Gemeinde Altenmarkt im Pongau

Unterlagen zur Standortverordnung Lagerhaus Oberes Ennstal

GZ 401 RVP 02/17-113 , 05.12.2017 Projektleitung: DI Martin Sigl Bearbeitung: DI Nils Stille

allee 42 landschaftsarchitekten

INHALTSVERZEICHNIS

1. PLANUNGSVORHABEN UND STANDORTBEREICH 5

1.1. Veranlassung und Projekt 5 1.1.1. Erfasste Grundflächen 5 1.1.2. Geplante Flächenwidmung 6 1.2. Funktion und Nutzungsstruktur 6 1.2.1. Lage der gegenständlichen Fläche 6 1.2.2. Bestehende Nutzung am Standort/in der Umgebung 7 1.2.3. Nutzungsbeschränkungen 7 1.3. Bestehende Verkehrsstruktur und Technische Infrastruktur 8 1.3.1. Verkehrserschließung MIV 8 1.3.2. Verkehrserschließung ÖPNV 8 1.3.3. Technische Infrastruktur 9 1.4. Wichtige Umweltmerkmale 9

2. ZIELE DER RAUMPLANUNG UND UMWELTZIELE MIT BEDEUTUNG FÜR DIE PLANUNG 10

2.1. Ziele der überörtlichen Raumplanung und Umweltziele 10 2.1.1. Alpenkonvention 10 2.1.2. Salzburger Raumordnungsgesetz (ROG) 2009 10 2.1.3. Salzburger Landesentwicklungsprogramm (LEP) 2003 11 2.1.4. Regionales Entwicklungskonzept Pongau 12 2.2. Räumliches Entwicklungskonzept und Flächenwidmungsplan 12 2.2.1. Räumliches Entwicklungskonzept (REK) der Marktgemeinde Altenmarkt im Pongau12 2.2.2. Flächenwidmungsplan (FWP) der Marktgemeinde Altenmarkt im Pongau 13

3. STRUKTURANALYSE ZUR UMWELTERHEBLICHKEITSPRÜFUNG14

3.1. Landschaftsstruktur und –bild 14 3.2. Vegetation und Tierwelt 15 3.3. Erholungsnutzung und Grünflächen 15 3.4. Lebensräume und Biotope 15 3.5. Kulturgüter und Ortsbild 15 3.6. Geologie und Baugrundeignung 16 3.7. Boden 16 3.8. Land- und Forstwirtschaft 16

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3.9. Wasser und Wasserwirtschaft 16 3.10. Naturräumliche Gefährdungen 16 3.11. Lärm 18 3.12. Luft 18

4. SONSTIGE AUSWIRKUNGEN DER PLANUNG 19

4.1. Verkehrserschließung und technische Infrastruktur (Verkehrskonzept) 19 4.2. Wirtschafts- und Handelsstruktur 20

5. QUELLEN 24

6. ANHANG 24

4 ALTENMARKT IM PONGAU RVP LAGERHAUS Altenmarkt Unterlagen zur Standortveordnung Lagerhaus171205.docx allee 42 landschaftsarchitekten ÜBERSCHRIFT 1

1. PLANUNGSVORHABEN UND STANDORT- BEREICH

1.1. VERANLASSUNG UND PROJEKT

Beim bestehenden Lagerhaus am Nordrand des Zentrums der Marktgemeinde Altenmarkt soll die Verkaufsfläche auf 2.000 m² erweitert werden. Hierfür ist eine Umwidmung in “Bauland – Gebiete für Handelsgroßbetriebe – Bau-, Möbel- und gartenmärkte“ erforderlich, da ab einer Gesamtverkaufsfläche von über 800 m² eine solche notwendig ist. Voraussetzung für diese Widmung ist wiederum eine Standortverordnung des Landes, da es sich hier um keinen Ortskern handelt.

1.1.1. Erfasste Grundflächen Das Planungsgebiet umfasst eine Fläche von ca. 17.048 m².

Teilfl. Gst. Nr. KG-Nr./-name Eigentümer betroffen 72/4 55322 Sinnhub Ja Lagerhaus Oberes Ennstal reg. Gen.mbH 72/5 55322 Sinnhub Nein Lagerhaus Oberes Ennstal reg. Gen.mbH 72/6 55322 Sinnhub Nein Lagerhaus Oberes Ennstal reg. Gen.mbH 75/3 55322 Sinnhub Nein ÖBB-Infrastruktur AG 75/4 55322 Sinnhub Nein Lagerhaus Oberes Ennstal reg. Gen.mbH 80/3 55322 Sinnhub Nein ÖBB-Infrastruktur AG 423/2 55322 Sinnhub Nein Marktgemeinde Altenmarkt 458 55322 Sinnhub Nein Lagerhaus Oberes Ennstal reg. Gen.mbH 460/8 55322 Sinnhub Nein Lagerhaus Oberes Ennstal reg. Gen.mbH Wassergenossenschaft Ennsregulierung 461 55322 Sinnhub Ja Altenmarkt-Eben-Reitdorf

Abb. 1: Abgrenzung des Planungsgebietes (Entwurf)

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Anmerkung: Die derzeit im Eigentum der ÖBB befindlichen Grundstücke (für Grund- stück 75/3 besteht zur Zeit ein unbefristeter Pachtvertrag) sollen nach Möglichkeit auf Basis entsprechender vertraglicher Vereinbarungen in das Eigentum der Lager- haus Oberes Ennstal reg.Gen.mbH übernommen werden. Der ehemalige Seitenarm des Lohbaches (Teilfläche aus GP-Nr. 461, dzt. Ennsgenossenschaft) wurde im Zu- ge der Hochwasserschutzmaßnahmen ebenfalls verrohrt und soll ebenfalls durch die Lagerhaus Oberes Ennstal reg.Gen.mbH erworben werden, für Grundstück der Marktgemeinde Altenmarkt (GP-Nr. 423/2) soll ein Flächenabtausch mit der neu errichteten Straße östlich des Planungsgebietes erfolgen.

1.1.2. Geplante Flächenwidmung Die ggst. Flächen sollen von derzeit “Bauland – Gewerbegebiet“, “Bauland - Erwei- tertes Wohngebiet/Aufschließungsgebiet (Lärmschutz)“, “Grünland – Größere Ge- wässer“ und “Grünland – Sonstige nicht als Bauland oder Verkehrsflächen ausge- wiesene Gebiete“ in “Bauland - Handelsgroßbetrieb (Bau-, Möbel-, oder Garten- märkte)“ umgewidmet werden, die beabsichtigte Gesamtverkaufsfläche umfasst dabei 2.000 m² (siehe auch Anhang).

Abb. 2: geplante Flächenwidmung (Vorentwurf)

1.2. FUNKTION UND NUTZUNGSSTRUKTUR

1.2.1. Lage der gegenständlichen Fläche Die ggst. Fläche liegt am Nordrand des Zentrums der Marktgemeinde Altenmarkt. Unmittelbar nördlich verläuft die Bahnstrecke -Selzthal. Der Bahnhof befindet sich ca. 130 m in südöstlicher Richtung.

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Abb. 3: Lage des Planungsgebietes

1.2.2. Bestehende Nutzung am Standort/in der Umgebung Die ggst. Flächen sind derzeit bereits als Verkaufs- und Lagerflächen sowie Werk- statt des Lagerhauses samt Tankstelle genutzt. Im Norden verläuft die Eisenbahnstrecke Bischofshofen – Selzthal, im Westen und Südwesten die neue Trasse einer Gemeindestraße (der hier im Flächenwidmungs- plan noch als Gewässer ausgewiesene Lohbach wurde im Zuge der jüngsten Hoch- wasserschutzmaßnahmen verrohrt), jenseits derselben schließen landwirtschaftliche Flächen sowie ein Hochwasserretentionsraum an. Im Südosten befinden sich sechs zweigeschoßige Mehrfamilienhäuser in der Nachbarschaft, die östlich anschließen- den Flächen sind derzeit noch unbebaut.

1.2.3. Nutzungsbeschränkungen Die ggst. Flächen kommen laut derzeitigen Kenntlichmachungen im Flächenwid- mungsplan randlich noch im Bereich der Gefahrenzonen der Bundeswasserbauver- waltung zu liegen. Diese Kenntlichmachung ist aber überholt, da der bestehende Lohgraben südlich des Bahnhofs in jüngster Zeit in Abstimmung mit der Wasser- wirtschaft verrohrt und das umliegende Gelände aufgeschüttet wurde, sodass im neuen Gefahrenzonenplan der Enns in diesem Bereich künftig keine Gefahrenzonen mehr enthalten sind. (siehe SAGIS und Ausführungen in Kap. 3.9). Der Seitenarm des Lohbaches wurde ebenfalls verrohrt, im Gefahrenzonenplan der Wildbach- und Lawinenverbauung ist hier noch eine rote und gelbe Gefahrenzone ausgewiesen, die östlich anschließende Fläche kommt in der gelben Wildbachgefah- renzone zu liegen (Anmerkung: diese Gefahrenzonen sind im dzt. Flächenwid- mungsplan nicht kenntlichgemacht, zumal der Gefahrenzonenplan infolge der jüngst getätigten Verbauungsmaßnahmen im Gemeindegebiet noch überarbeitet werden wird). Dazu wurde eine Stellungnahme der Wildbachverbauung eingeholt (GZ VIb-780/1-2017), wonach einer späteren Bebauung zugestimmt werden kann,

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wenn die WLV zu Bauverhandlungen bzw. späteren Verfahren geladen wird (mit adäquaten Auflagen ist zu rechnen). Des Weiteren liegt ein schmaler Streifen entlang der nördlichen Planungsgebiets- grenze im Bauverbotsbereich der ÖBB-Strecke.

1.3. BESTEHENDE VERKEHRSSTRUKTUR UND TECHNISCHE INFRASTRUKTUR

1.3.1. Verkehrserschließung MIV Der Anschluss an die A10-Tauernautobahn, eine der wichtigsten Nord-Süd- Transitrouten der Alpen, ist über die Anschlussstelle Altenmarkt-Ennstal (über die B163 Wagrainer Straße) bzw. die B99 Katschberg Straße gegeben. Die Erschließung für den motorisierten Individualverkehr erfolgt über die von der B163 Wagrainer Straße in Richtung Westen abzweigende Ladestraße. Gemäß § 39b BTG ist je begonnene 30 m² Verkaufsfläche ein Stellplatz nötig, d.e. im ggst. Fall bei einer geplanten Verkaufsfläche von 2.000 m² 67 Stellplätzen.

Im Verkehrsgutachten der Spirk + Partner Ingenieur GmbH (GZ17-455) wurden gemäß baulichem Entwicklungsplan für das Lagerhaus künftig 80 Stellplätze zu- grundegelegt. Diesem Gutachten zufolge weisen alle Verkehrsrelationen auf der Ladestraße unter Berücksichtigung des induzierten Verkehrs auch aus den benach- barten Flächen (zwischen Lohbachstraße und Bahnhof) an der Einmündung mit der B 163 Wagrainer Straße die (Anmerkung: beste) Kategorie A auf.

1.3.2. Verkehrserschließung ÖPNV Das Planungsgebiet liegt im unmittelbaren Nachbereich zur Bahnhaltestelle (ca. 140 m fußläufige Entfernung). In Richtung Salzburg (Umsteigen in Bischofshofen) gibt es von dort aus am Vormit- tag drei Zugverbindungen. Andernfalls muss man den Bus nach Bischofshofen nehmen. Von dort aus gibt es stündlich mind. 2 Zugverbindungen nach Salzburg. In Richtung Schladming (Umsteigemöglichkeit nach Stainach) gibt es von Montag bis Samstag täglich 3 Verbindungen (eine davon mit Umsteigen in ) und an Sonn- und Feiertagen 2 Verbindungen (ebenfalls eine davon mit Umsteigen in Rad- stadt). Die nächstgelegene Bushaltestelle (Haltestelle "Bahnhof") liegt ca. 140 m südöstli- cher Richtung entfernt an der B163. Altenmarkt wird von den Buslinien 250, 270, 280, 511, 520, 521, 522, 523 bedient (alle bedienen die Haltestelle “Bahnhof“). So gibt es u.a. von Montag bis Freitag in Richtung Bischofshofen stündlich eine Verbindung, zwischen 6-7 Uhr und 12-13 Uhr sogar zwei. An Samstagen bzw. Sonn- und Feiertagen gibt es zwischen 8 Uhr und 19 Uhr 9 Verbindungen. In Richtung Radstadt, von wo aus dann Anschlussmöglichkeiten nach Schladming bzw. in den Lungau bestehen, verkehren ebenfalls die Linien 280, 511 und 521. Hierbei gibt es von Montag bis Freitag ebenfalls fast stündlich eine Verbindung. An Samstagen gibt es zwischen 7 Uhr und 18 Uhr 8 Verbindungen und an Sonn- und Feiertagen 7 Verbindungen. Des Weiteren gibt es durch die Buslinien 520 bzw. 522 noch Verbindungen nach . Hierbei gibt es von Montag bis Freitag zwischen 5 Uhr und 21 Uhr beinahe stündlich eine Verbindung (an Stoßzeiten sogar 2x stündlich). An Samstagen gibt es auf dieser Linie 3 Verbindungen und an Sonn- und Feiertagen keine. Die fuß- bzw. radläufige Erreichbarkeit des Planungsgebietes ist sowohl über die Ladestraße als auch über die Lohbachstraße möglich.

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1.3.3. Technische Infrastruktur Die gesamte technische Infrastruktur, wie Wasserversorgung (TWA Gde. Alten- markt), Abwasserentsorgung (Ortskanal) und Stromversorgung (Salzburg AG) ist aufgrund der Bestandsnutzung bereits vorhanden.

1.4. WICHTIGE UMWELTMERKMALE

Der ggst. Standort weist aufgrund der unmittelbaren Bahnnähe und der ca. 130 m in nördlicher Richtung entfernten B 320 Ennstal Straße eine hohe Lärmbelastung auf (überwiegend 60-65 dB gem. “Immissionskataster B+L Prognose 2025“, siehe SAGIS). Die zweigeschoßigen Mehrfamilienhäuser im Nahbereich und die Wohnbebauung südlich der Enns sind von dieser hohen Lärmbelastung nur mehr geringfügig betrof- fen. Der überwiegende Teil jener Flächen liegt in lärmbelasteten Bereich von 55- 60 dB gem. “Immissionskataster B+L Prognose 2025“. Die im Südosten direkt an- grenzenden als “Bauland – Erweitertes Wohngebiet“ gewidmeten, aber noch unbe- bauten Flächen liegen ebenfalls im Bereich mit einer Lärmbelastung von 60-65 dB gem. “Immissionskataster B+L Prognose 2025“. Diese Flächen sind daher z.T. aber auch mit der Aufschließungsvoraussetzung “Lärmschutz“ (“EW/A(L)“ versehen, so- weit noch keine Lärmschutzmaßnahmen auf Basis eines Lärmgutachtens im Bebau- ungsplan festgelegt wurden. Auf das Orts- und Landschaftsbild sind durch das ggst. Vorhaben keine negativen Auswirkungen zu erwarten, da die betroffenen Flächen bereits mit den zum Lager- haus gehörenden Gebäuden bebaut sind bzw. für Lagerzwecke genutzt werden (siehe auch Ausführungen in Kap. …).

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2. ZIELE DER RAUMPLANUNG UND UM- WELTZIELE MIT BEDEUTUNG FÜR DIE PLANUNG

Für ggst. Vorhaben in der Marktgemeinde Altenmarkt im Pongau sind folgende rechtlichen Rahmenbedingungen relevant:

2.1. ZIELE DER ÜBERÖRTLICHEN RAUMPLANUNG UND UMWELTZIELE

2.1.1. Alpenkonvention Die Marktgemeinde Altenmarkt im Pongau liegt im Geltungsbereich der Alpenkon- vention. Aus dem Protokoll „Raumplanung und nachhaltige Entwicklung“ (Protokoll „Raumplanung und nachhaltige Entwicklung“) BGBl. III Nr. 232/2002 sind folgende Ziele für das gegenständliche Vorhaben relevant:

Artikel 9 Inhalt der Pläne und/oder Programme für Raumplanung und nachhaltige Entwicklung

(1) Regionale Wirtschaftsentwicklung

a) Maßnahmen, welche die ansässige Bevölkerung mit zufriedenstellenden Er- werbsmöglichkeiten und mit den für die gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaft- liche Entwicklung erforderlichen Gütern und Dienstleistungen versorgen sowie ihre Chancengleichheit gewährleisten,

...

(3) Siedlungsraum

a) Angemessene und haushälterische Abgrenzung von Siedlungsgebieten ein- schließlich der Maßnahmen zur Gewährleistung deren tatsächlicher Bebauung,

b) Sicherung der erforderlichen Standorte für wirtschaftliche und kulturelle Tätigkei- ten, für Versorgung sowie für Freizeitaktivitäten,

...

2.1.2. Salzburger Raumordnungsgesetz (ROG) 2009 Folgende Zielsetzungen des ROG sind für das ggst. Vorhaben von Relevanz: 1. Für die Bevölkerung in allen Teilen des Landes ist die Herstellung möglichst gleichwertiger Lebensbedingungen sowie deren Verbesserung durch die Schaf- fung einer ausgeglichenen Wirtschafts- und Sozialstruktur anzustreben. … 5. Die Versorgung der Bevölkerung in ihren Grundbedürfnissen ist in ausreichen- dem Umfang und angemessener Qualität sicherzustellen. Insbesondere bezieht sich diese Vorsorge auf Wohnungen, Erwerbsmöglichkeiten, die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen, Kultur-, Sozial-, Bildungs-, Sport- und sonstige Freizeit-, Informations-, Kommunikations- und Verkehrseinrichtungen. 6. Das Siedlungssystem soll derart entwickelt werden, dass die Bevölkerungsdich- te eines Raums mit seiner ökologischen und wirtschaftlichen Tragfähigkeit im

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Einklang steht und dass eine bestmögliche Abstimmung der Standorte für Wohnen, wirtschaftliche Unternehmen und öffentliche Dienstleistungseinrich- tungen sowie für Erholungsgebiete erreicht wird. (…) 7. Die Grundlagen für die langfristige Entwicklung der Wirtschaft, der Infrastruktur und des Wohnungswesens sowie für die erforderlichen Strukturanpassungen sind zu sichern und zu verbessern. … 11. Öffentliche und private Dienstleistungseinrichtungen sind so zu entwickeln und zu fördern, dass sie in der Lage sind, ihre Versorgungsaufgaben zu erfüllen und einen wesentlichen Beitrag zur Entfaltung der Wirtschaft zu leisten. … 12. Bei der Entwicklung der gewachsenen Lebensräume des Landes entsprechend ihren natürlichen Gegebenheiten, ihrer bisherigen Entwicklung, ihren absehba- ren Entwicklungsmöglichkeiten und der Initiative ihrer Bevölkerung ist eine ent- sprechende Ausstattung der Räume mit Einrichtungen der Daseinsvorsorge in zumutbarer Entfernung vor allem durch Revitalisierung und Stärkung der Orts- und Stadtkerne zu gewährleisten. …

2.1.3. Salzburger Landesentwicklungsprogramm (LEP) 2003 Die Marktgemeinde Altenmarkt im Pongau ist hinsichtlich der zentralörtlichen Struk- tur im LEP als “zentraler Ort der Stufe C“ mit “Funktionsteilung“ eingestuft. Zentra- le Orte der Stufe C dienen zur “Versorgung der Bevölkerung einer Planungsregion mit Gütern und Diensten des höheren Grundbedarfes“ . Das LEP beinhaltet folgende, für das ggst. Vorhaben relevante Ziele und Maßnah- men: B.2. Bebauung und Historische Zentren Ziele: … (2) Erhöhung der Funktionsvielfalt von Ortszentren und Siedlungsschwerpunkten. … C.2. Naturräumliche Gefährdungen und Wasserwirtschaft Maßnahmen: (1) Die durch Naturgefahren (z.B. Berg- und Felssturz, Hochwasser, Schnee- und Eislawinen, Muren und Rutschungen) bedrohten Bereiche sind von solchen Nut- zungen freizuhalten, die eine weitere Erhöhung des Schadenspotentials nach sich ziehen würden. … D.5. Versorgungsinfrastruktur Ziele: (1) Sicherstellung einer möglichst gleichwertigen Versorgung der Bevölkerung bei möglichst geringer Abhängigkeit vom motorisierten Individualverkehr. (2) Sicherstellung der angestrebten zentralörtlichen Strukturen bei der Entwicklung und Veränderung der Versorgungsstrukturen. Maßnahmen: (1) Die Errichtung und Erweiterung von Versorgungseinrichtungen soll an der Ver- sorgungsfunktion der Standortgemeinde gemessen werden. … (5) Die Gewährleistung der Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfes, ins- besondere mit Lebens- und Genussmitteln, soll besondere Berücksichtigung finden.

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2.1.4. Regionales Entwicklungskonzept Pongau Die Marktgemeinde Altenmarkt im Pongau gehört dem Regionalverband Pongau an. Das Regionalprogramm Pongau ist mit 1.4.2009 gem. § 81 Abs.2 Z.4 ROG 2009 außer Kraft getreten. Ein Regionales Entwicklungskonzept ist seit 26.11.2009 in Kraft. Darin ist folgende für das gegenständliche Projekt relevante Aussage enthal- ten: QUALITÄTSSTRATEGIE - MOBILITÄT UND RAUMENTWICKLUNG 2.1 Allgemeine Ziele − Siedlungsentwicklung und Öffentlicher Verkehr werden aufeinander abgestimmt.

2.2. RÄUMLICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT UND FLÄ- CHENWIDMUNGSPLAN

2.2.1. Räumliches Entwicklungskonzept (REK) der Marktgemeinde Altenmarkt im Pongau Das REK wurde von der Gemeinde am 24.06.2003 gemäß §13 Abs.5 ROG 1998 beschlossen. Eine erste REK-Teiländerung (Gschwendthofwiese) wurde am 15.05.2013, eine zweite und dritte (Markterwirtswiese-Haller bzw. ) am 19.02.2015 und eine vierte (Hirschberg/Therme/Kellerdörfl/Zauchlehen) am 13.04.2016 beschlossen. Das REK enthält folgende für die gegenständliche Flächenwidmung besonders rele- vanten Aussagen: 1.1. ALLGEMEINE ENTWICKLUNGSZIELE/ STELLUNG IN DER REGION ZIELE − Ausbau der Versorgungsfunktion Altenmarkts … MASSNAHMEN − Im Bedarfsfalle Ausweisung von Standorten für Handelsgroßbetriebe an geeigne- ten Standorten (…) …

1.2. BEVÖLKERUNG ZIELE … − Sicherung und Ausbau der örtlichen Arbeitsplätze. (…) … MASSNAHMEN … − Ausbau der Gewerbe- und Handelsstruktur im Ort − Flächenvorsorge für Betriebsansiedlung an geeigneten Standorten …

1.3. WIRTSCHAFT ZIELE − Sicherung und Ausbau der örtlichen Arbeitsplätze. … − Aufrechterhaltung einer weitgehend ungestörten Betriebsführung. − Sicherung der bestehenden Betriebe. … − Kontrolliertes Wachstum bei der Betriebsansiedlung. …

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MASSNAHMEN … − Bestandspflege, Standortsicherung v.a. im Markt …

3.1 SIEDLUNGSENTWICKLUNG UND FLÄCHENNUTZUNG DER SIEDLUNGSGEBIETE FREIRAUM- UND SIEDLUNGSKONZEPT NACH ORTSTEILEN (VON WEST NACH OST): … Bahnhof: ZIELE − Standort vorwiegend für betriebliche Nutzung beiderseits der Bahnstrecke. MASSNAHMEN − Möglichkeit zur Umnutzung der bestehenden Betriebsbrachen in Richtung Han- delsgroßbetrieb unter besonderer Rücksichtnahme auf die örtliche Handelsstruk- tur − Maßvolle Ergänzung des Betriebsstandortes zwischen Bahn und Lohbach − Betriebsansiedlung bei entsprechender Verkehrserschließung (z.B. entlang der Bahn)

2.2.2. Flächenwidmungsplan (FWP) der Marktgemeinde Altenmarkt im Pongau Der FWP wurde ursprünglich nach der generellen Überarbeitung am 06.03.1996 von der Gemeindevertretung beschlossen, mit 2001 wurde die Überarbeitung des FWP im gesamten Gemeindegebiet im Zuge dessen Digitalisierung beschlossen. Gemäß FWP sind die ggst. Flächen als derzeit “Bauland – Gewerbegebiet“, “Bauland - Erweitertes Wohngebiet/Aufschließungsgebiet (Lärmschutz)“, “Grünland – Größe- re Gewässer“ und “Grünland – Sonstige nicht als Bauland oder Verkehrsflächen ausgewiesene Gebiete“ (siehe Abb. 4).

Abb. 4: Rechtskräftiger Flächenwidmungsplan

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3. STRUKTURANALYSE ZUR UMWELTERHEB- LICHKEITSPRÜFUNG

3.1. LANDSCHAFTSSTRUKTUR UND –BILD

Das Planungsgebiet ist bereits mit zum Lagerhaus gehörenden Gebäuden bebaut bzw. sind die Flächen teilweise für Lagerzwecke genutzt. Das Ort- bzw. Land- schaftsbild ist im Bereich um den Bahnhof vorwiegend durch betriebliche Nutzungen und die Bahnanlage geprägt. Das REK der Marktgemeinde Altenmarkt im Pongau sieht für jenen Bereich auch eine Weiterentwicklung der betrieblichen Nutzung vor. Die geplante Erweiterung hätte somit keine negativen Auswirkungen auf das Ort- bzw. Landschaftsbild.

Abb. 5: Ansicht Südwestteil mit Retentionsbecken

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Abb. 6: Ansicht Mittelteil

3.2. VEGETATION UND TIERWELT

Als potentiell natürliche Vegetation wäre am ggst. Standort montanter Tannen- Fichtenwald anzunehmen. Die ggst. Fläche ist bereits mit Gebäuden des Lagerhau- ses bebaut bzw. sind Teilflächen für Lagerzwecke genutzt. Ein Vorkommen seltener oder gefährdeter Tier- und/oder Pflanzenarten kann somit ausgeschlossen werden.

3.3. ERHOLUNGSNUTZUNG UND GRÜNFLÄCHEN

Aufgrund dessen, dass die ggst. Flächen bereits überwiegend bebaut sind und für Lagerzwecke genutzt werden, spielen sie für die Erholungsnutzung keine Rolle bzw. stehen sie für eine solche auch nicht zur Verfügung.

3.4. LEBENSRÄUME UND BIOTOPE

Das Planungsgebiet berührt lt. Biotopkartierung keine geschützten Lebensräume im Sinne des § 24 Naturschutzgesetz. Es sind auch keine sonstigen naturschutzrecht- lich geschützten Gebiete betroffen.

3.5. KULTURGÜTER UND ORTSBILD

Schützenswerte Kulturgüter oder Ortsbilder sowie archäologisch oder baugestalte- risch besonders wertvollen Bereiche sind hier nicht vorhanden.

ALTENMARKT IM PONGAU RVP LAGERHAUS 15 Altenmarkt Unterlagen zur Standortveordnung Lagerhaus171205.docx ÜBERSCHRIFT 1 allee 42 landschaftsarchitekten

3.6. GEOLOGIE UND BAUGRUNDEIGNUNG

Der Untergrund ist im ggst. Bereich lt. Geologischer Karte von Salzburg (M 1:200.000) durch quartäre Flussablagerungen und Wildbachschutt gekennzeichnet. Das Planungsgebiet kommt gem. eBOD somit auf einem Untergrund zu liegen der aus kalkhaltigem Gley aus feinem Schwemmaterial besteht. Im Hinblick auf diesen potentiell tw. setzungsempfindlichen Untergrund ist bei Neubauten wie bisher bei den Bestandsbauten auf entsprechende Gründungsmaß- nahmen in den nachfolgenden Verfahren zu achten.

3.7. BODEN

Ein Vorkommen von Altlasten oder Verdachtsflächen gemäß Altlastensanierungsge- setz im ggst. Bereich bzw. in einem Umkreis von 50 m ist nicht bekannt. Da es sich beim Planungsgebiet um einen bereits überwiegend bebauten Bereich handelt, ist im SAGIS keine Bodenfunktionsbewertung vorhanden.

3.8. LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

Das Planungsgebiet grenzt lediglich im Westen an landwirtschaftlich genutzte Flä- chen an. Da ggst. Fläche ist aber bereits als Bauland gewidmet und überwiegend bebaut und stellt somit künftig (nach der geplanten Erweiterung) keine zusätzliche Behinderung der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung dar.

3.9. WASSER UND WASSERWIRTSCHAFT

Die ggst. Flächen kommen in keinem Wasserschutz- oder Schongebiet zu liegen. Der bestehende Lohgraben südlich der ggst. Fläche sowie der Seitengraben im Os- ten wurde in jüngster Zeit in Abstimmung mit der Wasserwirtschaft verrohrt.

3.10. NATURRÄUMLICHE GEFÄHRDUNGEN

Die ggst. Flächen kommen laut derzeitigen Kenntlichmachungen im Flächenwid- mungsplan randlich noch im Bereich der Gefahrenzonen der Bundeswasserbauver- waltung zu liegen. Diese Kenntlichmachung ist aber überholt, da der bestehende Lohgraben südlich des Bahnhofs in jüngster Zeit in Abstimmung mit der Wasser- wirtschaft verrohrt und das umliegende Gelände aufgeschüttet wurde, sodass im neuen Gefahrenzonenplan der Enns in diesem Bereich künftig keine Gefahrenzonen mehr enthalten sind. (siehe Abb. unten). Dazu wurde eine Stellungnahme der Wildbachverbauung eingeholt (GZ VIb-780/1- 2017), wonach einer späteren Bebauung zugestimmt werden kann, wenn die WLV zu Bauverhandlungen bzw. späteren Verfahren geladen wird (mit adäquaten Aufla- gen ist zu rechnen). Im Westen des Planungsgebietes wird ebenfalls randlich (mehr oder weniger im Bauabstandsbereich) geringfügig von einer gelben Wildbachgefah- renzone berührt, hier ändert sich nach dzt. Konzept aber nicht an der Bebauung.

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Abb. 7: Gefahrenzonenplan der Bundeswasserbauverwaltung 2017

Abb. 8: Gefahrenzonenplan der WLV

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3.11. LÄRM

Der ggst. Standort weist aufgrund der unmittelbaren Bahnnähe und der ca. 130 m in nördlicher Richtung entfernten B320 Ennstal Straße eine hohe Lärmbelastung auf (überwiegend 60-65 dB gem. “Immissionskataster B+L Prognose 2025“). Die ggst. Fläche ist derzeit überwiegend als “Bauland – Gewerbegebiet“ ausgewie- sen. Künftig soll die gesamte Fläche als “Bauland - Handelsgroßbetrieb (Bau-, Mö- bel-, oder Gartenmärkte)“ ausgewiesen sein. Hierfür ist die Lärmbelastung nicht von Relevanz.

Abb. 9: Immissionskataster B+L 2025 (Lden Zonen Landesstraßen)

3.12. LUFT

Die Gemeinde Altenmarkt ist kein Luftkurort und die gegenständlichen Flächen gel- ten nicht als belastete Gebiete gemäß dem Immissionsschutzgesetz-Luft. Durch die geplante Umwidmung von überwiegend Bauland-Gewerbegebiet in Bauland-Flächen für Handelsgroßbetriebe ist von keinen relevanten Auswirkungen auf das Kleinklima (Kaltluftabflussgebiete o.ä.) auszugehen, die Auswirkungen durch Heizung und in- duzierten Verkehr verursachen keine über das ortsübliche Ausmaß hinausgehenden Belastungen.

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4. SONSTIGE AUSWIRKUNGEN DER PLA- NUNG

4.1. VERKEHRSERSCHLIEßUNG UND TECHNISCHE INFRA- STRUKTUR (VERKEHRSKONZEPT)

Wie bereits in Kap. 1.3 beschrieben erfolgt die Erschließung für den motorisierten Individualverkehr über die von der B163 Wagrainer Straße in Richtung Westen ab- zweigende Ladestraße. Laut Verkehrsgutachten der Spirk + Partner Ingenieur GmbH (GZ17-455) wurden gemäß baulichem Entwicklungsplan für das Lagerhaus künftig 80 Stellplätze zugrundegelegt. Diesem Gutachten zufolge wird der durch das Lagerhaus mit erweiterter Verkaufsfläche samt Tankstelle induzierte Verkehr mit ca. 812 PKW-Einheiten (Zu- und Abfahrt) täglich angenommen. Zusammenfas- send weisen alle Verkehrsrelationen auf der Ladestraße unter Berücksichtigung des induzierten Verkehrs auch aus den benachbarten Flächen (zwischen Lohbachstraße und Bahnhof) an der Einmündung mit der B 163 Wagrainer Straße die (Anmerkung: beste) Kategorie A auf. Gemäß § 39b BTG ist je begonnene 50 m² Verkaufsfläche ein Stellplatz nötig, d.e. im ggst. Fall von einer Verkaufsfläche von 2.000 m² 40 Stellplätzen. Geplant sind lt. dem ggst. Vorhaben zugrundeliegenden baulichen Entwicklungskonzept 85 Stell- plätze (siehe Abb. unten) vorwiegend entlang der Bahnstrecke, womit ausreichend Parkmöglichkeiten für den ruhenden Verkehr vorhanden wären. Das Planungsgebiet liegt im unmittelbaren Nachbereich zur Bahnhaltestelle (ca. 140 m fußläufige Entfernung). In Richtung Salzburg (Umsteigen in Bischofshofen) gibt es von dort aus am Vormit- tag drei Zugverbindungen. Andernfalls muss man den Bus nach Bischofshofen nehmen. Von dort aus gibt es stündlich mind. 2 Zugverbindungen nach Salzburg. In Richtung Schladming (Umsteigemöglichkeit nach Stainach) gibt es von Montag bis Samstag täglich 3 Verbindungen (eine davon mit Umsteigen in Radstadt) und an Sonn- und Feiertagen 2 Verbindungen (ebenfalls eine davon mit Umsteigen in Rad- stadt). Die nächstgelegene Bushaltestelle (Haltestelle "Bahnhof") liegt ca. 140 m südöstli- cher Richtung entfernt an der B163. Altenmarkt wird von den Buslinien 250, 270, 280, 511, 520, 521, 522, 523 bedient (alle bedienen die Haltestelle “Bahnhof“). So gibt es u.a. von Montag bis Freitag in Richtung Bischofshofen stündlich eine Verbindung, zwischen 6-7 Uhr und 12-13 Uhr sogar zwei. An Samstagen bzw. Sonn- und Feiertagen gibt es zwischen 8 Uhr und 19 Uhr 9 Verbindungen. In Richtung Radstadt, von wo aus dann Anschlussmöglichkeiten nach Schladming bzw. in den Lungau bestehen, verkehren ebenfalls die Linien 280, 511 und 521. Hierbei gibt es von Montag bis Freitag ebenfalls fast stündlich eine Verbindung. An Samstagen gibt es zwischen 7 Uhr und 18 Uhr 8 Verbindungen und an Sonn- und Feiertagen 7 Verbindungen. Des Weiteren gibt es durch die Buslinien 520 bzw. 522 noch Verbindungen nach Wagrain. Hierbei gibt es von Montag bis Freitag zwischen 5 Uhr und 21 Uhr beinahe stündlich eine Verbindung (an Stoßzeiten sogar 2x stündlich). An Samstagen gibt es auf dieser Linie 3 Verbindungen und an Sonn- und Feiertagen keine. Die fuß- bzw. radläufige Erreichbarkeit des Planungsgebietes ist sowohl über die Ladestraße als auch über die Lohbachstraße sowie über den Ennsradweg möglich.

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Abb. 10: Bauliches Entwicklungskonzept (Arch. Ing. Mag. Paul Ager)

4.2. WIRTSCHAFTS- UND HANDELSSTRUKTUR

Die beiliegende Handelsstrukturanalyse wurde von der Fa. Regioplan Ingenieure Salzburg Gmbh erstellt (Projekt-Nr.: 11 KEP 995/03a).

Im Folgenden sind die zusammenfassenden Ergebnisse dieser Untersuchung zu- sammengefasst:

Die Lagerhaus Oberes Ennstal Gen.mbH beabsichtigt in der Marktgemeinde Alten- markt für das bestehende Lagerhaus eine Standorteverordnung zu beantragen, um für die gesamte Liegenschaft die Widmung „Handelsgroßbetriebe der Kategorie Bau-, Möbel- oder Gartenmärkte“ gem. § 17 Abs. 9 und 10 lit. d ROG 1998 bis zu einer Gesamtverkaufsfläche von 2.000 m² zu erwirken. Die Anhebung um 1.200 m² VKF ist zum Teil durch die Hinzunahme von bisher saisonal genutzten Freiflächen, die für Pflanzen- und Gartenprodukte dienen, bedingt. Wesentlich ist jedoch die stetig zunehmende Nachfrage, welche eine Ausdehnung der Verkaufsfläche erfor- derlich macht. Es gab in der Vergangenheit einige gebäudeinterne aber auch - externe räumliche Veränderungen, welche nun neu strukturiert und in einer moder- ne-ren Form und dem heutigen Standard angepassten Verkaufsräumlichkeiten un- tergebracht werden sollen.

Der Standort des Lagerhauses mit einer derzeitigen Verkaufsfläche von 800 m² befindet sich außerhalb des traditionellen Ortszentrums im Norden des Gemeinde- gebietes auf einer als Gewerbegebiet (GG) gewidmeten Fläche. Die gute Erreich- barkeit des Standortes sowohl von der A 10, der L 320, wie auch vom Ortszentrum der Marktgemeinde Altenmarkt und die An-bindung an das Schienennetz ist beson- ders hervorzuheben. Durch zukünftige Baumaßnah-men soll die Anbindung des Standortes weiter verbessert werden.

Im Bestand existieren derzeit etwa 60 Parkplätze. Zukünftig sind 80 Parkplätze ge- plant, wo-bei 15 Stellplätze für die eigenen Mitarbeiter vorgesehen sind. Die Min- destanzahl an Stellplätzen für HG dieser Kategorie beträgt pro 50 m² VKF 1 Stell- platz (entspr.40 PP).

Die Festlegung der (Teil-) Einzugsgebiete erfolgte auf Grundlage von Berechnungen mittels eines digitalen Straßengraphen, welche die Erreichbarkeit binnen 10 und 20 PKW-Minuten ermittelt. Über die rechnerische Festlegung des sekundären Einzugs- bereiches (TEZG II) und damit dem gesamten Einzugsgebiet hinaus, werden die Auswertungen der Kundenstromana-lyse des Lagerhauses betrachtet. Die Kunden- stromanalyse zeigt jedoch, dass Kundenströme bis nach Oberösterreich und in das angrenzende Bundesland Steiermark gegeben sind.

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Innerhalb des mittels GIS definiertem Einzugsgebiet im Bundesland Salzburg (inkl. Anteil Steiermark) stehen im Bau- und Heimwerkersegment derzeit rund 18.776 m² Verkaufsfläche, für Pflanzen, Haushalt und Garten etwa 3.205 m² Verkaufsfläche der Mitbewerber zur Verfügung. Das Verkaufsflächenangebot der Mitbewerber im Einzugsgebiet Land Salzburg für Lebensmittel und Getränke wurde aufgrund des geringen (wettbewerbswirksamen) Anteils im Lagerhaus Altenmarkt mit rund 10 % der Gesamtfläche (1.924 m² VKF) berücksichtigt.

Im angrenzenden Bundesland Steiermark besteht ein großflächiger Mitbewerber, die Fa. Baufreund in der Gemeinde Schladming mit in Summe 2.500 m² VKF. Der nächst gelegene für das Lagerhaus Altenmarkt vergleichbare Mitbewerber im Bun- desland Salzburg befindet sich in der Nachbargemeinde Eben und verfügt über eine Verkaufsfläche von 1.700 m². Die nächst gelegenen, eher kleinflächigen Lagerhäu- ser befinden sich in Radstadt und in Wagrain. Sonstige Gewerbestandorte, welche dem Warenangebot eines Lagerhauses ent-sprechen, sind im Gemeindegebiet von Altenmarkt und seinen Nachbargemeinden in großer Vielfalt vorhanden bzw. verfü- gen über ein sehr spezialisiertes Angebot (Farben, Fliesen, Sanitär, Holz). Das An- gebot an Pflanzen- und Gartenartikel im Teileinzugsgebiet I umfasst vier Fachge- schäfte in Altenmarkt und einen Blumenmarkt in Radstadt.

Das ermittelte Verbraucherpotential (Wohnbevölkerung, Nebenwohnsitzfälle anteilig für das Jahr 2016) im Einzugsgebiet des Planobjektes umfasst etwa 41.270 Perso- nen. Darüber hin-aus gehende Umsätze und Kundenzahlen werden gemäß der Kun- denstromanalyse mit 15 % als Streuumsatzanteil berücksichtigt, weshalb mit einem Verbraucherpotential von rund 47.500 Personen zu rechnen ist. Die Prognosewerte zur regionalen Entwicklung der Bevölkerung rund um Altenmarkt sind bei der Er- mittlung des Verbraucherpotentials und damit der zulässigen Obergrenze der VKF noch nicht berücksichtigt.

Ausgehend von den in den Beurteilungsrichtlinien für Handelsgroßbetriebe festge- legten Richtwerten ist demnach für einen Bau-, Möbel- und Gartenmarkt unter Zu- grundelegung ei-nes Wertes von 4,2 m² pro 100 Einwohner bei einem Verbrau- cherpotential von rund 47.500 Personen eine zulässige Obergrenze von 1.995 m² VKF, bei einem Verbraucherpotential (inkl. der Bevölkerungsprognose für die Standortgemeinde Altenmarkt) von 48.060 Personen eine zulässige Obergrenze von 2.018 m² gegeben.

Das projektrelevante Kaufkraftpotential für das gegenständliche Vorhaben im Ein- zugsgebiet des Projektstandortes in der Gemeinde Altenmarkt weist rund € 50 Mio. auf, zusammen mit dem Streuumsatzanteilen wird das Kaufkraftpotential mit € 56,4 Mio. eingeschätzt.

Durch die Realisierung des Objektes ist mit einem zu erwartenden wettbewerbs- wirksamen Umsatzplus von € 0,33 Mio. zu rechnen. Die Umsatzumverteilungseffek- te auf Anbieter der Warensegmente eines Lagerhauses werden mit 7-8 % im Tei- leinzugsgebiet I und mit 0,5- 1 % innerhalb des Teileinzugsgebietes II erwartet. Über das gesamte Einzugsgebiet hinweg ist über alle relevanten Branchen hinweg mit einer Umsatzumverteilung von 2-3 % zu rechnen. Aufgrund des bereits beste- henden Warenangebotes am Standort des Lagerhauses Oberes Ennstal und der ermittelten Umsatzumverteilungswerte wird kaum mit umfangreichen Wett- bewerbswirkungen insbesondere im Warenangebot des Bau- und Handwerks zu rechnen sein.

Auswirkungen auf die Branche des Warenangebotes der Pflanzen und Gartenartikel können bei Mitbewerbern der Gartenplanung, Blumendesign und Floristik nicht an- genommen wer-den (soweit diese Branche in das Lagerhaussortiment nicht über- nommen wird), im Waren-segment der Gartenpflanzen und -artikel sind Auswirkun-

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gen nicht auszuschließen. Da jedoch bereits im Bestand (Freiflächen etc.) ein Flä- chenanteil von etwa 580 m² umsatzwirksam ist, wird sich die zukünftig Flächener- weiterung nur eingeschränkt auf den Markt und seine Mit-bewerber auswirken. Ge- mäß den Zielsetzungen des Lagerhauses wird sich beim Produkt-portfolio nicht viel ändern, die Warenartikel werden übersichtlicher präsentiert und Artikel, welche derzeit im Lager sind, werden zukünftig im Verkaufsraum plaziert. Auch bisherige Be-stellwaren von Kunden sollen im Verkaufsraum ausgestellt werden. Ein zusätzli- ches Waren-angebot in Form von Frischblumen, Blumen-, Kranzgestaltung, Garten- planung etc. ist nicht vorgesehen.

Floristen wie sie im Ortszentrum von Altenmarkt positioniert sind, sind als Nahver- sorger einzustufen, während typische Vertreter des Gartencentersortiments Be- triebsformen betrifft, die aufgrund ihres hohen Flächenbedarfs gewöhnlich nicht in gewachsenen Ortskernlagen, sondern eher in peripheren Lagen vorzufinden sind, weshalb negative städtebauliche und raumordnerische Folgen durch die Erweite- rung auf die zentralen Lagen und Orte im Einzugsgebiet ausgeschlossen werden können.

Bezüglich der Nahversorgung und des Getränkeangebotes des Raiffeisen Lagerhau- ses wer-den sich die zu erwartenden Umsatzeffekte auf die umgebenden Mitbewer- ber im Einzugsgebiet verteilen, sodass ein Ausscheiden von Betrieben aus dem Markt aufgrund der geplanten Erweiterung der Verkaufsflächen des Planobjektes ausgeschlossen werden kann.

Die zukünftig geplante Arbeitsplatzstruktur des Raiffeisen Lagerhauses wird sich voraussichtlich um drei Vollzeitarbeitsplätze und um einen Teilzeitarbeitsplatz auf 30 Vollzeit- und 3 Teil-zeitarbeitsplätze erhöhen. Das Vorhaben trägt damit zur Ar- beitsplatzsicherung bei.

Hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf die Raumplanung und das zentralörtliche System ist festzustellen, dass durch die Erweiterung des Lagerhauses dieses nicht in der Lage sein wird, Veränderungen der hierarchischen Einstufung der Marktge- meinde zu bewirken. Eine Beeinträchtigung der Zentralität benachbarter zentraler Orte bzw. Ortsteile ist aufgrund der ermittelten Umsatzumverteilungswerte nicht erkennbar.

Städtebauliche Folgen, wie z.B. durch einen Umsatzrückgang in zentralen inner- städtischen Lagen, Investitionsrückgang von Betrieben in zentraler Lage, Verände- rungen des Stadtbildes, Auslastung des ÖPNV bzw. sonstiger negativer Auswirkun- gen auf die Infrastruktur des Zentrums, die Gefährdung wohnortnaher Versorgung bzw. planerischer Konzepte und Entwicklungsspielräume sind in der Marktgemeinde Altenmarkt nicht zu erwarten.

Bezüglich der Nahversorgung und des Getränkeangebotes des Raiffeisen Lagerhau- ses wer-den sich die zu erwartenden Umsatzeffekte auf die umgebenden Mitbewer- ber im Einzugsgebiet verteilen, sodass ein Ausscheiden von Betrieben aus dem Markt aufgrund der geplanten Erweiterung der Verkaufsflächen des Planobjektes ausgeschlossen werden kann.

Die zukünftig geplante Arbeitsplatzstruktur des Raiffeisen Lagerhauses wird sich voraussichtlich um drei Vollzeitarbeitsplätze und um einen Teilzeitarbeitsplatz auf 30 Vollzeit- und 3 Teil-zeitarbeitsplätze erhöhen. Das Vorhaben trägt damit zur Ar- beitsplatzsicherung bei.

Hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf die Raumplanung und das zentralörtliche System ist festzustellen, dass durch die Erweiterung des Lagerhauses dieses nicht in der Lage sein wird, Veränderungen der hierarchischen Einstufung der Marktge-

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meinde zu bewirken. Eine Beeinträchtigung der Zentralität benachbarter zentraler Orte bzw. Ortsteile ist aufgrund der ermittelten Umsatzumverteilungswerte nicht erkennbar.

Städtebauliche Folgen, wie z.B. durch einen Umsatzrückgang in zentralen inner- städtischen Lagen, Investitionsrückgang von Betrieben in zentraler Lage, Verände- rungen des Stadtbildes, Auslastung des ÖPNV bzw. sonstiger negativer Auswirkun- gen auf die Infrastruktur des Zentrums, die Gefährdung wohnortnaher Versorgung bzw. planerischer Konzepte und Entwicklungsspielräume sind in der Marktgemeinde Altenmarkt nicht zu erwarten.

Abschließend ist aus gutachterlicher Sicht festzustellen, dass die geplante Erweite- rung des Lagerhauses Oberes Ennstal aufgrund seiner Attraktivitätssteigerung und durch die Erhöhung des Kundenkomforts die Sicherung des Standortes im derzeiti- gen Gewerbegebiet von Altenmarkt unterstützt, die Erweiterung und Anpassung der Verkaufsfläche in ihrer Planungsdimension keine wirtschaftsstrukturelle Gefährdung der Mitbewerber verursachen kann und daher im Sinne der Raumordnung und han- delsstrukturell als verträglich eingestuft wird.

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5. QUELLEN

Amt der Salzburger Landesregierung, Landesentwicklungsprogramm, Gesamtüber- arbeitung 2003, Salzburg

Marktgemeinde Altenmarkt im Pongau, Räumliches Entwicklungskonzept 4. Teilän- derung, allee42 landschaftsarchitekten gmbh & co kg, 13.04.2016

Marktgemeinde Altenmarkt im Pongau, rechtswirksamer Flächenwidmungsplan; allee42 landschaftsarchitekten gmbh & co kg

6. ANHANG

Bauliche Entwicklung Lagerhaus Oberes Ennstal, Konzept Arch. Ing. Mag. P. Ager; Wien, Juli 2017

Verkehrstechnisches Gutachten Lagerhaus Altenmarkt – Erweiterung zum Handels- großbetrieb und Tankstellenverlegung; Spirk + Partner Ingenieur GmbH, Oktober 2017

Handelsstrukturanalyse Lagerhaus Altenmarkt –Regioplan Ingenieure Salzburg GmbH, November 2017

Ortsplanerische Stellungnahme, allee42 landschaftsarchitekten gmbh & co kg

Geplante Flächenwidmung M 1:5000

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