Visuelle Identitäten Buch- & Magazingestaltung Illustration Typografie 01

18 Jahre Lux-Lesebogen BUCH

Ein unbekannter deutscher Grafikdesigner arbeitet, nahezu unbemerkt, 18 Jahre lang an rund 410 Ausgaben einer kleinen Heftreihe für junge Leute.

Ein wichtiger deutscher Designschatz der Nachkriegszeit, der von 1946 bis 1964 publiziert wurde und zugleich das visuelle Werkt des vergessenen Gestalters Karlheinz Dobsky. komprimiert ist alles in dieser publikation, die 2013 im august dreesbach verlag erschienen ist.

Webseite unter www.luxlesebogen.de, mit allen 410 Lesebogen und Bildern zur Ausstellung. 01

18 Jahre Lux-Lesebogen BUCH

Ein unbekannter deutscher Grafikdesigner arbeitet, nahezu unbemerkt, 18 Jahre lang an rund 410 Ausgaben einer kleinen Heftreihe für junge Leute.

Ein wichtiger deutscher Designschatz der Nachkriegszeit, der von 1946 bis 1964 publiziert wurde und zugleich das visuelle Werkt des vergessenen Gestalters Karlheinz Dobsky. komprimiert ist alles in dieser publikation, die 2013 im august dreesbach verlag erschienen ist.

Webseite unter www.luxlesebogen.de, mit allen 410 Lesebogen und Bildern zur Ausstellung. Visuelle Identitäten Buch- & Magazingestaltung Illustration Typografie 02

boropa - das spielzeitmagazin des schauspielhaus bochum

bochum ist der neue schmelztiegel der Kulturen. das Schauspielhaus Bochum umfasst ein groSSes ensemble an unterschiedlichen herkünften und einflüssen, von menschen rund um den erdball. alles zusammengenommen ergeben sich spannende und informative inhalte über arbeitsweisen, kultur, schauspiel und die damit einhergehende verantwortung; Genug um jede spielzeit ein magazin damit zu füllen. ich war zuständig für layout, typografie und steuerte einige Fotos bei. Das magazin wurde von mir komplett betreut, vom entwurf bis zur reinzeichnung. Visuelle Identitäten Buch- & Magazingestaltung Illustration Typografie 03

Das Upcycling Label „Le Katz“

Das Label „Le Katz“ beschäftigt sich mit der - im weitesten Sinne - Restaurierung alter Bücher. Der Buchblock wird herausgelöst und mit neuen Seiten bestückt. So entstehen unikat- Notizbücher und allerlei Buchaffiner Designobjekte.

Neben Notizbüchern gibt es T-Shirts, Kalender und Handgemachte kleinigkeiten im Onlineshop oder auf Designmärkten.

Die Gestaltung ist Robust und verspielt, Handgemacht, dabei jedoch klar strukturiert. 04

150 Jahre Freundschaft Der „Japantag“ in Düsseldorf

Wir müssen nicht vergessen Zickler. Zickler ist eine Spitzen mehr, Meh met eh mehr Basler. Ist klar diese Wörter, ist möglich verstehen, was ich hab gesagt? Danke. Offensiv, offensiv ist wie machen wir in Platz. Zwei tens: ich habe erklärt mit diese zwei Spieler: nach Dortmund brauchen vielleicht Halbzeit Pause. Ich habe auch andere Mannschaften gesehen in Europa nach diese Mittwoch.

Ich habe gesehen auch zwei Tage die Training. Ein Trainer ist nicht ein Idi ot! Ein Trainer sei sehen was passieren in Platz.

Fachhochschule Düsseldorf Fon: +49 202 – 12 34 56 7 Japan und Deutschland verbindet eine Fachbereich Design Fax: +49 202 – 12 34 56 8 Georg Glock Straße 15 [email protected] 40474 Düsseldorf www.150jahrefreundschaft.de Enge Freundschaft. Für den Japantag an Adressatenfeld Es gibt im Moment in diese Mannschaft, oh, einige Spieler Zusatzfeld für Adresse vergessen ihnen Profi was sie sind. Ich lese nicht sehr vie Straßenname 32 le Zeitungen, aber ich habe gehört viele Situationen. Ers 40474 Düsseldorf tens: wir haben nicht offensiv gespielt. Es gibt keine deut der Fachhochschule Düsseldorf dient sche Mannschaft spielt offensiv und die Name offensiv wie Bayern. Letzte Spiel hatten wir in Platz drei Spitzen: Elber, Jancka und dann Zickler. dieses DesignKonzept. Wir müssen nicht vergessen Zickler. Zickler ist eine Spit zen mehr, Mehmet eh mehr Basler. Ist klar diese Wörter, ist möglich verstehen, was ich hab gesagt? Danke. Offensiv, of fensiv ist wie machen wir in Platz. Zweitens: ich habe erklärt mit diese zwei Spieler: nach Dortmund brauchen vielleicht Halbzeit Pause. Ich habe auch andere Mannschaften gesehen in Europa nach diese Mittwoch. Das Logo entwickelt sich aus einem Ich habe gesehen auch zwei Tage die Training. Ein Trainer ist nicht ein Idiot! Ein Trainer sei sehen was passieren in Platz. Modularen System und einfachen Raster, Mit freundlichen Grüßen bietet jedoch die Möglichkeit vielerlei

Name Nachname Fachhochschule Düsseldorf Fachbereich Design Facetten, sowie Muster und Typografie Georg Glock Straße 15 40474 Düsseldorf abzuleiten.

Adressatenfeld Zusatzfeld für Adresse Straßenname 32 40474 Düsseldorf Von Plakat, über Einladung bis hin zum Fachhochschule Düsseldorf Fon: +49 202 – 12 34 56 7 Fachbereich Design Fax: +49 202 – 12 34 56 8 Georg Glock Straße 15 [email protected] 40474 Düsseldorf www.150jahrefreundschaft.de gesamten Corporate Design lässt sich dieses Gestaltungsystem Führen. 05

Spiritspiders Label und Bandidentität

Psychodelischer Folkrock - so beschreibt sich die Band „The Spiritspiders“ selbst. Vom einstmals Mittelalterlichen Gestaltungskonzept sollte nichts mehr übrig bleiben.

Mit der ersten Vinyl-LP 2012 ging das neue Design an den Start. angelehnt an die Musikalischen Stärken der Band; Sphärische Setups, eingängiger Rock, Weltherrschaft.

Ich gestaltete die Wortmarke, den Internetauftritt und war Beratend für die Identität verwantwortlich.

In Zusammenarbeit mit dem New-York Stämmigen Illustrator Jay Le-Roy. 06

BIOTOP AN DER WUPPER

SCHWIMM MIT DEM SCHWARM! ECHTE FISCHE GIBT ES IN DER WUPPER.

Die wupper ist schmutzig. Damals als Wäschereifluss gebraucht, fristet sie ein ödes dasein. Dabei flieSSt sie durch das wuppertaler stadtzentrum, jedoch eingezäunt durch hohe mauern.

Das Projekt beschäftigt sich mit der Renaturalisierung des Wuppertaler Flussufers.

Der Fluss soll begehbar gemacht werden, mit einem umfassenden Markenauftritt und auffallender werbung im Stadtgebiet. Der Fluss wertet das Stadtgebiet auf und kann gleichzeitig als Parkanlage genutzt werden, im Einklang mit Mensch und natur. 07 leinherrscher, sondern als Mannschaftsspieler. Er lobt seine Vor- standskollegen Michael Blanke und Dirk Schreiber, er sagt Sätze wie: „Amateursport ist doch keine One-Man-Show. Spaß am Spiel und Freude an der Gemeinschaft – deshalb mache ich das.“ Joswig passt mit diesen Aussagen so gar nicht in das eher nega- Text: Janis Brinkmann tiv geprägte Bild eines Mäzens im Fußball: Die Sonnenkönige, die keinen Widerspruch dulden und den Verein mit eiserner Faust ih- Kaum ein Fußballverein im Amateursport kommt noch ohne ei- rem Willen unterwerfen und nach ihren Wünschen formen. Sicher, nen potenten Geldgeber aus. Aber wer sind diese Männer, die als es gab und gibt auch immer andere. Zurückhaltende Gönner, die mächtige Mäzene und einflussreiche Gönner über Aufstieg und ihren Lieblingsclub zwar fördern, sich ansonsten aber im Hinter- Fall eines ganzen Clubs entscheiden können. grund halten.

Ein Millionär, der Würstchen grillt? Heinz-Günter Jos- wig wundert sich über Leute, die darüber den Kopf Warum holt der mäzen keine Spieler? schütteln. Für Joswig, den vermögenden Vereinsvor- „da kann doch nur miSt bei rum kommen.“ WIR HELDEN FUSSballmagazin sitzenden des Dortmunder Landesligisten SV Arminia Marten und Geschäftsführer des Systemanbieters Bühning & Joswig, ist es selbstverständlich, auch Doch berühmt wurden meist nicht diese Leisetreter, sondern die an kalten Spieltagen hinter dem Grill im Stadion am Lautsprecher, die Exzentriker, die Wilden. Wie Jean Löring. Der Wischlinger Weg zu stehen und heiße Würstchen ins durchgefro- „Schäng“ regierte in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahr- rene Publikum zu reichen. Dann reibt er sich die Hände und rech- hunderts den Traditionsclub Fortuna Köln. Heute gilt der 2005 net kurz im Kopf durch, welchen Betrag der Wurstverkauf wieder verstorbene Löring als „letzter Patriarch“ Fußballdeutschlands. in die Kasse der Arminia spült. Nötig hätte Heiner Joswig solche Schätzungen zu Folge investierte „Schäng“ Löring 15 Millionen Rechenspiele nicht: „Es wäre viel leichter, die 80 Euro einfach Euro in sein „Vereinche“. Unsterblich wurde er aber mit einer Ge- selbst in die Kasse zu packen.“ Aber leicht kann ja jeder. Joswig schichte, die zeigt, wie weit der Einfluss, zuweilen aber auch freut sich über jede verkaufte Wurst, er packt mit an – und trotz- die Selbstüberschätzung mancher Mäzene reicht: 1999 entließ dem jedes Jahr Kohle in die Kasse. Geld, ohne das die Arminia Löring den ehemaligen Nationaltorwart und damaligen Fortuna- wahrscheinlich nicht mehr in der Landesliga spielen, sondern Trainer Toni Schumacher in der Halbzeit des Spiels gegen Waldhof längst in der dümpeln würde. Geld, das der Firmenboss und Vorsitzende seinem Verein gerne gibt. Heiner Joswig ist ein Mäzen. In Fußball-Deutschland gibt es Tausende Fußballfans wie Joswig, die ihren Lieblingsclub finanziell unterstützen. Von der Kreisliga bis hoch in die lebt der Fußball immer wieder von rei- chen Gönnern, Mäzenen, meist Menschen, die im Berufsleben zu SonnenkÖniGen Vermögen und Einfluss gekommen sind und nun „etwas zurück- geben wollen“, wie Joswig sagt. Das bekannteste Beispiel für ein solches Engagement ist SAP- Gründer Dietmar Hopp, der mehr als 100 Millionen Euro in seinen Heimatverein, die TSG Hoffenheim, pumpte und den Club so in 18 Jahren von der Kreisliga B in den Profifußball führte. Hopps ehrenmännern Lebenstraum ging in Erfüllung, auch wenn er und sein Geld von vielen Fußballfans kritisch gesehen werden. Hopp gilt gemein- sam mit dem russischen Oligarchen Roman Abramowitsch, der sich 2003 den FC Chelsea als Spielzeug anschaffte, als Inbegriff des Mäzens. Als Übervater seines Clubs, der nicht nur Geld reg- nen lässt, sondern – mal öffentlich, mal im Hintergrund – in die Vereinspolitik eingreift. Kaum jemand glaubt, dass ohne den Gus- to der Mächtigen Trainer, Manager oder Spieler kommen, bleiben oder gehen. Mäzene stehen im Fußball selten allein für das Geld, das sie spenden. Mäzene stehen auch für die Macht, die sie aus- üben. Fragt man Heiner Joswig nach seinem Einfluss bei Arminia Mar- Der Macher von Marten: Heiner Joswig ist Firmenboss ten, winkt er ab. Die Doppelrolle als Vereinsboss und Geldgeber und Vorsitzender bei Arminia Marten. Sportliche und wirtschaftliche Belange will er trotzdem trennen: „Da will er nicht überbewerten: „Ich entscheide nicht, welche Spieler kann doch sonst nur Mist bei rum kommen.“ kommen, führe keine Verhandlungen und rede dem Trainer auch nicht in die Mannschaftausstellung rein.“ Warum nicht? „Da kann doch nur Mist bei rumkommen.“ Joswig sieht sich nicht als Al-

20 Wir Helden Wir Helden 21

TRADITIONSVEREIN FuSSball ist fuSSball ist fuSSball. „Der ideale Mäzen hat viel von Dietmar Hopp“ Drumherum entstehen die Interview: Janis Brinkmann gentlich interessante Geschehen auf dem Unternehmen, deren Absatzmarkt der ter, die in der Vereinsführung und Spon- Wie wichtig sind Mäzene trotz aller Kon- Fußballplatz eingebunden ist. Und dann lokale Bereich ist – die Stadt, der Land- sorenakquise mithelfen. Bislang sehe ich flikte für den Amateurfußball? WIR HELDEN widmet sich in einer Sponsoring im Amateurfußball wird erreicht es das Publikum unbewusst in kreis, der Bezirk. Das sind Sparkassen, diese Professionalisierung im Amateur- „Die Realität ist, dass es im unterklassi- Serie den Traditionsklubs des Ama- immer wichtiger – aber viele Vereine einer angenehmen Situation, in der Frei- lokale Energieversorger, örtliche Brau- sport aber eher skeptisch. Das geht sogar gen Fußball kaum einen ambitionierten DER KOMET DES WESTENS teurfußballs, zeichnet ihre Entwick- Spannenden Artikel für das regionale missachten selbst einfache Spielre- zeit. Dabei spricht man von einer hohen ereien. Für diese Firmen kann es sogar hoch bis in die dritte oder zweite Liga, wo Club gibt, der ohne mäzenatische Intenti- lung nach und fragt nach den Pers- geln, meint Markus Kurscheidt. Der Kontaktqualität, weil man nicht wie im sinnvoll sein, nicht zu fokussieren. Große es noch Abläufe gibt, die einen kopfschüt- onen von Vereinsverantwortlichen unter- GLÜHT NOCH IMMER pektiven. Dabei steht nicht nur der Sportmanagement-Professor über Fernsehen wegzappen kann. Man nimmt Sponsoren konzentrieren sich nämlich oft telnd zurück lassen. Ich befürchte, dass wegs ist. Das ist dann häufig schon fast prominente frühere Bundesligist hemdsärmelige Sponsor-Akquise, Sugar das wahr. Deswegen ist Sponsoring in den auf wenige oder einzelne Engagements. es in der Breite noch sehr hemdsärmelig ein Investor-Modell.“ im Fokus, sondern auch der kleine fuSSballmagazin „WIR HELDEN“; Daddys im Dorfclub und veltinsverrückte unteren Ligen vielleicht noch interessan- Herausragendes Beispiel ist der Bayer- und unprofessionell zugeht. Es hängt Kreisligist, der etwas zu erzählen Schalke-Fans. ter, denn wer zu einem Amateurspiel geht, Konzern, der sein gesamtes Sponsoring aber vieles an der Person des Präsiden- Ist diese Verbindung von wirtschaftlicher hat. Diesmal stellen wir den SV So- der hat definitiv eine besondere Verbun- im Spitzensport zusammengestrichen ten, ob der seine Scheuklappen auch mal und sportlicher Macht problematisch? dingen vor, der zu Beginn dieser denheit mit dem Ort oder dem Verein und hat, zugunsten des Profifußballs in Le- abnehmen kann und Meinungen neben „Diese Mäzen-Modelle sind ganz in indivi- Saison ein stolzes Jubiläum feierte: HerzzerreiSSende geschichten wird Förderer des Clubs positiv wahrneh- verkusen. Typische Sponsoren sind aber seiner eigenen zulässt.“ duell. Ein Problem ist sicherlich, dass man einhundert Jahre Fußballgeschich- men. Im Profifußball gibt es diesen Effekt, auch die Anbieter von Dienstleistungen te. Heute bei jüngeren Fußballfans Bitte lächeln - diese Junioren und Senioren schreiben die wenn der Schalke-Fan tendenziell lieber wie Handwerker, Einzelhandel und Gast- Besonders kompliziert kann es werden, außerhalb des Reviers kaum be- Geschichte der Grün-Weißen fort zum Veltins greift als zum Krombacher.“ ronomie. Alles darüber hinaus an Sponso- wenn der Vorsitzende eines Amateurver- kannt, mischte der Bergarbeiterver- über gescheiterte Profikarrieren, rengruppen ist für Amateurvereine sehr eins auch noch der wichtigste Geldgeber ein einst im Konzert der Großen mit. Welche Ziele verfolgen Unternehmen da- schwer zu erreichen.“ ist. Was halten Sie grundsätzlich von Mä- rollte der Ball dann doch, allerdings muss- Nach den Schrecken des Zweiten Welt- Jahren wieder in tieferen Regionen. Bei rüber hinaus, wenn sie lokale Fußballver- zenen? „probLematisch sind die Von Elmar Neveling te Schiedsrichter Walter Zimmermann die krieges entwickelte sich in Sodingen eine Gründung der Bundesliga 1963 stieg der Begegnung mehrfach unterbrechen, um junge Fußball-Mannschaft, die bis 1952 SV in die Drittklassigkeit ab, weil ein mick- Prof. Dr. Markus Kurscheidt ist Inhaber eine unterstützen? Wenn ein Verein sein Sponsoring auswei- „Da bin ich zwiegespalten. Es ist sehr emporkömmLinge, die sugar investigative Artikel über die Fäden des Lehrstuhls Sportwissenschaft II an „Sponsoring ist da oft keine knallharte ten und neue Geldgeber anziehen will: wichtig, dass die Vereinsgremien nicht daddys.“ Es ist noch die Zeit vor Grün- sie halbwegs geordnet über die Bühne binnen sechs Jahren von der riger Punkt gefehlt hatte. In den Folge- der Universität Bayreuth 1955 dung der Bundesliga. Bei der bringen zu können. bis in die damals höchstklassige jahren ging es weiter bergab, aktuell wird Werbewirkungsentscheidung. Es hat viel Wie macht sich ein Amateurclub für Wer- nur auf das Geld schauen und den schnel- Alles für den Club: Mit dem Hoffenheimer Bundesliga-Aufstieg mit der persönlichen lokalen Einbindung betreibende attraktiv? len sportlichen Erfolg, sondern sehr hat sich SAP-Gründer Dietmar Hopp einen Lebenstraum erfüllt. Endrunde um die deutsche Meisterschaft West durchmarschierte. Der „Komet des in der Landesliga Westfalen um Punkte Geschätzte Kosten: Mehr als 100 Millionen Euro. Wir Helden: Warum ist es für viele Unter- der Entscheidungsträger zu tun. Wenn wir „Dabei ist nicht allein der sportliche Erfolg genau prüfen, was Sache ist. Und zwar sorgt ein Stadtteilverein aus dem Ruhrge- Wer das klassische Bild eines Bergarbei- Westens“ war geboren, der eine sportliche gekämpft. Als Zahnarzt Jovanovic vor gut der Sponsoren und den Bezügen zum nehmen – vom globalen Großkonzern bis den klassischen Vorort- oder Dorfverein ausschlaggebend. Und das ist ein großes biet für Furore. Doch nicht der berühmte tervereins vor Augen hat, beim SV Sodin- Rivalität zum Lokalrivalen Westfalia Her- 25 Jahren zum Vereinsvorsitzenden ge- FC Schalke 04, sondern der SV Sodingen gen passt es tatsächlich, wie Jovanovic ne pflegte, der als bürgerlicher Klub galt. wählt wurde, spielte Sodingen in der Ver- zum Mittelständler vor Ort – so interes- nehmen, hat man dort beispielsweise den Problem unterklassiger Clubs: Die sind aus dem Herner Osten ist es, der dem Zu dieser Zeit bekamen die Grün-Weißen bandsliga (damals die vierthöchste Liga) sant, sich als Sponsor im Fußball zu en- erfolgreichen Kfz-Meister mit seiner Ver- sehr auf sich selbst bezogen, auf ihren sich von einer einzigen Person abhängig Hamburger SV um Uwe Seeler und dem 1. mit dem „Glück Auf Stadion“ – heute auch und konnte sich dort vierzehn Jahre lang gagieren? macht, im Positiven wie im Negativen. Der ProfifuSSball. Denn die Kreisliga FC Kaiserslautern mit seinen legendären „Am Holzplatz“ genannt – eine neue Spiel- halten. Seit dem Abstieg 1998 präsen- Prof. Dr. Markus Kurscheidt: „Fußball ist klassische Mäzen ist auch weniger ein „Was Wenn der Vorstadt- Weltmeistern von 1954 Paroli bietet. Den MALOCHERVEREIN SV SODINGEN – stätte und brachten sogar einige Natio- tiert sich der SV als Fahrstuhlmannschaft und bleibt die Sportart Nummer eins. Er Problem, sondern diese Emporkömmlin- abramoWitsch die Lust am favorisierten Pfälzern um Fritz Walter KEIN KLISCHEE nalspieler wie Stürmer Hans Cieslarczyk, zwischen Landes- und Verbandsliga. Für hat mit Abstand die größten Mitglieder- ge und Sugar Daddys, weil man bei denen trotzt Sodingen zuhause wie auswärts ein Torwart Günter Sawitzki oder Außenläufer Jovanovic ist der Grund dafür offensicht- zahlen im organisierten Sport. Und Fuß- spieLzeug VerLiert?“ nie weiß, wann sie die Lust daran verlie- ist der Anfang von jeder groSSen „es geht oft darum, WirtschaftLichen er- 2:2 ab – bis heute die Highlights der Klub- (entspricht heutiger Mittelfeldposition) lich: „Heute ist der Fußball ganz eng mit ball ist gerade im Amateursport überall ren. Da gibt es genug Negativbeispiele.“ geschichte. erläutert: „Nach dem Krieg hatte man Gerhard Harpers hervor. Cieslarczyk und finanziellen Mitteln verknüpft, auch in den präsent. Bis in die ländlichen Regionen foLg in anerkennung umzuWandeLn.“ erstmal nichts anderes als Fußball. Es ist Sawitzki zählten 1958 bzw. 1962 sogar Amateurligen. Wenn Sie nicht allzu viel finden kleinere und größere Unterneh- Wie ist denn der ideale Mäzen? Das Interesse am Heimspiel gegen die bekannt, dass das Ruhrgebiet eine Wiege zum deutschen WM-Kader. Der Verein Geld haben, können Sie höherklassigen Sportlerkarriere. men Fußballclubs vor Ort als Objekte der „In der Tendenz hat der ideale Mäzen viel „Roten Teufel“ war so groß, dass die Par- unseres Sports ist und viele seiner Verei- befand sich auf seinem sportlichen Ze- Fußball nicht dauerhaft betreiben.“ lokalen Identifikation – auch ihrer Mitar- bevor eine Mitgliederversammlung geld- von Dietmar Hopp. Jemand, der schlicht Duell auf Augenhöhe im Mai 1955: Sodingen trotzt K'lautern mit seinen Weltmeistern gleich zweimal ein Unentschieden ab (mit tie in die Schalker „Glückauf-Kampfbahn“ ne Fußballgeschichte geschrieben haben. nit. Vom früheren Bundestrainer Sepp beiter. Gerade lokale Firmen wie Hand- trunkend zustimmt. Es gibt immer wie- aus einem fördernden Interesse und aus stilvoller Kopfbedeckung: Torwart Günter Sawitzki) verlegt wurde. Besuchten sonst bereits Die meisten von ihnen waren Bergarbei- Herberger ist aus dieser Zeit der Spruch werker oder Gastronomiebetriebe haben tragswerkstatt, der dann den Heimatclub Verein, auf ihre Liga, auf ihre Erfolge auf der Fälle, in denen ein solches Mäzena- einer Verbundenheit nicht nur sein Geld bis zu 30.000 Zuschauer die Spiele des SV, tervereine. Auch in Herne war der Bergbau überliefert, dass Sodingen wegen seines aber im Lokalen auch ihren Markt und fördert. Das ist auch eine Frage von ge- dem Platz. Man kann nicht nur sagen: ‚Un- tentum ansonsten problematisch wird. bereit stellt, sondern auch seine Aus- waren am 22. Mai 1955 zum Spiel gegen der größte Arbeitgeber.“ Nach acht oder einsatzfreudigen Kick-and-Rush-Stils PRIVATES ENGAGEMENT TROTZT wollen wahrgenommen werden.“ sellschaftlichem Leben. Manchmal geht ser Club ist toll, wir sind alle elf Freunde Wenn wir an die Premier League denken, strahlung und seine Expertise. Ein cha- die Lauterer um die 55.000 im Stadion – mehr Stunden Maloche unter Tage wurde die einzige deutsche Mannschaft sei, SCHWIERIGER SPONSORENSUCHE es eben auch darum, wirtschaftlichen und stehen kurz vor dem Aufstieg in die gibt es bereits in den höchsten Regionen rismatischer Mensch, der seinen Mitar- und wollten das Duell „Bergarbeiter gegen anschließend noch trainiert. Die Leiden- die englisch spiele (vgl. Buch „Jungens, Gibt es denn wirklich eine messbare Wer- Erfolg in soziale Anerkennung umzuwan- Landesliga.‘ Das reicht nicht, das haut des Sports diese Probleme. Aber genauso beitern im operativen Geschäft aber viel Nationalspieler“ verfolgen. „Die Zuschauer schaft für den Fußball machte es möglich. Euch gehört der Himmel! Die Geschichte Ich war verantwortlich für Layout bewirkung von Banden- oder Trikotspon- deln. Da wirken dann ganz egoistische keinen Sponsor um. Viele Vereine gehen kann es eine Art Abramowitsch des klei- Raum lässt und auch andere Leute neben standen bis unmittelbar an der Spielfeld- Ralf Piorr, Herausgeber der Vereinschronik der Oberliga West 1947-1963“ von Hans Zahlungskräftige Geldgeber lassen sich, soring im Amateursport? Motive. Man will etwas darstellen am zu wenig auf Sponsoren zu. Mein Vor- nen Vorstadtclubs im Ruhrgebiet sein, sich groß werden lässt. Sonst ist der Ha- begrenzung und direkt hinter den Toren, „Der Komet des Westens“, beschreibt, wie Dieter Baroth). Wobei die Mannschaft das wenn überhaupt, eher außerhalb Hernes „Belastbare Untersuchungen darüber, Standort. Und das kann man mit einem schlag an die Vereine ist deshalb: Ihr habt der irgendwann an seinem Spielzeug die ken der, dass man sich später fragt: Was Tausende hofften draußen noch auf Ein- die Spieler an den Haustüren um Kohlen- technisch anspruchsvolle Spiel ebenso zu finden: „Durch die Schließung vieler Ze- wie Werbung im Amateursport wirkt, gibt vielbeachteten Engagement wie im Fuß- doch so viele Menschen, die sich bei euch Lust verliert. Es gab sogar Mäzene wie kommt denn nach einer solchen Ära? In lass. Heute ist es unvorstellbar, was hier spenden baten, um diese dann gegen pflegen wusste. chen hat Sodingen eine wesentliche Stüt- und Reinzeichnung. Dazu fertigte ich es bislang noch nicht. Wir können aber ball eher erreichen, als wenn man im kul- engagieren, die Beziehungen haben, die Jean Löring von Fortuna Köln, die sich der Region ist der Club dann so eng mit los war“, berichtet Dr. Veselko Jovanovic, Fußballtextilien einzutauschen. Sinnbild ze verloren. Der Stadtteil Herne-Sodingen davon ausgehen, dass wenn Sponsoring turellen Bereich Zuwendungen verteilt.“ Stadt kennen oder anderswo erfolgreich selbst in den Ruin befördert haben. Aber dieser einen Person des Mäzens verbun- der erste Vorsitzende des Vereins. Da die für die Identität des Vereins war die Zeche Insgesamt neun Jahre, von 1952 bis ist wirtschaftlich nahezu am Boden, Her- im Profifußball funktioniert, es auch im als Manager tätig sind. Diese Leute müs- dennoch: Das sind eher gute Mäzene, die den, dass es für andere größere Sponso- Glückauf-Kampfbahn nur für 40.000 Zu- Mont Cenis, bei der viele SV-Spieler ihre 1959 sowie von 1960 bis 1962, gehörte ne gehört zusammen mit Gelsenkirchen Amateursport seine Wirkung entfaltet. Welche Unternehmen sind denn typische sen helfen, gute Sponsoren zu gewinnen. sich für den Verein aufopfern. Leider sind ren nicht mehr attraktiv ist, dort einzu- Gegen den großen Mäzen: Dietmar Hopp und 1899 Hoffenheim sind Trainingslehre anno 1954: Sodingens Spieler machen sich locker für die ruhmreichste Saison der bisherigen Vereinshistorie schauer ausgelegt und somit gefährlich Arbeit fanden und deren Förderturm im Sodingen der Oberliga West an. Doch so zu den Städten in Deutschland mit der immer wieder Zielscheibe für Fußballfans, die lautstark gegen das illustrationen an und entwarf darüber Sponsoring ist eine sogenannte „Below- Fußballsponsoren? Es ist für einen Verein genauso wichtig, das aber auch die Mäzene, neben denen steigen.“ überfüllt war, sollte die Partie zunächst Hintergrund der heimischen Kampfbahn steil der Aufstieg gelungen war, so rasch größten Arbeitslosigkeit“, so der Vorsit- „Modell Hopp“ demonstrieren. the-Line“-Maßnahme, die subtil in das ei- „Im unterklassigen Fußball sind es alle gute Trainer zu haben, wie gute Mitarbei- Fotos: firo nichts entstehen kann.“ gar nicht angepfiffen werden. Letztlich emporragte. verschwand der SV zu Beginn der 1960er zende. Doch Jovanovic will nicht klagen:

22 Wir Helden Wir Helden 23 46 WIR HELDEN WIR HELDEN 47 hinaus ein neues Konzept. Visuelle Identitäten Buch- & Magazingestaltung Illustration Typografie 08

WIR HELDEN FUSSballmagazin ILLUSTRATIONEN FÜR TITELSTRECKE

FuSSball ist fuSSball ist fuSSball. Drumherum entstehen die Spannenden Artikel für das regionale fuSSballmagazin „WIR HELDEN“; HerzzerreiSSende geschichten über gescheiterte Profikarrieren, investigative Artikel über die Fäden der Sponsoren und den Bezügen zum ProfifuSSball. Denn die Kreisliga ist der Anfang von jeder groSSen Sportlerkarriere.

Ein kleiner auszug aus den illustrationen, die für die titelstrecke „Von Sonnenkönigen und Ehrenmännern“ angefertigt wurde. 09

Illustrationen für Buchumschläge

Ich bin Grafikdesigner aus Leidenschaft. Illustration ist mitunter eine Stilistische Stärke von mir. Darüber hinaus sehe ich mich als Gestaltungsallrounder.

Meine Inspirationen beziehe ich aus unterschiedlichen Stilen und Designs.

Hier eine Kleine auswahl aus Illustrationen für Buchcover. Für den Karl Hanser Verlag arbeitete ich darüber Hinaus ebenfalls als Buchgestalter. 09

Illustrationen Freie Arbeit

Ich bin Grafikdesigner aus Leidenschaft. Illustration ist mitunter eine Stilistische Stärke von mir. Darüber hinaus sehe ich mich als Gestaltungsallrounder.

Meine Inspirationen beziehe ich aus unterschiedlichen Stilen und Designs. 09

Illustrationen Für das Monothematische Magazin „magazaeng.“

Ich bin Grafikdesigner aus Leidenschaft. Illustration ist mitunter eine Stilistische Stärke von mir. Darüber hinaus sehe ich mich als Gestaltungsallrounder.

Meine Inspirationen beziehe ich aus unterschiedlichen Stilen und Designs.

Für Das „magazaeng.“ angefertigte gerichte aus knetmasse, die verführerisch echt aussehen.

AuSSerdem erschienen im „EAT! Design with Food 2012“ Kalender. Visuelle Identitäten Buch- & Magazingestaltung Illustration Typografie 10

Plakatgestaltung für die Heinrich-Hertz Stiftung

Die Heinrich-Hertz Stiftung vergibt forschungsstipendien an Wissenschaftler aus jedem gebiet.

Handillustriert und grafisch aufbereitet gibt es zwei plakatvarianten die anhalten sollen, Wissenschaftler für diese Stipendien zu nominieren.

Die Plakate machen auf spielerische art aufmerksam auf eine wichtige Istitution für Forscher weltweit. 11

Plakatgestaltung für die Ausstellung „Grafikdesign der Nachkriegszeit“

Mein Forschungsprojekt zu Den Lux- Lesebogen geht einher mit einer Ausstellung, inklusive meiner kompletten Sammlung dieser Heftreihe.

Dazu wurden Plakate gedruckt, die Ausstellung konzipiert und ebenfalls das Buch vorgestellt. Die Plakate greifen die Umschläge auf, zitieren aber auch andere Facetten der Modernen Gestaltung von Karlheinz-Dobsky, natürlich an erster Stelle sein Typografisches Gespür.

Das Projekt wurde mittlerweile auf zahlreichen Blogs und in Zeitschriften wie der „Page“ und der „Novum“ würdigend erwähnt. 2013 Erschien das Buch „18 Jahre Lux-Lesebogen“ im Verlag August Dreesbach. 12

Dirverse Plakatgestaltung

Plakatgestaltung für Unterschiedliche Kunden. Michael Schekalla Nützenberger StraSSe 241 0173 - 70 91 16 3 42115 Wuppertal [email protected]

Ich bin Jahrgang 1987 und komme aus Wuppertal. Meinen Abschluss als Diplom-Designer an der Fachhochschule Düsseldorf habe ich im Februar 2012 gemacht. Meine Schwerpunkte liegen vor allem im Buch- und Magazinbereich, sowie visuellen Identitäten. Aber auch den illustrativen Künsten, sowie der Fotografie bin ich nicht abgeneigt und konnte bisweilen einen eigenen Stil entwickeln.

Im Studium hatte ich die Chance sehr praxisnah zu Arbeiten und habe ebenfalls auftut. Mit meiner Arbeitsweise bin ich Praktika absolviert. Darunter auch in aktuell, versuche zeitlos zu bleiben und der Düsseldorfer Agentur ‹Scheer› mit trete dabei nicht in die Hipster-falle, die der ich das Magazin des Schauspielhaus zwar angesagt ist, schnell aber oll und Bochum konzipierte. Ich war maSSgeblich ausgelutscht. für das Layout verantwortlich, steuerte einige Fotografien bei und durfte das Mein umfangreiches Diplombuch ist Projekt vom Entwurf bis zur Herstellung eine der selbstinitiierten Projekte und betreuen. beinhaltete, neben der layouttechnischen Arbeit, auch die redaktionelle Ich bin konsequent und arbeite hart, Begleitung, plus mehreren Interviews immer auf der Suche nach etwas neuen und Archivarbeit in Bayern. Dazu und spannenden. Gerne übernehme entwickelte und realisierte ich ein ich redaktionelle DenkanstöSSe Ausstellungskonzept. Das Buch ist und versuche stets im Dialog das im August dreesbach verlag 2013 bestmögliche aus einem Projekt heraus erschienen und käuflich zu erwerben. zu holen. Jedes Projekt bekommt seinen eigenen Stil, von gradlinig bis alternativ, Ich freue mich bei interessanten je nachdem, welches Publikum sich Projekten dabei sein zu dürfen.