GESAMTARBEIT Kulturtechniken Des Kollektiven Bei Alexander Kluge

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GESAMTARBEIT Kulturtechniken Des Kollektiven Bei Alexander Kluge Jens Grimstein GESAMTARBEIT Kulturtechniken des Kollektiven bei Alexander Kluge Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie am Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften der Freien Universität Berlin Gutachterinnen und Gutachter: Erstgutachterin: Frau Prof. Dr. Irene Albers Zweitgutachter: Herr PD Dr. Wolfram Ette Tag der Disputation: 03. Juli 2019 INHALTSVERZEICHNIS 1. Einleitung ............................................................................ 2 2. Begriffe (Theorie) ............................................................. 12 2.1. Kollektive................................................................................ 12 2.2. Kulturtechniken ...................................................................... 25 2.3. Arbeit ...................................................................................... 40 2.4. Gesamtarbeit ........................................................................... 47 3. Kluges Theoriearbeit (Theoros) ........................................ 57 3.1. Kluge und die Theorie ............................................................ 58 3.2. Kluge und die Kollektive ........................................................ 64 3.3. Kluge und die Kulturtechniken ............................................... 66 3.4. Die Kritische Theorie zwischen Aufklärung und Theorie der Kulturtechnik ............................................... 85 4. Medien (Textilia) .............................................................. 92 4.1. Zivilisation, Turm, Stadt ......................................................... 92 4.2. Gärten.................................................................................... 109 4.3. Gesamtarbeiter ...................................................................... 153 4.4. Hydropoetik .......................................................................... 168 5. Zusammenfassung und Schluss ...................................... 179 5.1. Terminologie ......................................................................... 179 5.2. Kluge ..................................................................................... 181 5.3. Revision ................................................................................ 183 5.4. Schluss .................................................................................. 184 6. Literaturverzeichnis ........................................................ 186 6.1. Werke, Gespräche, Filme, Fernsehprogramme und Trailer Alexander Kluges .............................................. 186 6.2. Sekundärliteratur ................................................................... 188 1. EINLEITUNG „Erzählen ist gesellig. Bei der Arbeit bin ich ungern allein“ (Kluge 2011: 7). Alexander Kluge ist ein Autor faustischen Formats. Das Verlangen zu verstehen, was die Welt im Innersten zusammenhält, ist die Triebfeder seines künstlerischen Wirkens. Die unterschiedlichen Nuancen der Realität, die Gesamtheit menschlichen Tuns, das Verstreute der gegenständlichen Welt sucht Kluge in ihren Zusammenhängen zu erfassen.1 Kluges theoretische und literarische Werke veranschaulichen dies: Ein Massiv aus oft nur wenige Seiten langen Geschichten breiten in ihrer Gesamtheit Panoramen von Einzel- und Kollektivschicksalen aus, werden um Theorietexte, Zitate und Collagen sowie Bildern aller Art erweitert und fügen sich so zu einem Werk aus Literatur, Filmen, Fernsehsendungen, Hörspielen, Radiobeiträgen, Essays, Reden, Gesprächen, Interviews, Ausstellungen, Manifesten und Internetauftritten.2 Alexander Kluge notiert zwar nach eigener Auskunft seine Geschichten und Gedanken zurückgezogen und nur unter Verwendung eines Bleistifts3, aber es ist ein Werk, das das Ganze sucht. Eine tragende Figur dieses Ganzen ist bei Kluge die der Gesamtarbeit und des Gesamtarbeiters.4 In ihr bündeln sich alle „Arbeitskräfte und Arbeitsvermögen in der ganzen Welt, ohne welche die kapitalistische Weltwirtschaft nicht gedacht werden kann“ (Kluge 2015b: 30f.). Dabei beschränkt sich die Gesamtarbeit nicht 1 Das Motto-Zitat entspricht der Arbeitsweise und dem Schaffen Alexander Kluges. Neben dem Plan für ein Autorenkollektiv und gelegentlichen Gastbeiträgen anderer Schriftsteller in seinen Literaturveröffentlichungen und der Kollaboration mit dem Sozialphilosophen Oskar Negt hat er Filme in Zusammenarbeit mit namhaften deutschen Regisseuren gedreht. Seine Interviewreihe im dctp-Fernsehen bringt permanent Vertreter aus Wissenschaft, Hoch- und Populärkultur vor die Kamera. Kluge konnte seit den 1980er Jahren in einer „Werkstatt der Nachrichten“ demokratiefördernde Medienhäuser als beitragende Partner für seine Produktionsfirma gewinnen und steht regelmäßig für Gespräche mit öffentlichen Medien zur Verfügung. Die Firma, 1963 gegründet, nennt sich Kairos-Film. Vor allem Helge Schneider, Peter Berling und Sophie Rois oder Hannelore Hoger sind Dauergäste in Kluges „Herausgeber- Fernsehen“. Siehe auch http://www.dctp.de/kairos-film.html. [Stand: 28.09.2019] 2 „Gott sei Dank malt er nicht, sonst wäre Alexander Kluge, der Hochdekorierte, ein Universalgenie“. Vgl. Bruckmaier 2012: 2'11-2'17. Der Vollständigkeit halber sollen zum Schaffen Kluges auch noch seine Promotionsschrift über die Universitätsselbstverwaltung, einzelne Rechtsgutachten sowie die Förderanträge Kluges erwähnt werden. 3 https://nzzas.nzz.ch/notizen/der-denker-mit-dem-bleistift-alexander-kluge-fondation-beyeler- georg-baselitz-ld.1374687. [Stand: 28.09.2019] 4 Im Folgenden wird aufgrund der beidseitigen Handlungsmacht sowohl von Subjekt als auch vom Objekt, auch im Hinblick auf den Leitgedanken dieser Studie vermehrt von Gesamtarbeit gesprochen. Gleichwohl kann in spezifischen Zusammenhängen wie z. B. bei Personifikationen von Gesamtarbeit auch weiterhin vom Gesamtarbeiter die Rede sein. 2 auf ökonomische Aktivitäten, sondern umfasst „alle Entwicklungen der Menschheit – Irrfahrten und Fortschritte“ (ebd.). Im Gesamtarbeiter vereint sich die conditio humana in5 ihren verschiedenen kulturellen Ausprägungen. Der Gesamtarbeiter Kluges, der im Kapital von Karl Marx terminologisch zur Erfassung eines Bruttoproduktivitätsprodukts dient, bindet die ökonomische Tätigkeit an ein Spektrum kultureller Leistungen. Die Irrfahrten und Fortschritte der Menschheit zeigen sich der Gesamtarbeit in Form von Kunst und Philosophie. Odysseus und die Aufklärung sind die zwei Achsen, auf denen Alexander Kluge künstlerisch tätig ist (vgl. Streckhardt 2016: 163ff.). Der Seeheld Homers steht nicht nur für Orientierungssuche, sondern ist eine Chiffre für ein ganzes Ensemble abendländischer Praktiken und Episteme, zu denen auch die Aufklärung gehört.6 Diese wiederum gehört für Kluge auf den Prüfstand: „Ist die Aufklärung für Sie gescheitert?“ „Auf keinen Fall. Aber sie war nicht gründlich genug. Wir müssen Sie nochmal machen. Es ist zu vieles ausgegrenzt worden. (…) Dann baut Immanuel Kant, den ich hoch verehre, im 18. Jahrhundert eine Festung der Vernunft. Vernunft ist aber nichts Defensives. Sie steckt auch nicht im Verstand. Unsere Fußsohle hat Vernunft, unsere Haut hat Vernunft, die Ohren haben eine andere Vernunft als die Augen.“7 Eine solche für die Aufklärungsforschung untypische Entfaltung der Vernunft lenkt den Blick auf ein Arbeitsprinzip Alexander Kluges, das bislang durch die Konzentration auf die Kritische Theorie bezüglich seines Schaffens wenig 5 Die Bedeutung für Kluge der beiden beschränkt sich aber nicht auf Altphilologie und Epochenexpertise. Alexanders Kluges Wissenspoetologie arbeitet mit den verschiedensten Echoräumen – in seinen dctp-Fernseharbeiten und den Webauftritten kann man diese visuellen, textlichen, und dialogischen Verfahren gut beobachten (vgl. Ekardt 2018). 6 Diese Lesart greift auf die Odysseus-Interpretation von Horkheimer und Adorno in der Dialektik der Aufklärung zurück. Vgl. ebd. 2010: 50ff. Die Episteme werden hier mit Rückgriff auf Michel Foucault als „die Gesamtheit der Beziehungen, die in einer gegebenen Zeit die diskursiven Praktiken vereinigen können“ (Ruoff 2013: 115), beschrieben. Unter Aufklärung wird hier der allgemeine Gebrauch einer vernunftbestimmten, humanistisch orientierten und politisch freiheitlichen Denkrichtung seit dem 18. Jahrhundert verstanden. Natürlich sind die Unterschiede zur französischen und englischen Aufklärung und die der deutschen Aufklärer untereinander im Detail erheblich, können hier aber nicht berücksichtigt werden. Barbara Stollberg-Rilinger konkretisiert dazu: „Selbstverständlich kann man auch heute noch in einem normativen Sinne von Aufklärung sprechen (…). Viele Strukturen, in denen wir heute nicht leben, und Gedanken, die uns noch vertraut sind oder die erst jetzt allmählich verblassen, haben (…) Wurzeln im 18. Jahrhundert: der souveräne, weltanschaulich neutrale Staat, die Vorstellung von der Autonomie des Individuums, das Postulat der Gleichheit vor dem Gesetz, die Forderung nach intersubjektiver Überprüfbarkeit wissenschaftlicher Aussagen, um nur einige zu nennen." Stollberg-Rilinger 2017: 13. 7 NZZ am Sonntag vom 08.04.2018: 57-58 / Kultur. 3 gewürdigt wurde: Kluges Kulturtechniken des Kollektiven.8 Das „Wir“ und das „unser“, die „Haut“ und die „Ohren“, die „Vernunft“ und „Odysseus“ sind Markierungen im Werk Kluges, die eine Gesamtheit von individuellen und gesellschaftlichen Wirklichkeitserfahrungen zum Vorschein bringen – dasjenige, was die Welt zusammenhält. Wenn also Gesamtarbeit in Kluges Werk aus Kulturtechniken und Kollektiven geformt wird, stellt sich die Frage nach dem Stellenwert von
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