NACHHALTIGKEITSBERICHT 2017 Stadt Blaustein Fortschreibung

Inhalt

Vorwort 1

Gemeindeprofil 2 ...... 1. Grundlagen einer nachhaltigen Kommunalentwicklung

Nachhaltige Entwicklung – was bedeutet das? Nachhaltigkeitsbericht - wozu? 3

...... 2. Handlungsfelder und Indikatoren nachhaltiger Kommunalentwicklung

Drei Bereiche der Nachhaltigkeit und die kommunalen Handlungsfelder 4

A Ökologische Tragfähigkeit Klimaschutz und Energiewende 5 Nachhaltige Mobilität 9 Natürliche Ressourcen 11

B Wirtschaft und Soziales: Gutes Leben in Kommunen Zukunftsfähiges Wirtschaften und Arbeiten 13 Soziale, gesunde und sichere Kommune 16 Kultur und Bildung 19 Familienfreundlichkeit und ausgewogene Bevölkerungsentwicklung 21 Miteinander, Integration und Gleichberechtigung 24

C Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Kommunalentwicklung Rahmen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Kommunalentwicklung 26 Kommunales Nachhaltigkeitsmanagement 27 Fiskalische Nachhaltigkeit 29 Bürgerbeteiligung 30 Bürgerengagement 32 Interkommunale Zusammenarbeit 33 Globale Verantwortung 34

...... 3. Fazit und Ausblick 36

...... 4. Service und Quellen 37

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, seit 2013 beschäftigen wir uns in Blaustein mit dem Thema Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene und Ende 2015 wurde der erste Nachhaltigkeitsbericht für Blaustein fertig gestellt. Diese umfassende Bestandsaufnahme hat uns erstmals einen genauen Blick auf unsere nachhaltige Entwicklung ermöglicht. Es lassen sich Bereiche wie das Energiemanagement für unsere kommunalen Gebäude oder die Auszeichnung als „Fairtrade-Town“ im Positiven aufzählen. Der Bericht hat aber auch gezeigt, wo wir uns noch mehr engagieren müssen.

Nachhaltige Entwicklung ist ein Prozess, der nur gemeinsam mit allen gelingen kann. Jeder kann und soll dazu beitragen. Bei einer Bürgerwerkstatt im Sommer 2016 haben Blausteiner Bürgerinnen und Bürger Ziele und Maßnahmen herausgearbeitet, die für die weitere Entwicklung unserer Stadt wichtig sind. Außerdem hat sich die Verwaltung dazu eingebracht und natürlich auch die Impulsgruppe regional – fair – nachhaltig, die sich seit 2013 engagiert, die nachhaltige Entwicklung Blausteins voranzutreiben.

Nun liegt Ihnen die Fortschreibung des Nachhaltigkeitsberichts vor. Dieser Bericht ist bewusst kurz gehalten und legt den Fokus auf die erarbeiteten Ziele und Maßnahmen. Somit erfüllt er zwei Funktionen: Einerseits lässt er uns zurückblicken und Veränderungen erkennen. Andererseits enthält er aber auch eine Vorgabe, welche Ziele wir in der Stadtentwicklung verfolgen müssen.

Welche Ziele und Maßnahmen zuerst verfolgt und durchgeführt werden sollen, muss in nächster Zeit entschieden werden. Für die Ausführung haben wir eine neue Stelle zur Koordination kommunaler Entwicklungspolitik geschaffen, die gefördert wird durch Engagement Global gGmbH im Rahmen des Servicestelle Kommunen in der Einen Welt-Programms mit finanzieller Unterstützung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Ich bin gespannt, wie sich Blaustein in den nächsten Jahren nachhaltig weiterentwickeln wird und möchte Sie bitten, sich an dem Prozess zu beteiligen. Anfangen können Sie hier, mit der kritischen Auseinandersetzung mit den im vorliegenden Bericht zusammengetragenen Informationen. Viel Spaß beim Lesen!

Thomas Kayser Bürgermeister

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Blaustein Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Alb-Donau-Kreis Höhe: 609 m über N.N. Fläche: 55,61 km2 Einwohnerzahl: 16.270 (20.6.2017) Bevölkerungsdichte: 293 EW/km2 Adresse Marktplatz 2 Gemeindeverwaltung: 889134 Blaustein Internet: www.blaustein.de Bürgermeister Thomas Kayser

Gemeindeprofil

Die Stadt Blaustein erstreckt sich mit ihren Ortsteilen Ehrenstein, Klingenstein, Arnegg, Markbronn- Dietingen, Bermaringen, Herrlingen, Weidach, Wippingen und Lautern vom unteren Blautal bis auf die Hochflächen der Schwäbischen Alb. Blaustein grenzt an das Biosphärengebiet und den Geopark Schwäbische Alb und besitzt mit dem „Kleinen Lautertal“ und dem „Arnegger Ried“ zwei Naturschutzgebiete. Die Vereinigung von Ehrenstein und Klingenstein zur neuen Gemeinde Blaustein im Jahr 1968 war das Musterbeispiel für die Gemeindereform in Baden-Württemberg. Bis 1975 traten die anderen Ortsteile dieser Gemeinde bei. Durch den Zusammenschluss hat sich die Wohn- und Lebensqualität des Gesamtortes deutlich verbessert. Die Ortsteile haben eigene Mehrzweckhallen, Kindergärten und Grundschulen. Im Gemeindezentrum sind außerdem eine Realschule im Schulverbund mit einer Gemeinschaftsschule und eine Förderschule angesiedelt. Gymnasien in und sind mit Bus und Bahn in kurzer Zeit zu erreichen. Erst im Jahr 2014 wurde aus der mit über über 15.500 Einwohnerinnen und Einwohnern zweitgrößten Kommune im Alb-Donau-Kreis eine Stadt. Doch schon seit rund 6.000 Jahren leben Menschen auf dem Gebiet Blausteins: Die steinzeitliche Siedlung im Blautal ist zusammen mit weiteren Pfahlbauten rund um die Alpen UNESCO-Weltkulturerbe. Die Blausteiner Tälerlandschaft ist seit Jahrhunderten durch Landwirtschaft und Kalksteinabbau geprägt. Es finden sich mehrere Steinbrüche, die von Schottermaterial über Zementprodukte bis hin zu hochreinem Kalk hervorbringen. Andererseits weisen die Gemeindeteile entlang der bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine industrielle Note auf; die alten, dort angesiedelten Betriebe wurden jedoch nach und nach stillgelegt. Blaustein grenzt im Osten unmittelbar an die Großstadt Ulm und gehört damit zum Wirtschaftsraum Ulm/Neu-Ulm. Die Nähe zur Natur einerseits und die Vorzüge der benachbarten Großstadt andererseits machen die hohe Lebensqualität Blausteins aus. Viele Vereine bereichern das sportliche und kulturelle Leben auf vielfältige Weise. Übers Jahr gibt es zahlreiche kulturelle Angebote, Veranstaltungen und Feste im Ortskern und in den Ortsteilen. Manche dieser Angebote sind überregional bekannt, genauso wie das im Ortskern angesiedelte Freizeitbad „Bad Blau“. Nachhaltigkeit ist seit Ende 2013 ein wichtiges Thema in Blaustein: 2014 wurde Blaustein als Fairtrade Stadt ausgezeichnet und die Auszeichnung wurde 2016 erneuert. Die Stadt hat am zweijährigen Pilotprojekt des Baden-Württembergischen Umweltministeriums zur Verstetigung kommunaler Nachhaltigkeitsprozessen auf der Basis von Nachhaltigkeitsberichten teilgenommen und hat im Mai 2017 eine Stelle zur Koordination kommunaler Entwicklungspolitik geschaffen, die von Engagement Global gGmbH im Rahmen des Servicestelle Kommunen in der Einen Welt-Programms mit finanzieller Unterstützung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird.

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Nachhaltige Entwicklung – was bedeutet das?

Auf der Konferenz der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro über Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992 haben die Regierungen unter breiter Beteiligung der Zivilgesellschaft mit der Agenda 21 ein Ak- tionsprogramm für das 21. Jahrhundert verabschiedet, das zur Umsetzung einer global nachhaltigen Entwicklung beitragen sollte. Die Rolle wichtiger gesellschaftlicher Gruppen sollte gestärkt und deren Möglichkeiten zur Umsetzung ihrer Ziele verbessert werden. Kommunen wurden als wichtige Akteure erkannt und wahrgenommen. Mit der Agenda 2030 und den im September 2015 von den UN verab- schiedeten 17 global gültigen, nachhaltigen Entwicklungszielen (sustainable development goals, kurz: SDGs) wird nun jedes Land zum Entwicklungsland; denn alle Länder müssen eine Beitrag zur nach- haltigen Entwicklung leisten. Insbesondere das Ziel 11, die nachhaltige Entwicklung der Städte und Gemeinden, weist den Kommunen eine Schlüsselrolle zu. Mit der Kommunalen Initiative Nachhaltig- keit (KIN) unterstützt und fördert das Land Baden-Württemberg Kommunen, die sich auf den Weg einer nachhaltigen kommunalen Entwicklung begeben. Grundlage ist hierbei ein umfassendes Nachhaltigkeitsverständnis, in dem ökonomische, ökologische und soziale Belange gleichermaßen berücksichtigt werden. Die Belastbarkeit der Erde und der Natur sowie die Endlichkeit der Ressourcen setzen dabei die Grenzen.

Nachhaltigkeitsbericht - wozu?

Mit einem Nachhaltigkeitsbericht erfasst, bilanziert, strukturiert und dokumentiert die Kommune ihre vielfältigen Aktivitäten für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung. Der erste Nachhaltigkeitsbericht ist ein Statusbericht, der den aktuellen Stand der Nachhaltigkeitsbemühungen festhält. Mit einer regelmäßi- gen Neuauflage des Nachhaltigkeitsberichts kann eine dynamische Weiterentwicklung und gegebe- nenfalls eine Neuausrichtung der Ziele und Maßnahmen verbunden werden. Auf diese Weise wird ein stetiger Prozess hin zu einer nachhaltigen Kommune in Gang gesetzt.

Die Grundlage für die Dokumentation der Nachhaltigkeitsaktivitäten innerhalb der Kommune bilden die drei Bereiche einer nachhaltigen Kommunalentwicklung. Diese werden in ähnlicher Form bei der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg verwendet: A Ökologische Tragfähigkeit B Wirtschaft und Soziales: Gutes Leben in Kommunen C Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Kommunalentwicklung

Damit Nachhaltigkeit kein abstrakter Begriff bleibt, sondern konkret im kommunalpolitischen Alltag umgesetzt werden kann, müssen Schwerpunkte in wichtigen kommunalen Handlungsfeldern ermittelt und beschrieben werden. Im Nachhaltigkeitsbericht werden alle kommunalen Nachhaltigkeitsaktivitä- ten in diesen kommunalen Handlungsfeldern dargestellt. Außerdem werden kommunale Nachhaltig- keitsindikatoren verwendet. Mithilfe der Indikatoren wird nachhaltiges Planen und Handeln in der Kommune messbar gemacht.

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Die drei Bereiche der Nachhaltigkeit und die kommunalen Handlungsfelder nachhaltiger Entwicklung im Überblick:

Klimaschutz und die Energiewende Nachhaltige Mobilität Natürlichen Ressourcen

Zukunftsfähiges Wirtschaften und Arbeiten Soziale, gesunde und sichere Stadt/Kommune Kultur und Bildung Familienfreundlichkeit und eine ausgewogene Bevölkerungsentwicklung Miteinander, Integration und Gleichberechtigung

Rahmen für eine nachhaltige, zukunftsfähige Kommunalentwicklung Kommunales Nachhaltigkeitsmanagement Fiskalische Nachhaltigkeit Bürgerbeteiligung Bürgerengagement Interkommunale Zusammenarbeit Globale Verantwortung

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Blaustein treibt den Klimaschutz und die Energiewende voran

Aktivitäten im Handlungsfeld Klimaschutz und Energiewende

Nutzung von Natur- Die Stadt Blaustein bezieht für die kommunalen Gebäude und für die strom Straßenbeleuchtung Naturstrom. Energiemanagement Das Energiemanagement der Stadtverwaltung Blaustein ist im Gebäu- demanagement verankert. Für das Jahr 2012 wurde erstmals ein Ener-

giebericht erstellt. PV-Anlagen auf städt. Seit 2008 vermietet die Stadt Blaustein geeignete Dächer von kommuna- Gebäuden len Liegenschaften (z. B. Sporthallen) an Investoren zur Nutzung für Pho- tovoltaikanlagen. Energieeinsparung Die Mitarbeiter im Rathaus arbeiten über einen Server. Der Energiever- Rathaus brauch pro Arbeitsplatz beträgt statt 200-400 W/h nur ca. 15 W/h. Der Wärmebedarf im Rathaus wird über ein Nahwärmenetz durch das

Bad Blau gedeckt. Die Heizungsregelung im Rathaus befindet sich in der Umstellung: Ziel ist es, den Wärme- bzw. Heizbedarf über nutzungsab- hängig programmierbare Thermostate individuell den Bedürfnissen in den einzelnen Räumen anzupassen. Klimaschutz macht Das Thema Klimaschutz wird in Blausteiner Schulen, Kindergärten und Schule Kindertageseinrichtungen auf vielfältige Weise behandelt. Aktion Klimameilen Die Stadt Blaustein fordert seit 2015 Kindergärten und Schulen zur Teil- nahme an dieser Aktion auf und stellt die Materialien sowie Banner im Aktionszeitraum kostenlos zur Verfügung. Umstellung Straßenbe- Nachdem der Energieverbrauch durch den Einbau von Natriumdampfleu- leuchtung tchen Lichtregelgeräten reduziert werden konnte, werden seit 2015 auch LED-Leuchtmittel eingesetzt. Energieberatung REA Blaustein kooperiert mit der Regionalen Energieagentur Ulm, um der Bürgerschaft eine kostenlose Energiespar-Sprechstunde anzubieten. Maßnahmen „Bad Blau“ Im Eigenbetrieb der Stadt werden laufend Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur Reduzierung des Wasserverbrauchs

durchgeführt. Nahwärmenetze ausge- - Bad Blau: Das Bad versorgt durch ein Nahwärmenetz mehrere hend von städt. Gebäu- Gebäude im Ortszentrum, darunter das Rathaus, mit Wärme. Die den Versorgung des Rathauses mit Eigenstrom aus dem Blockheiz- kraftwerk wird angedacht. - - Kommunales Wohngebäude Schulstraße 11: Pelletsanlage mit Nahwärmenetz

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Indikatoren im Handlungsfeld Klimaschutz und Energiewende

Verbesserter Klimaschutz Kohlendioxid ist das wichtigste Treibhausgas, das zur Erwärmung der Erde beiträgt. Eine Verringe- rung der Kohlendioxidemissionen ist eines der wichtigsten Ziele für eine nachhaltige Entwicklung. Erfasst werden als Indikator die quellenbezogenen Emissionen an Kohlendioxid (CO2) in Tonnen pro Einwohnerin und Einwohner (EW). Unterschieden werden generell fünf Quellengruppen: Kleine und mittlere Feuerungsanlagen, Industrie und Gewerbe, Verkehr, biogene Systeme und sonstige techni- sche Einrichtungen. Für die kommunale Nachhaltigkeitsberichterstattung ist die Quellengruppe „kleine und mittlere Feuerungsanlagen“ von besonderem Interesse, da sie gemeindescharf dargestellt wer- den kann und auch auf Gemeindeebene beeinflusst werden kann.

Entwicklung und Interpretation

In Blaustein steigen die CO2-Emissionen der Quellenbezogene Kohlendioxid- kleinen und mittleren Feuerungsanlagen pro Emissionen kleiner und mittlerer Einwohnerin und Einwohner von 2004 bis 2010 Feuerungsanlagen in Tonnen pro von 2,1 auf 2,7 t/EW an, gehen dann aber auf 2 t/EW Einwohnerin und Einwohner (t/EW) t/EW im Jahr 2014 zurück. Der Der Trend ist in 3 Blaustein in den letzten Jahren also positiv, je- doch muss in diesem Zusammenhang beachtet 2 werden, dass das globale 2-Tonnen-Ziel sich auf alle Quellengruppen bezieht, nicht nur auf die 1 kleinen und mittleren Feuerungsanlagen. Als grober Richt- bzw. Vergleichswert kann dazu der 0 landesweite Wert für CO2-Emissionen aller Quel- 2004 2006 2008 2010 2012 2014 lengruppen betrachtet werden. Dieser liegt zwi- Kleine u. mittlere Feuerungsanlagen schen 7 und 8 Tonnen pro Einwohnerin und Ein- wohner.

Im zweiten Schaubild ist die Verteilung der Emis- sionsquellen auf die Quellengruppen im Jahr CO2-Emissionen in Blaustein nach Quellengruppen (2014) 2014 dargestellt. In Blaustein verursachen In- Kleine u. mittlere dustrie und Gewerbe drei Viertel der CO2- Sonst. Feuerungsanlagen Emissionen, 15 % ist auf die kleinen und mittle- technische Einrichtung ren Feuerungsanlagen zurückzuführen. Der Ver- kehr verursacht 7 % der CO2-Emissionen. Verkehr Die hohen Emissionen im Bereich Industrie und Gewerbe stammen vor allem aus der Herstellung von Kalkprodukten.

Industrie u. Gewerbe

Datenquelle: Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg

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Ausbau der erneuerbaren Energien Zu den wichtigsten Möglichkeiten, den Umbau der Energieversorgung von fossilen und nuklearen Brennstoffen hin zu Klimaschutz und erneuerbaren Energien voranzubringen, gehört der Ausbau der Solarenergie, die dezentral erfolgen kann. Als Indikator dient die installierte Leistung regenerativen Energien. Gegenübergestellt weden außerdem die Stromerzeugung aus regenerativen Energien und der Stromverbrauch im Gebiet der Stadt. Das Netz der Blausteiner Ortsteile Ehrenstein, Klingenstein und Herrlingen gehört zum Bereich der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU). Die Teilorte Markbronn, Dietingen, Wippingen, Lautern, Weidach und Bermaringen mit Hohenstein gehören zur EnBW.

Entwicklung und Interpretation Installierte Leistung regenerativer Im dargestellten Zeitraum nimmt die installierte Energien in kW Leistung bei Biomasse und Photovoltaik nur ge- kW ringfügig zu. Die installierte Leistung im Bereich 16.000 14.000 Windenergie hat sich aber von 2015 bis 2016 fast 12.000 verdoppelt. Insgesamt beträgt die in Blaustein 10.000 installierte Leistung der regenerativen Energie- 8.000 quellen Ende 2016 rund 25.500 kW; mehr als die 6.000 Hälfte davon entfällt auf die Windkraft. 4.000 2.000 0 2014 2015 2016

Wasser Biomasse Wind Photovoltaik

Während der Gesamtstromverbrauch in Blaustein Stromerzeugung aus regenerativen von 2014 auf 2015 geringfügig zurückging, stieg Energien und die Stromerzeugung aus regenerativen Energien kWh Gesamtstromverbrauch in kWh um über 10 %. Es waren zum Zeitpunkt der Er- stellung noch keine Daten zur Stromerzeugung für 70.000.000 2016 abrufbar. Mit der Inbetriebnahme von weite- 60.000.000 ren Windrädern am Standort Bermaringen wird die 50.000.000 Stromerzeugung aus regenerativen Energien ab 40.000.000 2016 weiter steigen. 30.000.000 20.000.000 10.000.000 0 2014 2015

Stromerzeugung aus regenerativen Quellen Stromverbrauch Datenquelle: SWU, EnBW

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Ziele, Maßnahmen und Ideen im Handlungsfeld Klimaschutz und Energiewende*

Ziele  Senkung der CO2-Emissionen  Senkung des Gesamtenergiebedarfs  Erhöhung des Anteils regenerativer Energien  Ausbau Kraft-Wärme-Kopplung

Maßnahmen a) Regelmäßige Energieberichterstattung als Steuerungsinstrument b) Energieleitlinie erstellen und beschließen c) Richtlinie Kraft-Wärme-Kopplung erarbeiten d) Nutzerverhalten aktiv beeinflussen bzw. steuern

Ideen a) Ziele und Maßnahmen definieren, Veröffentlichung auf der Homepage b) Energieaudit, Energieeffizienz steigern, Regenerative Energien an allen mög- lichen Standorten forcieren, PV auf alle geeigneten Dachflächen (v. a. auf städt. Gebäuden) c) Ausbau Nahwärme auch bei privaten Maßnahmen, Festschreibung in Bebau- ungsplänen d) Öffentlichkeitsarbeit verstärken, Rahmenbedingungen schaffen (z. B. für pri- vate Bürgerwindräder, PV aus der Steckdose); Zielgruppen: Bürgerschaft allgemein, Vereine, Bildungseinrichtungen, Gewer- be, Verwaltung, Gemeinde- und Ortschaftsrat  Runder Tisch „Energie“ aktivieren bzw. AK Klimaschutz gründen

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Blaustein fördert eine nachhaltige Mobilität

Aktivitäten im Handlungsfeld nachhaltige Mobilität

Elektromobilität der Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung können für die Fahrten zu Terminen Stadtverwaltung auf ein Elektroauto, zwei E-Bikes und ein Pedelec zurückgreifen. Förderung ÖPNV Bau eines zentralen Umsteigepunkts in Ehrenstein: Hier werden in Zukunft alle Buslinien miteinander und mit der Bahnlinie verknüpft. Ein Park & Ride Parkplatz mit Ladestation für Elektroautos und E-Bike Ladeboxen sind am Bahnhof Herrlingen geplant. S-Bahn-Konzept Das S-Bahn-Konzept, das vorsieht, dass in der Region sechs S-Bahn- Linien im Halbstundentakt nach bzw. von Ulm fahren und in Ulm sinnvoll an den Fernverkehr angebunden sind, wird weiterhin unterstützt. Ausbau Radwegenetz 2017 wurde ein Arbeitskreis Radwege etabliert. Die Radwegeverbindung Herrlingen-Weidach und die Strecke Arnegg-Klingenstein (Donaurad- weg) sind im Bau. Für 2018 ist der Beginn der Bauarbeiten zur Bahnüberführung in der Schulstraße (Fuß- und Radweg) geplant. Walking Bus Der „Walking Bus“ hat sich zwischen Pfaffenhau und Ludwig-Uhland- Schule etabliert. Angestrebt ist eine Ausweitung auf andere Schulen. Strom-Aufladestation Im Ortskern von Blaustein sind zwei Strom-Zapfstellen vorhanden.

Indikatoren im Handlungsfeld nachhaltige Mobilität

Umfang des motorisierten Individualverkehrs Je stärker der motorisierte Individualverkehr, desto größer die Inanspruchnahme von Flächen, der Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen und die Emission klima- und gesundheitsschädlicher Abgase sowie die Lärmbelastung. Nachhaltige Mobilität muss sozial, ökologisch und stadt- bzw. landgerecht gestaltet werden. Erfasst wird als Indikator der Bestand der Personenkraftwagen (Pkw) pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Mopeds und Krafträder bleiben unberücksichtigt.

Entwicklung und Interpretation Zahl der Personenkraftwagen (Pkw) Die Anzahl von Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen pro 1.000 Einwohnerinnen und und Einwohner folgt in Blaustein dem Pkw/TEW Einwohner (TEW) allgemeinen ansteigenden Trend, wenngleich der 700 Anstieg seit 2013 gering ist. Auffallend ist der 650 relativ starke Anstieg von 545 Pkw pro 1.000 580 587 588 590 Einwohnerinnen und Einwohner im Jahr 2011 auf 600 529 535 543 545 580 im Folgejahr. Ein Grund hierfür ist die 550 geänderte Einwohnerzählung des Statistischen Landesamtes, die sich statistisch meist mit einem 500

Rückgang der Einwohnerzahlen zeigt. 450 Zur Verdeutlichung der Zahlen aus einem ande- ren Blickwinkel: Im Jahr 2015 gab es in Blaustein 400 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 12.810 Personen, die 18 Jahre und älter sind, also im fahrfähigen Alter. Auf diese Personen kommen 9.114 Pkw. Datenquelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

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Ziele, Maßnahmen und Ideen im Handlungsfeld Nachhaltige Mobilität*

Ziele a) Verminderung der umwelt- und gesundheitsbelastenden Auswirkungen (Schadstoffe, Lärm) b) Förderung des ÖPNV, Rad- und Fußverkehr c) Förderung der umweltfreundlichen Autonutzung

Maßnahmen a) Verkehrsberuhigung Parkraumbewirtschaftung im Ortskern Lärmschutz b) S-Bahn mit 30 Minuten Takt sichere Schulwege Bevorzugung von Rad-/Fußverkehr im Ortszentrum Beschilderung der Radwege verbessern (bes. im Ortszentrum), Radweg-Schnellstrecke ausweisen c) Infrastruktur e-Mobilität schaffen, Mitfahrgelegenheiten fördern

Ideen a) Umgestaltung der B28 (Begrünung, Förderung Rad-/Fußver- kehr), Zone 30, Lärm-/Geschwindigkeitsmessungen b) ÖPNV-Anbindung der Teilorte (insbes. Wippingen und Markbronn/Dietingen) verbessern, PKW-freie Zonen um Schulen und Kigas, „Kiss&Ride“ (Aus-/Einsteigezonen), Ausbau Walking Bus, c) Lokale Mitfahrbörse einrichten, Mitfahrbänkle aufstellen, E-Bike Leihangebot (auch als touristisches Angebot)

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Blaustein geht sorgsam mit unseren natürlichen Ressourcen um

Aktivitäten im Handlungsfeld natürliche Ressourcen

Ökokonto Das Ökokonto bevorratet in allen Ortsteilen für Kompensations- maßnahmen geeignete Flächen und unterstützt das kommunale Flächenmanagement. Förderung Streuobstanbau Die Stadt fördert durch Pflanzaktionen und Ausgleichsmaßnahmen den Schutz und Erhalt von Streuobstwiesen. Gewässerschutz Auf Basis des Gewässerentwicklungsplans (GEP) wurden und werden Maßnahmen an Blau und Lauter und kleineren Fließgewässern umgesetzt. Innenentwicklung bzw. Durch die neue Bebauung aufgegebener Steinbrüche, Zementwerke, Nachverdichtung Hofstellen wird der Flächenbedarf reduziert. Beweidungskonzepte Blaustein fördert den Erhalt der charakteristischen Kulturlandschaft durch an die Gegebenheiten und Anforderungen angepasste Beweidung mit Schafen, Ziegen, Rindern und Pferden. Alt- und Totholzkonzept Der Forsteinrichtungsplan für den Stadtwald beinhaltet ein Alt- und Totholzkonzept.

Indikatoren im Handlungsfeld natürliche Ressourcen

Sparsamer Flächenverbrauch Mit der Inanspruchnahme von Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke und der Bodenversiegelung gehen Böden mit ihren ökologisch wichtigen Funktionen verloren. Der Flächenverbrauch als Schlüsselgröße für die Nachhaltigkeit der Raumnutzung muss begrenzt werden. Als Indikator dient die Siedlungs- und Verkehrsfläche. Diese setzt sich zusammen aus Gebäudeflächen und unbebauten Freiflächen, die den Zwecken der Gebäude untergeordnet sind, den Betriebsflächen (ohne Abbauland), die überwiegend gewerblich oder industriell genutzt werden, den Erholungsflächen (etwa Sportplätze), den Friedhöfen und den Verkehrsflächen.

Entwicklung und Interpretation

Die Siedlungs- und Verkehrsfläche hat seit 2006 % Siedlungs- und Verkehrsfläche in um ein Prozent zugenommen, wobei von 2014 Prozent der Gesamtfläche 14,0 auf 2015 kein weiteres Wachstum zu verzeichnen ist. In Blaustein gehören 13,7 % der Gesamtfläche zur Siedlungs- und Verkehrsfläche. 13,5 Durch die Nutzung frei werdender Flächen der kalkverarbeitenden Industrie und aufgelassener 13,0 Hofstellen konnte der Flächenverbrauch in den letzten Jahren reduziert werden. 12,5

12,0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Datenquelle: Statistisches Landesamt

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Stärkung des Naturschutzes Um die biologische Vielfalt nachhaltig zu sichern, sind ausreichend große Flächen erforderlich, auf denen sich die Natur ohne belastende Eingriffe des Menschen entfalten kann: Streng geschützte Gebiete mit „Vorrang für die Natur“. Zu den streng geschützten Naturschutzflächen bei diesem Indikator gehören generell Naturschutzgebiete, Naturdenkmale, besonders geschützte Biotope, Kernzonen von Biosphärengebieten und Bannwälder.

Entwicklung und Interpretation In Blaustein bestehen die Naturschutzflächen aus Naturschutzgebieten, Biotopen und Naturdenk- malen. Der Anteil von streng geschützten Naturschutzflächen am Gesamtgebiet hat sich von 2013 auf 2016 geringfügig auf 8,2 % erhöht, was auf eine Vergrößerung der Biotopfläche zurückzuführen ist.

Bundeseinheitlich streng Streng geschützte Gebiete geschützte Gebiete des §32 Biotope Naturschutzgebiete % Naturschutzes in Prozent der Gesamtfläche 14 12 10 7,8 8,2 8 6 4 2 flächenhafte Naturdenkmale 0 2% 2013 2016

Datenquelle: Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz LUBW

Handlungsfeld natürliche Ressourcen*

Ziele a) Mit Flächen sparsam umgehen und Grün erhalten b) Natur- und Artenschutz verstärken und Biodiversität erhalten c) Abfallvermeidung bzw. Recycling d) Umweltbelastung reduzieren (Boden, Wasser, Luft)

Maßnahmen a) Richtlinie für Planung erarbeiten Vorgaben der Bebauungspläne einhalten und einfordern Hochwasserrisiko-Management konsequent umsetzen b) Altholzbestände erhalten Pachtverträge für städt. Grundstücke auf nachhaltige Bewirtschaftung ausrichten c) Plastiktüten im Einzelhandel eliminieren Bücherrecycling neu organisieren

Ideen a) Gemeinschaftsgarten, Urban Gardening b) Ackerrandstreifen einfordern, Blumenwiesen auf städt. Grundstücken (z. B. Straßenbegleitgrün), Biotop-Patenschaften mit pädagogischem Hintergrund, Forstwirtschaftsplan nicht nur nach ökonomischen Gesichtspunkten ausrichten c) Flohmärkte städt. unterstützen, Tauschbörse einrichten bzw. nutzen (z. B. mundraub.org), Hinweise zur Reparatur-/Fahrradwerkstatt Ulm in den BN

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Blaustein fördert zukunftsfähiges Wirtschaften und Arbeiten

Aktivitäten im Handlungsfeld zukunftsfähiges Wirtschaften und Arbeiten

Verbund der Selbständi- Die Stadt kooperiert mit dem Gewerbeverein VSB, u. a. beim Stadtfest gen VSB “Blausteiner Herbst”. Stadtentwicklungsverband Blaustein ist Kooperationspartner in dieser grenzüberschreitenden Ulm/Neu-Ulm Wirtschaftsförderungseinrichtung. Innovationsregion Ulm Blaustein ist Mitglied der Innovationsregion Ulm. Wochenmarkt Seit 30 Jahren gibt es in Blaustein einen Wochenmarkt, der von der Stadtverwaltung unterstützt wird. Broschüre Die Broschüre listet die Einkaufsmöglichkeiten für regionale, faire und „Regional, fair, bio – biologische Produkte in Blaustein und macht sie sichtbar. Sie ist eine Blaustein hat´s“ offizielle Broschüre der Stadt. Gemeinderatsbeschluss: 2001 beschloss der Gemeinderat in den Pachtverträgen für städt. Keine Gentechnik auf Flächen, den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen und gentech- Gemeindeflächen nisch veränderten Saatguts zu untersagen.

Indikatoren im Handlungsfeld zukunftsfähiges Wirtschaften und Arbeiten

Verringerung der Arbeitslosigkeit Arbeitslosigkeit verschlechtert die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse gravierend, ihre Verringe- rung ist ein zentrales Anliegen einer nachhaltigen Entwicklung. Da Arbeitslosenquoten von den Ar- beitsämtern nur für die Kreisebene berechnet werden, können für Städte und Gemeinden nur Anzahl der Arbeitslosen insgesamt, die absoluten Zahlen der Arbeitslosen als Indika- nach Geschlecht und Alter unter 25 Anzahl tor ausgewiesen werden. Es wird außerdem eine Jahre 350 Differenzierung der Arbeitslosenzahlen nach Frauen und Männern vorgenommen. 300

250 Entwicklung und Interpretation 200 Im betrachteten Zeitraum der letzten 10 Jahre wurde nach der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 in 150

Blaustein mit 295 Arbeitslosen der Höchststand 100 erreicht. Bis 2012 ging dann die Anzahl der Ar- beitslosen auf 216 zurück, steigt aber seither 50 wieder an. Seit 2013 sind jährlich mehr Männer 0 als Frauen arbeitslos gemeldet. Die Anzahl der 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Arbeitslosen im Alter unter 25 Jahren hat sich mit insgesamt weiblich ca. 30 pro Jahr in diesem Zeitraum kaum verän- männlich unter 25 Jahre dert. Datenquelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

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Hohes Niveau von Aus- und Weiterbildung Durch die ständig steigenden und sich stetig wandelnden Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt wird die Bedeutung der beruflichen Qualifikation weiter zunehmen. Eine gute berufliche Ausbildung wird mit Blick auf diese Entwicklung wichtiger denn je. Der Indikator gibt die Zahl der tatsächlich abge- schlossenen Verträge mit Auszubildenden wieder. Erfasst werden die bei der Industrie- und Handels- kammer sowie der Handwerkskammer registrierten Ausbildungsverhältnisse.

Entwicklung und Interpretation Anzahl der Auszubildenden pro 1.000 sozialversicherungspflichtig Die Anzahl der Auszubildenden pro 1.000 sozial- Beschäftigte am Arbeitsort versicherungspflichtig Beschäftigten erreichte für Blaustein in den letzten zehn Jahren mit 78 Azu- 100 bis im Jahr 2009 den höchsten Wert. In den fol- 90 78 genden Jahren ging jedoch die Zahl der Azubis 80 72 74 67 68 von Jahr zu Jahr zurück, auf 48 pro 1.000 Be- 70 59 60 schäftigte im Jahr 2014. Seither steigt die Zahl 60 54 51 wieder, so dass im Jahr 2016 60 Azubis zu ver- 48 50 zeichnen waren. 40 30 20 10

0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Datenquelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Schaffung von Arbeitsplätzen Die Schaffung und Sicherung von ausreichenden, guten und sicheren Arbeitsplätzen bildet eine we- sentliche Grundlage für eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Als Indikator dient die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die in Beziehung zur Bevölkerungsgruppe im Alter von 18 bis unter 65 Jahren gesetzt wird.

Entwicklung und Interpretation Anteil der sozialversicherungspflichtig Die Zahl der sozialversicherungspflichtig % Beschäftigten in Blaustein hat im Betrachtungs- Beschäftigten zeitraum fast kontinuierlich zugenommen und 70 steigt auch über den Vergleichswert des Landes 65 Baden-Württemberg. Vom Jahr 2010 auf 2011 ist im Diagramm ein Sprung von fast 5 % zu 60 sehen; dieser ist in der geänderten Bestimmung 55 der Bevölkerungszahl beim Statistischen Landesamt begründet. Der Anstieg der 50 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in absoluten Zahlen ist mit den anderen Jahren 45 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 vergleichbar. Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort in Prozent der Altersgruppe von 18 bis unter 65 Jahren Datenquelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

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Ziele, Maßnahmen und Ideen im Handlungsfeld zukunftsfähiges Wirtschaften und Arbeiten*

Ziele a) Ansiedlung von zukunftsfähigen Betrieben b) Unterstützung von ortsansässigen Unternehmen / regionale Anbieter stärken

Maßnahmen  Arbeitskreis Wirtschaftsförderung einrichten

 Kriterienkatalog für eine intensivierte Wirtschaftsförderung erarbeiten

Ideen  Entwicklung eines Flächennutzungskonzepts zur Schaffung von zusätzlichen Gewerbeflächen

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Blaustein fördert eine soziale, gesunde und sichere Stadt

Aktivitäten im Handlungsfeld soziale, gesunde und sichere Stadt

Wanderführer und – In Zusammenarbeit mit lokalen Vereinen wurde der Wanderführer “Wan- broschüren zu Wan- derlust” und die Broschüre NaturaTrails “Leben und Arbeiten am Fluss” derwegen und Trails von der Stadt Blaustein herausgegeben. Stadtplan mit Freizeit- Der von der Stadt herausgegebene Stadtplan ist nicht nur Ortsplan, karte sondern enthält auch Informationen zu Sehenswürdigkeiten, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten, Wanderwegen und Freizeitgestaltung. Jugendsozialarbeit Der Oberlin e.V. ist seit 1998 im Rahmen der offenen Jugendarbeit in Oberlinhaus Blaustein tätig. Im Schuljahr 2002/03 wurde in Blaustein die erste Stelle für die Schulsozialarbeit geschaffen. Sprachförderung an Die Sprachförderung in den Kigas und Schulen wird in Blaustein durch Kigas und Schulen die Caritas angeboten und von der Stadt Blaustein finanziell unterstützt so dass die Eltern keine Zuzahlung leisten müssen. Ökumenischer Kran- Dieser Verein bietet einen Gesprächskreis für pflegende Angehörige, kenpflege-Verein Blau- betreutes Beisammensein älterer, kranker Menschen und eine Hos- stein e. V. pizgruppe. Selbsthilfegruppen In der Stadt Blaustein treffen sich zahlreiche Selbsthilfegruppen, deren Termine die Stadt Blaustein wöchentlich im Amtsblatt. Veröffentlicht. Bad Blau Das Bad Blau ist ein Freizeit- und Wellnessbad mit überregionalem Bekanntheitsgrad, das auch ein umfangreiches Gesundheitsangebot mit

Massage, Kursen und angegliedertem Gesundheitszentrum bietet. Gesundheitsangebote Die Stadt Blaustein bietet ihren Angestellten die Möglichkeit, zu speziel- für kommunale Ange- len Konditionen das Bad Blau und das Fitness-Studio zu nutzen. stellte

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Indikatoren im Handlungsfeld soziale, gesunde und sichere Stadt

Hoher regionaler Versorgungsgrad Eine nachhaltige Entwicklung muss eine flächendeckende gesundheitliche und medizinische Versorgung der Bevölkerung in allen Landesteilen sicherstellen. Als Indikator wird die regionale medizinische Versorgung der Bevölkerung durch Hausärzte der Allgemeinmedizin erfasst.

Entwicklung und Interpretation Bei der Kassenärztlichen Vereinigung Baden- Anzahl von Einwohnerinnen und Württemberg waren im April 2017 8 Hausärzte der Einwohner (EW) Allgemeinmedizin in Blaustein gelistet. Das heißt, EW pro Hausärztin bzw. Hausarzt dass ein Hausarzt 1.955 Einwohnerinnen und Einwohner zu versorgen hat. Der Zielwert für 2.400 hausärztliche Versorgung nach der „Richtlinie des 2.200 2.000 Gemeinsamen Bundesausschusses über die 1.800 1955 Bedarfsplanung sowie die Maßstäbe zur 1.600 1671 Feststellung von Überversorgung und 1.400 Unterversorgung in der vertragsärztlichen 1.200 Versorgung vom 15. September 2016“ wird wie 1.000 folgt angegeben: „Die Verhältniszahl wird für die 800 Arztgruppe der Hausärzte einheitlich mit dem 600 400 Verhältnis: 1 Hausarzt zu 1.671 Einwohnern 200 festgelegt.“ Nach dieser Verordnung ist die 0 Versorgung der Blausteiner mit Hausärzten nicht 2016 ausreichend. Dies gilt insbesondere für die Teilorte, Anzahl Einwohnerinnen und Einwohner (EW) pro Hausärztin bzw. Hausarzt in Blaustein die auf den Hochflächen gelegenen sind: Dort gibt es gar keine Arztpraxen.

Zielwert "Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Bedarfsplanung sowie die Maßstäbe zur Feststellung von Überversorgung und Unterversorgung in der Datenquelle: Kassenärztliche Vereinigung Baden- vertragsärztlichen Versorgung“ vom 15. Württemberg September 2016

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Hohes Sicherheitsniveau Ein wichtiger Aspekt von Lebensqualität ist das Sicherheitsempfinden. Als ein wichtiger Indikator der persönlichen Sicherheit gilt die Zahl der polizeilich bekannt gewordenen Straftaten durch die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS).

Entwicklung und Interpretation In Blaustein steigt die Zahl der Straftaten von 2010 bis 2015 kontinuierlich, aber geringfügig an. Im Jahr 2016 geht sie auf 29 pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner zurück. Die Zahl der Straftaten ist im Vergleich zum Land um einiges niedriger. Laut Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Ulm vom 17.3.2017 ist der Bereich des Polizeipräsidiums Ulm, zu dem auch Blaustein gehört, einer der sicher- sten im Land. Die Aufklärungsquote ist weiterhin hoch und liegt seit 2013 bei über 60 %.

Anzahl/ Bekannt gewordene Straftaten pro % Aufklärungsquote 1.000 EW 1.000 EW 50 100

40 80 33 66 31 60 61 63 60 29 29 30 29 58 58 30 27 60

20 40

10 20

0 0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Anzahl Straftaten/1.000 EW

Datenquelle: Polizeipräsidium Ulm, Sicherheitsanalysen 2014 - 2016

Ziele, Maßnahmen und Ideen im Handlungsfeld soziale, gesunde und sichere Stadt*

Ziele a) (zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erarbeitet)

Maßnahmen a) Konzept für Integration und Miteinander in den Ortskernen erarbeiten

Ideen a) Nette Treffpunkte in den Ortsteilen (Bank, Schatten), Dorfgemeinschaftshaus, Mittagstisch in den Ortsteilen, Unterstützung sozial benachteiligter Menschen

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Blaustein unterstützt Kultur und Bildung

Aktivitäten im Handlungsfeld Kultur und Bildung

Kulturkonzept Die Stadt hat 2015/2016 ein Kulturkonzept erstellen lassen, das als Ori- entierungsgrundlage für die zukünftige Kulturarbeit in Blaustein dient. Kulturreferentin Seit Ende 2016 beschäftigt die Stadt eine Kulturreferentin in Teilzeit, die die im Kulturkonzept genannten Maßnahmen realisiert. Flyer Kulturtermine In dem neuen Flyer werden die jährlich stattfindenden städtischen Kul- turangebote zusammengefasst dargestellt. „Lindenhof Kultur Ein Nutzungskonzept für die Villa Lindenhof ist in Arbeit und sieht einen Blaustein“ Ausbau als Bildungs- und Kulturzentrum vor. Kulturangebot der Kir- Die Kirchen in Blaustein bieten immer wieder Veranstaltungen, Vorträge chen und Gastronomie- und Konzerte an. Zudem ergänzen aktive Gastronomiebetriebe vor Ort betriebe das Kulturprogramm mit Veranstaltungen. Stadtbücherei Die Stadtbücherei Blaustein bietet rund 18.500 Medien zur Ausleihe (z. B. Bücher, Zeitschriften, DVDs, Musik-CDs, Hörbücher) und viele weitere

Medien ergänzen per E-Book-Ausleihe das Angebot. Außerdem ermög- licht die Bücherei auch den Zugang zu einer E-Learning-Plattform und bietet übers Jahr viele Veranstaltungen. Kooperation vh-Ulm Seit fast 60 Jahren ist die vh Ulm in Blaustein mit einem regional orien- tierten Bildungs- und Kulturangebot vertreten. Theaterei Herrlingen / Die Theaterei leistet seit 1986 mit mehr als 100 Inszenierungen Kultur- Theatereizelt arbeit in Blaustein. Seit 2013 gibt es auch ein Kindertheatereizelt. Netzwerk für Bildungs- In diesem Netzwerk arbeiten Schulen, Kindergärten, Sprachförderkräfte chancen Blaustein und Elternmentoren, Beratungsstellen und Migrantenvereine mit speziel- len Angeboten gemeinsam an der Aufgabe, die Bildungschancen für alle Blausteiner Kinder zu verbessern. Veranstaltungskalender Die Stadt Blaustein veröffentlicht Termine und Infos zu Festen, Auffüh- rungen und anderen Veranstaltungen in einem Online-Kalender auf der Homepage und als Druckversion. Dorfgemeinschaftshaus Das alte Rathaus in Markbronn-Dietingen wurde zum Dorfgemein- Markbronn-Dietingen schaftshaus umgebaut, in dem auch Teile der Feuerwehr untergebracht sind.

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Indikatoren im Handlungsfeld Kultur und Bildung

Gute Ausstattung der Bibliotheken Das Kultur- und Bildungsangebot ist wichtig für die Lebensqualität vor Ort. Bibliotheken und ihr Medi- enangebot repräsentieren einen Teil dieses Angebots. Als Indikator wird der Gesamtbestand der in den nichtwissenschaftlichen öffentlichen Bibliotheken vorhandenen Medien erfasst, die den Bürgerin- nen und Bürgern zur Verfügung stehen.

Entwicklung und Interpretation

Im Jahr 2015 erreichte der Medienbestand der Medienbestand in öff. zugänglichen Stadtbücherei Blaustein mit 1.215 Medien pro Anzahl/ Bibliotheken pro 1.000 EW 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner den 1.000 EW höchsten Stand im Betrachtungszeitpunkt. Seit 1.400 dem Jahr 2008 ist der Bestand fast kontinuierlich 1.200 gestiegen. Die Stadt Blaustein hält für die Bür- gerschaft nicht nur über 18.500 Medien in der 1.000 Bücherei bereit, sondern sie bietet den Nutzerin- 800 nen und Nutzern annähern genauso viele e- 600 Medien, die online ausgeliehen werden können. 400 Dieses Angebot, das durch die Mitgliedschaft im Büchereiverbund Neckar-Alb ermöglich wird, 200 bleibt aber in der Statistik unberücksichtigt, ge- 0 nauso wie das Angebot der E-Learning-Plattform. 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Datenquelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Ziele, Maßnahmen und Ideen im Handlungsfeld Kultur und Bildung*

Ziele a) Weiterentwicklung des Kulturangebotes b) Kulturelle Identität Blausteins im Gesamten und das Zusammengehörigkeits- gefühl der Ortsteile stärken

Maßnahmen a) Veranstaltungsprogramm mit übers Jahr verteilten Angeboten und für unter- schiedliche Zielgruppen erstellen Nutzungskonzept Villa Lindenhof als Bildungs- und Kulturzentrum b) Angebot an zentralen Veranstaltungen für alle Ortsteile

Ideen (zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschließend erarbeitet)

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Blaustein fördert Familienfreundlichkeit und eine ausgewogene Be- völkerungsentwicklung

Aktivitäten im Handlungsfeld Familienfreundlichkeit und ausgewogene Bevölkerungsentwicklung

Jugendsozialarbeit An den Schulen in Ehrenstein und Klingenstein gibt es eine/n Schulsozi- Oberlin e. V. alarbeiter/in als Ansprechpartner, die Schulen in den Ortsteilen können für spezielle Projekte die Schulsozialarbeit anfragen. Außerdem findet mehrmals pro Woche ein Jugendtreff statt, einmal pro Woche gibt es ein offenes Sportangebot und 14-tägig wird ein Mädchentreff angeboten. Jugendhäuser Die Stadt Blaustein stellt in jedem Ortsteil Jugendhäuser zur Verfügung. Diese werden von den Jugendlichen selbst verwaltet. Betreuungsangebot - Seit April 2017 bezuschusst die Stadt Blaustein die Tagesmütter vor Ort pro betreutem Kind und Betreuungsstunde. Diese freiwil- lige Maßnahme steigert die Flexibilität des Betreuungsangebots in Blaustein. - In allen sechs Grundschulen der Stadt Blaustein wird die ver- lässliche Grundschule angeboten, d.h. Eltern können ihre Kinder vor und nach der Schule zuverlässig betreuen lassen. Zudem wird an allen Grundschulen ein regional und saisonal geprägter Mittagstisch angeboten. - Für Grundschulkinder gibt es ein städt. Ferienbetreuungsange- bot für die Pfingst-, Sommer- und Herbstferien. Ferienbetreu- ungsangebote in den Sommerferien gibt es auch von Vereinen und Kirchen. Sommerferienprogramm Seit Jahren organisiert die Stadt Blaustein ein Sommerferienprogramm für Kinder mit Angeboten z. B. von Vereinen, Organisationen und Unter- nehmen. Ambulante Pflege Die beiden Pflegedienste vor Ort, die Nachbarschaftshilfe und der Ser- vice „Essen auf Rädern“ betreuen ca. 350 Personen in Blaustein. Seniorenwohnen im Im Ortskern gibt es mehrere Seniorenwohnanlagen mit verschiedenen Ortszentrum Angeboten wie z. B. betreutes Wohnen, Pflegeplätze und Tagespflege. Seniorentreffen In allen Ortsteilen finden regelmäßig Seniorentreffen statt, die von ver- schiedenen Stellen organisiert werden. Skaterpark In Kooperation mit der Stadt Ulm befindet sich auf einem Gelände zwi- schen Ulm und Blaustein ein Skaterpark. Mountainbikestrecke Zusammen mit dem Deutschen Alpenverein wurde im Rekultivierungsbe- reich eines Steinbruchs eine Mountainbikestrecke verwirklicht. Hospizarbeit Der von der Nachhaltigkeitsstrategie ausgezeichnete Hospizverein Elei- son-Ulmer Alb e.V. und der Ökumenische Krankenpflege-Verein bieten Hospizarbeit in Blaustein an.

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Indikatoren im Handlungsfeld Familienfreundlichkeit und ausgewogene Bevölkerungsentwicklung

Verbesserung der Lebensumwelt von Kindern und Jugendlichen Eine nachhaltige Entwicklung ist zukunftsgerichtet und bezieht die Interessen künftiger Generationen ein. Die Förderung von Kindern und Jugendlichen und die Berücksichtigung ihrer Anliegen sind deshalb wichtige Bestandteile. Als Indikator werden die Ausgaben für Kinder und Jugendliche in Pro- zent des Gesamthaushalts verwendet. Dazu wurden aus dem Einzelplan 2, 4 und 5 des Verwaltungs- haushalts die entsprechenden Unterabschnitte herangezogen und getrennt dargestellt. Einzelplan 2: Ausgaben für Schulen Einzelplan 4: Ausgaben für Kindergärten (auch kirchliche), Kindertagesstätten, Ganztagsbetreuung, Jugendhilfe Einzelplan 5: Kinderspielplätze % Kommunale Ausgaben für Kinder- und Jugendarbeit in Prozent des Entwicklung und Interpretation kommunalen Haushalts 30 In Blaustein steigen die Ausgaben für Kinder und 25 Jugendliche im dargestellten Zeitraum von 2007 bis 2015 an, im Jahr 2015 steigen sie erstmals 20 über 20 % des Gesamthaushalts. Der größte 15 Posten ist der Einzelplan 4, in dem Ausgaben für Kindergärten und Kinderhäuser bzw. Kinderta- 10 geseinrichtungen aufgeführt sind. Besonders die 5 Ausgaben für Kindertageseinrichtungen sind stark gestiegen, von knapp 4.000 Euro im Jahr 0 2007 auf fast 450.000 Euro im Jahr 2015. 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Einzelplan 2 Einzelplan 4 Einzelplan 5 Datenquelle: Stadt Blaustein, Finanzverwaltung

Ausgewogene Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur Eine nachhaltige Kommunalentwicklung zeichnet sich dadurch aus, dass die Bewohnerinnen und Bewohner ihren Lebensmittelpunkt in der Kommune sehen und für sich und ihre Kinder eine Perspektiven haben. Als Indikator dafür wird die Anzahl der Menschen, die im Bezugsjahr durch Umzug in die Kommune zuziehen oder sie verlassen, erfasst. Die Differenz dieser beiden Werte ergibt den Wanderungssaldo. Zahl der Zu- und Fortzüge Entwicklung und Interpretation Anzah/ pro 1.000 EW und TEW Wanderungssaldo In Blaustein zeigt der Wanderungssaldo im Be- 100 trachtungszeitraum eine Zickzack-Linie, mit posi- 80 tiver Tendenz nach dem Jahr 2011. Knapp nega- tive Salden gab es nur in den Jahren 2007 und 60 2011. Die höchsten Salden mit 12, 13 und 11 40 Personen pro 1.000 Einwohnerinnen und Ein- 20 wohnern gab es in den Jahren 2012, 2014 und 2015. 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 -20 Fortzüge Zuzüge Saldo

Datenquelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

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Bevölkerungsentwicklung insgesamt Die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner einer Kommune ist die wohl wichtigste Referenzgröße für Planungsprozesse und für die Gestaltung der Infrastruktur. Die Bevölkerungsdaten haben selbst keine direkten Auswirkungen bezüglich der nachhaltigen Entwicklung, sondern dienen als Bezugsgrö- ße und Hintergrundinformation. Ausgewiesen wird dafür als Indikator die fortlaufende Entwicklung der Bevölkerungszahl in der Kommune. Der Indikator zeigt den Entwicklungstrend der Bevölkerungszah- len in den letzten Jahren unterteilt in drei Altersgruppen.

Entwicklung und Interpretation Anzahl Bevölkerung in Altersgruppen Im dargestellten Zeitraum steigt die Bevölkerung EW in Blaustein bis zum Jahr 2010 leicht an. Im Jahr 18.000 2011 fällt dann die Bevölkerungszahl unter die 16.000 15.000-Marke, um danach wieder kontinuierlich 14.000 anzusteigen. Der Rückgang ist auf die Umstel- lung der Erhebung beim Statistischen Landes- 12.000 amt zurückzuführen; seither werden Bevölke- 10.000 rungszahlen auf Grundlage des Zensus von 8.000 2011 berechnet. Die Bevölkerungszahlen aus der Erhebung der Stadt Blaustein sind deshalb 6.000 im Schaubild zusätzlich dargestellt und zeigen 4.000 ein kontinuierliches Wachstum. Im Juni 2017 2.000 hatte Blaustein danach 16.270 Einwohner. 0 Rechnet man die Nebenwohnsitze dazu, so stieg 2007 2008 2009 2010 2011 2010 2013 2014 2015 2016 die Einwohnerzahl über 17.000 an. 65 und mehr Jahre Das Bevölkerungswachstum ist in Blaustein rela- tiv gleichmäßig auf die drei dargestellten Alters- 18-65 Jahre gruppen verteilt. unter 18 Jahre

Bevölkerungsentwicklung insgesamt Datenquelle: Statistisches Landesamt Baden- Daten Stadt Blaustein Württemberg, Stadt Blaustein

Ziele, Maßnahmen und Ideen im Handlungsfeld Familienfreundlichkeit und ausgewogene Bevölkerungsentwicklung*

Ziele  Familienfreundliche Kommune

Maßnahmen a) Bestandsaufnahme mit der Handreichung “Familienfreundliche Kommune” b) Familienzentrum c) Mehrgenerationenwohnen

d) Inklusives und generationenübergreifendes Kinderbetreuungskonzept: Von der Kinderbetreuung zur Familienbegleitung e) Beratungsangebote verbessern

Ideen e) Kooperationspartnerschaften erweitern, umfassende Angebote (Frühförderung, Therapien, Beratung, Bildungsangebote, gemeinsame Aktivitäten), Infobroschüre zu Betreuung, Schule, Vereine etc., zentrale Informationsstelle, Elternmentoren (Sprachförderung Caritas), Leihomavermittlung

23 Blaustein fördert das Miteinander, Integration und Gleich- berechtigung

Aktivitäten im Handlungsfeld Miteinander, Integration und Gleichberechtigung

Integrationsbeauftragte Die Stadt Blaustein beschäftigt in interkommunaler Zusammenarbeit mit , und zwei Integra- tionsbeauftragte in Vollzeit. Lokales Bündnis für Dieses Förderprojekt hatte die Schaffung eines stabilen Netzwerkes Flüchtlinge aus unterschiedlichen Akteuren zum Ziel, um die Flüchtlinge von Be- ginn an in die Stadtgemeinschaft zu integrieren. Fahrradwerkstatt von Die Stadt stellt Räumlichkeiten und Grundausstattung für eine Fahr- und für Geflüchtete radwerkstatt, in der geflüchtete Menschen für andere geflüchtet Men- schen Fahrräder zum Selbstkostenpreis Instand setzen. Integrativer Bebauungs- Im Gebiet „Höhwiesen“ verfolgte die Stadt schon bei der Planung einen plan Höhwiesen integrativen Ansatz zur Bevölkerungs- und Nutzungsmischung. Initiative „Sport für Men- In einer gemeinsamen Aktion beziehen die Stadt Blaustein und die schen mit Behinderung Blausteiner Sportvereine Menschen mit Behinderung und chronischen in Blaustein“ Erkrankungen in das Sportgeschehen der Stadt ein. Integration bei der kom- Bei der kommunalen Grünpflege arbeitet die mit der AWO und dem munalen Grünpflege Grünen Zweig e.V. zusammen. Diese Organisationen beschäftigen v. a. Personen, die im normalen Arbeitsmarkt keine Perspektive haben. Stellen für gemeinnützige Die Stadt bietet Stellen zur Ableistung gemeinnütziger Arbeitsauflagen Arbeitsauflagen für die Bewährungs- und Straffälligenhilfe an. Mehrgenerationentreff im Die Räume des ehemaligen Jugendtreffs werden nach der Renovier- Rathaus ung von Personen und Gruppen allen Alters genutzt. Blausteiner Herbst Viele verschiedene Gruppierungen (Unternehmen, Stadt, Vereine usw.) sind beteiligt und richten jährlich das gemeinsame Stadtfest aus.

Indikatoren im Handlungsfeld Miteinander, Integration und Gleichberechtigung

Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am öffentlichen Leben Frauen und Männer sollten auf allen politischen Ebenen gleichberechtigt entscheiden. Dieser Forderung kann mit einer ausgewogenen Anzahl an Mandaten für Frauen und für Männer in den entsprechenden Gremien (Ortschaftsrat, Gemeinderat, Kreistag) am besten entsprochen werden. Als Indikator wird die Zahl der Frauen in der Kommunalvertretung in Bezug gesetzt zur Gesamtzahl der gewählten Mandatsträger.

24 Entwicklung und Interpretation Anteil von Frauen in der In Blaustein sind von 22 Gemeinderäten 9 Frauen, % Kommunalvertretung in Prozent was einen Anteil von 41 % ergibt. In den letzten 60 drei Kommunalwahlen hat sich der Anteil an 50 Frauen jeweils erhöht und ist jetzt fast doppelt so hoch wie noch vor 10 Jahren. 40 30

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10

0 Datenquelle: Statistisches Landesamt Baden- 2004 2009 2014 Württemberg

Minderung von Armut Die Armutsgefährdung in Deutschland nimmt besonders durch Arbeitslosigkeit und Einkommensver- luste zu. Dadurch wird nicht nur die persönliche Lebensqualität, sondern auch die aktive Mitwirkung an der Gesellschaft eingeschränkt. Höhere Sozialausgaben engen ferner den politischen Handlungs- spielraum ein. Zur Wahrung der sozialen Stabilität als Eckpunkt einer nachhaltigen Entwicklung muss der wachsenden Armutsgefährdung entgegengewirkt werden. Erfasst wird mit diesem Indikator die Zahl der Empfänger von Arbeitslosengeld II (ALG II) und Sozialgeld je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Entwicklung und Interpretation Empfänger von ALG II und Sozialgeld je 1.000 Einwohnerinnen Die Zahl der Empfänger von ALG II und Sozial- Anzahl/ und Einwohner (TEW) geld je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner TEW liegt in Blaustein im Betrachtungszeitraum bei 20 40 bis 24 Personen. Die Höchstwerte sind in den Jahren 2009 und 2014 zu verzeichnen. Zum 30 Vergleich: Im Land Baden-Württemberg liegen 24 24 die Werte im gleichen Zeitraum im Bereich des 20 20 21 21 20 Doppelten.

10

0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit

Ziele, Maßnahmen und Ideen im Handlungsfeld Miteinander, Integration und Gleichberechtigung*

Ziele (zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erarbeitet)

Maßnahmen (zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erarbeitet)

Ideen  Mehrgenerationenplatz, z. B. Höhwiesen

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Blaustein schafft den Rahmen für eine nachhaltige, zukunftsfähige Entwicklung

Aktivitäten im Handlungsfeld Rahmen für eine nachhaltige, zukunftsfähige Kommunalentwicklung

Koordination kommunale Ent- Die Stadt hat eine Teilzeitstelle zur entwicklungspolitischen Ko- wicklungspolitik ordination eingerichtet, die durch Engagement Global gGmbH im Rahmen des Servicestelle Kommunen in der Einen Welt- Programms mit finanzieller Unterstützung durch das Bundesmi- nisterium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird. Pilotprojekt „Verstetigung kom- Im Pilotprojekt hat die Stadt einen ersten Nachhaltigkeitsbericht munaler Nachhaltigkeitspro- erstellt, Ziele und Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung zesse auf der Basis von Nach- mit Bürgerschaft und Verwaltung erarbeitet und diese in die haltigkeitsberichten“ Fortschreibung des Nachhaltigkeitsberichts integriert. Auszeichnung als Fairtrade 2014 wurde Blaustein erstmals als Fairtrade Stadt ausgezeich- Stadt net und 2016 wurde die Auszeichnung erneuert. Dies dient als ein erster Einstieg in die kommunale nachhaltige Beschaffung. Impulsgruppe regional – fair – In dieser Gruppe arbeitet die Stadtverwaltung eng mit engagier- nachhaltig ter Bürgerinnen und Bürger zusammen, um in Blaustein Impulse für eine nachhaltige Entwicklung zu setzen. STEP Mit dem Stadtentwicklungsprozess Blaustein 2030 (STEP) ver- folgte die Stadt das Ziel, die wichtigsten Handlungsfeldern zu- kunftsfähig auszurichten und für die sich abzeichnenden kom- munalen Herausforderungen in der Region zu positionieren. Der Schwerpunkt lag dabei im Ortzentrum Ehrenstein/Klingenstein.

Ziele, Maßnahmen und Ideen im Handlungsfeld Rahmen für eine nachhaltige, zukunftsfähige Kommunalentwicklung*

Ziele a) Intensivierung der entwicklungspolitischen Arbeit b) Schaffung von Strukturen zur Verankerung von Nachhaltigkeit bzw. kommu- naler Entwicklungspolitik in Stadtgesellschaft und Stadtverwaltung c) Erarbeitung eines entwicklungspolitischen Handlungskonzepts

Maßnahmen a) Umsetzung der Ziele des Nachhaltigkeitsberichts unterstützen Konzeption und Umsetzung von entwicklungspolitischen Aktionen (mit der Impulsgruppe, mit Gewerbe und Unternehmen, mit zivilgesellschaftlichen Akteuren (Vereine, Kirchen, Bildungseinrichtungen usw.)) b) Verankerung von Nachhaltigkeit als Querschnittsaufgabe Weiterbildungs- und Begleitungsangebote für die Stadtverwaltung Abgleich der STEP-Ziele auf Nachhaltigkeit Nachhaltige Beschaffung

Ideen Rahmenbedingungen für die autonome Stromgewinnung in Privathaushalten schaffen

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Blaustein unterhält ein kommunales Nachhaltigkeitsmanagement

Aktivitäten im Handlungsfeld kommunales Nachhaltigkeitsmanagement

Koordination kommu- Ziel dieser geförderten Teilzeitstelle ist die langfristige Etablierung des nale Entwicklungspoli- Themas Nachhaltigkeit durch die Schaffung entsprechender Strukturen tik in der Verwaltung. Energiemanagement Blaustein hat für das Jahr 2012 einen ersten Energiebericht für kommu- nale Liegenschaften erstellt. Faire und regionale Erste Schritte bei der fairen Beschaffung wurden im Rahmen der Aus- Beschaffung zeichnung als Fairtrade Stadt gemacht. Aufbau eine nachhalti- Die nachhaltige kommunale Beschaffung ist ein Aufgabenbereich der gen Beschaffung Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik. Ziel ist es, ganze Pro- duktgruppen nachhaltig zu beschaffen.

Indikatoren im Handlungsfeld kommunales Nachhaltigkeitsmanagement

Gutes kommunales Energiemanagement Kommunen können in ihren Liegenschaften eine nachhaltige Entwicklung z.B. durch ein Energiema- nagement vorantreiben, das Ressourcen und Finanzen spart und als Vorbild für die Bevölkerung dient. Als Indikator dafür wird meist der Energiebedarf (Wärme- und Stromverbrauch) in Kilowattstunden pro Quadratmeter genutzter Fläche (Bezugsfläche) und Jahr herangezogen. In Blaustein ist die Quadrat- meterzahl der kommunalen Liegenschaften nicht einfach zu ermitteln. Deshalb ist hier der gesamte, witterungsbereinigte Energieverbrauch in absoluten Zahlen dargestellt.

Entwicklung und Interpretation Energieverbrauch kommunaler Der Stromverbrauch der kommunalen Liegen- Liegenschaften kWh schaften ist im dargestellten Zeitraum leicht (witterungsbereinigt) zurückgegangen, von 1.111.549 auf 1.058.224 7.000.000 kWh. Der Heizenergieverbrauch ist jedoch 6.000.000 konstant gestiegen, von 5.075.959 kWh im Jahr 5.000.000 2012 auf zuletzt 5.702.156 kWh im Jahr 2015. Bei 4.000.000 den Zahlen muss berücksichtigt werden, dass 3.000.000 sich die Anzahl der kommunalen Liegenschaften 2.000.000 vergößert hat. 1.000.000

0 2012 2013 2014 2015 Stromverbrauch Heizenergieverbrauch

Datenquelle: Stadt Blaustein, Gebäudemanagement

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Nachhaltige kommunale Beschaffung Für ein kommunales Nachhaltigkeitsmanagement bildet eine nachhaltige Beschaffung einen wesentlichen Bestandteil. Beispielhaft dafür steht die Verwendung von Recyclingpapier. Es verursacht in der Herstellung nicht nur etwa 15 % weniger Kohlendioxid, sondern ist auch eines der einfachsten Mittel, um Ressourcen zu schonen. Als Indikator wird der Anteil von Recyclingpapier am Papierverbrauch der kommunalen Einrichtungen erfasst.

Entwicklung und Interpretation In Blaustein wird das Papier für das Rathaus, die Ortsverwaltungen (OV), die Schulen und Blatt Papierverbrauch kommunaler Kindergärten gemeinsam bestellt. Seit 2015 wird Papier Einrichtungen 2.000.000 Recyclingpapier verwendet mit der Vorgabe, dass nur für zum Archivgut gehörenden Schriftstücke 1.750.000 normales Papier verwendet werden soll. Im Jahr 2015 lag der Recyclingpapieranteil bei über 45 %, 1.500.000 im Jahr 2016 lag er bei über 76 %. Betrachtet 1.250.000 man nur die Schulen, so stieg der Anteil an Recyclingpapier von 38 % (2015) auf 89 % (2016). 1.000.000 Im Rathaus ging im selben Zeitraum der Anteil an Recyclingpapier von 56 auf 43 % zurück. 750.000

500.000 Zusätzlich kann noch die Anzahl gemachter Kopien für jedes Kopiergerät (in Rathaus, OV und 250.000 Schulen) genau ermittelt werden. Allerdings kann dadurch keine Aussage zum Papierverbrauch 0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 getroffen werden, da nicht nachvollziehbar ist, ob Recyclingpapier Schulen einseitig oder beidseitig kopiert wurde. Für Recyclingpapier Rathaus/OV Aussagen zum Papierverbrauch kann diese Papier (normal) Schulen Erfassung deshalb nicht verwendet werden. Papier (normal) Rathaus/OV

Datenquelle: Stadt Blaustein

Ziele, Maßnahmen und Ideen im Handlungsfeld kommunales Nachhaltigkeits- management*

Ziele  Etablierung eines kommunalen Nachhaltigkeitsmanagements

Maßnahmen  regelmäßige Fortschreibung des Energieberichts

Ideen (zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erarbeitet)

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Blaustein achtet auf fiskalische Nachhaltigkeit

Indikatoren im Handlungsfeld fiskalische Nachhaltigkeit

Gesunde Struktur des öffentlichen Haushalts

Der Abbau bestehender und die Vermeidung neuer Schulden ist für eine nachhaltige Kommunalpolitik zentral. Ein ausgeglichener Haushalt und der Schuldenabbau zugunsten kommender Generationen sind dabei wichtige Ziele. Erfasst werden als Indikator die kommunalen Schulden: Das sind alle am Ende eines Jahres bestehenden Schulden bei Kreditinstituten, Versicherungen, Bausparkassen, der Sozialversicherung sowie im Ausland direkt aufgenommene Darlehen. Dazu gehören auch Wertpapierschulden der Gebietskörperschaften.

Entwicklung und Interpretation Seit dem Jahr 2010 sind die kommunalen Kommunale Schulden pro Schulden pro Einwohnerin und Einwohner in Einwohnerin und Einwohner (EW) Blaustein kontinuierlich gesunken, auf zuletzt 626 Euro pro Einwohnerin und Einwohner. Euro/EW Dieser Rückgang kommt hauptsächlich durch 1.000 den Abbau von Schulden im Kernhaushalt 900 800 zustande, während der Schuldenstand bei den 700 Eigenbetrieben kaum zurückgeht. 600 500 400 300 200 100 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Kernhaushalt Eigenbetriebe

Datenquelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Ziele, Maßnahmen und Ideen im Handlungsfeld fiskalische Nachhaltigkeit*

Ziele (zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erarbeitet)

Maßnahmen (zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erarbeitet)

Ideen (zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erarbeitet)

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Blaustein fördert die Bürgerbeteiligung

Aktivitäten im Handlungsfeld Bürgerbeteiligung

Bürgerwerkstätten und Werkstätten und Informationsveranstaltungen finden in Blaustein bei Informationsveranstaltungen Bedarf statt, so dass sich Bürgerinnen und Bürger direkt einbringen können, so z. B. im Rahmen des Stadtentwicklungsprozesses und beim Zieleprozess zur nachhaltigen Kommunalentwicklung. Beteiligung von Interessen- Bei bestimmten Vorhaben, z. B. Spielplatzgestaltung, werden die gruppen betroffenen Interessengruppen bei der Planung beteiligt. Neujahrsempfang Beim alljährlichen Empfang erhalten die Bürger kompakt Infos zur Arbeit des vergangen Jahres und zu den Plänen für das Folgejahr.. Der Empfang im Anschluss gibt Gelegenheit zum Austausch. Amtsblatt Durch die wöchentlich erscheinenden „Blausteiner Nachrichten“ „Blausteiner Nachrichten“ erhält die Bürgerschaft ein breites Spektrum an Informationen der Stadtverwaltung, der Kirchengemeinden und Vereine. Homepage Die Homepage stellt der Bürgerschaft alle wichtigen Informationen rund um Blaustein zur Verfügung; so sind auch alle Unterlagen für die Gemeinderatssitzungen hinterlegt.(Ratsinfosystem)

Indikatoren im Handlungsfeld Bürgerbeteiligung

Hohes demokratisches Engagement Die Höhe der Wahlbeteiligung gilt als Maß für Demokratiebewusstsein bzw. demokratisches Engagement. Die Wahlbeteiligung als Indikator ermittelt sich als Prozentsatz der Wahlberechtigten, die sich, mit gültiger oder ungültiger Stimme, an der Wahl beteiligt haben.

Entwicklung und Interpretation In Blaustein lag die Wahlbeteiligung bei den letzten drei Gemeinderatswahlen sehr konstant bei 55 %. Bei den Bürgermeisterwahlen lag die Wahlbeteiligung bei der Wahl 2007 knapp über 50 %, 1999 und 2015 haben nur 48 % der Wahlberechtigten auch ihre Stimme abgegeben.

Wahlbeteiligung bei Wahlbeteiligung bei Wahlen zur % Bürgermeisterwahlen in Prozent % Kommunalvertretung in Prozent 100 100 90 90 80 80 70 70 60 60 50 50 40 40 30 30 20 20 10 10 0 0 1999 2007 2015 2004 2009 2014 Datenquelle: Stadt Blaustein

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Hohe Bürgerbeteiligung Eine zukunftsfähige Entwicklung der Kommune ist nur mit einer umfassenden Beteiligung der Bevöl- kerung an den politischen Entscheidungen möglich. Die Gemeindeordnung für Baden-Württemberg empfiehlt u.a. im § 20a Bürgerversammlungen, die der Gemeinderat in der Regel einmal im Jahr oder nach Bedarf anberaumt und die auch von der Bürgerschaft beantragt werden können. Dort sollen wichtige Gemeindeangelegenheiten mit den Einwohnerinnen und Einwohnern erörtert werden. Erfasst werden soll die Anzahl der Bürgerversammlungen nach Gemeindeordnung in der Kommune pro Jahr.

Entwicklung und Interpretation Klassische Bürgerversammlungen nach Gemeindeordnung werden in vielen Kommunen zunehmend durch modernere Versammlungsformate ersetzt, so auch in Blaustein. Die Bürger werden durch Informationsabende und Bürgerwerkstätten an Planungen und Entscheidungen beteiligt und sie können ihre Anliegen bei den regelmäßig stattfindenden Bürgersprechstunden bei Bürgermeister und bei Ortsvorstehern vorbringen.

Ziele, Maßnahmen und Ideen im Handlungsfeld Bürgerbeteiligung*

Ziele a) Systematische Förderung der Bürgerbeteiligung bei Entwicklungsprozessen b) Bürger zur Beteiligung animieren und befähigen

Maßnahmen a) Frühzeitige Einbindung von Interessensträgern (z. B. Vereinen) in Planungs- prozesse b) Bessere Kommunikation mit BN und Homepage

Ideen a) (zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erarbeitet) b) Öffentlichkeitsarbeit zur Bürgerfragestunde verbessern

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Blaustein fördert das Bürgerengagement

Aktivitäten im Handlungsfeld Bürgerengagement

Ehrung der ehrenamt- Der Bürgermeister ehrt in Blaustein in einer jährlich stattfindenden Feier- lich Aktiven stunde die in der Kommune ehrenamtlich Aktiven. Seit dem Jahr 2016 wird besonders Aktiven die Blaustein-Medaille verliehen. Förderung Vereine Die Stadt Blaustein unterstützt und fördert die Jugendarbeit der örtlichen Vereine durch einen jährlichen Zuschuss. Außerdem werden Gebäude und Liegenschaften zur Benutzung überlassen. Impulsgruppe regional Die Stadt Blaustein fördert das Bürgerengagement im Bereich Nachhal- – fair – nachhaltig tigkeit aktiv mit der Gründung und Koordination der Impulsgruppe. Die Gruppe setzt in Blaustein Impulse für eine nachhaltige Entwickung.

Indikatoren im Handlungsfeld Bürgerengagement

Hohes ehrenamtliches Engagement Eine vielfältige Vereinsstruktur und bürgerschaftliches Engagement zeichnen eine lebendige Kommu- ne aus und bereichern sie um vielfältige Leistungen zum Wohle und Nutzen der Bevölkerung. Ferner geben sie Gelegenheit zur Teilhabe. Als Indikator wird die Anzahl der bei der Kommunalverwaltung erfassten Vereine auf die Anzahl der Einwohnerinnen und Einwohner (EW) bezogen.

Entwicklung und Interpretation Nach der fünften bundesweiten Erhebung der V&M Service GmbH 2011, einer bundesweiten Erhe- bung zur Vereinsstatistik, in der die Vereinsregister analysiert wurden, waren in Deutschland 580.298 Vereine aktiv. Dies bedeutet, dass pro 1.000 EW sieben Vereine eingetragen sind. Im Handelsregister sind für Blaustein genau 100 Vereine eingetragen. (www.handelsregister.de, Ab- frage am 3.5.2017), auf der Homepage der Stadt sind 110 Vereine und Gruppierungen genannt. Auf die Einwohner umgerechnet liegt Blaustein somit gleichauf mit dem Bundesdurchschnitt.

Ziele, Maßnahmen und Ideen im Handlungsfeld Bürgerengagement (BE)*

Ziele a) Systematische Förderung von BE bei Projekten b) BE-Beratung in der Verwaltung etablieren c) Vernetzung der Vereine untereinander fördern d) Städt. Plattform für das Sportangebot in den Vereinen

Maßnahmen a) Umsetzung von konkreten Projekten in Aktionen mit Ehrenamtlichen (Identifi- zierung mit MEINER Stadt) b) Anreize für BE schaffen

Ideen a) (zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erarbeitet) b) Ehrenamtskarte, Rabatt z. B. bei Fahrkarten, Bad Blau..., Ehrenamtsbörse bzw. –plattform c) Gemeinsame Themen für Vereine finden und Zusammenarbeit aufbauen

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Blaustein fördert die interkommunale Zusammenarbeit

Aktivitäten im Handlungsfeld interkommunale Zusammenarbeit

Stadtentwicklungsverband Blaustein ist zusammen mit den Gemeinden Dornstadt, Nersingen und Ulm/Neu-Ulm Elchingen Kooperationspartner im Stadtentwicklungsverband Ulm/ Neu-Ulm, einer grenzüberschreitenden Wirtschaftsförderungseinrich-

tung. Nachbarschaftsverband Der Verband ist Träger der gemeinsamen Flächennutzungsplanung für Ulm Ulm und die sechs Nachbargemeinden auf der württembergischen Seite von Donau und Iller, Blaustein, Erbach, , Hüttisheim,

Schnürpflingen und . Zweckverband Wasser- Durch die Mitgliedschaft in zwei Zweckverbänden (Ulmer Alb und Alb versorgung Gruppe III) stellt die Stadt Blaustein zusammen mit mehreren Kommu- nen im Umkreis die Wasserversorgung der Bürgerschaft sicher. Pilotprojekt „Verstetigung Die Stadt Blaustein hat sich am Pilotprojekt des Umweltministeriums kommunaler Nachhaltig- beteiligt und hat dadurch Kontakt mit anderen Kommunen, die die keitsprozesse auf der Ba- nachhaltige Kommunalentwicklung vorantreiben wollen. sis von Nachhaltigkeitsbe- richten“ Gemeinsame Ausschrei- Die Stadt Blaustein schließt sich immer wieder mit anderen Kommunen bung von Leistungen in der Region zu gemeinsamen Ausschreibungen zusammen, z. B. bei der Abfallabfuhr oder beim Breitbandausbau. Touristische Vernetzung Blaustein präsentiert sich gemeinsam mit Kommunen aus der Nach- barschaft z. B. bei der CMT.

Ziele, Maßnahmen und Ideen im Handlungsfeld interkommunale Zusammenarbeit*

Ziele (zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erarbeitet)

Maßnahmen (zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erarbeitet)

Ideen (zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erarbeitet)

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Blaustein nimmt seine globale Verantwortung wahr

Aktivitäten im Handlungsfeld globale Verantwortung

Auszeichnung als 2014 wurde Blaustein erstmals als Fairtrade Stadt ausgezeichnet und Fairtrade Stadt 2016 wurde die Auszeichnung erneuert. Aktivitäten der Kirchen Neben der Verwendung von fair gehandelten Produkten bei Veranstal- tungen und Sitzungen und deren Verkauf nach dem Gottesdienst,

werden die Blausteiner Kirchengemeinden mit weiteren Aktivitäten ihrer globalen Verantwortung gerecht. Aktivitäten der Schulen Die Blausteiner Schulen sind mit vielen Aktivitäten und Unterrichtsein- heiten im Themenbereich globale Verantwortung engagiert. Verein „Haus unterm Zweck dieses Vereins ist die Völkerverständigung und die Förderung Regenbogen“ historischen Lernens. Er bietet Vorträge, Seminare und andere Maßnahmen der Erwachsenenbildung an. We give e. V. Förderverein zur Umsetzung humanitärer Projekte in Afrika. Im Moment wird das erste Projekt in Ghana verwirklicht, der Aufbau eines Ausbli- dungszentrums in Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort. Gemeinderatsbeschluss Der Gemeinderat hat sich im Mai 2015 dem gemeinsamen Posi- internationale Handels- tionspapier zu internationalen Handelsabkommen und kommunalen abkommen und kommu- Dienstleistungen des Deutschen Städtetags, des Deutschen Land- nale Dienstleistungen kreistags, des Deutschen Städte- und Gemeindebunds und des Ver- bands kommunaler Unternehmen vom Oktober 2014 angeschlossen.

Indikatoren im Handlungsfeld globale Verantwortung

Auszeichnung als Fairtrade Town Die Kampagne „Fairtrade-Towns“ ist eine weltweit sehr erfolgreiche Aktion. Um als Fairtrade Town ausgezeichnet zu werden, muss eine Kommune bestimmte Kriterien erfüllen: Eine Kommune muss eine bestimmte Anzahl an Einzelhandelsgeschäften und Gastronomiebetrieben vorweisen, die min- destens zwei Produkte aus fairem Handel anbieten. Außerdem müssen öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten/-tagesstätten, Vereine und Kirchen faire Produkte verwenden und Bildungsak- tivitäten zum Thema durchführen. Auch im Rathaus muss bei Sitzungen fairer Kaffee und ein weiteres faires Produkt verwendet werden. Aus drei dieser Kriterien ergibt sich der Indikator: Anzahl der Ein- zelhandelsgeschäfte, Gastronomiebetriebe, öffentliche Einrichtungen und kommunalen Dienststellen (z. B. Rathäuser) mit fair gehandelten Produkten absolut und pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwoh- ner.

Entwicklung und Interpretation Blaustein konnte bei der Zertifizierung als Fairtrade Stadt im Jahr 2014 die Kriterien einfach erfüllen, im Einzelhandel und im Bereich der Aktivitäten an Schulen usw. hatte Blaustein die Anforderung bei weitem übertroffen. Bei der Rezertifizierung im Jahr 2016 gab es in den Bereichen Einzelhandel und Gastronomie erneut eine Steigerung, so dass die Kriterien in allen Bereichen übertroffen wurden.

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Zahl der "fair aktiven" Kriterien Fairtrade-Town: Einzelhandelsgeschäfte, Anzahl Anforderung und tatsächliche Anzahl/ Gastronomiebetriebe und öff. Anzahl 12 1.000 EW Einrichtungen pro 1.000 Einwohner 1,0 10

8 0,8

6 0,6 4 0,4 2

0 0,2 Einzelhandel Gastronomie Schulen, Kigas, Vereine, Kirchen, 0,0 kommunale Einzelhandel Gastronomie Schulen, Kigas, Dienststellen Vereine, Kirchen, kommunale Anforderung Blaustein 2014 Blaustein 2016 Blaustein 2014 Blaustein 2016 Dienststellen

Datenquelle: Stadt Blaustein, eigene Erhebung zur Auszeichnung (2014) und Rezertifizierung (2016) als Fairtrade-Town

Ziele, Maßnahmen und Ideen im Handlungsfeld globale Verantwortung*

Ziele a) Nachhaltige kommunale Beschaffung b) Nachhaltigkeit in Vereine bringen c) Steigerung der Kriterien “Fairtrade Town” d) Bildung für Nachhaltige Entwicklung verstärken

Maßnahmen a) Nachhaltigkeit bei Gemeindeveranstaltungen. b) Geschirrmobil bei Veranstaltungen c) Bei Rezertifizierung mehr Produkte aus fairem Handel im Rathaus d) Öffentlichkeitsarbeit verbessern Bezug zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen der UN vermitteln

Ideen (zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erarbeitet)

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Fazit und Ausblick

Im Jahr 2015 erstellte die Stadt Blaustein erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht, der als Bestandsauf- nahme dient. Die nun vorliegende Fortschreibung enthält – und legt den Fokus auf - die seither von Bürgern und Verwaltung erarbeiteten Ziele, Maßnahmen und Ideen für eine nachhaltige Stadtentwick- lung. Es ist wichtig zu verstehen, dass die nachhaltige Kommunalentwicklung ein laufender Verände- rungsprozess ist; die in dieser Fortschreibung aufgeführten Ziele und Maßnahmen erheben deshalb keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie müssen außerdem regelmäßig überprüft, angepasst und auch weiterentwickelt werden. In einem nächsten Schritt ist geplant, die Ziele und Maßnahmen auf politischer Ebene zu priorisieren, denn eine gleichzeitige Umsetzung aller Maßnahmen wäre utopisch. Es gilt, die Maßnahmen mit höchster Wirkung bzw. höchster Wichtigkeit auszuwählen, aber auch abzuwägen, was mit den vor- handenen personellen und finanziellen Mitteln gestemmt werden kann. In den nächsten beiden Jahren nimmt Blaustein am Projekt „Koordination kommunaler Entwicklungs- politik“ teil und hat deshalb zur Koordination und Umsetzung nachhaltiger Entwicklungsziele eine Teil- zeitstelle zur Verfügung, die durch Engagement Global gGmbH im Rahmen des Servicestelle Kom- munen in der Einen Welt-Programms mit finanzieller Unterstützung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird. Die Ziele innerhalb des Förderprojekts sind die Steigerung des Bewusstseins für Nachhaltigkeit in der Stadtgesellschaft einerseits und in der Stadtverwaltung andererseits, sowie das systematische Heran- gehen an eine kommunale nachhaltige Beschaffung. Ein weiteres Ziel ist die Erstellung eines kommu- nalen entwicklungspolitischen Handlungskonzepts, mit anderen Worten: Die Auswahl von Zielen und Maßnahmen nachhaltiger Kommunalentwicklung und die Planung der Umsetzung. Zusätzlich ist es wichtig, in einem weiteren Schritt die im Moment eher generell formulierten Ziele kon- kreter und vor allem quantifizierbar zu formulieren, so dass die Wirkung der Maßnahmen überprüft werden kann. Dies erlaubt auch Aussagen, inwieweit die Kommune dem Erreichen ihrer nachhaltigen Entwicklungsziele näher kommt. Wichtig für ein Vorankommen in Richtung nachhaltiger Entwicklung ist die Zusammenarbeit verschie- denster Beteiligter – von der Stadtgesellschaft über die Stadtverwaltung zum Stadtrat – und ein Enga- gement sowohl auf der konzeptionellen Ebene als auch mit „greifbaren“ Aktionen und Veranstaltun- gen. Die Stadt Blaustein ist genau auf diesem Weg und ergreift Maßnahmen zur Verankerung der nachhaltigen Entwicklung der Kommune.

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Erläuterungen

* Die Ziele, Maßnahmen und Ideen sind als Aufzählung mit Buchstaben dargestellt, um einen Bezug untereinander herzustellen: Um Ziel a) zu erreichen sind die Maßnahmen a) erforderlich und die Ideen a) gehören dazu. Sind Ziele und Maßnahmen nicht eindeutig verknüpft, wurde die Darstellung mit Aufzählungspunkten gewählt.

Quellen

Dieser Nachhaltigkeitsbericht basiert auf folgendem Leitfaden: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg/Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (Hrsg.) (2015):

N!-Berichte für Kommunen: Leitfaden zur Erstellung von kommunalen Nachhaltigkeitsberichten Hier können Sie den Leitfaden downloaden: http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/237305/ http://www.nachhaltigkeitsstrategie.de/kommunen .

Bildnachweis

Bild Titelseite: © Wolfgang Adler Bilder Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg Rückseite: © Martin Stollberg

Adressen und Ansprechpartner

Roswitha McLeod Koordination kommunale Entwicklungspolitik Rathaus Blaustein Marktplatz 2 89134 Blaustein 07304 802-202 [email protected]

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Impressum

Nachhaltigkeitsbericht Blaustein

Herausgeber Stadt Blaustein Marktplatz 2 89134 Blaustein

Bearbeitung kikuna – Zukunft Nachhaltig Gestalten e. V. Wagnerstraße 6 89160 Dornstadt www.kikuna-welt.de

Stand Juni 2017

Dieser Nachhaltigkeitsbericht basiert auf einer Musterberichtsvorlage

Herausgeber Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, Kernerplatz 9, 70182 Stuttgart, Telefon 0711 126-0, www.um.baden-wuerttemberg.de LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Postfach 10 01 63, 76231 Karlsruhe, Telefon 0721 5600-0, www.lubw.baden-wuerttemberg.de

Redaktion LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Referat Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung

Bearbeitung Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST), Institut für interdisziplinäre Forschung, 69118 Heidelberg, Telefon 06221 9122-0, www.fest-heidelberg.de Hans Diefenbacher, Rike Schweizer, Volker Teichert mit Gerd Oelsner (LUBW)

Umsetzung

ÖkoMedia GmbH www.oekomedia.com Stand März 2015 © Martin Stollberg

Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg

Nachhaltig handeln heißt, nicht auf Kosten von Menschen in anderen Regionen der Erde zu leben oder die Erfüllung der Bedürfnisse zukünftiger Generationen zu gefährden. Wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte sind gleichermaßen zu berücksichtigen. Dabei bildet die Belastbarkeit der Erde und der Natur die absolute Grenze: Ein Rückgang an natürlichen Ressourcen, also der Abbau von Rohstoffen oder der Verlust natürlicher Lebensräume, kann nicht durch zusätzliche Aktivitäten in einem der anderen Bereiche ausgeglichen werden. Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit zum zentralen Entscheidungskriterium der Landespolitik zu machen und gleichzeitig eine Plattform zu bieten, um Fragen nachhaltiger Ent- wicklung in Kooperation mit den gesellschaftlichen Akteuren anzugehen. Für die nachhaltige Entwick- lung Baden-Württembergs besonders relevante Zielgruppen werden im Rahmen zielgruppenspezifi- scher Initiativen eingebunden. Mit der Kommunalen Initiative Nachhaltigkeit soll nachhaltiges Handeln fest in den Kommunen verankert und eine größere Vernetzung mit der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes erreicht werden. Die Kommunale Initiative Nachhaltigkeit wird vom Nachhaltigkeitsbüro der LUBW in enger Zusam- menarbeit mit dem Umweltministerium umgesetzt. Folgende Elemente stehen hier im Fokus: . Nachhaltigkeitsindikatoren und -berichte . kommunale Beschaffung unter Nachhaltigkeitsaspekten . Begleitung von Prozessen nachhaltiger Kommunalentwicklung . Energie- und Umweltmanagement in Kommunen . Erfahrungsaustausch und Bürgerbeteiligung

Mehr Infos www.nachhaltigkeitsstrategie.de/kommunen