SALIERI CLA SSIC Strictly Private
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hänssler SALIERI CLA SSIC strictly private DIANA TOMSCHE sopran ESTHER VALENTIN mezzosopran HEIDELBERGER SINFONIKER TIMO JOUKO HERRMANN SALIERI strictly private Antonio Salieri (1750-1825) Kantate „Tu sai, Germana amata“ * (9) Andante devoto d-Moll *..............3:01 Diana Tomsche, Sopran-Solo Benjamin Spillner, *Weltersteinspielung / (1) „Tu sai, Germana amata“ Allegro..........1:03 (1-3, 5, 6-7, 18-20) Konzertmeister World premiere recording Esther Valentin, (2) „Secondate i nostri affetti“ Kantate „Deh mira, oh Nice“ * Hyun-Jung Kim, vl1 Mezzosopran-Solo Andante con moto.......................2:03 (10) „Deh mira, oh Nice“ Andante con moto . 3:03 Petra Wolff, vl1 Kritische Ausgaben / (1-3, 5, 10-13, 18-20) Ariane Volm, vl2 Critical editions: (3) „Si onori, e festeggi“ Allegro .............3:01 (11) „Tenero cor“ Larghetto .................. 2:11 Miriam Burkhardt, Sopran Britta Zeus, vl2 Dr. Timo Jouko Herrmann (12) „Ah! ch’or m’aveggo“ Allegretto ........1:30 Barbara R. Grabowski, Alt Annette Hartmann, va Autographe Quellen / (4) Cantabile G-Dur .......................6:42 (13) „D’un cor figlial, e grato“ Thomas Jakobs, Tenor Iris Gerlinger, va Autograph sources: Musik- Andante un poco sostenuto ..............3:40 Florian Löffler, Tenor sammlung der Österreichischen Pirkko Langer, vc (5) La Preghiera sudditta – Philipp Schädel, Bass Nationalbibliothek Michael Neuhaus, kb „Gott! erhalt‘ zu unsrer Wonne“ * ....2:54 Serenata F-Dur * Markus Lemke, Bass Kantate „Tu sai“ Mus.Hs.4517 Delphine Roche, fl Andante un poco sostenuto (14) Larghetto maestoso ...................2:57 Andrius Puskunigis, Cantabile in: Mus.Hs.3765 Andrius Puskunigis, ob1 (15) Andantino ............................. 1:14 Solo-Oboe (4) La Preghiera sudditta Per la ricuperata salute di Ofelia – (16) Minuetto arioso – Trio..................2:31 Heidelberger Sinfoniker Antoine Cottinet, ob2 „Gott! erhalt zu unserer Wonne“ Canzone a Fille KV 477a (17) Finale. Presto...........................3:57 Timo Jouko Herrmann, Vertti Tapanainen, fg1 Mus.Hs.4519 (6) „Lascia la greggia“ Andante pastorale Leitung Bogac Ipekliogullari, fg2 Andante devoto in: Mus.Hs.4518 [Antonio Salieri/arr. Timo Jouko Kantate „Il ciel cortese“ * Bolko Kloosterman, hr1 Kantate „Deh mira“ in: Herrmann]..............................1:23 (18) „Il ciel cortese“ Allegretto...............3:59 Christoph Thelen, hr2 Mus.Hs.4507 (7) „Quell‘ agnelletto candido“ Andante (19) „Vivi pur felice ognora“ Michael Maisch, tr1 Serenata in: Mus.Hs.3763 [Wolfgang Amadeus Mozart/ Larghetto maestoso......................4:38 Marion Kutscher, tr2 Kantate „Il ciel cortese“ Martin Homann, pk Mus.Hs.4510 arr. Timo Jouko Herrmann]..............1:23 (20) „Si onori, e festeggi“ Allegro . 2:21 (8) „Lascia la greggia“ Larghetto [„Cornetti“/arr. Timo Jouko Herrmann . 1:28 Gesamtspielzeit / Total time: ..............55:30 2 3 einige Ballettmusiken überliefert sind. Salieri be- ist im Autograph auf den 15. November 1780 da- SALIERI ganz privat vorzugte für diese serenadenhaft-intimen Stücke tiert. Salieri hatte damals gerade die Komposition eine kleine Streicher- und Bläserbesetzung, die im seines Singspiels Der Rauchfangkehrer abgeschlos- Über das persönliche Leben des Komponisten treffen des Paares und die Tugenden der Braut Gegensatz zu seinen üppiger instrumentierten sen, dessen Premiere für Dezember angepeilt war, Antonio Salieri ist heute nur sehr wenig bekannt, namens Teresa werden gepriesen. Im Duett (19), Balletten ohne Violen auskommt und dafür dem wegen des Ablebens der Regentin Maria Theresia da der berühmte Tonkünstler so gut wie keine das durch gedämpfte Violinen einen besonders Violoncello eine solistische Rolle zuweist. Dessen aber verschoben werden musste. Eventuell steht privaten Dokumente hinterlassen hat. Eine Au- intimen Charakter erhält, bringen die Solostim- hohe Tenorlage verleiht den Werken einen beson- die Kantate in Bezug zur Wiener Familie Auen- tobiographie des Komponisten, die neben an- men der Braut ihre Wünsche dar. Im Mittelteil deren Klangreiz. Die F-Dur-Serenade erscheint brugger. Der angesehene Arzt Leopold Auen- deren Aufzeichnungen 1865 von seinem Enkel werden die Oboen von ihrer harmoniefüllenden als geschlossener Komplex von vier Nummern, brugger war Salieris Trauzeuge gewesen und hat- Eduard Rumfeld der Gesellschaft der Musikfreun- Funktion entbunden und treten in Dialog mit den die noch in Suitenmanier alle in derselben Tonart te auch das Libretto zum Rauchfangkehrer verfasst. de übergeben wurde, ist verschollen. Um sich in Terzenseligkeit schwelgenden Solistinnen. Mit stehen. Mit punktierten Rhythmen hebt das Lar- Seine Töchter Franziska und Marianne wurden Salieri anzunähern, muss man also auf Quellen jubilierenden Koloraturen endet das Duett. Der ghetto maestoso (14) als feierliche Eröffnung der u. a. von Salieri ausgebildet, Leopold Mozart und wie Tagebücher und Briefe enger Freunde zu- abschließende, mit Trompeten und Pauken fest- Nachtmusik an, Solo-Episoden der Oboen bilden Joseph Haydn rühmten ihr musikalisches Talent. rückgreifen. Als ergiebig hat sich dabei das Tage- lich auftrumpfende Chor (20) preist das glückli- einen reizvollen Gegenpol hierzu. Das Andantino Beide Frauen spielten Cembalo, Marianne kompo- buch von Joseph Rosenbaum erwiesen, der mit che Paar. Im Seitensatz paraphrasiert Salieri eine (15) lebt vom Kontrast zwischen Streicher- und nierte auch1, und Franziska sang als „tiefer Sopran“ einer Tochter von Salieris Lehrer Florian Leopold Melodie aus dem vorangegangenen Duett auf Tuttiklang. Die zart wiegende Siciliano-Melodie „mit reiner Intonation und wahrem Affekte“2. An- Gassmann verheiratet war und über Jahre freund- und sorgt so für Kohärenz zwischen den Sätzen. wird im Tutti von aufschießenden Tiraden aufge- lass für die Komposition der vorliegenden Kantate schaftlichen Umgang mit dem Künstler pflegte. Das einzeln stehende Cantabile für Oboe und Or- mischt und nähert sich der Gestik einer Gigue an. könnte Leopold Auenbruggers Geburtstag am 19. Mit dieser Aufnahme möchten wir uns Salieri als chester (4) gibt einige Rätsel auf. Einer Notiz auf Das Minuetto arioso (16) kombiniert die Punktie- November gewesen sein, und möglicherweise Privatperson musikalisch annähern – mit Werken, der ersten Seite zufolge diente der Satz als Mittel- rungen des Eröffnungssatzes mit ausdrucksstar- hatte Salieri dessen Tochter Franziska als Solistin die von ihm für Anlässe im Freundeskreis kompo- satz für Salieris 1773 komponiertes Orgelkonzert; ken Vorhalten und chromatischen Einsprengseln. im Sinn: das lyrische Ich spricht den Adressaten niert wurden. In ihnen zeigt sich der Künstler in die von Salieri intendierten Wiederholungen der Das von den Oboen geführte Trio hat Salieri in der Gratulationskantate immer wieder als „Vater“ einem ganz anderen Licht als in den repräsenta- beiden Formteile sprechen jedoch gegen eine einem separat überlieferten Trio für zwei Oboen an. Der Gesangpart wurde vom Komponisten mit tiven Schöpfungen, die er als Opernkomponist Zuordnung in diesen Gattungsbereich. Die klei- und Fagott wiederverwendet. Als quicklebendi- großer Sorgfalt behandelt; sein Stimmumfang der Welt geschenkt hat. ne Besetzung – zu Oboe und Streichern ohne ger Rondo-Kehraus ist das Finale (17) konzipiert, erscheint für Salieris Verhältnisse recht eng be- Die Hochzeitskantate „Il ciel cortese“ ist auf das Violen treten lediglich zwei Fagotte hinzu – legt dessen tonartlich variierende Couplets solistische messen, was die Bestimmung für eine jüngere Jahr 1777 datiert. Für wen das Stück explizit be- eher eine Bestimmung für einen privaten Rahmen Aufgaben für Violine und Oboe bereit halten. Stimme nahelegt. Für eine Aufführung im privaten stimmt war, ist nicht bekannt. Im einleitenden nahe, vielleicht war der Satz für eine Nachtmusik Die Gratulationskantate „Deh mira, oh Nice“ (10-13) Umfeld spricht die kleine, platzsparende Strei- Accompagnato (18) unterhalten sich zwei „Cate- gedacht. Ebenso wie dieses Cantabile findet sich rina“ und „Anna“ genannte Damen über die be- die F-Dur-Serenade in einer Konvolut-Sammlung, 1 Das einzige vollständige Werk der Jungverstorbenen – eine Klaviersonate – gab Salieri 1782 im Druck heraus und fügte der Ausgabe vorstehende Hochzeit. Das glückliche Zusammen- in der mehrere gleichartige Stücke Salieris sowie noch seine eigens hierfür komponierte Trauerode „Deh sì piacevoli“ bei. 2 Nicolai, Beschreibung einer Reise durch Deutschland und die Schweiz, Bd. IV, S. 554. 4 5 cherbesetzung, der Salieri eine Vielfalt klangli- chischen Musikmuseums auf ein Exemplar des diese beklemmende, chromatisch angereicherte Den sicheren Nachweis brachte eine handschrift- cher Nuancen abgewinnt. Auch seine Begabung Librettos, dem auch ein Singstimmenauszug bei- Musik in einer Zeit großer persönlicher Bedräng- liche Kopie aus dem Musikarchiv der Grafen von für musikalische Textausdeutung zeigt sich hier geheftet war. Wie die Originalgestalt des Freu- nis. Trotz allen Hoffens und Betens war sein Diens- Toggenburg, deren Titelblatt die Bestimmung zu immer wieder. Gleich zu Beginn hebt über pul- denlieds aussah und ob es jemals öffentlich auf- therr und Gönner Joseph II. am 20. Februar 1790 einer Silberhochzeit belegt. Zudem ließen sich sierenden Synkopen der Violen und gezupften geführt wurde, bleibt unklar. Für die vorliegende gestorben. Der neue Kaiser Leopold II. wies ihn als durch diese Abschrift fragliche Stellen im mit ei- Dreiklängen der Bässe ein musikalischer Sonnen- CD habe ich eine Fassung mit kleinem Orchester Künstler zurück, indem er an seiner statt Cimarosa nigen