Regionaler Raumordnungsplan
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REGIONALER RAUMORDNUNGSPLAN RHEINHESSEN-NAHE PLANUNGSGEMEINSCHAFT RHEINHESSEN-NAHE REGIONALER RAUMORDNUNGSPLAN RHEINHESSEN-NAHE PLANUNGSGEMEINSCHAFT RHEINHESSEN-NAHE, MAINZ 2004 Aufgestellt von der Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe, Körperschaft des öf- fentlichen Rechts, durch Beschluss der Regionalvertretung vom 18. Dezember 2003. Genehmigt durch Genehmigungsbescheid des Ministers des Innern und für Sport - Oberste Landesplanungsbehörde - vom 27. Februar 2004. Verbindlich nach Veröffentlichung des Genehmigungsbescheids im Staatsanzeiger für Rheinland-Pfalz am 24. Mai 2004. Herausgeber: Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe Fischtorplatz 17, 55116 Mainz Tel.: 06131-23 44 64 Fax: 06131-23 44 60 E-Mail: [email protected] Planbearbeiter: Dr. Jürgen Plogmann – Leitender Planer Hans Joachim Fette Bodo Sontheimer Vorwort Die Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe hat den Regionalen Raumordnungs- plan Rheinhessen-Nahe gemäß Landesplanungsgesetz neu aufgestellt. Er ist das Ergebnis eines mehrjährigen Planungs- und Abstimmungsprozesses innerhalb der Planungsgemeinschaft, mit den Landkreisen und Gemeinden in der Region sowie den Bundes- und Landesbehörden. Vorgaben und Rahmen für den Regionalen Raumordnungsplan bilden die Ziele des Landesentwicklungsprogramms III. Dieser Plan löst den Regionalplan aus dem Jahre 1986 ab. Im Vergleich zu seinem Vorgänger wird bewusst ein „schlanker“ Plan vorgelegt, der sich darauf konzentriert, was Landes- und Regionalplanung regeln können. Dieser Plan bildet den Rahmen für die Entwicklung der Region. Dabei bildet das Prinzip der Nachhaltigkeit die Leitlinie. Es gilt nunmehr, die für die Behörden und Gemeinden verbindlichen Ziele der Lan- desplanung in den einzelnen raumwirksamen Fachplanungen und gemeindlichen Planungen und Maßnahmen umzusetzen. Die Bitte geht deshalb an alle Planungs- träger, daran ebenso aktiv mitzuwirken wie an der Aufstellung des Regionalplans. Mit der Vorlage des Regionalen Raumordnungsplanes verbinden wir den Dank an al- le beteiligten Fachbehörden, Gemeinden, Kreise, Verbände und Organisationen. Insbesondere danken wir den Vertretern der Obersten Landesplanungsbehörde und den Vertretern der Oberen Landesplanungsbehörden. Der Dank gilt ebenso den Mit- gliedern der Gremien der Planungsgemeinschaft und den Mitarbeitern in der Ge- schäftsstelle. Landrat Claus Schick Vorsitzender I REGIONALER RAUMORDNUNGSPLAN RHEINHESSEN-NAHE GLIEDERUNG Seite 1. LEITBILD FÜR DIE ORDNUNG UND ENTWICKLUNG DER REGION 1 RHEINHESSEN-NAHE 1.1 Ausgangslage und Rahmenbedingungen der Regional- 1 entwicklung 1.2 Leitbild für die Region Rheinhessen-Nahe 2 2. REGIONALE SIEDLUNGSSTRUKTUR 4 2.1 Allgemeine Grundsätze der Siedlungsentwicklung 4 2.2 Punktachsiales Siedlungssystem 4 2.2.1 Eigenentwicklung der Gemeinden 5 2.2.2 Besondere Gemeindefunktionen 6 2.2.2.1 Zentrale Orte 6 2.2.2.2 Besondere Funktion Wohnen 9 2.2.2.3 Besondere Funktion Gewerbe 10 2.2.2.4 Besondere Funktion Fremdenverkehr 11 2.2.2.5 Besondere Funktion Landwirtschaft 12 2.2.3 Siedlungsentwicklung auf Nahverkehrsachsen 12 2.3 Siedlungsnutzungen 13 2.3.1 Schwerpunkte der Wohnsiedlungsentwicklung 13 2.3.2 Industrie und verarbeitendes Gewerbe 14 2.3.3 Einzelhandel und Dienstleistungen 15 2.3.4 Militärische Einrichtungen und Konversion 16 3. FREIRAUMSTRUKTUR 17 3.1 Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen durch Freiraum- sicherung und –entwicklung 17 3.1.1 Regionale Grünzüge und Grünzäsuren 17 3.1.2 Arten- und Biotopschutz 19 3.1.3 Besondere klimatische Funktionen 21 3.1.4 Grundwasserschutz 22 3.1.5 Oberflächengewässer 24 3.1.6 Bodenschutz 26 3.1.7 Landschaftsbild 28 II Seite 3.2 Nutzungsansprüche an den Freiraum und Schutz der natürlichen Ressourcen 29 3.2.1 Landwirtschaft 29 3.2.2 Wald und Forstwirtschaft 31 3.2.3 Tourismus, Freizeit und Erholung 32 3.2.4 Sicherung der Rohstoffversorgung 35 4. VERKEHR UND INFRASTRUKTUR 41 4.1. Verkehr 41 4.1.1 Funktionales Netz des Öffentlichen Personenverkehrs 42 4.1.1.1 Schienenpersonenfernverkehr 42 4.1.1.2 RegionaleVerbindungen 43 4.1.1.3 Flächenerschließende Verbindungen 47 4.1.2 Infrastruktur des Güterverkehrs 47 4.1.3 Straßeninfrastruktur 49 4.1.3.1 Funktionales Straßennetz 49 4.1.3.2 Brückeninfrastruktur 55 4.1.4 Regionales Radwegenetz 55 4.1.5 Luftverkehr 57 4.1.5.1 Verkehrsflughäfen 57 4.1.5.2 Verkehrslandeplätze 58 4.2 Energiegewinnung und -versorgung 58 4.3 Abfallwirtschaft 61 KARTENVERZEICHNIS: Abb. 1: Funktionales Netz des öffentlichen Verkehrs 46 Abb. 2: Funktionales Straßennetz 54 Abb. 3: Großräumiges und Regionales Radwegenetz 56 ANHANG: 63 Hinweise zur Karte Erläuterungen zur Ermittlung des Wohnbauflächenbedarfs Übersicht Gemeindefunktionen Orientierungswerte für den Wohnbauflächenbedarf III Erläuterungen zum Gebrauch des Textes Ziele: Die Ziele des Regionalen Raumordnungsplans sind gemäß § 5 LPlG durch den Buchstaben „Z“ in der Randspalte gekennzeichnet (siehe § 5 LPlG). Diese Ziele sind landesplanerische Letztentscheidungen. Sie sind einer Auslegung und Abwägung nicht mehr zugänglich und stellen verbindliche Vorgaben für die Pla- nungsträger sowie für Genehmigungen und Planfeststellungen dar. Die Ziele sind zu beachten; die Bauleitpläne sind den Zielen anzupassen. Grundsätze: Der Buchstabe „G“ in der Randspalte bezeichnet einen regionalplane- rischen Grundsatz. In der Karte sind sie als Vorbehaltsgebiete gekennzeichnet. Grundsätze sind Vorgaben für nachfolgende Abwägungs- oder Ermessensentschei- dungen. Sie sind von öffentlichen Stellen bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen in der Abwägung und Ermessensausübung zu berücksichtigen. Nachrichtliche Übernahmen: Der Buchstabe „N“ in der Randspalte bezeichnet eine nachrichtliche Übernahme in der Regel aus dem Landesentwicklungsprogramm III Rheinland-Pfalz (LEP III). Bedeutung regionalplanerischer Instrumente Vorranggebiet: Ein Gebiet für eine bestimmte, raumbedeutsame Funktion oder Nut- zung. Andere raumbedeutsame Funktionen/Nutzungen sind ausgeschlossen, soweit sie mit der vorrangigen Funktion/Nutzung oder Zielen der Raumordnung nicht ver- einbar sind (§ 6 Abs. 2 Ziffer 1 LPlG).Vorranggebiete sind Ziele der Landesplanung. Vorbehaltsgebiet: Ein Gebiet, in dem einer bestimmten, raumbedeutsamen Funkti- on oder Nutzung bei der Abwägung mit konkurrierenden raumbedeutsamen Funktio- nen/Nutzungen besonderes Gewicht beigemessen werden soll (§ 6 Abs. 2 Ziffer 2 LPlG).Vorbehaltsgebiete sind Grundsätze der Landesplanung. Leitbild - 1 - 1. LEITBILD FÜR DIE ORDNUNG UND ENTWICKLUNG DER REGION RHEIN- HESSEN-NAHE 1.1 Ausgangslage und Rahmenbedingungen der Regionalentwicklung Die Ausgangslage ist durch das Auslaufen einer Sonderentwicklung gekennzeich- net: Entgegen den im Regionalen Raumordnungsplan Rheinhessen-Nahe von 1986 gehegten Erwartungen hat die politische Wende von 1989 zu einem Trendbruch in der Bevölkerungsentwicklung geführt. Die 90er Jahre waren geprägt durch zunächst sprunghaft steigende und sich dann abflachende Zuwanderungen von außen. Sie führten zu einem Bevölkerungswachstum in der Region von 12 v.H. auf ca. 830 000 Einwohner. Die Folge waren eine ebenso sprunghaft ansteigende Nachfrage nach Wohnungen und entsprechender Siedlungsdruck, steigendes Verkehrsaufkommen und eine noch stärkere Zunahme der Erwerbspersonen als erwartet, was in Verbin- dung mit sinkenden Arbeitsplatzzahlen im verarbeitenden Sektor und sich abschwä- chenden Zuwächsen im tertiären Sektor zu hoher und anhaltender Arbeitslosigkeit führte. Der Abbau des Militärs hat in Teilen der Region die Arbeitsmarktsituation noch verschärft. Die Konversion bietet Risiko und Chance (freiwerdende Flächen und deren Wiedernutzung) zugleich. Die Region Rheinhessen-Nahe befindet sich hinsichtlich der wirtschaftlichen Leis- tungskraft, des Einkommensniveaus, der Arbeitslosenquote und des Wanderungs- verhaltens im Vergleich zum Land Rheinland-Pfalz und zum westlichen Teil der Bundesrepublik Deutschland nach wie vor auf einem durchschnittlichen Entwick- lungsstand. Arbeitsplatzdefizite einerseits und nur unterdurchschnittliche Verdienst- möglichkeiten andererseits fördern die Bereitschaft gerade der qualifizierten Arbeit- nehmer, aus der Region in die benachbarten Industrie- und Dienstleistungszentren auszupendeln mit der Folge eines enormen, aber konjunkturanfälligen Einkommens- transfers durch Löhne und Gehälter in die Region. Weiterhin besteht ein erhebliches innerregionales Entwicklungsgefälle von Osten nach Westen zum mittleren und obe- ren Naheraum sowie innerhalb von Rheinhessen - wenn auch weniger ausgeprägt - von Norden nach Süden. Bei anhaltendem Siedlungsdruck – insbesondere auf das Stadtumland – hat sich die Siedlungsfläche zu Lasten des Freiraums weiter vergrößert. Siedlungsausweitungen, Verlagerungen von Funktionen an die Stadt-/Ge- meinderänder, in das Stadtumland mit zum Teil mäßiger ÖPNV-Anbindung, die ge- wachsene Funktionsteilung und die Verlängerung von Wegen haben ein steigendes Verkehrsaufkommen und steigende Verkehrsleistungen zur Folge. Zum verstärkten innerregionalen Verkehr tritt ein stark erhöhtes Aufkommen im Transitverkehr hinzu. Das wachsende Verkehrsaufkommen beeinträchtigt zunehmend die Wohn- und Umweltqualität sowie auch die Mobilität selbst. Einerseits steigen die Ansprüche an den Freiraum – nicht zuletzt auch als Erho- lungsraum - und an die Umwelt, andererseits wird der Freiraum durch die Sied- lungserweiterungen verkleinert und seine Funktionen werden zunehmend bedroht. Kennzeichnend dafür ist z.B. die Aufgabe von Wasserschutzgebieten. Die Bevölkerungsentwicklung der nächsten 10 Jahre wird bestimmt werden durch den Altersaufbau,