lte Reiseberichte vermitteln dem Leser häufig einen völlig neuen Blick auf wohl- Annamarie Felsch-Klotz bekannte Gegenden. Gerade in Griechenland verlief die Wiederentdeckung der klassischenA Landschaften im Zuge der Renaissance sehr langsam und zögerlich, denn das Land war als Teil des Osmanischen Reiches recht schwer zugänglich. Selbst in Frühe Reisende in Phokis und Lokris das berühmte Delphi wagten sich nur relativ wenige Reisende, und die Rahmenbe- dingungen, unter denen diese Reisen dann stattfanden, waren sehr bemerkenswert. Berichte aus Zentralgriechenland Ausführliche Berichte von bildungsbewußten Reisenden, abenteuerlustigen Händlern vom 12. bis 19. Jahrhundert und unter anderem militärisch interessierten Diplomaten sind daher auch heute noch eine interessante und häufig sehr vergnügliche Quelle für die regionalen Zustände in Mittelgriechenland. Diese Zusammenstellung zeigt einerseits, wie sehr sich die beiden Landschaften Phokis und Lokris im Mittelalter und während der Zugehörig- keit zum Osmanischen Reich verändert haben, andererseits aber auch, wie groß der Schritt vom Königreich Griechenland bis in die heutige Zeit ist. Annamarie Felsch-Klotz Frühe Reisende in Phokis und Lokris und Phokis in Reisende Frühe Felsch-Klotz Annamarie
ISBN: 978-3-941875-00-5 Universitätsverlag Göttingen Universitätsverlag Göttingen
Annamarie Felsch-Klotz Frühe Reisende in Phokis und Lokris
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erschienen im Universitätsverlag Göttingen 2009
Annamarie Felsch-Klotz
Frühe Reisende in Phokis und Lokris
Berichte aus Zentralgriechenland vom 12. bis 19. Jahrhundert
Universitätsverlag Göttingen 2009 Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über
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Satz und Layout: Annamarie Felsch-Klotz Umschlaggestaltung: Jutta Pabst Titelabbildungen: Ausschnitt der Karte J.B. Seitz: Charte von dem Königreiche Griechenland, München: Cotta 1832) Delphi aus J. Spon: Voyage d´Italie, de Dalmatie, de Grece, et du Levant. Lyon 1678. Tom. II, Page 55 Ruins of Lilaia, aus: Edward Dodwell, Views and descriptions of Cyclopian or Pelasgic remains in Greece and Italy, intended as a supplement to his classical and topographical tour in Greece. London 1834 Krissa, aus: Hugh William Willams: Select views in Greece with classical illustrations, Vol.II, Taf.62, London 1829
© 2009 Universitätsverlag Göttingen http://univerlag.uni-goettingen.de ISBN: 978-3-941875-00-5 Inhaltsverzeichnis
Einleitung ...... 9 Reiserouten ...... 11 Geschichte des Reisens...... 15 Die Reisenden ...... 29 1165 Benjamin von Tudela ...... 29 1436 Cyriacus von Ancona ...... 30 1470 Giovanni Angiolello ...... 31 1599 Thomas Dallam...... 32 1668 Evliya Celebi...... 33 1669 Robert de Dreux ...... 35 1676 Jacob Spon und George Wheler...... 36 1715 Benjamin Brue...... 40 1740 Richard Pococke ...... 41 1766 Richard Chandler ...... 43 1780 Louis Fauvel...... 46 um 1790 Louis Felix Auguste de Beaujour...... 47 1794 Saverio Scrofani ...... 48 1794 John Sibthorpe und John Hawkins...... 50 1801 Edward Daniel Clarke...... 52 1805 Edward Dodwell, Simone Pomardi und William Gell...... 54 1805 6 William Martin Leake...... 59 1806 Henry Raikes...... 62 1807 Frederic Guillaume de Vaudoncourt...... 64 1809 John Cam Hobhouse...... 66 1810 William Haygarth ...... 71 1810 11 Otto Magnus Freiherr von Stackelberg und Carl Haller von Hallerstein ...... 72 1811 John Galt...... 76 1812 Henry Holland...... 77 1813 Charles Robert Cockerell und Thomas Smart Hughes...... 79 6 Inhaltsverzeichnis
1814 William Turner ...... 83 um 1815 Francois Charles Pouqueville ...... 85 1817 Hugh William Williams...... 86 1818 Thomas Jolliffe...... 88 1822 Daniel Elster...... 89 1824(?) „ein Deutscher“ ...... 92 1832 33 Christopher Wordsworth und Richard Monckton Milnes ...... 94 1834 Heinrich Sander...... 97 1834 Karl Bronzetti...... 100 1834 Richard Burgess...... 102 1834 Ludwig Ross ...... 104 1835 Jakob von Röser...... 107 1835 Karl Gustav Fiedler ...... 109 1836 Karl Schönwälder...... 110 1836 Hermann Fürst von Pückler Muskau...... 112 1837 Heinrich Nikolaus Ulrichs...... 115 1838 William Mure...... 116 1838 Johann Greverus...... 117 1839 Christian August Brandis...... 118 1839 Joseph Russegger ...... 120 1840 Karl Otfried Müller und Ernst Curtius ...... 122 1841 Jean Alexandre Buchon ...... 126 1841 Fritz von Farenheid...... 127 1842 Friedrich Gottlieb Welcker ...... 129 1842 Ludolph Stephani...... 131 um 1849 Aubrey de Vere...... 132 1851 Gustave Flaubert...... 133 1852 Hermann Hettner ...... 135 1852 Henry Baird...... 136 1853 Wilhelm Vischer...... 139 1858 Bayard Taylor...... 141 1860 Heinrich Karl Brandes ...... 142 1874 Henri Belle ...... 144 1876 Alexander Bittner und Franz Heger ...... 149 1876 Habbo Lolling ...... 151 Inhaltsverzeichnis 7
1877 John Pentland Mahaffy...... 154 1878 Joseph Reinach...... 154 1880 Richard Ridley Farrer ...... 156 1881 Hans Müller ...... 157 1883 Agnes Smith Lewis...... 158 1886 John Edwin Sandys...... 159 1889 Georg Behrmann ...... 161 1890 Alfred Philippson...... 164 1892 Paul Brandt ...... 166 1893 Alfred Philippson...... 169 Literaturverzeichnis ...... 171 Karte von Phokis und Lokris...... 179 Abbildungsnachweise...... 180 Ohne die jahrhundertelange Sammeltätigkeit der Biblio thekare der Göttinger Staats und Universitätsbibliothek hätte diese Arbeit so nicht geschriebern werden können; ihnen fühle ich mich dankbar verbunden. Einleitung Die antiken Landschaften Phokis und Ost Lokris galten lange Zeit unter Histori kern und Archäologen als wenig bedeutsame Provinz. Delphi als bedeutendstes griechisches Heiligtum lag zwar mitten in der Phokis, doch diese Tatsache führte nicht dazu, Zentralgriechenland mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Erst seit wenigen Jahrzehnten wird – belegt durch immer mehr archäologische Funde – deutlicher, dass weder die Lokris noch die Phokis so provinziell waren wie früher angenommen sondern zumindest zeitweise ein kulturelles Zentrum bildeten. Aus diesem Grunde gerät die Quellenforschung dieser Landschaften immer mehr in das Blickfeld, und auch den Reiseberichten aus der frühen Neuzeit muss mehr Beachtung geschenkt werden. Es gibt bisher nur wenige umfassende Bearbeitun gen von frühen Reiseberichten über das griechische Festland, meist werden ein zelne bedeutende Reisende immer wieder zitiert. Die Zusammenstellung von Rei seberichten bezogen auf einzelne Landschaften ist daher ein dringendes Desiderat bei der Bearbeitung von Lokalgeschichte. Antike Quellen wie Herodot, Pausanias