100 jahre Meret Oppenheim 15.8–24.10.2013

Ein Kunstprojekt In 100 Jahre Meret Oppenheim Das Geheimnis der Vegetation Ein Kunstprojekt in Basel

die nomadisierenden 1 veranstalter WILLKOMMEN

Am 6. Oktober 2013 würde MERET OPPENHEIM, die bekann- teste Künstlerin der Schweiz, 100 Jahre alt. Ihre Pelztasse, die sich heute im Museum of Modern Art in New York befindet, und das bekannte Foto von Man Ray, wo sie an der Druckerpresse MERET OPPENHEIM 5 steht, haben sie international bekannt gemacht. Noch heute wird ihr Brunnen auf dem Waisenhausplatz in kontrovers diskutiert, und vielen Menschen ist ihr Werk fremd geblieben. DIE AUSSTELLUNG 6 Ihr runder Geburtstag ist eine willkommene Gelegenheit, dies zu ändern. Nicht nur finden zahlreiche Ausstellungen statt und es erscheinen zahlreiche neue Publikationen, auch ihr Werk wird heute noch von zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern DIE KÜNSTLERINNEN + KÜNSTLER 7 interessiert zur Kenntnis genommen. Mit der Stadt Basel ist der Name von MERET OPPENHEIM eng DIE SATELLITEN 28 verbunden. Hier lebte ihre Grossmutter, die Frauenrechtle­rin und Autorin Lisa Wenger. Das von ihr verfasste und illustrierte «Joggeli söll ga Birli schüttle» ist über Jahrzehnte ein bekann- tes Schweizer Kinderbuch geblieben. Im Haus der Grossmutter DAS PROGRAMM 30 im Klingental 13 hatte MERET OPPENHEIM ihr erstes Atelier, in Basel besuchte sie die Kunstgewerbeschule, heiratete Wolf- gang La Roche und lebte mit ihm vor dem Umzug nach Aesch, DIE AGENDA 31 Thun und Bern in einer Wohnung am Rheinsprung. 1975 erhielt sie den Kulturpreis der Stadt Basel, und sie starb hier am Tag der Vernissage ihres Buches «Caroline» im Herbst 1985. 2002 wurden ein trostloser Platz und eine Strasse im Gundeldinger La Version abrégée en français 34 Quartier nach ihr benannt. Nicht nur in Bern, Berlin und Wien, sondern auch in Basel sol- The English version in brief 35 len deshalb verschiedene Veranstaltungen zu MERET OPPEN- HEIMS 100. Geburtstag stattfinden. Wir haben 21 Künstlerin- nen und Künstler eingeladen, sich von ihrem Werk inspirieren zu lassen und eine oder mehrere Arbeiten zu realisieren, die im DIE SPONSOREN 36 öffentlichen Raum von Basel gezeigt werden. Alle diese neuen Werke weisen einen direkten und teils intensiven Bezug zur Natur auf, weshalb wir unserem Projekt den Titel 100 JAHRE DIE PROJEKT- + MedienPARTNER 36 MERET OPPENHEIM – DAS GEHEIMNIS DER VEGETATION gegeben haben. Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künst- ler sind: Misha Andris, Leif Bennett, Martina Böttiger, Peter Brunner-Brugg, Sonja Feldmeier, Matthias Frey, Mirjam Frutti- DIE PUBLIKATION 37 ger, Eric Hattan, Jürg Hugentobler, Bruno Jakob, Oliver Minder, Guido Nussbaum, Edit Oderbolz, Bianca Pedrina, Christian Schoch, Erik Steinbrecher, Karin Suter, Peter Suter, Lex Vögtli, DER DANK 38 Tina Z’Rotz & Markus Schwander.

Das vorliegende Heft bietet eine Einführung in diese Ausstel- lung im öffentlichen Raum, die bis zum 24. Oktober dauert, und DIE IDEE 38 informiert Sie über sämtliche Veranstaltungen, die wir in die- sem Zusammenhang organisieren. Es soll Ihnen helfen, Ihren Besuch im Voraus zu planen und im Veranstaltungsprogramm Ihre Wahl zu treffen. Die Informationen werden auf der Website Weiteres 39 www.meret-oppenheim.ch laufende aktualisiert. Wir heissen Sie herzlich willkommen und wünschen Ihnen in- DIE BZ 40 teressante Begegnungen und Erlebnisse.

die nomadisierenden veranstalter Silvia Buol und Simon Baur DER AUSSTELLUNGSPLAN U3 2 3 DIE BESUCHERINFORMATIONEN U5 MERET OPPENHEIM «Die Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie nehmen»

Meret Oppenheim wurde 1913 in Berlin geboren und lebte in ih- rer Kindheit und Jugend in Delsberg (Delémont), in Carona bei und in Steinen im Wiesental. Früh entschied sie sich, Künstlerin zu werden, und reiste im Mai 1932 ein erstes Mal mit ihrer besten Freundin, der Künstlerin Irène Zurkinden, nach . Nach und nach lernte sie dort wichtige Künstler kennen, zuerst Alberto Giacometti und Hans Arp, später auch Man Ray, Marcel Duchamp, Max Ernst, Yves Tanguy, Leonor Fini und die Autoren André Breton, Benjamin Péret, André Pieyre de Man- diargues und Alain Jouffroy, die unter sich einen Künstlerkreis bildeten, der heute wie damals als «Surrealismus» bezeichnet wird. Für eine Ausstellung fertigte sie 1936 «Le déjeuner en fourrure», die Pelztasse, die sich heute im Museum of Modern Art in New York befindet und als Ikone des Surrealismus gilt. Während des Zweiten Weltkriegs lebte Meret Oppenheim in der Schweiz, wo aufgrund einer langen persönlichen Krise nur wenige Werke entstanden. Ende der Vierzigerjahre zog sie mit ihrem Mann Wolfgang La Roche nach Thun und später nach Bern. Dort fand sie rasch Anschluss an die regionale Kunst­ szene, die sich um die Kunsthalle und ihren damaligen Direktor Arnold Rüdlinger gruppierte. 1975 erhielt sie den Kunstpreis der Stadt Basel, wo sie in einer viel beachteten Rede das The- ma des weiblichen Künstlers behandelte, konnte 1983 in Bern auf dem Waisenhausplatz ihren bis heute bekannten Brunnen ausführen und starb im Herbst 1985 in Basel, am Tag der Ver- Foto: Wolfgang La Roche 4 5 nissage ihres Buches «Caroline». DIE AUSSTELLUNG DIE

Wir haben 21 Künstlerinnen und Künstler eingeladen, sich mit dem Leben, KÜNSTLERINNEN der Kunst, den Gedichten und denTräumen von Meret Oppenheim auseinan- derzusetzen. Als Idee dahinter stand eine Beschäftigung mit ihrem Natur- begriff, der in vielen ihrer Werke einen ungewohnten und auch progressiven Ausdruck findet. Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler haben alle ei- nen sehr eigenen Weg gewählt und ihre Werke mit Blick auf die zuvor aus- UND gewählten Standorte entwickelt. Die Orte in der Stadt Basel – auf Plätzen, an Strassenkreuzungen, in Innenhöfen, Parkanlagen und Vorgärten – und die Einbindung der Natur sind zentral für die Aussage und Bedeutung der jeweiligen Exponate. KÜNSTLER Meret Oppenheim hat während ihres Lebens und über ihren Tod hinaus einen bisher unterschätzten Einfluss auf ganz unterschiedliche Künstle- rinnen und Künstler ausgeübt. Die Diskontinuität ihres Werkes, ihr revolu- tionärer Skulpturenbegriff, ihre Träume, die sie schon früh niederschrieb, und ihr Einsatz für die junge, zeitgenössische Kunst und den weiblichen Künstler waren und sind eine willkommene Einladung, sich mit ihrem Werk und ihrem Leben auseinanderzusetzen. Es ist kein Zufall, dass sich eine der höchsten Auszeichnungen der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bereich Kunst «Meret-Oppenheim-Preis» nennt. Ihr Ausspruch «Die Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie nehmen» wurde für eine junge Künstlergeneration zum geflügelten Wort. Dies erstaunt, denn das Werk von Meret Oppenheim ist kein einfaches. Es geht vielfach verworrene Wege, ist heterogen, äussert sich philosophisch und verlangt eine intensive Beschäftigung. Doch gerade weil es nicht auf dem Silbertablett serviert wird, hat es immer wieder ganz unterschiedliche Künstlerinnen und Künst- ler fasziniert und zur Auseinandersetzung damit herausgefordert.

Die Einflüsse des Werkes von Meret Oppenheim auf die jeweiligen Beiträ- ge unserer Ausstellung im öffentlichen Raum der Stadt Basel sind teils frappant, teils weit entfernt, aber alle Werke wurden absichtlich und spezi- ell für die Ausstellung «100 Jahre Meret Oppenheim – Das Geheimnis der Vegetation» entwickelt. Viele werden während der Dauer der Ausstellung ihr Aussehen verändern, einige wenige werden erst im Laufe der Ausstellung platziert und andere bleiben immer unsichtbar. Viele beflügeln die eigene Vorstellung, wecken Phantasien und beeinflussen Träume, alle aber wollen, dass man sich aktiv mit ihnen befasst und sie ernst nimmt, denn alle machen eine klare, erkennbare Aussage.

Die Ausstellung will nicht nur die Einflüsse von Meret Oppenheims Leben und Kunst auf die zeitgenössische Kunst sichtbar machen, sie will auch das Verständnis und die Akzeptanz ihres Werkes fördern. Wir organisieren deshalb Führungen, Künstlergespräche und Performances. Doch wir haben auch sogenannte Satelliten eingerichtet, die Teilaspekte aus dem Werk von Meret Oppenheim behandeln. Im Lesesaal der Bibliothek für Gestaltung werden Vitrinen mit Design-Entwürfen von Meret Oppenheim zu sehen sein, im Solitude-Park beim MuseumTinguely platzieren wir einen ihrer Brunnen, den wir mit einer Klanginstallation versehen. Wencke Schmid produziert und vertreibt Meret Oppenheims bekanntes Objekt «Das Ohr von Giaco- metti» in Schokolade, und die Basellandschaftliche Zeitung veröffentlicht jeweils Ende Monat einen ganzseitigen Beitrag, der sich einem Aspekt ih- res Lebens und Werks widmet. Zudem erscheint Mitte August im Christoph Merian Verlag die Publikation «Meret Oppenheim. Eine Einführung», die in Neben Informationen zu den teilnehmenden Künstlerinnen kurzen Aufsätzen eine allgemein verständliche und lesenswerte Einführung und Künstlern liefern wir Ihnen auf den folgenden Seiten Be- in ihr Werk und Leben bietet. Die Publikation ist in allen Buchhandlungen er- schreibungen und Hintergründe der ausgestellten Werke. Die hältlich. Schliesslich soll die Website www.meret-oppenheim.ch auch nach Abbildungen sind Referenzen auf Meret Oppenheim sowie dem Ende der Ausstellung am 24. Oktober laufend ergänzt und erweitert Skizzen, Entwürfe und verwandte Ideen zu den von Mitte Au- werden. 6 7 gust bis Ende Oktober 2013 ausgestellten Arbeiten. 1 Fieberinseln, 2013, Die Wespe ist unschuldig!, 2013, variable Grössen, Porzellan Gips, Farbstiftminen, Draht Misha Andris leif bennett 2 Abb. 1. Misha Andris’ Für Führungen Abb. Leif Bennetts Arbeit Für Führungen zur Meret Oppenheim, Arbeit ist im Hof zur Arbeit von Misha Leif Bennett, befindet sich im Arbeit von Gegen das Fieber, des Museums der Andris beachten Fotoskizze für Botanischen Garten Leif Bennett 1940, Objekt: Holz, Kulturen auf dem Sie bitte die Agenda. «Die Wespe beim Spalentor, beachten Sie bitte Draht, Watte Münsterplatz zu ist unschuldig!» und zwar wenige die Agenda. sehen (geöffnet von Meter links nach Abb. 2. Dienstag bis Sonntag dem Tropenhaus im Misha Andris, jeweils von Baum, der wie ein Fieberinsel, 2013, 10 bis 17 Uhr). Zeltdach aussieht. Digitalfotografie Täglich geöffnet Am selben Ort findet von 8 bis 18 Uhr. sich auch eine Arbeit von Lex Vögtli. Im Botanischen Garten finden sich auch Arbeiten von Edit Oderbolz und Martina Böttiger.

Misha Andris’ Arbeiten bewegen sich in den Zwischenberei- Der 2010 von Leif Bennett realisierte «Pocket Park» auf dem chen, ihre Sprache ist ambivalent, sie widersetzen sich einer Dreispitzareal mit dem Titel «Der Landweg» inspirierte uns, exakten Zuordnung. Einzelne Aspekte tauchen regelmässig, ihn für das Projekt Projekt «100 Jahre Meret Oppenheim – Das aber in anderen Formulierungen und neuen Zusammenhän- Geheimnis der Vegetation» anzufragen. Im «Landweg» entwirft gen auf, vieles wird nur angedeutet und verweigert sich der der Künstler einen ansteigenden Wanderweg auf einer land- Sprache der Beschreibung. Die Figuren und Stimmungen ihrer wirtschaftlich genutzten Wiese mit hochstämmigen Obst- Werke bleiben unfassbar und entziehen sich durch ihre Dar- bäumen, einer Badewanne mit Regenwasser und verstreuten stellung, ihren Zusammenhang und ihre Farbigkeit einer zwei- Findlingen. Diese seltsam vertraute, im industriellen Kontext felsfreien Sinnhaftigkeit. Sie werden bestimmt von Unruhe aber irritierende und damit zugleich visionäre und humorvolle und Beklommenheit, welche sie aber gleichzeitig mit Energi- Landschaft wird durch eine Betonmauer wie ein dreidimensi- en aufladen, die teils abweisend, teils magisch wirken. Misha onales Bild eingefasst. Dieser Bildrahmen läuft im Süden zu Andris’ Arbeiten erzählen nicht, sie dokumentieren auch nicht, einem spitzen Winkel zusammen, in dem der Feldweg abrupt sie ermöglichen höchstens Vermutungen und Ahnungen über endet und der Wanderer buchstäblich aus dem Bild fällt. Diese die Rolle und Funktion der körperlichen Elemente und der skiz- Szenerie könnte einem Bild von Meret Oppenheim entnommen zenhaften Tiere in ihren Bildern. sein, sie zeigt auch Aspekte des Surrealen. Vermutlich gerade wegen dieser offensichtlichen Heterogeni- Im Botanischen Garten installiert Leif Bennett ein Wespen- tät beinhalten Misha Andris’ Arbeiten ein kaum versiegendes nest, das aus zahlreichen Farbstiftminen besteht. Wenn es Gefühlsrepertoire, auf welches die Betrachter zuerst fast nur regnet, lösen sich diese Minen auf und tropfen auf den Boden. körperlich reagieren können. Erst in einem weiteren Schritt Leif Bennett, geboren 1974 in Schaffhausen, lebt in Basel, zahl- 1 gelingt eine intellektuelle Analyse, wobei eine solche Duali- reiche Ausstellungen in der Schweiz und im Ausland. tät zweifelsfrei dem einzelnen Werk zugutekommt. Denn nur so kann es sein jeweiliges Potenzial umfassend entfalten. Misha Andris’ Arbeit «Fieberinseln» bezieht sich auf Meret Oppenheims Werk «Gegen das Fieber», das 1940 entstand (vgl. Abb. 1): In einem vergitterten Gehäuse, das einem alten Ra- diogerät ähnelt, verbirgt sich ein undefinierbares Objekt. Die hier zum Ausdruck gebrachte latente Unheimlichkeit zeigt sich auch in den «Fieberinseln». Obwohl die kleineren und grösseren Objekte in ihrer Anordnung sehr sinnlich wirken, enthalten sie auch aggressive Aspekte. Das Fieber zeigt sich in seiner schubartigen Unberechenbarkeit und seiner bekann- 2 ten Disparatheit. Misha Andris, geboren 1989 in Dallas, Texas, lebt in Basel. 2012 zeigte sie ihre Werke in der Galerie John Schmid, Basel und im Ausstellungsraum Klingental, Basel. 8 9 Eichenbaum, 2013, Pingpong, 2013, Backstein glasiert, 3 junge Platane, weisse Pingpongbälle, Eisenkonstruktion Weisse Styroporkugeln, Rebschnur martina böttiger Peter brunner-brugg Abb. 1. Martina Böttigers Für Führungen zur Abb. Die Arbeit von Am Mittwoch, Meret Oppenheim, Arbeit steht Arbeit von Martina Peter Brunner-Brugg, Peter Brunner-Brugg 28. August findet Backsteinbaum, unmittelbar beim Böttiger beachten Entwurf für befindet sich im Anschluss an 1954, Kohle, Gouache Eingang des Sie bitte die Agenda. «Pingpong» am Leonhardsgraben, die Führung um 4 Botanischen Gartens, im Vorgarten 19 Uhr ein Gespräch Abb. 2. gegenüber dem des Hauses Nr. 33. mit Peter Brunner- Martina Böttiger, Spalentor. Brugg und Guido Skizze für Täglich geöffnet Wenige Meter Nussbaum vor ihren «Eichenbaum» von 8 bis 18 Uhr. entfernt, auf dem Arbeiten statt. Für Führungen Leonhardskirchplatz, zur Arbeit von Peter Im Botanischen befindet sich eine Brunner-Brugg Garten finden sich Arbeit von Guido beachten Sie bitte auch Arbeiten von Nussbaum. die Agenda. Leif Bennett und Edit Oderbolz.

An der Ausstellung der Hochschule für Gestaltung und Kunst Seit Jahren arbeitet Peter Brunner-Brugg mit Wellpappe. von 2012 zeigte Martina Böttiger als Diplomarbeit eine Hütte. Minuziös und sorgfältig baut er daraus komplexe Skulpturen, Sie entfernte dieses hölzerne Haus aus seinem ursprüngli- Architekturen und Reliefs. Formal erinnern die Arbeiten an die chen Kontext und brachte es in neue Zusammenhänge. Im Tradition der Konstruktiven und Konkreten Kunst. Karton ist Innern des Hauses blühten Liliengewächse und verbreiteten billig, empfindlich und vor allem äusserst anfällig für äussere einen betäubenden Geruch, und Schlitze und Lücken ermög- Einflüsse. Ein Material, das man erst in jüngerer Zeit mit Skulp- lichten von aussen den Blick darauf. tur assoziiert – vielleicht seitdem es auch Möbel aus Karton Martina Böttigers Arbeiten beziehen sich auf konkrete An- gibt –, ein Werkstoff, der die Dauerhaftigkeit als Kriterium für lässe. Sie weiss sehr genau, was sie will, ihre Arbeiten sind künstlerische Qualität hinfällig werden lässt. Auch Meret Op- oft klar gesetzt und präzis. Aus sieben Bugholzstühlen hat sie penheim hat mit einem ähnlich fragilen Werkstoff – mit Papier mit einem Spanset seine Kreisform gebildet. Bewegungstech- – experimentiert und daraus Kleider hergestellt. Solche, die nisch erinnert die Arbeit an Marcel Duchamps «Nu descen- nur einmal getragen werden sollten, um anschliessend um- 1 dant un escalier», doch auch Momente futuristischer Malerei weltfreundlich entsorgt zu werden. Wellpappe, ein Werkstoff sind darin enthalten. Ein Objekt Böttigers, wie eine schla- also, der herkömmliche Wertvorstellungen infrage stellt und fende Katze, bestehend aus Hunderten aneinandergereihter subversive Qualitäten entwickelt. Weidenkätzchen, bezieht nicht nur die Natur in die Kunst ein, Peter Brunner-Brugg arbeitet mit parallelen Lesarten und in- sondern spielt mit unterschiedlichen Bedeutungsebenen. haltlichen Pointen. Reliefs werden auf den zweiten Blick zu Ebenso die grosse Rauminstallation, mit Scherenschnitten, Hausfassaden, abstrakte Formen zu Architektur – nicht nur für farbigen Glühlampen und in Wachs getränkten Blumen, die Menschen, sondern auch für Wespen. Ornamente werden va- sie im vergangenen Sommer im Kaskadenkondensator zeigte. riiert und vervielfacht, und manchmal scheint es, als würde er Eine Art Pergola und Wäscheleine zugleich: eine Arbeit, die Bilder, beispielsweise von Ernst Wilhelm Nay, nachbauen und der Sommerwind förmlich durchstreift und die gesamte Aus- zu neuen räumlichen Objekten verdichten. Die Dualität von stellung durcheinanderwirbelt. Für ihre Arbeit zu «100 Jahre abstrakter Skulptur und architektonischem Modell beschäftigt Meret Oppenheim – Das Geheimnis der Vegetation» hat sie ihn seit einigen Jahren, so in seiner neusten Arbeit im Kunst- 2 sich von einer Zeichnung von Meret Oppenheim inspirieren am-Bau-Kontext wie auch für das Projekt «100 Jahre Meret lassen und zu einem eigenen Ausdruck gefunden. Dem Wind Oppenheim – Das Geheimnis der Vegetation». ist viel Ausdauer zu wünschen. Peter Brunner-Brugg, geboren 1946 in Brugg, lebt in Basel. Di- Martina Böttiger, geboren 1980 in Hefenhofen, lebt in Basel. verse Einzel- und Gruppenausstellungen in der Schweiz und im Ausland. Kürzlich wurde seine Wandarbeit «Frotté» in der 10 11 Schwimmhalle Rittergasse in Basel eingeweiht. Sleeping Tree, 2013, Ganz Ohr, 2013, 5 Epoxidharz, laminiert Fell, Polyurethan, Aluminium sonja feldmeier Matthias frey Abb. Die Ohr-Objekte Für Führungen zu Matthias Frey, von Matthias Frey den vier Arbeiten von Abb. Die Arbeit von Ab 7. September Ohr-Objekt in Arbeit, befinden sich im Matthias Frey Sonja Feldmeier, Sonja Feldmeier ist bis Ende März Ton und Stofflappen Eingangsbereich der beachten Sie bitte 6 Sleeping Tree, 2008, im Park beim 2014 hat Sonja Bibliothek für die Agenda. Holzschnitt St. Alban-Tor zu Feldmeier eine Gestaltung an der sehen. Dort befindet Einzelausstellung Spalenvorstadt 2, sich auch eine Arbeit in der Galerie John am Eingang des von Edit Oderbolz. Schmid, Hauses Spalenberg St. Alban-Anlage 67, 52, im Garten des Im Anschluss gegenüber dem Hauses Klingental 15 an die Führung vom St. Alban-Tor. sowie am Haus Mittwoch, St. Alban-Tal 39. 11. September findet um 19 Uhr ein Gespräch mit Sonja Feldmeier und Edit Oderbolz im Park beim St. Alban-Tor statt. Die Galerie Für Führungen John Schmid ist zur Arbeit von ausnahmsweise Sonja Feldmeier von 19 bis 20.30 Uhr beachten Sie bitte geöffnet. die Agenda.

Vor einigen Jahren war es die Camouflage, mit der sich Sonja Matthias Frey erprobt als vorwiegend dreidimensional arbei- Feldmeier befasste, dann erweiterte sie ihr Terrain um die Me- tender Künstler die Möglichkeiten der Skulptur bis an ihre tapher, mit Bildern zu Leben und Tod. Wer bei diesen Begriffen Grenzen. Mal schreibt er reliefartig Worte skulptural an die an karmisch-kosmische Konstellationen denkt, unterschätzt Wand, mal simuliert er einen Tropfen Milch in einem Objekt, das subversive Potenzial der Künstlerin, das neben Provo- mal tauscht er die Materialien aus, spielt mit neuen, unbe- kation mit einem Schuss Humor und einer Prise Sarkasmus kannten Materialien wie Seife und kombiniert sie mit Sanitär- gewürzt ist. Dies wird etwa deutlich in einem Moped, aus dem porzellan zu ungewohnten Kombinationen. Oft erinnern seine zahlreiche verknotete Hirschgeweihe spriessen. Ist es ein Objekte an Produkte eines fremden Planeten, als würde er sie surrealistisches Werk im Sinne Dalís oder eine Metapher auf aus der Tube drücken, sie erinnern in ihrer bezaubernden Äs- maskulin strotzendes Imponiergehabe? In den letzten Jahren thetik und ungewohnten Frische an Karosserien frisch ab Werk. kamen auch Videoarbeiten hinzu: beispielsweise ein elegant Dieses Aussehen variiert er bei den Objekten für «100 Jahre gestikulierender Polizist, der mit tänzerischer Leichtigkeit die Meret Oppenheim – Das Geheimnis der Vegetation» in bisher aggressive Blechlawine des Stossverkehrs souverän zu leiten kaum gesehener Weise. Er liess sich von einem der Kultobjekte vermag, oder eine Passantin in der U-Bahn von Tokio, die lä- von Meret Oppenheim, dem «Ohr von Giacometti» (vgl. Ka- chelnd, weinend und verklärten Blicks ein Gespräch oder eine pitel Satelliten: Das Ohr von Giacometti – Eine Hommage in Begehung im Geiste durchspielt. Faszinierend sind auch die Schokolade) inspirieren, porträtierte das rechte Ohr von Meret fünf in Öl gemalten Adaptionen von Arnold Böcklins «Totenin- Oppenheim, verpackte es in einem faltigen Tuch und fertigte sel», als Topoi der Melancholie zwar erkennbar, doch von unbe- aus Aluminium drei ca. 27 Zentimeter hohe Ohren. Ein viertes, deutendem kunsthistorischem Wert. Diese surreal wirkende formgleiches Ohr besteht aus einem durchsichtigen Polyure­ Installation suggeriert, dass der Traum von der einsamen Insel thanguss, in welchem tierische Fellstücke eingebettet sind (es lieber ins Nirwana als in den Hades führt. hängt im Eingangsbereich der ehemaligen Gewerbeschule auf Man ist von Sonja Feldmeier unterschiedliche Inszenierungen der Lyss). Die Ohr-Objekte montiert er an vier verschiedenen gewohnt, die sich zwischen Sphinxrätsel und Minnedichtung Orten, die für Leben und Werk von Meret Oppenheim in ihrer ansiedeln, in denen sie Szenarien ausbreitet – was sie aufgrund Basler Zeit von zentraler Bedeutung waren. Auf der Lyss be- der austarierten Ambivalenz ihrer Arbeiten als kritische Zeit- suchte Meret Oppenheim die Gewerbeschule, am Spalenberg genossin ausweist. In ihrer jüngsten Arbeit verschwindet ein 52 war Trudl Bruckners Galerie Riehentor, in der Ausstellun- Baum im Erdreich, als wolle er sich vor der Welt verkriechen. gen mit Werken von Meret Oppenheim und ihrer Freundin Irène Bei Meret Oppenheim gibt es ein ähnliches Thema, das bei ihr Zurkinden stattfanden. Im Haus Klingental 15 wohnte Meret auch als Sinnbild für ihre damalige Krise gelesen werden kann. Oppenheims Grossmutter Lisa Wenger. Über der Garage die- Sonja Feldmeier, geboren 1965 in Männedorf, lebt in Basel. ses Hauses hatte Meret Oppenheim ihr erstes Atelier. Und in www.sonjafeldmeier.com der Edition Fanal im St. Alban-Tal 39 wurde an ihrem Todestag – am 15. November 1985 – die Ausstellung zu ihrem Buch «Ca- roline» eröffnet. Matthias Frey, geboren 1953 in Lörrach, lebt in Basel. 12 13 www.matthiasfrey.ch 7 Nächtlicher Atem, 2013, Sans Crier Gare, 2013, Bronze, Farbe Soundinstallation, Masse variabel mirjam fruttiger Eric hattan Abb. Mirjam Fruttigers Für Führungen Abb. Eric Hattans Arbeit Für Führungen zur Mirjam Fruttiger, Arbeit ist im zur Arbeit von Eric Hattan, Jane befindet sich in der Arbeit von Fotografie aus der Vorgarten des Mirjam Fruttiger Parkanlage zwischen Eric Hattan Serie Hauses beachten Sie bitte der Klingentalkirche beachten Sie bitte 8 «nächtlicher Atem», Oetlingerstrasse 75 die Agenda. und dem Hotel die Agenda. 2010 zu sehen. Balade, unmittelbar neben der Kaserne. In der Nähe sind auch Arbeiten von Oliver Minder, Matthias Frey und Bianca Pedrina zu sehen.

Was ist Zeit, oder wovon sprechen wir, wenn wir sagen «die Eric Hattan hat den Alltag für seine Kunst entdeckt. Er ist Zeit vergeht», «die Zeit steht still», «die Zeit drängt», «die Zeit Stadtwanderer und heimlicher Beobachter, er ist Erbauer von läuft» oder «rennt»? Was ist die Tageszeit und was die Nacht- Installationen und Szenograf, er durchstreift mit seiner Video- zeit? Gibt es subjektive und objektive, gibt es gezeichnete kamera leerstehende Gebäude, immer auf der Suche nach dem und farbige Zeit? In der barocken Lyrik, beispielsweise bei Unspektakulären, nach der Einfachheit, dem Naheliegenden. Martin Opitz, wird Zeit als Gegensatzpaar beschrieben: «Ach Stehen am Strassenrand einige Möbel und andere Gegenstän- Liebste / lass uns eilen / Wir haben Zeit: / Es schadet das ver- de, so könnte es sich um eine seiner Installationen handeln. weilen / Uns beyderseit». Dass Zeit die Form eines Objektes Eric Hattan hält das Schmelzen eines Eiszapfens filmisch annehmen kann, ist mir erstmals an den Arbeiten von Mirjam fest, genauso wie den Nebel, der über einen Fjord gleitet, oder Fruttiger klar geworden, beispielsweise an «ein glas zerbricht eine Plastiktüte, die vom Wind in Bewegung gehalten wird. (3 monate lang)». Ein mentales Bild, das sich beim Lesen be- Eric Hattan baut einen Wohnwagen um eine Strassenlaterne, reits in ein Objekt verwandelt, auf jeden Fall stellt sich ein kör- versieht eine Wagentüre mit einem Türspion, der aber nur par- perliches Empfinden ein, in dem sich «Zeiten und Realitäten tiell das Innere des Wagens zeigt. Er verwendet wiederholt das überlagern und ineinanderfliessen». Wann erlebten wir zum Element desTürspions, baut ihn in Räume ein, inszeniert direkt ersten Mal die Zeit? Vielleicht als Kind – zuschauend, wie sich hinter dem Spion einen fiktiven Raum, sodass die Ansichten der Luftballon unserer Hand entwindet und sich langsam aber des Raumes und der Blick durch den Spion variieren. stetig in den Himmel schraubt. Eine ähnliche Ewigkeit benötigt Eric Hattan ist auch als Ausstellungsmacher tätig, teils mit die Schnecke, bis sie hinter der Mauer verschwunden ist, nur Silvia Bächli oder mit anderen Künstlern und Kunstsachver- eine glänzende Schleimspur zurücklassend. Der Ballon und ständigen, immer aber unter dem Namen «Filiale». Gezeigt hat die Schnecke, sie können in ihrer vertikalen und horizontalen er seine eigene Arbeit und die von Freunden und Bekannten Bewegung als Objekte im Raum verstanden werden. immer in Abbruchliegenschaften, immer mit Entdeckungen für Zeit hat immer auch mit Freiheit zu tun. Der Ballon und die die Besucher. Die Irritation, die seine Kunst durch eine mi- Schnecke, sie geniessen die vergehende Zeit, sie entdecken nimale oder maximale Veränderung eines Zustandes auslöst, die Schwerelosigkeit oder die Langsamkeit. Mirjam Fruttigers will auch zeigen, wo der Alltag aufhört und die Kunst beginnt, Objekte am Gartenhag verbinden die beiden Objekte, doch beziehungsweise wie eng die beiden verflochten sind. Seine sind es weder fliegende Schnecken noch Ballone mit einer Installation zwischen den Bäumen in der Nähe der Kaserne Schleimspur. Sicher sind es transformative Momente, die in folgt diesem Prinzip. Erschrecken Sie nicht, es kommt kein den Objekten zu einer zeitlichen Form gefunden haben und wilder Tiger um die Ecke! die in sich etwasTierisches, Befremdendes, Unheimliches und Eric Hattan, geboren 1955 in Wettingen, lebt in Basel. Ausstel- Unkontrollierbares aufweisen. Doch genau diese Ambivalenz lungen in der Schweiz und im Ausland. www.hattan.ch macht sie zu etwas Besonderem und Wertvollem, wie eben die Zeit auch. Mirjam Fruttiger, geboren 1970 in Uster, lebt in Basel. Sie unterrichtet an der Schule für Gestaltung Basel und ist als Künstlerin und Szenografin bekannt. www.fruttiger.ch 14 15 Insel, 2013, Betonguss « FRAGILE IMAGES»: Vegetative State, Flood of Thought, Somewhere Now, Untouchables, Sky Cells, 2013, Nature, Insects, Humidity, Jürg hugentobler Sweat, Tears, Dust, Smell, Fire, Earth, Jürg Hugentobler Im Anschluss an zeigt zwei Arbeiten. die Führung am Die eine ist zu sehen Mittwoch, 21. August, Captured Brainwaves, Thought, Light, Air, 9 auf dem Lindenberg­ ab 19 Uhr findet im plätzchen, Hof des Staatsarchiv Ecke Utengasse- ein Gespräch mit Pleasure, Pain, Fear, Music, Sound, Echoes, Rheingasse. Jürg Hugentobler Die zweite befindet und Karin Suter statt. sich zusammen Eintritt frei. Memory, Talk, Love, Live, Death and the mit einer Arbeit von Karin Suter im Hof Unknown. Some are lost but have found des Staatsarchivs, Abb. Martinsgasse 2 Bruno Jakob, (geöffnet Montag bis Bethlehem CT, 2001 Freedom Freitag 8 bis 18 Uhr). Ausserhalb dieser Zeiten sind die beiden Arbeiten Für Führungen Am Mittwoch, 4. Sep­ 10 Abb. auch durch das zu den Arbeiten von tember um 19 Uhr Jürg Hugentobler, Metallgitter entlang Jürg Hugentobler können Sie ohne Ein-­ Insel, 2013, der Martinsgasse beachten Sie bitte tritt bei Bruno Jakobs Betonguss sichtbar. die Agenda. Live-Performance auf dem Vorplatz der Bruno jakob Alten Universität, Rheinsprung 11, dabei sein: Bruno Jakobs Arbeit Das Betreten des Invisible Painting / ist im Garten der Alten Gartens ist aus Installation / Perfor- Universität, Rhein- Sicherheitsgründen­ mance. On various sprung 11, zu sehen. nicht gestattet. Für Führungen zu materials / sizes / Bleiben Sie auf dem Das Areal ist von den Arbeiten von unexpected places. Vorplatz und schauen Montag bis Freitag Bruno Jakob be- Music: Hans Witschi Sie von dort aus die von 8 bis 18 Uhr zu- achten Sie bitte die 2011–2013 Arbeit im Garten an. gänglich. Agenda.

Jürg Hugentobler beschäftigt sich seit Jahren konsequent mit Bruno Jakobs Arbeiten sind nicht einfach zu verstehen. In sei- Fragen des Raumes, mit Fiktion und Realität, Konstruktion und ner frühen Zeit malte er eine Zeit lang nur grüne Bilder. Dann Dekonstruktion. Diese setzt er in Räumen, Objekten und Fo- kamen Papierarbeiten hinzu, die er während Jahren nur mit tografien um. Trotz einer durchwegs klaren architektonischen Wasser bemalte. Wer die Papiere ins Licht hält, kann eine Art Formensprache herrscht der Eindruck des Fragilen vor, der Topografie auf dem Papier erkennen, wer mehrere Papiere ne- auch von den häufig verwendeten Materialien Styropor, Kar- beneinander hält, macht unterschiedliche Art von Topografien ton und Sperrholz ausgeht. Man spürt darin aber auch eine aus – ohne Zweifel hat er auf jedes Papier ein anderes Motiv ge- Affinität zur Arte Povera im Versuch, mit «armen» Materialien malt. Auch auf den Leinwänden, die er in den Räumen oder im eine optimale Wirkung zu erzielen. Jürg Hugentoblers Arbei- Aussenraum montiert, ist oftmals wenig zu sehen. Doch Bruno ten sind keine Modelle, weisen aber einen entsprechenden Jakob ist kein Minimalist. Er verfolgt nur sehr konsequent seine Charakter auf. Sie suggerieren Situationen von Räumen, von eigenen Konzepte. Er lässt seine Bilder sich aufladen mit den Gebäuden, von Vierteln und Städten, sie entwickeln Möglich- Energien des Aussenraumes, der vorbeigehenden Menschen, keiten von Architekturen und Konstruktionen und zerstören der Tiere, Bäume und Wiesen, und es ist diese unsichtbare, sie wieder. Sie zeigen Situationen an der Schnittstelle von aber immer vorhandene Energie, die wir bei einer Betrachtung Entstehen und Vergehen, wie sie sind oder sein könnten und spüren. ihre Veränderungen. Damit reihen sie sich ein in eine gros- Mindestens vier verschiedene Arbeiten von Bruno Jakob sind se Zahl ähnlich gelagerter Projekte und Vorhaben: utopische im Garten der Alten Universität zu sehen. Eine hängt an ei- Stadt-Ideen von Taut, Scheerbart und Finsterlin oder Gesamt- ner Wand und richtet ihre Bildfläche direkt auf den Rhein, eine kunstwerk-Ideen von Kurt Schwitters und Olafur Eliasson. andere steht auf einer Wiese und zwei weitere hängen in den Zwei Objekte hat Jürg Hugentobler für «100 Jahre Meret Op- Foto: Hans Witschi Bäumen auf dem Gelände. Sie alle sollen die Energien der auf penheim – Das Geheimnis der Vegetation» geschaffen. Sie dem Gelände wachsenden Pflanzen, der Tiere, aber auch des erinnern an Inseln, die plötzlich – über Nacht sozusagen – Rheins einfangen. Dieser grosse Strom, der durch die Stadt entstanden sind, Plattformen ähnlich, als wollten sie darauf zieht, imprägniert die Bildflächen, und die ersten Nebel des hinweisen, dass man sich auf ihnen bewegen darf. Und doch Herbstes werden darauf ihre Spuren hinterlassen. Das Sicht- erinnern sie auch an zerbrechliche Lebewesen, denen der barmachen solcher Spurenelemente interessiert Bruno Ja- Aspekt des Unheimlichen innewohnt. Doch genau für diese kob. Die «Sky Cells» sind Arbeiten, die nicht real existieren, Schnittstelle der Ambivalenz von Bedeutungsebenen interes- die Bruno Jakob aber immer in seinem Kopf herumträgt und siert sich Jürg Hugentobler in seinen Arbeiten. dort laufend umformuliert und aktualisiert. Zudem wird er in Jürg Hugentobler, geboren 1955 in Weinfelden, lebt in Solo- einer Live-Performance sein Interesse an den ungesehenen, thurn. Zahlreiche Ausstellungen in der Schweiz; 2013 in Nairs dafür gefühlten Aspekten der Kunst in eigenen Gesten und und Sachseln, 2011 im Kunstraum Medici in Solothurn. Handlungen erklären. Bruno Jakob, geboren 1954 in der Schweiz, lebt und arbeitet in New York. 2011 waren seine Werke auf der Biennale in Venedig 16 17 zu sehen. www.peterkilchmann.com Neonhoney, 2013, Gelegtes Ei, 2013, Alkydlackfarbe auf Bienen­wabenrähmchen diverse Materialien Paradice, 2013, 11 Eis, Tintensekret der Sepia Officinalis Oliver Minder Guido nussbaum 12 Abb. Oliver Minders Im Anschluss an Oliver Minder, Arbeiten finden Sie die Führung vom Nitrohoney, 2013, am Klingental­ Mittwoch, 2. Oktober Abb. Guido Nussbaums Im Anschluss an Für Führungen zur Honigwabe weglein. Das ist die findet um 19 Uhr ein Guido Nussbaum, Arbeit ist zu die Führung am Arbeit von Guido und Nitroverdünner Passage zwischen Gespräch mit Oliver o.T., 1974, sehen auf dem Mittwoch, 28. August, Nussbaum beachten brennend dem Refektorium des Minder vor seinen pomme et encre de Leonhardskirchplatz, ab 19 Uhr findet am Sie bitte die Agenda. auf Leinwand, Kleinen Klingentals Arbeiten statt. Chine sur papier, vor dem Forum für Leonhardsgraben 50 × 50 cm und der Klingental­ 50 × 70 cm, Zeitfragen. bzw. auf dem kirche bzw. das aus der Serie Leonhardskirchplatz Verbindungsstück­ «traces objectives» ein Gespräch mit zwischen der Für Führungen Peter Brunner-Brugg Kasernenstrasse und zu den Arbeiten von und Guido Nussbaum dem Rhein. Oliver Minder statt. Eintritt frei. Der Eisblock wird am beachten Sie bitte 2. Oktober montiert. die Agenda.

Vor zwei Jahren formte Oliver Minder an der Ausstellung des Er ist Maler, er ist überzeugter Marxist und er mag die Provo- Kunstkredits zwei Tonnen Komposterde zu einem Haufen und kation. Unvergessen sein «Nussbaum-Tribunal», eine von ihm vermischte sie mit winzigen, neonfarbigen Glitzerpartikeln, inszenierte Gerichtsverhandlung gegen die Verunstaltung des die im Scheinwerferlicht funkelten. Natürlich erinnerte der öffentlichen Raumes durch Kunstwerke. Auch seine Kunst ist Haufen an Land-Art, wenn auch die Glitzerpartikel als Element auf Provokation angelegt oder aber irritiert und hat einen latent einer naturfeindlichen Künstlichkeit irritierten. Genau diese politischen Inhalt. Politik gehört zu seinem Leben und fliesst Kombination ist es aber, auf die Oliver Minder abzielt und dabei auch in seine Kunst ein. Guido Nussbaum: «Mir selbst bleibt auch die Menschen in seine Arbeiten einbeziehen will. Seine unverständlich, wie man leben kann, ohne sich politisch zu Arbeiten, sagt er, seien «Gegenüberstellungen, widersprüch- engagieren. Denn real ist doch, dass die Ausbeutung ständig liche Verbindungen von Materialien, die eine trügerische Äs- zunimmt und die Plünderung der natürlichen und menschlichen thetik mit sich bringen, aber an sich eine Disharmonie dar- Ressourcen immer akuter wird. Seit dem Zusammenbruch des stellen. Die gewählten Materialien sind assoziationsträchtig sowjetischenWeltimperiums hat sich die Lage nirgendwo auch und repräsentativ für Mensch oder Natur.» Darüber hinaus nur marginal verbessert. (...) Was ich immer wieder betone: Ich stellen seine Arbeiten Fragen zu Ästhetik und Künstlichkeit, bin kein politischer Künstler, ich bin ein politischer Bürger. Und aber auch zur Zerstörung und Ausbeutung der Erde. Durch die vielleicht gibt es in der jüngeren Kunst doch wieder politische Disharmonie zwischen Mensch und Natur und die Beschäfti- Ansätze insofern, als sie die real existierenden Verhältnisse gung mit dem Begriff der Melancholie ist er zur Verwendung spiegeln will.» des Sekretes der Sepia gelangt. Die Sepia Officinalis stösst ihr In den letzten Jahren hat Guido Nussbaum vorwiegend Erdku- schwarzes Sekret aus, wenn sie sich bedroht fühlt. Doch auch geln, sogenannte Tondi, gemalt. Diese hat er vielfach variiert, zwischen Mensch und Bienen entstehen bisweilen Disharmo- hat die Länder blau und die Meere braun gemalt, hat einzelne nien, dann nämlich, wenn die Bienen stechen. Viel lieber hät- Schweizer Kantone als Erdteile gezeigt, hat Länder weggelas- ten wir nur ihren Honig, der aber gleichzeitig ihre Reserve ist. sen oder die Weltkugel bei Nacht mit bloss zwei Kontinenten Die Verwendung der «armen» und einfachen Materialien dient gemalt. In den Weltkugeln lässt sich auch die Fortsetzung sei- in seinen Arbeiten nicht dem Selbstzweck, sie ist sowohl kul- ner politischen Arbeit sehen. Hier zeigt sich der politisch en- turhistorisch als auch politisch motiviert. Oliver Minder hinter- gagierte Bürger, dem die positive Entwicklung der Welt und der fragt ganz bewusst gesellschaftliche, politische und kulturelle in ihr lebenden Menschen wichtig ist. Sein «gelegtes Ei» geht Zusammenhänge, verpackt sie aber im Wissen, wie sensibel auch in diese Richtung, es ist auch ein «Geheimnis der Vege- Menschen darauf reagieren, in künstlerische Aussagen. Er ist tation» und nähert sich in assoziativer Art den «politischen» kein Ökopapst, er befasst sich lediglich mit Zeitphänomenen, Aussagen von Meret Oppenheim. für die er eine eigene, intelligente Sprache gefunden hat. Guido Nussbaum, geboren 1948 in Muri, lebt in Basel und im Oliver Minder, geboren 1980 in Basel, lebt in Basel. 2011 war er Sundgau, F. Seine Werke sind regelmässig in der Galerie Stam- mit einem iaab-Auslandstipendium ein halbes Jahr in Finnland. pa, Basel zu sehen. www.stampa-galerie.ch www.oliverminder.com 18 19 Wolke, 2013, Skyfall, 2013, Armierungseisen, Stoffe, Dimensionen Inkjet, Direktdruck auf Aludibond variabel 13 Edit Oderbolz Bianca Pedrina Abb. Bianca Pedrinas 14 Bianca Pedrina, Arbeit befindet sich Skizze am Schwibbogen Abb. 1. Von Edit Oderbolz Im Anschluss (torbogenartige Meret Oppenheim, sind zwei Arbeiten zu an die Führung Verbindung zwischen Sechs Wolken auf sehen. Die eine steht vom Mittwoch, zwei Gebäuden) an einer Brücke, 1963, im Botanischen 11. September der Verzweigung Skulptur: plastisches Garten Ecke findet um ca. 19 Uhr Klingental– Für Führungen zur Material Petersplatz- ein Gespräch mit Webergasse, Arbeit von Bianca über Holzkern Bernoullistrasse. Sonja Feldmeier und neben dem Museum Pedrina beachten Sie Täglich geöffnet Edit Oderbolz im Rolf Rappaz. bitte die Agenda. Abb. 2. von 8 bis 18 Uhr. Park hinter dem Edit Oderbolz, St. Alban-Tor Ohne Titel, 2013, Im Botanischen statt. Die Galerie Armierungseisen, Garten finden sich John Schmid ist Stoffe auch Arbeiten von ausnahmsweise Leif Bennett und von 19 bis 20.30 Uhr Martina Böttiger. geöffnet. Eine weitere Arbeit von Edit Oderbolz Für weitere ist im Park hinter Führungen zu den dem St. Alban-Tor zu Arbeiten von sehen, zusammen Edit Oderbolz mit einer Arbeit von beachten Sie bitte Sonja Feldmeier. die Agenda.

Die Arbeiten von Edit Oderbolz entwickeln sich, um es mit Immer wieder waren in jüngster Zeit Arbeiten von Bianca Pe- Kandinsky zu sagen, aus «Punkt und Linie zu Fläche» und drina zu sehen, die durch ungewohnte Betrachtungsweisen von dort weiter in den Raum: Die Konturlinie und die Faltun- alltäglicher Situationen überraschten: beispielsweise ein Ob- gen einer landschaftlich geprägten Topografie (Chester- jekt der Stadtmöblierung, das sich in seiner funktionalen Dis- field I, 2003), die roten Wollfäden, die über Stahlstifte lau- kretion unserer Aufmerksamkeit entzieht, obwohl es durchaus fen und wie eine Backsteinwand wirken (Ohne Titel, 2003), bemerkenswert ist, oder ein gesetzter Findling, der wie ein Me- oder die übereinander gereihten Fluoreszenzröhren (Uni- teorit in eine Blumenkiste fiel. Auch ihre während der Art 2012 ted Colors, 2011), die einen Sonnenuntergang suggerieren. durchgeführte Ein-Raum-Ausstellung, in der alle Kunstwerke Auch ihre Gitterarbeiten – eine war während langer Zeit an der Art Unlimited als kleine Objekte nachgebaut und auf einer der Rückwand der Kunsthalle Basel zu sehen (Am Haus limitierten Fläche präsentiert wurden, zeigte Bianca Pedrinas lesen, 2009), eine andere mit bogenartigen Zeichen aus Ar- Intention, die gewohnten Sehweisen zu irritieren. Ihr Interesse mierungseisen war während der Regionale 2011 im Kunst- gilt nicht nur der Architektur, sondern auch der domestizierten 1 haus Baselland ausgestellt – thematisieren wie die andern Natur, und dieser Aspekt, als ein allgegenwärtiger Bestandteil erwähnten Arbeiten den Umgang mit der Linie, die sich in des urbanen Umfelds, wirkt auch auf ihre Installation «Skyfall», den Raum ausweitet und dadurch im Zwischenbereich von die sie über den Schwibbogen im Klingental montierte. Wie flächigem Zeichen und räumlichem Objekt funktioniert. Es oft träumen wir, auf einer Wolke zu schweben (entsprechende ist eine Frage der Sichtweise, was mit einer Linie geschieht, Wendungen sind sprichwörtlich), doch ebenso wenig wie der und der Eindruck ist ein permanent provisorischer. Dieses Traum vom Fliegen wird sich der vom Schweben auf einerWolke Merkmal ist auch in ihren Arbeiten anzutreffen, die nicht erfüllen. Auch Meret Oppenheim widmete zahlreiche ihrer Ar- nur aus «armen» Materialien bestehen: Wolldecken, Kar- beiten den Wolken, liess sie über Kontinente schweben, über ton, Alufolie, beschichtetes Holz, Glas, Spiegel. Immer be- Brücken schreiten oder Gestirne hinter ihnen verschwinden in finden sie sich in einem latenten Gleichgewicht zwischen Objekten, Zeichnungen und Grafiken. Stabilität und Zusammenbruch. Wolken sind Sinnbilder für die Sehnsucht nach unverhofften Auch in Edit Oderbolz’ «Ärmelwolken» ist vieles von dieser Reisen und unendlicher Freiheit, wir geniessen sie, wenn sie Latenz zu spüren. Aus der Wolke wachsen Arme, an denen sich am Himmel auftürmen, und fürchten sie, wenn sie aufei- die Ärmelstücke aus Kleidern montiert sind. Zur Poesie nanderprallen, doch wegzudenken sind sie aus unseren Him- der Wolke gesellt sich ein ironischer Aspekt: Sind es die melsvorstellungen nicht. An all dies erinnert Bianca Pedrinas Reste des fliegenden Robert aus dem «Struwwelpeter», Arbeit «Skyfall», deren Wolke sich in eine dunkle Altstadtgas- der jeweils bei Sturm mit dem Regenschirm spazieren se verirrt hat. ging und eines Tages in der Unendlichkeit des Himmels Bianca Pedrina, geboren 1985, lebt in Basel. 2013 Einzelaus- verschwand? Es sind Ambivalenzen, die in Edit Oderbolz’ stellung «On the rocks» im Ausstellungsraum Falko, 2011 iaab- Arbeiten verunsichern, sie aber gleichzeitig zu Blickfängen Auslandstipendium in Paris. www.biancapedrina.com machen. Edit Oderbolz, geboren 1966 in Stein am Rhein, lebt in Basel. 2 Zahlreiche Ausstellungen in der Schweiz und im Ausland. www.editoderbolz.ch 20 21 15 Mariana Trench, 2013, Am Boden, Berlin Basel, 2013, Polyurethan, Aluminium, Ölfarbe Aluminiumguss Christian Schoch erik steinbrecher 16 Abb. Erik Steinbrechers Am Mittwoch, Noch bis zum Abb. Die Arbeit von Für Führungen zur Erik Steinbrecher, Arbeit befindet 14. August findet um 24. August ist Erik Christian Schoch, Christian Schoch Arbeit von Christian Rasenziegel, 2013, sich in unmittelbarer 19 Uhr eine Kurz- Steinbrechers sudden yellow befindet sich im Schoch beachten Sie Aluminiumguss, Nähe der Performance von Ausstellung IN transit, 2013, Becken des bitte die Agenda. verschiedene Masse, Anlegestelle Erik Steinbrecher auf SCHWARZ IN WEISS Polyurethan, Gips, Wettsteinbrunnens. Gewicht ca. 10 kg der Münsterfähre der Münsterfähre UND IN FARBE in Metall, Tinte auf der Grossbasler statt. Die Zuschauer der Galerie Stampa Seite. werden gebeten, am Spalenberg 2 sich am Grossbasler zu sehen. Ufer einzufinden, die Platzzahl ist beschränkt. Eintritt frei. Für Führungen zur Arbeit von Erik Steinbrecher beachten Sie bitte die Agenda.

Christian Schoch arbeitet in verschiedenen Medien – Reliefs, Erik Steinbrecher versteht die Kunst als Experimentierfeld und Malereien, Zeichnungen – und Grössen. Die unterschiedli- Möglichkeit, Gewohnheiten und Denkmuster zu hinterfragen. chen Arbeiten fügen sich jedoch sämtlich in ein Gesamtkon- Gerade in seinen Projekten im öffentlichen Raum schafft er im- zept ein, das zwar Brüche aufweist, aber auf sehr schlüssigen mer wieder provokative Projekte, die den Betrachter entweder Überlegungen beruht, die sein Werk als stringent und ästhe- ratlos zurücklassen oder einen Widerstand hervorrufen, der im tisch überzeugend und in seiner Eigenheit auch als anarchis- günstigsten Fall in eine Beschäftigung mit dem Objekt mündet. tisch erscheinen lassen. Zwei Arten von Arbeiten kann man Dabei will er – und das verleiht seinen Arbeiten zusätzliche ausmachen: die eher früheren Objekte und Malereien mit geo- Brisanz – nicht ironisch wirken. Seine Kunst erscheint oft, als metrisch-ornamentalen Strukturen und die aktuellen Objekte, wäre sie schon längst da gewesen, als hätte sich nichts ver- welche die Farbe an der Oberfläche thematisieren. Betrachtet ändert, als würde sie nur Bestehendes dokumentieren oder in man Christian Schochs Formentwicklungen genauer, so ist ein anderes Licht rücken. Erik Steinbrechers Kunst ist poly- man versucht, von «Ausstülpungen» zu sprechen. Eine Kons- valent, suggestiv und immer auf der Suche nach Reibungsflä- tante, wenn auch in unterschiedlichen Formulierungen, ist die chen. Seit ein paar Jahren ist die Auseinandersetzung mit der Behandlung der Oberflächen und der einzelnen Strukturen. klassischen Skulptur ins Zentrum seiner Arbeit gerückt: Bröt- Waren diese in früheren Arbeiten symmetrisch, harmonisch, chen, Schuhe, Ketten, Äste. Das verwendete Verfahren – der ja zum Teil berechenbar, so ist in den neuen Arbeiten eine Hin- Guss – suggeriert Klassisches, was als Resultat herauskommt, wendung zu einer grösseren Freiheit, auch zugunsten einer va- entspricht jedoch dem puren Gegenteil. Wie ein ramponiertes riationsreicheren Farbigkeit, zu beobachten. Paar hängen seine erstarrten Ketten in der Luft und die Lust, Momentan beschäftigt sich Christian Schoch permanent mit die Brötchen zu essen, bleibt bei ihrem Anblick im Hals ste- Malerei. Die Objekte bestehen aus bemalten Oberflächen, cken. Die ebenso amüsant wie philosophisch wirkenden Ob- die im Entstehungsprozess auch als Erste entstehen und jekte von Erik Steinbrecher erzählen vom Ende des autonomen anschliessend um ihre dritte Dimension variabel erweitert Kunstwerks, vom Scheitern der modernistischen Utopie: eine werden. Es ist also räumliche Malerei, so wie sie von anderen grosse Geschichte, die urplötzlich in sich zusammensackt. Künstlern, beispielsweise von Markus Müller, Adrian Schiess, In seiner Arbeit für die Münsterfähre liess er sich von einer Beat Zoderer oder Michael Grossert, auch betrieben wird. Die Textpassage inspirieren, in der Marcel Duchamp Meret Oppen- geringe Gegenständlichkeit der Reliefs und Objekte unter- heim eine Unterwasserausstellung auf dem Meeresgrund be- stützt die Absicht, sie als Produkte einer Auflösung, eines schrieb. (Man beachte den Flyer, der an der Treppe vom Müns- Fluidums und damit auch einer organisch-abstrakten Form terplatz hinunter zur Fähre aufliegt.) zu verstehen. Damit entfallen sämtliche Einschränkungen, Erik Steinbrecher, geboren 1963 in Basel, lebt in Berlin. Er war alles ist möglich und erlaubt, nicht nur in Bezug auf Christi- Teilnehmer der documenta X, 1997 und unterrichtet seit 2008 an an Schochs Kunst, sondern auch bezüglich der individuellen der Zürcher Hochschule der Künste. www.stampa-galerie.ch Wahrnehmung. Christian Schoch, geboren 1961 in Brugg, lebt und arbeitet in Basel. www.christianschoch.ch 22 23 Captures: ‹das erste Tier›, 2013, strassenschild, 2013, Lindenholz 18 Metallrahmen, Strassenschild Karin suter 17 Peter suter Abb. Die Arbeit von Peter Im Anschluss an Abb. Die Arbeit von Karin Im Anschluss an Für Führungen zur Peter Suter, Suter befindet sich die Führung vom Karin Suter, Suter befindet die Führung am Arbeit von Karin Sockelskulptur im auf der kleinen Mittwoch, Arbeit an sich im Hof des Mittwoch, Suter beachten Sie Bezug zu dem 2011 Strasseninsel an 23. Oktober findet ‹das erste Tier›, Staatsarchivs, 21. August, ab 19 Uhr bitte die Agenda. umplatzierten der Kreuzung um ca. 19 Uhr ein Mai 2013 Martinsgasse 2, findet im Hof des Soldatendenkmal Margarethenstrasse- Künstlergespräch wo auch eine Staatsarchivs ein von 1921 vor dem Meret Oppenheim- mit Peter Suter Arbeit von Jürg Gespräch mit Karin Staatsarchiv des Strasse im auf dem Leonhards­ Hugentobler zu Suter und Jürg Kantons Thurgau, Gundeldinger kirchplatz statt. sehen ist (geöffnet Hugentobler statt. Frauenfeld Quartier, Montag bis Freitag Eintritt frei. schräg gegenüber­ von 8 bis 18 Uhr). dem Hotel Ibis. Ausserhalb dieser Zeiten sind die beiden Arbeiten auch durch das Metallgitter entlang der Strasse sichtbar.

Seit einigen Jahren entwickelt sich das Werk von Karin Suter Peter Suter studierte klassische Archäologie und Ägyptolo- in Richtung Skulptur und Installation. Dabei befasst sie sich gie an den Universitäten von Basel und München. 1975 pro- mit Fragestellungen, die für diese Disziplinen zentral sind. movierte er mit einer motivgeschichtlichen Dissertation zur Beispielsweise widmet sie sich dem Verhältnis von Sockel und antiken Statuengruppe der «Tyrannenmörder». Seither ist er Skulptur bzw. deren Verhältnis zum Betrachter. Ihre Skulpturen als Künstler und Essayist tätig. Seit 1993 arbeitet er regelmäs- entwickelt Karin Suter teils aus gefundenen und weiterbe- sig im Dialog mit Architekten. Bei seiner Beschäftigung mit arbeiten Objekten, teils aus Naturelementen. Die Spuren Bildern stehen das Malen, das Beschreiben, das Sammeln, der Bearbeitung und sichtbare Farbflecken gehören für die das Vermitteln, das Wiederherstellen und das Verändern von Künstlerin zum Konzept. Ihre Objekte wirken archaisch in ih- Bildern in gleichwertiger Bedeutung nebeneinander. In seiner rer Sensibilität, durch ihr Arrangement und die Titelgebungen Kunst befasst er sich immer wieder mit der Decodierung von entwickeln sie ein narratives oder metaphorisches Potenzial. Zeichen – sei es, dass er analog zu bestehenden Zeichen leicht Karin Suters wiederkehrendes Formrepertoire basiert auf geo- veränderte dazuerfindet oder aber die bestehenden derart um- metrischen Grundformen: Kreise, Kugeln, Spiralen, Ellipsen, formuliert, dass sich ein irritiertes Déjà-vu einstellt. Gleiches Quader oder Rechtecke dienen als veränderbare Urformen, die geschieht in seinen Arbeiten im öffentlichen Raum: Er verän- sie jedoch in ungewohnten Kontexten einsetzt. dert, gruppiert neu und formuliert damit neue Zusammenhän- Ein weiteres Thema, das sie in ihrer neusten Werkreihe auf- ge, die auch die Sehgewohnheiten strapazieren. greift, ist jenes der Balance. Von den kompositionellen Über­- Als Kunst-Autor hat er eine eigene Art von Wahrnehmungsstu- legungen in der Malerei ausgehend, lotet sie auch in den skulp- dien entwickelt. Ein Künstler sagte einmal anerkennend, Peter turalen Anordnungen jene Positionen aus, an denen die jewei- Suter lasse die Bilder sprechen. Und tatsächlich ist es eine lige Form gerade noch an einem bestimmten Punkt steht oder ganz eigene Wahrnehmungstechnik, die nahe an den sichtba- hängt. In manchen Skulpturen – Karin Suter bezeichnet sie als ren Eigenheiten der Bilder bleibt und diese festhält. Diese Be- «prekäre Situationen» – wird die Balance mittels Keilen oder trachtungsweise von Kunst ist vermutlich auch einer der Grün- Ziegelsteinen hergestellt. Ihr Schaffen ist Ausdruck einer viel- de für seine leidenschaftliche Sammeltätigkeit. Peter Suters fältigen Auseinandersetzung mit literarischen Themen, kos- Sammlung zeigt nicht nur bekannte Grössen, sondern auch mologischen oder theosophischen Theorien, ethnografischen viel Vergessenes und Übersehenes. Sein Interesse gilt jedem und archäologischen Objekten und einem starken Interesse einzelnen Werk und führt doch immer wieder in die Nachbar- an Ritualen, Mythen und Geschichte. schaft der Bilder. Eine sehr eigenwillige Lösung hat er auch für In ihrer jüngsten Arbeit ‹das erste Tier› wird aus einem Linden- seinen Beitrag gefunden – eine Lösung, die gleichzeitig seine baum eine Art Totempfahl. Die Energien des Baumes bleiben Spielfreude mit dem Bestehenden zeigt. weiterhin sichtbar, seine Innereien werden nach aussen ge- Peter Suter, geboren 1948 in Basel, lebt in Basel. 2013 zeigte kehrt und lassen den Baum zur Skulptur wachsen, die fortwäh- er seine Kunstsammlung unter dem Titel «Stille Reserven» im rend auf ihr ursprüngliches Dasein verweist. Aargauer Kunsthaus. Dazu ist im Verlag Scheidegger & Spiess Karin Suter, geboren 1979 in Dornach, lebt und arbeitet in Rot- ein spannender Katalog erschienen. www.petersuter.com terdam, NL. www.karinsuter.net 24 25 Totem, 2013, Im Garten der Nachbarin wachsen Knochen, Acryl, Textilfransen, Negro Regenbogen, 2013, Marquina poliert, Chromstahl, Styropor, mit Beton gefüllte Fässer, Holz, Bauschaum, Crealin, Kermolin 20 lackierte Gartenschläuche 19 Lex Vögtli Tina Z’Rotz Abb. Lex Vögtlis Arbeit ist Für Führungen zur Lex Vögtli, im Hof des Museums Arbeit von Lex Vögtli Skizze zu «Totem», der Kulturen auf beachten Sie 2013, dem Münsterplatz zu bitte die Agenda. Bleistift auf Papier, sehen (geöffnet von 29.7 × 21 cm Dienstag bis Sonntag jeweils von & Markus Schwander 10 bis 17 Uhr). Abb. Die Arbeit von Tina Für Führungen zur Tina Z’Rotz Z’Rotz & Markus Arbeit von Tina Am selben Ort findet & Markus Schwander, Schwander ist in Z’Rotz & Markus sich auch eine Skizze zur den Vorgärten der Schwander beachten mehrteilige Arbeit Installation in den Liegenschaften Sie bitte die Agenda. von Misha Andris. beiden Vorgärten Oetlingerstrasse 40 und 42 zu sehen.

Wer der Malerei und den Objekten von Lex Vögtli zum ersten Ein grosses Bett, dessen Bettüberwurf mit den Hügeln der Mal begegnet, ist erstaunt über die Vielfalt der Motive, den Ide- Landschaft konkurriert oder ein Stall, aus Abbruchholz zusam- enreichtum und die Farbigkeit. Doch wird die Freude bald ver- mengezimmert, der verkehrt im Winkel von 44 Grad auf dem drängt vom Nachdenken über Inhalte und Anspielungen, die Dach liegt und als starkes Bild der Zersiedelung der Alpen sich nicht ohne Weiteres erklären lassen. André Breton, der dient: Die Interventionen von Z’Rotz & Schwander irritieren. Papst der Surrealisten, hätte sich an ihren Arbeiten erfreut, Dies gilt genauso für die kürzlich realisierte zweiteilige Skulp- Max Ernst sie sicher zu einer Kollaboration eingeladen, der tur «Depot für eine Schneeballschlacht», zwei Haufen weisser Platz im Olymp der Ver- und Entfremdung ist ihr bereits sicher. «Schneeballkugeln», die nicht schmelzen können, zu sehen Nicht nur die Betrachter, sondern auch die Bilder entfremden 2012 auf dem Schlossberg in Freiburg. Diese Arbeiten erzäh- sich in sich selbst, denn was auf ihnen zu sehen ist, scheint len vom Hin und Her zwischen zwei Künstlerpersönlichkeiten. immer irgendwie zu kippen oder will nicht zusammenpassen. Für die Arbeit zum 100. Geburtstag von Meret Oppenheim dient Nicht die Verwendung der Motive und Materialien, nicht die Tina Z’Rotz & Markus Schwander als Ausgangspunkt ein Ge- vielfältigen Referenzen aus der Kunstgeschichte und auch dicht der Künstlerin. Es beginnt mit folgenden Zeilen: nicht die Adaption von unterschiedlichen Malstilen im Einzel- nen, sondern die scheinbar regellose Kombination all dieser «Endlich! Aspekte verursacht den Eindruck, dass die Malerei wie fremd- Die Freiheit! geht, sozusagen auf verschiedenen Hochzeiten tanzt oder sich Die Harpunen fliegen. gänzlich aus dem Staub machen möchte. Im grössten Chaos Der Regenbogen lagert in den Strassen, von Motiven baut Lex Vögtli eine innerbildliche Ordnung, eine Nur noch vom fernen Summen der Riesenbienen unterhöhlt ...» spannungsvolle Ausgewogenheit in der Komposition, in der Farbe und in der Form. Damit erinnern ihre Bilder an die teils Entstanden ist ein schillernder, in mehreren Farben abgestuft heterogene Fülle von holländischen Stillleben, ein Genre, auf leuchtender Bogen, gehalten von zwei Trägern. Die Arbeit er- das sie immer wieder Bezug nimmt. Darüber hinaus sind diese zählt ein weiteres Mal vom Hinüberwollen, vom Pendeln, vom Motive aber nie klar zuzuordnen, sie sind mit variablen Be- Wachsen und vom Aufspannen eines dichterischen Vergnü- deutungen aufgeladen, die ihre Energien in unterschiedlichen gens – hier in Form eines Regenbogens. Empfohlen wird, sich Bildzusammenhängen jeweils anders entladen. darunter zu küssen ... Lex Vögtlis Kunst ist ein Balanceakt. Sie kann mit einem Seil- tanz ohne Fangnetz verglichen werden. Hart ist der Fall ins Tina Z’Rotz, geboren 1970 in Stans, lebt und arbeitet in Basel. Bodenlose, von dem sie bisher aber verschont geblieben ist. Weitere Informationen unter www.zrotz.net Doch dieses Risiko ist ihr bewusst, sie kennt sehr genau die Markus Schwander, geboren 1960 in Reussbühl, lebt und arbei- Grenzen zum Kitsch und zur Oberflächlichkeit. Ihr «Totem» tet in Basel. www.markusschwander.com zeigt dies deutlich, es ist ein verräumlichtes Stillleben und changiert zudem zwischen Kunst und Kultgegenstand. Lex Vögtli, geboren 1972 in Dornach, lebt in Basel. Ihre Werke sind regelmässig in Ausstellungen in der Schweiz zu sehen. 2008 hatte sie im Kunstmuseum Olten eine grosse Einzelaus- stellung. www.lexvoegtli.com 26 27 Als «Satelliten» bezeichnen wir Veranstal- tungen und Aktionen, die begleitend zu «100 Jahre Meret Oppenheim – Das Geheimnis der Vegetation» stattfinden. Sie funktionieren auch losgelöst vom Kunst-Projekt und sollen dazu beitragen, dass sich das Oppenheim- DIE SATELLITEN Fieber über die ganze Stadt ausbreitet.

Foto: André Muelhaupt Foto: Juri Junkov 100 JAHRE MERET OPPENHEIM BIBLIOTHEK BIBLIOTHEK DES 100 JAHRE MERET OPPENHEIM EIN GEBURTS­TAGSFEST FÜR GESTALTUNG BASEL KUNST­MUSEUMS BASEL KUNSTPROJEKTE AN SCHULEN IM MUSEUM TINGUELY MERET OPPENHEIM: MERET OPPENHEIM: Wir haben im April dieses Jahres die «Kunstpro- jekte an Schulen» ausgeschrieben, da es auch Jean Tinguely und Meret Oppenheim waren gut GRENZGÄNGERIN ZWISCHEN BUCHOBJEKTE für Kinder und Jugendliche interessant ist, sich befreundet, was zahlreiche Briefe und Fotografi- mit Meret Oppenheim als Objektkünstlerin, die en bezeugen. Als besondere Hommage stellen wir DESIGN UND KUNST Mit dem Buch als Medium hat sich Meret Oppen- zeitlebens ihre Träume notierte und Gedichte im Solitude-Park den Hermes-Brunnen von Meret heim immer wieder befasst. Vermutlich hat dies verfasste, auseinanderzusetzen. Über 20 Schul- Oppenheim auf. Wer nahe dran geht, hört nicht nur Meret Oppenheim hat sich früh schon an der mit einer familiären Prägung zu tun. Ihr Gross- klassen haben sich auf die Ausschreibung hin die Wasserspritzer, sondern vernimmt auch Lyri- Schnittstelle von Kunst und Design bewegt, fer- vater väterlicherseits betrieb in Hamburg einen angemeldet. Es sind dies: Judith Schnyder, FMS sches. Lassen Sie sich überraschen! tigte Schmuck- und Designentwürfe in Paris an damals bekannten Verlag, ihre Grossmutter müt- Basel; Albert Debrunner, Silvia Arbogast und Den 100. Geburtstag von Meret Oppenheim am und experimentierte später mit Möbelentwürfen, terlicherseits war Autorin von Kinderbüchern und Stefanie Hess, Gymnasium Bäumlihof; Michaela Sonntag, 6. Oktober 2013 feiern wir von 11.30 bis Kleidern aus Papier, Stoffmustern, Knöpfen und Romanen. Meret Oppenheim publizierte ihr be- Stähli, Gymnasium Kirschgarten; Valerie Boss- 16 Uhr im Solitude-Park und im Museum-Tinguely Schmuckstücken. Die Bibliothek für Gestaltung kanntes «Schulheft» 1973 in einer Auflage von 100 hard, Gymnasium Leonhard; Mirjam Fruttiger mit einem Spezialprogramm. Geplant sind Film, Basel, zentrale Informationsplattform für Gestal- Exemplaren, die teilweise in ein Schulheft einge- und Gabrielle Voisard, K’Werk Bildschule bis 16; Musik, eine Lesung und eine Geburtstagstorte. tung, Kunst und Architektur, ist somit der richtige bunden sind. 1942 schuf sie für Mania Munz ein Ex Camilla Schuler und Mona Ebneter, mit Barbara Das genaue Programm entnehmen Sie bitte ab Ort, um ausgewählte Entwürfe und auch Origina- Libris und 1982 fertigte sie für die Luxusausgabe Balzli undTherese Dürrenberger, OS Drei Linden; Mitte August den Websites le aus diesem Schaffensbereich zu zeigen. Die der von Bice Curiger verfassten Monografie einen Silvia Buol, Vorkurs Gestaltung und Kunst, Schule www.meret-oppenheim.ch und www.tinguely.ch Bibliothek für Gestaltung befindet sich auf der «Apparat für Stereoskopische Sätze». für Gestaltung Basel; Agota Skorksi, WBS Bäum- Lyss, an der Spalenvorstadt 2, und damit an dem Einige dieser Trouvaillen werden in der grossen lihof; Mafalda Trueb, Schulstufe Sekundar, WBS Ort, wo Meret Oppenheim die Kunstgewerbe- Vitrine im Lesesaal der Bibliothek des Kunstmu- DeWette; Barbara Felder und Daniel Felber, Se- schule besuchte, um ihr künstlerisches Hand- seums Basel vom 6. August bis zum 28. September kundarschule Therwil. werk zu vertiefen. Die Ausstellung dauert vom 2013 präsentiert. Die in den Sommermonaten entwickelten Arbeiten 25. September bis zum 15. November 2013 und ist zeigen wir in einer Ausstellung, die am Mittwoch, von Dienstag bis Freitag von 12 bis 19 Uhr und am 16. Oktober, von 17 bis 19 Uhr in der Maurerhalle der Samstag von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Vernissage Schule für Gestaltung an der Vogelsangstrasse 15 mit Buchpräsentation: Mittwoch, 25. September eröffnet wird und bis zum Samstag, 19. Oktober 2013, 19 Uhr in der Bibliothek für Gestaltung Ba- dauert. Begleitend zur Ausstellung erscheint eine sel. (siehe auch Agenda) Broschüre. (siehe Agenda)

28 29 DAS Die Agenda PROGRAMM August

Öffentliche Führungen 19.00 Performance Erik Steinbrecher, Münsterfähre, Grossbas- Öffentliche Führungen kosten Fr. 8.– pro Person. MI 14 ler Seite, freier Eintritt Bitte melden Sie sich an bei Basel Tourismus, Tel. +41 (0)61 268 68 68 oder [email protected] 18.00 Vernissage Alte Universität, Rheinsprung 11, Grusswort der für die in der Agenda (ab Seite 31) aufgeführten DO15 Basler Regierungsrätin Eva Herzog, Einführung in die Ausstel- Führungen. Dort finden Sie auch die Informati- lung durch Silvia Buol und Simon Baur, freier Eintritt onen bezüglich Treffpunkte und Routenverlauf. Die Führungen beginnen jeweils mittwochs um 18.00 Öffentliche Führung (mit anschliessenden Künstlerge- 18 Uhr und dauern ca. 60 Minuten. Im Anschluss MI 21 sprächen) zu den Arbeiten von Bianca Pedrina, Matthias Frey, an einige Führungen finden Künstlergespräche Eric Hattan, Oliver Minder, Bruno Jakob, Jürg Hugentobler, Ka- oder Performances statt; der Eintritt dazu ist frei. rin Suter.Treffpunkt: Brunnen vor dem Hotel Balade, Klingental 8, nach Anmeldung 19.00 Künstlergespräch mit Jürg Hugentobler und Karin Suter im WENCKE SCHMID Künstlergespräche und Garten des Staatsarchivs, Martinsgasse 2, freier Eintritt Performances 14.00 Öffentliche Führung zu den Arbeiten von Christian DAS OHR VON GIACOMETTI – Es finden einige Künstlergespräche und Perfor- SA 24 Schoch, Jürg Hugentobler, Erik Steinbrecher, Bianca Ped- mances statt. Die exakten Daten entnehmen Sie rina, Matthias Frey, Eric Hattan, Oliver Minder, Tina Z’Rotz & EINE HOMMAGE IN SCHOKOLADE bitte der Agenda. Der Eintritt ist frei. Die Gesprä- Markus Schwander, Mirjam Fruttiger. Treffpunkt: Wettstein- In einem Brief vom 7. März 1933 schreibt Meret che werden in deutscher Sprache geführt. brunnen, nach Anmeldung, Spezialführung der Kuratoren der Oppenheim an ihre Mutter, sie habe «ein Ohr in Ausstellung Wachs geschnitten». Im Text ist eine kleine Zeich- nung des Ohrs in einer Schachtel zu sehen. Es ist Führungen für private 18.00 Öffentliche Führung (mit anschliessenden Künstlerge- dies die erste Erwähnung dieser kleinen Skulptur, MI 28 sprächen) zu den Arbeiten von Martina Böttiger, Leif Bennett, die sie ihrem Künstlerfreund Alberto Giacometti Gruppen Edit Oderbolz, Matthias Frey, Peter Brunner-Brugg, Guido widmete. Ab 1932 sahen sich die beiden oft in Pa- Besuchen Sie mit Ihrer Gruppe die Ausstellung Nussbaum. Treffpunkt: Eingang Botanischer Garten, vis-à-vis ris, und Meret Oppenheim liess sich auch von sei- im öffentlichen Raum an Ihrem Wunschtermin Spalentor, nach Anmeldung nen Arbeiten inspirieren. Immer wieder griff sie und buchen Sie die Führung direkt über 19.00 Künstlergespräch mit Peter Brunner-Brugg, Leonhardsgraben das Motiv des Ohrs auf und machte eine Arbeit in [email protected] 33, und Guido Nussbaum, Leonhardskirchplatz, freier Eintritt Schiefer, in Bronze und eine Druckgrafik. In ihren Wir beraten Sie gerne! Augen hatte Giacometti tatsächlich ein solches Die Führungen werden in deutscher, französi- 14.00 Öffentliche Führung zu den Arbeiten von Sonja Feldmei- Ohr, wie sie einer Freundin verriet. scher und englischer Sprache angeboten. Die SA 31 er, Edit Oderbolz, Guido Nussbaum, Peter Brunner-Brugg, Mat- Das Händchen, aus dem zwei Blätter wachsen, ist Kosten pro Gruppe für eine private Führung be- thias Frey, Martina Böttiger, Leif Bennett, Edit Oderbolz, Bruno eine Metapher auf die Bildhauerei, die Giacometti tragen CHF 300.–. Maximale Gruppengrösse: 20 Jakob, Jürg Hugentobler, Karin Suter, Lex Vögtli, Misha Andris. international bekannt machte. Zugleich verweist Personen. Treffpunkt: St. Alban-Tor, nach Anmeldung. Spezialführung der das Händchen auf das Objekt selbst, das wie ein Kuratoren der Ausstellung Handschmeichler wirkt, was beim Bronze-, aber 21.00 Open-Air-Kino «Imago – Meret Oppenheim», Regie: Pamela auch beim Schokolade-Ohr fühlbar ist. Die Idee, Robertson-Pearce, Anselm Spoerri, 1988, 90 Minuten, auf dem dieses Objekt in Schokolade zu giessen, stammt Wichtige Termine: Donnerstag, 15. August 2013, 18 Uhr: Ver- Meret Oppenheim-Platz zwischen Meret Oppenheim-Strasse von Simon Baur und Martin A. Bühler, Neffe nissage, Alte Universität, Rheinsprung 11 und Güterstrasse. Eintritt frei. Findet bei jeder Witterung statt. von Meret Oppenheim. Mittwoch, 4. September 2013, 19 Uhr: Bitte eine eigene Sitzgelegenheit mitnehmen. Eine Veranstal- Diese süsse Hommage zum 100. Geburtstag von Performance Bruno Jakob, Alte Universität, tung der Quartierkoordination Gundeldingen und der Chris- Meret Oppenheim ist Swissness pur und wird Kunst- Rheinsprung 11 toph Merian Stiftung und Schokolade -Geniesser begeistern. Mittwoch, 25. September 2013, 19 Uhr: Vertrieben wird das Ohr aus feinster zertifizier- Ausstellung und Buchpräsentation in der Biblio- ter Bio-Fair-Trade-Scho­ko­lade (dunkel und Milch) thek für Gestaltung auf der Lyss, Spalenvorstadt 2 von Wencke Schmid. Grössere Mengen können Sonntag, 6. Oktober 2013, 14–18 Uhr: 100. unter www.wenckeschmid.ch bestellt werden, Geburtstag von Meret Oppenheim, Museum Tin- einzeln sind sie erhältlich bei choco loco, Spalen-­ guely, Überraschungsprogramm für Kinder und berg 38a, Tel. 061 261 06 75, Stampa Galerie, Spalen- Erwachsene berg 2, Tel. 061 261 79 10, Silvia Boss, Rahmenate- Mittwoch, 16. Oktober 2013, 17 Uhr: Aus- lier, Blumenrain 32, Tel. 061 261 86 37. Designbutik, stellung «Kunstprojekte an Schulen» in der Mau- Klybeckstrasse 179, Tel. 079 638 39 32, Shop des rerhalle der Schule für Gestaltung, Vogelsangs- Museums Tinguely, Tel. 061 688 94 49, Confiserie trasse 15 Berner, Kapuzinergasse 21, 4310 Rheinfelden, Tel. 061 831 55 76. 30 31 SEPTEMBER Oktober

18.00 Öffentliche Führung (mit anschliessender Performan- 18.00 Öffentliche Führung (mit anschliessendem Künstlerge- MI 4 ce) zu den Arbeiten von Christian Schoch, Jürg Hugentobler, MI 2 spräch) zu den Arbeiten von Mirjam Fruttiger, Tina Z’Rotz & Erik Steinbrecher, Bruno Jakob. Treffpunkt: Wettsteinbrunnen, Markus Schwander, Bianca Pedrina, Matthias Frey, Eric Hattan, nach Anmeldung Oliver Minder. Treffpunkt: Vorplatz, Oetlingerstrasse 75, nach 19.00 Performance von Bruno Jakob, Alte Universität, Rheinprung 11, Anmeldung freier Eintritt 19.00 Künstlergespräch mit Oliver Minder, Klingentalweglein, freier Eintritt 18.00 Öffentliche Führung (mit anschliessendem Künstlerge- MI 11 spräch) zu den Arbeiten von Karin Suter, Jürg Hugentobler, 11.00 Lesung von Texten von Meret Oppenheim durch Patricia Misha Andris, Lex Vögtli, Edit Oderbolz, Sonja Feldmeier. Treff- SO 6 Litten, Galerie Mäder, Claragraben 45. Eine Veranstaltung der punkt: Rheinsprung, Eingang Alte Universität Galerie Mäder 19.00 Künstlergespräch mit Sonja Feldmeier und Edit Oderbolz, Park hinter dem St. Alban-Tor, freier Eintritt 11.30 –16.00 100. Geburtstag von Meret Oppenheim, Museum Tinguely 19.00–20.30 Galerie John Schmid, St. Alban-Anlage 67, Ausstellung SO 6 und Solitude-Park, Film, Musik, Lesung, Geburtstagstorte, Ak- Sonja Feldmeier, Sonderöffnungszeit tivitäten für Kinder, freier Eintritt

18.00 Öffentliche Führung zu den Arbeiten von Christian 18.00 Öffentliche Führung zu den Arbeiten von Martina Böt- MI 18 Schoch, Jürg Hugentobler, Erik Steinbrecher, Lex Vögtli, Mis- MI 9 tiger, Leif Bennett, Edit Oderbolz, Matthias Frey, Peter Brun- ha Andris, Karin Suter, Jürg Hugentobler, Bruno Jakob. Treff- ner-Brugg, Guido Nussbaum. Treffpunkt: Eingang Botanischer punkt: Wettstein-Brunnen, nach Anmeldung Garten, vis-à-vis Spalentor, nach Anmeldung 18.30 «Vom Kindermädchen zum Läbchuechegluschti», Vortrag von Simon Baur über «Meret Oppenheim: Grenzgängerin zwi- 14.00–16.00 Führung durch die Ausstellung «Meret Oppenheim: Ein schen Kunst und Design», Aula der Schule für Gestaltung, Vo- SA 12 angenehmer Moment ... Druckgrafiken und Multiples», durch gelsangstrasse 15, öffentlich Mona Schübel. Galerie Mäder, Claragraben 45. Eine Veranstal- tung der Galerie Mäder 17.00 Eröffnung der Ausstellung «Meret Oppenheim: Ein an- FR 20 genehmer Moment ... Druckgrafiken und Multiples», Galerie 18.00 Öffentliche Führung zu den Arbeiten von Bianca Ped- Mäder, Claragraben 45, bis 19. Oktober. Eine Veranstaltung der MI 16 rina, Matthias Frey, Eric Hattan, Oliver Minder, Tina Z’Rotz & Galerie Mäder Markus Schwander, Mirjam Fruttiger. Treffpunkt: Brunnen vor dem Hotel Balade, Klingental 8, nach Anmeldung 18.00 Öffentliche Führung zu den Arbeiten von Martina Böt- 17.00 –19.00 Vernissage der Ausstellung «Kunstprojekte an Schulen» in MI 25 tiger, Leif Bennett, Edit Oderbolz, Matthias Frey, Peter Brun- Zusammenarbeit mit «100 Jahre Meret Oppenheim – Das Ge- ner-Brugg, Guido Nussbaum. Treffpunkt: Eingang Botanischer heimnis der Vegetation», Schule für Gestaltung, Vogelsang­ Garten, vis-à-vis Spalentor, nach Anmeldung strasse 15 19.00 Vernissage der Ausstellung «Meret Oppenheim: Grenzgän- gerin zwischen Kunst und Design», Bibliothek für Gestaltung, 16.00–19.00 Ausstellung «Kunstprojekte an Schulen» in Zusammenar- Spalenvorstadt 2, freier Eintritt DO 17 beit mit «100 Jahre Meret Oppenheim – Das Geheimnis der 19.00 Präsentation des Buches «Meret Oppenheim. Eine Einfüh- Vegetation», Schule für Gestaltung, Vogelsangstrasse 15 rung», hrsg. von Simon Baur und Christian Fluri, Bibliothek für Gestaltung, Spalenvorstadt 2, freier Eintritt 16.00–19.00 Ausstellung «Kunstprojekte an Schulen» in Zusammenar- FR 18 beit mit «100 Jahre Meret Oppenheim – Das Geheimnis der Vegetation», Schule für Gestaltung, Vogelsangstrasse 15

10.00–14.00 Ausstellung «Kunstprojekte an Schulen» in Zusammenar- SA 19 beit mit «100 Jahre Meret Oppenheim – Das Geheimnis der Vegetation», Schule für Gestaltung, Vogelsangstrasse 15

18.00 Öffentliche Führung (mit anschliessendem Künstlerge- MI 23 spräch) zu den Arbeiten von Martina Böttiger, Leif Bennett, Edit Oderbolz, Matthias Frey, Peter Brunner-Brugg, Guido Nussbaum, Peter Suter. Treffpunkt: Eingang Botanischer Gar- ten, vis-à-vis Spalentor, nach Anmeldung 19.00 Künstlergespräch mit Peter Suter, Leonhardskirchplatz, freier Eintritt

32 33 EN Français In English

Les 100 ans de Meret tion. Nous proposons également aux groupes des 100 Years of Meret visites guidées au choix en allemand, en anglais tomized tours in German, English or French can be Oppenheim – « Le Secret ou en français. Oppenheim – “The Secret of arranged for groups. de la végétation » Par ailleurs, de nombreuses autres activités seront Vegetation” Many more activities are planned all over the city: organisées dans toute la ville : la petite sculpture Giacometti’s Ear, Meret Oppenheim’s miniature « L’Oreille de Giacometti » que Meret Oppenheim bronze of 1959 paying homage to her friend Alber- La célèbre artiste suisse Meret Oppenheim aurait a réalisée en bronze en 1959 en hommage à son The famous Swiss artist Meret Oppenheim would to Giacometti, is to be reproduced in chocolate by fêté ses 100 ans en 2013. ami Alberto Giacometti sera reproduite en choco- have celebrated her 100th birthday in 2013. Wencke Schmid (www.wenckeschmid.ch); one of Malgré sa disparition en 1985 à l’âge de 73 ans, son lat par Wencke Schmid (www.wenckeschmid.ch), Although she died at the age of seventy-three back Meret Oppenheim’s fountains is to be erected in œuvre n’a rien perdu de son actualité et continue une fontaine de Meret Oppenheim se dressera in 1985, her art is as topical as ever and continues to Solitude Park near the Tinguely Museum; starting d’influencer de nombreux artistes à travers le dans le Solitude-Park à côté du musée Tinguely, influence artists all over the world. Oppenheim’s on 25 September, the reading room of the Design monde. La vie et l’œuvre de Meret Oppenheim on pourra voir à partir du 25 septembre dans la life and works attest to her close biographical ties Library is to host a show of designs, models and entretiennent d’étroites correspondances bio- salle de lecture de la Bibliothek für Gestaltung auf to Basel, where part of her family once lived, where originals by Meret Oppenheim; the reading room graphiques avec Bâle, où une partie de sa famille der Lyss des projets de création, des maquettes she was awarded the City of Basel Art Prize in 1975 of the library of the Kunstmuseum is to showcase a vécu, où elle a obtenu en 1975 le Prix d’Art de la et des originaux de Meret Oppenheim tandis que and where ten years later she died. book objects by the artist and the Christoph Meri- ville de Bâle et où elle est décédée en 1985. les éditions Christoph Merian publient un nouvel an Verlag is to publish “Meret Oppenheim. Eine ouvrage intitulé « Meret Oppenheim. Eine Einfüh- To mark this anniversary year we here in Basel Einführung” (Meret Oppenheim. An Introduction), À l’occasion de ce centenaire, nous organisons rung », qui s’adresse à tous les amateurs qui pri- are organizing a major exhibition of sculptures in a book aimed at readers who want to know more une grande exposition de sculptures dans l’espace vilégient une lecture rapide mais détaillée. the public space to be held from 15 August to 24 about the artist, but who might find a scholarly public, qui se tiendra du 15 août au 24 octobre avec October 2013. All of the twenty-one artists taking publication too daunting. la participation de 21 artistes. Les œuvres réalisées L’action « Kunstprojekte an Schulen » [« Projets part are to submit works created specially for the pour cette exposition sont autant de réactions à la artistiques à l’école »] concerne plus de 20 classes show that respond to Oppenheim’s complex and As part of another programme created especially création complexe et très variée de Meret Oppen- scolaires qui abordent l’œuvre de Meret Oppen- wide-ranging oeuvre. The exhibition will feature for schools, some twenty classes of schoolchil- heim. Les artistes participants sont les suivants : heim sous différents angles. Nous présenterons works by Misha Andris, Leif Bennett, Martina dren have been invited to engage with different Misha Andris, Leif Bennett, Martina Böttiger, Pe- des travaux de ces élèves dans une exposition Böttiger, Peter Brunner-Brugg, Sonja Feldmei- aspects of Meret Oppenheim’s work. The results ter Brunner-Brugg, Sonja Feldmeier, Matthias qui ouvrira ses portes le 16 octobre dans la Mau- er, Matthias Frey, Mirjam Fruttiger, Eric Hattan, of their engagement will be shown in an exhibition Frey, Mirjam Fruttiger, Eric Hattan, Jürg Hugen- rerhalle de la Schule für Gestaltung, l’École des Jürg Hugentobler, Bruno Jakob, Oliver Minder, that is to open on 16 October in the Maurerhalle of tobler, Bruno Jakob, Oliver Minder, Guido Nuss- Arts appliqués de Bâle. Guido Nussbaum, Edit Oderbolz, Bianca Pedrina, Basel School of Design. baum, Edit Oderbolz, Bianca Pedrina, Christian Christian Schoch, Erik Steinbrecher, Karin Suter, Schoch, Erik Steinbrecher, Karin Suter, Peter Su- Vous êtes les bienvenus, et nous serons ravis de Peter Suter, Lex Vögtli, Tina Z’Rotz and Markus We look forward to welcoming you to Basel to ter, Lex Vögtli, Tina Z’Rotz et Markus Schwander. vous accueillir ! Schwander. mark this special occasion. Des visites guidées, des performances et des There will be a programme of tours, performances entretiens d’artistes compléteront cette exposi- Silvia Buol, Simon Baur and discussions to accompany the show, and cus- Silvia Buol, Simon Baur

Dates à ne pas Mercredi 25 Mercredi 16 Des visites guidées, Important dates: Wednesday, 25 Wednesday, 16 Tours, including some manquer : septembre 2013, octobre 2013, 17 dont certaines September 2013, 7 October 2013, 5 pm: involving discussions 19 heures : Exposition heures : Exposition accompagnées Thursday, 15 pm: Exhibition and Exhibition of artwork with artists and/or Jeudi 15 août 2013, et présentation « Kunstprojekte d’entretiens August 2013, 6 pm: book presentation in by schoolchildren performances are to 18 heures : d’ouvrage à an Schulen » dans d’artistes, de Opening of the the Design Library, inspired by Meret be held on all other Vernissage, Alte la Bibliothek la Maurerhalle performances et sculpture show, Spalenvorstadt 2 Oppenheim in the Wednesdays from 15 Universität, für Gestaltung de la Schule d’actions, auront Alte Universität, Maurerhalle of the August to 24 October. Rheinsprung 11 auf der Lyss, für Gestaltung, lieu tous les autres Rheinsprung 11 Sunday, 6 October School of Design, Spalenvorstadt 2 Vogelsangstrasse 15 mercredis, du 15 août 2013, 11.30am–4 pm: Vogelsangstrasse 15 Mercredi 4 au 24 octobre. Wednesday, 4 Meret Oppenheim’s www. septembre 2013, Dimanche 6 octobre September 2013, 7 100th Birthday, 19 heures : 2013, 11.30–16 heures : pm: Performance Tinguely Museum, meret-oppenheim.ch Performance Centenaire de Meret www. by Bruno Jakob, programme full of de Bruno Jakob, Oppenheim, Musée Alte Universität, surprises for young Alte Universität, Tinguely, Programme meret-oppenheim.ch Rheinsprung 11 and old alike Rheinsprung 11 surprise pour petits et grands 34 35 DIE SPONSOREN DIE PUBLIKATION

— Kanton Basel-Stadt Meret Oppenheim. Eine Einführung Was bislang fehlte, war ein kompakter Einblick — Swisslos-Fonds Basel-Stadt Herausgegeben von Simon Baur in Meret Oppenheims Leben und Werk. Mit «Me- — Christoph Merian Stiftung und Christian Fluri ret Oppenheim. Eine Einführung» liegt jetzt eine — Swisslos-Fonds Basel-Landschaft Mit Texten von Sabine Altorfer, Simon Baur, knappe, handliche Übersicht vor. Das Buch fasst — Ernst Göhner Stiftung Silvia Buol, Christian Fluri, Claire Hoffmann, die wichtigsten Linien und Schnittstellen zusam- — Gremper AG Annemarie Monteil, Susanna Petrin, men und behandelt in einem abwechslungsrei- — GGG Basel Katharina Rosenstingl und Martin Zingg chen Bogen ausgewählte Themen. Erkenntnisse — Nationale Suisse Ca. 140 Seiten, ca. 70 meist farbige aus bisher unbekannten Archiven und neue foto- — Kulturbox Abbildungen, broschiert, 15 × 22 cm grafische Dokumente machen das Buch zu einer — Alfred Richterich Stiftung Christoph Merian Verlag, Basel aufregenden Reise durch ein Leben, in dem Rea- — Hans und Renée Müller-Meylan Stiftung CHF 29.–/€ 24.– lität und Phantasie zu einer Einheit verschmolzen. — Basellandschaftliche Kantonalbank, Jubiläumsstiftung ISBN 978-3-85616-632-8 — Dreyfus Söhne & Cie AG, Banquiers Erhältlich ab Mitte August im Buchhandel oder — Stiftung Edith Maryon beim Christoph Merian Verlag, — Creaplot www.merianverlag.ch — Arni Siebdruck — cR basel DIE PROJEKTPARTNER Buchvernissage: Mittwoch, — Schule für Gestaltung Basel — Bibliothek für Gestaltung Basel 25. September 2013, 19 Uhr, — Kunstmuseum Basel, Bibliothek — Museum Tinguely Bibliothek für Gestaltung, — Museum der Kulturen — Staatsarchiv Basel Spalenvorstadt 2, Basel. — Universität Basel — Eikones — Botanischer Garten — Kunstbetrieb — Christoph Merian Verlag — Claudiabasel — Münsterfähre — Nationale Suisse — Langlotz Architekten — Basel Tourismus Medienpartner

— bz Basel 36 37 Folgende zusätzliche Veranstaltungen finden zum 100. Geburtstag von Meret Oppenheim DER DANK Weiteres statt:

Ein Projekt in diesem Umfang lässt sich nur durch Organisation: die Mitwirkung und Unterstützung zahlreicher die nomadisierenden veranstalter BASEL Berlin engagierter und wohlwollender Menschen reali- Kuratoren: Meret Oppenheim. Retrospektive sieren. Allen, die an «100 Jahre Meret Oppenheim Simon Baur, Silvia Buol Martin-Gropius-Bau – Das Geheimnis der Vegetation» und an den Mentoren: Niederkirchener Strasse 7 Satelliten-Projekten in welcher Form auch im- Annemarie Monteil, Samuel Herzog, Quartierkoordination 10963 Berlin mer mitgewirkt und uns unterstützt haben, sind Martin A. Bühler, Lisa Wenger 16. August bis 1. Dezember wir zutiefst dankbar. Ein besonderer Dank geht Assistenz: Gundeldingen und Christoph an die beteiligten Künstlerinnen und Künstler, Mirjam Fruttiger die dieses Projekt durch ihre Beiträge lebendig Führungen: Merian Stiftung und sinnvoll machen. Ein weiterer Dank gilt un- Eveline Schüep, Sarah Stocker, Anna Kälin Samstag, 31. August 2013, Open-Air-Kino auf dem Hamburg seren zahlreichen Sponsoren und Projektpart- Technische Unterstützung: Meret Oppenheim nern, ohne deren Hilfe wir dieses Projekt nicht Oliver Minder, Sebastian Mundwiler, Meret Oppenheim-Platz. Die Quartierkoordina­ tion Gundeldingen und die Christoph Merian Stif-­ Galerie LEVY in diesem Umfang und in dieser Grösse hätten Philippe Reinau, Bianca Pedrina Osterfeldstrasse 6 realisieren können. Wir danken unserer Assis- Organisation Apéros: tung zeigen zum 100. Geburtstag von Meret Oppen­- heim den Film «Imago – Meret Oppenheim» von 22559 Hamburg tentin Mirjam Fruttiger für ihre guten Ideen und Vinzenz Baur, Noë Baur, Laura Hauri 21. Oktober bis 4. Dezember ihre grossartige Unterstützung, dazu Claudiaba- Textkorrekturen: Pamela Robertson-Pearce und Anselm Spoerri, sel, Jiri Oplatek und Simon Koschmieder für die Rosmarie Anzenberger Schweiz 1988, 90 Minuten. grafische Umsetzung der Broschüre, der Plakate, Übersetzungen: Ab 20 Uhr Konsumationsmöglichkeit auf dem der Website und aller anderen Werbemittel. Ein Bronwen Saunders, Odile Demange Meret Oppenheim-Platz, offeriert durch die Ro- bi-Spiel-Aktion und den Neutralen Quartierver- Rendsburg herzlicher Dank auch an unsere Mentoren Anne- Redaktion Ausstellungsheft: Jüdisches Museum Rendsburg marie Monteil, Samuel Herzog, Martin A. Bühler Simon Baur, Silvia Buol, Mirjam Fruttiger ein Gundeldingen 20.30 Uhr, Begrüssung und Einführung zu Meret Prinzessinstrasse 7–8 und Lisa Wenger. Wir danken allen staatlichen Texte: 24768 Rendsburg Simon Baur Oppenheim: Simon Baur, Kunsthistoriker und Ämtern und Stellen, die uns beratend zur Seite 7. Juli bis 22. September gestanden sind, aber auch allen Liegenschaftsbe- Gestaltung: Silvia Buol, Künstlerin und Dozentin sitzern, die uns ihre Vorgärten, Hausmauern, Ein- Claudiabasel, Jiri Oplatek, Simon Koschmieder 21 Uhr (nach dem Eindunkeln), Filmvorführung. gänge und Höfe zur Verfügung gestellt haben und Druck: Sie findet bei jeder Witterung statt und ist kos- damit wesentlich zum Gelingen dieses Projektes Gremper AG, Creaplot, Arni Siebdruck tenlos. Bitte bringen Sie eine eigene Sitzgelegen- Distribution: heit mit. Steinen im Wiesental beigetragen haben. Förderverein Meret Oppenheim – Kulturbox GmbH Steinfrau aus Steinen Nicht Schnoddrigkeit, sondern der Platzmangel Matinee zum 100. Geburtstag © die nomadisierenden veranstalter, verunmöglicht uns die Erwähnung aller Personen, 6. Oktober Simon Baur, Silvia Buol Galerie Mäder die uns geholfen haben. Infos unter www.meret-oppenheim.de Freitag, 20. September, 17 Uhr, Eröffnung der Aus-­ Silvia Buol und Simon Baur, Sommer 2013 Bildnachweis: Für die Werke von Meret Oppenheim und Erik stellung «Meret Oppenheim: Ein angenehmer Steinbrecher, © 2013 ProLitteris, Zürich Moment ... Druckgrafiken und Multiples», Galerie Mäder, Claragraben 45. Ausstellung bis zum 19. Zürich Sämtliche im öffentlichen Raum gezeigten Ar- Oktober 2013. www.galeriemaeder.ch Hommage an Meret Oppenheim. beiten sind urheberrechtlich geschützt. Film-, Sonntag, 6. Oktober, 11 Uhr, Lesung der Texte von Zum 100. Geburtstag Foto- und Videoaufnahmen sind erlaubt, ihre Pub- Meret Oppenheim durch Patricia Litten, Galerie Galerie Ziegler S.A. likation muss aber von den jeweiligen Künstlerin- Mäder, Claragraben 45. Rämistrasse 34 nen und Künstlern bewilligt werden. Für weitere Samstag, 12. Oktober, 14 –16 Uhr, Führung in der 8001 Zürich DIE IDEE Auskünfte wenden Sie sich bitte an Simon Baur, Galerie durch Mona Schübel. 8. Oktober bis 30. November. Das Projekt «100 Jahre Meret Oppenheim – Das [email protected] Geheimnis der Vegetation» wurde von Simon Baur und Silvia Buol in intensiver Zusammenarbeit Sämtliche in der Ausstellung gezeigten Werke können­ erworben werden. entwickelt. Es entstand aus der Absicht, den 100. Bei Interesse setzen Sie sich bitte mit Simon Baur, Geburtstag von Meret Oppenheim so zu feiern, [email protected] in Verbindung. dass möglichst viele Menschen mit ihrer Kunst in Berührung kommen. Die Vielschichtigkeit ihres Werkes und die Wirkung ihrer Person sollen spür- bar sein, ihre Arbeit als weiblicher Künstler wol- len wir in Erinnerung rufen und last but not least möchten wir unsere Faszination für ihre Kunst mit anderen Menschen teilen. 38 39 Misha Andris gerstrasse 1 Hof des Museums der Kulturen Oetlin

7 Leif Bennett B 20 r

e 2 Botanischer Garten i s

a beim Spalentor c se h s e rgstra r s Feldbe t r Martina Böttiger a s 3 Eingang des Botanischen Gartens, se gegenüber dem Spalentor e niterbrück Sperrstrasse Peter Brunner-Brugg han 4 Vorgarten Leonhardsgraben 33 Jo S t S . 14/21 t J . o Gewerbe- J h Sonja Feldmeier o a h n schule 5 a n Park beim St. Alban-Tor n s n - Klingentalstrasse s R - h Claragraben V e Kaserne Messeplatz o inwe Clara- S r Matthias Frey p s 8 i t strasse ta a 6 Bibliothek für Gestaltung l d g 11 Drahtzugstrasse st t Riehenstrasse Spalenvorstadt 2, ra 8

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Eingang Spalenberg 52, K 7 e

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t ei e l R a ss Hammerstrass ie e l b ä g e h s g s e e er s nr Mirjam Fruttiger as r g Claraplatz ra in r ga Sä t g t B larahofwe s 7 Vorgarten Oetlingerstrasse 75 s l 6 s C um s en rg e e Claragraben eh e n Greifengasse i b R l ra Rheinfelder- strasse e He i in n le e Eric Hattan g belst 14 äss in fg e 8 l ra ha lle Parkanlage zwischen K s c a se S in Klingentalkirche und 5 Rebgasse ste ett Hotel Balade Bern 6/14/1 W oulli e Ut Wettstein- S str s Rheingasse c a s engasse in M h s le se a platz g is ö Kirchgasse e s g w n io 13 l na b Jürg Hugentobler n z e R 9 ho s e g s h sc at tr i e i l r 9 Lindenberg plätzchen,­ a n i ei h ss s p n 10 C tr s e Sp s O enb Ecke Utengasse-Rheingasse, r p b Lind erg G a r r e 2 e K en n u a . zach t r r e Hof des Staatsarchivs ss n e taus g rstrasse e g r be e P a 17 r 19 R . g he r 3 s in Bruno Jakob eng r w e l e se pa e urgweg s S t g 10 Garten der Alten Universität sga 9 15 B n Pe 16 A an e 1 lema S Rheinsprung 11 irm s S 6 nnengasse B s c p a hü a Theodorsgraben r le t n Römergass s t vo n z rs i ta S e d c Oliver Minder c t haf n fh o ause g rrheinweg S

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h L r E e ul rn eo e 12 Leonhardskirchplatz e o d nh ie r R s K a s it tr f rd t te a u sg r r Wettsteinbrücke ss ra a g e A b s a en s s Edit Oderbolz e se 6

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b H d lenberg Park beim St. Alban-Tor ra r Müh o a a b h 12 l e n b n Barfüsserplatz n n be Dufourstrasse - ei o ra T e n-G a n a St. Alba Bianca Pedrina L lb l s . A n t Steine St -Vo 14 r nberg rsta Schwibbogen an der Verzweigung a dt s Bankverein e Klingental-Webergasse se s e s Au a st ss g ra a A Laut lz ss g e e enga a e g s s rt M Christian Schoch r s c e en a h e b s 15 s r e tr Wettsteinbrunnen s n n . e st a l v Brunn- gässlein tr h r or s o e H s e n K t e ta -Anlag e a n d n Erik Steinbrecher e r im h ic t St. Alba e P T g e 5 13 16 Anlegestelle L er t Hardstrass rb ri der Münsterfähre auf der ste -S H lo tr 3/14 e K Kirsch- . e . Grossbasler Seite u s r

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t n s a n g e Aeschenplatz ei e h Karin Suter lb - t o V H e i 17 Hof des Staatsarchivs, a b d a u ls Martinsgasse 2 e k i Engelgasse ss t E ra st Aeschengraben er 1 Peter Suter g 2 S in t. Jakob-Strass nn 18 Strasseninsel an der Kreuzung Bi 8/10/1 Margarethenstrasse-Meret Oppenheim-Strasse se

e Lex Vögtli eg w Gartenstras 19 Hof des Museums der Kulturen rk 18 Pa Strasse Tina Z’Rotz & N 20 Markus Schwander auenstrasse Peter Merian- Vorgärten der Liegenschaften Oetlingerstrasse 40 und 42 M ere t O pp en he im- Str asse

DIE BESUCHER­ INFORMATIONEN

Öffnungszeiten Die Kunstobjekte im öffentlichen Raum sind rund um die Uhr zugänglich, für einzelne Objekte gel­ ten spezielle Öffnungszeiten, vgl. bei den jeweili­ gen Künstlerangaben. Eintrittspreise Der Besuch der Ausstellung, der Performances und der Künstlergespräche ist kostenlos. Die angekündigten Führungen kosten CHF 8.– pro Person. Publikation Meret Oppenheim. Eine Einführung Herausgegeben von Simon Baur und Christian Fluri MitTexten von Sabine Altorfer, Simon Baur, Silvia Buol, Christian Fluri, Claire Hoffmann, Annema­ rie Monteil, Susanna Petrin, Katharina Rosen­ stingl und Martin Zingg Ca. 140 Seiten, ca. 70 meist farbige Abbildungen, broschiert, 15 × 22 cm Christoph Merian Verlag, Basel CHF 29.–/€ 24.– Anfahrt Die Ausstellung besuchen Sie am besten zu Fuss oder verwenden die öffentlichen Verkehrsmittel. Entlang der Linie 2 sehen Sie die Arbeiten von Christian Schoch, Jürg Hugentobler und Peter Suter. Entlang der Linie 3 sehen Sie die Werke von Edit Oderbolz, Sonja Feldmeier, Guido Nussbaum, Peter Brunner-Brugg, Matthias Frey, Martina Böttiger, Leif Bennett und Edit Oderbolz. Entlang der Linie 8 sehen Sie die Arbeiten von Lex Vögtli, Misha Andris, Erik Steinbrecher, Karin Suter, Jürg Hugentobler, Bruno Jakob, Bianca Pedrina, Matthias Frey, Eric Hattan, Oliver Minder, Tina Z’Rotz & Markus Schwander und Mirjam Fruttiger. Verwenden Sie auf jeden Fall die Broschüre mit dem Situationsplan als Informationshilfe.

Kontakt die nomadisierenden veranstalter, Simon Baur, T +41 (0)79 301 10 86, [email protected], www.meret-oppenheim.ch www. meret-oppenheim.ch

Alfred Richterich Stiftung Hans und Renée Müller-Meylan Stiftung Dreyfus Söhne & Cie AG, Banquiers man muss

Ein Projekt von: sie die nomadisierenden veranstalter nehmen