter Straße KEIT Städtebauförderung, Maßnahme b) Eingang an der Jahnstraße/Jahnplatz (im Kontext mit dem Bil- zur Gewässerentwicklung und dungsband) Siehe auch Maßnahme Nr. 18 zum Hochwasserschutz, Regio- nalpark RheinMain, Stiftung Flug- c) Ecke Mainzer Straße/Mühlstraße und in der Verlängerung der Mühl- hafen Frankfurt, BUND Hessen straße in Kontext der umliegenden Kindergärten. Siehe auch Maßnahme - Naturschutzstiftung Nr. 14

d) Eingang Frankfurter Straße

e) Schließung des innerstädtischen Rundweges durch Gestaltung der konzeptioneller Vorschlag Verbindung Straße Friedrich-Ebert-Anlage und Jakob-Urban-Weg.

201 HANDLUNGSFELD GRÜN- UND FREIRAUM

Fasanerie als regionales Ausfl ugsziel wieder etablieren. 51 Landschafts-, Naturschutz und Freizeitnutzung in Einklang bringen – NUTZUNGS- UND PFLEGE- Nutzungs- und Pfl egekonzept KONZEPT FASANERIE Projektansätze: Wichtiges Projekt • (saisonal ) Öffentliches WC und Gastronomie/ Biergarten • Barrierefreiheit, Gestaltung auf Nutzung durch Senioren Auf Esch berücksichtigen • Hundeauslaufwiese TRÄGER/BETEILIGTE • Kletterwald GG, Regionalpark RheinMain, • Spielplatz/ Spielstationen/ Spiellandschaft Stiftung Flughafen Frankfurt, • Pfad der Sinne/ Barfußpfad integriert (Beispiel Erfahrungsfeld Schloß Freudenberg Wies- baden) BUND Hessen – Naturschutzstif- • Beispiel: Die Waldaktie (www.waldaktie.de) ist ein mögliches Modell für die Realisierung tung, Zusammenarbeit mit Initiati- potenzieller Nutzungskonzepte in der Fasanerie. Mit dem symbolischen Kauf eines Bau- ven, Vereinen, Unternehmen mes bzw. eines Stückchen Fasanerie bekommen die Nutzer die Möglichkeit, sich an den Kosten der Bewirtschaftung und Pfl ege der Fasanerie zu beteiligen. FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT Städtebauförderung, Regional- park RheinMain

202 HANDLUNGSFELD ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT

Der Kreis Groß-Gerau hat ein Strategiepapier für den Kreis Groß-Gerau 52 zur Zielerreichung: „30% Erneuerbare Energien bis 2020“ erstellen lassen (07.10.2009). Gemeinsam mit Städten und Gemeinden des Landkreises GROSS-GERAU-KLIMA- UND soll eine Modellregion für den Ausbau regenerativer Energien geschaffen UMWELTSCHUTZ-PLAN werden. Die Kreisstadt Groß-Gerau kann sich den Zielen des Strategiepa- piers des Kreises anschließen oder eigene, ehrgeizigere Ziele formulieren. Wichtiges Projekt a) TRÄGER/BETEILIGTE Erarbeitung eines Groß-Gerau-Klima- und Umweltschutz-Planes GG; PPP Benennung von Leitlinien, Zielen und Maßnahmen. Zusammenarbeit zum Beispiel mit Forschungsunternehmen. FINANZIERUNGSMÖGLICH- Projektansätze: • zum Beispiel: Erzeugung von 40% Energie aus erneuerbaren Energien bis 2020 (Ziel KEIT Strategiepapier Kreis Groß-Gerau: „Energieverbrauch im Stromsektor im Kreis Groß- BMU - Umweltinnovationspro- Gerau im Jahr 2020 aus 30% erneuerbaren Energien“. gramm, Klimaschutzinitiative, • nachhaltige Senkung der CO2-Emissionen um 50% pro Kopf gegenüber 1990 bis 2020 Richtlinien zum Hessischen Ener- (Ziel Strategiepapier Kreis Groß-Gerau: „bis 2030 eine Minderung der jährlichen CO2- giegesetz, DBU Emissionen pro Kopf um 50 % gegenüber 1990“). • Etablierung einer CO2-Runde zusammen mit Bürgern und Unternehmen vor Ort. • Zum Beispiel lassen sich Abwärme und Energie durch Solarelemente gemeinsam nut- zen, die Nachbarn könnten sich wechselseitig mit überschüssiger Energie versorgen. Die CO2-Runde wird viele Ideen zum Klimaschutz der Unternehmen bündeln und gemein- sam haben sie mehr Gehör bei der Kommune. Ein Maßnahmenplan kann entstehen, ein Nachhaltigkeitsmanager kann die Kommunikation zwischen den Unternehmen moderie- ren und den Entwicklungsprozess sowie mögliche Fördermöglichkeiten lenken. • Klimaschutz und Bildung in einem integrierten Planungsprozess für die Freiräume. Sie- he auch Maßnahme Nr. 39. Ausrichtung der Stadt hin zu einer klima- und umweltbe- wussten Grundhaltung und nachhaltige Umsetzung in allen Bereichen. Die öffentlichen Einrichtungen und das Verhalten der Mitarbeiter der Stadt ist dem Klimaschutz entspre- chend angepasst.

b) Ernennung eines Nachhaltigkeitsmanagers von Seiten der Stadt. Projektansätze: • Der Nachhaltigkeitsmanager könnte zum Beispiel die Koordination des Umwelt- und Kli- maschutzes in allen Ämtern und Eigenbetrieben der Stadt inklusive den Feuerwehren übernehmen. Außerdem begleitet er die CO2-Runde mit den Unternehmen und organi- siert die Klima- und Umweltschutz-Versammlung. Der Manager ist auch Ansprechpartner in Fragen von Bürgern zu den Themen Klima- und Umweltschutz, die der Wissensladen nicht beantwortet und informiert über Fördermöglichkeiten. (Querschnittsaufgabe).

c) „Klima- und Umweltschutz-Versammlung“ Projektansätze: • Etablierung einer jährlichen Stadtverordnetenversammlung rund um das Thema Energie. Verknüpfung zu einer Vortragsveranstaltung oder Messe in Groß-Gerau zu den Themen Klima- und Umweltschutz. Aktive Einbindung der Unternehmen, Bildungseinrichtungen. Einladen von Firmen und Fachleuten.

d) Aktive Beteiligung der Stadt an Initiativen Projektansätze: • z.B. „Hessisches Klimaschutzformum“, „Klimabündnis“, „Hannover Aufruf der europäi- schen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister an der Schwelle zum 21. Jahrhundert“, „International Council of Local Environmental Initiatives“ (ICLEI)

Die nachfolgenden Projekte sind Teil des Groß-Gerau-Klima-und Umwelt- schutz-Plans.

203 HANDLUNGSFELD ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT

a) 53 Erstellung eines Energiekonzeptes zur Nutzung regenerativer Ener- gien und Erzeugung von Ökostrom als Teil des Klima- und Umweltschutz- ENERGIEKONZEPT Maßnahmenplanes. Projektansätze: TRÄGER/BETEILIGTE • Erdgas-/Fernwärme- oder Solarwärme nutzen. Blockheizkraftwerke mit Kraft-Wärme- Kopplung einsetzen. Unternehmen, ansässige wie zukünftige, dazu auffordern, eben- GG; PPP solche Maßnahmen anzuwenden. Allgemein: Bereitstellung von ökologisch verträglicher Energieversorgung fördern. FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT b) BMU - Umweltinnovationspro- Aufstellung eines Solarkatasters. Etablierung von Bürgersolaranla- gramm, ZuInvG RiLi-Invest gen. Klimaschutzinitiative, Richtlinien Projektansätze: zum Hessischen Energiegesetz • Als Bürgersolaranlagen werden üblicherweise durch Bürger betriebene Photovoltaik DBU oder Solarthermie-Anlagen bezeichnet. Die Anlagen werden durch Bürger in einer Betei- ligungsgemeinschaft fi nanziert. Besonders große Dachfl ächen von öffentlichen Gebäu- den und Unternehmen sind prädestiniert für Bürgersolaranlagen. Eine Kooperation mit Unternehmen ist notwendig.

c) Ausbau der bestehenden Biogasanlage Projektansätze: • Prüfung der Belastung durch Verkehr unter Berücksichtigung des bereits bestehenden hohen Verkehrsaufkommens in Bezug auf den Kiesabbau in Trebur. • Anbau von Energiepfl anzen wie zum Beispiel Elefantengras. • Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft.

d) Förderung des Baus einer Geothermieanlage. Projektansätze: • Die Überlandwerke Groß-Gerau besitzen bereits die Schürfrechte für die nach Bergrecht eingestufte Anlage. (Probe-Bohrung kostet ca 9 Mio. €.) • Erfolgreiche Beispiele: Unterhaching, Investitionen von ca. 80 Mio. € in die Energiege- winnung und in das Netz. Wicker, Investition von ca. 40 Mio. € in ein neues Erdwärme- Kraftwerk.

e) Energiemanagement kommunaler Liegenschaften durch Einsatz von „Smart Metering“ Projektansätze: • „Smart Metering“ bedeutet den Einsatz von sogenannten „intelligenten Stromzählern“. Die Verbrauchswerte können selbstständig überprüft, kontrolliert und Energieberichte er- stellt werden. Beispiel Smarter City Karlsruhe und Mannheim. • Einführung von Strom- und Energiesparstrategien in allen öffentlichen Einrichtungen.

f) Energetische Sanierung aller Öffentlichen Einrichtungen (EnEV). Projektansätze: • Benennung von Standards, für Neubauten/Umbauten und Sanierungen, die ggf. über die Anforderungen der EnEV hinausgehen. Verknüpfung zur Maßnahme 1 (Hinweis: Der Passivhausstandard ist heute nicht mehr der letzte Stand der Technik, sondern ein leicht verständlicher und inzwischen gängiger Begriff für „ökologisch korrekt“. Es gibt nachhal- tigere und effi zientere technische Lösungen, die zudem architektonisch mehr Gestal- tungsmöglichkeiten zulassen. (Zum Beispiel könnte eine Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt, Fachbereich Architektur, Lehrstuhl für Energieeffi zientes Bauen, Professor Hegger etabliert werden.) Beispiel: „Green-Building“-Gebäudekonzept der Stadt Frank- furt am Main.

204 Reduzierung der Verkehrsbelastung und der CO2-Emissionen. 54 Teil des Klima- und Umweltschutz-Maßnahmenplanes. Teil des Mobilitäts- konzeptes Maßnahme 32 und des Radkonzeptes Maßnahme 34. ETABLIERUNG EINES „VERKEHR-MINUS-CO2- a) STRATEGIE“ Erarbeitung eines „Verkehr-Minus-CO2-Strategie“.

TRÄGER/BETEILIGTE b) GG; PPP Umstellung des städtischen Fuhrparks auf Elektroautos/Hybridfahr- zeuge FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT c) BMU - Umweltinnovationspro- Neue Entsorgungskonzepte gramm, Klimaschutzinitiative, Projektansätze: Richtlinien zum Hessischen Ener- • kleinere und leisere Müllfahrzeuge mit Elektroantrieb, die eine innerstädtische Abfall- sammlung außerhalb der Stoßzeiten erlauben. giegesetz, DBU • Unterfl urbehälter, die größere Leerintervalle ermöglichen.

d) Mobilität-CO2-Konzept Projektansätze: • Konzepte zum Carsharing und/oder „Car to go“-Konzepte in Zusammenarbeit mit den örtlichen Autohäusern. „Car to go“-Konzepte verkaufen Fahrzeit in Minuten (Mobilitäts- dienstleistung) anstelle eines Autos. (Beispiel: Car2go in Ulm) • City-Bike-Konzepte nach dem Vorbild der DB in Kooperation mit ortsansässigen Radhäu- sern oder anderen Anbietern • Anbietung von Spritsparkursen, Kooperation mit Fahrschulen und Bildungseinrichtungen.

Einrichtung eines Wissen-Ladens in räumlicher Nähe/Zusammenar- 55 beit mit dem Stadtbüro.

EINRICHTUNG EINES Projektansätze: „WISSEN-LADEN“ • Tipps für Bewohner für ein nachhaltiges Verhalten und einem verantwortungsbewussten Umgang mit Energie. Angebote an Informationen über erneuerbare Energien, Energie- sparmaßnahmen, Energieprodukte und Einrichtung einer Beratungsstelle. TRÄGER/BETEILIGTE • Kontakt zum Nachhaltigkeitsmanager der Stadt. GG; Ver- und Entsorgungsbetrie- • Außerdem Umwelterziehung für Bürger und Kinder und Bewusstseinsbildung, Beratung be in Kooperation mit den Stadtwerken, Vorschläge zur Trinkwassereinsparung... Aktive Vermittlung von Fördermöglichkeiten für Förderung der Brauchwassernutzung und der Regenwassernutzung FINANZIERUNGSMÖGLICH- • Beispiel „Tübingen macht blau“ – Die Stadt hat mit der Kampagne „Tübingen macht blau“ KEIT auf breiter Basis Rückhalt in der Bevölkerung gefunden. Ein kleiner Ökologie-Führer und Projektbezogene Zuwendungen Anlaufstellen helfen den Bürgern sich jederzeit über nachhaltige und klimaneutrale Akti- aus dem Umweltministerium (Lo- onen und Möglichkeiten zu informieren. kale Agenda 21)

205 HANDLUNGSFELD VERWALTUNGSKOMPETENZEN

Dialog zur Stadtentwicklung Groß-Gerau 2020 etablieren. Groß – Gerau 56 als moderner Verwaltungsstandort - kommunikativ, vernetzt, effi zient, einladend. KONZEPT ZUR ETABLIERUNG EINER DIALOGKULTUR a) Dialogstrategie Sofortmaßnahme Die Dialogstrategie zeigt analog zur Einordnung der Projekte der Stadtent- wicklung Groß-Gerau 2020 nach Beteiligungs-Relevanz und Informations- TRÄGER/BETEILIGTE bedarf die geeigneten Schritte auf. GG b) FINANZIERUNGSMÖGLICH- Etablierung einer Dialog-/Präsentationsplattform KEIT zwischen Öffentlichkeit und Verwaltung/ Vereinen/ Dienstleistern Städtebauförderung, sonstige Projektansätze: • z.B. für den Informationsaustausch zu laufenden Projekten und Maßnahmen neue Infor- Programme, städtische Mittel mationswege mit modernen Kommunikationsmitteln erschließen. • Beispiel: Moderierte Dialogveranstaltungen ausrichten mit Impulsvorträgen zu den ent- sprechenden Themen der Stadtentwicklung.

c) Logo/Symbol und Wiedererkennungswert für Projekte der Stadtent- wicklung schaffen. Projektansätze: • Beispiel: In Zusammenarbeit mit der Hochschule des Rhein-Main-Gebietes (z.B. Städel, Hochschule für Gestaltung u.a.) könnte ein Kunstobjekt zum Thema Stadt- entwicklung Groß-Gerau erarbeitet werden. Es könnte ein mobiles Kunstobjekt sein, welches immer am Ort des wichtigsten Stadtentwicklungs-Projektes aufgestellt wird. Ab 2020 könnte die Kunst einen eigenen, besonderen Platz erhalten. Die Kunst sollte den innovativen Charakter des Stadtentwicklungskonzeptes, den Aufbruch, die Offenheit und die Veränderung der Stadtentwicklung Groß-Geraus symbolisieren. Das Objekt soll das Symbol für die Stadtentwicklung werden. Zusätzlich ist die mobile Kunst im Kontext mit dem Thema „Kunst im Öffentlichen Raum“ und Image der Stadt zu betrachten. Der Wett- bewerb könnte als offener Ideen-Wettbewerb ohne Restriktionen mit Ausnahme des für die Umsetzung zur Verfügung stehenden Budgets ausgeschrieben werden.

• Beispiel: Stadtentwicklungsprojekte könnten zukünftig mit einem identitätsstiftenden Bauzaun umgeben werden. Auf diesem Bauzaun könnten z.B. Ausstellung von Kinder- bildern, Fotografi en ortsansässiger Fotografen und Künstler etc. abgebildet sein. Der Bauzaun fungiert als ein Signal für die Stadtentwicklung.

• Beispiel: in unmittelbarer Nähe zu einem Stadtentwicklungsprojekt in Umsetzung wird ein Baucontainer aufgestellt, der die Öffentlichkeit dazu einlädt sich über das Projekt und die Stadtentwicklung zu informieren. Hier sind auch regelmäßig Ansprechpartner aus der Verwaltung anzutreffen. Anregungen und Hinweise zur Stadtenwicklung können hier ebenfalls gesammelt werden. (Beispiel Friedrichsdorf und der „Rollende Kiosk“).

• Beispiel: Integration der Bürger in Planungen, aktive Öffentlichkeitsarbeit

• Beispiel: Grüner Daumen für ein grünes Groß-Gerau – Die Groß-Gerauer könnten mit ihrem farbigen Daumenabdruck sozusagen die Aktionen der Stadtentwicklung unter- schreiben und unterstützen. Mit dieser Aktion kann auch auch das „Wir-Gefühl“ gestei- gert werden. Mit ihrem Daumen-hoch würden die Bürger aktiv ihre Verbundenheit mit ihrer Stadt zeigen und ihr Interesse an der Entwicklung der gesamten Stadt bezeugen. Um die Bevölkerung für diese Idee zu interessieren würden alle Abdrücke am Ende des Prozesses in einem großen Plakat vereint, um darzustellen, wie viele interessierte Groß- Gerauer sich aktiv beteiligt haben an der Stadtentwicklung. Ziel ist, dass dieses Symbol – Daumen hoch – von den Kindergärten bis zum Seniorenheim als Motto angenommen wird und ohne Worte für eine gemeinsame Entwicklung der Zukunft der Stadt steht. Stär- kung der Identifi kation durch Interaktion.

206 Bildung neuer interkommunaler Kooperationen 57 Bildung eines Arbeitskreises Synergie ARBEITSKREIS SYNERGIE Projektansätze: • gezielte Suche nach möglichen Synegien, interkommunale Zusammenarbeit prüfen. In- terkommunale Kooperationen bilden zum Beispiel in den Bereichen Verwaltung, Energie- Wichtiges Projekt versorgung, ÖPNV, etc. • Kommunikation und Kooperation zwischen Stadtverwaltung, Landes- und Kreisverwal- TRÄGER/BETEILIGTE tung herstellen: Gemeinsame Strukturen können genutzt werden. Vor allem die Veran- staltungsräume/Konferenzräume der Stadt (Jahnhalle) und die des Landratsamtes könn- GG, Kreis, Nachbarkommunen, ten zum Beispiel gemeinsam genutzt werden. Region Rhein Main • Plattformen zum gemeinsamen Informationsaustausch und Präsentationen verstärkt nut- zen. Aktive Unterstützung der Kontake zu Verbänden und Organisationen. FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT NN

Steigerung der Effi zienz und Einführung moderner Formen des Qualitäts- 58 managements in der Verwaltung. Projektansätze: • Anpassung der Öffnungszeiten der Verwaltung an Zeitrhythmus von Familien. VERWALTUNGSABLÄUFE • Optimierung der Behördengänge und Verwaltungsabläufe, indem alle Formulare zum AUCH NACH DER VERWAL- Download bereit gestellt und auch online ausgefüllt werden können. TUNGSREFORM WEITER • Unterstützung privater Vorhabenträger bei der Realisierung von Projekten. OPTIMIEREN a) Wichtiges Projekt Einrichtung eines Behördenhelfers für ältere Menschen/ Personen mit Behinderungen/ Migranten TRÄGER/BETEILIGTE GG

FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT NN

a) 59 Gutachten zur Nutzung und Zukunft des Stadthauses und Untersu- chung von alternativen Standorten. Aufzeigen von Nachnutzungs- KONZEPTENTWICKLUNG konzepten für das Stadthaus/des Grundstückes. „MEHR RAUM FÜR DIE STADTVERWALTUNG“ b) Architekturwettbewerb zur Erweiterung/Umstrukturierung des Stadt- Wichtiges Projekt hauses oder Neubau

TRÄGER/BETEILIGTE GG

FINANZIERUNGSMÖGLICH- KEIT NN

207 46

40

35 22

7 8 38 13 48

41 22 37 9 22 35 41 26 9

29 48 22 43 30 43 14 21 36 13 16 43 9 43 23 35 31 14 33 25 5 50 55 2 5 43 40 43 59 43 18 31 1 17 43 35 49 49 35 11 28 22 26 13 15 10 33 47 48 35 43 43 22 51 38 14 47 43 43 27 43 31 6 43 13 47 6 40 41 45 44 38 35 43 5 13 41 15 27

24

40

40 38

41

6 38 27

43 26 42 36 5 43 45

5

208 Handlungsfeld Identität 1 Konzept zur Stadtbildgestaltung 2 Entwicklungsstrategie für öffentliche Kunst 3 Weiterentwicklung des Marketingkonzeptes 4 Ausbau eines integrierten Veranstaltungs- und Kulturprogrammes 5 Nutzungskonzepte für Gemeinschaftseinrichtungen und öffentliche Einrichtungen Handlungsfeld Wohnen 6 Siedlungsentwicklung/Innenentwicklung 7 Überprüfung des städtebaulichen Konzeptes GG-Nord – Am Hermannsberg bis Waldstraße, Münchener Straße 8 Entwicklung Quartiersmittelpunkt GG-Nord, Siedlerplatz 9 Verbesserung der Wohnraum- und Wohnumfeldqualitäten „Nördlich der Bahn“ und Springberg 10 Städtebauliche Entwicklung Auf Esch I-III 11 Gesundheitszentrum am Kreiskrankenhaus Handlungsfeld Integration und Bildung 12 Kommunikationsstrategie für Kinder und Jugendliche 13 Etablierung von Aufenthaltsräumen für Kinder und Jugendliche 14 Integriertes Konzept für Freifl ächen für Kinder und Jugendliche 15 Ausbau der Ganztagsbetreuung 16 Entwicklungskonzept Stadtbereich Oberstufe Prälat-Diehl-Schule 17 Stärkung des Standortes Berufl iche-Schulen-Groß-Gerau LEGENDE MASSNAHMENPLAN 18 Bildungsband Jahnstraße 19 Integrationskonzept ÜBERGEORDNETE ELEMENTE 20 Generationenkonzept Gewässer 21 Förderung der stadtteilbezogenen Vereinskultur

Landschaftsraum (Landwirtschaft) Handlungsfeld Wirtschaftsstandort Wald Bestand und Planung 22 Gewerbegebietsprofi lierung 23 Entwicklungsstrategie für Hotels und Gasthäuser Alt-Neckarschleife 24 Förderung der Landwirtschaft und des Handwerks 25 Innenstadtkonzept „Flanier Quartier“ Groß-Gerau Parks und Freiflächen, 26 Versorgungskonzepte Städtisches Grün 27 Breitbandanschluß/-versorgung Bahn 28 Handwerker-Quartier Odenwaldstraße 29 Entwicklung Konversionsfl äche Südzucker Hauptverkehrswege 30 Entwicklung Fagro-Quartier Umgehung Dornheim Handlungsfeld Mobilität 31 Integriertes Verkehrsprogramm ZONIERUNG DER STADT 32 Mobilitätskonzept Kernstadt, Bereich mit hohem 33 Gestaltung einer barrierefreien Kreisstadt historischem Identifikationswert 34 Profi lierung „Radfahren in Groß-Gerau“ 35 Attraktive Stadteingänge Stadtteilzentren, mit hohem 36 Attraktive Bahnhöfe Identifikationswert 37 Ausweisung von LKW-Stellplatzfl ächen Siedlungserweiterung 38 Straßenraumgestaltung der Ortsdurchfahrten Siedlungsbereich - Untersuchungsraum Handlungsfeld Grün- und Freiraum 39 Entwicklung eines Grün- und Freiraumkonzeptes für die Gesamtstadt ÖFFENTLICHE RÄUME ALS IMPULSGEBER 40 Waldkonzept - STANDORTE UND LAGEPRÄFERENZEN 41 Gestaltung der Stadtkante Bereich höchster Zentralität 42 Nachhaltige Zukunftsstrategie Garten-Inseln Dornheim Standortpräferenz für zentrale Nutzungen 43 Sicherung und Entwicklung stadtteil- und quartiersbezogener (Dienstleistungen, Handel, Kultur, Frei- und Aufenthaltsräume Verwaltung) 44 Aufwertung Friedhof Berkach Verknüpfung Zentrum mit Nutzungs- 45 Gestaltung der Neckarschleife schwerpunkten 46 Unterstützung Nutzung des Hegbachsees 47 Ergänzung und Schließung der Regionalparkroute Platzfolge auf Nord-Süd-Achse, 48 Ausbildung der Nord-Süd-Verbindung für Fußgänger und Radfahrer wichtige Verbindung Fußgänger und Radfahrer 49 Entwicklung des Freizeit- und Sportparks 50 Profi lierung der Friedrich-Ebert-Anlage IDENTITÄT UND STADTGESTALT 51 Nutzungs- und Pfl egekonzept Fasanerie wichtige Raumkante - Ergänzung/ Handlungsfeld Ökologische Nachhaltigkeit Aufwertung 52 Groß-Gerau-Klima- und Umweltschutz-Plan Friedrich-Ebert-Anlage 53 Energiekonzept - Ausbau zu einem attraktiven Grünring 54 Etablierung eines „Verkehr-Minus-CO2-Strategie“ 55 Einrichtung eines „Wissen-Laden“ Grünkorridor - Stärkung der Grünstruk- turen, Frischluftaustausch Handlungsfeld Verwaltungskompetenzen Aufwertung Straßenraum, 56 Konzept zur Etablierung einer Dialogkultur Straßenbegleitendes Grün, Stärkung 57 Arbeitskreis Synergie Hauptbewegungsachsen 58 Verwaltungsabläufe auch nach der Verwaltungsreform weiter Grünverbindung Regionalparkroute, optimieren Attraktivierung Alt-Neckarschleife 59 Konzeptentwicklung „Mehr Raum für die Stadtverwaltung“ 209 LITERATUR UND ABBILDUNGEN

Franz Flach, Gerauer Geschichten Band 1bis 4, Herausgegeben vom Magistrat der Kreisstadt Groß-Gerau 1989, 1992, 1995, 1997

GG magazin, Stadtverwaltung Groß-Gerau 2007

Verkehrskonzept Groß-Gerau, Dorsch Consult 2001

Satzung der Kreisstadt Groß-Gerau über die Gestaltung Baulicher Anlagen in der historischen Innenstadt 2000, Bebauungspläne der Stadt Groß-Gerau

Statistische Zahlen des Hessischen Landesamtes für Bodenmanagement 2010, http://www.hvbg.hessen.de/

Statistische Zahlen des Hessischen Statistischen Landesamtes 2009 unter http//www.statistik-hessen.de/

Gewerbesteckbrief der IHK Darmstadt 2009 unter www.darmstadt.ihk24.de

Regionaler Flächennutzungsplan 2009 und 2007 unter http://www.planungsverband.de/

Prognos Zukunftsatlas Branchen 2009, Prognos Zukunftsatlas 2007, Familienatlas 2007, trendletter Energie 2008, trendletter Familie 2008, trendletter Stadt 2007 unter http://www.prognos.com/

Kreismonitor 2008, Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes 2008-2013, Strategiepapier Erneuerbare Energien Groß-Gerau 2009, Der Kreis Groß-Gerau unter www.kreis-gross-gerau.de

Jahresbericht der Kommunalen Jugendarbeit der Kreisstadt Groß-Gerau 2007 und 2008 , Konzept der kommunalen Jugendarbeit der Kreisstadt Groß-Gerau, unter http://www.kommunale-jugendarbeit.de

www.gross-gerau.de http://www.hmulv.hessen.de/ http://lnvg-gg.rms-consult.de/ http://dms-schule.bildung.hessen.de/index.html http://www.stadtumbau-portal.de/ http://www.netzwerk-laendlicher-raum.de/ http://www.bbsr.bund.de http://www.bmvbs.de http://www.bmu.de http://de.wikipedia.org

210 ABBILDUNGEN

Titelseite: Bild Marktplatz und Spargelfeld, e5.marketing GmbH/Kreisstadt Groß-Gerau S. 5: Bild, Kreisstadt Groß-Gerau S. 17: Bild, Fotografi e Groß-Gerauer Echo S. 18: Bild, Auszug aus der Power-Point-Präsentation von Timm, Kristoffer, Regina, Simone & Stefanie, Schüler der Berufl ichen Schulen Groß-Gerau 2010 S. 26: Karte, Grundlage ist der Regionale Flächennutzungsplan Groß-Gerau 2009 S. 29: Bild, Franz Flach, Gerauer Geschichten Zweiter Band, Seite 7 S. 30: Bilder, Franz Flach, Gerauer Geschichten, Historie und Histörchen aus dem Leben einer kleinen Stadt, Seite 16 und Gerauer Geschichten Zweiter Band, Seite 88 S. 31: Bilder, Franz Flach, Gerauer Geschichten, Historie und Histörchen aus dem Leben einer kleinen Stadt, Seite 98 und 76 S. 39: Bild Marktplatz, e5.marketing GmbH/Kreisstadt Groß-Gerau S. 41: Bild Historisches Rathaus, e5.marketing GmbH/Kreisstadt Groß-Gerau S. 48: Bild Bronze Ziegenjunge, Carsten Ritter S. 50: Bild ‚die vier Dornfelder’, e5.marketing GmbH/Kreisstadt Groß-Gerau S. 54/55: Bilder, e5.marketing GmbH/Kreisstadt Groß-Gerau S. 90: Bild rechts Brache, Carsten Ritter S. 106: Bild „Imbiss am Markt“, Carsten Ritter S. 146/147: Bild Spargelfeld und Pferde auf Weide vor ’Auf Esch III’, e5.marketing GmbH/Kreisstadt Groß-Gerau S. 149: Bild Hegbachsee, e5.marketing GmbH/Kreisstadt Groß-Gerau S. 158: Bild Libelle, e5.marketing GmbH/Kreisstadt Groß-Gerau

211 Raum für Notizen

212 213 Raum für Notizen

214 215 IMPRESSUM

HERAUSGEBER Magistrat der Kreisstadt Groß-Gerau Marktplatz 1 Groß-Gerau

KONZEPT, REDAKTION, GESATLTUNG, SATZ UND TEXT Kokon GmbH Solmsstraße 6A 60486 Frankfurt www.kokon-gmbh.de Kristina Esser, Stadtplanerin/Mediatorin Klaus-Dieter Aichele, Landschaftsarchitekt Alexandra Ladewig, Dipl. Ing. Architektur und Stadtentwicklung

DRUCK DIE ZWEI PRODUKTION GBR Adolf-Kolping-Straße 34 64521 Groß-Gerau www.die2gg.com

AUFLAGE 750 Stück

STAND November 2010

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