IM BLICKPUNKT Die Dorfzeitschrift zum Leben in Brunegg März 2018

2018_Brunegger_BLICKPUNKT2017.indd 1 23.02.18 07:46 2 Vorwort

RückBLICK auf ein weiteres ereignisreiches Jahr

Liebe Bruneggerinnen Den Schulstandort Brun- INHALTSVERZEICHNIS und Brunegger egg konnten wir durch die Liebe Neuzuzügerinnen Gründung der Kreisschule Vorwort und Neuzuzüger mit Möriken-Wildegg und 2 Ruth Imholz Strinati, Gemeinde- Holderbank langfristig si- präsidentin Neues Team chern. Neue flexible Schul- Aus dem BLICKWinkel der Ein weiteres ereignisreiches räume sind bereits in Pla- Redaktion Jahr liegt hinter uns: Auf nung, um den infrastruk- 3 Marlies Jent, Redaktorin strategischer Ebene löst Mi- turellen Herausforderungen Ein BLICK ins Gemeindehaus chael van Toorn unseren ge- des Bevölkerungswachs- 4 Werner Huggenberger – schätzten Gemeinderatskol- tums gerecht zu werden. die Bevölkerung sagt «Tschau»! legen Martin Spiess ab. Wir Der Dorfladen entwickelt Ruth Imholz Strinati sind unserem scheidenden sich prächtig und in Kombi- BLICKFang Gemeindepräsidentin 6 Tag des Brunnens Gemeinderatskollegen zu Brunegg nation mit den neuen Park- grossem Dank verpflichtet plätzen, dem Dorfplatz und Auf den PUNKT gebracht und heissen seinen Nach- dem Bankomaten ist ein 8 Unser Dorfkreiselschmuck – folger, Michael van Toorn, herzlich willkom- neues Dorfzentrum entstanden. Mit dem der letzte Schliff vor dem Jugendfest men in unserem Team! wunderbaren Dorf- und Jugendfest durften BLICKFang Unser langjähriger Gemeindeschreiber wir den Abschluss der Hauptstrassensanie- 9 Zweitägiges Brunegger Dorf- Werner Huggenberger trat seinen wohl- rung feiern. Zugleich konnten wir den Krei- und Jugendfest verdienten Ruhestand an und mit Bri - sel Bifang einweihen, um Brunegg als offe- BLICKKontakt – gitte Woodtli konnten wir eine würdige nes und begegnungsfreudiges Dorf in neu- zum Leben von Bruneggerinnen Nachfolgerin für die Kanzleileitung finden. em Glanz präsentieren zu können. und Bruneggern Auch unser langjähriger Totengräber Willi 15 Stefan Baur – Verbundenheit zur Lüthi gab sein Amt per Ende 2017 ab. Natur und Liebe zum Detail Wir erweiterten unser Gemeindekanzlei- «Wir wünschen uns für die 17 Martha Urech – die älteste Bruneggerin team um zwei weitere Personen: Manuela vergrösserte Dorfgemeinschaft feierte ihren 95. Geburtstag Hochuli als neue Finanzverwalterin und weiterhin ein friedliches 18 Ruth Imholz Strinati und Sascha Franziska Meyer als entlastende Teilzeit- Strinati: «Wir wollen hier nie angestellte. Neu unterstützt uns auch Edith und freundschaftliches mehr weg!» Erdin bei Engpässen in der Kanzlei und Zusammenleben.» AnBLICK – Dorfanlässe ersetzt Christa Huggenbergers wertvolle 21 Theaterabend: «En Frau z vill» Dienste. Zusammen mit Roland Suter, sei- 24 Bundesfeier am 1. August nen Mitarbeiterinnen und mit Dorothea Die neue Breitackerüberbauung lässt Hürst ist das Gemeindekanzleiteam wieder unsere Bevölkerungszahl innert Kürze mar- Im BLICKFeld – Vereine 26 Frauenpower am Brunegger komplett. kant ansteigen. Wir alle hoffen, dass Sie, Plausch-Jassturnier liebe Zuzügerinnen und Zuzüger, sich in 27 Frauenturnverein: Dorfzmorge Neue Herausforderungen Brunegg gut einleben, damit Sie sich nicht mit dem Jodlerklub Schlossbrünneli Um weiterhin unsere Kernaufgabe einer nur in Ihrem neuen Zuhause, sondern auch Sportlicher EinBLICK gut funktionierenden Gemeindeverwaltung bei uns im Dorf wohlfühlen. Am besten 28 MeischterGMEIND – Brunegg im in gewohnter Qualität zu erfüllen, haben wir gelingt das, indem Sie sich aktiv am Ge- Wettkampf mit anderen Gemeinden eine umfassende Verwaltungsreorganisa- schehen in unserem Dorf beteiligen. Wir tion eingeleitet. Gleichzeitig wird alles für wünschen uns für die vergrösserte Dorf- Im BLICKFeld das anstehende digitale Zeitalter für unsere gemeinschaft weiterhin ein friedliches und 30 Die az-Oldtimer-Tour mit Brunegger Beteiligung Gemeindekanzlei aufgegleist. Auch das in- freundschaftliches Zusammenleben mit viel 31 Schwiizerörgeli-Quartett Brunegg terne Kontrollsystem wird parallel dazu neu Neugierde aufeinander und mit Lust auf aufgebaut. Damit verbunden müssen Ab- gemeinsame Aktivitäten. BLICKRichtung Kirche lagesystematik, sämtliche Prozesse und die 32 Mai-Gottesdienst in der Kirche dazugehörigen Dokumente und Reglemen- Nichts Neues – gottlob! Brunegg 33 Die Kirche Brunegg feierte das te angepasst werden. Für das gesamte Ge- Auch dieses Jahr durften wir auf Sie 50-Jahr-Jubiläum meindekanzleiteam bedeutet das viel Zu- zählen – herzlichen Dank für Ihr Vertrauen. 36 Die Brunegger Kirche und ihre satzaufwand neben dem Tagesgeschäft, und Im Namen des Gemeinderates bedanke ich Geschichte dies verdient ein ganz grosses Lob. mich auch speziell bei all jenen, die sich in Letzten Herbst starteten wir die Vor- den Vereinen, Schulen, Kirchen, Behörden, bereitungen für die Bau- und Nutzungsrevi- Kommissionen, in der Freiwilligenarbeit und sion. Dieses Thema wird uns die nächsten für die Dorfgemeinschaft engagieren und Jahre intensiv beschäftigen. aktiv am Dorfleben teilnehmen. Weiter so!

2018_Brunegger_BLICKPUNKT2017.indd 2 23.02.18 07:46 Aus dem BLICKWinkel der Redaktion 3

Viele persönliche und spannende Begegnungen

Liebe Leserinnen Dorf gibt. Vielleicht finden und Leser Sie heraus, wo sich die BLICKKontakt – meisten der abgebildeten zum Leben von Bruneggerinnen Können Sie sich noch daran Brunnen befinden. und Bruneggern 39 Roland Christen – erinnern, was in Brunegg im Allen ein herzliches Dan- das ist sein dritter «Streich» 2017 alles «gelaufen» ist? keschön, die für ein Inter- 40 Kari und Dani Schaffner – Einerseits durften wir unser view bereit waren oder ei- zwei passionierte Piloten Dorf- und Jugendfest feiern – nen Bericht für den BLICK- 44 Hans Reich – mit einem neuen Dorfplatz, PUNKT verfasst haben – Gastgeber mit Leib und Seele einem wunderschönen Brun- wertvolle Begegnungen mit EinBLICK nen und dem Kreisel. An- Bruneggerinnen und Brun- 47 Kreativ Brunegg dererseits feierte die Kirche eggern, interessante Ge- Marlies Jent Brunegg ihr 50-Jahr-Jubilä- spräche und eingesandte Im BLICKFeld – Vereine Redaktorin 49 um. Dass es überhaupt so Berichte – das macht es Zweitägige Feuerwehr-Vereinsreise BRUNEGG IM BLICKPUNKT 50 mitenand – weit kommen konnte, ist ein aus, dass ein spannendes Rückblick auf das Vereinsjahr 2017 grosser Verdienst der damali- und abwechslungsreiches 51 Reise des Frauenturnvereins gen Bevölkerung, welche ein enormes En- Dorfmagazin entsteht. Sie tragen einen 52 15 Jahre aktiv@brunegg: gagement an den Tag legte und sehr viel grossen Teil dazu bei. Ausflug in den Europapark Fronarbeit leistete. Näheres dazu erfahren Auf den PUNKT gebracht Sie im Artikel über das Kirchen-Jubiläums- 53 Gemeinsam einzigartig bleiben! fest ab Seite 33. «Allen ein herzliches Danke- Nebst diesen Feierlichkeiten gab es Musikalische AugenBLICKe schön, die für ein Interview 56 aber auch wieder viele persönliche, wertvol- Abwechslungsreiches bereit waren oder einen Musikschulkonzert 2017 le und spannende Begegnungen. Einige Bericht für den BLICKPUNKT 57 Klassische Konzerte in der Kirche Bruneggerinnen und Brunegger liessen Brunegg sich erneut in ihr Hobby schauen und er- verfasst haben.» zählten begeistert von ihrer Leidenschaft. BLICKFang 58 Hauptübung der Feuerwehr Der neue Dorfbrunnen hat mich dazu in- Maiengrün vom 4. November 2017 spiriert, bei Spaziergängen in unserem Dorf Freuen Sie sich auf RückBLICKe, Aus- nach weiteren Brunnen Ausschau zu hal- BLICKe, WeitBLICKe – oder einfach auf PUNKT für PUNKT ten. Ich habe gestaunt, wie viele Brunnen die 8. Ausgabe unseres Dorfmagazins 60 Auf Schatzsuche – Geocaching wir haben und ich bin mir sicher, dass es BRUNEGG IM BLICKPUNKT. Viel Ver- Im ÜberBLICK noch weitere solche Exemplare in unserem gnügen beim Lesen! 63 «Veränderung ist das Salz des Vergnügens» AusBLICKe 65 Seniorenreise ins Museum für Musikautomaten IMPRESSUM 67 Seniorenferienwoche in Weggis BRUNEGG IM BLICKPUNKT RückBLICK – im Gedenken an … Die Dorfzeitschrift zum Leben in Brunegg März 2018 Herausgeberin: Gemeinde Brunegg. 68 Walter «Wädi» Renold Kontakt: Dorothea Hürst, Gemeindekanzlei, 69 Hansueli Schmid Telefon 062 896 12 60, E-Mail: [email protected] Festliche AugenBLICKe 70 Advents- und Weihnachts- Redaktion: Marlies Jent, impressionen Roggenacherweg 5, 5505 Brunegg, Telefon 062 896 14 46, Ein BLICK über die Dorfgrenze hinaus E-Mail: [email protected] 72 Jodlerklub Schlossbrünneli Texte und Fotos können jeweils direkt 74 Gemeindeverband Lebensraum an die Redaktion geschickt werden. Seetal Erscheinung: 1x jährlich, im 1. Quartal Ein BLICK voraus Auflage: 600 Exemplare 75 Pfingstfestival 2018 auf Schloss Redaktionsschluss: 10. Januar 2019 Brunegg 76 Termine 2018 Layout/Druck: 76 Gottesdienste 2018 in der Kirche Kromer Print AG, Lenzburg Brunegg Titelbild: Glockenturm der Kirche Brunegg

2018_Brunegger_BLICKPUNKT2017.indd 3 23.02.18 07:46 4 Ein BLICK ins Gemeindehaus

Werner Huggenberger – die Bevölkerung sagt «Tschau!»

Wer Werner Huggenberger kennt, Ein Beispiel davon sei hier erwähnt: Nun beginnt für Werner Huggenberger weiss, dass er keinen grossen Vor Jahren wurde einem Sozialhilfebezüger und seine Frau Christa ein neuer Lebens- Geld ausbezahlt, weil er auf materielle Hilfe abschnitt. Dazu wünschen wir nur das Aller- Rummel um seine Person mag. angewiesen war. Leider wurde dieser dann beste, allem voran gute Gesundheit und Vermutlich hätte er sich an seinem aber «in flagranti» erwischt, als er in einem einfach viel Gfreuts. letzten Arbeitstag am liebsten hiesigen Lokal mit dem erhaltenen Geld Für Werner Huggenberger und seine einen Spielautomaten «fütterte». Also be- Familie gab es im Mai dann noch einen ganz leise aus seinem Büro davon- schloss Werner Huggenberger, dem Bezü- Anlass im kleinen Kreise, zu welchem der geschlichen. ger Essensgutscheine anstatt Geld auszu- Gemeinderat einlud. Dazu gehörten unter händigen. Das Resultat dieser Geschichte: anderem alle vier Gemeindeammänner, mit Dass das aber nach 37 Jahren im Dienste «Erstaunlicherweise wurden die Essensgut- welchen Werner Huggenberger während der Gemeinde und als Amtsältester im Be- scheine nie eingelöst.» 37 Jahren zusammenarbeitete. Sie waren zirk Lenzburg nicht geht, dürfte klar sein. an diesem Abend vollzählig anwesend und Der Gemeinderat lud die Bevölkerung am erwiesen ihm ihre Reverenz. 28. April 2017 zum Abschieds-Apéro in Das waren: Hansueli Schmid (89 Jahre das Gemeindehaus ein. Es trafen auch alt) sowie sein Nachfolger Heinz Brun (80 Gäste aus benachbarten Gemeinden und Jahre). Auf diese beiden folgten zwei Ge- Weggefährten ein. Viele folgten der Ein- meindepräsidentinnen. Kathrin Härdi arbei- ladung des Gemeinderates und machten tete elf Jahre und die amtierende Ruth Im- Werner Huggenberger ihre Aufwartung. holz Strinati bereits drei Jahre mit Werner Man wollte sich das Adieu-Sagen nicht Huggenberger zusammen. nehmen lassen und hatte die Gelegenheit, Und damit Werner seinen Abschied auf mit ihm auf seinen neuen Lebensabschnitt immer und ewig in Erinnerung behalten anzustossen. wird, gab es von Ruth Imholz Strinati ein Werner Huggenberger gab einige «Müs- einmaliges, kostenloses und stimmungs- terchen» aus seiner langjährigen Tätigkeit volles Geschenk. zum Besten, welche die Anwesenden zum Schmunzeln brachten. TEXT/FOTOS: MARLIES JENT

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Der Tag des Brunnens

sich bäuchlings auf den Boden, griff in das eiszapfenkalte Wasser und schloss den Brunnen an die Wasserleitung an. Mit Ro- land Suter hätte in diesem Augenblick be- stimmt niemand tauschen wollen, denn er spürte seine Finger kaum mehr. Als dann vom Strümpfel die Rede war, verstanden nicht alle, was damit gemeint war. Roland Suter klärte auf, dass es sich dabei um ei- nen Fachausdruck handelt, welcher sich auf das Ab- resp. Überlaufventil bezieht. Jetzt war wieder (fast) alles klar. Stefan Baur holte nun seinen selbstge- drehten, goldenen Stöpsel hervor. Samuel Hofstetter mass mit dem Meter aus, ob al- les schön im Lot war. Der Höhepunkt war dann, als Roland Suter das Wasser auf- drehte. Der allererste Wasserstrahl aus dem Brunnen musste unbedingt fotografisch festgehalten werden. Jetzt war allen, der Kälte zum Trotz, wieder zum Lachen zumute. Den neuen Brunnen hat es uns zengefühl gefragt. Minutiös fuhr der Chauf- Nach rund zweieinhalb Stunden waren buchstäblich ins Dorf geschneit! feur mit seinem Gefährt an den Dorfplatz fast alle aufgrund der garstigen Wetterkap- heran. Hier warteten bereits einige Bau- riolen durchgefroren und freuten sich auf Es schneite tatsächlich am Mittwoch, 26. arbeiter der Firma Cellere auf ihren Einsatz. einen heissen Kaffee in der Bäckerei Leh- April 2017! Was für eine letzte April-Wo - Es waren zudem Leute vom Bauleitungs- mann. che! Ausgerechnet an diesem Tag stand team anwesend, welche diesem Ereignis Stefan Baur, welcher den Stein zu einem der Transport des neuen Dorfbrunnens von beiwohnten. Ruth Imholz Strinati wollte sich Brunnen meisselte, ist sich sicher: «Wenn Mellingen nach Brunegg an. Schneefall, dieses einmalige Erlebnis auch nicht ent- es Brunegg einmal nicht mehr geben sollte, Regen und Kälte vermischten sich und der gehen lassen – es musste ganz einfach fo- dann bleibt wenigstens der Stein erhalten.» Schlosshang war morgens um acht Uhr tografisch festgehalten werden. Steinmetz Dem ganzen Team gebührt ein grosser bereits mit einem Schneeschleier bedeckt. Stefan Baur, Gemeindearbeiter Roland Su- Dank für die reibungslose Abwicklung die- Die Wetterkapriolen machten es den in den ter und Samuel Hofstetter standen in den ses anspruchsvollen Transportes, für den Transport involvierten Personen an diesem Startlöchern. Der Stein wurde mit Tragsei- rücksichtsvollen Ablad und die Anschluss- Tag nicht einfach. len und Ketten gesichert. Es galt besondere arbeiten sowie für den umsichtigen Um- Schneefall hin oder her – der Transport Vorsicht, denn durch den Schneefall und gang mit dem neuen Dorfbrunnen. Für uns des Brunnens war ein spezielles Ereignis – die Nässe bestand Rutschgefahr. alle wird der Dorfplatz mit seinem Brunnen es war der «Tag des Brunnens». Die Arbeiten gingen Hand in Hand vor- eine Begegnungsstätte sein und hoffent- Gegen acht Uhr traf der Lastwagen mit wärts. Der Brunnen konnte gefahrlos vom lich vielen Generationen Freude bereiten. dem rund 6,3 Tonnen schweren Dorfbrun- Gefährt heruntergehievt und auf das Fun- nen in Brunegg ein. Ab jetzt war Fingerspit- dament gesetzt werden. Roland Suter legte TEXT/FOTOS: MARLIES JENT

2018_Brunegger_BLICKPUNKT2017.indd 6 23.02.18 07:46 EinBLICK in Bruneggs Brunnenwelt

Im Juni wurde unser Dorfplatz mit seinem schönen Brunnen ein- geweiht. Viele weitere Brunnen zieren unser Dorf. Lassen Sie sich bei Ihrem nächsten Spaziergang inspirieren. Die meisten Brunnen werden Sie finden. Es gibt aber solche, die man nur sehen kann, wenn man erlaubterweise privaten Zugang hat.

2018_Brunegger_BLICKPUNKT2017.indd 7 23.02.18 07:46 8 Auf den PUNKT gebracht

Unser Dorfkreiselschmuck – der letzte Schliff vor dem Jugendfest

Schon längere Zeit war klar, dass schäft AG war dafür besorgt, den Bogen ein Torbogen zukünftig unseren richtig zu platzieren und ins rechte Licht zu rücken. Die Umsetzung war nicht ganz neuen Kreisel zieren wird. Er ist «ohne» und eines war dabei gewiss: Mit eine Nachbildung des Brunegger dem Gebilde darf nichts passieren. Aber Schlosstorbogens. dessen war sich das Baugeschäft Urech sehr wohl bewusst und ging vorsichtig mit Die Kunststeinfabrik Ueli Rey aus Ober- dem Material um. entfelden wurde beauftragt, den Torbogen Minutiös musste ausgemessen, aufge- nachzubauen – und dies ist bestens gelun- baut, mit dem Kran gehievt und alles ins gen. Gespannt wartete man auf den Zeit- richtige Lot gesetzt werden. Eine nicht punkt, an welchem der Torbogen in den ganz einfache Aufgabe, welche vom gan- Kreisel gesetzt werden konnte – Mitte Mai zen Urech-Team jedoch bestens umgesetzt wurde das Vorhaben Wirklichkeit. wurde. Der Torbogen bekam seinen Platz. Das TEXT: MARLIES JENT Brunegger Unternehmen Urech Bauge- FOTOS: HELENA RUCHTI, RETO URECH

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Zweitägiges Brunegger Dorf- und Jugendfest

Einander begegnen und henden Festivitäten an. Diese begannen auf Schloss Brunegg nachgebildet wurde. inspirieren, so lautete das Motto am Freitag, 9. Juni 2017, mit dem Zapfen- Der Schlosseigentümer, Thomas von Salis, streich. Dieser war anders als in den Vor- hielt eine Ansprache und erzählte einige des Brunegger Dorf- und Jugend- jahren, denn schliesslich galt es, den neuen Gegebenheiten aus der Zeit, als es auf dem festes, welches vom 9. bis 10. Juni Kreisel sowie den Dorfplatz mit seinem ein- Schloss noch keine Heizung gab und das 2017 stattfand. zigartigen Brunnen einzuweihen. Wasser im Winter zu Eis gefror. Die Musikformation, welche den Zapfen- Von der Firma Cellere war Bauführer In der Jugendfestwoche war das halbe Dorf streich anführte, bestand aus Musikantin- Peter Plüss anwesend, welcher die Bau- mit den Vorbereitungen zu diesem zweitägi- nen und Musikanten, die in verschiedenen tätigkeiten begleitet hatte. Er dankte der gen Anlass beschäftigt. Es wurde «gekrän- Musikvereinen mitwirken. Sie fanden sich Bevölkerung für die gute Zusammenarbeit zelt», dekoriert, Zelte wurden aufgestellt, extra für unseren Anlass zusammen – «das und das Verständnis während der langen Infrastrukturen eingerichtet, Aufführungen esch doch Musig»! Bauzeit. Ein grosser Dank richtete sich wei- geprobt und noch ganz vieles mehr. Der erste Höhepunkt war die Eröffnung ter an den Gemeindemitarbeiter Roland Su- Die nigelnagelneuen Brunegger Dorf- des Bifang-Kreisels. Auf dem Kreisel befin- ter, welcher fast rund um die Uhr im Einsatz fahnen kündigten Anfang Woche die anste- det sich ein Torbogen, welcher dem Original stand. Die Brunegger Kinder durften an-

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schliessend Blumensamen rund um den rin, gewonnen werden. Sie sprach zum The- spendende Bäume den neuen Dorfplatz – Bogen herumstreuen. Danach lud die Firma ma Kommunikation und gab den Zuhören- eine Begegnungsstätte – ein Platz zum M-Z Entsorgungsmanagement AG die Be- den mit auf den Weg, die Offenheit zu be- Innehalten, zum Ausruhen oder einfach zum völkerung zu einem Apéro ein. wahren, welche sie in diesem Dorf erfahren «es bitzeli si» – ganz wie es beliebt. Gegen 19.45 Uhr setzte sich der Umzug durfte. Nach diesen Feierlichkeiten zogen die fort. Der nächste Höhepunkt war die Eröff- Stefan Baur berichtete anlässlich seiner Musikformation sowie die Besucherinnen nung des Dorfplatzes mit seinem einzigarti- Rede über die Suche des passenden Steins und Besucher zum Festgelände weiter. Die gen Brunnen. Dieser 6,5 Tonnen schwere bis zur Beendigung dieses Brunnenprojek- Karussellbetreiber hatten bereits erste Stein wurde von Stefan Baur, einem Brun- tes. Ein wahrlich sehr gelungenes Brunnen- Gäste «an Bord», der Süssigkeitenstand mit egger Einwohner, mit viel Energie und projekt. Stefan Baur gebührt ein «stein- Magenbrot, Mandeln, Zuckerwatte und vie- Herzblut in einen wunderschönen Brunnen grosses» Dankeschön für die Gestaltung lem mehr fand seine Abnehmer und die verwandelt. Wie es dazu kam, das können des tollen Brunnens. Er arbeitete wochen- Vereine verköstigten die Besucher. Und wer Sie gerne im nachfolgenden Bericht lesen. lang daran und legte ein unglaubliches En- Lust auf einen feinen Drink hatte und sich Gemeindepräsidentin Ruth Imholz Stri- gagement an den Tag (und an die Nacht). beim Plauschspiel «Nägel einschlagen» mit- nati sprühte nur so vor lauter Freude und Ehrengast Tanja Gutmann, Ruth Imholz einander messen wollte, war beim Bar- kündigte vor einem grossen Publikum die Strinati und Stefan Baur vollzogen gemein- container des Unihockey-Teams am rich- Dorfplatzeinweihung an. Als Ehrengast sam mit dem Durchschnitt des roten Bandes tigen Ort. Für die süssen «Glüschte» und konnte Tanja Gutmann, Ex-Miss Schweiz, die Dorfplatzeinweihung. Nebst dem Brun- feinen Kaffees sorgte das Jugiteam an die- Schauspielerin, Moderatorin und Buchauto- nen zieren nun vier Bänke und schatten- sem Abend.

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Am Samstag stand das Jugendfest im das Jugendfest. Vor einigen Jahren über- Pünktlich wurde zum traditionellen Ju- Mittelpunkt. Es fand zum letzten Mal im nahm Karl Hochstrasser diese Tradition von gendfestumzug gestartet. Die Musikgesell- Namen der Schule Brunegg statt, da sich seinem Vorgänger Walter Renold (Wädi), schaft führte diesen an. Ihm im 2017 die Nachbargemeinden Möriken- welcher nur wenige Wochen vor dem Ju- folgten die Kinder mit der Lehrerschaft, be- Wildegg, Holderbank und Brunegg zu einer gendfest verstarb. gleitet von weiteren Behördenmitgliedern Kreisschule zusammengeschlossen haben. Um 9 Uhr fand beim Schulhaus die Be- und Vereinen. An verschiedenen Orten wur- Gegen 05.40 Uhr am frühen Samstag- sammlung der Jugendfestschar statt. Alle de eine kleine Marschpause eingelegt. Das morgen traf Karl Hochstrasser beim Reser- waren festlich «herausgeputzt». Die Mädchen nutzten die Damen des Frauen-Turnvereins voir ein. Er war mit Munition und «(s)einem» mit den wunderschönen Blumenkränzchen und präsentierten während dem Umzug im- Kanönli ausgerüstet. Pünktlich um 06.00 und die Jungs mit ihren Ansteckern waren mer wieder ihre Tanzeinlage, welche beim Uhr eröffnete er mit fünf Böllerschüssen eine Augenweide. Publikum sehr gut ankam.

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Nach dem Umzug traf man sich bei der mächtig ins Zeug und stand für die hungri- wurde Ladina Reyeg mit ihrem «Schiff mit Schule, wo im Festzelt ein Apéro von der gen Gäste im Einsatz. Und wer nach dem Palme» und im dritten Rang Helen Thut mit Bäckerei Lehmann offeriert wurde. Ge- Essen oder aber auch im Laufe des Tages «Rast am Wanderweg» prämiert. spannt warteten die Kinder auf ihren Fest- noch ein süsses «Glüschtli» hatte, fand Um 13.30 Uhr begannen schliesslich batzen, welcher von Hansueli Schmid ge- beim Familienverein aktiv@brunegg be- die Schulaufführungen auf der Zeltbühne. sponsert wurde, und auf die Bons für den stimmt etwas Feines. Es ging «fetzig» zu und her. Die Kinder Chilbibetrieb. Auch der schönste Blumenschmuck in zeigten ihre musikalischen wie auch sport- Im Zelt fand wiederum das traditionelle unserem Dorf wurde prämiert. Helena lichen Künste und tänzerischen Einlagen, Mittagessen statt. Der Feuerwehrverein mit Ruchti und Marlies Steiner gewannen mit welche zurecht mit grossem Applaus be- seinem Helferteam legte sich einmal mehr «Engellandebahn» den 1. Rang. Als Zweite lohnt wurden.

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In diesem Jahr wurde der Anlass «De hockey-Teams einen feinen Apéro geneh- Bevölkerung und vielen mehr –, die sich in schnällscht Brunegger» im Rahmen des migen. irgendeiner Art und Weise für die Festivitä- Jugendfestes durchgeführt. Die Kinder Am Abend stand Alleinunterhalter Beni ten und das Zustandekommen dieses zwei- rannten mit viel Eifer quer über den Sport- auf der Bühne. Er kennt die Brunegger tägigen Festes eingesetzt haben. Ohne das platz und wurden von den Zaungästen kräf- bestens. Schon seit Jahren sorgt er am riesige Engagement jeder einzelnen Person tig angefeuert. Dean Ten gewann den Jugendfest für die gute Stimmung, und das wäre die Durchführung eines solch einzig- sportlichen Anlass und wurde schnellster gelang ihm auch in diesem Jahr. Dazwi- artigen Festes nicht denkbar gewesen – Brunegger. Joya Stirnimann wurde schnells- schen eroberten die Brunegger Linedancer getreu nach dem Motto: Einander begeg- te Bruneggerin. die Bühne und führten einige Tänze vor. nen und inspirieren. Nach der Preisverleihung spielte eine Ein gelungenes Dorf- und Jugendfest Rockband aus Möriken-Wildegg auf und ging damit zu Ende. Ein grosses Danke- TEXT: MARLIES JENT wer Lust hatte, konnte sich entweder im schön gebührt allen – den Sponsoren, den FOTOS: BRUNO KLINGELE, PATRICK HASLER, Festzelt oder im Barcontainer des Uni- Vereinen, dem Gewerbe, den Behörden, der MARLIES JENT

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Stefan Baur – Verbundenheit zur Natur und Liebe zum Detail

Stefan Baur hatte bereits in Stefan Baur stellte aus Natursteinen ausstellen und bekam auch von einem zoo- jüngeren Jahren Freude an Gärten. schon bald Vogelbäder her und fand erste logischen Garten Aufträge für Tierbäder, Abnehmer für seine Kunstwerke – und das welche für Terrarien für Schildkröten und Vor allem die Renaissance-, lediglich durch Mundpropaganda. Er durfte weitere Lebewesen bestimmt waren. Barock- und Gotikepochen haben bei der Firma Rosen-Huber seine Werke Sein bisher grösstes Brunnenwerk war es ihm bis heute angetan. Vor rund 2,5 Tonnen schwer, bevor er dann das Rie- senprojekt – unseren Brunegger Dorfplatz- 14 Jahren entschied er sich, in brunnen – in Angriff nahm. Diese Aufgabe Brunegg ein Haus zu bauen und bescherte ihm mehrere schlaflose Nächte. konnte damit auch seine lang- Suche nach dem passenden Findling jährigen Gartenträume realisieren. Im Juni 2016 bekam Stefan Baur vom Ge- meinderat den Auftrag für die Realisierung Stefan Baur war und ist sich immer noch und Umsetzung eines Dorfbrunnens. Die sehr bewusst, dass die Hege und Pflege Zusage für diesen Auftrag ehrte ihn sehr. eines solch speziellen Gartens viel Zeit in Nun ging die Suche nach einem passenden Anspruch nimmt. Deshalb beschloss er Findling los. Er reiste kreuz und quer durch noch während seinem Hausbau, das aktive die Schweiz – vom Glarnerland über das Töfffahren für seinen zukünftigen Garten- Bündnerland und vom Berner Oberland aufwand zu «opfern» und verkaufte sein bis ins Tessin. Es gab spezielle Kriterien, Motorrad. Die Liebe zum Garten, zu den welche dieser Stein erfüllen musste. Die Pflanzen und den Natursteinen ist bis heute Schichtung durfte nicht vertikal sein und geblieben. Die vom Hausbau damals ver- der Stein musste einen gewissen Härte- bliebenen Erdhügel galt es zu verarbeiten. grad aufweisen. Er machte Gartenskizzen und besuchte Die langwierige Suche nach einem pas- bei einem namhaften Steinbildhauer und senden Findling lohnte sich. Im Kanton Künstler entsprechende Kurse und erwei- Tessin, in einem Flussabschnitt in der Ver- terte damit sein Wissen. zasca, wurde Stefan Baur fündig. Einer der

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Findlinge hätte ihm besonders gut gefallen, dem Gemeinderat wahrzunehmen, Bespre- Schliesslich war Stefan Baur überglück- dieser wog jedoch rund 20 Tonnen. Diese chungen für die Herstellung oder Beschaf- lich, dass ihm das Brunnenprojekt ohne Grösse hätte wohl den Rahmen gesprengt fung von speziellem Werkzeug zu regeln usw. spezielle Vorkommnisse gelang und der und mit einem Augenzwinkern bemerkt Der Zeitaufwand dafür war enorm und nicht riesige Stein die Bearbeitung sowie den Stefan Baur, dass dieser wohl eher zu einem zu unterschätzen. Mit jeder weiteren Arbeits- Transport schadlos überstand. Dieser wog Hallenbad gepasst hätte. stunde, die Stefan Baur investierte, nahm nach der Fertigstellung immer noch stolze Die Verzasca gab dann einen rund der Findling immer mehr die Gestalt eines 6,3 Tonnen. Der Brunnen – Spender des 7,4 Tonnen schweren Findling frei, welcher Brunnes an, und das sehr zu seiner Freude. erfrischenden Lebenselixiers für die Bevöl- von der Schichtung her perfekt passte. Mit kerung — konnte somit termingerecht be- dem Besitzer dieses Flussabschnitts wurde endet und der Ge meinde voller Freude der Preis vereinbart und sodann konnte der übergeben werden. Die Einweihung des Stein mit einem grossen Bagger aus dem Brunnens anlässlich des Dorf- und Jugend- Fluss herausgeholt werden. Der Findling festes war dann der absolute Höhepunkt wurde vorerst nach Dagmersellen transpor- dieses fast einjährigen Unterfangens. Ste- tiert. Hier galt es den Stein so zu bearbei- fan Baur fiel ein grosser Stein – im wahrs- ten, dass er einen guten Stand bekam. ten Sinne des Wortes – vom Herzen. Er war Rund 400 kg Gneiss trug Stefan Baur in glücklich und erleichtert, als zu guter Letzt rund zweieinhalb Tagen ab. Danach wurde alles passte und die Feierlichkeiten erfolg- das Objekt nach Mellingen auf das Gelände reich über die Bühne gingen. der Firma Jenni Gartenbau transportiert. Stefan Baur ist sehr naturverbunden und verbringt mit grosser Leidenschaft viele Enormer Zeitaufwand Stunden in seinem Garten. Er pflegt ihn mit Mittlerweile war bereits Dezember 2016. sehr viel Herzblut. Rund 160 Rosenstöcke Stefan Baur findet heute noch, dass die (15 Sorten Rosen) und etwa 400 Stauden Ankunft des Findlings in Mellingen sein Buchs befinden sich in seinem Garten. Die grösstes Weihnachtsgeschenk war. Jetzt Vogelbäder sind schön platziert und die konnte er richtig loslegen und damit be- Gehwege sehr anschaulich eingekiest – ein gann seine Knochenarbeit. Ein gewisser Ein besonderes Augenmerk galt auch wunderbarer Anblick. Nebst seiner beruf- Druck lastete auf ihm, denn mit dem Stein dem Brunnenbecken. Hier musste das Ge- lichen Ausübung und den vielen Stunden durfte aber auch gar nichts passieren, sonst fälle zum Abfluss stimmen, die Wasserzu- im Garten kocht er sehr gerne und findet wäre der ganze Zeitplan durcheinanderge- fuhr passen und die Kernbohrung war wohl auch noch Zeit für das Fliegenfischen. raten und der Brunnen hätte nicht termin- die heikelste Sache. Man hatte dafür nur Die Leidenschaft von Stefan Baur bleibt gerecht fertiggestellt werden können. Man einen einzigen Versuch und dieser musste ungebremst. Zusammen mit der Garten- stelle sich vor, man hätte sich dann noch- gelingen. Tatkräftige Unterstützung erhielt baufirma Jenni aus Mellingen ist im Jahr mals auf die Suche nach einem neuen Stefan Baur von Samuel Hofstetter, wel- 2018 eine Ausstellung vorgesehen, an wel- Findling machen müssen – die Realisierung cher ihm zur Hand ging und ihn vor allem cher er seine Unikate präsentieren kann. auf den Dorffestzeitpunkt hin hätte nie bei den Kernbohrungsarbeiten, aber auch Weiterhin viel Glück bei der Umsetzung und nimmer gereicht. Nebst dem hand- beim Brunnentransport von Mellingen nach der Ideen und Erfolg bei der Realisierung werklichen Teil gab es auch immer wieder Brunegg begleitete. Dieser Transport war weiterer Projekte! Abklärungen mit dem Bauführer zu treffen, ebenfalls ein spezielles Erlebnis (siehe se- TEXT: MARLIES JENT Sitzungen mit den betroffenen Stellen wie parater Bericht auf Seite 6). FOTOS: STEFAN BAUR, MARLIES JENT

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Martha Urech – die älteste Bruneggerin feierte ihren 95. Geburtstag

Am 28. Mai 2017 konnte Martha Urech ihren 95. Geburtstag feiern. Im Flugplatz Birrfeld gab es im erweiterten Familienkreis einen Apéro und anschliessend ein feines Mittagessen.

Bei herrlichem Wetter feierten vier Genera- tionen den Geburtstag von Martha Urech. Sohn Max engagierte ein Alphorntrio, wel- ches ihren Geburtstag musikalisch um- rahmte. Sie freute sich sehr über diese Musik.

Martha Urech ist die älteste Brunegge- über die Wiese zu ihrer Tochter Renate und rin und ab und zu im Dorf anzutreffen. Sie liest dort Zeitungen und Zeitschriften. Wenn nahm im Februar am Theaterabend teil, wo man sie unterwegs antrifft, ist sie für ein ihre Enkelin mitspielte und sie liess sich Schwätzli zu haben. Sie geniesst auch die auch das Jugendfest nicht entgehen. Lan- Gegenwart ihrer Enkel und Urenkel sehr. ge Zeit nahm sie an Veranstaltungen der Liebe Frau Urech, es ist schön, Sie da und ehemaligen Landfrauen (mitenand) teil und dort anzutreffen und Ihnen zuwinken oder genoss deren Ausflüge. Sie schaut gerne «Grüezi» sagen zu können. Geniessen Sie fern und beobachtet jeweils das bunte Trei- die Begegnungen und weiterhin alles Gute ben auf der Strasse. und beste Gesundheit. Es geht nicht mehr alles ganz so schnell, TEXT: MARLIES JENT aber Martha Urech spaziert fast jeden Tag FOTOS: ROLAND CHRISTEN

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Ruth Imholz Strinati und Sascha Strinati: «Wir wollen hier nie mehr weg!»

Im Sinne einer Homestory durfte liste liess auf ein sehr aktives Dorf schlies sen, Ruth Imholz Strinatis erster Kontakt zu ich Ruth Imholz Strinati und Sascha und das machte beide neugierig. Es dauerte Brunegg fand damals mit dem ehemaligen nicht lange und schon standen die ersten Vize-Gemeindepräsidenten Roland Chris- Strinati in ihrem Eigenheim in Nachbarn mit einer Tasche voll mit frisch ge- ten wegen des anstehenden Hauskaufes Brunegg besuchen. Sie kommen ernteten Äpfeln vor der Haustüre. Den bei- statt. Ruth Imholz Strinati fand ihn sympa- beide aus dem Kanton Zürich. den war klar: Wir wollen hier nie mehr weg! thisch und er wirkte auf sie sehr authen- Was hat sie überhaupt bewogen, tisch. Drei Jahre später fragte er sie wegen Angetan von Flora und Fauna des vakanten Gemeinderatsmandates an. in den – und ausgerechnet Ruth Imholz Strinati und Sascha Strinati ha- Sie war sofort begeistert, da sie aktiv auf nach Brunegg – zu ziehen? ben seit ihrem Zuzug auch einige Verände- der Suche nach einer neuen Herausforde- rungen in ihrem Zuhause vorgenommen. rung war. Seit 2013 gehört Ruth Imholz Ruth Imholz Strinati und ihr Mann Sascha Rund um das Haus wurde eine Steinmauer Strinati nun schon dem Gemeinderat an Strinati waren auf der Suche nach einem errichtet. Oberhalb des Hauses befindet und hat bis heute keinen einzigen Tag freistehenden Haus in einer ländlichen sich ein schönes Kürbisbeet und sie konn- bereut. Umgebung. Sie begutachteten mehrere ten sogar eine nachbarschaftliche 80-jäh- Auch die Neuzuzüger, die meisten davon Häuser, aber entweder gefiel ihr etwas an rige Steinrüti-Rebe «retten», das heisst, sie werden im Quartier Breitacker ihr neues einem Haus, dafür ihrem Mann nicht oder sind heute stolze Besitzer dieser Rebe und Zuhause haben, sollen sich in unserem Dorf umgekehrt hatte er an etwas Gefallen, sie hegen und pflegen sie. Auch sonst sind sie wohlfühlen. Ruth Imholz Strinati freut sich war aber nicht glücklich damit. Eines war sehr naturverbunden. Bei ihnen tummeln deshalb sehr über das bewundernswerte sicher: Das Haus musste beiden gefallen, sich je nach Jahreszeit Laubfrösche, Fle- Engagement der Dorfbevölkerung und der und zwar ohne Wenn und Aber. dermäuse, und sogar einen Zaunkönig Vereine. Sie hofft, dass sich die neuen Dorf- Dann wurden sie auf das Haus in Brun- konnten sie schon in ihrem Garten bewun- bewohner in Brunegg wohlfühlen und sich egg aufmerksam. Es gefiel beiden auf An- dern sowie Rehe oberhalb ihres Hauses für unser Dorf begeistern lassen. hieb. Ausschlaggebend war unter anderem beobachten. Genau deshalb und auch we- Ihr ist es sehr wichtig, dass der Gemein- die unverbaute Aussicht auf die Steinrüti. gen dieser tollen Lebensqualität lieben derat und die weiteren Behörden sowie das Sie verliebten sich auf den ersten Blick in Ruth Imholz Strinati und Sascha Strinati ihr Verwaltungsteam zusammen am gleichen dieses tolle Haus. Auch die lange Vereins- idyllisch gelegenes Haus. Strick ziehen. Als Brunegger Gemeinde-

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mit seinen Kollegen sehr. Er hat im Jahr steinkugeln geschenkt bekam, begann sei- 2006 mit dem Tauchen begonnen und drei ne Sammelleidenschaft. Brevets gemacht. Hochseetauchen ist für Die Musik ist ein weiteres grosses Hob- ihn genauso faszinierend wie das Eistau- by der beiden. Sie sind musikalisch aktiv chen. Er mag vor allem aber das Rote Meer engagiert und mögen vor allem die Stilrich- und ist sehr angetan vom beeindruckenden tungen Soul, Funk und Blues. Es war denn Fischreich. auch die Musik, welche die beiden zusam- präsidentin ist es ihr Anliegen, einen per- menbrachte. Ein Leben ohne Musik können sönlichen und gewichtigen Beitrag zum Grosse Leidenschaft für Mineralien sie sich deshalb gar nicht vorstellen. Wohle der Gesellschaft erbringen zu dürfen. Die Mineralogie und die Sammlung von Mi- Beide sind sich sicher: Die Pflege einer Für Ruth Imholz Strinati haben die Fami- neralien und Edelsteinen interessiert Sa- vertrauensvollen Beziehung zum eigenen lie und Freunde eine grosse Bedeutung. scha Strinati ebenso. Er kommt richtig ins Partner, zu Kolleginnen und Kollegen, zur Deshalb sind ihr auch Familienferien sehr Schwärmen, wenn er davon zu erzählen be- Dorfbevölkerung wie auch zu Behörden ist wichtig. Von Flora und Fauna – der Natur – ginnt. Zu jedem Mineral in seinen Vitrinen wichtig. Das gelingt durch ein respektvolles ist sie sehr angetan. Ihr berufliches Enga- kennt er die Geschichte dazu. Bei Reisen und aufrichtiges Miteinander in privater wie gement und dasjenige als Gemeindepräsi- mit seiner Frau kommt es ab und zu vor, auch beruflicher Hinsicht. dentin erfüllen sie vollumfänglich. Der Kon- dass sie nach tollen Mineralien Ausschau Ruth Imholz Strinati ist neugierig, was takt zu den Bürgerinnen und Bürgern und halten und zu «buddeln» beginnen. So die zukünftigen Herausforderungen alles mit die vielen Begegnungen schätzt sie des- wächst die Mineraliensammlung von Tag zu sich bringen werden und ist überzeugt: «Ganz halb ausserordentlich. Tag, auch durch Zukäufe. Ruth Imholz Stri- egal, was da kommen mag – gemeinsam Sascha Strinati ist ebenfalls ein grosser nati erinnert sich noch genau: Als sie von schaffen wir alles!» Naturliebhaber und liebt auch das Tauchen ihrem Mann Sascha die ersten drei Natur- TEXT/FOTOS: MARLIES JENT

2018_Brunegger_BLICKPUNKT2017.indd 19 23.02.18 07:48 EinBLICK in Bruneggs Brunnenwelt

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Theaterabend: «En Frau z vill»

Am 8., 10. und 11. Februar 2017 lud die Theatergruppe Brunegg zum Unterhaltungsabend ein. Der Titel des Stücks «en Frau z vill» liess erahnen, dass es wohl unausweichlich zu Turbulenzen kommen wird.

Was ist geschehen? Bauer Toni Burri hat es, als Toni die Kellertreppe hinunterstürzt schöne Preise einzukaufen. Mit etwas Los- verschlafen. Er sollte eigentlich schon lange und auf fremde Hilfe angewiesen ist. Er ist glück ging man mit einem oder sogar meh- im Zug nach sitzen, um dort an einer heilfroh, dass Theres endlich wieder zu- reren Preisen nach Hause. Sitzung des Bauernverbandes teilzunehmen. rückkommt. Ein Kompliment für die geglückten The- Seine Frau Theres möchte diesen An- Nur ob Theres ihm glaubt, dass er nichts ateraufführungen geht in erster Linie an lass nutzen, ihren Mann für einige Zeit zu mit den zwei Damen zu tun hat? Diese das ganze Team, bestehend aus Elke Deli- verlassen, um ihn so in die Knie zu zwingen, tauchten doch genau in dieser Zeit auf mar, Ruedi Eichenberger, Susanne Moor, dass er sich von seinen vielen «Ämtli» und dem Hof auf, als sie abwesend ist. Bruno Schaffner, Kari Schaffner, Jeanette Vereinen trennt und sich mehr um sie und Dieser heitere Schwank in drei Akten Seiler und Nicole Spiess. den Hof kümmert. von Hanna Frey war sehr unterhaltsam. Ein- Durch die Regie führte Nathalie Kehrli, Als der Bruder Theres abholen will, Toni mal mehr waren die Rollen bestens besetzt, welche auch als Souffleuse im Einsatz aber immer noch auf dem Hof ist, kommt es sodass die Lachmuskeln ständig in Bewe- stand. Ronny und Hansruedi Bühler waren zu den ersten Komplikationen, denn Toni darf gung waren. für Licht und Ton zuständig. ja nichts davon wissen, dass ihn seine Frau Wie gewohnt kam auch das Kulinarische Ein grosser Dank gilt auch den vielen verlassen will. Dorli, die Hausangestellte, nicht zu kurz. Und wer noch ein «süsses Helferinnen und Helfern für ihr Engagement. eine mehr als «giftige» Person freut sich na- Glüschtli» hatte, der fand ganz bestimmt am Es waren drei wunderbare Unterhaltungs- türlich, nun das Zepter führen zu können. Kuchenbuffet ein feines Dessert. abende. Bestimmt dürfen wir uns im nächs- Sie blüht geradezu auf, um jeden zu tyranni- In der Pause lohnte es sich, bei den ten Jahr wieder auf ein turbulentes The- sieren, der auf dem Hof anwesend ist. Tombolalosen zuzugreifen. Der Theater- aterstück freuen. Der Nachbar, der die Situation ausnüt- gruppe gelang es in diesem Jahr erneut, TEXT/FOTOS: MARLIES JENT zen möchte, weil Therese nicht mehr da ist, hat über das Internet an zwei Damen ge- schrieben. Diese kommen nun am Wochen- Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt. Ein Mensch, der immer ende auf den Hof, um ihren Märchenprinzen für uns da war, lebt nicht mehr. Was uns bleibt sind Liebe, Dank und die Erinnerung an viele schöne Jahre. kennenzulernen. Die zwei Internet-Damen haben aber die Rechnung ohne Dorli ge- Deine Freunde der Theatergruppe Brunegg macht. Da die beiden Damen nicht dem entsprechen, was sich der Nachbar vorge- stellt hat, verleugnet er sich. Nun muss Leider verstarb Hansruedi Bühler nur gerade vier Wochen nach dem Theaterabend, an welchem er mit seinem Sohn Ronny im Einsatz stand. auch er unten durch, damit Dorli den Hansruedi Bühler Viele Jahre rückte Hansruedi mit Leidenschaft und Engagement die Schwindel nicht aufdeckt. Wer nicht nach 12. April 1949 – verschiedenen Anlässe in unserem Dorf ins «rechte Licht» und sorgte ihrer Geige tanzt, wird heruntergekanzelt 9. März 2017 dafür, dass alles im «richtigen Ton» über die Bühne ging. wie ein «Schuelergoof». Ganz schlimm wird

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Weitere Impressionen vom Theaterabend 2017

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Regieleitung und Licht und Ton: Souffleuse: Ronny und Nathalie Kehrli. Hansruedi Bühler.

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Bundesfeier am 1. August

In diesem Jahr wurde die Bundes- Sie bedankte sich beim Helferteam für gekommen, bis er dann in Brunegg, in die- feier um 17 Uhr für Senioren die Durchführung des heutigen Anlasses sem schönen und stolzen Dorf, gelandet sei ganz herzlich. Es folgte ein kräftiger Ap- (das ist ernst gemeint). Er sprach humoris- Ü-60 eröffnet. Die Idee war, diese plaus von den Anwesenden. tisch von der EU, vom Präsidenten ennet Gäste vollumfänglich zu bewirten, Den Erwachsenen wurde ein kleines dem «grossen Teich», verwies auf den Brun- währenddem für die anderen Gläschen mit selbstgemachtem Erdbeer- egger Weinberg und fragte dann, woran likör offeriert und gemeinsam stiessen alle man einen echten Aargauer erkennen kön- Teilnehmer ab 18 Uhr Selbst- auf das Beisammensein an diesem Natio- ne? Geheimnisvoll krempelte er sein Hosen- bedienung war. nalfeiertag an. bein hoch und hervor kamen … weisse So- cken, versehen mit dem Aargauer Wappen! Das ganze Helferteam schmückte den Ein Raunen ging durch die Menge und der Festplatz und die Tische. Der Grill war ein- Applaus dazu hat wohl bestätigt, dass man geheizt und die Crew stand in den Start- sich als Aargauer mit dem «Weisse-Socken- löchern. Die Gemeinde offerierte jedem Klischee» abgefunden hat oder sich tat- Gast eine Wurst sowie ein alkoholfreies sächlich damit identifizieren kann. Es zeigt Getränk. Es gab aber auch noch Steaks, sich einmal mehr: Humor ist … wenn man Fleischspiessli und Pommes frites im Ange- trotzdem lacht! bot mitsamt einer schönen Gebäckauswahl Willi Telli verabschiedete sich mit einem für den späteren «Gluscht». «Hopp Schwiiz» und wünschte allen einen Ruth Imholz Strinati begrüsste die Gäste schönen 1. August. ganz herzlich zur Bundesfeier und sprach Um 21 Uhr spazierten die Besucher an zum Thema «Tradition, Nationalstolz und den Waldrand, wo das Feuer bereits loderte. Heimat». Sie hielt unter anderem fest, dass Gemeinsam wurde die Nationalhymne ge- am 1. August die schönste Tradition sei, mit sungen. Einige Besucher machten sich an- der Dorfgemeinschaft gemeinsam zu feiern schliessend auf den Heimweg, während und gab folgende «Zauberformel» mit auf andere Gäste zum Ausklang des Abends in den Weg: der Festwirtschaft noch einmal einen Halt einlegten. «Für mehr miteinander – Ein herzliches Dankeschön dem ganzen weniger gegeneinander – Gegen 20 Uhr traf Willi Telli, alias Roland Helferteam. Imholz, mit einer Armbrust ein. Und was er TEXT: MARLIES JENT viel füreinander – schön, alles zu sagen hatte, war nicht ganz ernst FOTOS: RUTH IMHOLZ STRINATI, sind wir beieinander.» gemeint! Willi Telli meinte, er sei viel herum- DANIEL WIDMER , MARLIES JENT

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2018_Brunegger_BLICKPUNKT2017.indd 25 23.02.18 07:48 26 Im BLICKFeld – Vereine

Frauenpower am Brunegger Plausch-Jassturnier

Am 24. Februar 2017 fand bereits zum 11. Mal das Plausch-Jass- turnier zugunsten der Jugi statt.

Neben bekannten Gesichtern waren er- freulicherweise auch dieses Jahr wieder viele neue Jasser/innen dabei. Da die Teil- nehmerzahl für einen Schieber leider nicht aufging, mussten wir kurzfristig noch zwei Personen «aufbieten». Glücklicherweise stell- ten sich Renate Christen und Kevin Röllin zur Verfügung. Vielen Dank diesen beiden! Mit grossem Elan wurde kurz nach 19 Uhr mit zugelosten Partnern gestartet und je nach Vorlieben mit französischen oder deut- schen Karten gespielt. Der grosse Gaben- tisch spornte bestimmt alle zusätzlich an, ihr Die Gewinnerinnen (von links): Karin Quenot, Sophie Rohr und Patricia Gerwer. Bestes zu geben. Herzlichen Dank an alle grosszügigen Spender, welche es uns im- mer wieder ermöglichen, jedem Teilnehmer einen schönen Preis abzugeben. Nach vier Stunden und vielen interessanten Spielen wurden alle Punkte zusammengezählt und die Sieger erkoren. Auf dem dritten Platz klassierte sich Pa- tricia Gerwer aus Wettingen mit 3965 Punkten. Den zweiten Platz belegte die ein- heimische Karin Quenot mit 4030 Punkten. Gewonnen wurde das Turnier von Sophie Rohr aus Büblikon mit 4073 Punkten. Sie war zum ersten Mal dabei und will im nächs- ten Jahr wieder teilnehmen. Es wäre sehr schön, im 2018 noch mehr Bruneggerinnen und Brunegger begrüssen zu dürfen. TEXT/FOTOS: MARLENE GÖTTLING

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Frauenturnverein: Dorfzmorge mit dem Jodlerklub Schlossbrünneli

Am 29. Oktober 2017 fand der uns zu singen, dies ohne Gage – alle waren Danke auch allen Mitgliedern vom FTV Dorfzmorge erstmals mit aber zum reichhaltigen Zmorge eingeladen. für den tatkräftigen Einsatz beim Aufbau Unter der Leitung von Trudi Hunziker sind (danke ebenfalls unseren Männern für die musikalischer Umrahmung statt. 20 Mitglieder zu uns nach Brunegg ge- schwereren Arbeiten), die Dekoration, das kommen und haben uns etliche Male mit Vorbereiten und den tollen Einsatz am Wiederum hat das OK-Team um Beatrice musikalischen Leckerbissen verwöhnt. Die Dorfzmorge selber. Schmidli, Marlene Göttling und Esther We- Anwesenden waren begeistert! Der nächste Dorfzmorge findet wieder- ber alle Vorbereitungen sorgfältig getroffen Zu unserer grossen Freude sind wieder um am Zeitumstellungswochenende vom und uns Mitgliedern des Frauenturnvereins mehr Brunegger/innen und Zugewandte 28. Oktober 2018 statt. Reservieren Sie FTV die Aufgaben zugeteilt. Zum ersten an den traditionellen Dorfzmorge gekom- sich doch bereits das Datum. Mal versuchten wir auch Unterhaltung ein- men, so dass die wunderbar dekorierte Turn- zubauen. Beatrice Schmidli konnte den halle gut gefüllt wurde. Herzlichen Dank TEXT: BRIGITTA BÖLSTERLI Jodlerklub Schlossbrünneli motivieren, bei allen Besucherinnen und Besuchern. FOTOS: ANDREAS UND BRIGITTA BÖLSTERLI

2018_Brunegger_BLICKPUNKT2017.indd 27 23.02.18 07:48 28 Sportlicher EinBLICK

MeischterGMEIND – Brunegg im Wettkampf mit anderen Gemeinden

Die IBB feierte im 2017 ihr 125-Jahr-Jubiläum. Sie lud die Gemeinden in ihrem Versor- gungsgebiet zu einem Wettkampf ein und suchte die «Meischter- GMEIND».

Dem Siegerteam wurde ein Preisgeld von 25 000 Franken in Aussicht gestellt, wel- ches für einen nachhaltigen und gemein- nützigen Zweck innerhalb der Gemeinde eingesetzt werden musste. Marlene Göttling aus Brunegg wollte die- se Herausforderung annehmen und stellte ein Team mit sechs Personen – drei Er- wachsene und drei Kinder – zusammen. Am Samstagnachmittag, 18. März 2017, ging es los. In der Mehrzweckhalle Breite in Lupfig traten die sechs Gemeinden Brun- egg, Elfingen, Lupfig, Habsburg, Bözen und Remigen gegeneinander an. Die Spiele be- inhalteten unter anderem sportliche Aktivi- täten, Quizfragen und Geschicklichkeitsspie- le. Es waren also nicht nur die sportliche Leis- tung, sondern auch das «Köpfchen» gefragt. Einige Bruneggerinnen und Brunegger, unter anderem auch Mitglieder aus dem Gemeinderat, unterstützten unsere Truppe und nahmen auf der Zuschauertribüne Platz. Sie feuerten das Team tatkräftig an und jubelten ihm zu. Schade, haben nicht mehr Dorfbewohner den Weg nach Lupfig gefunden. Es hätten durchaus noch einige applaudierende Fans mehr sein dürfen. Die Feldmusik Lupfig eröffnete den Anlass musikalisch. Wie bei Olympischen Spielen liefen die Teams nach Gemeinden Bei einer der nächsten Spielrunden war vour. Leider reichte es am Schluss nicht in gestaffelt ein. Für Brunegg standen Marlene, Showtime angesagt. Die verschiedenen die nächste Runde. Für die Beteiligten war Selina und Silvan Göttling, Estera Hasler, Teams bekamen vor der Durchführung der es vielleicht eine leichte Enttäuschung. Die Felizitas Meyer und Sandro Widmer am Start. MeischterGMEIND die Aufgabe, eine Tanz- Zuschauer aus Brunegg hingegen waren Dann erfolgte der Startschuss und es einlage einzustudieren. Sie hatten genau sehr erfreut, dass sich aus unserem Dorf galt, unterschiedlich grosse Bälle in den 40 Sekunden Zeit, ihr Programm zu prä- überhaupt ein Team für die Teilnahme an Korbball-Korb auf rund zweieinhalb Metern sentieren. Es gab allerhand Kunterbuntes der MeischterGMEIND angemeldet hatte. Höhe zu werfen. Die Treffer gaben je nach zu sehen: Präsentationen in verschiedenen Besonders erwähnenswert ist, dass unsere Ballgrösse unterschiedliche Punkte. Kostümen, im Lederhosen-Outfit, als Kran- Brunegger Teilnehmergruppe das jüngste Bei einem anderen Spiel wiederum lagen kenpfleger und vielem mehr. Team an diesem Nachmittag war. Keine an- viele bunte kleine Bälle in einem grossen Der Hindernisparcours war eine Her- dere Gruppe trat mit drei Kindern an (Selina Holzgitter. Es musste geschätzt werden, ausforderung für die Teilnehmenden, denn 8 Jahre, Silvan und Sandro 10 Jahre alt). wie viele Bälle sich darin befinden. Auch als nebst dem sportlichen Einsatz erfolgte die Die anderen Teams bestanden vorwiegend Zuschauer war es spannend mitzuraten. jeweilige Stab- resp. Bändeliübergabe an aus Erwachsenen und Teenagern. Der Moderator der IBB stellte weitere Fra- verschiedenen Orten. Deshalb ist das Brunegger Team für uns gen an die Teams, z. B. wie viele Schlösser Unser Brunegger MeischterGMEIND- «DER Meischter» – wir dürfen stolz auf de- es im Kanton Aargau gibt, oder welches der Team war mit Energie und vollem Elan da- ren Leistung sein. drei Stadien in Aarau, Wohlen und Baden bei. Alle Teilnehmenden gaben ihr Bestes am meisten Zuschauer fasst usw. und absolvierten die Disziplinen mit Bra- TEXT/FOTOS: MARLIES JENT

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Die az-Oldtimer-Tour mit Brunegger Beteiligung

Die az-Oldtimer-Tour fand am haben und fuhr dann mit diesem MG zurück Brunegg war in diesem Jahr «nur» eine 6. August 2017 zum zweiten Mal in die Schweiz. Seit 1968 ist er im Besitze Zwischenstation für den az-Oldtimer-Tross dieses schönen Oldtimers, welcher ihm im- und schon bald setzte sich die Tour fort. Es statt. Der Corso startete in Aarau mer noch grosse Freude bereitet. ging weiter durch den Kanton Aargau und und führte durch den Kanton Ins BLICKFeld geriet dann noch ein wer Lust hatte, die Fahrzeuge genauer an- Aargau. weiteres Fahrzeug, welches die Aufmerk- zuschauen, kam spätestens am Zielort Sa- samkeit auf sich zog – ein Geländewagen fenwil dazu. Dort gab es genügend Gele- In Brunegg legten die Oldies einen kurzen mit Spezialaufbau. Es war das Feuerwehr- genheiten, mit den Fahrzeugbesitzern inte- Zwischenhalt ein. Die rund 60 auserwählten Einsatzfahrzeug unserer Nachbargemeinde ressante Gespräche zu führen und noch Fahrzeuge unterschiedlicher Marken, Nati- Möriken-Wildegg. Bei diesem Typ handelt mehr Oldtimerluft zu schnuppern. onen und Typen waren eine Augenweide es sich um einen Austin Gipsy mit Jahrgang und zogen viele Blicke auf sich. Die Fahr- 1968/69. TEXT/FOTOS: MARLIES JENT zeuge waren herausgeputzt, glänzten und zeigten sich von ihrer besten Seite. Dies jedoch nur, weil die Besitzer ihre Old timer lieben, sie hegen und pflegen. Unter den Lenkerinnen und Lenkern gab es welche, die sich in die Zeit zurückversetzten und sich dem Jahrgang ihres Autos entsprechend kleideten – nach der Mode von damals. Beim Zwischenhalt in Brunegg fuhr auch ein roter MG TD mit offenem Verdeck, Jahrgang 1952, vor. Alice und Hansruedi Ackermann aus Brunegg winkten fröhlich aus ihrem schnittigen Wagen. Sie gehörten zu den Auserwählten, welche vom Organi- sator eine Einladung zur az-Oldtimer-Tour erhalten hatten. Hansruedi Ackermann erzählte, dass er in jungen Jahren – er war gerade erst 23 Jahre alt – in England war und den roten MG sah. Es war um ihn und um das Fahr- zeug geschehen. Er musste es einfach

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Schwiizerörgeli-Quartett Brunegg

Hinten v. l. n. r.: Hansruedi Emmenegger und Fredy Tellenbach. Vorne v. l. n. r.: Margrit Koch, Trudi Widmer, Ruth Meluso, Margrit Brack.

Musizieren – Freude bereiten – unternehmen oder sich zu Ausflügen tref- der Bassgeiger die für den Jubiläumssonn- Kameradschaft pflegen – so lautet fen. Heute ist zwar nur noch Ruth Meluso tag der Kirche Brunegg vorgesehenen Stü- in Brunegg wohnhaft, nichtsdestotrotz sind cke. Ihr Repertoire war vielseitig und bein- das Motto des Schwiizerörgeli- aber alle Frauen mit unserem Dorf bestens haltete Marsch-, Tango- und Walzer-Stücke, Quartetts Brunegg. vernetzt. aber auch einen Schottisch sowie eine Pol- Am 6. September 2017 traf sich das ka. Margrit Koch nahm aufgrund ihres Bei den Landfrauen Brunegg (heute «mit- Schwiizerörgeli-Quartett in Othmarsingen unfallbedingten Ausfalls lediglich als Zu- enand») kam im Jahre 1997 die Idee auf, und übte für den Auftritt anlässlich des schauerin teil. Man merkte aber schon, dass einen Schwiizerörgeli-Kurs – auch für Nicht- 50-Jahr-Jubiläums der Kirche Brunegg. ihr Herz für die Musik schlägt, denn sie mitglieder – durchzuführen. Tatsächlich be- Leider konnte Margrit Koch «nur» zuschau- klopfte fortwährend den Takt auf ihren Bei- stand damals grosses Interesse daran und en, denn durch einen unglücklichen Sturz nen mit. Die Musikantinnen und die beiden es fanden sich im Januar 1998 insgesamt musste sie sich einer Armoperation unter- Musiker waren mit ihrer Probe zufrieden 13 Personen, darunter auch zwei Männer, ziehen, was das Spielen verunmöglichte und für den Sonntagsauftritt gut gerüstet. zum Musikunterricht unter der Leitung von und sie gleich für mehrere Wochen ausser Nach dem Zusammenräumen der Instru- Esther Urech (Baugeschäft) ein. Zu Be- Gefecht setzte. Das fiel ihr nicht leicht, mente sass man gemütlich beieinander und ginn hatten alle den gleichen Stand, näm- trotzdem nahm sie es gelassen, denn än- genehmigte sich ein feines Gläschen Wein lich keine Schwiizerörgeli-Kenntnisse. Und dern konnte man die Situation ja nicht. oder sonst ein Getränk sowie etwas Ge- wie es manchmal so geht, merkten dann die Margrit Brack hat einen guten Draht zur bäck dazu. Die Kameradschaftspflege ist einen oder anderen Leute, dass es ihnen Musikformation Clou 82 aus Mellingen. So ihnen allen sehr wichtig und schweisst sie vielleicht doch nicht ganz so viel Spass be- kam es, dass sie den Gitarristen Hansruedi zusammen. reitete, wie sie angenommen hatten oder Emmenegger kennenlernte, welcher wie- Am Samstag fand dann die Hauptprobe sie fanden keine oder zu wenig Zeit zum derum zum Bassgeiger Fredy Tellenbach in der Turnhalle statt. Am Sonntag erfreute Üben. Veränderungen waren absehbar. eine gute Verbindung hatte. Das führte das heitere Frauen-Trio, leider ohne Margrit Vier Brunegger Frauen entschlossen sich dazu, dass sie sich zu einer Sechserfor- Koch, zusammen mit den beiden Musiker- daraufhin, ihren eigenen musikalischen Weg mation für Auftritte zusammenfanden. Je kollegen die Kirchenfestgemeinde Brun- zu gehen. Das waren Margrit Koch, Ruth nach Bedarf und Möglichkeit wird das egg. Das Publikum klatschte mit und freute Me luso, Trudi Widmer und Margrit Brack – Schwiizerörgeli-Quartett Brunegg nun durch sich über die stimmungsvolle Musik. so entstand das Schwiizerörgeli-Quartett die beiden Musiker unterstützt. Was beson- Ab und zu nimmt die musikalische Trup- Brunegg. Seit 2003 treffen sich die vier ders eindrücklich ist: Die beiden Musiker pe auch Engagements in Altersheimen an. Frauen jeden Mittwoch zum Üben. Bis heu- verwenden keine Notenblätter – sie spielen Einziges Ziel ist es, den Bewohnerinnen te, also bereits seit 14 Jahren, musizieren nur nach Gehör. und Bewohnern mit ihrer Musik Freude zu sie zusammen. Sie verstehen sich sehr gut, Am letzten Probeabend spielten die bereiten. sodass sie das eine oder andere zusammen Schwiizerörgeli-Frauen, der Gitarrist und TEXT/FOTO: MARLIES JENT

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Mai-Gottesdienst in der Kirche Brunegg

Der Gottesdienst vom 7. Mai 2017 stand unter dem Motto: Heimat – Erde.

Mit dem Jodlerklub Schlossbrünneli aus Möriken wurde der Mai-Gottesdienst in der Kirche Brunegg eröffnet. Danach begrüss- te Pfarrer Jürg Luchsinger die Anwesen- den, die Tauffamilie und den Jodlerklub zu diesem Anlass ganz herzlich. Der Gottesdienst war dem Thema «Hei- mat – Erde» gewidmet. Was ist Heimat? Was versteht man unter Heimat? Und was bedeutet Heimat für jeden Einzelnen? Vermutlich verbinden die meisten Leute Heimat und Erde mit dem Ort, wo man da- heim ist, wo man sich stark verbunden und wohl fühlt. Pfarrer Jürg Luchsinger meinte: Gott hat uns die Erde als Heimat gegeben. Für die meisten von uns strahlt der Linden- baum wohl mehr Heimat aus als ein Leucht- turm oder eine Boje. Brigitta Bölsterli las den zweiten Teil der Schöpfungsgeschichte aus 1. Mose 2, Vers 5–17. Der Jodlerklub Schlossbrünneli gab weitere Lieder zum Besten und auch Pfarrer Jürg Luchsinger liess es sich nicht nehmen und begleitete ein Lied mit seiner Gitarre. Im Mittelpunkt stand dann Luana Casa- grande aus Brunegg, welche in der vollbe- setzten Kirche getauft wurde. Zum Schluss trat der Jodlerklub noch- mals auf und der langanhaltende Applaus der Kirchengänger wurde mit einer Zugabe belohnt. Pfarrer Jürg Luchsinger bedankte sich bei allen ganz herzlich, welche zum guten Gelingen dieses Mai-Gottesdienstes beigetragen hatten. Aufgrund des Wetters war es nicht mög- lich, den Apéro im Freien zu geniessen. Mit ein paar wenigen Handgriffen wurden des- halb die Stühle zusammengestellt und im Nu war genügend Platz vorhanden, sodass man den Apéro im Innern geniessen und miteinander kommunizieren konnte. Während des Apéros stimmte der Jod- lerklub plötzlich den bekannten Song «Dini Seel ä chli la bambälä la» an. Ein Mitglied des Jodlerklubs forderte die Gäste auf mit- zusingen. Das liessen sich die Besucher nur einmal sagen und stimmten sogleich mit ein. Es war ein gelungener Mai-Gottes- dienst, der damit einen geselligen und stim- mungsvollen Ausklang fand.

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Die Kirche Brunegg feierte das 50-Jahr-Jubiläum

Die Kirchenglocken von Brunegg Nach dem gut besuchten Gottesdienst doch nicht sehen, wie die Zaubertricks läuteten am 10. September 2017 gab es in der Turnhalle für alle einen Apéro funktionierten! Genau so soll es doch sein! mit anschliessendem Mittagessen. Nach dem Mittagessen folgte die An- das 50-Jahr-Jubiläum der Kirche Die Brunegger Schülerinnen und Schü- sprache von Hansruedi Urech, Präsident Brunegg ein. Dieses denkwürdige ler setzten sich während ihrem Schulunter- des Stiftungsrates der Kirche Brunegg. Er Ereignis musste gefeiert werden. richt mit der Kirche Brunegg auseinander. hiess im Namen des Stiftungsrates alle Be- Die von ihnen gestalteten Zeichnungen wa- sucherinnen und Besucher zum Jubi läums- Dazu waren alle Einwohnerinnen und Ein- ren in der Turnhalle ausgestellt und konnten Kirchenfest ganz herzlich willkommen. wohner sowie Gäste aus den umliegenden bewundert werden. Was wohl vor 50 Jahren aktuell war? Gemeinden herzlich eingeladen. Pfarrer Jürg 1967 führte die Bundesrepublik Deutsch- Luchsinger (Reformierte Kirchgemeinde Birr) Festansprache des Stiftungsrates land das Farbfernsehen ein – oder – Chris- und Schwester Iniga Affentranger (Pfarrei Für die magische Unterhaltung unter den tiaan Barnard gelang in Südafrika die welt- St. Antonius von Padua Wildegg) gestalte- Gästen sorgte TOMiNi. Vor allem seine lus- weit erste Herztransplantation – oder – ten den Gottesdienst mit Christof Fankhau- tigen Luftballonfiguren kamen bei den Kin- Schauspielerin Julia Roberts und Schau- ser zusammen. Dieser ist Kirchenmusiker dern gut an und sorgten für strahlende spieler Jamie Foxx wurden geboren – und – und Liedermacher und konnte sowohl die Gesichter und leuchtende Augen. Auch bei Brunegg weihte die Kirche feierlich ein. Erwachsenen als auch die Kinder mit Musik den grossen Gästen löste TOMiNi Begeis- Hansruedi Urech erinnert sich noch sehr und Gesang sowie spannenden und leben- terung aus. Man stand ihm so nahe und gut, als er seinen Vater damals zur Kir- digen Erzählungen in seinen Bann ziehen. konnte ihm auf die Finger schauen – und chenbaustelle begleiten durfte. Als 10-Jäh-

Pfarrer Jürg Luchsinger. Schwester Inga Affentranger. Liedermacher Christof Fankhauser.

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Hansruedi Urech, Präsident Stiftungsrat Kirche Brunegg. Beatrice Zandonella Klingele, Gemeinde-Vizepräsidentin.

riger leistete er beim Ausheben von Gräben bereithält, wissen wir nicht. Deshalb hofft er, beeindruckend und ergreifend. Der Bau der und anderen Handlangerarbeiten seinen dass unsere Kirche, an ihrem spirituellen Kirche war eine Meisterleistung für unser bescheidenen Beitrag zu diesem Bauwerk. Ort am Waldrand von Brunegg gelegen, Dorf, welches vor 50 Jahren noch viel weni- Die Männer von Brunegg arbeiteten nach noch viele Jahre Treffpunkt sein kann und ger Einwohner hatte als heute. Feierabend und am Wochenende viele Fron- nicht einer virtuellen, digitalisierten Welt – Unsere Kirche zeige trotz des Wandels, dienststunden, zuerst für den Friedhof – im wo die Menschen trotz 3-D-Visualisierung den unsere Gemeinde und ihre Bewohner Speziellen die Friedhofsmauer – später an eigentlich alleine sind – Platz machen muss. im Verlaufe der Zeit erfahren haben, dass der Kirche selbst. Die Frauen belohnten die Zum Schluss bedankte er sich bei allen, sie immer noch ihren Platz hat: physisch, arbeitenden Männer mit regelmässiger Ver- welche diesen Jubiläumsanlass mitgetragen aber auch im Herzen der Einwohner. Die pflegung. Und wenn sich die Erwachsenen und sich dafür engagiert haben sowie auch Kirche sei ein wichtiger Bestandteil des nach der Arbeit ihr Feierabendbier geneh- bei allen Sponsoren für die finanzielle Un- Dorflebens. Das war in der Vergangenheit migten, gab es für die Buben einen Sirup. terstützung. immer so, das sei es jetzt und werde es Wie es zu diesem Kirchenbau kam, ist Gemeinde-Vizepräsidentin Beatrice Zan- auch in Zukunft bleiben. dem nachfolgenden Bericht ab Seite 36 zu donella Klingele freute sich, an diesem entnehmen. denkwürdigen Tag im Namen der Gemein- Musik und leckeres Dessertbuffet Hansruedi Urech sprach noch einige de Brunegg ein paar Worte an die Festge- Für die musikalische Umrahmung dieses Gedanken zur Gegenwart und zur Zukunft. meinde richten zu dürfen. Jubiläumssonntags sorgte das Schwiizer- Dass sich der Betrieb der Kirche in den Das 50-Jahr-Jubiläum unserer Kirche örgeli-Quartett Brunegg in Begleitung von letzten Jahren gewandelt hat, ist kein Ge- sei ein bedeutendes Ereignis. Besonders Fredy Tellenbach (Bassgeige) und Hans- heimnis. Was aber die Zukunft für uns alle die vielen Bilder des Aufbaus waren sehr ruedi Emmenegger (Gitarre).

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Rangliste Ballonflugwettbewerb Gewinner/in Flugdistanz Fundort 1. David Schölly ca. 27 km Rümikon Zurzach 2. Ruth Moser ca. 19 km Lengnau AG Brunegg 3. Martin Spiess ca. 18 km Lengnau AG Brunegg 4. Xenia Brun ca. 6,2 km Birmenstorf AG 5. Familie Kehrli ca. 5,4 km Mülligen Brunegg 6. Elisabeth Merz ca. 700 m Brunegg Brunegg

Nach den beiden Ansprachen liess das Hans Erdin (Sigristenpaar), Daniel Widmer denten Hansruedi Urech und Pfarrer Jürg verführerische Dessertbuffet nicht mehr (Technik), Beatrice Zandonella Klingele Luchsinger vorgenommen. Von den rund lange auf sich warten und es war im Nu um (Gemeinde-Vizepräsidentin), Roland Suter 100 Ballonen kamen insgesamt sechs Bal- die süssen Speisen und die feinen Kuchen- (Bauamt/Abwart), Schule Brunegg mit al- lonkarten zurück. stücke geschehen. Wer Glück hatte, konnte len Schülerinnen und Schülern, dem Stif- Die kürzeste Flugdistanz betrug nur ge- sogar ein Stück vom feinen Jubiläumskuchen tungsrat der Kirche Brunegg sowie vielen rade etwa 700 Meter. Die Karte wurde noch ergattern. weiteren Helferinnen und Helfern. innerhalb unseres Gemeindegebietes ge- Für den Apéro, das Mittagessen und das funden. Dessert standen verschiedene Vereine im Welcher Ballon fl og am weitesten? Die weiteste Strecke legte ein Ballon bis Einsatz. Ein herzlicher Dank dem Frauen- Zum Abschluss dieses Jubiläumsfestes nach Rümikon – das ist ein kleines, idylli- turnverein, dem Feuerwehrverein, dem Fa- wurden blaue und weisse Luftballons in sches Dorf am Rhein – zurück. Die Distanz milienverein aktiv@brunegg sowie dem den Brunegger Farben in den Himmel hin- betrug rund 27 Kilometer. Brunegger Schwiizerörgeli-Quartett für das aufgeschickt. Welcher wohl am weitesten Der Stiftungsrat der Kirche Brunegg Engagement. kam? gratulierte allen Gewinnerinnen und Gewin- Ein grosser Dank gilt aber auch vielen So fand eine denkwürdige und schöne nern und bedankte sich bei den Sponsoren weiteren Personen, die sich für die Jubi- Jubiläumsfeier in einem festlichen Rahmen für die tollen Preise. läumsfestivitäten einsetzten: Pfarrer Jürg einen schönen Abschluss. Luchsinger, Schwester Iniga Affentranger, Am Polit-Apéro vom 19. Oktober 2017 TEXT: MARLIES JENT Christoph Fankhauser (Kirchenmusiker und wurde die Prämierung des Ballonflug-Wett- FOTOS: BRIGITTA UND ANDREAS BÖLSTERLI, Liedermacher), Zauberer TOMiNi, Edith und bewerbes durch den Stiftungsratspräsi- MARLIES JENT

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Die Brunegger Kirche und ihre Geschichte

Dieser Bericht von Paul Urech wurde in der Brunegger Lupe April/Juni 2000 publi- ziert. Der Artikel ist auch auf der Website www.brunegg.ch einsehbar (Direktlink: goo.gl/r7SjJ2) und ist zudem erhältlich beim Stiftungsrat der Kirche Brunegg.

Politische Veränderungen Brunegg war, wie das Eigenamt, bis ins 14. Jahrhundert der Urpfarrei zu- geteilt. Bei der Gründung der Tochterkirche Birr wechselte unser Dorf die Zugehörigkeit zu dieser Kirche, der wir bis heute angehören. Nach der Eroberung des Aargaus 1415 durch die Eidgenossen wurde Brunegg po- litisch der Vogtei Windisch zugehörig. Im Jahre 1798 wurde unser Dorf der Vogtei Lenzburg zugewiesen. Bei der Gründung des Kantons Aargau, 1803, wechselte Brunegg zum Bezirk Brugg. Laut einem Grossratsbeschluss vom Jahre 1840 wurde Brunegg wieder dem Bezirk Lenzburg und dem Kreis Othmarsingen zugeteilt. Die Dorf- bevölkerung war damit nicht einverstanden. Bei den Grossratswahlen von 1841 leistete sie grossen Widerstand. Erst 1842, nach energischem Eingreifen der Direktion des Innern, wurde die amt- liche Übergabe der Akten von Brugg nach Lenzburg vollzogen. Geblieben ist seither weiterhin die Zugehörigkeit zur Kirchge- meinde Birr. Sie stellte auch den Friedhof für die sechs Gemeinden, die ihr angehören (Birr, Lupfig, Scherz, Schinznach-Bad, Birr- hard und Brunegg).

Trauerzug nach Birr Bis 1965 bestattete man alle Verstorbenen von Brunegg in Birr. Nach Aussagen von älteren Einwohnern wurden die Verstorbe- nen bis Ende des 19. Jahrhunderts auf einer Tragbahre nach Birr auf den Friedhof Später ersetzte man die Tragbahre; man Der eigene Friedhof getragen. Zu diesem Zweck waren acht spannte ein Pferd vor einen Leichenwagen. Ich erinnere mich, dass schon während mei- Männer als Bahrenträger eingeteilt, je vier Der Brauch des Leichengeleites blieb sich ner Schulzeit die ältere Generation den lösten sich jeweils im Tragen der Bahre ab. gleich. Bei einem Todesfall bestellte die Ge- Wunsch nach einem eigenen Leichenwagen Dem Sarg folgten die Kranzträger und meindekanzlei die «Leichenbitterin». Diese oder sogar einem in Brunegg gelegenen anschliessend ein langer Trauerzug. Der begab sich von Haus zu Haus, um den Friedhof hatte. Brauch wollte es, dass dem Sarg zuerst die Todesfall und das Datum der Beerdigung Dieser lang gehegte Wunsch konnte männlichen Angehörigen folgten, dann die anzuzeigen. Auch der Leichenwagen mit 1965 in die Wirklichkeit umgesetzt werden. weibliche Verwandtschaft und etwas weiter Mann und Pferd wurde aufgeboten. Ein älterer, in Dättwil lebender Brunegger, hinten Freunde, Bekannte und die männ- Dieser wurde von der Nachbargemeinde Jakob Urech, alt Landwirt, überreichte un- liche Dorfbevölkerung. Den Schluss des Möriken zur Verfügung gestellt. Mit der Zeit serem Gemeindeammann einen grösseren Leichenzuges bildeten die Frauen. Es war wurde die Leichenbitterin durch die moder- Geldbetrag mit der Auflage, in Brunegg Sitte, dass trotz des halbstündigen Weges nere Post abgelöst, die seither auf Kosten einen Friedhof zu erstellen. zum Birrer Friedhof fast die ganze Dorf- der Gemeinde in alle Brunegger Haushal- Der damalige Gemeindeammann Walter bevölkerung am Begräbnis teilnahm. tungen eine Todesanzeige bringt. Renold war sehr weitsichtig. Er rechnete

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sich aus, dass falls die Brunegger im Fron- Landfrauenverein unserem Gemeindeprä- Der grosse Traum, im eigenen Dorf die letz- dienst arbeiten würden und eventuell noch sidenten 6000 Franken übergeben. Ver- te Ruhestätte zu finden, ging so für die einige Spenden dazukämen, es möglich schiedene Firmen honorierten die Fron- Brunegger in Erfüllung. sein sollte, zum Friedhof noch eine Abdan- arbeit am Bau der Kirche, indem sie für ihre kungshalle zu bauen. Als der Gemeinde- Lieferungen keine Rechnung stellten. Ein grosszügiges Geschenk ammann an der nächsten Gemeindever- Der Standort der Anlage wurde be- Auch an der Kirche gingen die Arbeiten zü- sammlung unter dem Traktandum «Friedhof» stimmt und ein Wald- und Landabtausch gig voran. Unser Gemeindeammann war nie die gute Nachricht von der Geldspende und vollzogen. Im gleichen Jahr begann man ein um eine ldee verlegen und brachte damit seine Idee bekannt gab, war die Begeiste- Stück Wald zu roden und die nötigen Pla- immer wieder zusätzliche Impulse ins Ge- rung sehr gross. Es kam dann gar so weit, nierungen vorzunehmen. Als Erstes sollte schehen. dass Walter Renold mit dem Planen einer die Friedhofanlage erstellt werden. Als nun der Friedhofbau und die Kirche kleinen Kirche beginnen konnte. Als die Umgebungsmauer gebaut wurde, langsam Gestalt annahmen, wurde das Kir- Als der Initiant der Friedhofanlage, Ja- arbeiteten die Männer nicht nur an freien chengeläut ein Thema. Aus der Mitte der kob Urech aus Dättwil, vom erweiterten Samstagen, sondern fast jeden Abend. Die Kirchenpflege kam die Idee auf, dass man Vorhaben erfuhr, erhöhte er seine Spende Leitung übernahm Baumeister Ernst Urech. den Bruneggern als Anerkennung für die von anfänglich 36 000 Franken auf 46 000 Ab ca. 19.30 Uhr arbeiteten sechs bis zehn geleistete Arbeit eine der drei Glocken Franken. Professor Jean Rudolf von Salis Mann auf der Baustelle. schenken könnte, die man vor Jahren in der übernahm die Kosten von 500 Säcken Ze- Abwechslungsweise gruben die Männer Kirche Birr durch neue Glocken ersetzt ment. Manche Leute, die aus irgendwel- fünf Meter für das Fundament aus und hatte. Die Wahl fiel auf eine über 320 kg chen Gründen keinen Frondienst leisten schalten es ein oder sie betonierten einen schwere Glocke aus dem 15. Jahrhundert. konnten, spendeten kleinere oder grössere Abschnitt. Bei den Frondienstleistenden Die alten Birrer Glocken hatte man seiner- Geldbeträge. Der Landfrauenverein organi- war viel Motivation und Freude an der Ar- zeit vor dem Pestalozzigrab aufgestellt. sierte auf dem grossen Platz beim Schlacht- beit zu spüren. Nun begann das Planen von Neuem. Für hüsli sowie beim Hausplatz der Schreinerei Entsprechend wurden sie jeweils von die geschenkte Glocke musste ein Turm Renold ein grosses Dorffest. Die Tanz bühne den Brunegger Frauen verwöhnt. Fast je- gebaut werden. Walter Renold hatte sich errichtete man über dem Garten der Familie den Abend brachten sie nach 21 Uhr überall umgesehen und in Buochs eine in Renold. Getränke, Bauernbrot, Würste, Kaffee und Kuchen. Obwohl die Friedhof- Frage kommende Form gefunden. Schon Raclette und Kuchen wurden angeboten. anlage und die Kirche noch nicht fertig er- am folgenden Sonntagmorgen organisierte Nach dem gelungenen Fest, welches auch stellt waren, wurden ab 1966 die verstorbe- er eine Besichtigungstour in die Inner- von den Einwohnern unserer Nachbarge- nen Brunegger auf dem wunderschönen, schweiz. Seine Vorwahl fand grosse Zu- meinden gut besucht wurde, konnte der am Waldrand gelegenen Friedhof beerdigt. stimmung. Somit konnten sich die Verant-

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wortlichen dieser neuen Aufgabe zuwen- Die Glocke wurde durch Herrn Pfarrer tagabend läutete er den Sonntag ein und den. Aus vier starken Lärchenbalken und Walti eingesegnet und von den Schülern in am Sonntagmorgen lud er mit dem Geläut einer Holzverschalung wurde nun neben den Turm hochgezogen. Der damalige Ge- die Gläubigen zum Gottesdienst. Die Glo- der Kirche ein 14 Meter hoher Turm mit meindeammann und Mitinitiant des kirch- cke brachte er mit einem Seil von Hand Eternitdach errichtet. lichen Projekts, Walter Renold, dankte allen, zum Klingen. Die damaligen Viert- und Fünftklässler, die durch unzählige Arbeitsstunden oder Da Betrieb und Unterhalt einer Kirche auch unsere Ruth war dabei, schrieben durch Spenden zum Gelingen dieses Bau- nicht die Aufgabe einer politischen Ge- Aufsätze über verschiedene Vorkommnisse werks beigetragen hatten. meinde ist, wurden Kirche und Friedhof am während der Bauzeit sowie über unser Anschliessend wurden alle Anwesenden 27. Juni 1973 in eine Stiftung eingebunden. Dorfleben. Diese Aufsätze sind im Wetter- zu einem Zobig in den Gasthof Sternen ein- Es flossen immer wieder Beiträge aus hahn auf der Kirchturmspitze für eine spä- geladen. Noch am gleichen Abend ertönte verschiedensten Kreisen in die Stiftung. tere Generation aufbewahrt. zum ersten Mal die Glocke über das Dorf Der geheime Wunsch nach zwei weiteren Die von der Kirchgemeinde Birr ge- hinweg. Seither ruft sie uns in Freud und Glocken wurde immer lauter. schenkte Glocke brachte man in die Glo- Leid zusammen. Nachdem sich zwei Gönner gemeldet ckengiesserei Rüetschi nach Aarau. Dort hatten, die je eine Glocke spenden wollten, wurde sie aufgefrischt und neu gestimmt. Der grosse Tag wurde das Anliegen realisierbar. Der Stif- Am 17. Dezember 1966, nach der Erstel- An der Kirche, am Turm und an der Friedhof- tungsrat liess die Kosten für Installation lung des Kirchturms, konnte die Glocke in anlage wurden die letzten Arbeiten abge- und Elektrifizierung berechnen. Die Offerte Aarau abgeholt werden. Für Brunegg war das schlossen, sodass am 29. Oktober 1967 die belief sich auf ca. 31 000 Franken. In einem ein Freudentag. Ein schmucker Zweispänner Anlage feierlich eingeweiht werden konnte. Rundschreiben wurden die Einwohner von mit bekränztem Wagen fuhr in aller Frühe Am Sonntagmorgen um 9 Uhr läutete Brunegg informiert und zugleich um eine nach Aarau. Wer irgendwie Zeit fand, fuhr die Kirchenglocke zum Festgottesdienst. Spende gebeten. Das benötigte Geld war mit dem Auto unserer Glocke entgegen. Am Für die offiziellen Feierlichkeiten fand sich bald beisammen. Nachmittag säumten viele Leute die Stras- die Dorfgemeinschaft am Nachmittag zu- Die beiden Glocken wurden in Aarau ge- se, als der Wagen mit der Glocke, begleitet sammen. Ein Zobig im Gasthof Sternen gossen und am Glockenturm die benötig- von der Schuljugend und der Behörde, in rundete diesen denkwürdigen Tag ab. ten Vorrichtungen angebracht. einem feierlichen Umzug zur Kirche fuhr. Dank diesem einmaligen, durch Fronar- Mit dem Glockenaufzug vom 14. Dezem- Fast alle Dörfer grüssten unsere Glocke beit und Gemeinsinn geprägten Einsatz der ber 1991 wurde, 24 Jahre nach der Einwei- auf dem Fuhrwerk mit ihrem eigenen Kir- Dorfbevölkerung konnte die Kirche samt hung, ein weiteres Stück Kirchengeschichte chengeläut. Die rund 600-jährige Glocke Friedhofanlage der Gemeinde schuIdenfrei feierlich besiegelt. trägt den lateinischen Betruf (kirchlicher übergeben werden. Segen/Gebet): «Jesus Christus, König der Fritz Urech-von Dach betreute die Kir- TEXT: PAUL URECH Herrlichkeit, komm und bring uns Frieden.» che als Sigrist 25 Jahre lang. Jeden Sams- FOTOS: DORLI UND HEINZ BRUN

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Roland Christen – das ist sein dritter «Streich»

Als Polizist, bald im «Unruhestand», ermittelte und fahndete Roland Christen viele Jahre vorwiegend in der Drogenszene und kennt daher allerlei unglaubliche, mysteriöse aber auch spannende Geschichten und Fälle. Manche regen sogar zum Schmunzeln an.

Dies inspirierte ihn, diese Geschichten nie- derzuschreiben und er holte dafür das Ein- verständnis des Polizeikommandanten ein. Roland Christen ergänzte dann die Ge- schichten mit einem erfundenen Krimi. Die- ser handelte von einer verschmähten Liebe. Sein erstes Buch hiess denn auch: «Ge- schichten, die der Polizeidienst schrieb» (siehe auch BLICKPUNKT-Ausgabe 2015). Auf dieses Buch folgte dann «Der Brun- egger Stern». Das ist ein Büchlein mit 26 schaurigen, liebenswerten und feurigen Ge- schichten rund um das Gebiet von Brunegg. Und damit hatte Roland Christen noch nicht genug – im Gegenteil: Er nahm sein drittes Werk in Angriff. Im Spätfrühling 2017 kam ein weiterer Krimi heraus: «Ge- trübte Idylle». Erneut nehmen Polizei-Feld- weibel Fritz Hebel und Wachtmeister Hele- ne Wachter die Fahndung auf. Sie haben es diesmal mit Sex, Drogen und dem Tod auf dem Lande zu tun. Was ist wohl passiert? Hanselmeier hörte eines Tages nach dem Mittag einen wahn- sinnigen Lärm aus der Nachbarswohnung. Ein Mann stritt sich mit einer Frau. Die Stim- zu Boden schmiss, dann ein kurzer Schrei me der Frau erkannte er als diejenige von der Frau. Die Türe wurde aufgerissen. Im Maxima. Die Stimme des Mannes hörte er Türrahmen erschien der Mann, welcher den zum ersten Mal. Hanselmeier nahm seine roten Ferrari fuhr. Er war schon im Korridor, Kamera, hielt sie an den Türspion und be- die Hand noch an der Klinke, als er in die obachtete die Türe der Nachbarswohnung. Wohnung rief: «Du kannst Susi ausrichten, Nach kurzer Zeit hörte er, wie jemand etwas dass sie sich gefälligst bei mir melden soll. Wenn sie geglaubt hat, dass sie sich einfach so von mir trennen und sich davonma- chen kann, dann …» … ja, dann dürfen Sie ge- spannt sein, wie der Krimi weiter verläuft. Roland Chris- ten hat das Ermittlerduo He- bel und Wachter auch dies- mal mit einem kniffligen Fall beauftragt.

TEXT/FOTOS: MARLIES JENT

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Kari und Dani Schaffner – zwei passionierte Piloten

Für ein Gespräch mit Kari und Dani diverse Starts durchgeführt. Der englische ablehnen und sagte zu. Der Flug führte Schaffner über ihre Leidenschaft Schlepp-Pilot winkte Kari aus seiner Ma- nach Deutschland an den Schluchsee. Der schine zu und fragte ihn, ob er einsteigen Pilot führte dabei auch die eine oder andere zur Fliegerei und das Pilotieren möchte. Das liess sich dieser nicht zweimal Loopingfigur aus. Davon war Kari sehr an- eines Flugzeuges war der Flugplatz sagen, sass in die Maschine und war hin getan. Auf dem Rückflug, in der Nähe des Birrfeld genau der richtige Ort. Ein und weg – sein Traum vom Fliegen begann Hallwilersees, waren Heissluftballone un- wunderbarer, lauer Sommerabend spätestens nach diesem Erlebnis und liess terwegs. Dass der Pilot auch hier vom Loo- ihn auch nicht mehr los. ping nicht ablassen konnte, sei hier nur am auf der Terrasse des Restaurants Es folgte die Berufslehre und bald da- Rande erwähnt. Gefährlich war es allemal, Cockpit lud zum Erzählen ein. nach eröffnete er einen Garagenbetrieb, zwischen den Heissluftballonen Loopings heiratete, gründete eine Familie und baute vorzuführen. Kari meinte, dass dies, im Ge- Kari radelte schon im Schulalter, wenn er ein Haus. In dieser Zeit rückte das Fliegen gensatz zu heute, vor 35 Jahren noch mög- nicht gerade im elterlichen Betrieb, dem etwas in den Hintergrund, es geriet jedoch lich gewesen sei. Dieses Erlebnis war dann Gasthof Sternen, mithelfen musste, ins Birr- nicht in Vergessenheit. der Auslöser zu seiner fliegerischen Traum- feld, so oft es ging. Damals zog eine «Piper verwirklichung. Cub», ein einmotoriges, zweisitziges Leicht- Angetan vom ersten Flug Sogleich nach der Landung holte Kari flugzeug, die Segelflieger in die Luft. Bub Kari wurde eines Tages von Heinrich Häch- damals im Flugbüro die Kursunterlagen für Kari war vom Fliegen so sehr fasziniert, ler, einem bekannten Geschäftsmann aus den Erwerb des Pilotenscheins und bereits dass er sich nützlich machen und mithelfen Othmarsingen mit eigenem Flugzeug, ge- am darauffolgenden Dienstag sass er in der wollte. Er durfte oftmals das Schleppseil fragt, ob er gerne mit ihm in die Luft kom- Theoriestunde. Sieben Fachgebiete galt es holen und dieses am Schleppflugzeug und men wolle. So ein Angebot konnte er nicht nun zu lernen. Nach der Hälfte der Theorie am Segelflieger einklinken. gab es eine Zwischenprüfung und schon Auch Karis Bruder war Pilot und gehörte bald absolvierte er den ersten Alleinflug. der Segelfluggruppe Birrfeld an. Diese Kurz vor Weihnachten, am 23. Dezember kaufte sich damals ein neues Segelflug- 1985, hatte er dann den Pilotenschein in zeug in England. Es wurde dann mit einem der Tasche. Seil an einem Motorflugzeug angebracht Als Mitglied bei der Motorfluggruppe und so von England bis ins Birrfeld «ge- Birrfeld konnte Kari dort für seine «Luft- schleppt» (geflogen) – das war damals eine sprünge» verschiedene Flugzeuge mieten. riesige Sensation. Auch Kari, damals etwa Im Jahr 1989 kaufte er sich dann ein eige- 12-jährig, war natürlich bei diesem Ereignis nes. Es war eine Maschine des Typs «Bravo» auf dem Flugplatz präsent. Nach der Lan- des Schweizer Herstellers FFA, welche vor dung wurden mit dem neuen Segelflieger Kari Schaffner. dem Kauf für die fliegerische Ausbildung

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von Militärpiloten im Einsatz stand. Er hat seine Ausbildung auf einem solchen Typ absolviert und ist bis heute ein grosser «Bravo»-Fan. Dieser Flieger begleitete Kari fortan auf unzähligen schönen Flügen. 1999 absolvierte er zusätzlich die Kunst- flugausbildung, um die Grenzen seiner Ma- schine noch besser kennenzulernen. «Aus- serdem macht es viel mehr Spass, ab und zu einen Chnopf in den Himmel zu machen, als immer nur geradeaus zu fliegen», «Bravo» mit neuem Anstrich. schwärmt Kari.

Totalschaden nach Sturmtief Auch dieses Flugzeug blieb von den Na- steuern. Ein medizinisches Ereignis liess Was in der Nacht vom 27. auf den 28. Ja- turgewalten nicht verschont. Im Jahr 2012 die Fliegerei dann aber drei Jahre vor sei- nuar 2002 geschah, war anderntags bereits wurde es bei einem Hagelsturm, der über nem runden Geburtstag nicht mehr zu. im BLICK zu lesen. Sturmtief «Jennifer» das Birrfeld zog, regelrecht zerbeult. Zum wütete in der Schweiz so stark, dass Dä- Glück konnte der Schaden repariert werden Der Vater als Co-Pilot cher abgedeckt, Bäume entwurzelt und und die «Bravo» erhielt einen neuen Anstrich. Heute geht es Kari wieder gut. Aus medi- Fahrleitungen beschädigt wurden. Sogar ein Vom Oldtimer- und Fliegervirus infiziert, zinischer Sicht dürfte er sogar wieder ein Intercity prallte zwischen Lenzburg und Rup- stiess Kari dann später zur Fluggruppe «Ve- Flugzeug steuern. Bald steht aber sein perswil in einen umgestürzten Baum. Ver- terano» hinzu. Dieser Name hat mit dem 70. Geburtstag vor der Tür. Er bleibt bei sei- letzt wurde dabei glücklicherweise niemand. Alter der Mitglieder nichts zu tun, sondern nem Vorsatz und hat das Pilotieren an den Mit rund 200 km/h fegte der Sturm über es handelt sich um eine Gruppe von rund Nagel gehängt – seine Leidenschaft aber das Jungfraujoch und im Mittelland konn- 40 Flugbegeisterten, welche mit dem Old- bleibt. Und was ihm besonders Freude ten Windstärken von rund 100 km/h ge- timer- und Fliegervirus infiziert ist und eine macht: Sein Sohn Dani ist heute vom glei- messen werden. Die stürmische Nacht war Flotte von sieben Maschinen betreibt. Die chen Virus befallen und so kann Kari jeweils dann aber auch für Karis Flugzeug das «To- Gruppe hegt und pflegt ihre «Vögel» und als Co-Pilot bei ihm ins Flugzeug steigen. desurteil». Sein Sportflugzeug legte es legt auch immer wieder in Fronarbeit Hand Dani Schaffner war als Kind, im Gegen- buchstäblich auf den Rücken, obwohl die an, damit diese gut gewartet sind und flug- satz zu seinem Vater, vom Fliegen über- Maschine mit drei 30 cm langen Schrauben tauglich bleiben. Ein besonderer Hochge- haupt nicht angetan. Als ihn sein Vater je- im Boden verankert war. Es kam rund zehn nuss ist jeweils der Pfingstanlass. Mehrere weils zum Mitfliegen überredete, wurde es Meter neben dem Stellplatz zu liegen. Mitglieder fliegen dann drei bis vier Tage ihm nach dem Start meistens übel, wenn er Seine zweite «Bravo» fand er dann auf gemeinsam mit ihren farbenprächtigen Ra- aber Glück hatte, schlief er bereits vorher dem Flugplatz La Côte am Genfersee. Sie ritäten ins Ausland. Die Pfingstausflüge ein. Mit zunehmendem Alter stieg das Inte- wurde vom Hersteller als «Demonstrator» führten sie schon nach Dänemark, Holland, resse jedoch an und der Flugvirus packte für Vorführungen im Iran, Irak, Jordanien Frankreich, Polen, Tschechien usw. ihn schliesslich auch. Die Rekrutenschule usw. eingesetzt. Diese Maschine bereitete Den Jugendtraum vom Fliegen erfüllte rückte in die Nähe und Dani Schaffner lieb- Pilot Kari – später auch Dani – viele schöne sich Kari und er konnte die Fliegerei viele äugelte mit einer Ausbildung zum Militär- Flugstunden. Sie ist bis heute im Birrfeld Jahre ausüben. Sein Ziel war es, bis zu piloten. Mit 17 Jahren absolvierte er die stationiert. seinem 70. Geburtstag ein Flugzeug zu Aufnahmeprüfung zur fliegerischen Vor-

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Typischer Ausblick bei einem Veterano-Pfingstausflug.

schule, aber leider reichte es dann doch Mit dem Fliegen alleine ist es natürlich Wer gerne mehr über die Veterano- nicht. Er liess den Kopf aber deswegen nicht gemacht. Alle zwei Jahre ist die Lizenz Fluggruppe erfahren möchte, dem sei hier nicht hängen. zu erneuern. Man muss dann mindestens folgende Internetseite empfohlen: www. Dani Schaffner meldete sich für den zwölf Flugstunden auf ein Jahr zurück vor- v eterano.ch. Die Mitglieder pflegen ein ge- Theoriekurs auf dem Flugplatz Birrfeld an weisen können und mit einem Fluglehrer selliges und aktives Vereinsleben, den Kon- und am 1. August 2002 startete er nach einen Weiterbildungsflug absolvieren. Auch takt zu anderen Gruppen und unternehmen 11½ Flug-Lernstunden zu seinem ersten ein medizinischer Check ist Pflicht. Ausflüge zusammen. «Solo-Flug». Der Fluglehrer stand mit dem Dani könnte sich zum jetzigen Zeitpunkt Handfunkgerät neben der Piste und gab durchaus vorstellen, sich irgendwann zum Eine kleine Randbemerkung ihm die nötigen Anweisungen. Für die erste Fluglehrer ausbilden zu lassen. An einem lauen, windstillen und herrlichen «Solo»-Landung musste er zwei Mal durch- Im September 2012 weilte Dani einen August-Sommerabend fand dieses Ge- starten, aber beim dritten Mal legte er einen Monat in den Vereinigten Staaten von Ame- spräch mit Kari und Dani auf dem Flugplatz erfolgreichen Touchdown hin. Am 2. Juni rika. Davon absolvierte er zwei Wochen lang Birrfeld statt. Und was mich dabei erwar- 2003 bestand Dani seine Flugprüfung und ein Kunstflugtraining. Dort hatte er zwar tete, dürfte wohl kein Geheimnis sein. Sie war stolzer Pilotenschein-Besitzer. Dani fühl- wieder mit der Übelkeit zu kämpfen, aber luden mich zu einem Flug ein. te sich bald auch zu Oldtimer-Flugzeugen das legte sich dann nach etwa drei Tagen. Kari hatte das Flugzeug vor unserem hingezogen und trat den «Veteranos» bei. Diese Reise war für ihn ein fliegerischer Gespräch bereits vollgetankt und für Dani Seit 14 Jahren ist er nun begeisterter Pilot. Höhepunkt und er schwärmt heute noch bereitgestellt. Dani erkundigte sich im Flug- davon, dass der Flug über die San Francisco büro über allfällige Vorkommnisse, über die Was fasziniert Dani an der Fliegerei? Bay einer der schönsten war. Wetterverhältnisse und erklärte mir, dass Es ist dieses Gefühl von Freiheit, das gleich beim Abheben losgeht und mit zunehmen- der Höhe immer grösser wird. Man lässt seinen Alltag am Boden und ist nur noch auf den Flug konzentriert. Gerade bei alten Fliegern, wo nur die absolut nötige Technik an Bord ist, wird man eins mit seiner Ma- schine. Man muss das Flugzeug fühlen. Es ist aber auch die Herausforderung, die Dani fasziniert. Er legt grossen Wert auf eine gute Vorbereitung des Fluges. Fliegen geht nur mit absoluter Gewissenhaftigkeit. Deshalb gehört auch Nein-Sagen zur Flie- gerei dazu. Bei zweifelhaftem Wetter sollte man, auch wenn man das nicht so einge- plant hat, sich zur frühzeitigen Rückkehr entscheiden – der eigenen Sicherheit und derjenigen der Mitfliegenden zuliebe. Dani Schaffner.

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Flug über die San Francisco Bay.

ganz bestimmte Ab-/Anflugschneisen ein- gehalten werden müssen. Trotz meiner Flugangst (das habe ich nur bei kleinen Fliegern) stieg ich zu Dani in das Flugzeug ein. Dani kontrollierte das Flug- zeug zuerst von aussen und checkte dann alle Geräte im Cockpit, die Sitzsicherheit wurde überprüft und nach dem Einrichten der Kopfhörer und des Mikrofons ging es in die Lüfte. Er meinte, einen solch windstillen Abend gäbe es selten. Dass wir keine Turbu- lenzen zu verzeichnen hatten, kam meiner Flugangst sehr entgegen. Es war wirklich ein traumhafter Sommerabend und der Son- nenuntergang über dem Jura war einmalig. Unterwegs erfuhr ich von Dani noch «Bücker Jungmann» der Veterano-Gruppe, von Dani Schaffner pilotiert (auf dem hinteren Sitz). Weiteres über das Fliegen – es war wirklich Quelle: Gil Schneeberger (www.air-to-air.ch) ein spezielles Erlebnis. Dann ging es wieder Richtung Birrfeld. Dani pilotierte das Flug- zeug umsichtig und landete sanft auf der Piste. Hier erwartete uns Kari bereits wie- der. Gemeinsam schoben wir das Flugzeug auf seinen Parkplatz, dann wurde es zuge- deckt und Dani führte sein Logbuch nach. Im Anschluss liessen wir den wunderbaren Abend auf der Terrasse des Flugplatz-Res- taurants ausklingen. Ich habe einen spannenden Einblick in die Fliegerei und die Begeisterung von Va- ter und Sohn erhalten. Ihnen beiden ist wei- terhin viel Freude als Pilot oder Co-Pilot zu wünschen und dass ihnen das Fliegen noch lange Spass macht. Nochmals ganz herz- lichen Dank für die tollen Eindrücke, das Die Bücker beim Aufsetzen. Heckrad-Fahrwerke (taildragger) eignen sich besonders gut zum offene Gespräch und den wunderschönen Landen auf staubigen Graspisten, da der Propeller weiter vom Boden entfernt ist und weniger Abendflug. Dreck aufwirbelt. Früher waren die meisten Flieger so gebaut. Vorteile sind weniger Gewicht, TEXT: MARLIES JENT weniger Luftwiderstand als Bugradfahrwerke. Nachteile: Diese Flieger sind anspruchsvoller zu landen. Die Sicht nach vorne ist ziemlich eingeschränkt. Quelle: Marcel Weber (www.starflight.ch) FOTOS: DANIEL SCHAFFNER, MARLIES JENT

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Hans Reich – Gastgeber mit Leib und Seele

«Meine Frau und ich planen keine Das Wohn-/Esszimmer lädt zum Verwei- Sohn Florian, welcher vor rund zwei Jah- grossen Reisen mehr, jetzt kommt len ein und die Gäste können es sich hier ren den Biobetrieb von Marianne und Hans gemütlich machen und auch selber kochen. Reich übernommen hatte, liefert die Frisch- die Welt zu uns.» Das Frühstück wird täglich von Hans zu- produkte, allem voran die Bioeier. Diese bereitet. Am Vorabend werden die Gäste stammen natürlich von seinen glücklichen Hans Reich stammt aus einer Wirtefamilie gefragt, was sie gerne zum Frühstück Hühnern. und weiss, wie man mit Gästen umgeht. Als möchten – und Hans erfüllt die Zmorgen- er und seine Frau Marianne beschlossen, wünsche, damit sich der Gast wohl fühlt. Er Rund um die Welt ein neues Haus zu bauen, entstand die Idee, besorgt frisches Brot oder Brötchen, Früch- Die Englischkenntnisse von Hans Reich im Erdgeschoss eine Wohnung mit einem te, Fleisch, Käse und Toast und macht sind bescheiden, trotzdem kann er sich in Wohn-/Essbereich, mit zwei Schlafzimmern Müesli, Rührei und auch Omeletten – die irgendeiner Form mit den Gästen unterhal- mit je zwei Betten und zwei Bädern einzu- Wünsche sind je nach Nationalität sehr un- ten. Am einfachsten lässt es sich mit eng- richten – für ein kleines Bed & Breakfast, terschiedlich. Eine Farmerin aus Malaysia lischsprechenden Gästen unterhalten, de- das sich atHans nennt. brachte bei ihrem Besuch Fischpaste mit ren Muttersprache nicht Englisch ist. Seine Von Beginn weg haben Hans und Mari- und gab diese zu ihrem Rührei dazu. Ja, die Frau Marianne unterstützt ihn dabei sprach- anne Reich die Aufgabenteilung ganz be- Geschmäcker sind halt wirklich verschieden. lich. Von seinen Gästen wird er liebevoll wusst geregelt. Hans ist Gastgeber und Zugegebenerweise stand Hans etwas Hans genannt. macht den Besuchern das Frühstück. Wenn an, als sich erstmals ein Gast eine Omelette Ein BLICK in das Gästebuch zeigt, wie die Gäste das Haus wieder verlassen ha- zum Frühstück wünschte. Aber wer sagt’s international seine Gäste sind. ben, nimmt er das Putzzeug in die Hand und denn! Hans ging am gleichen Abend zu sei- Ein Musiker aus London, welcher am ist dafür besorgt, dass wieder alles schön ner Frau in die Kochlehre. Sie zeigte ihm, Pfingstfestival auf dem Schloss Brunegg sauber ist. wie eine Omelette zubereitet wird und so teilnahm, bezeichnet seinen Aufenthalt als Die einladenden Räumlichkeiten sind hatte er anderntags Freude, als er seinem «magical time». unterteilt in Farben. Das Zimmer blau ist Gast das gewünschte Gericht servieren Ein Richter, welcher Kühe bewertet, das «Hühnerzimmer» und das Zimmer grün konnte. Hans Reich bereitet das Frühstück reiste aus Irland an und hielt sich im Bed nennt sich «Kuhzimmer». Warum? Je nach sehr gerne zu, denn dabei entstehen immer & Breakfast auf. Zimmer zieren schwarz-weisse Hühner- wertvolle Gespräche mit seinen Gästen. Ein Malaysier, welcher sich geschäftlich oder Kuhbilder die Wände. Hans Reich wird von seinen beiden Söh- in der Nähe aufhielt, wohnte ganze drei Wo- nen unterstützt. Moritz hat für Hans das ge- chen im ländlichen B&B. Hans Reich er- samte Erscheinungsbild mit Name, Logo, zählt, wie unkompliziert es manchmal zu Website und allen Werbemassnahmen ent- und her geht. Während Hans das Frühstück wickelt sowie die gesamte Möblierung kon- zubereitete, sass der Gast in seinen Shorts zipiert. Viele Stücke sind Einzelanfertigun- gemütlich am Holztisch, surfte im Internet gen, teils gar aus eigener Produktion. und skypte mit seiner Familie. Ganz selbst-

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verständlich nahm der Gast dann auch das Bügelbrett hervor und glättete die Knitter- falten aus den Hosen. Besuch gab es vor einiger Zeit von einem Piloten aus Saudi-Arabien. Dieser hielt sich auf dem Flugplatz Birrfeld zu Ausbildungs- zwecken auf. Ein Fluglehrer aus dem Wallis wollte jun- gen Leuten die Faszination des Fliegens näherbringen und blieb gleich zwei Wochen lang in Brunegg wohnen. Oftmals wird das B&B von Leuten ge- bucht, die ihren angereisten Freunden oder Verwandten aus Platzgründen keine Über- nachtungsmöglichkeiten in der eigenen Wohnung anbieten können. Ein in Seattle (USA) lebender Schwede, dessen Mutter Deutschlehrerin ist, nahm die Gelegenheit wahr und buchte anlässlich eines Verwandtenbesuches ein Zimmer bei Hans Reich. Ebenso nahm eine österreichi- sche Familie die Unterkunft in Anspruch, als sie in Gränichen einen Verwandten - besuch abstattete. Ein Verkaufsmanager aus Sydney, der beruflich in der Nähe zu tun hatte, wählte die ländliche Umgebung und übernachtete in Brunegg. Australien ist sooo weit weg und doch so nah! Ein Töfffahrer aus Norwegen war mit seinem schönen BMW unterwegs und hielt bei seiner Durchreise ganz spontan in Brun- egg an. Auch er wurde Gast im B&B. Hans Reich könnte noch viele Geschich- Hans klärt auf: Es kommt auf die Ohr- Hans Reich bekam einmal um die Mit- ten von seinen Gästen und deren Gründen läppchen-Farbe (auch Ohrscheiben ge- tagszeit einen Anruf von einem Autokäufer erzählen, warum sie bei ihm Halt gemacht nannt) eines Huhns an. Hühner mit weissen aus Sofia (Bulgarien). Dieser befand sich haben. Eines dürfte klar sein: Brunegg ist Ohrläppchen legen hauptsächlich weisse mit seiner Familie in Wien und suchte auf nicht irgendwo – Brunegg ist «zmittst uf de Eier und diejenigen mit roten Ohrscheiben der Durchreise nach Chamonix noch eine Wält». fast immer braune Eier. Genetische Gründe Unterkunft. Der Bulgare meinte, er sei etwa sind also ausschlaggebend für die unter- gegen 20 Uhr in Brunegg. Für Hans Reich Eine Hühnergeschichte schiedlichen Farben der Eier. war klar, dass man in acht Stunden wohl Es gibt Gäste, die fragen, ob sie den Hof Hans Reich freut sich, dass er im zwei- kaum von Wien nach Brunegg fährt. Nichts- und die Hühnerfarm besichtigen dürfen. ten Jahr bereits doppelt so viele Gäste be- destotrotz hielt er die Zimmer frei und tat- Selbstverständlich führt Hans Reich die Be- herbergen durfte wie ein Jahr davor. Und sächlich traf die Familie eine halbe Stunde sucher gerne durch den Betrieb und kommt wie sieht es mit unerwünschten Gästen aus? nach Mitternacht bei ihm ein! dabei ins Schwärmen. Die Gäste sind aufgrund ihrer Religion, ihrer Zwei Schulfreundinnen wollten sich im Daraus entstand diese wahre «Hühner- Herkunft und Kultur sehr unterschiedlich. August 2016 das Konzert von Volks- geschichte»: Junge Leute nahmen an einer Das macht es für den Gastgeber spannend. Rock’n‘Roller Andreas Gabalier im Birrfeld Trauung auf dem Schloss Wildegg teil. Die Es ist jedes Mal ein Abenteuer, aber auch nicht entgehen lassen und buchten bei Hochzeitsfeier fand anschliessend im Gast- ein Wagnis. Man weiss ja nie, wer die neuen Hans Reich ein Zimmer. Von Brunegg mit hof zu den Drei Sternen in Brunegg statt. Gäste sind. Das ist aber genau das Reizvol- dem öffentlichen Verkehr ins Birrfeld zu Die jungen Leute wollten aber nicht im Ho- le und Spannende daran. Bis heute gab es gelangen, ist etwas umständlich. Und was tel übernachten und buchten ein Zimmer bei zum Glück noch keinen einzigen «uner- macht man manchmal nicht alles für seine Hans Reich. Sie kamen mit ihm ins Gespräch wünschten» Gast – und es ist zu hoffen, Gäste? Hans Reich war so freundlich und und unterhielten sich unter anderem darü- dass das weiterhin so bleibt. führte die beiden Freundinnen kurzerhand ber, wieso es weisse und braune Eier gibt. ins Birrfeld – zurück nach Brunegg kamen Wissen Sie es? Weisse Hühner legen doch TEXT: MARLIES JENT sie dann mit dem Taxi. weisse Eier und braune Hühner braune Eier? FOTOS: MORITZ REICH, MARLIES JENT

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Kreativ Brunegg

Eine vielseitig begabte und kreative Brunegger Am 24. Juni 2017 und 23. September 2017 konnten Interessengemeinschaft stellt in unserem Dorfladen die Besucher im Dorfladen den Künstlerinnen und ihre handgefertigten Eigenkreationen und Werke aus. Künstlern bei einem Apéro über die Schultern schauen. Gemeindepräsidentin Ruth Imholz Strinati ist die Das Gebäck dazu wurde von der Bäckerei Lehmann Initiantin und Koordinatorin von «Kreativ Brunegg». und die Getränke von den Kunstschaffenden offeriert.

Regina und Vivien Imholz (Revim) sind von Kerzen fasziniert. In ihrer Geschenkecke findet man Kerzen aus 100 % Bienenwachs, Duft- kerzen und andere dekorative Kerzen in ver- schiedenen Formen und Farben sowie weitere Dekorationsartikel. Und das alles in feinster Handarbeit hergestellt unter dem Motto: «Öppis Schöns fürs Härz».

Tel. 079 173 29 16

Sabrina Urech (BiNas Handmade) bereitet der Umgang mit der Nähmaschine grosse Freude. Sie näht Kinderkleider, Bodys, Finkli, Lätzchen, Mützen und vieles mehr und setzt Wünsche gerne um. Suchen Sie etwas Spe- zielles für Ihr Kind, das in einem Laden nicht zu finden ist, dann sind Sie bei ihr bestimmt am richtigen Ort.

www.binas-handmade.jimdo.com

Preliminary – so nennt sich die Bastelgruppe, die aus Brunegger Jugendlichen besteht, wel- che gerne aktiv sind und Freude am Basteln haben. Kerzen verzieren macht ihnen genauso Spass wie das Herstellen von Filzgegenständen und vielem mehr. Ihr Sortiment verändert sich auch saisonal immer wieder.

E-Mail: [email protected]

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Christina Mannhart hat sich der Töpferkunst verschrieben. Mittels einer speziellen Technik (Ra- kubrand) werden die Stücke in einem Ofen bis auf rund 1000 °C aufgeheizt und dann in glü- hendem Zustand mit einer Zange für die Weiter- verarbeitung aus dem Ofen geholt. Esther Urech fertigt Silberschmuck jeglicher Art an. Sie stellt Ob Engel, Schalen, Tiere oder Figuren – ihre Ideen unter anderem Ringe, Anhänger, Ketten und Ohrringe selber sind grenzenlos und lassen keine Wünsche offen. her und realisiert gerne Kundenwünsche. Ebenso repariert sie Schmuckstücke oder peppt Ketten auf. E-Mail: [email protected]

www.urech-silver.jimdo.com

Brigitta Bölsterli hat sich der Farben- und Formenwelt verschrieben. Ihre Quilts sind hand- genäht und handgequiltet. Sie findet immer wieder neue Ideen, Raum, Materie, Farben und Formen ausdrucksstark zu vereinen. Seien es Werke als Zier- oder Wandteppiche, Namens- bilder, Kalender oder auch Glückwunschkarten.

www.raumspiel.ch

Helena Graf liebt das Schönschreiben (Kalli- grafie) und verziert mit verschiedenen Federn, aber auch mit Pinsel und anderen Schreibutensi- lien auf kunstvolle Art praktisch alles, was Farbe annimmt wie Papier, Keramik, Glas und vieles mehr. Damit können ganz persönliche Botschaf- ten in Form von Sprüchen, Widmungen, Glückwün- schen usw. auf Karten, Tafelgeschirr, Weihnachts- kugeln und vielem mehr festgehalten werden.

E-Mail: [email protected] Michelle Micheli-Rey ist kreativ und stellt Dekorations- artikel her. Sie verwendet dafür unterschiedliche Materialien, unter anderem Stoff, Papier und auch Beton. Nebst verschie- Liebe Leserinnen und Leser, lassen Sie sich in der kreativen Ecke in denen Mitbringseln fertigt sie auch hübsche Schmuckstücke unserem Dorfladen inspirieren. Vielleicht finden Sie genau dort Ihr nächstes an, sogar solche, die Betonelemente enthalten. Sie werden Geschenk oder machen sich mit einem Präsent selber eine Freude. überrascht sein! TEXT: E-Mail: [email protected] MARLIES JENT FOTOS: BRIGITTA BÖLSTERLI, RUTH IMHOLZ STRINATI, MARLIES JENT

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Zweitägige Feuerwehr-Vereinsreise

Der Feuerwehrverein begab sich egg, wo wir auf der Sonnenterrasse ein 1315. Direkt am Ägerisee lag unser Hotel im Herbst auf eine zweitägige feines Mittagessen geniessen durften. Eierhals Royal. Zuerst gab es einen Apéro Am Nachmittag wanderten wir zurück an der frischen Luft. Im Säli verbrachten wir Reise in die Region des Ägerisees. zum Mostelberg. Auf der Hälfte der Strecke anschliessend beim Essen, Trinken und erblickten wir den Bergbauernhof «Blüem- Plaudern gemütliche Stunden. Am Samstag, 23. September 2017, besam- lisberg». Auf diesem Erlebnisbauernhof ge- Am Sonntag wanderten wir, nach einem melten wir uns um 07.30 Uhr bei der Bä- nehmigten wir uns eine Geissenmilch- reichhaltigen Frühstück, dem Ufer entlang ckerei Lehmann. Nach der Fahrt mit den Glace. Auf dem Mostelberg angekommen, um den Ägerisee nach Unterägeri. Bei küh- Privatautos nach Sattel wechselten wir auf genossen wir das Prachtwetter und die ge- len Getränken und italienischen Spezialitä- die Gondelbahn, um zum Mostelberg zu ge- niale Aussicht. Die Gondelbahn brachte uns ten stärkten wir uns nach der Wanderung. langen. Im dortigen Restaurant machten wir wieder zu den Autos. Auf dem Weg zum Per Schiff ging es zurück zum Hotel. An- eine gemütliche Kaffeepause. Hotel stoppten wir beim Denkmal von der schliessend fuhren wir mit den Autos nach Anschliessend ging es auf einer zwei- Schlacht von Morgarten. Dieses wurde Hause zurück. stündigen Wanderung mit einem grossarti- 2015 zum 700-Jahr-Jubiläum erneuert und TEXT: RUTH MOSER gen Panorama zum Restaurant Haggen- bot viele Informationen aus der Zeit um FOTOS: ARNOLD VON AH

2018_Brunegger_BLICKPUNKT2017.indd 49 23.02.18 07:51 50 Im BLICKFeld – Vereine

mitenand – Rückblick auf das

mitenand Vereinsjahr 2017

Das Jahresprogramm 2017 des te den Anschein, dass sich nicht mal das statt. Renate Christen dekorierte unseren Vereins mitenand sah wie folgt aus: «Opfer» die gute Laune verderben liess. Tisch wunderschön, sodass alle wirklich in Juli: Grillplausch in Mellingen: Bei wun- Weihnachtsstimmung kamen. Ulla Dorn las derbarem Wetter genossen wir Grilladen, uns eine äusserst berührende Weihnachts- Februar: Nachtessen im Restaurant Ex- köstliche Salate und Desserts. geschichte vor. Kaum zu glauben, aber Mar- klusiv – vormals Café Carina – in Birr. Wir August: Das Minigolfen machte wiede- grit Koch konnte bereits wieder Schwiizer- waren neugierig, was im «neuen» Restau- rum grossen Spass. Das anschliessende örgeli mitspielen. rant angeboten wird. Das Restaurant ist Essen auf der Terrasse des Restaurants Mein grosser Dank richtet sich an meine geschmackvoll eingerichtet und das Essen Flughafen Birrfeld schmeckte hervorragend. unkomplizierten, zuverlässigen Vorstands- schmeckte ausgezeichnet. Oktober: Nur wenige Mitglieder fehlten kolleginnen Renate Christen und Rita Kno- April: 8. Generalversammlung im Res- beim Lotto im Restaurant Pflug. Ruth Melu- bel, aber auch an unsere Vereinsmitglieder. taurant Pflug in Othmarsingen. Alle Trak- so organisierte ausserordentlich praktische Ihr Mitmachen motiviert den gesamten Vor- tanden wurden einstimmig genehmigt. Preise, sodass alle konzentriert mitmachten. stand, der auf Lebzeiten gewählt ist, jedes Juni: Ausflug nach St. Gallen mit Be- November: An der Wintergemeinde Jahr! Ich wünsche von Herzen, dass alle sichtigung der Stiftskirche. Das Essen wur- durften wir den Apéro ausschenken. Herz- Vereinsmitglieder wieder gesund werden de am Bodensee eingenommen, wo unser lichen Dank an die Helferinnen. bzw. gesund bleiben und wir «mitenand» ehemaliges Mitglied Margrith Schilling zu Dezember: Der Chlaushöck fand im noch lange etwas unternehmen können. uns stiess. Leider brach sich Margrit Koch feierlich geschmückten Cheminée-Raum dort den rechten Ellenbogen, aber es mach- des Landgasthofs zu den Drei Sternen TEXT/FOTOS: MARGRIT BRACK

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Reise des Frauenturnvereins

Nach früher Tagwache trafen wir uns am 2. September 2017 um 07.45 Uhr beim Schulhaus Brunegg und starteten unsere Reise. Zuerst ging es durch den Wald zum Bahnhof Othmarsingen. Nach einer kurzen Zugfahrt kamen wir in Brugg an und mach- ten uns auf den Weg zum Café Moser’s, wo wir uns einen «Wachmacher» gönnten. Um 09.30 Uhr empfing uns Rolf Alder zur ers- ten Überraschung: eine Brugger Stadtfüh- rung. Bei gutem, aber kühlem Wetter lies- sen wir uns das schöne Städtchen zeigen. Herr Alder erzählte über die Habsburger, die Berner und die Deals zwischen Brugg und Windisch. Der schwarze Turm, welcher als «Wächter» für Brugg gebaut wurde, durfte dabei nicht fehlen. Früher war dieser ein Gefängnis, welches «Nachtgefangene» und «Ausnüchternde» beherbergte. Danach liefen wir alle zusammen zum Bahnhof, wo uns der Bus zur zweiten Überraschung, nämlich zum Schloss Habsburg – dem Stammsitz der Habsburger –, brachte. Im Restaurant assen wir gemütlich zu Mittag. Danach nahmen wir die Stufen zum Turm unter die Füsse und erkundeten die kleine Ausstellung. Im Laufschritt ging es über Scherz, Lupfig und Birr nach Brunegg zurück. Der Weg führte uns auch über den FTV-Jungle- Trail, wo wir uns die noch sauberen Schuhe schmutzig machten. Auch das Wetter spielte an diesem Tag mit, obwohl die Vorhersage nicht so gut war. Den schönen, anstrengenden Tag liessen wir im Landgasthof zu den Drei Sternen ausklingen. TEXT/FOTOS: MARLENE GÖTTLING

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15 Jahre aktiv@brunegg: Ausflug in den Europapark

Für den Lern- und Spass-Anlass rund 40 angemeldeten Personen, von de- Leider ging auch der Tag im Europapark im August 2017 haben wir uns nen etwa die Hälfte Kinder waren, im Car sehr schnell vorbei. Dass alle Teilnehmer Platz gefunden hatten, ging es los in Rich- ihren grossen Spass hatten, sah man den vom Familienverein aktiv@brunegg tung Deutschland. freudigen Gesichtern am Ende des Tages an. etwas ganz Spezielles einfallen Zur grossen Vorfreude auf die bevorste- Dieser Ausflug war ein grosses Danke- lassen. In diesem Jahr wurde der henden Erlebnisse, die im Europapark auf schön an die immer aktiven und motivierten uns warteten, trug auch das tolle Wetter bei. Mitglieder des Familienvereins und gleich- Verein nämlich 15 Jahre alt. Die Teilnahme von 40 angemeldeten Per- zeitig ein Zeichen, den Familienverein noch sonen ist ein hervorragendes Ergebnis, das attraktiver zu machen. Und dies sollte mit einem Tagesausflug in auch dadurch erreicht werden konnte, weil Für Familien haben wir übrigens immer den Europapark gebührend gefeiert wer- der Familienverein einen Teil der Reisekos- tolle und günstige Angebote, insbesondere den. Am Samstag, den 26. August 2017, ten übernahm und zusätzlich extra günstige für die Mitglieder des Familienvereins. war es dann so weit. Ganz früh am Morgen Eintrittskonditionen aushandeln konnte. Alle Angebote und Veranstaltungen findet trafen sich die Mitglieder des Familienver- Die Carfahrt war gemütlich und aufre- man auf aktivbrunegg.ch – lassen Sie sich eins sowie einige Freunde und Bekannte gend. Die grosse, fröhliche Kinderschar trug inspirieren. auf dem Parkplatz des Gasthofs zu den dazu bei, dass die zwei Stunden dauernde TEXT: MONIKA NEZIREVIC Drei Sternen in Brunegg. Nachdem die Reise nach Rust wie im Fluge verging. FOTOS: MONIKA NEZIREVIC, PATRICIA BÄR

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Gemeinsam einzigartig bleiben! BLICK AUF BRUNEGG UM JAHR 1900 DAS

Die Gemeinde Brunegg steht durch die Breitackersiedlung vor einem historisch markanten Anstieg ihrer Dorf- bevölkerung. Die Gründe, weshalb sich Zuzügerinnen und Zuzüger für unser schönes Dorf entschieden haben, sind vielseitig, wie Gemeindepräsidentin Ruth Imholz Strinati aus diversen Gesprächen herausfinden durfte.

Genauso vielseitig setzt sich die Dorfge- zepterstern ist das Identitätszeichen im Zepterrad bekannt. Auch schweizweit exis- meinschaft unserer einzigartigen Gemein- Wappen unserer Gemeinde. Er strahlt für tiert laut der Wappenliste von Hans und de zusammen. Als einzigartig wurde un- mich aufgrund der Kreisform Einigkeit, Sta- Maria Rüegg keine andere Gemeinde mit längst in einer Bevölkerungsumfrage im bilität und Kontinuität aus. Doch was steckt einem Lilienzepterstern. Brunegg ist offen- Herbst 2017 neben dem idyllischen Le- tatsächlich dahinter? Unsere ehemalige bar bereits in dieser Hinsicht einzigartig. bensraum der Zusammenhalt im Dorf ge- Gemeinderätin Beatrice Bosshart hat sich Das weckte die Neugierde in mir, noch in- nannt, insbesondere der Gemeinschafts- vor einigen Jahren in der Dorfchronik inten- tensiver nach Gründen für das Phänomen gedanke und die Aktivität der Vereine. siv mit diesem Thema befasst und wusste «Brunegger Einzigartigkeit» zu suchen. Doch weshalb ist Brunegg derart einzig- einiges zu berichten: Brunegg sei die einzi- artig geworden? Und noch viel wichtiger: ge Aargauer Gemeinde mit einem ganzen Das Schloss Brunegg Wie bewahren wir dies? Als ich mich auf die Lilienzepterstern im Wappen. Nun tauchte Ein weiterer entscheidender Anhaltspunkt Suche nach Antworten machte, ist ein bei mir die Frage auf, was Lilie und Zepter könnte das Schloss Brunegg liefern, denn spannender Wissenstransfer entstanden, in der Symbolaussage historisch wohl be- dem Bauwerk verdankt unser Dorf Namen den ich Ihnen nicht vorenthalten will. deuten mögen. So las ich in ihrem Bericht, und Existenz. dass der Lilienzepterstern 1664 ohne die Das Schloss Brunegg besteht aus einer Das Brunegger Gemeindewappen hohenlohschen Leoparden in der Kanzel- kompakten Oberburg mit Palas und dem Der Ursache dieser Brunegger Einzigartig- haube der Kirche Birr übernommen wurde. Rest des Hauptturms, und in jüngerer Zeit keit wollte ich nachspüren und fand mit Dieses Ursprungswappen bestand aus ei- entstand die Unterburg mit Backhaus, Hof unserem Gemeindewappen einen ersten nem roten Lilienzepterstern. und Pächterhaus. Im 13. Jahrhundert als wichtigen Anhaltspunkt. Ein blauer Lilien- Als Zeichen der Gemeinde Brunegg er- habsburgisches Lehen im Besitz der Schen- schien er in deren Siegel ab 1822. Die Lilie und das Zepter seien alte, heraldische Zei- chen aus der ritterlichen Kultur. Sie dienten zunehmend der Kennzeichnung der Adels- geschlechter und Familien und wurden nach und nach zu Bedeutungs- und Identifika- tionsträgern auch anderer gesellschafts- politischer Modelle. Der Lilienzepterstern ist ein Relikt aus vorheraldischer Zeit; ur- sprünglich diente er als metallische Verstre- bung zur Stabilisierung des Schildes. Diese zierenden, geschmiedeten Enden setzten sich mit dem Begriff «Lilien» in der heral- dischen Terminologie fest. In der Wappen- Kanzelhaube der Kirche Birr mit ursprünglichem kunde ist das Lilienzepterrad auch als Lilien- Brunegger Wappen. haspel, Karfunkel, Kleverad, Glevenrad oder Schloss Brunegg um das Jahr 1900.

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Kaum einer weiss mehr über Brunegg, und so war ich sehr gespannt auf seine per- sönliche Theorie zu Bruneggs Einzigartig- keit. Das Erste, was er erwähnte, war die Wichtigkeit der Dorfgemeinschaft mit ihren aktiven Vereinen, welche unsere kulturelle Dorflandschaft nachhaltig bereichern – auch wenn dahinter immer etwa die gleichen 50 bis 100 Personen stecken, welche sich stark engagieren. Seiner Meinung nach ist auch der überdurchschnittlich grosse Zu- wachs an Kindern relevant: Es belebe das Brunegger Schulklasse mit Lehrer Theodor Rätzer im alten Gemeindegebäude. Dorfgeschehen und erleichtere die Integra- tion der Neuzuzüger, insbesondere von Per- ken von Brunegg erbaut, ging die Anlage te für Brunegger und Besuchende. Was sonen mit Migrationshintergrund. Auf mei- durch verschiedene Hände. Als erster na- Thomas von Salis an Brunegg auch noch ne Frage, was es mit der Offenheit der mentlich bekannter Besitzer wird Wernher besonders schätzt, ist die noch unberührte Brunegger auf sich hat, meint Werner von Brunegg genannt, der 1270 starb. Bei Landschaft, vor allem der Kestenberg und Huggenberger fast augenzwinkernd, dass der Eroberung des Aargaus durch die Ber- die Wälder in der Ebene. Die Kombination Brunegg verkehrstechnisch gut gelegen ner (1415) leistete die Besatzung zunächst von all dem macht’s aus. und nahe bei den Zentren sei und die Brun- Widerstand, doch wurde Brunegg schliess- egger vielleicht auch deshalb offen seien lich trotzdem ein bernisches Lehen und ab Die Brunegger Verwaltung für Neues. 1538 dem Landvogt auf der Lenzburg un- Einige Traditionsanlässe wie der 1. August terstellt. Ab 1815 befand sich das Schloss oder auch der Politapéro wurden bewusst Die Brunegger Behörden Brunegg im Privatbesitz der Familie Hüner- von der Verwaltung in Zusammenarbeit mit Eine Bruneggerin, die ich auf das Thema wadel, danach wurde es durch Erbgang auf dem Gemeinderat kreiert, um den Aus- ansprach, meinte, dass Brunegg stets das die Familie von Salis übertragen. Jean tausch von Informationen und das gesellige Glück hatte, engagierte Gemeinderäte zu Rudolf von Salis war Historiker, Schriftstel- Beisammensein der Dorfbewohner zu för- finden, die den direkten Austausch suchten ler und Radiokommentator, der mit seiner dern. Unser ehemaliger Gemeindeschreiber und den Gemeinsinn förderten. Aber auch «Weltchronik» auf Radio Beromünster wäh- Werner Huggenberger, der im Frühling 2017 das kompakte Schulsystem könne mitent- rend des Zweiten Weltkriegs in ganz Euro- seinen wohlverdienten Ruhestand antrat, scheidend gewesen sein für das Zusam- pa gehört wurde. Er lebte bis zu seinem Tod, engagierte sich 37 Jahre lang für die Ge- menwachsen der Dorfgemeinschaft. 1996, auf Schloss Brunegg, das sich noch meinde Brunegg und trug viel zur Stabilität Von unserem ehemaligen Gemeindeam- heute im Besitze der Familie von Salis be- und Kontinuität von Brunegg bei. mann Heinz Brun erfuhr ich, dass ein Grund findet. Seine Ehefrau, Elsie von Salis, enga- sicher auch seinerzeit der Bau von Friedhof, gierte sich ebenfalls sehr für das Dorf und Kirche und Schulanlage im Frondienst ge- lud regelmässig mit viel Freude die Brun- wesen sein dürfte. egger Schulkinder zu sich aufs Schloss ein. Früher einmal habe auch ein Planungs- Aber auch die nächste Generation, der büro geschrieben: Brunegg liege auf der heutige Schlossbewohner Thomas von Sa- Passhöhe zwischen der Region Brugg und lis mit seiner Familie, öffnet das Schloss Lenzburg. Brunegg wurde als einzige Ge- seit 2015 jeweils am Pfingstfestival Brun- meinde im Kanton um 1845 vom Bezirk egg für Interessierte, die sich gerne vom Brugg in den Bezirk Lenzburg transferiert. Schlossambiente und von klassischer Mu- Diese beiden Umstände könnten erklären, sik begeistern lassen. Dass für den heuti- warum damals dieses Gemeinschaftsge- gen Schlossherrn das Schlossgut schon fühl entstanden ist. Wettingen sei eine der immer wichtig gewesen sei, erfuhr ich in grössten Gemeinden im Kanton und doch einem Gespräch mit ihm. Und: Er erinnere habe ein inzwischen verstorbener Gewerbe- sich auch gerne an die schöne Schulzeit treibender und Feuerwehr-Offizier gesagt: und an den legendären Lehrer Theo Rätzer «Als Wettinger beispielsweise zählst du (der zugleich nebenamtlicher Gemeinde- erst, wenn du sieben Generationen auf dem schreiber war). Thomas von Salis schätzt Friedhof nachweisen kannst.» In kleinen vor allem die persönlichen Beziehungen zu Gemeinwesen dauert es üblicherweise län- Dorfbewohnern. Und natürlich sei der Land- ger bis zur Akzeptanz als in grösseren. In gasthof Sternen seit seiner frühen Kindheit Brunegg mag das vor einigen Generatio- ein Ort, der ihm vertraut sei. Der Betrieb ist nen auch noch der Fall gewesen sein. Doch heute noch eine wichtige Begegnungsstät- Werner und Christa Huggenberger im Jahr 2015. dies hat sich geändert. Brunegg ist im

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Laufe der letzten Jahrzehnte immer offener • Kontinuität und viel Engagement in un- geworden. Und da Brunegg seit Anfang serer Verwaltung 20. Jahrhundert immer etwa 300 Einwoh- • seit jeher engagierte Brunegger Behör- ner zählte, muss ja der Grossteil mittlerwei- denmitglieder le zugewandert sein. Das spräche gegen • unsere Offenheit gegenüber neuen Nach- historische Thesen. Oder ist gerade das der barn und Mitstreitern Grund? Heinz Brun meint dazu: «Wir sind • Es sind jedoch vor allem die engagierten alle freiwillig hierher gezogen und freuen Vereine und Menschen in Brunegg, die uns, wenn andere dasselbe gemacht haben. Menschen liegen. Es spielt eigentlich keine seit jeher den Gemeinschaftsgedanken So ganz gehören wir nirgends hin, aber Rolle, ob im Beruf, in der Freizeit oder in der mit viel Herzblut pflegen und aufrecht- darum freuen wir uns auf neue Nachbarn Schule, wir erfahren immer wieder auf sym- erhalten. und Mitstreiter.» pathische Weise, wie unsere leitenden Per- Die Feststellung, dass wir gemeinsam sönlichkeiten der Vereine und Institutionen das meiste davon selber steuern können, Die Brunegger Dorfgemeinschaft es verstehen, Menschen jeder Generation stimmt mich sehr optimistisch, es über- Ich habe in letzter Zeit mit vielen Dorfbe- in ihren Talenten oder Vorlieben zu begeis- rascht mich jedoch auch nicht sonderlich; wohnern über die Brunegger Einzigartigkeit tern. Damit leisten sie einen wertvollen Bei- so habe ich Brunegg kennen und lieben diskutieren dürfen. Stellvertretend für die trag an die individuelle Sinnfindung.» gelernt. Es liegt auch künftig alleine in un- einzelnen Voten möchte ich aus einem Dem kann ich nur aus ganzem Herzen seren Händen, ob und wie das Saatgut für stimmigen Artikel der Brunegger Lupe aus beipflichten. Egal, wen ich im Dorf auf die- einen fruchtbaren Gemeinschaftssinn ge- dem Jahre 2004 vom ehemaligen Gemein- ses Phänomen anspreche, es sind immer streut wird. Wer weiss – vielleicht sind be- derat Andreas Bölsterli zum Thema «le- wieder spannende Storys über Geleistetes reits durch diese Gedanken einige Saat- bendiges Brunegg» zitieren: «Brunegg wird und Vollbrachtes, die mir zugetragen wer- körnchen bei der neuen Dorfbevölkerung nicht nur innerhalb der Kommune, sondern den. Man spürt in ganz Brunegg, dass die gelandet … Je mehr helfende Hände mit- auch von ausserhalb als lebendige Gemein- Hoffnung gross ist, dass auch die neue wirken, desto mehr werden wir unsere Tra- de wahrgenommen. So betreiben wir mit Brunegger «Zuzüger-Generation» mithilft, ditionen aufrechterhalten können! unseren gemeinsamen Aktivitäten eine äus- diese wertvolle Tradition zu bewahren. In diesem Sinne: «Lasst uns auch weiter- serst wirkungsvolle Werbung für ein dyna- Wenn ich zusammenfasse, was ich über hin gemeinsam säen und ernten, damit wir misches Dorfleben. Jede Gruppierung, die Bruneggs Einzigartigkeit in Erfahrung brin- als Dorfgemeinschaft einzigartig bleiben!» erfolgreich aktiv wird, hat ein Zugpferd. Ein gen konnte, sind das folgende Indikatoren: Zugpferd, das sich in die Mitwirkenden ein- • das Schloss Brunegg TEXT: RUTH IMHOLZ STRINATI fühlen kann, das weiss, wo die Stärken • unsere kostbare Landschaftsidylle FOTOS: BEATRICE BOSSHART, ETH-ARCHIV, und die speziellen Neigungen der einzelnen • unsere spezielle geografische Lage RUTH IMHOLZ STRINATI, MARLIES JENT

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Abwechslungsreiches Musikschulkonzert 2017

Am 18. Mai 2017 trafen sich die Verwandten und Bekannten der musizierenden Schüler und Schü- lerinnen in der Aula Brunegg.

Nach einer herzlichen Begrüssung durch Estera Hasler-Olbrych machten beim dies- jährigen Musikschulkonzert die Musikgrund- schüler den Auftakt. Sie sangen und tanz- ten, unter der musikalischen Leitung ihrer Lehrerin Anita Fehr, die Lieder «Guete Obig, Friede wünsch i dir» und «The River Is Flowing». Nach diesem herzlichen Start begrüsste Hans Binder, Leiter der Musikschule, die Besucher und führte durch das abwechs- lungsreiche Programm. Michael Mösch setzte sich an den Flügel und spielte den romantischen Song «There Is No Greater Love» von Isham Jones. Danach interpre- tierte James Ten mit seinem Lehrer den bekannten Jazzstandard «Bill Bailey» von Hughie Cannon. Nach einer Umbaupause zupften die Gitarrenschüler/innen von Jürg Hochweber die Stücke «Vals Flamenco», «Last Minute Rock», «Special Day» und «Schwarze Augen». Estera Hasler bedankte sich bei allen Beteiligten und überreichte ihnen ein süsses Geschenk. Der Abschluss des Konzerts bildete wie- der eine lebhafte Darbietung der Musik- grundschüler, bevor die Zuhörer/innen zum obligaten Apéro, offeriert durch die Schul- pflege Brunegg, übergingen.

TEXT/FOTOS: HANS BINDER

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Klassische Konzerte in der Kirche Brunegg

Es begann alles bei der Furka- Bergstrecke mit Freiwilligenarbeit.

Heinz, Felix und Dorli Brun sind begeisterte Fans der Furka-Bergstrecke. So kam es, dass sie vor vielen Jahren dem Verein der Furka-Dampfbahn beitraten. Dieser Verein ist bestrebt, dieses einmalige technische Kulturgut zu erhalten. Dafür werden immer wieder Freiwillige gesucht, die sich für ver- schiedene Arbeitseinsätze engagieren. Aus Begeisterung entschloss Familie Brun, sich für Arbeitseinsätze bei der Furka-Dampf- bahn zur Verfügung zu stellen. Sohn Felix engagierte sich als Chauffeur und Heinz Brun als Hilfsschreiner sowie auch als Wanderleiter. Dorli sorgte als Kö- chin für das Wohl der vielen Freiwilligen. Dort lernten sie auch Martin Uhlig kennen, der als Bauleiter für die Furka-Bergstrecke im Einsatz stand. Man verstand sich sehr gut und pflegte den Kontakt auch über das Freiwilligenengagement hinaus. So erfuhr Familie Brun dann auch von Martin Uhligs Liebe zu Alexandra Schlenck. Dorli und Heinz Brun samt Sohn Felix waren 1992 sogar zu deren Hochzeit eingeladen. Die Vorarlberger Nachrichten berichteten im August 1992 über die Hochzeit wie folgt: Die Festspiele und der Bodensee waren schuld daran, dass die Flötistin der Wiener Symphoniker vor einem Jahr im Ländle ihr Herz verlor. Bei einer romantischen Fest- spielfahrt auf der «Hohentwiel» hat es zwi- schen Alexandra Schlenck aus Innsbruck und Dipl.-Ing. Martin Uhlig aus Hechingen 60. Geburtstag und seine Mutter den 90. Ge- dann bereits wieder in Bregenz auf der «gefunkt». burtstag. Auch hier durften Dorli und Heinz Seebühne auf, wo die letzte Vorstellung der wiederum mitfeiern. Oper Carmen stattfand. Vor 20 Jahren: Wiener Kammer- Der Eintritt für dieses exklusive Bruneg- musiker erstmals in Brunegg Feierlichkeiten zum 80. Geburtstag ger Konzert war frei. Die Gage für die Sym- Alexandra Uhlig ist seit 1986 Mitglied der von Dorli und Heinz Brun phoniker übernahmen Dorli und Heinz Brun. Wiener Symphoniker. Die Freundschaft der Dorli und Heinz wurden beide 80 Jahre alt Sie be schenkten sich damit selber zu ihrem beiden Familien Brun und Uhlig machte es und beschlossen aus diesem Anlass, sich runden Geburtstag. Die Kollekte hingegen möglich, dass die Wiener Kammermusiker selber, ihren Familien und Freunden, aber war für die Stiftung Kirche Brunegg be- im August 1997 in der Kirche Brunegg auf- auch musikalisch Interessierten eine Freude stimmt. Dorli und Heinz Brun freuten sich traten. Es war ein musikalischer Leckerbis- mit einem klassischen Konzert zu bereiten. sehr, dass sie den Auftritt der Wiener Sym- sen. Zwei Jahre später fand ein weiteres Anstatt irgendwo schick und fein essen zu phoniker mit ihrer Familie, mit Freunden und Konzert mit drei Mitgliedern und 2003 ei- gehen, engagierten sie ihre langjährige Be- Bekannten geniessen konnten. In der Pause nes mit vier Mitgliedern der Wiener Sym- kannte Alexandra Uhlig mit vier weiteren gab es einen feinen Apéro vor der Kirche. phoniker mit Flöte, Violine, Viola und Violon- Mitgliedern der Wiener Symphoniker. Sie Dann folgte der zweite Konzertteil. Zum cello statt. gehören zum offiziellen Orchester der Bre- Schluss gab es drei Zugaben und drei Mal Die anhaltende Freundschaft der beiden genzer Festspiele. «Standing Ovations» – die Begeisterung Familien machte weitere Konzerte möglich. Am Sonntag, 20. August 2017, gaben der Besucher und die Freude von Dorli und So auch im Jahr 2007, wo es erneut zu ei- die fünf Musiker um 11 Uhr in der vollbe- Heinz Brun waren gross. nem Konzert in der Kirche Brunegg kam. setzten Kirche Brunegg ein klassisches TEXT: MARLIES JENT Im Juli 2016 feierte Martin Uhlig seinen Konzert. Am Abend traten die Symphoniker FOTOS: DANIEL HERREN

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Hauptübung der Feuerwehr Maiengrün vom 4. November 2017

Für einmal fand die Hauptübung konnten beobachten, wie wichtig es ist, Um die Vianco Arena herum und auch «im nicht im Dunkeln und bei klirrenden dass die «Handgriffe» sitzen und sich die Schärme» hatten die verschiedenen Ab- einzelnen AdF (Angehörige der Feuerwehr) teilungen der Feuerwehr Maiengrün Info- Temperaturen statt, sondern am auf ihre Kameraden und Kameradinnen Stände aufgebaut. Die grossen und kleinen Samstagnachmittag auf dem Areal verlassen können. Gäste konnten sich dort informieren, in die der Vianco Arena in Brunegg. Plötzlich tauchte ein zusätzliches Feuer- Fahrzeuge klettern, ein Feuer löschen, le- wehrfahrzeug auf dem Schadenplatz auf … bensrettende Massnahmen üben oder sich Ob es nun die milden Temperaturen, die und es war sehr bald klar, dass es sich nicht abseilen lassen. Die Anwesenden nahmen Tageszeit oder die angekündigte Komman- um ein Fahrzeug der Feuerwehr Maiengrün das interessante Angebot rege in Anspruch doübergabe waren, welche die zahlreichen handeln konnte, denn dieses Fahrzeug wür- und liessen sich durch die AdF orientieren. Gäste aus Brunegg, , Othmar- de nie und nimmer in das Feuerwehrmaga- Für die Kinder waren zudem eine Kletter- singen und Umgebung nach Brunegg lock- zin in Othmarsingen passen. Es handelte wand und eine Hüpfburg aufgestellt worden. ten, lässt sich im Nachhinein nicht mit Si- sich um ein Flugfeldlöschfahrzeug der Der Feuerwehrverein Maiengrün sorgte cherheit feststellen. Schweizer Armee, welches auf dem Flug- den ganzen Nachmittag für das leibliche Um 14 Uhr ging es los: Ein Feuer loderte platz Emmen stationiert und eingesetzt wird. Wohl der Gäste sowie der AdF und schenk- und die Fahrzeuge der Feuerwehr Maien- In einer kurzen Demonstration konnte den te Getränke aus und bot Würste an. grün näherten sich mit Blaulicht und viel Anwesenden gezeigt werden, mit welcher Um 16 Uhr versammelten sich alle in der Sirenenlärm. Der Feuerwehr-Kommandant Kraft riesige Wassermengen aus dem Fahr- Vianco Arena und der Feuerwehrkomman- Thomas Spinner erklärte den Anwesenden zeug gepumpt und welche Reichweiten da- dant gab die Beförderungen bekannt. Sechs die Abläufe und die Handgriffe, welche bei mit erzielt werden können. Sehr eindrück- AdF können im kommenden Jahr mit einem einem solchen Brand erfolgen müssen. Die lich … auch für eine Gemeinderätin! neuen Abzeichen an der Uniform an die Angehörigen der Feuerwehr Maiengrün Doch mit dieser coolen Präsentation war Feuerwehrübungen und -einsätze einrücken. zeigten ihr Können und die Anwesenden die Hauptübung nicht etwa schon vorbei. Herzliche Gratulation!

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Beförderungen für das Jahr 2018 Ivan Müller, Othmarsingen Gefreiter Tanja Hummel, Hendschiken Korporal Rolf Luchsinger, Othmarsingen Korporal Christoph Rottmeier, Buchs Wachtmeister Mirjam Hofer, Brunegg Adjutant Patrick Tschirky, Othmarsingen Hauptmann (Kommandant)

Im Anschluss an die Beförderung fand luftiger Höhe mussten die beiden in den er noch «einsatzfähig» ist und das Feuer- die Kommandoübergabe statt. Thomas Spin- Körben von zwei Drehleitern mit einem Rie- wehrhandwerk auch nach zwölf Komman- ner wandte sich in einer kurzen Rede an die senstreichholz eine Riesenzigarre anzünden. danten-Jahren noch von der Pike auf be- Anwesenden und überreichte sichtlich be- Nach einigen Anlaufschwierigkeiten lös- herrscht. In den verschiedenen Ansprachen wegt die «Seele» der Feuerwehr Maiengrün ten Thomas und Patrick die Aufgabe mit und kurzen Einlagen wurde nochmals zum sowie den Titel «Papa Schlumpf» (zur Infor- Bravour. Bei einem Gläschen Weissen Ausdruck gebracht, wie sehr Thomas und mation: Die AdF der Feuerwehr Maiengrün konnten die Anwesenden ein erstes Mal seine Arbeit geschätzt worden sind, sei es werden aufgrund der blau-gelben Unifor- anstossen und den beiden Glück wünschen, von der Mannschaft, den Gemeinden oder men auch Schlümpfe genannt) an seinen sei es für den Feuerwehr-Ruhestand oder auch von den Kommandanten der benach- Nachfolger Patrick Tschirky. Wir alle konn- für die neue Aufgabe. barten Feuerwehren. ten dabei spüren, wie wichtig Thomas die Den Abend verbrachten die Mannschaft Was dann alles nach Mitternacht ablief, Feuerwehr Maiengrün und vor allem auch und die geladenen Gäste in der mit Kerzen entzieht sich der Kenntnis der Schreiberin. die Menschen sind, die sich in dieser Orga- dekorierten Turnhalle in Brunegg. Die fei- Doch da keine Reklamationen eingingen, ist nisation engagieren. Bea Zandonella (Vize- nen Düfte aus der Küche liessen ahnen, anzunehmen, dass alles im Rahmen blieb! Gemeindepräsiden tin Brunegg und Res- dass der Feuerwehrverein Brunegg unter Vielen Dank an René Lütolf sowie sei- sortvorsteherin Feuerwehr) bedankte sich der Leitung von Erhard Luginbühl wieder nem Team für die Organisation der Haupt- im Namen der drei Gemeinden bei Thomas etwas Leckeres für uns gekocht hatte. übung und allen anderen, welche die Haupt- Spinner für dessen grossen Einsatz zum Die kulinarischen Genüsse waren das übung zu etwas ganz Speziellem gemacht Wohle der Feuerwehr Maiengrün. eine, die Überraschungen für Thomas das haben. Die Kommando-Übergabe war aber da- andere. So wurde ihm zu Ehren ein Schlump- TEXT: SABINA VÖGTLI-FISCHER mit noch nicht zu Ende. Der «alte» und der fen-Lied vorgetragen, er musste sich einem (GEMEINDERÄTIN HENDSCHIKEN, «neue» Kommandant hatten zuvor nämlich Schlumpfen-Wettbewerb stellen und zu gu- RESSORTVORSTEHERIN FEUERWEHR) noch eine knifflige Aufgabe zu lösen: In ter Letzt musste er den AdF beweisen, dass FOTOS: URS STEINER

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Auf Schatzsuche – Geocaching

Was ist Geocaching? Bei Geo- tausch und Beisammensein treffen. So sind caching handelt es sich um eine schon viele Freundschaften mit Gleichge- sinnten entstanden. Art Schnitzeljagd resp. Schatzsuche. Die Caches (Verstecke) sind in Los geht’s! Schwierigkeitsgrade eingestuft Zwei Paare in unserem Haus sind vom Geo- und in verschiedene Typen unterteilt caching begeistert und haben uns von ih- rem Hobby erzählt. Wir fragten sie an, ob sie (Traditionell, Mystery, Multi usw.). uns Einblick in ihre Freizeitbeschäftigung gewähren und wir sie gelegentlich auf ihrer Der jeweilige Eigentümer verpackt den «Schatzsuche» begleiten dürfen. Schatz in ein Gefäss (Box, Schachtel, Hülse Sie luden uns herzlich zur Teilnahme ein usw.), in welchem sich ein Logbuch befin- und so standen wir alle am 5. August 2017 det, und versteckt diesen Schatz irgendwo. morgens um 06.00 Uhr mit Rucksack und Das kann unter einer Bank, auf einem Ast, Picknick in den Startlöchern – es ging los. bei einem Stein, hinter einer Mauer, unter Kurz nach halb sieben fuhr der Zug von einem Strauch oder wo auch immer sein. Lenzburg nach Solothurn. Bettina und Da- Den Versteckmöglichkeiten sind kaum Gren- niel Zimmermann, Christa Berger und Mar- zen gesetzt. Dann stellt er die Koordinaten kus Springer sowie Bruno Zobrist und ich auf eine Geocaching-Plattform und schon waren nun als Cacher unterwegs. Wir ha- kann die Suche nach diesem «Schatz» be- ben dann erfahren, dass Bruno und ich ginnen. «nur» Mitläufer sind. Unkundige Personen Sobald der Cacher (der Schatzsucher) nennt man in der Cachersprache «Muggels». das Versteck gefunden hat, trägt sich die- Unsere vier Nachbarn waren also mit ih- ser in das vorhandene Logbuch und dann rem Handy und den Koordinaten ausgerüs- auch auf der Geocaching-Plattform ein (er tet und schritten, in Solothurn angekom- hat damit den Cache geloggt). Geocaching men, zielstrebig über die Aarebrücke. findet weltweit statt. Wer also in die Ferien Zum Einstieg in das Geocaching galt die verreist, sei es in den hohen Norden, nach erste Suche einem traditionellen Cache. Asien oder Übersee, nach Australien oder Ganz schnell wurden unsere geübten Ca- Afrika – die Schatzsuche ist rund um den cher fündig. Bei einem Buswartehäuschen Globus möglich. fanden sie den Schatz in einer Röhre in der Es finden jeweils auch Veranstaltungen Grösse einer Butterdose. Daniel Zimmer- statt, an welchen sich die Cacher zum Aus- mann fischte sie heraus, öffnete den Be-

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hälter, sodass sich alle vier im darin befind- kapelle, der Martinskapelle und der Eremi- lichen Logbuch registrieren konnten. tenklause ein gut besuchtes Wanderziel. In die nächste Cachesuche waren die elf Was wir zwei Muggels hier von unseren prachtvollen Solothurner Brunnen involviert. Nachbarn zu sehen bekamen, war doch In der Altstadt entdeckten wir ganz schöne schon sehr akrobatisch. Auf dem Waldweg Ecken. Es war ruhig in der Stadt, denn entdeckten wir oben am Hang eine Höhle. schliesslich war es erst gerade Samstag- Dort musste das Versteck liegen. Wir kra- morgen gegen acht Uhr. xelten den Hang hinauf und um auf des Bei jedem Brunnen gab es eine Frage Rätsels Lösung zu kommen, musste man zu beantworten, welche schliesslich mittels sich in die Höhle hinein begeben. Markus einer rechnerischen Aufgabe zu den Koor- Springer kletterte durch das Loch, was gar dinaten resp. zum Cache führte. nicht so einfach war. Er meisterte die sport- Hier einige Beispiele: liche Herausforderung und kam dem Rätsel • Zu welchem Jubiläum wurde dieser Brun- auf die Spur. Es galt herauszufinden, wie nen mit dem Namen «St. Urban Brunnen» viele Wege in der Höhle weiterführen. Wir getauft? kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus • Unter dem Brunnen findest du Stein- und konnten jetzt mit eigenen Augen sehen, kugeln. Wie viele Zentimeter misst der weshalb es beim Cachen unterschiedliche Umfang einer Kugel? Schwierigkeitsgrade gibt. • Zähle die goldenen Fratzen-Gesichter Ja, die Verenaschlucht war nicht nur zum an diesem Brunnen. Cachen toll. Wir suchten uns nämlich ein • Wie viele musizierende Engel findest du schönes Plätzchen für unseren Picknick- an diesem Brunnen? Halt. Bevor wir uns dann gemäss den errechne- ten Koordinaten auf die Cachesuche mach- Keine Zeit für eine Abkühlung ten, legten wir einen Kaffeehalt in einer Die nächste Etappe führte uns an die Aare, Gartenwirtschaft ein. Wir konnten beobach- wo viele Badende anzutreffen waren. Die ten, wie die Stadt erwachte und lebendig Temperatur stieg auf über 30 Grad Celsius wurde. Die Marktstandverkäufer präsentier- an. Eine Frau fragte uns, ob es zum Wan- ten ihre frischen Waren und die Läden öff- dern nicht zu heiss sei. Tja, unrecht hatte sie neten ihre Türen. nicht – ein Hüpfer ins kühle Nass wäre in Nach der Stärkung begaben wir uns auf diesem Augenblick schon verlockend gewe- die Suche nach dem Versteck und fanden sen. Am Aareufer fanden wir flussaufwärts dieses ausserhalb der Stadtmauer mit einem den nächsten Cache in einer Baumvergabe- herrlichen Blick auf die Aare. Auch hier tru- lung. Nach dem Eintrag in das Logbuch ging gen sich unsere vier Cacher in das Logbuch es zurück in Richtung Bahnhof Solothurn. ein und versteckten dann den Fund wieder Unsere vier Schatzsucher hatten auf so, wie sie ihn vorgefunden hatten. dem Rückweg noch zwei weitere Verstecke im Visier. Eines davon befand sich auf der Unterwegs in der Verenaschlucht Aarebrücke, hier wurden wir jedoch nicht Nach diesem Stadterlebnis war die Verena- fündig. Nach sofortiger Recherche auf der schlucht, die mit vielen kleinen Höhlen ver- Geocaching-Plattform lag ein Eintrag eines sehen ist, unser nächstes Ziel. Hier liegt Cachers vor, welcher bedauerte, dass ihm eine Einsiedelei und ist mit der Verena- beim Öffnen des Objektes dieses leider in

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die Aare fiel. Der Eigentümer dieses Ge- böxli» mit. Darin befinden sich Scheren, genstandes wurde auf der Plattform ent- Häkchen, Schraubenzieher, Pinzette, Mag- sprechend darüber informiert. nete, Spiegel, Taschenlampe, Werkzeug-Ta- Ganz knifflig war dann das letzte Ver- schenmesser, Schnur, Kugelschreiber usw. steck. Der Hinweis lautete, dass es sich an Sogar eine Teleskopleiter gehört zur Aus- einem belebten Ort befindet und nahe an rüstung dazu. Ihre Erfahrungen haben ge- einer Stelle liegt, welche für die Versorgung zeigt, dass die Caches oftmals sehr trick- der Stadt Solothurn zuständig ist. Zudem reich versteckt, verpackt, eingeklemmt oder soll sich der Cache bis max. 40 Zentimeter verschraubt sind und es zum Öffnen ent- ab Boden befinden. Beim entsprechenden sprechendes Werkzeug braucht. Gebäude angekommen, fanden wir eine Mit dem Cachen haben beide Paare ein Öffnung, die mit Gitterstäben versehen war. Hobby gefunden, bei welchem sie sich Es wurde rundherum gesucht und abgetas- draussen aufhalten und sich bewegen kön- tet und schliesslich fand Bettina Zimmer- nen. Für sie sind das kurzweilige Erlebnis- mann in der Rostabdeckung eine winzig und Entdeckungstouren, bei welchen sie kleine Hülse. Wir hätten dort nie ein Objekt neue, unbekannte Flecken kennenlernen. vermutet. Zwei Velofahrerinnen hielten an Wir haben uns gefreut, dass wir die bei- und fragten süffisant, ob wir am Cachen den Paare bei der Ausübung ihrer Freizeit- seien und schon waren wir in ein interes- beschäftigung begleiten durften und einen santes Gespräch verwickelt, da beide Frauen Einblick in das Geocaching erhalten haben. sich ebenfalls diesem Hobby verschrieben Herzlichen Dank für den wunderbaren, ge- haben. meinsam verbrachten Tag. Es war ein ge- Nicht schlecht staunten wir über die selliger und erlebnisreicher Ausflug! Ausrüstung von Bettina Zimmermann und Christa Berger. Als erfahrene Cacherinnen TEXT: MARLIES JENT tragen sie immer ihr eigenes «Werkzeug- FOTOS: DANIEL ZIMMERMANN, MARLIES JENT

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«Veränderung ist das Salz des Vergnügens» Friedrich Schiller

Armin Lehmann Daniela Ferkovic «Nun ist mein Jahr bereits vorbei, «Ich freue mich auf die neue Heraus- hier im Brunegger Dorfladen der Bä- forderung als Filialleiterin hier in ckerei Lehmann. Ich kann auf eine Brunegg bei der Bäckerei Lehmann. spannende Zeit mit tollen Begeg- Ich wusste, da muss ich sofort zusa- nungen mit euch Bruneggerinnen gen, als ich das Angebot von meiner und Bruneggern zurückblicken. Viele Chefin erhielt. Es ist schön zu sehen, neue Eindrücke konnte ich sammeln wie es immer weitergeht. und spannende Gespräche habe ich Zuerst konnte ich im Verkaufswa- geführt. Und ja, Brunegg ist in die- gen hier in Brunegg beginnen und sem Jahr ein wenig zu meinem zwei- nun werde ich Filialleiterin. So wach- ten Wohnort geworden, in dem ich se ich persönlich mit der Bäckerei in die Weiterentwicklung aufmerksam Brunegg mit. In der Zeit, in der ich verfolgt habe und auch stark mitwir- hier bin, möchte ich die Filiale Brun- ken durfte. Denn ich finde, nur was egg mit vollem Einsatz zum Erfolg sich verändert und entwickelt, lebt führen. Zudem sind mir die Kunden auch. Und daher beginne ich nach von Brunegg, aber auch diejenigen, meinem Jahr in Brunegg bei euch welche auf der Durchfahrt sind, in ein neues Abenteuer.» den zwei Jahren ans Herz gewach- sen. Und ich freue mich über jedes bekannte und neue Gesicht, welches hier im Dorfladen zur Tür herein- kommt.»

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Seniorenreise ins Museum für Musikautomaten

An unserem Seniorentag meinte Das Museum beherbergt eine der welt- Bald ging die Fahrt weiter zum Mittags- es Petrus gut, sodass wir pünktlich weit grössten und bekanntesten Sammlun- halt nach Münchenstein. Vor dem Restau- gen von Schweizer Musikdosen, Plattenspiel- rant wurden wir vom 1.-August-Komitee mit dem Car der Firma Eurobus dosen, Uhren und Schmuck mit Musikwerk überrascht, welches uns einen feinen Apéro beim ehemaligen Volg-Gebäude und anderen mechanischen Musikautoma- offerierte. wegfahren konnten. ten aus dem 18. Jahrhundert bis in die heu- Das Mittagessen im Restaurant Seegar- tige Zeit. ten in Münchenstein liessen wir uns dann Unser Chauffeur, Samuel Kümin, fuhr uns Ein spezieller Genuss war die Hand- mit einem feinen, frischen Salatteller und auf sehr kurvigen Strassen durch unbe- werkskunst vergangener Epochen. Da hat- einem prima Hackbraten mit hausgemach- kannte Gegenden in den Solothurner Jura. ten sogar unsere Männer etwas aus der tem Kartoffelstock schmecken. Das Des- Es ging über das Waldenburgertal, vorbei guten alten Zeit zu bestaunen. Wir konnten sert wich vom ursprünglich vorgesehenen an Reigoldswil nach Seewen (Solothurn) den Klängen von den kleinsten bis zu den ab, trotzdem war es fein. zum Museum für Musikautomaten. Zuerst grössten Musikinstrumenten lauschen und Der Service war hervorragend. Es gab konnten wir uns im museumseigenen Be- dabei die märchenhaften Figuren bewun- keine lange Warterei und so konnten wir trieb mit Kaffee und Gipfeli stärken. dern, die sich ständig bewegten. anschliessend durch die prächtigen Anlagen

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der ehemaligen «Grün 80» (hier fand 1980 die zweite schweizerische Ausstellung für Garten- und Landschaftsbau statt) schlen- dern. Die einen setzten sich in einen Lie- gestuhl am See, liessen die Seele baumeln, beobachteten die Schwäne und Enten und andere wiederum hielten sich im Kaffee- haus auf. Die Zeit verflog zu schnell und um 16 Uhr trat der Chauffeur mit uns die Heim- fahrt an. Es ging auf schönen, uns nicht so bekannten Wegen und kleinen Pässen in Richtung Bubendorf, Gelterkinden, Wittnau nach Frick weiter und dann auf der alten Strasse über den Bözberg zügig nach Brun- egg zurück. TEXT: DORLI BRUN FOTOS: DORLI BRUN, ESTHER GRAF

Mittagstisch für die Seniorinnen und Senioren der Gemeinde Brunegg

Montag, 9. April 2018 Montag, 3. September 2018 Treffpunkt für den Mittagstisch ist jeweils um Montag, 7. Mai 2018 Montag, 1. Oktober 2018 11.30 Uhr im Landgasthof zu den Drei Sternen in Montag, 4. Juni 2018 Montag, 5. November 2018 Brunegg. Anmeldungen sind jeweils bis Samstag Montag, 2. Juli 2018 Montag, 3. Dezember 2018 vorher an Frau Jeannette von Ah zu richten. Montag, 6. August 2018 Telefon 062 896 24 09

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Seniorenferienwoche in Weggis

Eine muntere Schar Seniorinnen und Senioren machte sich am 16. September 2017 per Bus auf den Weg in Richtung Innerschweiz nach Weggis, ins Hotel Rigi, unserem Feriendomizil.

Doch zuerst hielten wir uns im Tierpark Goldau auf, sahen etliche Tiere und lernten einiges über die Waldwirtschaft im Kanton Schwyz, da hier gerade eine interessante Ausstellung stattfand. Nach dem Mittagessen ging die kurze Fahrt nach Weggis weiter, wo uns erst ein tüchtiger Platzregen und dann ein aufgestelltes, fröhliches Hotelpersonal er- warteten. Das Thema dieser Ferien war dem Stein und Fels gewidmet und wurde von Esther und Thomas Graf wirkungsvoll mit dem Na- men Gottes verbunden. Da vorerst schlechtes Wetter herrschte, machten wir diverse Ausflüge, auch mit dem Schiff, unter anderem nach Luzern. Eine Gruppe besuchte das Verkehrshaus, andere gingen in der Stadt shoppen. Enttäuscht standen einige vor dem Kunstmuseum, da dieses geschlossen hat- te. Es war Montag! Doch dies war ein Glücksfall, verwies man uns doch zur Sammlung «Rosengart». Da machten wir Bekanntschaft mit Kunstwerken von Pablo Picasso und Paul Klee. Morgenlob, verschiedene Diskussions- runden, Gesang, Spiele usw. wurden vom Leiterteam bestens vorbereitet, sodass bei niemandem Langeweile aufkam. Und im- mer wieder wurde über das Thema Fels und Stein gesprochen. Dieses zog sich wie ein roter Faden durch die ganze Woche. Beim Besuch in Brunnen klarte der Him- mel auf und versprach für den nächsten Tag, dem Ausflugshöhepunkt, eine optimale Fernsicht von der Rigi. Dankbar genossen wir auf kleinen Wan- derungen das wunderbare Wetter, den frisch verschneiten Alpenkranz oder einfach das Beisammensein. Dankbar sind wir auch für die schöne Ferienwoche, welche von Esther und Tho- mas Graf sowie Tina Biedermann so mus- tergültig organisiert wurde. DANKE!

TEXT: JAKOB A. KALT FOTOS: ESTHER GRAF, HANSPETER GLOOR

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Walter «Wädi» Renold

Walter Renold verstarb am 15. Mai 2017, nur wenige Wochen vor seinem 75. Geburtstag. Wädi war ein Ur-Brunegger und mit seiner Heimatgemeinde stark verwurzelt.

So kam es, dass ihm nachgesagt wurde, er habe bereits beim «Brünneli im Mörikerfeld» schon Heimweh nach Brunegg. Wädi hat es mit grossem Humor getragen. Viele Jahre stand er im Dienste der Ge- meinde Brunegg. 16 Jahre war er für das Bauamt tätig und als Schulhausabwart, Brunnen- und Wasenmeister im Einsatz. Das Amt als Brunnenmeister führte er 29 Jahre lang aus, davon 13 Jahre im Ne- benamt. Während Jahrzehnten war Wädi mit sei- ner schönen und markanten Tenorstimme Mitglied im Männerchor Brunegg. Er war auch ein begeisterter 300-Meter- Schütze und nahm mit seiner Treffsicher- heit viele Kränze mit nach Hause. Was Wädi sehr am Herzen lag, war «sein Kanönli». Gemäss Recherche hegte und pflegte er das von der Schützengesellschaft stammende Kanönli mit Leib und Seele. Es kam bei besonderen Anlässen zum Einsatz, wie beispielweise dem Jugendfest. Mit fünf Böllerschüssen aus dem Kanönli wird die- ses Fest jeweils feierlich eröffnet. Wie sehr Wädi mit dem Kanönli verbun- den war, war anlässlich seines Todes zu er- fahren. Auf seinen Wunsch ging die in der Kirche gesammelte Kollekte an die Ge- meinde Brunegg und ist zweckgebunden für den Betrieb und Unterhalt des Kanönlis bestimmt. Bei seinen Angehörigen und al- len, die mit ihm verbunden waren, hinter- lässt Wädi eine Lücke. Was durch ihn aber am Leben bleibt, ist das Kanönli – ganz in seinem Sinne.

Hinweis «Wasenmeister» Heute kennt man den Begriff Wasenmeis- ter kaum noch, da es sich um eine alte Be- rufsbezeichnung handelt. Ein Wasenmeister war für die Beseitigung von Tierkadavern zuständig.

TEXT: KARL HOCHSTRASSER, MARLIES JENT FOTOS: MARTIN UND JEANNETTE RENOLD, BARBARA RENOLD, DORLI BRUN, PAUL WIDMER

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Hansueli Schmid

Am 15. September 2017 verstarb der ehemalige Gemeindeammann Hansueli Schmid im Alter von 89 Jahren.

In der letzten Ausgabe Brunegg im BLICK- PUNKT gab es über Hansueli Schmid ganz vieles zu berichten: über seine Familie, sein Leben sowie über sein enormes Brunegger Engagement, für welches er sich voll und ganz einsetzte. Er erzählte vor einem Jahr mit Begeiste- rung von seinen Jahren als Oberturner in Seon und in Lupfig, seinem Zuzug nach Brunegg im Jahre 1956 und seinem Haus- bau. Mit seiner Frau Heidi war er 68 Jahre verheiratet. Sie haben fünf Kinder und ganz viele Gross- und Urgrosskinder. Leider ver- starb Heidi Schmid 2016 ganz plötzlich, was Hansueli Schmid sehr zu schaffen machte – und trotzdem blieb er positiv ein- gestellt. Seine grosse Familie bedeutete ihm sehr viel und mit Freude schrieb er seinen Liebsten die Geburtstagskarten bis zuletzt noch von Hand – und das mit ein paar Sät- zen mehr, als nur gerade den obligaten Glückwünschen. Hansueli Schmid stand 37 Jahre lang als Posthalter im Einsatz. Sport und Politik begleiteten ihn viele Jahre. Er war begeis- terter Turner, wirkte im Schützenverein Brunegg mit, sang lange Zeit im Männer- chor und spielte auch noch Theater. Er engagierte sich 24 Jahre im Gemeinderat, 20 Jahre davon war er Gemeindeammann, und das mit enormem Einsatz. Er war zu- dem auch noch Grossrat und 1993 wurde hospitalisiert werden musste. Es traten ihm dann das Ehrenbürgerrecht der Ge- dann noch weitere gesundheitliche Be- meinde Brunegg für seine Verdienste für schwerden auf. Leider erholte er sich nicht die Öffentlichkeit verliehen. mehr und verstarb am 15. September 2017 Wie sehr er bis zuletzt mit Brunegg ver- in seinem 90. Lebensjahr. bunden war, das zeigte sich am Dorf- und In Gedenken an Hansueli Schmid sei Jugendfest in diesem Jahr. Er spendierte hier der von seinen Angehörigen ausge- den Schülerinnen und Schülern den Ju- wählte Trauerspruch wiedergegeben: gendfestbatzen. Alle, die Hansueli Schmid gekannt ha- «Das Schönste, was ein Mensch ben, wissen, dass er sich gerne mit den hinterlassen kann, ist ein Leuten unterhielt und einem kürzeren oder Lächeln im Gesicht derjenigen, länger anhaltenden Schwätzchen nie abge- neigt war. die an ihn denken.» Ein unfallbedingter Vorfall war der Grund, dass Hansueli Schmid Anfang September TEXT/FOTOS: MARLIES JENT

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Advents- und Weihnachtsimpressionen

Am 6. Dezember 2017 konnte die 2. Weihnachtsausstellung im Dorfkafi eröffnet werden. Es gab allerlei zu bestaunen: Geschenke, Keramiksachen, Kerzen, Mine- ralien, Schmuck, Genähtes und Selbstgemachtes.

Vom 1. bis 24. Dezember 2017 wurde jeden Tag ein neues Adventsfenster eröffnet und einige Kunstschaffende luden gar zum Um- trunk ein. Den Sujets waren keine Grenzen gesetzt. Alle Fenster waren einzigartig und liebevoll gestaltet. Ein ganz besonderes Augenmerk galt unter anderem dem Fenster von Familie Suter. Sie baute unsere Dorfstrasse als Adventsfenster auf. Wer genau hinschaute, konnte viele liebevolle Details erkennen – das Lindenbänkli, unseren Dorfbeck mit seinem «Geldspeuzer», den Dorfplatz mit dem neuen Brunnen, den neuen Kreisel und die Muldenzentrale und sogar die neu- en Dorffahnen fehlten nicht – es wurde einfach an alles gedacht. Und wer es nicht glaubt, dem sei hier die Adventsfenster- Neuheit verkündet: eine Gondel fuhr über das Dorf den Rebhang hinauf bis zum Schloss und erreichte in wenigen Augen- blicken das Ziel «Brunegg Uto Kulm»! Herzlichen Dank an alle, die mit der Gestaltung eines Fensters unser Dorf in adventliche Stimmung versetzten und all denjenigen, die auch Getränke und Gebäck offerierten. TEXT: MARLIES JENT FOTOS: BRUNO ZOBRIST, MARLIES JENT

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2018_Brunegger_BLICKPUNKT2017.indd 71 23.02.18 07:52 72 Ein BLICK über die Dorfgrenze hinaus

Jodlerklub Schlossbrünneli

Ein Portrait des Jodlerklubs wohl wichtigste Person im Bunde ist die Jodlerinnen und Jodler wurden mit viel Ap- aus Möriken-Wildegg, der 1937 Dirigentin Trudi Hunziker. Sie hat 2015 die plaus belohnt. Leitung des Jodlerklubs übernommen. Be- Der Jodlerklub Schlossbrünneli gab nach gegründet wurde. eindruckend ist, dass dem Verein seit der der Messe beim anschliessenden Apéro ein Gründung von 1937 bis 2014 nur gerade Ständchen. Der Jodlerklub Schlossbrünneli sorgte für vier Dirigenten vorstanden. Dies, weil drei die musikalische Umrahmung anlässlich des davon sehr lange, nämlich 14, 22 und sogar Der Jodlerklub auf Tournee Mai-Gottesdienstes in der Kirche Brunegg. 35 Jahre im Einsatz standen. Das ist in der Ein besonderer Höhepunkt war die Reise Der Gesang kam bei den Besuchern sehr heutigen Zeit eher eine Seltenheit. nach Amerika vom 22. September bis am gut an, deshalb erkundigte ich mich beim Die Mitglieder des Jodlerklubs Schloss- 1. Oktober 2017. Der Jodlerklub Schloss- Vereinspräsidenten über die Aktivitäten des brünneli sind reisefreudig und da und dort brünneli ging zusammen mit dem Akkorde- Jodlerklubs aus dem benachbarten Dorf. anzutreffen. Vom 22. bis 25. Juni 2017 be- on Orchester Aesch (BL) auf Tournee. Ich erhielt einen Einblick – so quasi über die suchten sie in Brig-Glis VS das 30. Eid- Vorerst war aber nicht sicher, ob die Rei- Dorfgrenze hinaus – und besuchte die Jod- genössische Jodlerfest. Dabei schnitten sie se wegen des Hurrikans «Irma» überhaupt lerinnen und Jodler am 17. August in ihrem ganz gut ab. angetreten werden konnte. Massenhaft fie- Probelokal im Gemeindesaal in Möriken. Am 17. September 2017, am Buss- und len die Flüge nach Amerika aus und das Zuerst wurden verschiedene Atem- und Bettag, fand in der katholischen Kirche in Ausmass der Zerstörung vor Ort war ver- Lockerungsübungen gemacht und dann Wildegg die Jodlermesse statt. Der Anlass heerend. Zahlreiche karibische Inseln wur- begann das Einsingen. Danach wurden ver- war sehr gut besucht und der Gesang des den dem Erdboden fast gleichgemacht. schiedene Stücke, langsame und temporei- Jodlerklubs erfreute die Anwesenden. Die Auch auf dem Festland waren die Schäden che gesungen resp. gejodelt. Aufgrund der Gestik merkte man den Jodlerinnen und Jodlern an, dass ihnen das Singen Spass macht. Nach der Probe gab es einen Abste- cher nach Wildegg, wo man sich in einer Gartenwirtschaft traf. Es war ein lauer Som- merabend. Nachdem alle etwas Kühles vor sich hatten, stimmte der Jodlerklub ein Lied an. Das blieb den anderen Gästen nicht ver- borgen und alsdann wurde applaudiert. Es war eine herrliche Stimmung nachts nach 22 Uhr in geselliger Runde. Von Präsident Paul Sommer war zu er- fahren, dass der Klub seit 80 Jahren exis- tiert. Dieser wurde 1937 gegründet und besteht heute aus 22 Mitgliedern, davon sind drei Frauen mit von der Partie. Die

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Impressionen von der Reise nach Amerika im Herbst 2017.

immens und gingen in die Milliardenhöhe. hielten sie Einblicke in das Cowboy-Leben. Haben Sie Lust auf das Jodeln be- Schliesslich gab es für die Reise nach In Tulsa kam die Gruppe in den Genuss kommen? Dann besuchen Sie doch eine Übersee aber doch noch grünes Licht. einer Stadtbesichtigung und besuchte an- Probe. Sie sind jederzeit herzlich und unver- Das Akkordeon Orchester Aesch und derntags die Cherokee Indianer. Anfang bindlich dazu eingeladen. Die Probe findet der Jodlerklub Schlossbrünneli Möriken- Oktober kamen dann alle mit vielen Eindrü- wöchentlich am Donnerstag um 20 Uhr im Wildegg gingen zusammen nach Amerika cken wieder wohlbehalten zu Hause an. Gemeindesaal Möriken im ersten Oberge- auf eine Kulturtournee. Houston – San An- Am Sonntag, 10. Dezember 2017, stand schoss statt. tonio – Dallas – Tulsa hiessen die Destina- ein weiterer Anlass vor der Tür. Der Jodler- Weitere Auskunft erteilt der Präsident tionen. An allen vier Orten gaben die beiden klub Schlossbrünneli lud in die reformierte Paul Sommer, Telefon 079 203 28 70 oder Vereine Konzerte, vorwiegend in Schwei- Kirche Möriken zum Konzert ein. E-Mail: [email protected]. zer Klubs. Nebst den Auftritten standen Die Mitglieder des Jodlerklubs Schloss- einige Besichtigungen an. Die Musikanten brünneli pflegen nicht nur das gemeinsame TEXT: MARLIES JENT und Jodler besuchten unter anderem das Hobby Jodeln. Sie sind unternehmungs- FOTOS: JACQUELINE CUENI-MEURY, Space Centre in Houston und die Silver lustig, reisefreudig, gesellig und pflegen die PETER KEHRLI, MARC VON DÄNIKEN, Spur Guest Ranch in San Antonio. Hier er- Kameradschaft. MARLIES JENT

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Gemeindeverband Lebensraum Lenzburg Seetal

Der Gemeindeverband Lebensraum Lenzburg Seetal (LLS) erstreckt sich von Holderbank über Brunegg, bis hoch nach Bettwil ins obere Seetal.

Anlässlich der zweiten Vorstandssitzung im Jahr 2017 durften die 25 Gemeindepräsi- denten mit der Geschäftsstelle und den vier Kerngruppenleitern die Gastfreundschaft im schönen Landgasthof zu den Drei Ster- nen geniessen. Vorerst standen jedoch nicht der Genuss, sondern die Bearbeitung der diversen Trak- tanden im Vordergrund. Unter dem Vorsitz des Verbandspräsidenten Daniel Mosimann galt es, unterschiedliche Themen aus den Bereichen Regionalplanung, Politik, Wirt- schaft und Tourismus zu diskutieren und Entscheide zu fällen. Über Nutzungsplanung, Verkehrskonzepte, regionale Wasserversor- gung, Asylthemen, Tischmesse, Wirtschafts- forum, Crowdfunding und einige weitere Punkte wurde informiert und bei Bedarf diskutiert. Zur Behandlung von Spezialthe- men werden jeweils auch Fachreferenten eingeladen, so gelangten an diesem Abend die Vorstandsmitglieder in den Genuss der spannenden Ausführungen des Gerichts- präsidenten Daniel Aeschbach. Die Zusammenarbeit der Gemeinden er- leichtert die gemeinsame Lösungsfindung bei Problemstellungen und ermöglicht es, dank selber initialisierten Projekten die Re- gion stärker zu positionieren und so Mehr- wert zu erzeugen. Insbesondere Projekte wie der «Heimfinder», die regionale Crowd- funding-Plattform «Ideenkicker.ch», die «Tischmesse» oder das «Forum Wirtschaft trifft Politik» sind Aktivitäten, welche für KMU oder die Bewohner der Region spür- baren Nutzen bringen. Anlässe und Aktivi- täten des Verbandes sind zusammen mit vielen weiteren spannenden Informationen unter www.lebensraum-ls.ch abrufbar. Im Anschluss an die offiziellen Themen wurden die Diskussionen bei einem Apéro in den eindrücklichen Kellergewölben des Landgasthofes zu den Drei Sternen weiter- geführt und vertieft, dies ganz im Sinne von Zusammenarbeit und Vernetzung. Auch dank der Gastfreundschaft von Brunegg blickt der Verband auf einen gelungenen Anlass zurück. TEXT: JÖRG KYBURZ FOTOS: LLS

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Pfingstfestival 2018 auf Schloss Brunegg

Vom 18. bis 21. Mai 2018 findet die vierte Ausgabe des Pfingstfes- tivals auf Schloss Brunegg statt.

Ein begeistertes Publikum durfte über Pfingsten 2017 acht wunderbare Konzerte im Ambiente des Schlosses Brunegg ge- niessen. Diese Konzerte standen unter dem Mot- to «Colours of Sound». Um den Ablauf flüs- siger zu gestalten, wenn die Gäste eintref- fen, um den Wein zu degustieren, den Apéro zu nehmen, zu warten und sich miteinander zu unterhalten, wurde auf das Zelt im unte- ren Garten verzichtet und ein kleineres Zelt im Hof aufgestellt, das mit dem Parterre der Tenne kommuniziert. Die beiden Konzerträume sorgen jeweils für eine besondere Stimmung. Die Festival- Konzerte finden in der Tenne – das war ursprünglich die Scheune des Pächterhau- ses – und im Festsaal, dem grössten Raum ganz oben im Schloss, statt. Zum guten Gelingen tragen auch die Sponsoren bei. Nebst diversen auswärtigen Sponsoren darf das Pfingstfestival in unse- rem Dorf auf die Gemeinde Brunegg, das Romantikhotel Landgasthof zu den Drei Sternen und die Vianco Arena zählen. Allen Sponsoren gebührt ein herzliches Danke- schön für die Unterstützung. Die vierte Ausgabe des Pfingstfestivals auf Schloss Brunegg ist bereits in Planung. Die Konzerte unter dem Motto «Trans-it!» finden vom 18. bis 21. Mai 2018 statt. Wei- tere Infos: www.festivalbrunegg.ch. Lassen Sie sich inspirieren und freuen Sie sich auf die Künstler und die bevorste- henden Konzerte mit musikalischen Lecker- bissen. TEXT: MARLIES JENT FOTOS: BALÀZS BOROSZ

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Termine 2018

Monat Datum Anlass Veranstalter

März 21. Papiersammlung Schule 23.–25. Unihockey-Turnier Unihockey-Team Brunegg April 1. Ostereiersuche aktiv@brunegg 25. Polit-Apéro Gemeinderat Mai 5. Spaghetti-Plausch aktiv@brunegg 12. Muttertagsbasteln aktiv@brunegg 18.–21. Pfingstfestival Schloss Brunegg Pfingstfestival 24. Musikschulkonzert Musikschule 29. Seniorenausflug Gemeinde 30. Papiersammlung Schule Juni 4. Gemeindeversammlung Gemeinderat 9./10. Seifenkistenrennen Seifenkistenkomitee 16./17. Ersatzdatum Seifenkistenrennen Seifenkistenkomitee Juli 27./28. Firefighter Fire Night Feuerwehrverein August 1. Bundesfeier Gemeinde/Zäme für Brunegg 22. Papiersammlung Schule 25. De schnällscht Brunegger aktiv@brunegg Oktober 25. Polit-Apéro Gemeinderat 26. Feuerwehr-Hauptübung in Othmarsingen Feuerwehr Maiengrün 28. Dorfzmorge Frauenturnverein 31. Papiersammlung Schule November 3. Chästeilet Zäme für Brunegg 19. Laternenumzug Schule 24. Weihnachtsbasteln aktiv@brunegg 28. Gemeindeversammlung Gemeinderat Dezember 7. Märchen in der Kirche aktiv@brunegg 24. Einstimmung auf Weihnachten Stiftung Kirche Januar 2019 5. Weihnachtsbaum verbrennen Feuerwehrverein 7. Präsidentenkonferenz Behörden/Vereine/Institutionen 10. Redaktionsschluss BRUNEGG IM BLICKPUNKT Redaktion Februar 2019 6./8./9. Theaterabend Theatergruppe Brunegg 22. Plausch-Jassturnier Jugi

Gottesdienste 2018 in der Kirche Brunegg

Freitag 30. März 09.00 Uhr Karfreitag mit Abendmahl Sonntag 6. Mai 10.10 Uhr Spezialanlass mit Apéro Sonntag 26. August 10.10 Uhr Gottesdienst Sonntag 4. November 09.00 Uhr Reformationssonntag Sonntag 18. November 10.10 Uhr Gottesdienst Dienstag 25. Dezember 09.00 Uhr Weihnachten mit Abendmahl

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