16. Wahlperiode Drucksache 16/5363

HESSISCHER LANDTAG 18. 04. 2006

Kleine Anfrage der Abg. Pfaff (SPD) vom 06.03.2006 betreffend Ortsumgehung Merenberg im Zuge der Kreisstraße K 448 (Landkreis Limburg-) und Antwort des Ministers für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

Vorbemerkung der Fragestellerin: Die Gemeinde Merenberg hat vor Jahren eine Ortsumgehung im Zuge der L 3109 gefordert. Da nach Aussage der Landesregierung eine Realisierung dieser Maß- nahme in absehbarer Zeit nicht möglich ist, wurde der Gemeinde Ende 1999 mit- geteilt, dass im Zusammenhang mit dem bestehenden Straßennetz nur die Realisie- rung einer innerörtlichen Lösung als kommunale Maßnahme in Betracht kommen könne.

Diese Vorbemerkung der Fragestellerin vorangestellt, beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt:

Frage 1. Welche kommunale Lösung wurde wann zwischen Land, Landkreis Limburg- Weilburg und Gemeinde Merenberg inzwischen entwickelt und/oder vereinbart?

Frage 2. Welche Planungsschritte wurden wann zur Realisierung der "kleinen Westumge- hung" im Zuge der K 448 vom Baulastträger, dem Kreis Limburg-Weilburg, ein- geleitet?

Das Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) Dillenburg wurde im April 2005 vom Landkreis Limburg-Weilburg beauftragt, für die ca. 1.100 m lange so genannte "kleine Lösung" den technischen Entwurf und den Bau- entwurf zu erstellen. Auch die (spätere) Ausschreibung, Vergabe, Überwa- chung und Abrechnung der Maßnahme will der Kreis demnach dem ASV übertragen.

Kürzlich haben der Landkreis Limburg-Weilburg und die Gemeinden Me- renberg, , Waldbrunn und eine Verwaltungsver- einbarung zur Westumgehung Merenberg (kleine Lösung) geschlossen, in der die Kostentragung der Planungskosten, der Baukosten, der Grunder- werbskosten und die an das ASV zu leistende Kostenerstattung für die Bau- abwicklung geregelt sind.

Frage 3. Wie ist der Stand zur Schaffung des Baurechts?

Die Schaffung des Baurechtes wird von der Gemeinde Merenberg betrieben. Die Gemeinde hat am 4. November 2004 einen Aufstellungsbeschluss für einen entsprechenden Bebauungsplan gefasst. Der Satzungsbeschluss soll nach den derzeit vorliegenden Informationen im September dieses Jahres erfolgen.

Frage 4. Wann soll von der Hessischen Straßen- und Verkehrsverwaltung die erforderliche Straßenplanung für die "kleine Westumgehung" vorgelegt werden?

Das ASV Dillenburg wird der Gemeinde Merenberg noch im April 2006 die im Auftrag des Landkreises in Arbeit befindlichen Planunterlagen für die Baurechtsbeschaffung zur Verfügung stellen.

Eingegangen am 18. April 2006 · Ausgegeben am 2. Mai 2006 Druck und Auslieferung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden 2 Hessischer Landtag · 16. Wahlperiode · Drucksache 16/5363

Frage 5. Wurde die Maßnahme in das GVFG-Programm aufgenommen und wann soll gegebenenfalls die Mittelbereitstellung erfolgen?

Frage 6. Wann konkret kann die Gemeinde mit dem Baubeginn der Umgehung im Zuge der K 448 rechnen?

Eine Anmeldung des Landkreises Limburg–Weilburg zur Aufnahme der Ortsumgehung Merenberg im Zuge der K 448 in das GVFG–Förderpro- gramm liegt dem Land vor. Über den Zeitpunkt der Mittelbereitstellung bzw. des Baubeginns wird im Rahmen der anstehenden Fortschreibung des GVFG–Förderprogramms 2007 ff. entschieden, die im Laufe des Herbstes 2006 abgeschlossen werden soll. Maßgebend für die zeitliche Einplanung der OU Merenberg in das GVFG–Förderprogramm sind u.a. der Zeitpunkt des Vorliegens der baurechtlichen Voraussetzungen, die durch Bebauungs- plan von der Gemeinde Merenberg geschaffen werden sollen, und die Ver- fügbarkeit der Fördermittel. Nach den der Landesregierung vorliegenden Informationen geht der Landkreis von einem Baubeginn im Jahre 2008 aus.

Frage 7. Bleibt es bei der bisherigen Planung der so genannten "kleinen Westumgehung" im Zuge der K 448 oder wird die von der Gemeinde Merenberg ursprünglich gefor- derte Umgehung im Zuge der L 3109 wieder verfolgt?

Da die angesprochene Verwaltungsvereinbarung (siehe Antwort zu Frage 1) zur so genannten "kleinen Westumgehung" im Zuge der K 448 abgeschlos- sen wurde, ist davon auszugehen, dass dieses Projekt von den Kommunen umgesetzt wird.

Frage 8. Befindet sich die Ortsumgehung im Zuge der L 3109 als Maßnahme im Landes- programm oder schließt die Landesregierung eine Realisierung als Landesmaß- nahme nach wie vor aus?

Eine Ortsumgehung von Merenberg im Zuge der L 3109 ist weder im Lan- desprogramm noch in der Dringlichkeitsreihung von Ortsumgehungen im Zuge von Landesstraßen enthalten. Eine Realisierung dieser Ortsumgehung ist demnach nicht vorgesehen.

Wiesbaden, 3. April 2006 Dr. Alois Rhiel