Windpark „Hartenfelser Kopf“ Verbandsgemeinde Selters (Westerwald) Zusammenfassende Darstellung Nach § 4 Abs
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Windpark „Hartenfelser Kopf“ Verbandsgemeinde Selters (Westerwald) Zusammenfassende Darstellung nach § 4 Abs. 3 der 9. BImSchV Stand: Juni 2018 Büroanschrift Telefon Telefax Email Website Friedrichstr. 8 (0641) (0641) info@planungsbuero- www.planungsbuero- 35452 Heuchelheim 63671 67277 hager.de hager.de Öko-Aktiv Beteiligungs GmbH Windpark Hartenfelser Kopf Zusammenfassende Darstellung Auftraggeber: Öko-Aktiv Beteiligungs GmbH Im Bangert 1 65606 Villmar-Weyer Tel. 06483/911047 Fax. 06483/911048 Auftragnehmer: Büro für ökologische Fachplanungen, BöFa Dipl.-Ing. Andrea Hager Friedrichstr. 8 35452 Heuchelheim Tel. 0641-63671 Fax. 0641-67277 [email protected] Projektleitung: Dipl.-Ing. Andrea Hager Bearbeitung: M. Sc. Simone Block Titelbild: Projektgebiet aus südwestlicher Richtung Merz-02.1_Zusammenfassende Darstellung_17-07-26.docx Seite 2 von 15 Öko-Aktiv Beteiligungs GmbH Windpark Hartenfelser Kopf Zusammenfassende Darstellung 1. Einleitung Die Öko-Aktiv Beteiligungs GmbH, Villmar-Weyer, beabsichtigt im Waldgebiet zwischen den Ortschaften Steinebach an der Wied und Mündersbach im Westerwaldkreis in der Verbandsgemeinde Selters insgesamt 2 Windenergieanlagen (WEA) zu errichten und zu betreiben. Die geplanten Windenergieanlagen werden innerhalb der Gemeinde Herschbach errichtet. Geplant sind zwei Anlagen unterschiedlichen Typs. Die WEA 1 ist vom Typ Nordex N131 mit einer Nabenhöhe von 164 m und einem Rotordurchmesser von 131 m und einer Gesamthöhe von rd. 229,5 m. Der Anlagentyp besitzt gemäß Herstellerangabe eine Nennleistung von 3,3 MW, wobei die Anlage aus Schallschutztechnischen Gründen im Mode 3 mit 3,1 MW betrieben werden soll. Der Rotor besitzt drei Blätter, die eine Fläche von 13.478 m² überstreichen. Die Drehzahl variiert zwischen 6,8 und 12,4 Umdrehungen/min. Die WEA 2 ist vom Typ Enercon E-141 mit einer Nabenhöhe von rd. 159 m und einem Rotordurchmesser von 141 m und einer Gesamthöhe von rd. 229,5 m erreichen. Der Anlagentyp besitzt gemäß Herstellerangabe eine Nennleistung von 4,2 MW. Der Rotor besitzt drei Blätter, die eine Fläche von 15.614,5 m² überstreichen. Die Drehzahl variiert zwischen 4 und 10,6 Umdrehungen/min und ist auf windschwache Binnenlandstandorte ausgelegt. Beide Anlagentypen sind mit Blitzschutz versehen. Im 3.000 m Radius um den geplanten Windpark Hartenfelser Kopf befinden sich bereits 26 WEA (vgl. Abb. 1). Die nächstgelegene Anlage des bestehenden Windparks am Hartenfelser Kopf liegt rd. 570 m entfernt. Innerhalb des 10 km-Radius befinden sich 9 weitere WEA, so dass insgesamt 35 Bestandsanlagen vorhanden sind. Seite 3 von 15 Öko-Aktiv Beteiligungs GmbH Windpark Hartenfelser Kopf Zusammenfassende Darstellung Abbildung 1: Übersicht über das Plangebiet mit Altanlagenbestand, Karte genordet, unmaßstäblich, Quelle der topographischen Karte: ©GeoBasis-DE / LVermGeoRP (2017), dl-de/by-2-0, http://www.lvermgeo.rlp.de [Daten bearbeitet]) Der derzeit gültige Regionale Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald 2006 (PLANUNGSGEMEINSCHAFT MITTELRHEIN-WESTERWALD 2006) trifft keine wirksame Festlegung von Gebieten für die Windenergienutzung. Derzeit befindet sich der Regionale Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald von 2006 in der Neuaufstellung, da aufgrund des Landesentwicklungsprogramms LEP IV eine raumordnerische Anpassung erfolgen muss. In der aktuellen Entwurfsfassung des Regionalen Raumordnungsplans Mittelrhein-Westerwald, gemäß Beschluss der Regionalvertretung vom 16.06.2016 werden Vorranggebiete und Ausschlussgebiete für die Windenergienutzung festgelegt. Der Bereich der geplanten WEA ist weder als Vorranggebiet noch als Ausschlussgebiet in der Entwurfsfassung des Raumordnungsplanes als Ziel definiert. Nach den Grundsätzen der Regionalplanung ist auch außerhalb der Vorrang- oder Ausschlussgebiete eine geordnete Entwicklung der Windenergienutzung über die bauleitplanerische Steuerung im Rahmen der Flächennutzungsplanung möglich. Der Planentwurf ist bislang nicht rechtswirksam. Die VG Selters verfügt über einen Teilflächennutzungsplan Windenergie, welcher im Bereich des „Hartenfelser Kopfes“ eine Fläche zur Nutzung der Windenergie darstellt. Innerhalb dieser Fläche Seite 4 von 15 Öko-Aktiv Beteiligungs GmbH Windpark Hartenfelser Kopf Zusammenfassende Darstellung befinden sich alle 26 bestehenden Windenergieanlagen. Außerhalb der ausgewiesenen Fläche ist eine Errichtung von WEA nicht zulässig. Da aktuell weder ein wirksamer steuernder Flächennutzungsplan noch ein rechtskräftiger Bebauungsplan für diese Fläche vorliegt, wird parallel durch die Planungsbüros Geisler und Thannberger-Wittenberg auf Grundlage der naturschutzfachlichen Gutachten ein Bauleitplanverfahren durchgeführt. Im Vorfeld zu den naturschutzfachlichen Untersuchungen zum Planfeststellungsverfahren wurde in einem Standortgutachten der Planungsbüros Geisler und Thannberger-Wittenberg anhand der Kriterien Siedlungsschutz, technische Infrastruktur, Natur und Landschaft / Erholung, Windgeschwindigkeiten und Windkraftnutzungseignung, verkehrliche Erschließung, Vorbelastung durch Windenergieanlagen sowie Flächengröße mehrere Standorte ermittelt und bewertet. Die Fläche Nr. 1 (vgl. Abb. 2) südlich des bestehenden Windparks auf dem Hartenfelser Kopf erhielt eine gute Eignungsbewertung und auf dieser Fläche wurden nun die drei Anlagen geplant (GEISLER & THANNBERGER-WITTENBERG 2013). Abbildung 2: Abgrenzung der Fläche „Hartenfelser Kopf“ (nachrichtlich übernommen) und Lage der geplanten WEA Seite 5 von 15 Öko-Aktiv Beteiligungs GmbH Windpark Hartenfelser Kopf Zusammenfassende Darstellung 2. Standort Das gesamte Planungsgebiet der WEA sowie der Montage- und Kranstellflächen und Zuwegungen, abgesehen von Teilen der Zuwegung zur WEA 2, befinden sich auf Flächen der Gemeinde Herschbach. In Teilen befindet sich die Zuwegung zur WEA 2 auf Flächen der Gemeinde Schenkelberg. Die verkehrliche Erschließung erfolgt aus nordöstlicher Richtung von der B 8 und nutzt weitestgehend vorhandene Forstwege über welche die einzelnen Anlagen-Standorte erschlossen werden. Die vorhandenen ca. 3 m breiten geschotterten Wege werden hierbei auf 4 m breite Schotterwege verbreitert. Begleitend zu den Schotterwegen werden für die Befahrung Überschwenkbereiche benötigt, welche 1,25 m auf der einen und 1,55 m auf der anderen Seite breit sind. In Ein- und Ausfahrtstrichtern sowie Kurven werden die Schotterwege auf bis zu 27 m und die Überschwenkbereiche auf bis zu 12 m verbreitert. Abbildung 3: Planungslayout, Karte genordet, unmaßstäblich (Stand Juli 2017) Seite 6 von 15 Öko-Aktiv Beteiligungs GmbH Windpark Hartenfelser Kopf Zusammenfassende Darstellung 3. Antrag Gegenstand dieses Antrags ist die Bau-und Betriebsgenehmigung für eine WEA des Typs Enercon E- 141 mit einem Rotordurchmesser von 141 m, einer Nennleistung von 4,2 MW und einer Nabenhöhe von rd. 159 m sowie einer WEA des Typs Nordex N-131 mit einem Rotordurchmesser von 131 m, einer Nennleistung von 3,3 MW und einer Nabenhöhe von rd. 164 m sowie für die Zuwegungen. 4. Auswirkungen auf die Allgemeinheit und die Nachbarschaft Detaillierte Informationen hinsichtlich der Auswirkungen des Baus und Betriebs des Windparks können den projektbezogenen Fachgutachten entnommen werden. Es folgt eine Zusammenfassung der wesentlichen Untersuchungsergebnisse: Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt Biotop- und Nutzungstypen Durch die Errichtung der WEA und die Erschließung werden dauerhaft und temporär Biotoptypen mit geringem bis sehr hohem Wert beansprucht (vgl. Tab. 1). Tabelle 1: Bau- und anlagebedingte Inanspruchnahme von Biotoptypen Baubedingte und Anlagebedingte Inanspruchnahme von Biotoptypen Biotoptyp Fläche [m²] Bewertung Buchenwald (stark dimensioniert) 274 Sehr hoch Buchenwald (Aufwuchs) 997 Mittel Eichenmischwald 19 Hoch Erlenwald 148 Sehr hoch Alter Fichtenwald 7.821 Mittel Junger Fichtenwald 11.396 Gering bis Mittel Ahorn-/Lindenwald 302 Gering bis Mittel Lärchenwald 69 Mittel Sukzessionsflächen 86 Gering bis Mittel Quellen 14 Hoch Tümpel 4 Mittel Gräben 3.326 Gering bis Mittel Waldsäume 4.412 Mittel Straßensaum 525 Gering bis Mittel Summe 29.392 - Fauna Bezüglich der Auswirkungen auf Großvögel ist festzustellen, dass sich ein Brutrevier des Rotmilans im Einwirkungsbereich von 1.500 m befindet. Die Raumnutzungsanalyse ergab, dass eine signifikante Erhöhung des Kollisionsrisikos für den Rotmilan nicht anzunehmen ist. Durch das Heranrücken der WEA 2 an das Schimmelbachtal ist eine Beeinträchtigung des Nahrungshabitates des Schwarzstorches zu mindestens in dem oberen noch offenen Grünlandbereich nicht grundsätzlich auszuschließen, so dass vorlaufend Aufwertungsmaßnahmen im unteren Schimmelbachtal erfolgen sollen. Seite 7 von 15 Öko-Aktiv Beteiligungs GmbH Windpark Hartenfelser Kopf Zusammenfassende Darstellung In Bezug auf den Kranichzug wird eine Kranichabschaltung und Monitoring zur Verminderung von Tötungen bei Massenzugtagen des Herbstzuges bei schlechter Witterung vorgeschlagen. Auch erhebliche Auswirkungen auf die Fledermausfauna können bei Befolgung der vorgeschlagenen Maßnahmen, wie vorläufige Betriebszeitenkorrekturen und Monitoring sowie der Entwicklung eines standortspezifischen Abschaltalgorithmus, insgesamt vermieden werden. Negative Auswirkungen auf die Wildkatze sind ebenfalls bei Befolgung der vorgeschlagenen Maßnahme (Überprüfung von Höhlen- und Quartierbäumen sowie auf Habitate der Wildkatze) nicht zu erwarten. Schutzgut Fläche/Boden Die Beeinträchtigungen des Schutzgutes Boden sind nicht als erheblich zu beurteilen, da sich nach der Bauphase auf den vorbereiteten Böden eine Besiedelung