Das I. Korps Der Bundeswehr (GE)
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Das I. Korps der Bundeswehr (GE) Autor(en): Schauer, Hartmut Objekttyp: Article Zeitschrift: Schweizer Soldat + FHD : unabhängige Monatszeitschrift für Armee und Kader Band (Jahr): 59 (1984) Heft 11 PDF erstellt am: 28.09.2021 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-714274 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. 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Gleichermassen bei der Sanitätstruppen zusammen und dienen zur 1. britischen, niederländischen und belgischen Waldbrandkatastrophe 1975, als in Nieder- Führung, Schwerpunktbildung, Unterstützung Korps, den Norden der Bundesrepublik Sachsen riesige Waldgebiete niederbrannten und Versorgung der Truppenteile. Auch das Deutschland bis zur Linie Düsseldorf-Pader- und auch bei der Dürreperiode 1976, als das Heersmusikkorps 13 gehört zu den Korpstrup- born-Osterode mit mehr als 100 Standorten in Viehfutter in der Landwirtschaft knapp wurde. pen. Schleswig-Holstein, Bremen, Hamburg, Nieder- Im Frieden sind es 17 000 Soldaten, die sich in Sachsen und Nordrhein-Westfalen und einem einem Verteidigungsfall auf mehr als 34000 Standort in den Niederlanden. Gliederung Soldaten erhöhen, die dem I. Korps unmittelbar Die Kommandobehörden des unterstehen. Dabei handelt es sich um folgende Es ist mit 100000 Soldaten im Frieden und übergeordneten Korps sind das Bundesministerium der Verteidi- Formationen: 135 000 Soldaten im Verteidigungsfall das mit seiner umfassenden Führungsverant- stärkste der drei Bundeswehrkorps und verfügt gung wortlichkeit und die Northern Army Group der Femme/cte/commancfo 7 über 35 000 Radfahrzeuge, 4200 Gefechtsfahr- • NATO mit Zuständigkeit für die operative Pia- Das Kommando in Münster führt drei Fernmel- zeuge aller Art, davon 1300 Kampfpanzer. Ihm nung und Führung im Verteidigungsfall. Das debataillone mit Aufgaben als Betriebs-, Ver- unmittelbar gegenüber liegt die Gruppe der so- Korps hat den Auftrag, im Rahmen der nationa- bindungs- oder Bataillone für die Elektronische wjetischen Streitkräfte in Deutschland mit rund len Streitkräfte sowie im Bündnis, zur Siehe- Kampfführung. Diese Einheiten 20 Kampfdivisionen, die Nationale Volksarmee ermöglichen des Friedens und im Verteidi- der und der DDR und die heute schwer einschätzbaren rung beizutragen Führung Truppe, Befehle, Meldungen gungsfall die Integrität des von ihm verteidigen- und Informationen aller Art über ein mit Funk polnischen Streitkräfte. den Gebietes zu wahren oder wiederherzu- ergänztes Fernsprech- und Fernschreibnetz zu stellen. elektronisch und Im Süden schliesst der Grossverband im Raum übermitteln, aufzuklären einen Der Grossverband gliedert sich hierzu in Divi- Gegner mit elektronischen Massnahmen der Mittelgebirge an weitere alliierte Verbände zu sionen und Korpstruppen. Im Frieden sind ihm stören oder zu täuschen. an, umfasst weiter die Norddeutsche Tiefebene die 3. und 7. Panzerdivision und die 6. und - die dem Wirtschafts- und Industriezentrum 1., 11. unterstellt, im Ver- 7 des Ruhrgebietes vorgelagert ist und stellt im Panzergrenadierdivision • Heeresffieger/commancfo - wechselt die 6. Panzergrenadier- Das Kommando in Münster-Handorf stellt mit Norden die Verbindung zur schleswig-holsteini- teidigungsfall division ihr Vertei- den unterstellten sehen Halbinsel und Dänemark her. Unterstellungsverhältnis, um Heeresfliegertransportregi- digungsaufgaben in Schleswig-Holstein zu mentern und dem Panzerabwehrhubschrauber- übernehmen. Die Soldaten sind 60% Wehr- die Die Aufstellung des Korps begann im Jahre zu regiment Luftbeweglichkeit des Korps si- 40% Zeit- und Berufssoldaten. und 1956 und war 1963 abgeschlossen. In der Zeit Pflichtige, zu cher ermöglicht das Führen von Truppen Soldaten kommen Luft. des über fünfundzwanzigjährigen Bestehens 80% der wehrpflichtigen aus aus der Neben der Panzerabwehr aus der Als «heimat- wurde viel erreicht, vor allem aber der Frieden heimatnahen Einzugsgebieten. Luft gehören der Transport von Truppen, Mate- fern» bei der Bundeswehr eine rial erhalten und gesichert! Wichtige Entwicklungen gilt Entfernung und Verwundeten zu den Hauptaufgaben und Kilo- ergaben sich besonders auf den Gebieten der zwischen Heimatort Dienstort von 200 der Heeresflieger. und mehr bzw eine Fahrzeit mit der Bewaffnung und Ausrüstung. metern Bundesbahn von mehr als drei Stunden. Die • Art///erie/commando 7 Bei der Panzertruppe löste der Kampfpanzer Divisionen gliedern sich in jeweils drei Brigaden Das Artilleriekommando 1, Münster, erarbeitet Leopard 2 den US-Panzer M-48 ab, die Grena- und in Divisionstruppen. Im Verteidigungsfall die Grundlagen für die Beratung des Komman- diere stiegen - bereits zum zweiten Mal - ent- treten ausserdem ein Sicherungs-, zwei Jäger- dierenden Generals in allen Fragen des Einsat- weder vom Radfahrzeug Unimog 1,5 t, dem bataillone und Feldersatzverbände hinzu. Wäh- zes der Artillerie als des wichtigsten Trägers Schützenpanzer HS 30 oder dem M-113 auf rend die Panzergrenadierdivisionen über zwei des nichtatomaren und des atomaren Feuer- den Schützenpanzer Marder um. Die Artillerie Panzergrenadierbrigaden und eine Panzerbri- kampfes. Ihm unterstehen Formationen der wurde auf Selbstfahrlafetten und eine neue gade verfügen, hat die Panzerdivision zwei Feld- und Raketenartillerie, der Nachschubtrup- Feldhaubitze umgerüstet, erhielt Raketenwer- Panzerbrigaden und eine Panzergrenadierbri- pe sowie einer Teileinheit der Topografietrup- fer und neue Lenkraketensysteme. Bei der gade. Die Panzergrenadierbrigaden gliedern pe. Die Korpsartillerie trägt im Zusammenwir- Heeresflugabwehrtruppe wurden die Flugab- sich in drei Panzergrenadierbataillone, ein Pan- ken mit den Divisionsverbänden zur artilleristi- wehrpanzer Gepard und Roland eingeführt. Der zerbataillon und ein Panzerartilleriebataillon. sehen Schwerpunktbildung im Gefechtsstreifen leichte Transporthubschrauber UH-1D und der Die Panzerbrigaden verfügen über drei Panzer- des Korps entscheidend bei. Besondere Be- mittlere Transporthubschrauber CH-53 G1 er- bataillone, ein Panzergrenadierbataillon und deutung haben die Raketenartilleriebataillone weiterten die Luftbeweglichkeit wesentlich. Die ein Panzerartilleriebataillon. Zu den Brigadeein- mit der Lenkwaffe Lance, die Ziele in der Tiefe Sanitäts- Einführung des Panzerabwehrhubschraubers 1 heiten gehören je eine Panzerjäger-, des Gefechtsfeldes bekämpft. Der Topografie- verstärkte die Panzerabwehrkraft des Korps und Instandsetzungskompanie, sowie ein Pan- zug 100 beschafft topografische und landes- entscheidend. Auf dem Gebiet der Panzerab- zeraufklärungszug. kundliche Informationen und versorgt die Trup- wehr erfolgte die Umrüstung auf leistungsge- Die Divisionen verfügen über 17000 Soldaten pe mit militärgeografischen Unterlagen. steigerte Panzerabwehrraketensysteme, und im Frieden und 25 600 Soldaten im Verteidi- die Panzeraufklärer erhielten den Spähpanzer gungsfall. • F/ugabwebrirommancfo 7 «Luchs». Das ebenfalls in Münster stationierte Komman- do führt in enger Zusammenarbeit mit der inte- Die In vielen Krisenlagen bewiesen die Soldaten Korpstruppen grierten Luftverteidigung mit dem Flugabwehr- Tüchtigkeit und Leistungswillen. So bei den In den Korpstruppen sind die dem I. Korps un- regiment 100 - ausgerüstet mit dem Flugab- Sturmflutkatastrophen 1962 und 1976, als an mittelbar unterstellten Verbände und Einheiten wehrpanzer Roland - den Kampf gegen Luft- SCHWEIZER SOLDAT 11/84 21 fahrzeuge in niedrigen und mittleren Höhen. Es ÄÄSSÄiji stellt den Schutz von Truppen, Einrichtungen und Anlagen gegen Angriffe und Aufklärung aus der Luft sicher. • P/ön/'er/commanefo 7 Vier Pionierbataillone (GENIE), eine Schwimm- brückeneinheit und ein Verband der ABC-Ab- wehrtruppe sind dem Kommando in Minden unterstellt. Ausgerüstet mit einer Vielzahl von Spezial- und Brückengerät sowie Wasserfahr- zeugen, obliegt es den Pionieren, die Kampf- truppen durch Anlegen von Sperren zu unter- stützen, die Bewegungen des Gegners zu hem- men oder sie zu kanalisieren. Das ABC-Abwehrbataillon betreibt ABC-Aufklä- rung, Dekontamination von Personal und Mate- rial, sowie den Einsatz von künstlichem