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10. Oktober 2010 Medieninformation: Flachgau-Takt III neu aufstellen Unmöglicher Fahrplan keine Einladung zum Umsteigen • Neue Postbus-Linien statt Parallelverkehr entlang der Lokalbahn • Festlegung einer Mindestbedienqualität von 5.00 – 24.00 Uhr • Gemeinden müssen Werbeträger für Busangebot sein • Fahrplan-Rücknahme steht im Widerspruch zum Landesmobilitätskonzeptes 2006 – 2015 • Budgetmittel für Taktfahrplan statt für Gitzentunnel ausgeben

Die angekündigte Einstellung des Flachgautaktes III stellt keine Überraschung dar. Der Fahrplan- Fleckerlteppich im Busverkehr des nördlichen Flachgaues lädt wenig zum Umsteigen ein.

Am Beispiel von Michaelbeuern lässt sich das am besten belegen: Der letzte Bus Richtung geht an Werktagen um 18.38 Uhr, retour geht es letztmalig um 18.30 Uhr. Samstags gibt es nur bis Mittag ein spärliches Busangebot von 3 Kursen, dann geht’s erst wieder Montag früh um 5.42 Uhr weiter.

Noch absurder: Um von Berndorf ins ca. 10 km entfernte Lamprechtshausen zu kommen, ist man 2.40 Uhr unterwegs: 7.35 Uhr ab Berndorf – über , Seekirchen, nach – umsteigen in die Lokalbahn – Lamprechtshausen an 10.15 Uhr. Es gibt keine Direktverbindung Berndorf – Lamprechtshausen.

Die Frage stellt sich, warum der Postbus drei Jahre mit großen Bussen unterwegs war und nicht schon früher seitens der Bürgermeister gegengesteuert wurde. Die Erklärung dürfte einfach sein, die Kurse wurden vom Land bezahlt und damit als fix betrachtet.

Die Verkehrsplattform fordert eine Neuaufstellung des Flachgau-Taktes III unter folgenden Rahmenbedingungen: • Ein Grundangebot, der täglich – auch an Wochenenden – dem Bedürfnissen der Bevölkerung der Gemeinden Oberndorf, Göming, Bürmoos, Lamprechtshausen, , St. Georgen und Nußdorf geben, dh. auch am Abend. • Die Lokalbahn fährt täglich bis 24.00 Uhr, dazu muss es auch ein adäquates Angebot für Orte wie Michaelbeuern, Nussdorf, Göming... geben. • Der Postbus wäre besser beraten, statt werktags täglich 8 Busse parallel zur Lokkalbahn nach Salzburg zu führen, das Busangebot in der Region zu verstärken: Buslinie Berndorf (neu) – Michaelbeuern – Lamprechtshausen und Buslinie von Mattighofen (neu) – Nussdorf – Göming – Oberndorf (ev. Weitwörth) • Den Bedürfnissen entsprechend sollten untertags auf kleinere Busse verkehren • Anruf-Sammeltaxis sollten das Angebot abrunden • Die Gemeinden müssen dieses Angebot auch entsprechend bewerben bzw. teils auch durch Zuschüsse fördern, z.B.: Monats- und Jahreskarten.

In der Plattform sind Umwelt- und Verkehrsinitiativen aus Salzburg, Oberösterreich und Bayern vertreten, wie z.B. Aktionsgemeinschaft Rote Elektrische, Bund Naturschutz Bayern, Fahrgast-Initiative Lokalbahn, Fahrgast OÖ, Naturschutzbund Salzburg, Veloclub Salzburg, , Eisenbahnergewerkschaft Salzburg, Verkehrsclub Deutschland, Pro Bahn Deutschland Die Plattform ist auch Mitglied der österreichweit agierenden Inititativen PRO BAHN ÖSTERREICH. Spendenkonto: Plattform der Verkehrsinitiativen, Oberbank 613-1049/26, BLZ 15000 Eine Inkonsequenz in der Fahrplangestaltung des Landes lässt befürchten, dass auch noch andere Bus-Taktverkehre gestrichen werden. Ein halbherziges Busangebot, das nicht den Bedürfnisse gerecht wird, nämlich ohne Auto von 5.00 früh bis 24.00 Uhr unterwegs sein zu können, schafft wenig Nachfrage. Die Schweiz macht es vor wie es geht, dort gibt es täglich ein vertaktetes Angebot. Dort heißt es, „Angebot schafft Nachfrage“.

Das Land aber auch der Bund haben da Handlungsbedarf, sich auf ein Grundangebot für Bahn und Bus zu einigen und auch zu bezahlen. Das derzeitige Fahrplanangebot steht im Widerspruch zum Landesmobilitätskonzept 2006 – 2015. Leider wurde dieses, an und für sich gute Konzept, nie durch konkrete Maßnahmen in die Tat umgesetzt. Dementsprechend inakzeptabel ist das Angebot für potentielle Fahrgäste, denen die Benutzung des eigenen PKW weiterhin nicht erspart bleibt. Die wegen Nicht-Erreichung des Kyoto-Zieles mit Sicherheit zu erwartenden hohen Strafzahlungen können nur dann verhindert werden, wenn die „Öffis“ – flächendeckend (in dünner besiedelten Landesteilen durch das preiswerte Ruftaxi) - massiv ausgebaut und den Autofahrern Alternativen zur Verfügung stehen.

Fazit: Flachgau-Takt III umbauen statt einstellen! Die Budgetmittel des Landes und der Gemeinden sollten besser für einen attraktiven Taktfahrplan verwendet werden statt für den sündteuren, verkehrlich absurden Gitzentunnel 105 Mio. Euro auszugeben.

Für die Salzburger Verkehrsplattform: Peter Haibach

In der Plattform sind Umwelt- und Verkehrsinitiativen aus Salzburg, Oberösterreich und Bayern vertreten, wie z.B. Aktionsgemeinschaft Rote Elektrische, Bund Naturschutz Bayern, Fahrgast-Initiative Lokalbahn, Fahrgast OÖ, Naturschutzbund Salzburg, Veloclub Salzburg, , Eisenbahnergewerkschaft Salzburg, Verkehrsclub Deutschland, Pro Bahn Deutschland Die Plattform ist auch Mitglied der österreichweit agierenden Inititativen PRO BAHN ÖSTERREICH. Spendenkonto: Plattform der Verkehrsinitiativen, Oberbank 613-1049/26, BLZ 15000