informieren und auf die Tagesetappen perfekt vorbereiten. Aufgrund des geringen Romedius Pilgertour Zeitfensters habe ich die laut Pilgerheft geplanten zwölf Etappen auf sieben über die Alpen zusammengefasst. Damit wird die Tour natürlich anspruchsvoller. Es sollte aber aus Vorwort meiner Sicht dennoch machbar sein. Wie mein Körper auf diese Tour mit täglich rund „Zu Fuß über die Alpen“ lautet mein 30 Kilometer langen und steilen diesjähriges gestecktes sportliches Ziel. Beim Hochgebirgsetappen mit vollem Gepäck Heraussuchen einer optimalen Wanderstrecke reagiert, kann ich natürlich nicht voraussagen. bin ich auf den Romedius-Pilgerweg Trainieren kann man so etwas weniger. Ich gestoßen. Dieser Weg, der erst im Jahre 2014 stütze mich aber auf die Erfahrungen, die ich ins Leben gerufen wurde, gilt als erster bei den beiden 100 Kilometer hochalpiner Pilgerweg der im Geiste der Langstreckenwanderungen auf der Saale- Zusammenarbeit der Tiroler Landesteile Horizontale gesammelt habe. Nord- und Südtirol sowie dem errichtet wurde. Der Tourverlauf hat mich gleich zu Beginn Für den Rucksack habe ich eine Checkliste durch seine landschaftliche Vielfalt begeistert. aufgestellt, damit nichts vergessen wird und Knapp 200 Kilometer und rund 10.000 auch nicht zu viel eingepackt wird. Dies hatte Höhenmeter sind durch die Tiroler und sich bisher immer sehr gut bewährt. Trentiner Berge und Täler von Thaur bei bis nach San Romedio im Trentino Über Romedius zu durchwandern. Dabei passiert man viele landschaftliche Höhepunkte wie die Der Heilige Romedius gilt als der Sillschlucht, das Trunajoch, den Oberberger Schutzpatron der Pilger und Wanderer. Er soll See, die Maurerscharte, das Innerpflersch- nach Überlieferungen von Thaur bis in und Ridnauntal, das Schneeberggebiet, die Trentiner Nonstal auf einem Bären geritten Spronser Seen und das mediterrane Etschtal sein. Daher wird er meist mit Pilgerstab und mit dessen Weinbergen und Obstplantagen. einem Bären dargestellt. Unterwegs warten viele Pilgerstätten wie das

Romedius-Kirchl, Maria Waldrast, Unsere lieben Frauen im Walde und San Romedio zur Pilgertag 1: Thaur – Innsbruck – Sillschlucht - inneren Einkehr auf. Meine für die Tour Mieders geplante Jahreszeit Mitte Juni kann aber für manchen Übergang wegen der Nach meiner Anreise nach Thaur treffe ich die Schneeverhältnisse und den teilweise noch letzten Vorbereitungen. Am Start melde ich geschlossenen Berghütten in einigen mich telefonisch bei Hans Staud, dem Gebirgsregionen etwas zu früh sein. Bergführer, der diesen Romedius-Pilgerweg

gemeinsam mit Pfarrrer Martin Ferner initiiert Eigentlich wollte ich nur eine sportliche hatte. Er wollte mit mir gemeinsam zum Herausforderung in den Alpen. Der Pilgerweg Romedius-Kirchl gehen. Ich bin aber sehr ist eher zufällig daraus geworden. Ich lasse früh dran. Hans ist noch in der Sillschlucht mich gern auf das Experiment ein. mit Reparaturarbeiten beschäftigt. Er will

mich in zwei Stunden nochmal telefonisch Bergführer Hans Staud hat gemeinsam mit kontaktieren. Pfarrer Martin Ferner diesen Pilgerweg ins

Leben gerufen. In dem entsprechenden Ich höre um 11:00 Uhr die Kirchenglocken Pilgerheft, dass mir im Vorfeld Hans Staud und laufe los. Es ist schönes Wetter. Die freundlicherweise zugesandt hatte, konnte ich Sonne kommt sogar manchmal durch. Bis mich über den Hintergrund der Pilgertour München bin ich nur im Regen gefahren. Mal sehen, wie heute das Wetter wird. Das kleine Romedius, so nenne ich ihn, auf mir. Genau Romedius-Kirchl kann ich schon von Weitem elf Kilo wiegt der Rucksack plus sehen. Sie liegt an exponierter Stelle an einem Trinkflaschen. Es wird aber Tag für Tag Hang oberhalb von Thaur. Ich gehe vorbei an weniger durch den Verbrauch von schönen neu gebauten Häusern den Berg Energieriegeln, Getränkepulver und hinauf in diese Richtung. Die Menschen Duschzeug. grüßen freundlich. An einem neu errichteten Haus ist plötzlich Schluss. Der Bauherr zeigt Heute will ich bis Maria Waldrast laufen. mir den Weg. Ich gehe wieder nach unten, Hans sagte mir im Vorfeld, dass das zu weit finde durch Zufall den kleinen Abzweig ist und nicht zu schaffen sei. Mal sehen, ich Schlossgasse/Romedius-Kirchl. Der schmale hab ja bis abends Zeit. Ich laufe entspannt Pfad führt zum Hauptweg, der weitestgehend hinab nach Thaur, komme wieder an den 14 asphaltiert ist. Am Wegesrand sind die 14 Stationen vorbei und genieße den Blick auf Stationen des Kreuzweges nachgebildet und die herrliche Landschaft. Der Ort ist schnell liebevoll hergerichtet. Es geht steil nach oben passiert und ich gelange auf eine schmale zu den Kirchl. Alles ist hier auf den Heiligen Straße in Richtung Rum. Romedius abgestimmt. Hier kommt mir ein Auto entgegen. Es verringert die Geschwindigkeit und stoppt. Der Fahrer fragt mich, ob ich der Pilger Andreas bin. Verdutzt schaue ich ihn an. Es ist Bergführer Hans. Er hat mich sofort erkannt. Ich freue mich, dass wir uns doch noch am Beginn der Pilgertour treffen. Er übergibt mir die Pilgerplakette. Diese soll ich am Rucksack positionieren. Er wünscht mir viel Glück. Ich bedanke mich ganz herzlich und sage ihm, dass ich zeitnah über den Verlauf berichten werde.

Entlang von Obstplantagen und Gemüsefeldern erreiche ich den Ort Rum. Die Wege bis dorthin sind sehr nass und mit vielen Pfützen durchsetzt. Der Regen der letzten Tage hat vieles überschwemmt. Immer im Blick ist auch der Berg Patscherkofel, der eine weiße Haube hat und darunter viele Wolken. Es ist ein schöner Anblick. Die Wege sind gut ausgeschildert. Überall sehe ich das kleine orange Romedius-Schild. Bald komme ich entlang zahlreicher Gärten und Hochhäuser nach Innsbruck.

Irgendwie habe ich jetzt in der Stadt die Hier beginnt der Pilgerweg: Romedius-Kirchl Orientierung verloren und mich viel zu weit Thaur vom Weg entfernt. Ich bemühe das GPS- Gerät. Es schickt mich an den Inn und den Das Kirchl ist leider verschlossen. Ich habe anschließenden Park. Ich frage zudem aber einen herrlichen Blick auf Thaur und das Passanten nach dem Weg zur Sillschlucht, Inntal. Nach dem Pilgergebet mache ich noch meinem nächsten Teilziel. Eine Auskunft einige Fotos am regulären Start. Ich kann kann ich von den meist ausländischen zwar nicht wie Romedius auf einem Bären Mitbürger oder unwissenden Einheimischen reiten, aber dafür reitet der kleine Plüschbär nicht bekommen. So vertraue ich von genutzt wird. Ich habe wunderschöne weiterhin dem GPS-Gerät. Ich merke nur, Aussichten, die allerdings immer noch von dass ich gefühlte fünf Kilometer umgelaufen Autobahngeräuschen begleitet sind. Umso bin. Der Weg entlang des Inns lässt sich gut faszinierender ist die Querung der Rohrbrücke gehen. Es ist ein schöner Park, allerdings zum hoch über der Sillschlucht. Ich gehe langsam überwiegenden Anteil mit Asphalt, den ich darüber. Durch die Höhe kann einem schon nicht so gern mag. etwas schwindlig werden, dennoch mache ich auch einige Fotos von dem beeindruckendem An der Sillmündung laufe ich dann entlang Tal. dieses schäumenden Nebenflusses. Die hochwasserführende Sill bringt so manches Im Restaurant Stefansbrücke tanke ich die mit sich. Holzbalken, Sträucher etc. Trinkflaschen auf. Es wird höchste Zeit dafür. schwimmen darin. Ich laufe relativ lange Man weiß ja nie, wann sich die nächste entlang der Sill und komme so durch einige Gelegenheit dafür bietet. An dieser Stadtviertel, die der große Park quert. Ich Wegkreuzung wird der Ort Mieders mit zwei mache viele Fotos, unter anderen von den Stunden Gehzeit beschrieben. Jetzt ist es Sillhöfen, einem typisch Tiroler Bauwerk. schon 16:30 Uhr. Wie soll ich es dann nur Auch die Schanzen am Berg Isel kann ich gut noch nach Maria Waldrast schaffen? Ich gehe erkennen. Gegen 14:30 Uhr komme ich zur dennoch entspannt weiter. Später an der Sillschlucht. Diese ist jetzt schnell gefunden, Europabrücke merke ich, dass ich wieder mal allerdings bin ich anfangs davon etwas zu weit gelaufen bin. Ich gehe einige Hundert enttäuscht. Es sieht bedingt durch die letzten Meter zurück und biege in den Stollensteig Unwetter ziemlich schlimm aus. Durch die ab. Laut Pilgerheft geht man da etwa eine Bauarbeiten am Brenner-Basistunnel, der Stunde. Es ist ein schmaler rutschiger offenbar hier beginnt, herrscht viel Lärm. Waldweg, der trotz der angegebenen Zeit Auch die nahe Autobahn, die parallel irgendwie nicht enden will. Jetzt ziehen auch verlaufende Bahnstrecke und der Flugverkehr noch Gewitterwolken auf, die reichlich Regen verursachen einen hohen Geräuschpegel. Erst mit zu bringen. Ich streife schnell den viel weiter hinten wird es etwas ruhiger, die Regenponcho über. So ist erst einmal alles Autobahn ist aber stets zu hören. Der Weg etwas geschützt. Es ist durch die vielen lässt sich anfangs gut gehen. Später ist er dicken tief hängenden Wolken sehr dunkel. durch die Nässe nicht ungefährlich. Ich muss mich sehr konzentrieren, wo ich Murenabgänge, glitschige Steine und Wurzeln laufe. Einige kleinere Muren sind zu erschweren das Gehen. Irgendwann geht die umgehen. Beim Blick auf die Uhr kann ich Schlucht fast unscheinbar in den Seberiny- heute Maria Waldrast vergessen. Ich bin froh, Steig über. Ein Schild des Schöpfers Hans wenn ich bis nach nach Mieders komme. Der Seberiny ist unterhalb einer Eisenbahnbrücke Weg will einfach kein Ende nehmen. Das angebracht. In die Schlucht stürzen mehr Empfinden verstärkt sich offenbar durch das kleine Wasserfälle. Manchmal ist der Weg gewittrige Wetter. Ich bin froh, wenn ich mal wegen dem hohen nassen Gräsern fast nicht an einer Lichtung in der Ferne einen auszumachen. Bauernhof sehe. Es regnet mal mehr, mal weniger. Der Weg schlängelt sich immer An der Zenzenhofbrücke ist der Weg zu Ende. weiter durch den Wald. Ich bin aber auf dem Hier ist eine gute Gelegenheit, eine kurze richtigen Pfad. Die Wegweiser zeigen nach Rast einzulegen. Es ist Zeit für Socken Mieders. Auch der Romediusweg ist ab und wechseln, Trinkpause, essen und GPS-Gerät zu ausgeschildert. aufladen. Durch einen kurzen unbeleuchteten Tunnel führt der Weg hinauf zur Brenner- Von Weiten kann ich jetzt auf einem Hügel Autobahn. In der Nähe der Autobahnabfahrt den Ort Fulpmes erkennen. Jetzt kann es nicht laufe ich weiter in Richtung Unterberg mehr weit sein. Bald habe ich es geschafft. Bahnhof. Es ist eine breite Schotterstraße die Der Waldweg geht nun in Asphalt über und offenbar auch für den Bau des Basistunnels ich sehe Häuser die offenbar zu Mieders gehören. Es ist so. Über eine steile Bedeutung und ist auch auf unsere Zeit Asphaltstraße erreiche ich nach ein paar sinngemäß übertragbar. Metern den Ort. Dort finde ich ein schönes Hotel im typisch Tiroler Stil. Das Zimmer ist „Goldenes Brünnl“ sehr schön. Ich buche Halbpension und werde Ein Bauernknecht ging jeden Sonntag am nicht enttäuscht. Das Essen ist spitze, alles ist „Goldenen Brünnl“ vorbei, trank einen sehr schmackhaft und reichlich. Ich kann es Schluck des edlen Quellwassers und setzte auch gebrauchen, denn der morgige Tag wird seinen Kirchweg fort zum Wallfahrtsort Maria wieder alles von mir abfordern. Wenn ein Waldrast. Eines Sonntags hielt er wieder die Gewitter aufzieht, gibt es ja immer noch den Hand unter die Quelle, doch die Hand wurde Bus. Romedius hätte sicher nichts dagegen. nicht mit Wasser sondern mit Gold gefüllt. Eine kreischende Stimme erklärte ihm, so er die Bescheidenheit bewahre, hätte er für sich Pilgertag 2: Mieders - Maria Waldrast – und die ganze Familie ein Leben lang gesorgt. Trins – Trunajoch - Obernberg So ging es eine Zeitlang, dass anstatt Wasser immer etwas Gold in seiner gekrümmten Ich habe etwas unruhig geschlafen und bin Hand lag. Doch einmal schien ihm das dennoch fit für die zweite Tour. Es wird ein Fassungsvermögen der Hand zu klein, und so weiter Weg bis Obernberg, aber ich kann ja nahm er auf seinem Kirchweg einen kleinen vorher aussteigen, wenn es gewittert. 7:15 Holzeimer mit. Doch sobald er versuchte Uhr bin ich der einzige beim reichlichen diesen an der Quelle mit Gold zu füllen, kam Frühstücksbuffet. Ich packe alles und starte nur Wasser, und für die Zukunft musste der kurz nach 8:00 Uhr. Der Wirt ist auch schon Knecht für den Lebensunterhalt wieder da und wünscht mir gutes Gelingen. Das schwer arbeiten. Wetter ist stark bewölkt, aber es regnet nicht. Um 9:45 Uhr erreiche ich den Wallfahrtsort Ich laufe den steilen Kapellenweg durch den Maria Waldrast und somit trotz des relativ Wald vorbei an 15 Stationen des Kreuzweges steilen Aufstiegs eine Stunde früher hier, als mit herrlichen Aussichten ins Stubaital. Der am Wegweiser dargestellt wurde. Ich bin ja Weg ist meist breit und gut zu gehen. Zwei auch am Anfang meiner Tagestour und noch und eine halbe Stunde sind bis Maria Wald topfit. Ich gehe zunächst in die große Kirche Rast angeschrieben. Mal sehen, wie lange ich und bete für mein Vorhaben. Bei dieser Geste brauche. Einmal muss ich sogar eine scheint plötzlich die Sonne durch die großen Milchleitung die von oben kommt, Fenster auf der rechten Seite. Ich kann es gar übersteigen. Die Milch fließt in nicht fassen. Wurde mein Gebet erhört? Edelstahlrohren ins Tal, wie praktisch. Kühe Offenbar ja, denn auf dem gesamten sind am Weg zahlreich anzutreffen. Der bisherigen Aufstieg war sehr bewölktes und Kapellenweg heißt wegen der vielen kleinen eher trübes Wetter. Ich zünde eine Kerze an Bäche die hier ins Tal fließen auch und bin sehr beeindruckt von dem Erlebnis. Quellenweg. Selbst Maria soll hier einen Beim Verlassen der Kirche ist das Wetter Fußabdruck hinterlassen haben als sie sich am wieder stark bewölkt. Ich tanke an dem Wegesrand von der Wanderung ausruhte. Ich Brunnen meine Trinkflaschen mit dem muss jetzt auch einmal am Wegesrand eine Heilwasser. Pause einlegen, um eventuell aufkommende Blasen zu behandeln. Reibende Stellen Maria Waldrast Quelle behandele ich meist sofort vorsorglich, um Dieser Quelle wird seit jeher eine ganz nicht später größere Probleme zu bekommen. besondere Heilwirkung nachgesagt, und der Glaube an die Kraft des Wassers hat schon Weiter oben lese ich noch eine nette vielen wunderbar geholfen. Das Wasser ist Geschichte mit Wasser und Gold. Ob es sich energetisch rechts drehend und köstlich wirklich so zugetragen hat, bleibt offen. Es erfrischend. Auch zur Einnahme von hat aber mehr als eine symbolische Bachblüten wird es gerne verwendet.

Das Wasser erfrischt mich sichtlich. Ein Der Wegweiser zeigt jetzt noch eine halbe Wanderer aus Sachsen macht ein Foto von Stunde bis Trins. Ich bin also sehr gut mir an diesem Brunnen. Er will heute den unterwegs und Zeit für eine ausführliche Rast Serles besteigen. Drei Stunden muss er dazu mit Sockenwechsel zur Blasenvorsorge. Das bergwärts gehen. In drei Stunden bin ich Wetter wird langsam besser und es sieht für vielleicht in Trins. Wir wünschen uns viel den Nachmittag verheißungsvoll aus. Nur die Glück. Nach dem Besuch der Kapelle des Bergkuppen hüllen sich nach wie vor in Heiligen Peregrin Laziosi führt mein weiterer Wolken. Weg die Rodelbahn hinab. Hier begegnet mir eine Prozession mit etwa 100 Gläubigen. Die 13:15 Uhr treffe ich in Trins ein, besuche als Hintergründe bleiben für mich offen. Ich gehe Pilger zunächst die Kirche und gehe weiter talwärts. Nach den Anstrengungen des anschließend durch den Ort. Am Ortsende ersten Aufstiegs ist dies eine willkommene führt der Weg hinauf zur Trunahütte. Über Abwechslung. Gestern hätte ich unmöglich den Brenner sehe ich tiefschwarze Wolken diesen Weg noch laufen können. Nicht nur die und einige Blitze. Ich hoffe, dass das Wetter Zeit, sondern auch meine Kondition wäre auf meiner Route hält. Auf dem Wegweiser dazu nicht mehr da gewesen. sind anderthalb bis zwei Stunden Gehzeit angegeben. Der Romedius-Weg kürzt ab. Ich Ich biege den Trinssteig Nummer 29 ab und entscheide mich dennoch für den Fahrweg, da bin überrascht, dass der Weg mit 4,5 Stunden ich heute schon auf genügend schlüpfrigen nach Trins ausgeschrieben ist. Das hätte ich Untergrund unterwegs war. Ich laufe flott die nicht erwartet. Vielleicht bin ich auch früher vielen Serpentinen nach oben und komme dort. Der Waldweg ist gut zu gehen. Mir folgt auch in der Höhe gut voran. Die Ausblicke ins eine kleine Gruppe junger Rinder. Die acht Wipptal sind fantastisch. Die etwa 400 neugierigen Tiere schnuppern und knappern Höhenmeter zur Hütte schaffe ich in der immer mal frech an meinem Rucksack. Ich angegebenen Zeit. Um 15:30 Uhr stehen drehe von den lustigen Gesellen mit ihren schon eine große Buttermilch und eine lauten Glocken ein kurzes Video. An der leckere Speckknödelsuppe vor mir auf dem Antoniuskapelle ist mit der Verfolgung Tisch. Der Hüttenwirt prophezeit, dass heute Schluss. Ein Zaun trennt jetzt die Tiere vor das Wetter bis nach Obernberg passen sollte. dem Weitergehen. Sie schauen mir irgendwie Zur Vorsorge wechsele ich hier nochmal die traurig nach. Wandersocken und tanke die Trinkflaschen auf. Der Trinssteig Nummer 29 führt nun meist im relativ ebenen Gelände durch den Wald. Der Fahrweg führt nun weiter nach oben bis Manchmal muss infolge von Murenabgängen zur Trunaalm. Unterwegs sehe ich viele auf den breiten Forstwegen ausweichen. Blumen. Besonders Trollblumen und Enzian Durch eine solche Situation habe ich dabei erfreuen mich am Wegesrand. Die Almrosen etwas die Orientierung verloren. Bald komme sind noch in der Knospe und benötigen ich aber wieder auf den richtigen Weg. vielleicht noch ein oder zwei Wochen bis zur Insgesamt ist es sehr entspannend auf den Blüte. Eine Stunde später bin ich an den Forstwegen zu gehen. Es bieten sich ständig Almgebäuden. Ein älterer Bauer weist mir abwechslungsreiche Panoramen auf die den Weg und freut sich über die umliegenden Berge und Täler. Kurz nach Romediuspilger. Immer mehr Wanderer 12:00 Uhr erreiche ich die Flutschwiesen. entdecken offenbar die Tour seit der Auch hier bietet die Landschaft mit den vielen Einweihung im Jahre 2014. Erst gestern wäre Blumen und den dahinterliegenden Lärchen eine Frau mit schwerem Gepäck vorbei einen faszinierenden Anblick. Die Wiesen gekommen, erzählt mir der Almbauer. konnten nach dem regenreichen Frühjahr noch nicht gemäht werden. Die Halme stehen Der Weg zum Joch ist durch rot-weiße teilweise einen Meter hoch. Symbole gut markiert. Zuerst gilt es den übervollen Bachlauf zu queren. Da ist es ihre erste Mahd. Vielleicht gibt es bald eine schon mal notwendig, kurzzeitig durch Trockenperiode, damit die Bauern endlich ihr Wasser zu stapfen. Die schweren Bergschuhe Heu einfahren können. halten zum Glück dicht. Dann geht es in weglosem Gelände sehr steil nach oben auf Kurz vor Obernberg eröffnet sich ein schöner das 2.150 Meter hohe Trunajoch. Mit Blick auf die markante Sankt Nikolaus Kirche mehreren kurzen Pausen ist das für mich kein des Ortes. Auch meine Unterkunft kann ich Problem. Es regnet leicht, was mich auch schon von hier oben erkennen. In wenigen nicht weiter stört. Ich habe für Regenschutz Minuten erreiche ich das Berghotel. Es ist gesorgt. Oben angekommen, pfeift der Wind 18:30 Uhr und man erwartet mich bereits. heftig. Auch wenn die umliegenden hohen Nach über zehn Stunden Bergwandern tut Gipfel wie beispielsweise der knapp 3.500 jetzt die Sauna gut. Das Berghotel bietet für Meter hohe Olperer in Wolken gehüllt sind, die Pilgerer einen Wäscheservice an, den ich ist die Aussicht auf die beiden Täler grandios. gern in Anspruch nehme. Es ist in den ersten Der Blick ist frei zum Lichtsee und zum beiden Tagen schon einiges an Obernberger See. Letzteren werde ich morgen Schmutzwäsche zusammen gekommen. Zum passieren. Nach ein paar Gipfelfotos beginne Abendessen nutze ich wieder das ich den Abstieg über 800 Höhenmeter nach Halbpensionsmenü. Auf der Speisekarte steht Obernberg. der Spruch des Tages von Dalai Lama: „Wenn Du sprichst, wiederholst Du nur, was Du eh schon weißt. Wenn Du aber zuhörst, kannst Du unter Umständen etwas Neues lernen.“ Wie recht er doch hat.

Pilgertag 3: Obernberg – Obernberger See – Portjoch – St. Anton – Maurerscharte – Maiern

Heute ist eine meiner anspruchsvollsten Etappen geplant. Rund 2.500 Höhenmeter und etliche Kilometer stehen auf dem Programm. Ich schlafe etwas unruhig und bin schon vor 6:00 Uhr auf den Beinen. Ich fühle mich gut. Die Anstrengungen des Vortages sind verflogen. Ich packe den Rucksack und ziehe meine Alternativwandersachen an, da der große Rest noch in der Wäsche ist. Zu meiner großen Überraschung steht jetzt ein Wäschekorb mit den gewaschenen und getrockneten Sachen vor meiner Zimmertür. Was für ein toller Service! Kurz vor 7:00 Uhr bin ich im Frühstücksraum. Es will mir heute nicht so recht schmecken. Die im osteuropäischen Dialekt sprechende Putzfrau Lichtsee sagt zu mir, dass es heute nur regnen wird. Das sind ja gute Aussichten, denke ich mir. Ich muss hier auf den steilen glitschigen Pfaden extrem vorsichtig sein. Ohne Stöcke Gegen 7:30 Uhr starte ich. Die Wolken wäre dieser Abstieg undenkbar. Ab etwa hängen tief. Es ist aber noch trocken. Zu 1.900 Meter beginnt ein Lärchenwald. Die Beginn gehe ich in die Kirche und erbitte mir Landschaft sieht nach dem Regen der Vortage wieder Beistand von ganz oben für die lange sattgrün aus. Die Wiesen warten auch hier auf Tour. Ich gehe entlang des Obernberger Aufschrift „I“ für Italien. Seebaches auf den Wiesenwegen. Viele Kühe sehen mir staunend hinterher. So früh kommt Nach der Querung des Jochs ist es gleich offenbar hier niemand vorbei, zumindest nicht deutlich wärmer, auch der Regen lässt spürbar sonntags. Um 8:00 Uhr höre ich von Weitem nach. Ich bin eben in Italien. Die Sicht wird die Glocken der Obernberger Kirche. langsam besser. Der Weg fordert aber hier besondere Trittsicherheit. Zudem ist es durch Der Weg lässt sich gut gehen. Es beginnt nun das feuchte Wetter extrem rutschig. Der alte langsam zu regnen. Nach den Wiesen habe Militärpfad, dessen Verlauf ich zumindest ich kurz Orientierungsschwierigkeiten, finde oberhalb der Baumgrenze erkennen kann, ist aber schnell den Weg zum Obernberger See. zunächst eine sehr grobe Schotterpiste. Viele Ich entscheide mich auch hier für den kritische Stellen sind mit Stahlseilen und Wiesenweg vorbei an den ganz alten Leitern gesichert. So bin ich froh, ab etwa Almgebäuden. Der Fahrweg ist sicherlich 1.700 Meter Höhe endlich auf Waldwegen nicht so interessant. gehen zu können.

Kurz vor 9:00 Uhr bin ich oben. Sogar im Regen schimmert der See türkisfarben. Ein kleiner Abstecher in die See-Kapelle ist natürlich für mich als Pilger Pflicht.

Es regnet jetzt mehr. Am Ende des Sees führt der Weg zunächst in Richtung Obernberger Alm. An der unbewirtschafteten Alm verliere ich erneut die Orientierung. Meines Erachtens sollte es bergauf gehen. Der Weg, auf dem ich mich befinde geht aber abwärts. Ich klopfe an dem Almhaus, um nach den Weg zu fragen. Es öffnet aber niemand. So gehe ich den schlammigen Weg zurück und finde auch bald den Trampelpfad zum Portjoch.

Je höher ich komme, umso kälter wird es. Nur gut, dass ich bei der letzten kurzen Rast am See die Jacke übergezogen habe. Diese schützt nicht nur vor Kälte und Nässe sondern auch meine etwas wunden Schultern. Die Trageriemen des immer noch recht schweren Rucksacks haben eben Spuren hinterlassen.

Die Sicht ist fast Null, aber die absolute Ruhe und die etwas unwirtliche Umgebung haben dennoch ihren Reiz. Der Wind bläst kalt aus Alter Militärpfad ins Innerpflerschtal Norden. Ich bin froh, als ich gegen 10:30 Uhr die Grenze zu Italien erreiche. Auf dem Kurz nach 13:00 Uhr bin ich nach rund 1.000 reichlich 2.100 Meter hohem Portjoch ist es Metern Höhenunterschied im Innerpflerschtal. furchtbar kalt. Jetzt wären die Handschuhe Jetzt gilt es die nächsten Kilometer auf den angebracht. Diese liegen aber irgendwo tief Talweg nach Sankt Anton zu gehen. im Rucksack. Ich mach ein paar Gleich zu Beginn habe ich hier eine unspektakuläre Fotos im Nebel und beginne ungewöhnliche Begegnung. Ein kleines Auto sofort mit dem Abstieg. Die Grenze ist kaum ist aufgrund der Feuchtigkeit von der Straße markiert. Lediglich ein weißer Stein trägt die abgekommen und fast in den reißenden Fluss gestürzt. Zum Glück im Unglück war ein Baum dazwischen. Das Auto liegt nun extrem Auf der Alrißalm gönne ich mir eine große schräg mit der Beifahrerseite zum Baum. Ich Milch, stempele mein Tagebuch und beginne frage die aufgeregten Leute, ob es Verletzte danach mit dem langen Aufstieg. Zunächst gibt. Da sagten sie mir, dass sich noch eine geht es weiter auf der Fahrstraße, bis der Person im Auto befindet. Ich öffne die Tiroler Höhenweg über saftige Wiesen führt. Fahrertür und blicke in die verängstigten Ich fühle mich wohl und habe die Augen eines jungen Mannes. Ob dieser wohl Maurerscharte gut im Blick. Auf dem Weg der Fahrer des Wagens war? Offenbar ist er begleiten mich viele Rinder. Zudem sehe ich unverletzt, steht aber unter Schock. Ich ziehe die ersten blühenden Almrosen. Diese waren den Mann nach oben. Er steigt über die auf Österreichischer Seite noch in der Mittelkonsole und Schalthebel aus dem Knospe. Auch jede Menge Enzian und Fahrzeug aus. Ich empfehle den Leuten, einen Trollblumen stehen am Wegesrand. Es ist ein Traktor kommen zu lassen, um das Fahrzeug herrlicher Weg, der durch den gelegentlichen aus der Klemme zu ziehen. Alle bedanken Sonnenschein noch verschönert wird. Weiter sich bei mir. „Vergelt´s Gott“, heißt es ober sind sogar Ziegen in den Schneefeldern mehrfach. Dann verneigen sie sich noch. Hier zu sehen. ist für mich nichts mehr zu tun. Beim Gehen wird mir erst bewusst, wie seltsam die Es ist etwa 16:00 Uhr, als ich das Ausmaß der Geschichte ist. Vom Weiten höre ich noch Überschreitung langsam verinnerliche. Ab lange eine lautstarke Diskussion in 2.300 Metern Höhe sind massiv Schneefelder italienischer Sprache. Offenbar war etwas zu überwinden. Die Wegmarkierung sehe ich Alkohol im Spiel. Normalerweise fährt hier nur noch sporadisch. Ich vermute das 2.511 niemand in den Fluss. Dafür ist die Straße Meter hohe Alrißjoch, wie die Maurerscharte breit genug. auch genannt wird an einer fernen Stelle, wo einige Schilder positioniert sind. Daran Nach der außergewöhnlichen Begebenheit orientiere ich mich jetzt. Die Kondition lässt setze ich meine Wanderung auf dem langsam nach. Trinken ist jetzt wichtig, angenehm zu gehenden Talweg entlang des genauso wie Proteinzufuhr. Leider gibt auch Flusses fort. Laut Pilgerausweis sollten es noch das GPS-Gerät den Geist auf, zu wenig vier bis fünf Kilometer sein. Nach einer Strom. Ich hätte den externen Akku früher dreiviertel Stunde erreiche ich schließlich zuschalten sollen. Das ist aber jetzt Sankt Anton am Brenner. Es ist der Hauptort Nebensache. Ich kämpfe mich von Schneefeld im Innerpflersch und dennoch relativ klein. zu Fels sowie Fels zu Schneefeld und bin Ich habe somit meine heutige erste Teiletappe dabei froh, dass der Schnee in dem steilen geschafft. Gelände ziemlich griffig ist. So komme ich mit festem seitlichen Tritt und Absicherung Gleich am Ortseingang zweigt der Weg zur durch die Teleskopstöcke Meter für Meter Alrißalm ab. Eine Stunde Gehzeit steht auf voran. Das Drama dauert mit einigen kurzen dem Wegweiser angeschrieben. Hier bietet Verschnaufpausen etwa eine Stunde. Um sich Gelegenheit für eine ausgiebige 17:00 Uhr bin ich oben. Geschafft! Berg heil! Mittagsrast. Auf einer Bank stärke ich mich Das war schon mal ein Härtetest. für den 1.300-Höhenmeter-Anstieg zur Maurerscharte auf 2.511 Meter Höhe. Es ist Der Abstieg gestaltet sich deutlich besser als 13:00 Uhr. Ich habe also genügend Zeit. Ich vom Portjoch. Auf der Südseite liegt auch nehme daher auch den Weg über den kaum Schnee. Dennoch ist durch die Nässe geschotterten Forstweg. Dieser ist zwar länger Vorsicht geboten. Ich habe einen traumhaften zu gehen als die steile Abkürzung, aber ich Blick ins gesamte Ridnauntal. Nur die habe so einen deutlich besseren umliegenden Dreitausender hüllen sich in Laufrhythmus. Ich bin gut drauf und Wolken. unterschreite sogar noch die Zeit für die Abkürzung. Nach einer dreiviertel Stunde erreiche ich die urige Prischeralm. Eine lange Rast ist hier aus Pilgertag 4: Maiern – Poschhaus – Zeitgründen nicht möglich. Ich bin ausgelaugt Schneebergscharte – Sankt Martin – und will nur noch ins Tal. Plötzlich verspüre Schneebergbrücke – Moos - Pfelders ich einen heftigen Schmerz in der linken Wade. Was soll denn das jetzt sein, frage ich Ich habe die Nacht wieder schlecht mich. Es kann doch nur irgendein geschlafen. Vielleicht war der Vollmond, die Vitaminmangel sein, hoffe ich. Vielleicht Stromleitung vorm Haus, der rauschende hätte ich doch die Magnesium-Tabletten Bach oder alles zusammen daran schuld. mitnehmen sollen? Ich gehe langsam weiter Jedenfalls bin ich spät dran, weil der und versuche den Schmerz einfach zu Handywecker, warum auch immer, nicht ignorieren. Und es gelingt. geklingelt hat. So muss jetzt alles schnell gehen. Morgendusche, Sachen packen und ab Nach Maiern sind es noch anderthalb Stunden zum Frühstück. Die Wirtin hat alles in ihrer über die Abkürzung. Der Weg ist durch die Wohnstube vorbereitet. Hunger habe ich auch Schneeschmelze total geflutet. Ich kann nicht so recht. Ich nehme mir für unterwegs oftmals nur daneben entlang gehen. Der Blick noch ein Brötchen mit Käse mit, zahle das ist offen nach Maiern, dennoch nehmen die Zimmer und auf geht es. Höhenmeter nicht so recht ab. 1.200 Meter wollen auch überwunden sein. Selbst weiter Das Wetter passt, es scheint die Sonne. Nur unten wird der Weg wegen den vielen der Pilger will heute nicht so richtig Wasserläufen nicht besser. Bei jedem Schritt durchstarten. Der Schmerz in der linken Wade ist Vorsicht geboten. ist wieder kurz und heftig da. Was das nur sein mag, frage ich mich. Glücklicherweise ist Kurz vor 19:00 Uhr rufe ich die Wirtin meiner es auch schnell wieder vorbei. Ich gehe die nächsten Unterkunft im Bauernhof an. Sie Tour langsam an. Unweit der Ferienwohnung weist mir telefonisch den Weg. Dennoch zeigt mir Romedius den Weg. Ich gehe über komme ich trotz zusätzlicher Nachfrage bei Wiesen zur alten Bergwerksanlage. Es ist ein einigen Almbauern am falschen Hof heraus. mächtiger Bau. Von hier führt jetzt eine Die junge Frau an der Tür begleitet mich aber Asphaltstraße zur Stadlalm. Auf dem Weg sofort zur richtigen Adresse, was für eine hinauf eröffnet sich ein herrliches Panorama nette Geste. zum Ridnauntal. Auch die Bergwerksanlage ist von hier oben eindrucksvoll anzuschauen. In der Ferienwohnung des Bauernhofes fühle Nach etwa einer Stunde bin ich an der etwas ich mich gleich wohl. Alles ist neu verspielt wirkenden Alm. Offenbar ist diese eingerichtet. Nach einer heißen Dusche gönne bei Kindern sehr beliebt. Ich kehre nicht ein, ich mir im nahegelegenen Hotel eine riesige da das Frühstück noch nicht lange zurück Pizza namens Schneeberg. Der Name steht liegt. zum einen für mein Ziel am morgigen Tag und zum anderen für das gleichnamige Hotel, Nach der Stadlalm erblicke ich ein typisches das in Maiern sehr dominant ist. Alpenpanorama mit vielen Rindern, reißendem Gebirgsbach und verschneiten Am späteren Abend kehre ich nach wenigen Gipfeln am Horizont. Darüber hinaus blühen Gehminuten in die Ferienwohnung zurück im Sonnenlicht alle erdenklichen Blumen, wie und erhoffe mir, dass der morgige Tag am Almrosen, Enzian, Trollblumen und viele Schneeberg ebenso gut wie heute verlaufen mehr. Es ist einfach perfekt. Durch die wird. Es wird jedenfalls wieder eine lange wunderschöne Umgebung wird auch meine anspruchsvolle Tour. Kondition animiert. Sie wird spürbar besser. Ich kann dies auch gebrauchen, da ich noch bis zur Scharte und dann auf der anderen Seite hinab ins Passeiertal will. Wo der Übergang genau ist, kann ich von hier aus nicht ausmachen. Ich hoffe nur, dass alles weitestgehend schneefrei ist. Die Wirtin begehen. Auf 2.000 Meter Höhe sehe ich die bejahte dies zwar heute Morgen, sie sagte nächste große Bergwerksanlage mit einem aber auch, dass auf der Nordseite noch Stolleneingang namens Poschhausstollen. Schnee liegen könnte. Nach meinem Verständnis führt der Stollen durch den Berg zur Schneeberghütte. Vielleicht könnte ich auch durch den Stollen gehen? Da würde mir der große Übergang erspart geblieben. Aber solche Schächte sind nichts für mich. Ich sehe lieber die Sonne, auch wenn es anstrengender sein wird. Daneben führt eine 526 Meter lange sogenannte Kastenbremsanlage steil nach oben. Diesen Weg gilt es jetzt zu überwinden. Bei einer gefühlten 45-Grad-Steigung geht es auf rund 2.200 Meter nach oben. Es läuft sich mit Unterstützung der Teleskopstöcke ganz gut. Viele kleine Pausen lege ich auf dieser Strecke ein.

Neben der Bergwerksanlage weiden einige Schafe, die jetzt voll auf mich geeicht sind und mir eine Weile nachlaufen. Die frisch geschorenen Tiere sind mit ihren bunten Farbtupfern lustig anzuschauen.

Jetzt kann ich auch die Moarer Bergalm bzw. das Poschhaus gut erkennen. Das Gebäude liegt höhenmäßig auf meiner Ebene. Ich muss aber nach dem letzten Anstieg noch einige Höhenmeter bergab laufen, um zur Hütte zu gelangen. Eine Einkehr ist hier vor der großen Faszinierendes Ridnauntal bevorstehenden Überschreitung unumgänglich. Ich verweile hier ein wenig Nach etwa zwei Stunden Gehzeit muss ich bei Imbiss und Holunderblütensaft. den wilden Ridnauner Bach queren. Die Brücke ist aber der Schneeschmelze Bis zur Schneeberger Hütte sind 2:20 Stunden weitgehend zum Opfer gefallen. Sie hängt nur ausgewiesen. Diese liegt aber bereits im so recht und schlecht an zwei Stahlseilen, die Passeiertal auf der anderen Seite. Ich setze jeweils an den Rändern befestigt sind. Hier mich auf dem gut ausgebauten Schotterweg in soll ich jetzt drüber? Über den Bach führt Bewegung. Die erste Steigung für die auch kein anderer Weg. Durch das viele insgesamt 500 Höhenmeter ist noch moderat. Wasser ist auch eine derartige Durchquerung Gegen 12:00 Uhr komme ich an einem nicht möglich. Ich teste daher die Stahlseile kleinen Bergsee vorbei, der in der Sonne auf Stabilität. Meines Erachtens sollten die sicher gut zur Geltung kommen würde. Leider mich aushalten. Ich balanciere so auf dem ist es aber gerade stark bewölkt. Seil. Den zweiten Strang führe ich in der Hand. Etwa zwei Meter unter mir rauscht der Eine halbe Stunde später stehe ich vor einer wilde hochwasserführende Bach. Das Ganze großen Herausforderung. Alles ist verschneit. ist etwas heikel, geht aber gut. Wanderer ohne Wo verläuft nun der weitere Weg? Ein altes dieses Stück Selbstvertrauen müssen hier Bergwerksgebäude steckt hier gut 1,50 Meter umkehren. im Schnee. Ich befrage das GPS-Gerät. Es Die weiteren Höhenmeter steigen nur langsam geleitet mich durch das erste große an. Der Weg ist dafür auch relativ leicht zu Schneefeld. Und siehe da, an den wenigen schneefreien Stellen kann ich sogar die Wegmarkierung erkennen. Dies geht auch einige Höhenmeter mit abwechselnden Schnee- und Felsabschnitten recht gut.

Plötzlich huschen zwei Murmeltieren direkt vor mir über den Weg. Sie haben mich wohl wegen der abgewandten Windrichtung zu spät bemerkt. Eines kann ich sogar recht deutlich neben einem Relikt aus alten Bergwerkszeiten fotografieren. Einfach perfekt.

Weniger perfekt ist jetzt der letzte Abschnitt des Aufstieges. Es ist vor dem oberen Stolleneingang extrem steil und alles mit Schnee bedeckt. Oben erkenne ich einige hohe Wechten, die vermuten lassen, dass es drüben auch nicht besser wird. Ich trete langsam Schritt für Schritt seitwärts in den Schnee und stütze mich stets mit den Stöcken ab. Derartige Erfahrungen habe ich gestern an der Maurerscharte machen können. Nur hier ist es noch brisanter.

Ich erreiche so den nächsten Fels. Da ist es aber auch nicht besser. Ich gehe auf dem Ausblick von der Schneebergscharte rutschigen Gestein auf allen Vieren nach oben. In mehreren derartigen Abfolgen voran. Anders sieht es bei den wuchtigen zwischen Schnee und Fels erreiche ich Gesteinsblöcken aus, die nur schwierig schließlich die lange Wechte. Diese ist Gott begehbar sind. Es besteht ständig sei Dank sehr verharrscht, so dass ich diese Rutschgefahr. Es geht manchmal nur auf allen einigermaßen gut begehen kann. Es ist vorerst Vieren, aber eben anders herum, als beim geschafft. Ich stehe am höchsten Punkt Aufstieg. So wechseln sich diese Passagen meiner Tour auf 2.725 Meter Höhe. Hier oben fast wie beim Aufstieg ab. Manchmal sehe ich liegen noch viele Geräte aus längst auch die Wegmarkierung. Die Schilder vergangenen Bergmannszeiten. Offenbar wird schauen geradeso aus dem Schnee. Es ist ein das auch nicht geändert. Dafür ist die lustiger Anblick. Landschaft mit dem 360 Grad Blick einfach atemberaubend. Ich schieße ein paar Fotos Das Schlimmste ist nun endlich vorbei. Nur und drehe ein kurzes Video. So richtig kann noch ein paar Schneefelder sind zu queren, ich das alles nicht genießen und blicke dann ist der offizielle Weg wieder sichtbar. respektvoll auf den tief verschneiten Abstieg. Einige Metallfiguren, die die Bergleute bei der Arbeit darstellen, zeugen von der nahen Die Schneeberghütte Sankt Martin ist in der Schneeberghütte. Ferne gut zu erkennen und unter normalen Voraussetzung in einer halben Stunde Gegen 14:00 Uhr komme ich in Sankt Martin erreicht. Aber heute ist nichts normal. Die wohlbehalten an. Jetzt ist Zeit für das ersten Schneefelder sind gut zu queren. Ich Wechseln der Socken. Die Hose ist durch die sinke zwar manchmal knietief ein, aber es langen tiefen Schneepassagen ziemlich geht gut durchnässt. Ich hätte vielleicht doch die Gamaschen einpacken sollen. Die Sonne trocknet aber schnell. Der Aufenthalt am Schneeberghaus ist nur den vielen Energieriegeln, die allerdings aber kurz. Ich trinke ein Radler und esse ein paar auch nicht die schlechteste Wahl sind. Riegel. Zuvor besuche ich die kleine Kapelle und bedanke mich, dass ich trotz der widrigen Am Abend gehe ich noch eine kleine Runde Umstände so gut über die Schneebergscharte durch das Dorf und entdecke auch gleich gekommen bin. neben der Pension den Romedius-Wegweiser.

Der Abstieg verläuft weiter entlang der Pilgertag 5: Pfelders – Faltschnalalm – reichlich vorhandenen Bergwerksanlagen. Faltschnaljöchl – Spronser Joch – Oberkasern Alte Bauwerke, Gleise, Loren und Ähnliches – Böckerhütte – Dorf Tirol säumen den Weg. Der kleine Bergsee schimmert in vielen Farben, die durch die Es ist heute der längste Tag des Jahres und Erze hervorgerufen werden. Nach der gleichzeitig der fünfte Tag meiner Pilgertour. Schneebergalm führt der Weg bei einem Mir kommt es so vor, als wenn ich schon wunderschönen Bergpanorama im Blick nach ewig lang unterwegs bin. unten. Ich bin froh, endlich wieder festen Boden unter mir zu haben. Trotz der Endlich habe ich einmal richtig gut Anstrengungen der Schartenüberquerung bin geschlafen. Ich beginne den Tag mit einem ich schnell unterwegs und komme eine halbe reichlichen Frühstück. Die Vielfalt des Stunde früher als am Wegweiser angegeben Angebotes nutze ich nur wenig. Irgendwie zur Schneebergbrücke. kann ich bei der Pilgertour morgens nicht so viel essen. Ich habe ja für unterwegs noch das Jetzt geht aber absolut nichts mehr. Romedius große Schnitzel vom Vorabend. solle mir verzeihen, ich setze die Pilgertour bis Pfelders mit dem Bus fort. Die Kurz nach 8:00 Uhr starte ich. Den Einstieg anstehenden 18 Kilometer sind beim besten zum Romedius-Weg hatte ich mir ja gestern Willen heute nicht mehr möglich. Abend noch angesehen. Das Wetter ist stark bewölkt und die Wolken hängen tief. Der An der Schneebergbrücke kommt pünktlich Wettermann hat aber einen sonnigen Tag der Österreichische Postbus vom prophezeit. Ich lass mich überraschen. Der Timmelsjoch und bringt mich nach Moos. Es Weg Nummer 6, der mich heute die ganze ist eine beeindruckende Fahrt mit einem Zeit begleitet, steigt gleich zu Beginn sehr Abstecher nach Stuls. Dort steigt einer der steil an. Hunderte Gesteinsstufen sind bis zur vier Fahrgäste aus. Nach zehn Minuten ersten Hütte, der Faltschnalalm zu Aufenthalt in Moos kommt auch gleich der überwinden. Manchmal regnet es etwas. In Südtiroler Bus nach Pfelders. Alles passt. einer reichlichen halben Stunde bin ich an der Beim Blick in die Landschaft wäre ich dies Alm und somit deutlich früher als die auch gern gelaufen, aber durch den angegebene Zeit von einer Stunde. Ich habe schwierigen kräftezehrenden Übergang hat zwar keinen Hunger, aber die Hütte sieht so mir heute einfach die Zeit und die Kraft nett und einladend aus, dass ich wenigstens gefehlt. eine Milch bestelle. Zwei große Hunde kommen auf mich zu und wollen mit mir Meine gebuchte Pension ist schnell gefunden. spielen. Die junge Wirtin erzählt mir, dass der Mich erwarten ein neu errichtetes Haus und eine erst sieben Monate alt ist und keine ein sehr schönes Zimmer mit Balkon. Der Männer mag. Da habe ich ja noch mal Glück Balkon eignet sich gut zum Wäschetrocknen. gehabt, dass er mich nicht gebissen hat. Den Seit Obernberg ist wieder einiges an Wäsche Eindruck macht er aber nicht. Jedenfalls zusammengekommen. schwirren die Tiere ständig um mich herum, bis die beiden Jungs sie mit auf die Alm Das Abendessen ist extrem reichlich. Ich lasse nehmen. Die Wirtin wünscht sich, dass die mir ein Schnitzel als Proviant für morgen beiden Hunde in meinem Bericht erwähnt einpacken. Es ist mal eine Abwechslung zu werden. Gesagt, getan. Ihr Mann war gestern am Jöchl. Es ist schneefrei. Am Spronserjoch sagte, schneefrei. So viel kann ich schon kann es aber anders aussehen, wie er sagt. erkennen. Nur im oberen Teil gibt es ein paar Dies liegt ja auch noch etwa 150 Meter höher. Schneefelder. Diese kann ich problemlos Es sind aber auch dort in diesem Jahr schon queren. Oben am Jöchl mache ich eine Wanderer darüber gegangen. längere Pause. Ich habe einen relativ guten Blick auf beide Täler. Im Tal liegt unterhalb Der Weg führt nun durch das lange des Jöchls die Zielhütte. In Richtung Faltschnaltal. Es ist zu Beginn ein breiter Spronserjoch ist es sehr neblig. Ich weiß Fahrweg, der später deutlich schmaler wird. nicht, wo dies eigentlich genau ist. Eine halbe Ich komme auch an der Alm vorbei, wo die Stunde ist bis dorthin vorgesehen. Im Jungs Pfähle einschlagen. Die beiden Hunde Hochsommer sollte die Zeit vielleicht passen, kommen auch gleich wieder auf mich zu, aber nicht Mitte Juni. Ich bin einfach für werden aber von den Jugendlichen zurück solche Pässe vier Wochen zu früh unterwegs. gepfiffen. Die ersten Schneefelder auf dem weiteren Das Tal zieht sich ewig lang. Irgendwo Weg zum Joch nehme ich gelassen. Ich sehe dahinten ist wohl das 2.402 Meter hohe immer noch die rot-weiße Markierung am Faltschnaljöchl. Das Wetter ist weiterhin stark Fels. Es wird nebliger. Die Landschaft wird bewölkt, aber es regnet wenigstens nicht. Ich auch immer winterlicher. Manchmal sehe ich habe den Eindruck, dass sich die Sonne Spuren im Schnee, denen ich einfach in der langsam durch die Wolken kämpfen wird. Vermutung folge, dass es auch der richtige Dieses Tal ist nicht so wie gestern am Weg ist. Wenn diese verweht sind, verliere ich Schneeberg mit Blumen und Almtieren gleich die Orientierung. Es sieht jetzt ein bestückt. Es ist eher eine nüchterne bisschen aus wie auf dem Nordpol, nur Nebel Steinlandschaft mit einigen kleinen und unendlich viel Schnee um mich herum. Wasserfällen und Gebirgsbächen. Der Weg ist eindeutig markiert.

Bei der etwas monotonen Wanderung kommen mir erstmals Gedanken über den Sinn der Pilgertour. Bisher bin ich durch die vielen Eindrücke und oftmals auch Anstrengungen gar nicht auf die Idee gekommen, mir darüber Gedanken zu machen. Viele machen so eine Wanderung, um über das eigene Leben nachzudenken und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Für mich ist die Pilgertour eher eine sportliche Herausforderung gepaart mit dem Drang nach Bewegung in Gottes freier Natur.

Ich mache hier oben einige Fotos mit dem Selbstauslöser. Vielleicht veröffentliche ich sie mit diesem Bericht wieder als eBook. Ich denke, dass dies für manchen Pilger interessant sein könnte. Voraussetzung ist natürlich, dass ich die Wanderung auch zu Ende bringe.

Auf einem Felsblock auf genau 2.300 Meter wird der Weg zum Spronserjoch angezeigt. Auf dem Weg zum Spronser Joch Das Faltschnaljöchl ist wie der Hüttenwirt Vor mir liegt ein tiefes Tal, wo ich vermute, dass ich da hinab muss. Laut Höhenmesser kann das aber nicht sein. Die Spronser Seen sind auch nicht zu sehen. Da hilft jetzt nur noch, das GPS-Gerät zu befragen. Es hat glücklicherweise noch genügend Strom. Ich sehe jetzt auch wieder einige Spuren im Schnee. Das Schmelzwasser hat diese fast unkenntlich gemacht. Das GPS-Gerät führt mich auch auf diesen Pfad. Jetzt sehe ich auch wieder den Wegweiser, der gerade mal mit dem oberen Schild etwas aus dem Schnee ragt. Nach mehreren Hundert Metern durch den Schnee, bei dem ich fast bei jedem Tritt bis zu den Knien versinke, erreiche ich kurz vor 12:00 Uhr endlich das Joch. Ein Schild markiert diesen markanten Punkt mit der Aufschrift „Archäologischer Wanderweg 2.581 Meter“. Der Rest ist italienisch geschrieben und für mich nicht vollends lesbar. Ich kann nur übersetzen, dass dies ein über 5.000 Jahre alter Handelsweg ist. Aber sicherlich wurde dieser nur im Hochsommer genutzt. Unsere Vorfahren kannten ja kein GPS. Heute erinnert mich die Landschaft eher an Gletschergebiete. Vereiste Spronser Seen

Nach einer kurzen Rast geht es nun bergab. Auch hier ist wieder das GPS-Gerät gefordert. Ohne dem Teil wäre ich nie auf den richtigen Weg gekommen. Die Spronser Seen sind auf dem ersten Blick nicht zu erkennen. Lediglich die gletscherblauen Ränder des Sees lassen dies vermuten. Ich kämpfe mich von Schneefeld zu Schneefeld. Manche Wege sind mit Seilen gesichert. Durch den tiefen Schnee brauche ich diese nicht zu nutzen, da ich so genügend Trittsicherheit habe. Es ab einer Höhe von 2.350 Meter wird es langsam besser. Ich sehe wieder mal normale Wege. Auch die weiter unten liegenden Seen sind nun als solche besser zu erkennen. Natürlich schwimmen dort auch noch dicke Eisschichten.

Die Wegweiser sind noch im Schnee versteckt Nach etwa zwei Stunden Kampf durch den im Jahre 1897 die Gegend besucht. Auch ein Schnee habe ich mir eine Pause verdient. An beeindruckender Baum namens „Nössing einer etwas verfallenen Schutzhütte am Ufer Faicht“ mit stolzen 45 Metern Höhe und eines Sees mache ich ausgiebig Rast. Hier besonderen Wuchs ist nicht zu übersehen. sehe ich auch mal ein paar Wanderer, die ich bisher auf meiner Tour kaum getroffen habe. Ich verlasse nun den Nationalpark Sie wollen offenbar nur diesen See sehen. Es Texelgruppe, laufe am Tiroler Kreuz vorbei hat niemand die Absicht höher zu steigen. und halte Ausschau nach meiner Pension. Diese ist schnell gefunden und hat eine Das nächste Ziel ist jetzt die Kaserer-Hütte. Traumlage über Dorf Tirol mit Blick auf Endlich mal wieder festen Boden unter den Meran und das Etschtal. Die Wirtin wartet Füßen, denke ich mir. Beim Abstieg ist schon auf mich. Sie begrüßt mich herzlich dennoch ein bisschen Wehmut dabei, denn die und ist auch sehr redselig. Sie gibt mir gleich großen Höhen erreiche ich auf den nächsten zahlreiches Kartenmaterial. Ihr Mann ist seit zwei Etappen nicht mehr. Dafür hat die Jahren an Alzheimer erkrankt, sitzt auf der Landschaft wieder andere Reize. Terrasse und bekommt nichts mehr mit.

In der Hütte gönne ich mir eine Nach dem Duschen gehe ich über den Speckknödelsuppe und eine große frische Apfelweg zur Kirche und besichtige dieses Buttermilch. Die Hütte ist gut besucht. Die beeindruckende Bauwerk. Im benachbarten Tageswanderer kommen offenbar alle mit Restaurant esse ich ein Knödeltris mit Speck-, dem nahegelegenen Lift, denn im Nachhinein Spinat und Kasknödeln. begegne ich auf dem weiteren Abstieg auf dem Wanderweg Nummer 6 kaum noch jemand. Der Weg ist auch sehr steinig und Pilgertag 6: Dorf Tirol – Meran – Marlin - relativ schwer zu begehen. Bis zu meinem Waalwege – Lana - Völlan – Gampenpass – Ziel in Dorf Tirol sind so rund 2.000 Unsere lieben Frauen im Walde Höhenmeter nach unten zu bewältigen. Wer macht das schon zu Fuß? Daher ist es auch Ein sehr langer Tag steht mir heute bevor. Es angebracht auf der weniger besuchten sind aber keine großen Berge mehr zu Böckerhütte einzukehren. Beim großen überwinden. Der höchste Punkt am Radler frage ich den Wirt nach einer Gampenpass misst 1.518 Meter. Dennoch passenden Unterkunft in Dorf Tirol. Er werden die äußeren Bedingungen heute völlig telefoniert sofort und teilt mir mit, wie ich die anders sein. Es sind weite Strecken auf Pension finde. Ich freue mich über die Asphalt zu gehen und die Temperaturen überaus nette Geste und bedanke mich werden deutlich höher sein als an den herzlich. Vo rt a gen .

Der weitere Weg nach unten zieht sich Um 7:00 Uhr gibt es Frühstück. Die Wirtin ungemein lang. Nachdem meine Füße serviert dies pünktlich. Sie hat schon meine langsam an den Schuhen reiben ist es höchste zu laufende Route durch Dorf Tirol und Zeit, die Socken zu wechseln und die Meran mit einem Stift auf der Karte markiert. betroffenen Stellen mit Blasenpflaster zu Einfach perfekt. Das restliche Frühstück darf versorgen. Diese schnelle Vorsorge hat sich ich mir einpacken. Zum Abschied mache ich bis jetzt sehr gut bewährt. noch ein Foto von ihr. Es war hier eine einfache Unterkunft, aber dafür eine sehr Der Weg ist immer noch sehr steinig. Je tiefer nette und herzliche Gastfreundschaft. ich komme, umso höher steigen die Temperaturen. Das merke ich jetzt deutlich. Ich wandere wieder den Apfelweg bergab, Da tut eine Erfrischung am Koltbrunnen sehr komme an der Kirche und dem von mir gut. Im Vorbeigehen nehme ich noch ein paar besuchten Restaurant vorbei und erreiche bald Besonderheiten des Weges wahr. So hat Sissi den Tiroler Steig hinab nach Meran. Ich habe stets einen guten Blick auf die Stadt, das Marliner Marktplatz verliert sich der Weg. In Etschtal, die verschneiten Gipfel der der Touristeninfo wird mir gleich Ortlergruppe und zu meinem heutigen weitergeholfen. Ich bekomme zudem eine Wegverlauf bis zum Gampenpass. Meine kleine Karte über die Waalwege der Region. Wirtin hatte mir ja alles schon vom Balkon Ein Brunnen mitten auf dem Markt dient zur aus gezeigt und erklärt. willkommenen Erfrischung. Beim Blick zurück kann ich sogar meine Pension in Dorf Tirol erkennen.

Ich laufe nun entlang der Waalwege bis Lana. Der daneben führende künstlich angelegte Bachlauf dient zur Bewässerung der Weinstöcke und Apfelplantagen. An einer Stelle ist ein Wasserrad angebracht, das über eine Kurbel einen Gong stets zum Klingen bringt. Damit soll den Obst- und Weinbauern signalisiert werden, dass noch genügend Wasser vorhanden ist. Sollte der Gong verstummen, ist der Bachlauf leer. Über solch einfache Methode hat man sich gut beholfen. Und ein Hingucker ist das Gerät obendrein.

Der Weg ist fast eben und gut zu gehen. Ab und zu ist auch mal ein schattiges Plätzchen dabei. Die Aussicht ist phänomenal. Ich passiere jede Menge Weinberge und Apfelplantagen. Bei dem vielen Fotografieren verliere ich unbemerkt irgendwo mein Stirnband. Zurückgehen und Suchen macht aber bei der relativ hohen Frequenz der Wanderer keinen Sinn.

Am Apfelweg in Dorf Tirol

8:45 Uhr bin ich bereits in Meran, besuche die Sankt Nikolaus Kirche und gehe weiter entlang der Passerpromenade und Kurhaus in Richtung Marlin. Dank des eingezeichneten Stadtplans ist dies alles kein Problem. Ich komme schnell durch die Stadt und erreiche die Autobahnbrücke.

Jetzt ist der Stadtplan zu Ende und ich muss mich wieder selbst orientieren. Am Marliner Hof geht es laut Beschilderung zu den Waalwegen. Ich bin bisher nur wenige Höhenmeter nach oben gelaufen und schon stehen mir die Schweißperlen auf der Stirn. Es sind heute Morgen schon über 25 Grad. Es wird sicherlich weiterhin eine schweißtreibende Veranstaltung. Auf dem Blick ins Etschtal In Lana komme ich nicht durch das Zentrum auf diesen Zeitpunkt gewartet. Normalerweise der Stadt. Ich orientiere mich an der steht jetzt schon die zweite Mahd an. Der Gampenpass-Straße und biege am Regen der letzten Wochen hat dies verhindert, Ortsausgang eine sehr steile Straße in bei dem heutigen heißen Sommertag fast Richtung Völlan ab. 50 Minuten zeigt ein unvorstellbar. Meine Wirtin aus Dorf Tirol Schild auf dem Wanderweg Nummer 10 bis hatte dazu auch einen passenden Völlan. Der steile Anstieg von über 15 Bauernspruch, der voll eingetroffen ist. Leider Prozent in der vollen Sonne ist ziemlich habe ich ihn mir nicht gemerkt. anstrengend. Ich bin froh, als nach etwa einem Kilometer der Weg etwas Nach Platzers geht es wieder in den Wald. Die sonnengeschützt durch eine Allee weiterführt. Markierung ist hier spärlich, auch der Weg ist Der Asphalt wird hier von grobem Gestein nicht sonderlich gut präpariert. Man könnte abgelöst. Das Material stammt hier aus der denken, hier geht nie jemand entlang. Ich Umgebung. So steht es auf einem Schild muss mein GPS-Gerät bemühen, um auf den geschrieben. Zum Wandern ist der Belag nicht richtigen Pfaden weiter zu wandern. Ich sonderlich gut geeignet. Ich muss schon sehr gelange, wie ausgeschrieben zu den stark aufpassen, wo ich hintrete, um nicht mit Feuchtwiesen. Auch hier endet die dem Fuß umzuknicken. Wegmarkierung, ich sehe jedenfalls keine und stapfe weiter durch das Sumpfgebiet. So Nach vielen Trinkpausen erreiche ich wieder komme ich schließlich auf ein Gelände, wo über eine sonnige Asphaltstraße den Ort Bauarbeiter den Weg sanieren. Dieser ist so Völlan. Das Dorf ist sehr langgezogen. Die schlammig, dass ich bis zu den Knöcheln in Trinkflaschen sind mittlerweile ausgetrunken den Morast versinke. Wo bin ich denn nur und keine Gaststätte hat hier zum Nachtanken hier hingeraten, frage ich mich. An einem geöffnet. Die Mittagshitze ist brutal. Erst im Bachlauf kann ich die Schuhe grob reinigen. Dorfzentrum bietet ein Hotel Mittagstisch an. Hunger habe ich eigentlich nicht, aber eine Bald komme ich zu einem kleinen See. Dort Pause im Schatten tut mal gut. Zwei große höre ich Trompetenklänge aus einer Radler trinke ich hier fast auf Ex. Ich esse Berghütte. Offenbar hat ein Hotelbesitzer dazu ein leckeres vegetarisches Brennnessel- seine Gäste hier hoch zur Brettljause gefahren Knödelgericht. und ihnen dies dargeboten. Es ist natürlich sehr schön, dass ich dies miterleben kann. Es Gut gestärkt und mit gefüllten Trinkflaschen ist eine idyllische Landschaft, die zum geht es weiter. Als nächstes Ziel in Richtung Verweilen einlädt. Das hätte ich mir vor einer Gampenpass steuere ich das Völlaner Badl an. Stunde nicht träumen lassen. Es geht wieder steil nach oben, aber diesmal glücklicherweise durch den Wald, so dass ich Die Gäste des Hauses verabschieden sich vom der Sonne nicht so heftig ausgesetzt bin. Das Gastwirt und laufen zurück. Ich schließe mich Badl hat Betriebsferien. Eine Einkehr wäre Blindlinks an und wundere mich nur, dass der für mich sowieso nicht vorgesehen. Ich tanke Weg stets bergab verläuft. Normalerweise aber hier an einer Quelle nochmal die sollte es doch zum Gampenpass bergauf Trinkflaschen auf, denn die letzte Füllung ist gehen. Die Hotelgäste wollen auch gar nicht schon wieder leer. zum Pass, wie ich letztlich in Gesprächen erfahre, sondern zu ihrem Hotel, das weit Weiter geht es in Richtung Platzers. Es wird unterhalb liegt. Ich kehre um. Noch ist es jetzt extrem steil. Es ist zwar ein Weg im nicht zu spät. Ich bleibe aber nicht auf dem Schatten, aber dieser verlangt von mir alles Weg, sondern versuche eine Abkürzung. ab. Nur gut, dass ich die vier Knödel zur Diese führt allerdings in die Irre. Ich stehe Stärkung gegessen habe. So komme ich weit mitten im Wald und bin mehr oder weniger unterhalb der angegebenen Zeit in das Dorf. orientierungslos. Ich höre Motorräder, die auf Auf dem Weg dahin sehe ich einige Bauern der Passstraße fahren. Soweit kann es doch Heu machen. Sie haben schon wochenlang gar nicht sein. Ich versuche mein Glück auf direktem Weg und merke bald, dass es auch schließlich das Hotel in Unsere lieben Frauen nicht die richtige Richtung ist. Die GPS- im Walde. Das kleine Zimmer liegt im Ortung ist hier auch etwas ungenau, so dass zweiten Stock mit Blick zur der den kleinen ich einige Zeit benötige, bis ich endlich einen Ort dominierenden Wallfahrtskirche. Nach Wanderweg vorfinde. Dieser führt mich dem Duschen schaue ich mir das markante wieder zu dem See, dem Ausgangspunkt Gotteshaus an und danke für die heutige Tour. meines Irrweges. Ich bin jetzt bestimmt mehr Diese war heute schwieriger und oder weniger eine Stunde im Kreis gelaufen. anstrengender als vermutet.

Am See ist es eigentlich sehr gut Das Abendmenü ist auch hier wie vorgestern ausgeschildert, aber ich bin einfach dem in Pfelders sehr reichlich, so dass ich mir Herdentrieb gefolgt, egal wohin es geht. So wieder etwas einpacken lasse. etwas kommt manchmal auch in anderen Situationen vor. Und diese sind gar nicht so Pilgertag 7: Unsere lieben Frauen im selten. Walde – St. Felix – Fondo – Romedo – San Ramedeo - Thaur Ein Schotterweg führt direkt zur Passstraße. Laut Beschreibung führt der Romedius-Weg Der letzte Tag ist nun angebrochen. Ich bin 1,5 Kilometer direkt auf der Straße nach oben. heute irgendwie nervös und aufgeregt. Die Straße ist zwar kaum befahren, aber nicht Eigentlich ist es doch nicht mehr weit. Mehr jeder Auto- oder Motorradfahrer erwartet hier als 20 Kilometer sollten es nicht sein. sicherlich Wanderer. Glücklicherweise Dennoch mache ich mir viele Gedanken, wie nehmen alle Rücksicht. Entlang der Straße ich von San Romedeo heute noch zurück nach eröffnen sich schöne Aussichten auf die Thaur komme. Dolomiten. Auch wenn ich hier nicht unbedingt den Nerv dafür habe, mache ich ein Das Frühstück ist wie immer, auch in diesem paar Fotos. An den Seitenplanken zähle ich Hotel, reich gedeckt. Extra wegen mir hat die die Kilometerschilder, die aller 100 Meter Wirtin das Frühstück eine halbe Stunde früher angebracht sind und bin froh, endlich die bereitet. Ich bin heute irgendwie wie Passhöhe erreicht zu haben. zugeschnürt und esse nur sehr wenig. Ich nehme mir daher noch einiges als Proviant Der Gampenpass gehört zu Deutschnonsberg, mit. ist 1.518 Meter hoch und der letzte geografische Höhepunkt auf meiner Ich starte, wie fast jeden Tag gegen 8:00 Uhr, Pilgertour. Hier beginnt auch die Gemeinde gehe zunächst in die berühmte Unsere lieben Frauen im Walde, was für ein Wallfahrtskirche und zünde ein Licht an. Ich interessanter Ortsname. bitte um Beistand für den letzten Tag. Danach fühle ich mich plötzlich viel wohler. Die Rund vier Kilometer sind es für mich heute morgendliche Nervosität ist wie weggeblasen. noch zu gehen. Ich laufe den Kapellenweg mit den 14 Stationen des Leidensweges Völlig entspannt beginne ich die letzte Christi und mache kurz vorm Ziel nochmal Etappe. Laut Beschreibung verläuft der Weg Rast. Es wäre schön, wenn hier eine Bank direkt nach dem letzten Haus rechts in den zum Ausruhen stehen würde, denke ich mir. Wald. Dieser ist mit einer Schranke versperrt. So muss ich mein Vesper im Stehen Ich krieche durch und muss aber wieder einnehmen. Ich muss nun feststellen, dass das zurück, da ich feststelle, dass ich wieder mal GPS-Gerät keinen Strom mehr hat. Jetzt ist auf falschen Pfaden unterwegs bin. Und das das auch nicht mehr wichtig. Das Ziel ist gleich zu Beginn des Tages, wo ich schon tags greifbar. Das Teil hat mir heute mehrfach in zuvor so viel umgelaufen bin. schwierigen Situationen geholfen. Etwa 100 Meter weiter geht es nun wirklich Nach einigen Auf und Ab erreiche ich auf den richtigen Weg bergab in den Wald. Ich bin flott unterwegs. Die Bergbauern machen an den steilen Hängen Heu und es Fondo ist eine typische italienische duftet angenehm danach. Mein Blick schweift Kleinstadt. Um 10:30 Uhr ist hier vielleicht weit in die herrliche Trentiner Landschaft. Die schon Siesta. Auf der Straße sind kaum Glocken der Dorfkirche St. Felix läuten. Was Passanten unterwegs. Nach Fondo gehe ich für eine wunderschöne Morgenstimmung. sehr lange auf asphaltierten Radwegen durch die Felder. Rechterhand passiere ich so jede Der Ort Sankt Felix ist schnell erreicht. An Menge Dörfer. Vor mir ist meist das große der Kirche führt der Weg hinab zum Alpenpanorama mit den schneebedeckten Wasserfallweg. Vor mir liegt jetzt die riesige Bergen zu sehen. Viele Traktoren sind Kofler-Schlucht. Hinter der Schlucht sind die unterwegs und mit Heuwenden beschäftigt. weißen Bergkuppen der Brenta und Obwohl dies hier fast selbsterklärend ist, sind Adamellogruppe zu sehen. Der Wasserfallweg viele Romedius-Wegweiser zu sehen. Es hat liegt nicht direkt auf meiner Pilgerroute, aber auch immer etwas Beruhigendes, wenn dennoch mache ich einen kurzen Abstecher ich die orangen Quadrate in Augenschein dorthin. Ich bin gut in der Zeit. Es ist erst 9:00 nehmen kann. Uhr.

In der Ortschaft Tret kommt es mir so vor, als wenn der italienische Einfluss überwiegt. Die Häuser haben einen ganz anderen Stil als in Südtirol. Es sieht alles viel südländischer aus. Ich laufe weiter auf der Straße in Richtung Fondo bis ein Weg in den Wald abzweigt. An der völlig anderen Beschilderung merke ich jetzt auch, dass ich im Trentino angekommen bin. Den schönen Waldweg mit Blick auf die parallel verlaufende Schlucht und zu den Dreitausendern ist ein absoluter Traumpfad. Dieser geht zudem immer leicht bergab.

Ich komme jetzt am Botanischen Garten in Fondo an. Es ist kurz nach 10:00 Uhr und Zeit für eine Pause. Außerdem muss ich zwei kleine Druckstellen am rechten Fuß mit Blasenpflaster prophylaktisch abkleben. Bisher sind noch keine Blasen entstanden. Das spricht für gutes Schuhwerk und Socken. Das Wechseln der Strümpfe ein bis zweimal täglich hat auch geholfen. Ich gehe eine kleine Runde durch den Garten und erfreue mich an der Blütenpracht. Der Pilgerweg bei Fondo im Trentino Der Weg führt weiter steil bergab zum wunderschön gelegenen türkisblauen Lago Um 11:30 Uhr bin ich in Romedo. Es ist ein Smeralda. Der Überlauf des Sees mündet in hübsches kleines Dorf, das auch schnell einer tiefen Schlucht. Die enge Schlucht gilt durchwandert ist. Die Sonne meint es heute es jetzt zu durchwandern. Ich steige vorsichtig wieder sehr gut mit mir. Es sind jetzt in rund die Metallstufen nach unten. Im weiteren 1.000 Meter Höhe weit über 25 Grad. Der Verlauf komme ich an Wassermühlen vorbei, Weg führt nun über Wiesen und Felder nach die offenbar alle noch in Betrieb sind. Salter. Beim Blick zurück kann ich nochmal Jedenfalls drehen sich die großen Mühlräder. die imposante Lage des Dorfes Romedo betrachten. Gedenken eine elektrische Kerze auf die Fassung. So etwas habe ich auch noch nicht Wenige Minuten später bin auf dem letzten gesehen. Offenbar wird dies aus Pilgerabschnitt, welcher an der Kirche in Brandschutzgründen gemacht. Der gesamte Salter beginnt. Ich kann die Kirche wegen obere Bau ist aus Holz. Ich trage mich in das Bauarbeiten leider nicht besichtigen. Die Gästebuch ein. Ich bin angekommen, aber Beschilderung beginnt jetzt auch in irgendwie empfinde ich das nicht so. Bei italienischer Sprache mit „Il Camino Di San meinen Radreisen zum Nordkapp, durch Romedio“. Es geht steil durch Obstplantagen Island und Dänemark oder bei meinen drei bergab. Kann denn das sein? Ich dachte, die Alpenüberquerungen mit dem Mountainbike Pilgerstätte liegt auf einem 70 Meter hohen war das anders. Vielleicht kommt das Gefühl Fels. Laut GPS-Gerät bin ich richtig auch später nach einem gewissen zeitlichen unterwegs. Ich komme immer tiefer in eine Abstand zur Tour, frage ich mich. Schlucht und bin mir wieder nicht ganz sicher, ob das der richtige Weg ist. Absperrbänder gilt es zu überwinden. Ich kann mir nicht erklären warum die mitten im Wald angebracht sind.

Unten an der Fahrstraße sticht mir ein Wegweiser mit der Aufschrift „800 Meter bis San Romedio“ ins Auge. So schnell geht das plötzlich? Das sollte doch noch zu schaffen sein. Plötzlich ist auch die Straße abgesperrt. Sicherungsarbeiten am Fels sind im Gange. Auch Fußgänger dürfen nicht durch, und das kurz vorm Ziel. Ich ignoriere einfach die Schilder und klettere um die Absperrbaken herum und achte auf gegebenenfalls abstürzende Steine. Die gesperrte Passage ist sehr kurz. Die Bauarbeiter sagen auch nichts zu meiner Missachtung der Absperrung.

An der achten Station des Kreuzweges beginne ich den letzten Anstieg. Es ist wie überall an den Pilgerstätten der Leidensweg Christi nachgestellt. Für mich hat er heute ein Ende. Ich bezeichne ihn aber nicht so. Es war eine extrem schöne, aber auch sehr anspruchsvolle Tour. Ich mache eine letzte Trinkpause und dann gehe ich ganz bewusst Ziel der Tour: Pilgerstätte San Romedio die letzten Meter bis San Romedio. Die Pilgerstätte wirkt imposant. Ich gehe hinein Im Touristenshop kaufe ich mir einen und steige bis zur letzten Stelle auf eine symbolischen Romedius-Bären zur Aussichtsplattform mit Blick in die tiefe Erinnerung. Die Damen bewundern meine Schlucht. Beim Selbstauslöserfoto merke ich Tour, schauen mich aber ungläubig an, ob ich erst, dass ich mein Basecap verloren habe. das wirklich gemacht habe. Man ist hier Vielleicht liegt es noch an der meiner letzten jedenfalls überhaupt nicht auf Pilger Raststelle? vorbereitet. Zertifikate oder Ähnliches gibt es nicht. Auch die deutsche oder englische Es ist genau 12:53 Uhr bei meiner Ankunft. Sprache versteht hier niemand. Ich gehe kurz in mich und stecke zum Jetzt muss ich irgendwie noch nach Innsbruck zurück. Im Pilgerheft steht, dass von Minuten Verspätung. Ich bin jetzt froh am aus Busse in alle Richtungen fahren. Bis Nachmittag hier unterwegs zu sein, denn ab Sanzeno ist es ungefähr eine Stunde zu 19:00 Uhr droht die Gewerkschaft mit einem laufen. Beim Abstieg finde ich auch an der Streik der italienischen Bahnen. Der Intercity achten Station meine Mütze. Jemand hat sie hält nur an den wichtigsten Bahnhöfen in aufgehoben und neben den Bildstock gelegt. Brixen, Franzensfeste und Brenner. Neben Ich gehe wieder auf der gesperrten Straße und mir sitzt eine japanische Touristin, die jeden habe Mühe, um die Absperrungen herum zu Berg fotografisch festhält. Was anfangs nervt, kommen. Es kommt mir vor, als wenn diese wird mittlerweile amüsant. Das wird doch eh jetzt noch besser gesichert sind. nichts mit den Aufnahmen hinter dem verspiegelten Glas, denke ich mir. Am Marktplatz in Sanzeno fährt der nächste Bus um 14:27 Uhr nach . Eine ältere Ich lasse die Grenzkontrollen am Brenner und auch auf den Bus wartende Frau frage über mich ergehen. Auch wenn ich durch die ich, ob der Bus auch in Mezzocorona hält. lange Bergtour etwas an Gesichtsfarbe Diesen Ort habe ich mir als nächstgelegenen zugelegt habe, sehe ich aber noch nicht aus Bahnhof in Richtung Bozen auserwählt, um wie ein Syrer. Dennoch muss ich wie alle nicht bis Trento fahren zu müssen. Sie anderen den Ausweis zeigen. Die Japanerin ist bestätigt dies im lautstarken Italienisch und da schon verdächtiger und wird strenger betont ständig treno, treno… Ich frage kontrolliert. mehrmals nach und ständig kommt nur dieser Wortlaut. Egal, irgendwann kommt der Bus. Der Zug kommt trotz anfänglicher Verspätung Ich löse eine Karte für bis Mezzocorona und pünktlich in Innsbruck an. Ich habe jetzt freue mich auf eine landschaftlich schöne keinen Nerv mehr bis nach Thaur zu wandern Busfahrt. Am ersten Stopp ist allerdings und nehme kurzentschlossen ein Taxi. Ein Endstation. Zahlreiche Italiener reden türkischstämmiger Fahrer fährt den Mercedes. plötzlich auf mich ein und zeigen auf einen Ich erzähle ihm, dass heute Abend die Zug. Offenbar heißt „treno“ Bahn. Einer italienische Bahn streikt. Da freut er sich begleitet mich sogar dorthin. Er selbst fährt gleich auf große Fahrten nach Bozen. Des aber bis Trento. Der Zug ist voller junger einem Glück, des anderem Leid. Er ist schon Leute, die alle nichts anderes zu tun haben, 20 Jahre in Österreich und es gefällt ihm gut. als mit den Smartphone zu spielen. Eine knappe Stunde später bin ich in dem Ort Um 19:00 Uhr komme ich im Hotel in Thaur Mezzocorona, den ich vormals noch nie an. Beim kleinen abendlichen Bummel durch gehört hatte. das Dorf habe ich nochmal das Verlangen zu meinem Ausgangspunkt zu wandern. Es ist drückend heiß. Am Fahrkartenschalter Irgendwie hat das Romedi-Kirchl etwas löse ich ein Ticket nach Innsbruck. Der Besonderes. Ich gehe diesmal ohne Gepäck Bahnbeamte schreibt mir alle Zeiten der den steilen Weg über die 14 Stationen des Verbindung auf. Ich muss lediglich in Bozen Leidensweges Christi nach oben. Ich umsteigen. Dafür habe ich zwölf Minuten empfinde es diesmal ganz anders. Vergangene Zeit. Woche wollte ich nur zum Start der Tour hier herauf. Jetzt genieße ich den Weg nach oben. Der Zug trifft pünktlich ein. Alle Fenster sind Ich lese mir alle Stationen genau durch. Da wegen der hohen Temperaturen geöffnet. Es fällt mir erst auf, das die Macher des Weges ist dadurch recht angenehm und vielleicht immer zwei Stationen auf einer dargestellt besser als jede Klimaanlage. So fahre ich haben. So etwas habe ich noch nicht gesehen. abermals eine Stunde mit Halt an allen kleinen Bahnhöfen. Das Kirchl ist leider wieder verschlossen. Durch das Fenster kann ich nur wenig In Bozen beeile ich mich, um den erahnen. Ich setze mich auf eine Bank mit Anschlusszug zu schaffen. Der hat aber 20 Blick ins Inntal und auf die gegenüber liegenden Berge, die langsam aus der Sonne oberhalb von Thaur. Nach rund 200 verschwinden. Ich kann es nicht beschreiben, gelaufenen Kilometern und 10.000 aber der Ort gibt mir eine ganz besondere überwundenen Höhenmetern über die Tiroler Kraft und Stärke. Ich will am liebsten nicht und Trentiner Berge käme man sonst nie auf wieder hinunter gehen. Das Romedius-Kirchl die Idee, abends nochmal fünf bis sechs wird jetzt automatisch angestrahlt, was der Kilometer und einige Höhenmeter hier hoch Sache noch eine romantische Stimmung zu steigen. Vieles ist auf dieser Welt verleiht. Dazu duftet das frisch gemähte Heu unerklärlich, aber der Glaube versetzt Berge. im Klang der zirpenden Grillen. Ansonsten hätte ich die Tour sicherlich nicht in dieser kurzen Zeit und vor allem wohlbehalten ohne merkliche Blessuren überstanden. Es gab sicherlich einige Gefahrensituationen, die nicht lebensbedrohlich waren, aber dennoch etwas heikel, wie bei den drei schneereichen Übergängen oder den zahllosen steinigen und teilweise sehr rutschigen Abstiegen. Insgesamt gesehen war es eine eindrucksvolle erlebnisreiche Tour, die nicht in San Romedio sondern wieder am Ausgangsort am Romedius-Kirchl gekrönt wurde.

Ein besonderer Dank gilt den Schöpfern dieser Pilgertour Hans Staud und Pfarrer Martin Ferner.

Wieder zurück: Das Romedius-Kirchl in Thaur im Scheinwerferlicht

Resümee

Viele sagen nach solch einer Pilgertour, egal wo sie gelaufen sind, sie wollen danach manches ändern oder hinterfragen. Zu solchen Erkenntnissen bin ich nicht gekommen. Auch wenn meine Tour eher sportlich geprägt war, habe ich trotzdem an manchen Stellen den Einfluss von ganz oben deutlich gespürt. Da war zum Beispiel das nach meinem Gebet in Maria Waldrast plötzlich die Sonne in die Kirche schien, obwohl den ganzen Tag über trübes Wetter war. Oder als am Start des letzten Tages in Unsere Lieben Frauen im Walde meine unerklärbare Nervosität plötzlich wich. Der größte Kraftquell ist aber aus meiner Sicht das Romedius-Kirchl