Guitar 08 2016 Leseprobe
THE WHO EAGLES OF DEATH METAL STYX mit Won’t Get Fooled Again Speaking in Tongues Renegade
CD Heft Nr.195 Ausgabe 8/2016 magazin für gitarristen und bassisten B 41248 F
Jahre NEUE SERIE: GITARREN-RECORDING ENDLICH RICHTIG AUFNEHMEN – INTERVIEWS EINFACH, PRÄZISE, FÜR JEDEN BEDARF & STORYS DOUG ALDRICH/ THE DEAD DAISIES MERLE HAGGARD RITCHIE BLACKMORE ABSCHIED VON EINER COUNTRY-LEGENDE BLUES PILLS WOLF HOFFMANN DAN PATLANSKY JEFF ANGELL MI AE ROB CAGGIANO/ VOLBEAT S EN E D: 3 6,90 A: 3 7,90 ZURÜCK IN DER ARENA B: 3 8,10 L: 3 8,10 E: 3 9,50 I: 3 9,50 CH: SFR 12,00
VOR 40 JAHREN TALES OF MYSTERY AND IMAGINATION ALAN PARSONS’ MONUMENTALES DEBÜT
TEST & TECHNIK: MESA/BOOGIE JP-2C + GRETSCH G5422T + VOX AV-SERIE + FENDER AMERICAN ELITE PRECISION BASS + ENGL EFFEKTPEDALE + EHX SOUL POG C Jens von Zoest, Getty Images 54 MISSION AUF GENIE durchleuchten. durchleuchten. Musikerlebens zu und Talstationen seines um mitunsdieBerg- sich ausführlichZeit, aufgedrückt. Ernahm musikalischen Stempel einzigartigen Formationen seinen unterschiedlichsten höllischer Riffs den Melodiebögen und Meister himmlischer Karriere hatder In seinerlangen von Weltruhm auf. deutschen Gitarrenhelden Teenager zumersten in den’70ernals Michael Schenkerstieg WORKSHOP-SPECIAL MICHAEL SCHENKER
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O A – D 29 michael schenker WORKSHOP-SPECIAL
Bsp. 1 = 13 „Doctor" o tor Doctor“ o tor" TRACK 25 ichael, mit On a Mission – Live in Madrid hast du die erste Phase deines aktuellen Projekts Temple Gtr. of Rock dokumentiert und abge- schlossen. Wie geht es weiter? Michael Schenker: Wir haben vier Jahre lang ununterbrochen auf-
1/2 1/2 genommen und Konzerte gespielt. Das hat wahnsinnig viel Spaß gemacht und 5 5 5 3 M war auch sehr erfolgreich. Außer in Austra- lien waren wir auf der ganzen Welt unter- wegs. Jetzt brauchen wir erst mal ein biss- chen Abstand und machen daher eine kleine Pause. Live in Madrid ist die Überbrückung, Gtr. 2 die nächste Platte gehen wir wahrscheinlich 2017 an. Ich möchte, dass Temple of Rock mit dem dritten Album so selbständig dastehen, dass wir nicht unbedingt andere Songs [von UFO, MSG und den Scorpions] nachzuspielen full full brauchen. 5 5 5 3 Du selbst wirst in dieser Zeit allerdings nicht die Füße hochlegen ... In der Zwischenzeit mache ich das Michael Schenker Fest mit den originalen MSG-Sän-
Gtr. 1 gern [Gary Barden, Graham Bonnet & Robin McAuley]. Später werde ich dann noch Temple of Rock dazubauen und spanne so den Bogen von meiner Vergangenheit bis zur Gegenwart . . . . – und das, soweit es geht, in Originalbeset- zung, mit Chris [Glen, Bass] und Ted [McKen- 2 2 2 2 2 2 2 0 0 0 0 0 0 0 3 3 3 3 3 3 3 na, Drums], der Rhythm-Section von Assault 3 2 1 1 1 1 1 1 1 0 Attack [MSG-Album von 1982] sowie Steve Mann von der McAuley Schenker Group. Ich will die Sache damit auf das nächste Level bringen, auf größere Venues, mit mehr Aufwand, und so auch der neuen Generation zeigen, was damals passiert ist. Das ist schon ein guter Schritt nach vorne, um dann auch Temple of Rock selbstständig machen zu können. full 1/2 1/2 „Es ist unglaublich, 6 8 8 5 5 5 was man mit einer einzelnen Saite und Verzerrung alles machen kann“ full fullfull Habt ihr Live in Madrid an einem einzigen Abend aufgenommen? 2 5 5 5 5 5 Ja.
Viele Bands schneiden die besten Stücke aus zwei oder drei solcher Abende zusammen ... Manche machen sogar 20 Auftritte und schneiden dann alles zusammen. Ich bin Mu- siker und Künstler, ich mache solche Sperenz- chen nicht. Bei mir gibt es auch keine Tapes vom Mischpult mit Chorgesängen oder so . . . . etwas. Den ganzen Kram mache ich nicht, es soll so pur wie möglich sein. Das ist meine
5 5 5 5 5 5 5 7 Mission. Es soll vom Herzen kommen und kre- 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 0 5 ativ sein. Und das soll man auch spüren. 1 1 1 1 1 1 1 0
55 INTERVIEW
Dänen lügen nicht (v. l.): Jon Larsen (d), Michael Poulsen (voc, g) und Rob Caggiano (g)
IE I IGE E E E I N ROB CAGGIANO/VOLBEAT Man könnte vortrefflich eine ganze Kiste Bier leerdiskutieren zur Frage, warum nicht viele neue Rockbands wirklich groß werden. Fakt ist, dass selten eine Gruppe Neues bringt und noch seltener die kritische Masse erreicht wird, die einen Durchbruch auf ganzer Linie überhaupt ermöglicht. Eine der wenigen Ausnahmen der vergangenen zehn Jahre sind Volbeat.
Rob ist jetzt auch ins ie Dänen um Frontmann Michael Poul- Rockveröffentlichungen des Jahres, Songwriting involviert sen haben sich von kleinen Clubtouren weist erfreulicherweise wieder mehr im Van auf große Bühnen in Europa Biss auf und schlägt mehr Haken und den USA hochgespielt. Das liegt als der Vorgänger. Seit drei Jahren vor allem an der eigenen Note, einem gehört der New Yorker Rob Caggiano als Als du 2013 zur Band gestoßen bist, hatte typischen Stil, der Metal, Rock’n’Roll Leadgitarrist und Produzent zum Aufgebot. Michael Poulsen Outlaw Gentlemen & Shady und Rockabilly mit griffigem Songwri- Ladies bereits zum größten Teil geschrieben. ting verbindet. Kurz gesagt: Volbeat Rob, wie gut ist dein Dänisch dieser Tage? Konntest du diesmal mehr beitragen? klingenD immer nach Volbeat. Der Nachteil Rob Caggiano: Fürchterlich! Ich glaube auch Ja, ich war von Anfang beteiligt. Das Gros des dabei: Volbeat klingen immer nach Volbeat. nicht, dass meine Zunge solche Töne hinbe- Materials kommt von Michael, aber wir haben
Nathan Gallagher, Getty Images Nathan Gallagher, Das neue Album Seal the Deal & Let’s Boo- kommt. Das ist physisch unmöglich! Aber ich an etlichen Sachen gemeinsam gearbeitet. Wir
C gie gehört nichtsdestotrotz zu den wichtigsten verstehe mehr, als die anderen vermuten ... sind als Band gut zusammengewachsen.
34 8/16 C Getty Images 42 Renaissance frönt. im JuliaufTour der Musik Blackmore’s Night,mitderer seine Herzens-Band Meistergitarristen besonders Neuauflage beschäftigtden Neben derRainbow- Aber eslohntsich. Gespräch zubekommen. mit RitchieBlackmoreein Es istnichtgeradeeinfach, INTERVIEW RITCHIE BLACKMORE 8/16 C Getty Images 70 LEGENDS-SPECIAL 8/16 SUPERSTAR HEIMLICHE
MERLE HAGGARD
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O A – D 40 DER merle haggard LEGENDS-SPECIAL
Die Furchen hatten sich tief in sein Gesicht gegraben. In den letzten Dekaden seines Lebens glich es einer Landkarte. Kein Wunder: Merle Haggard hat in den 79 Jahren, die er vom 6. April 1937 bis zum 6. April 2016 auf diesem Planeten verbrachte, mehr erlebt als mehrere Dutzend seiner Altersgenossen zusammengenommen.
Bsp. 1 = 137 "Okie„Okie from from Muskogee" Muskogee“ TRACK 37 ein vom Land stammender, armer wie unge- bildeter weißer Bursche – über die Hippies, Gtr. 1 w/ Double-Dropped-D-tuning zieht über Drogenkonsum und rebellische At- titüde her, macht sich über ihre Ideale lustig. Gtr. 1 Hippies sind zum Hassen da „We don’t smoke marijuana in Muskogee / we don’t take no trips on LSD / we don’t burn no D 0 0 0 0 draft cards down on Main Street / we like li- B 2 2 2 3 2 3 3 2 G 0 0 1 1 2 2 2 2 4 4 4 vin’ right and bein’ free “, sang Haggard zu D 4 2 A Beginn dieser Nummer. Und das in Hoch- D zeiten gesellschaftlicher Umbrüche, Bürger- rechtsbewegung und Anti-Vietnamkriegs-De- monstrationen. Er stellte traditionelle Süd- Gtr. 2 staatenwerte gegen die Vorstellungen der aufmüpfigen Hippies. Kein Wunder, dass die Wogen hochschlugen. 3 3 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 Merle wusste, 2 2 2 2 02 2 02 0 wovon er sang – er kannte ganz einfach das Leben „Es ist ein Song, der nichts über mich selbst aussagt – ich glaube an Amerika, und ich glau- be an das Recht, anderer Meinung zu sein“, 0 3 3 3 sagte er selbst Jahrzehnte später über das Ob- 2 0 2 2 4 4 4 5 jekt des Streits. „Als ich den Song schrieb, war ich so dumm wie ein Felsbrocken, hatte im Grunde so gut wie keine Ahnung von dem, wo- rüber ich da schrieb – aber ich wusste mehr, als die Hippies wussten“, legte er eine gewisse Al- tersweisheit an den Tag, ohne seine Position aufzugeben; er relativierte sie allenfalls. „Mittlerweile haben wir unseren Frieden miteinander geschlossen, und ich habe viele Hippies in meinem Publikum“, konstatierte 2 2 2 2 2 2 3 3 3 3 3 3 der Mann, dessen rebellische Anti-Establish- 2 2 2 2 2 2 2 0 0 0 0 ment-Attitüde sich einfach nur anders mani- 0 0 festierte als die der Hippies. Und der vor allem wusste, wovon er sang, wogegen er sich mit seinen Liedern stemmte – er kannte ganz ein- fach das Leben. Und das hatte er viele Jahre r war der heimliche Superstar der Fiel der Name Merle Haggard, dachte man nicht auf dem Sonnendeck, sondern auf der Country-Welt, obwohl er nicht so von zuerst an den „Okie from Muskogee“. Also an Schattenseite erlebt. den Massen verehrt wurde wie Johnny jenen Song, mit dem er 1969 für viel Aufse- Cash, obwohl sein Kumpel Willie Nel- hen, Diskussion und Auseinandersetzungen Drei Jahre Knast son deutlich mehr Platten verkaufte, in der US-amerikanischen Musikwelt sorgte. Am 6. April 1937 war Haggard in der spä- obwohl er nie so auffällig, glamourös Der Legende nach entstand der Song auf teren Country-Hochburg und stilprägenden und zugleich volksnah zu erleben war Tour, während Haggard und seine Band durch Stadt Bakersfield zur Welt gekommen. Die Ewie Garth Brooks. Oklahoma fuhren. Darin lästert ein Okie – also Eltern und zwei Geschwister lebten in einem
71 TEST & TECHNIK
RECORDING-WORKSHOP, FOLGE 1 Tontechnik: Eine Wissenschaft für sich
Jeder Musiker hat irgendwann den Wunsch, seine Werke selbst zu dokumentieren. Die heutige Technik bietet dazu Igl Schönwitz vielfältige Möglichkeiten. Allerdings ist das Angebot mehr Der gelernte Bassist ist seit jeher von Tontechnik faszi- als unübersichtlich. Unsere neue Recording-Serie soll euch niert, die in den 1990ern zu seinem zweiten beruflichen beim Einstieg in die Welt der Aufnahmetechnik helfen. Standbein avancierte. Aktuell spielt er aktiv in mehreren Bands, betreibt mit den Amazing Sound Studios (www. amazingstudio.de) ein sehr schönes, hochwertig ausge- stattetes Studio und ist für das Recording Magazin als Autor tätig. Doc Schneider
eutzutage ist erstaunlich preisgünstige Aufnahmetechnik ver- Manche günstigen Recorder haben nur eine kleinere Stativbuchse für fügbar, die bereits gute Ergebnisse bringen kann. Das ist Segen Kamerastative – das ist mit Mikrofonständern nicht kompatibel. und Fluch zugleich, denn einerseits kann dadurch praktisch je- Fast alle Handheld-Recorder speichern eure Aufnahmen auf han- der selbst ansprechende Aufnahmen erstellen, andererseits ist delsüblichen SD- oder Micro-SD-Karten. Mit 32 GB und mehr ist die der Markt für Tonträger so schwierig geworden, dass sich kaum Speicherkapazität dabei so groß, dass man getrost auch unkomprimierte noch ein (Hobby-)Musiker ein professionelles Studio leisten Dateiformate wählen kann. Für beste Qualität nimmt man also im wav- kann. Und selbstverständlich gibt es die Unterschiede zwischen Format auf – das sollte das Gerät eurer Wahl auf jeden Fall unterstüt- Homerecording und Profistudio – Tontechnik ist eine Wissen- zen. Lässt sich die Sample-Rate einstellen, so wählt ihr 44,1 kHz. Hschaft für sich, die viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl erfordert. Höhere Sample-Raten wie 96 kHz bringen Viele Musiker haben kaum Zeit, sich in das Thema Recording ent- bei einer Aufnahme mit günstigen sprechend einzuarbeiten und üben – mit Recht! - lieber am Instrument. Mikrofonen kaum klanglichen Zugewinn, Andere wiederum haben Spaß daran, auch die technische Seite zu ent- verdoppeln aber den Speicherplatzbedarf. decken. Und es kann ja durchaus sinnvoll sein, die Basics des eigenen Sample-Raten von mehr als 96 kHz sehen Albums selbst zu erstellen, um den Feinschliff dann einem Studio zu nur auf dem Datenblatt toll aus; sie sind überlassen. Hier kann viel Geld gespart werden. Wenn man die An- kein Garant dafür, dass ein Gerät besonders schaffung von Aufnahme-Equipment plant, ist es sinnvoll, sich zu- gut klingt. Eine Wortbreite von 24 Bit sollte nächst Gedanken über die eigene Zielsetzung zu machen. heutzutage Standard sein und ist bei den meisten Geräten voreingestellt. Diesbezüglich muss man sich Die einfache Lösung: Handheld-Recorder also um nichts kümmern. Zum Festhalten von Ideen oder zur Dokumentation einer Für Dokumentationszwecke reicht häufig auch das datenre- Bandprobe reicht ein einfacher Handheld-Recorder, den es duzierte Format mp3, ihr solltet aber Bitraten von 192 kBit/s oder von Tascam, Zoom, Olympus und anderen Herstellern ab höher wählen. Im Vergleich zu wav erhaltet ihr circa um den Faktor circa 100 Euro zu kaufen gibt. Die Geräte haben einge- 10 kleinere Audiodateien. Spätestens wenn ihr die Aufnahmen euren baute Mikrofone, die für Dokumentationszwecke mehr als Bandkollegen per E-Mail schicken möchtet, kann das wichtiger sein ausreichend sind, wenngleich man besonders bei gün- als der Klangvorteil einer unkomprimierten Aufnahme. stigeren Geräten keine Wunder erwarten darf. Selbst eine komplette Band kann man im Proberaum Ausbau: externes Equipment mit nur zwei Mikrofonen so aufnehmen, dass jedes Instru- Ich möchte unkompliziert aufnehmen, aber Klangqualität ist mir ment gut zu hören ist. Wichtig ist hier ein Proberaumlayout, dennoch wichtig: Mit Handheld-Recordern oder etwas größeren in dem sich der Recorder mit seinen Mikrofonen sinnvoll po- Hardware-Aufnahmegeräten kann man durchaus auch anspruchs- sitionieren lässt. Möchtet ihr Proberaumaufnahmen erstellen, vollere Aufnahmen machen. Dazu sollte man allerdings Geräte wäh- so ist es hilfreich, wenn der Recorder über eine 3/8“-Gewinde- len, die sich mit externem Equipment erweitern lassen. Die Qualität buchse verfügt, mit der er sich auf einem Mikrofonstativ befe- einer Aufnahme ist von mehreren Faktoren in der Signalkette abhän- stigen lässt. So kann man ihn auch in der Höhe unkompliziert gig, die ich euch einmal in eine Reihenfolge gebracht habe, so dass
Getty Images justieren – die Mikrofonpositionierung ist der wichtigste ihr die Investitionen sinnvoll planen könnt, falls ihr euer Aufnahme-
C Faktor für einen guten Klang eurer Aufnahmen. Achtung: Equipment nach und nach verbessern möchtet.
96 8/16 recording-workshop TEST & TECHNIK
Basis einer einfachen Aufnahme im Proberaum: ein Handheld- Recorder (hier: Zoom H4n Pro) Das obere Ende: ein professionelles Studio
1. Das Mikrofon Die Qualität der Mikrofone ist der ausschlaggebende Faktor für eine gute Aufnahme. Wir werden daher schon in der nächsten Folge dieses Workshops ausführlich auf das Thema eingehen. Alle Handheld-Recorder können durch die Verwendung hoch- wertiger externer Mikrofone entscheidend aufgewertet werden. Hierfür muss der Recorder mindestens zwei XLR-Mikrofon- anschlüsse besitzen, die 48 Volt Phantomspeisespannung für Kondensatormikrofone liefern können. Das ist bei einigen Ge- räten ab circa 200 Euro Kaufpreis der Fall. Mikrofoneingänge im Miniklinkenformat sind nicht ausreichend, da sich hier keine hochwertigen Mikrofone anschließen lassen. Man sollte nach Möglichkeit immer in Stereo aufnehmen, braucht also dementsprechend zwei externe Mikrofone. In der Regel werden hier Kleinmembran-Kondensatormikrofone ver- wendet. Modelle, die eine Klangverbesserung zu den im Recorder eingebauten Mikros bringen, sind ab circa 300 Euro pro Paar zu haben. Mit einem Schoeps CMC 64 Stereoset ist man endgültig im 3. Die Mikrofonkabel Profilager angekommen – und wird circa 2.800 Euro ärmer. Mit diesen Der „Klang“ von Kabeln wird häufig als Voodoo abgestempelt, zu- Mikrofonen arbeitet auch der Rundfunk bei Klassikaufzeichnungen, mal sich die Unterschiede teilweise nur schwer oder gar nicht messen und die Investition kann durchaus auch in Verbindung mit einem lassen. Billige Mikrofonkabel gibt es schon für unter 15 Euro, High- Handheld- oder Hardware-Recorder Sinn ergeben. End-Modelle wie das Vovox Sonorus kosten dagegen auch mal 180 Euro für fünf Meter. Wir benutzen diese Kabel in unserem Studio und 2. Der Mikrofonvorverstärker sind der Überzeugung, dass das hörbar ist. Ich möchte dazu aber keine Jedes Mikrofon braucht einen Mikrofonvorverstärker. Hat der Recor- allgemeingültigen Statements abgeben, sondern jeden ermuntern, das der einen Mikrofoneingang, so ist auch ein Vorverstärker eingebaut. bei Interesse einfach auszuprobieren und zu entscheiden, ob ihm der Der Eingangspegel ist von der Lautstärke eurer Musik abhängig und Klanggewinn die Investition wert ist. Dennoch gilt: Ein vernünftiges sollte manuell einstellbar sein – das gilt auch für die eingebauten Mi- Mikrofonkabel kostet bei fünf Metern Länge ab circa 30 Euro. Alles, krofone des Recorders. Ist das nicht der Fall, regelt der Recorder den was günstiger ist, verschlechtert die Qualität maßgeblich. Man spart Eingangspegel über eine Automatik. Das ist zwar „idiotensicher“, aber hier definitiv nur wenige Euro an der falschen Stelle ein. für ansprechende Musikaufnahmen unbrauchbar, da bei Pegelsprüngen rigoros nachgeregelt wird, was die Dynamik eurer Musik zerstört. Ach- 4. Der Analog/Digitalwandler tet also darauf, dass sich die Aussteuerungsautomatik abschalten lässt. Ein Mikrofon wandelt Schallschwingungen in eine (analoge) Wechsel- Gute Mikrofonvorverstärker sind technisch aufwändig und daher spannung um. Da wir heute digital aufnehmen, muss diese analoge kostspielig. Deshalb kann auch die Verwendung eines hochwertigen ex- Wechselspannung in eine Zahlenreihe umgewandelt werden, die sich ternen Mikrofonvorverstärkers sinnvoll sein. Empfehlenswerte Stereo- digital speichern und verarbeiten lässt. Wenngleich heute auch günstige modelle gibt es beispielsweise von der Firma Lake People aus Konstanz Analog/Digitalwandler (A/D-Wandler) gute Ergebnisse bringen, gibt es ab circa 600 Euro – nach oben sind preislich kaum Grenzen gesetzt. an dieser Stelle viel Potential für Klangverbesserungen. A/D-Wandler Ein externer Mikrofonvorverstärker wird zwischen die Mikrofone der höchsten Qualitätsstufe können daher fünfstellige Beträge kosten. und den Recorder geschaltet. Um das realisieren zu können, müssen Sehr gute und vergleichsweise preisgünstige externe A/D-Wandler gibt sich die XLR-Eingänge des Aufnahmegerätes auf Line-Pegel umschal- es einmal mehr von Lake People aus Konstanz; auch Mytek und RME ten lassen – achtet beim Kauf also darauf, falls ihr euer Setup später sind für hochwertige Wandlertechnologie bekannt. Referenzmodelle erweitern möchtet. kommen von Prism Sound, von Lavry Engineering oder vom Berliner
97 zu gewinnen PICKUP
Vintage VSA540GHB The Pretender
Unsere Verlosungsgitarre aus dem Hause Vintage orientiert sich eindeutig am Geschmack eines der beliebtesten Klampfen- schwinger der vergangenen Jahre: Dave Grohl, dessen Band Foo Fighters mit „The Pretender“ einen unvergessenen Hit lan- dete. Die Semiacoustic mit Ahorn-Body, eingeleimtem Maha- gonihals, zwei Humbuckern und Tune-o-Matic-Brücke sticht durch ihre Lackierung in Metallic-Blue heraus. Wenn das mal nicht richtig stylish ist ... In diesem Sinne: Viel Glück!
Die Gitarre im Wert von rund 600 Euro wurden uns freundlicher- weise von der Firma Musik Wein zur Verfügung gestellt.
ZU GEWINNEN
Die E-II Eclipse FM TSB An der Verlosung könnt ihr online unter www.guitar.de teilnehmen, oder indem ihr eine Einsendeschluss ist der 17.8.2016 (Datum des Poststempels). Mitarbeiter aus Ausgabe 6/16 hat gewonnen: Postkarte, einen Leserbrief, eine Statement-Karte oder einen Abo- oder Testabo-Coupon der PPVMEDIEN GmbH und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen; der Peter K. aus Schorndorf. mit dem Wunschgewinnan folgende Adresse schickt: PPVMEDIEN GmbH, Stichwort „(Hier Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt. bitte Wunschgewinn eintragen)“, Postfach 57, 85230 Bergkirchen.
125 GUITAR-DREAMS verstärker
Mesa/Boogie JP-2C Petruccis Traumverstärker
Der IIC+ gilt vielen Gitarristen als Vorzeigemodell der Mark-Serie. Auch John Petrucci lebt eine nie endende Zuneigung zu diesem Meisterwerk von 1983. Für seinen Signature-Verstärker hat Mesa/Boogie das Original so authentisch wie möglich wiederbelebt und funktional in die heutige Zeit gehievt.
er zweite Signature-Verstärker in über vierzig Jahren Firmenhistorie ist eine dreikanalige Version des Mark IIC+, die mit eigenen Klangregelungen, zwei grafischen Equalizern, MIDI und wei- teren Extras punktet, im Herzen aber voll und ganz auf das Erbe des Klassi- kers zurückgreift. Seine Feuertaufe hat derD Verstärker dabei sogar schon bestanden: Er wurde nahezu exklusiv bei der Dream- Theater-Albumproduktion und der Bühnen- umsetzung des jüngsten Konzeptwerks The Astonishing für die Gitarrensounds eingesetzt. Da Mesa/Boogie in den vergangenen Jahr- zehnten immer wieder den Mark IIC+ zitierte, etwa im Triaxis und im Mark V, haben wir be- Outputs auf der Rückseite wusst nochmals nachgefragt: Laut Hersteller orientiert sich die Schaltung exakt am Origi- nal, bis zum peniblen Nachbau des mächtigen Petruccis Lieblingsmodell, das also ohne Si- und Treble in der Vorstufe sowie Master und Ausgangsübertragers. Anpassungen gab es le- mul-Class arbeitet. Presence in der Endstufe, rückseitig ergänzt diglich für die Neuerungen und die besonders Der Vollröhrenverstärker leistet 100 Watt um die jeweilige Intensität des verbauten kompakte Größe des JP-2C, die mit der Nut- und arbeitet mit einem 6L6-Quartett sowie Federhalls. zung eines leisen Gehäuselüfters einhergeht. fünf 12AX7-Vorstufen- und Treiberröhren. Kanal 1 empfindet dabei den Cleankanal Funktional ist das neue Modell seinem des IIC+ nach, während sich die Kanäle 2 und Drei Kanäle renommierten Vorgänger in vielen Belangen 3 dem Leadkanal widmen. Wer alte Mark-Ver- Somit spricht der Hersteller von einem echten überlegen, bei dem sich die beiden Kanäle stärker kennt, wird sich wundern, wohin die Mark IIC+, und zwar in der Version mit gra- Rhythm und Lead noch eine gemeinsame zahlreichen Pullfunktionen verschwunden
Christopher Przybilla, Mesa/Boogie fischem Equalizer und einer zwischen 100 und Klangregelung teilten. Im JP-2C sind es nun sind. Diese sind intern auf die bevorzugten
C 60 Watt umschaltbaren Class-A/B-Endstufe – drei Kanäle, jeweils regelbar in Gain, Bass, Mid Einstellungen von John Petrucci gesetzt. So
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