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Harald Krassnitzer alias Moritz Eisner 3/2018 gratuliert zum 30-Jahr-Jubiläum 30. Jg. Nr. 121

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Editorial

übermitteln, die von 1988 bis 2005 Bei dieser kollektiven Danksagung als Träger und Medieninhaber darf ich einige besondere journalis- die wirtschaftliche Basis für das tische Wegbegleiter nicht verges- Erscheinen der Zeitschrift gelegt sen. Da wäre einmal der Schnells- hat. te aller Kärntner Pressefotografen Seit 2006 wird das Magazin, auch Gert Eggenberger, der schon von mit neuem, markenrechtlich ge- Anfang an jede Anfrage um Fotos schützten Namen POLIZEITUNG, oder Bildrechte des Herausgebers im Medienhaus Druckservice mit viel Wohlwollen beantwortet Muttenthaler GmbH in Petzenkir- und so erst manche Berichte in chen verlegt. Auch dorthin einen der Vergangenheit ermöglicht hat. großen Dank an das hervorra gende In diese Reihe gehört auch noch und ungemein kompetente Team unser „Haus- und Hof-Fotograf“ um Karl Muttenthaler und seine Fred (B) Blaschun, der bei Events Mitarbeiterinnen, die stets unter und Veranstaltungen in der Ver- Sehr geschätzte Leser, dem Motto „geht nicht, gibt es gangenheit mit seiner Kamera vor werte Mitglieder! nicht“ die vielen Wünsche und An- Ort war und tausende Bilder auch regungen des Herausgebers per- auf seiner Webseite veröffentlich Dieser Herausgeberbrief in dieser fekt umgesetzt haben. hat. Weiters sind hier unbedingt Oktober-Jubiläumsnummer wird Nicht vergessen werden darf auch noch zu erwähnen die Fotografen sich aus gegebenem Anlass ein- das Team von Satz&Druck in Willi Jellitsch, Walter Fritz und Egon mal nicht mit scharfer Zeitkritik Klagenfurt, die seit 2006 für den Rutter sowie Dietmar Wayand, die oder sonstigen relevanten Themen perfekten Druck und Versand des ebenfalls völlig unbürokratisch und aus der Politik oder des Sicher- Magazines sorgen. zuvorkommend unzählige Bilder heitswesens beschäftigen. Diese der Redaktion zur Verfügung ge- Zeilen sollen einzig und allein dem Einen weiteren Dank gilt es mei- stellt haben. Last but not least sei Zweck dienen, ein wenig Rück- nem ehemaligen Chef und nun- hier allen Fremdautoren und wei- schau zu halten auf die letzten mehrigen Ehrenpräsidenten der teren Fotografen gedankt, die über drei Jahrzehnte, in denen ich als Gendarmerie- und Polizeifreunde, die 30 Jahre immer wieder Bei- verantwortlicher Herausgeber und Brigadier Willibald Liberda, zu über- träge und Geschichten eingesandt Redakteur versucht habe, sozu- mitteln, der es auch mit viel Ein- haben, ohne die letztlich das Ma- sagen aus erster Hand, Einblicke in fühlungsvermögen und Verständ- gazin nicht so lebendig gestaltet die Arbeit und das Arbeitsfeld der nis vermocht hat, dieses Medium hätte werden können. ehemaligen Bundesgendarmerie in sehr schwierigen und für den Ein weiteres Dankeschön geht und seit 2005 auch in jenes der Herausgeber turbulenten Zeiten zu auch in die Richtung der ständigen neu gegründeten Bundespolizei zu fördern und ideell zu unterstützen. Kolumnisten Peter Hauser, Max geben. Von den kleinen Anfängen Nicht zuletzt auch ein herzliches Edelbacher und Charles Elkins im Jahre 1988, wo man vom Ma- Vergelt’s Gott der neuen Polizeifüh- sowie dem „Lois Schantinger“, die trizenabzug zur Erscheinungsform rung in der Landespolizeidirektion im Meinungsteil ganz vorne immer im Offsetdruck gewechselt ist, ist Kärnten, angeführt von unserem wieder heiße Eisen des Tagesge- das Medium heute in ein moder- Kuratoriumsmitglied Hofrätin Mag. schehens aufgegriffen haben und nes Layout gekleidet, das hoffent- Dr. Michaela Kohlweiß, die das damit die Zeitung auch in diesem lich auch den Geschmack der Le- Medium schon von Anbeginn als Themenfeld mehr als bereichert serfamilie getroffen hat. wertvolle Ergänzung zur behördli- haben. chen Öffentlichkeitsarbeit betrach- An dieser Stelle möchte ich zu - tet hat. Die lobenden Worte in Und schließlich möchte ich allen allererst ein Dankeschön an die ihrem Vorwort unterstreichen das Firmen, Gemeinden und Institu- Druckerei Aumayer in Mattighofen mehr als deutlich. tionen hier von dieser Stelle den

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1 Editorial besonderen Dank übermitteln, die Adolf Reiter meine besondere sehr kleinen Auflage wird sie das zum Teil als ständige Patronanz- Anerkennung für seine bewährte auch niemals werden. Aber wie geber über die drei Jahrzehnte hin- jahrelange und beratende und sagte so treffend der Alternativ- weg die Herausgabe dieses klei- fachliche Unterstützung im Be- nobelpreisträger 1983 Professor nen Nischenmagazines mit ihren reich der Medienkommunikation Leopold Kohr: „small is beautiful!“ Einschaltungen erst ermöglicht ha- übermitteln. Schon gar nicht darf Wer würde ihm da widersprechen ben. ich es hier verabsäumen, meiner wollen! Ex-Gattin Magdalena für ihre so Wir hoffen, dass die POLIZEITUNG wunderbaren und hoch-kreativen dieses große Vertrauen auch in Inputs beim Relaunch des Maga- Viel Freude beim Lesen der Zukunft im 4. Jahrzehnt wei- zines ab 2005 ein großes und der Jubiläumsausgabe ter rechtfertigen kann. Die vielen herzliches Dankeschön zu sagen. freundlichen und positiven Gruß- Ohne diese wunderbare Hilfe wä- worte am Beginn lassen das rea- re dieses Jubiläum wohl niemals listisch erscheinen. zustande gekommen.

Zum allerletzten Schluss möchte Die POLIZEITUNG ist zweifellos R. Hribernig, Obstlt ich auch noch Oberst iR Mag. Dr. kein Massenmedium. Mit ihrer Chefredakteur und Herausgeber

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Grußworte

Sehr geschätzte Leserinnen und Leser! Themenvielfalt, Traditionspflege, Erinnerungskultur ...

Sicherheit ist eines der höchsten Güter für die Menschen eines Es ist mir eine besondere Freude, der „Polizeitung“ zum 30- Landes und ein Grundbedürfnis der Bevölkerung. All unsere jährigen Bestehen zu gratulieren. In einer sich ständig verän- Exekutivbeamtinnen und -beamten sorgen für diese Sicherheit, dernden und immer schneller werdenden Medienlandschaft scheuen sich nicht, in den Einsätzen oft die eigene Sicherheit ist es eine Besonderheit, wenn ein Informationsmedium seit oder gar das eigene Leben zu riskieren. drei Jahrzehnten ununterbrochen erscheint. Die tägliche Arbeit, die kontinuierlichen Leistungen sowie die In Zeiten von E-Paper, sozialen Medien & Co schafft es die ständige Weiterentwicklung unserer Polizei wird nunmehr seit „Polizeitung“ durch eine qualitativ hochwertige Aufbereitung 30 Jahren auch durch die älteste Exekutivzeitung Kärntens, der Inhalte und einer besonderen Themenvielfalt, die Leser- der POLIZEITUNG, den Menschen nähergebracht. schaft zu informieren und zu unterhalten. Historisches findet ebenso seinen Platz wie Aktuelles. Auch der Blick über natio- Die POLIZEITUNG ist aber nicht nur alleine als Informations- nale Grenzen hinweg, beispielsweise zu Kollegen nach Italien, und Dokumentationsquelle zu sehen. Aufgezeigt wird, wie die Spanien oder Frankreich fehlt nicht. Männer und Frauen unserer Polizei arbeiten, wie sie ausge- bildet werden und welche Spezialisierungen Teil ihrer Arbeit Über die Jahre hat sich die Zeitschrift zudem im Sinne der sind. Die Reportagen und Berichte geben einen Einblick in Traditionspflege verdient gemacht. In zahlreichen Artikeln rückt den echten Sicherheits-Alltag. sie Veranstaltungen in den Mittelpunkt, die einen wesentlichen Beitrag zur „Erinnerungskultur“ leisten. Der Wert einer Organi- Mit den Beiträgen wird nicht nur die vielfältige Tätigkeit unse- sation und damit auch unserer Polizei bemisst sich schließlich rer Polizistinnen und Polizisten der Öffentlichkeit gegenüber auch daran, wie sie mit ihrer Vergangenheit umgeht. aufgezeigt, sondern die Kontakte zur Bevölkerung werden ge- fördert und vertieft. Aber auch das Verständnis füreinander Nicht zuletzt trägt die „Polizeitung“ aber auch zur öffentlichen und damit das gegenseitige Vertrauen werden durch die Infor- Wahrnehmung der Exekutive insgesamt bei. Damit geht eine mationen in der Zeitung gefördert. Somit leisten all jene, die besondere Verantwortung einher, der das Medium über die für die POLIZEITUNG verantwortlich sind, einen wichtigen und Jahre mehr als gerecht geworden ist. positiven Beitrag für das Image der Exekutive Kärntens. Abschließend wünsche ich dem Redaktionsteam noch viele Für den Fortbestand der POLIZEITUNG sorgt der Verein erfolgreiche Jahre, in denen es die Leserschaft mit pointier- „Gesellschaft der Gendarmerie- und Polizeifreunde Kärnten“, ten Kolumnen, spannenden psychologischen Betrachtungen, gegründet von Obstlt Reinhold Hribernig, der auch die Infor- brisanten historischen Kriminalfällen und Berichten über die mationszeitschrift mit dem ursprünglichen Titel „Gendarmerie Exekutive dies- und jenseits nationaler Grenzen unterhält und Brücke Kärnten“ ins Leben gerufen hat, die schließlich 2005 informiert. zur POLIZEITUNG umbenannt wurde.

An dieser Stelle gilt mein Dank dem Gründer der Zeitung, Hofrätin Mag. Dr. Michaela Kohlweiß Obstlt Reinhold Hribernig, und mit ihm all jenen, die 30 Jahre Landespolizeidirektorin lang die POLZEITUNG mit ihren Beiträgen gestaltet und mit Leben erfüllt haben, die es geschafft haben, die vielfältige und auch gefährliche Arbeit und die herausragenden Leistun- gen ihrer Kolleginnen und Kollegen den Menschen auf diese Weise näherzubringen.

Dr. Peter Kaiser Landeshauptmann

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4 Grußworte

Ad multos annos Polizeitung! Beständig, informativ und interessant

Traditionspflege, Hilfsbereitschaft und Solidarität sind wichtige In meiner Funktion als Präsident des Roten Kreuzes in Kärnten Werte, die von der Gesellschaft der Gendarmerie- und Polizei- darf ich an dieser Stelle sehr herzlich zum 30-jährigen Jubilä- freunde in Kärnten hochgehalten und auch gelebt werden. um der Polizeitung Kärnten gratulieren. Ich möchte mich auch So ist diese Organisation mittlerweile zum größten Charity- für die immer professionelle und vor allem freundschaftliche Klub der Exekutive in Österreich gewachsen. Darauf kann man Zusammenarbeit unserer Organisationen bedanken. in Kärnten stolz sein. Die zahlreichen Veranstaltungen und Ak- tivitäten wurden bis zum Zusammenschluss von Gendarmerie Besonders im Bereich der Krisenintervention haben unsere und Polizei von der Fachzeitschrift „Gendarmeriebrücke“ und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter häufig Kontakt mit den Kolle- nunmehr über die „POLIZEITUNG“ der Öffentlichkeit präsen- ginnen und Kollegen der Polizei, aber auch im Rettungsdienst tiert. und bei Großambulanzen gibt es immer wieder Berührungs- Die heutige „POLIZEITUNG“ ist inzwischen zu einem beliebten punkte. Die Zusammenarbeit ist dabei stets getragen von Medium, und das nicht nur in Kärnten, geworden. großem gegenseitigem Respekt. Die Einsatzorganisationen Kärntens arbeiten hervorragend zusammen, darauf können Als Präsident des Kärntner Zivilschutzverbandes bedanke ich wir stolz sein. mich für die Zusammenarbeit und wünsche der „POLIZEITUNG“ noch viele Erscheinungsjahre. Die Polizeitung ist ein Medium, dem auch wir als Rotes Kreuz seit Jahren treu sind. Sowohl als Leser, wie auch als Inseren- ten. Die breite Themenfülle und interessante Aufarbeitung Landtagspräsident a.D. Rudolf Schober macht es zu einem Vergnügen, sich dem Magazin zu widmen. Präsident des Zivilschutzverbandes Kärnten Ich wünsche allen Mitarbeiterinnen und Mitarneitern der Polizei in Kärnten unfallfreie Einsätze, viel Motivation und Er- folg für kommende Aufgaben und der Polizeitung hoffentlich noch viele weitere erfolgreiche Erscheinungsjahre!

Dr. Peter Ambrozy Präsident des RK Kärnten

5 Grußworte Foto: © Management-Rehling

Geschätzte Redaktion der POLIZEITUNG! Professionell und engagiert

Dass eine Zeitschrift 30 Jahre ununterbrochen erscheint, ist Gerne komme ich dem Ersuchen des Herausgebers nach und ein deutliches Zeichen dafür, dass das Redaktionsteam, unter übermittle meine allerherzlichsten Grüße und Glückwünsche ihrem Chefredakteur Obstlt Reinhold Hribernig, hier mit viel zum 30-Jahr-Jubiläum der POLIZEITUNG, vormals Gendarmerie Nachhaltigkeit am Werke war. Das nunmehrige Medium der Brücke Kärnten, dem Vereinsmagazin der Gendarmerie- und Gendarmerie- und Polizeifreunde Kärnten, mit dem so originel- Polizeifreunde Kärnten. len Titel POLIZEITUNG, hat sich aus den Wurzeln in der Gen- darmerie Kärnten nunmehr zu einem Periodikum entwickelt, Seit nunmehr 15 Jahren bin ich unterstützendes Mitglied die- das nicht nur Polizeiinhalte öffentlich transportiert, sondern ser angesehenen Charity-Vereinigung, die ihre ureigensten das auch über den exekutiven Tellerrand weit (auch interna - Wurzeln ja im Korps der Gendarmerie hat und nach der Fusion tional) hinausblickt und eigentlich alle Einsatzorganisationen der Wachkörper in der neuen Bundespolizei ausgesprochen im weitesten Sinne in der Blattlinie berücksichtigt. Und der gut vernetzt und verankert ist. Untertitel „bunte Illustrierte der Exekutive“ sagt ja schon aus, dass hier auch Platz für Beiträge und Stories ist, die dieser Ich gratuliere dem Herausgeber und Gestalter Obstlt Reinhold Prämisse auf jeden Fall gerecht werden. Die so breit angelegte Hribernig und der Redaktion zu dieser Ausdauer und Hingabe Themenvielfalt macht das Magazin zu einer Lektüre, die man für eine subtile Medienarbeit in einem Nischensektor, die aber auch nach Tagen oder Wochen wieder gerne zur Hand nimmt, trotzdem ungemein professionell und engagiert geleistet wird. um das eine oder andere nachzulesen. Und wenn auch die Auflage des Magazines nicht sehr groß ist, so besticht das Periodikum durch eine breite Vielfalt in Ich wünsche dem verantwortlichen Redakteur Obstlt Reinhold der Blattlinie mit interessanten Inhalten aus dem gesamten Hribernig und seinem Team zu diesem runden Jubiläum alles Sicherheitsbereich. Gute und spreche meine Hoffnung aus, dass sie alle in diesem positiven Sinne auch das 40-Jahr-Jubiläum in Gesundheit und In diesem Sinne wünsche ich noch viele weitere Erscheinungs- Schaffenskraft erreichen können. jahre!

Ich gratuliere herzlich! Harald Krassnitzer alias Brigadier Walter Gitschthaler Fernsehkommissar Moritz Eisner Militärkommandant von Kärnten Mitglied im Kuratorium der Gendarmeriefreunde

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6 Grußworte

Ein Partner der Kärntner Landsmannschaft Herzlichen Glückwunsch!

Unter der Vielzahl von Printmedien verschiedenster Institu- Als Präsident der AK Kärnten freut es mich besonders, dass tionen und Berufsgruppen zählt die POLIZEITUNG wohl zu den die Printausgabe der POLIZEITUNG (ehemals Gendarmerie- beliebtesten. Seit nunmehr 30 Jahren erscheint dieses Peri- magazin) bereits ihr 30-jähriges Bestehen feiert. Ein großes odikum in ununterbrochener Reihe. Zu Beginn im Jahre 1988 Dankeschön für den täglichen Einsatz der Exekutive, der für war es auch das offizielle Informationsmagazin der Kärntner die Sicherheit der Kärntnerinnen und Kärntner sorgt. Gendarmerie. Im Jahre 2005, mit der Zusammenlegung der Exekutivkörper Gendarmerie und Polizei, wurde das Magazin Gerade der Schutz der Bevölkerung, der in der AK Kärnten in von der Traditionsvereinigung der Gesellschaft der Gendar - unterschiedlichen Bereichen stattfindet, eint die Interessen von merie- und Polizeifreunde Kärnten als Mitherausgeber über- Polizei und Arbeiterkammer. Wir helfen und vertreten unsere nommen und mit dem neuen Namen POLIZEITUNG fortge- Mitglieder im Arbeits- und Sozialrecht als gesetzliche Arbeit- führt. nehmer-Interessenvertretung und bieten mit dem Konsumen- tenschutz, der Abteilung für Finanzen und Förderung sowie Die Beliebtheit dieses Magazins ist auch durch das breite der Bildung eine breite Palette für Schutz und Sicherheit. Spektrum der Beiträge begründet. So findet der Leser neben fachorientierten Artikeln viele historische Beiträge. Die POLIZEITUNG verdeutlicht mit ihren Berichten und Bild- Reportagen, mit welcher Leistungsbereitschaft die Kärntner Der POLIZEITUNG wie dem Chefredakteur und seinem Redak - Polizei arbeitet, sich im In- wie im Ausland weiterbildet und tionsteam von der Gesellschaft der Gendarmerie- und Polizei- sich national wie international mit anderen Organisationen freunde Kärntens darf man daher zum 30-jährigen Jubiläum vernetzt. So ist es für uns von großer Bedeutung, dass auch herzlich gratulieren und für die Bewältigung der zukünftiger wir ein Partner sind und unsere Erfahrungen aus der täglichen Redaktionsarbeit viel Schaffenskraft wünschen. Praxis mit der Exekutive austauschen können.

Von der Landesleitung der Kärntner Landsmannschaft darf Das vor 30 Jahren gestartete Medienprojekt hat sich heute in ich somit dem jubilierenden Verband die besten Wünsche der Kärntner Presselandschaft gut etabliert und leistet einen und Grüße übermitteln und mit einem herzlichen Dank für hervorragenden Beitrag zum öffentlichen Auftritt der Exekutive die aufrechte und gelebte Freundschaft schließen. und der Einsatzorganisationen.

Dr. Heimo Schinnerl Landesobmann der KLM Günther Goach und Kuratoriumsmitglied AK-Präsident

DIE KÄRNTNER LANDSMANNSCHAFT Volkskulturelle Arbeit seit 1910

Die Kärntner Landsmannschaft bemüht sich auf dem Weg des stetigen Dialoges Kenntnis und Verständnis zu den Kulturen der europäischen Völker nahezubringen und zu fördern. Verbindungen zu in- und ausländischen Vereinen, Verbänden und Institutionen tragen dazu bei. Durch die Pflege sowie eine zeitgemäße Weitergabe der kulturellen Identität Kärntens und deren sinnvolle, behutsame Erneuerung leisten wir einen wesentlichen Beitrag. Die Publikation ethnographischer, historischer und naturkundlicher Beiträge durch anerkannte Autoren hilft mit, diese Aufgabe zu bewältigen.

7 Grußworte

Sicherheit als gemeinsames Ziel Die KELAG gratuliert ... !

Sicherheit ist das zentrale Thema, das uns, die Wiener Städti- Im Namen der Kelag gratuliere ich der Polizeitung Kärnten sche, mit der Polizei verbindet. Auch wenn wir dabei unter- ganz herzlich zum 30-jährigen Jubiläum. Ein runder Geburtstag schiedliche Zugänge haben, so verfolgen wir dennoch das- bietet auch Anlass, auf erfolgreiche Jahre und Kooperationen selbe Ziel, nämlich den Bürgerinnen und Bürgern Sicherheit zurückzublicken. So sind wir seit vielen Jahren sehr gerne in in allen Lebenslagen zu bieten. Die Wiener Städtische setzt jeder einzelnen Ausgabe der Polizeitung mit verschiedensten seit jeher auf die Werte Regionalität, Beständigkeit und Sicher- Einschaltungen vertreten, denn als Unternehmen mit Vorbild- heit. Damit stehen wir unseren Kundinnen und Kunden als wirkung und gesellschaftlicher Verantwortung ist es uns natür- starker, verlässlicher Partner zur Seite. Im Mittelpunkt unse- lich ein Anliegen, Institutionen und Vereine, die sich um die res Handelns steht das Sicherheitsbedürfnis der Österreiche- Sicherheit unseres Landes kümmern, zu unterstützen. rinnen und Österreicher, dem wir – natürlich auch in Zukunft – mit innovativen Produkten und Services begegnen. Wir freuen uns daher auf die vielen Jahre, die noch folgen Zum 30-jährigen Jubiläum der Polizeitung gratuliere ich sehr werden und wünschen allen Redakteuren und Mitarbeitern herzlich und wünsche auch für die Zukunft viel Erfolg! weiterhin energievolles Schaffen!

Erich Obertautsch DI Manfred Freitag Landesdirektor Vorstandsdirektor

8 Grußworte

Gut informiert seit drei Jahrzehnten Geschätzte Leserinnen und Leser! Geschätzter Herausgeber Obstlt Reinhold Hribernig! Seit nunmehr 30 Jahren erscheint die älteste Kärntner Exeku- tivzeitschrift. Das damalige Informationsmagazin der Gendar- „Zukunft braucht Herkunft“, und so blickt die 4-mal jährlich merie, heute als „POLIZEITUNG“ Land auf, Land ab bekannt, erscheinende Zeitschrift POLIZEITUNG auf stolze 30 Jahre bietet ein breites Informationsportfolio. Die Gesellschaft der zurück, um daraus Kraft und Inspiration für weitere Jahrzehnte Gendarmerie- und Polizeifreunde hat es sich als Herausgeber zu schöpfen! des Magazins unter anderem zur Aufgabe gemacht, Bevöl - kerung und Exekutivbedienstete einander näherzubringen, das Von 1988 bis 2005 unter dem Namen GENDARMERIE BRÜCKE Vertrauen füreinander zu stärken und die vielfältigen Tätig - fungierte die Zeitschrift wie es der Titel schon in sich trug, als keiten der Landespolizeidirektion Kärnten in der Öffentlichkeit Brücke zwischen den Aktiven und den Pensionisten dieses kundzutun. All das ist in den vergangenen Jahrzehnten her- einstigen so stolzen Wachkörpers und darüber hinaus auch als vorragend gelungen. Oft wurde auch von der Zusammenarbeit Bindeglied zur Bevölkerung. Umgelegt auf das Heute: einer der zwischen der Polizei und der Österreichischen Wasserrettung Vorläufer von „GEMEINSAM.SICHER“. (ÖWR) berichtet. Offiziell wurde dieses gemeinsame Arbeiten mit dem Kooperationsvertrag im Jahr 2011 besiegelt. Das Als letzter Landesgendarmeriekommandant Kärntens, in des- damalige Landespolizeikommando und der Vorstand der ÖWR sen Ära im November 1996 die Gründung der Gesellschaft Kärnten unterzeichneten dieses Übereinkommen bei einem der Gendarmeriefreunde Kärntens fiel, freut es mich beson- Festakt im Bundessport- und Freizeitzentrum Faak am See. ders, dass die Zeitschrift unter der bewährten Gestaltung des Eine besondere Ehre wurde uns im Oktober 2015 zuteil, als Generalssekretärs dieser Gesellschaft, Herausgebers und im Zuge einer Gala im Casineum Velden dem Kollektiv der Chef redakteurs Obstlt Reinhold Hribernig nach wie vor ihrer ÖWR Kärnten der Sicherheitsverdienstpreis (ausgelobt von Brückenfunktion bestens nachkommt. den Gendarmerie- und Polizeifreunden und den Kärntner Dass der Vereinsname im Jahre 2005, nach der Zusammen- Raiffeisenbanken) verliehen wurde. Im Rahmen der Aktion legung der Wachkörper auf Gendarmerie- und Polizeifreunde „GEMEINSAM.SICHER in Österreich“ beschloss man 2017 in erweitert wurde, sei nur für die jüngeren Leserinnen und Leser Pörtschach die Weiterführung der bisherigen Kooperation. der Vollständigkeit halber erwähnt. Diese Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen funktioniert seit Jahren – im Sinne der Sicherheit auf den Kärntner Gewässern – einwandfrei. Als ehemaliger Gendar- Ein Dankeschön und ein herzliches Glückauf! merie- und nunmehriger Polizeibeamter sowie als langjähriger Wasserretter kann ich das von beiden Seiten bestätigen. Brigadier Willibald Liberda B.A. Ehrenpräsident der Gesellschaft der Für die Leistungen der Gesellschaft der Gendarmerie- und Gendarmerie- und Polizeifreunde Kärntens Polizeifreunde Kärnten möchte ich mich im Namen aller Kärnt- ner Wasserretter recht herzlich bei Oberstleutnant Reinhold Hribernig und seinem Team bedanken. Ich wünsche Ihnen allen viel Vergnügen beim Lesen dieser interessanten Jubiläumsausgabe der POLIZEITUNG.

Bruno Rassinger Landesleiter Österreichische Wasserrettung LV Kärnten

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9 Grußworte

Herzlichen Glückwunsch der Polizeitung Kärnten Sehr geschätzte Freunde der zum 30-Jahr-Jubiläum! Gesellschaft der Gendarmerie- und Polizeifreunde!

Drei Jahrzehnte konstante Berichterstattung zeigen von Quali- Die POLIZEITUNG – die älteste Exekutivzeitschrift Kärntens – tät. Dieses Jubiläum ist der Beleg für gelebte Leidenschaft, ein immer wieder aktuelles Medium, eine Rundschau über das mit der über die Themen der Blaulichtorganisationen sowie aktuelle gesellschaftliche Innenleben und öffentliche Gesche- aller verbundenen Einsatzkräfte berichtet wird. hen in der Kärntner Exekutive, feiert heuer ihren 30. Geburts- tag, zu dem ich sehr herzlich gratuliere und für die Zukunft Als Familienunternehmen lebt auch die Privatbrauerei Hirt weiterhin viel Erfolg und gutes Gelingen wünsche. Werte wie Regionalität, Qualität sowie nachhaltige Verantwor- Im Vordergrund steht dabei immer wieder die Traditionspflege tung mit echter Leidenschaft. So sind wir auch stolz auf diese und Berichte über Benefizveranstaltungen, die aktive Teilnahme besondere Partnerschaft und freuen uns auch in Zukunft auf bei Veranstaltungen der Traditions- und Kulturpflege in Kärnten eine weiterhin gute und erfolgreiche Zusammenarbeit. und weit über unsere Landesgrenzen hinaus. Alle diese Aktivi- täten sind sehr sympathisch und vermitteln das gute Gefühl, dass Tradition gelebt wird, indem nicht die Asche bewahrt, Nikolaus Riegler sondern die Flamme weitergetragen wird. Wer die Vergangen- heit und die Geschichte kennt und pflegt, ist auch in der Lage die Gegenwart und die Zukunft aktiv zu gestalten.

Die erzielten Einnahmen aus den vielen Aktivitäten und Bene- Urlaub in der fizveranstaltungen werden wohltätig und karitativ wiederver- Marktgemeinde Gurk wendet. Diese kommen so im Dienst zu Schaden gekommenen Kolleginnen und Kollegen, gemeinnützigen Institutionen und Abseits der Hauptverkehrswege und doch mit direkter Verbindung Einrichtungen zugute. Danke für dieses wertvolle Engagement zu den Städten und Badeseen des Mittelkärntner Raumes liegt und den selbstlosen, hoch wertgeschätzten ehrenamtlichen Gurk im Zentrum des Gurktales. Das Bild von Gurk wird geprägt durch die beiderseits des Gurkflusses aufsteigenden Einsatz im Interesse unserer Gesellschaft. Wer Hoffnung gibt Berge, die mit ihren wildreichen Hochwäldern und reich gegliederten Wiesen und und aktiv unterstützt, zeigt tiefe Demut und kann sich ehrlicher Feldern den Ort und seinen ehrwürdigen Dom umschließen. Durch seine Höhenlage von Dankbarkeit und größter Wertschätzung erfreuen. 600 bis 1.100 Meter und einem milden Reizklima bildet Gurk gemeinsam mit dem Ort In diesem Sinne nochmals Danke und alles Gute für ein wei- Pisweg bei herrlicher Ruhe und absoluter Reinheit der Umwelt die idealen Voraussetz- terhin erfolgreiches Wirken. ungen für einen wirklichen Gesundheitsurlaub. Gepflegte Wanderwege, eine gute Gastronomie, preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten und Sportanlagen stehen jedem Mit respektvollen und freundlichen Grüßen Gast zum Wohlfühlen zur Verfügung. Weiters bietet der Ort viele Sehenswürdigkeiten auf engstem Raum, die es zu entdecken Ing. Reinhart Rohr gilt. Brauchtum, kulturelle und sportliche Veranstaltungen runden das reichhaltige Angebot ab. Erster Präsident des Kärntner Landtages

Für Soziale Gerechtigkeit

10 POLIZEITUNG

11 Aus der Feder von Edelmax

Internationale Expertenkonferenz tagte in Wien

Vom 19. bis 24. August 2018 trafen (UNODC) gewidmet. Diese deckten mit ihren Vorträgen sich knapp siebzig Experten, Wissen- sämtliche Perspektiven der aktuellen Kriminalitätslage ab, schaftler und Polizisten aus der ganzen wobei die Schwerpunkte die Umsetzung der Konvention Welt in Wien, um im Inter - gegen organisierte Kriminalität, die Bildung von effizienten national Center aktuelle Themen der Netzwerken zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität, aktuellen Herausforderungen für die der Einsatz und die Anwendung von intelligenten Instru men- moderne internationale polizeiliche ten zur Aufspürung und Analyse von Vorläufer-Substanzen Zusammenarbeit zu diskutieren. für die Herstellung von Heroin, die Anwendung moderner IPES (International Police Executive Kontrollmethoden für den Verkehr zu Land, Wasser und Luft Symposium) wurde 1994 in Genf gegründet und wird seit im Fokus standen. Allein 650 Millionen Transporte von Con- 2011 von den Vereinten Nationen als wissenschaftliche Insti- tainern werden weltweit jährlich durchgeführt, nur 2 % (!) tution mit Beraterstatus anerkannt. Bereits 1997 fand in Wien davon werden überhaupt kontrolliert. Diese Transporte las - in der Polizeidirektion eine Tagung zum Thema: „Internatio- sen sich daher ideal für kriminelle Aktivitäten nutzen. Die nale Polizei-Kooperation“ statt. Seither hat sich sehr viel ge- Ausmaße der organisierten Kriminalität, des Drogenhandels, ändert, es existieren auf allen Kontinenten polizeiliche Netz- des Menschenhandels und der Geldwäsche haben bereits drei werke, die die transnationale Bekämpfung von Terrorismus Milliarden US-Dollar überschritten. Unübersehbar sind die und organisierter Kriminalität in Afrika, Amerika, Asien und Zusammenhänge von Terrorismus und organisierte Krimina- Europa regional und transnational zum Ziel haben. Aber auch lität, vor allem im Bereich der finanziellen Transaktionen. die Herausforderungen haben sich massiv verändert. Neben Mittels wissenschaftlicher Untersuchungen werden polizei - Terrorismus, organisierter Kriminalität und dem Drogen- liche Maßnahmen zur Bekämpfung von Kriminalität auf ihre handel stellen die weltweiten Wanderbewegungen, die damit Effizienz und Effektivität untersucht. Man stellte dabei im- verbundene illegale Migration, Cybercrime, Cyberwar und mer wieder fest, dass in vielen Staaten polizeilichen Organi- Internetkriminalität große Herausforderungen an alle Poli - sationen Defizite im Bereich der Gesetzgebung, Jurisdiktion, zeieinrichtungen dar. INTERPOL, EUROPOL und regionale der strafrechtlichen Verfolgung, des Managements, der Zu- polizeiliche Netzwerke sind oft nicht in der Lage, diesen sammenarbeit und bei der polizeilichen Aus- und Fortbildung negativen Entwicklungen Herr zu werden. Diese aktuellen aufweisen. Die unterschiedlichen Niveaus und Standards der Problemfelder zwingen zu neuen Strategien der Polizeiarbeit, polizeilichen Einrichtungen in den einzelnen Staaten sind wie geänderte Management-Methoden, mehr Flexibilität der ebenso unübersehbar. Es ist daher kaum verwunderlich, dass Kommunikation und intensiver transnationaler Kooperation. Terrorismus und organisierte Kriminalität so erfolgreich agie- Das bedeutet, dass im Hinblick auf die Zusammenarbeit ren können. von Universitäten und Polizeieinrichtungen der theoretische Ansatz der Wissenschaft, die politische Einflussnahme auf Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz kamen die Polizei, die Herausforderungen von Korruption, die wirt- zu folgendem Schluss: Die Antwort zur Verbesserung der schaftlichen Rahmenbedingungen, die Rücksichtnahme auf Bekämpfung von Kriminalität kann aber nur in verbesserten die Einhaltung der Menschenrechte, die Führungslehre und legislativen Lösungen, mehr Kooperation und vermehrtem die polizeiliche Praxisschulung völlig neu überdacht werden Austausch von Wissen und Experten bestehen. Tendenzen, müssen. Polizei mittels Politisierung, Militarisierung und Zentrali- sierung zu reformieren, werden da nur beschränkt positive Die meisten Repräsentanten der Tagung kamen aus Südafri- Wirkungen zeigen können. ka, USA, Australien und Kanada. Aus Europa nahmen Exper- ten aus Deutschland, Österreich, Portugal, Kosovo, Serbien Hofrat Mag. und dem UK teil, die ihre differenzierten Sichtweisen dar- Maximilian Edelbacher stellten. Der letzte Tag der Tagung war den Experten der UNO, Direktor von IPES dem Büro zur Bekämpfung von Drogen und Kriminalität Vorsitzender des Wiener ACUNS Büros

Die Teilnehmer der Tagung in Wien

12 Kolumne Aufnahme- kriterien für die Bundes- polizei: Kommt die 2-Klassen-Truppe?

Die in den letzten Wochen aufgetauchten öffentlichen Informationen, dass zur rasanten Steigerung der Auf- nahmezahlen bei der Bundespolizei diverse Kriterien für die Aufnahmsprüfung gesenkt werden und z. B. der obligate Schwimmtest überhaupt fallengelassen wurde, schockiert mich ungemein. Und, dass in manchen Bun- desländern gar Kandidateninnen und Kandidaten bei der Polizei aufgenommen werden, die nur mit knapp 200 Punkten das Auswahlverfahren abgeschlossen haben, erschüttert mich noch viel mehr. Wenn anders- wo Prüflinge mit erzielten guten 850 Punkten beim identen Prüfungsverfahren nicht aufgenommen wer- den, anderswo aber – mangels Bewerber für dieses Bundesland – solche mit absoluten Minderleistungen in die Grundausbildungskurse hineinkommen, so graut mir schon heute vor dieser „elitären“ und „intellektuell weit überlegenen“ Polizeitruppe der Zukunft.

Es kann doch nicht sein, dass man mangels Bewerber- interesses aufgrund wirtschaftlicher Gegebenheiten und der so gar nicht in wirtschaftlichen Ballungsräumen konkurrenzfähigen Grundgehaltstruktur der Polizisten hier den einfachen Weg im Personalmanagement geht, und das Intelligenzniveau der Bewerber grob fahrlässig außer Acht lässt, nur um die notwendigen Bewerber- zahlen für die Kurse zu erfüllen.

Ich weiß nicht, welcher Beamte im Innenministerium für diesen betriebswirtschaftlichen, fahrlässigen Un- sinn verantwortlich ist. Auf jeden Fall ist ihm das künf- tige Niveau der Bundespolizei auf gut Deutsch ziemlich „wurscht“. Anstelle die viel zu geringen Grundgehälter der Polizei massiv zu erhöhen, geht man daran, sozu- sagen eine „2-Klassen-Polizei“ aufzubauen. Das darf doch nicht der Personalweisheit letzter Schluss sein, oder?

Das meint Ihr Lois Schantinger

13 Gedankensplitter Die „Hoamat“ und die „Liab“ Ein knappes SMS des Chefredakteurs Die Tradition legt auch fest, wie gesungen wird. Ich habe erhielt ich spätabends, als ich schon die Sänger in tapferer und treuer Erfüllung meiner Reprä- im Bett lag. Normalerweise bin ich sentationspflichten schon einige Male gehört. Und gesehen: beim Schreiben von Prosa oder Lyrik die großen Augen und weit geöffneten Münder der Chor- ausgeschlafen und hellwach. Ein mitglieder. Sie bilden einen krassen Gegensatz zu den Innerer Monolog gelingt mir aber im zusammengekniffenen Augen und oft verzerrt-gepressten Dämmerzustand besser, weshalb ich Lippen der Rock- und Metalsänger. Oft halte ich mir zu meine Schlaftrunkenheit gleich dazu Studienzwecken die Ohren zu oder denke mir den Ton weg nutzte, um die Leserschar mit ein paar (hier: rekonstruier- (ja, das geht!) und lasse mich nur von Mimik und Gestik ten) Gedanken zu konfrontieren. Gleich vorweg: Gedanken dieses großen Schauspiels verzaubern. sind nicht immer politisch korrekt (seid’s ma also bitte net bös!) und die folgenden, die mein Unbewusstes an diesem Die Tradition bestimmt. Die Tradition, die im Fluss eines Abend ans Licht beförderte, werden dem Chefredakteur sich ständig verändernden Lebens verzweifelt versucht, vermutlich ebenso wenig gefallen, wie vielen Leserinnen das festzuhalten, was nicht festgehalten werden kann. Die und Lesern. Aber: Gedanken sind frei. Also: Tradition, die ihre Werte auf Fahnen schreibt, in Eisen ätzt Die Gedanken sind frei. In Europa. In Österreich. Im Bun- und in Stein meißelt, auf das ihre Richtsätze für immer desland K. In der Bundespolizei. Noch sind die Gedanken und ewig Bestand haben und die, wenn sie merkt, dass der frei. In meiner Heimat. Zahn der Zeit längst am Flaggenstoff, am Eisen, am Stein nagt, die Fahnen auf öffentlichen Plätzen schwingen – und Ach ja: Die „Hoamat!“ und die „Liab“ dürfen in der Kärnt- mit Pauken und Trompeten ihre Wahrheiten hinausposau- ner Polizei sogar in der Dienstzeit bespielt und besungen nen lässt, um ihr inneres Wehklagen mit Farben und Lärm werden. Man sagte mir kürzlich ganz stolz, dass die Lan- zu überdecken. despolizeidirektion in Kärnten österreichweit die einzige Die Tradition bestimmt also worüber, wie und was in der ist, die eine Polizeimusik und einen Polizeichor unterhält. Dienstzeit gespielt und gesungen wird und schließt damit Warum? Aus Tradition! ein großes Stück der Vielfalt eines ganzen Landes aus. Sie richtet sich nur an einen kleinen Teil des Volkes. An jenen Die Tradition bestimmt. Die Tradition, von der oft zuerst Teil, dem beim Ausrücken der Blasmusik der Pathos in die gesagt wird, was sie nicht ist: nämlich „das Anbeten Glieder fährt, an jenen Teil, dem bei einem Kärntner Lied der Asche“ und erst dann, was sie sein soll: nämlich „das rührselige Tränen in die Augen schießen und sie ignoriert Weitertragen des Feuers“, wobei ignoriert wird, dass die- all jene, die beim blechernen Gedröhne und Getschäppere ses wütende, durch alle geschichtlichen Epochen hinweg- die Flucht ergreifen oder jene, denen diese gesangliche fegende Feuer bisher nicht viel mehr als verbrannte Erde Leier und dieses sich hinziehende Geplärre durch Mark und hinterlassen hat. Bein geht (wie es übrigens auch vice versa der Fall ist). Die Tradition gibt nicht nur vor, welche Themen in der Dienstzeit bespielt und besungen werden, sondern auch, Und irgendwann verfiel ich in einen Halbschlaf und in welches Genre sich Musik und Gesang einzufügen ha- träumte: Ich saß hoch zu Ross auf einem Pferde und ver- ben. Blasmusik und volkstümliche Gesänge sollten es sein. folgte mit wildem Kriegsgeschrei, von Trompetenklängen „Rap, Rave, Rock, Pop, Soul, Klassik, Jazz, Metal, Punk, begleitet, mit einem Pfitschipfeil in der Hand die bösen Beat, Grunch, Folk könnt’s in der Freizeit auch spielen!“, Indianer. Und dann dachte ich noch kurz: „Ach, ich träum sagt sie – die Tradition und freut sich schon auf die nächste ja nur! Das gibt’s nur im Wilden Westen! ... Oder? ... Viel- Ausrückung (um dem Hinfahren ein purpurnes staatliches leicht bald auch im Osten. Im Wilden Osten.“ Dann legte Mäntelchen zu verpassen). Und, wenn dann über die „Liab“ endlich der Schlaf seine Decke sanft über meine zittrigen, gesungen wird, dann soll die besungene Schönheit zumin- unruhigen Gedanken. dest in Dirndl, Stutzen und beschnallten Schuhen stecken. Ob Arthur Schnitzler seine Novellen-Figur Leutnant Gustl Eine Businessfrau im modernen Hosenanzug eignet sich auch im Halbschlaf ersonnen hat? Das tät mich jetzt ehrlich ebenso wenig zum gesanglichen Anbeten in der Dienstzeit, interessieren. wie ein gepierctes oder tätowiertes Stadtmädel, geschweige denn eine, die sich auf ihrem Weg nach Frisco eine Blume Gute Nacht und (wie eingangs erwähnt) ins Haar steckt. „seid’s ma bitte net bös“, Pete Hauser

Es wird darauf hingewiesen, dass die Redaktion der Polizeitung inhaltlich nicht mit den Ausführungen des Kolumnisten übereinstimmt und dass die Blattlinie der Tradition und deren Pflege immer einen sehr hohen Stellenwert einräumt. Da die Polizeitung jedoch in eine offene, demokratische und von Meinungs- freiheit getragene Gesellschaft eingebettet ist, fördern wir mit der Kolumne „Gedankensplitter“, die vormals unter dem Titel „Quer gedacht“ veröffentlicht wurde, auch das kritische Hinterfragen von Sachverhalten und wollen auch ironische Überzeichnungen nicht zensurieren. Wir bitten dafür um Verständnis.

Kolumnen, Leserbriefe und Kommentare drücken die Meinung des jeweiligen Verfassers aus, die sich nicht unbedingt mit der Ansicht des Herausgebers decken muss.

14 Auf den Punkt geschrieben Samuel Huntington, schau oba ... So sehr sich die geschockte Öffentlichkeit über das neue Buch von Tilo Sarazin der kollektiven Empörung hingibt, so deutlich wird aber auch beispielsweise angesichts der Ereignisse von Chemnitz die subtile Relevanz seiner darin veröf - fentlichten radikalen Thesen. Im Lichte dieses Dramas muss man – ob man will oder nicht – von einer ziemlich klaren Schlüssigkeit seiner Ideen ausgehen. Auch der große Soziologe, Philosoph und Denker Samuel P. Huntington hatte schon in den 1980er-Jahren (!) von den drohenden Gefahren eines Kulturkrieges der Völker gesprochen. Er wurde von der Politik damals verhöhnt und als zu pessimistischer Phantast abgetan. Heute lacht sicher niemand mehr über seine Visionen.

Nach Schätzungen der UNO wird sich die Bevölkerung Afrikas in den nächsten 35 Jahren mehr als verdoppeln, auf un- glaubliche 2,1 Milliarden Menschen. Gleichzeitig werden sich aufgrund der fortschreitenden Klimakatastrophe die der- zeitigen Probleme in Afrika vervielfachen und zu dramatischen sozialen Zuständen führen. Da sich schon jetzt jeder zwei- te Afrikaner mit Flucht und Migration auseinandersetzt, kann die derzeit diskutierte Flüchtlings- und Asylproblematik mit Auffangzonen und Sammellagern angesichts von Abermillionen fluchtbereiter verzweifelter Afrikanern nur eine vorübergehende Notlösung sein.

Wenn sich Europa und die Weltgemeinschaft nicht schnellstens auf wirksame Maßnahmen auf allen Ebenen einigt, wird schon in nicht all zu ferner Zukunft ein gewaltiges Konfliktpotential im „Druck- kochtopf Afrika“ zu „explodieren“ drohen. Und Punkt!

Mit nachdenklichen Grüßen, Euer Charles Elkins

Spende Blut – rette Leben!

15 Chronik Kärnten

Klagenfurt-Lendorf Kommandantenwechsel bei der 7.Jägerbrigade

Foto: LPD Steiermark stammende Generalstabsof- fizier Brigadier Josef Holzer. Schon am 31. August 2018 hat der neue desig- nierte Kommandant seinen Antrittsbe- such bei Landeshauptmann Peter Kaiser gemacht. Begleitet wurde er dabei vom Kärntner Militärkommandanten Brigadier Walter Gitschthaler. LH Kaiser betonte im Gespräch mit Holzer die hervorragen- de Partnerschaft zwischen dem Land Kärnten und dem Bundesheer. Die 7. Jägerbrigade ist ein Spezialver- band des Österreichischen Bundeshee- res und besteht aus dem Luftlande- Jägerbataillon 25 (Klagenfurt), dem mit Pandur-Radpanzern ausgerüstetem Jäger- Antrittsbesuch bei LH Kaiser mit Militärkommandant Brigadier Gitschthaler bataillon 17 (Strass), dem Pionierbatail- lon 1 (Villach), dem Aufklärungs- und Am 3. September 2018 fand in der Verteidigung, Mario Kunasek, beiwohnte. Artilleriebataillon 7 (Feldbach) sowie dem Khevenhüller-Kaserne in Lendorf die fei- Auf Brigadier Jürgen Wörgötter, der in die für Versorgung und Logistik zuständigen erliche Kommandoübergabe bei der 7. Theresianische Militärakademie in Wie- Stabsbataillon 7 in Klagenfurt. Jägerbrigade statt, der auch der BM für ner Neustadt wechselt, folgt der aus der -red-

Chronik Exekutive International

Rom „Am Sand“: Carabinieri erhielten hochmoderne Quad-Motorräder

Foto: Carabinierie-Press-Roma Ende Juli 2018 wurden im Park des Generalkommandos der Carabinieri spe- zielle Quads für den operativen Einsatz des Korps präsentiert. Die Übergabe der ersten vier Fahrzeu- ge fand in Anwesenheit des Chefs des Stabes des Generalkommandos General Enzo Bernardini und dem CEO der Produktionsfirma Quadro Vehicles Paul Gagliardo statt. Die Quads werden in den Touristenprovinzen Lucca und Rimini bei der Bestreifung der Sandstrände einge- setzt werden. Die Fahrzeuge verfügen über das patentierte System HTS Hydraulic Tilting System TM, das ein Umkippen bei Kurvenfahrt verhindert. Zu den Beson- derheiten gehören auch die klassische Carabinieri-Lackierung, die LED- und Sound- Light-Signalanlage, eine verstell- bare Windschutzscheibe, ein hinterer Kofferraum für diverse Einsatzmittel. Diese zusätzlichen Funktionen ermögli- chen dem Quad optimale Einsatzmög- lichkeiten sowohl bei Tag- als auch bei Nachteinsätzen. Präsentation der neuen „Strandfahrzeuge“ in Rom M. Bassano

16 Fest der Stimmen 2018

Wie schon seit vielen Jahren wird das Fest der Stimmen als Highlight der Volkskultur im Herbst in 8 Kärntner Bezirken mit den bekanntesten Chören durchgeführt.

Samstag 27. Oktober 19.30 Uhr Feldkirchen – Stadtsaal

• Der Grenzlandchor Arnoldstein • Die Vokalsolisten Kärnten • Das BLECHREIZ Brassquintett

Tourismusbüro Feldkirchen, Trafik Kraxner und Ö-Ticket / € 18,–

Samstag 3. November Treffen – edu-care 19.30 Uhr Seminarzentrum

• Das Kärntner Doppelsextett • Die Vokalsolisten Kärnten • Das BLECHREIZ Brassquintett

Gemeinde- und Meldeamt Treffen, edu-care Seminar- zentrum, Tourismusbüro Sattendorf und Trafik Lexer, Ö-Ticket / € 15,–

Freitag 16. November Klagenfurt – 19.30 Uhr Konzerthaus

• Das Kärntner Doppelsextett • Der MGV Kaning • Das BLECHREIZ Brassquintett

Tourismusbüro Klagenfurt (Neuer Platz 5), Trachten Strohmaier (Arthur-Lemisch Platz 1) und Raiffeisenbanken und Ö-Ticket / € 18,–

Samstag 17. November 19.30 Uhr St. Stefan. i.L. – Haus der Musik

• Die Kärntner aus Maria Wörth • Der MGV Scholle Haimburg • Das BLECHREIZ Brassquintett Moderation: Seppi Rukavina Lavanttaler Trachtenmode, Lavanttaler Regionalmanagement, Wolfsberg und Ö-Ticket/ 15,– Organisation: Richi Di Bernardo Chronik Exekutive International

Palermo/Rom Gedenken an die Ermordung von General Dalla Chiesa

Mut und seine Hingabe an eine gerech- Nach dem Mord an dem Politiker Aldo te Sache, werden für immer im Korps Moro intensivierte er die Jagd auf die unvergänglich und unvergessen sein. Roten Brigaden. Es gelangen ihm einige Nach langen und schwierigen Ermitt - Erfolge bei der Identifizierung und Fest- lungen wurden am 22. März 2002 die nahme von Handlungsträgern des Mor- Fotos: Carabinieri Press Mörder Antonio Madonìa und Vincenzo des an Aldo Moro. Noch vor Abschluss Galatolo zu lebenslanger Haft, Francesco dieser Arbeit wurde er unerwartet nach Paolo Anzelmo und Calogero Ganci von Sizilien berufen, um dort als Polizeichef einem Gericht in Palermo zu 14 Jahren von Palermo den von der Mafia verur- Gefängnis verurteilt. sachten Ausnahmezustand zu beenden. Er klagte oft über den Mangel an Unter- Zur Person: stützung seitens des italienischen Staa- Von 1966 bis 1973 kommandierte er tes. Bei der Trauerfeier am Tag seiner als Oberst in Palermo die Carabinieri- Beerdigung in Palermo kam es vor der Portrait Dalla Chiesa Legion. Dann wurde er zum General und Kirche San Domenico zu denkwürdigen, Kommandeur der Carabinieri-Division heftigen Tumulten. Regierungsvertreter Genau am 3. September 2018 fand in „Pastrengo“ in Mailand befördert. 1974 in der Trauergemeinde wurden von der der Via Isidoro (Ort des Attentates) in wurde er Kommandeur in der Region Menge beschimpft und als Zeichen der Palermo eine Gedenkstunde anlässlich Piemont-Aostatal und organisierte den Verachtung mit Kleingeld beworfen und der Ermordung von Carabinieri-General Kampf gegen den Terrorismus in Turin. bespuckt, sodass sie schließlich in ihre Dalla Chiesa und dessen Ehefrau Ema- Mit Hilfe der Einschleusung von Silvano Dienstwagen flüchten mussten. nuela Carraro sowie dessen Leibwächter Girotto gelang es ihm im September Domenico Russo statt. Der damals als 1974, Renato Curcio und Alberto Fran- 1984 wurde sein kurzer Kampf gegen Präfekt von Palermo eingesetzte Carabi- ceschini, führende Vertreter der Terror - die Mafia bis zu seiner Ermordung in nieri-Offizier, seine erst kürzlich geehe- organisation Rote Brigaden, festzuneh- dem italienisch-französischen Spielfilm lichte Frau und der Leibwächter wurden men. 1977 wurde er zum Hauptverant- „Die 100 Tage von Palermo“ (Cento gior- von gedungenen Mördern der Mafia mit wortlichen für die Sicherheit in Staats- ni a Palermo) mit Lino Ventura in der zahlreichen Schüssen regelrecht hinge- gefängnissen erhoben. Ab August 1978 Hauptrolle verfilmt. richtet. Dalla Chiesa war den Mafia-Clans war er damit beauftragt, den Kampf ge- als unerschütterlicher Gegner einfach zu gen den Terrorismus in Gesamtitalien zu gefährlich geworden. koordinieren. Mario Bassano

In Anwesenheit des General-Komman- danten des Carabinieri-Korps, General Giovanni Nistri, wurden an der Stelle des feigen Angriffs Kränze niedergelegt. In seiner Gedenkansprache führte General Nistri aus, dass der ermordete Carabi- nieri-Offizier eines der stärksten Symbo- le für die Unerschütterlichkeit und den Opfermut der Carabinieri Italiens dar- stellt. Seine große Entschlossenheit, ge- gen die Gesetzlosigkeit und das organi- sierte Verbrechen in Sizilien ohne Rück- sicht vorzugehen, war ein leuchtendes Beispiel für seinen besonders standfes- ten Charakter als Carabinieri und seinen Willen, dem Recht und der staatlichen Ordnung zum Durchbruch zu verhelfen. Wenn auch eine feige und hinterhältige Mörderbande diesen Offizier aus dem Leben gebombt hat, so ist ihnen zwar gelungen sein Leben zu zerstören, aber den Geist, der Dalla Chiesa in seiner Arbeit erfüllt und verkörpert hat, seinen Kranzniederlegung in Palermo Spende Blut – rette Leben!

18 Chronik Exekutive International

Paris Großeinsatz für Gardegendarmen in Paris

Auch heuer war die Gendarmerie-Natio- nale mit ihren verschiedenen Einheiten und Traditionsverbänden bei der größten Militärparade Europas auf der Pariser Prachtstraße der Champs Elyssées am 14. Juli, dem fanzösischen Nationalfeier- tag, im Einsatz. Neben dem kompletten großen Orchester der Garde Republicaine, dem Chor und den berittenen Gendar- men, waren natürlich auch die blauen blitzblank geputzten Motorräder der Gen- darmerie zu diesem festlichen Anlass in Formation ausgerückt. Frankreichs Staatspräsident Emanuel Macron, Oberbefehlshaber der Streit- kräfte, fuhr mit einem offenen Jeep der Gendarmerie, eskortiert vom General- kommandanten General Lizurey, in der Parade mit. Dahinter mehrere Schwadro- nen der Gendarmerie-Cavallerie. Insge- samt waren bei der Parade an die 8.000 Soldaten und Fahrzeuge der Streitkräfte Exakte Aufstellung der Motorräder zur Parade und der Luftwaffe Frankreichs aufmar- schiert.

Traditionell angeführt wurde die Parade von den Pionieren der Fremdenlegion in ihren weißen Kapis und Lederschürzen. Jeder, der diesen Vorbeimarsch live ge- sehen hat, wird Präsident Trump ver- stehen, dass er auch gerne so eine von Pathos und militärischen Zauber ge- prägte Veranstaltung in den USA hätte. Aber – wie gesagt – so etwas lässt sich nicht dekretieren.

F. Neuville

Die Motorräder und die Cavallerie waren der Blickfang.

Ein in traditioneller Uniform gekleideter Gardist der Gendarmerie Mehrere Kilometer lang war die Parade.

19 Chronik Exekutive International

Rom 75-Jahr-Gedenken an einen großen Helden der Carabinieri

Am Nachmittag des 23. September de Ansprache, in der er den unendlichen 2018 fand in Rom das Gedenken an Altruismus und die Opferbereitschaft von den 75. Jahrestag der Ermordung von D’Acquisto ganz besonders hervorstrich. Vizebrigadiere der Carabinieri Salvo Dieser Akt der Nächstenliebe, der letzt- D’Acquisto statt. Bei der feierlichen lich seinen eigenen Tod zur Folge hatte, Zeremonie in der nach ihm benannten ist ein leuchtendes und ewiges Beispiel Kaserne waren zahlreiche Ehrengäste für die Tugenden der italienischen Gen- aus dem zivilen öffentlichen Leben, der darmerie und für das gesamte Korps der Armee, der Marine, der röm.-kath. Kirche Carabinieri. und diverse Spitzenvertreter der italieni- Im Zuge der Gedenkstunde wurden an schen Sicherheitsbehörden und anderen acht Carabinieri die „Salvo D’Acquisto- Exekutiveinheiten anwesend. Tapferkeitsmedaille“ verliehen. Die Feierstunde begann mit einer Kranz- niederlegung beim Denkmal für den er- M. Bassano mordeten Carabinieri durch den Zentral- kommandanten des Korps Giovanni Nistri *) Salvo D’Acquisto war ein Unteroffizier gemeinsam mit dem noch lebenden Bru- der italienischen Carabinieri. Er opferte General Giovanni Nistri mit dem Bruder des der von D’Acquisto. Nachdem das tragi- sein eigenes Leben für 22 Zivilisten, die Ermordeten bei der sche Schicksal des von den Nazis hinge- von der deutschen SS als Repressions- Feierstunde an der richteten jungen Carabineri vorgetragen maßnahme gegen Widerstandskämpfer Gedächtnissäule wurde, hielt General Nistri eine ergreifen- erschossen werden sollten.

Kameradschaft

Völkermarkt Theo Wedenig – ein Jungpensionist mit „Treffsicherheit“

Nach rund 38-jährier Dienstzeit bei der Gendarmerie bzw. Polizei trat der 3. Stellvertreter des Polizeiinspektionskom- mandanten von Völkermarkt, BezInsp Theodor Wedenig, in den dauernden Ru- hestand. Bei seiner sogenannten „Ausstandsfeier“ mit seinen Kollegen gab es von Obstl Klaus Innerwinkler einen lobenden Rück- blick auf den dienstlichen Werdegang des nunmehrigen „Jungpensionisten“, der ihn von Wolfsberg über Klagenfurt und St. Veit schließlich im Jahre 1993 zum damaligen Gendarmerieposten Völ- kermarkt führte. Theo Wedenig (2. v.r.) bei seinem letzten Arbeitstag in Völkermarkt mit AbtInsp Karner, Auch in seiner sportlichen Karriere kann ChefInsp Slamanig, Obstlt Innerwinkler und ChefInsp Grebenjak BezInsp Theodor Wedenig auf große Er- folge zurückblicken. Zahlreiche Staats- Das Abschiedsgeschenk seiner Kolle- Lebensabschnitt wurde BezInsp Theodor meistertitel im Kleinkalibergewehr- und gen wurde von Obstl Klaus Innerwinkler, Wedenig schlussendlich von seinen Kol- Armbrustschießen zeugen von seiner ChefInsp iR Karl Slamanig, KontrInsp legen in geselliger Runde am letzten Tag Treffsicherheit. Sein wohl größter Erfolg Gerald Grebenjak und AbtInsp Michael seines Aktivstandes in den ersten Ruhe- war sicherlich die Silbermedaille im Mann- Karner im Namen der gesamten Kolle- standstag hineinbegleitet. schaftsbewerb bei den Polizei-Europa- genschaft überreicht. meis terschaften im Kleinkalibergewehr. Mit den besten Wünschen für den neuen G.G.

20 Kameradschaft

Bad Eisenkappel Richard „Richi“ Müller trat in den (Un)Ruhestand!

Mit 1. August 2018 trat der PI-Kdt von Bad Eisenkappel, KontrInsp Richard Richi Müller, in den Ruhestand. Er leitete diese Dienststelle seit sieben Jahren. Der ge- lernte Bürokaufmann Richard Müller trat am 1. Jänner 1981 in den Bundesfinanz- dienst ein. Nach insgesamt 14 Dienst- jahren bei den Zollämtern Thörl Maglern, Zell Pfarre und Seebergsattel, wechselte er im Jahre 1996 die Uniform und optier- te zur damaligen Bundesgendarmerie. Mit Wirkung vom 1. September 1996 wurde er zum GÜP Bad Eisenkappel ver- setzt und als 2. Stv. eingeteilt. Nach der Zusammenlegung des Gendarmeriepos- tens mit dem Grenzüberwachungspos- KontrInsp Müller kniend mit der Hand an der Tafel, links daneben sein Vorgänger Karl Slamanig; ten wurde er im Juli 2002 zum „neuen“ ganz links kniend Bürgermeister Smrtnik und die vielen weiteren Freunde und Kollegen. Gendarmerieposten Bad Eisenkappel versetzt. Seit dem 1. Juli 2011 stand er alles Gute und vor allem viel Gesundheit. von der ehemaligen Grenzkontrollstelle dieser Dienststelle als Kommandant vor. Neben diversen anderen Geschenken Seebergsattel überreicht. Auch wenn die erste Zeit nach dem Wech- wurde ihm eine Original-Beschilderung K.I. sel von der Zollwache zur Gendarmerie von vielen Vorurteilen geprägt war, so ge- lang es ihm sehr rasch, aufgrund seiner stets freundlichen, zuvorkommenden und kompetenten Art, das Vertrauen der dor- tigen Kollegen für sich zu gewinnen.

KontrInsp Müller war immer ein sehr en- gagierter Beamter, der auch als Kdt sehr viel Zeit im Außendienst verbracht hatte. Dadurch war er für viele Kollegen Maß- stab und Vorbild.

Er hatte auch stets eine gute Hand bei der Mitarbeiterführung, sodass entspre- chende Leistungen erbracht werden konn- ten. Gleichzeitig war ihm aber auch immer sehr wichtig, dass seine Beamten im Umgang mit der örtlichen Bevölkerung ein entsprechendes Fingerspitzengefühl an den Tag legten. Dass dies sehr gut umgesetzt worden ist, spiegelt sich auch in der Anzahl der Teilnehmer an seiner Pensionierungsfeier am 9. August 2018 in Ebriach wider. Viele der Gäste – allen voran Bürgermeister Franz Josef Smrtnik – hoben genau dieses gute Verhältnis zwischen der Bevölkerung und der ört- lichen Polizei hervor. KontrInsp iR Müller bedankte sich bei den Vorgesetzten für das entgegengebrachte Vertrauen und versicherte, dass ihm auch im Unruhe- stand nicht langweilig werden wird.

Die Mitarbeiter des BPK bedanken sich auf diesem Wege nochmals für das En- gagement und die Loyalität und wün- schen für den nächsten Lebensabschnitt

21 Kameradschaft

Friaul/Kärnten Gendarmerieschüler des GAL 2/88 trafen sich am Monte Lussari

Die „Gipfelstürmer“ des GAL 2/88

Einige Frequentanten des ehemaligen riger Ausbildungszeit schafften 21 junge Österreich. Im Vergleich mit Absolventen Grundausbildungslehrganges 2/88 des Beamte die Dienstprüfung. Ein Kollege, anderer Exekutivschulen von Österreich Landesgendarmeriekommandos Kärnten der die Ausbildung auf eigenen Wunsch waren die „Krumpendorfer“ stets on top. trafen sich am 31. August 2018 auf dem durch „Erklärung des Austritts“ abgebro- Das in der Gendarmerieschule Krumpen- Monte Lussari in den Julischen Alpen, um chen hat, ist heute erfolgreicher Gewer- dorf Erlernte war ein „sicheres Geländer“, den 30. Jahrestag des Dienstantritts zu betreibender. an dem man sich in schwierigsten feiern. Trotz der widrigen Witterungsver- Im September 1988 sah die Welt und Situ ationen anhalten konnte. Sogar für hältnisse im Gebirge erreichte die „Klas- auch die Exekutive noch etwas anders Kollegen, die später etwa Rechtswissen- se von 1988“ als eingeschweißte Einheit aus. So war „MACHO-MACHO“ von Rein- schaften studiert haben, war das in der gemeinsam den Gipfel und feierte dann hard FENDRICH der Sommerhit 1988, Gendarmerieschule Krumpendorf erwor- bei Speis und Trank recht ausgiebig. Nach Kurt WALDHEIM war Bundespräsident bene Fachwissen eine sehr wertvolle einem kurzen „Rückblick“, vorgetragen und Franz VRANITZKY Bundeskanzler. Eintrittskarte ins Studium. durch den Klassensprecher, sorgten eini- Landesgendarmeriekommandant war Wenn auch manche Gesetze heute noch ge Kollegen durch kurze „Zwischenmel- Oberst Herbert SEISER, Oberst Egydius fast gleichlautend da stehen, muss er- dungen“ für eine lockere Unterhaltung, BERNHARD war Kommandant der Schul- wähnt werden, dass es etwa ein Sicher- wobei diverse Anekdoten aus der Schul- abteilung. Das Anfangsgehalt eines Gen- heitspolizeigesetz im Jahr 1988 noch zeit zum Besten gegeben wurden. Ein Kol- darmerie-Schülers lag je nach anrechen- nicht gab. Die allgemeine Sicherheits- lege setzte sich recht erfolgreich durch barer Vordienstzeit zwischen 7.500,– polizei – damit die Abwehr allgemeiner den Vortrag zahlreicher „RUDNIGGER- und 8.000,– Schilling netto (etwa 570,– Gefahren – funktionierte auf Grund ei- Gedichte“ in Szene, wobei der Applaus Euro!!!). nes Provisoriums in Form einer General- der Kollegen nicht ausblieb. klausel aus der Zwischenkriegszeit. Wegen eines Sturms in den Nachstunden Auch die Ausbildung der Exekutive hatte hätten es einige Teilnehmer dann fast damals zum Teil noch andere Inhalte. So nebenbei mussten die jungen Gen- nicht mehr bis ins Tal geschafft. Gott- Zunächst darf aber bemerkt werden, darmen im Jahr 1988 auch noch die sei-Dank ließ der Sturm dann nach und dass das Strafgesetzbuch, die Straßen- „Gendarmerie-Dienstinstruktion“ und ein die Seilbahn konnte die Teilnehmer noch verkehrsordnung, das Kraftfahrgesetz, „Gendarmerie-Gesetz“ zum Teil „aus - sicher ins Tal zurückbringen. das Verwaltungsstrafgesetz oder etwa wendig“ lernen. Diese beiden Rechts- das Dienstrecht schon im Jahr 1988 vorschriften stammten in ihren wesent- Zur Geschichte: nahezu ident mit der heute geltenden lichen Teilen noch aus der Zeit der „Ös - Am 1. September 1988 trafen sich in Fassung waren. Die Gendarmerieschule terreichisch-ungarischen Monarchie“ und der Gendarmerie-Kaserne in KRUMPEN- – „Alma Mater Egydiana“ – in Krumpen- hatten entsprechende Formulierungen. DORF 22 junge Männer, um den Beruf dorf galt damals als eine der schwersten So war etwa die Wendung „So erheischt des Gendarmen zu erlernen. Nach 2-jäh- und strengsten Exekutivschulen von ganz es die Vorsicht“ damals eine wichtige

22 Kameradschaft taktische Anweisung und vom Einsatz- Heute verrichten jedenfalls die ehema- teilnehmen. Ein Kollege konnte der Ein- training in der heutigen Form war noch ligen Kurskameraden von 1988 recht ladung leider aus gesundheitlichen Grün- keine Rede. In der Gendarmerie-Dienst- erfolgreich ihren Dienst in den verschie- den nicht folgen. Mehrere ehemalige Instruktion wurde der Konsum einer „kaum densten Bereichen der Sicherheits- Lehrer konnten aus gesundheitlichen spürbaren Alkoholmenge“ in bestimmten exekutive. Der Großteil ist der Polizei- oder terminlichen Gründen der Einladung Fällen geduldet, das Benehmen des Gen- inspektion bzw. einer Fachinspektion leider nicht folgen. darmen sollte aber – „ernst anständig treu geblieben; einige Kollegen üben Im Rahmen des Treffens wurde auch an und höflich“ sein. Die „Strupfe“ war ein auch wichtige Sonderfunktionen etwa im die beiden verstorbenen Kollegen ge- wichtiges Ausrüstungszubehör, das Wort Alpin-Bereich oder im Kriminaldienst aus. dacht, die beide nach schwerer Krankheit Patrouille stand für Streife und in der Andere wiederum blicken auf recht span- von uns gegangen sind. Schießausbildung wurde den Gendarmen nende Auslandseinsätze zurück, etwa als Schon während dieser Veranstaltung wa- nebenbei auch die „Fechterstellung“ bei- Urkundenberater oder bei FRONTEX. Ein ren sich alle einig, dass es weitere Kurs- gebracht. Die Schüler trugen einen recht Kollege hat mittlerweile in die Führungs- treffen des Grundausbildungslehrganges lustig aussehenden Ausbildungsanzug, unterstützung eines Bezirkspolizeikom- 2/88 geben wird. Es ist sogar geplant, den man in Verbindung mit dem Kara- mandos gewechselt. Es gab auch einen die Intervalle aufgrund der „dienstrecht - biner M 1 und vor allem mit der Mütze Kameraden, der sich nach der Schule für lichen Daten“ einiger Kollegen zu verkür- auch gut und gerne für Statistenrollen den Innendienst entschied, er ist derzeit zen. Alle Kameraden freuen sich schon im „Braven Soldaten Schweijk“ hätte ver- als Hauptsachbearbeiter in der Personal- auf das nächste Klassentreffen. wenden können. In den Unterkünften abteilung tätig. Zwei Kollegen üben in herrschte noch Zucht und Ordnung, es der Verwendungsgruppe E 1 sogar die Teilgenommen haben beim Treffen: gab Nachtruhe ab 22:00 Uhr und Zap- Funktion eines Stadtpolizei- bzw. Be- Robert DEXL, Dietmar DORFER, Hans-Pe- fenstreich um 24:00 Uhr. Die Gendar- zirkskommandanten aus; einer weiterer ter FRÖSCHL, Günther GREINER, Herbert merie-Unterkunftsordnung musste ein - E1-Beamter, der mit uns im Lehrsaal saß, HAAS, Klaus INNERWINKLER, Bernhard gehalten werden, Verstöße dagegen wur- ist in der Personalabteilung in leitender KNALLER, Erich LONDER, Armin LUKMANN, den streng sanktioniert. Trotzdem wurde Stellung tätig. Ein anderer Kollege wurde Johann OBERLÄNDER, Helmut SCHLINTL, der für 24:00 Uhr angeordnete Zapfen- zwischenzeitig Polizei-Lehrer und dann Helmut SIEDLER, Alfred WADITZER und streich von gewissen Kollegen sehr oft Polizeijurist; dieser arbeitet derzeit für Thomas STELZER. überschritten und diente der östliche das Strafamt der Landespolizeidirektion Vom seinerzeitigen Lehrkörper folgten Zaun des Kasernenareals und in weiterer als Hauptreferent. der Einladung Josef „Peppo“ ROSSMANN Folge ein Fenster des Keller-Lehrsaals und Werner LEBITSCHNIG. (Maschinenschreib-Lehrsaal) als „Haupt- Leider konnten einige Kollegen wegen eingang“ in die Schülerunterkunft. Urlaubsreisen nicht am Klassentreffen Ein Teilnehmer des Treffens

23 Traditionspflege

Enns Generalrapport 2018 in Enns, Oberösterreich

Vom 28. Juni bis zum 1. Juli 2018 fand in der ältesten Stadt Österreichs, in Enns in Oberösterreich, der diesjäh- rige Generalrapport der Union der Wehr- historischen Gruppen Europas statt. In die Organisation eingebunden war auch das k.u.k. Dragonerregiment Nr. 4 Kai- ser Ferdinand.

Nach der verpflichtenden Delegierten- tagung, die in der Heeresunteroffiziers- akademie in der Towarek-Kaserne tags- über stattfand, stand am Abend eine militärische Feierstunde im Zentrum von Enns am Programm. Nach einem extre- men Gewitter mit Platzregen klärte der Himmel dann auf und es konnte der Jubiläumsfestakt am Hauptplatz von Empfang im Rathaus Enns bei trockenem und sonnigem Wet- ter abgehalten werden. Nach einem vo- rangehenden Bürgermeisterempfang im Rathaus, marschierten dann die einzel- nen Traditionsverbände und Gruppen aus ganz Europa in ihren historischen Unifor- men mit klingendem Spiel auf. Den Be- suchern bot sich ein buntes Bild unter dem Motto „Zauber der Monturen.“ Selbstverständlich war auch eine Reiter- gruppe der jubilierenden Dragoner Nr. 4 zu diesem Zwecke mit ihren vierbeinigen Freunden ausgerückt. Am Hauptplatz gab es dann eine militärische Feierstunde mit Totengedenken und einer Kranznieder- legung sowie Grußadressen und geistli- chem Segen.

Als Schlusspunkt folgte dann ein Vor- beimarsch der ausgerückten Verbände und Traditionsträger. Am Samstag gab es noch eine Fachkonferenz in diversen Arbeitsgruppen und am Nachmittag eine Reitervorführung des Dragonerregimen- tes Nr. 4.

Die Dragoner des Regimentes Nr. 4 waren auch hoch zu Ross dabei. F.B.

Ein buntes Bild bot sich beim Aufmarsch am Hauptplatz.

24

Kameradschaft

Klagenfurt Verabschiedung im „Doppelpack“: Richard Steflitsch und Walter Micheu sagten „adieu SPK Klagenfurt!“

Über Einladung der beiden liebenswer- Danach überreichte er den beiden die ten Kollegen, Kontrollinspektor Richard Ruhestandsdekrete der LPD und ein per- Steflitsch, Fachbereichsleiter im SPK Ein- sönliches Dekret des SPK Klagenfurt. satzreferat und Gruppeninspektor Walter Micheu, Sachbearbeiter in der Führungs- Weil beide Kollegen gerne verreisen, gab unterstützung des SPK, trafen sich am es von den Mitarbeitern des SPK Kla- 11. September 2018 die Mitarbeiter und genfurt auch Reisegutscheine. Danach auch die ehemaligen Mitarbeiter des SPK bedankte sich noch der Leiter des Ein- Klagenfurt zu einer gemeinsamen Ab- satzreferates Major Markus Tilli persön- schiedsfeier im Klagenfurter Landhaus- lich bei Richard für die ausgezeichnete keller. Zusammenarbeit und überreichte ihm, Bevor es zum gemütlichen Teil der Feier da er ein glühender KAC-Fan ist und oft ging, begrüßten die beiden „Ruheständ- Überwachungsdienste bei Eishockey- ler“ alle Anwesenden, wobei jeder für spielen leistete, eine Überziehjacke der sich eine kleine Ansprache vorbereitet KAC-Ordner, damit er zukünftig nicht hatte. Beide lobten das gute Arbeitskli- auf sein geliebtes Eishockey verzichten ma im SPK und bedankten sich nach ih- muss. Dabei senkten sich bei Richard rer über 40-jähriger Polizeitätigkeit beim kurzfristig die Mundwinkel und er zeigte Stadtpolizeikommandanten Oberst Horst sich von der Idee wenig begeistert. Erst Jessenitschnig. Danach schilderte der als Markus in eine bereitgestellte Tasche Stadtpolizeikommandant zuerst den exe- griff und ein Originaltrikot des KAC mit Major Tilli übergibt das Originaltrikot des KAC kutiven Werdegang der beiden Neo-Ruhe - den Autogrammen sämtlicher aktuellen mit den Unterschriften. ständler. Oberst Jessenitschnig verwies Teamspieler herauszog, um es Richard zum Abschluss seiner Rede noch darauf zu überreichen, zeigten seine Mundwin- arbeitern mit. Nach ausgiebigem Essen hin, dass für beide Beamten ein harmo- kel wieder nach oben und er konnte ob und Trinken war die Traurigkeit schnell nisches Arbeitsklima und ein ausgegliche- dieses kleinen Scherzes wieder lachen. überwunden und alle konnten den „Neo- nes Familienleben von immenser Bedeu- pensionisten“ viel Freude, Glück und vor tung seien. Im beginnenden neuen Le- Wie immer bei solchen Anlässen üblich, allem Gesundheit auf ihrem neuen Le- bensabschnitt könnten sie nun auf ihren schwang bei allen Anwesenden auch bensabschnitt mit auf den Weg geben. Hobbys, die Musik bei Richard und der diesmal ein bisschen Traurigkeit über Sport bei Walter, den Schwerpunkt legen. den Verlust von zwei geschätzten Mit- AI Lackner

Abschied von zwei Freunden im Landhaushof

26 Kameradschaft

Klagenfurt/Maria Rain „150-Jahr-Feier“ der Personalabteilung der LPD

Drei langährige Mitarbeiterinnen der Per- diesem Jahr runde Geburtstagsjubiläen sonalabteilung der Landespolizeidirektion sonalabteilung, Karoline Znidar, Andrea zu feiern hatten, luden Mitte Juli 2018 Kärnten in das landauf, landab bestens Widrich und Anna Muschet, die jeweils in die gesamte Mann-/Frauschaft der Per- bekannte Restaurant unseres langjähri- gen Mitgliedes und besonderen Freun- des Walter Singer am Unteschloßberg bei Maria Rain ein, um dort außer Dienst ein paar gemütliche Stunden in geselliger Runde zu verbringen.

Abteilungsleiter und Kuratoriumsmitglied der Gesellschaft der Gendarmerie- und Polizeifreunde Kärnten, Oberst Hermann Kienzl, hatte dabei keine Mühen ge- scheut und für die einzelnen Jubilarinnen eine jeweils in strenger und exakter Vers- form gehaltene humorvolle Laudatio vor- bereitet, die den Anwesenden teilweise völlig unbekannte Aspekte aus der Le- bensgeschichte der jubilierenden Damen offenbarte. Mit der Übergabe von Präsenten und einem ganz hervorragenden Kulinarium aus der Küche des Hauses endete dieses kameradschaftliche Beisammen- Die drei Jubilarinnen Andrea Widrich, Anna Muschet und Karoline Znidar sein. mit Wirt Walter Singer und Oberst Hermann Kienzl (v.l.n.r.) -Rh- Public Relations

Völkermarkt Exkursion zur Polizeiinspektion Völkermarkt

Neben freiwilliger Feuerwehr und Rettung haben die „Sommerkinder“ des BÜM Völ- kermarkt unter Begleitung von Sieglinde Korak auch die Polizeiinspektion Völker- markt besucht. Bei der Führung durch das Polizeiinspek- tionsgebäude wurde den Kindern von Chefinspektor Gerald Grebenjak ein klei- ner Einblick in den Polizeidienst gegeben.

Erfahrungsgemäß am interessantesten waren dabei die Arrestzellen, die diversen Ausrüstungsgegenstände und natürlich die Polizeifahrzeuge.

-GG-

DIe Kindergruppe des BÜM beim Besuch

Gemeinsam sicher

Tainach Gemeinsam sicher mit der Freiwilligen Feuerwehr Tainach

Am 27. und 29. Juli 2018 veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Tainach bereits die 5. LKW-Disko und den jährlichen Frühschoppen bei ihrem Rüsthaus in Tainach.

In Vorbereitung darauf und im Zuge des Projektes „GEMEINSAM.SICHER“, erläu- terten KontrInsp Gerald Grebenjak und BezInsp Günther Kazianka beim Veran- stalter die betreffenden gesetzlichen Bestimmungen wie Jugendschutzgesetz, Gewerbeordnung udgl. Gemeinsames Ziel von Feuerwehr und Polizei ist es, für eine sichere, störungsfreie und gelunge- ne Veranstaltung zu sorgen, wozu diese Informationen auch einen wichtigen und wesentlichen Beitrag leisten.

G.G.

Spende Blut – rette Leben!

28 Durch den überaus gro- STILLER ADVENTßen Erfolg im letzten Jahr wird der in den Bezirken und Landhaushof 2018 Stille Advent auch heuer wieder durchgeführt.

Wann: Samstag 1. Dezember 18:00 Uhr Wo: Villach - Nikolaikirche • A Capella Chor Villach Eintritt: € 15,– • MGV Almrose Radenthein Karten: In allen Volks ban- • Harfe: Evelyn Schuller ken Kärnten, Karten büro Knapp und Ö-Ticket A Capella Chor Villach Wann: Sonntag 2. Dezember, 18:00 Uhr Wo: Spittal - Stadtpfarrkirche

• MGV Kaning Eintritt: € 15,– • Grenzlandchor Arnoldstein Karten: In allen Volksbanken Kärn- • Harfe: Evelyn Schuller ten, Tourismusbüro Porcia und Ö- Ticket

Wann: Freitag 7. Dezember, 18:00 Uhr MGV Kaning Wo: Klagenfurt, Landhaushof

• Kärntner Doppelsextett Eintritt: • Finanzchor Villach Freiwillige Spenden • Die Kärntner Weisenbläser für Kärntner in Not

Wann: Sonntag 9. Dezember, 17:00 Uhr Kärntner Doppelsextett Wo: Klagenfurt - Domkirche Eintritt: € 15,– • Vokalsolisten Kärnten Karten: In allen Volks banken • Sängerrunde Pöllau Kärnten, Tourismusbüro Klagenfurt • Die Kärntner Weisenbläser (Neuer Platz 5), Trachten Strohmaier (Arthur-Lemisch Platz 1) und Ö-Ticket

Wann: Freitag 14. Dezember, 18:00 Uhr Wo: Klagenfurt - Landhaushof • Ambi-dravi Spittal Eintritt: Vokalsolisten Kärnten • Männerdoppelsextett Klagenfurt Freiwillige Spenden • Die Kärntner Weisenbläser für Kärntner in Not

Wann: Samstag 15. Dezember, 18:00 Uhr

Wo: Wolfsberg - Markuskirche Stimmen aus Kärnten Eintritt: € 15,– • Stimmen aus Kärnten Karten: In allen • Männerdoppelsextett Klagenfurt Volksbanken Kärnten, Lavanttaler • Die Kärntner Weisenbläser Trachtenmode, Lavanttaler Regionalmanagement und Ö-Ticket

Wann: Freitag 21. Dezember, 18:00 Uhr Wo: Klagenfurt – Landhaushof Löwen Quintett

• Gemischter Chor Grafenstein Eintritt: • Löwen Quintett Freiwillige Spenden • Kärntner Weisenbläser für Kärntner in Not Beim Projekt STILLEN ADVENT wird für Kärntner in Not gesammelt. Projektleitung: Richi Di Bernardo Wir trauern

Krumpendorf

BezInsp iR Vinzenz FLEISS

Urgestein der „Alma Mater Egydiana“ verstorben BezInsp iR Vinzenz FLEISS ist heuer im Juli, im 95. Lebensjahr, leider verstorben. Der Verstorbene trat nach seinem Militärdienst von 1942 bis 1945 bei der 3. Geb.Div. 312 am 25. Juni 1946 in die Gendarmerie ein. Nach der Grund- ausbildung war er bis 1952 auf den Dienststellen GPK Weißenstein, Dellach im Drautal, Rennweg, Greko. Rabenstein und danach bis 1964 auf dem GP Bad Kleinkirchheim eingesetzt. Mit 21. Dezember 1964 wurde er zur Ergänzungsabteilung des LGK f. Kärnten in Krumpendorf versetzt und bewältigte mit Energie und Umsicht den Aufgabenbereich in der dortigen Kanzlei und späteren Schulabteilung bis zu seiner Pensionierung am 30. September 1989. Auf Grund seiner kaufmännischen Ausbildung hatte er anfangs nebenbei auch die Kantine des Gendarmeriesportvereines in der Kaserne Krumpendorf umsichtig geführt, weshalb er wohl auch von dieser Tätigkeit her noch vielen Kollegen in bester Erinnerung ist. Die Verabschiedung fand im engsten Familienkreis am 22. Juli 2018 in Pirk bei Krumpendorf statt. Mit Vinzenz Fleiss hat wiederum eine Legende der ehemaligen Gendarmerie die Einberufung zur „ewigen Armee“ erhalten. Wir werden unseren Vinzenz stets ein ehrendes Angedenken bewahren. Obstlt R. Hribernig

Krumpendorf

AbtInsp iR Günther RIEGLER

AbtInsp iR Günther Riegler plötzlich verstorben Der langjährige Postenkommandant von Gallizien, AbtInsp iR Günther RIEGLER, verstarb völlig überraschend am 9. Juli 2018 im 75. Lebensjahr. Nach der Schulausbildung arbeitete er zuerst im landwirtschaftlichen Betrieb seiner Großeltern, dann als Beifahrer bei Holztransporten bei der Hespa Domäne und schließlich als Bergmann bei der Alpine Montangesellschaft Hüttenberg. Der sportbegeisterte Günther RIEGLER wollte sich aber beruflich verändern und so bewarb er sich im Jahre 1965 um Aufnahme bei der Österreichischen Bundesgendarmerie. Nach der Grundausbildung in Krumpendorf machte er seine ersten Schritte als Gendarmeriebeamter am idyllischen Posten in Diex. Vier Jahre später wurde er zum GP in Kühns- dorf versetzt. Dort blieb er bis zum Jahre 1980. In diesem Jahr absolvierte er den Fachkurs für df Beamte in Tirol und wur- de er nach Abschluss zum GP Eberndorf versetzt, wo er ab 1984 auch die Stellvertreterfunktion ausübte. Mit Wirkung vom 1. Mai 1985 wurde der mittlerweile zum Hochalpinisten ausgebildete Günther RIEGLER zum „Hochalpinposten“ Gallizien versetzt und als Postenkommandant eingeteilt. Dieser Dienststelle blieb er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2002, also beinahe 17 Jahre, treu. Der Verstorbene war über viele Jahre Mitglied der Alpinen Einsatzgruppe Völkermarkt. Seine Karriere als erfolgreicher Schifahrer fand zwar nach einem komplizierten Knochenbruch ein jähes Ende, er fuhr aber dennoch über viele, viele Jahre den jungen Kollegen weiterhin um die Ohren. AbtInsp iR RIEGLER war aber nicht nur ein begeisterter Schifahrer, sondern auch Bergwanderer, Radfahrer, Tennisspieler. In seiner Dienstzeit war Günther RIEGLER ein sehr kameradschaftlicher und auch loyaler geselliger Kollege. Seit dem Tod seiner Gattin Erika im Jahr 2011 zog er sich aber immer mehr aus dem gesellschaftlichen Leben zurück. An der Verab- schiedung am 20. Juli 2018 in der Totenhalle in Tainach nahmen zahlreiche Beamte des Aktiv- und Ruhestandes teil. BPKdt Obstlt Klaus Innerwinkler verabschiedete sich im Namen der Dienstbehörde. Eine Abordnung des Polizeichores umrahmte die Trauerfeier. -red-ki

30 Traditionspflege

Himmelberg Ein tolles Fest der alten Uniformen

Vom 7. bis 8. Juli 2018 fand in Himmel- berg, im Bezirk Feldkirchen, das 64. Lan- destreffen der Bürger- und Schützengarden Kärntens statt. Hervorragend organisiert und vorbereitet wurde das Großevent von der Uniformierten Schützengarde Himmelberg unter der Federführung von Landesobmann Manfred Berger und dem Schriftführer Friedrich Flath, die bei die- ser tollen Veranstaltung wirklich nichts dem Zufall überlassen hatten. Sogar das launige Sommerwetter 2018 spielte mit. Den Auftakt bildete am Samstag, dem 7. Juli 2018, ein Begrüßungsabend für die aus nah und fern angereisten Gar- den im Festzelt. Höhepunkt aber war am Sonntag, dem 8. Juli 2018, der Große Festakt auf dem Sportplatz, wobei an die 1.100 uniformierte Traditionsträger aus Kärnten und Österreich und aus Deutschland angetreten waren. Selbstverständlich war auch die Traditionsgendarmerie Kärnten in Himmelberg ausgerückt. Besonders erwähnenswert war, dass die Bürgerwache aus Saulgau mit einer Rie- nachdem zuvor die einzelnen Garden mit gierten Uniformierten Bürgerkorps aus senabordnung, darunter auch der Spiel- klingendem Spiel auf dem Sportplatz ein- Eggenburg in Niederösterreich. Danach mannszug und das gesamte Musikkorps marschiert waren. erfolgte eine Defilierung durch den Ort sowie die Stadtgarde, den weiten Weg Himmelberg, wobei die insgesamt 25 von Baden-Württemberg nach Kärnten Nach der Meldung von Landesmajor uniformierten Abordnungen von zahlrei- nicht gescheut hatten, um mit der Part- Günther Kerschbaumer an den 1. Land- chen Besuchern beklatscht und bestaunt nergemeinde von Bad Saulgau gemein- tagspräsidenten Ing. Reinhard Rohr wur- wurden. Im riesigen Festzelt gab es dann sam dieses Fest zu feiern. Mit in dieser de die Front der angetretenen Einheiten für die Teilnehmer und Besucher kulina- Abordnung war auch die mitreißend auf- abgeschritten. Danach folgte die Begrü- rische Stärkungen und eine Konzertfolge spielende Dudelsackformation der Origi- ßung durch den Kameradschaftsführer mit dem Musikkorps aus Bad Saulgau, nal Royal Sulgemer Crown Swamp Pipers, Klaus Prislan. Mit einem ökumenischen der Bürgerkapelle aus Reggau, der Musik die mit ihrer sensationellen Performance Wortgottesdienst und den Grußadressen des Bürgerkorps aus Eggenburg und der zweifellos die musikalischen Höhepunk- der Ehrengäste sowie Ehrungen und Original Royal Sulgemer Crown Swamp te zu setzen vermochte. Übergabe von Fahnenbänder endete der Pipers, die die 1.000-köpfige Menge im sehr lange Festakt mit dem Abspielen Zelt zu Ovationsstürmen hinreißen konn- Der Festakt begann am Sonntag, dem der Kärntner Landeshymne und einem te. 8. Juli 2018, pünktlich um 10:00 Uhr, Ehrensalut mit der Kanone des privile- W. Pflegerl

Die Himmelberger Garde hatte ein tolles Fest organisiert. Sehr weit angereist waren die Kameraden der Bürgergarde aus Bad Saulgau.

Eröffnung mit Landtagspräsident Reinhart Rohr und Bgm. Heimo Rinösl Die Dudelsackband aus Bad Saulgau spielte im Festzelt toll auf.

31 Chronik Kärnten

Arnoldstein Regionalismus statt Nationalismus: Drei Länder, drei Kulturen im Frieden vereint Foto: Oskar Höher

Feierliche Urkundenunterzeichnung in Arnoldstein

In Arnoldstein, einem Ort, wo sich die Landeshauptmann Dr. Kaiser zitierte in Unter den zahlreichen Ehrengästen be- Kulturen der drei großen Völkerfamilien seiner Begrüßungsrede Robert Menasse, grüßte Moderator Raimund Grilc die Na- Germanen, Slawen und Romanen treffen, der festgestellt hat, dass der Nationalis- tionalratsabgeordneten Peter Weidinger fand am 16. September 2018 eine völ- mus Europa in Schutt und Asche gelegt und Wendelin Mölzer, den zweiten Land- kerverbindende und friedenserhaltende habe, die Zukunft Europas liege aber tagspräsident Jakob Strauß, die Land- Aktion statt. Initiator war die Kärntner in einem starken Regionalismus. Inner- tagsabgeordneten Ana Blatnik, Christina Konsensgruppe. halb des Rahmens eines gemeinsamen Patterer, den ehemaligen Landtagsprä si- Bei diesem großen Treffen der Kulturen Europas sei hier und heute die längste denten Rudolf Schober, den sloweni- feierten rund 20 Kulturgruppen aus Ita- Friedensperiode auf unserem Kontinent schen Generalkonsul Milan Predan, lien, Österreich und Slowenien die bunte entstanden. Stefano Mazzolini Vizepräsident des Vielfalt der Kultur im Alpe Adria Raum. Parlaments von Friaul-Julisch Venetien, Höhepunkt war schließlich die Unter- „Das ist die Basis für intensive Kontakte Josef Fellner vom Kärntner Heimatdienst zeichnung einer gemeinsamen Grund- zwischen den Regionen. Wir tauschen und Marjan Sturm Obmann des Zentral- satzerklärung von Vertretern aus Kärn- vieles aus, reichen gemeinsame Projekte verbandes. ten, Slowenien und Italien, in der man ein und bringen Ideen zusammen. Wir sich zur Stärkung der sprachlichen, kul- sind die Schnittfläche dreier Kulturen. turellen und regionalen Vielfalt bekennt. Vergleichbares gibt es in Europa nirgend- Kulturreferent LH Dr. Peter Kaiser gratu- wo. Ich möchte diese einmalige Situation -red- lierte den Organisatoren dieses Friedens- dahingehend nutzen, alles zu unterneh- und Freundschaftstreffens, bei dem ge- men, dass diese Region auch wirklich meinsam dem Ende des Ersten Weltkrie- Friedenregion bleibt und Vorbild wird“, ges vor 100 Jahren gedacht wurde. sagte Kaiser. Quelle: LPD

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32 Traditionspflege

Postalm/ Gendarmerie-Golf-Oldtimer als „Exoten“ beim VW-Bulli-Treffen

Beim diesjährigen Bulli-Treffen von Volks- wagen (zugelassen waren nur VW mit Heckmotor, Käfer und Bus) waren die von den Kollegeninnen und Kollegen der Salzburger Traditionsgendarmerie restaurierten Gendarmerie-Golf die ein- zigen genehmigten Exoten bei diesem Meeting auf der Postalm. Insgesamt 200 Teilnehmer zeigten dabei ihre Raritäten auf vier Rädern. Seitens der Traditionsgendarmen aus Salzburg waren Obstlt iTr. Peter Schober und Kollegin Barbara Benmoussa in Alt- grau und Robert Schnaitl und Ernestine Matlaschek in Rot-Kreuz-Montur zu die- sem Stelldichein der alten VW ausge- rückt. Auf dem Foto v.l.n.r.: R. Schnaitl, E. Mat- laschek, P. Schober und B. Benmoussa mit den blitzblank geputzten ehemaligen Gendarmeriegolf-Patrouillenfahrzeugen.

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33 Traditionspflege

Triest 27. Friedenstreffen zwischen Italien und Österreich in Triest

Auch Vertreter des Kärntner Abwehrkämpferbundes, Landesobmann Fritz Schretter und Fritz Döpper, waren nach Triest gereist – hier im Bild mit Vertretern aus Wien.

Zwei Carabinieri bei der Kranzniederlegung in ihren schönen Der 100 Jahre alte Traditionsuniformen auf der Burg San Giusto Rot-Kreuz-Wagen bei der Parade

Schon zum 27. Mal fand am Wochen- le beider Staaten im Rahmen der EU in einem bunten Festzug und klingendem ende, 8. und 9. September 2018, in den Vordergrund und unterstrich damit Spiel ging es quer durch die Stadt Triest der ehemaligen Habsburger Hafenstadt die Aussage des ebenfalls an der Feier- bis zur Piazza Unitá. Auch ein knapp Triest ein internationales Friedenstreffen stunde teilnehmenden italienischen Fa- 100 Jahre alter generalrestaurierter zwischen Italien und Österreich statt. Be- milienministers Dr. Lorenzo Fontana von Rot-Kreuz-Wagen aus der Monarchie war sonderer Anlass war diesmal das Ende der Notwendigkeit des Zusammenhaltes ausgerückt und bildete einen nostalgi- des Ersten Weltkrieges vonr genau 100 der 28 Staaten in der EU und damit ver- schen Blickfang für das Publikum. Jahren. Die beiden ungemein rührigen bunden deren bedeutende friedenserhal- Organisatoren, Massimiliano Lacota und tenden Aufgabe. Bei brütender Hitze gab es am Festplatz Commendatore Mario Eichta, hatten für Am Nachmittag folgte in der Kirche Mon- weitere zahlreiche Ansprachen und Ge- die zum Treffen angereisten militärischen te Grisa hoch über Triest ein Gedenkgot- denkadressen. Mit dem Abspielen der Traditionsträger aus Österreich und Italien tesdienst, den der Erzbischof von Triest, italienischen und österreichischen Natio- bei absolutem Kaiserwetter ein abwechs- Monsignore Giampaolo Crepaldi, zele- nalhymnen sowie der alten Kaiserhymne lungsreiches Programm zusammenge- brierte. Zuvor wurde noch eine Gedenk- endete dieses 27. Friedenstreffen mit stellt. tafel zur Erinnerung an dieses Treffen einer Agape auf der Burgterrasse von Den Auftakt machten die hervorragen- feierlich enthüllt. San Giusto. den Sänger des Alpinichores aus Uderzo, Am Samstagabend gab es dann im die am Freitagabend ein Konzert der wunderschönen Ambiente des Theatro Aus Kärnten waren zu diesem Fest des Sonderklasse ablieferten. Nächster Pro- Rossetti ein flottes Konzert mit der Regi- Friedens ebenfalls Teilnehmer angereist, grammpunkt waren am Samstag zwei mentsmusik IR Nr. 4, der Hoch- und darunter auch eine Abordnung des Kärnt- aufeinanderfolgende Kranzniederlegungen Deutschmeister Kapelle aus Wien. ner Abwehrkämpferbundes, des Kanal- und Gedenkstunden bei den Gedenkstei- taler Kulturvereines und uniformierte Mit- nen und Ehrenmälern auf der Burg San Auf der Piazza Unità wurde am Sonntag glieder der k.u.k. Traditionsgendarmerie Guisto, wo auch der österreichische Ver- schließlich die Schlussveranstaltung ab- Kärnten. teidigungsminister Mario Kunasek anwe- gehalten, an der auch SKKH Erzherzog send war. Kunasek stellte dabei die Rol- Karl Habsburg-Lothringen teilnahm. Mit R. Hribernig, Obstlt

34 Traditionspflege

Die k.u.k. Traditionsgendarmen mit SKKH Erzherzog Karl Habsburg-Lothringen auf der Piazza Unitá

Der Mitorganisator des Treffens Commendatore Mario Eichta (re.) mit Verteidigungsminister Mario Kunasek und uniformierten Traditionsträgern aus Österreich bei der Gedenkstunde auf der Burg San Giusto

35 Traditionspflege

Opatija Kärntner Traditionsgendarmen auf „Patrouille“ im Monte Carlo der Habsburgermonarchie

Vom 20. bis 23. Juli 2018 besuchte eine Delegation der k.u.k. Traditionsgendar- merie Kärnten die ehemalige Habsbur- ger-Touristenmetropole Abbazia, heute Opatia. Grund der neuerlichen Visite war das dort schon seit Jahren stattfindende Kaiser- fest. Mit in der Gruppe auch eine kleine Schar von treuen Gendarmeriefreunden. Eingeladen dazu hatten der Bürgermeis- ter von Opatija Ivo Dujmic und sein Tou- rismusdirektor Goran Pavlovic sowie das k.u.k-Hotel Miramar mit der Kärntner Di- rektorin Martina Riedl.

Am Anreisetag gab es nach dem Ein- checken in unser Hotel eine kleine, aber umso feinere Stadtführung mit Führerin Kristina, die so manches Kleinod der großen Historie des Ortes lüften konnte. Nach einer guten Stunde endete diese nette und interessante Informationstour Die Traditionsgendarmen mit einer Abordnung von Teilnehmern aus Ungarn wieder im Hotel. Am Samstag, dem 21. Juli 2018, organi- Nach dem Rundgang gab es bei der Vil- Mare statt. Dort wurde dann eine Holz- sierte das Hotel Miramar einen Ausflug lacherin Gastronomin Brigitte Kaufmann skulptur als „Flamme des Friedes“ auf- mit einem Charter-Schiff, wobei das klei- Streetfood-Schmankerl als Stärkung, wo- gestellt und bei einer sehr würdigen ne Nachbarstädtchen Lovran im Zentrum bei die Sonnenschirme auch zwischen- Feierstunde vom Bürgermeister von stand. Reiseführer Marko vom Hotel Mi- zeitlich als Regenschutz herhalten muss- Opatija Ivo Dujmic und Herta Habsburg- ramar gab auf dem Weg zum Schiff noch ten. Aber nach knapp einer halben Stun- Lothringen feierlich enthüllt. ein paar kleine Erläuterungen zur Ge- de war der heftige Wolkenbruch zu Ende Wie Bürgermeister Dujmic in seiner An- schichte von Opatija. und man erreichte trockenen Fußes wie- sprache betonte, sei er sehr erfreut, dass Während der Fahrt gab es auf dem Schiff der das Schiff für die Rückfahrt. dieses Denkmal in seiner Stadt aufge- auch flüssige Nahrung in Form von Wein, Am Abend stand die ganze Stadt im Zei- stellt werde und als Symbol des Frie- Likör und Alkoholfreiem. Marko gab bei chen der Nostalgie. Historisch gekleidete dens die vielen Besucher ein wenig zum der Fahrt auch Einblicke in die Architek- Gruppen aus Kroatien, Italien und Ungarn Nachdenken anregen möge. Die Initia- tur der Gegend und zeigte dabei profun- sowie unsere k.u.k. Gendarmerie-Tradi- torin Herta Habsburg-Lothringen brachte des Wissen. Bei einem kurzen Spazier- tionsgarde traten dabei auf. Auf vielen in ihrer Gedenkadresse zum Ausdruck, gang durch die idyllische kleine Stadt mit Plätzen und Bühnen wurden Tänze in dass es ihrer Organisation der „Flamme ihren verwinkelten und schmalen Gassen wunderschönen Roben und Uniformen des Friedens“ ein elementares Anliegen und Höfen erhielten die Teilnehmer inte- aus dieser Zeit vorgeführt. Ein ungemein sei, den Friedensgedanken – gerade in ressante Informationen über die soziolo- farbenprächtiger nostalgischer Reigen. so spannungsgeladenen Zeiten wie die- gisch-ökonomischen Gegebenheiten des Die Kärntner Traditiongendarmen melde- sen – in die Welt hinauszutragen. Als Ab- Ortes. Auch diverse Bio-Läden wurden ten sich natürlich auch beim Kaiserpaar, schluss fand am Sonntag noch im Hotel aufgesucht und auch das eine oder an- das auf der Terrasse des Imperial Hof Miramar ein Gala-Diner für die Kärntner dere sozusagen live vor Ort verkostet. hielt. Tanzvorführungen und Gesangsein- Gäste und die Traditionsgendarmerie lagen mit bekannten Melodien aus der statt, das mindestens zwei Gault-Millaut- Kaiserzeit rundeten diese Kulturgroßver- Hauben verdient hätte. anstaltung ab. An die 10.000 Besucher Dieser zweite Besuch beim Kaiserfest genossen das Flair der Vergangenheit. war neuerlich eine ausgezeichnete Ak- Die Kärntner Gardegendarmen patrouil- tion im Rahmen der Traditionspflege und lierten in ihren schmucken Uniformen der beste Werbung für unsere kleine Garde- Gendarmerie aus dem 19. Jahrhundert. gendarmerie. Vor dem Hotel Imperial wurde die Garde dem Publikum vorgestellt. Ein herzliches Dankeschön an die Direk- tion des Hotels Miramar und an das Vor dem Kaiserfest fand am späteren Tourismusbüro von Opatija. Wir kommen Nachmittag noch eine von Szandor und gerne wieder. Herta Magarethe Habsburg-Lothringen Sepp Huber mit einer hübschen Teilnehmerin initiierte Denkmalenthüllung am Lungo R. Hribernig, Obstlt

36 Traditionspflege

Empfang im Hotel Miramar

Gute Laune herrschte auf dem Schiff beim Ausflug.

FÜR WELLNESS UND GENUSS AN DER KROATISCHEN ADRIA.

Denkmalenthüllung am Lungo Mare Nur zwei Stunden von der österreichischen Grenze entfernt und doch eine andere Welt.

Blühender Gartenpark Erstklassige und eine Prise k.u.k.-Romantik Wellness- und Spa-Angebote

Vor dem Hotel Imperial war der Kaiserempfang.

Ausgezeichnete Wertschätzung von mediterran-österreichische Küche Geschichte und Tradition

Die Gruppe von Gendarmeriefreunden vor dem Hotel Amadriapark

37 Kultur-Jubiläen

Klagenfurt Klangwolke mit 500 Sängerinnen und Sängern

Im Zuge der Feiern zum Jubiläum 500 Foto: Fritz-Press Jahre Klagenfurt fand am Neuen Platz ein riesiges Chorkonzert statt: 20 Chöre aus ganz Kärnten sangen Kärntnerlieder und Lieder aus aller Welt. Mit dabei Die Kärnt- ner aus Maria Wörth mit ihrer tempera- mentvollen Leiterin Sylvia Brandstätter, der stimmkräftige Postchor aus Klagen- furt, Leitung Sepp Oberdorfer, sowie die Kärntner Triologie unter der Leitung von Cornelia Markatsch und der Chor der Kärntner Jägerschaft unter der profes- sionellen Leitung von Horst Moser. Den instrumentalen Teil bestritt ein Blä- serensemble von der Militärmusik Kärn- ten unter der Stabführung von Siegfried Schatz. Beeindruckend war der stimmkräftige Gesamtchor mit ca. 500 Sängerinnen Hatten allen Grund zur Freude: Horst Moser, Silvia Brandstätter, Bgm. Luise Mathiaschitz, und Sängern. Moderator Seppi Rukavina Richie Bernardo und Seppi Rukavina (v.l.n.r.) bedankte sich herzlich bei den weit über tausend Besuchern, die bei sommerli- Ein herzliches Danke dem Kärntner Team, für die Mitgestaltung dieses ein- chen Temperaturen das Konzert genos- Sängerbund unter Obmann Reg.-Rat maligen Konzertes. sen haben. Ing. Horst Moser und seinem gesamten R.D.

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38 Szene Gesellschaft

Strau/Slowenien Traditionsgendarm Sepp Huber „verhaftete“ in Slowenien einen Riesenwaller

Normalerweise wird über den k.u.k. Gar- detraditionsgendarmen und ehemaligen Grenzpolizeibeauftragten ChefInsp iR Sepp Huber aus Strau bei Ferlach meis- tens über Auftritte in seiner schmucken schwarzen Galauniform der kaiserlichen Gendarmerie der Habsburgermonarchie berichtet. Heute aber ist es anders: Bei einem seiner ungezählten Ausflüge zum Fischen in Slowenien gelang ihm diesmal ein außergewöhnlicher „Fahn- dungserfolg“. Nach einem knapp einstündigen harten Drill in einem Stausee an der Save, gelang es ihm, einen prächtigen 1,20 Meter langen Waller mit stolzen 12 kg zu fangen. Der passionierte Jäger und Fischer wird diese Riesenmenge Fisch sicher in seinem großen Freundeskreis einer zweckmäßigen und kulinarisch hoch- stehenden Verwendung zuführen. Na, dann, Mahlzeit und Petri Heil!

Sepp Huber mit seinem Riesenwaller -wapfl-

39 Szene Kultur

Sirnitz Toller Erfolg für den Musical-Hit „Der Mann von La Mancha“

Vom 7. Juli bis zum 25. August 2018 wurde heuer im Schlosstheater von Albeck das Musical „Der Mann von La Mancha“ von Mitch Leigh gespielt. Unter der Regie des prominenten Kärntner Schauspielers und Regisseurs Charles Elkins, er ist auch seit einigen Jahren zeitkritischer Kolumnist der POLIZEITUNG, gelang dem gesamten tollen Ensemble eine wirklich sehens- und hörenswerte sowie hinreißende Perfor- mance, die praktisch an jedem Aufführungstermin zu recht ausverkauft war. Das begleitende Live-Instrumentalensemble des Landeskonservatoriums konnte die hinreißende Flamenco-Musik und die weltbekannten Hits aus dem Singstück dem sichtlich begeisterten Publikum servieren. Charles Elkins ist es dabei als Regisseur und Hauptdarsteller ganz hervorragend gelungen, die zentralen und bedeutenden szenischen und musikalischen Elemente der Geschichte zu einem abgerundeten und stilvollen Ganzen zusammenzubinden. Der lang anhaltende Applaus des Publikums war der verdiente Lohn für diesen schwie- rigen künstlerischen Balanceakt. Vor allem die Intimität der Nähe zwischen Publikum und den Akteuren trug dazu ganz wesentlich bei. Motto: „small is very beautiful!“

Das tolle Team aus Albeck zeigte groß auf. F. Neubauer

Wir gratulieren „Mr. Bärenbatterie“ – Ing. Josef Kersche im 50er-Klub

Anfang Juli 2018 ist für unser langjähri- 50er-Grenze endgültig hochgegangen. und allem notwendigen Beiwerk, das mit ges Mitglied und Sponsor in der Gesell- Der Unternehmer und Fachexperte in redundanten Hightech-Energiesystemen schaft sozusagen der „Schlagbaum“ zur Sachen Akkumulatoren und Batterien verschiedenster Art zusammenhängt, Ing. Josef „Joe“ Kersche, lud zu einer net- ten Geburtstagsparty in das von ihm kürz- lich gekaufte ehemalige Traditionsgast- haus Zerzer in Suetschach im Rosental. Eine knappe Hundertschaft von Verwand- ten, Freunden und beruflichen Wegbe- gleitern sowie Feuerwehrkameraden der FF Suetschach, ließen es sich nicht neh- men, dem Jubilar an diesem besonderen Ehrentag zu gratulieren und ihm für die nächsten 50 Jahre alles Gute und viele wirtschaftliche Erfolge zu wünschen. Wer den umtriebigen und geschäftstüch- tigen Neo-Fünfziger kennt, der weiß, dass er mit seinem Engagement und seinen ökonomischen Visionen sicher an seine gesteckten Ziele gelangen wird. Auch die Redaktion der POLIZEITUNG Unter den vielen Gästen war auch die weltbekannte Mezzosopranistin Bernarda Fink, die als unmit- Kärnten gratuliert zum Runden nach - telbare Nachbarin dem „Jungfünziger“ (Bildmitte vorne) mit weiteren Gratulanten aus Suetschach träglich ganz herzlich. Und vielen Dank ihre Glückwünsche überbrachte – stehend v.l. Gattin Daniela Kersche, Nadja Müller, Bernarda Fink, für die Unterstützung! Ing. Gernot Kraker – sitzend v.l. Dr. Michael Weber, Jubilar Josef Kersche und Prof. Alenka Weber -red-

40 POLIZEITUNG

41 Wir gratulieren

Klagenfurt/Wutschein Zweithöchste Auszeichnung für „Elder Statesman“ Rudi Schober

Foto: G. Eggenberger Scherwitzl sowie an seine persönlichen Freunde, an seine Familie und seine Frau. Nicht zuletzt bedankte er sich bei Landeshauptmann Peter Kaiser für den gemeinsamen Weg. Für die musikalische Umrahmung des Festaktes sorgte das „Quintett Land Kärnten“.

Personalia: Rudolf Schober wurde am 28. Septem- ber 1946 geboren. Er absolvierte eine Mechanikerlehre und war nach der Absolvierung der Gendarmerieschule in Krumpendorf bei der Bundesgendar- merie beschäftigt. Er war mehrere Jahre auf verschiedenen Posten in Kärnten eingesetzt und wurde 1973 Kriminal- beamter bei der Bundespolizeidirektion Klagenfurt. Von 1982 bis 1997 war Schober als Personalvertreter bei der Bundespolizeidirektion Klagenfurt tätig. Von 1997 bis 2007 fungierte er als Prä- sident des ARBÖ Kärnten. Große Ehre und große Freude für einen „Politiker mit Herz“ Ab 1999 war Schober Abgeordneter zum Kärntner Landtag und Sicherheitsspre- Am 19. Juli 2018 wurde der langjährige wertete es auch als besondere Aner- cher der SPÖ. In dieser Funktion war er Landtagspräsident und Präsident des kennung, dass heute Vertreterinnen und in intensivem Kontakt mit den Blaulicht- Zivilschutzverbandes im Spiegelsaal der Vertreter von vier Landtagsparteien an- organisationen, dem Österreichischen Landesregierung von LH Dr. Peter Kaiser wesend seien. Bundesheer und der Zivilgesellschaft. mit dem „Landesorden in Silber“ ausge- Der neue hohe Ordensträger bedankte Von 2009 bis 2018 bekleidete Schober zeichnet. sich bei allen Gästen für ihre Anwesen- die Funktion des 2. Landtagspräsiden- In seiner Laudatio strich der Landes- heit und für die hohe Auszeichnung. Es ten. Seit 2010 ist er Präsident des Zivil- hauptmann seine lange und enge Ver- sei ein eigenartiges Gefühl, heute auf schutzverbandes Kärnten. bundenheit und Freundschaft mit Rudolf der Seite des Geehrten zu stehen, und Schober ist bereits Träger des Silbernen Schober hervor. In all seinen Tätigkeiten er nehme diesen Orden stellvertretend Verdienstzeichens der Republik Öster- habe es sich Schober stets zum Ziel für alle seine Wegbegleiter mit großer reich sowie des Silbernen Ehrenzeichens gemacht, den Menschen zu helfen, sie Freude, Ehrfurcht und Demut an. der Republik Österreich, beide verliehen zu unterstützen und ihnen zu dienen. Einen besonderen Dank richtete Schober durch die Präsidentschaftskanzlei. Der Landeshauptmann betonte auch die an seine politischen Wegbegleiter Gaby gelebte Kollegialität von Schober und Schaunig, Peter Ambrozy und Andreas -o-

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42 Wir gratulieren

Bassano del Grappa Ältester Gendarm der Welt – Johannes Quarisa wurde 109

Am 24. August 2018 feierte der älteste Foto: Carabinieri-Press Rom Carabinieri Italiens, Johannes Quarisa, in seinem Heimatort Bassano del Grappa seinen 109. Geburtstag. Quarisa ist da- mit wohl der älteste Gendarm der Welt und erfreut sich guter Gesundheit. Aus diesem besonderen Anlass fand sich in seinem Hause eine hochrangige Geburtstagsdelegation, bestehend aus hochrangigen Vertreten des Carabinieri- Korps und dem Bürgermeister von Bas- sano del Grappa, Riccardo Poletto, ein, um zu diesem außergewöhnlichen Jubi- läum zu gratulieren. Als Geburtstags- geschenk überbrachten sie eine Gedenk- münze „Virgo Fidelis“ und eine persönli- che Gratulationsdepesche des General- kommandanten der Carabinieri-General Hoher Besuch der Carabinieri-Spitzen Giovanni Nistri aus Rom. und der Gemeinde beim Jubilar Der Jubilar trat 1929 in die Dienste des Korps und versah Dienst auf verschie- denen Posten in ganz Italien.

M. Bassano Neue „Hausnummer“ für den Jubilar

43 Erinnerungen

Spittal an der Drau Historische Gendarmerie-Dienstwaffen beim BPK Spittal an der Drau

Waffenvitrine 3 Langwaffen: K98k, Gewehr Lee-Enfield MK III, Karabiner M1

Das BGK/BPK Spittal an der Drau hat Insbesondere die zwei ausländischen len und Gewehre (Stutzen) mußten abge- schon früh damit begonnen, bestimmte Waffen haben eine interessante, wenig führt werden. Dafür wurden Gewehre aus- Dienst- und Einsatzmittel von vielleicht bekannte Einführungsgeschichte. gegeben, die vermutlich schon im Buren- einmal historischem Wert aufzubewah- Das ausgestellte englische Lee-Enfield- krieg (Anmerkung: 1899-1902) Verwen- ren. Für Waffen u. a. sensible Objekte Gewehr MK III, Baujahr 1919, wurde im dung fanden und zusammen mit dem wurden die LGK/LPD- und BM.I-Zustim- Jahr 1948 dem HiGe (Hilfsgendarm) Wolf- aufgepflanzten Bajonett eine respektable mungen beantragt und erteilt. gang ORTNER (Landesgendarmeriekom- Länge von 167 cm, oftmals länger als der Nun wurde im neu errichteten Lehrsaal mandant von 1974 bis 1986, General) Beamte selbst, aufweisen. Der Revolver des BPK Spittal an der Drau mit dan- persönlich zugewiesen und von diesem ist ein Wildwest-Colt mit unschönen kenswerter Zustimmung der LPD Kärnten dem BPK Spittal an der Drau überlassen. Segeltuchtaschen. Die Einführung dieser und Unterstützung der Logistikabteilung Über den jahrzehntelang im Keller gela- Waffen hat bei der Gendarmerie Unwillen eine gesicherte Nischenvitrine einge- gerten Colt-Revolver war nichts bekannt. und bei der Bevölkerung eine abfällige baut. Diese beherbergt eine kleine, noch Das Befragen von betagten Zeitzeugen Kritik ausgelöst.“ ausbaufähige, registrierte Sammlung erbrachte so gut wie keine schlüssigen von Dienstwaffen, welche zu Zeiten der Ergebnisse. Die wesentlichen Hinweise Dieser Spittaler Chronik-Eintrag wurde Gendarmerie im Bezirk Spittal an der waren dann im eigenen Haus zu finden, wörtlich in die LGK-Chronik übernommen Drau in Gebrauch waren. nämlich in den Chroniken von BGK und fand von dort Eingang in mehrere Zu sehen ist ein Steyr-Karabiner M95 (in (Bezirksgendarmeriekommando) und Forschungsarbeiten u. a. Publikationen, Gendarmerieverwendung von ca. 1898 GAK (Gendarmerieabteilungskommando) so auch in das Buch „Die B-Gendarme- bis 1948), ein Karabiner K98 (ca. 1900 Spittal an der Drau. rie“, Verlag Militaria Austriaca, 2005. bis 1948), ein Gebirgskarabiner K98k Dort wird weiterführend und nachweislich (kurz, ca. 1935 bis 1948), das englische In der GAK-Chronik steht in schönstem erklärt, dass es in der Gendarmerie und Gewehr Lee-Enfield (Rifle Nr. 1, MK III, Kurrent zu lesen: „Am 19. 3. 1948 er- Sicherheitswache nach Kriegsende einen von 1948 bis 1957), der US-Karabiner folgte die Neubewaffnung der Gendar- wahren Wildwuchs an Dienst- und sogar M1 (von 1957 bis 1993) und auch ein merie in der britischen Besatzungszone auch im Dienst privat geführten Waffen Revolver Colt Army Special .38 (von mit englischen Gewehren und Revolvern gab. In einzelnen Bundesländern standen 1948 bis 1956). (Colts). Die guten österreichischen Pisto- alleine bis zu 40 verschiedene Pistolen-

44 Erinnerungen typen in Verwendung (Steyr M12, Pistole und der Sicherheitswache wird es Tatsächlich dauerte es bis Frühjahr 1948, 08, Pi38, Colt M1911, Walther PP und erlaubt sein, Revolver zu tragen. Offi- bis der Ratsbeschluss umgesetzt wurde. PPK, Frommer, Mauser, Ceska, SSU, FN zieren der Gendarmerie wird es er- Zudem stellte sich die österreichweite u. a.). laubt sein, Revolver anstatt von Ge- Umsetzung als schwierig heraus, sodass wehren zu tragen. schließlich jede Besatzungszone für eige- Dies führte dazu, dass mit Beschluss 2. Diese sollen nicht deutscher Machart ne einheitliche Bewaffnungen sorgte. des Alliierten Rates vom 10. April 1946 sein. In der englischen Zone für Steiermark die Bewaffnung der Gendarmerie mit ... und Kärnten kamen eben das unprakti- Gewehren und Revolvern geregelt wurde. 5. Alle Gewehre und alle Revolver sollen sche Lee-Enfield-Gewehr und der Colt-, Er lautete auszugsweise: von einer Machart sein und nach zusätzlich auch englische Webley-Revol- „1. Der österreichischen Gendarmerie einem Muster, um die Schulung der ver zur Ausgabe. Immerhin konnte die wird erlaubt sein, Gewehre zu tragen, Polizei zu vereinfachen.“ Gendarmerie erreichen, dass die „un- schönen Segeltuchtaschen“ rasch durch Revolvertaschen aus traditionell braunem Leder ersetzt wurden. In der US-Zone für Oberösterreich und Salzburg wurden einheitlich der deutsche Karabiner K98k und der US-Revolver „Smith and Wesson, Cal .38“ ausgege- ben. BGKdten und Stv. erhielten Pistolen M1911 (Colt, Cal .45). Im Jahr 1956 ging die Revolver-Zeit in der Gendarmerie und Sicherheitswache zu Ende. Es folgen in der Gendarmerie die Pistole FN M35, Kaliber 9 mm Parabellum, in der Sicherheitswache die Pistole Walther PP, Kaliber 7,65 mm. Im Kriminaldienst fand die Pistole Walther PPK Verwendung. 1995 schließlich erfolgte die Umrüstung auf die Pistolen Glock 17 und 19.

Revolver Colt Army Special .38 Oberst Johann Schunn

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30 Jahre Gendarmerie Brücke – Polizeitung

Mit dieser Ausgabe Oktober 2018 der desgendarmeriekommandos für Kärnten. Wachkörpers der Gendarmerie, aber POLIZEITUNG begeht die bunte Illustrier- Die nachfolgende Chronik-Collage zeigt auch der neuen Bundespolizei, die 2005 te der Kärntner Exekutive genau ihren die wichtigsten und bedeutendsten Titel- gegründet wurde. 30. Geburtstag. Fast exakt auf den Tag seiten in diesen drei Jahrzehnten vom genau erschien damals die erste Aus- Beginn bis heute. Ad multos annos Polizeitung! gabe der Gendarmerie Brücke Kärntens, Diese Zusammenschau ist buntes Pan - unter der Herausgeberschaft des Lan- optikum der Geschichte des aufgelösten F. Blaschun

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POLIZEITUNG

48 POLIZEITUNG

49 Erinnerungen

Polizeimuseum Wien 800 Jahre Wiener Polizeigeschichte

Polizeikommunikation: Telegraf ab 1871, Telefone ab 1883

Ein Museumsraum in der Marokkaner- Mehrere Hundert Ausstellungsstücke tritt musste zu wiederholten Malen sistiert, kaserne in Wien gibt einen Einblick in geben einen faszinierenden Überblick ja sehr oft früher als zu der normierten die 800-jährige Geschichte des Polizei- über die Geschichte des Polizeiwesens Sperrstunde gänzlich eingestellt wer- wesens in Wien. in Wien. den“, berichtete Polizeipräsident Johann Habrda. Kaiser Franz Joseph äußerte den Als der Babenberger Herzog Leopold VI. Wunsch, die Schau dauernd zu erhalten. am 18. Oktober 1221 Wien das Stadt- K. k. Polizeimuseum Die Polizeidirektion stellte daraufhin ei- rechtsprivileg gewährte, waren die Bürger nen Antrag auf Errichtung eines Polizei- für die Aufrechterhaltung der Ruhe, Ord- Der Großteil der Exponate stammt aus museums. Mit Erlass des k. k. Ministeri- nung und Sicherheit und für den Schutz den Beständen des Anfang Dezember ums des Inneren vom 21. Oktober 1898 der Stadttore verantwortlich. Bürger oder 1898 eingerichteten k. k. Polizeimuse- wurde das Museum in zwei Räumen im von ihnen bezahlte Männer streiften ums. Aus Anlass des 50-jährigen Regie- Polizeidirektionsgebäude am Schotten- durch die „Viertel“ Wiens. Später wurden rungsjubiläums des Kaisers Franz Joseph ring 11 eingerichtet. besoldete Wächter eingestellt. Im 15. gab es 1898 im Prater eine Jubiläums- Das Museum, geleitet von Polizeiober- Jahrhundert wurde eine Bürgerwehr auf- veranstaltung, bei der auch das Wirken kommissär Camillo Windt, wurde am 2. gestellt und ab 1531 sorgte die Tag- und der Polizei gezeigt wurde. In einem Poli- Dezember 1899 eröffnet. Am 24. April Nachtwache für Ordnung. Diese Wache zeipavillon wurden Verbrecherwerkzeuge, 1904 übersiedelte die Sammlung in vier ging bald in der neuen Stadtguardia auf Tatortspuren, Präparate und Objekte von Säle im 3. Stock des neuen Polizeige- und 1646 wurde die Rumorwache einge- kriminalpolizeilichem Interesse gezeigt bäudes an der Elisabethpromenade, der richtet, die immer wieder in Auseinan- und die Methoden der Kriminalitäts- heutigen Rossauer Lände. dersetzungen mit der Stadtguardia ver- bekämpfung vorgeführt. Wiener Künstler Das Museum hatte drei Aufgaben: Es wickelt war. Österreichs Herrscherin stellten in Skizzen und Zeichnungen die sollte zur Hebung des Standesgefühles Maria Theresia löste die Stadtguardia, Arbeit der Polizei dar. Die Polizeiausstel- und des Ansehens der Wiener Polizisten die Rumorwache und die Tag- und Nacht- lung war ein voller Erfolg: „Der Eindruck, beitragen, der Ausbildung der Polizei- wache im 18. Jahrhundert auf. welchen unsere in einem eigenen Pavil- schüler dienen sowie Polizei- und Justiz- Mit Exponaten über diese frühen Wiener lon untergebrachte Exposition erzielt hat, beamten für Kriminalfälle Beispiele und Sicherheitswachen beginnt der Rund- war ein ganz außerordentlicher. Tag für Vergleichsobjekte liefern. gang durch den Ausstellungsraum im Tag drängte sich das Publikum massen- In der historischen Abteilung des Muse- 3. Stock der Marokkanerkaserne in der haft heran, und wir waren häufig gezwun- ums befanden sich Uniformen, Waffen Marokkanergasse 4 in Wien-Landstraße. gen, die Notausgänge zu öffnen. Der Zu- und Ausrüstungsgegenstände der Sicher-

50 Erinnerungen

heitswache, die Dienstabzeichen der Zi- 1965 errichteten Polizeilehrer mit ver- vilwachen, der Sicherheits- und Stadt- bliebenen Exponaten des ehemaligen schutzwache, „Beschreybungen“ gestoh- Polizeimuseums in einem 200 Quadrat- lener Gegenstände von 1798 bis 1848, meter großen Raum im 3. Stock der Schließwerkzeuge und Ketten für Gewalt- Marokkanerkaserne das „Polizeimuseum täter sowie eine Sammlung von Melde- Wien – Museum der Wiener Sicherheits- zetteln berühmter Österreicher wie Johann wache“. Strauß, Hugo Wolff, Carj Millöcker und Andere Exponate kamen in das 1984 Franz von Suppé. eröffnete „Kriminalpolizeiliche Museum“ Die „Kriminalabteilung“ war in zwei Sälen in das Amtsgebäude Berggasse, in dem untergebracht, es handelte sich um eine sich das Sicherheitsbüro, das Erken- Lehrmittelsammlung für den kriminalis- nungsamt und andere Dienststellen der tischen Unterricht. Ausgestellt waren Wiener Polizei befanden. Diese Samm- Mord- und Einbruchwerkzeuge, Waffen, lung wurde großteils dem 1991 eröff- Nachschlüssel, Wilderergewehre, unter neten „Wiener Kriminalmuseum“ in der anderem die Werkzeugsammlung des Großen Sperlgasse 24, in Wien-Leopold- „Einbrecherkönigs“ Johann Breitwieser. stadt, zur Verfügung gestellt. Das Museum überdauerte das Ende der Monarchie. 1925 gab es über 8.000 Ex- ponate. 1938 wurden die Exponate aus K. k. Sicherheitswache Spitzhelm der Sicherheitswache ab 1884 Platzgründen in mehreren Amtsgebäuden ausgestellt. Gegen Ende des Zweiten Der nächste Abschnitt im Museumsraum großen Polizeireform 2005, mit der die Weltkrieges wurden viele Objekte zerstört in der Marokkanerkaserne behandelt die Wiener Sicherheitswache in der neuen, oder kamen abhanden. Gründungsjahre der K. k. Wiener Sicher- österreichweit einheitlichen „Bundespoli- Nachdem die Marokkanerkaserne im 3. heitswache ab 1869 – Bilder, Dokumen- zei“ aufging. Bezirk renoviert worden war, zog 1953 te, Uniformteile, Waffen und andere In den letzten Jahren sind weitere Objek- die Polizeischulabteilung wieder in das Gegenstände. Zu den interessantesten te dazugekommen, darunter Uniform- und Gebäude ein. Objekten zählt ein Kruzifix, vor dem an- Ausrüstungsstücke der motorisierten gehende Polizisten bis zum Ende der Verkehrspolizei. Monarchie 1918 den Diensteid schwo- ren. Unter anderem mussten die An- Im Museumsraum werden auch Stumm- wärter schwören, die Verschwiegenheits- filme über die Wiener Polizei in den pflicht einzuhalten, nicht korrupt zu 1920er- und 1930er-Jahren gezeigt so- werden, die Staatsgrundgesetze einzu- wie ein kurzer Tonfilm, der chinesische halten und keiner in- oder ausländischen Polizisten bei der Ausbildung in Wien „politischen Gesellschaft“ beizutreten. zeigt. Ab Jänner 1931 absolvierten zehn Die Zwischenkriegszeit ist unter anderem Polizisten aus China in der Marokka- mit Waffen, Uniformen, (Lehr-)Büchern, nerkaserne eine Polizeiausbildung. Sie Bildern und Dienstabzeichen dokumen- erhielten Unterricht in polizeilichen und tiert. Ausgestellt ist ein Modell des „grü- rechtlichen Fächern. Dazu kamen eine nen Heinrichs“, eines von zwei Pferden Sportausbildung und Exkursionen. Auf gezogenen Kleintransporters, mit dem Wunsch der chinesischen Gäste wurde die Sicherheitswache Häftlinge überstell- der ursprünglich für zwei Jahre geplante te. Der letzte „grüne Heinrich“ stellte im Studienaufenthalt um ein Jahr verlängert. September 1925 den Betrieb ein. Drei Polizeioffiziere absolvierten danach Die weiteren Abschnitte behandeln die noch das Jus-Studium an der Universität Polizei während der nationalsozialisti- Wien. Einer von ihnen, Leutnant Yu, nann- schen Diktatur, die zehnjährige Besat- te sich aus Begeisterung über den Wie- zungszeit und die Ära von der Unter- ner Polizeipräsidenten Johann Schober Schwurkreuz der k. k. Sicherheitswache zeichnung des Staatsvertrages bis zur „Schobern Yu“. Er wurde später stellver-

51 Erinnerungen tretender Polizeichef in Shanghai und Fotos: Werner Sabitzer setzte sich nach der Machtübernahme der Kommunisten mit einigen seiner Wiener Kurskollegen nach Taiwan ab. Dr. Schobern Yu kam in den 1960er-Jahren als Diplomat wieder nach Österreich – als Vertreter Taiwans bei den UN-Organi- sationen in Wien. Die chinesischen Gäs- te schenkten dem Gastgeber vor ihrer Heimreise eine Widmungstafel, die seit August 2012 über dem Eingang zum Museum thront. Die vier Schriftzeichen symbolisieren die Voraussetzungen, die ein Polizist haben muss: Begabung, Er- ziehung, Ausbildung und die Fähigkeit zur Anwendung. In einem Teil der Garage in der Marokka- Historische Korpsfahnen der Wiener Sicherheitswache nerkaserne befinden sich einige Polizei- Oldtimer, die zum Museum gehören: vier Das Museum wird voraussichtlich bald erwähnt. Die Bezeichnung geht auf den Motorräder der motorisierten Verkehrs- schließen, da der Platz wegen der Poli- Wien-Besuch einer Delegation des Sul- gruppe, eine Puch MV 50, ein Puch- zeiaufnahmeoffensive für Lehrsäle benö- tans von Marokko zurück, die 1783 von Geländewagen, ein VW-Transporter des tigt wird. Die polizeihistorische Samm- Kaiser Joseph II. in der Hofburg empfan- Verkehrsunfallskommandos und ein Mer - lung soll künftig ein Kernstück des neu- gen worden war. cedes-Mannschaftstransportwagen, Bau- en „Museums der inneren Sicherheit“ in Von 1841 bis 1844 wurde die Kaserne jahr 1977. Wien werden, in dem auch Objekte des neuerlich erweitert. Auf dem vergrößer- ehemaligen niederösterreichischen Gen- ten Arial war Platz für ein Infanterieregi- darmeriemuseums und weitere exekutiv- ment, ein weiteres Regiment, ein Jäger- Neues „Museum der inneren Sicherheit“ historische Sammlungen gezeigt werden bataillon und ein Garnisonsgericht mit sollen. Die Planungen laufen. Arrestzellen. Das Gebäude wurde nun Das Polizeimuseum in der Marokkaner- nach dem Kaiser „Ferdinandskaserne“ kaserne ist öffentlich nicht zugänglich, genannt. 1853 wurde ein Südflügel an- war aber bisher in der „Langen Nacht der Marokkanerkaserne gebaut. Das Areal hatte nun die größte Museen“ für Besucherinnen und Besu- Ausdehnung zwischen Marokkanergasse, cher geöffnet. Es gibt regelmäßig Füh- 1770 wurde außerhalb der Stadtmauern Heumarkt, Schwarzenbergplatz, Renn- rungen für Interessierte. Das Museum in der Vorstadt eine Kavalleriekaserne weg und Traungasse. Einige Zeit waren ist seit 2016 der Abteilung I/8 (Protokoll gebaut, die „Heumarktkaserne“ oder auch die „Hoch- und Deutschmeister“ in und Veranstaltungsmanagement) im In- „Schwarzenbergkaserne“ genannt wur- der Kaserne beheimatet. 1909 erwarb nenministerium unterstellt. Diese Abtei- de. 1774 wurde der Bau erweitert und die Stadt Wien das Areal und ein Jahr lung ist auch zuständig für die Bereiche 1783 erfolgte die Umgestaltung zu einer später wurden die Kasernenbauten de- Polizeigeschichte und Traditionspflege. Fuhrwerkskaserne. 1796 wurde die moliert. 1913 wurde ein neues, wesent- Betreut wird das Museum seit Sommer „Marokkanergasse“ vor der Kaserne lich kleineres Gebäude errichtet, der „Er- 2018 von Amtsdirektor Werner Sabitzer. erstmals in einem Häuserverzeichnis satzbau der k. u. k. Heumarktkaserne, Schwarzenbergplatz“. 1921 übernahm die Polizeidirektion Wien die Kaserne, in die nun die Schulabtei- lung und 1928 die Alarmabteilung ein- zogen. 1928 bis 1931 entstand an der Seitenfront zum Heumarkt eine Wohn- hausanlage für Wiener Polizisten. Nach der nationalsozialistischen Macht- übernahme wurde die Kaserne 1941 in „Otto-Steinhäusl-Kaserne“ umbenannt. Steinhäusl wurde nach dem „Anschluss“ an das Deutsche Reich 1938 Leiter der Polizeidirektion Wien. Er starb 1940. Bis 1945 befand sich in der Kaserne das Kommando der Schutzpolizei. Bei einer Explosion am 20. April 1945 wurden der Gebäudeteil an der Lisztstraße und die Garagen zerstört. Ab 1953 diente die Marokkanerkaserne wieder als Polizei- schulgebäude. In der Kaserne befinden bzw. befanden sich auch einige andere Organisationseinheiten. Bis 1. April 2016 gab es in der Marokkanerkaserne auch eine Polizeiinspektion.

„Grüner Heinrich“ für den Transport von Festgenommenen W. S.

52 POLIZEITUNG

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53 Erinnerungen

UNO-Einsatz in Namibia – Erinnerungen eines Gendarmen – Teil 5

Entwaffnung und Demobilisierung Eine der heikelsten und wohl auch ge- fährlichsten Aufgaben im Zuge der Tätig- keit als „Policemonitor“ in Namibia, war die Anwesenheit bei der Entwaffnung und Demobilisierung der „Koe foet“ (Kuhfuß in Zusammenhang mit Spurensuche). Wie schon im Teil 4 berichtet, handelte es sich dabei um die paramilitärische Polizeitruppe der südafrikanischen Man- datsverwaltung. In dieser Truppe dienten Schwarzafrikaner unter weißem Kom- mando und wurden bei polizeilichen Ak- tionen in geschlossener Formation ein- gesetzt, auch gegen politische Gegner der Mandatsverwaltung. Die Angehörigen dieser Truppe mussten daher mitunter gegen die eigene schwarze Bevölkerung einschreiten und waren daher denkbar unbeliebt. Trotzdem war es für diese jun- gen Schwarzen ein attraktiver Job, denn sie waren gut bezahlt und konnten ande- Drei UNO-Polizeiangehörige vor der Abfahrt in das „Koe foet“-Lager, wo sie bei der rerseits auch ihre Familien unterstützen. Demobilisierung dieser paramilitärischen Polizeieinheit als Policemonitors und Repräsentanten Sie waren loyal gegenüber ihren Kom- der UNO anwesend sein mussten, jedoch ohne Begleitung einer höheren zivilen UN-Delegation (v.l.n.r.: ein Polizist aus Thailand, ein Österreicher und ein Australier). mandanten, absolvierten ihre Ausbildung in Lagern und waren in der Folge auch „Koe foet“-Lager in Bataillonsstärke (be- Geschehen beobachten und registrieren dort kaserniert. Diese Lager, teils mit stand nach südafrikanischem Muster sollten. Offenbar erwartete dieser eben- Schutzwällen umgeben, boten den An- aus drei Kompanien mit Versorgungs- falls eine höherrangige UN-Delegation. gehörigen dieser Truppe trotz strenger und Führungselement). Am Tag der vor- Er wies uns dann einen Platz in diesem Disziplin, im Vergleich zu ihren ärmlichen gesehenen Entwaffnung und Demobili- Demobilisierungsvorgang zu. Am Rande heimatlichen Dörfern, allen „militäri- sierung wurde auch ich mit einem Thai- des Exerzierplatzes war ein offenes Zelt schen Komfort“, wie gute Verpflegung, länder und einem Australier zum Dienst mit Tischen aufgebaut. Dort saßen weiße saubere Unterkünfte, sportliche Betäti- als „Policemonitor“ eingeteilt. Unteroffiziere der „Koe foet“, die auf vor- gung, alle Voraussetzungen für körper - Als es ans Abfahren zum Ort des bereiteten Listen die Abgabe der Waffen liche Hygiene und Gesundheitsvorsorge Geschehens ging, warteten wir auf die festhalten sollten. Daneben stand ein sowie das Bewusstsein, zu einer Elite- Delegation der höheren UNO-Zivilbeam- leicht gepanzerter LKW, der für den Ab- truppe zu gehören. ten und zumindest eines Polizeioffiziers, transport der Waffen vorgesehen war. Diese Truppe sollte nun aufgelöst wer- es handelte sich immerhin um einen den, das heißt entwaffnet und demobili- wichtigen politischen Akt als Vorausset- Als uns die angetretene Truppe mit siert. Es war dies eine politische Forde- zung für die Durchführung der Wahlen. unserer Uniform und den UN-Symbolen rung der stärksten wahlwerbenden Partei Doch wir drei „Policemonitors“ warteten bemerkte, entstand sofort Unruhe. Die der SWAPO (South West Afrikan People vergebens und mussten ohne weitere „Koe foet“-Angehörigen waren überzeugt, Organisation) und Voraussetzung, dass Begründung und ohne höherrangige Be- dass die UNO durch Zugeständnisse an überhaupt Wahlen durchgeführt werden gleitung zu diesem spektakulären Auftrag die SWAPO diesen politischen Akt der konnten. Man stelle sich vor, diese jun- abrücken. Als wir nach kurzer Fahrt beim Demobilisierung und Entwaffnung ver- gen Schwarzen sollten nun ihren Job ver- Lager der „Koe foet“ eintrafen, wurde uns anlasst hatte. Die Truppe begann nun in lieren, die Polizeiuniform an den Nagel wohl klar, warum die UN-Zivildelegation Sprechchören zu singen, begleitet mit hängen und ihres Statussymbols ver- lieber im sicheren Büro ihres Quartiers rhythmischen Bewegungen, wie bei lustig werden? Das hieß wieder zurück verblieb. Es war eine angespannte Stim- Stammestänzen üblich. Man hörte wie in den Familienkral, von so manchem mung, als wir sahen, dass das Bataillon sie skandierten „UNTAG, UNTAG, down, gehasst und auch beneidet und für bereits in Zivilkleidung, jedoch mit Hand- down“! Ja, die UNTAG (United Nation die nächste Zukunft ohne Perspektive. feuerwaffen mit lautem Gesang auf dem Transission Aktion Group), das waren wir Widerstand war somit vorprogrammiert. Vorplatz des Lagers aufmarschierte. Wir drei einsamen Policemonitors, auf die suchten zunächst den Kommandanten sich nun die Wut der aufgebrachten Men- dieser Polizeitruppe, um unsere Anwe- ge entlud. Da ich ständig eine Kamera UNO-Policemonitors in arger Bedrängnis senheit als Policemonitor zu melden. Der bei mir trug, um aktuelle Situationen Unweit südlich der Kleinstadt Rundu am Südafrikaner, im Range eines Oberst- festzuhalten, wurde mir das fast zum Kavangofluss, wo auch wir Österreicher leutnant, war erstaunt, dass nur drei Verhängnis. Eine Gruppe bewegte sich stationiert waren, befand sich so ein UN-Polizisten mit „niedrigem Rang“ das in meine Richtung mit Macheten, die sie

54 Erinnerungen

über ihren Köpfen schwangen und riefen: die aufgebrachte Menge. Er hielt in mar- mandanten für sein Einschreiten, worauf „we will kill you“! Man war offenbar der kanten Worten in Afrikans eine Anspra- er locker sagte: „never mind“ (tut nichts Meinung, dass ich nun den Tag ihrer che an seine Leute. Sinngemäß verstand zur Sache). Mein schriftlicher Report, den Tragödie im Bild fest halten wolle, was ich es: „Wenn ihr die UN-Policemonitors ich danach auf der UN-Polizeistation über die Empörung auf die Spitze trieb. Ich ge- haben wollt, dann nur über meine Lei- den Ablauf schrieb, wurde wie üblich kom- stehe, nun hatte ich in meinem Gendar- che“. Schlagartig beruhigte sich die auf- mentarlos zur Kenntnis genommen. menleben, das erste Mal richtige Angst, gebrachte Truppe. Ihr Kommandant, wäre doch wie sollte ich dieser bedrängten bereit gewesen, sich für uns zu opfern! Die entlassenen „Koe foet“-Leute, die an- Situation entkommen? Es war der Oberst- Das wirkte, es war auch die Stimme ihres scheinend eine hoch dotierte Abfindung leutnant, der südafrikanische Komman- Kommandanten, die eingedrillte Subordi- erhielten, sprachen in ihrem Frust über dant der Truppe, der als Offizier mit mili- nation und die Disziplin, die täglich von die Entlassung in den Spelunken Rundus tärischen Gespür die Gefahr erkannte den „Koe foet“-Leuten eingefordert wor- stark dem Alkohol zu und zogen bis spät und auch kein Interesse daran hatte, den war, das wirkte auch noch nach in der in die Nacht grölend und randalierend dass in seinem Bereich, von seiner hoffnungslosen Situation der Auflösung. durch den Ort. Wer konnte, verbarrika- Truppe, die als diszipliniert galt, womög- dierte sich in den Häusern und Hütten, lich ein UN-Policemonitor attackiert wird. Ende gut, alles gut, die Waffen wurden trotzdem kam es zu gewalttätigen Aus- Auch seine weißen Unteroffiziere reagier- abgegeben, auf den LKW verladen und einandersetzungen mit den Ortsbewoh- ten rasch, sie hoben ihren Kommandan- in das örtliche Polizeigefängnis gebracht. nern, wobei es mir gelang, aus sicherer ten auf ihre Schultern und trugen ihn vor Ich bedankte mich beim Bataillonskom- Entfernung noch ein Foto zu schießen.

Die „Koe foet“ Angehörigen zogen nach ihrer Entlassung randalierend durch den Ort Rundu, sprachen in den Spelunken stark dem Alkohol zu und es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit den Ortsbewohnern. Wer konnte, verbarrikadierte sich in den Hütten. Die örtliche Polizei der „noch“-Mandatsverwaltung griff in das Geschehen nicht ein. Auch das UNO-Personal wartete hinter verschlossenen Türen ihrer Büros die Nacht ab.

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Am folgenden Morgen kehrte wieder Ruhe ein, die „Koe foet“-Veteranen waren verschwunden und der Alltag nahm wieder seinen Lauf.

Die örtliche Polizei der „noch“-Mandats- verwaltung griff in das Geschehen nicht ein und auch das UNO-Personal wartete hinter verschlossenen Türen in ihren Bü- ros die Nacht ab. Am folgenden Morgen kehrte wieder Ruhe ein, die „Koe foet“- Veteranen waren verschwunden, offenbar wurden sie wieder in ihren Familienclans aufgenommen, der Preis dafür dürfte wohl die hohe finanzielle Abfertigung ge- wesen sein, die sie bei der Demobilisie- rung erhielten.

Für mich als UN-Policemonitor ging der Alltag weiter, als wäre nichts geschehen. Das was blieb, ist die Erinnerung an ein außergewöhnliches Ereignis.

Die meisten „Keo foet“-Veteranen wurden wieder in ihren Familien aufgenommen, Johann Schratter, der Preis dafür dürfte wohl die hohe finanzielle Abfertigung gewesen sein, Gend. Cheflnsp iR die möglicherweise für mehrere Monate ein Wohlleben für deren Familienclans sicherte.

Spende Blut – rette Leben!

56 POLIZEITUNG

Die Gemeinden des Bezirkes Völkermarkt bedanken sich bei den Polizisten und Polizistinnen des Bezirkes für ihre wertvolle bürgerfreundliche und verantwortungsvolle Arbeit im Dienste der öffentlichen Sicherheit. Das Schlagwort von „Mit Sicherheit für Sie im Einsatz“ wird im Bezirk für die Bevölkerung in jeder Hinsicht umgesetzt. Dafür einmal an dieser Stelle ein großes DANKESCHÖN!

57 Magazin Weltspiegel

Südamerika Amazonasdelta: Die Büffelpolizei von Marajó

Auf Büffelstreife im Dschungel

Wo liegt eigentlich die „Insel der Büf- Zwischen Palmen zeichnet sich eine Art fels zwischen seinen nach innen einge- fel“? – In Südamerika an der Mündung überdachter Laubengang mit rot gestri- drehten Hörnern hindurch und endet als des mächtigen Amazonas in den Atlan- chenen Pfeilern ab. Am Steg davor legt Schlaufe in dessen Nase. Es sitzt locker. tik. Genauer gesagt im Norden von Bra- das Boot an. Touristen aus der Region Und doch sieht Vitelli meinen zweifeln- silien: Der Amazonas und dutzende Zu- und Anwohner von der Insel klappern mit den Blick. flüsse verästeln sich dort auf einer Brei- ihren Koffern den Steg hinauf zum Lau- te von 100 Kilometern zu einem Delta, bengang, dem Eingangstor nach Marajó. „Bei einem Pferd arbeitest Du mit Zügeln, das hunderte Inseln beherbergt. Darun- Die kleine Ortschaft heißt Soure. Hier beim Büffel ist die Nasenscheidewand ge- ter die Insel Marajó, fast so groß wie die befindet sich das Hauptquartier der Mili- locht, damit wir das Tier steuern können.“ Schweiz. Vor knapp 100 Jahren sank vor tärpolizei für die Flussinsel: der Armee Ich frage: „Tut das nicht weh?“ Vitelli ant- ihrer Küste ein Schiff, erzählt man sich. unterstellte Polizisten, die in ganz Brasi- wortet: „Nein, das ist wie ein Ohrring nach Darauf befand sich eine kleine Herde lien für die öffentliche Ordnung zuständig einer Weile.“ asiatischer Wasserbüffel, die es schaff- sind. Drei von ihnen begrüßen mich ne- te bis ans Ufer zu schwimmen. Heute ben dem Laubengang. Hoffentlich stimmt das. Ich will dem Tier leben hunderttausende Wasserbüffel nicht wehtun, wenn ich gleich auf ihm auf Marajó. Sie sind Fleischlieferant, Wir begrüßen uns auf Portugiesisch: reite. Die Militär-Polizisten haben mich Lastentier und transportieren selbst die „Bom dia!“ „Bom dia! Muito obrigado!“ eingeladen, sie auf ihrer Büffelpatrouille Ordnungshüter der Militärpolizei. „Vamos la.“ zu begleiten. Feldwebel Vitelli zeigt auf den Büffel mit den Kringel-Hörnern: „Das Zwei Stunden dauert die Fahrt mit dem Die Polizisten tragen farngrüne Unifor- ist Dein Büffel, den wirst Du reiten! Er Schnellboot durch eine der Buchten im men mit Schutzweste. Ich lerne Claudio heißt ‚Turista‘.“ Amazonasdelta. Hier vereinen sich die Vitelli, 46, kennen – das Gesicht unter Ich frage: „Warum? Weil er Touristen be- Seitenarme des gewaltigen Tropen-Stro- seiner Polizeikappe ist rund und glattra- fördert?“ Vitelli lacht: „Nein, das ist nur mes, bevor sie in den Atlantik münden. siert. Unter dem kurzen Ärmel seines ein Spitzname.“ Eine bewaldete Insel taucht auf, so groß, Hemdes lugt auf einer Seite eine Täto- dass ich ihre Umrisse nicht abschätzen wierung hervor. Vitelli hält den vordersten Turista, der Polizeibüffel schaut ein biss- kann: Marajó, die größte Flussinsel der von drei mächtigen, gesattelten Büffeln chen skeptisch, als ich vor ihm stehe, und Welt. Sie hat mit mehr als 40.000 Qua- an einem Seil fest. Sie sind nicht so groß schüttelt mit dem Kopf – wirkt aber sonst dratkilometern fast die gleiche Fläche wie Pferde, wiegen aber fast das Doppel- sehr friedlich. Inzwischen ist Vitellis Chef, wie die Schweiz. te. Das Seil läuft über den Kopf des Büf- Hauptmann Rauly Vienna dazugekommen.

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Als ich gerade Turistas Hinterkopf krau- len will, warnt er mich: „Vorsicht mit dem Kopf! Da am Ohr hat ihn als Jungtier mal ein Piranha gebissen. Das macht ihn ziemlich nervös. Lieber weiter hinten ...!“ Vitelli ergänzt: „Er denkt sonst, Du willst ihn angreifen!“

Das ist so ziemlich das Letzte, was mein Ein-Tonnen-Schwerer-Büffel von mir den- ken soll. Gesattelt ist Turista schon, Steigbügel gibt es auch. Ich frage: „Reite ich ihn wie ein Pferd?“ Vitelli: „Im Prinzip ja, aber ein Pferd kann jeder reiten. Aber einem Büffel darfst Du nicht zeigen, dass Du Angst hast!“

Ich frage mich noch, was das heißt, als mir Rauly und Vitelli auch schon in den Sattel helfen und dann auf ihre Büffel klettern. Ein dritter Polizist reicht mir das Vor der „Büffelinspektion“ in Marajó! Seil, um Turista zu lenken. „So mein lieber Turista. Jetzt gibt es nur ganze Nacht reiten, aber tags bei der Hit- noch Dich und mich. Die beiden Kollegen ze reicht das jetzt. Gleich, wenn wir das reiten schon mal vor mit ihren.“ sind, werden sie ein Bad in Tümpeln neh- men und sich mit Schlamm bespritzen, Der Polizist macht Schmatzgeräusche, das ist ihr Schutz.“ die ich imitiere und hoffe, dass Turista das als Startsignal versteht. Tatsächlich Gemächlich trottet mein Büffel hinter setzt sich der Büffel langsam in Bewe- dem von Vitelli hinterher. gung. Vielleicht folgt er aber auch nur seinen beiden Artgenossen ... „Er weiß, dass Du unerfahren bist, deshalb läuft er so langsam nebenher. Er ist ent- In einer Hand habe ich mein Mikrofon, in spannt, ein Mediterraneo. Meiner hier ist der anderen das Seil. Die Polizisten nut- nicht so geduldig. Jede Kleinigkeit kann zen beide Hände: eine, um das Seil hoch ihn ausrasten lassen. Aber ich arbeite mit über den Kopf ihres Büffels zu halten, ihm schon, seit er ein Jahr alt ist.“ die andere, um das Tier nach rechts und links zu lenken. Ich versuche beides mit Vitelli zeigt auf ein flaches Gebäude vor einer Hand. Das Ergebnis: ich verhedde- uns, blau und weiß gestrichen. Drei Mili- re mich oft in den Kringelhörnern meines tärpolitzisten stehen am Tor und unter- Büffels. Vitelli wartet auf seinem Tier, halten sich: das Hauptquartier der Büf- dessen Hörner krummsäbelartig spitz felpolizei am Rande von Soure. Wir reiten zulaufen. Ich frage ihn, wie es ihm gefällt, vorbei zum Seiteneingang, der an eine Büffel-Polizist zu sein. große Wiese grenzt. Dort können sich „Büffelverkehrskontrolle“ Turista und die beiden anderen Büffel „Das macht mich sehr stolz! Ich fühle ausruhen, bevor sie später zu ihrem Stall Hunderttausende Büffel gibt es auf mich als Pionier, weil ich einer der ersten geführt werden. Im Schatten löst Vitelli Marajó. Sie dienen als Lastentiere, die Polizisten war, die anfingen, Büffel zu rei- die Sättel. Ich kraule Turista noch einmal, Kühe liefern Milch und Käse, ihr Fleisch ten. Das war 1993. Und wir stammen ja aber der hat nur Augen für die Wiese und gilt als Delikatesse. Büffel sind wirt- auch alle von der Insel.“ ignoriert mich. schaftlich betrachtet das Wertvollste, was Marajó zu bieten hat. Wir durchqueren den kleinen Ort Soure An eine Außenwand des Polizeiquartiers und reiten Richtung Osten. Soure gilt ein Stück weiter ist farbenfroh der Um- „Es gibt hier viel Armut, deshalb gibt es als wichtigstes Städtchen der Insel. Aber riss von Marajó gesprüht. Er erinnert ein viele Banden, die Viehdiebstähle begehen. sie wirkt eher wie eine Siedlung auf dem bisschen an Frankreich, nur dass Marajó Das ist lukrativ und organisiert, dahinter Lande. Die Häuschen am Straßenrand von Buchten und kleineren Inseln umge- stecken große Unternehmer aus dem zwischen tropischen Bäumen und Gras- ben ist. Stadt und Landkreis Soure liegen Rindfleischgeschäft.“ flächen sind flach und schlicht, von vie- rechts oben auf der Karte. Hauptmann len fällt der Putz ab. Je weiter wir reiten, Rauly sieht wie ich die Karte studiere und Allerdings ist es für die Militärpolizisten desto weniger Menschen sind auf der erklärt: schwierig, die Farmen zu erreichen. Gro- Straße. Das mag daran liegen, dass es „Wir sind verantwortlich für fünf Landkrei- ße Teile des Nordens von Marajó sind kurz vor 11 Uhr morgens ist und brütend se. Das Hauptquartier ist hier in Soure, Sumpfgebiet, das während der Regenzeit heiß. Vitelli und ich schwitzen ordentlich. aber wir haben auch Stützpunkte in an- etwa einen Meter unter Wasser steht. Und unsere Büffel? deren Orten. Die größte Konzentration an Viehherden ist hier an diesem Kanal. Da „Dann kommst Du nur noch mit dem Büf- „Sie schwitzen nicht, aber fühlen die Son- liegen die meisten Farmen, deshalb gibt fel weiter. Morgen wirst Du sehen, welche ne, sie tut ihnen nicht gut. Du kannst die es dort auch die meisten Viehdiebstähle.“ Schwierigkeiten es macht, in solch einem

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Geografische Übersicht – die Insel befindet sich Auch Büffel müssen gepflegt werden. im Mündungsdelta des Amazonas.

Gelände voranzukommen. Dann gehen wir am Rand eines Mangrovensumpfes. Der drei, vier Franken mehr. Die Weichtiere zu unserem Trainingsgelände, wo auch un- Küsten-Wald besteht aus Sträuchern und sind durchschnittlich 20 Zentimeter lang, sere Büffel gehalten werden. Das ist sehr Bäumen verschiedener Pflanzenarten. fingerdick, milchig und ernähren sich von ähnlich den Konditionen im Landesinne- Sie haben sich dem rohstoffarmen Boden Holz. Deshalb sind sie auch als Schiffs- ren mit überschwemmten und trockenen und dem Salzwasser angepasst, das den bohrwürmer bekannt. Auf Marajó leben Gebieten.“ Wald bei Flut überschwemmt. Die Bäume sie in totem Mangrovenholz und gelten stehen wie ein vielbeiniges Stativ auf als Delikatesse: Hauptmann Pauly empfiehlt mir die re- ihren verästelten Wurzeln, die mehr als „Viele Leute mögen Turu, weil es so gesund gionale Küche zu probieren. Etwa ein- zwei Meter aus dem Morast schauen. ist. Sie lassen Kranke genesen, die Suppe hundert Meter vom Polizei-Hauptquartier, macht stark und gesund!“ kehre ich in ein Restaurant zu Mittag Ich bleibe mit meinen Beinen stecken ein. Auf der Speisekarte steht neben und rufe Lelésa zu: „Wieso ist das bei Vor einem abgestorbenen morschen Gerichten von Büffel, Fischarten und Dir so einfach?“ Er antwortet: „Wenn Du Baumstamm bleibt Lelésa stehen, er Krebsen auch Turu: Davon habe ich jeden Tag im Mangroven-Sumpf bist, dann nimmt seine Axt und schlägt auf den schon einmal gehört – eine lokale Spe- lernst Du das. Hier entlang, das ist die Stamm ein. Das morsche Holz gibt sofort zialität – Würmer, die in einer Suppe oder Straße!“ Ich bin verblüfft: „Straße, was nach. Lelésa greift nach einem Stück mit Salz, Pfeffer und Limettensaft ge- für eine Straße?“ Totholz und zeigt es mir. Es ist durch- gessen werden. Im Restaurant entschei- löchert wie ein Schweizer Käse. Aus ei- de ich mich für Fisch, lasse mir aber die Ich sehe nur Sumpf und stecke bis zu nem der Löcher hängt ein fetter milchig- Adresse des Turu-Lieferanten geben, um den Knien im Morast. Lelesa dagegen weißer Wurm, der sich durch das Holz am Nachmittag selbst die essbaren Wür- läuft locker, als ob er nichts wiegen wür- gefressen hat. mer sammeln zu gehen. de, und ist schon einige Meter vor mir. Er ruft: „Kommst Du?“ „Das ist Turu. Wir reinigen ihn mit etwas Antonio Carlos, genannt Lelésa lebt da- Wasser und lassen es uns schmecken!“ von Krebse und Fische zu fangen und Tu- Ich ziehe die Stiefel aus und versuche ru zu sammeln, je nach Saison. Er wohnt barfuß voranzukommen. Lelésa kniet Kaum hat Lelésa das gesagt, hebt er das mit seiner Frau und drei Kindern in einem hinter dem Wurzelwerk eines Magroven- Weichtier über seinen Kopf und lutscht bescheidenen Holzhäuschen am Rand baumes im Morast. Er hat vor sich ein es wie eine dicke Spaghetti weg. Dann von Soure, nahe der Mangrovenwälder. Loch gegraben, gerade so breit wie sein sucht er für mich nach einem stattlichen Arm, und mit dem steckt er jetzt bis zur Exemplar zum Probieren. Er ruft mich. Ich Lelésa ist hager aber muskulös, er trägt Schulter im Loch. Mehrfach muss Lelésa antworte: „Wow, der ist aber groß!“ Strandbermuda und ein buntes Karne- nachpacken, dann zieht er erst seine valsshirt. Er greift seine Werkzeuge: eine gebogene Eisenstange und an dessen Und ziemlich abstoßend, denke ich mir. Axt, der Holzschaft schon ganz abge- Hakenende einen Krebs heraus. Ich sa- In dem Moment kämpfen in mir Ekel und griffen, die Scheide glanzlos. Dazu eine ge: „Sieht anstrengend aus?!“ Neugier. abgenutzte Schaufel und einen etwa 50 Lelesa sagt: „Probier’s! Komm schon!“ Zentimeter langen Eisenstab, dessen „Es ist auch ganz schön anstrengend! Erst Spitze auf einer Seite krumm eingebogen grabe ich ein Loch und dann versuche ich Ich versuche mich zu zwingen: „Oh, mein ist. mit meinem Haken den Krebs zu erwi- Gott!“ Mein Würgereflex setzt ein. Lelésa schen und rauszuziehen. Sie befinden sich feuert mich an: „Vai, vai, vai ... Du kannst „Das ist für die Krebse im Sumpf, damit so zwischen ein und zwei Metern Tiefe.“ das schlucken! Das ist voller Vitamine!“ ziehe ich sie heraus. Davon leben wir: Krebse, Turu und vom Fischen. Auf geht’s Pro Krebs bekommt Lelésa einen brasi- Ich habe den Wurm unter Protest meines in den Mangrovenwald!“ lianischen Real, das sind umgerechnet Körpers runtergeschluckt und antworte 29 Schweizer Rappen. Am Tag verdient Lelésa: „Es ist vor allen Dingen ziem- Lelésa gibt mir ein paar Gummistiefel und er auf diese Weise etwa 15 Schweizer lich ekelig. Und schmeckt auch wie wir laufen los. Nach 15 Minuten sind wir Franken. Mit Turu, dem Wurm, verdient er Weichtier ...“

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Lelésa haut mit seiner Axt schon wieder Am nächsten Morgen bringt mich ein Auch für den Reiter ist es sehr anstren- auf den Stamm ein, um mehr Turu zu sam- Auto der Militärpolizei an den Ortsrand gend, den Büffel durch den Morast zu meln. Schnell rufe ich: „Danke für mich von Soure zur Büffel-Farm der Einheit. lenken. Die Bewegung von Polizist und nicht mehr! Ich hatte genug!“ Ein paar vereinzelte flache Häuser ste- Büffel müssen eins sein. Wir trainieren, hen zwischen großen Bäumen, dahinter damit das Tier auf solche Hindernisse Nächstes Mal probiere ich Turu doch lie- liegen eine große Grasfläche und Wald. vorbereitet ist, die uns im Inland begeg- ber gereinigt und als Suppe mit Gewürzen Heute soll ich am Training der Büffel- nen. Ein Pferd käme hier nie durch, ein in einem Restaurant. Normalerweise wür- Polizei teilnehmen. Es ist sieben Uhr Büffel schon.“ de Lelésa nun alle Würmer aus dem mor- morgens und die Tiere werden gerade schen Stamm ziehen und in mit Wasser gewaschen. Ein tägliches Ritual, erzählt Vitelli hat eine Idee. Statt immer hinter- gefüllten Plastikbeuteln zum Restaurant Feldwebel Vitelli. herzureiten, soll ich seinen furchtlosen bringen. Heute hat er aber keine Zeit. Er Büffel namens „Baratinha“ mit den weit muss Zuhause sein Fischernetz reparie- „Wir reinigen sie, weil sie die ganze Nacht ausladenden spitzen Hörnern nehmen ren. Wir machen uns auf den Weg zurück. im Schlamm verbracht haben und berei- und die Gruppe auf dem Weg zurück ten sie so für die Arbeit vor bis mittags. anführen. An diesem Fleck mit fester, Wieder im Zentrum von Soure nehme ich Wenn es dann zu warm wird, lassen wir sie trockener Erde wechseln wir die Büffel. erst eine Dusche und gehe später vom hier in ihrem Gehege frei und rufen sie Hotel aus zu einem Gebäude, das aus- nachmittags, wenn es Zeit zu fressen ist. „Irgendwas, was ich wissen sollte? Hilft sieht wie ein großer Würfel. Die Fassade Sie kommen von ganz allein zum Stall.“ beten?“, frage ich. Keine Antwort. Na ist verwittert. Von drinnen höre ich Musik. dann los: „Baratinha, vamos!“ Wir feuern Am Eingang kommt eine ältere Dame mit Vitelli beginnt, drei Büffel zu satteln, da- unsere Büffel an, um durch den tiefen dunklem Haar und gelbem T-Shirt auf runter meinen Turista mit den eingekrin- Matsch zu kommen. Ein paarmal denke mich zu, auf dem Noten und Kinder zu gelten Hörnern. Die Sättel sind Spezial- ich, gleich liegen wir in selbigem. Aber sehen sind – Dona Amelia. anfertigungen, bestehend aus dem Holz Baratinha bringt mich sicher auf trocke- der Insel und Büffelleder. Sie werden an nes Gelände und wir halten im Schatten Ich begrüße sie: „Hallo, wie geht’s?“ Sie den Rücken der Tiere angepasst mit ei- eines Baumes. Ich klatsche sachte sei- antwortet: „Gut, danke! Willkommen im nem breiten Grundgerüst und erhöhten nen Rücken: „Gut gemacht! Gutes Tier!“ Zentrum der Gruppe Cruzeirinho, wir leh- Wölbungen vorn und hinten, ähnlich des ren hier seit 29 Jahren den Tanz Carimbo Westernsattels. „So, unsere Tiere sind ge- Erleichtert steige ich ab und gebe Vitelli und erhalten damit unsere Kultur.“ sattelt. Jetzt geht’s zum Trainingsgelände.“ das Seil mit Baratinha zurück. Der Büf- fel und seine zwei Artgenossen atmen Dona Amelia ist die Leiterin des Kultur- Inzwischen sitze ich etwas sicherer auf schwer. Vitelli sagt: „Jetzt lassen wir sie vereins. Dessen „Zentrum“ ist ein großer Turista. Am Tag zuvor hatte ich mich ei- frei. Sie werden sich gleich dort hinten Raum mit weiß und rosé gestrichenen nige Male mit dem Seil in den Hörnern im Schlamm wälzen. Lass uns den Sattel Wänden, von denen die Farbe abblättert. verhakt. Nun läuft es besser. Wir reiten abnehmen.“ Der Fußboden ist mit lackierten Holzdie- langsam über die Wiese Richtung Wald. len ausgelegt. Am Ende der Halle sitzen Der Untergrund wird immer schlammiger. Wenige Momente später traben die Büf- zwei Männer und ein Junge auf Holz- Turista und die anderen beiden Büffel fel zu einem der Wassertümpel und suh- trommeln, die dem Tanz seinen Namen versinken bis zu den Knien im Morast. len sich im Matsch. Vitelli schaut ihnen geben: Carimbó. Daneben spielen Musi- Vor uns liegen überschwemmte Sumpf- nach. Regelmäßig kontrolliere das Veteri- ker Querflöte, Banjo und Rasseln. Über flächen. närsamt die Haltung hier, sagt er. In Kür- den lackierten Fußboden wirbeln barfuß ze will er zwei weitere einjährige Büffel mehrere Paare. Die Männer tragen Stroh- Ich versuche mich dem Rhythmus von von einer Farm im Landesinneren holen hüte, die Frauen bunte Röcke mit Blu- Turista anzupassen, um nicht herunter- und mit der Ausbildung beginnen: Nach- menmuster, die sie beim Tanzen wie zufallen. Wir sind jetzt gut einem Me- wuchs für die Büffelpolizei von Marajó! Propeller in der Luft drehen. Wie die be- ter tief im Morast. Etwas weiter wartet kannteren Tänze Samba oder Capoeira Vitelli an einer trockenen Stelle: Carsten Upadek sei der Carimbo in Zeiten der Sklaverei Ich rufe ihm zu: „Du schwitzt ganz schön entstanden, erzählt Dona Amelia: ...?“ Er antwortet: „Das ist unser Training. Fotos: C. Upadek und Wikipedia

„Carimbo ist ein Tanz mit afrikanischen Wurzeln. Hier im Norden Brasiliens ist er erhalten geblieben. Getanzt wird er als loser Paartanz, er entwickelt sich spon- tan, ohne Chorographie mit einem Basis- schritt, bei dem die Füße nachgezogen werden. Frauen bewegen ihre Hüften und auch Männer auch etwas – kein lang- samer Paartanz, sondern frei und elek- trisierend.“

Ich soll mittanzen und versuche, Beine und Arme zu koordinieren: vor, zurück, Kreis, Drehung und dabei auch noch meine Tanzpartnerin anschauen – das ist zu viel für mich. Meine Tanzpartnerin lächelt höflich. Und ich bin dankbar, als „Solopatrouille“ mit Büffel 1 das Lied zu Ende ist.

61 Magazin Weltspiegel Die „Legion der Fremden“ – Frankreichs „Speerspitze“ der Armee

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Als die Kunde von der besonderen Hel- denhaftigkeit der Legionäre in Camerone zu Napoleon III. durchdrang, ordnete er an, auf den Fahnen des 1. Regiments der Legion den Ehrennamen „Camerone 1863“ anzubringen. Im Jahre 1892 wurde ein eigenes Denkmal auf dem Schlachtgelände in Mexiko errichtet.

Die Fremdenlegion feiert an jedem Jah- restag in jedem Standort in der ganzen Welt diese Schlacht als den sogenann- ten „Camerone-Tag“. Allen Legionären soll diese Schlacht, obwohl verlustreich und verloren, als das Paradebeispiel für Tapferkeit, Heldenmut und Kamerad- schaft bis in den Tod stets in Erinnerung Eine Pionierkompanie bei einem Ehrendefileé sein, weil Camerone wie kein anderes Ereignis in der Geschichte der Truppe ih- und führte die Truppen des Viet Minh klärt und dienen so ihre Zeit ab. Doch re Grundtugenden widerspiegelt. zum Sieg. egal aus welchen Ländern die Betreffen- den kommen, alle müssen die gleichen Im französischen Aubange, dem heuti- Seit der Gründung der Fremdenlegion Anforderungen erfüllen. gen Hauptquartier der Legion, wird sogar im Jahre 1831 starben 902 Offiziere, alljährlich die Holzhandprothese von Ca- 3.176 Unteroffiziere und über 30.000 pitane Danjou, die höchst verehrte Reli- Legionäre bei ihren diversen weltweiten quie der Legion, aus ihrem Glasschrein Einsätzen. geholt und bei der Parade mitgetragen. Die Gründe zur Legion zu gehen sind unterschiedlich. Manche suchen ein Abenteuer, andere fliehen vor verlore- ner Liebe, vor Armut, vor Bürgerkriegen oder auch, weil sie nicht immer den glei- chen Trott im Alltag erleben wollen. Zur Legion kommen Menschen aller Herren Länder, sei es aus Deutschland, Japan, England, den USA, Nigeria, Bolivien oder Russland.

Kampfschwimmertraining

Desaster in Indochina Die absolut größte Niederlage der Legi- on in ihrer Geschichte erlitt sie aber bei der Schlacht von Dien Bien Phu, in Indo- Legionär in Algerien 1950 china. Dieses mehrwöchige Gefecht gilt Stoßtrupp des 2. Fallschirmjäger-Baons als der entscheidende Wendepunkt des in Indochina ers ten Indochinakrieges zwischen Frank- reich und den Viet Minh. Der Kampf um Traditionell sind bestimmte Länder sehr die französische Festung in der Region stark vertreten. Dies betrifft vor allem begann am 13. März 1954 und endete den ehemaligen „Erzfeind“ Deutschland, am 7. Mai mit einer vernichtenden Nie- der zusammen mit Großbritannien den derlage der Franzosen. Dieser Misserfolg größten prozentualen Teil aller Legionäre beendete schließlich das französische stellt. Dies war besonders bei Krisen Engagement in Südostasien. deutlich, wie z. B. während des Indochi- nakrieges, als über 70 % aller Legionäre Eine Verkettung von Fehlentscheidungen deutschstämmig waren. Neben Deut- der französischen Generalität hatte zu schen und Engländern sind zur Zeit auch diesem Desaster geführt. Die Entschei- sehr viele Legionäre aus Ländern des dung, die Festung in einem Tal anzusie- ehemaligen Ostblockes vertreten. Fran- deln, stellte sich als besonders schwer- zosen, außer natürlich den Offizieren, ist wiegend heraus. Der vietnamesische der Dienst in der Legion nicht gestattet, General Nguyen Giap nutzte die takti- trotzdem werden diese auch in die Legi- schen Vorteile, die das hügelige Gelände on aufgenommen. Um das zu erreichen, Legionäre auf Patrouille im Jahre 1942 rings um die Festung bot, geschickt aus werden sie kurzerhand zu „Belgiern“ er- in Nordafrika bei Bir Harkeim

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a) Mindestalter 17 Jahre Ausgiebige Märsche bis zu 50 km ge - land verschickt wird. Außerdem haben b) nicht älter als 40 Jahre hören schon in den ersten Wochen zum diese langgedienten Legionäre ein An- c) Besitz eines Ausweises, Reisepasses Standard. Natürlich beinhalten diese recht auf einen Platz im Legionärs-Alten- oder einer beglaubigten Identitätsbe- harten Wochen auch das Erlernen des heim, wo die Veteranen der vergangenen scheinigung einwandfreien Beherrschens sämtlicher Schlachten, wie Indochina, Algerien und d) Bestehen der ärztlichen Untersuchung Handfeuer- und Unterstützungswaffen Kolwezi ihre letzten Lebensjahre verbrin- e) keine erheblichen Vorstrafen sowie eine intensive Nahkampfausbil- gen können. f) Brille ist möglich dung. Danach geht es zu einem fünftägi- g) Französischkenntnisse nicht benötigt gen Aufenthalt in die Pyrenäen. Dort er- Die Fremdenlegion gliedert sich in zehn lernen die Rekruten die Grundsätze des verschiedene Regimenter und Einhei- Gebirgs- und Winterkampfes. Die finale ten, welche unterschiedlichen Truppen- Prüfung am Ende des vierten Monats gattungen angehören oder verschiedene stellt der „Képi Blanc-Marsch“ dar. Die- Aufgabengebiete haben. Die heute voll ser Marsch hat eine Länge von etwa 150 in die französische Armee eingebundene km und führt durch schwierigstes Gelän- Fremdenlegion verfügt derzeit über etwa de. Sollte der Rekrut diesen Marsch be- 7.700 Offiziere und Legionäre aus ins- stehen ist er ab sofort ein Legionär. Er gesamt 136 Ländern. hat somit das Recht das berühmte wei- ße Kepi, das Symbol der Legion mit der Die 10 Regimenter siebenflammigen brennenden Granate, 1. RE (1er Régiment Etranger) zu tragen und trägt den Rang „Légion- Das 1. Regiment der Fremdenlegion ist naire de 2e classe“ (Einfacher Legionär). das älteste und stellt für alle Rekruten Er erhält etwa 1.000,– Euro Sold bei den ersten Kontakt mit der Legion dar, da natürlich freier Unterkunft, Verpflegung. hier die Bewerber getestet und geprüft Auch Renten- und Krankenversicherung werden. Das in Aubagne, Frankreich, be- sowie Dienstkleidung sind frei, so dass heimatete Regiment stellt auch gleich- sein Sold ihm so frei zur Verfügung steht. zeitig das Hauptquartier und beherbergt Natürlich steigert sich dieser mit dem die wichtigsten Reliquien, wie die hölzer- Erreichen höherer Dienstgrade sowie bei ne Handprothese von Capitaine Jean Auslandsverwendungen. Danjou oder das Monument aux Morts (Gefallenen-Denkmal). Nach der Grundausbildung haben die frischgebackenen Legionäre die Möglich- 1. REC

Fotos: Bilder Thomas Missling, La Legion keit, in eines der verschiedenen Regi- (1er Régiment Etranger de Cavalerie) 1953 Indochina – Soldaten des 1 Batt. menter zu wechseln. Doch allerdings ist Das in Orange, Frankreich, beheimatete des 2. REI nicht immer der angestrebte Ort zu er- 1. Kavallerieregiment der Fremdenlegi- reichen. So ist die Stelle entweder schon on, stellt das „schwerste Regiment“ dar, Das Ausbildungsregiment der Legion, besetzt oder der Legionär eignet sich wenn man es auf die Ausrüstung bezieht. das 4. RE, ist in Castelnaudary statio- nicht für diese Tätigkeit. 1921 gegründet, waren seine Schwadro- niert. Durchschnittlich besteht ein Aus- ne in Marokko, im Zweiten Weltkrieg, in bildungszug aus mindestens 40 Mann. So wollen eigentlich fast alle Legionäre Indochina, Algerien, im Golfkrieg und bei zum 2. REP auf Korsika, der Elite der zahlreichen Friedenseinsätzen in aller Die Grundausbildung ist im Vergleich Legion. Doch es wird für die meisten im- Welt eingesetzt. zu anderen Armeen körperlich sehr mer ein Traum bleiben, zu den Legions- fordernd. Schlaflosigkeit steht an der Fallschirmjägern zu gehören, da die An- 1. REG Tagesordnung und es hagelt für jede forderungen hoch und kaum Positionen (1er Régiment Etranger de Génie) Kleinigkeit Strafen. Jeden Tag wird Fran- frei sind. Das in Laudan, Südfrankreich, statio- zösisch-Unterricht erteilt, da alle Befeh- nierte 1. REG ist eines der beiden Pio- le in Französisch ausgegeben werden. Man erwartet von einem Legionär, dass nierregimenter der Legion. Das Regi- Außerdem müssen die Rekruten alle Le- er sich anfangs freiwillig für einen Aus- ment wurde 1984 als 6. REG aufgestellt gionslieder auswendig singen können. landsposten bewirbt. So kommen zahl- und wurde im Zuge einer Umstrukturie- reiche Legionäre die ersten zwei Jahre rung 1999 umbenannt. Der Verband kam nach Französisch-Guyana oder nach während des Golfkrieges, bei der Minen- Dschibuti. räumung in Kambodscha, Bosnien und im Kosovo zum Einsatz. Bei Paraden ha- Nach dem Auslaufen des 5-Jahres-Ver- ben die Pioniere traditionell das Vorrecht trages kann dieser vom Legionär entwe- an der Spitze zu marschieren und tragen der auf sechs Monate, ein Jahr oder zwei ihre traditionellen Lederschürzen. Jahre verlängert werden. Die maximale Dienstzeit beträgt in der Regel 15 Jahre, 2. REG doch bei entsprechend hohem erreich- (2e Régiment Etranger de Génie) ten Rang ist auch eine längere Dienstzeit Das Regiment ist in Saint Christol, Frank- möglich. Ab dem 3. Dienstjahr hat der reich, stationiert und das zweite der Legionär die Möglichkeit, die französi- beiden Pionierregimenter. Es ist der sche Staatsbürgerschaft zu erwerben. jüngste Verband in der Legion, da es Ab 15 Jahren Dienstzeit hat der Legionär erst im Jahre 1999 aufgestellt wurde Das Legionsdenkmal für Hauptmann Danjou Anspruch auf ein eigene Pension, die und seine volle Einsatzbereitschaft erst in Aubagne monatlich ausgezahlt und auch ins Aus- 2001 erreicht hatte.

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3. REI DLEM (Détachment de Légion (3e Régiment Etranger d’Infanterie) Etrangère de Mayotte) Neben dem 2. REP gilt das 3. Infanterie- Das 1976 gegründete DLEM ist die regiment der Fremdenlegion als eines kleins te Einheit der Legion und besteht der anspruchsvollsten Verbände, da es aus einem festen Stamm von 80 Legio- in Französisch-Guyana, Südamerika, sta- nären, die dort für zwei Jahre stationiert tioniert ist. Dieser auf den Dschungel- sind sowie 20 Legionären, die jeweils kampf spezialisierte, im Jahre 1921 vier Monate auf der Insel die Kollegen gegründete Verband besteht aus vier verstärken. Der aus zwei Kompanien be- Kompanien und umfasst nur etwa 250 stehende Verband ist auf der im indi- Fremdenlegionäre, welche dort jeweils schen Ozean gelegenen Insel Mayotte zwei Jahre dienen. stationiert. Zur Verstärkung werden 380 weitere Mann aus anderen Verbänden und aus Fazit und Zukunft der regulären französischen Armee für Die Legion ist die berühmteste Einheit jeweils vier Monate dem Regiment zu - Frankreichs und auch die kampfbewähr- geteilt. teste. Seit 1831 kämpfen und sterben Legionäre aus aller Herren Länder zum Neben dem Schutz der Grenzen von Fran- Ruhme Frankreichs. Doch sie einfach als zösisch-Guyana und der Ausbildung in Söldner zu bezeichnen, wäre zu banal. der Dschungelkampfschule sind die Legionäre auch für den Schutz des Ge- Die Legionäre selbst kämpfen nicht für ländes der ESA und der dort im latein- Frankreich, sondern wie ihr Motto „Legio amerikanischen Dschungel startenden Patria Nostra“ ausdrückt für ihre Kame- Ariane-Raketen zuständig. raden und die Legion. Dies mag seltsam Fahnentrupp des Infanterieregimentes anmuten, doch die Soldaten sind von auf Französisch-Guyana diesem Grundsatz überzeugt und tragen mit außergewöhnlichem Stolz ihr Képi 2. REI Blanc. Im Sinne der Genfer Konvention (2e Régiment Etranger d’Infanterie) werden die Legionäre auch nicht als Die vierte in Frankreich stationierte Ein- Söldner, sondern als Soldaten mit all heit, das 2. Infanterieregiment der Frem- ihren Rechten und Pflichten angesehen, denlegion, befindet sich in Nîmes. Es sie sind also in jeder Hinsicht nach in- wurde bereits im Jahre 1841 gegründet ternationalem Recht Kombattanten. und mehrfach aufgelöst und wieder neu aufgestellt. In der jüngeren Geschichte Die Legion hat sich im Laufe der Jahre war es im Golfkrieg, in diversen Regionen grundlegend gewandelt. Von einer Ein- Afrikas und auf dem Balkan im Einsatz. heit der Abenteurer, Verlorenen, Mörder, Gauner und anderem Gesindel, hat sie 2. REP (2e Régiment Etranger sich zu einer der modernsten und leis- de Parachutistes) Die Elite der Legion, das 2. Fallschirmjäger- tungsfähigsten Truppen der Welt gewan- Das 2. Fallschirmjägerregiment der regiment auf Korsika, bei einem Einsatz delt. Fremdenlegion, welches in Calvi, Korsi- ka, stationiert ist, stellt die Elite unter 4. RE (4e Régiment Etranger) Früher gnaden- und rücksichtslos auf allen Regimentern dar. Die Elite- und Das in Castelnaudary, Frankreich, statio- den Schlachtfeldern verheizt, schickt auch die Spezialtruppen der Legion sind nierte 4. Regiment der Fremdenlegion man heute in Frankreich zwar auch lieber hier konzentriert. Das 1955 aufgestellte ist heute eine reine Ausbildungseinheit. Legionäre als Franzosen in die Krisen- Regiment hat an diversen Einsätzen in Hier durchlaufen alle Legionäre ihre herde der Welt. Algerien, im Tschad, in Zaire, im Libanon, Grundausbildung und machen weitere in Gabun, im Kongo usw. teilgenommen. Lehrgänge. Das Bild des Legionärs ist heute aber nicht mehr jenes des martialischen Sol- Der Verband wurde 1920 gegründet und daten, sondern das des Friedenswäch- wurde seitdem in Marokko, Tunesien, ters bei humanitären Missionen. Indochina, Algerien eingesetzt und 1977 zum reinen Ausbildungsverband umge- wandelt. Literatur/Links: Peter MacDonald, Frem- denlegion – Ausbildung/Bewaffnung/Ein- 13. DBLE (13e Demi-brigade de la satz, Motorbuch Verlag Légion Etragère) Paul Bonnecarrère, Frankreichs Fremde Die seit 1962 in Dschibuti, Ostafrika, Söhne – Fremdenlegionäre im Indochina- stationierte 13. Halbbrigade der Frem- krieg, Motorbuch Verlag denlegion wurde im Jahr 1940 in Algerien aufgestellt, kämpfte im Zweiten Welt- „Agenda de la Légion ètrangère krieg in Narvik und später an der Seite 1997-2002 der Alliierten in Afrika und Frankreich. Magazin „Kepi blanc“

Legionäre beim Einsatz im 1. Golfkrieg – Danach folgten in späteren Jahren Ein- „French Foreign Legion Paratrooops“ – Operation „Desert Storm“ sätze in Indochina und Algerien. M. Windrow & W. Braby

65 Jubiläen des Schreckens

Rheinland-Pfalz 30 Jahre Tragödie von Ramstein: Der Tod kam mit dem „durchstochenen Herz“ Fotos: Robert Stettner Bild: frecce-tricolori

Die Formation bei einer anderen Flugshow im Einsatz Die Figur „Das durchstoßene Herz“ – hier geflogen über die Adria bei Rimini

Bei einem der schwersten und folgen- verbliebenen, zum Teil auch beschädig- und massiv abgeändert, so dass kein reichsten Unglücke in der Geschichte ten Maschinen der Frecce Triccolori sam- einziges Flugmanöver beim militärischen von Flugshows kamen am 28. August melten sich über der Airbase und lande- Kunstflug in Richtung der Zuschauer 1988 auf dem Flugfeld der US-Luftwaf- ten anschließend auf dem Flugplatz in mehr geflogen werden darf. Außerdem fenbasis in Ramstein (Rheinland-Pfalz), Sembach, da die Start- und Landebahn wurden die Schutzdistanzen wesentlich durch ein missglücktes Kunstflugmanö- der Airbase von Ramstein vollkommen vergrößert und Manöver im Begegnungs- ver eines Piloten der weltberühmten mit Wrackteilen übersät war. verkehr generell untersagt. Frecce Tricolori, 80 Menschen ums Le- ben, an die 1.000 Besucher wurden zum Diese furchtbare Katastrophe hätte bei- Für den Katastrophenschutz war Ram- Teil schwerstens verletzt. nahe das Schicksal der italienischen stein eine der größten zivilen Herausfor- Flugstaffel für immer besiegelt. Doch der derungen, sowohl für die Notfallmedizin Die eigentliche Flugshow war fast schon italienische Verteidigungsminister ent- als auch für die Nachsorge. Noch heute zu Ende, als die legendäre und weltbe- schied sich schließlich doch für deren kämpfen viele Opfer um Entschädigun- rühmte militärische Kunstflugformation, Fortbestand. gen und Schmerzensgeld. die Frecce Triccolori – sozusagen als fi- nalen Höhepunkt eine ihrer waghalsigs- Nach Ramstein wurden aber die Spiel- ten Figuren – das sogenannte „durch- regeln für Flugshows streng verschärft W. Pflegerl stoßene Herz“ – in den blauen Himmel über Ramstein zeichnen wollten. Der Solopilot Ivo Nutarelli kam mit seiner Aermacchi MB 339 ca. 4 Sekunden zu früh und auch in zu tiefer Flugbahn an den Kreuzungspunkt der sehr schwierigen Flugfigur. Dadurch kollidierte er unmittel- bar mit dem Führungsflugzeug der von links kommenden Fünferformation. Zwei Maschinen der Fünfergruppe zerschell- ten schließlich parallel zur Startbahn, während die Maschine von Nutarelli sei- ne ursprüngliche Flugbahn in Richtung Publikum beibehielt, und ca. 50 m vor der Absperrung aufschlug, explodierte und in einer Wolke aus brennendem Kerosin und Wrackteilen noch weit in die dichtge- drängte Menschenmenge raste. Nutarelli und seine beiden Pilotenkollegen hatten ebenfalls keine Überlebenschance.

Die wenigen Sekunden, in denen sich die Katastrophe abspielte, ließen den Zu- schauern keine Zeit zu fliehen. Die sieben Die zerschellte Maschine von Nutarelli erzeugte einen furchtbaren Feuerball.

66 POLIZEITUNG

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67 Crime History

Texas Frank Hamer – ein „Polizist wie aus Stahl“ Bereits in den Zwanzigerjahren des 19. ger nicht gerade zimperlich vor. So kam Jahrhunderts wurde in Texas eine berit- es vor, dass ganze mexikanische Dörfer tene Truppe aufgestellt, die die Men- belagert wurden und alles getötet wurde, schen vor Angriffen der Indianer und der was sich bewegte, um schließlich ge- Mexi kaner schützen sollte. Hierbei han- stohlene Vieh- und Pferdeherden nach delte es sich um die sogenannten legen- Texas zurückzuführen. dären Texas Ranger. Am 18. November 1875 überschritt bei- Diese Einheit war allerdings zu dieser Zeit spielsweise eine Ranger-Truppe, unter nur eine Art Miliz. Erst später, im Jahre der Führung von Captain L. H. McNelly, 1835, wurde daraus eine eigenständige die mexikanische Grenze und führte ei- Polizeitruppe, die aber jeweils der ört- nen regelrechten Krieg gegen die mexi- lichen Polizeibehörde unterstellt war. So kanischen Truppen bzw. Banditen, um durften die Texas Ranger nur auf deren ca. 400 gestohlene Rinder zurückzubrin- Aufforderung tätig werden. gen. Im Jahre 1876 waren es die Texas Die Texas Ranger waren streng militä- Ranger Major S. P. Heintzelman und Ma- risch organisiert. Der „Private“ war der jor John S. Ford, die mit 218 Männern in (Liano County, Texas) den größten Teil Ranger mit dem niedrigsten Rang. Da- Mexiko eindrangen und die Bande vom seiner Jugend, allein mit sich und einem nach kam der „Sergeant“. Dieser hatte Revolutionsgeneral und Banditen Juan N. alten Gewehr. eine Gruppe von sieben Rangern unter Cortinas in einer Schlacht vernichtete. Er wurde ein hervorragender Schütze und sich. Ein „Leutnant“ hatte die Befehls- Mehrere Male drohte dieser Einheit die profunder Kenner von Tieren und Pflanzen gewalt über drei Gruppen. Der „Captain“ Auflösung. So gab es zwischen 1865 der Wüstenregion. Er trat mit 22 Jahren führte ein Bataillon, das aus zwei bis und 1874 eine neunjährige Pause. Erst (am 21. April 1906) in die Company C der drei Obergruppen bestand und schließ- danach wurden zwei neue Truppen mit Texas Ranger in Sheffield ein. Er wurde lich gab es den „Chief Captain“, der den Texas Rangern aufgestellt: Das „Frontier mit 16 anderen Rangern in Del-Rio am Rio Oberbefehl über alle Bataillone hatte. Batallion“ unter der Leitung von Captain Grande zur Bekämpfung mexikanischer Der „Chief Captain“ unterstand nur noch John Jones und die „Special Force“ unter und amerikanischer Banditen eingesetzt, dem „Adjudant General“ des Staates der Führung von Captain L. H. McNelly. die im Niemandsland an der Grenze ihr Texas. Trotz dieser militärischen Organi- Am Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Unwesen trieben. Einer jener Banditen sation besaßen die Texas Ranger keine die Texas Ranger dem Amt für öffentliche war Ed Putnam, ein kaltblütiger Mörder. Uniform. Es gab keinen Drill, und mar- Sicherheit unterstellt. Durch Korruption Nachdem Putnam bei der Ermordung schiert wurde auch nicht. Die Männer und Erfolglosigkeit bei der Verbrechens- eines Schäfers erkannt worden war, übten ihr Amt in Zivilkleidung aus. Sie ge- bekämpfung verloren sie jedoch immer verbarrikadierte er sich in einem Haus, nossen keine besondere Ausbildung und mehr an Achtung. Im Jahre 1935 erfolg- das von fünf alarmierten Texas Rangern ihre Ausrüstung wurde nicht vom Staat te eine Reorganisation der Truppe. Sie belagert wurde. Über eine Stunde lang gestellt, stattdessen mussten sie diese übernahmen nun vermehrt Aufgaben als schoss er auf die Ranger, ohne zu tref- selber mitbringen. Autobahnpolizei (Texas Highway-Police) fen oder selber verletzt zu werden. Frank Eine Hauptaufgabe der Texas Ranger lag und in sechs weiteren Elite-Kompanien Hamer suchte Deckung hinter einem darin, das „Indianerproblem“ zu lösen. erfüllten sie dann Spezialaufgaben bei Hackberry Baum und wartete. Da sah er, Hierbei gingen sie mit äußert brutaler der Bekämpfung von Kapitalverbrechen. wie Putnam den Vorhang eines Fensters Gewalt vor. Jeder Indianer, der bei ihrer Einer dieser ganz besonders legendären beiseite schob und schnell einen Schuss Jagd gefunden wurde, wurde getötet. Texas Ranger der neuen Generation und abgab. Danach fiel der Vorhang sofort Egal, ob er einem kriegerischen Stamm Geschichte war Frank Augustus Hamer, wieder zu. angehörte oder nicht. Im Jahre 1859 der „Cop aus Stahl“. wurde der größte Teil der restlichen texa- nischen Indianerstämme von den Texas Seltsamerweise werden von den Medien, Rangern über den Red River nach Norden Film und Presse, fast nur die Negativ- getrieben. gestalten der Zeitgeschichte „verherr- Eine weitere Aufgabe bestand darin, das licht“. So erklärt sich, dass die brutalen mexikanische Banditenunwesen einzu- Gangstertypen „Bonnie und Clyde“ viel dämmen. Auch hier gingen die Texas Ran- bekannter wurden als der Polizist, der ihrer blutigen „Gangsterkarriere“ letztlich ein spektakuläres Ende setzte. Dabei verdient Frank Hamer, der auf der Seite des Gesetzes sein Leben einsetz- te, sicher mehr Beachtung als dieses Gaunerpärchen, das ohne Zögern viele Menschen tötete. Francis Augustus Hamer, genannt „Frank“ oder „Pancho“, war einer der bekanntes- ten Texas Ranger, der ältesten Polizei- Frank Hamer und sein Team: truppe der Neuen Welt, die es nur in

Hinton, Oakley, Gault; sitzend: Alcorn, Jordan Texas gibt. Geboren am 17. März 1884 Rangers Hall of Fame) (Fotos: Texas and Frank Hamer (v.r.n.l.) in Fairview Texas, verbrachte er in Oxford Die Ernennungsurkunde zum Texas Ranger

68 Crime History

„Ich dachte an einen Revolverwettkampf Bonnie und Clyde auf maximal 40 Yard Entfernung. Das hier ist ein Ziel für einen Gewehrwettkampf“. Die Dreißigerjahre waren die Blütezeit Hamer verbrachte viel Zeit mit Revolver- der kriminellen Großbanden und berüch- und Gewehrschießtraining. Heute noch tigter Gangster wie Al Capone, Pretty Boy ist ein Silberdollar mit einem 45er-Ein- Floyd, Machine Gun Kelly und John Dil- schussloch zu besichtigen, das Hamer linger. Eine spektakuläre und berühmt angeblich aus 15 m Entfernung in das berüchtigte Rolle spielte das Gangster- Geldstück geschossen hatte. pärchen Bonnie und Clyde, das neun Poli- zisten und mindestens 13 weitere Men- Im Jahre 1921 wurde Hamer Captain der schen bei ihren Raubzügen erschoss. Company C, die in Del Rio stationiert war. Im April 1934 erhielt Hamer vom zustän- Die südliche Texas-Grenze wurde von digen Gouverneur den Spezialauftrag, großen Schmuggler- und Outlawbanden das Gangsterpärchen endlich zu stellen. unsicher gemacht. Eine dieser Banden Auf der Suche nach ihnen wurde er be- wurde von dem Mexikaner Ralph „Red“ gleitet von den Rangern Gault, Jordan, Lopez geführt, dem man mehr als 30 Alcorn, Oakley und Hinton. Hamer erzähl- Morde anlastete. Lopez hatte geschwo- te, dass sie das Versteck von B & C nicht ren, jeden zu töten, der versuchen würde finden konnten, dafür aber den „Brief- ihn aus dem Verkehr zu ziehen! Lopez kasten“ über den sich die beiden ver- hatte Ende 1914 einen Zug überfallen, ständigten. dabei waren 19 der amerikanischen Pas- Hamer erfuhr schließlich, dass sich die sagiere erschossen worden. Hamer hat- „Mail box“ für B & C in einem Baum- Der Gangster schoss ein zweites Mal te ihn bereits auf seine Abschussliste ge- stumpf in einer Seitenstraße, etwa acht aus diesem Fenster und machte dann setzt, als er einen Hinweis erhielt, dass Meilen von Plain Dealing, Louisiana, be- den entscheidenden Fehler. Als er es Lopez in seinem Rayon war. Ein Informant fand, auf einem kleinen Hügel mitten im ein drittes Mal versuchte, traf ihn Frank aus Brownsville führte Hamer und eini- Wald unter einem einzelnen Pinienbaum. Hamers Kugel ins Herz. Putnam war auf ge Männer seiner Company C zu einem Hamer ging mit seinen Leuten bereits in der Stelle tot. großen Dickicht von Mesquite-Büschen. der Nacht zum 23. Mai 1934 in Stellung. Als man das Haus untersuchte, fand Er wollte, dass sie sich verstecken und Die eigenen Autos wurden mitten im Wald man die Einrichtung von über dreihundert auf ihn warten sollten, bis er Lopez ge- versteckt. Die Straße verlief von Norden Geschossen demoliert. troffen habe. nach Süden, mit einem Bogen auf dem Der Gangster hätte mit seinem riesigen Doch Hamer vermutete eine Falle, brach- Hügel von Osten nach Westen. Der „Post- Munitionsvorrat das Feuergefecht bis in te seine Männer in einem Hinterhalt in kasten“ lag auf der Westseite der Straße. die Nacht fortsetzen können. Als Hamer Stellung und sah seine Vorsicht bestä- Hamer bezog deshalb mit seinen Leuten für kurze Zeit Stadt-Marshall von Nava- tigt. Kurz vor Einbruch der Dämmerung auf der Ostseite und so hoch am Hügel sota wurde, kam es häufig zu unbewaff- umzingelten 20 schwerbewaffnete Mexi- Stellung, dass sie auf ein Auto herab - neten Angriffen, denen er mit Stiefel- kaner das Dickicht und eröffneten das sehen konnten. tritten gegen Schienbeine oder in Ge- Feuer auf die Stelle, wo sie die Texas Ran- Mit Ästen und Zweigen bauten sie ca. schlechtsteile begegnete. Von einem ger vermuteten. Als Hamer hinter ihnen neun Meter entfernt von dem Platz, wo Franzosen hatte er die in Frankreich ver- auftauchte und schrie: „Halt, hier sind das Auto der Verbrecher wahrscheinlich breitete Art des Fußkampfes „Salvate“ Texas Ranger!“ erhielt er einen Streif- anhalten würde, eine Tarnwand auf, hin- gelernt. Wenn Salvatetritte keinen Erfolg schuss. Nun eröffneten die Ranger das ter der sie Vorpaß hielten. versprachen, griff Hamer zum Colt. Mit Feuer mit dem Ergebnis, dass nach 30 Die sechs Männer lagen etwa sieben dem Colt SAA Cal. 45, den Hamer „Old Minuten elf Banditen tot waren. Der Rest Stunden lang in einem Abstand von ca. Lucky“ nannte, war er ein Meisterschüt- konnte flüchten. drei Metern hinter ihrer Tarnung und ze! In der Griffschale ist das „C“ de; „C“- Der Anführer Lopez selbst wurde von warteten auf die Gangster. Company der Texas Ranger eingraviert. einem Geschoß aus dem Gewehr von Jeder hatte freies Schussfeld. Hamer Als Hamer einmal von Sheriff Harrison in Hamer getötet, das Lopez goldene Ta- wollte Bonnie und Clyde lebend festneh- der Kinney-Steppe zu einem Wettkampf- schenuhr durchschlagen hatte. Hamer men. Der Plan war, dass man sie zu ihren schießen herausgefordert wurde, deute- hängte diese Uhr als Trophäe in seinem Briefkasten auf der anderen Straßen- te Hamer auf einen glitzernden Stein von Haus in Laredo auf. Die Belohnung von seite gehen lassen, und sie dann zur der Größe einer Coladose, der etwa 100 3.500 Dollar für Lopez teilte er mit sei- Kapitulation auffordern würde. Um 9:10 Yards(!!) entfernt im Sande lag. Dann zog nen Männern. Manche Texas Ranger ver- Uhr näherte sich mit hohem Tempo ein er seinen „Old Lucky“, schoss und der suchten während ihres Urlaubs ihre kar- grauer Ford Sedan. Auf den Vordersitzen Stein wurde durch den Schuss in die Luft gen Einkünfte durch die Jagd mit Kopf- saßen zwei Personen, ein kleiner schwarz- gewirbelt. Der Sheriff meinte verblüfft: geldprämien aufzu bessern. Als Banken – haariger Mann war am Steuer, neben ihm der überhandnehmenden Raubüberfälle eine kleine, gutaussehende rothaarige überdrüssig – 5.000 Dollar-Prämien für Frau. tote Bankräuber aussetzten, häuften sich Mit quietschenden Bremsen kam der in erschreckendem Maße Fälle, in denen Wagen genau auf dem Punkt zum Ste- man Betrunkene vor Banken kurzerhand hen, den Hamer sich ausgerechnet hat- erschoss, nachdem man flüchtige Indi- te. Clyde Barrow kuppelte aus, schaltete zien geschaffen hatte, und die hohen in den ersten Gang und würgte den Mo- Prämien für „vereitelten Bankraub“ kas- tor ab. Beide schauten nun nach dem sierte. Frank Hamer deckte diese Ver- Baumstumpf, in dem der „Briefkasten“ Frank Hamer zu Pferd Der „eiserne” brechen in den eigenen Reihen auf und war. Da stand Hamer auf und schrie. auf Patrouille Cop Frank Hamer machte ihnen ein Ende. „Hände hoch!“

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sichergestellt: zwei leichte MG’s BAR, Cal. 30; eine abgesägte Flinte (von Cly- de) Cal. 12 Gauge; eine Colt Automatic Cal. 32; eine Colt Automatic Cal. 380; sieben Colts Automatic Cal. 45 ACP; ein Colt Revolver Cal. 45 LC; 100 Maschi- nengewehr-Magazine à 20 Schuss sowie ca. 3.000 Patronen (!). Hamer berichtete schließlich seinem Boss, dem Gouverneur, das unrühmliche Ende des Gangsterpaares. Danach rief er In einem Film der 1970er-Jahre spielten seine Frau an, um ihr zu sagen, dass er Warren Beatty und Fay Dunaway bei diesem Gefecht unverletzt geblieben die beiden Serienräuber. war. Doch leider hatte die Telefonzentrale mitgehört. Als Hamer zu seinen Leuten Beide Gangster drehten sich um und und den beiden Leichen zurückkehrte, ergriffen blitzschnell ihre Waffen, die sie war er sehr erstaunt, ca. 200 Autos mit immer schussbereit hatten. Gaffern vorzufinden. Clyde seine Kal. 12 Gauge Schrotflinte, Eine sensationsgierige Menschenmenge während Bonnie ihre abgesägte Doppel- von etwa 6.000 Personen begleitete flinte Kal. 20 auf Hamer richtete und dann das Gangsterfahrzeug, das nach feuern wollte. Hamer, der offen da stand, Arcadia abgeschleppt wurde und ver- Von Frank Hamer ausgeschaltet – das berühmteste Gangsterpärchen hatte keine andere Wahl mehr und eröff- suchte, einen Blick hineinzuwerfen und der Kriminalgeschichte Bonnie und Clyde nete mit seiner Remington Selbstlade- sich Stücke des Wagens als Souvenir an- büchse im Kal. 9 mm, für die er ein spe- zueignen. Einer versuchte sogar während zielles 20- Schuss-Magazin gebaut hatte, der Fahrt den Abzugsfinger von Clyde mit sofort das Feuer. Hamers erste Schüsse seinem Taschenmesser zu amputieren, trafen sowohl Bonnie und Clyde. um ihn als Andenken mitzunehmen. Die Die anderen fünf Männer feuerten nun Menschen prügelten sich darum, einen gleichfalls auf das Auto, das in das Di- Blick auf die tote Bonnie und ihren Clyde ckicht weiterrollte, da Barrows Fuß von werfen zu können. der Kupplung herunterglitt und der Wa- Bonnie und Clydes Familien versuchten gen im 1. Gang weiterzuckelte und dann noch brieflich, von Hamer die gestohle- stehenblieb. Das Gangsterauto war wie nen Waffen der Gangster zu bekommen, Schweizer käse durchlöchert. da Sammler für diese hohe Summen ge- Der Wagen verschwand in einer Staub- boten hatten. Die drei Monate dauernde Das Ende von Bonnie Parker und Clyde Barrow wolke von Treffern, Querschlägern und Jagd des Captains der Texas Ranger nach Mündungs rauch. Das Feuergefecht hat- Bonnie und Clyde war zu Ende. Frank Reporter: Wie oft wurden Sie angeschos- te nur knapp fünf Minuten gedauert. Im Hamer war in Amerika ein berühmter sen? Wagen zählte man ca. 350 Einschüsse Mann geworden. Doch er blieb beschei- Hamer: Ich wurde 23 Mal verwundet. Ei- (!). Hamer näherte sich dem Auto mit sei- den wie er es immer war und diente wei- nige Kugeln stecken jetzt noch in mei- ner schußbereiten Colt Automatic U 45 ter seinem Lande Texas. Hamer starb nem Körper, ich lasse sie lieber drin, als ACP in der Hand. Er öffnete die Fahrertür 1955 im Alter von 71 Jahren als Pensio- dass ich den Ärger einer Operation mit- und Clyde fiel vor ihm tot auf den Boden. nist – im Bett in seinem Haus in Laredo. mache. Meistens bin ich von Schrotku- Bonnie dagegen rollte nach vorne, ihr geln getroffen worden. Kopf fiel zwischen ihre Knie. Auch sie war Ein Interview, das Hamer einem Journa- getötet worden. listen Jahre nach dieser spektakulären Reporter: Wie wurden Sie getroffen? Die Männer von Frank Hamer untersuch- Aktion gab, sagt eigentlich alles über die- Hamer: Ich wurde viermal aus dem Hin- ten das Auto und fanden heraus, dass es sen außergewöhnlichen Polizisten. terhalt beschossen. Zweimal ließ man sich hier tatsächlich um ein fahrendes mich liegen, in der Meinung ich sei tot. Waffenarsenal handelte. Im Auto wurden Reporter: Mister Hamer, wieviele Men- Ein Jahr lang musste ich auf Krücken ge- schen haben Sie getötet? hen, wegen der Verletzungen, die mir von Hamer: Darüber wünsche ich nicht zu Männern beigebracht wurden, die dafür sprechen. bezahlt wurden, um mich hinterrücks umzulegen. Reporter: Man sagt, sie hätten 53 Men- schen erschossen – ohne die Mexikaner Reporter: Haben Sie diese Männer da- im Fall Lopez mitzuzählen. nach gefunden? Hamer: Darüber diskutiere ich nicht, Hamer: Ja! denn ich tat alles nur im Dienst für mein Land Texas. Es war ein oft unerfreulicher Reporter: Haben Sie sie eingesperrt? Dienst. Hamer: Als ich sie gefunden hatte, brauchten sie nicht mehr eingesperrt zu Reporter: An wie vielen Feuergefechten werden, sie benötigten nur mehr einen nahmen Sie teil? Sarg. Und den habe ich ihnen auch be- Hamer: Ich kann mich nicht genau erin- schafft. nern, es können wohl über 50 gewesen Der zerschossene Wagen der beiden sein. Siegfried Hübner

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Der Fall Dostal – Die größte Verbrecherjagd der Kriminalgeschichte Österreichs In den 1970er-Jahren stellte eine myste- Der Mann, ein 30-jähriger ehemaliger riöse Bombenexplosion mit einem Todes- Chemie- und Jusstudent sowie Vertrags- opfer die Gendarmerie in Niederöstereich bediensteter im Wiener Rathaus, ist seit vor ein Rätsel. Auf der Suche nach der Dienstag, den 12. Juni 1973, abgängig. Identität des Toten stießen die Beamten Um 15 Uhr dieses Tages hat er noch mit auf Ernst Dostal, einen guten Freund des seiner Frau telefoniert. Er teilt ihr mit, Bombentoten. Dostal, der eigentlich nur dass er etwas später nach Hause kom- als Zeuge vernommen werden sollte, wur- men würde, weil er noch wohin fahren Das als Folterkammer geplante Verlies de beim Verhör zum Amokschützen. Die müsse. Mit keinem Wort – ganz gegen war absolut schalldicht. Vorgänge um Ernst Dostal und seinen seine Gewohnheit – erwähnte er, wohin Vater Robert hielten die österreichische genau er noch fahren würde. Für seine explosion auf der Autobahn doch um ein Bevölkerung bis zum unrühmlichen Ende Frau ist klar, dass Dvorak von jemandem geplantes Sprengstoffattentat gehandelt der beiden Männer wochenlang in Atem. mitgenommen wird. Er besitzt weder ei- haben könnte. Zu klären ist die Frage, nen Führerschein noch ein Fahrzeug. Um warum der Mann nackt war. In der Nähe 16 Uhr verlässt er das Rathaus, dann des Tatortes befinden sich Badeteiche: verliert sich seine Spur. Niemand in der Hat er vor der Explosion noch gebadet? Familie und im Freundeskreis kann sich Wollte er – für den Fall, dass er verdäch- das spurlose Verschwinden des Familien- tigt und untersucht werden würde – dafür vaters erklären. sorgen, dass keinerlei Sprengspuren an seiner Kleidung nachzuweisen wären? Schrecken am Rennweg – Was wollte er eigentlich sprengen und wa- der von Dostal nieder- rum? Möglicherweise planten er und sei- geschossene Kollege ne Komplizen einen Anschlag auf einen Ernst Dostal – der da- Das gesprengte Mathias H. erlitt Transport russisch-jüdischer Emigranten. malige Staatsfeind Nr. 1 Opfer Richard Dworak einen Bauchschuss. Ein Bus hätte diese Stelle bei der Fahrt Es begann mit einer Explosion ins Flüchtlingszwischenlager Schloss Schö- Am 13. Juni 1973 sorgt eine rätselhafte nau passiert. Tatsache ist, dass Richard Bombenexplosion auf der Südautobahn Dvorak nicht alleine war. Jemand musste für jede Menge Verwirrung. Einer Gendar- ihn dorthin gebracht haben und schließ- meriepatrouille, die im Gebiet Guntrams- lich die Spuren beseitigt haben, die für dorf unterwegs ist, fällt wenige Meter eine allzu schnelle Identifizierung Dvo- vom Straßenrand ein breiter Krater auf. raks gesorgt hätten. Nun wird das Leben Die Beamten bleiben stehen und machen Richard Dvoraks genauer unter die Lupe eine grausige Entdeckung. Außerdem hätte der Karatemeister am genommen. Für die Kriminalisten ist er Im Umkreis von 30 Metern finden sie Freitag (15. Juni 1973) nach Tokio fliegen kein unbeschriebenes Blatt, fiel er doch Fleisch- und Holzstücke. Der Gendarme- sollen, um an Karatemeisterschaften schon öfter durch unerlaubten Waffen - rie gelingt es vorerst nicht, die in Stücke teilzunehmen. Die Staatspolizei und die besitz auf. Auch der Freundeskreis des zerfetzte Leiche zu identifizieren. Klei- Gendarmerie nehmen die Aussagen der Toten wird untersucht, dabei stoßen die dungsstücke sowie Körper, Schädel- und Frau sehr ernst. Die Gerichtsmediziner Beamten auf Ernst Dostal. Skelettknochen fehlen, was die Identifi- schließen anhand der Beschreibung von kation zusätzlich erschwert. Durch eine Dvoraks Mutter über Aussehen, Körper- Leidenschaft für Abgängigkeitsanzeige und die Aussage bau und einige andere Details, wie etwa östlichen Kampfsport einer Frau kommen die Beamten auf die die starke Körperbehaarung ihres Soh- Der Mann war ein enger Freund Dvoraks, Spur von Richard Dvorak. Die Mutter des nes, darauf, dass der unbekannte Tote teilte mit ihm die Begeisterung für Mannes gibt zu Protokoll, dass es sich der 1,83 m große und ca. 83 kg schwere Sprengstoffe und für Waffen. Sie hatten bei dem Explosionsopfer nur um ihren Richard Dvorak ist. einander bei einem Sprengmeisterlehr- Sohn handeln könnte, da wäre sie sich gang kennen gelernt. Beide Männer dürf- ganz sicher. Was jetzt noch fehlt, ist das Motiv. Ist ten auch in rechtsextremen Kreisen ver- Richard Dvorak Opfer oder Attentäter? kehrt haben. Zumindest kamen zu den Fest steht, dass der Mann beim Bundes- privaten Schießübungen – die Dostal in heer bei einem Sprengstofftrupp war. Auch seinem Wohnzimmer in Tullnerbach und privat interessierte er sich brennend am Bauernhof in Mitterndorf veranstal- für Sprengstoff und sympathisierte seit tete – mehrere junge Männer. Das war knapp zwei Jahren mit Rechtsradikalen. den Sicherheitsbehörden sogar bekannt. Auch die gemeinsame Leidenschaft für Außerdem finden die Ermittler heraus, Karate verband die beiden Männer. Dvo- dass Dvorak unmöglich allein an den Tat- rak litt unter der Angst, eines Tages er- Der Fundort des Opfers an der Autobahn ort gelangt sein konnte. All das spricht mordet zu werden. Er besuchte deshalb, wird auf Spuren untersucht. dafür, dass es sich bei der Bomben- gemeinsam mit dem 23-jährigen Dostal,

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einen Karateclub im 6. Wiener Bezirk. Ge- ler Platzes gefunden. Dort geht Dostal Im Wohnzimmer des Ehepaares tritt ihm plant war sogar, den Bauernhof der Dos- gegen 17:30 Uhr in ein Waffengeschäft, Dostal mit der Pistole in der Hand ent- tals in Mitterndorf zu einem Karate-Trai- wo er und sein Vater Robert Stammkun- gegen. Der Baumeister lässt den Besen ningslager umzubauen. Die Einvernahme den sind. Der Waffenhändler hat deshalb fallen und sucht schnell das Weite. Das Dostals am Freitag (22. Juni 1973) in der auch keine Bedenken dem Mann eine rettet ihm sein Leben. Wortlos geht niederösterreichischen Sicherheitsdirek- Smith & Wesson und 200 Stück Muni- Dostal zum Auto der Steigers und fährt tion am Wiener Rennweg verläuft zuerst tion zu verkaufen. Als der Mann von der davon. Wenig später lässt er dieses Auto ganz normal. Schießerei in der Rennweg-Kaserne hört, stehen und zwingt den Soldaten Johann erstattet er sofort Anzeige. Währenddes- B. mit vorgehaltener Pistole zur Heraus- Ernst Dostal soll über sein Verhältnis zu sen läuft die Suche nach Ernst Dostal gabe seines Autos. Mit dem grünen Ford Dvorak und über die letzten Tage vor der und seinem ebenfalls flüchtigen Vater Escort des Mannes schafft er es, aus Explosion Auskunft geben. Dann kommt Robert Dostal auf Hochtouren. Die Be- dem völlig abgeriegelten Gebiet zu ent- die Rede darauf, wo Dostal sich in der amten gehen davon aus, dass der 54- kommen. Das Auto wird am nächsten Nacht des Bombenattentates aufgehal- jährige Robert Dostal von dem Vorhaben Tag im Dombachgraben (Gebiet Kloster- ten hat. Er behauptet, in einem Gasthaus seines Sohnes gewusst hat, ebenfalls neuburg) gefunden. gewesen zu sein, doch die Beamten kön- schwer bewaffnet ist und die beiden nen ihn der Lüge überführen. Genau die- möglicherweise gemeinsam unterwegs ses Gasthaus war nämlich an diesem Tag sind. Alle Ausfallstraßen aus Wien sind geschlossen. Da wird Dostal nervös, die gesperrt, und die Grenzübergänge wer- Beamten bemerken, dass er etwas in der den besonders streng überwacht. Aber Sakkotasche hat. Sie fordern ihn darauf- nirgends findet sich eine Spur von den hin auf, seine Hände aus den Taschen zu beiden Dostals. Von den vier verletzten geben. Da fallen plötzlich Schüsse. Dos- Beamten schweben zwei, nämlich Otto- tal schießt durch die Taschen seines Sak- kar P. und Harald S., in Lebensgefahr. kos und trifft den ersten Kriminalbeam- ten Ottokar P., ins Genick. Gleich darauf Riesiges Waffenlager bricht der 42-jährige Kollege Matthias H. Bei den Hausdurchsuchungen in der mit einem Bauchschuss zusammen. Von Tullnerbacher Villa der Dostals und dem den Schüssen alarmiert, stürzt der 43- Bauernhof in der Nähe von Ober-Grafen- Ein Teil des Waffenarsenals jährige Beamte Harald S. ins Zimmer und dorf stoßen die Beamten auf ein unge- wird durch einen Schuss in die Niere le- heuerliches Waffenarsenal. Außerdem bensgefährlich verletzt. befindet sich auf dem Bauernhof eine vollständig eingerichtete Folterkammer. Die schalldichte Kammer enthält Streck- betten und Halsketten, die von außen zu- gezogen werden können. Neben Schieß- übungen dürften die Dostals und ihre Freunde auch noch andere Pläne gehabt haben. Der Bauernhof war quasi zu einer Festung ausgebaut worden. Die Ermittler Gendarmen in Niederösterreich bei der finden auch einehölzerne Menschenfigur, Großfahndung nach Dostal auf die hunderte Male geschossen wor- den war, etliche Schießscheiben und Ber- Noch am Sonntag stiehlt Dostal zwischen Ernst Dos- Der Vater Robert Von Dostal kalt- tal zur Zeit Dostal entzog sich blütig ermordet – ge von leeren Patronenhülsen. Mauerbach und Weidlingbach beim Forst- der Tat- durch Selbstmord Viktor Steiger haus Steinriegl einen Puch-Haflinger. Ne- handlungen den Ermittlungen. Während Robert Dostal Österreich schon ben Jagdkleidung befinden sich in diesem längst verlassen hat – wahrscheinlich Auto auch eine Schrotflinte, ein Jagd- Noch ein Beamter kommt den Gang ent- noch vor der Schießerei in der Kaserne gewehr mit Zielfernrohr und passender lang gelaufen und entgeht nur knapp ei- am Rennweg –, ist Ernst Dostal in Nie- Munition sowie ein Kleinkalibergewehr. nem Kopfschuss. Ernst Dostal läuft den derösterreich auf der Flucht. Irgendwie Beinahe wird Ernst Dostal am Sonntag- Flur entlang. Er kann aber nicht gestoppt gelingt es ihm, vom Südtiroler Platz an abend von einer Gendarmeriepatrouille werden, weil immer wieder Beamte aus den Donau-Oder-Kanal zu kommen. Er gestellt, die sich über die merkwürdige ihren Zimmern kommen und so den an- steigt dort am Sachsengang in den Fahrweise des vermeintlichen Haflinger- deren in der Schusslinie stehen. Der Abendstunden des Samstags in das Wo- Besitzers wundert. Im letzten Moment Amokschütze will zuerst in die Kantine chenendhaus des Ehepaares Steiger ein. gelingt es Dostal, querfeldein über Felder flüchten, läuft aber dann zum Tor, das auf Als Viktor und Johanna Steiger am Sonn- und durch einen Bauernhof zu flüchten. den Rennweg führt. Die Tür ist geschlos- tagvormittag in ihr Haus kommen, stehen Ohne Geld und Nahrung ist es nur eine sen und Dostal schießt auf den 57-jähri- sie dem vermeintlichen Einbrecher Dos- Frage der Zeit, bis sich Dostal mit Waf- gen Leopold U., der dort in Zivilkleidung tal gegenüber. Der schwer bewaffnete fengewalt Essen und Geld besorgen wird. steht und gerade telefoniert. Dostal rennt Verbrecher schießt sofort, woraufhin der Rund um Wien, St. Pölten und Lilienfeld in den ersten Stock zurück und springt 48-jährige Viktor Steiger tödlich getroffen werden mit Sicherungsketten Sperr-Rie- aus dem Fenster eines Waschraumes auf im Hausflur zusammensinkt. Seine 43- gel errichtet. Die Sicherungsketten zwin- die Straße. Er landet unverletzt auf ei- jährige Ehefrau läuft, schwer verwundet gen die Autofahrer anzuhalten, sonst nem Autodach und flüchtet weiter. Dabei an Brust und Bauch, in den Garten. Dort werden durch spitze Nägel die Reifen „kapert“ er ein Fahrschulauto, zwingt den bricht sie zusammen und stirbt noch im zerstört. Ständig werden Warnungen an Fahrlehrer und den Schüler auszusteigen Rettungsauto. Der Nachbar, Baumeister die Bevölkerung herausgegeben, dem und fährt mit dem Auto davon. Das Auto W., hört die Schüsse und läuft mit einem schwer bewaffneten Amokläufer mit größ- wird am Abend in der Nähe des Südtiro- Besen bewaffnet zum Haus der Steigers. ter Vorsicht zu begegnen.

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Rätselhaft ist nach wie vor, wo sich der Räume aus. Die Beamten finden zwar Seiner Mutter ist jedes Mittel recht, um Vater Dostals aufhält. Die Beamten fra- schmutziges Geschirr, aber von Dostal ist zu Geld zu kommen. Robert verachtet gen sich, wie viel Dostals Vater weiß und weit und breit nichts zu sehen. Der Amok- sie dafür, beschimpft sie nur als „Hure“. was er mit der Bombenexplosion zu tun läufer hat das Haus bereits verlassen. Auch sonst verträgt er sich mit keinem, hat. Kaum noch infrage stellen die Krimi- Wie aber konnte er durch die Straßen- beschimpft alle Menschen in seiner Um- nalisten hingegen die Schuld Ernst Dos- sperren gelangen? Einige Stunden spä- gebung. Er verachtet seinen Stiefvater, tals am Tod seines Freundes Dvorak. Ent- ter, um 15:43 Uhr, geht eine Meldung seine Mutter, eigentlich alle. Die ganze weder hat er den 30-Jährigen ermordet durch die Funksprechgeräte der Sicher- Welt hält er für seinen Feind, und er ist und dann beseitigt oder Dvorak kam bei heitskräfte: „Die Großaktion ist abgebla- Feind der ganzen Welt. Einzig seine Frau einem Unfall durch die vorzeitige Explo- sen. Ernst Dostal wurde bei einem Feu- bildet da eine Ausnahme. Ihr fühlt er sich sion der Bombe ums Leben, und Dostal ergefecht tödlich getroffen.“ Was genau verbunden. Genau in dieser Atmosphäre hat ihn danach beseitigt. Fragen über Fra- ist passiert? Dostal hat sich in einem wächst der gemeinsame Sohn Ernst gen: Warum verließ Dostal senior schwer anderen Haus versteckt, als schwer be- Dostal heran. Ein kleiner, schmächtiger bewaffnet sein Haus in Tullnerbach, noch waffnete Beamte immer näherkommen. Bub, der von seinen Eltern verhätschelt bevor es zum Schusswechsel in der Poli- Die Einsatzkräfte werfen Tränengasbom- wird. Sein Vater erzieht ihn dazu, die zei-Kaserne kam? Hat sein Sohn ihn te- ben, Dostal läuft aus dem Haus und Welt ebenso zu hassen und zu fürchten, lefonisch gewarnt, dass das Verhör bzw. eröffnet sofort das Feuer auf die Beam- wie er selbst es tut ... und mit der An - seine Einvernahme als Zeuge nicht be- ten. Die Scharfschützen schießen zurück, leitung, sich selbst „gegen die Welt“ zu sonders gut lief? Haben Vater und Sohn Dostal wird getroffen. Er versucht sich verteidigen –, wenn es sein muss, mit eine gemeinsame Flucht geplant? in das Haus zurückzuziehen und feuert Waffengewalt. Die größte Suchaktion, die ein Verbrecher weiter auf die Uniformierten. Da schießt Die Beamten sind nicht mehr ganz sicher, bis dahin in Österreich ausgelöst hat, ein Scharfschütze Dostal die Waffe aus ob Ernst Dostal tatsächlich der Bomben- geht schließlich am 26. Juni 1973 blutig der Hand. Schwer verletzt bricht der Mör- attentäter an der Autobahn war. Nirgends zu Ende. Den entscheidenden Hinweis der zusammen. Er wird in das Kranken- konnte bei ihm (weder in Tullnerbach auf den Aufenthalt des irren Amokschüt- haus St. Pölten gebracht, wo er kurz da- noch am Bauernhof) Sprengstoff sicher- zen liefert ein aufmerksamer Kriminalist. rauf seinen Verletzungen (ein Kopfschuss gestellt werden. Auch der Vater wird nach Ernst Dostal selbst hat offenbar in einer war tödlich) erliegt. Inzwischen ist Dos- wie vor gesucht. Die Kriminalisten be- Wiener Tageszeitung ein Inserat mit fol- tals Vater in Solothurn in der Schweiz ge- fürchten, dass sich der Mann nach Süd- gendem Inhalt geschaltet: ,,1919, habe sichtet worden. Nach wie vor stehen die amerika abgesetzt haben könnte. Montag vergeblich beim Turm auf dich Kriminalisten vor einem Rätsel. Dostal Robert Dostal ist unterdessen direkt aus gewartet, werde es Mittwoch und Don- ist tot, aber die Hintergründe der Affäre der Schweiz – wo er ziemlich viel Geld nerstag gegen 22 Uhr nochmals probie- liegen nach wie vor im Dunklen. Um die abgehoben hat – nach Deutschland ge- ren. Bin momentan unter 02174/XXXX Motive Ernst Dostals zu verstehen, ist flüchtet. In Lüneburg lässt er sich am zu erreichen.“ vielleicht der Werdegang seines Vaters Dienstag gegen 18 Uhr in einem kleinen Robert von Bedeutung. Es könnte sein, Hotel nieder. Dem Portier erscheint er Ein Inserat für den Vater dass der Schlüssel zu seiner Persönlich- nicht verdächtig, was kein Wunder ist, Die Polizei geht dem Hinweis nach und keit in der Persönlichkeit seines Vaters denn Dostal trägt sich unter dem Namen findet heraus, dass die angegebene Te- zu finden ist. „Albrecht“ ein. lefonnummer zu einem Haus in Altleng- bach gehört. Der Besitzer, Dr. Ernst U. Am nächsten Tag wird der Hotelchef stut- aus Wien, weiß nichts von dem Inserat, zig, weil sein Gast schon seit über 24 er hat es nicht aufgegeben. Der Inhalt Stunden das Zimmer nicht verlassen hat. der Annonce lässt darauf schließen, Als er in das Zimmer Dostals kommt, dass Ernst Dostal seinem Vater eine ver- findet er den Mann erschossen auf. schlüsselte Nachricht zukommen lassen Neben ihm liegt eine aufgeschlagene will (Robert Dostal ist 1919 geboren.). Zeitung mit der Geschichte über den Dostal hat also in dem Haus am Ortsrand Tod seines Sohnes. Ganz eindeutig hat von Altlengbach Zuflucht gesucht, da in Robert Dostal Selbstmord begangen. der ganzen Gegend Einsatzfahrzeuge der Mysteriös ist das Gepäck Dostals, er hat Exekutive auf der Suche nach ihm unter- einen Koffer voller Geld in seinem Zim- wegs sind. Er dürfte Montag früh mit dem Ein Gendarm bei der Vorpasshaltung mer, insgesamt im Wert von einer Million gestohlenen Auto direkt von der Auto- Schilling in verschiedenen Währungen bahn über eine Böschung in den Garten Der Anfang vom Ende (Franken, D-Mark und Schilling). Einen des Hauses gefahren sein. Dann bricht er Verwandte beschreiben Robert Dostal als Abschiedsbrief hat er nicht hinterlassen. durch ein Fenster in den Luxusbungalow eiskalt. Er kam 1919 als unehelicher Eine Tatsache, die eine restlose Klärung ein, öffnet von innen das Garagentor und Sohn einer Eintänzerin zur Welt. Zuerst diesess komplexen und spektakulären versteckt den Puch-Haflinger in der Gara- lebte er in einem Kinderheim, bevor er zu Falles nicht gerade erleichtert. Robert ge des Anwesens. Nachdem er schon seinen Großeltern nach Wien kam. Dort Dostal wäre schließlich für die Behörden seit Sonntagfrüh nichts mehr gegessen wurde er sehr verwöhnt. Seine Mutter hei- der Einzige gewesen, der – vermutlich – hat, kocht er sich zunächst etwas zu es- ratete im damaligen Böhmen den Mann, die offenen Fragen im Hinblick auf die sen. Danach legt er sich hin und schläft der Robert seinen Namen gab, nämlich Motive seines Sohnes hätte klären kön- einige Stunden. Vladimir Dostal. Die Mutter war deutsch- nen. So aber haben sich beide Männer Als die Kriminalisten Dienstagmittag in national und der Stiefvater tschechisch- der irdischen Gerechtigkeit entzogen. das Haus eindringen, sehen sie unmit- national; dazwischen befand sich Robert, telbar neben der Tür an die Wand ge- der Sohn eines Juden. Mit freundlicher Genehmigung lehnte Gewehre. Sofort gehen die Beam- 1945 wird der mittlerweile erwachsene Leopold Stocker Verlag ten in Deckung. Mit Tränengasbomben Robert Dostal mit seiner Mutter ausge- Entnommen dem Buch „Mord“ – Die größten Kriminal - räuchern sie systematisch die einzelnen wiesen, und sie kehren nach Wien zurück. fälle Österreichs, Andreas und Regina Zeppelzauer

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Florida Mit Ahnenforschung gegen einen Serienkiller: Mordserie in Kalifornien nach 32 Jahren endlich geklärt 4 Fotos: Police Sacramento und FBI

Nach 32 Jahre gefasst – der Golden State Killer

se waren. Häufig verweilte er länger an den Tatorten, bediente sich am Kühl- schrank und ließ Gegenstände aus den Häusern mitgehen, hieß es in den Bezug habenden Polizeiberichten.

Die Morde und Vergewaltigungen ver- setzten aufgrund der offensichtlichen sadistischen Brutalität und der gnaden- losen Kaltblütigkeit, mit der der Täter vorging, die Öffentlichkeit in Kalifornien in massive Unruhe. Der Fall gilt als der- je nige Kriminalfall Kaliforniens, indem die meisten und größten Ressourcen an Ermittlungs- und Polizeiarbeit gesteckt wurden. Die Bezeichnung „Golden State Killer“ Fahndungsplakat nach dem Golden State Killer geht auf die Krimiautorin Michelle McNa- mara zurück, die sich in einem Roman mit Auf diesen Moment haben die Polizei Spätere Genanalysen führten zum inte- diesem unbekannten Täter beschäftigte. von Sacramento, die Betroffenen und ressanten polizeilichen Ergebnis, dass es Angehörigen seiner Opfer lange 32 Jah- sich um ein und denselben Täter handeln Identifizierung des Verdächtigen re gewartet: Ein 72-jähriger Bewohner müsste. Er wurde auch unter anderem als In den 1970er- und frühen 1980er-Jah- des ruhigen Vorortes der kalifornischen East Area Rapist, Original Night Stalker ren war die forensische DNA-Analyse Hauptstadt Sacramento, der dort unauf- und Diamond Knot Killer von den Ermitt- gerade erst in den Anfängen. Es gelang fällig lebte, wurde wegen zigfachen Mor- lern bezeichnet. Der maskierte Täter war jedoch später, ein DNA-Profil des Täters des am 28. April 2018 in Citrus Heights für sein sadistisches Vorgehen berüch- zu erstellen und im Jahr 2001 wurde verhaftet. tigt: Er weckte seine Opfer nachts mit ziemlich klar, dass es sich bei dem Er war der lange und vergeblich Gesuch- Taschenlampen auf, kam mit Messern, East Area Rapist und Nightstalker um ein te und als „Golden State Killer“ in die Pistolen, Seilen und Schnürsenkeln. Er und denselben Täter handeln müsse. Die Kriminalannalen eingegangene Serien- überraschte seine schlafenden Opfer in Ermittler durchsuchten alle verfügbaren mörder, der zwischen 1976 und 1986 deren Häusern. Er fesselte die Ehemän- Datenbanken von Gefängnisinsassen, mindestens zwölf Morde, 45 Vergewalti- ner, vergewaltigte die Frauen und brachte Kriminellen oder polizeibekannten Per- gungen und mehr als 120 (!) Einbrüche sie danach beide rücksichtslos um. Oft sonen, fanden jedoch leider kein dazu in ganz Kalifornien begangen haben soll. stellte er Frauen nach, die allein zu Hau- passendes Profil.

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Unzählige Akten wurden über 32 Jahre gesammelt. Ein Foto eines Tatortes dieses Monsters

Der entscheidende Durchbruch bei den stellte sich heraus, dass diese Profile 72-jährigen Joseph James DeAngelo, Ermittlungen ereignete sich, als die Er- von Cousins dritten und vierten Grades dessen DNA-Profil 100 % mit dem des mittler die öffentliche Genealogie-Daten- des Hauptverdächtigen stammten. Der gesuchten Täters übereinstimmte. DeAn- bank GEDmatch durchsuchten. Mit die- Hauptverdächtige hatte mit ihnen ledig- gelo war früher selbst einmal als Polizist sen öffentlichen DNA-Datenbanken kön- lich gemeinsame Ur-Ur-Ur-Großeltern, die tätig und war wegen eines Ladendieb- nen interessierte Privatpersonen Infor- in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stahls im Jahre 1979 aus dem Polizei- mationen zu ihrer Abstammung erhalten, gelebt hatten. dienst fristlos entlassen worden. Somit indem sie eine Probe einsenden. Bei Die mit dem Fall befassten fünf Polizei- wurde durch die DNA-Analyse und die GEDmatch waren damals ca. 900.000 ermittler analysierten über Monate akri- Cleverness der Kriminalisten ein so dra- DNA-Profile gespeichert. Hier fanden sich bisch einen ganzen Familienstammbaum matischer Fall endgültig aufgeklärt. auch DNA-Profile, die dem des Täters in mit Tausenden Verwandten bis in die Ge- einigen Aspekten auffallend ähnelten, genwart. Diese strategische Hypothese F. Neubauer und damit möglicherweise von einem wurde immer weiter verfolgt und führte Verwandten stammen könnten. Später letztendlich zum Mordverdächtigen, dem Quelle: Wikipedia, Spiegel Online

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Saualpe Der „Klippitzthörl-Mord“ – Wäschemarken klären Kärntens mysteriösesten Mordfall

Einer der spektakulärsten Kriminalfälle Zeitweise wurde ausgesprochen harsche Gattin auf der Heimfahrt von seinem der österreichischen Kriminalgeschichte Kritik an der Erhebungstätigkeit der Gen- Urlaub. Gegen 11:00 Uhr machte er in nach dem Zweiten Weltkrieg ereignete darmerie-Kriminalbeamten und den in- der Nähe des „Seetaler Wirtes“ am Klip- sich in den Augusttagen des Jahres 1977 volvierten Gerichtsmedizinern und sogar pitzthörl Rast. Als er einige Schritte in auf dem Klippitzthörl im Bezirk St. Veit am Innenministerium geübt. den Wald gegangen war, um auszutreten, an der Glan. Dieser mysteriöse Mordfall entdeckte er eine rauchende Feuerstelle und eine zunächst unbekannte, bis zur Einige Zeitungen scheuten auch keine in der sich verkohlte Knochenteile, ein Unkenntlichkeit verkohlte weibliche Lei- Kosten und Mühen, sandten Reporter in men schlicher Schädel und Füße befan- che beschäftigte mehrere Wochen lang die USA, um dort die Eltern ihrer in Öster- den. K. machte von dieser Entdeckung die gesamte Presse der Alpenrepublik reich abgängigen Tochter als mögliches sofort am Gendarmerieposten Bad St. und die Kriminalisten des Landesgendar- Mordopfer zu befragen. Wie sich später Leonhard die Anzeige. me riekommandos Kärnten. Die Leitung herausstellte, war das Mädchen natürlich der seinerzeitigen Ermittlungen oblag dem nicht ermordet worden. Nur eine dieser Die Beamten der Mordgruppe und des Er- damaligen Kommandanten der Gendarme - unerfreulichen Headlines von damals zur kennungsdienstes der Kriminalabteilung rie-Kriminalabteilung Oberst Egon Payer. Erinnerung: Totales Ermittlungschaos im wurden sofort an den Tatort entsandt, wo Dieser Fall, der als sogenannter „Klippitz - „Fall Klippitzthörl“. dann auch vom Untersuchungsrichter Dr. thörl-Mord“ Eingang in die Chronik-Anna- Mikosch des LG Klagenfurt und 1. StA Dr. len gefunden hat, war letztlich der Beweis Wolbang und Gerichtsdozent Dr. Maresch dafür, dass kriminaltaktisch kluge und der Gerichtsmedizin Graz ab 18:00 Uhr von allen möglichen Einflüssen unbeirrt der Lokalaugenschein durchgeführt wur- fortgeführte zielstrebige Erhebungen, ge- de. Der Tat- bzw. Fundort befand sich im paart auch mit dem sooft strapazierten Bereich des sogenannten Hirschtores in „Kommissar Zufall“, dennoch zum Erfolg Kliening, nordöstlich der Klippitzthörler führten. Die Aufklärung dieses furchtba- Landstraße. Die Leichenteile und andere ren Mordes vor 30 Jahren hat das einmal in der Brandstelle befindliche restliche mehr als deutlich bewiesen. Fundstücke wurden für die nachfolgen- den Untersuchungen eingesammelt. Was war geschehen? Am 5. August 1977 wurden zunächst am Von Dozent Maresch wurde festgestellt, Klippitzthörl und dann am 20. August dass die Leichenteile von einer erwach- 1977 im Dobrowawald, in der Gemeinde senen Frau im Alter von 22 bis 25 Jahren Eberndorf, jeweils stark verkohlte Lei- stammen müssten, Größe zwischen 160 chenteile aufgefunden. Die Identität des und 170 cm, eher zartknochig, aber eini- mutmaß lichen Opfers konnte vorerst germaßen muskulös und wohlgenährt, Die Wäschemarke überhaupt nicht geklärt werden. Durch helles, aschblondes bis hellbraunes Haar. die anfäng lich völlige Unklarheit über Fingernägel sehr sorgfältig geschnitten So schrieb die Presse, dass das, was sich das Mordopfer gab es die wildesten Spe- oder befeilt. Dozent Maresch stellte fest, Österreichs Sicherheitsbehörden bei der kulationen. Die Presse war täglich voll dass es praktisch sicher sei, dass die versuchten Klärung des Mordes vom von Berichten, Hinweisen, Vermutungen, Unbekannte durch Verletzungen des Klippitzthörl leisteten, nicht einmal für aber auch Unterstellungen gegenüber den Hals bereiches getötet worden sei. Am eine Kriminalparodie verwendet werden Kriminalisten. Wahrscheinlichsten sei, dass sie erwürgt könnte. Und so weiter und so fort. wurde. Nach einigen Fehlinformationen und wei- teren Pannen, die aber nicht im Zustän- Nach Eintritt des Todes sei der Leichnam dig keitsbereich der Kärntner Gendarme- zerstückelt, der Kopf und die Gliedmaßen rie lagen, gab es schließlich in Wien ei- vom Rumpf getrennt worden. nen behördlichen Krisengipfel. Abschlie- ßend ist zu bemerken, dass die Presse Als frühesten Todeszeitpunkt fixierte außerhalb Kärntens und hier vor allem Dozent Maresch den 1. August 1977. die Wiener Boulevardzeitungen mit ihrer Nach Abschluss der Untersuchung durch Kritik ganz an vorderster Stelle zu finden den Gerichtsmediziner vor Ort, wurden waren. die Leichenteile in Plastiksäcken ver- Die Kärntner Zeitungen hingegen stellten wahrt und in das gerichtsmedizinische sich voll hinter die Beamten der Krimi- Institut nach Graz gebracht. Während die nalabteilung des Landesgendarmerie- sichergestellten verbrannten Stoffreste komman dos für Kärnten. den Beamten der Kriminalabteilung zur weiteren Auswertung übergeben wurden.

Foto: KRABT Aber nun zu den eigentlichen Fakten Die Kriminalisten und Vertreter des Gerichtes Ewald K., ein Angestellter aus Wien, be- Hinweise auf die Identität waren weder an am Fundort in Globasnitz fand sich am 5. August 1977 mit seiner den Leichenteilen noch an den mit ihnen

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unterstützt wurden, eingesetzt. Anhand Friesach und Klagenfurt waren durch die der Haushaltslisten wurden in den ange- zuständigen Posten und durch die KRABT führten Bezirken alle weiblichen Perso- in Verbindung mit der Kripo der Poldion nen bis zu einem Alter von 30 Jahren auf Klagenfurt durchzuführen. Die Zahnun- eine allfällige Abgängigkeit überprüft. terlagen der Toten wurden der KRABT in Die Überprüfungen in Klagenfurt erfolg- Graz zur Verfügung gestellt, um bei allen ten durch die dortige Kripo der BPD Kla- Zahnbehandlern Überprüfungen vorzu- genfurt. nehmen, die gleichfalls in Kärnten durch- geführt wurden. Außerdem wurde das Eine analoge Vorgangsweise wurde mit Zahnbild des Opfers in den Tageszeitun- der Gendarmerie-Kriminalabteilung des gen veröffentlicht. Von den Zahnbehand- LGK für Steiermark für die an Kärnten lern kam es bei den Nachfragen zu keiner angrenzenden Bezirke abgesprochen. positiven Reaktion, obwohl – wie später Die Einbeziehung der Steiermark in die über die Gebietskrankenkasse festge- Er mittlungen erfolgte deshalb, weil nicht stellt werden konnte – das Opfer bei auszuschließen war, dass das Opfer auch einem Grazer Zahnarzt in Behandlung aus der Steiermark stammen könnte. Um gewesen war. Warum der Zahnarzt das die aus allen Teilen Österreichs einlan- Zahnschema der Toten nicht wiederer- genden Hinweise zu überprüfen, die auf- kannt hat, bleibt ein Rätsel. ge fundenen Stoffreste zu sondieren und zu bestimmen, war es notwendig, dass Ziemliche Verwirrung rief auch eine als ein ständiges Arbeitsteam von durch- verschollen geglaubte amerikanische schnittlich acht bis zehn Beamten, unter Studentin Julie Sch. hervor, deren Reise- der Federführung der Mordgruppe, tätig gepäck mit allen persönlichen Effekten war. Als eine der ersten Maßnahmen und Wertgegenständen am 3. August Zunächst wurde von der Gerichtsmedizin die wurde die Herkunftsbestimmung des 1977 herrenlos in einem aus Wien in These vertreten, dass das Opfer mit einer Fragmentes des sichergestellten Pols- Lienz angekommenen Kurswagen der Bandsäge (wie im Bild) zerteilt worden sei. terüberzuges durch geführt. Zu diesem ÖBB gefunden wurde. Der Zeitpunkt des Zweck wurden die RI Brugger und Hutter Verschwindens der Sch. und ihre Per- verbrannten Stoffresten zu finden. Das nach Vorarlberg zur Überprüfung von vier sonenbeschreibung ließen vorerst einen war nun das sehr magere Ergebnis, auf Leinenerzeugerfirmen gesandt. Tatsäch- Zusammenhang mit dem Fall vermuten. dem die Gendarmeriekriminalisten ihre lich gelang es, an Hand des vorhandenen Das veranlasste auch die Medien in spek- weiteren Erhebungen aufbauen mussten. Stoffrestes die Erzeugerfirma auszumit- takulärer Weise mehrere Tage hindurch in Es folgte nun eine dreiwöchige von Hast teln. Es war dies die Firma E. Machold großer Aufmachung über Julie Sch. und und Stress erfüllte Ermittlungstätigkeit, KG aus Götzis, die derartige Stoffe szt. die Möglichkeit, dass diese gewaltsam wobei die Beamten oft bis an die Gren- an die Firmen Kastner und Öhler in Graz, ums Leben gekommen sei, zu berichten. zen ihrer physischen Leistungsfähigkeit die Kaufhäuser Offner in Wolfsberg und Auch die US-Botschaft in Wien schaltete ge fordert wurden. Die letztlich erfolgte Friesach und Janesch und Warmuth in sich ein, und bei Interpol im Innenminis- Klärung des Mordes war einzig und allein Klagenfurt geliefert hatte. terium in Wien fand eine Krisensitzung ein Verdienst der kriminalistischen Hart- statt, an der der ermittlungsführende näckigkeit, kluger Kombinationsgabe und Kärntner Kriminalbeamte Bezlnsp Dullnig klaren Überlegungen zu verdanken. und weitere Kriminalbeamte aus Wien und Tirol teilnahmen. Mit dem Tag der Auffindung der Leichen- Denn neben der Möglichkeit eines Mor- teile setzte eine in diesem Umfang in des an der Amerikanerin wurde auch in Kärnten noch nie dagewesene Such- und Er wägung gezogen, dass dieser Mord Ermittlungsaktion zur Identifizierung der im konkreten Zusammenhang mit einer Leiche und Ergreifung des Täters ein. Mord serie, die sich seit November 1975 im Gebiet von Hannover in Deutschland Täglich wurden bis zu 20 Beamte der ereignete, stehen könnte (es wurden elf Kriminalabteilung, wobei diese durch Be- Leichenteile von fünf verschiedenen Men- amte des GP Bad St. Leonhard und den schen gefunden). anderen Posten aus den Bezirken Wolfs- berg, Völkermarkt, St. Veit und Klagenfurt Sammelansicht von Fundstücken Revlnsp Gammerer, vom Erkennungs- an der Brandstelle dienst der Kriminalabteilung Kärnten, regte beim Dozenten Dr. Maresch an, in In Graz wurden durch die KRABT alle Kun- Graz die Fingerendglieder des Opfers den an Hand der Postleitzahlen für den abzuschneiden und für längere Zeit ins Bereich ostwärts der Linie Friesach-St. Wasser zu legen, um eine Waschhautbil- Veit/G1-Klagenfurt (ohne Stadt Klagen- dung zu erzeugen und dadurch eventuell furt), die über den Versand Waren bestellt die Gewinnung von noch brauchbaren hatten, erfasst. Fingerabdrücken zu ermöglichen. Durch die von den beiden Gendarmeriekrimina- Von der Fa. Kastner und Öhler wurden listen Gammerer und Nidetzky der KRABT daraufhin der Kriminalabteilung mehrere Kärnten erstmals in so einem Fall ange- hundert Kundenkarten von Kärntnern zur wandte Technik, von verbrannten Fingern Verbrannte Leichenteile am Fundort Auswertung zur Verfügung gestellt. Die Fingerabdrücke zu erhalten (sie präparier- am Klippitzthörl Überprüfung der Geschäfte in Wolfsberg, ten eigenhändig die Fingerkuppen) gelang

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basnitz und Eberndorf geführt. Der Tier- Kärnten und der Steiermark im Raume arzt von Eberndorf wurde zugezogen. Er Deutschlandsberg, Leibnitz, Gleisdorf, Ilz war allerdings nicht in der Lage zu sagen, und Graz. ob die vorgefundenen Teile von einem Die Überprüfung in Kärnten durch die Kri- Tier oder Menschen stammen. Aufgrund minalabteilung verlief aber vollkommen der Verständigung der Kriminalabteilung negativ. BI Glanzer der KA Kärnten und BI wurde nun die Untersuchung der Fund- Brandstätter der Poldion Graz waren mit stelle durch die Mord- und Tatortgruppe anderen Beamten mit der Überprüfung veranlasst und übernahm diese die Amts- der Wäschereien in Graz beauftragt. Sie handlung. waren bereits den ganzen Tag unterwegs und ermüdet von der leider erfolglosen Die Fundstelle befand sich im soge- Überprüfung. Es war schon fast Ge- Ansicht der verbrannten rechten Hand des Opfers nannten „Gablernerwald“. Im Zentrum schäftsschlusszeit, als sie als letzte eine des Brandherdes waren verbrannte Kno- Wäscherei in Graz-Andritz aufsuchten, wo es diesen schließlich, in der Gerichtsme- chen-, Fleisch- und Textilreste zu sehen. letztlich die „Identität“ der Wäschemar- dizin Graz 8 verwertbare Fingerabdrücke Diese wurden sichergestellt und von der ken eindeutig geklärt werden konnte. Die für einen Spurenvergleich zu erhalten. Kriminalabteilung in die Gerichtsmedizin Marken gehörten einer gewissen Erika Diese ,,Gammerer-Nidetzky-Methode (die nach Graz gebracht. Z., einer Serviererin aus Graz. Die Nach- verkohlten Fingerreste wurden mehrere Dort wurde festgestellt, dass es sich um schau im Meldeamt ergab, dass diese Tage in eine Wasserlösung zum Aufquel- Teile eines menschlichen Torsos handelt. Erika Z. aufrecht in Graz gemeldet ist. len gegeben) beeindruckte auch die Pro- fis der Gerichtsmedizin. Außerdem waren stark durchfeuchtete, Die Beamten suchten sofort deren Woh- teil weise von Flüssigkeit durchsetzte nung auf. Sie konnten sie jedoch nicht Die Überprüfung in der Zentralkartei und Stoffreste (Bettwäsche), die angekohlt antreffen und erfuhren von Nachbarn, in Graz war aber negativ. Die beteiligten bzw. angebrannt waren, vorhanden. Vom dass Z. seit ca. drei Wochen nicht mehr Gerichtsmediziner in Graz waren von dem Gerichtsmediziner Dr. Preidler konnten im Block gesehen wurde. Beim Dienst- positiven Ergebnis dieses Experimentes auf einer noch relativ gut erhaltenen geber der Z., einer Konditorei, wurde fest- und den daraus gewonnenen Erkennt- Knopflochleiste des Gewebes sowie auf gestellt, dass sie nach einem Kranken- nissen derart überrascht, dass Prof. einem weiteren Stoffrest zwei noch gut stand nicht mehr zur Arbeit gekommen Maresch diese Art Fingerabdrücke zu lesbare Wäschemarken sichergestellt sei und schriftlich gekündigt habe. Der nehmen in einer medizinischen Fachzeit- werden. Die vorgefundenen Wäschestü- Brief sei mit 10. August 1977 datiert und schrift pub lizieren wollte. cke wurden dem bei der Leichenöffnung am 11. August 1977 um 24:00 Uhr bei anwesenden RI Darmann übergeben, der einem Postamt in Graz aufgegeben wor- Vom Leichenfund am 5. August 1977 am sie zur Kriminalabteilung brachte. den. Klippitzthörl waren inzwischen schon 14 Tage intensivster Erhebungen mit einem Die nachfolgende genauere Untersuchung Am 23. August 1977 wurde die Wohnung hohen Personaleinsatz vergangen, als es ergab, dass es sich um die Wäsche- der Z. mit Gerichtsbeschluss amtlich ge- zu einem weiteren Fund von Leichen- marken mit der Textierung „DV 554“ und öffnet und von den Beamten untersucht. teilen kam, der allerdings mit erhebli- „HD516“ handelte. Nun hatten die Be- Die Wohnung war ordentlich und penibel cher Verspätung der Kriminalabteilung amten zum ersten Mal seit Beginn der aufgeräumt und machte einen sehr ge- zur Kenntnis gelangte. Nachforschungen einen objektiven Be- pflegten Eindruck. Auch das Bad war blitz- weisgegenstand in der Hand, der sie zum blank sauber, so als ob gerade auf- Am Donnerstag, dem 18. August 1977, Opfer führen könnte. Es wurden daher die geräumt worden sei. In der Wohnung war der Landwirt Franz S. bei Globasnitz Erhebungen mit allen Kräften sofort und konnten die Beamten keinerlei Spuren im Dobrowawald unterwegs, als er auf nur mehr auf das alleinige Ziel gerichtet, feststellen, die auf etwas Ungewöhnli- einer kleinen Lichtung halbverkohlte die Wäscherei ausfindig zu machen, die ches oder gar ein Gewaltverbrechen hin- Fleischmassen entdeckte, die von Tieren diese Wäschemarken verwendete. gewiesen hätten. angefressen und von Maden bedeckt wa- Über Ersuchen der erhebenden Beamten ren. Rund um diese Masse war das Gras Am 21. und 22. August 1977 erfolgte in der KRABT Kärnten, die inzwischen in und Gestrüpp verbrannt. einer koordinierten Aktion mit der KRABT Graz eingetroffen waren, wurde Oberarzt Steiermark und der Poldion Graz, wobei Dr. Preidler von der Gerichtsmedizin Graz S. ging nach Hause und erzählte seinem auch Beamte aus Kärnten beteiligt wa- zur Besichtigung der Wohnung beigezo- Schwiegersohn Walter St. von der Ent- ren, die Überprüfung aller Wäschereien in gen. Dieser untersuchte in erster Linie deckung. Am nächsten Tag, am Freitag, das Bad und konnte hinter der Badewan- den 19. August 1977, gingen sie zur ne an der Wand und am Fliesenboden Fund-stelle und St., ein gelernter Fleisch- winzige Reste von Blutabrinnspuren fest- hauer, stellte sofort fest, dass es sich stellen. Diese Spuren wiesen nun ein- um kein Tier, sondern eventuell um Teile deutig auf ein Blutverbrechen hin und eines Menschen handeln könnte. ließen nur den einzigen Schluss zu, dass Gegen 22:00 Uhr erschienen beide am es sich bei der Ermordeten um Frau Z. GP Globasnitz und machten von dem be- handeln müsse. Das angeblich von ihr denklichen Fund Meldung. verfasste Kündigungsschreiben sei nur der Versuch des noch unbekannten Am 20. August 1977 begaben sich zwei Täters gewesen, eine falsche Fährte zu Beamte des Postens zur Fundstelle, und legen und den Eindruck zu erwecken, es wurden die ersten Erhebungen vom dass sie noch am Leben sei. Da es ja – Bezirksgendarmeriekommandanten von Die Gendarmeriekriminalisten Johann Gammerer wie vorstehend schon erwähnt – verwert- Völkermarkt und Beamten der GP Glo- und Manfred Nidetzky in der Gerichtsmedizin Graz bare Fingerabdrücke von der Leiche gab,

78 Crime History

gebracht. Bei der Einvernahme gab K. kommen, in deren Verlauf er Z. solange an, dass er noch am 12. August 1977 gewürgt habe, bis diese kein Lebenszei- mit Erika Z. in Graz zusammengewesen chen mehr von sich gegeben hätte. und an diesem Tage um ca. 07:00 Uhr Als er bemerkte, dass Z. tot sei, habe er auf die Holzmesse nach Klagenfurt ge- schließlich die Leiche in ihrer Wohnung fahren sei. Z. sei am 13. August 1977 im Badezimmer in mehrere Teile zerteilt mit einem ihr bekannten Ehepaar nach und an den bekannten Orten verbrannt. Italien gefahren und wollte am 27. August Als Ferdinand K. bei den Einvernahmen 1977 wieder zurück sein. Da diese An- durch den Untersuchungsrichter auf ei- Ein verkohltes Wäschefragment, dessen gaben von K. mit dem objektiven Befund nen bislang noch immer ungeklärten Herkunft ausgeforscht werden konnte. über den Todeszeitpunkt der Z. nicht Mordfall in der Nähe von Fürstenfeld aus übereinstimmten, wurde von der Staats- dem Jahre 1962 angesprochen wurde mussten diese nur mehr mit den in der anwaltschaft Graz wegen dringenden Ver- (Ferdinand K. war schon damals wegen Wohnung zur Genüge vorhandenen Ab- dachtes des Mordes an Z. gegen K. die dringendem Tatverdacht mehrere Monate drücken verglichen werden. Diese Über- U-Haft beantragt und K. noch am 24. Au- in U-Haft gesessen – es konnte ihm aber prüfung ergab den 100 %-igen Beweis, gust 1977 in Haft genommen und über der Mord letztlich nicht bewiesen werden) dass es sich beim Mordopfer um Erika Weisung des Oberlandesgerichtes Graz legte dieser angesichts der nunmehr aus- Z. handelt. dorthin überstellt. Die Überstellungsfahrt weglosen Lage auch für dieses Verbre- Jetzt war der Ermittlungszug nicht mehr wurde von den BI Dullnig, Korosch und chen (die 19-jährige Gerlinde A. wurde mit zu stoppen und die Erhebungsbeamten RI Artner der KRABT durchgeführt. mehreren Messerstichen in den Hals ge- der KRABT konnten aus dem Umfeld der tötet) ein umfassendes Geständnis ab. Toten sofort den 36 Jahre alten Ferdinand Noch während der Fahrt über die Pack K. als Lebensgefährten und Verdächtigen legte K., ohne dass ihm Vorhalte gemacht Ferdinand K. wurde am 17. April 1978 ermitteln. wurden, gegenüber den Beamten ein vor- vom Landesgericht Graz wegen zweifa- K. war als Vertreter bei einer Firma für läufiges Geständnis ab, dass er Erika Z. chen Mordes zu lebenslanger Haft ver- Bodenbeläge in Graz beschäftigt und ge- ermordet habe. Bei der detaillierten Ein- urteilt. rade dienstlich auf der Klagenfurter Holz- vernahme durch die Kriminalisten in Graz messe tätig. wurde auch das Motiv der schrecklichen Franz Neubauer Schließlich wurde der Lebensgefährte in Tat geklärt. Erika Z. wollte sich von ihm Viktring in einem Kaffee ausgeforscht. K. trennen. Im Zuge eines Streitgespräches Quellenhinweis: Die Kärntner Kriminal- wurde zur Vernehmung und Überprüfung mit ihr sei es am 3. August 1977 zu ei- chronik Band 1, Jahr 1977 – verfasst auf die Dienststelle in den Amalienhof ner gravierenden Aus einandersetzung ge- von Oberst IR Egon Payer, Klagenfurt

79 Humorvolles aus alten Faszikeln

Der ehemalige Bezirksgendarmeriekommandant von Völkermarkt und Doyen der ehemaligen Foto: Trenkwalder BGK-Kdten, Friederikus Furtner, war ein herausragender Schreiber und Meister-Fabulierer. Manche seiner Meldungen, die er in blumiger, lebendiger Sprache verfasst hat, strotzten nur so vor Spannung und Dramatik. Kein Detail und keine Denkmöglichkeit wurden da ausge- lassen. So auch seinerzeit bei seinem legendären „Hechtsprung“ in die Drau bei Lavamünd, einer dramatischen Amtshandlung, die er im nachfolgenden Text selbst an das Landes - gendarmeriekommando in seiner unnachahmlichen Art beschrieben hat. Aber lesen Sie selbst.

Der Autor bei einem seiner Außendiensteinsätze in den 1970er-Jahren „High Noon an der Drau“

Am 4. Juli 1976 hatte ich vom BGK Völ- nesfalls in Frage käme. Von den Beamten nicht sichtbar, Stellung beziehen. Die Ret- kermarkt aus ab 16:00 Uhr Plandienst erfuhr ich, dass der Mann Jugoslawe sei, tungsschwimmer U. und M. wies ich an, auf 8 Stunden. Nach Unterweisung der in einem Gasthaus in Lavamünd zwei sich zum Sprung ins Wasser fertig zu ma- in den Dienst abgehenden Zivilpatrouillen Personen bedroht und gegen Gendarme- chen, konnte sie aber nicht einsetzen, der Sondergruppe besorgte ich die Aus- riebeamte einen Widerstand gegen die weil der Mann immer dann, wenn sie sich und Eintragungen der Patrouillen. Wäh- Staatsgewalt gesetzt habe, wobei er dem Ufer zu nähern versuchten Anstalten rend der Unterweisung der Beamten hör- Steine gegen sie warf. Weiters wurde mir machte, sich flusseinwärts abzustoßen. te ich im Funk, dass in Lavamünd von ei- auf ausdrückliche Frage von den Beam- Dort nimmt die Tiefe schnell zu. Gegen nem Flüchtenden gegen einen Beamten ten gesagt, dass er nur nach „Hundeart“ 19:00 Uhr stellte ich fest, dass der Mann ein Widerstand gegen die Staatsgewalt schwimme und daher ein sehr schlechter so starken Schüttelfrost bekam, der ihn gesetzt wurde. Um 18:15 Uhr wurde ich Schwimmer sein müsse. an den Schultern so schüttelte, dass im Büro vom Posten Völkermarkt aus Ich hatte daher zu überlegen: In Anbe- bei den Achselhöhlen das Wasser hoch- telefonisch verständigt, dass Lavamünd tracht der durch das Minderheitenpro- spritzte. Weil ich von der Erhebung und Unterstützung durch Beamte aus dem blem sowieso angespannten Lage zwi- Bergung nach einem Bootsunglück im Bezirk Völkermarkt angefordert und um schen Jugoslawien und Österreich darf Eiser-Stausee her wusste, dass das Heranbringung eines Fährtenhundes er- es auf keinen Fall passieren, dass der ein Zeichen beginnender Schwäche ist, sucht habe. Gleichzeitig wurde bekannt, ziemlich Schwimmunkundige noch tiefer muss te ich befürchten, dass den Mann dass der Flüchtende in der Drau stehe ins Wasser geht, untergeht und womög- die Kräfte verlassen, er plötzlich absackt und Wolfsberg-BERTA sich in Reichenfels lich als toter Mann in Jugoslawien ange- und ertrinkt. In Anbetracht des von Trieb- befinde. Diese Umstände veranlassten schwemmt wird. Vom gegenüberliegen- körpern gesättigten Stauwassers wäre mich, sofort nach Lavamünd zu fahren den jugoslawischen Drauufer aus konnte der Mann in Sekundenschnelle unseren und bis zum Eintreffen von Wolfsberg- man sicher den ganzen Vorfall verfolgen Blicken entzogen und ein Bergen, selbst BERTA aus Reichenfels die Beamten am und auch seine Worte hören. Ebenso- durch Tauchen, aussichtslos gewesen. Einsatzort leitend zu unterstützen. Gegen wenig, und das war in diesem Falle das 18:40 Uhr traf ich dort ein. Es zeigte sich weniger Wichtigere, sollte es passieren, Gegen 19:15 Uhr hatte es den Eindruck, folgendes Bild: dass der Mann entlang des österrei- als ob er, noch immer von schwerem chischen Drauufers über die ca. 500 Me- Schüttelfrost befallen, den Widerstand Etwa 500 Meter südlich der Kirche der ter flussabwärts liegende jugoslawische aufgäbe und trat tatsächlich einige Schrit- Streusiedlung Pfarrdorf, Gemeinde Lava- Grenze gelangt. Aus der Entfernung ver- te dem Ufer zu. GRyl St. streckte ihm die münd, Bezirk Wolfsberg, stand ein etwa suchte ich, mir durch Beobachtung sei- Hand ins Wasser entgegen. Da ich den 20-jähriger Mann bis in Brusthöhe im nes Verhaltens ein Bild über seine Men- Mann zu jenen Typen zählte, die in Se- Wasser. Die Draumitte bildet dort die talität zu machen, sah an seinen her- kundenschnelle ihre Entschlüsse ändern, Staatsgrenze zu Jugoslawien. Der Fluss vorstehenden Oberarmmuskeln, dass er beobachtete ich ihn scharf und hielt bei- ist an jener Stelle etwa 100 Meter breit. ziemlich kräftig sein muss und durfte des für möglich: Entweder, er kommt tat- Der Mann war etwa 6 bis 8 Meter vom seines geschätzten Alters wegen anneh- sächlich heraus, oder dass er GRyl St. an österr. Ufer entfernt. Etwa acht Gendar- men, dass er die Militärzeit (Nahkampf- der Hand zu erfassen sucht und ihn mit meriebeamte, darunter bereits GPtlt. U. ausbildung) bereits hinter sich haben ins Wasser reißt, um ihm die Pistole weg- mit dem Fährtenhund, sowie rund 60 Zi- könnte. Immer dann, wenn sich jemand zunehmen. Ich hielt daher meine Rechte vilisten in mehr oder weniger großer Ent- dem Flussufer näherte, machte er sich an der Pistolentasche und entschloss fernung waren vorhanden. Der im Wasser zur Flussmitte hin abstoßbereit. Man mich, dass, wenn er seine Absicht ändern stehende Mann zeigte sich sehr rabiat, durfte glauben, dass er seine Ergreifung sollte und wieder tiefer ins Wasser zurück beschimpfte, wie ich mir von GRyl St. des unter allen Umständen, in Anbetracht der will, ich durch einen Sprung von der er- GP Bleiburg übersetzen ließ, Österreich nahen Grenze, verhindern wollte, obwohl höhten Böschung weg auf ihn in die und die Gendarmen und warf, als ich von er zu dieser Zeit bereits eineinhalb Stun- Drau hinunterhechte und ihn zu ergreifen der Wiese her über die abfallende Bö- den im kalten Drauwasser stand. Um mit suche. Es stand ja auch das Leben die- schung dem Ufer zutrat, beide Arme hoch ihm besser ins Gespräch zu kommen und ses Menschen, wenn er auch vorher mit und rief: „Kommandante, mich erschie- durch gutes Zureden ihn zu bewegen, Steinen gegen meine Kollegen geworfen ßen!“, und zeigte gleichzeitig mit einer herauszukommen, ließ ich die Zivilisten hatte und sich dadurch die Flucht ins Hand auf seine Brust. Ich gab ihm durch zurückdrängen und die Beamten, außer nahe Ausland erzwingen wollte, in großer ein Zeichen zu verstehen, dass das kei- GRyl St. hinter der Uferböschung, für ihn Gefahr.

80 Humorvolles aus alten Faszikeln Harte Augen ... und straffe Kiefermuskeln ... Etwa 3 Meter vor dem Ufer – zu dieser umklammerten Mann hoch, und als ich Mann im Wasser mich zu fassen be- Zeit befanden sich GRyl St., GBI S. und wieder Licht erblickte, sah ich das Ge- kommt und mich auf Grund zieht, ich ich dort, hielt er plötzlich inne, seine Kie- sicht des GPtl U. und den Kopf des Fähr- mich mit der Waffe schlimmstenfalls von fermuskeln strafften sich, seine Augen tenhundes über mir. U. und M. waren, wie ihm freischießen werde. Ich selbst bin wurden hart und er drehte sich wieder in ich es klug vorausberechnet hatte, durch kein ausgebildeter Rettungsschwimmer, Richtung Flussmitte. Die neuerliche Be- mein Aufplatschen im Wasser hinter der jedoch halbwegs guter Rückenschwim- lastung der zwischenstaatlichen Bezie- Uferböschung auf meinen Hechtsprung mer und tauche auch gern. Ich weiß hungen im Falle des Ertrinkens und Ab- aufmerksam geworden, liefen über die daher ungefähr, wielange ich es unter treibens des Mannes ins nahe Jugosla- Böschung und sprangen ebenfalls ins Wasser aushalte. Besonderer Umstände wien und das gefährdete Leben des be- Wasser. Zu dieser Zeit war, wie man mir wegen war ich heuer gestern das erste reits geschwächten Mannes vor Augen später sagte, von uns beiden absolut Mal im Wasser. habend, riskierte ich den Sprung von der nichts mehr zu sehen. Sie halfen mir Während des Kampfes im Wasser zog Uferböschung aus auf ihn in die Drau. schwimmend, den Mann ans Ufer zu ich mir offenbar an der Tiefbettverbauung Ich schnellte mich vom Stand aus ab bringen. am rechten Schienbein eine blutende und hechtete direkt auf den sich wieder Wie sehr der Mann durch den langen und etwas schmerzhafte Hautabschür- flusseinwärts drehenden Gewalttäter zu. Aufenthalt im Wasser schon und durch fung zu. Desgleichen verspüre ich am Im Hineinhechten war es mir, wie beab- das Ringen im Wasser mit mir noch mehr rechten Außenknie Schmerzen. Eine Un- sichtigt, möglich gewesen, den Mann in geschwächt war, zeigte sich nachdem dienstbarkeit trat nicht ein. Brusthöhe von seitlich hinten mit beiden wir ihn ans Ufer gebracht hatten: Er lag Die zwölf Patronen meiner Pistole, die Händen zu umfassen und riss ihn so mit da wie nasser ein Sack und musste ich im Wasser mit hatte, werde ich gegen mir ins tiefe Wasser. Sofort versuchte über die Böschung getragen werden. Der sicher intakte und trockene umtauschen. er meine Hände zu lockern, doch das Gegenstand, den der Mann im Wasser in Die Reinigungskosten meiner kompletten gelang ihm nicht. In dieser Lage balgten der Hand hielt und den mir St. als Mes- Uniform (Hose, Rock, Tellerkappe, welch wir dann, bald ich, bald er obenauf, dem ser übersetzt hatte, erwies sich als ein letztere wieder aufgefischt werden konn- immer tiefer werdenden Wasser zu. größeres Feuerzeug. te), bitte ich dem Landesgendarmerie- Im Tiefersinken konnte ich mit dem rech- Den Sprung ins Wasser führte ich in kommando in Rechnung stellen zu dür- ten Fuß, in etwa 180 bis 200 cm Tiefe voller Adjustierung und mit der Pistole fen. Alle Dokumente und die Brieftasche vermutlich, auf einem Stein der Tiefbett- durch. Ursprünglich hatte ich vor, die wurden durchnässt. Ende. fassung des Flusses kurz Halt finden, Waffe vorher wegzuwerfen, unterließ es stieß mich und den noch immer von mir aber mit der Überlegung, dass, wenn der Friderikus Furtner eh. Ankommen und Wohlfühlen in der Familien- und Gesundheitstherme St. Kathrein in Bad Kleinkirchheim Die Therme St. Kathrein punktet nicht nur mit der größten Wasserfläche und der längsten Rutsche aller Kärntner Thermen, sondern bietet mit ihren ab- wechslungsreich gestalteten Bade- und Saunalandschaften bestes Erholungs- vergnügen gleichermaßen für Ruhesuchende und Familien. Alle Becken werden mit reinem Thermal-Quellwasser aus der Quelle St. Kathrein gespeist. Im hauseigenen nockMED-Gesundheitszentrum findet der Gast hochwertige Therapie- und Gesundheitsanwendungen. Auch die Kulinarik kommt nicht zu kurz. Mit dem Restaurant Badewandl hat die Therme St. Kathrein einen regionalen Betreiber, der mit viel Liebe die regionalen Gerichte zubereitet. Dorfstraße 47, 9546 Bad Kleinkirchheim, Tel: 04240 81100, www.therme-kathrein.at

Heimat und Freiheit, als höchste Wertegüter unserer Gesellschaft sind für uns Erbe und Auftrag. Diese Wertegüter können nur in Verantwortung gelebt werden, weil wir der stolzen Geschichte des Landes verpflichtet sind. In Wahrheit sind es diese Begriffe, auf denen unsere Kultur und unser Leben in einem freien und ungeteilten Kärnten aufbauen. Der Kärntner Abwehrkämpferbund wurde 1955 als Heimat- und Traditionsverband von den aktiven Ab- wehrkämpfern gegründet. Ihnen verdanken wir, die Einheit und Freiheit des Landes sowie den Umstand, dass uns Kärntnern die Abtrennung und der Anschluss an den SHS-Staat – das titokommunistische Jugoslawien – mit allen seinen ethnischen Säuberungen sowie der Balkankrieg erspart geblieben sind. Wir sind dem in Würde und Dankbarkeit erfolgten Gedenken an die historische Wahrheit verpflichtet! Kärntner Abwehrkämpferbund

81 Szene Sport

Rosental „Professor Fliege“ referierte zum Sektionsjubiläum der Fliegenfischer

Der Landespolizeisportverein Kärnten (LPSV-K), Sektion Fliegenfischen, lud unter dem Sektionsleiter Amtsdirektor Dietmar Kogler zum diesjährigen Sek- tionstag in die „Äschenrast“ in Unter- ferlach. Der Präsident des LPSV-K, GenMjr Wolf- gang Rauchegger, freute sich, dass so viele Freunde des Fliegenfischens anwe- send waren und wünschte der Veranstal- tung einen guten Verlauf. Friedl Tomasin, Wurf- und Fliegenbinde- meister, Aufsichtsfischer, „Insektenkund- ler Prof. Fliege“, Vorstand der Kärntner Fischereivereinigung, ehem. Vizeleut- nant beim Heer, HSV-Mitglied, beeidetes Fischereiaufsichtsorgan, Gestalter ver- schiedener Publikationen u.v.a.m., hatte sich für das 10-jähriges Sektionsjubilä- um wieder einiges einfallen lassen, wie einen ausführlichen Rückblick des Ver- einslebens der Fliegenfischer. Mit einer „gschmackigen Fischsuppe“ und einem „reichlichen“ Flusskrebsschmaus endete das Meeting der Petrijünger. fredy-b Die Sektionsmitglieder beim Sektionstag in der „Äschenrast“

Einfach zum Nachdenken

82 POLIZEITUNG

Glaserei und Glasschleiferei

Bei uns finden Sie Wolfgang GmbH • „Kranzelreiten“ ältestes Brauchtum in Kärnten zu Pfingsten • Gurktaler luftgeselchter Speck, wird beim Speckfest im Mai angeboten • Zammelsberger Dichtersteinhain, mit über 30 Gedenksteinen • sakrale Bauten, wie die Wehrkirchen Weitensfeld, Zammelsberg mit Dichtersteinhain, Altenmarkt mit Schutzmantelmadonna und Hl.Christophorusfresko, Magdalenenkapelle mit Österreichs ältestem 9065 Ebenthal Tel.: 0463 / 73026 Glasgemälde, Zweinitz mit bewundernswerten Apsisfresken Miegerer Straße 90 Fax: 0463 / 73058 • modernes Freizeitzentrum mit beheiztem Freibad • Tennisplätze E-Mail: [email protected] • markierte Wanderwege • gemütliche Einkehrgasthöfe www.starzacherw.at J. BURGSTALLER 9020 Klagenfurt, Josef-Gruber-Str. 8 Fax: 0463/214 29-2, Mobil: 0664/16 22 110 0463 214 29

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83 Skurriles

Schleswig-Holstein Schwein als „Einbrecher“

In Schleswig-Holstein hatte die Polizei im räusche gehört hatten. Als die Beamten Wie die Polizei mitteilte, wurde natürlich Juli 2018 einen ganz besonderen Ein- das Haus in der Ortschaft Krusendorf nichts gestohlen. Zu fressen gab es auch satz: schließlich einsatzmäßig umstellt hat- nichts. Der Schweinehalter fing sein Mehrere Polizeistreifen sind nächtens zu ten, entdeckten sie den außergewöhnli- flüchtiges Schwein demnach wieder ein einem zu dieser Zeit unbewohnten Haus chen Auslöser für den Einsatz: Ein Haus- und die Sache war wieder zu aller Zufrie- zu einem angeblichen Einbruchsversuch schwein, das von einem nahegelegenen denheit erledigt. gefahren. Nachbarn hatten die Polizei Hof entlaufen war, machte sich grunzend alarmiert, weil sie dort verdächtige Ge- auf der Terrasse zu schaffen. -red-

Clever, clever

Bremerhaven Liebhaber im Schrank – Mann kommt früher nach Hause. Was nun?

Das wird sich wohl eine lebenslustige Risiko eingehen wollte, zettelte sie mit ih- ter – auch vor den Polizisten, dass die- 38-jährige Frau in Bremerhaven gedacht rem Lebensgefährten – wohl zur Verhin- sen nichts mehr übrig blieb, als beide haben, als sie mit ihrem außerehelichen derung der Entdeckung – einen heftigen festzunehmen und auf die Wachstube zu Galan in der Wohnung intim werden woll- Streit an, der in eine sogenannte häus- bringen. te, jedoch ihr aktueller Lebensgefährte liche Gewaltsituation mündete und wo In der Zwischenzeit hatte aber jemand früher als geplant und überraschend dann wegen der offensichtlichen Eskala- die Wohnungstüre aufgetreten und den Sonntagfrüh nach Hause kam. tion besorgte Nachbarn im Mehrfamilien- im Schrank befindlichen Hausfreund der haus schließlich wegen Gefahr im Verzu- Dame befreit. Er konnte nämlich die Türe Aber mit ungeheurer Cleverness hatte ge die örtliche Polizei riefen, die ja in sol- nicht öffnen, weil kein Schlüssel steckte. die umtriebige, untreue Lady eine glän- chen Gewaltlagen immer die Ultima Ratio Und über den Balkon traute er sich wohl zende Idee: darstellt. Auch in diesem Fall war es so. auch nicht. Echt krass, was es bei der Nachdem sich der neue Lover noch recht- täglichen Polizeiarbeit so alles zu erle- zeitig im Schrank des Schlafzimmers hur- Aber die clevere Dame ließ nicht locker, ben gibt. tig versteckt hatte und sie kein weiteres und so stritten die beiden so heftig wei- -red-

Humor

84 Aviso

BENEFIZKONZERT MIT DER POLIZEIMUSIK KÄRNTEN EINE NACHT DER FILMMUSIK

Lassen Sie sich von der Polizeimusik Kärnten unter Kapellmeister Martin Irrasch in die Welt der Film- musik entführen. Von Ennio Morricone bis zu John Williams spannt er einen breiten Bogen bekannter Soundtracks der Kinogeschichte.

SPECIAL GUEST: CARINTHIAN PIPES and DRUMS

WANN: Mittwoch, 28. November 2018 Beginn 19:30 Uhr

WO: Casineum Velden am Wörthersee, Am Corso 17, 9220 Velden am See

Der gesamte Reinerlös des Abends kommt zu 100 % via Licht ins Dunkel unverschuldet in Not geratenen Polizistenfamilien in Kärnten zugute.

Kartenbestellungen unter 0650 5768735 oder 0463 513423 Frau Gitschthaler (von 08:00 bis 12:00 Uhr) sowie LPD Kärnten Frau Mattersdorfer – Tel. 059133 20 1006 Elisabeth Spitaler – Tel. 059133 20 1005 bzw. per E-Mail unter: [email protected] sowie an der Abendkasse.

Karteneinheitspreis 19,–€ (freie Platzwahl)

Da das Casino-Velden unseren Gästen ein besonderes Ange- bot für einen zusätzlichen Casinobesuch offeriert, werden die Gäste höflich ersucht, einen Personalausweis, Führer- schein oder Reisepass mitzunehmen. PARKMÖGLICHKEIT direkt in der Casino-Tiefgarage.

85 Humor

Humor – Alles nicht ganz ernst zu nehmen: „Trumpismus“ – neue, unheilbare Erkrankung des Gehirnes

Es handelt sich bei dieser neulich in den USA entdeckten psy- chischen Erkrankung um eine sehr seltene pathologische Er- scheinung, die meistens nur sehr reiche rot- oder rotblondhaa- rige golfspielende Menschen männlichen Geschlechts befällt. Sie äußert sich in völlig unkontrollierten und unzusammenhän- genden lauthals, oft auch schreiend, verkündeten Wortkaskaden und damit verbunden wirren, mimisch nicht einzuordnenden Gesichtszügen, die Fischmundbewegungen vergleichbar sind. Diese schwere psychotische Krankheit ist nach jetzigem Stand völlig unheilbar und wurde erst kürzlich von mehreren amerika- nischen Neuropsychiatern bei einer sehr prominenten politisch in hohem Amte befindlichen Person eindeutig beschrieben. Wie der berühmte Neuropsychiater Dr. James Hollingworth bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz in Washington bekanntgab, ist derzeit nicht geplant, eine Arznei dagegen her- zustellen, weil es sich für eine einzelne befallene Person gar nicht auszahlen würde. Aber das Gute zuletzt: Die Krankheit ist nicht ansteckend und übertragbar!

Aus Magazin Hollingworth-Fake-And News

„Zwischen gestern, heute In der Zentrale sitzen nicht die Klugen, denn es ist ein Avancement, in die Kar- und morgen“ sondern die Schlauen. Wer nämlich sei- tothek zu kommen. Dortselbst angelangt, ne kleine Arbeit macht, der mag klug räuspert er sich, rückt an der Krawatte, Von Kurt Tucholsky sein – schlau ist er nicht. Denn wäre er’s, zieht die Manschetten gerade und be- er würde sich darum drücken, und hier ginnt zu regieren: als durchaus gottein- Die Zentrale weiß immer alles besser. gibt es nur ein Mittel: das ist ein Reform- gesetzte Zentrale, voll tiefer Verachtung Die Zentrale hat einfach die Übersicht, vorschlag. Der Reformvorschlag führt für die einfachen Männer der Praxis, tief den Glauben an die Übersicht und eine zur Bildung einer neuen Abteilung, die – im unendlichen Stunk mit den Zentral- Kartothek. selbstverständlich – der Zentrale unter- kollegen – so sitzt er da wie die Spinne In der Zentrale sind die Männer mit un- stellt, angegliedert, beigegeben wird ... im Netz, das die anderen gebaut haben, endlichem Stunk untereinander beschäf- Einer hackt Holz, und dreiunddreißig ste- und verhindert gescheite Arbeit, gebietet tigt, aber sie klopfen Dir immer auf die hen herum – die bilden die Zentrale. unvernünftige und weiß alles besser. Schulter und sagen: „Lieber Kollege, Sie können das von Ihrem Einzelposten ja Die Zentrale ist eine Einrichtung, die da- nicht so beurteilen! Wir in der Zentrale.“ zu dient, Ansätze von Energie und Tatkraft (Diese Diagnose gilt für Kleinkinderbewahr- der Unterstellten zu deppen. Der Zentra- anstalten, diverse Ministerien, Zeitungen, Die Zentrale hat zunächst eine Haupt- le fällt nichts ein, und die anderen müs- Krankenkassen, Forstverwaltungen und sorge: Zentrale zu bleiben. Gnade Gott sen es dann ausführen. Die Zentrale ist Banksekretariate, und ist selbstverständlich dem untergeordneten Organ, das es wag- eine Kleinigkeit unfehlbarer als der Papst, eine schmerzhafte Übertreibung, die für ei- te, etwas völlig selbstständig zu tun! Ob sieht aber lange nicht so gut aus. nen Betrieb sicher nicht zutrifft: für Deinen!) es vernünftig war oder nicht, ob es nötig war oder nicht, ob es da gebrannt hat Der Mann der Praxis hat’s demgemäß oder nicht – erst muss klarerweise die nicht leicht. Er schimpft furchtbar auf Kurt Tucholsky, 1925, entnommen aus Zentrale gefragt werden. Wofür wäre sie die Zentrale, zerreißt alle ihre Ukasse „Zwischen Gestern und Morgen“, denn sonst Zentrale? Dafür, dass sie und Erlässe in kleine Stücke und wischt rororo Band 50. Zentrale ist! Merken Sie sich das ein für sich damit die Augen aus. Dies getan, hei- allemal. Mögen die da draußen sehen, ratet er die Tochter eines Obermimen, Ähnlichkeiten oder Vergleiche mit zur Zeit wie sie fertig werden! avanciert und rückt in die Zentrale auf, arbeitenden Organisationen sind rein zufällig.

86 Vor den Vorhang

Klagenfurt Herwig Romauch – ein Künstler mit Leidenschaft

Der weit über die Grenzen Kärntens Besonders hervorzuheben wäre noch, dass Fotos: F. Blaschun hinaus bekannte Klagenfurter Metall- er anlässlich eines runden Geburtstages künstler Herwig Romauch, Sohn des unserer Ehrenkuratorin Gräfin Heidi Hor- legen dären KAC-Eishockey-Cracks Erich ten-Goëss ein wunderschönes aus Kup- Romauch, ist seit nunmehr knapp 16 fer geschmiedetes Herz hergestellt hat, Jahren im Mitgliederkreis der Gesell- das der Vorstand der Gönnerin im VIP- schaft der Gendarmerie- und Polizei- Klub des KAC übergeben konnte. Weiters freunde. hat Romauch bei zahlreichen Charity- Nach dem Abschluss einer technischen Golfturnieren der Gesellschaft diverse Schule und mehrjähriger Tätigkeit in der von ihm gestaltete Skulpturen als Sach- metallverarbeitenden Industrie gründete preise kostenlos zur Verfügung gestellt. er schließlich die Hero-Arts-Factory zur Weiters hat er – ebenfalls in Kooperation Verwirklichung und Umsetzung seiner mit der HTL 1 Klagenfurt Lastenstraße – künstlerischen Leidenschaft, in der er mit die Skulptur des Kärntner Sicherheits- allen möglichen Techniken, bis hin zum preises in Form einer Hand mit einem Schweißen, die verschiedensten Skulp- integrierten symbolischen Auge kreiert. turen aus Metall herzustellen vermag. Als Vorlage dazu diente das zweidimen- sionale Motiv der Gedenkmedaille „150 Ganz besonders hervorzuheben war sein Jahre Gendarmerie“, auf der diese schüt- außergewöhnliches freiwilliges Engage- zende, helfende Hand und das wachsame ment bei der Errichtung der von der Ge- Auge zu sehen waren. sellschaft initiierten Gendarmeriedenk- mäler im Freilichtmuseum Maria Saal, in Der begeisterte Wassersportler und auch Krumpendorf am Gendarmerieplatz und Liebhaber amerikanischer Automobile Herwig in Seeboden am Millstätter See. Für die- aus den 1960er-Jahren holt sich seine Romauch bei der Einweihung se Erinnerungsstätten der ehemaligen Inspirationen mitten aus dem Leben des Denkmales Gendarmerie schuf er in enger Zusam- und formt seine kreativen Gedanken zu im Freilicht- menarbeit mit der HTL 1 Klagenfurt Las- Objekten von zeitloser Eleganz. Nunmehr museum tenstraße eine Bronzeskulptur in Form hat er seit einigen Jahren im Ebentaler Maria Saal im des 156 Jahre in Verwendung gestan- Gewerbepark auch eine eigene Spezial- Jahre 2006. denen Korpsabzeichens der Bundesgen- firma für Metallbearbeitung, vor allem, darmerie. Diese „Flammende Granate“, im Hinblick auf Reparaturen und Instand- Die „schützende, das weltweit bekannte Symbol für Elite- setzungen von Industriemaschinenkom- helfende Hand soldaten und Gendarmerie-Einheiten, ponenten gegründet. und das wach- same Auge“ wurde von ihm sozusagen 1:40 vergrö- Die Redaktion wünscht ihm für die Zu- in der Skulptur ßert kopiert und im Bronzegussverfah- kunft viele neue kreative Ideen und wirt- des Kärntner ren hergestellt und hat eine Länge von schaftliche Erfolge. Sicherheits- 120 cm und wiegt rund 100 Kilogramm. -red- preises

Straßburg im Gurktal, Kärnten Ausstellungen: die ehemalige Residenz der Bischöfe von Volkskundliche Sammlungen Gurk (errichtet um 1147) zählt zu den Frauenkunstwerke größten und schönsten Wehranlagen Jährlich wechselnde Österreichs. Großer Parkplatz Ausstellungen v. Künstlern Wir würden uns freuen, Sie in einem unserer Häuser Info: www.strassburg.at, Tel. +43 4266/2375, Fax +43 4266/2395 als Gäste verwöhnen zu dürfen!

87 Inhalt

Gendarmerieschüler des GAL 2/88 Zweithöchste Auszeichnung für Besuchen Sie trafen sich am Monte Lussari ...... 22 „Elder Statesman“ Rudi Schober ...... 42 unsere Homepage! Generalrapport 2018 in Enns, Ältester Gendarm der Welt – Oberösterreich ...... 24 Johannes Quarisa wurde 109 ...... 43 INTERNET www.gendarmeriefreunde-kaernten.at Verabschiedung im „Doppelpack“: Historische Gendarmierie-Dienstwaffen www.polizeitung.at Richard Steflitsch und Walter Micheu beim BPK Spittal an der Drau ...... 44 sagten „adieu SPK Klagenfurt!“ ...... 26 www.polizeifreunde-kaernten.at 30 Jahre Gendarmerie Brücke – Polizeitung . . . . 46 E-MAIL „150-Jahr-Feier“ der Personalabteilung der LPD ...... 27 800 Jahre Wiener Polizeigeschichte ...... 50 [email protected] [email protected] Exkursion zur Polizeiinspektion Völkermarkt . . . . 28 UNO-Einsatz in Namibia – [email protected] Erinnerungen eines Gendarmen – Teil 5 ...... 54 Gemeinsam sicher mit der Freiwilligen Feuerwehr Tainach ...... 28 Amazonasdelta: Die Büffelpolizei von Marajó . . . 58

In Memoriam Die „Legion der Fremden“ – INHALT BezInsp iR Vinzenz Fleiss ...... 30 Frankreichs „Speerspitze“ der Armee ...... 62 In Memoriam 30 Jahre Tragödie von Ramstein: Der Tod Editorial ...... 1 AbtInsp iR Günther Riegler ...... 30 kam mit dem „durchstochenen Herz“ ...... 66

Grußworte ...... 4 Ein tolles Fest der alten Uniformen ...... 31 Frank Hamer – ein „Polizist wie aus Stahl“ . . . . . 68

Aus der Feder von EDELMAX ...... 12 Regionalismus statt Nationalismus: Der Fall Dostal – Die größte Verbrecherjagd Drei Länder, drei Kulturen im Frieden vereint . . . . 32 der Kriminalgeschichte Österreichs ...... 71 Kolumne Lois Schantinger ...... 13 Gendarmerie-Golf-Oldtimer Mit Ahnenforschung gegen Gedankensplitter ...... 14 als „Exoten“ beim VW-Bulli-Treffen ...... 33 einen Serienkiller: Mordserie in Kalifornien nach 32 Jahren endlich geklärt ...... 74 Auf den Punkt geschrieben ...... 15 27. Friedenstreffen zwischen Italien und Österreich in Triest ...... 34 Der „Klippitzthörl-Mord“ – Wäschemarken Kommandantenwechsel bei der klären Kärntens mysteriösesten Mordfall ...... 76 7. Jägerbrigade ...... 16 Kärntner Traditionsgendarmen auf „Patrouille“ im Monte Carlo der Habsburgermonarchie ...... 36 Friederikus Furtner – „High Noon an der Drau“ & „Am Sand“: Carabinieri erhielten „Harte Augen ... und straffe Kiefermuskeln ...“ . . . 80 hochmoderne Quad-Motorräder ...... 16 Klangwolke mit 500 Sängerinnen und Sängern . . 38 „Professor Fliege“ referierte Gedenken an die Ermordung von Traditionsgendarm Sepp Huber „verhaftete“ zum Sektionsjubiläum der Fliegenfischer ...... 82 General Dalla Chiesa ...... 18 in Slowenien einen Riesenwaller ...... 39 Schwein als „Einbrecher“ ...... 84 Großeinsatz für Gardegendarmen in Paris ...... 19 Toller Erfolg für den Musical-Hit „Der Mann von La Mancha“ ...... 40 Liebhaber im Schrank – 75-Jahr-Gedenken an einen Mann kommt früher nach Hause. Was nun? . . . . 84 großen Helden der Carabinieri ...... 20 „Mr. Bärenbatterie“ – Ing. Josef Kersche im 50er-Klub ...... 40 Aviso ...... 85 Theo Wedenig – ein Jungpensionist mit „Treffsicherheit“ ...... 20 Humor ...... 86

Richard „Richi“ Müller Vor den Vorhang: Herwig Romauch – trat in den (Un)Ruhestand ...... 21 ein Künstler mit Leidenschaft ...... 87

Beziehungen leisten. Desgleichen werden in der Pub likation die Aktivitäten IMPRESSUM der seit 1996 bestehenden Gesellschaft der Gendarmeriefreunde Kärnten sowie Artikel aus dem Bereich Sicherheitsmanagement und Kriminalistik HERAUSGEBER veröffentlicht. Das Medium ist vollkommen unabhängig und unparteilich. Obstlt Reinhold Hribernig Gesellschaft der Gendarmerie- und Polizeifreunde Kärnten MITARBEITER DIESER AUSGABE Hauptstraße 193, 9201 Krumpendorf Mag. P. Hauser, W. Pflegerl, F. Neubauer, HR iR Mag. M. Edelbacher, K. Dörfler, A. Blaschun, P. Schober, J. Schratter, G. Grebenjak, Ch. Elkins, REDAKTION K. Innerwinkler, M. Bassano, F. Neuville, R. Di Bernardo, G. Grebenjak, Polizeitung, Postfach 205, Bahnhofstraße 26/V, 9010 Klagenfurt A. Lackner, Mag. A. Lukmann, F. Futner (†), Oberst H. Kienzl, Obstlt P. Tel. 0463 513423-0, E-Mail: [email protected] sowie Schober, S. Huber, Mag. W. Sabitzer, Obstlt J. Schratter, Carsten Upadek, [email protected], www.polizeitung.at, www.polizeifreunde-kaernten.at, MEDIENINHABER, ANZEIGENVERWALTUNG UND LAYOUT Siegfried Hübner (†), Oberst J. Schunn, Dr. E. Pichler, C. Rainer. www.gendarmeriefreunde-kaernten.at Druckservice Muttenthaler GmbH, Ybbser Straße 14 3252 Petzenkirchen, Tel. 07416 504-0*, [email protected] ERSCHEINUNGSWEISE FÜR DEN INHALT VERANTWORTLICH 4-mal jährlich periodisch Obstlt Reinhold Hribernig DRUCK satz&druckteam Klagenfurt, 9020 Klagenfurt FOTOS TITELBILDER F. Blaschun, Archiv Polizeitung, P. Hauser, Landespressedienst, privat, GRUNDLEGENDE RICHTUNG 1988–2018 – 30 Jahre Gendarmerie Brücke – POLIZEITUNG R. Hribernig, F. Neubauer, wikimedia.com, E. Dorner, carabinieri-press- Das vierteljährlich seit 1987 erscheinende Periodikum soll die Verbindung Harald Krassnitzer gratuliert roma, P. Schober, Hotel Miramar, Balsamo Gendarmerie-nationale Sirpa, zwischen der Kärntner Exekutive und der Bevölkerung sowie zu diversen Gendarmerie-Nationale Facebook, E. Dorner, PI Heiligenblut, M. Edel- Institutionen und Behörden weiter vertiefen und das gegenseitige Vertrauen Titel klein 1 – 27. Friedensfest Triest bacher, Management Rehling, OPöl-SV, Rotens Kreuz, K. Innerwinkler, in die Arbeit der Exekutive (ehemals Gendarmerie – jetzt Bundespolizei) festi- Titel klein 2 – Die Büffelpolizei von Brasilien A. Lackner, A. Lukmann, W. Sabitzer, Kriminalabteilung Kärnten, T. Ran- gen. Weiters soll das Magazin die Exekutive insgesamt einer breiten Öffent- gers Hall of Fame, LPD Oskar Höher, Obstlt J. Schratter. lichkeit näherbringen und so einen Beitrag zur Verbesserung der öffentlichen Titel klein 3 – Großer Paradeeinsatz der Gendarmerie in Paris

88 HPP – High - Profile - Protection High Profile Protection GmbH ist ein international operierendes Unternehmen mit Firmensitzen in Villach und Virginia/USA.

Ein hochprofessionelles Netzwerk von erfahrenen Security-Experten für: • Hochrisiko Personenschutz • Aus- und Fortbildungen für Sicherheitsunternehmen, Behörden und Militär • Sicherheitsmanagement • Vertrieb von einsatzbezogenen, taktischen Ausrüstungsgegen- ständen, Waffen und Munition • Entwicklung und Vertrieb von ballistischer Body-Armour Private Security (soft/hard Panels) und Helme (PASGT/MICH/FAST) High Profile Protection bietet individuelle Personenschutz-Konzepte für die jeweilige Bedrohungssituation der Schutzperson und deren Familie. Langjährige internationale Erfahrung sichern dem Kunden ein Maximum an Effektivität und Sicherheit. HPP unterstützt Kunden weltweit durch erfahrene vor Ort ansässige sprach kundige Experten durch: • Erstellung ganzheitlicher Sicherheitskonzepte • Personenschutz (Einzelpersonen und Familien) • Akutmaßnahmen (Rückführung/Evakuierung) • Privates Sicherheitsmanagement • Technische und taktische Beratung • Projektplanung

Ausrüstung / Waffen / Munition – Die High Profile Protection- spezialisiert sich neben den ursprünglichen Schwerpunkten auf die fachkundige Beratung und den Vertrieb von taktischem und Security-Ausrüstungsequipment für Sicherheitsmitarbeiter, Behörden und Militär, sowie Waffen und Munition (spezielle Angebote und Behördenrabatte möglich). Die beiden Geschäftsführer Anton Stoeckl & David Mischkulnig verfügen über einen enormen Erfahrungsschatz, um individuell den Wünschen und Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht zu werden.

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