Jahrbuch Der Geologischen Bundesanstalt
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ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt Jahr/Year: 2007 Band/Volume: 147 Autor(en)/Author(s): Schramm Josef-Michael Artikel/Article: Geologie und PR-Aktivitäten im Bundesland Salzburg 95-108 ©Geol. Bundesanstalt, Wien; download unter www.geologie.ac.at JAHRBUCH DER GEOLOGISCHEN BUNDESANSTALT Jb. Geol. B.-A. ISSN 0016–7800 Band 147 Heft 1+2 S. 95–108 Wien, 19. Jänner 2007 Festschrift zum 65. Geburtstag von HR Univ.-Prof. Dr. Hans Peter Schönlaub, Direktor der Geologischen Bundesanstalt Geologie und PR-Aktivitäten im Bundesland Salzburg JOSEF-MICHAEL SCHRAMM*) 19 Abbildungen, 4 Tabellen Salzburg Geowissenschaften Österreichische Karte 1 : 50.000 Öffentlichkeitsarbeit Blätter 63–65, 92–95, 121–126, 151–158 Inhalt 1. Zusammenfassung . 195 1. Abstract . 195 1. Einleitung . 195 2. Salzburg und Geologie . .196 3. Geowissenschaftlich relevante PR-Aktivitäten im Bundesland Salzburg . 196 3. 3.1. Nationalpark, Naturparks, Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, geschützte Landschaftsteile und Naturdenkmale . 197 3. 3.2. Gräben, Schauhöhlen, Lehrpfade und Steingärten . 199 3. 3.3. Schaubergwerke (Stollenlehrpfade) und Montandenkmäler . 102 3. 3.4. Museen . 103 3. 3.5. Heimatbücher, Ortschroniken und sonstige Dokumentationen . 103 3. 3.6. Projekte und Aufbereitung über Medien (Druckwerke, audiovisuelle Medien, Dokumentarfilm, world wide web) . 105 4. Schlussfolgerungen . 106 3. Literatur (Auswahl) . .107 Zusammenfassung Über die geologisch vielfältige Natur des Bundeslandes Salzburg informieren vielfältige PR-Aktivitäten. Geologische Öffentlichkeitsarbeit – egal, in welcher Form auch immer – ist sowohl einzeln wie auch im Verbund bestens geeignet, um * Verständnis für Geologie zu wecken, * Wissen in allgemein verständlicher Form über die nutzbringende Rolle der Geologie zu verbreiten und * das leider gängige Klischee einer verstaubten Wissenschaft (Steine sammeln) einerseits bzw. einem Zerstören der Landschaft andererseits zu kor- rigieren. Geology and Public Relations in the Federal State of Salzburg Abstract A series of PR activities provides wide sections of the population with information on the geologically varied nature of the Federal State of Salzburg. Public relations work – all the same in whatever form always – is both individually and in the group suitable to spread knowledge in generally com- prehensive form over the profitable role of geology, thus to enhance understanding and to correct the deep-rooted prejudice of a “dusty” science (col- lecting and describing stones) on the one hand and/or destroying the landscape on the other hand. 1. Einleitung Hartnäckig verknüpfen breite Bevölkerungsschichten mit schrullig-verstaubtem „Steine klopfen“, also der Beschäfti- den geologischen Wissenschaften ein Klischee, welches gung mit „toter Materie“. Umgekehrt existiert aber auch ein keinesfalls den Tatsachen entspricht. In gutmütiger Manier sehr negativ belegtes Image mit folgendem Vorurteil: Geo- betrachtet wird Geologie gleichgesetzt mit romantischem logen tragen mit ihrer Tätigkeit zum „Verschandeln“ der Schatzsuchen („Goldadern oder -nuggets finden“), mit Landschaft durch Verkehrswege-, Kraftwerks- und sonstige *) Univ.-Prof. Dr. JOSEF-MICHAEL SCHRAMM, Universität Salzburg, Fachbereich Geographie und Geologie, Abt. Regionale und Angewandte Geologie, Hellbrunner Straße 34/III, A 5020 Salzburg. [email protected] 95 ©Geol. Bundesanstalt, Wien; download unter www.geologie.ac.at Großbauten bei, und „verursachen“ Schottergruben, Stein- Nicht allein mit dem namengebenden Salz, sondern ent- brüche und Bergwerke. Nicht gerade vertrauensbildend ist sprechend der geologischen Vielfalt des Landes mit einer auch die häufig geübte Praxis, Gutachten mit „Gegengut- großen Zahl an mineralischen Bodenschätzen (beginnend achten“ (meist von selbsternannten „Experten“ verfasst) zu beim Tauerngold, über Smaragd bis hin zu Kupfer- und konterkarieren. Insgesamt wird aber von der Öffentlichkeit Eisenerzen, sowie Steinen und Erden einschließlich (Politik, Medien, etc.) leider geflissentlich übersehen, dass Dekorgesteinen, usw.) trugen die Tradition und Innovation der Geologie im wahrsten Sinne des Wortes eine tief schür- in einer Symbiose zur fruchtbaren Entwicklung bis zur fende Bedeutung für die Volkswirtschaft zukommt. gegenwärtigen Position des Landes (als zweitjüngstes * * * Bundesland Österreichs) bei. Seit mehr als 150 Jahren werden die Aufgaben der Geo- Die geologische Beschaffenheit des Landes Salzburg ist logie von einer staatlich getragenen Einrichtung (anfangs durch eine einzigartige Vielfalt gekennzeichnet. Die jüngst Geologische Reichsanstalt, zwischendurch Geologische erschienene Geologische Karte von Salzburg 1 : 200 000 Staatsanstalt, heute Geologische Bundesanstalt) erfüllt. (G. PESTAL & E. HEJL, 2005) dokumentiert mit einer detail- Jeder der bisherigen 13 Direktoren hatte die Schwerpunk- lierten Gliederung das abwechslungsreiche Gesteins- und te seines Wirkens so gelagert, wie er glaubte, gemäß Strukturinventar (vom tektonisch Hangenden ins Liegende): gesetzlichem Auftrag (geologische Landesaufnahme) das ❍ Quartär breite Fachspektrum der Geologie zum Wohle der Allge- Variierende klastische Deckschichten über grundsätz- meinheit nachhaltig anwenden zu können. lich allen nachstehenden Einheiten Der derzeitige Direktor, Univ.-Prof. HR Dr. Hans Peter ❍ Molasse SCHÖNLAUB, war von Anfang an bemüht, eine breite Öffent- Vorland und inneralpin lichkeit über die Facetten und den Nutzen der geologi- ❍ Ostalpin schen Wissenschaften zu informieren. Dies übte er in prak- Nördliche Kalkalpen, Grauwackenzone, Drauzug-Gurk- tischer Anwendung sehr erfolgreich aus: In der Karnischen tal-Deckensystem, Ötztal-Bundschuh-Deckensystem, Region, um eines von zahlreichen Beispielen zu nennen, Koralpe-Wölz-Deckensystem, Schladming-Seckau-De- sind Geotrail und HPS (= SCHÖNLAUB) gewissermaßen zu ckensystem, Radstädter Deckensystem und unterostal- einer Begriffseinheit verschmolzen (H.P. SCHÖNLAUB, pine Schuppen am Südrand des Tauernfensters 1988, 2005). Somit gebühren ihm als Direktor die Attribute ❍ Penninikum eines Managers und Exekutors in Sachen Public Relations Ybbsitzer Klippenzone, Rhenodanubische Flyschzone, „Geologie“. Penninische Deckensysteme des Tauernfensters: Ausgehend von diesen Ideen wurde in den vergangenen Matreier Schuppenzone und Nordrahmenzone, Glock- Jahren engagiert versucht, entsprechendes Terrain aufzu- ner-Deckensystem holen, sodass in Österreich heute eine kompetente Viel- ❍ Subpenninikum zahl entsprechender geologischer Informationsquellen für Subpenninische Deckensyteme des Tauernfensters, die Öffentlichkeit bereitsteht. Über die geologisch relevan- Venediger-Deckensystem ten PR-Aktivitäten im Bundesland Salzburg sei im Folgen- ❍ Helvetikum den synoptisch berichtet. Ultrahelvetikum, Subhelvetikum Was den meisten Fachgeologen eine brillante Übersicht 2. Salzburg und Geologie vermittelt, vermag Laien – auch mit geologischer Aufge- Der Landesname „Salzburg“ überliefert für die Gegen- schlossenheit – eher zu verwirren und macht eine allge- wart und Zukunft, was in der Vergangenheit über viele mein verständliche, jedoch kompetente Aufbereitung der Jahrhunderte lang die Besonderheit dieser kleinen mittel- Wissensfülle notwendig (Abb. 1). Dafür bietet sich die „Kul- europäischen Region ausmachte. turgeologie“ mit ihrer historischen und aktuellen Sicht als Die geologischen Verhältnisse und Bodenschätze be- eine der Plattformen mit entsprechender Übersicht und dingten eine weitgehende rohstoffpolitische Autarkie, was Vernetzungsmöglichkeit an (W. VETTERS, 2001, 2003). die eigenständige staatliche Entwicklung Salzburgs (als Fürsterzbistum) förderte und diese viele Jahrhunderte lang 3. Geowissenschaftlich relevante sicherstellte. PR-Aktivitäten im Bundesland Salzburg + Reiches Land des Salzes Über die allgemeinen und speziellen geologischen Fak- + Wehrhaftes Land der Burgen ten betreffend das Bundesland Salzburg steht für die Öffentlichkeit eine Reihe kompetenter Informationen bereit. An geowissenschaftlich relevanten PR-Aktivitäten = Salzburg sind zu nennen: Abb. 1. Das Bundesland Salzburg mit den Grenzen seiner 119 Gemeinden und der umgebenden Regionen (links). Schattiertes Relief (Mitte) und vereinfachte Geo- logie (rechts) des Landes Salzburg. 96 ©Geol. Bundesanstalt, Wien; download unter www.geologie.ac.at ❒ Nationalpark, Naturparks, Naturschutzgebiete, Land- schaftsschutzgebiete, geschützte Landschaftsteile und Naturdenkmale, ❒ Gräben, Schauhöhlen, Lehrpfade und Steingärten, ❒ Schaubergwerke (Stollenlehrpfade) und Montandenk- mäler, ❒ Museen, ❒ Heimatbücher, Ortschroniken und sonstige Dokumenta- tionen, ❒ Projekte und Aufbereitung über Medien (print, audiovi- suell, Dokumentarfilm, world wide web). Anhand einzelner ausgewählter Beispiele sei über diese Kategorien im Folgenden detaillierter berichtet. 3.1. Nationalpark, Naturparks, Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, geschützte Landschaftsteile und Naturdenkmale Das [Salzburger] Naturschutzbuch umfasst nach § 37 Absatz 2 des Salzburger Naturschutzgesetzes 1999 sowie der Naturschutzbuchverordnung, LGBl Nr. 20/1985 idgF, 11 unterschiedliche Kategorien von geschützten Objekten und Gebieten. Derzeit (Stand Juli 2006) stehen im Bundes- land Salzburg 438 Objekte mit einer Gesamtfläche von 227.028 ha unter Schutz. Auf der Website http://service.salzburg.gv.at/natur/Index findet sich eine detaillierte Liste. Sämtliche Unterschutzstellungen