Neozoa (Makrozoobenthos) an Der Deutschen Nordseekueste
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Bundesanstalt für Gewässerkunde Neozoa (Makrozoobenthos) an der deutschen Nordseeküste - Eine Übersicht - Aufgestellt: Dr. Stefan Nehring Dr. Heiko Leuchs Titelbild: An die deutsche Nordseeküste eingeschleppte nicht-heimische Makrozoobenthosarten (Neozoa) - Eine Auswahl. Koblenz, im Februar 1999 BfG-1200 Vervielfältigungen oder Veröffentlichungen des Berichts - auch auszugsweise - bedürfen der schriftlichen Genehmigung der Bundesanstalt für Gewässerkunde. Zitiervorschlag: Nehring, S. & H. Leuchs (1999): Neozoa (Makrozoobenthos) an der deutschen Nordseeküste - Eine Übersicht. - Bundesanstalt für Gewässerkunde, Koblenz, Bereicht BfG-1200: 131 S. Bundesanstalt für Gewässerkunde Kaiserin-Augusta-Anlagen 15-17, Postfach 20 02 53, 56002 Koblenz Telefon: (0261) 1306-0 Telefax: (0261) 1306-5302 e-mail: Posteingang@bafg.de Internet: http://www.bafg.de 3 Inhalt Taxonomische Übersicht ..................................................................................................... 4 Vorwort ................................................................................................................................ 5 1 Einleitung.............................................................................................................................. 7 2 Begriffsdefinitionen ............................................................................................................. 8 3 Aquatische Neozoa (Makrozoobenthos) an der deutschen Nordseeküste ...................... 10 3.1 Neozoa actualia............................................................................................................ 12 Cnidaria ......................................................................................................... 14 Arthropoda ..................................................................................................... 22 Mollusca ......................................................................................................... 38 Annelida ......................................................................................................... 56 Tunicata ......................................................................................................... 62 3.2 Neozoa incerta ............................................................................................................ 66 Cnidaria ......................................................................................................... 68 Arthropoda ..................................................................................................... 76 Mollusca ......................................................................................................... 82 Annelida ......................................................................................................... 84 3.3 Neozoa simulata (eine Auswahl) ................................................................................ 94 Arthropoda ..................................................................................................... 95 Annelida ......................................................................................................... 100 4 Problemgruppe Neozoa? ..................................................................................................... 101 4.1 Neozoa – eine Übersicht ............................................................................................. 101 4.2 Neozoa – Etablierungsvoraussetzungen ...................................................................... 102 4.3 Neozoa – Effekte auf die Umwelt ............................................................................... 104 4.4 Neozoa und Naturschutz ............................................................................................. 105 4.5 Ausblick ...................................................................................................................... 107 5 Zusammenfassung - Summary ........................................................................................... 108 6 Literaturverzeichnis ............................................................................................................ 110 7 Taxonomischer Index ...........................................................................................................129 Danksagung ..........................................................................................................................131 4 Taxonomische Übersicht der ausführlich behandelten Makrozoobenthos-Arten Neozoa actualia Neozoa incerta Seite Seite Cnidaria Cnidaria Anthozoa Diadumene cincta 14 Anthozoa Cereus pedunculatus 68 Hydrozoa Bimeria franciscana 16 Haliplanella luciae 70 Cordylophora caspia 18 Hydrozoa Bougainvilla macloviana 72 Nemopsis bachei 20 Gonionemus vertens 74 Arthropoda Arthropoda Amphipoda Corophium curvispinum 22 Decapoda Callinectus sapidus 76 Corophium sextonae 24 Orconectes limosus 78 Gammarus tigrinus 26 Xiphosura Limulus polyphemus 80 Isopoda Proasellus coxalis 28 Cirripedia Balanus improvisus 30 Mollusca Elminius modestus 32 Bivalvia Teredo navalis 82 Decapoda Eriocheir sinensis 34 Rhithropanopeus harrisii 36 Annelida Polychaeta Aphelochaeta marioni 84 Mollusca Microphthalmus similis 86 Bivalvia Congeria leucophaeta 38 Nereis virens 88 Corbicula fluminalis 40 Polydora ligerica 90 Crassostrea gigas 42 Tharyx killariensis 92 Dreissena polymorpha 44 Ensis americanus 46 Mya arenaria 48 Petricola pholadiformis 50 Gastropoda Crepidula fornicata 52 Neozoa simulata (eine Auswahl) Potamopyrgus antipodarum 54 Arthropoda Annelida Isopoda Idothea metallica 95 Polychaeta Ficopomatus enigmaticus 56 Cirripedia Lepas anatifera 96 Marenzelleria viridis 58 Lepas fascicularis 97 Marenzelleria wireni 60 Decapoda Palaemon longirostris 98 Portumnus latipes 99 Tunicata Ascidea Aplidium nordmanni 62 Annelida Styela clava 64 Polychaeta Sabellaria alveolata 100 5 Vorwort heute die Basis dar, um Biodiversität beschreiben und Erkenntnisse zu ihrer Erhaltung gewinnen zu können. Biodiversität (oder auch „Biologische Vielfalt“) ist die Wesentlich für die Frage der Beurteilung bzw. Bewer- Eigenschaft biologischer Systeme auf der Ebene der tung von ermittelter Artenvielfalt eines Lebensraumes Gene, der Arten oder der Ökosysteme, voneinander im Hinblick auf Erhaltungs- und Schutzwürdigkeit ist verschieden zu sein. Die heutige Formenvielfalt und ihr die Herkunft jeder einzelnen Art. Dabei ist zwischen komplexes Beziehungsgefüge sind das Ergebnis evolu- dort natürlich vorkommenden und bewußt oder unbe- tiven Wandels von mehr als 3 Milliarden Jahren Dauer. wußt durch Aktivitäten des Menschen etablierten Arten Die Biodiversität trägt mit ihren unterschiedlichen Be- zu differenzieren. Letztere führen auf der einen Seite dingungen entscheidend zum Fortbestand des Lebens zu einer „Scheindiversität“, aber auf der anderen Seite bei, indem sie einen breiten Fächer von Optionen für zur Homogenisierung früher getrennter Biozönosen weitere Entwicklung bietet. Die biologische Vielfalt und damit auch auf anderer Ebene zu einem Biodiver- gestattet also den Arten und Lebensgemeinschaften, sitätsverlust. Umfassende Kenntnisse über das Vor- sich wandelnden abiotischen und biotischen Umwelt- kommen fremder Arten sind also für eine fachgerechte bedingungen anzupassen und ihr Fortbestehen zu si- Beurteilung der Biodiversität unabdingbar. chern. Für den Bereich der deutschen Nordseeküste wird Der weltweit beobachtete nachhaltige Rückgang an durch die vorliegende Studie erstmals der heutige biologischer Vielfalt (z.B. durch Artenschwund) ist je- Kenntnisstand zu eingeschleppten Arten beim Makro- doch eine Bedrohung der Lebensmöglichkeiten und hat zoobenthos umfassend dargelegt. Hierdurch wird es in dazu geführt, daß Biodiversität in den letzten Jahren zu Zukunft u.a. im Rahmen biologischer Langzeituntersu- einem wichtigen Feld der internationalen Umweltpoli- chungen der Bundesanstalt für Gewässerkunde mög- tik geworden ist. Im Jahre 1993 hat die Bundesrepublik lich sein, bessere Aussagen zur Artendiversität und Deutschland das „Übereinkommen zur Biologischen dem anthropogenen Einfluß auf das Makrozoobenthos Vielfalt“ (Biodiversitätskonvention der UN-Konferenz im Tidebereich großer Fließgewässer zu treffen. Die von Rio de Janeiro 1992) ratifiziert. Um den Bemü- gewonnenen Erkenntnisse sollen im Rahmen eines hungen zur Erhaltung der Biodiversität aber eine neuen BMU-Projektes „Biodiversität und Strukturgüte“ Grundlage zu geben, sind Aussagen über den Stand, auch dazu dienen, eine Identifikation der ökologisch die Verteilung und die möglicherweise bedrohlichen signifikanten Stellgrößen für heimische und fremde Veränderungen der Vielfalt unabdingbar. Tierarten in aquatischen Lebensräumen zu erleichtern. Hieraus können dann Strategien zur Optimierung der Trotz der verstärkten deskriptiven Erfassung von Arten Gewässernutzungen unter Beachtung ökologischer seit dem 18. Jahrhundert ist das genaue Ausmaß der nachhaltiger Prozesse und Wirkungszusammenhänge Diversität des Lebens immer noch ungeklärt. Die Er- entwickelt werden. fassung des Arteninventars und der Klärung der Ver- wandtschaftsbeziehungen zwischen diesen stellt bis Koblenz, im Januar 1999 Dr. Fritz Kohmann Leiter der Abteilung Ökologie 6 1 Einleitung 7 1 Einleitung nachgewiesen. Ökologische Schäden sind zu vermuten, da die meist konkurrenzstarken Opportunisten speziali- Die Besiedlung neuer Lebensräume durch gebiets- sierte heimische Arten bedrohen können. Ihre geogra- fremde Arten war schon immer Teil natürlicher Evolu- phische Ausbreitung führt zur Homogenisierung