Die Bedeutung regionaler Baukultur aus Sicht der Touristen – Sozialempirische Gästebefragung im Biosphärenreservat Schorfheide-

Masterarbeit im Studiengang Öko-Agrarmanagement, Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz, HNE

vorgelegt von Elisabeth Schwertfeger, Matrikelnr. 12207993

Erstgutachter: Prof. Dr. Jürgen Peters, FB Landschaftsnutzung und Naturschutz Zweitgutachter: Prof. Dr. Hartmut Rein, FB Nachhaltige Wirtschaft

07. November 2018

Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis ...... III Tabellenverzeichnis ...... IV Diagrammverzeichnis ...... V Abkürzungsverzeichnis ...... V 1 Einleitung ...... 1 2 Stand des Wissens ...... 2 2.1 Definition der regionalen Baukultur ...... 3 2.2 Vorhandene Studien zur Bedeutung regionaler Baukultur für Touristen in Deutschland ...... 4 2.3 Vorhandene Studien zur Bedeutung von Landschaft, Natur und Landwirtschaft für Touristen in Deutschland ...... 6 3 Arbeitshypothesen ...... 12 4 Vorstellung der Untersuchungsregion ...... 12 4.1 Lage und naturräumliche Ausstattung des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin ...... 13 4.2 Landnutzung im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ...... 15 4.3 Tourismus im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ...... 17 4.4 Regionale Baukultur im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ...... 21 4.4.1 Siedlungsgeschichte des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin...... 22 4.4.2 Regionaltypische Dorfformen im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ...... 30 4.4.3 Regionaltypische Haus- und Hofformen im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ...... 32 4.4.4 Regionaltypische Baustoffe im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ...... 36 4.4.5 Herausragende Bauten im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin...... 41 4.4.6 Regulierungen mit Bezug zur Gestaltung der Siedlungen und des Landschaftsbildes des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin ...... 47 5 Material und Methoden ...... 50 5.1 Entwicklung eines Fragebogens ...... 51 5.2 Durchführung der Befragung ...... 57 5.3 Auswertung der Ergebnisse ...... 58 6 Ergebnisse ...... 62 6.1 Soziodemographische Angaben der Befragten...... 62 6.2 Umfrageergebnisse im Gesamtüberblick ...... 63 6.3 Umfrageergebnisse nach Herkunft der Befragten ...... 77 6.4 Umfrageergebnisse nach Alter der Befragten ...... 84 7 Diskussion ...... 86 7.1 Ergebnisdiskussion ...... 86 7.2 Methodendiskussion ...... 95 7.2.1 Repräsentativität der Ergebnisse ...... 95 7.2.2 Praktikabilität der gewählten Methoden ...... 96 7.2.3 Kritische Beurteilung des Fragenkatalogs ...... 98 7.3 Schlussfolgerungen ...... 102

I

8 Handlungsempfehlungen ...... 102 9 Zusammenfassung ...... 104 10 Literatur- und Quellenverzeichnis ...... 106 11 Anhang ...... 116 Danksagung ...... 181 Selbstständigkeitserklärung ...... 181

II

Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Wohlfühlfaktoren im Dorf laut einer Befragung von Ausflüglern im und in . Quelle: GREVE 2006...... 6 Abb. 2: Treiber für Tourismus in ländlichen Räumen. Quelle: BMWi 2014...... 8 Abb. 3: Befragungsergebnisse zur Wichtigkeit von Landschaft und touristischer Infrastruktur. Quelle: GREVE 2006...... 10 Abb. 4: Gründe für eine Reise/einen Ausflug der Berliner nach . Quelle: BENGSCH et al. 2015.11 Abb. 5: Lageübersicht des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin. Quelle: s. Anlage 1 ...... 13 Abb. 6: Aktivitäten der Besucher im BRSC aus dem Jahr 1993. Quelle: MLUR 2003...... 20 Abb. 7: Tabakblüte (links) und Tabakscheune (rechts) in Lunow. Quelle: Förderverein Kloster Chorin e.V. 1998...... 25 Abb. 8: Schnapsbrennerei Ringenwalde. Quelle: WALTHER 2014...... 26 Abb. 9: Bevölkerungsentwicklung von Eberswalde und Angermünde, sowie umliegender ländlicher Gemeinden ab 1800. Quelle: LUTZE 2003...... 26 Abb. 10: Plattenbau in Böckenberg bei Gerswalde. Eigene Aufnahme...... 29 Abb. 11: Skizze eines Angerdorfes in der Vogelschau (oben) und im Plan (unten). Quelle: RADIG 1955...... 31 Abb. 12: Skizze eines Straßendorfes in der Vogelschau und im Plan. Quelle: RADIG 1955...... 31 Abb. 13: Planskizze eines Gutsdorfes. Dunkelgrau: Zum Gut gehörende landwirtschaftliche Fläche. Quelle: LIENAU 2000...... 32 Abb. 14: Grundriss eines Mittellängsflurhauses. Quelle: BGG 2010...... 33 Abb. 15: Skizze eines Mittellängsflurhauses aus dem frühen 19. Jh. Quelle: RAUSCHER 2014...... 33 Abb. 16: Giebellaubenhaus Frontansicht (links) und Dreiseithof mit Giebellauben-Wohnhaus (rechts). Quelle: ELLENBERG 1990...... 34 Abb. 17: Grundriss eines Ernhauses aus der Mitte des 18. Jh.. Quelle: ELLENBERG 1990...... 34 Abb. 18: Ernhaus in Brodowin. Eigene Aufnahme...... 34 Abb. 19: Skizze der Gebäude- und Flächenaufteilung eines Dreiseithofs in Brandenburger Dörfern. Quelle: PETERS & EISENFELD 2013...... 35 Abb. 20: Skizze eines Büdnerhauses samt Grundriss. Quelle: MICHAS 2008...... 35 Abb. 21: Gutshaus des Gut Wilmersdorf. Eigene Aufnahme...... 36 Abb. 22: Feldsteine auf einem Acker. Quelle: LUTZE 2016...... 36 Abb. 23: Blockpackung bei Sperlingsherberge. Quelle: QUART 2018...... 36 Abb. 24: Feldsteinkirche in Groß Ziethen. Eigene Aufnahme...... 37 Abb. 25: Fachwerkhaus in Steinhöfel, renovierungsbedürftig. Eigene Aufnahme...... 37 Abb. 26: Biberschwanz-Dachziegel. Eigene Aufnahme...... 38 Abb. 27: Fachwerkhaus mit Ziegelgefachen in Chorin. Eigene Aufnahme...... 38 Abb. 28: Backsteinhaus in Chorin. Eigene Aufnahme...... 39 Abb. 29: Gründerzeithaus in Brodowin. Eigene Aufnahme...... 39 Abb. 30: Natursteinscheune eines Vierseithofes in Groß Ziethen. Eigene Aufnahme...... 40 Abb. 31: Mauerwerk in Zwickeltechnik. Eigene Aufnahme...... 40 Abb. 32: Mauerwerk der Choriner Dorfkirche mit Fugenverstrich. Eigene Aufnahme...... 40 Abb. 33: Nordwestansicht des Kloster Chorin. Eigene Aufnahme...... 41 Abb. 34: Grundriss der Klosteranlage. Quelle: GOOß & HENNIG 1998...... 42 Abb. 35: Jagdschloss Schorfheide. Eigene Aufnahme...... 43 Abb. 36: Jagdsitz Hubertusstock. Eigene Aufnahme...... 43 Abb. 37: Kaiserbahnhof Joachimsthal. Eigene Aufnahme...... 44 Abb. 38: Luftaufnahme des Schiffshebewerks . Quelle: SCHIEFELBEIN 2008...... 45 Abb. 39: Gebäude der Pinoierrepublik „Wilhelm Pieck"“. Eigene Aufnahme...... 45 Abb. 40: Luftaufnahme der Blumberger Mühle. Quelle: NABU o.J...... 46 Abb. 41: Gebäude des BIORAMA-Projektes in Joachimsthal. Quelle: PHILLIPS & HURDING 2018...... 47 Abb. 42: Wortcluster zu Frage 4 des Fragebogens...... 65 Abb. 43: Wortcluster zu Frage 5 des Fragebogens...... 65 Abb. 44: Wortcluster zu Frage 6 des Fragebogens...... 66 Abb. 45: Wortcluster zu Frage 14 des Fragebogens...... 74 Abb. 46: Radlerherberge Wolletz in umgebauter Feldsteinscheune. Eigene Aufnahme...... 103

III

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Kriterien für ein attraktives Dorf laut einer Besucherbefragung aus 2005. Quelle: GREVE 2006. ... 5 Tabelle 2: Zuordnung von touristischen Kernthemen und Zielgruppen im ländlichen Raum. Quelle: BMWI 2014...... 7 Tabelle 3: Die häufigsten Aktivitäten der Berliner Tagesgäste in Brandenburg. Quelle: BENGSCH et al. 2015...... 11 Tabelle 4: Flächennutzung im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin nach Haupt-Biotoptypen. Quelle: LFU 2018b...... 16 Tabelle 5: Beantwortung der Forschungsfragen...... 53 Tabelle 6: Strukturierung des Fragebogens...... 54 Tabelle 7: Verteilorte der Umfragebögen...... 58 Tabelle 8: Antworten auf Frage 2 des Fragebogens...... 64 Tabelle 9: Antworten auf Frage 7 des Fragebogens...... 67 Tabelle 10: Antworten auf Frage 8 des Fragebogens...... 67 Tabelle 11: Die zehn häufigsten Begründungen für die Antwortwahl zu Frage 10 des Fragebogens. Einheit: Anzahl der Nennungen...... 70 Tabelle 12: Kreuztabelle Besuchshäufigkeit - Anzahl der bekannten Ortschaften (Einheit: Anzahl der Antworten)...... 71 Tabelle 13: Ergebnis der Berechnung des Spearman Rang-Korrelationskoeffizienten mit SPSS, Korrelation zwischen Ortskenntnis und Besuchshäufigkeit...... 72 Tabelle 14: Häufigste Nennungen regionaltypischer Merkmale der Häuser...... 72 Tabelle 15: Häufigste Nennungen regionaltypischer Merkmale der Ortschaften...... 72 Tabelle 16: Kreuzabfrage Wahrnehmung regionaltypischer Merkmale der Häuser und Ortschaften (Anzahl der Antworten)...... 73 Tabelle 17: Antworthäufigkeiten zu Frage 15 (Anzahl der Antworten)...... 75 Tabelle 18: Kreuztabelle Herkunft der Befragten – Besuchshäufigkeit (Einheit: Anzahl der Antworten) ...... 78 Tabelle 19: Kreuztabelle Herkunft der Befragten – Besuchshäufigkeit, Bundesländer zusammengefasst. .... 78 Tabelle 20: Ergebnis der Berechnung des Spearman Rang-Korrelationskoeffizienten mit SPSS, Korrelation zwischen Herkunft der Befragten und Besuchshäufigkeit...... 78 Tabelle 21: Kreuztabelle Herkunft der Befragten – Ortskenntnis, Bundesländer zusammengefasst...... 79 Tabelle 22: Ergebnis der Berechnung des Spearman Rang-Korrelationskoeffizienten mit SPSS, Korrelation zwischen Herkunft der Befragten und Ortskenntnis...... 80 Tabelle 23: Ergebnis der Berechnung des Spearman Rang-Korrelationskoeffizienten mit SPSS, Korrelation zwischen Ortskenntnis und Wahrnehmung regionaltypischer Merkmale der Häuser...... 81 Tabelle 24: Ergebnis der Berechnung des Spearman Rang-Korrelationskoeffizienten mit SPSS, Korrelation zwischen Ortskenntnis und Wahrnehmung regionaltypischer Merkmale der Ortschaften...... 82 Tabelle 25: Durchschnittliche Bewertung der Aussagen zu Frage 15 je nach Altersgruppe der Befragten. ... 86

IV

Diagrammverzeichnis Diagramm 1: Anteil der Befragten nach Altersgruppe...... 62 Diagramm 2: Antworten auf Frage 1 des Fragebogens...... 63 Diagramm 3: Antworten auf Frage 3 des Fragebogens...... 64 Diagramm 4: Antworten auf Frage 9 des Fragebogens...... 68 Diagramm 5: Ergebnis der Kreuzabfrage Wichtigkeit von Ortsbild und Landschaftsbild – Ortsbild als Entscheidungskriterium für Reiseziel ...... 69 Diagramm 6: Antworten auf Frage 10 des Fragebogens...... 69 Diagramm 7: Ergebnis der Kreuzabfrage Besuchshäufigkeit – Anzahl der bekannten Ortschaften...... 71 Diagramm 8: Zusammenhang zwischen den Fragen 12 und 13 und Frage 9...... 73 Diagramm 9: Ergebnis der Kreuzabfrage Herkunft der Befragten - Ortskenntnis...... 79 Diagramm 10: Ergebnis der Kreuzabfrage Ortskenntnis - Regionaltypische Merkmale der Häuser...... 81 Diagramm 11: Ergebnis der Kreuzabfrage Ortskenntnis - Regionaltypische Merkmale der Ortschaften...... 82 Diagramm 12: Beurteilung der Ortschaften je nach Herkunft der Befragten...... 83 Diagramm 13: Durchschnittliche Bewertung der Aussagen zu Frage 15 je nach Altersgruppe der Befragten...... 85

Abkürzungsverzeichnis

BBSR – Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BfN – Bundesamt für Naturschutz BMVBS – Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung BMWi – Bundesministerium für Wirtschaft und Energie BRSC – Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin DDR – Deutsche Demokratische Republik ExWoSt – Experimenteller Wohnungs- und Städtebau GSG – Großschutzgebiet HNE – Hochschule für nachhaltige Entwicklung LBGR – Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe des Landes Brandenburg LfU – Landesamt für Umwelt Brandenburg MLUL – Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft Brandenburg MLUR – Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung Brandenburg MUGV – Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg TMB – Tourismus-Marketing Brandenburg WSA – Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt UNESCO – United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization

V

1 Einleitung Die vorliegende Masterarbeit zum Thema „Die Bedeutung regionaler Baukultur aus Sicht der Touristen – Sozialempirische Gästebefragung im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin“ wurde im Studiengang Öko-Agrarmanagement an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde verfasst. Durch die Durchführung einer Gästebefragung soll herausgefunden werden, welchen Stellenwert regionaltypisches Bauen für die Gäste des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin hat.

Angenommen wird, dass die regionale Baukultur eine hohe Bedeutung für den Tourismus im Biosphärenreservat hat, denn „gut gestaltete Städte, Dörfer und Landschaften bilden das Fundament für einen florierenden Tourismus“ (BBSR 2015a: S. 8). Auch eine Umfrage im Auftrag der

BUNDESSTIFTUNG BAUKULTUR (2017), an der 522 deutsche Kommunen und zwei Landkreise teilnahmen, zeigt die Bedeutung des Ortsbildes für den Wirtschaftszweig Tourismus im ländlichen Raum: 68,9 % der befragten Kommunen schätzen das Ortsbild ihrer Gemeinde als sehr wichtigen oder wichtigen Standortfaktor für die Wirtschaft ein. Dabei sehen 54,3 % der Kommunen einzelne Baudenkmäler, wie z.B. Burgen oder Schlösser, und 44,3 % der Kommunen historische Altstädte als besondere Anziehungspunkte für Touristen. Allerdings wird in den ländlichen Regionen Deutschlands „qualitätsvolles Planen und Bauen als touristisches Potenzial häufig immer noch nicht wahrgenommen oder zu wenig ausgeschöpft“ (BBSR 2015a: S. 8).

Die Studie „Regionale Baukultur und Tourismus“ des BBSR (2015a) zeigt vorbildhafte Beispiele des Zusammenwirkens von Baukultur und Tourismus im ländlichen Raum auf. Darauf aufbauend wurden im Rahmen des ExWoSt-Forschungsfelds1 „Baukultur und Tourismus – Kooperation in der Region“ acht Modellregionen ausgewählt, in denen untersucht werden soll, „wie sich die Kooperation von Baukultur und Tourismus im ländlichen Raum stärken lässt und welche Werkzeuge dafür gewinnbringend sind“ (BBSR 2016). Eine dieser Modellregionen ist das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Hier wird das Forschungsprojekt „Regionaltypisches Bauen im UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide- Chorin“ von Januar 2017 bis Dezember 2018 unter der Trägerschaft des Landkreises und mit fachlicher Betreuung durch die HNE Eberswalde und die BTE-Tourismus- und Regionalberatung durchgeführt. Ziel des Projektes ist „das Fördern regionaler Baukultur und die Verknüpfung mit touristischen Marketingaktivitäten“ (LFU 2017). Die vorliegende Arbeit wurde im Rahmen dieses Forschungsprojekts erstellt. Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen zeigen, welchen Stellenwert regionale Baukultur für die Gäste des Biosphärenreservats hat und damit zur Entwicklung von Marketingaktivitäten, welche sich auf die regionale Baukultur des Biosphärenreservats beziehen,

1 Experimenteller Wohnungs- und Städtebau ist ein Forschungsprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), betreut vom Bundesinstitut für Bau- Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR). (Quelle: LFU 2017)

1

beitragen. Folgende Forschungsfragen sollen im Rahmen dieser Masterarbeit beantwortet werden:  Welches sind die Hauptgründe für den Besuch des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin?  Was verbinden die Gäste mit der Untersuchungsregion?  Spielt regionale Baukultur eine Rolle bei der Destinationswahl im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin?  Werden regionaltypische Merkmale der Häuser und Ortschaften im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin wahrgenommen?  Was empfinden die Touristen als positiv, was als negativ im Hinblick auf die Gestaltung der Ortschaften im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin?  Welche Einstellungen haben die Touristen zu regionaltypischem und modernem Bauen im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin?

Als Methodik zur Datenerhebung wird die schriftliche Befragung mittels eines Fragebogens, der sowohl aus geschlossenen, als auch aus offenen Fragen besteht, gewählt. Die Befragung wird sowohl online durchgeführt, als auch durch die Verteilung ausgedruckter Fragebögen im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Die geschlossenen Fragen werden statistisch ausgewertet, die Antworten auf die offenen Fragen werden mittels zusammenfassender Inhaltsanalyse untersucht.

Im Folgenden wird zunächst ein Überblick über vorhandene Studien zu den Themen Baukultur und Tourismus sowie Tourismus im ländlichen Raum gegeben (Kapitel 2). Arbeitshypothesen, die sich aus den ausgewerteten Studien für die eigene Untersuchung in dieser Arbeit ableiten lassen, werden in Kapitel 3 formuliert. Danach wird die Untersuchungsregion vorgestellt (Kapitel 4). Kapitel 5 geht genauer auf das methodische Vorgehen ein. In Kapitel 6 werden die Ergebnisse der Umfrage präsentiert und Kapitel 7 diskutiert diese Ergebnisse. Schließlich werden Handlungsempfehlungen für die zukünftige Gestaltung der Ortschaften, die sich aus den Ergebnissen der Umfrage ableiten lassen, gegeben (Kapitel 8).

2 Stand des Wissens Im Folgenden wird zunächst eine Definition des Begriffs regionale Baukultur vorgenommen, um den Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit zu beschreiben. Darüber hinaus werden vorhandene Studien, die sich mit den Themenfeldern Baukultur und Tourismus sowie ländlicher Tourismus beschäftigen, vorgestellt. Diese Studien stellen den Stand des Wissens zur vorliegenden Arbeit dar. In der Diskussion der Ergebnisse dieser Arbeit (Kapitel 7.1) wird Bezug auf die hier vorgestellten Studien genommen und deren Ergebnisse mit den eigenen Ergebnissen verglichen.

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2.1 Definition der regionalen Baukultur Der Begriff Kultur ist nicht eindeutig definiert. Ein beschreibendes, weites Kulturverständnis zeigt

THIEM mit ihrer Definition nach A. PESTALOZZI: „Kultur ist das, was für eine menschliche Gemeinschaft in einer bestimmten Region typisch ist“ (THIEM 2001: S. 27). Diese einfache Definition soll auch in dieser Arbeit angenommen werden. Die Kultur besteht sowohl aus immateriellen Elementen (z. B.

Dialekte), als auch aus materiellen Elementen (z. B. Gebäude) (STEINECKE 2007).

Die Baukultur kann als der Teil einer Kultur, der mit Bauen zu tun hat, verstanden werden (BMVBS 2013). Allerdings reicht die Baukultur „über die handwerkliche und formale Ebene der Architektur weit hinaus, weil zwangsläufig mit dem Begriff ‚Kultur‘ auch soziale, geschichtliche und wirtschaftliche Aspekte verbunden sind“ (BMVBS 2013: S. 11). Für den Begriff Baukultur gibt es keine einheitliche Definition. Im Baugesetzbuch ist der Begriff zwar verankert, wird aber nicht näher definiert. Hier heißt es in §1 Abs. 6 BauGB, „die Belange der Baukultur, des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege, die erhaltenswerten Ortsteile, Straßen und Plätze von geschichtlicher, künstlerischer oder städtebaulicher Bedeutung und die Gestaltung des Orts- und Landschaftsbildes“ sind bei der Aufstellung der Bauleitpläne zu berücksichtigen.

Baukultur wird im ländlichen Raum2 vor allem als „die regionaltypische, traditionelle Bauweise“ verstanden, „die es zu bewahren gilt und mit der die gegenwärtige Bauproduktion so gut wie möglich in Einklang zu bringen ist“ (BMVBS 2013: S. 12). Dabei bezieht sich der Begriff Baukultur nicht auf einzelne Bauten, sondern soll die gesamte, vom Menschen geprägte Umwelt einbeziehen: „Baukultur meint nicht nur das eine oder andere schön gebaute Haus oder einen bemerkenswerten Architekturentwurf, sondern auch gut gestaltete öffentliche Räume, Infrastrukturen und Landschaften“ (BMVBS 2013: S. 7). Regionaltypisches Bauen findet sich „in Dörfern, die sich ihre Ursprünglichkeit und eine Übereinstimmung zwischen Siedlung und Landschaft bewahrt haben“ (MLUL 2016: S. 8). Dabei sind „Dorfkerne aus Gebäudegruppen mit ähnlichen Gestaltungsmerkmalen“ (ebd.) entstanden. Die regionaltypischen Gestaltungsmerkmale der einzelnen Dörfer entstehen „aufgrund regionaler, unterschiedlicher Einflussfaktoren wie Bautraditionen, vorhandener Baustoffe der Umgebung, Wirtschaftsweisen etc. [...] Hierdurch wird eine harmonische Gleichartigkeit (Homogenität), die den Reiz und die Attraktivität der Dörfer ausmacht, geschaffen“ (ebd.). In einer regionalen Baukultur sollen demnach vor allem regionale Materialien und Ressourcen verwendet werden, Bauobjekte sollen der Landschaft angepasst gestaltet sein und sich bspw. an typische Haus- und Dorfformen anpassen. Andererseits sollte regionaltypisches Bauen „nicht auf das Kopieren historischer Vorbilder und äußerer Formen reduziert werden“ (ebd.), sondern sollte auch „den

2 Der ländliche Raum wird in dieser Arbeit nach der deutschen Klassifizierung der ländlichen Gemeinden eingegrenzt. Alle Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern und ohne grundzentrale Funktion zählen als Landgemeinden (BBSR 2015b).

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gegenwärtigen ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen Rechnung tragen“ (BBSR 2015a: S. 8) und bspw. energieeffizientes Bauen mitdenken. Eine Zusammenfassung des Verständnisses von regionaler Baukultur gibt folgendes Zitat: „Regionale Baukultur zeigt sich im verantwortungsvollen Umgang der Kommunen mit der gebauten Umgebung, einer qualitätsvollen Gestaltung des öffentlichen Raums und einer Sensibilisierung gegen Imitate und Kitsch.“ (ebd.).

2.2 Vorhandene Studien zur Bedeutung regionaler Baukultur für Touristen in Deutschland In Deutschland wird das Thema Baukultur vor allem von der Bundesstiftung Baukultur angesprochen, welche regelmäßig den Baukulturbericht herausgibt. Der Baukulturbericht 2016/2017 befasste sich explizit mit der Baukultur im ländlichen Raum, und thematisiert auch das Zusammenwirken von Baukultur und Tourismus. Hier wird festgehalten, dass 33 % des innerdeutschen Tourismus in ländlichen

Gebieten stattfindet (BUNDESSTIFTUNG BAUKULTUR 2017: S. 26). Dabei werden „[l]ändliche Lebensweisen, die Landschaft, Brauchtum und Tradition, selbsterzeugte Produkte und regionaltypische Speise“ als „Anziehungspunkte, die von Touristen auf dem Land gesucht werden“, gesehen (ebd.). Traditionelle Baukultur wird vor allem von Klein- und Mittelstädten als wichtiger touristischer Faktor eingeschätzt. Mit zunehmender Ortsgröße werden auch moderne Gebäude als wichtig für das Ortsbild erachtet, wobei moderne Architektur vor allem die jüngere Generation bis 29 Jahre anspricht (vgl.

BUNDESSTIFTUNG BAUKULTUR 2017, S. 76 f).

Eine deutschlandweite Studie zum Thema regionale Baukultur und Tourismus wurde in den Jahren 2014/2015 durchgeführt. Diese zeigte anhand von Beispielregionen, in denen eine Zusammenarbeit zwischen Tourismus und der Bauplanung erfolgt, dass sich regionale Baukultur und Tourismus gegenseitig fördern können. Regionale Baukultur diene nämlich einerseits dem Tourismus als Qualitätslabel, andererseits gebe die touristische Nachfrage den Anstoß für mehr bauliche Qualität (BBSR 2015a: S. 9). Aussagen aus der Studie nach BBSR 2016 und LEICHER 2015 sind:  Den vermehrten Wunsch nach Naturerlebnissen kombinieren Touristen häufig mit kulturellen Highlights, die ein Hauptmerkmal deutscher Destinationen bilden.  Die Sehnsucht nach "Heimat" und "Nähe" begünstigt bei der Urlaubsplanung die Suche nach authentischen und regionalen, gleichzeitig aber auch innovativen Angeboten.  Die Suche nach regionaler Identität und einer Marke, die sich auch über lokaltypische Produkte und der Qualität von Stadtplanung und Architektur definiert, wird zunehmend zu einem Entscheidungsfaktor für die Gäste.  Sowohl auf Seiten der touristischen Anbieter als auch bei den Kunden findet ein Generationenwechsel statt, der häufig zu Gestaltungs- und Angebotsinnovationen führt.

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 Auch das zum Teil sehr beachtliche bauliche Erbe jenseits der großen Monumente, exzellente moderne Architektur und außergewöhnliche Ingenieurbauwerke finden zunehmend Beachtung als touristisches Ziel im ländlichen Raum.  Die Verbindung von Baukultur und Tourismus bietet neue Handlungsoptionen und Nutzungskonzepte, z.B. für leerstehende Gebäude.  Die Verbindung von Baukultur und Tourismus leistet einen Beitrag zur Stärkung der regionalen Identität.

In Österreich wurde bereits 2007 eine Studie zur Bedeutung von Architektur für den Tourismus durchgeführt. Hierbei wurde sich jedoch auf zeitgenössische Architektur konzentriert. Die befragten Tourismusunternehmen gaben an, sich durch die zeitgenössische Gestaltung touristischer Einrichtungen von Mitbewerbern absetzen zu können und neue Gästeschichten anzusprechen (vgl. PLA'TOU 2007, S.

5).

Bei einer im Jahr 2005 von Studierenden der HNE Eberswalde durchgeführten Befragung wurden 106 Ausflügler im Landkreis Barnim und potentielle Ausflügler in Berlin um eine Beschreibung eines attraktiven Dorfes gebeten. Am häufigsten wurde dabei ein „schöner Dorfkern“ und ein „gepflegter Anger“ genannt (vgl. Tabelle 1). Zu beachten ist, dass dieses Kriterium andere Kriterien (z.B.

„Kopfsteinpflaster“ „alte Bäume“) mit einschließen kann (GREVE 2006: S. 13). Bei der Frage nach Wohlfühlfaktoren beim Besuch eines Dorfes ist der „regionaltypische Ortscharakter“ mit 14 Nennungen und ein „gepflegtes Dorfzentrum, Kirche“ mit neun Nennungen nicht so ausschlaggebend wie das „Dorfleben“, eine „gemütliche Atmosphäre“ und „freundliche Bewohner“ (43 Nennungen), vgl. Abb. 1. Die „Stärke des Dorfes wird darin gesehen, dass es einen Ausgleich vom Stadtleben oder dem städtischen Umfeld schafft“ (GREVE 2006: S. 14).

Tabelle 1: Kriterien für ein attraktives Dorf laut einer Besucherbefragung aus 2005. Quelle: GREVE 2006.

Anzahl der Kriterien für ein attraktives Dorf Nennungen schöner Dorfkern, gepflegter Anger 37 alte Häuser, Gutshäuser, keine Plattenbauten 29 Kirche 21 sanierte Altstadt, Kopfsteinpflaster 17 schöne Landschaft, Seen 15 alte Bäume auf dem Dorfplatz 12 Ruhe, Idylle 10

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Abb. 1: Wohlfühlfaktoren im Dorf laut einer Befragung von Ausflüglern im Barnim und in Berlin. Quelle: GREVE 2006.

GRUBE (2006) hat 40 Dörfer in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt hinsichtlich ihrer Eignung für den Tourismus untersucht. Er kommt zu dem Schluss, dass das Landschafts- und Ortsbild ausschlaggebend für den Erfolg eines Dorfes als touristische Destination ist. Besonders wichtig sind hierbei charakteristische, abwechslungsreiche Landschaften, besondere Siedlungsformen (z.B. Rundlingsdorf, Angerdorf) und ein historisches Ambiente des Dorfes mit denkmalwürdigen Gebäuden.

ROMEIß-STRACKE hält fest, es sei „methodisch nicht einfach, die ästhetischen Erwartungen von

Touristen an Architektur zu ermitteln“ (ROMEIß-STRACKE 2010: S. 15). Die Forschung wisse bislang wenig darüber, „wie Touristen die gebaute Umwelt in den Destinationen wahrnehmen, was sie mögen und was sie ablehnen. Außer der ‚Abstimmung mit den Füßen‘ gibt es bislang wenige Indizien. Die allerdings sprechen für die Bevorzugung von Unverfälschtheit und baulicher Intaktheit, wenn man - vom Preis unabhängig - frei wählen könnte“ (ebd.).

2.3 Vorhandene Studien zur Bedeutung von Landschaft, Natur und Landwirtschaft für Touristen in Deutschland Daten zum Reiseverhalten der Deutschen werden regelmäßig vom Deutschen Tourismusverband erhoben. Die beliebtesten Aktivitäten der Deutschen bei innerdeutschen Reisen waren 2017 demnach der Besuch kultureller oder historischer Sehenswürdigkeiten (Nennung von 57 % der Befragten) und der Aufenthalt in der Natur (56 %) (DEUTSCHER TOURISMUSVERBAND E.V. 2017: S. 18). Zentrale

Motive für Reisen in ländliche Räume sind laut GRIMM et al. „Natur“ und „Ruhe“ (GRIMM et al. 2012:

S. 29).

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Touristische Kernthemen, die Bedeutung für den ländlichen Tourismus haben, wurden z.B. auch vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in der Broschüre „Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen“ definiert. Diese Kernthemen sind „Strand-/Badeurlaub (Küsten und Binnengewässer)“, „Natur-Urlaub“, „Aktiv-Urlaub“, „Urlaub auf dem Bauernhof“ und Urlaub mit Bezug zum Thema

„Gesundheit“ (BMWI 2014: S. 11). Teilweise überschneiden die Kernthemen sich inhaltlich. Den Kernthemen werden jedoch definierte Gästetypen zugeordnet (s. Tabelle 2):

Tabelle 2: Zuordnung von touristischen Kernthemen und Zielgruppen im ländlichen Raum. Quelle: BMWI 2014.

Naturbegeisterte Best-Ager sind über 50 Jahre alt, körperlich fit und wollen sich im Urlaub in möglichst unberührter Natur bewegen und dabei etwas für die Gesundheit tun. Sie sind aber auch an kulturellen Angeboten interessiert und bevorzugen regionaltypische Gastronomie und Dienstleistungen. Etwa 5,1

Mio. Menschen in Deutschland gehören zu dieser Zielgruppe (BMWI 2014).

Für Urlaub auf dem Bauernhof interessieren sich vor allem Landaffine Familienmenschen. Sie sind Eltern bzw. Großeltern mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter und möchten im Urlaub Ruhe genießen, den Kindern Natur, Tiere und das Landleben vermitteln und legen Wert auf Regionalität und Authentizität. Zu ihnen gehören ca. 3,7 Mio. Menschen in Deutschland (ebd).

Aktiv-Urlaub betreibt vor allem die Gruppe der Sportlichen Performer. Dies sind überwiegend Männer jüngeren bis mittleren Alters. Ihr Hauptinteresse ist es, sich aktiv zu bewegen und dabei Spaß zu haben. Sie haben ein geringes Interesse an kulturellen Aktivitäten. Zu dieser Gruppe gehören in Deutschland etwa 4,4 Mio. Menschen (ebd.).

Wasserorientierte Erholungssuchende sind zumeist Familien mit Kindern, die beim Badeurlaub Gesamtangebote für die ganze Familie suchen. Ihr Hauptinteresse sind das „Nichts-tun“, Baden und

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Ausruhen, bei schlechtem Wetter aber auch Ausflüge ins Umland. Diese Gruppe ist mit 6,3 Mio. Menschen die größte Zielgruppe im ländlichen Tourismus in Deutschland (ebd.).

Die Konservativen Gesundheitsorientierten sind die älteste Zielgruppe, welche viele Ruheständler, häufig mit gesundheitlichen Einschränkungen, umfasst. Ihr Hauptinteresse beim Urlaub ist es, sich verwöhnen zu lassen und der Gesundheit etwas Gutes zu tun. Deshalb werden von dieser Zielgruppe häufig Kureinrichtungen besucht. Sie sind aber auch an Unterhaltung, Naturattraktionen und Sehenswürdigkeiten interessiert. Zu dieser Gruppe gehören in Deutschland ca. 3,5 Mio. Menschen (ebd.).

Die treibenden Kräfte für die zunehmende Nachfrage nach Tourismus im ländlichen Raum und Veränderungen der Angebotsstruktur im ländlichen Tourismussektor verdeutlicht Abb. 2. Ausschlaggebend ist v.a. der demographische Wandel, der im zunehmenden Maße auch touristische Angebote für ältere Menschen im ländlichen Raum fordert. Die Urlaube mit Kultur-, Natur- und Gesundheitsbezug werden zunehmen bei gleichzeitigem Rückgang der Bade- und Ausruhurlaube

(GRIMM et al. 2009). Andererseits spielt auch eine Veränderung im Wertegefüge der Menschen eine Rolle. Vor allem Bewohner städtischer Ballungsräume suchen in ihrer Freizeit nach Entschleunigung; Authentizität, Tradition, Regionalität und intakte Natur gewinnen an Bedeutung. Auch Umweltbewusstsein und der Nachhaltigkeitsgedanke spielen eine zunehmende Rolle bei

Reiseentscheidungen (BMWI 2014). Dadurch wird der ländliche Raum als touristische Destination attraktiver. Auf die steigende Nachfrage nach touristischen Angeboten im ländlichen Raum muss die Tourismusbranche mit mehr und professionelleren Angeboten reagieren. Technologische Entwicklungen, z.B. Online-Buchungssysteme und Online-Marketing, sind zunehmend auch beim Urlaub im ländlichen Raum anzutreffen und werden von den Touristen in zunehmendem Maße vorausgesetzt. Um dem Wettbewerb in und zwischen den ländlichen Regionen standhalten zu können, ist eine zunehmende Professionalisierung der Tourismusbetriebe notwendig (BMWI 2014).

Abb. 2: Treiber für Tourismus in ländlichen Räumen. Quelle: BMWi 2014.

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Insbesondere für Großschutzgebiete ist der naturorientierte Tourismus von großer Bedeutung (SCHMITZ-

VELTIN 2005). Übergänge zum Erholungstourismus sind fließend, da bei beiden das Reisemotiv „Natur erleben“ eine zentrale Rolle spielt. Über das Naturerlebnis hinaus „besteht beim naturorientierten Tourismus aber ein starkes Interesse an ökologischen Zusammenhängen und Naturschutzmaßnahmen. In der Gruppe der naturorientierten Touristen sind verstärkt auch solche zu finden, die aufgrund des

Vorhandenseins eines Schutzgebiets in eine Region reisen“ (SCHMITZ-VELTIN 2005: S. 117).

Eine Studie aus den Jahren 1998 – 2000 untersucht das Verhalten von Gästen in deutschen Nationalparken und Biosphärenreservaten. Werden nur diese Großschutzgebiete betrachtet, verschiebt sich das Hauptinteresse der Besucher hin zum Ausspannen und Erholen (87 % der Befragten) und zum

Naturerleben durch Wandern und/oder Rad fahren (83 %). Danach folgt das Interesse an Land und

Leuten, Museen und Kultur, was von 68 % der Befragten als Urlaubsinteresse genannt wurde (ZIENER 2001: S. 42).

Bei einer Gästebefragung in Brandenburg aus den Jahren 2016/2017 mit 166 Befragten wurden als Aktivitäten, die während des Aufenthaltes durchgeführt wurden, am häufigsten der Besuch von Restaurants oder Cafés mit 137 Nennungen genannt. An zweiter Stelle steht der Besuch von Parks oder Grünanlagen mit 117 Nennungen. Stadtbummel oder Shopping wurde am dritthäufigsten ausgeübt (100 Nennungen). Der Besuch von kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten und der Besuch von Attraktionen wie Zoos, Schlössern, Kirchen etc. folgen mit 73 bzw. 72 Nennungen (TMB 2017). Bei der Bewertung verschiedener Aspekte des Aufenthaltes in Brandenburg wurde die genutzte Unterkunft am positivsten bewertet, gefolgt von der Landschaft (66 % der Befragten empfanden letztere als sehr gut). Die kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten wurden von 46,5 % der Befragten als sehr gut und von 45,3 % der Befragten als gut bewertet. Insgesamt wurden die Erwartungen an den Aufenthalt in

Brandenburg von 98,2 % der Befragten erfüllt oder übertroffen, wobei nicht klar wird, woraus die Erwartungen bestanden (ebd.).

Die im vorhergehenden Kapitel bereits erwähnte Befragung von 106 Ausflüglern aus Berlin und dem Barnim gibt auch Auskunft über die Bedeutung des Landschaftsbildes für die Befragten. 63 % der

Befragten nannten als Kriterium für die Wahl ihres Ausflugsortes eine „attraktive Landschaft“ (GREVE 2006: S. 12). Für 84 % der Befragten ist eine attraktive Landschaft am Ausflugsziel sehr wichtig, für weitere 11 % wichtig. Sehr wichtig bzw. wichtig sind auch Tiere im Dorf (vgl. Abb. 3). Damit hat auch die landwirtschaftliche Nutzung, v. a. eine kleinbäuerliche Landwirtschaft (vgl. PETERS 2012), einen hohen Stellenwert für die Ausflügler.

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Abb. 3: Befragungsergebnisse zur Wichtigkeit von Landschaft und touristischer Infrastruktur. Quelle: GREVE 2006.

Eine repräsentative Befragung der Berliner bezüglich ihres Reiseverhaltens nach Brandenburg aus dem

Jahr 2014 kommt zu ähnlichen Ergebnissen: „Die Landschaft, die Natur und die Ruhe sind die mit Abstand häufigsten Gründe der Berliner für eine Reise/einen Ausflug ins Brandenburger Umland. Es folgen zahlreiche touristische Angebote – von Badeseen und Radwegen über Sehenswürdigkeiten bis hin zur Gastronomie“ (BENGSCH et al. 2015: S. 39, vgl. Abb. 4). Die nach dieser Studie häufigsten Aktivitäten der Berliner während einer Tagesreise nach Brandenburg zeigt Tabelle 3.

Eine Gästebefragung, die 2012 in der Uckermark durchgeführt wurde, zeigt, dass vor allem Natur,

Landschaft und Weite mit der Uckermark assoziiert werden (BALAS 2013). Fast alle Befragten (96,3 % bei n=517) empfinden die Landschaft bzw. Natur der Uckermark als ausgezeichnet oder sehr gut. Landurlaub bzw. Urlaub auf dem Bauernhof wird von rund ¾ der Befragten als ausgezeichnet oder sehr gut bewertet. Die Hauptaktivitäten der Befragten waren Aufenthalte in der Natur, inkl. Rad fahren und Wandern. Der Besuch von kulturellen Einrichtungen wurde mit 52,2 % am dritthäufigsten genannt. Besonders bei den über 50-jährigen haben zudem gastronomische Besonderheiten einen hohen Stellenwert. Als Empfehlung für die Weiterentwicklung des Tourismus in der Region wird der Erhalt der Natur und ein damit verbundener naturnaher, sanfter Tourismus an erster Stelle genannt. In den Ortschaften der Region sollten nach Meinung der Befragten vor allem mehr und vielfältigere touristische Angebote entwickelt werden und die gastronomische Versorgung ausgebaut werden.

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Frage: Wie häufig sind die folgenden Entscheidungsgründe in der Regel für Ihre privaten Reisen/Ausflüge nach Brandenburg ausschlaggebend?

Abb. 4: Gründe für eine Reise/einen Ausflug der Berliner nach Brandenburg. Quelle: BENGSCH et al. 2015.

Tabelle 3: Die häufigsten Aktivitäten der Berliner Tagesgäste in Brandenburg. Quelle: BENGSCH et al. 2015.

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3 Arbeitshypothesen Die folgenden Arbeitshypothesen wurden aus der ausgewerteten Literatur abgeleitet. Diese werden in der Ergebnisdiskussion (Kapitel 7.1) mit den Umfrageergebnissen dieser Arbeit verglichen. Es soll überprüft werden, ob die Arbeitshypothesen auch auf das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin angewendet werden können. Die Arbeitshypothesen in Verbindung mit den Forschungsfragen (s. Kapitel 1) stellen die Grundlage für die Erstellung des Fragebogens dar. Die Fragen werden so konzipiert, dass Antworten zur Beantwortung der Forschungsfragen und Überprüfung der Arbeitshypothesen gefunden werden können (vgl. Kapitel 5.1). Die Arbeitshypothesen sind:

 Ortsbild und Architektur sind ein Entscheidungskriterium für die Wahl der Urlaubsdestination

(vgl. JELINEK 2008).  Regionaltypische, wertige Gebäude und Ensembles tragen zu einer deutlichen Attraktivitätssteigerung bei (vgl. LEICHER 2015).

 Touristen im ländlichen Raum wollen „authentische Erlebnisse“ (PETERS 2012: S. 61). Dazu zählen insbesondere historische Ortskerne, alte Bauernhäuser, regionales Essen und Tiere im Dorf (ebd.).  Der Anspruch an die Gestaltung des ländlichen Raumes unterscheidet sich, je nach Alter der Befragten (vgl. BBSR 2016).

4 Vorstellung der Untersuchungsregion

Im Folgenden wird die Untersuchungsregion – das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin – vorgestellt. Dabei wird zunächst die naturräumliche Ausstattung des Biosphärenreservats beschrieben (Kapitel 4.1). Hier wird auf die Landschaftsgenese, sowie Klima und Boden des Gebiets eingegangen. Anschließend wird die Landnutzung im Biosphärenreservat dargestellt, einschließlich ihrer Einschränkungen durch die Unterschutzstellung von Landschaftsbestandteilen (Kapitel 4.2). In Kapitel 4.3 wird der Tourismus im Biosphärenreservat charakterisiert. Kapitel 4.4 stellt die regionaltypische Baukultur im Biosphärenreservat vor.

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4.1 Lage und naturräumliche Ausstattung des Biosphärenreservats Schorfheide- Chorin

Das Biosphärenreservat Schorfheide- Chorin liegt etwa 75 km von Berlin entfernt im Nordosten Brandenburgs und erstreckt sich auf 129.161 ha Fläche zwischen den Städten Prenzlau im Norden, Angermünde im Osten, Eberswalde im Süden und Templin im Westen (s. Abb. 5). Die größten Anteile des Biosphärenreservats liegen in den Landkreisen Uckermark und Barnim, im Südwesten ragt das Gebiet in den Landkreis , im Südosten in den Landkreis Märkisch-Oderland.

Gemäß der Verordnung zur Festsetzung des Biosphärenreservats Schorfheide- Chorin gehören folgende landschaft- liche Raumeinheiten zum Biosphären- Abb. 5: Lageübersicht des Biosphärenreservats Schorfheide- Chorin. Quelle: s. Anlage 1 reservat (§2 NatSGSchorfhV):

1. die Choriner Endmoränenlandschaft mit dem Parsteiner See und dem Grumsiner Forst, 2. der Niederoderbruch und die Neuenhagener Oderinsel, 3. die Britzer Platte, 4. die Werbellin - Joachimsthaler Moränenlandschaft, 5. die Schorfheide, 6. die Poratzer Grund- und Endmoränenlandschaft, 7. die Grund- und Endmoränenlandschaft um Melzow und Greiffenberg, 8. die Ackerlandschaft Gerswalde - Stegelitz, 9. das Templiner Seengebiet.

Die Landschaft des Biosphärenreservats ist eiszeitlich geprägt. Das Biosphärenreservat liegt in der weichseleiszeitlichen Jungmoränenlandschaft des nordostdeutschen Tieflandes. Die Landschaft wurde im Wesentlichen während und nach der letzten Eiszeit (Weichsel-Eiszeit), die vor etwa 10.000 Jahren endete, geformt. Das Jungmoränengebiet zeichnet sich durch seinen Seenreichtum, die Abfolge von

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Hügeln, Hochflächen und Tälern und unterschiedliche geologische Materialien aus. Typisch ist das Nebeneinander von Grundmoränen, Endmoränen, Sandern und Urstromtälern, die sich durch das wiederholte Vordringen und Zurückschmelzen der Eismassen gebildet haben. (MARCINEK et al. 1995). Unterteilen lässt sich das Jungmoränengebiet weiter in das jüngere Jungmoränengebiet im Osten und das ältere Jungmoränengebiet im Westen der Untersuchungsregion. Die Grenze stellt die Pommersche Eisrandlage dar, welche die Uckermark von Feldberg in Mecklenburg kommend in südöstlicher Richtung bis Friedrichswalde im Landkreis Barnim durchzieht. Von hier verläuft sie zwischen dem Grimnitzsee und dem Werbellinsee und setzt sich als Choriner Endmoränenbogen in südöstlicher

Richtung bis zum Oderbruch fort. Sie stellt nach SCHOLZ (1962) auch die Grenze zwischen den naturräumlichen Großeinheiten Rückland der mecklenburgischen Seenplatte und Mecklenburgische Seenplatte dar, welche die Hauptanteile der naturräumlichen Gliederung des Biosphärenreservats ausmachen (vgl. Anlage 2). Weitere Anteile haben das Oderbruch im Südosten des Biosphärenreservats, das Luchland an der Westgrenze und die Ostbrandenburgische Platte im Süden des Biosphärenreservats. Das Relief des Untersuchungsgebiets ist durch die eiszeitliche Prägung stark bewegt, mit

Hangneigungen bis zu 15° im Bereich der Endmoränen (LFU 2018a). Der Höhenunterschied reicht von nur zwei Metern über Normalnull an der Oder bis 139 m ü. NN am Blocksberg bei Altkünkendorf (MLUR 2002a).

Das Klima Brandenburgs wird durch seine Lage in der Westwindzone der mittleren Breiten bestimmt (LBGR 2010). Dabei nimmt der atlantische Einfluss aber nach Osten hin ab, sodass im Untersuchungsgebiet zunehmend kontinentale Einflüsse zu spüren sind (ebd.). Das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin liegt somit „im Übergangsbereich zwischen atlantisch geprägtem Klima im

Westbereich und kontinentalem Klima im Ostbereich“ (LFU 2018a). Nach KÖPPEN (1918) liegt die Region im feuchttemperierten Klima mit Niederschlag im ganzen Jahr und kühlen Sommern (Klimaformel Cfb). Die Jahresmitteltemperatur liegt zwischen 8,6 °C im Westen und 8,3 °C im Osten des Biosphärenreservats (LFU 2018a). Im westlichen Teil fallen durchschnittlich 580 mm Niederschlag pro Jahr, im Ostbereich nur etwa 480 mm (ebd.).

Die Böden im Untersuchungsgebiet sind aufgrund der unterschiedlichen Ausgangsgesteine und des bewegten Reliefs und die daraus abgeleiteten differenzierten Bodenwasser- und mikroklimatischen

Verhältnisse, welche die Bodenbildung beeinflussen, kleinräumig sehr variabel (LBGR 2010; LUTZE 2014). Für die Grundmoränenplatten und lehmigen Endmoränen des jüngeren Jungmoränengebiets gibt

SCHMIDT (2002) Parabraunerden, Fahlerden, Pseudogleye und Braunerden als wichtigste Leitböden an. Für die sandigen Endmoränen, Sander und trockenen Talsande des älteren Jungmoränengebiets gibt er Braunerden, Podsole und Regosole als Leitböden an. In den Niederungen des Oderbruchs herrschen Gleye, Podsole und Moorbildungen vor (ebd.).

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4.2 Landnutzung im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ist eines von weltweit derzeit 686 UNESCO- Biosphärenreservaten und wurde 1990 gegründet. Es ist eine Modellregion für die Erprobung nachhaltiger Landnutzungsformen (DEUTSCHE UNESCO-KOMMISSION E.V. 2018). Die Ausweisung als UNESCO-Biosphärenreservat „dient dem Schutz, der Pflege und der Entwicklung der besonderen Vielfalt, Eigenart und Schönheit einer in Mitteleuropa einzigartigen Kulturlandschaft“ (§4 NatSGSchorfhV). Dabei wird der Mensch als Gestalter der Kulturlandschaft explizit mit einbezogen. Neben der Etablierung einer naturverträglichen Landnutzung und einer nachhaltigen Regionalentwicklung sind Bildung für nachhaltige Entwicklung, Forschung und ökosystemare

Umweltbeobachtung Pflichtaufgaben für das Biosphärenreservat (MUGV 2013).

Die gesamte Fläche des Biosphärenreservats ist als Landschaftsschutzgebiet nach §26 BNatSchG ausgewiesen (s. Anlage 3). Landschaftsschutzgebiete sind Gebiete, in denen ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft erforderlich ist, und zwar „1. zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts oder der Regenerationsfähigkeit und nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter, einschließlich des Schutzes von Lebensstätten und Lebensräumen bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten, 2. wegen der Vielfalt, Eigenart und Schönheit oder der besonderen kulturhistorischen Bedeutung der Landschaft oder 3.wegen ihrer besonderen Bedeutung für die Erholung“ (§26 Abs. 1 BNatSchG).

Darüber hinaus sind einzelne Gebiete des Biosphärenreservats als Naturschutzgebiete nach §23 BNatSchG geschützt. Diese Gebiete unterliegen stärkeren Restriktionen hinsichtlich der Landnutzung.

Das Biosphärenreservat ist in vier Schutzzonen gegliedert (§3 NatSGSchorfhV). Die Lage der Schutzzonen ist Anlage 3 zu entnehmen.

Die Kernzone (Schutzzone I) stellt Totalreservate, d.h. Naturschutzgebiete ohne wirtschaftliche Nutzung und ohne Eingriffsmaßnahmen durch den Menschen, dar. Sie muss mindestens 3 % der Gesamtfläche umfassen. In dieser Kernzone soll den natürlichen Prozessen Raum gegeben werden, sie wird daher auch als Naturentwicklungszone bezeichnet (HENNE et al. 2000). Mit 3.901 ha sind die drei Prozent Kernzonenfläche im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin erreicht. Eine Erweiterung der

Kernzonenfläche ist nicht vorgesehen (z. B. WATTENDORF et al. 2017).

Die Pflegezone (Schutzzone II) muss mindestens 15 % der Gesamtfläche eines Biosphärenreservats umfassen. Sie dient „dem Schutz von Ökosystemen, die durch menschliche Nutzung entstanden sind,

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aber trotzdem noch einen naturnahen Charakter besitzen“ (HENNE et.al. 2000: S. 146). Diese Flächen sind ebenfalls als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Hier werden, nach Maßgabe von Pflege- und Entwicklungsplänen, Bewirtschaftungsmaßnahmen zur Erhaltung der durch Nutzung entstandenen Ökosysteme durchgeführt. Die Pflegezone nimmt mit rund 24.400 ha 19 % der Gesamtfläche des

Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin ein (BFN 2018).

Den größten Flächenanteil des Biosphärenreservats nimmt mit 100.819 ha die Entwicklungszone (Schutzzone III und IV) ein. Sie ist „Lebens- und Wirtschaftsraum der Bevölkerung und dient auch als

Erholungsraum“ (HENNE et.al. 2000: S. 146). Diese Flächen sind als Landschaftsschutzgebiet geschützt. Ziel ist es, hier eine naturverträgliche Landnutzung zu etablieren. Einen Teil der Entwicklungszone stellt die Schutzzone IV, welche devastierte (d.h. durch intensive Nutzung stark beeinträchtigte) Flächen der Britzer Platte sowie der westlichen Schorfheide umfasst, dar. Diese Bereiche werden auch als Regenerationszonen bezeichnet. Sie sollen „durch geeignete Nutzungskonzepte wieder in einen naturnahen Zustand gebracht werden“ (HENNE et.al. 2000: S. 147).

Die Siedlungsfläche nimmt etwa drei Prozent der Gesamtfläche des Biosphärenreservats ein (s. Tabelle 4). Im Biosphärenreservat liegen 72 Dörfer, die durchschnittlich zwischen 200 und 400 Einwohner haben, sowie die drei Kleinstädte , Joachimsthal und Greiffenberg (MLUR 2002a). Mit insgesamt etwa 35.000 Einwohnern beträgt die Einwohnerdichte 28 Menschen/km² (LFU 2018e). Damit ist das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin eine der am dünnsten besiedelten Regionen

Deutschlands (HENNE et.al. 2000) und zählt zum ländlichen Raum der Bundesrepublik (vgl. BBSR 2015b).

Tabelle 4: Flächennutzung im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin nach Haupt-Biotoptypen. Quelle: LFU 2018b.

Haupt-Biotoptypen Fläche (ha) Fläche (%) Wälder und Forsten 63.824 49 Ackerland 32.524 25 Gras- und Staudenfluren, Grünland 13.531 10 Standgewässer 8.953 7 Fließgewässer 265 0,5 Moore und Sümpfe 2.889 2 Feldgehölze 1.550 1,5 Grün- und Freiflächen 1.431 1,5 Bebaute Gebiete, Verkehrsanlagen, Sonderflächen 3.423 3 Sonstige Biotope 371 0,5 Summe 129.161 100

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Knapp die Hälfte der Fläche des Biosphärenreservats nehmen Wälder und Forsten ein (s. Tabelle 4). Dabei ist der westliche Teil des Gebiets (= die Schorfheide) am stärksten bewaldet (s. Anlage 4). Die Landwirtschaft ist mit insgesamt 35 % der Fläche (Ackerland und Grünland) eine weitere bedeutende Landnutzungsform. Aufgrund der jungeiszeitlichen Prägung liegen rund 240 Seen von über einem Hektar Größe und zahlreiche Kleingewässer und Moore im Biosphärenreservat, Fließgewässer nehmen nur einen geringen Flächenanteil ein. (LFU 2018b) Die Gewässerfläche beträgt insgesamt knapp 10 % der Gesamtfläche.

Nach §5 NatSGSchorfhV sind u.a. folgende Gebote bei der Landnutzung im Biosphärenreservat zu beachten:  Zur Erhaltung, Pflege und Entwicklung des Biosphärenreservats im Sinne der Verordnung sind umgehend Pflege- und Entwicklungspläne zu erstellen. Die land- und forstwirtschaftliche Nutzung richtet sich nach den Pflege- und Entwicklungsplänen.  Über die Pflege- und Entwicklungspläne ist der ursprüngliche Wasserhaushalt der Landschaft wiederherzustellen.  Die ackerbaulich genutzten hydromorphen Mineralböden sind in Grünland zurückzuführen.  Die Landwirtschaft ist schrittweise als ökologischer Landbau zu entwickeln.

Im Jahr 2000 wurde auf 20 % der Landwirtschaftsfläche des Biosphärenreservats Ökolandbau betrieben

(HENNE et al. 2000). 2014 wurde bereits 34 % der Landwirtschaftsfläche ökologisch bewirtschaftet

(FLADE 2016). Dies übersteigt den Anteil ökologischer Landwirtschaft in Brandenburg (11,7 % im Jahr

2017) und Deutschland (8,2 % im Jahr 2017) erheblich (AMI GMBH 2018). Nach Maßgabe der Biosphärenreservatsverordnung soll dieser Anteil noch weiter erhöht werden, wenn möglich auf 100 %.

4.3 Tourismus im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ist eine wichtige Erholungsregion, vor allem für die Berliner Großstadtbewohner, aber auch für die Einwohner der im und am Biosphärenreservat gelegenen Siedlungen (MLUR 2003). Der Tourismus wird „als eine der wenigen zukunftsfähigen Branchen identifiziert, die die strukturschwache, hauptsächlich von Land- und Forstwirtschaft geprägte Region des Biosphärenreservats“ in Zukunft hat (BLAHY 2018: S. 54). Die ostdeutschen Urlaubsregionen konnten seit der deutschen Wiedervereinigung von einer zunehmenden Nachfrage profitieren (SCHMITZ-

VELTIN 2005). Dies spiegelt sich auch in den Besucherzahlen des Biosphärenreservats Schorfheide- Chorin wieder: Bis 2002 kamen etwa eine Million Besucher pro Jahr (MLUR 2002a). Es wird angenommen, dass sich der Wert innerhalb von zehn Jahren mindestens verdoppelt hat (BFN 2013) 3. 90 % der Gäste bis zum Jahr 2002 waren Inlandstouristen (MLUR 2002a). Die Zahl der ausländischen

3 Hochrechnung des BfN aus Primärerhebungen in sechs deutschen Biosphärenreservaten.

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Gäste im ländlichen Raum in Deutschland betrug auch im Jahr 2013 nur rund 10 % (BMWI 2014). Daher ist davon auszugehen, dass der Anteil der ausländischen Gäste auch im Biosphärenreservat Schorfheide- Chorin nicht erheblich gestiegen ist. Aktuelle Zahlen dazu liegen nicht vor. Der Incomingtourismus4 stellte in Deutschland aber in den vergangenen Jahren den größten Wachstumstreiber der Tourismusbranche dar und besonders „in grenznahen Gebieten sowie in den etablierten Binnen- und Küstenregionen und hier vor allem im Natur- und Aktivtourismus können noch mehr Gäste aus den

Nachbarländern gewonnen werden“ BMWI 2014: S. 8). Daher stellt Polen einen bedeutenden potentiellen Quellmarkt für den Tourismus im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin dar.

Tagestouristen machen etwa 70 % der Besucherzahlen im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin aus (BfN 2013). Hotspots des Tagestourismus liegen vor allem im Süden des Biosphärenreservats. Hierzu zählen Attraktionen wie das Schiffshebewerk in Niederfinow mit jährlich bis zu 150.000 Besuchern

(BAD FREIENWALDE TOURISMUS GMBH 2017) und das Kloster Chorin mit über 90.000 Besuchern pro

Jahr (FLADE 2016). Der Ökohof Brodowin zählte rund 70.000 Besucher im Jahr 2014 (ebd.). Weitere wichtige Punkte sind die Informations- und Umweltbildungseinrichtungen im Biosphärenreservat, die jährlich etwa 400.000 Menschen besuchen (MLUR 2002a). Davon besuchen etwa 150.000 Menschen den Wildpark Groß Schönebeck und ca. 30.000 Menschen das NABU-Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle bei Angermünde (ebd.). Im uckermärkischen Teil des Biosphärenreservats ist der Anteil der Tagesgäste gering. Hier überwiegen Übernachtungsgäste, vor allem aus Sachsen, Nordrhein- Westfalen, Niedersachsen und Bayern (MLUR 2003).

Das Zentrum des Übernachtungstourismus im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ist der Bereich um den Werbellinsee (MLUR 2003). Hier finden sich die größten Beherbergungskapazitäten. Gut ausgestattet mit Unterkünften sind außerdem der Templiner Raum, der Raum Gerswalde-Oberuckersee und der Raum um Angermünde und den Parsteiner See. Bei den Campingplätzen bestand schon 2003 ein „relativ gutes Angebot, insbesondere an Plätzen mit Anbindung an attraktive Seebereiche“ (MLUR 2003: S. 118). Die durchschnittliche Verweildauer der Gäste des Biosphärenreservats lag im Jahr 2002 bei vier Tagen (MLUR 2002a: S. 30).

Die durchschnittlichen Tagesausgaben der Touristen im ländlichen Raum in Deutschland5 liegen bei rund 40 € pro Kopf. Dabei reicht die Spanne der Ausgaben von 108,80 € bei Übernachtungsgästen, die in Hotelbetrieben schlafen, über 46,50 € bei Übernachtungen auf Campingplätzen bis 26,00 € bei

Tagesausflügen ohne Übernachtung (ZEINER & HARRER 2012: S. 20). Im Vergleich zu touristischen Ausgaben im städtischen Raum sind die Ausgaben der Touristen im ländlichen Raum geringer: „Die

4 Incomingtourismus = Einreisetourismus, also die Einreise und der Aufenthalt ausländischer Gäste in Deutschland 5 Betrachtet werden hier die deutschen Landkreise als „Gegenposition zur Gesamtheit der kreisfreien Städte“ (ZEINER & HARRER 2012: S. 14)

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kleinteilige und oft wenig professionelle Angebotsstruktur bedingt ein deutlich niedrigeres Preisniveau im Vergleich zu den Städten. Auch bedingt durch die geringere Attraktions- und Angebotsdichte bewegen sich die allgemeinen Urlaubsausgaben auf niedrigerem Niveau. In der Folge werden lediglich 12 % der touristischen Wertschöpfung ‚auf dem Land‘ generiert, obwohl fast 32 % der

Übernachtungskapazitäten hier zu finden sind“ (BMWI 2014: S. 8). Im Biosphärenreservat Schorfheide- Chorin lagen die durchschnittlichen Tagesausgaben pro Gast im Jahr 1998 bei 18 € (MLUR 2002a: S. 30). Genaue Angaben zum aktuellen Ausgabeverhalten der Gäste des Biosphärenreservats Schorfheide- Chorin liegen nicht vor. Hochrechnungen aus Untersuchungen in anderen deutschen Biosphärenreservaten gehen von Tagesausgaben zwischen 10,50 € und 13,20 € bei Tagesgästen und rund 67,00 € bei Übernachtungsgästen aus, wobei Biosphärenreservatstouristen im engeren Sinne (s.u.) in der Regel weniger ausgeben, als die übrigen Besucher des Biosphärenreservats (BFN 2013: S. 93f.). Festhalten lässt sich ein „vom Durchschnitt oft meist stark abweichendes Ausgabeverhalten von GSG-

Touristen“ (JOB et al. 2005: S. 83). Die Ausgaben der Touristen in Großschutzgebieten „hängen sehr wesentlich von der Wahl der jeweiligen Unterkunftsarten [...] und damit auch von der

Beherbergungsstruktur im Untersuchungsgebiet ab“ (JOB et al. 2005: S. 66 f.). Für die Ausgaben der

Kurzurlauber und Tagestouristen in Großschutzgebieten stellt SCHMITZ-VELTIN fest, dass „der Kauf regionaler Produkte sehr beliebt“ ist (SCHMITZ-VELTIN 2005: S. 120).

Als Hauptmotive für einen Besuch des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin äußerten die Touristen bei einer Befragung aus dem Jahr 1993: „Besonders schöner Wald und Landschaft“ (44 %), „Bademöglichkeiten“ (40 %), „besonders ruhig und erholsam“ (37 %) und „kein Massentourismus“ (33 %) (MLUR 2003: S. 119). Großschutzgebiete, und damit auch das Biosphärenreservat Schorfheide- Chorin, eignen sich „aufgrund ihrer intakten Natur sowie ihrer naturräumlichen und kulturellen Vielfalt

[...] hervorragend für eine naturnahe und umweltgerechte Erholung“ (PORZELT 2012). Etwa 7 % der Besucher des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin sind als Biosphärenreservatstouristen im engeren Sinne anzusehen (BFN 2013). Sie besuchen die Region Schorfheide-Chorin, weil sie als Biosphärenreservat ausgezeichnet ist. Neben dem Wunsch nach Naturerleben zeichnet diese Gäste „ein starkes Interesse an ökologischen Zusammenhängen und Naturschutzmaßnahmen“ aus (SCHMITZ-

VELTIN 2005: S. 117).

Die Hauptaktivitäten der Touristen im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin aus dem Jahr 1993 zeigt Abb. 6. Die touristische Nachfrage im Biosphärenreservat ist aufgrund der bevorzugten Aktivitäten der Besucher stark vom Wetter abhängig und konzentriert sich daher auf die Sommersaison. Vor allem am Wochenende im Sommer kann es bei stark frequentierten Ausflugszielen (z.B. Werbellinsee, Kloster Chorin) zu Überlastungen kommen. Gleichzeitig ist die Auslastung vieler touristischer Angebote aber aufgrund der hohen Saisonalität zu gering (MLUR 2002a). Die Steigerung der Besucherzahlen „ist nicht vorrangiges Ziel, sondern vor allem Weiterentwicklung der Qualität [der touristischen Angebote] und

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saisonverlängernde Maßnahmen“ (LfU 2018c).

Abb. 6: Aktivitäten der Besucher im BRSC aus dem Jahr 1993. Quelle: MLUR 2003.

Die touristischen Aktivitäten im Biosphärenreservat sind durch die Biosphärenreservatsverordnung reglementiert. Folgende Gebote mit Bezug auf die touristische Nutzung des Gebiets sind in der Verordnung festgeschrieben (§5 NatSGSchorfhV):  Zur Schonung der Schilfbestände ist beim Befahren der Gewässer und beim Angeln ein Mindestabstand von 20 m einzuhalten.  Für die Benutzung der Wasserstraßen über die Berufsschifffahrt hinaus ist ein Benutzungskonzept zu erstellen.

Darüber hinaus ist es nach §6 NatSGSchorfhV untersagt,  Motorfahrzeuge aller Art, Anhänger, Wohnwagen, Kutschen außerhalb der befestigten Wege, Park- oder Stellplätze oder Hofräume zu führen oder abzustellen; ausgenommen sind der land- oder forstwirtschaftliche Verkehr sowie der Wartungsdienst für Ver- und Entsorgungsanlagen  Motorsport- und Modellsportbetrieb jeglicher Art zu betreiben  außerhalb öffentlicher Straßen und Wege und der besonders dafür gekennzeichneten Wege oder der Feuerschutzstreifen zu reiten  die Gewässer mit Fahrzeugen aller Art zu befahren; ausgenommen ist das Fahren mit nichtmotorbetriebenen Wasserfahrzeugen auf dem Werbellinsee, Wolletzsee, , Oberückersee, Fährsee, Lübbesee und im bisherigen Umfang auf dem Grimnitzsee sowie das Fahren mit motorbetriebenen Wasserfahrzeugen auf dem Oder--Kanal und dem Finowkanal; das Fahren mit motorbetriebenen Fahrzeugen auf dem Oberückersee ist genehmigungspflichtig; auf dem Kölpinsee, Stiernsee, Lübelowsee, Düstersee, Sabinensee und dem Großen Briesensee ist das Befahren mit nichtmotorbetriebenen Wasserfahrzeugen gestattet  außerhalb der gekennzeichneten Stellen zu baden

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 nicht heimische Tierarten in die Gewässer einzusetzen und Fische anzufüttern  Anlagen des Luftsports zu errichten, mit Fluggeräten zu starten oder zu landen.

Zusätzliche Verbote gelten in den Schutzzonen I und II des Biosphärenreservats. Diese Gebiete dürfen nicht / In diesen Gebieten ist es verboten  mit motorbetriebenen Fahrzeugen außerhalb der für den öffentlichen Verkehr zugelassenen Straßen und Wege befahren und außerhalb der Wege betreten werden (Die Schutzzone I darf nur auf den für den öffentlichen Verkehr zugelassenen Straßen und Wegen betreten werden.)  über das Betreten hinaus zu Freizeitzwecken genutzt werden; insbesondere zu lagern, zu zelten, Feuer zu machen oder zu baden ist verboten  wildlebende Pflanzen oder ihre Teile oder Entwicklungsformen abzuschneiden, abzupflücken, aus- oder abzureißen, auszugraben, zu beschädigen oder zu vernichten (z.B. auch Beeren und Pilze)  Hunde frei laufen zu lassen.

Der Tourismus und die Erholungsnutzung im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin „stützen sich ganz überwiegend auf ruhige Formen“ (MLUR 2003: S. 118). Im Gebiet des Biosphärenreservats wird kaum infrastrukturabhängiger Sport betrieben. Lediglich 110 ha der Gesamtfläche werden für infrastrukturabhängige Sport- und Erholungsformen genutzt (ebd.). Insgesamt sind die „Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft, die durch Erholungsnutzung hervorgerufen werden, [...] relativ gering. Ausnahmen bilden lediglich einzelne touristische Brennpunkte. Für diese wie z.B. die Großseen, werden von der Biosphärenreservatsverwaltung Konzepte erarbeitet, die mit den

Akteuren in der Region abgestimmt werden“ (LANDESANSTALT FÜR GROßSCHUTZGEBIETE 1997: S. 62).

4.4 Regionale Baukultur im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Das heutige Landschaftsbild des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin „ist das Resultat jahrhundertelanger Landnutzung und traditioneller Bauweisen. So zählen unter anderem die noch erhaltenen historischen Siedlungen und Bauwerke zu den kulturellen Besonderheiten des

Biosphärenreservats“ (WATTENDORF et al.: S. 25). Die regionale Baukultur in der Region Schorfheide- Chorin ist geprägt durch die naturräumliche Ausstattung der Region (vgl. Kapitel 4.1) und durch die planmäßige Anlage der Ortschaften im Zuge der Ostkolonisation durch deutsche Fürsten (vgl. Kapitel 4.4.1). Im Folgenden wird die Siedlungsgeschichte und Landschaftsentwicklung in ihrem historischen Verlauf seit Einflussnahme des Menschen in der Region Schorfheide-Chorin kurz umrissen. Daraus lässt sich die Entstehung der heute typischen Dorfformen im Untersuchungsgebiet ableiten. Die typischen Dorfformen (Angerdorf und Straßendorf) werden in Kapitel 4.4.2 näher beschrieben. Auf die typischen Haus- und Hofformen innerhalb dieser Dörfer wird in Kapitel 4.4.3 eingegangen. Die regionaltypischen Baustoffe, die durch die naturräumliche Ausstattung des Untersuchungsgebiets bedingt sind, behandelt

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Kapitel 4.4.4. In Kapitel 4.4.5 werden exemplarisch besondere Bauwerke der Region Schorfheide- Chorin vorgestellt. Das letzte Unterkapitel schließlich geht auf rechtliche Rahmenbedingungen bei der Gestaltung der Ortschaften und des Landschaftsbildes im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ein.

4.4.1 Siedlungsgeschichte des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin Die erste Nutzung der Region Schorfheide-Chorin durch den Menschen fand bereits in der Spätphase der Weichsel-Kaltzeit durch mittelsteinzeitliche Jäger, Sammler und Fischer statt. In der Nachkaltzeit wurden mit der Erwärmung des Klimas die ersten festen Behausungen auf trockenen Sandböden am Grimnitzsee, am Wolletzsee und bei Chorin und errichtet. Die ersten Ackerbauern und Viehzüchter errichteten ihre Siedlungen ab ca. 4250 v. Chr., bedeutende archäologische Fundplätze dieser ersten Siedlungen sind z. B. in , Herzsprung, Eberswalde und am Parsteiner See. Die germanische Siedlungszeit bis ins 4. Jh. n. Chr. ist anhand von Grabstätten belegt (SCHULZ 2008). Die ältesten erhaltenen baulichen Zeugnisse der Region (Kirchen und Burganlagen) stammen jedoch aus dem 13. Jh. n. Chr. (ROHOWSKI 2008). Mit der Gründung der Mark Brandenburg durch Albrecht den Bären (1134-1170) wurden die seit dem 6. Jh. n. Chr. in der Region ansässigen slawischen Siedler von deutschen, flämischen und niederländischen Siedlern verdrängt oder als willkommene Arbeitskräfte in die neuen Wirtschaftsformen einbezogen (KIRSCH 2012, MICHAS 2003). Die einwandernden Bauern

„brachten aus ihren Heimatländern eine Technologie mit, die denen der Slawen überlegen war“ (MICHAS

2003: S. 42). Dies war die Dreifelderwirtschaft und der eiserne Wendepflug, aber auch die Meliorationstechnik der Niederländer. Die Slawen siedelten „vorrangig an Seen und entlang der

Niederungen der Flüsse“ (MICHAS 2003: S. 18). Durch die Nutzung des eisernen Wendepfluges konnten die neuen Ostsiedler jedoch nun auch die Böden der Hochflächen, bspw. die des Barnims, beackern (ebd.).

Die neuen Siedler wurden, unabhängig ihrer Herkunft, mit gleichen Rechten angesiedelt (KIRSCH 2012). Jeder Siedler erhielt drei Feldstücke, von denen im Wechsel jeweils eines mit Sommergetreide, eines mit Wintergetreide und eines als Brache bewirtschaftet werden musste (Dreifelderwirtschaft). Dieser „Flurzwang“ erforderte eine „gemeinschaftliche Planung und Bearbeitung der Felder durch die ganze Dorfgemeinschaft“ (MICHAS 2003: S. 45). Dazu wurden planmäßig große Anger- und Straßendörfer angelegt (vgl. Kapitel 4.4.2). Jede neue Siedlung erhielt „eine Kirche, die mit Land als kirchlichem Eigentum ausgestattet wurde“ (KLEBERT 2007: S. 7). Kleine Dörfer „erwiesen sich schnell als wirtschaftlich ineffektiv und wurden aufgegeben“ (MICHAS 2003: S. 44f.). Daher sind slawische Siedlungen im Untersuchungsgebiet heute nicht mehr erhalten. Viele Ortsnamen im Gebiet des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin zeugen aber von der slawischen Vergangenheit, denn ein

„großer Teil der heutigen Dorfnamen geht auf slawische Benennung zurück“ (KIRSCH 2012: S. 86).

Mit Zunahme der Dörfer wurden im 13. Jh. n. Chr. auch Städte in der Region Schorfheide-Chorin

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gegründet, um Absatzmärkte für die landwirtschaftlichen Produkte zu erhalten. Viele dieser Städte entstanden „im Schatten von landesherrlichen Burgen, ein Umstand, der den ständigen Kämpfen und den sich immer wieder veränderten Grenzen geschuldet war“ (MICHAS 2003: S. 47). Beispiele für solche Stadtgründungen sind Oderberg, Stolpe, Gerswalde, Eberswalde und Angermünde. Andere Burgen entlang des Werbellinsees (z.B. in Grimnitz und Altenhof) dienten vor allem als „befestigte Jagdhäuser“

(FALK 2008: S. 53).

Einen bedeutenden Einfluss auf die Landschaftsgestaltung im Mittelalter hatten die Klöster. In der Region Schorfheide-Chorin waren vor allem die Zisterzienser tätig. Die Klöster „waren eigenständige feudale Grundherren mit Herrschaftsrechten und nannten einen beachtlichen Besitzkomplex ihr Eigen“

(KLEBERT 2007: S. 11). Im Nordosten Brandenburgs waren die Zisterzienser mit dem Besitz eines Viertels des Landes einer der größten Grundbesitzer. Sie führten eine „rationelle Großflächenwirtschaft“ (ebd.) in der Landwirtschaft ein. Zur Bestellung der Felder wurden Kossäten in den Dörfern angesiedelt, die kein eigenes Land besaßen und für Lohn auf den Feldern der Großgrundbesitzer und freien Bauern arbeiteten (MICHAS 2005).

Am Ende des 14. Jh. n. Chr. kam es zu einer Agrarkrise, die von der Abwanderung zahlreicher Bauern und Kossäten, und damit einem Wüstungsprozess auf den Dörfern, gekennzeichnet war. Die Ursachen für diese Krise sind noch nicht eindeutig rekonstruiert. Wahrscheinlich ist aber ein Zusammenspiel aus Pestepidemien, die die Bevölkerung dezimierten, einem Preisverfall für Getreide aufgrund der aus dem Bevölkerungsrückgang resultierenden geringeren Nachfrage und gleichzeitiger steigender Konkurrenz beim Getreideanbau, z. B. aus polnischen Anbaugebieten, sowie klimatische Veränderungen und erschöpfte Böden, die die Erträge sinken ließen (vgl. MICHAS 2005). Zwischen 1300 und 1500 n. Chr. wurden „von den 292 uckermärkischen Dörfern 118 total wüst, wobei auch Kriegseinwirkungen eine

Rolle spielten“ (MICHAS 2005: S. 64). Betriebswirtschaftlich gut arbeitende Grundherren konnten jedoch die Abwanderung der Bauern und Kossäten in ihren Dörfern verhindern. Ein Beispiel hierfür ist das Kloster Chorin, dessen Dörfer auch während der Agrarkrise voll besetzt waren (ebd.).

Die Agrarkrise schaffte in den ländlichen Gebieten Nordostbrandenburgs neue Besitzverhältnisse. Die Städte hatten sich im Laufe des 14. Jh. weitreichende Handelsrechte und Rechte an Grund und Boden von den Markgrafen erkauft. Mit Getreide durfte nur in den Städten gehandelt werden, sodass der Landadel schnell verarmte. Dadurch gewann das Fehdewesen an Bedeutung. Das Fehderecht erlaubte es allen freien Mitgliedern der mittelalterlichen Gesellschaft, ihre Ansprüche durch Kampfhandlungen durchzusetzen. So kam es in der Uckermark und im Barnim zu zahlreichen Plünderungen der Dörfer durch verarmte Adlige, die sich gegenseitig mit Fehden bekämpften. Der „allgemeine Landfrieden

Kaiser Maximilians von 1495“ (MICHAS 2005: S. 74) unterband das Fehdewesen. Der Adel war gezwungen, andere Einnahmequellen zu finden. Die durch die Agrarkrise wüst liegenden Ländereien

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wurden von einigen Adelsfamilien aufgekauft. Damit „schufen sie die ersten Grundlagen der späteren großen Rittergüter“ (MICHAS 2005: S. 75). Eine weitere Voraussetzung für die Entstehung der in der Uckermark typischen großen Gutswirtschaften war der freie Getreidehandel: Ab 1488 durfte das Getreide nicht nur in den Städten verkauft werden, sondern auch der Landadel konnte sich „am lukrativen Getreidehandel beteiligen“ (MICHAS 2005: S. 76). Durch die Krisenzeit konnten sich allerdings nur wenige Adelsfamilien halten. In der Uckermark waren von den ursprünglich 177 adligen Familien um 1500 nur noch 16 ansässig, darunter z. B. die Familie von Greiffenberg. Die Existenz der Klöster als große landwirtschaftliche Betriebe endete mit der Reformation. Ihr Land ging in den Besitz des Kurfürsten über oder wurde an Adelsfamilien verkauft.

Seit dem Ende der Agrarkrise in der Mitte des 16. Jh. bis zum Beginn des 17. Jh. n. Chr. florierte die

Wirtschaft in der Region Schorfheide-Chorin (LUTZE 2003). Bspw. wurde um 1600 eine Glashütte bei der neugegründeten Stadt Joachimsthal errichtet. Der südliche Teil der Untersuchungsregion war größtenteils in kurfürstlichem Besitz (FALK 2008). Das uckermärkische Gebiet war in Feudalbesitz adliger Familien, darunter auch Großgrundbesitzer wie die Familie von Arnim, die 60 bis 70 Dörfer besaß (LUTZE 2003). Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) hatte eine einschneidende Wirkung auf die politische Lage, Wirtschaft und Siedlungsentwicklung der Region Schorfheide-Chorin. Viele Dörfer waren entvölkert, in den Choriner Dörfern waren bspw. nur noch 16 % der Bauernstellen besetzt (FALK 2008). Die Kriegs- und Nachkriegszeit, in welcher wiederholt Soldaten plündernd und brandschatzend durch das Gebiet zogen, „machte fast alle Fortschritte in der Kulturlandschaftsentwicklung früherer

Zeiten zunichte“ (LUTZE 2003: S. 6).

Nach dem Dreißigjährigen Krieg etablierte sich das Königreich Preußen (1701 – 1918) mit einer absolutistischen Zentralverwaltung. Die Wiederbesiedlung der wüsten Dörfer erfolgte durch die Ansiedlung von Holländern (z. B. in den Ämtern Chorin und Gramzow) und Hugenotten (z. B. in Klein und Groß Ziethen). Besonders die Hugenotten „beeinflussten im Nordosten Brandenburgs nicht unwesentlich die kulturelle und vornehmlich auch die agrikulturelle Entwicklung“ (LUTZE 2003: S. 10). Sie brachten Maulbeersträucher in die Region und etablierten die Seidenraupenzucht, außerdem geht der Tabak- und Hopfenanbau auf sie zurück. Aufgrund der klimatischen Verhältnisse konnte sich jedoch lediglich der Tabakanbau länger (bis Ende der 1980er Jahre) in der Region halten. Die Tabakblätter wurden zum Trocknen in gut belüftete Scheunen gehängt. Eine solche Tabakscheune ist in Lunow erhalten (s. Abb. 7).

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Abb. 7: Tabakblüte (links) und Tabakscheune (rechts) in Lunow. Quelle: Förderverein Kloster Chorin e.V. 1998.

Preußen war ein Zuwanderungsland und „verzeichnete ein deutliches Bevölkerungswachstum“ (LUTZE

2003: S. 15). Um Platz für die wachsende Bevölkerung zu schaffen und um den steigenden Nahrungsmittelbedarf zu decken, wurden weite Teile Nordostbrandenburgs durch Meliorationsmaßnahmen trockengelegt. Hier wurden neue Dörfer gegründet und Landwirtschaft betrieben. Das bekannteste Beispiel hierfür ist das Oderbruch. Aber auch im kleineren Maßstab wurden Meliorationsmaßnahmen durchgeführt, bspw. wurde der Ziethener See bei Klein Ziethen trockengelegt, um Weideland für Milchvieh zu erhalten (LUTZE 2003: S. 23). Um die Nahrungsmittelproduktion weiter zu steigern, wurde die „verbesserte Dreifelderwirtschaft“ eingeführt, bei welcher das brachliegende Feld mit Futterpflanzen wie Klee oder Seradella bestellt wurde (LUTZE 2003: S. 17). Als Leguminosen haben diese Pflanzen bodenverbessernde Eigenschaften. Die landwirtschaftliche Nutzfläche dehnte sich zu Lasten des Waldes aus, außerdem wurde der Wald intensiv als Waldweide genutzt: Im Revier Grimnitz weideten von 1750 bis 1840 „jährlich mehr als 10.000 Schafe (davon 1200 aus Groß Ziethen), 2000

Rinder (davon 283 aus Groß Ziethen) und 500 Pferde“ (LUTZE 2003: S. 24). Gleichzeitig wurde der Wald als Energiequelle für das „in der Uckermak blühende Hüttenwesen (Pottasche, Glashütten,

Ziegeleien)“ (LUTZE 2003: S. 16) genutzt. Infolgedessen nahm der Waldbestand stark ab.

Die Kartoffel als neue landwirtschaftliche Kultur veränderte den Landbau grundlegend. Sie gelangte

„vermutlich über Groß Ziethen im Jahr 1716“ (LUTZE 2003: S. 18) in die Uckermark. Sie lieferte weit höhere Erträge als der Getreideanbau. Sie wurde jedoch überwiegend als Tierfutter verwendet, besonders für die Schweinehaltung. So war eine Stallhaltung der Schweine möglich. Dies reduzierte den Nutzungsdruck auf die Wälder als Waldweide und ermöglichte die Nutzung des Stallmistes als Dünger für die Felder. Hierdurch konnten die Erträge in der Landwirtschaft gesteigert werden (ebd.). Eine weitere wichtige Nutzung der Kartoffel war die Verarbeitung zu Schnaps: „Brandenburg wurde die preußische Provinz mit den meisten Schnapsbrennereien“ (ebd). Auch im Untersuchungsgebiet

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entstanden Schnapsbrennereien, z. B. in Ringenwalde (s. Abb. 8). Das Gebäude der Schnapsbrennerei steht heute unter Denkmalschutz. Mit der verbesserten Nahrungsmittelproduktion wuchs die Bevölkerung seit 1800 rasch. Abb. 9 zeigt exemplarisch hierfür die Bevölkerungsentwicklung von Anger- münde und Eberswalde, sowie der umliegenden Dörfer. Abb. 8: Schnapsbrennerei Ringenwalde. Quelle: WALTHER 2014.

Abb. 9: Bevölkerungsentwicklung von Eberswalde und Angermünde, sowie umliegender ländlicher Gemeinden ab 1800. Quelle: LUTZE 2003.

Die Gestalt der Dörfer änderte sich mit der Aufhebung des Flurzwangs und der Neuaufteilung der Gemeindefluren einschließlich der Allmenden in der ersten Hälfte des 19. Jh.: „Es wurde damit eine über 600 Jahre bestehende dörfliche Ordnung, zu deren Grundelementen die Dreifelderwirtschaft gehörte, aufgegeben und das Land privatisiert. Dabei machten die Feudalherren von ihrer Macht

Gebrauch, sich bei der Aufteilung des Landes die besten Flurstücke anzueignen (LUTZE 2003: S. 32f.). In den unter Gutsherrschaft stehenden Dörfern mussten die Bauern im Zuge der Privatisierung der

Ländereien „den Gutsherren ein Drittel ihres Landes zur Ablösung ihrer Dienste abtreten“ (LUTZE 2003: S. 33). Dadurch sind die gutsherrschaftlichen Landwirtschaftsbetriebe weiter gewachsen. Die Ausbreitung des Großgrundbesitzes „führte zu erheblichen Umgestaltungen der gesamten

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Siedlungsformen. Im Extremfall verschwanden die Angerdörfer aus der Kolonisationszeit ganz, das

Ortsbild beherrschte der Gutshof (LUTZE 2003: S. 32, vgl. Kapitel 4.4.2).

Die Agrarreform hatte zum Ziel, „die privatwirtschaftlichen Kräfte zu mobilisieren“ und „die

Produktivität und die anstehenden Neuerungen in der Agrarwirtschaft zu befördern“ (LUTZE 2003: S. 32): Die individuelle und rationelle Bewirtschaftung der Felder wurde durch die gemeinschaftliche Grünlandnutzung und die kollektive Fruchtfolgeregelung (Dreifelderwirtschaft) behindert. Durch die Schaffung geschlossener Einzelbetriebe mit arrondierten Parzellen sollte dies behoben werden. Diese Entwicklung führte dazu, dass die traditionelle Dorfgemeinschaft aufgebrochen wurde. Einzelne Bauern siedelten außerhalb des Dorfes in der Agrarlandschaft. Es entwickelte sich eine „starke soziale

Differenzierung in den Bauerndörfern“ (FALK 2008: S. 56). Neben einzelnen Großbauernstellen nahm die Zahl der Büdner (landlose Landarbeiter), die ihre Hofstellen mit kleinem Garten zur

Selbstversorgung häufig am Rand der Dörfer errichteten, zu (MLUL 2016). LUTZE (2003: S. 35) fasst die Folgen der Flurneuordnung wie folgt zusammen:  Neuordnung der Feldfluren mit der Zusammenlegung der Betriebsflächen und der Anlage neuer Feldwege und damit meist auch neuer Hecken und Feldgehölze  Gründung neuer Kleinstsiedlungen in den Feldfluren  Änderung der Bewirtschaftungsweise und damit Intensivierung der Bewirtschaftung  Erhöhung des Bedarfs an Ackerland und damit Zunahme von Waldrodungen und Umbruch von Grünland

Weitere wichtige Entwicklungen im 19. Jh., die das Landschaftsbild der Untersuchungsregion bis heute prägen, sind die Einführung einer planmäßigen Forstwirtschaft, der Straßen- und Eisenbahnlinienbau und die Gestaltung großer Landschaftsparke:

Eine planmäßige Aufforstung der Landschaft wurde aufgrund der Übernutzung der Wälder, die nicht mehr im Stande waren, sich auf natürliche Weise zu verjüngen, notwendig. Zur Aufforstung war aufgrund der großen Kahlstellen nur die Kiefer geeignet, da diese gegen Witterungseinflüsse unanfällig ist. So entstanden „die für Brandenburg charakteristischen Kiefernforsten“ (LUTZE 2003: S. 39). Die Schorfheide als traditionelles herrschaftliches Jagdrevier blieb von dieser Entwicklung ausgeschlossen.

Hier wurde schon im 14. Jh. die Nutzung des Holzes eingeschränkt (EBERT et al. 2001), sodass die Laubmischwälder erhalten blieben.

Straßen wurden in Brandenburg erst seit dem 18. Jh. befestigt. Dies geschah, besonders an sumpfigen Stellen, zunächst mit Rundhölzern, die dicht an dicht quer zur Fahrbahn verlegt wurden (sog. Knüppeldämme), später zunehmend auch durch Pflasterung der Wege mit Feldsteinen. Dabei wurden die Feldsteine zunächst ohne Unterbaukonstruktionen direkt in den anstehenden Untergrund gelegt

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(PETERS 1996). Erst im 19. Jh. wurden die Straßen im Untersuchungsgebiet zu ganzjährig befahrbaren Chausseen ausgebaut, welche sich durch einen zumeist aus Kiesschüttungen und keilförmig geschlagenen Steinen als Packlage konstruierten Unterbau und einer Deckschicht aus einem Kies- Schotter-Gemisch, sowie einem Entwässerungssystem mit Entwässerungsgräben auszeichneten. Die Deckschicht aus dem Kies-Schotter-Gemisch wurde im Laufe des 20. Jh. aufgrund der stärkeren Beanspruchung der Straßen durch den Autoverkehr durch Pflasterung mit Kleinpflaster, später auch durch Teerung bzw. Asphaltierung, ersetzt (ebd.). Der Bau der Eisenbahnstrecken erleichterte durch den Materialtransport den Straßenbau. Die Eisenbahnstrecke Berlin-Angermünde-Stettin wurde 1843 fertiggestellt (LUTZE 2003). „Mit dem Ausbau der Eisenbahn wurden auch lokale Straßen, welche die

Ortschaften untereinander und mit den Bahnhöfen verbanden, gepflastert“ (EBERT & BEUSTER 1999: S. 23). Auch innerorts wurden Straßen und Plätze befestigt, dabei wurden „Ortsdurchgangsstraßen und die

Marktplätze in den Städten zunächst vordringlich gepflastert“ (PETERS 1996: S. 27). Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde zudem die Autobahn Berlin – Stettin durch das Untersuchungsgebiet gebaut. Das Finowtal entwickelte sich aufgrund der guten Verkehrsanbindung zum Industriestandort, wodurch hier die Einwohnerzahlen erheblich stiegen. Gleichzeitig sank der Anteil der Landbevölkerung von 86 % (um 1800) auf 29 % (1939). Im ländlichen Einzugsgebiet um Angermünde ist für diesen Zeitraum ein absoluter Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen, da sich hier keine Industrie ansiedelte (FALK 2008).

PETER JOSEPH LENNÉ (1789-1866) hinterließ als Landschaftsgestalter zahlreiche großflächige Parkanlagen, u. a. den Landschaftspark von Görlsdorf. Dabei legte er Wert auf „eine komplexe

Gestaltung des ganzen Landschaftsraumes“ (LUTZE 2003: S. 41) und die bewusst kurvenreich geführten Streckenverläufe der Eisenbahn wurden in die Parks integriert, sodass die Landschaft während der Zugfahrt erlebbar wurde (ebd.). Die Landschaftsparks wurden meist als Parkanlagen großer landwirtschaftlicher Gutshöfe angelegt.

Die DDR-Zeit brachte nochmals weitreichende Veränderungen in der ländlichen Siedlungsstruktur und dem Landschaftsbild mit sich: Durch die Bodenreform 1945/46 wurden Landbesitzer enteignet und große Teile des Landes in Volkseigene Güter überführt, welche für Saatgutproduktion und Tierzucht verantwortlich waren (LUTZE 2003). Zwischen 1952 und 1960 wurden die landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften gegründet, welche auf großmaßstäbige, industrielle Landwirtschaft ausgelegt waren und eine Trennung von Pflanzenbau und Tiermast vorsahen. Außerhalb der Siedlungen „entstanden großdimensionierte Produktions- und Stallanlagen, die immer noch Teile der Region prägen“ (MLUL 2016: S. 11). An die Stelle kleiner Ackerflächen traten „große, für den Einsatz moderner

Geräte und Maschinen geeignete Schläge, die auch das Landschaftsbild veränderten“ (ROHLFIEN 2008:

S. 61). Die Zusammenlegung der Schläge ging mit der Ausräumung der Agrarlandschaft einher. In den

1970er Jahren erreichten die Betriebe mittlere Größen von 4500 ha (LUTZE 2003: S. 54). Außerdem

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wurden überall Meliorationsmaßnahmen durchgeführt, um die Ackerflächen zu vergrößern. So wurden bspw. in den Gemeinden Klein und Groß Ziethen mindestens 79 Feldsölle trockengelegt (LUTZE 2003:

S. 56).

„Als Problem [sowohl für die großmaßstäbige genossenschaftliche Produktion, als auch für den Aufbau zentraler Versorgungseinrichtungen] erwies sich das historisch gewachsene Siedlungsnetz mit einer Vielzahl kleiner Ortschaften. Die gewachsene Siedlungsstruktur erschwerte die Zusammenarbeit und erforderte weite Wege zu den neuen Einrichtungen“ (ROHLFIEN 2008: S. 62). Um dem entgegenzuwirken und die Wohnbedingungen auf dem Land zu verbessern, wurden „mit Unterstützung der LPG vielfach Eigenheime aber auch Wohnblöcke der gleichen Typen, wie sie in den städtischen Neubausiedlungen entstanden, in den Dörfern gebaut“ (LUTZE 2003:

S. 66). Ein solcher Plattenbau mitten in der Agrarlandschaft des Biosphärenreservats Schorfheide- Chorin ist z. B. in Böckenberg bei Gerswalde (s. Abb. 10) zu finden. Der Plattenbau wird heute als Abb. 10: Plattenbau in Böckenberg bei Gerswalde. Eigene Aufnahme. Künstlerresidenz genutzt (LIBKEN

E.V. 2018).

Auch großmaßstäbige Erholungseinrichtungen entstanden in der DDR-Zeit, so z. B. das internationale Ferienlager und Bildungszentrum für Kinder am Werbellinsee – die Pionierrepublik „Wilhelm Pieck“ (vgl. Kapitel 4.4.5).

Im Straßenbau wurden in der Nachkriegszeit „die alten und neuen Materialien Pflaster, Beton und

Asphalt [...] sehr experimentell miteinander kombiniert“ (PETERS 1996: S. 36f). In dieser Zeit ging ein

Großteil der Pflasterstraßen im Untersuchungsgebiet verloren. Als Erklärung hierfür meint PETERS: „Es sind eher pragmatische als ästhetische oder denkmalpflegerische Überlegungen, die in dieser Phase den

Umgang mit Natursteinpflaster prägen“ (PETERS 1996: S 37).

Seit der Wiedervereinigung Deutschlands hat die Region Schorfheide-Chorin mit hoher Arbeitslosigkeit und Abwanderung der ländlichen Bevölkerung zu kämpfen, sodass viele Gebäude leer stehen und verfallen. (MLUR 2002a) Andererseits breitet sich der „Berliner Speckgürtel“ weiter aus und „nicht wenig Bewohner der Städte ziehen aus den sogenannten ‚Plattenbauten‘ in neuerbaute

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Eigenheime der umliegenden Dörfer.“ (LUTZE 2003: S. 70). Bspw. siedelten Eberswalder nach Chorin oder Althüttendorf um (ebd.). Durch die Schaffung des Biosphärenreservats sind Richtlinien für die weitere Entwicklung der Siedlungsgebiete in der Region Schorfheide-Chorin entstanden. Auf diese wird in Kapitel 4.4.6 näher eingegangen.

Was lässt sich nun aus der zuvor umrissenen Siedlungsgeschichte der Region Schorfheide-Chorin als regionaltypisches Bauen ableiten? In der Broschüre Regionaltypisches Bauen und energieeffizientes Sanieren in der Region Barnim-Uckermark heißt es dazu: „Regionaltypisches Bauen wurde bis zur Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg praktiziert. Dann erfolgte ein Bruch mit den Traditionen aufgrund industrieller Vorfertigungen von Bauteilen“ (MLUL 2016: S. 8). Beim Neubau werden heute oftmals preiswerte, universell verfügbare Baumaterialien genutzt (ebd.). Das regionale Bauen bezieht sich hierbei also vor allem auf die Verwendung regionaltypischer Materialien. Die Gestaltung und Anordnung der Häuser sollte sich an den historischen Gegebenheiten vor dem zweiten Weltkrieg orientieren. Im Folgenden werden die für diesen Zeitraum typischen Dorfformen näher vorgestellt.

4.4.2 Regionaltypische Dorfformen im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin In der Region Schorfheide-Chorin sind unterschiedliche Dorfformen zu finden, welche noch aus der Zeit der Ostkolonisation (vgl. Kapitel 4.4.1) stammen: „Am zahlreichsten sind Angerdörfer vertreten. Aber auch dichte Straßendörfer kommen vor. In der Uckermark sind zudem Gutsdörfer typisch“ (MLUL 2016: S. 12).

Angerdörfer und Straßendörfer zählen zu den Bauerndörfern, in denen die größeren Bauernhöfe in der Mitte der Dörfer und kleinere Bauernstellen der ärmeren Landbevölkerung am Rande des Dorfes gelegen sind (MLUL 2016). Noch heute „ist dieses ehemalige soziale Gefälle an der Größe der Häuser ablesbar“ (MLUR 2002b: S. 13). Das Zentrum der meisten Dörfer bildet die Dorfkirche. Kleinere Dorfkirchen sind meist „einschiffige Saalbauten mit eingezogenem Rechteckchor und Westturm“

(ROHOWSKI 2008: S. 68). Die Dörfer liegen „in der Regel in der Mitte der Feldfluren“ (LUTZE 2003: S. 29). Die Bauernhäuser sind entlang der Dorfstraße aufgereiht. Der Verlauf der Dorfstraße orientiert sich an den naturräumlichen Gegebenheiten und kann deshalb gekrümmt sein (PETERS 2012). Hinter den Häusern schließen sich die Bauerngärten mit Gemüseflächen und Obstbaumwiesen an. Diese bilden einen Grüngürtel um das Dorf, was einen harmonischen Übergang in die Agrarlandschaft schafft (MLUL 2016).

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Die Grundstruktur des klassischen Angerdorfes ist durch den „zentral gelegenen Dorfanger, um den Dorfteich gelegen, der als Viehweide und als Standort für die Kirche, das Hirtenhaus, die Schmiede und später auch für das Schulhaus genutzt wurde“ (MLUL 2016: S. 10) geprägt. Der Anger ist langgestreckt-oval. Er ist von einer zweigeteilten Dorfstraße umgeben. Das Dorf und sein Anger liegen oft in einer Senke oder einem Bachtal, sodass ein Dorfteich geschaffen werden kann. Die Kirche steht gewöhnlich auf dem höchsten Punkt des

Angers (ELLENBERG 1990). Die Höfe sind regelmäßig, beiderseits entlang der Straße, angeordnet. Den typischen Aufbau eines Angerdorfes verdeutlicht Abb. 11.

Die Struktur des Angerdorfes hat sich bis heute weitgehend erhalten, da der Anger „nur ausnahmsweise für die Anlage neuer Höfe“ freigegeben wurde (ELLENBERG 1990: S. 177). Nach Aufgabe der Allmende-Nutzung des Angers im 19. Jh. wurde er oftmals mit Linden, Roßkastanien oder anderen Bäumen bepflanzt, Abb. 11: Skizze eines Angerdorfes in der Vogelschau (oben) und im Plan (unten). Quelle: RADIG 1955. sodass er heute durch die alten Baumbestände dominiert wird (ebd.). Ein gut erhaltenes, typisches Angerdorf im Untersuchungsgebiet ist Brodowin.

Straßendörfer entsprechen den Angerdörfern in ihrer regelmäßigen Anordnung der Höfe entlang der Straße, haben jedoch keinen zentralen Anger. Den Aufbau eines typischen Straßendorfes zeigt Abb. 12. Auch im Straßendorf ist üblicherweise die Kirche im Zentrum. Die Straßendörfer im

Untersuchungsgebiet sind dicht bebaut. Sie Abb. 12: Skizze eines Straßendorfes in der Vogelschau und im Plan. Quelle: RADIG 1955.

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können aus Angerdörfern entstanden sein, nachdem das alte Dorf durch einen Brand zerstört wurde, oder aber sie wurden als Kolonistendörfer von vorneherein ohne Anger geplant (vgl. ELLENBERG 1990: S. 182). Die Entstehung eines Straßendorfes ist nicht immer eindeutig nachvollziehbar (MLUR 2002b). Ein typisches Beispiel für ein Straßendorf im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ist Serwest.

Besonders im uckermärkischen Teil des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin sind vermehrt Gutsdörfer zu finden: In der Uckermark trat „die mittelmärkische Plansiedlung gegenüber den dort vorherrschenden Gutssiedlungen deutlich zurück“ (LUTZE 2003: S. 29). Prägend sind die Gutshäuser mit dem dazugehörigen Gutspark. Die Gutsbetriebe verfügten in der Regel über mehrere hundert Hektar Land, Gutsherren waren Klöster, Adelige und Landesherren, später auch freie Bauern, die dann als Arbeitgeber auftraten und kaum noch als selbst mitarbeitende Bauern (MLUL 2016, MLUR 2002b; vgl. Kapitel 4.4.1). Typisch für Gutswirtschaften ist „die Dominanz des Ackerbaus, der sich am besten großflächig betreiben und mechanisieren lässt und wenig speziell geschultes Personal erfordert“

(ELLENBERG 1990: S. 188). Zu einem Gutshof gehören neben dem Herrenhaus drei bis vier große Gebäude (Scheunen, Ställe, Verwalterwohnsitz), die auf einem weitläufigen Hof angeordnet sind. Solch ein weitläufiger Hof kann in einem Dorf oder an dessen Rand liegen. Meistens jedoch befindet sich der Gutshof isoliert inmitten seiner Ländereien. In diesem Fall gruppieren sich die Häuser und Höfe der Arbeiter oder Kleinbauern, auf deren Hilfe der Betrieb angewiesen ist, um die Hauptgebäude und bilden zusammen ein Gutsdorf

(ELLENBERG 1990, s. Abb. 13). Die Kirche war oftmals dem Gut unterstellt (MLUR 2002b). Die „Größe der Gutsdörfer variiert sehr stark und lässt auf den Reichtum der ehemaligen Abb. 13: Planskizze eines Gutsdorfes. Gutsbesitzer schließen“ (TUBANDT 2017). Ein typisches Dunkelgrau: Zum Gut gehörende landwirtschaftliche Fläche. Quelle: Gutsdorf im Biosphärenreservat mit gut erhaltenem Gutshof ist LIENAU 2000. Wilmersdorf bei Angermünde.

4.4.3 Regionaltypische Haus- und Hofformen im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Die ländlichen Wohn- und Wirtschaftsbauten zählen zu „den wichtigsten Architekturerzeugnissen der

Region“ (ROHOWSKI 2008: S. 69). Die regionaltypische Bauweise der Häuser hat sicherlich im Laufe der Jahrhunderte und im Zuge der verschiedenen Besiedlungsphasen (vgl. Kapitel 4.1.1) eine Entwicklung durchlaufen, aber „[t]rotz unterschiedlicher Besiedlungsepochen bietet die Region ein verhältnismäßig homogenes Bild an Haus- und Hofformen, welches auf eine planmäßige Besiedlung, sowie ähnliche Voraussetzungen für die Landwirtschaft bzw. den Ackerbau als Hauptnutzung schließen lässt“ (MLUL 2016: S. 12). Dies mag auch daran liegen, dass Landbaumeister wie DAVID GILLY

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(1748 – 1808) und KARL FRIEDRICH SCHINKEL (1781 – 1841) „allgemeinverbindliche Haustypen [entwickelten], die auf den jahrzehntelangen Erfahrungen der örtlichen Landbaumeister beruhten und in der märkischen Bauernhaustradition standen“ (MICHAS 2008: S. 9). Allerdings stammen die ältesten erhaltenen Beispiele von Wohn- und Wirtschaftsbauten im Biosphärenreservat aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Frühere Wohn- und Wirtschaftsgebäude sind nicht erhalten. Daher kann ihre Entwicklungsgeschichte nicht vollständig nachvollzogen werden. Die erhaltenen Haustypen im Untersuchungsgebiet können nach Art der Nutzung (Bauernhaus, Büdnerhaus, Gutshaus) oder nach Hausform unterschieden werden.

Bei den Bauernhäusern können zwei Hausformen unterschieden werden: Bis zum 18. Jh. war das sog. märkische Mittelflurhaus oder Giebelflurhaus (fachlich korrekt: Mittellängsflurhaus) der dominierende Haustyp (MLUL 2016, ROHOWSKI 2008). Dabei handelt es sich „um ein mit der Giebelseite zur Straße angeordnetes Fachwerkgebäude, dessen Inneres durch einen parallel zum Dachfirst verlaufenden Mittelflur erschlossen wurde. Im Zentrum des Flures lag die sogenannte Schwarze Küche, ein unbelichteter Raum, der von einem mächtigen Rauchabzug überfangen wurde. An der Giebelseite zur Straße waren bevorzugt die Wohnstuben angeordnet; die Räumlichkeiten zum Hof dienten als Stall und der Dachraum als Speicher“ (ROHOWSKI 2008: S. 69). Den Grundriss eines Mittellängsflurhauses zeigt Abb. 14. Eine Skizze der Frontansicht und den Schnitt durch ein solches Haus zeigt Abb. 15. Das Mittellängsflurhaus ist im Untersuchungsgebiet nur vereinzelt erhalten (z.B. in Groß-Ziethen).

Abb. 14: Grundriss eines Abb. 15: Skizze eines Mittellängsflurhauses. Quelle: BGG 2010. Mittellängsflurhauses aus dem frühen 19. Jh. Quelle: RAUSCHER 2014.

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Eine Sonderform des Mittellängsflurhauses, das vor allem um Angermünde, Eberswalde, Bad

Freienwalde und Fürstenwalde vorkam, ist das Giebellaubenhaus (ELLENBERG 1990). Dieses Haus entspricht im Grundriss dem Mittellängsflurhaus und ist in den meisten Fällen einstöckig. An der Giebelseite ist eine etwa 4 m breite und 3,50 m hohe Laube dem Hauseingang vorgelagert (s. Abb. 16). Der Raum über der Laube wurde als Speicher genutzt, Fuhrwerke konnten unter die Laube fahren und das Speichergut durch Luken in den Bodenraum hinaufreichen. Giebellaubenhäuser wurden nur sporadisch gebaut und es sind nur vereinzelte Häuser erhalten (ELLENBERG 1990).

Abb. 16: Giebellaubenhaus Frontansicht (links) und Dreiseithof mit Giebellauben-Wohnhaus (rechts). Quelle: ELLENBERG 1990.

In größerer Zahl erhalten blieb „das traufständig angeordnete Ernhaus, das seit Mitte des 18. Jh. üblich wurde“ (ROHOWSKI 2008: S. 69). Das Wort „Ern“ bedeutet Hausflur (DUDEN 2010) und bezieht sich auf einen quer durch die Mitte des Hauses verlaufenden Flur, der zunächst, so wie beim Mittellängsflurhaus, als Herdraum genutzt wurde (MLUR 2016). Den Grundriss eines Ernhauses zeigt Abb. 17, die Frontansicht zeigt Abb. 18.

Ka – Kammer, Kü – Küche, St – Stube, gepunktet: Stall

Abb. 17: Grundriss eines Ernhauses aus der Mitte des 18. Jh.. Quelle: ELLENBERG 1990.

Abb. 18: Ernhaus in Brodowin. Eigene Aufnahme.

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Aufgrund von Brandschutzbestimmungen wurde später vom Grundriss mit Schwarzer Küche abgesehen, zu Gunsten eines belichteten Herdraums und einer Trennung von Wohn- und Arbeitsgebäuden. Die Wirtschaftsgebäude „wurden von nun an separat auf dem Hof errichtet, wobei man die Ställe bevorzugt an den Längsseiten und die Scheune an der hinteren Seite der

Hoffläche platzierte“ (ROHOWSKI 2008: S. 69). Es entstanden zunächst Dreiseithöfe, aus denen sich um 1800 der Vierseithof entwickelte (MICHAS 2008). Die Form des Drei- bzw.

Vierseitgehöfts „behielt man bis in das 20. Jh. bei“ (ROHOWSKI

2008: S. 70). Die Grundstücksaufteilung eines Dreiseithofes, wie sie auch heute noch in vielen brandenburgischen Dörfern erhalten ist, zeigt Abb. 19. Eine Besonderheit der den Drei- und Vierseithöfen zugehörigen Gärten in den brandenburgischen Dörfern ist ihre Größe: Sie sind im Durchschnitt mehr als 4.000 m² groß und bieten Platz für einen Gemüsegarten, Obstgarten und einen Grasgarten, in welchem Tiere gehalten wurden (PETERS &

EISENFELD 2013, s. Abb. 19).

Die Büdnerhäuser waren kleiner als die Bauernhäuser und waren, Abb. 19: Skizze der Gebäude- und Flächenaufteilung eines wie bereits erwähnt, am Ortsrand angesiedelt. Nichtsdestotrotz Dreiseithofs in Brandenburger wurde auch bei diesen Häusern auf Wohnkomfort geachtet, was Dörfern. Quelle: PETERS & EISENFELD 2013. durch beheizbare Wohnräume und Küche, sowie Vorratsräume umgesetzt wurde (MICHAS 2008). Abb. 20 zeigt den Grundriss sowie die Giebelseite eines solchen Büdnerhauses. Die Büdner- und Bauernhäuser waren in der Regel eingeschossig.

Die Gutshäuser – die Wohnsitze der Gutsherren der großen landwirtschaftlichen Betriebe – sind meist zweistöckig und viel imposanter als die kleineren Bauernhäuser. Oftmals verfügen sie über „Gästezimmer, Musikzimmer, Kaminzimmer und Speisesäle“

(TUBANDT 2017: S. 39). Die Konstruktionsweise variiert von Fachwerkkonstruktion bis zur Massivbauweise. Stuck- und Zierelemente sind typisch. Abb. 21 zeigt die Front des Gutshauses des Wilmersdorfer Gutshofs.

Abb. 20: Skizze eines Büdnerhauses samt Grundriss. Quelle: MICHAS 2008.

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Abb. 21: Gutshaus des Gut Wilmersdorf. Eigene Aufnahme.

4.4.4 Regionaltypische Baustoffe im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Die für die Region Schorfheide-Chorin typischen Baustoffe ergeben sich aus der naturräumlichen Ausstattung der Region (vgl. Kapitel 4.1). Durch die Lage im eiszeitlich geprägten Norddeutschland ist die Region sehr steinreich. Besonders die Grundmoränen und Endmoränen der Pommerschen Eisrandlage führen Geschiebe unterschiedlichster Größe, die sich z. T. zu Blockpackungen verdichtet haben (EBERT & BEUSTER 1999). Die Steine, die Abb. 22: Feldsteine auf einem Acker. Quelle: bei der landwirtschaftlichen Bodenbearbeitung der LUTZE 2016. Endmoränengebiete an die Oberfläche treten und vom Feld abgesammelt werden müssen (sog. Feldsteine, s. Abb. 22), wurden schon früh als Baumaterial verwendet. Es handelt sich hierbei überwiegend um verschiedenfarbige Granite

(KLEBERT 2007). Die Blockpackungen, in denen sich auch große Findlinge befinden (s. Abb. 23), wurden ab dem 19. Jh. etwa ein Jahrhundert lang in Steingruben abgebaut. Die Steingruben finden sich „perlenschnurartig“ aufgereiht im Bereich Joachimsthal – Althüttendorf – Senftenhütte und markieren den Verlauf der Pommerschen Endmoräne, die hier besonders reich an Block- und Steinpackungen ist

(GRÄNITZ et al. 2008: S. 116). Ein Beispiel ist die Steingrube Sperlingsherberge bei Groß Ziethen (s. Abb. 23). Abb. 23: Blockpackung bei Sperlingsherberge. Quelle: QUART 2018.

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Die massenhafte Nutzung von Feldsteinen begann im 13. und 14. Jh. n. Chr. im Zuge der Ostkolonisation (vgl. Kapitel 4.4.1). Die Feldsteine wurden auf den Dörfern vor allem für die Errichtung von Kirchen verwendet, in den Städten auch zum Wehranlagenbau (Stadtmauern, Wehrtürme u. a.) (EBERT &

BEUSTER 1999). Das Mauerwerk der Dorfkirchen bestand aus „sorgfältig behauenen Feldsteinquadern“

(ROHOWSKI 2008: S. 68). Der Feldstein war „als hartes und sprödes Material schwer zu bearbeiten“

(KLEBERT 2007: S. 15). Deshalb waren die Kirchenbauten meist einfach gestaltet, ohne Schmuckelemente. Der ästhetische Reiz der Kirchen „leitet sich noch heute ausschließlich aus der verschiedenartigen Struktur und Färbung der Gesteinsarten ab. Die natürliche Schönheit der Steine ist Schmuck genug, zumal wenn ihre raue Hau- und Spaltfläche beibehalten wurde“ (ebd.). Ein Beispiel für eine gut erhaltene Feldsteinkirche steht in Abb. 24: Feldsteinkirche in Groß Ziethen. Eigene Aufnahme. Groß Ziethen (Abb. 24).

Die ältesten erhaltenen Wohnbauten im Untersuchungsgebiet stammen aus dem 17. Jh. n. Chr. (vgl. Kapitel 4.4.3). In dieser Zeit wird der Fachwerkbau in der Uckermark „zur vorherrschenden ländlichen

Bauweise“ (EBERT & BEUSTER 1999: S. 21). Die Baustoffe hierfür sind einerseits Holz für die Fachwerkskonstruktion, und anderer- seits ein Lehm-Stroh-Gemisch als Füllung für die Ausfachungen (MLUR 2002b). Auch diese Rohstoffe sind im Untersuchungsgebiet vorhanden. Ein Beispiel eines Fachwerkhauses im Untersuchungsgebiet, bei welchem man durch abgeplatzten Putz noch die ursprüngliche Lehmausfachung erkennen kann, zeigt Abb. 25. Abb. 25: Fachwerkhaus in Steinhöfel, renovierungsbedürftig.

Eigene Aufnahme.

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Im Untersuchungsgebiet entstanden in der Nähe der Tonvorkommen Ziegeleien, die Backsteine, aber auch Dachziegel herstellten. Die typische Dachziegelform der Region ist der sog. Biberschwanz (s. Abb. 26). Ziegelöfen wurden u. a. in den Ämtern Joachimsthal und Chorin betrieben (FALK 2008). Eines der ältesten erhaltenen Backsteinbauten ist das Kloster Chorin (s. Kapitel 4.4.5). Aber auch die Wohnhäuser wurden ab etwa 1800 zunehmend in Massivbauweise gebaut (ROHOWSKI 2008). Dabei wurden zunächst nur die Lehmgefache der Fachwerkhäuser durch Ziegelsteine ersetzt Abb. 26: Biberschwanz-Dachziegel. Eigene Aufnahme. (s. Abb. 27). Die „Ziegelmassenproduktion Ende des 19. Jahrhunderts führte endgültig zum Durchbruch der Massivbauweise und zum Ende des Fachwerkbaus in der Region“ (MLUR 2002b: S. 33). Die Fassaden der Backsteinhäuser „zeichneten sich oft durch einfache, aber erstaunlich wirkungsvolle

Schmuckformen aus“ (ROHOWSKI 2008: S. 70; s. Abb. 28). Viele Backsteinhäuser sind verputzt, sodass die Backsteinmauern nicht mehr zu sehen sind. Besonders während der Epoche der Gründerzeit (ab 1860, hauptsächlich jedoch ab 1871 nach Gründung des deutschen Kaiserreichs) entstanden „mehr Abb. 27: Fachwerkhaus mit Ziegelgefachen in Chorin. oder weniger prächtige Schaufassaden in Eigene Aufnahme. Putz/Stuck-Ausführung“ (MLUR 2002b: S. 23; s. Abb. 29).

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Abb. 28: Backsteinhaus in Chorin. Eigene Aufnahme.

Abb. 29: Gründerzeithaus in Brodowin. Eigene Aufnahme.

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Ziegelsteine haben gute wärmedämmende und feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften, weshalb sie sich für Wohnbauten gut eignen. Natursteine wurden aufgrund ihrer schlechten Wärmedämmung bei Wohnhäusern üblicherweise nur im Sockel- und Kellerbereich verbaut (s. Abb. 28). Bei den Wirtschaftsbauten im ländlichen Raum setzte sich jedoch der Natursteinbau durch (s. Abb. 30), denn „Natursteine waren witterungsbeständiger und gleichzeitig preiswerter als die oft nur schlecht gebrannten Ziegelsteine“ (EBERT & BEUSTER 1999: S. 22). Bei der Bauweise mit Feldsteinen lassen sich zwei Techniken unterscheiden: Die Zwickeltechnik (s. Abb. 31), bei der die Fugen zwischen den Feldsteinen mit kleineren Steinkeilen ausgefüllt werden, sodass verwendeter Mörtel nicht mehr sichtbar ist, war im 18. Und 19. Jh. Standard und setzte ein großes handwerkliches Geschick voraus. Gezwickelte Mauern bedürfen keiner Erhaltungsarbeiten, da die Zwickel nicht durch die Witterung angegriffen werden (PULS & HABICHT 1997). Im 20. Jh. ging das Wissen um die Zwickeltechnik verloren und die Fugen der Feldsteinmauern wurden nur noch mit Mörtel ausgefüllt (Fugenverstrich, s. Abb. 32). Diese Mauern bedürfen regelmäßiger Wartung, denn der sichtbare Mörtel ist anfällig für Verwitterung (ebd.).

Abb. 30: Natursteinscheune eines Vierseithofes in Groß Ziethen. Eigene Aufnahme.

Abb. 31: Mauerwerk in Zwickeltechnik. Eigene Abb. 32: Mauerwerk der Choriner Dorfkirche mit Aufnahme. Fugenverstrich. Eigene Aufnahme.

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4.4.5 Herausragende Bauten im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Zur regionalen Baukultur gehören neben den oben beschriebenen Alltagsgebäuden auch Einzelbauten, die für besondere Zwecke errichtet wurden. Die Vielfältigkeit dieser Bauten im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin illustrierend, sollen im Folgenden einzelne herausragende Bauten verschiedener Epochen vorgestellt werden (geordnet nach ihrer Entstehungszeit).

Kloster Chorin: Das Kloster Chorin (Abb. 33) ist eines der bedeutendsten Bauwerke der norddeutschen Backsteingotik des

Hoch- und Spätmittelalters (GRÄNITZ et al. 2008; KLEBERT 2009). Es ist heute eine der wichtigsten Touristenattraktionen der Region (vgl. Kapitel 4.3). Das Kloster wurde durch den Zisterzienser-Orden im Jahr 1258 n. Chr. zunächst auf der Halbinsel Pehlitzwerder im Parsteiner Abb. 33: Nordwestansicht des Kloster Chorin. Eigene Aufnahme. See gegründet. Im Jahr 1272 n. Chr. wurde das Kloster dann nach Chorin verlegt. Der Grund hierfür waren womöglich die wasserbaulichen Gegebenheiten am Choriner See (heute Amtssee). Zwei Mühlen, nämlich die Kloster-Mühle am Ausfluss des Amtssees und die Ragöser Mühle, gehörten schon zum

Zeitpunkt der Verlegung zum Klosterbesitz (ERDMANN et al. 1994).

Der Klosterneubau war „ein menschen- und kapitalintensives Unterfangen“ (ERDMANN et al.1994: S.

15). Den größten Arbeitsaufwand gab es nicht auf den Baustellen selbst, sondern dort, wo die Baumaterialien und die Werkzeuge hergestellt wurden: Unter anderem mussten Findlinge für das Fundament und den Sockel gesammelt und kubisch beschlagen werden, Bauholz musste eingeschlagen und bearbeitet werden und die Backsteine mussten gebrannt werden. Trotzdem war der Bau des Klosters in weniger als 50 Jahren abgeschlossen (Fertigstellung wahrscheinlich 1319/1320) (GRÄNITZ et al. 2008).

Abb. 34 zeigt den Aufbau der Klosteranlage. Das Herzstück ist die Kirche am Nordende der Anlage. Sie ist eine dreischiffige Pfeilerbasilika. Die Zisterzienser legten Wert auf Einfachheit und Schlichtheit, weshalb es keine reichen Verzierungen an den Bauten gibt. Die Klosteranlage beeindruckt dennoch, denn „die gesamte Klosteranlage ist in ihren ausgewogenen Proportionen meisterhaft“ (KLEBERT 2009:

S. 63).

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Abb. 34: Grundriss der Klosteranlage. Quelle: GOOß & HENNIG 1998.

Nach der Reformation ging das Kloster Chorin im Jahr 1542 in das Eigentum des damaligen Kurfürsten Joachim II. über und wurde als Verwaltungssitz verwendet. Während und nach dem Dreißigjährigen Krieg waren die Gebäude ungenutzt und fingen an zu zerfallen. Das Abdecken des Kirchendaches führte dazu, dass alle Gewölbe im Kircheninneren zerstört wurden. Aus anderen Gebäuden wurde Material als Baumaterial abgetragen. Ab 1810 wurden Sicherungsmaßnahmen durchgeführt, um die Klosteranlage vor weiterem Zerfall zu bewahren (GRÄNITZ et al. 2008). Von der Gesamtanlage hat sich nur die Ruine der Klosterkirche mit der südseitig angrenzenden Klausur erhalten (vgl. Abb. 34).

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Jagdschloss Schorfheide: Die Schorfheide war seit jeher beliebtes Jagdgebiet der Landesherren (z. B. EBERT et al. 2001). Das Jagdschloss Schorfheide in Groß Schönebeck entstand an der Stelle einer ehemaligen Burganlage (vgl. Kapitel 4.4.1) als Renaissancebau um 1540 zunächst als „typisch norddeutscher Backsteinbau“

(GEMEINDE SCHORFHEIDE 2018). Ab 1715 erfolgte der Abriss des alten Jagdhauses und Aufbau des heutigen Schlosses durch König Friedrich Wilhelm I. Das heutige Aussehen mit quadratischem Grundriss, Türmchen und der Anordnung der Türen und Fenster (s. Abb. 35) erhielt das Gebäude ab 1834 durch Umbaumaßnahmen unter König Friedrich Wilhelm III. Heute beherbergt das Haus ein Museum und Abb. 35: Jagdschloss Schorfheide. Eigene Aufnahme. einen Trausaal und ist beliebtes Ausflugsziel.

Jagdsitz Hubertusstock: Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. beschloss 1845 den Bau des kleinen Jagdschlosses „Hubertusstock“, der von 1847 bis 1849 durchgeführt wurde. Das Haus ist nach dem Heiligen Hubertus, dem Schutzpatron der Jagd, benannt (GRÄNITZ et al. 2008). Der Baustil ist der eines oberbayrischen Landhauses mit einem massiv ausgeführten Erdgeschoss und einem in Blockbauweise gebauten Obergeschoss. Die umlaufende Holzgalerie, sowie der Giebel- und Traufbereich des weit überstehenden Satteldaches waren mit schlicht-feinem, ausgesägtem Holzdekor verziert. Der Baustil sollte eine

Hommage an die wittelsbachische Herkunft der Gattin Friedrich Wilhelms IV. sein. (GEISMEIER 2000). Die DDR-Regierung führte ab 1971 Umbaumaßnahmen am Schloss durch, wobei es bis auf die Grundmauern abgetragen wurde. Es wurde jedoch „in deutlicher Anlehnung an den alten Baukörper wieder im Stil eines bayerischen Landhauses mit modernisiertem inneren Standard“

(GRÄNITZ et al. 2008: S. 88) wiederaufgebaut (s. Abb. 36). Der Abb. 36: Jagdsitz Hubertusstock. Eigene Aufnahme.

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Jagdsitz Hubertusstock ist seit der Kaiserzeit unter Wilhelm I. als Treffpunkt der politischen Machthaber aller folgenden Regierungen genutzt worden.

Der Bau des Kaiserbahnhofs in Joachimsthal (s. Abb. 37), der 1899 fertiggestellt wurde, steht in engem Zusammenhang mit dem Jagdsitz Hubertusstock. Der Bahnhof wurde als Sonderbahnhof auf der Eisenbahnstrecke Eberswalde-Templin gebaut und nur vom Sonderzug des Kaisers Wilhelm II. genutzt, wenn dieser zu seinem Jagdsitz Hubertusstock reisen wollte. Am Bahnhof „fanden gewöhnlich die ersten offiziellen Begrüßungszeremonien statt, bevor man auf der eigens angelegten Straße die letzte

Etappe bis Hubertusstock in Kutschen zurücklegte“ (GRÄNITZ et al. 2008: S. 106). Ab 1909 verlor der Bahnhof seine Bedeutung, da der Kaiser nun bevorzugt mit dem Automobil anreiste. Die historische Bausubstanz des Bahnhofes ist jedoch noch voll erhalten. Der Kaiserbahnhof besteht aus zwei Gebäuden, die als Fachwerkbauten im sog. Heimatschutzstil ausgeführt sind. Der Heimatschutzstil ist ein architektonischer Baustil aus der Zeit von etwa 1900 bis 1945, der als Gegenpol zur Industrialisierung und Moderne bewusst die regionalen Traditionen des Bauens aufgreifen will. Stilmittel sind u. a. steile Satteldächer, Walm- und Krüppelwalmdächer, die bewusste gestalterische Verwendung natürlicher Baustoffe, einfache Fassaden, und Fensterformate mit mehrfacher Abb. 37: Kaiserbahnhof Joachimsthal. Eigene Aufnahme. Sprossengliederung (LEDERER 2006).

Schiffshebewerk Niederfinow: Das Schiffshebewerk in Niederfinow (s. Abb. 38) zählt zu den bedeutendsten Ingenieurbauwerken Deutschlands. Zwischen 1925 und 1934 entstand „das damals größte Hebewerk der Welt“

(BRANDENBURGISCHE MUSEEN FÜR TECHNIK, ARBEIT UND VERKEHR E.V. 2002). 1934 wurde das Schiffshebewerk als „Sensationsbauwerk“ bezeichnet, und auch heute wird es „als märkisches Wahrzeichen einer technischen Meisterleistung mit Bewunderung und Respekt betrachtet“

(SCHIEFELBEIN 2008: S. 97). In nur fünf Minuten werden mit relativ geringem Energieaufwand (vier Elektromotoren mit je 55 kW) 36 Meter Höhenunterschied überwunden. Dabei wird der mit wassergefüllte Trog, der 4290 Tonnen wiegt und Schiffe von 85 m Länge und 12 m Breite sowie bis zu 1000 Tonnen Ladung aufnehmen kann, durch 192 Gegengewichte an Drahtseilen gehalten. Das Stahlgerüst des Schiffshebewerks ist etwa 60 Meter hoch, 94 Meter breit und 27 Meter lang. Die Kanalbrücke, die den oberen Teil des Schiffhebewerks mit dem Oder-Havel-Kanal verbindet, ist rund

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146 m lang und wurde aus 4000 Tonnen Stahl gebaut (WSA 2005). Mit 150.000 Besuchern jährlich ist das Schiffshebewerk eines der wichtigsten touristischen Ziele der Untersuchungsregion (vgl. Kapitel 4.3). Die Besucher beschreiben das Bauwerk als „schön, interessant und beeindruckend“

(WSA 2005). Derzeit im Bau befindet sich das neue Schiffshebewerk, dass mit größeren Abmessungen den Anforderungen der modernen Schifffahrt gerecht werden soll. Das alte Schiffshebewerk in Niederfinow wird als technisches Denkmal erhalten und für die

Fahrgastschifffahrt weiter Abb. 38: Luftaufnahme des Schiffshebewerks Niederfinow. Quelle: genutzt. SCHIEFELBEIN 2008.

Pionierrepublik „Wilhelm Piek“: 1951 wurde am Ostufer des Werbellinsees, nördlich von Altenhof der Grundstein für ein Kinderferienlager auf ca. 1,5 km² Fläche unter dem Namen Pionierrepublik „Wilhelm Pieck“ gelegt. Schon 1952 wurde sie eröffnet. Die Einrichtung bestand aus 12 Häusern, in denen je 80 Kinder untergebracht werden können (GRÄNITZ et al. 2008), und „hatte in der DDR einen legendären Status. Sie hat sehr zum Bekanntheitsgrad der Region um den Werbellinsee in der damaligen Zeit beigetragen“

(SIEBERT & KRÜGER 2018: S. 89). Die Häuser wurden im Stil der 1930er Jahre gebaut und sollten „in die umgebende Natur und Landschaft eingebettet sein“

(SIEBERT & KRÜGER 2018: S. 90). Dazu wurden als landschafts- typische Elemente Feldsteine als Baumaterial für die Gebäude- sockel und Pfeiler verwendet (s. Abb. 39). Die Feldsteine stammten aus den Steingruben zwischen Althüttendorf und Groß Ziethen. Der Bau der Pionier- republik „Wilhelm Pieck“ stellt „wahrscheinlich das letzte große Abb. 39: Gebäude der Pinoierrepublik „Wilhelm Pieck"“. Eigene Aufnahme.

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Bauprojekt dieser Art dar, in dem Feldsteine zugeschlagen und verbaut wurden“ (SIEBERT & KRÜGER

2018: S. 91). Die übrigen Baumaterialien stammten aus Rüdersdorf (Kalksteine), Zehdenick (Ziegelsteine) und Ruhlsdorf (Kies). Der alte Baumbestand wurde weitestgehend erhalten und auf die Anlage von Zierrasen und Zierpflanzen-Rabatten verzichtet, sodass sich die Häuser in die umliegende Landschaft einfügen und „der Eindruck einer Waldstadt erreicht wurde“ (ebd.). Heute werden die Gebäude weiterhin als Europäische Jugenderholungs- und Begegnungsstätte unter Trägerschaft der EJB Werbellinsee GmbH genutzt.

Blumberger Mühle: Das Hauptinformationszentrum des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin – das NABU- Naturerlebniszentrum „Blumberger Mühle“ – ist ein besonderes Beispiel moderner Architektur im Biosphärenreservat. Architekt ist Bernd Kühn. Nach zweijähriger Bauzeit wurde es am 19. April 1997 eröffnet (MLUL 2017). Das Gebäude ist unter Berücksichtigung baubiologischer Belange errichtet worden (TOURISMUSVERBAND

UCKERMARK 2018). Es ist in seiner Architektur einem hohlen Baumstumpf nachempfunden (s. Abb. 40). Genau wie ein echter Baumstumpf ist das Gebäude voller Innenleben (Ausstellung über das Biosphärenreservat, Restaurant, Büros, Wohnung für Praktikanten). Der Architekt begründet seinen Entwurf Abb. 40: Luftaufnahme der Blumberger Mühle. Quelle: NABU o.J. folgendermaßen:

„Ziel des Entwurfes war es, die Gestalt des Gebäudes aus den Formen der Natur zu gewinnen und die Chance der Assimilierung des Gebäudes mit der umgebenden Landschaft wahrzunehmen. Maßstab, Formen, Materialien und Farben werden an den natürlichen Gegebenheiten der

Umgebung orientiert.“ (KÜHN, o.J.)

BIORAMA-Projekt: Als neuestes Beispiel zeitgenössischer Baukultur im Biosphärenreservat soll das BIORAMA-Projekt in Joachimsthal vorgestellt werden. BIORAMA steht für eine Verbindung der Wörter Biosphärenreservat und Panorama. Auf dem 102 Meter hohen Windmühlenberg in Joachimsthal steht ein 1960 gebauter, denkmalgeschützter Wasserturm. Dieser wurde 2006 renoviert und als Wohnraum umgebaut. Auf den

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Wasserturm wurde eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform aufgesetzt. Von hier soll ein guter Rundumblick auf das Biosphärenreservat ermöglicht werden. Dafür ist neben dem Wasserturm ein moderner Liftturm errichtet worden, um welchen sich eine metallene Außentreppe wendelt (s. Abb. 41). Zum Ensemble des Biorama-Projekts gehört auch die „Weisse Villa“ – die ehemalige Villa des Joachimsthaler Industriellen Rudolf Protz aus dem 19. Jh. Diese wurde ebenfalls renoviert und „mit innovativem Design gestaltet“ (PHILLIPS & HURDING 2018: S. 98). Aus den ursprünglich 17 Zimmern sind vier 10-12 m hohe Ausstellungsräume entstanden, in denen wechselnde Ausstellungen mit Bezug zur Biosphäre und zum Nachhaltigkeitsgedanken präsentiert werden. Das BIORAMA-Projekt verbindet, laut den Initiatoren, „Kunst, Design, Umweltschutz, Wissenschaft und Natur mit Tourismus und Erlebnisräumen“ und soll vor allem „intellektuelle Kulturliebhaber und genussorientierte Natururlauber“ ansprechen (ebd.).

Abb. 41: Gebäude des BIORAMA-Projektes in Joachimsthal. Quelle: PHILLIPS & HURDING 2018.

4.4.6 Regulierungen mit Bezug zur Gestaltung der Siedlungen und des Landschaftsbildes des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin Die Notwendigkeit zur Erhaltung des kulturhistorisch gewachsenen Siedlungs- und Landschaftsbildes im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin wird wie folgt erläutert: „Eine zentrale Aufgabe des Biosphärenreservats ist der Schutz und die Entwicklung der einzigartigen, von Eiszeit und Menschen gestalteten Kulturlandschaft. Hierfür ist der Erhalt der Ursprünglichkeit der traditionellen Dörfer sehr wesentlich. Die Weiterentwicklung der Siedlungen, um modernes Wohnen und Wirtschaften zu ermöglichen, sollte kulturhistorische und umweltverträgliche Aspekte berücksichtigen. Im Einzelnen heißt das beispielsweise, eine Zersiedlung der Landschaft zu vermeiden sowie eine Innenverdichtung und die Grüngürtel um die Siedlungen zu fördern. Eine Dorfentwicklung, die mit der Sanierung historischer Bausubstanz, aber auch der harmonischen Einbindung von sich einpassenden Neubauten

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einhergeht, ist im Biosphärenreservat ein wichtiges Ziel.“ (MLUL 2016: S. 9). Die landschafts- und kulturraumtypischen Siedlungen sollen sich also zu „attraktiven Wohn-, Gewerbe- und Dienstleistungsstandorten mit großem Anteil an einer gut erhaltenen historischen Bausubstanz entwickeln, die in eine intakte Natur- und Kulturlandschaft eingebettet sind“ und dadurch „in besonderem Maße anziehend für Bewohner, Erholungssuchende und Unternehmern“ wirken (LFU 2018d).

Konkrete Vorgaben zur Erreichung dieser Ziele finden sich z. B. in der Biosphärenreservats-Verordnung. Gebote zur Landschaftsgestaltung nach §5 NatSchGSchorfhV sind:

 Die historischen Pflasterstraßen und die sie begleitenden Sommerwege sind zu erhalten und zu unterhalten.  Die jagdlichen Einrichtungen sind auf das notwendige Maß zurückzuführen und in das Landschaftsbild einzufügen. Einzelheiten werden die Pflege- und Entwicklungspläne regeln.  Ästhetisch auffällige oder ungewöhnlich gestaltete Bäume sind als Überhälter auszuwählen.  Alte Einzelbäume (Überhälter) sind soweit freizustellen, dass ein weiteres Überleben gesichert ist.

Außerdem ist es nach §6 NatSchGSchorfhV verboten,

 bauliche Anlagen außerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile oder des Geltungsbereiches rechtskräftiger Bebauungspläne zu errichten oder zu erweitern; ausgenommen sind Melkstände, Viehunterstände, Viehtränken, ortsübliche Weidezäune sowie baugenehmigungsfreie Vorhaben im Haus- und Hofbereich, forstliche Kulturzäune, Wildfutterstellen und Jagdsitze; darüber hinaus kann die Neuansiedlung von landwirtschaftlichen Betrieben im Einvernehmen mit der Leitung des Biosphärenreservats zugelassen werden.  die Bodengestalt zu verändern,  im übrigen alle Handlungen, die den Charakter des Gebietes verändern oder dem Schutzzweck zuwiderlaufen.

Die Nutzung der vorhandenen Haus-, Hof- und Gartenflächen bleibt von den Verboten dieser Verordnung unberührt (§7 NatSchGSchorfhV).

Regelungen zur Gestaltung von Bauvorhaben in Ortschaften gibt das Baugesetzbuch. In §34 BauGB heißt es, ein Bauvorhaben innerhalb von im Zusammenhang bebauter Ortsteile ist dann zulässig, „wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist. Die

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Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse müssen gewahrt bleiben; das Ortsbild darf nicht beeinträchtigt werden.“

Die Brandenburgische Bauordnung schließt wie folgt daran an: „Bauliche Anlagen müssen nach Form, Maßstab, Verhältnis der Baumassen und Bauteile zueinander, Werkstoff und Farbe so gestaltet sein, dass sie nicht verunstaltet wirken. Bauliche Anlagen dürfen das Straßen-, Orts- und Landschaftsbild nicht verunstalten“ (§9 BbgBO). In den Bauleitplänen der Gemeinden (Flächennutzungspläne und Bebauungspläne) des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin müssen diese Grundsätze beachtet werden (vgl. §1 BauGB).

Weiterhin ist es den Gemeinden möglich, Gestaltungssatzungen für Sanierung und Neubau innerhalb der Gemeinde oder Teile der Gemeinde zu erlassen, um zu gewährleisten, dass sich neue Bauvorhaben innerhalb von bestehenden Siedlungen in die nähere Umgebung einfügen. Unter anderem können die Gemeinden örtliche Bauvorschriften erlassen über „besondere Anforderungen an die äußere Gestaltung baulicher Anlagen und anderer Anlagen und Einrichtungen sowie die Notwendigkeit oder das Verbot von Einfriedungen“ (§87 Absatz 1 BbgBO). Eine Gestaltungssatzung „dient dem Schutz des regionaltypischen Dorfbildes, das zur Identifikation und zum Wert eines Dorfes beiträgt“ (GREVE &

LEHMANN 2004). Im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin gilt die Gestaltungssatzung des Ortes Poratz (ein Teil der Gemeinde Temmen-Ringenwalde in der Uckermark) aufgrund ihrer Detailliertheit als Vorzeige-Satzung (GRAUMANN 2018, schriftl. Mitt.).

Des Weiteren können Erhaltungssatzungen nach §172 BauGB erlassen werden. Diese regeln den Erhalt und die Instandsetzung von Gebäuden (Erhaltung baulicher Anlagen), die das Ortsbild oder das Landschaftsbild prägen oder sonst von städtebaulicher, insbesondere von geschichtlicher oder künstlerischer Bedeutung sind. Auch die Erhaltung der Eigenart von Gebieten kann durch Erhaltungssatzungen geregelt werden, in diesem Fall werden Neubauten nur dann genehmigt, wenn sie die städtebauliche Gestalt des Gebiets nicht beeinträchtigen.

Für Orte mit besonders hohen Anteilen von denkmalwürdigen Gebäuden können außerdem Denkmalbereichssatzungen nach §4 BbgDSchG erlassen werden. Diese stellen die denkmalwürdigen Bereiche des Ortes unter Schutz. Damit ist dann die Pflicht zur Erhaltung der betroffenen Ortsteile nach §7 BbgDSchG gefordert.

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5 Material und Methoden Die Einstellungen bezüglich regionaler Baukultur der Besucher des Biosphärenreservats Schorfheide- Chorin sollen mittels einer schriftlichen Befragung mit Fragebögen ermittelt werden. Der Fragebogen wird nur in deutscher Sprache erstellt, denn es wird davon ausgegangen, dass deutsche Touristen im Untersuchungsgebiet etwa 90 % der Gäste ausmachen (vgl. Kapitel 4.3).

Die Wahl der Methode schriftliche Befragung mit Fragebögen wurde aus ökonomischen Aspekten getroffen, mit dem Hintergrund, dass möglichst ein breites Spektrum an Gästen des Biosphärenreservats in relativ geringer Zeit und mit geringem finanziellem Aufwand befragt werden soll. Ein weiterer Vorteil schriftlicher Befragungen ist, dass „der Interviewer als mögliche Fehlerquelle“ wegfällt, allerdings auch als „Kontrollinstanz“ (ATTESLANDER 2010: S. 157). Die Nachteile einer schriftlichen Befragung werden wie folgt beschrieben (ebd.): „Die Befragungssituation ist kaum hinreichend kontrollierbar. Es können andere Personen die Befragten beeinflussen. Da dem schriftlich Befragten kein Interviewer zur Seite steht, muss jede Frage zweifelsfrei verständlich sein, was von vorneherein komplizierte Fragestellungen ausschließt. Das Risiko, dass einzelne Fragen unsorgfältig und unvollständig, ja überhaupt nicht ausgefüllt werden, ist groß. Die Repräsentativität der schriftlichen Befragung wird vor allem dadurch in Frage gestellt, dass die Zahl der Ausfälle, also jener Befragten, die den Fragebogen nicht beantworten, meist erheblich ist.“

ZIENER schreibt bezüglich ihrer Untersuchungen in Großschutzgebieten Deutschlands, dass „mit der schriftlichen Befragung eine breitere Streuung der Befragungsorte, eine gleichmäßigere Verteilung über die Befragungszeit und eine stärkere Einbeziehung der verschiedenen Urlaubergruppen erreicht werden [sollte]. Der Vorteil einer schriftlichen Befragung liegt außerdem darin, dass die Befragten beim selbständigen Ausfüllen einen anderen Bezug zum Fragebogen bekommen, sich mehr Zeit nehmen können und häufig ausführlicher antworten. Dieser teilweise besseren Qualität der Fragebögen steht jedoch eine geringere Quantität gegenüber, denn nur etwa 20 % der verteilten Fragebögen wurden zurückgesandt. Die Selektion ist in der Regel größer, da das selbständige Ausfüllen eines Fragebogens eine größere Bereitschaft erfordert und nur von interessierten Gästen vorgenommen wird“ (ZIENER 2001: S. 15).

Um zu gewährleisten, dass zumindest ein Teil der Fragebögen vollständig ausgefüllt wird, sollen an einzelnen Terminen die Fragebögen an Gäste des Biosphärenreservats direkt verteilt und von diesen vor Ort ausgefüllt werden (s. Kapitel 5.2). Die Auswahl der Teilnehmenden soll dabei möglichst zufällig erfolgen, um eine hohe Validität der Ergebnisse zu gewährleisten (vgl. BANTLE 2018).

Als Stichprobenumfang wird eine Anzahl von 500 ausgefüllten Fragebögen angestrebt. Diese Zahl

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orientiert sich an ZIENER (2001), da auch hier Gästebefragungen in Großschutzgebieten durchgeführt wurden. Allerdings ist die Grundgesamtheit der Biosphärenreservatsgäste nicht genau bekannt (vgl. Kapitel 4.3), weshalb „eine repräsentative Stichprobe praktisch nicht erreichbar ist“ (ZIENER 2001: S. 8). Wird eine Grundgesamtheit von 2.000.000 Gästen pro Jahr im Biosphärenreservat angenommen (vgl.

Kapitel 4.3), muss eine repräsentative Stichprobe nach der Berechnung von MAYER (2013) mindestens 400 Befragte umfassen: n = N/(1+d² (N-1)) = 2.000.000 / (1+0,05² * 1.999.999) = 2.000.000 / 5000,9975 ≈ 399,92 wobei n = Umfang der Stichprobe N = Umfang der Grundgesamtheit d = Stichprobenfehler bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit α = 5%

Im Folgenden wird die Gestaltung des Fragebogens und die Auswahl und Formulierung der Fragen näher erläutert (Kapitel 5.1). Auf die Durchführung der Befragung wird in Kapitel 5.2 eingegangen. Das Vorgehen bei der Auswertung der Ergebnisse erläutert Kapitel 5.3. Der Fragebogen findet sich im Anhang, Anlage 5. Die Methodendiskussion erfolgt in Kapitel 7.2.

5.1 Entwicklung eines Fragebogens Der Fragebogen wird mit dem Ziel erstellt, Antworten auf die Forschungsfragen zu finden und die Arbeitshypothesen überprüfen zu können (s. Kapitel 1 und 3). Folgende Aspekte sind bei der Formulierung der Fragen und der Gestaltung des Fragebogens zu berücksichtigen (nach KALLUS 2010, RAAB-STEINER & BENESCH 2012):  kurze und prägnante Fragen  eindeutige Formulierungen, Fachbegriffe klären  geschlossene Fragen bevorzugen (einfacher auszuwerten)  eindeutige Antwortmöglichkeiten geben  pro Frage nur ein Thema ansprechen  Beeinflussung der zu Befragenden durch suggestive Fragen vermeiden  logische Abfolge der Fragen  Fragebogen strukturieren, gut leserlich halten, durch Zeilenabstände auflockern, nicht zu viel Text auf einer Seite  Ausfüllzeit von etwa 5 Minuten, max. 10 Minuten, anstreben

In dieser Arbeit wurde sich für eine Mischung aus quantitativer Datenerhebung mit qualitativen Frageelementen entschieden. Diese Methodenkombination wird als „Mixed-Methods- Ansatz“ bezeichnet und gewinnt als junge Bewegung in der Forschung an immer größerer Bedeutung

(KUCKARTZ 2014: S. 8f). Definiert wird Mixed-Methods als „die Kombination und Integration von

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qualitativen und quantitativen Methoden im Rahmen des gleichen Forschungsprojekts [...]. Es handelt sich also um eine Forschung, in der die Forschenden im Rahmen von ein-oder mehrphasig angelegten Designs sowohl qualitative als auch quantitative Daten sammeln. Die Integration beider Methodenstränge, d.h. von Daten, Ergebnissen und Schlussfolgerungen, erfolgt je nach Design in der

Schlussphase des Forschungsprojektes oder bereits in früheren Projektphasen“ (KUCKARTZ 2014: S. 33). Grundsätzlich werden quantitative Methoden „mit standardisierten Erhebungsinstrumenten assoziiert“ und arbeiten mit numerischen Daten. Die Ergebnisse der untersuchten Stichprobe sollen

Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit zulassen (KUCKARTZ 2014: S. 28). Demgegenüber wird bei der qualitativen Forschung der Fokus auf Motive, Bedeutung, Sichtweisen der ForschungsteilnehmerInnen gelegt und mit nicht-numerischen Daten gearbeitet (ebd.). Für die Sinnhaftigkeit der Verwendung des

Mixed-Methods-Ansatzes ist die Forschungsfrage entscheidend (KUCKARTZ 2014: S. 35).

Die vorliegende Arbeit soll einerseits quantitativ auswertbare Ergebnisse hinsichtlich der Motivation der Befragten für den Besuch des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin und der Wahrnehmung des Orts- und Landschaftsbildes liefern. Diese Daten sollen leicht auswertbar und untereinander vergleichbar sein. Für die Erhebung quantitativer Daten werden daher geschlossene Fragen, bzw. halboffene Fragen, die neben vorgegebenen Antwortkategorien eine offene Kategorie enthalten, formuliert.

Andererseits sollen auch Assoziationen, Erwartungen und Empfehlungen der Befragten untersucht werden. Hierfür kommen nur offene Fragen, bei denen die Befragten die Möglichkeit haben, „etwas selbst Formuliertes als Antwort auf einem dafür vorgesehenen Platz niederzuschreiben“ (RAAB-STEINER

& BENESCH 2012: S. 50) in Frage, um die Befragten in ihren Antworten nicht zu beeinflussen und einzuschränken. Die Länge der Antworten kann durch die Gestaltung des freien Platzes gesteuert werden.

Bei der Auswahl der Fragen werden die Beteiligten des Forschungsprojekts „Regionaltypisches Bauen im UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin“, zu welchem die Ergebnisse der Umfrage beitragen sollen (vgl. Kapitel 1), mit einbezogen. Die Fragen werden im Hinblick auf die Beantwortung der Forschungsfragen entwickelt (s. Tabelle 5).

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Tabelle 5: Beantwortung der Forschungsfragen.

Frage des Fragebogens, mit Lfd. Forschungsfrage der die Forschungsfrage Nr. beantwortet werden soll

Welches sind die Hauptgründe für den Besuch des 1 Frage 3 Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin?

2 Was verbinden die Gäste mit der Untersuchungsregion? Frage 4-6 Spielt regionale Baukultur eine Rolle bei der 3 Destinationswahl im Biosphärenreservat Schorfheide- Frage 7-9 Chorin? Werden regionaltypische Merkmale der Häuser und 4 Ortschaften im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Frage 12, 13 wahrgenommen? Was empfinden die Touristen als positiv, was als negativ im 5 Hinblick auf die Gestaltung der Ortschaften im Frage 10, 14, 16 Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin? Welche Einstellungen haben die Touristen zu 6 regionaltypischem und modernem Bauen im Frage 15 Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin?

Ein Pretest wird mit mind. fünf Umfrageteilnehmern durchgeführt, um den Zeitaufwand für die Durchführung der Befragung abschätzen zu können und Unstimmigkeiten im Fragebogen aufzudecken. In einem Pretest erhobene Daten „können zur Präzisierung, Modifikation oder sogar Neuformulierung von Hypothesen führen, die dann wiederum mit einer folgenden Datenerhebung und Auswertung getestet werden“ (ATTESLANDER 2010: S. 293). Der nach dem Pretest überarbeitete Fragebogen wird erneut von einer Gruppe aus mind. fünf Personen (andere als beim ersten Pretest) getestet. Dieses Verfahren wird solange durchgeführt, bis keine Unstimmigkeiten mehr auftreten. Ein Einleitungstext zur Umfrage wird formuliert, in welchem die Hintergründe zur Umfrage erläutert werden. Es werden sowohl Hinweise zum Ausfüllen gegeben („Sie werden nach Ihrer persönlichen Meinung gefragt. Bitte antworten Sie spontan und ehrlich. Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten.“), als auch Hinweise zum Datenschutz. Die ermittelte durchschnittliche Ausfüllzeit von 10 Minuten wird in den Einleitungstext des Fragebogens mit aufgenommen.

Die Online-Version der Umfrage wird mit der Umfrage-Software QuestionPro der Firma QuestionPro GmbH, deren Vollversion als Hochschullizenz an der HNE zur Verfügung steht, erstellt. Die ausgedruckte Version des Fragebogens wird mit MS Word erstellt. Tabelle 6 gibt einen Überblick über die Strukturierung des endgültigen Fragebogens. Die Printversion des Fragebogens findet sich im Anhang, Anlage 5.

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Tabelle 6: Strukturierung des Fragebogens.

Fragennr. Inhalt Struktur 1 Grund des Besuchs halboffen 2 Häufigkeit des Besuchs geschlossen 3 Hauptaktivitäten halboffen 4 Assoziation mit Region offen 5 Assoziation mit Biosphärenreservat offen 6 Assoziation mit "ländlich" offen 7 Wichtigkeit des Ortsbildes (generell) geschlossen 8 Wichtigkeit des Landschaftbildes (generell) geschlossen 9 Ortsbild als Entscheidungskriterium für Besuch des BRSC geschlossen 10.1 Beurteilung der Ortschaften im BRSC geschlossen 10.2 Begründung zu 10.1 offen 11 Anzahl der bekannten Ortschaften geschlossen 12, 13 Wahrnehmung regionaltypischer Merkmale halboffen 14 Aufenthaltsqualität ländlicher Siedlungen offen 15 Positionierung zu Aussagen zum Thema regionales Bauen geschlossen 16 Mängel der Ortschaften des BRSC offen 17 Empfehlungen für die zukünftige Gestaltung der offen Ortschaften im BRSC 18 Herkunft der Befragten geschlossen 19 Alter der Befragten geschlossen 20 Geschlecht der Befragten geschlossen

Die Fragen 1 bis 3 dienen der Charakterisierung der Befragten. Der Fragebogen richtet sich in erster Linie an Touristen im Biosphärenreservat. Trotzdem ist es nicht auszuschließen, dass auch Einheimische den Fragebogen ausfüllen. Dies wird in Frage 2 und der offenen Antwortmöglichkeit in Frage 1 abgedeckt. Ziel der Frage 1 ist es, herauszufinden, ob die Befragten den Tagesgästen oder den Übernachtungsgästen des Biosphärenreservats zuzuordnen sind. Die fünf Antwortmöglichkeiten der Frage 2 können logisch nachvollziehbar sortiert und damit in Ordinaldaten überführt werden (was für die spätere Auswertung der Daten wichtig ist, vgl. Kapitel 5.3): Die Antwortmöglichkeiten erhalten je nach Häufigkeit der Anwesenheit im Biosphärenreservat aufsteigende Nummern zugeordnet. Dabei wird davon ausgegangen, dass „wohnen im Biosphärenreservat“ die häufigste Anwesenheit im Biosphärenreservat mit sich bringt (diese Antwort erhält damit den höchsten Wert 5), „arbeiten im Biosphärenreservat“ erhält den Wert 4, „regelmäßiger Besuch“ erhält den Wert 3, „gelegentlicher Besuch“ erhält den Wert 2 und „dies ist der erste Besuch“ erhält den Wert 1. Durch Frage 3 können die Besucher einem bestimmten Gästetypus (vgl. Kapitel 2.3) zugeordnet werden. Sie soll außerdem einen ersten Hinweis darauf liefern, ob die regionale Baukultur für die Besucher des Biosphärenreservats wichtig ist (Auswahlmöglichkeit: Ortschaften besichtigen). Die offene Antwortmöglichkeit wurde gewählt, da möglicherweise in der Vorerhebung Antwortalternativen übersehen worden sind. Geschlossene Fragen sind nur dann sinnvoll, wenn ein umfassender Kenntnisstand über die möglichen

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Antwortalternativen gegeben ist (vgl. KIRCHHOFF et al. 2003: S. 20).

Die Fragen 4 bis 6 dienen dazu, die Erwartungen der Touristen an die Untersuchungsregion zu ermitteln. Frage 6 zielt darauf ab, Vergleiche zu anderen Studien zu Tourismus im ländlichen Raum (vgl. Kapitel 2.3) ziehen zu können. Als formale Vorgabe für die Beantwortung der Fragen wird die Beantwortung in Stichpunkten gemacht. Zusammen mit der Anzahl und Länge der freien Felder wird so versucht, die Länge der Antworten zu reduzieren, um eine Auswertung der Antworten zu vereinfachen.

Mit den Fragen 7 und 8 wird sich konkreter an das eigentliche Thema der Umfrage, dem regionaltypischen Bauen, angenähert. Zunächst soll dafür eine generelle Einschätzung über die Wichtigkeit des Orts- und Landschaftsbildes während einer Reise gegeben werden. Als Antwortformat wird hierfür eine Rating-Skala mit vier abgestuften Antwortkategorien gewählt. Im Vergleich zu einem dichotomen Antwortformat (z. B. Ja-Nein-Fragestellungen) geht die tiefere Abstufung der

Antwortmöglichkeiten „mit einem Informationsgewinn“ einher (RAAB-STEINER & BENESCH 2012: S.

56). Es wurde sich für eine gerade Anzahl der Antwortkategorien entschieden, da bei Rating-Skalen mit einer neutralen Mittelposition eine Tendenz zur Wahl dieser Mittelposition beobachtet wird, was die

Aussagekraft der Ergebnisse verringert (RAAB-STEINER & BENESCH 2012: S. 63). Die mittlere Position kann auch zur Antwortverweigerung genutzt werden. Durch eine gerade Anzahl an Antwortkategorien wird die Tendenz zur Mitte vermieden und eine Antwort erzwungen („Forced-Choice“) (RAAB-STEINER

& BENESCH 2012: S. 57).

Frage 9 dient einerseits dazu, herauszufinden, ob das Ortsbild für den Besuch im Biosphärenreservat ein Entscheidungskriterium war. Hier lassen sich Korrelationen mit Frage 7 und 8 untersuchen. Andererseits sollen so die Aufenthaltsorte der Befragten ermittelt werden. Dies ist besonders für den

Tourismusverband Uckermark von Interesse (HOPPE 2018, schriftl. Mitt.).

Frage 10 ist eine der Kernfragen des Fragebogens, die im Hinblick auf Korrelationen zu anderen Fragen ausgewertet wird. Im ersten Teil der Frage wird eine Rating-Skala zur Beantwortung der Fragen gewählt. Diese hat, im Unterschied zu der Skala in Frage 7 und 8, jedoch auch die Antwortmöglichkeit „keine Angabe“. Diese Möglichkeit wurde gewählt, da die Pretests ergeben haben, dass die Frage nicht einfach zu beantworten ist. Durch die offenen Antwortmöglichkeiten im zweiten Teil der Frage wird den Befragten die Möglichkeit gegeben, ihre Auswahl zu begründen.

Frage 11 wird gestellt, um bei der Auswertung der Ergebnisse mögliche Korrelationen zwischen der Anzahl der bekannten Ortschaften und der Häufigkeit des Besuchs, der Herkunft der Besucher und der Bewertung der Ortsbilder feststellen zu können. Sie dient ebenfalls dazu, Rückschlüsse über räumliche Besucherkonzentrationen ziehen zu können.

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Die Fragen 12 und 13 beschäftigen sich mit den baukulturell regionaltypischen Merkmalen der Region. Von Interesse ist, ob und welche regionaltypischen Merkmale der Häuser und Ortschaften den Befragten aufgefallen sind. Die Beantwortung dieser Frage lässt sich ebenfalls in Verbindung mit der Häufigkeit des Besuchs bzw. der Anzahl der bekannten Ortschaften im Biosphärenreservat auswerten.

Die Fragen 14 und 16 sind offene Fragen, bei denen die Befragten nach ihrer Meinung bezüglich der Aufenthaltsqualität in ländlichen Siedlungen gefragt werden. Sie stehen nicht direkt hintereinander, um eine Beeinflussung der Beantwortung durch die vorhergehende Frage zu vermeiden. Frage 14 ist ortsunspezifisch formuliert, Frage 16 zielt auf die Aufenthaltsqualität in den Ortschaften des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin ab.

Frage 15 ist als vierstufige Rating-Skala mit verbaler Skalenbezeichnung von Ablehnung bis Zustimmung aufgebaut. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die Frage nicht zu beantworten (Antwortkategorie „Weiß nicht“). Mit der Beantwortung der verschiedenen Aussagen zum Thema regionales Bauen soll die Einstellung der Befragten zu diesem Thema ermittelt werden. Dabei werden die Fragen zum Thema „traditionelles Bauen“ und „modernes Bauen“ nicht nach Blöcken getrennt, sondern gemischt abgefragt. Dieses Vorgehen ist üblich, um Beeinflussungen der Beantwortung durch die vorhergehenden Aussagen zu vermeiden (BANTLE 2018, schriftl. Mitt.). Die Aussagen 1 und 4, sowie die Aussagen 3 und 12 widersprechen sich gegenseitig. Dies sind Kontrollfragen, mit denen überprüft werden kann, ob Antworttendenzen in eine bestimmte Richtung (z.B. immer Zustimmung) bei der

Beurteilung der Aussagen eine Rolle spielen („response set-Tendenz“, vgl. PORST 2014: S. 17). Wurden diese Kontrollfragen widersprüchlich beantwortet, können die Datensätze bei der Auswertung der Ergebnisse ggf. entfernt werden, da davon auszugehen ist, dass die Frage nicht aufmerksam beantwortet wurde.

Frage 15 wird in Kombination mit der Altersangabe der Befragten ausgewertet. Dies dient der Überprüfung der These, dass sich der Anspruch an die Gestaltung des ländlichen Raumes je nach Alter der Befragten unterscheidet.

Frage 17 stellt den Abschluss des Frageblocks mit thematischen Fragen dar. Sie gibt den Befragten als offene Frage, die ohne formale Vorgaben formuliert ist, die Möglichkeit, längere Ausführungen zum Thema zu machen.

Die Fragen 18 bis 20 dienen der Erhebung soziodemografischer Angaben der Befragten. Sie stehen am Schluss des Fragebogens, um den Fragebogen mit einfachen, leicht zu beantwortenden Fragen zu beenden.

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Am Ende des Fragebogens besteht die Möglichkeit, weitere Hinweise zur Umfrage zu geben. Auf die gegebenen Hinweise wird in der Diskussion dieser Arbeit (Kapitel 7) eingegangen.

5.2 Durchführung der Befragung Die Befragung wird vom 15. Juni bis zum 02. September 2018 durchgeführt. Die Umfrage wird zum einen online über den Link https://besucherbefragung-schorfheide-chorin.questionpro.eu durchgeführt. Dieser Link wird mit der Bitte um Veröffentlichung an die Tourismusverbände der Landkreise Barnim und Uckermark, an die Gemeinden der Untersuchungsregion, sowie an die Biosphärenreservatsverwaltung und das Besucherinformationszentrum Blumberger Mühle geschickt. Im Newsletter des Baukulturprojektes des Biosphärenreservats wird der Umfragelink in der Juni- Ausgabe des Newsletters veröffentlicht. Außerdem wird er über den E-Mail-Verteiler der HNE Eberswalde, sowie an die Brandenburger und Berliner Hochschulgruppen der Studienstiftung des deutschen Volkes gesendet. Der Link wird jeweils mit dem Hinweis versendet, dass sich die Umfrage an jede Person richtet, die schon mindestens einmal das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin besucht hat.

Neben der Online-Umfrage wird der Umfragebogen auch in ausgedruckter Form an Touristenunterkünfte und Touristeninformationspunkte in der Untersuchungsregion verteilt. Die jeweilige Anzahl der ausgelegten Fragebögen (s. Tabelle 7) richtet sich dabei nach der Einschätzung der Unterkunftsanbieter bzw. Touristinformations-Mitarbeiter bezüglich der touristischen Frequentierung des jeweiligen Standortes. Nach Ablauf von vier Wochen werden die einzelnen Standorte besucht, um bereits ausgefüllte Fragebögen abzuholen und bei Bedarf neue Fragebögen bereitzustellen. Die Lage der Standorte im Biosphärenreservat ist Anlage 1 zu entnehmen.

Ergänzend zu den vorher beschriebenen Methoden werden an fünf Tagen des Untersuchungszeitraums jeweils entweder samstags oder sonntags von 12 Uhr bis 18 Uhr direkte Befragungen der Besucher durchgeführt. Die Auswahl des Tages erfolgt anhand der Wetterprognose, ist mit Regen zu rechnen, wird auf einen anderen Tag ausgewichen. Die Befragten werden angesprochen, der Hintergrund der Befragung (Gästebefragung im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin als Masterarbeit an der HNE) wird kurz erläutert und die Teilnahmewilligen bekommen sodann den Fragebogen und einen Stift ausgehändigt und werden gebeten, den Fragebogen selbstständig auszufüllen, um Beeinflussungen durch den Fragenden zu vermeiden. Es findet keine Auswahl der Befragten statt, sondern alle Anwesenden werden angesprochen. Die Befragungsorte sind wechselnd das Café des Biorama-Projekts in Joachimsthal (Standort Nr. 21, s. Anlage 1) und das Café am Bahnhof Chorin (Standort Nr. 20). Die Befragungsorte werden deshalb gewählt, da davon ausgegangen wird, dass Menschen während des Aufenthaltes in einem Café i. d. R. gut ansprechbar sind, da sie dort zum Verzehr von Speisen und Getränken länger verweilen. Zusätzlich ist das Einverständnis der Gastwirte in diesen Cafés gegeben.

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Ein weiterer Grund ist die gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, um die Ausgaben der Forschenden für die Befragung gering zu halten. Am 02.09.2018 werden darüber hinaus im Rahmen des Aktionstages des Biosphärenreservats, der im Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle stattfindet und unter dem Motto „BaukulTour“ steht, Befragungen in der Blumberger Mühle (Standort Nr. 17) durchgeführt. Hier werden die Besucher des Aktionstages auf den Fragebogen aufmerksam gemacht und darum gebeten, ihn auszufüllen. Auf die Problematik der selektiven Auswahl der Befragungsorte wird in Kapitel 7.2 eingegangen.

Tabelle 7: Verteilorte der Umfragebögen.

Lfd. Nr. Name des Standortes Art des Standortes Ort Anzahl der Anzahl der ausgelegten ausgefüllten Fragebögen Fragebögen

1 Heidehof Serwest Unterkunft Serwest 10 7 2 Pension Seeterrasse Serwest Unterkunft Serwest 15 0 3 Alte Klosterschänke Unterkunft Chorin 10 0 4 Pension Köhler Unterkunft Angermünde 10 8 5 Pension im Forsthaus Unterkunft Görlsdorf 10 7 6 EJB Werbellinsee Unterkunft Joachimsthal 10 0 7 Radlerpension Joachimsthal Unterkunft Joachimsthal 15 6 8 Radlerpension Gut Wolletz Unterkunft Wolletz 10 5 9 Reiterpension Herzsprung Unterkunft Herzsprung 10 0 10 Ferienwohnung Fam. Müller Unterkunft Herzsprung 10 5 11 Ferienwohnung Fam. Branding Unterkunft Herzsprung 5 0 12 Ferienwohnung Fam. Böhm Unterkunft Brodowin 10 4 13 Ferienwohnung Fam. Kracheel Unterkunft Eberswalde 10 0 14 Campingplatz Marina Eberswalde Unterkunft Eberswalde 20 5 15 Campingplatz Wolletzsee Unterkunft Wolletzsee 20 0 16 Campingplatz Pehlitzwerder Unterkunft Pehlitz 30 20 17 Blumberger Mühle Informationszentrum Angermünde 20 6 18 Touristinfo Angermünde Informationszentrum Angermünde 15 0 19 Touristinfo Altkünkendorf Informationszentrum Altkünkendorf 15 10 20 Touristinfo Chorin Bahnhof Informationszentrum Chorin 15 0 21 Biorama Aussichtsturm Informationszentrum Joachimsthal 15 0 22 Ökodorf Brodowin Informationszentrum Brodowin 15 0 ∑ 300 ∑ 83

5.3 Auswertung der Ergebnisse Zur Auswertung der Umfrageergebnisse müssen zunächst alle Antworten der analog erhobenen Umfragedaten in die Datenbank der Umfrage-Software QuestionPro eingepflegt werden. Dazu werden alle schriftlich ausgefüllten Fragebögen über den Link zur Online-Version der Umfrage (https://besucherbefragung-schorfheide-chorin.questionpro.eu) eingetippt. Nun kann ein vollständiger Datensatz mit den Daten aller UmfrageteilnehmerInnen abgerufen werden. Die Daten stehen als Microsoft Excel-Datei zur Verfügung (Excel-Tabelle SurveyReport_Rohdaten.xlsx). Für die weitere Auswertung der Ergebnisse werden in QuestionPro nur die abgeschlossenen Datensätze ausgewählt. Diese Daten finden sich in der Excel-Tabelle SurveyReport_Rohdaten_Selektiert.xlsx.

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Diagramme und Tabellen werden mit der Tabellenkalkulationssoftware Microsoft Excel 2016 (kurz: Excel) erstellt. Zur Übersichtlichkeit werden die relevanten Daten dazu in mehrere Arbeitsblätter der Excel-Datei Tabellen_und_Diagramme.xlsx kopiert.

Alle Fragen, die offen oder halboffen gestellt sind (Fragen 1-6, 9-14, 16 und 17), enthalten Text als Antwort. Dieser Text wird mit MS Excel ausgewertet. Dazu werden die Antworten je Frage induktiv kategorisiert. MAYRING (2010) bezeichnet diese Art der Kategorienbildung als zusammenfassende Inhaltsanalyse. Das Ziel besteht in der Eingrenzung des Textmaterials, ohne die inhaltliche Aussage zu verfälschen. Dadurch soll eine Übersichtlichkeit der Daten erzeugt werden (vgl. MAYRING 2010: S. 65). Bei der induktiven Vorgehensweise werden die Kategorien nicht vor der Sichtung des Materials erstellt, sondern direkt aus dem Material abgeleitet. Dies ist für diese Arbeit sinnvoll, da nach Assoziationen zu bestimmten Begriffen / Fragestellungen gefragt wird und daher völlig offen ist, was die Befragten antworten. Die Kategorien werden in Anlehnung an das Schema für Kategoriendefinitionen nach

KUCKARTZ 2018 gebildet. Dabei werden sich inhaltlich entsprechende Antworten in einer Kategorie gebündelt, auch wenn der Wortlaut der Antworten nicht identisch ist. Die Antworten, die der gleichen Kategorie zugeordnet werden, werden untereinander in eine Spalte der Excel-Tabelle kopiert, die erste Zeile der Excel-Tabelle enthält die Kategorieüberschriften. Jede Antwort, die keiner schon vorhandenen Kategorie zugeordnet werden kann, wird in eine neue Spalte kopiert und erhält eine neue Kategorieüberschrift. Antworten, die mehrere unterschiedliche Aspekte beinhalten (z.B. mehrere Stichpunkte durch Kommata getrennt), werden allen entsprechenden Kategorien zugeordnet. Wurden alle Antworten zu einer Frage kategorisiert, wird je Spalte die Anzahl vorhandener Antworten gezählt. In der Excel-Liste wird unterhalb der Kategorieüberschriften eine weitere Zeile eingefügt, in der die Anzahl der Antworten je Kategorie festgehalten wird. Hierdurch lassen sich Rangfolgen der Häufigkeit der genannten Kategorien bilden. Die kategorisierten Antworten zu den mit Text zu beantwortenden Fragen sind der Excel-Tabelle Textfragen_klassifiziert.xlsx zu entnehmen. Die Kategoriendefinitionen können Anlage 6 entnommen werden.

Zur Visualisierung der Häufigkeiten der genannten Kategorien werden für die Fragen 4 bis 6 und für Frage 14 mit Hilfe des Online-Tools Wortwolken.com der Firma Zygomatic Wortcluster erstellt, die alle genannten Kategorieüberschriften enthalten. Zeile 2 der Excel-Liste wird als Gewichtungsfaktor für die Erstellung des Wortclusters verwendet. Je mehr Antworten einer Kategorie zugeordnet sind, umso größer wird die Kategorieüberschrift im Wortcluster abgebildet. Dies ermöglicht die Erfassung der wichtigsten Antwortkategorien auf einen Blick.

Die statistische Auswertung der Ergebnisse der geschlossenen und halboffenen Fragen (ohne Textantworten) wird mit den Statistikprogrammen SPSS Statistics (Version 25) der Firma IBM und SsS (Selten schöne Statistikprogramme, Version 2.3l) der Firma zoolution durchgeführt. Die Auswahl der

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statistischen Tests erfolgt anhand des vorliegenden Datenniveaus (Ordinaldaten) unter Zuhilfenahme einer Übersichtstabelle der gängigsten statistischen Tests (s. Anlage 7).

Um den Zusammenhang zwischen den Antworten zweier Fragen zu untersuchen, werden Kreuzabfragen mit SPSS durchgeführt (Analysieren  Deskriptive Statistik  Kreuztabellen). Die Korrelation der in den Kreuzabfragen untersuchten Daten wird mit SPSS anhand des Spearman Rang- Korrelationskoeffizienten untersucht (Analysieren  Korrelation  Bivariat  Auswahl Spearman). Ist der Korrelationskoeffizient positiv, liegt ein positiver linearer Zusammenhang zwischen den beiden untersuchten Parametern vor. Steigt einer der Parameter, steigt auch der andere Parameter. Ist der Korrelationskoeffizient negativ, liegt ein negativer linearer Zusammenhang vor, d. h. steigt einer der Parameter, sinkt der andere Parameter. Je näher sich der Korrelationskoeffizient dem Wert +1 bzw. -1 annähert, desto stärker ist der lineare Zusammenhang zwischen den beiden untersuchten Parametern. Liegt der Korrelationskoeffizient bei 0, besteht kein linearer Zusammenhang zwischen den Parametern. Die Angabe, ob ein festgestellter Zusammenhang signifikant ist, wird an einem Signifikanzniveau von 0,05 ausgemacht.

Um die Daten statistisch untersuchen zu können, müssen sie in eine einheitliche und logische Form gebracht werden. Hierfür wird die Excel-Tabelle SurveyReport_Selektiert_SPSS.xlsx angelegt. Die Antworten zu Frage 2 (Wie oft sind Sie im Biosphärenreservat?) liegen nicht in einer für die statistische Auswertung geeigneten Form vor: Die Antwortmöglichkeiten liegen nicht gebündelt als Ordinaldaten in einer Spalte der Excel-Rohdaten vor, sondern jede Antwortmöglichkeit liegt als separate Spalte vor. Daher werden die Daten der einzelnen Spalten in der Excel-Tabelle SurveyReport_Selektiert_SPSS.xlsx in einer Spalte zusammengefasst. Aus dieser Tabelle werden die auszuwertenden Daten in SPSS überführt, es entsteht die SPSS-Datei Korrelationen.sav.

Bei der Herkunft der Befragten (Frage 18) ist zu beachten, dass den Bundesländern in alphabetischer Reihenfolge Werte von 1 bis 16 zugeordnet wurden. Zur Auswertung des Zusammenhangs zwischen Herkunft und Kenntnis des Biosphärenreservats ist diese Codierung unzweckmäßig. Die Bundesländer sollen als Ordinaldaten vorliegen und nach Rangplätzen geordnet werden können. Als Kriterium für die Rangordnung wird die Nähe zum Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin gewählt. Brandenburg erhält den Rang 1, was der größten Nähe zum Biosphärenreservat entspricht. Berlin erhält den Rang 2. Die übrigen Bundesländer können nicht sinnvoll in eine Rangfolge gebracht werden, weshalb sie zusammengefasst werden und gebündelt den Rang 3 erhalten. Die so modifizierten Daten werden ebenfalls in die Excel-Tabelle SurveyReport_Selektiert_SPSS.xlsx überführt und mit SPSS ausgewertet.

Frage 15 soll dahingehend untersucht werden, ob sich die Bewertung der einzelnen Aussagen (Aussage 1-13) je nach Geburtsjahr der Befragten unterscheidet. Dafür werden die Antworten zu Frage 15 der

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einzelnen Altersgruppen zunächst in das Excel-Tabellenblatt Kreuztabelle Alter der Excel-Tabelle Tabellen_und_Diagramme.xlsx kopiert. Die Antwortmöglichkeiten bekommen durch QuestionPro die Werte 1 bis 5 zugeordnet. Die Werte 1 bis 4 können in eine Rangfolge von Ablehnung bis Zustimmung gebracht werden (1 = Stimme nicht zu, 2 = Stimme eher nicht zu, 3 = Stimme eher zu, 4 = Stimme zu). Die Antwortmöglichkeit „Weiß nicht“, der in QuestionPro der Wert 5 zugeordnet wurde, kann in diese Rangfolge nicht sinnvoll eingeordnet werden. Die Daten zu dieser Antwortmöglichkeit werden daher gelöscht. Es entsteht das Tabellenblatt Kreuztabelle Alter bereinigt. Aus den verbliebenen Werten kann ein Mittelwert gebildet werden, der die Ablehnung (Mittelwert von 1 bis < 2,5) oder Zustimmung (Mittelwert > 2,5 bis 4) zur jeweiligen Aussage je Altersklasse zeigt (s. Tabelle 25). Würden die Datensätze nicht von den „Weiß nicht“-Daten gereinigt sein, würde sich der Mittelwert hin zur Zustimmung verschieben und damit die Aussage verfälschen.

Mit dem Statistikprogramm SsS wird untersucht, 1.) ob die Antworten zu Frage 10 sich statistisch signifikant je nach bewertetem Aspekt (Ortskern, Ortsrand, Umland) voneinander unterscheiden. Dazu wird als nicht-parametrisches Verfahren für mehr als zwei gepaarte Stichproben, deren Datenniveau Ordinaldaten sind, der Friedman- Test gewählt. Dieser Test vergleicht die Mediane der einzelnen Stichproben (Ortskern, Ortsrand, Umland) untereinander. Die Stichproben sind gepaart, da die drei Aspekte jeweils von denselben Personen bewertet wurden. Das Signifikanzniveau beträgt 0,05.

2.) Die Antworten auf Frage 7 und 8 werden ebenfalls mit dem oben genannten Verfahren miteinander verglichen. Die einzelnen Stichproben sind hierbei 1. Ortsbild (Urlaubsgebiet), 2. Ortsbild (Ausflugsziel), 3. Landschaftsbild (Urlaubsgebiet), 4. Landschaftsbild (Ausflugsziel).

3.) Zur Überprüfung, ob sich die Bewertung von Ortskern, Ortsrand und Umland je nach Herkunft der Befragten statistisch signifikant voneinander unterscheidet, wird für jede Kategorie ein Kruskal-Wallis-Test für mehr als zwei ungepaarte Stichproben durchgeführt. Dieser Test vergleicht die Mediane der Stichproben untereinander. Der Test wird dreimal durchgeführt, je einmal für den Ortskern, den Ortsrand und das Umland. Als Stichproben dienen jeweils die entsprechenden Antworten der Brandenburger, Berliner und Übrigen. Das Signifikanzniveau liegt standardmäßig bei 0,05.

4.) Die bereinigten Beurteilungen der einzelnen Aussagen je Altersgruppe der Befragten werden ebenfalls mittels des Kruskal-Wallis-Tests für mehr als zwei ungepaarte Stichproben dahingehend untersucht, ob das Alter der Befragten zu einem signifikanten Unterschied bei der Beurteilung der Aussagen führt. Dazu wird für jede Aussage der Kruskal-Wallis-Test, jeweils mit 7 Stichproben (jede Altersklasse entspricht einer Stichprobe), durchgeführt. Das Signifikanzniveau liegt bei 0,05.

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Schlussfolgerungen zu den Ergebnissen aus Kapitel 6 werden in Kapitel 7 verbal-argumentativ gezogen. Hier wird auch eine Methodendiskussion durchgeführt, in der auf mögliche Fehlerquellen bei der Auswertung der Ergebnisse eingegangen wird.

6 Ergebnisse Im Folgenden werden die Umfrageergebnisse von 236 ausgefüllten Fragebögen ausgewertet. Insgesamt haben 292 Personen die Umfrage begonnen, 56 Personen haben sie jedoch nicht komplett ausgefüllt. Diese Fragebögen werden nicht weiter berücksichtigt. Die Abbruchquote liegt damit bei rund 20 %. Die Umfrage wurde sowohl online durchgeführt, als auch analog durch Verteilen der Umfragebögen in Ferienunterkünften und Touristinformationen, sowie direkte Befragungen der Touristen (vgl. Kapitel 5.2). Online haben 111 Personen die Umfrage begonnen. Die Umfrage abgeschlossen haben davon 58 Personen. Die Abbruchquote bei den online ausgefüllten Fragebögen liegt damit bei rund 48 %. Bei den analog ausgefüllten Fragebögen (n = 181) sind nur drei Fragebögen unvollständig und damit nicht auswertbar. Hier liegt die Abbruchquote also bei knapp zwei Prozent. Die durchschnittliche Ausfüllzeit lag online bei zehn Minuten. Die bei den Befragungsterminen befragten Personen (n = 95) benötigten zwischen zehn und 25 Minuten zum Ausfüllen des Fragebogens. Der Fragebogen findet sich im Anhang, Anlage 5.

6.1 Soziodemographische Angaben der Befragten Es wurden 136 weibliche und 93 männliche Personen befragt (Rest: keine Angabe (5) oder Anderes (2)). Ein Viertel der Befragten, und damit der größte Teil, ist zwischen 1950 und 1960 geboren. Knapp ein Viertel der Befragten ist im Zeitraum zwischen 1961 und 1970 geboren (s. Diagramm 1). 45 % der Befragten sind zwischen 1971 bis 2000 geboren, wobei die Altersklassen- verteilung der einzelnen Jahrzehnte in diesem Zeitraum recht ausgeglichen ist. Es wurden nur fünf Personen befragt, die nach 2000 geboren sind (2 % der Befragten) und 15 Personen, die vor 1950 geboren sind (6 % der Befragten). Diagramm 1: Anteil der Befragten nach Altersgruppe.

Der größte Anteil der Befragten (42 % bzw. 98 Personen) stammt aus Berlin. Rund 30 % der Befragten

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(70 Personen) stammen aus Brandenburg. Davon wohnen 23 Personen im Biosphärenreservat bzw. in unmittelbarer Nähe (Postleitzahlen 16230 (Gemeinde Chorin) bis 16278 (Raum Angermünde), 16348 und 17268). 26 Personen wohnen in Eberswalde. Insgesamt kommen 80 % der befragten BrandenburgerInnen aus den Landkreisen Uckermark und Barnim und damit aus dem näheren Umkreis des Biosphärenreservats (s. Anlage 8). Aus den übrigen Bundesländern stammen 14 Personen (6 % der Befragten) aus Nordrhein-Westfalen, 12 Personen (5 %) aus Sachsen und 9 Personen (4 %) aus Baden- Württemberg. Je sechs Personen kommen aus Hamburg und Sachsen-Anhalt, je drei Personen aus Bayern und Mecklenburg-Vorpommern. Außerdem wurden je zwei Personen aus Schleswig-Holstein und Thüringen und je eine Person aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland befragt. Es wurde keine Person aus dem Ausland befragt.

6.2 Umfrageergebnisse im Gesamtüberblick

Frage 1: Diagramm 2 zeigt die Antworten der Befragten auf die Frage nach dem Grund des Besuches des Biosphärenreservats. Mit 41 % der Antworten wurden am häufigsten Ausflüge ohne Übernachtung gemacht. 35 % der Befragten verbrachten einen mehrtägigen Urlaub im Biosphärenreservat. Unter den Nennungen im Bereich „Anderes“ wurde am häufigsten „Wohnen im Biosphärenreservat“ genannt (17 Nennungen), gefolgt vom Besuch aufgrund eines speziellen Anlasses (12 Nennungen, darunter 4 x Konzert im Kloster Chorin, 2 x Uni-Exkursion). Sieben Personen befanden sich im Biosphärenreservat auf der Durchreise zu einem anderen Urlaubs-/ Ausflugsziel. Je fünf Personen gaben „Arbeiten“ oder „Dauercamping“ als Besuchsgrund des Biosphärenreservats an.

Diagramm 2: Antworten auf Frage 1 des Fragebogens.

Frage 2: Tabelle 8 zeigt die Antworten der Befragten auf die Frage nach der Häufigkeit des Besuchs im

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Biosphärenreservat. Die meisten Befragten kommen ein- bis zweimal pro Jahr ins Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.

Tabelle 8: Antworten auf Frage 2 des Fragebogens.

Wie oft sind Sie im Biosphärenreservat? Anzahl Prozent Ich war erst einmal hier. 72 30,51% Ich komme gelegentlich zu Besuch (1-2 x / Jahr oder 86 36,44% weniger)

Ich komme regelmäßig zu Besuch (mehrmals im Jahr) 51 21,61%

Ich arbeite im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin 4 1,69% (und wohne außerhalb)

Ich wohne im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin 23 9,75%

Gesamt 236 100,00%

Frage 3: Als Hauptaktivität wurde mit 196 Nennungen bzw. rund 30 % der Antworten der Aufenthalt in der Natur am häufigsten angegeben (s. Diagramm 3). Rund 20 % der Nennungen sind sportliche Aktivitäten. Sehenswürdigkeiten und Ortschaften stehen mit 14 % bzw. 12 % der Nennungen an der dritten und vierten Stelle der Hauptaktivitäten. Im Bereich „Anderes“ wurde „Arbeiten“ elfmal genannt, „Wohnen“ fünfmal.

Diagramm 3: Antworten auf Frage 3 des Fragebogens.

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Fragen 4-6: Die Antworten auf die offenen Textfragen wurden kategorisiert (vgl. Kapitel 5.3) und mittels Wortclustern grafisch darstellbar gemacht. Einzel-nennungen wurden aufgrund der besseren Lesbarkeit nicht aufgeführt. Die Auflistung der genannten Kategorien mit Angabe der Nennungshäufigkeit zu den Fragen 4 bis 6 findet sich im Anhang, Anlage 6. Die Zuordnung der verschiedenen Formulierungen zu den einzelnen Kategorien ist der Excel-Tabelle „Textfragen_klassifiziert“ zu entnehmen.

Die häufigste Assoziation zur Region Schorfheide-Chorin (Frage 4, s. Abb. 42) und zum Begriff Biosphärenreservat (Frage 5, s. Abb. 43) war das Wort „Natur“. Es wurde jeweils über 90-mal genannt. Am zweithäufigsten wurde mit der Region Schorfheide-Chorin „Wasser“ mit 27 Nennungen assoziiert. Mit 34 Nennungen wird „geschützt“ am zweithäufigsten mit einem Biosphärenreservat assoziiert, gefolgt von „unberührt“ (28 Abb. 42: Wortcluster zu Frage 4 des Fragebogens. Nennungen), wobei zweimal „unberührte Landschaft“ und ansonsten die Kombination „unberührte Natur“ genannt wird.

Als „typisch ländlich“ (Frage 6, s. Abb. 44) wird vor allem die Landwirtschaft gesehen (s. Anlage 6). Den Begriff „Landwirtschaft“ nennen 49 Personen. Außerdem werden „Felder“ (43 Nennungen), „Wiesen“ (19 Nennungen), „Kühe“ (18 Nennungen) und Abb. 43: Wortcluster zu Frage 5 des Fragebogens.

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„Weiden“ (9 Nennungen) als typisch ländlich angesehen. Diese Begriffe sind ebenfalls dem Themenkomplex Landwirtschaft zuzuordnen. Der Begriff „bäuerlich“ wird zudem 23-mal genannt. Tiere sind mit 68 Nennungen ebenfalls eine häufige Assoziation zum Begriff „typisch ländlich“. Dabei werden 40-mal explizit Nutztiere genannt, 15-mal Wildtiere.

Auffällig ist die häufige Nennung von „Dörfern“ bzw. „kleinen Orten“, die als Kategorie mit Dörfern zusammengefasst wurden. Insgesamt nennen 78 Personen diese Schlagworte.

Der Begriff „Natur“ wird im Gegensatz zu den Antworten auf die vorherigen zwei Fragen nur 38-mal genannt. Insgesamt wird, im Gegensatz zum Begriff „Biosphärenreservat“, mit welchem vor allem eine geschützte und auch unberührte Natur assoziiert wird, mit dem Begriff „typisch ländlich“ eine vor allem landwirtschaftlich genutzte Landschaft verbunden.

Abb. 44: Wortcluster zu Frage 6 des Fragebogens.

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Fragen 7 und 8: Der Mehrheit der Tabelle 9: Antworten auf Frage 7 des Fragebogens. Befragten ist das Ortsbild grundsätzlich Wie wichtig ist Ihnen grundsätzlich das Ortsbild... „eher wichtig“ (rund 50 %) bis „sehr ... in Ihrem Urlaubsgebiet? (mit Übernachtung) wichtig“ knapp 40 %), etwas mehr Wert auf unwichtig 2 0,85% das Ortsbild wird bei mehrtägigen Reisen eher unwichtig 21 8,90% mit Übernachtung als bei Tagesausflügen eher wichtig 119 50,42% gelegt (s. Tabelle 9). Statistisch signifikant sehr wichtig 94 39,83% ist dieser Unterschied jedoch nicht (Friedmann-Test mit einem Signifikanz- ... an Ihrem Ausflugsziel? (ohne Übernachtung) niveau von 0,05, s. Anlage 9). „Eher unwichtig 2 0,85% unwichtig“ bis „unwichtig“ ist das Ortsbild eher unwichtig 31 13,14% für rund 14 % der Befragten bei einem eher wichtig 114 48,31% sehr wichtig 89 37,71% Ausflug ohne Übernachtung und für rund Anzahl der Anteil der 10 % bei einer Urlaubsreise mit Nennungen Nennungen Übernachtung. Das Landschaftsbild insgesamt ist für 75 % der Befragten in Tabelle 10: Antworten auf Frage 8 des Fragebogens. ihrem Urlaubsgebiet und für rund 70 % der Wie wichtig ist Ihnen das Landschaftsbild insgesamt ... Befragten an ihrem Ausflugsziel „sehr ... in Ihrem Urlaubsgebiet? (mit Übernachtung) wichtig“. Auch hier ist der Unterschied unwichtig 0 0,00% zwischen Urlaubsgebiet und Ausflugsziel eher unwichtig 1 0,42% nicht statistisch signifikant (s. Anlage 9). eher wichtig 58 24,58% „Eher unwichtig“ ist das Landschaftsbild sehr wichtig 177 75,00% nur für einen bzw. vier der Befragten (s. Tabelle 10). Insgesamt ist für die Befragten ... an Ihrem Ausflugsziel? (ohne Übernachtung) das Landschaftsbild wichtiger als das unwichtig 0 0,00% Ortsbild. Dieser Unterschied ist statistisch eher unwichtig 4 1,69% signifikant (s. Anlage 9). eher wichtig 66 27,97% sehr wichtig 166 70,34%

Anzahl der Anteil der Nennungen Nennungen

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Frage 9: Das Ortsbild war für 63 % der Befragten kein Entscheidungskriterium für die Wahl des letzten Reisezieles im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin (s. Diagramm 4). Die häufigsten Reiseziele der Personen, für die das Ortsbild ein Entscheidungskriterium war, waren mit jeweils 11 Nennungen Angermünde, Brodowin und Pehlitzwerder. Chorin sowie das Kloster Chorin wurden jeweils zehnmal Diagramm 4: Antworten auf Frage 9 des Fragebogens. genannt. Parstein bzw. der Parsteiner See wurden sechsmal genannt.

Von den Personen, für welche das Ortsbild kein Entscheidungskriterium war, wurde mit 12 Nennungen am häufigsten Brodowin als Reiseziel angegeben, gefolgt von Chorin (10 Nennungen) und dem Kloster Chorin (8 Nennungen). Neunmal wurde Angermünde genannt. Neben anderen Ortschaften des Biosphärenreservats wurden Ausflugsziele genannt (Werbellinsee [5 Nennungen], Wildpark Schorfheide [3], Lenné-Park [2], Jagdschloss Hubertusstock [1], Blumberger Mühle [1], Kletterpark [1]).

Diagramm 5 zeigt den Zusammenhang zwischen den Antworten auf die Fragen 7 und 8 und der Antworten auf Frage 9 des Fragebogens. Die Korrelationskoeffizienten sind in allen Kombinationen negativ, die Korrelationen sind bei einem Signifikanzniveau von 0,05 signifikant (s. Anlage 10). Dies bedeutet, dass ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Zunahme der Wichtigkeit von Orts- bzw. Landschaftsbild, sowohl im Urlaub als auch bei einem kurzen Ausflug, und der Bejahung der Frage, ob das Ortsbild ein Entscheidungskriterium für die Wahl des Reiseziels im Biosphärenreservat war, besteht. Am stärksten ist mit einem Korrelationskoeffizienten von -0,228 die Korrelation zwischen der Wichtigkeit des Ortsbildes im Urlaub und dem Ortsbild als Entscheidungskriterium, was auch aus dem Diagramm ersichtlich ist, da nur hier die Bejahung der Frage 9 die Verneinung überwiegt.

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größte Korrelation

Diagramm 5: Ergebnis der Kreuzabfrage Wichtigkeit von Ortsbild und Landschaftsbild – Ortsbild als Entscheidungskriterium für Reiseziel

Frage 10: Die Ortschaften des Biosphärenreservats wurden von den Befragten überwiegend positiv bewertet, wobei der Ortsrand am negativsten und das Umland der Ortschaften am positivsten bewertet wurden (s. Diagramm 6). Der Ortsrand wurde von rund 55 % der Befragten positiv („sehr gut“ – „gut“) bewertet, wobei die Bewertung im Bereich „gut“ den größten Anteil ausmacht. Von 27 % der Befragten wurde der Ortsrand negativ bewertet („geht so“ – „schlecht“). Der Ortskern wurde von rund 78 % der Befragten positiv bewertet, ebenfalls mit dem größten Anteil im Bereich „gut“, und von rund 8 % negativ. Das Umland der Ortschaften wurde von rund 82 % positiv bewertet, wobei hier der überwiegende Teil der Bewertungen im Bereich „sehr gut“ liegt. Es gibt keine schlechten Bewertungen des Umlandes und nur rund 7 % der Bewertungen sind im Bereich „geht so“. Der Unterschied der Bewertung der einzelnen Parameter (Ortskern, Ortsrand, Umland) ist statistisch signifikant (Friedman-Test, Signifikanzniveau 0,05, s. Anlage 11). Tabelle 11 zeigt die jeweils zehn häufigsten Begründungen für eine positive Bewertung Diagramm 6: Antworten auf Frage 10 des Fragebogens.

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(„gut“ und „sehr gut“) und eine negative Bewertung („geht so“ und „schlecht“). Eine Gesamtübersicht der genannten Begründungen für die Beurteilungen kann der Excel-Tabelle Textfragen_klassifiziert entnommen werden. Ein relativ hoher Anteil der Befragten (11 % beim Umland der Ortschaften, 13 % beim Ortskern und 18 % beim Ortsrand) machte bei dieser Frage keine Angabe. Als Grund hierfür wurde zum einen die fehlende Kenntnis der Ortschaften genannt, zum anderen die Unterschiedlichkeit der bekannten Ortschaften, weshalb keine pauschale Beurteilung vorgenommen werden konnte.

Tabelle 11: Die zehn häufigsten Begründungen für die Antwortwahl zu Frage 10 des Fragebogens. Einheit: Anzahl der Nennungen. Ortskern (n = 157) positiv Anzahl negativ Anzahl schön 29 leblos 3 alt 25 renovierungsbedürftig 2 Sanierungen / Restaurierungen 21 langweilig 2 Kirche 13 hässlich 2

Erhaltung 12 schlechte Infrastruktur 2 Dorfplatz 11 Ortskern fehlt 1 konkrete Ortsangabe 10 alt 1 ordentlich, gepflegt 9 Zäune 1

Dorfstruktur 8 passt nicht zur Landschaft 1 historisch 7 Modernisierung 1 Ortsrand (n = 143) positiv Anzahl negativ Anzahl schön 11 Neubauten 9 Übergang 7 sanierungsbedürftig 7 gepflegt 6 nicht zueinander passend 7 Gärten 6 ungepflegt 5 konkrete Ortsangabe 5 zersiedelt 5 Wiesen 5 langweilig 3 Landwirtschaft 5 Gewerbegebiet 3

alt 4 verlassen 2 ländlich 4 Übergang 2 Neubauten 3 konkrete Ortsangabe 2 Umland (n = 150) positiv Anzahl negativ Anzahl schön 33 ausgeräumte Landschaft 5 abwechslungsreich 26 Lärm 2 Wald 20 Straßenzustand 1 Seen 16 verfallene Häuser 1 naturbelassen 12 Landschaft 1

Natur 11 fehlende Sitzgelegenheiten 1 Landschaft 11 mangelnde Landschaftspflege 1 Felder 8 Wiesen 7 Wanderwege 7

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Frage 11: Die meisten der Befragten (72 %) kennen mehrere Ortschaften im Biosphärenreservat. 14 % der Befragten kennen nur eine Ortschaft und 13 % der Befragten kennen keine Ortschaften. Am bekanntesten sind Chorin (110 Nennungen), Brodowin (90 Nennungen) und Angermünde (52 Nennungen). Joachimsthal wird 38-mal genannt, Parstein 21-mal.

Tabelle 12 und Diagramm 7 zeigen den Zusammenhang zwischen der Aufenthaltshäufigkeit im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin (Frage 2) und der Kenntnis der Ortschaften (Frage 11).

Tabelle 12: Kreuztabelle Besuchshäufigkeit - Anzahl der bekannten Ortschaften (Einheit: Anzahl der Antworten).

Wie viele Ortschaften kennen Sie?

Wie oft sind Sie im BRSC? keine eine mehrere Summe 1. Besuch 18 16 38 72 1-2 x / Jahr 10 16 60 86 öfter als 2 x / Jahr 3 2 46 51 Arbeiten im BRSC 0 0 4 4 Wohnen im BRSC 0 0 23 23 Summe 31 34 171 236

Diagramm 7: Ergebnis der Kreuzabfrage Besuchshäufigkeit – Anzahl der bekannten Ortschaften.

Die Berechnung des Spearman Rang-Korrelationskoeffizienten zeigt, dass eine statistisch signifikante positive Korrelation zwischen den beiden Parametern besteht, bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit p < 0,001 (s. Tabelle 13). Je öfter das Biosphärenreservat also besucht wird, desto mehr Ortschaften sind den Besuchern bekannt.

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Tabelle 13: Ergebnis der Berechnung des Spearman Rang-Korrelationskoeffizienten mit SPSS, Korrelation zwischen Ortskenntnis und Besuchshäufigkeit.

Fragen 12 und 13: Etwas mehr als der Hälfte der Befragten (56 %) sind regionaltypische Merkmale bei der Gestaltung der Häuser aufgefallen. Die häufigsten Nennungen hierzu zeigt Tabelle 14. Auffällig ist die gehäufte Nennung von Baumaterialien (Backstein und Naturstein). 55 % der Befragten sind regionaltypische Merkmale bei der Gestaltung der Ortschaften im Ganzen aufgefallen. Hier wurden am häufigsten typische Dorfformen genannt (s. Tabelle 15).

Tabelle 14: Häufigste Nennungen regionaltypischer Tabelle 15: Häufigste Nennungen regionaltypischer Merkmale der Häuser. Merkmale der Ortschaften.

Regionaltypisches Anzahl der Regionaltypisches Anzahl der Merkmal der Häuser Nennungen Merkmal der Ortschaften Nennungen

Backstein / Ziegel 38 Angerdorf 34 Feldstein / Naturstein 37 Straßendorf 33 Fachwerk 35 Kirche 22 flach / niedrig 11 Pflasterstraße 13 Dach 10 Ortskern / Dorfkern 12 alt 9 Feldstein 11 Farbe 8 alt 10 Fenster 6 brandenburgisch 7 Putz 6 klein 5 Kirche 5 Backstein / Ziegel 5 Holz 4 Alleen 5 Sockel 4 Umfriedung 4 Fassade 4 Plätze 4 Anordnung 4 großzügig 4 Eingang 4 bäuerlich 3 Mittelflurhaus 3 Bäume 3 brandenburgtypisch 3 Bepflanzung 3

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Tabelle 16 zeigt den Zusammenhang der Antworthäufigkeiten zu den Fragen 12 und 13. Wurde Frage 12 mit nein beantwortet, wurde vom Großteil der Befragten (79 %) Frage 13 ebenfalls mit nein beantwortet. Sind den Befragten regionaltypische Merkmale der Häuser aufgefallen, fielen ihnen in der Regel auch regionaltypische Merkmale der Ortschaften im Ganzen auf. Dieser Zusammenhang ist mit p<0,001 statistisch signifikant (Signifikanzniveau 0,05) (s. Anlage 12).

Tabelle 16: Kreuzabfrage Wahrnehmung regionaltypischer Merkmale der Häuser und Ortschaften (Anzahl der Antworten). Sind Ihnen regionaltypische Merkmale der Ortschaften aufgefallen? nein ja Summe Sind Ihnen nein regionaltypische 82 21 103 Merkmale der Häuser ja aufgefallen? 25 108 133

Summe 107 129 236

Diagramm 8 zeigt den Zusammenhang zwischen der Wahrnehmung regionaltypischer Merkmale (Frage 12 bzw. 13) und den Antworten auf Frage 9 („War das Ortsbild ein Entscheidungskriterium für die Wahl Ihres letzten Reiseziels im BRSC?“). Wurde Frage 9 bejaht, sind einem größeren Anteil der Befragten regionaltypische Merkmale aufgefallen, als bei Verneinung von Frage 9. Dieser Zusammenhang ist statistisch nicht signifikant (Signifikanzniveau 0,05, Irrtumswahrscheinlichkeit p=0,056 (Häuser), p=0,219 (Ortschaften), s. Anlage13).

Diagramm 8: Zusammenhang zwischen den Fragen 12 und 13 und Frage 9.

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Frage 14: Zu einer hohen Aufenthaltsqualität in ländlichen Siedlungen trägt für die meisten Befragten mit 92 Nennungen vor allem „Ruhe“ bei (s. Abb. 45). Gastronomische Einrichtungen sind mit insgesamt 47 Nennungen am zweitwichtigsten. „Men-schen“ werden am dritthäufigsten genannt, vor allem in der Kombination „freundliche / nette Menschen“, aber auch „wenig Menschen“ wird genannt. Eine Übersicht über alle genannten Aspekte gibt Anlage 6.

Abb. 45: Wortcluster zu Frage 14 des Fragebogens.

Frage 15: Die Antworten zu Frage 15 des Fragebogens (Stellungnahme zu verschiedenen Aussagen zum Thema regionales Bauen) zeigt Tabelle 17. Am meisten Zuspruch finden die Aussagen, welche den Erhalt historischer Bauten befürworten. Die thematisch miteinander verknüpften Aussagen zu traditioneller Bauweise werden einheitlich mit Befürwortung bewertet. Positiv formulierte Aussagen zum Schlagwort „moderne Architektur“ werden eher mit Ablehnung bewertet. Für das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin erhält die Aussage, welche den Erhalt der historischen Bausubstanz thematisiert, am meisten Zuspruch. Die Befragten lehnen spektakuläre zeitgenössische Bauten im Biosphärenreservat eher ab. Jedoch wird von der Mehrheit auch die Aussage abgelehnt, dass generell keine Neubauten im Biosphärenreservat entstehen sollten. Die Neubauten im Biosphärenreservat sollten laut 84 % der Befragten an die vorhandene Bausubstanz angepasst werden.

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Tabelle 17: Antworthäufigkeiten zu Frage 15 (Anzahl der Antworten). Aussage stimme stimme stimme stimme weiß nicht zu eher eher zu zu nicht nicht zu Historische Bauten sollten im Biosphärenreservat erhalten 1 2 15 208 10 bleiben. Der Erhalt traditioneller Bauweisen ist ein Gewinn für 3 2 27 197 7 ländliche Regionen.

Dörfliche / traditionelle Bauweise ist ein Anziehungspunkt für 2 6 36 9 Touristen. 183

Im Biosphärenreservat Schorfheide- Chorin sollten Neubauten an die 10 10 62 137 17 vorhandene Bausubstanz angepasst werden. Zunehmendeder Ablehnung Aussage Vorschriften der Kommunen zur Gestaltung von Neubauten sind 12 15 70 119 20 sinnvoll.

Moderne Architektur spricht mich an, wenn sie sich ins Ortsbild 15 25 81 15 einfügt. 100

Moderne Architektur ist ein Anziehungspunkt für Touristen. 44 70 47 34 41

Im Biosphärenreservat sollten generell keine Neubauten 69 79 34 16 38 entstehen.

Moderne Architektur ist ein Gewinn für ländliche Regionen. 52 31 19 46 88 Moderne Architektur spricht mich an, wenn sie ins Auge fällt und sich 57 91 33 32 23 von der Umgebung abgrenzt.

Bauen ist Privatsache und sollte 70 35 13 21 nicht reglementiert werden. 97 Im Biosphärenreservat Schorfheide- Chorin sollten spektakuläre zeitgenössische Bauten realisiert 91 66 27 24 28 werden.

Neubausiedlungen bereichern das Ortsbild. 123 78 11 6 18

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Frage 16: Für die meisten Befragten herrscht vor allem ein Mangel an Einkaufsmöglichkeiten und gastronomischen Einrichtungen in den Ortschaften des Biosphärenreservats (65 bzw. 61 Nennungen). Auch die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird mehrfach bemängelt (23 Nennungen). 11 Personen fehlen Beschilderungen oder Informationsmöglichkeiten in den Ortschaften. Eine tabellarische Übersicht über alle genannten Mängel der Ortschaften des Biosphärenreservats gibt Anlage 6.

Frage 17: Die Empfehlungen, die die Befragten zur zukünftigen Gestaltung der Ortschaften im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin geben, sind vielfältig. 131 Personen haben Empfehlungen ausgesprochen, dabei reicht die Spanne von einzelnen Stichworten bis hin zu ausführlichen Erläuterungen. Die Aussagen wurden in 39 Kategorien zusammengefasst. Eine tabellarische Übersicht der Kategorien ist Anlage 6 zu entnehmen. Mit 27 Nennungen wurde am häufigsten eine Orientierung an der regionalen (Bau-)Kultur empfohlen. Von 23 Personen wird der Erhalt der regionalen Bausubstanz empfohlen. 19 Personen empfehlen die Belebung der Region, z.B. durch die Schaffung von Arbeitsstellen oder die Umnutzung vorhandener leerstehender Gebäude.

Exemplarisch werden im Folgenden einige Handlungsempfehlungen, die die Befragten für die zukünftige Gestaltung der Ortschaften im Biosphärenreservat gegeben haben, zitiert:

 „Modernes mit regionaltypischer Architektur verbinden. Einladende öffentliche Plätze/Orte schaffen“  „Altes erhalten, Neues behutsam einfügen, Infrastruktur anpassen“  „Pflege und Ausbau eines nachhaltigen und regionaltypischen Baustils, Aussprache von Gestaltungsempfehlungen für Bauherren“  „Neben dem Dorfkern nicht die 'Eingangspforten' (Ortsränder) vernachlässigen...“  „Die Gestaltungen der Ortschaften muss aus den Ortschaften selber kommen. Wichtig ist die wirkliche Identifikation der Bewohner mit ihrer Gestaltung, denn die Bewohner müssen sich damit wohlfühlen.“

Insgesamt wurde gehäuft auf die Notwendigkeit einer „behutsamen Weiterentwicklung“ der regionalen Baukultur aufmerksam gemacht. Es gibt jedoch auch Aussprüche für ein bewusst modernes Bauen:

 „Keine Reglementierung bei Neubauten, gerade die abwechselnde Bauweise, Mischung aus alt und neu, macht den Reiz der meisten Dörfer aus.“  „Mut zu richtig spannender ausgefallener Architektur (Hundertwasserhäuser, Häuser in Hügeln, Glas, Holz)“

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Auf die weiteren Kommentare bzw. Hinweise der Befragten zur Umfrage, die am Ende des Fragebogens angegeben werden konnten, wird in der Diskussion (Kapitel 7) eingegangen.

6.3 Umfrageergebnisse nach Herkunft der Befragten Im Folgenden soll untersucht werden, inwieweit ein Zusammenhang zwischen der Herkunft der Befragten und der Häufigkeit des Besuchs im Biosphärenreservat besteht. Außerdem soll der Zusammenhang zwischen Besuchshäufigkeit und Kenntnis der Ortschaften untersucht werden. Dazu werden Kreuztabellen aus den entsprechenden Fragen des Fragebogens ausgewertet.

Tabelle 18 zeigt den Zusammenhang zwischen der Herkunft der Besucher (Bundesland) und der Häufigkeit eines Besuchs des Biosphärenreservats. Naturgemäß wohnen nur Personen aus Brandenburg permanent im Biosphärenreservat (hier: 22 Personen). Bei der Person aus Berlin, die „Wohnen im BRSC“ angekreuzt hat, ist von einem Zweitwohnsitz im Biosphärenreservat auszugehen. Um den Zusammenhang zwischen der Herkunft der Besucher und der Besuchshäufigkeit statistisch untersuchen zu können, werden die Bundesländer in eine Rangfolge gebracht. Da 80 % der befragten BrandenburgerInnen aus den Landkreisen Uckermark und Barnim stammen und damit aus der unmittelbaren Umgebung des Biosphärenreservats, wird das Land Brandenburg insgesamt als dem Biosphärenreservat nächstgelegenes Bundesland definiert. Berlin erhält den zweiten Rang. Die übrigen Bundesländer sind nicht sinnvoll in eine Rangfolge zu bringen. Deshalb werden sie zur statistischen Auswertung zu einer Gruppe zusammengefasst (s. Tabelle 19). Diese Gruppe erhält den dritten Rang (vgl. Kapitel 5.3). Der Spearman Rang-Korrelationseffizient ergibt einen statistisch signifikanten negativen Zusammenhang zwischen dem Bundeslandwert und der Besuchshäufigkeit, bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit p < 0,001 (s. Tabelle 20). Dies bedeutet, je kleiner der Wert der Bundesländer ist (also je näher sie am Biosphärenreservat gelegen sind), umso größer ist die Besuchshäufigkeit der Bewohner im Biosphärenreservat.

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Tabelle 18: Kreuztabelle Herkunft der Befragten – Besuchshäufigkeit (Einheit: Anzahl der Antworten)

Wie oft sind Sie im BRSC? 1. Besuch 1-2 x / öfter als Arbeiten Wohnen Bundesland Summe Jahr 2 x / Jahr im BRSC im BRSC BW 6 1 2 0 0 9

BY 3 0 0 0 0 3 Berlin 24 46 26 1 1 98 Brandenburg 6 20 20 2 22 70 HH 4 1 1 0 0 6

MV 1 2 0 0 0 3 NI 8 1 0 0 0 9 NW 5 8 1 0 0 14 RP 1 0 0 0 0 1 SL 0 0 1 0 0 1 SN 6 6 0 0 0 12 ST 5 1 0 0 0 6

SH 1 0 0 1 0 2 TH 2 0 0 0 0 2 Summe 72 86 51 4 23 236

Tabelle 19: Kreuztabelle Herkunft der Befragten – Besuchshäufigkeit, Bundesländer zusammengefasst.

Wie oft sind Sie im BRSC?

Herkunft der Befragten 1. Besuch 1-2 x / öfter als Arbeiten Wohnen Jahr 2 x / Jahr im BRSC im BRSC Summe Brandenburg 6 20 20 2 22 70 Berlin 24 46 26 1 1 98 übrige Bundesländer 42 20 5 1 0 68 Summe 72 86 51 4 23 236

Tabelle 20: Ergebnis der Berechnung des Spearman Rang-Korrelationskoeffizienten mit SPSS, Korrelation zwischen Herkunft der Befragten und Besuchshäufigkeit.

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Diagramm 9 zeigt den Zusammenhang zwischen der Herkunft der Befragten und der Anzahl der Ortschaften, die diese kennen. Für die statistische Auswertung dieses Zusammenhangs wurden die biosphärenreservatsfernen Bundesländer wie oben zu einer Gruppe zusammengefasst (s. Tabelle 21). Der Spearman Rang-Korrelationseffizient zeigt einen statistisch signifikanten negativen Zusammenhang zwischen dem Bundeslandwert und der Anzahl der bekannten Ortschaften (Irrtumswahrscheinlichkeit p = 0,018, Signifikanzniveau 0,05) (s. Tabelle 22). Dies bedeutet, je näher die Befragten am Biosphärenreservat wohnen, desto mehr Ortschaften des Biosphärenreservats kennen sie.

Diagramm 9: Ergebnis der Kreuzabfrage Herkunft der Befragten - Ortskenntnis.

Tabelle 21: Kreuztabelle Herkunft der Befragten – Ortskenntnis, Bundesländer zusammengefasst. Wie viele Ortschaften kennen Sie?

Herkunft der Befragten keine eine mehrere Summe Brandenburg 5 5 60 70 Berlin 12 22 64 98 übrige Bundesländer 14 7 47 68

Summe 31 34 171 236

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Tabelle 22: Ergebnis der Berechnung des Spearman Rang-Korrelationskoeffizienten mit SPSS, Korrelation zwischen Herkunft der Befragten und Ortskenntnis.

Die Diagramme 10 und 11 zeigen den Zusammenhang zwischen der Anzahl der bekannten Ortschaften und der Wahrnehmung von regionaltypischen Merkmalen bei der Gestaltung der Häuser bzw. Ortschaften. Das Wahrnehmen von regionaltypischen Merkmalen hängt von der Anzahl der bekannten Ortschaften ab, denn der Spearman Rang-Korrelationskoeffizient zeigt sowohl für die Korrelation zwischen Anzahl der bekannten Ortschaften und Wahrnehmung von regionaltypischen Häusermerkmalen, als auch von regionaltypischen Ortsmerkmalen eine signifikant positive Korrelation (Irrtumswahrscheinlichkeit p < 0,001, Signifikanzniveau 0,05) (s. Tabelle 23 und 24). Je mehr Ortschaften also bekannt sind, desto öfter sind der oder dem Befragten regionaltypische Merkmale aufgefallen. Wie oben beschrieben, steigen die Anzahl der Besuche im Biosphärenreservat und die Anzahl der bekannten Ortschaften, je näher die Besucher am Biosphärenreservat wohnen. Dementsprechend korreliert auch die Wahrnehmung von regionaltypischen Merkmalen mit der Herkunft der Biosphärenreservatsbesucher. Je näher die Besucher am Biosphärenreservat wohnen, desto mehr Ortschaften kennen sie und desto öfter fallen ihnen regionaltypische Merkmale auf.

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Diagramm 10: Ergebnis der Kreuzabfrage Ortskenntnis - Regionaltypische Merkmale der Häuser.

Tabelle 23: Ergebnis der Berechnung des Spearman Rang-Korrelationskoeffizienten mit SPSS, Korrelation zwischen Ortskenntnis und Wahrnehmung regionaltypischer Merkmale der Häuser.

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Diagramm 11: Ergebnis der Kreuzabfrage Ortskenntnis - Regionaltypische Merkmale der Ortschaften.

Tabelle 24: Ergebnis der Berechnung des Spearman Rang-Korrelationskoeffizienten mit SPSS, Korrelation zwischen Ortskenntnis und Wahrnehmung regionaltypischer Merkmale der Ortschaften.

Diagramm 12 zeigt die Beurteilung der Ortskerne, Ortsränder und des Umlandes der Ortschaften je nach Herkunft der Befragten. Die Ortskerne der Ortschaften wurden von den Berlinern am positivsten bewertet (höchster Anteil von „gut“ und „sehr gut“). Die Ortsränder wurden von den Brandenburgern am negativsten bewertet, am positivsten von den Gästen aus den übrigen Bundesländern. Das Umland wurde durchweg eher positiv bewertet, jedoch am positivsten von den Brandenburgern. Hier liegen etwa 90 % der Antworten im Bereich „gut“ bis „sehr gut“, bei den Berlinern und den übrigen Bundesländern etwa 80 %. Die Gäste des Biosphärenreservats, die nicht aus Brandenburg oder Berlin kommen, haben anteilsmäßig sowohl den Ortskern, als auch den Ortsrand und das Umland der Ortschaften häufiger als die Brandenburger und Berliner nicht bewertet. Die Brandenburger haben anteilsmäßig am seltensten keine Bewertung abgegeben.

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Die Unterschiede der Antworten der Brandenburger je nach Kategorie (Ortskern, Ortsrand, Umland) unterscheiden sich statistisch signifikant voneinander (Friedmann-Test mit einem Signifikanzniveau von 0,05, s. Anlage 14).

Die Berliner Antworten zum Umland und zum Ortskern unterscheiden sich nicht statistisch signifikant voneinander. Ortskern und Ortsrand sowie Ortsrand und Umland zeigen statistisch signifikante Unterschiede zueinander (s. Anlage 14).

Die Antworten der Gäste aus den übrigen Bundesländern unterscheiden sich bei der Bewertung des Ortskerns und des Ortsrandes nicht statistisch signifikant voneinander. Die Bewertung des Umlandes unterscheidet sich jedoch statistisch signifikant von der Bewertung der anderen beiden Kategorien (s. Anlage 14).

Die Durchführung des Kruskal-Wallis Tests (Signifikanzniveau jeweils 0,05, vgl. Kapitel 5.3) ergibt keinen statistisch signifikanten Unterschied bei den Bewertungen des Ortskerns je nach Herkunft der Befragten (s. Anlage 15). Die Bewertung des Ortsrandes unterscheidet sich statistisch signifikant zwischen den Bewertungen der Brandenburger und der Übrigen. Die Bewertung des Umlandes unterscheidet sich statistisch signifikant zwischen den Berlinern und den Übrigen.

Diagramm 12: Beurteilung der Ortschaften je nach Herkunft der Befragten.

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6.4 Umfrageergebnisse nach Alter der Befragten Im Folgenden wird untersucht, inwieweit Frage 15 je nach Alter der Befragten unterschiedlich beantwortet wurde. Dafür werden die Antworten der Befragten zu den einzelnen Aussagen von Frage 15 nach Altersgruppe der Befragten sortiert und von den unbeantworteten Datensätzen bereinigt, um Mittelwerte der Zustimmung bzw. Ablehnung zu den einzelnen Aussagen je Altersgruppe bilden zu können (vgl. Kapitel 5.3). Das Ergebnis veranschaulichen Diagramm 13 sowie Tabelle 25. Die Bewertung der Aussagen wurde in Ordinaldaten überführt, wobei der niedrigste Wert 1 der Auswahl „Stimme nicht zu“ entspricht, „Stimme zu“ erhält den Wert 4. Mittelwerte unter 2,5 zeigen also eher Ablehnung einer Aussage, über 2,5 eher Zustimmung.

Die Aussagen 2, 6 und 11 stoßen bei allen Altersgruppen auf Zustimmung (s. Tabelle 25). Dies sind die Aussagen „Dörfliche / traditionelle Bauweise ist ein Anziehungspunkt für Touristen“, „Der Erhalt traditioneller Bauweisen ist ein Gewinn für ländliche Regionen“ und „Historische Bauten sollten im Biosphärenreservat erhalten bleiben“. Die Aussagen 4 und 12 stoßen bei allen Altersklassen ebenfalls auf Zustimmung bzw. eher Zustimmung. Dies sind die Aussagen, die eine angepasste Bauweise von Neubauten thematisieren. Die Aussagen 3, 5, 8 und 10 werden von allen Altersgruppen entweder eher oder ganz abgelehnt. Dies sind die Aussagen „Moderne Architektur spricht mich an, wenn sie ins Auge fällt und sich von der Umgebung abgrenzt“, „Im Biosphärenreservat sollten spektakuläre zeitgenössische Bauten realisiert werden“, „Neubausiedlungen bereichern das Ortsbild“ und „Moderne Architektur ist ein Gewinn für ländliche Regionen“. Bei den Aussagen 1 („Bauen ist Privatsache und sollte nicht reglementiert werden“), 9 („Im Biosphärenreservat sollten Neubauten an die vorhandene Bausubstanz angepasst werden“) und 13 („Im Biosphärenreservat sollten generell keine Neubauten entstehen“) haben lediglich die nach 2000 Geborenen eine tendenziell andere Meinung als die übrigen Befragten. Uneinheitlich bewerten die verschiedenen Altersgruppen die Aussage 7 („Moderne Architektur ist ein Anziehungspunkt für Touristen“).

Die statistische Analyse der Unterschiede der Antworten zwischen den Altersgruppen wird für jede Aussage mittels eines Kruskal-Wallis-Tests, der die Mediane der einzelnen Stichproben vergleicht, durchgeführt (s. Kapitel 5.3). Für die meisten Aussagen ergeben sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Altersgruppen (s. Anlage 16).

Die Beantwortung der Aussage 3 weist einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den Altersgruppen 1961-1970 und 1971-1980, sowie zwischen den Gruppen 1950-1960 und 1971-1980 auf. Die Altersgruppe 1971-1980 hat Aussage 3 mit der größten Ablehnung bewertet (s. Diagramm 13).

Aussage 13 weist einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den Antworten der nach 2000 Geborenen und den Altersgruppen 1961-1970 sowie 1981-1990 auf. Zu beachten ist jedoch die geringe

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Stichprobengröße der jüngsten Altersklasse (vgl. Kapitel 7.1).

Diagramm 13: Durchschnittliche Bewertung der Aussagen zu Frage 15 je nach Altersgruppe der Befragten.

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Tabelle 25: Durchschnittliche Bewertung der Aussagen zu Frage 15 je nach Altersgruppe der Befragten.

Geburtsjahr vor 1950 1950-1960 1961-1970 1971-1980 1981-1990 1991-2000 nach 2000 Aussage1 2,25 2,04 1,92 1,83 1,8 2,03 2,67

Aussage2 3,5 3,86 3,82 3,81 3,73 3,69 3,25 Aussage3 1,83 2,46 2,41 1,7 2,28 1,81 2,25 Aussage4 3,08 3,5 3,37 3,41 3,19 3,45 3,33 Aussage5 1,77 2,08 2,05 1,76 1,98 1,68 1,6 Aussage6 3,57 3,7 3,96 3,9 3,85 3,84 3,8 Aussage7 1,91 2,4 2,5 1,92 2,58 2,33 3 Aussage8 1,69 1,81 1,58 1,27 1,43 1,35 1,75 Aussage9 3,47 3,48 3,54 3,61 3,43 3,55 2,4 Aussage10 1,83 2,19 2,26 1,85 2,29 1,82 1,4 Aussage11 3,6 3,89 3,96 3,94 3,89 3,94 4 Aussage12 3 3,11 3,49 2,97 3,24 3,28 2,75 Aussage13 2,08 2,12 1,85 1,96 1,74 2 3,75

Bewertungsschlüssel: 1 = Stimme nicht zu, 2 = Stimme eher nicht zu, 3 = Stimme eher zu, 4 = Stimme zu

Zustimmung (Mittelwert ≥ 3,25) Eher Zustimmung (Mittelwert > 2,5) Neutral (Mittelwert = 2,5) Eher Ablehnung (Mittelwert < 2,5) Ablehnung (Mittelwert ≤ 1,75)

7 Diskussion Im folgenden Kapitel werden die Ergebnisse der Gästebefragung im Biosphärenreservat Schorfheide- Chorin (vgl. Kapitel 6) mit den Ergebnissen der untersuchten Studien des zweiten Kapitels verbal- argumentativ verglichen. Dabei sollen die Arbeitshypothesen überprüft werden und die Forschungsfragen beantwortet werden. In Kapitel 7.2 wird die Entwicklung, Durchführung und Auswertung der Befragung kritisch bewertet. Die Schlussfolgerungen (Kapitel 7.3) sollen die Diskussion zusammenfassen.

7.1 Ergebnisdiskussion Zunächst werden die Ergebnisse dieser Arbeit frageweise mit den Forschungsergebnissen, die in Kapitel 2 vorgestellt wurden, verglichen. Auch Bezüge zu Kapitel 4 dieser Arbeit werden hergestellt. Dabei wird überprüft, ob die Forschungsfragen in der vorhergesehenen Weise beantwortet werden konnten (s. Tabelle 5) und im Anschluss werden die Arbeitshypothesen überprüft.

Wie in Kapitel 4.3 vorgestellt, machen Tagestouristen im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin etwa

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70 % der Gäste aus. Diese Verteilung spiegeln die Ergebnisse der Frage 1 nicht wider. Im Vergleich zur Grundgesamtheit sind die Tagestouristen mit rund 41 % der Befragten unterrepräsentiert. Gründe hierfür werden in Kapitel 7.2 erläutert.

Zu Frage 2 des Fragebogens wurden keine korrespondierenden Literaturangaben gefunden. Diese Frage wurde mit Bezug auf das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin in keiner der ausgewerteten Studien gestellt. Auf die Problematik der Formulierung dieser Frage wird in Kapitel 7.2.3 näher eingegangen.

Durch die Auswertung der Antworten zu Frage 3 kann die erste Forschungsfrage beantwortet werden. Die Ergebnisse der Frage 3 des Fragebogens zeigen starke Übereinstimmungen mit den ausgewerteten Studien aus Kapitel 2.3. Die verschiedenen Studien stimmen dahingehend überein, dass Natur bzw. Natur erleben als zentrales Reisemotiv für Reisen in ländliche Räume gesehen wird. Auch die hier Befragten haben als Hauptaktivität am häufigsten „In der Natur aufhalten“ angegeben (s. Diagramm 3). Damit hat sich die Hauptaktivität im Vergleich zur Gästebefragung im Biosphärenreservat Schorfheide- Chorin aus dem Jahr 1993 nicht verändert (s. Kapitel 4.3). Aufgrund der Altersverteilung (s. Diagramm 1) und der angegebenen Hauptaktivitäten können die meisten Befragten vermutlich den Naturbegeisterten Best-Agern (vgl. Kapitel 2.3) zugeordnet werden. Eine eindeutige Aussage hierzu ist jedoch nicht machbar, da die Antworten zu Frage 3 nicht je Altersgruppe ausgewertet wurden.

Leichte Abweichungen zeigen die Ergebnisse der brandenburgweit durchgeführten Befragung vom Tourismusmarketing Brandenburg (TMB 2017). Hier wird der Aufenthalt in der Natur nicht explizit als Hauptaktivität genannt (und auch nicht als Antwortmöglichkeit angegeben), jedoch aber Fahrradfahren (5,9 % der Nennungen) und Wandern (4,2 % der Nennungen). Wird dies zusammen als Aufenthalt in der Natur gewertet, stellt der Naturaufenthalt in dieser Befragung nur die viertwichtigste Aktivität der Gäste dar. Zu beachten ist allerdings die geringe Aussagekraft dieser Befragung, da mit einer Stichprobengröße von 166 Personen keine Repräsentanz für alle Gäste Brandenburgs erreicht werden kann.

Die Antworten auf die Fragen 4 und 5 weisen ebenfalls große Übereinstimmungen mit den im Vorfeld ausgewerteten Studien auf und die Ergebnisse sind geeignet, die zweite Forschungsfrage zu beantworten. In Frage 4 wird „Natur“ als mit Abstand häufigste Assoziation zur Region Schorfheide-

Chorin genannt. Dies deckt sich mit Befragungen in der Uckermark (vgl. BALAS 2013). SCHMITZ-

VELTIN stellt fest, dass Reisende Biosphärenreservaten gegenüber zunehmend positiv eingestellt sind, wobei bei einer Umschreibung des Begriffs die „Grenzziehung zu Naturschutzgebieten außerordentlich vage ist“ (SCHMITZ-VELTIN 2005: S. 120). Dieses Phänomen ist in den Antworten der Befragten zu Frage 5 auch im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin zu erkennen: Ein Großteil der Befragten assoziiert mit dem Begriff Biosphärenreservat „geschützte Natur“ (34 Nennungen). Auch „unberührte

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Natur“, „ungestörte Natur“ und „naturbelassen“ mit zusammen 42 Nennungen deutet eher auf ein Verständnis des Biosphärenreservats als Naturschutzgebiet hin. Den Bedeutungskern des Begriffs treffen rund 30 Personen, indem sie mit dem Begriff Biosphärenreservat eine Kombination von Schutz und Nutzung der Landschaft verstehen.

Negative Assoziationen mit dem Begriff Biosphärenreservat wurden bei der Befragung der Urlauber im

Biosphärenreservat Rhön kaum festgestellt (SCHMITZ-VELTIN 2005). In der vorliegenden Befragung im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin wurde einmal die Assoziation „Leere“ genannt, was eventuell negativ gedeutet werden kann. Viermal wird eine geringe Besiedlungsdichte mit dem Begriff Biosphärenreservat assoziiert (s. Anlage 6). Hier bleibt offen, ob die Befragten dies als positiv oder negativ empfinden.

Die Ergebnisse der Frage 6 zeigen insgesamt eine Dominanz der landwirtschaftlichen Assoziationen zur Frage, was „typisch ländlich“ sei. Die starke Assoziation ländlicher Räume mit einer landwirtschaftlichen Nutzung und vor allem landwirtschaftlichen Nutztieren lässt darauf schließen, dass unter den Befragten auch Landaffine Famlienmenschen (vgl. Kapitel 2.3) sind. Auch GREVE (2006) stellt fest, dass Tiere im Dorf eine hohe Bedeutung für die Gäste haben (vgl. Abb. 3).

Erstaunlich ist, dass sich die Assoziationen zu Frage 6 relativ deutlich von denjenigen zu den Fragen 4 und 5 unterscheiden. Es hätte angenommen werden können, dass sich die Assoziationen zur Untersuchungsregion (Frage 4) und zum Begriff „ländlich“ (Frage 6) nicht stark unterscheiden, da die Untersuchungsregion eine ländliche Region darstellt. Die Nutzung der Region wird offenbar vom Großteil der Befragten nicht wahrgenommen bzw. ist nicht im Bewusstsein der Befragten.

Der Vergleich der Antworten zu den Fragen 7 und 8 hat gezeigt, dass das Landschaftsbild insgesamt für die Befragten wichtiger als das Ortsbild ist (s. Kapitel 6.2). Dieses Ergebnis hat auch GREVE (2006) festgestellt (s. Abb. 3). BENGSCH et al. (2015) stellen ebenfalls fest, dass die Landschaft einer der Hauptgründe für die Berliner ist, das Brandenburger Umland zu besuchen. Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass die Befragten vermutlich überwiegend der touristischen Zielgruppe der Naturbegeisterten Best-Ager zuzuordnen sind (vgl. Kapitel 2.3), da diese generell am meisten Wert auf das Landschaftsbild legen.

GRUBE (2006) ist der Ansicht, dass Landschafts- und Ortsbild ausschlaggebend für den Erfolg eines Dorfes als touristische Destination sind. Dieser Ansicht kann sich angeschlossen werden, da das Ortsbild für die Mehrheit der Befragten, auch wenn das Landschaftsbild für die Befragten wichtiger als das Ortsbild ist, dennoch zumindest „eher wichtig“ ist.

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Logisch ist, dass auf das Orts- sowie auf das Landschaftsbild tendenziell mehr Wert gelegt wird, je länger sich die Befragten in einer Region aufhalten. Übernachtungsgäste geben im Schnitt mehr als Tagestouristen pro Kopf und Tag in der Region aus (vgl. Kapitel 4.3). Es ist davon auszugehen, dass der Anspruch an die Aufenthaltsqualität steigt, je mehr in den Aufenthalt investiert wird. Ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Antworten zum Urlaubsgebiet und zum Ausflugsziel konnte jedoch nicht ermittelt werden (vgl. Kapitel 6.2).

Die Ergebnisse zu Frage 9 lassen sich mit den zuvor ermittelten Assoziationen zur Region Schorfheide- Chorin und den Hauptaktivitäten der Befragten im Untersuchungsgebiet erklären. Die Gäste des Biosphärenreservats erwarten vor allem eine schöne Landschaft bzw. Natur und kommen aufgrund dieser in die Region. Für viele ist der Aufenthalt in der Natur die wichtigste Aktivität im Biosphärenreservat. Ortschaften besichtigen steht erst an vierter Stelle (s. Diagramm 3). Deshalb ist für den Großteil der Befragten das Ortsbild kein Entscheidungskriterium für die Wahl des Reisezieles im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Damit wird die dritte Forschungsfrage beantwortet.

Interessant ist der Zusammenhang zwischen den Fragen 7 und 8 und Frage 9 (s. Diagramm 5). Je öfter die Befragten angaben, generell Wert auf das Ortsbild bei der Wahl ihres Reiseziels zu legen, desto häufiger wurde auch im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin das Ortsbild als Entscheidungskriterium für die Wahl des Reiseziels genutzt. Allerdings spielte trotzdem für die Mehrzahl der Befragten, auch wenn das Ortsbild generell eher wichtig bis wichtig ist, im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin das Ortsbild keine Rolle.

Die Ortsangaben zu Frage 9 sind nicht eindeutig Reisezielen, bei denen Wert auf das Ortsbild gelegt wird und solchen, bei denen das Ortsbild keine Rolle spielt, zuzuordnen. In beiden Gruppen werden die gleichen Orte in ähnlichen Häufigkeiten genannt (s. Excel-Tabelle Textfragen_klassifiziert). Es lassen sich hieraus also keine Schlüsse zu Ortschaften im Biosphärenreservat, die vor allem aufgrund ihrer Ortsbilder besucht werden, ziehen.

Die von den Befragten genannten Begründungen zur Beantwortung der Frage 10 zeigen

Übereinstimmungen zu den Ergebnissen von GREVE (2006). Die dort beschriebenen Kriterien für ein attraktives Dorf (s. Tabelle 1) decken sich mit den genannten positiven Merkmalen des Ortskerns (s. Tabelle 11), wenn auch in etwas anderer Reihenfolge. Gleichzeitig stellen viele der zu Frage 10 genannten negativen Merkmale die Spiegelung der positiven Merkmale dar. Aus den genannten Begründungen sind erste Hinweise darauf abzuleiten, worauf die Touristen in den Ortschaften Wert legen. Ergänzende Angaben dazu liefern die Antworten zu Frage 14. In Frage 10 wurden, anders als in Frage 14, überwiegend Aspekte der Ortsgestaltung genannt. In Frage 14 spielt nicht so sehr das Ortsbild, als vielmehr die Lebensbedingungen im Ort eine Rolle.

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Aus den Ortsangaben, die zu Frage 11 angegeben wurden, sollen die touristischen Schwerpunkte im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin abgeleitet werden können. Chorin als am häufigsten genannter Ort hat durch das Kloster Chorin ein überregional bedeutendes Ausflugsziel (s. Kapitel 4.4.5). Dies kann ein Grund für die häufige Nennung sein. Der Name des Biosphärenreservats, der in der Formulierung der Frage 11 genannt wird, kann ebenfalls dazu beigetragen haben, dass Chorin überaus häufig genannt wurde, da die Befragten durch die Formulierung der Frage den Namen Chorin schon genannt bekommen haben.

Als Zentrum des Tourismus wird der Werbellinsee gesehen (s. Kapitel 4.3). Außer Joachimsthal (38 Nennungen) werden die Ortschaften um den Werbellinsee vergleichsweise selten genannt. Dies liegt vermutlich an der ungleichmäßigen Verteilung der Umfragebögen im Biosphärenreservat (s. Kapitel 7.2). Gleiches gilt für Niederfinow (8 Nennungen), das aufgrund des Schiffshebewerks überregional bekannt ist und daher davon auszugehen war, dass es öfter genannt wird.

Vielleicht spielt auch die Unklarheit über die Grenzen des Biosphärenreservats eine Rolle bei der Nennung bekannter Ortschaften. Einen Hinweis zur Bestätigung dieser Vermutung liefert folgender Kommentar eines Befragten: „Ich finde Schorfheide-Chorin schwer eingrenzbar. Eine Karte wäre hilfreich gewesen. Ich könnte auch nicht sagen, was der wichtigste/größte Ort dort ist.“

Insgesamt gibt es kaum Überraschungen bei den Antworten auf diese Frage. Die ohnehin überregional bekannten Ortschaften werden am häufigsten genannt. Die Korrelation der Frage 11 mit Frage 2 (s. Tabelle 12 und Diagramm 7) entspricht den Erwartungen. Auch die weiteren Korrelationen (s. Kapitel 6.3) sind logisch nachvollziehbar und erwartbar. Die Brandenburger und Berliner, die das Biosphärenreservat am häufigsten besuchen, kennen am meisten Ortschaften im Biosphärenreservat. Touristische Schwerpunkte lassen sich allerdings aufgrund der oben genannten Gründe nur bedingt ableiten.

Die Nennungen regionaltypischer Merkmale zu Frage 12 (Regionaltypische Merkmale der Häuser) zeigt, dass vor allem bestimmte Baustoffe als regionaltypisch wahrgenommen werden. Die genannten Baustoffe (Backstein und Feldstein) entsprechen den in der Literatur genannten typischen Baustoffen der Region Schorfheide-Chorin (vgl. Kapitel 4.4.4). Die Befragten haben also durchaus ein Bewusstsein dafür, was typisch für die Region ist. Spezielle Hausformen, wie sie in Kapitel 4.4.3 vorgestellt werden, wurden nur vereinzelt genannt (Mittelflurhaus mit drei Nennungen, s. Tabelle 14). Dies zeigt, dass hier eine Informationslücke besteht. Die Bereitstellung von Informationen zur regionaltypischen Bauweise kann diese Lücke schließen und das Interesse der Gäste an der regionalen Baukultur erhöhen. Damit werden erhaltene historische Häuser in Wert gesetzt.

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Die Nennungen der wahrgenommenen regionaltypischen Merkmale der Ortschaften im Biosphärenreservat Schorfheide Chorin (Frage 13) weisen große Parallelen zu den aus der Literatur entnommenen regionaltypischen Merkmalen der Siedlungen (s. Kapitel 4.4.2) auf. Am häufigsten wurden spezielle Dorfformen (Angerdorf und Straßendorf) genannt, wenn auch manchmal nicht der Fachbegriff genannt wurde, sondern eine Umschreibung des Dorfgrundrisses vorgenommen wurde (s. Excel-Tabelle Textfragen_klassifiziert). Auch wenn den Befragten die Bezeichnung der Dorfform nicht geläufig ist, wird dennoch häufig die prägende Struktur erkannt. Die Erhaltung dieser prägenden Dorfformen ist für die touristische Vermarktung der Siedlungen des Biosphärenreservats wichtig, denn besondere Siedlungsformen und ein historisches Ambiente des Dorfes mit denkmalwürdigen Gebäuden werden als Erfolgsfaktor für ein Dorf als touristische Destination gesehen (GRUBE 2006). Kirchen werden von vielen Befragten als Merkmal der Dörfer im Biosphärenreservat wahrgenommen (dritthäufigste Nennung zu Frage 13). Eine Dorfkirche ist von hoher Bedeutung für ein attraktives Dorfbild (vgl. Kapitel 2.2), die vorhandenen Kirchen sollten also möglichst erhalten bleiben. Die Antworten auf die Fragen 12 und 13 beantworten die vierte Forschungsfrage.

Die Antworten auf Frage 14 und 16 beantworten in Verbindung mit den Antworten zu Frage 10 die fünfte Forschungsfrage („Was empfinden die Besucher als positiv, was als negativ im Hinblick auf die Gestaltung der Ortschaften im BRSC?“) (s. Tabelle 5). Frage 14 ist ortsunspezifisch formuliert, Frage 16 zielt konkret auf die Aufenthaltsqualität in den Ortschaften des Biosphärenreservats Schorfheide- Chorin ab.

Die Antworten auf die beiden Fragen lassen Bezüge untereinander zu. Mit Abstand am häufigsten wird „Ruhe“ als ausschlaggebend für eine hohe Aufenthaltsqualität in ländlichen Siedlungen genannt. Dies entspricht auch den Ergebnissen anderer Befragungen (vgl. Kapitel 2.3). Besonders häufig werden zudem gastronomische Einrichtungen als wichtig für eine hohe Aufenthaltsqualität in ländlichen Siedlungen erachtet (s. Abb. 45). Die Ruhe wird von den Befragten in den Siedlungen des Biosphärenreservats größtenteils nicht vermisst (vgl. Antworten zu Frage 16), dieses Kriterium der Aufenthaltsqualität ist in den Siedlungen der Untersuchungsregion also offensichtlich erfüllt. Jedoch das fehlende gastronomische Angebot wird auch zu Frage 16 mit am häufigsten als Mangel der Ortschaften der Untersuchungsregion genannt. Hier herrscht also eine große Diskrepanz zwischen den Erwartungen bzw. Wünschen der Gäste und dem vorgefundenen Angebot. Der Mangel an gastronomischen Einrichtungen wurde auch schon 2012 in einer Gästebefragung in der Uckermark festgestellt (s. Kapitel 2.3).

Bezogen auf das Thema dieser Arbeit ist zu bemerken, dass das Ortsbild mit 38 Nennungen zu Frage 14 erst am fünftwichtigsten für die Befragten ist. Konkrete Hinweise darauf, wie ein attraktives Ortsbild gestaltet sein sollte, liefern die Antworten auf Frage 10 (s. Tabelle 11). Wichtiger als das Ortsbild sind

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jedoch Faktoren, die die Atmosphäre und Lebensqualität während des Aufenthalts in der Ortschaft bestimmen. Neben der Ruhe und dem gastronomischen Angebot werden diese vor allem durch das Landschaftsbild, das von Natur geprägt sein sollte (42 Nennungen) und den Menschen im Dorf (41

Nennungen) geprägt. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch GREVE (2006): Das „Dorfleben“, eine „gemütliche Atmosphäre“ und „freundliche Bewohner“ sind die wichtigsten Wohlfühlfaktoren im Dorf, gefolgt von der Landschaft (s. Kapitel 2.2).

Weitere wichtige Kriterien für eine hohe Aufenthaltsqualität in ländlichen Siedlungen laut den Ergebnissen zu Frage 14 sind Einkaufsmöglichkeiten. Dabei wird auch besonders häufig das Angebot regionaler Produkte genannt (s. Anlage 6). Diese Angaben decken sich mit folgender Aussage des Baukulturberichts: „Ländliche Lebensweisen, die Landschaft, Brauchtum und Tradition, selbsterzeugte Produkte und regionaltypische Speisen sind Anziehungspunkte, die von Touristen auf dem Land gesucht werden“ (BUNDESSTIFTUNG BAUKULTUR 2017: S. 26). Die fehlenden Einkaufsmöglichkeiten in den Ortschaften im Biosphärenreservat sind der am häufigsten bemängelte Aspekt zu Frage 16. Um die Attraktivität der Ortschaften für die Touristen zu erhöhen, besteht hier also Handlungsbedarf.

Durch die Auswertung der Antworten auf Frage 15 kann die letzte Forschungsfrage („Welche Einstellungen haben die Befragten zu regionaltypischem und modernem Bauen im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin?“) beantwortet werden. Die Aussagen 2, 6 und 11 treffen auf die stärkste Zustimmung (s. Tabelle 25). Dies zeigt, dass die Befragten den Erhalt traditioneller Bauten positiv bewerten und als bedeutsam für den ländlichen Tourismus sehen. Moderne Architektur wird aber nicht grundsätzlich abgelehnt, sondern sofern sie sich in das Ortsbild einfügt (Aussage 12), wird sie im Durchschnitt eher positiv bewertet. Gleichzeitig wird die dieser Aussage widersprechende Aussage 3 („Moderne Architektur spricht mich an, wenn sie ins Auge fällt und sich von der Umgebung abgrenzt“ im Mittel durchweg eher bis ganz abgelehnt. Die Antworten der Befragten sind damit in sich konsistent. Daher kann davon ausgegangen werden, dass bei der Beantwortung der Frage 15 keine „response set-Tendenz“ auftrat (vgl. Kapitel 5.1).

Es herrscht einheitliche Zustimmung zur Aussage „Vorschriften der Kommunen zur Gestaltung von Neubauten sind sinnvoll“. Gleichzeitig wird die dem widersprechende Aussage „Bauen ist Privatsache und sollte nicht reglementiert werden“ von der Mehrheit der Befragten abgelehnt. Die Antworten der Befragten zu diesem Thema sind also ebenfalls in sich konsistent. Die Einstellung der Einheimischen zu Gestaltungsvorschriften unterscheidet sich vermutlich jedoch von der Einstellung der Touristen: „Im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin gibt es bislang sehr wenige Gestaltungssatzungen. Sie werden oft als Last statt als Unterstützung zur Wertsteigerung angesehen“ (GREVE & LEHMANN 2004). Zu prüfen wäre, ob sich diese Einstellung der Bewohner des Biosphärenreservats seit 2004 geändert hat.

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Eventuell wurde Aussage 5 („Im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin sollten spektakuläre zeitgenössische Bauten realisiert werden“) aufgrund der Formulierung „spektakulär“ mit hoher Ablehnung bewertet (s. Tabelle 17). Der Kommentar eines Umfrageteilnehmers hierzu bekräftigt diese Annahme: „zu Frage 15: Hier stößt mir vor allem diese merkwürdige (recht übliche!) Koppelung von zeitgenössisch und spektakulär auf. Warum? Muss zeitgenössisch so oft gewollt spektakulär sein?“ Die Formulierung „spektakulär“ wurde bewusst gewählt, um zu provozieren. Die hohe Ablehnung dieser Frage zeigt, dass eine klare Positionierung zu einer Aussage dann am stärksten ist, je extremer sie formuliert ist. Zum Thema spektakuläre moderne Architektur schreibt LIST (2018): „Spektakuläre Gebäude sind häufig Besuchermagneten. Doch sie allein genügen nicht, um eine Region architektonisch attraktiv zu machen. Wichtig ist es, auf das gesamte Erscheinungsbild und die Baukultur in der Region zu achten“ (LIST 2018: S. 16). Weiter dazu M. MÜLLER, Referent für Baukultur im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg: „‚wenn es zum Beispiel viel Leerstand am Ort gibt und das Zentrum verödet, dann nützt ein einzelnes Projekt gar nichts. Es kommt vielmehr auf den lokalen Zusammenhang und auf die Gesamtstrategie an.‘“ (MÜLLER zitiert in LIST 2018: S. 16). Dies sind auch Empfehlungen, die die Befragten zur zukünftigen Gestaltung der Ortschaften im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin geben (s. Kapitel 8).

Provozieren soll auch Aussage 13 („Im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin sollten generell keine Neubauten entstehen“). Hierzu wurden bei den Anmerkungen zur Umfrage mehrere Kommentare gemacht, bspw. der folgende: „Die Frage ob moderne Architektur oder nicht ist mir zu generell. Es kommt immer auf das einzelne Objekt an. Wenn der/die Architektin es versteht der Umgebung angepasst zu gestalten, kann es eine Bereicherung der (leider zu oft verschandelten) Fassaden alter Häuser sein.“ Dieser Kommentar deckt sich mit der überwiegenden Meinung der Befragten, dass Neubauten im Biosphärenreservat an die vorhandene Bausubstanz angepasst werden sollten.

Die Unterschiede zwischen den Altersgruppen bei der Bewertung der einzelnen Aussagen zu Frage 15, die in Kapitel 6.4 untersucht wurden, sind minimal. In der Regel sind die Antworttendenzen aller Altersgruppen ähnlich. Lediglich die Altersgruppe der nach 2000 Geborenen zeigt häufiger stärkere Abweichungen vom Rest der Befragten (s. Diagramm 13). Hier ist die geringe Stichprobengröße in dieser Altersgruppe zu beachten. Es wurden lediglich fünf Personen befragt, die nach 2000 geboren sind. Mögliche Ausreißer und Extremwerte kommen bei dieser geringen Anzahl von Befragten stark zur Geltung. Deshalb können die Meinungen dieser Befragten nicht als die Meinung der gesamten Altersgruppe der nach 2000 Geborenen verallgemeinert werden.

Frage 17: Die Empfehlungen, die die Befragten für die zukünftige Gestaltung der Ortschaften gegeben haben, werden als Handlungsempfehlungen in Kapitel 8 zusammengefasst. Sie korrelieren zum Teil mit den Aussagen zu Frage 16, als Empfehlung wird hier die Behebung des zu Frage 16 genannten Mangels

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genannt. Andererseits sind auch Bezüge zu Frage 10 und 15 zu erkennen. Die in Frage 10 genannten negativen Aspekte der Ortsgestaltung werden in einigen Aussagen zu Frage 17 aufgegriffen. Die Positionierung zu den Aussagen aus Frage 15 wird bei der Beantwortung der Frage 17 oftmals noch einmal bekräftigt. Durch die offene Fragengestaltung wurde den Befragten jedoch die Möglichkeit gegeben, eigene, bisher nicht thematisierte Aspekte einzubringen. Dies ist auch geschehen, bspw. in der Thematisierung des Aspektes der Nachhaltigkeit (s. Anlage 6).

Insgesamt konnten die im ersten Kapitel dieser Arbeit formulierten Forschungsfragen durch die Auswertung der Befragungsergebnisse zumindest aus Sicht der Befragten beantwortet werden. Damit war der Fragebogen zielführend für die Fragestellungen dieser Arbeit. Ob diese Ergebnisse sich auch auf die Gesamtheit der Biosphärenreservatsbesucher ausweiten lassen, wird in Kapitel 7.2.1 diskutiert. Abschließend zur Ergebnisdiskussion werden die in Kapitel 3 formulierten Arbeitshypothesen überprüft.

These 1: Ortsbild und Architektur sind ein Entscheidungskriterium für die Wahl der Urlaubsdestination.

Diese Aussage gilt für das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin nur bedingt. Wichtiger als das Ortsbild und die Architektur sind für die Gäste das Landschaftsbild und das Naturerleben.

These 2: Regionaltypische, wertige Gebäude und Ensembles tragen zu einer deutlichen Attraktivitätssteigerung bei.

Dieser Aussage kann durch die Auswertung der Antworten zu den Fragen 10 und 15 zugestimmt werden und gilt damit auch für die Ortschaften im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.

These 3: Touristen im ländlichen Raum wollen „authentische Erlebnisse“. Dazu zählen insbesondere historische Ortskerne, alte Bauernhäuser, regionales Essen und Tiere im Dorf.

Diese Aussage wird durch die Antworten auf die offenen Fragen des Fragebogens auch für die Region Schorfheide-Chorin bestätigt.

These 4: Der Anspruch an die Gestaltung des ländlichen Raumes unterscheidet sich, je nach Alter der Befragten.

Für das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin scheint diese Aussage nicht zuzutreffen. Allerdings wurde nur Frage 15 differenziert nach Altersgruppe der Befragten ausgewertet. Interessant wäre auch eine Auswertung der offenen Fragen (insb. Frage 14 und 16) je nach Altersgruppe. Aufgrund des hohen Zeitaufwandes für die Auswertung der offenen Fragen erfolgte dies in dieser Arbeit nicht.

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7.2 Methodendiskussion Zunächst soll darauf eingegangen werden, inwieweit die Ergebnisse dieser Arbeit repräsentativ für die Gesamtheit der Gäste des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin sind (Kapitel 7.2.1). Danach wird eine Beurteilung der Praktikabilität der gewählten Methoden vorgenommen (Kapitel 7.2.2). Schließlich wird auf Mängel und Verbesserungsmöglichkeiten des Fragebogens eingegangen (Kapitel 7.2.3).

7.2.1 Repräsentativität der Ergebnisse Der beabsichtigte Stichprobenumfang von 500 auswertbaren Fragebögen wurde nicht erreicht. Zur Erreichung dieses Stichprobenumfangs hätten entweder mehr Fragebögen in Beherbergungsbetrieben verteilt werden müssen, oder es hätten mehr Befragungstermine im Gelände stattfinden müssen. Letzteres hätte zu einer besseren Annäherung an das angenommene Verhältnis zwischen Tages- und Übernachtungsgästen von 7:3 im Biosphärenreservat geführt und die Grundgesamtheit der Biosphärenreservatsgäste damit besser abgebildet. Es kann daher aufgrund des Stichprobenumfangs und der Zusammensetzung der Stichprobe nicht davon ausgegangen werden, dass die Ergebnisse der Befragung repräsentativ für die Gesamtheit der Gäste des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin sind. Allerdings liegen keine genauen Zahlen zur Größe der Grundgesamtheit vor (vgl. Kapitel 4.3). ZIENER hält fest, dass „bei Gästebefragungen in Tourismusregionen (Zielgebietsbefragungen) eine repräsentative Stichprobe praktisch nicht erreichbar ist, da die Grundgesamtheit der Erholungssuchenden weder quantitativ noch strukturell erfasst werden kann“ (ZIENER 2001: S. 8). Dennoch seien Besucherbefragungen in Großschutzgebieten eine wichtige Ergänzung zur „unzureichenden und lückenhaften Fremdenverkehrsstatistik und den nur punktuell durchführbaren Besucherzählungen“ (ebd.), denn Touristenbefragungen können „das Bild des Touristen in Nationalparken und Biosphärenreservaten weiter komplettieren. So dienen beispielsweise die Erkenntnisse über Freizeitinteressen und Besuchsmotive der Charakterisierung von Urlauber- und Freizeitnutzergruppen und erlauben Aussagen zur Bedeutung bestimmter Freizeitaktivitäten bzw. Nutzergruppen in der Region“ (ebd.). Allerdings ist auch klar, „dass durch eine standardisierte Befragung nur einzelne Komponenten subjektiver Wahrnehmungen, Wertungen, Motive und Einstellungen erfasst werden können“ (ZIENER 2001: S. 9).

Die Aussagekraft der Ergebnisse wird darüber hinaus durch die unzureichende Streuung der Befragungsorte im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin eingeschränkt. Es wurden keine Unterkünfte im Westen, Norden und Südosten des Biosphärenreservats einbezogen. Die Verteilung der Umfragebögen konzentrierte sich auf die Regionen Chorin-Brodowin, Angermünde und Joachimsthal. Damit ist auch die Häufigkeit der Nennung dieser Orte bei Frage 9 und 11 erklärbar.

Die Verbreitung des Links zur Online-Umfrage kann ebenfalls zu einer selektiven Auswahl der UmfrageteilnehmerInnen geführt haben. Durch die Verbreitung des Umfragelinks über den HNE-

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Verteiler wurden besonders Menschen, die sich mit den Themen „Nachhaltiger Tourismus“ und „Naturschutz“ auseinandersetzen, angesprochen. Deren Antworten entsprechen eventuell nicht denen des durchschnittlichen Touristen in der Region Schorfheide-Chorin. Überprüft werden kann diese These jedoch nicht, da keine Abfrage zum sozialen Hintergrund bzw. Studienort der Teilnehmenden gemacht wurde.

Auch die Wahl der Methode (schriftliche Befragung mittels Fragebogen ohne Interviewer) kann Einfluss auf die Zusammensetzung der Stichprobe gehabt haben. Das selbstständige Ausfüllen eines Fragebogens erfordert eine hohe Teilnahmebereitschaft der Befragten und wird in der Regel „nur von interessierten Gästen vorgenommen“ (ZIENER 2001: S. 15).

Es wurde kein Vergleich der Antworten je nach Geschlecht der Befragten vorgenommen. Dadurch sind eventuell interessante Erkenntnisse nicht berücksichtigt worden. Jedoch konnte in der ausgewerteten Literatur kein Hinweis darauf gefunden werden, dass sich die Einstellungen zu regionaler Baukultur je nach Geschlecht entscheidend voneinander unterscheiden. Daher wurde davon ausgegangen, dass eine Auswertung der Ergebnisse nach Geschlecht differenziert keinen bedeutenden Erkenntnisgewinn erbringen würde. Eine Überprüfung dieser These ist bei weiteren Forschungsarbeiten zum Thema denkbar.

7.2.2 Praktikabilität der gewählten Methoden Generell ist die Erfassung von Daten zu einem bestimmten Thema mittels eines Fragebogens aufgrund der hohen Vergleichbarkeit der Daten untereinander positiv zu beurteilen (vgl. Kapitel 5). Der für diese Arbeit entwickelte Fragebogen ist jedoch insgesamt zu lang, was aus der Abbruchquote, einigen Kommentaren zur Umfrage und aus der durchschnittlichen Ausfüllzeit hervorgeht. Die durchschnittliche Online-Ausfüllzeit von 10 Minuten ist noch annehmbar. Bei den direkten Befragungen benötigten die Teilnehmenden z. T. erheblich länger. Es liegen keine Informationen über die Ausfüllzeit der Fragebögen, die in Touristenunterkünften ausgefüllt wurden, vor.

Der Vorteil einer Online-Befragung ist, dass die Beeinflussung der Stichprobe durch die Wahl des Befragungsortes entfällt. Ob eine Online-Umfrage für diese Befragung sinnvoll war, ist jedoch fraglich. Der Kommentar eines Umfrageteilnehmers verdeutlicht dies: „Ein schönes und wichtiges Thema. Eine Online-Umfrage halte ich aber hierfür nicht für besonders geeignet/aussagekräftig. Die Fragen sind teilweise recht speziell und sollten besser von BesucherInnen 'vor Ort' beantwortet werden. Zudem ist die Teilnehmerstruktur stark verzerrt, wenn die Umfrage über HNE-Verteiler beworben wird.“ Die Erreichung der Zielgruppe (Touristen) ist vor Ort wesentlich einfacher, als online. Zur Verbreitung des Umfragelinks war das Mitwirken verschiedener Institutionen notwendig. Nicht alle Institutionen, die um die Veröffentlichung des Umfragelinks gebeten wurden, haben den Link veröffentlicht, was die

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Erreichung der Zielgruppe erschwert hat. Zudem war die Abbruchquote online mit fast 50 % sehr hoch (s. Kapitel 6).

Durch die Verteilung der Umfragebögen in Unterkünften und Informationszentren sollte die Erreichbarkeit der Zielgruppe verbessert werden. Allerdings war hier das Mitwirken der Unterkunftsanbieter bzw. Touristeninformations-Mitarbeiter enorm wichtig. Am meisten Fragebögen wurden dort ausgefüllt, wo die Verantwortlichen die Gäste direkt auf den Fragebogen aufmerksam gemacht und zum Ausfüllen gebeten haben. Wurde der Fragebogen nur ausgelegt, wurden i. d. R. keine Fragebögen ausgefüllt. Dies gilt insbesondere für die Informationszentren. Mit einer Rücklaufquote von 27,7 % (s. Tabelle 7) ist die Teilnahmebereitschaft bei dieser Umfrage etwas höher, als in den

Literaturangaben (20 % Rücklauf bei ZIENER 2001).

Am praktikabelsten hat sich die direkte Befragung im Gelände erwiesen. Hier ist durch die direkte Ansprache die Teilnahmebereitschaft sehr hoch und auch die Abbruchquote ist sehr gering. Diese Methode ist jedoch sehr zeitaufwendig. Im Schnitt wurden bei den Befragungsterminen nur 15,8 Personen befragt, d. h. knapp drei Personen pro Stunde. Aus ökonomischen Gründen ist eine direkte Befragung nur an touristisch stark frequentierten Punkten sinnvoll, was wiederum die Streuung der Umfrageorte über die gesamte Untersuchungsregion reduziert. Aufgrund der ohnehin geringen Anzahl befragter Personen im Gelände wurde bei den Befragungsterminen darauf verzichtet, eine randomisierte Auswahl der Befragten zu treffen. Stattdessen wurden alle anwesenden Gäste angesprochen und wenn Teilnahmebereitschaft signalisiert wurde, wurde der Person ein Fragebogen ausgehändigt. Wichtig war hierbei, den Hintergrund der Befragung kurz zu erläutern. Die Teilnahmebereitschaft stieg tendenziell, wenn erwähnt wurde, dass die Daten zur Erstellung einer Masterarbeit erhoben werden. Wichtig war auch das Bereitstellen von Stiften zur Ausfüllung des Fragebogens, um mögliche Teilnahmehürden so gering wie möglich zu halten. Die Befragungszeitpunkte (Wochenende bei schönem Wetter) wurden deshalb gewählt, weil unter diesen Bedingungen aufgrund des hohen Anteils an Tagestouristen mit der größten touristischen Frequentierung des Biosphärenreservats gerechnet worden ist (vgl. Kapitel 4.3) und so eine leichtere Erreichbarkeit der Zielgruppe angenommen wurde.

Erwartungsgemäß zu den Vorüberlegungen (s. Kapitel 5.3) hat sich gezeigt, dass sich die Antworten auf die geschlossenen Fragen am einfachsten auswerten lassen. Durch die statistische Auswertung war hier auch die Untersuchung von Zusammenhängen zwischen den Antworten zu verschiedenen Fragen mit relativ geringem Aufwand möglich.

Die Auswertung der offenen Fragen erforderte einen hohen Zeitaufwand und die Ergebnisse sind nur bedingt vergleichbar. Die induktive Kategoriebildung ist immer auch ein stückweit subjektiv. Ein anderer Bearbeiter hätte eventuell andere Kategorien gebildet bzw. einige Kategorien noch weiter

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zusammengefasst. Eine Herausforderung war die Kategoriebildung deshalb, da es keine allgemeingültige Vorgehensweise hierfür gibt: „Die Herangehensweise und die konkreten Schritte der Kategorienbildung sowie die Anzahl und der Aufbau des Kategoriensystems variieren je nach Forschungsgegenstand und –frage, sodass keine allgemeingültigen Richtangaben gemacht werden können“ (MEIER 2014).

Am einfachsten haben sich die Antworten, die aus einzelnen Stichpunkten bestanden, einer Kategorie zuordnen lassen. Mitunter wurde das Stichwort als Kategorie übernommen und anschließend gezählt, wie oft das entsprechende Stichwort genannt wurde. Um möglichst kurze und prägnante Antworten zu erhalten, wurde versucht, die Antwortlänge durch die Gestaltung des Fragebogens (kurze Linie zur Beschriftung mit einem einzelnen Stichwort und der Hinweis „Bitte nennen Sie den ersten Aspekt, der Ihnen einfällt“ bzw. „Bitte antworten Sie in Stichpunkten“) zu beeinflussen. Dies hat nur bedingt funktioniert. Viele Personen haben über die Linien hinaus geschrieben und mehr Aspekte, als gefordert, genannt. Dies erhöht zwar die Qualität der Ergebnisse, erschwert aber gleichzeitig die Auswertung. Zur Auswertung der handschriftlich ausgefüllten Fragebögen sind zudem noch die z. T. schwierige Entzifferung der Handschriften und der hohe Zeitaufwand zur Digitalisierung dieser Antworten als Nachteile zu nennen.

7.2.3 Kritische Beurteilung des Fragenkatalogs Die Wichtigkeit eines gut durchdachten Fragebogens für die Erreichung aussagekräftiger Ergebnisse wird in der Literatur deutlich betont (vgl. Kapitel 5). Die Auswertung der Ergebnisse und die Kommentare zur Umfrage, die die Befragten am Ende des Fragebogens geben konnten, zeigen, dass der Fragebogen durchaus noch Schwachstellen aufweist, die durch eine größere Anzahl von Pretests evtl. hätten behoben werden können.

Zu Frage 1: Neun Befragte haben eine Mehrfachantwort gegeben, obwohl diese Möglichkeit für diese Frage nicht vorgesehen war. Dies verdeutlicht, dass die Antwortkategorien für diese Frage nicht eindeutig waren. Viele der Angaben zu der Antwortmöglichkeit „Anderes“ sind anderen Kategorien (insb. Der Kategorie „Tagesausflug“) zuzuordnen. Da der Sinn der Frage war, herauszufinden, ob die Befragten den Tages- oder den Übernachtungsgästen zuzuordnen sind, hätte besser nach der Dauer des Aufenthalts gefragt werden sollen. Diese Frage wäre eindeutig zu beantworten gewesen. Die vorliegenden Daten konnten aufgrund der Mehrfachantworten nicht durch Kreuzabfragen mit anderen Fragen in Verbindung gebracht werden. Wäre nach der Dauer des Aufenthalts gefragt worden, wäre die Untersuchung der Korrelation zwischen den Antworten auf diese Frage und z. B. Frage 9 möglich gewesen und hätte Informationen darüber geliefert, ob das Ortsbild für die Tages- und Übernachtungsgäste des Biosphärenreservats eine unterschiedlich hohe Bedeutung hat. 

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Zu Frage 2: Der Sinn dieser Frage war es, herauszufinden, wie oft die Befragten das Biosphärenreservat besuchen. Dabei war die Auswahl der Antwortmöglichkeiten nicht optimal. Zumindest die Konkretisierung der Antwortmöglichkeit 3 („mehrmals im Jahr“) hätte konkreter mit „mehr als zweimal im Jahr“ bezeichnet werden sollen, um eine eindeutige Abgrenzung zur zweiten Antwortmöglichkeit („1-2x/Jahr oder weniger“) darzustellen. Die Frage, ob die Befragten im Biosphärenreservat wohnen, ist redundant, da am Ende des Fragebogens nach der Herkunft der Befragten, und bei Brandenburgern nach der Angabe der Postleitzahl, gefragt wird. Insgesamt wäre eine Skala mit Zahlenwerten hier sinnvoller gewesen, bspw. wie folgt:

Frage: Wie oft sind Sie im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin? Antwortmöglichkeiten: Dies ist der erste Besuch. selten (1-2 x / Jahr) gelegentlich (mind. 3 x / Jahr) regelmäßig (mind. 1 x / Monat) häufig (wöchentlich bis täglich)

Allerdings müssen sich die Befragten für die Beantwortung dieser Frage ein ganzes Jahr vor Augen führen. Dies erschwert die Bereitschaft und die Fähigkeit, diese Frage zu beantworten. Ebenfalls ist die Benennung der Antwortmöglichkeiten auch in diesem Fall nicht einfach. Eine einheitliche Definition von selten, gelegentlich, regelmäßig und häufig gibt es nicht. Die Begriffe müssen je nach Kontext der Fragestellung definiert werden.

Zu Frage 3: Bei der Interpretation der Ergebnisse zu dieser Frage ist zu beachten, dass „In der Natur aufhalten“ als erste Auswahlmöglichkeit angegeben wurde. Hierbei muss die generelle Tendenz zur Wahl der ersten

Möglichkeit (vgl. KALLUS 2010: S. 52) beachtet werden. Eventuell wurde deshalb diese Antwortmöglichkeit am häufigsten gewählt.

Zu den Fragen 4 bis 6: Angenommen wurde, dass sich aufgrund der räumlichen Nähe der drei Fragen die Antworten auf diese

Fragen nicht wesentlich voneinander unterscheiden würden (Nähe-Fehler, vgl. KALLUS 2010: S. 52f.). Der deutliche Unterschied in den Antworten zu Frage 6 gegenüber den Antworten zu Frage 4 und 5 zeigt jedoch, dass dies hier nicht der Fall war. Zu untersuchen wäre, ob die Befragten mit der Region Schorfheide-Chorin tendenziell mehr Landnutzung verbinden würden, wenn die Reihenfolge vertauscht wäre und zuerst nach den Assoziationen zu „ländlich“ gefragt werden würde. Dies würde eine deutliche

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Beeinflussung aufgrund der Reihenfolge der Fragen zeigen.

Zu den Fragen 7 und 8: Durch die Wahl einer vierstufigen Ratingskala wurde bei der Beantwortung der Fragen die Tendenz zur

Mitte (vgl. KALLUS 2010: S. 52) umgangen. Gleiches gilt für die Fragen 10 und 15.

Zu Frage 9: Eine Beeinflussung bei der Beantwortung dieser Frage durch Frage 7 und 8 ist nicht auszuschließen. Beispielsweise ist die Tendenz zur Konsistenz, also das Bemühen der Befragten, alle Fragen ohne

Widersprüche zu beantworten, zu berücksichtigen (vgl. KALLUS 2010: S. 54). Die Mehrheit der Befragten verneint Frage 9, obwohl in Frage 7 vom Großteil der Befragten das Ortsbild als eher bis sehr wichtiges Kriterium bei Reisen gewertet wird. Daher ist eher von einer ehrlichen Beantwortung der Frage 9 ohne wesentliche Beeinflussung durch die vorhergehenden Fragen auszugehen. Um eine Beeinflussung durch die vorhergehenden Fragen gänzlich ausschließen zu können, müsste jedoch überprüft werden, ob der Anteil der Verneinung zu Frage 9 anders wäre, würde diese Frage ohne den Kontext der Fragen 7 und 8 gestellt.

Zu Frage 11: Insgesamt hat der zweite Teil dieser Frage („Bitte nennen Sie die Orte, die Sie am besten kennen“) nicht wirklich zu einem Erkenntnisgewinn und auch nicht zur Beantwortung einer der Forschungsfragen beigetragen (vgl. Kapitel 7.1), weshalb er besser hätte weggelassen werden sollen. Dies hätte den Fragebogen verkürzt, was sich evtl. positiv auf die Teilnahmebereitschaft und die Abbruchquote ausgewirkt hätte.

Zu Frage 15: Eine Anmerkung eines Befragten zu Frage 15 lautet: „Die Fragebatterie ist nicht eindeutig zu beantworten, da z.B. Fragen der Planung von Ortschaften/ Neubauten in Händen der kommunalen Politik nicht per se gut oder schlecht ist, sondern von den jeweilig definierten Entwicklungszielen und dem jeweiligen Entscheidungsträger abhängt.“ Die Aussagen zu Frage 15 wurden bewusst pauschalisierend formuliert. Es sollte die generelle Einstellung der Befragten zu dem jeweils angesprochenen Thema ermittelt werden. Für diejenigen, denen diese Aussagen zu pauschal formuliert sind und sich deshalb nicht dazu positionieren wollen, besteht die Möglichkeit, die Aussagen durch die Wahl der Antwortkategorie „Weiß nicht“ nicht zu bewerten.

Bei der Interpretation der Ergebnisse zu Frage 15 ist die Tendenz zur Beantwortung der Aussagen nach sozialer Erwünschtheit zu berücksichtigen. Demnach zeigen Versuchspersonen die Tendenz, „die Items eines Fragebogens in jene Richtung zu beantworten, die ihrer Meinung nach den sozialen Normen

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entspricht“ (RAAB-STEINER & BENESCH 2012: S. 62). Klar ist allerdings nicht, wie diese Normen definiert sind, denn sie „verändern sich in Abhängigkeit zur Bezugsgruppe und bedingt durch die Situation“ (ebd.). Durch eine höhere Anzahl von Pretests hätten eventuell Antworttendenzen im Voraus festgestellt werden können. Es hätte eine Überprüfung stattfinden können, ob die Tendenzen aufgrund der Verstellung der Umfrageteilnehmer auftreten. Dazu werden die gleichen Umfrageteilnehmer bei einer zweiten Beantwortung der Fragen zum „Faking Good“, also der Beantwortung nach vermeintlich sozialer Erwünschtheit, aufgefordert. Wurden die ersten Antworten nicht verfälscht, müssten sich die Mittelwerte der beiden Durchläufe eindeutig voneinander unterscheiden (ebd.).

Zu Frage 18: Zur Ermittlung, ob die Befragten im Biosphärenreservat wohnen, sind die Postleitzahlen eher ungeeignet. Sie sind nicht immer eindeutig dem Biosphärenreservat zuzuordnen, da die Postleitzahlengrenzen nicht deckend mit den Grenzen des Biosphärenreservats sind. Andererseits gibt es keine Diskrepanz zwischen der Angabe der Postleitzahl und daraus folgender Einordnung des Wohnsitzes innerhalb oder außerhalb des Biosphärenreservats (s. Anlage 8) und der Anzahl der Personen, die Frage 2 mit „Ich wohne im Biosphärenreservat“ beantwortet haben.

Zum Fragebogen insgesamt: Zum Fragenkatalog gehen die Meinungen der Befragten auseinander. Zum Teil wird der Fragebogen als zu ausführlich empfunden, z. T. werden Hinweise für weitere Aspekte, die noch hätten abgefragt werden können, gegeben (z. B. Erfassung touristischer Angebote). Folgend werden einige Anmerkungen der Befragten zitiert, aus denen sich Optimierungsmöglichkeiten des Fragebogens ableiten lassen, die bei zukünftigen Forschungsarbeiten berücksichtigt werden könnten:   „Das Thema scheint sehr aktuell, regional und spannend zu sein. Allerdings finde ich die Fragen für den 'Normalbürger' teilweise zu lang gestaltet und etwas unübersichtlich. Für nicht- akademische BürgerInnen ist es vielleicht etwas unverständlich.“  „Ein Datum für den Befragungszeitraum wäre gut gewesen.“  „Würde nur das Ästhetische/Atmosphärische noch mit Bilder-Auswahl abfragen“  „Ich finde Schorfheide-Chorin schwer eingrenzbar. Eine Karte wäre hilfreich gewesen.“

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7.3 Schlussfolgerungen Die Fragestellungen dieser Arbeit konnten durch die Auswertung der Antworten auf den Fragebogen beantwortet werden. Demnach ist der Fragebogen zielführend. Insgesamt hätten einzelne Fragen jedoch noch präziser formuliert sein können, um Schwierigkeiten bei der Auswertung der Antworten zu vermeiden. Das Thema der Arbeit ist sehr vielschichtig, demnach war auch der Fragebogen ausführlich. Der Teilnahmebereitschaft hat diese Ausführlichkeit jedoch geschadet. Insgesamt kann nicht von repräsentativen Ergebnissen für die Grundgesamtheit der Biosphärenreservatsbesucher ausgegangen werden. Die ermittelten Einstellungen der Befragten zum Thema regionale Baukultur im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin liefern aber dennoch interessante Anhaltspunkte für die zukünftige Gestaltung der Ortschaften im Biosphärenreservat.

8 Handlungsempfehlungen Die folgenden Handlungsempfehlungen spiegeln den Wunsch der Mehrheit der Befragten zur zukünftigen Gestaltung der Ortschaften des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin wider. Sie sollen Anhaltspunkte liefern, wie die Attraktivität der Ortschaften für Touristen bewahrt und erhöht werden kann.

 Neubauten sollten an die vorhandene Bausubstanz angepasst werden.  Historische Bauten sollten erhalten bleiben. Hinweise zum Umgang mit historischer Bausubstanz liefert u. a. die Broschüre „Dorfentwicklung in Brandenburg“ (MLUR 2002b)  Umnutzung vorhandener, ungenutzter Bausubstanz: Das Beispiel einer renovierten Feldsteinscheune, die heute als Touristenunterkunft genutzt wird, zeigt Abb. 46.  Die Geschichte der Siedlungsentwicklung (vgl. Kapitel 4.4.1) sollte anschaulich aufbereitet vorgestellt werden. Viele Touristen wünschen sich mehr Informationen über die besuchten Ortschaften.  Kirchen sollten erhalten bleiben und für Touristen zugänglich gemacht werden. Der Wunsch nach „offenen Kirchen“ wird von den Befragten mehrmals geäußert.  Treffpunkte im Ort sollten geschaffen werden.  Die Infrastruktur muss in vielen Aspekten verbessert werden. Zitat eines Umfrageteilnehmers dazu: „Wenn die Infrastruktur für Gäste gut ist, profitieren auch die Einheimischen.“  Die Saisonalität im Tourismussektor sollte weiter abgebaut werden, um Überlastungen der Region im Sommer zu vermeiden und die Auslastung der touristischen Unternehmen über das gesamte Jahr hinweg zu erhöhen. Zitat eines Umfrageteilnehmers dazu: „Biosphärenreservat erscheint im Sommer stark frequentiert!“  Tiere sollten zum Dorfbild dazugehören. Die Förderung kleinbäuerlicher Betriebe kann dies bewirken.

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 Die landschaftliche Schönheit des Biosphärenreservats muss bewahrt werden (z. B. keine Zersiedlung, keine Windkraftanlagen), denn das Biosphärenreservat zeichnet sich durch

„unverbaute Landschaftsbilder als Alleinstellungsmerkmal“ aus (FLADE 2016).  Gestaltungssatzungen können als Unterstützung zur Wertsteigerung der Ortschaften gesehen werden. Ihre Akzeptanz sollte daher gefördert werden.  Die Gestaltung der Ortschaften muss mit den Bewohnern und aus den Ortschaften heraus geschehen, denn wichtiger als die Bedürfnisse der Touristen sind die Bedürfnisse der Ortsansässigen, um Landflucht zu vermeiden. Zitat eines Umfrageteilnehmers dazu: „Wichtig ist die wirkliche Identifikation der Bewohner mit ihrer [der Ortschaften] Gestaltung, denn die Bewohner müssen sich damit wohlfühlen.“

Abb. 46: Radlerherberge Wolletz in umgebauter Feldsteinscheune. Eigene Aufnahme.

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9 Zusammenfassung Die vorliegende Arbeit untersucht anhand einer Gästebefragung, welche Bedeutung regionale Baukultur für die Besucher des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin hat. Sie ist im Rahmen des Forschungsprojektes Regionaltypisches Bauen im UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin entstanden.

Jährlich besuchen etwa 2 Mio. Gäste das Biosphärenreservat, wovon ca. 70 % Tagesgäste, vor allem aus Berlin, sind. Der Tourismus im Untersuchungsgebiet konzentriert sich vor allem auf den Süden der Region. Die regionale Baukultur der Untersuchungsregion zeichnet sich durch typische Dorfformen (Guts-, Anger- und Straßendörfer) und typische Haus- und Hofformen (v.a. Ernhäuser als Wohngebäude mit Wirtschaftsgebäuden zu Drei- oder Vierseithöfen angeordnet) aus, welche sich seit dem Mittelalter entwickelt haben. Typische Baustoffe der Region sind naturraumbedingt Feldstein, Holz und Lehm.

Vorhandene Studien zum Thema zeigen, dass attraktive Ortsbilder mit Blick auf die touristische Vermarktungsfähigkeit ein Gewinn für ländliche Regionen sind. Zentrale Motive für Tourismus im ländlichen Raum sind das Erleben von Ruhe und Natur, insbesondere in Großschutzgebieten. Als wichtigstes Entscheidungskriterium für die Wahl des Reiseziels wird in der Literatur eine attraktive Landschaft genannt.

Durch die Gästebefragung wird untersucht, inwieweit diese Ergebnisse auch auf das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin zutreffen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf den Stellenwert regionaler Baukultur für die Touristen gelegt. Die Umfrage wird online und durch Verteilen ausgedruckter Fragebögen im Untersuchungsgebiet durchgeführt. Der Fragebogen besteht sowohl aus geschlossenen, als auch aus offenen Fragen, bei welchen die Befragten ihre Meinung frei äußern können. Die Auswertung der geschlossenen Fragen erfolgt mit den gängigen Statistikprogrammen, die Antworten zu den offenen Fragen werden mittels zusammenfassender Inhaltsanalyse untersucht.

Die Umfrage wurde von 236 Personen beantwortet, wobei die Ergebnisse große Übereinstimmungen mit den zuvor ausgewerteten Studien zum Thema aufweisen. Im Biosphärenreservat spielt die regionale Baukultur für die Gäste keine so große Rolle wie das Landschaftsbild und das Naturerleben. Dennoch werden von der Mehrheit der Befragten historische Gebäude als wertvoll angesehen und deren Erhalt empfohlen. Neubauten sollten behutsam an die vorhandene Bausubstanz angepasst werden.

Die Ergebnisse liefern Hinweise dazu, wie die Attraktivität der Ortschaften des Biosphärenreservats zukünftig erhalten und gesteigert werden kann. Allerdings sind die Umfrageergebnisse nicht repräsentativ, da die Stichprobengröße zu gering ist und die Befragungsorte nicht gleichmäßig über die gesamte Untersuchungsregion verteilt liegen.

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Summary

This thesis analyses the importance of regional characteristics of the built environment regarding tourism in the biosphere reserve Schorfheide-Chorin. It is based upon a survey conducted in the context of the research project Regionaltypisches Bauen im UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.

Tourism is mainly found in the southern part of the biosphere reserve. Every year about 2 million visitors come to see the area, around 70 % of those are day-trippers coming mainly from Berlin. Typical village forms (manorial villages, villages situated around a village green, and one-street villages) and typical houses (e.g. Ernhaus) characterize the regional construction culture. Typical construction materials of the region are cobblestone, wood and brickearth, determined by the resources of the landscape.

Existing studies on the subject show that attractive townscapes are beneficial for rural regions with regard to their tourist marketing capacity. According to these studies, the main motivation for tourists who visit rural areas is the experience of silence and nature; hence, the surrounding landscape plays a major role.

The survey conducted for this thesis investigates the extent to which these results apply to the biosphere reserve Schorfheide-Chorin as well. A special focus is on the importance of regional construction culture for tourists. The survey was distributed online and offline. The questionnaire consists of both closed and open questions. The closed questions were analysed by statistical means, while the answers to the open questions were analysed by means of a summary content analysis.

236 people completed the survey. The results match the results of the existing studies. In the biosphere reserve Schorfheide-Chorin landscape and nature are more important than the regional construction culture. Nevertheless, the majority of respondents recommended the preservation of historic buildings, and that new buildings should be carefully adapted to existing structures.

Thus, the results point towards options for improving the attractiveness of the villages in the biosphere reserve Schorfheide-Chorin. However, since the sample size was limited and the questionnaires were not distributed area-wide, more research needs to be conducted for representative results.

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10 Literatur- und Quellenverzeichnis

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BbgBO – Brandenburgische Bauordnung i. d. F. vom 19. Mai 2016 (GVBl. I/16, Nr.14), zuletzt geändert durch Artikel 13 des Gesetzes vom 15. Oktober 2018 (GVBl. I/18, Nr. 22, S. 28).

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BNatSchG – Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz) i. d. F. vom 29. Juli 2009 (BgBl. I S. 2542), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 15. September 2017 (BGBl. I S. 3434).

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Persönliche Mitteilungen:

BANTLE, C., 2018: E-Mail vom 08.06.2018.

GRAUMANN, U., 2018: E-Mail vom 20.09.2018.

HOPPE, A., 2018: E-Mail vom 04.06.2018.

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Quellenverzeichnis der Abbildungen:

Deckblatt: Eigene Aufnahmen aus dem Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, 2018.

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Abb. 3: GREVE, K. 2006: Ausflügler suchen idyllisches Landleben. Auswertung der Umfrage „Dorfentwicklung und Tourismus“. In: PETERS, J., GREVE, K., & C. SCHLETTE, 2006: Kompetenz für den ländlichen Raum – Projektbericht campus.rurale. Eberswalde. Unveröffentlicht.

Abb. 4: BENGSCH, L., BERNDT, M., PÜSCHEL, R. & S. GEIGER, 2015: Ausflugs- und Mobilitätsverhalten der Berliner Bevölkerung im Freizeit- und Urlaubsverkehr im Land Brandenburg. Online verfügbar unter: https://www.tourismusnetzwerk- brandenburg.de/fileadmin/user_upload/Bilder_Dokumente/Clustermanagement/Mobilitaet/Bra ndenburg_Mobilitaetsverhaelten_dwif.pdf [letzter Aufruf: 06.09.2018].

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Abb. 6: Eigene Darstellung, Datengrundlage: MLUR - MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT, UMWELTSCHUTZ UND RAUMORDNUNG DES LANDES BRANDENBURG (Hrsg.), 2003: Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin: Landschaftsrahmenplan. Band 2: Grundlagen, Bestandsaufnahme, Bewertung. Ohne Verlag: Potsdam.

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Abb. 10: Eigene Aufnahme, 2018.

Abb. 11 & 12: RADIG, W., 1955: Die Siedlungstypen in Deutschland und ihre frühgeschichtlichen Wurzeln. Henschelverlag: Berlin.

Abb. 13: LIENAU, C., 2000: Die Siedlungen des ländlichen Raumes. 4. Auflage. Westermann Schulbuchverlag: Braunschweig.

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Abb. 15: RAUSCHER, N., 2014: Wohngebäude. Online verfügbar unter: http://www.fotografie- architektur.de/dorfentwicklung_in_brandenburg_1.html [letzter Aufruf: 13.09.2018].

Abb. 16 & 17: ELLENBERG, H., 1990: Bauernhaus und Landschaft in ökologischer und historischer Sicht. Ulmer Verlag: Stuttgart.

Abb. 18: Eigene Aufnahme, 2018.

Abb. 19: PETERS, J.& J. EISENFELD, 2013: Grün im Dorf – Gärten und Freiflächen in Brandenburg. Zur Kulturgeschichte des Dorfgrüns in Brandenburg. 3. Auflage.

Abb. 20: MICHAS, U., 2008: Paläste sind nicht zu bauen, sondern Schafställe und Wirtschaftsgebäude. In: Märkischer Landbau. Die Mark Brandenburg, Heft 69: 2-9.

Abb. 21: Eigene Aufnahme, 2018.

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Abb. 23: QUART, Y., 2018: Eine Seenlandschaft – geprägt durch die letzte Eiszeit. In: In: LUTZE, G. & H. DOMNICK (Hrsg.), 2018: Werbellin- und Grimnitzsee, Joachimsthaler Endmoräne und Grumsin. Landschaft des Jahres 2018 im Barnim und in der Uckermark. Entdeckungen entlang der Märkischen Eiszeitstraße 20/2018.

Abb. 24 - 33: Eigene Aufnahmen, 2018.

Abb. 34: GOOß, G. & J. HENNIG (Hrsg.), 1998: Das Choriner Zisterzienserkloster. Eine kulturhistorische Wanderung. Marianne-Verlag: Berlin.

Abb. 35 - 37: Eigene Aufnahmen, 2018.

Abb. 38: SCHIEFELBEIN, S., 2008: Niederfinow – Ein Ort mit schwebenden Schiffen. 1258 – 1267 – 2008. Ohne Verlag: Niederfinow.

Abb. 39: Eigene Aufnahme, 2018.

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Abb. 46: Eigene Aufnahme, 2018.

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Anhang

11 Anhang

Anlage 1: Karte Lageübersicht der Befragungsorte im Biosphärenreservat Schorfheide- Chorin ...... S. 117 Anlage 2: Karte naturräumliche Gliederung des Biosphärenreservats Schorfheide- Chorin ...... S. 120 Anlage 3: Karte Schutzzonen des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin ...... S. 122 Anlage 4: Karte Landnutzung im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ...... S. 124 Anlage 5: Fragebogen ...... S. 126 Anlage 6: Kategoriebildung bei der Auswertung der offenen Fragen ...... S. 132 Anlage 7: Übersicht statistische Tests ...... S. 142 Anlage 8: Tabelle Herkunft der Brandenburger Befragten ...... S. 144 Anlage 9: Friedmann-Test zu Frage 7 und 8 ...... S. 147 Anlage 10: Korrelation zwischen den Antworten auf die Fragen 7 und 8 und den Antworten auf Frage 9 ...... S. 149 Anlage 11: Friedmann-Test zu Frage 10 ...... S. 152 Anlage 12: Korrelationstest zwischen Frage 12 und 13 ...... S. 154 Anlage 13: Korrelationstest zwischen Frage 9 und Frage 12 bzw. 13 ...... S. 156 Anlage 14: Friedmann-Tests zu Frage 10 je nach Herkunft der Befragten ...... S. 158 Anlage 15: Kruskal-Wallis-Tests zu Frage 10 je nach Herkunft der Befragten ...... S. 162 Anlage 16: Kruskal-Wallis-Test zu Frage 15 (Auswertung je nach Altersgruppe) ...... S. 166

116

Anhang

Anlage 1: Karte 1: Lageübersicht der Befragungsorte im Biosphärenreservat Schorfheide- Chorin

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Übersicht der Befragungsorte:

Standortnr. Name des Standortes Art des Standortes Ort Anzahl der Anzahl der ausgelegten ausgefüllten Fragebögen Fragebögen 1 Heidehof Serwest Unterkunft Serwest 10 7 2 Pension Seeterrasse Serwest Unterkunft Serwest 15 0 3 Alte Klosterschänke Unterkunft Chorin 10 0 4 Pension Köhler Unterkunft Angermünde 10 8 5 Pension im Forsthaus Unterkunft Görlsdorf 10 7 6 EJB Werbellinsee Unterkunft Joachimsthal 10 0 7 Radlerpension Joachimsthal Unterkunft Joachimsthal 15 6 8 Radlerpension Gut Wolletz Unterkunft Wolletz 10 5 9 Reiterpension Herzsprung Unterkunft Herzsprung 10 0 10 Ferienwohnung Fam. Müller Unterkunft Herzsprung 10 5 11 Ferienwohnung Fam. Branding Unterkunft Herzsprung 5 0 12 Ferienwohnung Fam. Böhm Unterkunft Brodowin 10 4 13 Ferienwohnung Fam. Kracheel Unterkunft Eberswalde 10 0 14 Campingplatz Marina EberswaldeUnterkunft Eberswalde 20 5 15 Campingplatz Wolletzsee Unterkunft Wolletzsee 20 0 16 Campingplatz Pehlitzwerder Unterkunft Pehlitz 30 20 17 Blumberger Mühle Informationszentrum Angermünde 20 6 18 Touristinfo Angermünde Informationszentrum Angermünde 15 0 19 Touristinfo Altkünkendorf Informationszentrum Altkünkendorf 15 10 20 Touristinfo Chorin Bahnhof Informationszentrum Chorin 15 0 21 Biorama Aussichtsturm Informationszentrum Joachimsthal 15 0 22 Ökodorf Brodowin Informationszentrum Brodowin 15 0 ∑ 300 ∑ 83

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Anlage 2: Karte 2: Naturräumliche Gliederung des Biosphärenreservats Schorfheide- Chorin

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Anlage 3: Karte 3: Schutzzonen des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin

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Anlage 4:

Karte 4: Landnutzung im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin

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Anlage 5: Fragebogen

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Anlage 6: Kategoriebildung bei der Auswertung der offenen Fragen

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Name der Kategorie Unterkategorie codieren, wenn folgende Schlagworte genannt werden Anzahl der Nennungen

Frage 1 (Anderes) wohnen wohnen, Wohnort, Hausbau 17 arbeiten Beruf, Praktikum, Arbeit 5 spezieller Anlass Veranstaltung, konkrete Aktivität 13 Dauercamper Dauercamper 5 Durchreise Durchreise, Radreise, Durchfahrt 7

Frage 3 (Anderes) wohnen wohnen, leben 5 arbeiten arbeiten, konkrete Tätigkeiten 11 Camping Camping 2 gärtnern Garten, gärtnern 2 Durchreise Durchreise 2 Entspannen Meditation, entspannen, Pause, sitzen 4 Boot fahren Boot fahren 2 Anderes wenn keiner der vorherigen Kategorien zuzuordnen 7

Frage 4 Wasser See, Wasser 27 Wald Wald, Wälder 11 wohnen leben, wohnen 3 arbeiten Arbeit 1 Heimat Heimat, Zuhause 3 Urlaub Urlaub, Camping, Zeltplatz 6 Tiere Tiere 14 Nutztiere Nutztiere, spezielle Arten 3 Wildtiere Wildtiere, Fauna, spezielle Arten 9 Erholung Erholung 5 Entschleunigung Entschleunigung 1 Vielfalt Vielvalt, Artenvielfalt, Wechsel, abwechslungsreich, 10 Landschaft Landschaft, Nennung spezieller Landschaftstypen (z.B. Endmoräne) 21 Natur Natur 94 Landwirtschaft Landwirtschaft, Äcker, Milchproduktion 8 Ruhe Ruhe 7 Familie Familie, Großeltern, Kindheit 5 Freunde Freunde 5 Kloster Chorin Kloster Chorin, Choriner Musiksommer, Kloster 10 Naturschutz Naturschutz, Naturschutzgebiet, schützenswerte Natur 5 Studium Studium, HNE, Exkursion 3 Freiheit Freiheit 1 Fahrradfahren Fahrrad, Radweg 4 schön schön 10 grün grün 2 Huteeichen Huteeichen 2 Nutzung Nutzung 1 Jagd Jagd, Jagdgebiet 3 Göring Göring 1 DDR DDR 2 kleine Dörfer kleine Dörfer 1 Weite Weite 1 Biosphärenreservat Biosphärenreservat 7 öko ökologisch, Ökolandbau, Ökodorf 5 ländlich ländlich 2 Leere Leere, Menschenleere 2 Pflanzen Pflanzen, Flora, spezielle Arten 2 Kopfsteinpflaster Kopfsteinpflaster 1 erkunden erkunden, Neugierde, total neu 3 bewahren bewahren 1 Honig Honig 1 saubere Luft saubere Luft 1 Idylle Idylle, Bilderbuch-Landschaft 2 Einsamkeit Einsamkeit 2 unberührt unberührt 2 besonders besonders 1

133

Anhang

Name der Kategorie Unterkategorie codieren, wenn folgende Schlagworte genannt werden Anzahl der Nennungen Frage 5 geschützt geschützt, Schutz 34 Nutzung Nutzung, Wirtschaften 22 nachhaltig nachhaltig, Nachhaltigkeit 7 Wald Wald, Wälder 27 Urwald Urwald, alte Baumbestände 4 Wasser Wasser, Seen 10 Natur Natur 90 Landschaft Landschaft 15 unberührt unberührt, ursprünglich, unverändert 28 ungestört ungestört 9 intakt intakt 4 idyllisch idyllisch 1 authentisch authentisch 1 unverbraucht unverbraucht 1 naturnah naturnah 1 naturbelassen naturbelassen, wild 12 naturverträglich naturverträglich 1 Modellregion Modellregion 1 Rückzugsort Rückzugsort 1 Pflanzen Pflanzen, Flora, spezielle Arten 5 Tiere Tiere 16 Nutztiere Nutztiere, spezielle Arten 0 Wildtiere Wildtiere, Fauna, spezielle Arten 8 Umweltbildung Umweltbildung, Besucherzentrum, Information, Aufklärung 4 Erhaltung Erhaltung 4 Kultur Kultur 4 extensiv extensiv, sanfte Nutzung, Mohnblumen 6 behutsamer Eingriff behutsamer Eingriff, reduzierter Eingriff 2 Gleichgewicht Gleichgewicht 1 Kombination Kombination, Verbindung, integriert, vereinbaren, Einheit, Einklang,33 Zusammenwirken, Schutz und Nutzung Ökologische_Landwirtschaft Ökologische_Landwirtschaft, Brodowin, Bio-Produkte 4 Regionalität Regionalität 1 Kulturlandschaft Kulturlandschaft 4 Menschen Menschen, Anwohner 10 Baukultur Feldseteinstraßen, Architektur 2 abwechslungsreich abwechslungsreich, Wechsel, vielfältig, kleinteilig 6 Entwicklung Entwicklung 3 Artenvielfalt Artenvielfalt 7 Leere Leere 1 Ruhe Ruhe 10 schön schön 4 gesund gesund, frische Luft 2 sauber sauber 3 Erholung Erholung 5 grün grün 2 Naturverbundenheit Naturverbundenheit 2 Natur erleben Natur erleben, Beobachtungsmöglichkeit 3 Tourismus Tourismus, Gastgeber 3 eindrucksvoll eindrucksvoll 1 wenig Autoverkehr wenig Autoverkehr 3 geringe Besiedlungsdichte geringe Besiedlungsdichte 4 Freizeitaktivitäten Wanderwege, Wassersport 2

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Anhang

Name der Kategorie Unterkategorie codieren, wenn folgende Schlagworte genannt werden Anzahl der Nennungen Frage 6 klein klein 41 alt alt, rustikal 16 Dörfer Dorf, kleine Ortschaft, konkreter Ortsname 78 Dorfkern Dorfkern, Ortskern 2 Dorfplatz Dorfplatz, Dorfanger 2 Dorfgemeinschaft Dorfgemeinschaft, "man kennt sich", Kontakte 9 Dorfstruktur Dorfstruktur 4 Kirche Kirche 5 Gärten Garten, Grundstück 12 Straßen 7 Pflasterstraßen Pflaster, Kopfstein 2 Baumaterial Baumaterial 7 Backstein Backstein 2 Feldstein Feldstein, Pflaster, Kopfstein 4 regionaltypisch bauen regionale Baukultur, regionaltypische Bauweise 2 Weite Weite, Freifläche, Distanzen 17 regionale Produkte regionale Produkte 15 Ruhe Ruhe, kein Lärm 54 Häuser Häuser, Gebäude 12 Landwirtschaft Landwirtschaft, primärer Sektor, Höfe 151 bäuerlich bäuerlich, Bauernhof, Bauer, kleinstrukturierte Landwirtschaft 23 Monokultur Monokultur 3 Felder Felder, Acker 43 Wiesen Wiese 19 Weiden Weide 9 Pestizid Pestizid 1

abwechslungsreich abwechslungsreich, Wechsel, Vielfalt, kleinstrukturiert 10 Landschaft Landschaft 9 Natur Natur 38 intakt intakt 3 wenig Menschen wenig Menschen, wenig Besiedlung, wenig Einwohner 24 unbebaut Offenland, wenig Bebauung 13 verkehrsarm wenig Verkehr, wenig Autos 8 Tiere Tiere 68 Nutztiere Nutztiere, spezielle Arten 40 Wildtiere Wildtiere, Fauna, spezielle Arten 15 schlechte Infrastruktur schlechte Straßen, Öffnungszeiten, Einkaufsmöglichkeiten, Stromversorgung,25 Gastronomie, Internet, ÖPNV... Forstwirtschaft Forstwirtschaft 3 Wald Wald 40 Wasser Wasser, See 19 Erholung Erholung, Freizeit 3 Idylle Idylle, Bullerbü-Charme, idealisiert 5 naturnah naturnah 2 Luftqualität Luft 9 Gerüche Geruch, Stallgeruch, Güllegeruch, Kuhgeruch, Landluft, Naturgerüche 8 Geräusche Vogelgesang, Geräusche 6 Landschaftselemente Landschaftselemente, Hecken, Alleen, Gebüsch 9 Obstbäume Obtbaum 7 grün grün 7 Artenvielfalt Artenvielfalt 3 Sternenhimmel Sternenhimmel, Sterne 4 Abgeschiedenheit Abgeschiedenheit, Einsamkeit 4 Selbstversorgung autarke Versorgung, Selbstversorgung, Gemüsegarten 4 Landgasthöfe Gasthof, Landgasthof, Bistro 4 Langsamkeit Langsamkeit 1 Tradition Tradition, traditionell, regionale Kultur 3 Veranstaltungen Feste, kulturelle Veranstaltungen 4

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Anhang

Freizeitaktivitäten Sport, Freizeitangebot, Rad fahren, wandern 5 überschaubar überschaubar 4 freundlich nette Menschen, freundlich, gastfreundlich 4 Fremdenfeindlichkeit Angst vor Fremden, Fremdenfeindlichkeit, Nazis 3 Energieerzeugung Biogasanlage, Windrad 1 Jagd Jagd 1 Einfachheit Einfachheit 1 Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit 1 ländlich ländlich 1 wohlfühlen wohlfühlen 1 Kulturlandschaft Kulturlandschaft 3 hell hell 1 unberührt unberührt, naturbelassen 4 Naturverbundenheit Naturverbundenheit 1 Naturerlebnis Naturerlebnis 1 Ursprünglichkeit Ursprünglichkeit 3 Saisonalität Saisonalität 1 Tourismus Touristen, Übernachtungsmöglichkeit 3 Autofahrten Auto fahren 1 keine Industrie und Gewerbegebiete keine Gewerbegebiete (oder nur wenige), keine Industrie 2 sauber sauber 1 gesund gesund 1 fleißig fleißig 1 Menschen Menschen, Bevölkerung, Anwohner, Alteingesessene 5 Freiheit Freiheit 1 Kunst Kunst, Künstler 1

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Anhang

Name der Kategorie Unterkategorie codieren, wenn folgende Schlagworte genannt werden Anzahl der Nennungen Frage 12 Dach Dach, Dachfarbe, Dachziegel 10 Reetdach Reetdach 1 Fenster Fenster 6 Türen Türen 1 Sockel Sockel 4 Eingang Eingang 4 Veranda Veranda 1 Fachwerk Fachwerk 35 Lehmbau Lehm 2 Backstein Backstein, Ziegel, Klincker 38 Feldstein Feldstein, Naturstein, Stein 37 Holz Holz 4 Putz Putz 6 Stuck Stuck 1 Farbe Farbe, gestrichen, rot 8 Fassade Fassade 4 Seitenhöfe Dreiseithof, Vierseithof 1 klein klein 2 Einfamilienhäuser Einfamilienhäuser 1 niedrig flach, niedrig, eingeschossig, einstöckig 11 gleiche Höhe gleiche Firsthöhe 1 alt alt 9 Stube Stube 1 klassizistisch klassizistisch 1 1900 1900 1 Giebelverzierung Verzierung am Giebel 1 Mittelflurhaus Mittelflurhaus 3 Vorlaubenhaus Vorlaubenhaus 2 Besondere Ästhetik Besondere Ästhetik 1 Biberschwanz Biberschwanz 1 Bäume Bäume, Hausbäume 1 Anordnung Anordnung 4 brandenburgtypisch brandenburgisch, märkisch 3 Kirche Kirche 5 Rathaus Rathaus 1 Gärten Garten 1 Stall Stall 1 einfach einfach 1 attraktiv attraktiv 1 restauriert restauriert 2 totrenoviert totrenoviert 1 DDR-Bauten Plattenbau, DDR-Bau 2 Straßendorf Straßendorf 1 Ortsangabe Nennung eines konkreten Ortes 1 sonstige Gestaltungsmerkmale prominet vorspringender Rand oberhalb des Erdgeschosses 1

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Anhang

Name der Kategorie Unterkategorie codieren, wenn folgende Schlagworte genannt werden Anzahl der Nennungen Frage 13 Dorftyp Nennung eines speziellen Dorftyps 69 Angerdorf Anger, Angerdorf, Beschreibung des Dortyps 34 Straßendorf Straßendorf, Hauptstraße, Beschreibung des Dortyps 33 Rundlingsdorf Rundling, ringförmig 2 Kirche Kirche 22 Pflasterstraße Pflasterstraße 13 Ortskern / Dorfkern Ortskern, Dorfkern, Dorfplatz 12 Feldstein Feldstein 11 alt alt 10 brandenburgisch brandenburgisch 7 klein klein 5 Backstein / Ziegel Backstein / Ziegel 5 Alleen Alleen 5 Umfriedung Umfriedung 4 Plätze Plätze 4 großzügig großzügig 4 bäuerlich bäuerlich 3 Bäume Bäume 3 Bepflanzung Bepflanzung 3 Vorgärten Vorgarten 2 Garten Garten 2 Lage Hangfuß, Anordnung 2 ostdeutsch ostdeutsch 3 verfallen verfallen 1 einfach einfach 1 schlicht schlicht 1 dörflich dörflich 1 Storchennest Storchennest 2 Fachwerk Fachwerk 2 Giebel Giebel 1 Seitenhöfe Seitenhöfe 1 Mittelflurhaus Mittelflurhaus 1 Marktplatz Marktplatz 1 besondere Ästhetik besondere Ästhetik 1 Vielseitigkeit Vielseitigkeit 1 Fabriken Fabriken 1 Teiche Teiche 2 Schleusen Schleusen 1 Biberschwanz Biberschwanz 1 Sanierung Sanierung 2 Läden Läden 2 Cafés Cafés 1 Flachbauten Flachbauten 2 einheitlich einheitlich 1 Stadtmauer Stadtmauer 1 Burg Burg 1

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Anhang

Name der Kategorie Unterkategorie codieren, wenn folgende Schlagworte genannt werden Anzahl der Nennungen Frage 14 Ruhe Ruhe 92 Gastronomie Gastronomie, Restaurant, Café, Bistro etc. 47 Natur Natur 42 Menschen Menschen 41 wenig Menschen wenig Menschen 4 nette Menschen nette Menschen, freundliche Menschen 37 Ortsbild Ortsbild 38 Einkaufsmöglichkeit Einkaufsmöglichkeit, Laden, Bäcker, Fleischer usw. 34 Regionalität Regionalität, regionale Produkte, hofeigene Produkte 28 Freundlichkeit freundlich, nett, wohlgesonnen 25 Wasser_und_Bademöglichkeit Wasser, See, Bademöglichkeit 23 Landschaftsbild Landschaftsbild, konkrete Beschreibung von Landschaften 20 wenig_Verkehr wenig Verkehr, wenig Autos 20 Gebäude Gebäude, Häuser 17 Radwege Radwege 17 Erreichbarkeit Erreichbarkeit, Anbindung, öffentliche Verkehrsmittel 16 Wanderwege Wanderwege 14 Informationsmöglichkeit Informationen, Beschilderung, Infotafeln 13 Straßenzustand Straßenzustand 13 Gärten Garten 12 Luft Luft 12 Sehenswürdigkeiten_und_AusflugszieleSehenswürdigkeiten, Ausflugsziele 11 Infrastruktur Infrastruktur, WLAN, Handynetz, Strom, Entsorgung 11 Bäume Bäume, Alleen 11 Unterkünfte Unterkünfte, Ferienwohnung, Quartier etc. 10 gepflegt gepflegt 10 Tiere Tiere, Fauna, konkrete Nennung von Tierarten 10 Erholung Erholung, Entschleunigung, Entspanntheit, Gemütlichkeit 9 Weite Weite 9 bäuerlich bäuerlich, Bauernhof, kleinteilige Landwirtschaft, kleine Betriebe, Bauerncafé,9 Bauerngarten, Bauernmarkt Sauberkeit sauber 8 Naturbelassenheit naturbelassen, Natürlichkeit, intakte Natur, unberührte Natur 7 Kulturangebot Kulturangebot 6 Natürlichkeit Natürlichkeit, Naturverbundenheit, Naturmaterialien 6 Grünflächen Grünflächen, grün, Blumen 6 Kirche Kirche 6 Freizeitangebote Freizeitangebote 5 Lebendigkeit Lebendigkeit 5 bio/gesund bio/gesund 5 dörflich dörflich 5 Landwirtschaft Landwirtschaft, Acker, Feldrand, biologisch angebaute Produkte 4 Ursprünglichkeit Ursprünglichkeit 4 Rastmöglichkeit Rastmöglichkeit, Rastplatz 4 Sitzgelegenheit Sitzgelegenheit, Bänke 4 Tradition Tradition, historische Bezüge 4 Aussichtspunkte Aussichtspunkt, Ausblick, Blickachse 4 Authentizität Authentizität 3 Treffpunkte Treffpunkte 3 Idylle Idylle 3 Bildungseinrichtungen Bildungseinrichtungen 2 wenig_Industrie wenig Industrie, keine Industrie 2 bessere Öffnungszeiten bessere Öffnungszeiten 2 Artenvielfalt Artenvielfalt 2 Gastlichkeit Gastlichkeit, Gastfreundschaft 2 Naturnähe Naturnähe 2 wenig Tourismus wenig Tourismus, kein Massenandrang 2 Schatten Schatten 2 Details Details 2 Geruch Geruch 2 kleinteilige_Landwirtschaft kleinteilige_Landwirtschaft 1 medizinische_Versorgung medizinische_Versorgung 1 Ausflugsmöglichkeiten Ausflugsmöglichkeiten 1 Wiedererkennungswert Wiedererkennungswert 1 abwechslungsreich abwechslungsreich 1 Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit 1 Denkmalschutz Denkmalschutz 1 Blickachsen Blickachsen 1 Dunkelheit Dunkelheit 1 Versorgung Versorgung 1 Dorfbad Dorfbad 1 Neugier Neugier 1 Wetter Wetter 1 139

Anhang

Name der Kategorie Unterkategorie codieren, wenn folgende Schlagworte genannt werden Anzahl der Nennungen Frage 16 Versorgungseinrichtung Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Tankstelle, Post, Geldautomat 73 EinkaufsmöglichkeitLaden, Einkaufsmöglichkeit, Spätkauf, Kiosk, Bäckerei etc. 65 Geldautomat Geldautomat 4 Arzt Arzt 2 Tankstelle Tankstelle 1 Post Post 1 Gastronomie Gastronomie, Restaurant, Café, Bistro etc. 61 ÖPNV ÖPNV, Bus, Zug etc. 23 Informationen Ortsschilder, Infopunkte, Beschilderung, Infos 11 Attraktionen/Kulturangebote Unterhaltung, Tourismusangebot, Museen, Kultur, Feste, Kino, Sauna9 nichts nichts, es ist schön wie es ist 9 Mobilfunk-/Internetempfang Mobilfunkempfang, WLAN, Internetverbindung 8 Lebendigkeit Leben, Lebendigkeit, junge Generation, weniger Leerstand 8 Radwege Radwege 8 Dorfzentrum Dorfzentrum 7 Restaurierung Restaurierung, Sanierung 5 Regionales regionales Handwerk, regionale Produkte 5 Baustile alles was mit dem Ortsbild zu tun hat 5 Pflege Pflege 5 Bauernhöfe Bauernhöfe, Höfe, Ökolandbau 4 Übernachtungsmöglichkeit Übernachtungsmöglichkeit, Unterkunft 3 Bildungsmöglichkeiten Bildungsmöglichkeiten, Schulen, Umweltbildungsangebot 3 guter_Straßenzustand gut befahrbare Straßen, glatte Straßen, Pflege der Straßen 3 Ursprünglichkeit ursprünglich, es sollte klein und dörflich bleiben 3 offene_Kirchen offene Kirchen 3 Infrastruktur Infrastruktur 3 Sitzgelegenheiten Sitzgelegenheiten, Bänke 2 Arbeitsplätze Arbeitsplätze 2 Verleih Fahrradverleih, Hängmatten-Verleih 2 Ruhe Ruhe, weniger Grasmäher 2 Ladestation_für_E-Bikes Ladestation_für_E-Bikes 1 bezahlbaren_Wohnraum bezahlbaren_Wohnraum 1 Verkehrsberuhigung Verkehrsberuhigung 1 Fahrrad-Reparatur Fahrrad-Reparatur 1 Gastfreundschaft Gastfreundschaft 1 Bepflanzung Bepflanzung 1 Spielplätze Spielplätze 1 Treffpunkte Treffpunkte 1 Mülleimer Mülleimer 1 friedlich friedlich 1 Alleen Alleen 1 Tiere Tiere 1

140

Anhang

Name der Kategorie Unterkategorie codieren, wenn folgende Schlagworte genannt werden Anzahl der Nennungen Frage 17 Orientierung an der regionalen (Bau-)Kultur an das Ortsbild anpassen, Orientierung an regionaler Baukultur, regionaltypischer Baustil... 27 alte Bausubstanz erhalten Restaurierung, Erhaltung alter Gebäude... 23 Belebung der Region (z.B. durch mehr Jobs, Läden, Märkte, Beschäftigungsmöglichkeiten, Künstler, Umnutzung leerstehender Gebäude) Feste, Handwerk... 19 Radwege ausbauen bessere Radwege 8 Modernes mit regionaltypischem verbinden Kombination, immer wenn beides genannt wird 8 Erhaltung der Natur / Landschaft Bewahrung der Natur, Landschaft erhalten 7 Nachhaltigkeit nachhaltig, Nachhaltigkeit 7 Behutsamkeit behutsam, Behutsamkeit 7 Gestaltungsvorgaben aussprechen Gestaltungsvorgaben, Verbote 6 Infrastruktur verbessern Infrastruktur, Straßen, Handyempfang... 6 Alleen nachpflanzen, Grünstrukturen erhalten Grünstruktur, Allee, Blumen, Obstbäume 6 ÖPNV verbessern ÖPNV 5 Einladende öffentliche Orte schaffen Treffpunkte, öffentliche Orte, Ortsmitte, Gemeinschaftsgebäude 5 Informationen für Touristen in jedem Ort Informationen 5 Marketing für die Region ausbauen Werbung, Marketing 5 Verkehrsberuhigung Geschwindigkeitsbegrenzung 5 keine Neubausiedlungen keine Neubausiedlungen 5 Ökologische Landwirtschaft ausbauen Ökolandbau 4 Gestaltungsempfehlungen aussprechen Gestaltungsempfehlung 4 Gestaltung den Ortsansässigen überlassen Selbstbewusstsein, Überlasse es den Ortsansässigen 3 modern bauen moderne Architektur, ausgefallene Architektur 2 Zersiedlung vermeiden Zersiedlung vermeiden 2 Öffnungszeiten optimieren Öffnungszeiten 2 mehr kleine Übernachtungsmöglichkeiten kleine Übernachtungsmöglichkeiten, keine Hotels schaffen 2 Ortschaften sind gut so wie sie sind es sollte so bleiben, Ortschaften sind ok 2 Schrottimobilien entfernen Schrottimobilien entfernen 1 Antragsteller, die fehlende Strukturen Antragsteller, die fehlende Strukturen verbessern verbessern möchten, unterstützen möchten, unterstützen 1 kulturhistorische Landschaftselemente erhalten kulturhistorische Landschaftselemente erhalten 1 keine Einschränkungen aussprechen keine Einschränkungen aussprechen 1 Freiraum belassen Freiraum belassen 1 Ortsränder nicht vernachlässigen Ortsränder nicht vernachlässigen 1 keine spektakulären Neubauten keine spektakulären Neubauten 1 Dörfer bunter gestalten Dörfer bunter gestalten 1 Größen aufeinander abstimmen Größen aufeinander abstimmen 1 Bekämpfung faschistischer Strukturen Bekämpfung faschistischer Strukturen 1 Ruhe bewahren Ruhe bewahren 1 individuelle Entscheidungen treffen individuelle Entscheidungen treffen 1 keine Angst vor guten neuen Ideen keine Angst vor guten neuen Ideen 1 keine "Unser Dorf soll schöner werden" keine "Unser Dorf soll schöner werden" Wettbewerbe Wettbewerbe 1 141

Anhang

Anlage 7: Übersicht über die gängigsten statistischen Tests, Quelle: Statistikvorlesung bei Herrn Dr. Engel, Sommersemester 2017

142

Anhang

143

Anhang

Anlage 8: Übersicht über die Herkunft der Brandenburger Befragten

144

Anhang

Postleitzahl Ort Im BRSC Nähe BRSC Landkreis 14467 Potsdam nein nein Potsdam 14469 Potsdam nein nein Potsdam 14471 Potsdam nein nein Potsdam 14471 Potsdam nein nein Potsdam 14480 Potsdam nein nein Potsdam 14548 Schwielowsee nein nein Potsdam-Mittelmark 14912 Fläming nein nein Teltow-Fläming 15230 Frankfurt (Oder) nein nein Frankfurt (Oder) 15234 Frankfurt (Oder) nein nein Frankfurt (Oder) 15299 Müllrose nein nein Oder-Spree 15344 Strausberg nein nein Märkisch-Oderland 15517 Fürstenwalde/Spree nein nein Oder-Spree 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16225 Eberswalde nein ja Barnim 16227 Eberswalde nein ja Barnim 16227 Eberswalde nein ja Barnim 16227 Eberswalde nein ja Barnim 16227 Eberswalde nein ja Barnim

145

Anhang

Postleitzahl Ort Im BRSC Nähe BRSC Landkreis 16230 Chorin ja ja Barnim 16230 Chorin ja ja Barnim 16230 Chorin ja ja Barnim 16230 Chorin ja ja Barnim 16230 Chorin ja ja Barnim 16230 Chorin ja ja Barnim 16230 Chorin ja ja Barnim 16230 Chorin ja ja Barnim 16230 Chorin ja ja Barnim 16244 Schorfheide ja ja Barnim 16247 Joachimsthal ja ja Barnim 16248 z.B. Parsteinsee ja? ja Barnim 16248 z.B. Parsteinsee ja? ja Barnim 16248 z.B. Parsteinsee ja? ja Barnim 16248 z.B. Parsteinsee ja? ja Barnim 16278 Angermünde nein ja Uckermark 16278 Angermünde nein ja Uckermark 16278 Angermünde nein ja Uckermark 16278 Angermünde nein ja Uckermark 16278 Angermünde nein ja Uckermark 16303 Schwedt nein ja Uckermark 16303 Schwedt nein ja Uckermark 16303 Schwedt nein ja Uckermark 16303 Schwedt nein ja Uckermark 16321 Bernau nein ja Barnim 16321 Bernau nein ja Barnim 16321 Bernau nein ja Barnim 16348 ja? ja Barnim 16348 Wandlitz ja? ja Barnim 17268 z.B. Gerswalde ja? ja Uckermark 19322 Wittenberge nein nein Prignitz 19322 Wittenberge nein nein Prignitz

146

Anhang

Anlage 9: Friedmann-Test zu Frage 7 und 8

147

Anhang

###### SsS 2.3l 20.10.2018 10:15:36 ###### ###### Friedman-Test ######

Stichprobengröße n = 236

Median der Stichprobe 1 = 3,000 (Ortsbild, Urlaubsgebiet) Median der Stichprobe 2 = 3,000 (Ortsbild (Ausflugsziel) Median der Stichprobe 3 = 4,000 (Landschaftsbild (Urlaubsgebiet) Median der Stichprobe 4 = 4,000 (Landschaftsbild (Ausflugsziel)

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße Fr = 85,964 Aufgrund von 320 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße Fr = 178,902 Irrtumswahrscheinlichkeit (Chi²-Verteilung) p = 0,000000

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann damit die Nullhypothese verworfen werden.

Alle 6 möglichen Paarvergleiche: Dunnett's Test Signifikanzniveau = 0,05

Stichprobe 3 gegen Stichprobe 2 : r = 4 q = 7,309 p' = 0,000000 signifikant Stichprobe 3 gegen Stichprobe 1 : r = 3 q = 8,400 p' = 0,000000 signifikant Stichprobe 3 gegen Stichprobe 4 : r = 2 q = 1,465 p' = 0,245269 nicht signifikant Stichprobe 4 gegen Stichprobe 2 : r = 3 q = 8,400 p' = 0,000000 signifikant Stichprobe 4 gegen Stichprobe 1 : r = 2 q = 10,415 p' = 0,000000 signifikant Stichprobe 1 gegen Stichprobe 2 : r = 2 q = 1,465 p' = 0,245269 nicht signifikant

148

Anhang

Anlage 10: Korrelation zwischen den Antworten auf die Fragen 7 und 8 und den Antworten auf Frage 9

149

Anhang

OrtsbildUrlaub * OrtsbildEntscheidungskriterium

Anzahl OrtsbildEntscheidungskriter ium 1,00 2,00 Gesamt OrtsbildUrlau 1,00 1 1 2 b 2,00 5 16 21

3,00 33 86 119 4,00 48 46 94 Gesamt 87 149 236 Korrelationen OrtsbildEntsc heidungskrite OrtsbildUrlau rium b Spearman- OrtsbildEntsc Korrelationsk 1,000 -,228** Rho heidungskrite oeffizient rium Sig. (2-seitig) 0,000 N 236 236 OrtsbildUrlau Korrelationsk -,228** 1,000 b oeffizient Sig. (2-seitig) 0,000 N 236 236 **. Die Korrelation ist auf dem 0,01 Niveau signifikant (zweiseitig).

OrtsbildAusflug * OrtsbildEntscheidungskriterium

Anzahl OrtsbildEntscheidungskriter ium 1,00 2,00 Gesamt OrtsbildAusfl 1,00 0 2 2 ug 2,00 5 26 31

3,00 39 75 114 4,00 43 46 89 Gesamt 87 149 236 Korrelationen OrtsbildEntsc heidungskrite OrtsbildAusfl rium ug Spearman- OrtsbildEntsc Korrelationsk 1,000 -,221** Rho heidungskrite oeffizient rium Sig. (2-seitig) 0,001 N 236 236 OrtsbildAusfl Korrelationsk -,221** 1,000 ug oeffizient Sig. (2-seitig) 0,001 N 236 236 **. Die Korrelation ist auf dem 0,01 Niveau signifikant (zweiseitig).

150

Anhang

LandschaftUrlaub * OrtsbildEntscheidungskriterium

Anzahl OrtsbildEntscheidungskriter ium 1,00 2,00 Gesamt LandschaftUr 2,00 1 0 1 laub 3,00 12 46 58

4,00 74 103 177 Gesamt 87 149 236 Korrelationen OrtsbildEntsc heidungskrite LandschaftUr rium laub Spearman- OrtsbildEntsc Korrelationsk 1,000 -,173** Rho heidungskrite oeffizient rium Sig. (2-seitig) 0,008 N 236 236 LandschaftUr Korrelationsk -,173** 1,000 laub oeffizient Sig. (2-seitig) 0,008 N 236 236 **. Die Korrelation ist auf dem 0,01 Niveau signifikant (zweiseitig).

LandschaftAusflug * OrtsbildEntscheidungskriterium

Anzahl OrtsbildEntscheidungskriter ium 1,00 2,00 Gesamt LandschaftAu 2,00 1 3 4 sflug 3,00 17 49 66

4,00 69 97 166 Gesamt 87 149 236 Korrelationen OrtsbildEntsc heidungskrite LandschaftAu rium sflug Spearman- OrtsbildEntsc Korrelationsk 1,000 -,150* Rho heidungskrite oeffizient rium Sig. (2-seitig) 0,021 N 236 236 LandschaftAu Korrelationsk -,150* 1,000 sflug oeffizient Sig. (2-seitig) 0,021 N 236 236 *. Die Korrelation ist auf dem 0,05 Niveau signifikant (zweiseitig).

151

Anhang

Anlage 11: Anlage 10: Friedmann-Test zu Frage 10

152

Anhang

###### SsS 2.3l 07.10.2018 13:32:49 ###### ###### Friedman-Test ######

Stichprobengröße n = 236

Median der Stichprobe 1 = 3,000 (Ortskern) Median der Stichprobe 2 = 3,000 (Ortsrand) Median der Stichprobe 3 = 4,000 (Umland)

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße Fr = 46,133 Aufgrund von 186 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße Fr = 79,038 Irrtumswahrscheinlichkeit (Chi²-Verteilung) p = 0,000000

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann damit die Nullhypothese verworfen werden.

Alle 3 möglichen Paarvergleiche: Dunnett's Test Signifikanzniveau = 0,05

Stichprobe 3 gegen Stichprobe 2 : r = 3 q = 6,789 p' = 0,000000 signifikant Stichprobe 3 gegen Stichprobe 1 : r = 2 q = 5,045 p' = 0,000001 signifikant Stichprobe 1 gegen Stichprobe 2 : r = 2 q = 4,557 p' = 0,000011 signifikant

153

Anhang

Anlage 12: Korrelationstest zwischen Frage 12 und 13

154

Anhang

Sind Ihnen regionaltypische Merkmale der Ortschaften aufgefallen?

nein ja Summe Sind Ihnen nein regionaltypische 82 21 103 Merkmale der Häuser ja aufgefallen? 25 108 133 Summe 107 129 236

Korrelationen

MerkmalOrts MerkmalHau chaft s Spearman- MerkmalOrts Korrelationsk 1,000 ,606** Rho chaft oeffizient

Sig. (2-seitig) 0,000

N 236 236 MerkmalHau Korrelationsk ,606** 1,000 s oeffizient Sig. (2-seitig) 0,000 N 236 236 **. Die Korrelation ist auf dem 0,01 Niveau signifikant (zweiseitig).

155

Anhang

Anlage 13: Korrelationstest zwischen Frage 9 und Frage 12 bzw. 13

156

Anhang

MerkmalHaus * OrtsbildEntscheidungskriterium Kreuztabelle

Anzahl OrtsbildEntscheidungskriter ium 1,00 2,00 Gesamt MerkmalHaus 1,00 45 58 103 2,00 42 91 133 Gesamt 87 149 236 Korrelationen

OrtsbildEntschei dungskriterium MerkmalHaus Spearman- OrtsbildEntschei Korrelationsk 1,000 0,124 Rho dungskriterium oeffizient Sig. (2-seitig) 0,056 N 236 236 MerkmalHaus Korrelationsk 0,124 1,000 oeffizient Sig. (2-seitig) 0,056 N 236 236

MerkmalOrtschaft * OrtsbildEntscheidungskriterium Kreuztabelle

Anzahl

OrtsbildEntscheidungskriter ium 1,00 2,00 Gesamt MerkmalOrtschaft 1,00 44 63 107 2,00 43 86 129 Gesamt 87 149 236 Korrelationen

OrtsbildEntschei MerkmalOrtsc dungskriterium haft Spearman- OrtsbildEntschei Korrelationsk 1,000 0,080 Rho dungskriterium oeffizient Sig. (2-seitig) 0,219 N 236 236 MerkmalOrtschaft Korrelationsk 0,080 1,000 oeffizient Sig. (2-seitig) 0,219 N 236 236

157

Anhang

Anlage 14: Friedmann-Tests zu Frage 10 je nach Herkunft der Befragten

158

Anhang

Vergleich der Brandenburger Bewertungen von Ortskern, Ortsrand und Umland

###### SsS 2.3l 05.10.2018 20:53:04 ###### ###### Einfaktorielle ANOVA für gepaarte Stichproben ######

Voraussetzung Normalverteilung ist für Stichprobe 1 2 3 nicht erfüllt. Als Alternative wird der Friedman-Test durchgeführt.

Stichprobengröße n = 70 (Brandenburger)

Median der Stichprobe 1 = 3,000 (Ortskern) Median der Stichprobe 2 = 3,000 (Ortsrand) Median der Stichprobe 3 = 4,000 (Umland)

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße Fr = 24,114 Aufgrund von 53 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße Fr = 35,915 Irrtumswahrscheinlichkeit (Chi²-Verteilung) p = 0,000000

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann damit die Nullhypothese verworfen werden.

Alle 3 möglichen Paarvergleiche: Dunnett's Test Signifikanzniveau = 0,05

Stichprobe 3 gegen Stichprobe 2 : r = 3 q = 4,902 p' = 0,000003 signifikant Stichprobe 3 gegen Stichprobe 1 : r = 2 q = 3,108 p' = 0,003672 signifikant Stichprobe 1 gegen Stichprobe 2 : r = 2 q = 3,825 p' = 0,000259 signifikant

159

Anhang

Vergleich der Berliner Bewertungen von Ortskern, Ortsrand und Umland

###### SsS 2.3l 05.10.2018 20:55:06 ###### ###### Einfaktorielle ANOVA für gepaarte Stichproben ######

Voraussetzung Normalverteilung ist für Stichprobe 1 2 3 nicht erfüllt. Als Alternative wird der Friedman-Test durchgeführt.

Stichprobengröße n = 98 (Berliner)

Median der Stichprobe 1 = 3,000 (Ortskern) Median der Stichprobe 2 = 3,000 (Ortsrand) Median der Stichprobe 3 = 4,000 (Umland)

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße Fr = 12,020 Aufgrund von 78 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße Fr = 20,223 Irrtumswahrscheinlichkeit (Chi²-Verteilung) p = 0,000041

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann damit die Nullhypothese verworfen werden.

Alle 3 möglichen Paarvergleiche: Dunnett's Test Signifikanzniveau = 0,05

Stichprobe 3 gegen Stichprobe 2 : r = 3 q = 3,357 p' = 0,002276 signifikant Stichprobe 3 gegen Stichprobe 1 : r = 2 q = 1,313 p' = 0,317160 nicht signifikant Stichprobe 1 gegen Stichprobe 2 : r = 2 q = 3,435 p' = 0,001167 signifikant

160

Anhang

Vergleich der Übrigen Bewertungen von Ortskern, Ortsrand und Umland

###### SsS 2.3l 05.10.2018 20:55:47 ###### ###### Einfaktorielle ANOVA für gepaarte Stichproben ######

Voraussetzung Normalverteilung ist für Stichprobe 1 2 3 nicht erfüllt. Als Alternative wird der Friedman-Test durchgeführt.

Stichprobengröße n = 68 (Übrige)

Median der Stichprobe 1 = 3,000 (Ortskern) Median der Stichprobe 2 = 3,000 (Ortsrand) Median der Stichprobe 3 = 4,000 (Umland)

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße Fr = 16,199 Aufgrund von 55 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße Fr = 33,892 Irrtumswahrscheinlichkeit (Chi²-Verteilung) p = 0,000000

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann damit die Nullhypothese verworfen werden.

Alle 3 möglichen Paarvergleiche: Dunnett's Test Signifikanzniveau = 0,05

Stichprobe 3 gegen Stichprobe 2 : r = 3 q = 3,644 p' = 0,000784 signifikant Stichprobe 3 gegen Stichprobe 1 : r = 2 q = 4,669 p' = 0,000006 signifikant Stichprobe 1 gegen Stichprobe 2 : r = 2 q = 0,485 p' = 0,843674 nicht signifikant

161

Anhang

Anlage 15: Kruskal-Wallis-Tests zu Frage 10 je nach Herkunft der Befragten

162

Anhang

Bewertung des Ortskerns je nach Herkunft der Befragten:

###### SsS 2.3l 07.10.2018 14:58:04 ###### ###### Kruskal-Wallis-Test ######

Stichprobengröße n(1) = 70 (Brandenburger) Stichprobengröße n(2) = 98 (Berliner) Stichprobengröße n(3) = 68 (Übrige)

Median der Stichprobe 1 = 3,000 Median der Stichprobe 2 = 3,000 Median der Stichprobe 3 = 3,000

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße H = 1,525 Aufgrund von 4 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße H = 1,795 Irrtumswahrscheinlichkeit (F-Verteilung) p = 0,409271

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann die Nullhypothese daher nicht verworfen werden.

Einzelvergleiche nicht erforderlich, da das Ergebnis nicht signifikant ist.

163

Anhang

Bewertung des Ortsrandes je nach Herkunft der Befragten:

###### SsS 2.3l 07.10.2018 15:03:04 ###### ###### Kruskal-Wallis-Test ######

Stichprobengröße n(1) = 70 (Brandenburger) Stichprobengröße n(2) = 98 (Berliner) Stichprobengröße n(3) = 68 (Übrige)

Median der Stichprobe 1 = 3,000 Median der Stichprobe 2 = 3,000 Median der Stichprobe 3 = 3,000

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße H = 8,198 Aufgrund von 5 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße H = 9,091 Irrtumswahrscheinlichkeit (F-Verteilung) p = 0,010095

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann damit die Nullhypothese verworfen werden.

Alle 3 möglichen Paarvergleiche: Dunn's Test Signifikanzniveau = 0,05

Stichprobe 3 gegen Stichprobe 1 : Q = 3,015 signifikant Stichprobe 3 gegen Stichprobe 2 : Q = 1,690 nicht signifikant Stichprobe 2 gegen Stichprobe 1 : Q = 1,576 nicht signifikant

164

Anhang

Bewertung des Umlandes je nach Herkunft der Befragten:

###### SsS 2.3l 07.10.2018 15:08:01 ###### ###### Kruskal-Wallis-Test ######

Stichprobengröße n(1) = 70 (Brandenburger) Stichprobengröße n(2) = 98 (Berliner) Stichprobengröße n(3) = 68 (Übrige)

Median der Stichprobe 1 = 4,000 Median der Stichprobe 2 = 4,000 Median der Stichprobe 3 = 4,000

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße H = 7,801 Aufgrund von 4 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße H = 9,930 Irrtumswahrscheinlichkeit (F-Verteilung) p = 0,006544

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann damit die Nullhypothese verworfen werden.

Alle 3 möglichen Paarvergleiche: Dunn's Test Signifikanzniveau = 0,05

Stichprobe 3 gegen Stichprobe 2 : Q = 3,072 signifikant Stichprobe 3 gegen Stichprobe 1 : Q = 2,269 nicht signifikant Stichprobe 1 gegen Stichprobe 2 : Q = 0,629 nicht signifikant

165

Anhang

Anlage 16: Kruskal-Wallis-Tests zu Frage 15 (Auswertung je nach Altersgruppe)

166

Anhang

Aussage 1:

###### SsS 2.3l 06.10.2018 18:17:13 ###### ###### Kruskal-Wallis-Test ######

Stichprobengröße n(1) = 12 (vor 1950 geboren) Stichprobengröße n(2) = 51 (zwischen 1950 und 1960 geboren) Stichprobengröße n(3) = 48 (zwischen 1961 und 1970 geboren) Stichprobengröße n(4) = 29 (zwischen 1971 und 1980 geboren) Stichprobengröße n(5) = 40 (zwischen 1981 und 1990 geboren) Stichprobengröße n(6) = 32 (zwischen 1991 und 2000 geboren) Stichprobengröße n(7) = 3 (nach 2000 geboren)

Median der Stichprobe 1 = 2,500 Median der Stichprobe 2 = 2,000 Median der Stichprobe 3 = 2,000 Median der Stichprobe 4 = 2,000 Median der Stichprobe 5 = 2,000 Median der Stichprobe 6 = 2,000 Median der Stichprobe 7 = 3,000

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße H = 4,998 Aufgrund von 4 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße H = 5,750 Irrtumswahrscheinlichkeit (F-Verteilung) p = 0,455354

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann die Nullhypothese daher nicht verworfen werden.

Einzelvergleiche nicht erforderlich, da das Ergebnis nicht signifikant ist.

167

Anhang

Aussage 2: ###### SsS 2.3l 06.10.2018 17:31:00 ###### ###### Kruskal-Wallis-Test ######

Stichprobengröße n(1) = 14 Stichprobengröße n(2) = 56 Stichprobengröße n(3) = 50 Stichprobengröße n(4) = 31 Stichprobengröße n(5) = 40 Stichprobengröße n(6) = 32 Stichprobengröße n(7) = 4

Median der Stichprobe 1 = 4,000 Median der Stichprobe 2 = 4,000 Median der Stichprobe 3 = 4,000 Median der Stichprobe 4 = 4,000 Median der Stichprobe 5 = 4,000 Median der Stichprobe 6 = 4,000 Median der Stichprobe 7 = 3,500

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße H = 4,030 Aufgrund von 4 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße H = 8,538 Irrtumswahrscheinlichkeit (F-Verteilung) p = 0,200636

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann die Nullhypothese daher nicht verworfen werden.

Einzelvergleiche nicht erforderlich, da das Ergebnis nicht signifikant ist.

168

Anhang

Aussage 3:

###### SsS 2.3l 06.10.2018 17:35:36 ###### ###### Kruskal-Wallis-Test ######

Stichprobengröße n(1) = 12 Stichprobengröße n(2) = 54 Stichprobengröße n(3) = 46 Stichprobengröße n(4) = 27 Stichprobengröße n(5) = 39 Stichprobengröße n(6) = 31 Stichprobengröße n(7) = 4

Median der Stichprobe 1 = 1,500 Median der Stichprobe 2 = 2,000 Median der Stichprobe 3 = 2,000 Median der Stichprobe 4 = 1,000 Median der Stichprobe 5 = 2,000 Median der Stichprobe 6 = 2,000 Median der Stichprobe 7 = 2,000

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße H = 19,045 Aufgrund von 4 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße H = 21,261 Irrtumswahrscheinlichkeit (F-Verteilung) p = 0,001224

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann damit die Nullhypothese verworfen werden.

Alle 21 möglichen Paarvergleiche: Dunn's Test Signifikanzniveau = 0,05

Stichprobe 3 gegen Stichprobe 4 : Q = 3,181 signifikant Stichprobe 3 gegen Stichprobe 1 : Q = 2,144 nicht signifikant Stichprobe 3 gegen Stichprobe 6 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 3 gegen Stichprobe 7 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 3 gegen Stichprobe 5 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 3 gegen Stichprobe 2 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 2 gegen Stichprobe 4 : Q = 3,262 signifikant Stichprobe 2 gegen Stichprobe 1 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 2 gegen Stichprobe 6 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 2 gegen Stichprobe 7 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 2 gegen Stichprobe 5 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 5 gegen Stichprobe 4 : Q = 2,519 nicht signifikant Stichprobe 5 gegen Stichprobe 1 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 5 gegen Stichprobe 6 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 5 gegen Stichprobe 7 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 7 gegen Stichprobe 4 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 7 gegen Stichprobe 1 : Test unnötig (sicher nicht signifikant)

169

Anhang

Stichprobe 7 gegen Stichprobe 6 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 6 gegen Stichprobe 4 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 6 gegen Stichprobe 1 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 1 gegen Stichprobe 4 : Test unnötig (sicher nicht signifikant)

Aussage 4:

###### SsS 2.3l 06.10.2018 17:45:43 ###### ###### Kruskal-Wallis-Test ######

Stichprobengröße n(1) = 13 Stichprobengröße n(2) = 56 Stichprobengröße n(3) = 49 Stichprobengröße n(4) = 29 Stichprobengröße n(5) = 37 Stichprobengröße n(6) = 29 Stichprobengröße n(7) = 3

Median der Stichprobe 1 = 3,000 Median der Stichprobe 2 = 4,000 Median der Stichprobe 3 = 4,000 Median der Stichprobe 4 = 4,000 Median der Stichprobe 5 = 3,000 Median der Stichprobe 6 = 4,000 Median der Stichprobe 7 = 3,000

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße H = 2,918 Aufgrund von 4 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße H = 3,655 Irrtumswahrscheinlichkeit (F-Verteilung) p = 0,728206

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann die Nullhypothese daher nicht verworfen werden.

Einzelvergleiche nicht erforderlich, da das Ergebnis nicht signifikant ist.

170

Anhang

Aussage 5:

###### SsS 2.3l 06.10.2018 17:48:03 ###### ###### Kruskal-Wallis-Test ######

Stichprobengröße n(1) = 13 Stichprobengröße n(2) = 52 Stichprobengröße n(3) = 43 Stichprobengröße n(4) = 29 Stichprobengröße n(5) = 38 Stichprobengröße n(6) = 28 Stichprobengröße n(7) = 5

Median der Stichprobe 1 = 1,000 Median der Stichprobe 2 = 2,000 Median der Stichprobe 3 = 2,000 Median der Stichprobe 4 = 1,000 Median der Stichprobe 5 = 2,000 Median der Stichprobe 6 = 1,500 Median der Stichprobe 7 = 1,000

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße H = 4,581 Aufgrund von 4 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße H = 5,202 Irrtumswahrscheinlichkeit (F-Verteilung) p = 0,522649

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann die Nullhypothese daher nicht verworfen werden.

Einzelvergleiche nicht erforderlich, da das Ergebnis nicht signifikant ist.

171

Anhang

Aussage 6:

###### SsS 2.3l 06.10.2018 17:49:47 ###### ###### Kruskal-Wallis-Test ######

Stichprobengröße n(1) = 14 Stichprobengröße n(2) = 57 Stichprobengröße n(3) = 50 Stichprobengröße n(4) = 31 Stichprobengröße n(5) = 40 Stichprobengröße n(6) = 32 Stichprobengröße n(7) = 5

Median der Stichprobe 1 = 4,000 Median der Stichprobe 2 = 4,000 Median der Stichprobe 3 = 4,000 Median der Stichprobe 4 = 4,000 Median der Stichprobe 5 = 4,000 Median der Stichprobe 6 = 4,000 Median der Stichprobe 7 = 4,000

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße H = 3,027 Aufgrund von 4 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße H = 8,368 Irrtumswahrscheinlichkeit (F-Verteilung) p = 0,211920

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann die Nullhypothese daher nicht verworfen werden.

Einzelvergleiche nicht erforderlich, da das Ergebnis nicht signifikant ist.

172

Anhang

Aussage 7:

###### SsS 2.3l 06.10.2018 17:56:39 ###### ###### Kruskal-Wallis-Test ######

Stichprobengröße n(1) = 11 Stichprobengröße n(2) = 50 Stichprobengröße n(3) = 48 Stichprobengröße n(4) = 25 Stichprobengröße n(5) = 31 Stichprobengröße n(6) = 27 Stichprobengröße n(7) = 3

Median der Stichprobe 1 = 2,000 Median der Stichprobe 2 = 2,000 Median der Stichprobe 3 = 2,000 Median der Stichprobe 4 = 2,000 Median der Stichprobe 5 = 3,000 Median der Stichprobe 6 = 2,000 Median der Stichprobe 7 = 3,000

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße H = 10,047 Aufgrund von 4 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße H = 10,885 Irrtumswahrscheinlichkeit (F-Verteilung) p = 0,089326

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann die Nullhypothese daher nicht verworfen werden.

Einzelvergleiche nicht erforderlich, da das Ergebnis nicht signifikant ist.

173

Anhang

Aussage 8:

###### SsS 2.3l 06.10.2018 17:58:51 ###### ###### Kruskal-Wallis-Test ######

Stichprobengröße n(1) = 13 Stichprobengröße n(2) = 52 Stichprobengröße n(3) = 48 Stichprobengröße n(4) = 30 Stichprobengröße n(5) = 40 Stichprobengröße n(6) = 31 Stichprobengröße n(7) = 4

Median der Stichprobe 1 = 2,000 Median der Stichprobe 2 = 2,000 Median der Stichprobe 3 = 1,000 Median der Stichprobe 4 = 1,000 Median der Stichprobe 5 = 1,000 Median der Stichprobe 6 = 1,000 Median der Stichprobe 7 = 2,000

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße H = 10,663 Aufgrund von 4 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße H = 13,768 Irrtumswahrscheinlichkeit (F-Verteilung) p = 0,030088

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann damit die Nullhypothese verworfen werden.

Alle 21 möglichen Paarvergleiche: Dunn's Test Signifikanzniveau = 0,05

Stichprobe 7 gegen Stichprobe 4 : Q = 1,644 nicht signifikant Stichprobe 7 gegen Stichprobe 6 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 7 gegen Stichprobe 5 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 7 gegen Stichprobe 3 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 7 gegen Stichprobe 1 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 7 gegen Stichprobe 2 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 2 gegen Stichprobe 4 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 2 gegen Stichprobe 6 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 2 gegen Stichprobe 5 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 2 gegen Stichprobe 3 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 2 gegen Stichprobe 1 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 1 gegen Stichprobe 4 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 1 gegen Stichprobe 6 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 1 gegen Stichprobe 5 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 1 gegen Stichprobe 3 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 3 gegen Stichprobe 4 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 3 gegen Stichprobe 6 : Test unnötig (sicher nicht signifikant)

174

Anhang

Stichprobe 3 gegen Stichprobe 5 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 5 gegen Stichprobe 4 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 5 gegen Stichprobe 6 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 6 gegen Stichprobe 4 : Test unnötig (sicher nicht signifikant)

Aussage 9:

###### SsS 2.3l 06.10.2018 18:00:42 ###### ###### Kruskal-Wallis-Test ######

Stichprobengröße n(1) = 15 Stichprobengröße n(2) = 54 Stichprobengröße n(3) = 48 Stichprobengröße n(4) = 31 Stichprobengröße n(5) = 35 Stichprobengröße n(6) = 31 Stichprobengröße n(7) = 5

Median der Stichprobe 1 = 4,000 Median der Stichprobe 2 = 4,000 Median der Stichprobe 3 = 4,000 Median der Stichprobe 4 = 4,000 Median der Stichprobe 5 = 4,000 Median der Stichprobe 6 = 4,000 Median der Stichprobe 7 = 3,000

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße H = 6,468 Aufgrund von 4 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße H = 8,832 Irrtumswahrscheinlichkeit (F-Verteilung) p = 0,182244

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann die Nullhypothese daher nicht verworfen werden.

Einzelvergleiche nicht erforderlich, da das Ergebnis nicht signifikant ist.

175

Anhang

Aussage 10:

###### SsS 2.3l 06.10.2018 18:02:26 ###### ###### Kruskal-Wallis-Test ######

Stichprobengröße n(1) = 12 Stichprobengröße n(2) = 47 Stichprobengröße n(3) = 43 Stichprobengröße n(4) = 26 Stichprobengröße n(5) = 35 Stichprobengröße n(6) = 22 Stichprobengröße n(7) = 5

Median der Stichprobe 1 = 1,500 Median der Stichprobe 2 = 2,000 Median der Stichprobe 3 = 2,000 Median der Stichprobe 4 = 2,000 Median der Stichprobe 5 = 2,000 Median der Stichprobe 6 = 2,000 Median der Stichprobe 7 = 1,000

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße H = 10,938 Aufgrund von 4 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße H = 12,503 Irrtumswahrscheinlichkeit (F-Verteilung) p = 0,048786

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann damit die Nullhypothese verworfen werden.

Alle 21 möglichen Paarvergleiche: Dunn's Test Signifikanzniveau = 0,05

Stichprobe 5 gegen Stichprobe 7 : Q = 2,154 nicht signifikant Stichprobe 5 gegen Stichprobe 1 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 5 gegen Stichprobe 4 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 5 gegen Stichprobe 6 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 5 gegen Stichprobe 2 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 5 gegen Stichprobe 3 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 3 gegen Stichprobe 7 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 3 gegen Stichprobe 1 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 3 gegen Stichprobe 4 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 3 gegen Stichprobe 6 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 3 gegen Stichprobe 2 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 2 gegen Stichprobe 7 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 2 gegen Stichprobe 1 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 2 gegen Stichprobe 4 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 2 gegen Stichprobe 6 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 6 gegen Stichprobe 7 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 6 gegen Stichprobe 1 : Test unnötig (sicher nicht signifikant)

176

Anhang

Stichprobe 6 gegen Stichprobe 4 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 4 gegen Stichprobe 7 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 4 gegen Stichprobe 1 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 1 gegen Stichprobe 7 : Test unnötig (sicher nicht signifikant)

Aussage 11:

###### SsS 2.3l 06.10.2018 18:04:04 ###### ###### Kruskal-Wallis-Test ######

Stichprobengröße n(1) = 15 Stichprobengröße n(2) = 56 Stichprobengröße n(3) = 50 Stichprobengröße n(4) = 31 Stichprobengröße n(5) = 38 Stichprobengröße n(6) = 31 Stichprobengröße n(7) = 5

Median der Stichprobe 1 = 4,000 Median der Stichprobe 2 = 4,000 Median der Stichprobe 3 = 4,000 Median der Stichprobe 4 = 4,000 Median der Stichprobe 5 = 4,000 Median der Stichprobe 6 = 4,000 Median der Stichprobe 7 = 4,000

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße H = 1,207 Aufgrund von 3 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße H = 5,483 Irrtumswahrscheinlichkeit (F-Verteilung) p = 0,487345

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann die Nullhypothese daher nicht verworfen werden.

Einzelvergleiche nicht erforderlich, da das Ergebnis nicht signifikant ist.

177

Anhang

Aussage 12:

###### SsS 2.3l 06.10.2018 18:07:00 ###### ###### Kruskal-Wallis-Test ######

Stichprobengröße n(1) = 14 Stichprobengröße n(2) = 55 Stichprobengröße n(3) = 45 Stichprobengröße n(4) = 30 Stichprobengröße n(5) = 41 Stichprobengröße n(6) = 32 Stichprobengröße n(7) = 4

Median der Stichprobe 1 = 3,000 Median der Stichprobe 2 = 3,000 Median der Stichprobe 3 = 4,000 Median der Stichprobe 4 = 3,000 Median der Stichprobe 5 = 3,000 Median der Stichprobe 6 = 3,000 Median der Stichprobe 7 = 2,500

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße H = 5,895 Aufgrund von 4 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße H = 6,883 Irrtumswahrscheinlichkeit (F-Verteilung) p = 0,333479

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann die Nullhypothese daher nicht verworfen werden.

Einzelvergleiche nicht erforderlich, da das Ergebnis nicht signifikant ist.

178

Anhang

Aussage 13:

###### SsS 2.3l 06.10.2018 18:08:31 ###### ###### Kruskal-Wallis-Test ######

Stichprobengröße n(1) = 12 Stichprobengröße n(2) = 51 Stichprobengröße n(3) = 46 Stichprobengröße n(4) = 26 Stichprobengröße n(5) = 35 Stichprobengröße n(6) = 24 Stichprobengröße n(7) = 4

Median der Stichprobe 1 = 2,000 Median der Stichprobe 2 = 2,000 Median der Stichprobe 3 = 2,000 Median der Stichprobe 4 = 2,000 Median der Stichprobe 5 = 2,000 Median der Stichprobe 6 = 2,000 Median der Stichprobe 7 = 4,000

Nullhypothese: Die Mediane der Stichproben unterscheiden sich nicht. Alternativhypothese: Mindestens zwei Stichproben unterscheiden sich in ihrem Median.

Prüfgröße H = 12,249 Aufgrund von 4 Verbundwerten korrigierte Prüfgröße H = 13,785 Irrtumswahrscheinlichkeit (F-Verteilung) p = 0,029663

Bei einem Signifikanzniveau von 0,05 kann damit die Nullhypothese verworfen werden.

Alle 21 möglichen Paarvergleiche: Dunn's Test Signifikanzniveau = 0,05

Stichprobe 7 gegen Stichprobe 5 : Q = 3,430 signifikant Stichprobe 7 gegen Stichprobe 3 : Q = 3,270 signifikant Stichprobe 7 gegen Stichprobe 6 : Q = 2,939 nicht signifikant Stichprobe 7 gegen Stichprobe 4 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 7 gegen Stichprobe 1 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 7 gegen Stichprobe 2 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 2 gegen Stichprobe 5 : Q = 1,714 nicht signifikant Stichprobe 2 gegen Stichprobe 3 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 2 gegen Stichprobe 6 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 2 gegen Stichprobe 4 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 2 gegen Stichprobe 1 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 1 gegen Stichprobe 5 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 1 gegen Stichprobe 3 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 1 gegen Stichprobe 6 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 1 gegen Stichprobe 4 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 4 gegen Stichprobe 5 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 4 gegen Stichprobe 3 : Test unnötig (sicher nicht signifikant)

179

Anhang

Stichprobe 4 gegen Stichprobe 6 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 6 gegen Stichprobe 5 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 6 gegen Stichprobe 3 : Test unnötig (sicher nicht signifikant) Stichprobe 3 gegen Stichprobe 5 : Test unnötig (sicher nicht signifikant)

180

Anhang

Danksagung

Ich danke den Beteiligten des Projektes Regionaltypisches Bauen im UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, meiner Familie und meinen Freunden für die wertvollen Hinweise zu meinem Fragebogen. Ebenso danke ich den GastgeberInnen und TouristinformationsmitarbeiterInnen, die den Fragebogen an ihre Gäste verteilt haben. Malte Steffens, Jorinna Prinz, Christina Tings und meiner Familie möchte ich ganz besonders für die Zeit und Mühe, die sie zum Korrekturlesen aufgewendet haben, danken.

Selbstständigkeitserklärung

Hiermit versichere ich, Elisabeth Schwertfeger, die vorliegende Abschlussarbeit selbstständig erstellt und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet zu haben. Alle Angaben von Dritten (wörtlich oder sinngemäß) sind ordnungsgemäß belegt. Die Arbeit wurde in dieser oder ähnlicher Form noch keiner anderen Prüfstelle vorgelegt.

Eberswalde, den 07. November 2018

181