Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Integriertes ländliches Entwicklungskonzept

„Naturpark Arnsberger Wald“

Ergebnisbericht

Naturpark Arnsberger Wald Gemeindegrenzen

Das ILEK wurde unter Beteiligung von EU-Fördergeldern erstellt.

Dezember 2006 MSP – akp - DTP 1 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

MSP Dr. Mark, Dr. Schewe & Partner GmbH Fallgatter 3 | 44369 fon 0231 / 96 787 20 | fax 0231 / 96 787 219 e-mail:[email protected]| www.msp-dortmund.de

akp_ Stadtplanung + Regionalentwicklung Brandt Höger Kunze Partnerschaft, Dipl.-Ing. Stadt- und Landschaftsplanung Friedrich-Ebert-Str. 153 | 34119 Kassel fon 0561 / 7 00 48 68 | fax 0561 / 7 00 48 69 e-mail: [email protected] | www.akp-planung.de

Davids, Terfrüchte + Partner Landschaftsarchitektur – Umweltplanung - Stadtentwicklung BDLA / SRL Im Löwental 76 | 45239 Essen fon 0201 / 49 43 61 | fax 0201 / 49 43 44 e-mail: [email protected] | www.dtp-essen.de

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1 Aufgabenstellung und Projektverlauf 5 2 Regionalprofil 10 2.1 Aktuelle Rahmenbedingungen für die ländliche Entwicklung 10 2.1.1 Raum- und Siedlungsstruktur 10 2.1.2 (Über-)regionale strukturelle Beziehungen 13 2.1.3 Wirtschaftsstruktur 15 2.1.4 Arbeitsmarkt 18 2.1.5 Natur- und kulturräumliche Besonderheiten 22 2.1.6 Tourismus 24 2.1.7 Bevölkerung 33 2.1.8 Infrastruktur 35 2.2 SWOT-Analyse 38 2.2.1 Gewerbliche Entwicklung 38 2.2.2 Tourismus 40 2.2.3 Stadt- und Dorfentwicklung 41 2.2.4 Regenerative Energien 42 2.2.5 Landschaftsbild/Landschaftserleben 43 2.2.6 Naturinformation/Umweltpädagogik 44 2.2.7 Soziale Infrastruktur 45 3 Ergebnisse der Konzeptphase I 47 4 Ergebnisse der Konzeptphase II 51 4.1 Projektskizzen 53 Gesamtübersicht 106 4.3 Aktionsplan 107 4.3.1 Organisationsstrukturen / Aufgaben 107 4.3.2 Kommunikation 109 4.3.3 Qualitätsmanagement und Monitoring 110 5 Anhang 112 I Auswertung vorhandener Entwicklungskonzepte und Planungen 112 IIBestandsaufnahme touristischer Angebote 124 III Stärken-Schwächen-Analyse für den Möhnesee 127 IV Literaturverzeichnis 130

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Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Lage im Raum, Raumstruktur 10 Abb. 2: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort bezogen auf die Wohnbevölkerung (30.06.2004) 15 Abb. 3: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftsabschnitte WZ 2003 (30.06.2004) 16 Abb. 4: Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gegenüber dem Stand von 1990 19 Abb. 5: Arbeitslosenquote (Januar 2006) 20 Abb. 6: Entwicklung der Arbeitslosigkeit (Stand 1998 =100) 21 Abb. 7: Anteil unterschiedlicher Gruppen an den Arbeitslosen insgesamt (Jahreszahlen 2004) 21 Abb. 8: Jährliche Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben mit mindestens 9 Gästebetten (ab 2004 auch Campingplätze) 25 Abb. 9: Entwicklung der Übernachtungsintensität 26 Abb. 10: Verlauf der Waldroute 29 Abb. 11: Bevölkerungsentwicklung seit 1975 33 Abb. 12: Altersstruktur der Bevölkerung (31.12.2004)) 34 Abb. 13: Schulen in den Kommunen (zum 15.10.2004) 36

Tabellenverzeichnis Tab. 1: Flächennutzung 11 Tab. 2: Erreichbarkeit der Gemeinden des Arnsberger Waldes mit dem MIV 14 Tab. 3: Wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus 27 Tab. 4: Schulen 36 Tab. 5: SWOT-Analyse für die gewerbliche Entwicklung 38 Tab. 6: Potenziale für die gewerbliche Entwicklung auf der Basis der SWOT-Analyse 39 Tab. 7: SWOT-Analyse für den Tourismus 40 Tab. 8: Potenziale für den Tourismus auf der Basis der SWOT-Analyse 41 Tab. 9: SWOT-Analyse für die Stadt- und Dorfentwicklung 41 Tab. 10: Potenziale für die Stadt- und Dorfentwicklung auf der Basis der SWOT-Analyse 42 Tab. 11: SWOT-Analyse für den Sektor Regenerative Energien 42 Tab. 12: Potenziale für den Sektor Regenerative Energien auf der Basis der SWOT-Analyse 43 Tab. 13: SWOT-Analyse für den Sektor Landschaftsbild/Landschaftserleben 43 Tab. 14: Potenziale für den Sektor Landschaftsbild/Landschaftserleben auf der Basis der SWOT-Analyse 44 Tab. 15: SWOT-Analyse für den Sektor Naturinformation/Umweltpädagogik 44 Tab. 16: Potenziale für den Sektor Naturinformation/Umweltpädagogik auf der Basis der SWOT- Analyse 45 Tab. 17: SWOT-Analyse für den Sektor Soziale Infrastruktur 45 Tab. 18: Potenziale für soziale Infrastruktur: Kinder und Jugendliche auf der Basis der SWOT- Analyse 46 Tab. 19: Kultur-, Freizeit- und Sportangebote im Geltungsbereich des ILEK (Auswahl) 124 Tab. 20: Stärken-Schwächen-Analyse für den Möhnesee 127

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1 Aufgabenstellung und Projektverlauf

Das integrierte ländliche Entwicklungskonzept (ILEK) hat die Funktion, regionalspezifische Ziele und Handlungsfelder kurz- und mittelfristig zu benennen und ein gemeinsames Leitbild als lang- fristiges Ziel einer Region zu definieren. Es dient dazu, regionalinterne Kräfte zu aktivieren, Hand- lungen regionaler Akteure zu vernetzen und gemeinsam Ziele für eine Region zu definieren. Für die Ausarbeitung und Diskussion des ILEK wurde folgende Organisationsstruktur gewählt:

Organisationsstruktur

Lenkungsgruppe

Vertreter des Zweckverbandes, der Kommunen, des Amtes für Agrarordnung, der Kreisverwaltung und der ARGE MSP - akp - DTP

Themenrunden

Bevölkerung (Presseaufruf zur Beteiligung) Vertreter der Umweltverbände Vertreter landwirtschaftlicher Organisationen Vertreter kultureller Einrichtungen und Vertreter aus Einrichtungen der Wirtschaft Organisationen Vertreter der Verbraucherverbände Vertreter der Träger öffentlicher Belange

Vertiefende Themenrunden / Themenworkshops

Themenrunde A Themenrunde B Themenrunde C Themenrunde ...

Projekttisch Projekttisch Projekttisch Projekttisch Leitprojekt A Leitprojekt B Leitprojekt C Leitprojekt ...

Die Lenkungsgruppe ist ein Abstimmungs- und Entscheidungsgremium in dem Auftraggeber, Auftragnehmer und Schlüsselakteure zu fest fixierten Zeitpunkten der Bearbeitung zusammenge- kommen sind, um Zwischenergebnisse zu beraten sowie Festlegungen zu folgenden Arbeits- schritten zu verabschieden. Da es eine zentrale Aufgabe der ILEK-Erarbeitung war, regionalinterne Kräfte zu aktivieren, wurden in geeigneter Form Veranstaltungen durchgeführt, die eine breite Beteiligung ermöglich- ten: • Themenrunden: Einzelveranstaltungen zu vorab in der Lenkungsgruppe fixierten Themenbe- reichen; Grundlage für die Festlegung der Themenbereiche bildet die Bestandsaufnahme so- wie Gespräche mit Schlüsselpersonen. • Projekttische: Aus den Themenrunden wurden unmittelbar „Projekttische“ zu den mit Prio- rität zu entwickelnden Projekten gebildet (Leitprojekte). Die Projekttische bilden damit die Ar- beitsebene auf der in der anschließenden Phase möglichst zügig an der Umsetzung erster Projekte gearbeitet werden soll.

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Sämtliche Termine der unterschiedlichen Arbeitsebenen wurden von Seiten der ARGE vorbereitet, moderiert und in Protokollen dokumentiert, die auch im Internet verfügbar gemacht wurden. Die Erarbeitung des ILEK erfolgte in folgenden Bearbeitungsschritten: 1. Bestandsaufnahmen / Analysen zur Identifikation von Entwicklungschancen Aufgenommen und zusammengeführt wurden sämtliche für die Erstellung des ILEK relevanten Aussagen vorhandener Gutachten, Analysen und Planungsvorgaben. Der Kernpunkt dieses Arbeitsschrittes lag dann in der Feststellung und Beschreibung des „IST- Zustandes“ in folgenden Bereichen: • Raum- und Siedlungsstrukturen; Wirtschaftsstruktur • Überregionale strukturelle Beziehungen • Natur- und kulturräumliche Besonderheiten • Situation der Land- und Forstwirtschaft und ihrer nachgelagerten Bereiche • Touristisches Angebot und Entwicklung der Nachfrage • Bevölkerungsstruktur und -entwicklung • Arbeitsmarkt und seine Entwicklung • Infrastruktur- Ausstattung und -Planung Basis für die Analyse des „Ist-Zustands“ waren vorwiegend regional-statistische Daten, bereits vorhandene Bestandsaufnahmen und Bewertungen sowie intensive Gespräche mit lokalen und regionalen Schlüsselakteuren. Im Zuge dieser Gespräche wurden erste Informationen bzw. inte- ressante Ideen zu (möglichen) Projekten gesammelt. Letztlich wurden die Gespräche genutzt, die bislang gewonnenen Eindrücke über die „endogenen Potenziale“ und Kernkompetenzen der Regi- on zu vervollständigen. Die Ergebnisse aller Analysen, Auswertungen und Gespräche wurden in einer kompakten, klar strukturierten Darstellung als Regionalprofil „Naturpark Arnsberger Wald“ aufgearbeitet: • Kurzbeschreibung der ILEK-Region • Beschreibung und Bewertung des „Ist-Zustands“ • Stärken-Schwächen-Diskussion: nach Themen (möglichen Entwicklungsfeldern) strukturierte Aufbereitung der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken (SWOT-Analyse) • Bestehende und beabsichtigte Planungen und Konzepte (Zielsetzung, Umfang der Beteili- gung, Umsetzungsstand) • raumbezogene Visualisierungen der Ausgangsituation und Planungsgrundlagen • Identifizierung möglicher Themenschwerpunkte für die Themenrunden.

Die Ergebnisse dieser ersten Arbeitsphase bildeten somit eine fundierte Grundlage für die Vorbe- reitung der Themenrunden.

2. Konzeptphase I: Leitbild, Entwicklungsziele und Entwicklungsstrategie Der zentrale Teil der ILEK-Erarbeitung (Konzeptphase) bezog in breitem Umfang die aktuell und in Zukunft verstärkt handelnden regionalen Akteure sowie die Bevölkerung ein. Im Rahmen von drei Themenrunden wurden die „endogenen Kräfte“ in der Region mobilisiert und in den Prozess der ILEK-Erarbeitung eingebunden: Die erste Themenrunde war mit „Forst- / Holzwirtschaft und landwirtschaftliche Betriebe“ über- schrieben. Sie fand statt am Donnerstag, den 04.05., im Restaurant "Höhlentreff" in (Bilsteintal). Die Schwerpunkte lagen auf einer verstärkten Zusammenarbeit der beteiligten Kom-

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munen in der Forst- und Holzwirtschaft sowie im Bereich der intensiveren Nutzung regenerativer Energien. Eine zweite Themenrunde fand am Dienstag, den 09.05., im Haus des Gastes in Körbecke statt. Unter der Überschrift „Tourismus und Erholung / Naturerlebnis“ ging es hier um die Verbesserung des Tourismus- und Erholungsangebotes in der Region. Ein wesentlicher Schwerpunkt lag im weiteren Ausbau von Naturerlebnis-Angeboten, so dass sich ein unmittelbarer Zusammenhang mit Themen der Landschaftsentwicklung und des Naturschutzes ergab. Das Thema „Dorfentwicklung und Agrotourismus“ wurde in einer dritten Themenrunde am Mitt- woch, den 10.05., im Sitzungssaal des Rathauses Rüthen behandelt. Auf der Tagesordnung stan- den hier u.a. Ansätze zur Behebung der Leerstandsproblematik in den Dorfkernen sowie die Er- schließung von Chancen, die sich ggf. im Bereich des Landurlaubs und Ausflugstourismus bieten. Mit Blick auf die spezifischen Anforderungen der ILEK-Erarbeitung lagen die zentralen Aufgaben der Themenrunden darin, • konkrete Entwicklungschancen für die Region zu identifizieren (Welche Kernkompetenzen der ILEK-Region lassen sich zukünftig gezielt nutzen und weiter ausbauen?) • vorhandene und mögliche weitere Ansatzpunkte / Projekte für die Entwicklung und Profilie- rung der Region zu beschreiben • Grundsätze für ein regionsspezifisches Leitbild zu formulieren, das auf den identifizierten spezifischen Entwicklungspotentialen aufbaut • Ansatzpunkte für konkrete Entwicklungsstrategien und Entwicklungsziele zu erarbeiten. Nach Auswertung und Nachbereitung der Themenrunden wurde eine umfassende Vorlage zur abschließenden Beratung und Verabschiedung in der Lenkungsgruppe vorbereitet. Diese Vorlage umfasste: 1. Leitbild 2. Entwicklungsziele mit konkreten Zielvorgaben und Prüfindikatoren 3. Entwicklungsstrategien: Benennung fachlicher Schwerpunkte, Handlungsfelder und Schwer- punktprojekte, die gemeinsam einen Beitrag zur Erreichung der Entwicklungsziele leisten. 4. Konkretisierung der Handlungsfelder: Entwicklungsstand (Ist-Situation), mögliche Entwick- lungsperspektiven /-chancen, Inhaltliche und räumliche Entwicklungsschwerpunkte, Ansatz- punkte für konkrete Projekte. Die Lenkungsgruppe diskutierte die erarbeitete Vorlage und verabschiedete eine endgültige Fassung. Die Ergebnisse dieser Arbeitsphase wurden im Internet veröffentlicht sowie in den we- sentlichen Punkten über die örtliche Presse bekannt gemacht.

3. Konzeptphase II: Umsetzungsplan Ziel der Konzeptphase II war die konkrete Ausarbeitung von Projektskizzen zu den strategisch wichtigen Entwicklungsansätzen der Region. Bereits vorhandene Projektideen waren auf den Prüfstand zu stellen; neu hinzukommende wurden an einheitlichen Kriterien gemessen. Im Ergeb- nis entstand so eine Prioritätenbildung, die vorrangig zu realisierende „Leitprojekte“ herausstellt. Für die Leitprojekte gelten folgende Grundsätze; sie müssen • einen erkennbaren Beitrag zur Erreichung der regionalen Entwicklungsziele leisten, • nachhaltig und umsetzbar sein • und möglichst früh Erfolge erzielen.

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Zu jedem Projekt wurden Projektskizzen mit folgender Grundstruktur erarbeitet: • Handlungsfeld • Projektansatz / Projektziel • Projektbeschreibung • Projektverlauf • Kosten / Finanzierung • Projektträger / Projektpartner • Priorität • Prioritätsstufe • Ansprechpartner.

Die vertiefende Ausarbeitung und Diskussion startete mit einer weiteren Themenrunde. Da die erste Konzeptphase einen eindeutigen Schwerpunkt der Ziele, Strategien und Projektansätze im Bereich „Tourismus“ ergab, lag hier das Hauptgewicht der Veranstaltung, die am Montag, den 19.06., im „Haus des Gastes“ in Möhnesee-Körbecke stattfand. Das Spektrum reichte von der Schaffung besonderer Attraktionen entlang der „Waldroute“ über eine mögliche Erweiterung des Landschafts-Informations-Zentrums (LIZ) zu einer regionsüber- greifenden Präsentation des regionalen Gewerbes und historischen Handwerks mit Schwerpunkt „Nutzung der Natur“. Weitere diskutierte Projektansätze richteten sich konkret auf die Ausstattung und Beschilderung im Naturpark sowie eine Erweiterung des Sport- und Wintersportangebotes. Ziel der Veranstaltung war, die zahlreichen Projektansätze weiter zu konkretisieren und Projektar- beitsgruppen („Projekttische“) zu bilden. Die Anregungen und Ergänzungen aus der Themenrunde wurden von der ARGE in das Hand- lungskonzept eingearbeitet. Nach Diskussion und Beratung in einer weiteren Sitzung der Len- kungsgruppe erfolgte dann eine erneute vertiefende Einzelberatung der Handlungsfelder und Leitprojekte im Rahmen von drei Projekttischen. Folgende Projektansätze wurden im Vorfeld als mögliche Leitprojekte angesprochen: • Sicherung und Ausbau des LIZ (Landschafts-Informationszentrum), Schaffung eines Natur- parkzentrums sowie neuer Info-Punkte und „Naturpark-Tore“ • „Grüne Route Wald und Holz“: Entwicklung einer Route zum Themenfeld Holz / Holzverwen- dung, Holzverwertung • Erhöhung der Qualität, Thematisierung (u.a. „Witterungserlebnis“, Naturphänomene) der Wanderwege; Verbesserung der Ausstattung und Beschilderung • Steigerung der Attraktivität der Waldroute durch besondere Attraktionen • Kombinierte Angebote „Wellness + Naturerlebnis“: Erweiterung der Angebote im Bereich Sport und aktive Erholung • Marketing / Binnenmarketing: Markenbildung, Verbesserung des Images, Qualitätsmanage- ment. Die Projekttische fassten jeweils thematisch beieinander liegende Ansätze zusammen: • Projekttisch I, Projektansätze „Marketing“ und „Wellness+Naturerlebnis“ (Montag, den 21.8. in der Klinik Möhnesee in Möhnesee-Körbecke) • Projekttisch II, Projektansätze „Wanderwege“ und „Waldroute“ (Mittwoch, den 23.8., um 18.00 Uhr in der Domschänke in Warstein) • Projekttisch III, Projektansätze „Ausbau LIZ / Naturparkzentrum / Info-Punkte“ sowie „Grüne Route Wald und Holz“ (Montag, den 28.8. im Landschaftsinformationszentrum Wasser und Wald (LIZ).

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Nach Abschluss der Projekttische wurden die Projektskizzen abschließend bearbeitet und in ei- nem Gesamt-Umsetzungsplan zusammengeführt. Dieser Plan bringt die insgesamt im ILEK vorgesehenen Projekte und Maßnahmen in eine Ge- samtübersicht mit • Prioritäten, • gestaffelten Zeithorizonten, • Umsetzungsstufen, • Finanzierungskonzept / mögliche Förderung, • Empfehlungen zur regionsübergreifenden Zusammenarbeit.

Diese Gesamtübersicht bildet die wesentliche Grundlage zur Auswahl von Projekten, für die eine Förderung beantragt werden soll. Die Prioritäten für die Umsetzung wurden anhand nachvollzieh- barer Kriterien entwickelt:

Bedeutung / Wirkungen Markenbildung / Profilierung Trägt das Projekt zur Profilierung bei und stärkt die Markenbildung? Regionaler Ansatz und regio- Besitzt das Projekt eine gemeindeübergreifende Bedeutung? Vernetzt es nale Bedeutung unterschiedliche Akteure in der Region? Stärkt es die Kooperation zwi- schen den Akteuren und / oder den Kommunen? Endogene Potenziale / regio- Fördert das Projekt die Weiterentwicklung und den Ausbau vorhandener nale Verankerung Strukturen? Geschieht die Projektbearbeitung und –umsetzung durch lokale Akteure? Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Trägt das Projekt dazu bei, die regionale Identität zu stärken? Regionale Identität Erhöhung der regionalen Leistet das Projekt einen Beitrag zur Erhöhung der regionalen Wert- Wertschöpfung schöpfung? Zukunftsfähigkeit Eröffnet / stützt das Projekt langfristige Entwicklungsperspektiven? Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten Umsetzungsreife Wurden für das Projekt bereits konzeptionelle Vorarbeiten geleistet? Können bereits Projektträger und evtl. zusätzliche Projektpartner benannt werden? Messbarer Projekterfolg Ist der Projekterfolg unmittelbar ablesbar? (z.B. Anzahl von Arbeitsplät- zen, Umsetzung eines Bauvorhabens, eigenständige ökonomische Trag- fähigkeit) Finanzierung / mögliche För- Ist die Finanzierung des Projektes gesichert bzw. aussichtsreich? Ent- derung spricht das Projekt den Förderrichtlinien (Fördergrundsätze und Voraus- setzungen)?

In einem letzten Arbeitsschritt werden konkrete Hinweise zum weiteren Vorgehen gegeben (= Aktionsplan). Die Ergebnisse wurden in der Lenkungsgruppe abschließend abgestimmt. Eine öffentliche Prä- sentation, in der u.a. gezielt die Teilnehmer der Themenrunden eingeladen werden, rundet die Bearbeitung ab.

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2 Regionalprofil

2.1 Aktuelle Rahmenbedingungen für die ländliche Entwicklung Im Folgenden sollen wesentliche Rahmenbedingungen für die Entwicklung in der Region Arnsber- ger Wald dargestellt werden. Problematisch ist dabei, dass wesentliche Informationen nur aus statistischen Daten abgeleitet werden können, die nicht auf der räumlichen Ebene des Naturparks Arnsberger Wald erhoben werden, sondern i.d.R. für die betreffenden Gemeinden. Damit sind die diesbezüglichen Ergebnisse nicht immer „eins-zu-eins“ auf den räumlichen Geltungsbereich die- ses ländlichen Entwicklungskonzeptes übertragbar. Die Interpretation ist damit teilweise auf Ver- mutungen angewiesen, inwieweit die jeweiligen statistischen Daten der Gemeinden auch für den „Arnsberger Wald“ zutreffen.

2.1.1 Raum- und Siedlungsstruktur Der nördliche und zum Kreis gehörige Teil des Naturparks Arnsberger Wald liegt auf dem Gebiet der Städte Rüthen und Warstein und der Gemeinden und Möhnesee. Der Anteil der zum Arnsberger Wald gehörigen Gemeindefläche ist dabei dort höchst unterschiedlich: So liegt die Stadt Warstein – mit Ausnahme des Ortsteils Waldhausen – fast komplett innerhalb des Arns- berger Waldes (und damit im Geltungsbereich des ILEK). Dem hingegen wird die Gemeinde Möhnesee durch die Grenze des Naturparks „geteilt“. Die Ortsmitte (Ortsteil Körbecke mit Ver- waltungseinrichtungen usw.) liegt aber innerhalb des Geltungsbereichs, während die nördlich ge- legenen, landwirtschaftlich geprägten Ortsteile (Wippringsen, Berlingsen usw.) nicht zum ILEK- Gebiet gehören. In Ense wiederum wird nur ein kleiner Teil der Gemeindefläche – der Ortsteil Niederense – vom Naturpark tangiert, während der Großteil der Gemeinde inkl. der Ortsmitte au- ßerhalb liegt. In Rüthen schließlich liegt zwar mit Kallenhardt nur ein Ortsteil innerhalb des Arns- berger Waldes, dieser macht aber einen vglw. großen Teil des Gemeindegebietes aus (vgl. Abb. 1).

Naturpark Arnsberger Wald Gemeindegrenzen

Abb. 1: Lage im Raum, Raumstruktur Quelle: Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen (Hg.): Kreiskarte NRW. 2002

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Bzgl. der Flächennutzung sind die Gemeinden des Arnsberger Waldes höchst unterschiedlich strukturiert: Während die Anteile der Nutzungsgruppen in Ense und Rüthen weitestgehend der Verteilung des Kreises Soest entsprechen (mit hoher Bedeutung landwirtschaftlich genutzter Flä- chen) fallen in den zentralen Gemeinden des Arnsberger Waldes Warstein und Möhnesee insbe- sondere die hohen Anteile an Waldflächen (und in Bezug auf Möhnesee an Wasserflächen) ins Auge. Dies ist durch die flächenmäßig höhere Bedeutung des Naturparks in diesen Gemeinden hinreichend erklärbar.

Tab. 1: Flächennutzung Nutzungsartengruppen Ense Möhnesee Rüthen Warstein Kreis Nordrhein- Soest Westfalen Gebäude-/ Freifläche 7,9 % 4,4 % 3,3 % 6,5 % 7,8 % 12,3 % darunter Wohnen 3,7 % 1,7 % 1,2 % 3,1 % 3,4 % 6,1 % dar. Gewerbe/ Industrie 0,9 % 0,3 % 0,4 % 0,8 % 0,9 % 1,7 % Betriebsfläche 0,0 % 0,2 % 0,1 % 0,1% 0,2 % 0,5 % Erholungsfläche 0,5 % 0,7 % 0,2 % 0,3 % 0,7 % 1,4 % Verkehrsfläche 6,3 % 4,0% 4,4 % 4,1 % 5,4 % 6,7 % Landwirtschaftsfläche 65,2 % 35,8 % 60,0 % 32,9 % 63,3 % 50,7 % Waldfläche 18,1 % 45,8 % 31,2 % 54,9 % 19,8 % 24,8 % Wasserfläche 1,3 % 9,0 % 0,6 % 0,5 % 1,9 % 1,9 % Fläche anderer Nutzung 0,6 % 0,1 % 0,1 % 0,2 % 0,5 % 0,9 % Eigene Darstellung und Berechnung; Datengrundlage: Landesamt für Datenverarbeitung Statistik NRW (Hg.): NRW regional 2002

Kallenhardt – als einziger historische Ortsteil südlich der Möhne und damit im Geltungsbereich des ILEK – liegt heute unterhalb der Darstellungsschwelle als Wohnsiedlungsbereich im GEP und ist im Flächennutzungsplan von 1979 nicht als Siedlungsschwerpunkt ausgewiesen. Die Fläche des Ortsteils Kallenhardt war 1979 zu ca. 51% als Wald genutzt und durch den Kontrast zwischen bewaldeter und durch Wiesen begrünter Hang- und Tallagen gekennzeichnet [1]. An diesem – im Vergleich zum Gesamtgemeindegebiet von Rüthen besonderes hohen – Anteil scheint sich seit- dem nichts Grundlegendes geändert zu haben, so dass auch für den Rüthener Teil des Natur- parks von vergleichbaren Flächenanteilen wie in Warstein ausgegangen werden kann. Ähnlich dazu ergibt sich auch für den zu Ense gehörigen Teil des Naturparks – den Ortsteil Niederense – eine vergleichbare Struktur, so dass insgesamt für den Geltungsbereich des ILEK im Gegensatz zu den tangierten Gemeinden von einer weitgehend homogenen Flächenstruktur ausgegangen werden kann (hoher Waldanteil, landwirtschaftliche genutzte Flächen, große Bedeutung von Was- serflächen in Möhnesee). Folgerichtig sind große Teil der Gemeindegebiete im Landesentwicklungsplan (LEP) als Waldge- biete ausgewiesen, Freiräume existieren hauptsächlich um Siedlungsbereiche. Vor allem auf dem Gebiet von Warstein und Möhnesee sind größere Gebiete für den Schutz der Natur dargestellt, der Bereich des Möhnesees ist laut LEP ein Feuchtgebiet mit internationaler Bedeutung. Der Be- reich zwischen Warstein und dem Rüthener Ortsteil Kallenhardt ist als Grundwassergefährdungs- gebiet ausgewiesen [16]. Trotz des immer noch vglw. geringen Anteils ist seit 1990 in allen Gemeinden des Arnsberger Waldes eine überdurchschnittliche Zunahme der Gebäude- und Freifläche festzustellen – insbe- sondere bei den Flächen für Gewerbe- und Industrie: Während in NRW hier in diesem Zeitraum

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eine Zunahme von 7,3% festzustellen war, erreichen die betrachteten Gemeinden zum Teil enor- me Steigerungsraten zwischen 13,3% (Warstein) und 239,4% (Rüthen) – allerdings immer noch auf vergleichsweise niedrigem Niveau (vgl. Tab. 1). Diese überdurchschnittliche Bedeutungszu- nahme entspricht der Entwicklung im Kreis Soest (+16,2% bei Gebäude- und Freifläche und +33,4% bei Flächen für Gewerbe- und Industrie) [13]. Der in NRW insgesamt festzustellende (flä- chenmäßige) Bedeutungsverlust der Landwirtschaft vollzog sich in den Gemeinden des Arnsber- ger Waldes hingegen analog zur Entwicklung im Kreis Soest tendenziell langsamer (zwischen – 1,0% und –3,8% gegenüber –4,0% in NRW) [13]. Für die zukünftige Entwicklung der Raum- und Siedlungsstruktur (bzw. die zu prognostizierende Entwicklung der Flächennutzung) lassen sich für die Gemeinden des Arnsberger Waldes folgende Aussagen treffen: • Für die Stadt Rüthen kommt das Funktions- und Nutzungskonzept von 2001 zum dem Er- gebnis, dass vermehrt neue Wohnbauplätze ausgewiesen werden sollten, um dem Bevölke- rungsrückgang entgegenzuwirken und für einen Erhalt bzw. eine Auslastung der sozialen Inf- rastruktur zu sorgen [2]. Im GEP von 1996 ist hingegen ein Überhang von Wohnsiedlungsbe- reichen in einer Größenordnung von 2 ha festgehalten [16]. Diese unterschiedlichen Aussa- gen können dabei nicht durch eine positive Bevölkerungsentwicklung zwischen 1996 und 2001 erklärt werden, da Rüthen in diesem Zeitraum vielmehr Bevölkerungsverluste hinneh- men musste. • Ähnlich ist die Situation in Warstein, wo der GEP einen Überhang an planerisch verfügbaren Reserven für Wohnsiedlungsbereiche von 1 ha feststellt [16]. Da in Warstein seit 1996 ein Rückgang der Bevölkerung festzustellen ist, dürfte sich diese Einschätzung nicht wesentlich verändert haben. • Im Gegensatz dazu hat sich die Bevölkerungszahl in Ense und Möhnesee seit 1996 stark positiv entwickelt (+14,6% bzw. +10,9%) [14], so dass die Aussagen des GEP – wonach dort ein Überhang planerisch verfügbarer Reserven für Wohnsiedlungsbereich von 1 bzw. 3 ha vorliegt [16] – ggf. als überholt anzusehen wären. • Für Möhnesee kommen die Fachgutachter Wolters Partner im Rahmen der FNP- Neuaufstellung allerdings gleichfalls zu dem Ergebnis, dass ein Überhang von Wohnbaure- serveflächen von 20 ha vorliegt (Bedarf von 650 neuen Wohnungen bzw. 24 ha bei einer Re- serve von 44 ha – Stand 09.2005) [8]. Insofern ist dort nicht von einem Bedarf für die Auswei- sung neuer Wohnbauflächen auszugehen. • Für Ense können an dieser Stelle in diesem Zusammenhang keine detaillierten Aussagen getroffen werden. Es ist allerdings auch anzunehmen, dass ein auf der Basis des Bevölke- rungszuwachses (vgl. auch Abschnitt 2.1.7) zu vermutender Bedarf an Wohnbauflächen eher nicht im Geltungsbereich des ILEK verwirklicht würde. • Insgesamt ergibt sich mithin, dass in Rüthen, Warstein und Möhnesee zur Zeit eher kein Be- darf für weitere (Wohn-) Siedlungsbereiche1 gegeben ist, während dieser in Ense nicht aus- zuschließen aber sehr wahrscheinlich außerhalb des Geltungsbereichs des ILEK zu verwirkli- chen ist. Insofern ergibt sich hier kein spezieller Handlungsbedarf.

Handlungsfelder Aus dieser Zustandsbeschreibung und aus den gesichteten Quellen lassen sich nun einzelne Handlungsfelder für den Bereich Raum- und Siedlungsstruktur extrahieren, die im Rahmen der Erstellung des ILEK ggf. weiter zu verfolgen sind:

1 Zum Bedarf an gewerblichen Bauflächen vgl. Abschnitt 2.1.3

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• Städtebaulich problematisch ist in Möhnesee offensichtlich die Verkehrssituation, die durch zahlreiche Durchgangsstraßen in den Ortsteilen gekennzeichnet ist [21]. Auf diesen Straßen entsteht – gerade in der Sommersaison und an Wochenenden – in hohem Maße tourismus- bedingter bzw. Ausflugsverkehr, der von den Bewohnern als hochgradige Belästigung wahr- genommen wird. Diese Entwicklung hat sich – subjektiv – in den letzten Jahren noch ver- stärkt. Gefordert wird in diesem Zusammenhang die Verkehrsberuhigung in den Ortslagen (z.B. durch Mittelinseln und/oder eine Verengung der Fahrbahnen) [7] oder auch eine tempo- räre und/oder dauerhafte Netztrennung für den MIV [21]: Die Hauptlast des Freizeit- und Tou- rismusverkehrs sollte von den Bundesstraßen aufgenommen werden, die durch Stichstraßen zum See (ohne direkte Verbindung) ergänzt werden. Denkbar ist in diesem Zusammenhang auch eine möglichst frühzeitige „Verwandlung“ des MIV in ruhenden Verkehr – z.B. durch ei- nen Sammelparkplatz mit Informations- und Orientierungspunkt als Welcome-Center, von dem die Ziele am See durch ÖPV2 und/oder zu Fuß/per Rad erreichbar sind [7]. • Ein weiteres städtebauliches Problem um den Möhnesee ist die Privatisierung des See- ufers, dass zu großen Teilen durch Privatgrundstücke eingenommen und so dem öffentlichen Zugang (etwa in Form einer Uferpromenade) entzogen wird. Daraus ergibt sich die Forderung nach einem besseren öffentlichen Zugang zum See in den bereits erschlossenen Innenberei- chen – durch Öffnung von Privatgrundstücken (soweit möglich und zumutbar) und/oder durch die Verlegung von Nutzungen, die nicht unmittelbar auf die Seenähe angewiesen sind [7]. • Ähnlich wie Möhnesee ist auch Warstein durch Verkehrsprobleme – hier v.a. durch die Warstein und Belecke durchquerende B 55 [11] – gekennzeichnet: „Derzeit werden die Fahr- zeuge noch nicht durch Straßenumgehungen abgeleitet und quälen sich durch die meist im Tal liegenden Zentren“ [10]. Als Lösungen sind hier offensichtlich Ortsumgehungen (in Bele- cke) oder Tunnel (in Warstein) angedacht: „Es geht darum, wieder kompakte Innenstadtbe- reiche zu schaffen, verkehrsberuhigt und angenehm gestaltet, als Treffpunkt und Einkaufsbe- reich“ (ebd.). Daneben liegen auch in den restlichen Ortsteilen (Suttrop, Ortsteile entlang der Möhne) Verkehrsbelastungen vor, denen in erster Linie durch Geschwindigkeitsreduzierun- gen begegnet werden soll [11]. • Bzgl. der örtlichen Verkehrsinfrastruktur ist auf der Basis einer Befragung aus dem Jahr 2001 eine vglw. schlechte Anbindung des Rüthener Ortsteils Kallenhardt an die Rüthener In- nenstadt festzustellen: 6,7% der befragten Kallenhardter bewerteten hier die Anbindung der Innenstadt für Pkw als schlecht, für Radfahrer, Fußgänger und öffentliche Verkehrsmittel wa- ren es sogar 31,6%, 42,1 % bzw. 29,3% (jeweils die schlechteste Bewertung aller Rüthener Ortsteile). Hier liegen offensichtlich Defizite in der Anbindung vor [2].

2.1.2 (Über-)regionale strukturelle Beziehungen Warstein ist im Gebietsentwicklungsplan (GEP) in Anlehnung an den Landesentwicklungsplan (LEP) als Mittelzentrum mit einem Versorgungsbereich von 25.000 – 50.000 Einwohnern ausge- wiesen und Teil einer „Entwicklungsachse zweiter Ordnung" (-). Zusätzlich wird der Arnsberger Wald auf dem Gebiet der Gemeinde Möhnesee von einer „Entwicklungsachse dritter Ordnung“ (Soest-) durchschnitten. Ense, Möhnesee, Rüthen und Warstein- Belecke sind im GEP als Grundzentren gekennzeichnet. Nächstes Oberzentrum mit den entsprechenden oberzentralen Funktionen zur Deckung des spe- zialisierten, höheren Bedarfs ist Dortmund als Arbeitsplatz-, Dienstleistungs- und Versorgungs-

2 Vorgeschlagen werden in diesem Zshg.: Einbeziehung der Schiffe, Mitnahmemöglichkeit von Fahrrädern in Bussen und auf Schiffen, Einrichtung einer Möhne-Bimmelbahn rund um den See [7].

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zentrum (z.B. Universität, Verwaltungseinrichtungen des Landes und des Kreises). In Folge des- sen ist von strukturellen Verflechtungen Arnsberger Waldes mit dem Großraum Ruhrgebiet aus- zugehen (vgl. auch [1]). Dies zeigen auch Statistiken zu den (über-)regionalen Pendlerströmen: Alle Gemeinden des Arnsberger Waldes weisen hier ein negatives Pendlersaldo auf – bis auf Warstein sogar in erheblichem Maße. Insofern sind auf dieser Basis erhebliche Verflechtungen mit den Arbeitsplatzzentren3 Dortmund, Soest, Arnsberg, Meschede und zu vermuten[13]. Die in Relation zur Gemeindegröße sehr großen negativen Pendlersalden von Ense (-951 bei 3.796 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort in 1998), Rüthen (-1.703 bei 3.893) und Möhnesee (-617 bei 3.090) zeigen eine geringe wirtschaftliche Zentralität: Bei den betreffen- den Gemeinden handelt es sich offensichtlich vornehmlich um Wohnstandorte (vgl. auch [2]). Die Verkehrsanbindung an das überregionale MIV-Netz (motorisierter Individualverkehr) erfolgt durch: • die BAB 46/445 über die Anschlussstellen Meschede (von Warstein in 13 Minuten), (von Ense in 9 Minuten), -Zentrum (von Ense in 11 Minuten) und Arnsberg-Neheim (von Ense in 10 Minuten) sowie • die BAB 44 über die Anschlussstellen Soest (von Möhnesee in 11 Minuten, von Ense in 15 Minuten), Büren (von Warstein in 30 Minuten, von Rüthen in 20 Minuten) oder - Anröchte (von Rüthen in 24 Minuten). Der Arnsberger Wald verfügt damit im Vergleich zu anderen ländlichen Regionen über eine gute bis mittelmäßige MIV-Anbindung – v .a. nach Osten und Westen und ist somit gerade aus dem benachbarten Ballungsraum Rhein- vglw. gut erreichbar (vgl. Tab. 2). In Richtung Süden (Marburg, ) ist hingegen eine weniger gute MIV-Anbindung gegeben. Im Hinblick auf mögli- che Betriebsansiedlung (vgl. Abschnitt 2.1.3) ist hier allerdings ein Nachteil gegenüber autobahn- nahen Gewerbestandorten z.B. in Anröchte, oder Soest vorhanden, da die Gemeinden des Arnsberger Waldes ausnahmslos über keine eigene Autobahn-Anschlussstelle verfügen [4]. An den schienengebundenen ÖPV (öffentlicher Personenverkehr) bzw. den schienengebundenen Warenverkehr ist der Arnsberger Wald hingegen nicht direkt angebunden. Die nächsten über Busse zu erreichenden Haltepunkte der Deutschen Bahn sind Soest, Arnsberg und Meschede mit regelmäßigen Verbindungen nach Westen (Dortmund, , , Wuppertal), Osten (Kassel, Warburg, Paderborn) und Süden (). Mithin ist eine eher schlechte Anbindung und kei- nesfalls zum MIV konkurrenzfähig (Fahrtzeit von Warstein nach Dortmund z.B. knapp 2 h gegen- über 70 Minuten mit dem MIV)an den ÖPV festzustellen.

Tab. 2: Erreichbarkeit der Gemeinden des Arnsberger Waldes mit dem MIV nach... (jeweils Von Rüthen (Rat- von Warstein Von Ense von Möhnesee City) haus) (Rathaus) (Rathaus) (Rathaus) Dortmund 76 Min. (79 km) 70 Min. (83 km) 44 Min. (40 km) 53 Min. (53 km) Bielefeld 76 Min. (89 km) 91 Min. (86 km) 78 Min. (98 km) 90 Min. (91 km) Köln 113 Min. (162 km) 107 Min. (165 km) 81 Min. (121 km) 84 Min. (103 km) Kassel 117 Min. (103 km) 88 Min. (112 km) 93 Min. (134 km) 88 Min. (127 km) Paderborn 40 Min. (45 km) 51 Min. (55 km) 56 Min. (76 km) 51 Min. (69 km) Siegen 151 Min. (102 km) 134 Min. (92 km) 86 Min. (128 km) 95 Min. (141 km) Marburg 122 Min. (103 km) 126 Min. (105 km) 140 Min. (129 km) 147 Min. (122 km) Eigene Darstellung, Berechnung mit www.map24.de

3 hier gemeint als: Gemeinden mit einem deutlich positiven Pendlersaldo

MSP – akp - DTP 14 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Explizite Handlungsfelder ergeben sich in diesem Bereich nicht, da wesentliche Kriterien außer- halb des Handlungsbereichs eines ILEK liegen (Autobahnanschluss) oder im anderen Zusam- menhang näher beleuchtet werden (z.B. fehlende Arbeitsplätze als Ursache des negativen Pend- lersaldos im Zusammenhang mit der Wirtschaftsstruktur in Abschnitt 2.1.3).

2.1.3 Wirtschaftsstruktur Insgesamt ist für alle Gemeinden des Arnsberger Waldes ein unterdurchschnittlicher Besatz mit Arbeitsplätzen festzustellen (gemessen an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten). Bezo- gen auf die Einwohnerzahl erreicht hier nur Warstein knapp den Vergleichswert von Nordrhein- Westfalen, liegt allerdings über den Daten für den Arnsberg bzw. den Kreis Soest. Ense, Möhnesee und Rüthen hingegen unterschreiten alle genannten Vergleichszahlen deutlich (vgl. Abb. 2). Dies verfestigt die unter dem Gesichtspunkt der Pendlerverflechtungen ge- troffene Annahme, dass es sich bei den letztgenannten Gemeinden in erster Linie um Wohn- standorte handelt, während Warstein offensichtlich auch eine größere Bedeutung als Arbeitsort besitzt (s. auch Ausführung zu negativem Pendlersaldo in Abschnitt 2.1.2 und [2]).

35

30

25

20 % n i 15

10

5

0 Nordrhein- Arnsberg, Soest, Kreis Ense Möhnesee Rüthen, Stadt Warstein, Stadt Westfalen Regierungsbez.

Abb. 2: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort bezogen auf die Wohnbevölkerung (30.06.2004) Eigene Darstellung und Berechnung; Datenquelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW: www.landesdatenbank-nrw.de

Die Analyse der Beschäftigung (Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) nach Wirtschaftsab- schnitten zeigt für die Gemeinden des Arnsberger Waldes ein ausgesprochen heterogenes Bild (vgl. Abb. 3): • Für Ense ist ein überragendes Gewicht des produzierenden Gewerbes festzustellen – vor allem im Vergleich zum Landesdurchschnitt von Nordrhein-Westfalen. Es wird hier selbst in

MSP – akp - DTP 15 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

einer vom produzierenden Gewerbe geprägten Region (Regierungsbezirk Arnsberg bzw. Kreis Soest) ein Spitzenwert erreicht. Daneben spielt auch noch das Baugewerbe eine wichti- gere Rolle während Dienstleistungen (Handel, Gastgewerbe, Verkehr usw.) stark unterreprä- sentiert sind. • Ebenfalls eine ausgesprochen starke Bedeutung besitzen produzierendes und Baugewerbe in Warstein und Rüthen – allerdings in weitaus geringerem Maße als in Ense. Daraus erwächst eine nicht ganz so starke Unterrepräsentierung des Dienstleistungsgewerbes, in Warstein ist sogar eine vergleichsweise hohe Bedeutung des Gastgewerbes festzustellen. • In Bezug auf Rüthen scheint sich diese vglw. starke Orientierung auf das produzierende Ge- werbe im wesentlichen auf einen Großbetrieb aus der Holzverarbeitung 4 zu fokussieren [2]. Daneben finden sich weitere mittelständische Betriebe des verarbeitenden Gewerbes [4]. • Ganz im Gegensatz dazu steht Möhnesee, dass überdurchschnittlich stark durch Dienstleis- tungsbetriebe – insbesondere im Gastgewerbe und im Handel –geprägt ist. Aus diesen Zah- len lässt sich eine vergleichsweise hohe Bedeutung des Tourismus in Möhnesee ableiten (vgl. Abschnitt 2.1.6). • Hervorzuheben ist zusätzlich eine vglw. hohe relative Bedeutung der Land- und Forstwirt- schaft in Rüthen und Möhnesee sowie des Wirtschaftsabschnittes „Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden“ in Warstein und Rüthen. Absolut besitzen diese Branchen aber eine untergeordnete Bedeutung für die Beschäftigung.

60,00 74,84 n

e 50,00 t g i t f ä

h 40,00 c s e B . v

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0,00 / , , , z n t e g e n g e e t f g f n i o b n b e n b b n a K e e t r r r r v s u u s l u d h . h h e e e e n t e g g c v e c t g n d r i i w e w w w n w s n . u n u n l o w t d d e d h e e e r e i m z u g r p u - s s a i c n n r g g g i e d r e G h n n e s t t e g t r a s u u e z i u w e c r n u s e ü t n s R i g b o E g - S r a r v s e a s t . i g r u e r . G n i l ü e h w r S B s d V F e n d e u G , u d g n h e , e o , . h r n , n s h n - g e e c k e i g F h i r c t G e u s r r o e E n e n w s t d ä u h h a e r i d K r u d n u e n W c n a c t e e n V i i i e h l n r e W b a , r r h b s u v t e - a u b n l . r i r h e i . c s - t t e a z a c w e s e u i n m r d i s r r e t I a r G z V a n d e e F E V S , e . o b l N a n V V u V g e . S L u l r r t d e n n G B e a f f H Ö

Nordrhein-Westfalen Arnsberg, Regierungsbezirk Soest, Kreis Ense Möhnesee Rüthen, Stadt Warstein, Stadt Abb. 3: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftsabschnitte WZ 20035 (30.06.2004) Eigene Darstellung und Berechnung; Datenquelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW: www.landesdatenbank-nrw.de

4 die MeisterWerke Schulte GmbH mit etwa 600 Beschäftigten 5 Ab dem Stichtag 30.06.2003 bildet die Klassifikation der Wirtschaftszweige - Ausgabe 2003 (WZ 2003) die Grundlage für die wirtschaftliche Gliederung. Die wirtschaftliche Zuordnung der Beschäftigten erfolgt nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt des Betriebes (örtliche Einheit), in dem die sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer/-innen beschäftigt sind.

MSP – akp - DTP 16 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Handlungsfelder Handlungsfelder im Bereich Wirtschaft ergeben sich naturgemäß in erster Linie in den Bereichen quantitativer und qualitativer Bedarfe bereits vorhandener bzw. potenziell anzusiedelnder Unter- nehmen. Bzgl. der realen bzw. benötigten Gewerbe- und Industrieflächen in den Gemeinden des Arnsberger Waldes (quantitativer Bedarf) ist erneut eine differenzierte Betrachtung angeraten: • Für Rüthen wird im Funktions- und Nutzungskonzept für den Stadtraum aus dem Jahr 2001 ein zusätzlicher Bedarf an gewerblich nutzbaren Flächen von mindestens 25,7 ha errechnet. Dieser vglw. hohe Wert resultiert dabei v.a. aus einem bisher sehr niedrigen Besatz an Ar- beitsplätzen (und Gewerbeflächen) und einem dementsprechenden „Nachholbedarf“. Vorge- schlagen wird daher die Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes im nördlichen Stadtgebiet (außerhalb des Geltungsbereich des ILEK). Daneben wird eine bessere Ausnutzung der be- stehenden Gewerbegebiete angemahnt – u.a. im „Hankerfeld“ und im „Möhnetal“ (beide im Ortsteil Möhnetal innerhalb des Geltungsbereich des ILEK). Außerdem wird angeregt, städte- baulich und landschaftlich attraktive Lagen in den Ortsteilzentren (u.a. in Kallenhardt) für att- raktive Büronutzungen zu verwenden und damit den notwendigen Strukturwandel (vom pro- duzierenden zum Dienstleistungsbereich) zu forcieren [2]. Dem hingegen kommt der Gebietsentwicklungsplan aus dem Jahr 1996 zu dem Ergebnis, dass in Rüthen ein Überhang an Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereichen von 18 ha be- stand [16] – wahrscheinlich zum größten Teil im Industriegebiet Lindental (außerhalb des Geltungsbereichs des ILEK) [4]. Diese Diskrepanz kann durch den unterschiedlichen Be- trachtungszeitpunkt und unterschiedliche Berechnungsansätze nur teilweise erklärt werden. Nach fachgutachterlicher Meinung im Rahmen des Standortmarketingkonzeptes aus dem Jahr 2003 wiederum verfügt Rüthen über ein quantitativ ausreichendes Angebot an gewerb- lich nutzbaren Flächen, diese entsprechen qualitativ aber nicht den Anforderungen ansied- lungswilliger Unternehmen (schlechte Verkehrsanbindung insbesondere in Lindenthal). Daher ergeht dort der Vorschlag die vorhandenen Potenziale kurz- biss mittelfristig für örtliche Be- triebsverlagerungen zu nutzen und längerfristige Potenziale für Neuansiedlungen in einem interkommunalen Gewerbegebiet mit der Stadt Warstein (als Erweiterung des Industrieparks Belecke) zu erschließen [4]. • Für Warstein kommt der GEP aus dem Jahr 1996 zu einem ausgeglichenen Verhältnis an Bedarf und Potenzial für gewerbliche Bauflächen von jeweils 44 ha. Dies resultiert im wesent- lichen aus der dort festgesetzten GEP-Erweiterung um den 30 ha großen Gewerbe- und In- dustrieansieldungsbereich Warstein-Nord [16]. Dieses Flächenpotenzial (im 1998 per Bebau- ungsplan umgesetzten Industriepark Warstein-Belecke) ist allerdings gemäß der aktuellen Gewerbeflächenbilanz bis auf einen Rest von 2,16 ha besiedelt, so dass dort ein Flächenpo- tenzial von nur noch 9,18 ha ausgewiesen ist6 [9]. Daraus ergibt sich sehr wahrscheinlich ein zukünftiger Bedarf an zusätzlichen gewerblichen Bauflächen – insbesondere wenn auf dem Areal der Stadt Warstein auch der Gewerbeflächenbedarf von Rüthen im Rahmen eines in- terkommunalen Gewerbegebietes gedeckt werden soll (s.o.). • In Möhnesee besteht gemäß der Berechnungen im Rahmen der FNP-Neuaufstellung bis 2020 ein Bedarf von 10 ha für Gewerbeflächen, dem eine Reserve von lediglich 8 ha gegenü- bersteht (Stand 09.2005). Insofern ist hier ein Handlungsbedarf von 2 ha gegeben, der ge- mäß dem vorliegenden Vorschlag des Fachgutachters größtenteils durch neue Gewerbege- bietsausweisungen im Ortsteil Stockum begegnet werden soll [8]. Eine Umsetzung dieser Planung vorausgesetzt, besteht demgemäß keine weiterer diesbezüglicher Handlungsbedarf in Möhnesee.

6 Davon 2,16 ha im Industriepark Warstein-Belecke, 3,72 ha im GI-Gebiet Enkerbruch, 2,44 ha im GI-Gebiet Wästertal und 0,86 ha im GE-Gebiet Reckhammer

MSP – akp - DTP 17 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

• Analog zu den Wohnbauflächen liegen auch für den Gewerbeflächenbedarf in Ense keine aktuellen Daten vor. Der GEP aus dem Jahr 1996 sieht hier Erweiterung der diesbezüglichen Reserven von 18 ha vor [16], wobei davon auszugehen ist, dass diese seit 1996 zumindest teilweise bereits in Baurecht überführt worden sind. Darüber hinaus kann begründet davon ausgegangen werden, dass ein ggf. vorhandener Bedarf nicht auf dem kleinen zum Naturpark Arnsberger Wald gehörigen Gemeindeteil verwirklicht werden wird, so dass im Rahmen des ILEK diesbezüglich keine Handlungsbedarf angenommen werden kann.

Zusätzlich zu diesem quantitativen Bedarf zur Neuausweisung von gewerblich nutzbaren Bauflä- chen ergeben sich weitere ökonomische Handlungsfelder (qualitativer Bedarf): • Diese liegen für Rüthen in einer verstärkten Aktivität in Bezug auf eine verbesserte Kommuni- kation als der Förderung interner Kooperationen innerhalb der Unternehmerschaft Rüthens (auch im Sinne einer verstärkten Bestandspflege) einerseits und andererseits im Bereich der Gewerbeflächenentwicklung, zum einen als verstärkte und systematische Ansiedlungswer- bung, zum anderen als Bereitstellung adäquater und attraktiver Gewerbeflächen. Letzteres kann dabei durch die Attraktivierung bestehender Flächenpotenziale im Lindenthal (außerhalb des Geltungsbereich des ILEK) erfolgen (Verbesserung der Verkehrsanbindung) oder durch die Schaffung eines interkommunalen Gewerbegebiets mit der Stadt Warstein erfolgen [4]. • Für Möhnesee ist festzustellen, dass es sich nicht vorrangig um einen Gewerbestandort han- delt7 [8], sondern dass die vorrangige wirtschaftliche Bedeutung im Tourismus liegt (vgl. Ab- schnitt 2.1.6). Der gewerbliche Schwerpunkt im Gemeindegebiet befindet sich entlang des Haarwegs – zum größten Teil (knapp) außerhalb des Geltungsbereich des ILEK. Problema- tisch ist – analog zu Rüthen – auch hier, dass verkehrsgünstiger gelegene Standorte die Standortkonkurrenz verschärfen. Ein weiteres Problem liegt in den geringen Entwicklungspotenzialen an den vorhanden Ge- werbestandorten [8]. • Für Warstein und Ense liegen zwar keine dezidierten Quellen bzgl. wirtschaftsspezifischer Probleme vor, es kann jedoch begründet davon ausgegangen werden, dass die in Bezug auf Rüthen und Möhnesee genannten Problemlagen – Standortkonkurrenz durch autobahnnahe Standorte und ggf. Defizite im Bereich Wirtschaftskooperation – auch hier zutreffen. • Ein weiteres ökonomisches Handlungsfeld für alle Gemeinden im Geltungsbereich des ILEK kann im Fehlen spezieller wirtschaftsnaher Infrastrukturangebote (Aus- und Weiterbildungs- angebote, spezielle Verkehrsinfrastruktur z.B. in Form von Wasserstraßen, Containertermi- nals o.Ä.) gesehen werden [4].

2.1.4 Arbeitsmarkt Insgesamt können die Gemeinden des Arnsberger Waldes bei einer längerfristigen Betrachtung im landesweiten Vergleich zu den wachstumsstarken Regionen gezählt werden: Hier stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten seit 1990 um ca. 12 % an –gegenüber 6% im Kreis Soest und Rückgängen von 4% bzw. 8% in Nordrhein-Westfalen bzw. im Regierungsbezirk Arnsberg [14][13]. Noch deutlicher wird die Entwicklung auf Gemeindeebene, wo gerade Möhnesee und Rüthen zwischen 1990 und 2004 einen besonders starken Zuwachs sozialversicherungspflichtig Beschäf- tigter von 46% bzw. 37% verzeichnen konnten. Zu beachten ist bei diesen beeindruckenden Stei- gerungsraten gleichwohl das niedrige Ausgangsniveau der beiden Gemeinden (wie auch von En- se mit 17% Zuwachs), deren Anteil an Beschäftigten pro Einwohner immer noch deutlich unter

7 s. auch Ausführungen zum Auspendlerüberschuss in Abschnitt 2.1.2

MSP – akp - DTP 18 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

dem Kreis- oder Landesdurchschnitt liegt (vgl. Abschnitt 2.1.3). Die Entwicklung von Warstein war im selben Zeitraum hingegen schlechter als im Kreisgebiet aber deutlich besser als in Nordrhein- Westfalen oder im Regierungsbezirk Arnsberg (vgl. Abb. 4).

70

60

50

40 % n i

g 30 n u r e d

n 20 ä r e V 10

0

-10

-20 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

Nordrhein-Westfalen Arnsberg, Regierungsbezirk Soest, Kreis Ense Möhnesee Rüthen, Stadt Warstein, Stadt Abb. 4: Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gegenüber dem Stand von 1990 Eigene Darstellung und Berechnung; Datenquelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW: www.landesdatenbank-nrw.de

Die Arbeitslosenquoten für Ense (10,3%), Möhnesee (11,2%), Rüthen (8,7%) und Warstein (8,7%) können aufgrund der unklaren räumlichen Zuordnung8 nur bedingt als Maßstab herangezogen werden. Es kann aber begründet davon ausgegangen werden, dass im räumlichen Geltungsbe- reich des ILEK keine für die Region außergewöhnlich hohe Arbeitslosigkeit gegeben ist (Kreis Soest 10,8%). Im landesweiten Vergleich ist sogar eine vergleichsweise geringe Arbeitslosigkeit anzunehmen (NRW 12,3 %) (Zahlen jeweils für Januar 2006) [24].

8 Arbeitslosenquoten werden von der Bundesagentur für Arbeit nur für die Arbeitsamtbezirke (Warstein und Rüthen = Arbeitsamtbezirk Warstein; Möhnesee = Arbeitsamtbezirk Soest; Ense = Arbeitsamtbezirk Werl) ermittelt, nicht für Ge- meinden. Die Zahlen sind damit nur bedingt auf die einzelnen Gemeinden übertragbar.

MSP – akp - DTP 19 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

14

12

10

8 % n i 6

4

2

0 Arbeitsamtbezirk Arbeitsamtbezirk Arbeitsamtbezirk Kreis Soest Nordrhein-Westfalen Warstein (Warstein, Soest (Möhnesee) Werl (Ense) Rüthen)

Abb. 5: Arbeitslosenquote (Januar 2006) Eigene Darstellung; Datengrundlage: http://strukturdaten.standort-hellweg.de

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit (gemessen and der Zahl der Arbeitslosen) verlief dabei für die Gemeinden des Arnsberger Waldes in den vergangenen 5 Jahren z. T. deutlich ungünstiger als in Kreis und Land – insbesondere in Ense, wo in diesem Zeitraum eine Zunahme um fast 60% zu verzeichnen war (vgl. Abb. 6). Dabei ist allerdings das außergewöhnlich niedrige Ausgangsniveau gerade in Ense zu beachten: Gemessen an der Zahl der Arbeitslosen pro Einwohner liegen alle Gemeinden des Arnsberger Waldes immer noch deutlich unter dem Vergleichswert des Kreises Soest9. Betrachtet man die Arbeitslosen innerhalb des Geltungsbereichs des ILEK hinsichtlich ihrer sozio- demografischen Struktur, so ergibt sich ein uneinheitliches Bild (vgl. Abb. 7). Besonders deutliche Abweichungen von den Vergleichzahlen im Kreis Soest bzw. in Nordrhein-Westfalen sind aber nicht gegeben. Allenfalls der vergleichsweise niedrige Anteil an Langzeitarbeitslosen ist hier etwas auffälliger.

9 Ense: 31, Möhnesee: 39, Rüthen: 33, Warstein: 37, Kreis Soest: 46

MSP – akp - DTP 20 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

160

140

120

100

80 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

Ense, Zahl der Arbeitslosen Möhnesee, Zahl der Arbeitslosen Rüthen, Zahl der Arbeitslosen Warstein, Zahl der Arbeitslosen Kreis Soest, Zahl der Arbeitslosen Kreis Soest, Arbeitslosenquote Nordrhein-Westfalen, Zahl der Arbeitslosen Nordrhein-Westfalen, Arbeitslosenquote Deutschland, Zahl der Arbeitslosen Deutschland, Arbeitslosenquote Abb. 6: Entwicklung der Arbeitslosigkeit (Stand 1998 =100) Eigene Darstellung und Berechnung; Datengrundlage: www.arbeitsagentur.de

45,0

40,0

35,0

30,0

25,0 % n i 20,0

15,0

10,0

5,0

0,0 unter 20 Jahre unter 25 Jahre 55 Jahre und älter Langzeitarbeitslos

Ense Möhnesee Rüthen Warstein Kreis Soest NRW Deutschland Abb. 7: Anteil unterschiedlicher Gruppen an den Arbeitslosen insgesamt (Jahreszahlen 2004) Eigene Darstellung und Berechnung; Datengrundlage: www.arbeitsagentur.de

MSP – akp - DTP 21 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Handlungsfelder Der Arbeitsmarkt stellt insofern ein Handlungsfeld dar, als der vglw. negativen Entwicklung in eini- gen Gemeinden des Arnsberger Waldes (insbesondere in Ense) entgegen gewirkt werden sollte. Dies stellt insofern ein weiteres Argument für die unter Abschnitt 2.1.3 genannten Handlungsfelder im Bereich Wirtschaftsstruktur dar, auch wenn das generell (noch) vglw. niedrige Niveau der Ar- beitslosigkeit keinen besonders großen Handlungsdruck i diesem Bereich signalisiert.

2.1.5 Natur- und kulturräumliche Besonderheiten Der Arnsberger Wald liegt im Grenzbereich zweier Großlandschaften, der sanft ansteigenden „Hellwegbörden“ im Norden und des zerfalteten und stark gegliederten „Nordsauerländer Ober- landes“ im Süden. Diese werden durch das Tal der Möhne getrennt, die in diesem Bereich gleich- zeitig die Grenze des Naturparks Arnsberger Waldes markiert. Südliche Teilbereiche des Arns- berger Waldes – außerhalb des Geltungsbereich des ILEK – tangieren zusätzlich die „Sauerländer Senken“ im Bereich der Ruhr [16]. Das „Nordsauerländer Oberland“ steigt im Bereich von Ense, Möhnesee, Rüthen und Warstein von Nord nach Süd an und erreicht dabei Höhen zwischen 200-300m im Norden und 500-600m im Süden [16]. Die „Hellwegbörden“ treten im ILEK-Gebiet vor allem in Form des „Haarstrangs“ auf, einem in Ost-West-Richtung verlaufenden Höhenrücken. Der Haarstrang ist im Möhneseegebiet ca. 250 m bis 350 m hoch und wird überwiegend ackerbaulich genutzt. Das „Belecker Möhnetal“ liegt am Nordrand des Arnsberger Waldes. Die breite Aue des Längstales hat eine klimatisch ge- schützte Lage, wird aber wegen des bodenfeuchten Talgrundes hauptsächlich als Grünland ge- nutzt. [32] Die südlicher gelegenen Gebiete sind weitestgehend bewaldet und werden land- und forstwirt- schaftlich genutzt. Lediglich vereinzelt finden sich offene, waldfreie Gebiete, z.B. im Warsteiner Hügelland. [32] Das Gebiet Arnsberger Wald umfasst u.a. das größte Wald-Naturschutzgebiet Nordrhein- Westfalens und zeichnet sich durch ausgedehnte Vorkommen von verschiedenen naturnahen Waldgesellschaften sowie durch die überwiegend große Naturnähe der zahlreichen Mittelgebirgs- bäche aus. Hervorzuheben sind insbesondere die bundesweit bedeutsamen, äußerst repräsenta- tiven Bestände des Hainsimsen-Buchenwalds und der bachbegleitenden Erlen-Eschenwälder. Eichen-Hainbuchenwälder nehmen standortbedingt nur kleine Flächen in den größeren Bachauen ein. Die Wälder entsprechen teilweise sehr gut der potentiellen natürlichen Vegetationsform im Naturraum Nordsauerländer Oberland. Die internationale Schutzwürdigkeit des Gebietes wird durch das Vorkommen mehrerer Lebensraumtypen und zahlreicher Arten von gemeinschaftlichem Interesse untermauert. [33] Auch die Geologie des Raumes hat zu einigen naturräumlichen Besonderheiten und speziellen Kulturlandschaftsnutzungen geführt: Von den Phänomenen der Karstbereiche (Bachschwinden, Höhlen etc.) ist die Bilsteinhöhle in Warstein von besonderer Bedeutung, ein unterirdisches Laby- rinth aus Jahrtausende alten Tropfsteinformationen, das jährlich von mehreren Zigtausend Besu- chern aufgesucht wird. Der hohe Carbonatgehalt von 95 bis 99 Prozent der Kalksteinvorkommen in Kallenhardt, Suttrop und Warstein hat zur Ansiedlung mehrerer Unternehmen der Kalkstein- und Zementindustrie ge- führt. Weil negative Auswirkungen auf das Grundwasser befürchtet werden, wurde eine Auswei- tung der Abbaugebiete seitens der Kommunen abgelehnt. Auch die Eingriffe in Natur und Land- schaft durch den Kalksteinabbau sind zu sehen. Die Ansiedlung des Uhus und die Aufführung

MSP – akp - DTP 22 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

einer Oper im Steinbruch sind zwei Beispiele, die zeigen, dass der Abbau auch Potenziale im Sin- ne eines dynamischen Kulturlandschaftsverständnisses in sich trägt. Am nordwestlichen Rand des ILEK-Gebietes liegt die Möhnetalsperre. Sie dient insbesondere der Niedrigwasseraufhöhung der Ruhr sowie dem Hochwasserschutz und der Stromerzeugung. Sie ist ebenfalls bedeutsam als Erholungsgebiet sowie als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, der He- vearm des Möhnesees ist als überregional bedeutsames Feuchtgebiet unter Naturschutz gestellt worden. Im kleineren Maße wurde mit dem Anstauen der Biber südlich der Stadt Rüthen ebenfalls ein Er- holungsschwerpunkt geschaffen, der darüber hinaus Lebensraum und Rastplätze für verschiede- ne Wasservögel wie Stockenten, Haubentaucher und Kanadagänse bietet. Eine ausführliche Auflistung und Kartierung vielfältiger Landschaftsphänomene – insbesondere Schutzgebiete, Natur- und Kulturdenkmäler – im Naturpark Arnsberger Wald liegt vor. [34] Neben den naturräumlichen Besonderheiten sind in diesem Zusammenhang auch die land- und forstwirtschaftlichen Nutzungen als Ausdruck der Kulturlandschaft zu beachten. Die am ILEK be- teiligten Kommunen weisen dabei einen Anteil landwirtschaftlicher Fläche von 32,9% (Warstein), 35,8% (Möhnesee), 60% (Rüthen) und 65,2% (Ense) auf. Dabei ist zu beachten, dass Warstein und Möhnesee fast ganz und Rüthen und Ense nur zum Teil auf dem Gebiet des Naturparks „Arnsberger Wald“ gelegen sind und diese Flächen zumeist einen höheren Wald- und geringeren Landwirtschaftsflächenanteil aufweisen. Legt man allgemeine Aussagen des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes über den Kreis Soest zugrunde so ist davon auszugehen, dass auch die landwirtschaftlichen Böden im Be- reich des ILEK zu den fruchtbaren Hellwegböden gehören, die dem Bergischen Sauerland vorge- lagert sind. Im Durchschnitt werden 39 Hektar an Nutzfläche pro Betrieb bewirtschaftet, wobei die Schwerpunkte der regionalen landwirtschaftlichen Produktion im Bereich des Ackerbaus und der Haltung von Mastschweinen liegt. [35] Der LEP weist den Naturpark Arnsberger Wald insgesamt als „wertvolle Kulturlandschaft“ aus. Diese Ausweisung beinhaltet den Auftrag, über die Gebietsentwicklungspläne als Landschafts- rahmenpläne auf eine besondere Pflege und Entwicklung hinzuwirken Zur Nutzungsstruktur in den Teilräumen [36]: • Der Bereich der Haarhöhe wird dominiert von überwiegend ackerbaulicher Nutzung. Bei Gün- ne, Belecke und Völlinghausen befinden sich kleinere Laubwälder. • Die Talauen von Möhne und Ruhr bestehen überwiegend aus Grünland und Teilweise A- ckerland. Einige der Talauen sind regional bedeutsam für den Arten- und Biotopschutz. • Der südlich an den Möhnesee anschließende Wald besteht vorwiegend aus Fichtenmisch- wald mit einheimischen Laubhölzern. • Die Kernbereiche des Arnsberger Waldes (ausgenommen die Waldnaturschutzgebiete Arns- berger Wald I und II) bestehen überwiegend aus Nadelmischwald mit einheimischen Laubhöl- zern, stellenweise auch Laub- und Laubmischwälder mit Nadelholzanteil. Die Wälder haben hohe Bedeutung für Forstwirtschaft, Jagd, Arten- und Biotopschutz. • In den Waldnaturschutzgebieten Arnsberger Wald I und II befinden sich überwiegend Bu- chen- und Buchenmischwälder mit Nadelhölzern, Eichen-Hainbuchenwälder, Erlenbruchwäl- der, Quellbereiche und naturnahe Bachabschnitte. • Die Bereiche um Hirschberg und Warstein und Kallenhardt werden hauptsächlich landwirt- schaftlich genutzt, in den Tälern bei Warstein gibt es Grünlandnutzungen.

MSP – akp - DTP 23 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

• Um Kallenhardt herum befinden sich sowohl land- als auch forstwirtschaftlich genutzte Flä- chen, im westlichen Teil wird ebenso wie bei Warstein Kalksteinabbau betrieben.

Zusätzliche Anknüpfungspunkte der weiteren Bearbeitung des ILEK könnten im Bereich histori- scher Bausubstanz als Ausdruck kulturräumlicher Besonderheiten liegen. Als Schwerpunkte denkmalpflegerischen Interesses werden dabei im GEP folgende Standorte benannt: • Ense: Haus Füchten • Möhnesee: Bismarckturm; Kapelle Drüggelte in Delecke • Rüthen: Historischer Stadtkern in Rüthen; Wasserschloss Körtlinghausen bei Kallenhardt; Historischer Ortskern in Kallenhardt • Warstein: Ehemalige Deutschordens-Kommende in Mühlheim; Historischer Stadtkern in Belecke; Landeskrankenhaus Suttrop

Handlungsfelder Ein Handlungsfeld stellen die natur- und kulturräumlichen Besonderheiten in erster Linie insofern dar, als sie als Natur- bzw. Kulturerlebnis erstklassige Anknüpfungspunkte zur Schärfung des touristischen Angebotes darstellen (vgl. Abschnitte 2.1.6 und 2.2.2). Größere Problemfelder, die es zu beheben gilt, konnten in diesem Zusammenhang hingegen nicht identifiziert werden.

2.1.6 Tourismus Der Tourismus besitzt in den vier Gemeinden des Arnsberger Waldes eine höchst unterschiedli- che Bedeutung: Während Möhnesee über 125.000 Übernachtungen pro Jahr verzeichnet, kom- men Rüthen und Warstein hier nur auf jeweils etwa 40.000. In Ense spielt der Tourismus mit ak- tuell knapp 4.000 Übernachtungen p.a. nur eine untergeordnete Rolle (vgl. Abb. 8). Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang v.a. die Entwicklung der Übernachtungen pro Jahr in den letzten knapp 20 Jahren. Die beiden „Kerngemeinden“ des Arnsberger Waldes – Warstein und Möhnesee – mussten in diesem Zeitraum Verluste von 20% bzw. 16% der jährlichen Über- nachtungen hinnehmen, während Ense und Rüthen Zuwächse verzeichnen konnten – allerdings gerade im Vergleich zu Möhnesee auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Insgesamt kann auf der Basis dieser Zahlen ein Bedeutungsverlust des Tourismus im Arnsberger Wald konstatiert werden – verursacht v.a. durch den Rückgang um etwa 25.000 Übernachtungen p.a. in Möhnesee (vgl. Abb. 8).

MSP – akp - DTP 24 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

180.000

160.000

140.000

. 120.000 a . p n e 100.000 g n u t h c

a 80.000 n r e b Ü 60.000

40.000

20.000

0 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003

Ense Möhnesee Rüthen, Stadt Warstein, Stadt Abb. 8: Jährliche Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben mit mindestens 9 Gästebetten (ab 2004 auch Campingplätze)10 Eigene Darstellung und Berechnung; Datenquelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW: www.landesdatenbank-nrw.de

Trotz dieses Bedeutungsverlustes kann auf der Basis der Übernachtungsintensität immer noch eine große Relevanz des Tourismus in den Gemeinden des Arnsberger Waldes festgestellt wer- den (vgl. Abb. 9): Möhnesee liegt hier um ein vielfaches über den aufgeführten Vergleichswerten und auch in Rüthen werden die Werte für Nordrhein-Westfalen bzw. den Regierungsbezirk Arns- berg übertroffen11. Dem hingegen liegen Warstein und Ense unter den genannten Vergleichswer- ten – in Bezug auf den Kreis Soest sogar deutlich. Betrachtet man den Arnsberger Wald (bzw. die betreffenden Gemeinden12) als Ganzes, so ergibt sich eine Gesamttourismusintensität von 3,24 Übernachtungen pro Einwohner. Diese ist mithin niedriger als im gesamten Kreis Soest (4,33) liegt aber deutlich über den Vergleichswerten für den Regierungsbezirk Arnsberg (2,39) und Nordrhein-Westfalen (2,09). Nimmt man nun an, dass die Übernachtungsintensität innerhalb der Grenzen des Naturparks Arnsberger Wald tendenziell hö- her liegt als in den außerhalb liegenden Gemeindeteilen von Ense, Möhnesee, Rüthen und War- stein, so kann begründet davon ausgegangen werden, dass die Übernachtungsintensität hier auf dem Niveau des Kreises Soest oder sogar darüber liegt. Der Arnsberger Wald wäre dann inner- halb Nordrhein-Westfalens als touristisch stark frequentiertes Gebiet zu bezeichnen. Im bundes- deutschen Kontext werden allerdings nur Durchschnittswerte erreicht13 - hier wäre allenfalls Möh-

10 In der amtlichen Beherbergungsstatistik werden für Ense in 2000 aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Werte ausgewiesen, da dort in diesem Jahr nur zwei geöffnete Betriebe bestanden. 11 Berücksichtigt man, dass gerade der zum ILEK gehörige Ortsteil Kallenhardt ein Schwerpunkt des Rüthener Fremden- verkehrs ist [1], so ist noch von einer Bedeutung des Tourismus auszugehen. 12 Für den Naturpark Arnsberger Wald liegen keine statistischen Daten vor, da dessen Grenzziehung nicht mit denen der Gemeinden übereinstimmt (s. Abschnitt 2.1). 13 Übernachtungsintensitäten: z.B. Deutschland 3,85; Schleswig-Holstein: 7,29; Mecklenburg-Vorpommern: 12,04.

MSP – akp - DTP 25 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

nesee mit einer Tourismusintensität von 10,99 als ausgesprochenes Tourismusziel zu bezeich- nen.

20

18

16 r e n

h 14 o w n i

E 12 o r p

n 10 e g n u

t 8 h c a n r 6 e b Ü 4

2

0 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003

Nordrhein-Westfalen Arnsberg, Regierungsbezirk Soest, Kreis Ense Möhnesee Rüthen, Stadt Warstein, Stadt Abb. 9: Entwicklung der Übernachtungsintensität14 Eigene Darstellung und Berechnung; Datenquelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW: www.landesdatenbank-nrw.de

Die vergleichsweise hohe Bedeutung des Tourismus ist u.a. durch die landschaftliche Eignung der Region für den Tourismus zu begründen: Obwohl der landschaftliche Attraktivitätsindex15 für den Arnsberger Wald mit einem Wert zwischen 80 und 95 (westlicher Teil) bzw. zwischen 95 und 115 (östlicher Teil) tendenziell unter dem Bundesdurchschnitt (= 100) liegt [22], ist er doch deutlich höher als in den westlich angrenzenden Ballungsgebieten (z.T. unter 60). Dabei ist zusätzlich zu berücksichtigen, dass dieser eher großräumig ermittelte Indikator, in den zum Naturpark gehöri- gen Gemeindeteilen (mit großflächigem Wald, Wasserflächen und Kontrast zwischen bewaldeter und durch Wiesen begrünter Hang- und Tallagen) tendenziell noch höher liegen wird. Der Arns- berger Wald ist daher sehr wahrscheinlich ein bevorzugtes Ziel des Kurzzeit- und Wochenendtou- rismus [7], was auch durch die vergleichsweise geringe durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste (für alle vier Gemeinden zusammen 2,7 Tage16) bekräftigt wird [14]. Dies lässt sich darüber hinaus auch durch die gute Lage in Bezug auf große Agglomerationsräu- me als wesentliche Quellgebiete des Tourismus begründen (vgl. Abschnitt 2.1.2): So lassen sich die meisten Städte des Ruhrgebietes und der Rheinschiene in 60 Minuten (z.B. Dortmund) bzw. 90 Minuten (z.B. Köln) erreichen und liegen damit innerhalb des Einzugsgebietes für den Kurzzeit-

14 In der amtlichen Beherbergungsstatistik werden für Ense in 2000 aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Werte ausgewiesen, da dort in diesem Jahr nur zwei geöffnete Betriebe bestanden. 15 Indikator zur Beuteilung landschaftlicher Qualität nach den gleichgewichteten Faktoren Zerschneidungsgrad, Bewal- dungsgrad, Reliefenergie, Wasserflächen und Küsten 16 Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt im bundesdeutschen Vergleich bei 3 Tagen, kann in ausgesprochenen Urlaubsregionen aber Werte über 7 Tagen erreichen.

MSP – akp - DTP 26 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

und Wochenendtourismus und sogar bedingt innerhalb des Einzugsgebietes für den Tagesaus- flugsverkehr (ab einer Aufenthaltsdauer von ca. 6 h).

Tab. 3: Wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus Ense Möhnesee Rüthen Warstein Arnsberger Wald Übernachtungen in 3.848 121.305 48.960 41.767 215.880 - .

s gewerbl. Unterkünften l i t t a m

t Bruttoprimärumsatz in 282.058 8.891.657 3.588.768 3.061.521 15.824.004 k

i 17 A S gewerbl.t Unterkünften Übernachtungen in 431 13.586 5.484 4.678 24.179 Privatquartieren18 Übern. Bekannten- und Nicht zu beziffern Verwandtenbesuche Übern. Dauercamping Nicht zu beziffern und Freizeitwohnen t e k t r s

a Übernachtungen Grau- 431 13.586 5.484 4.678 24.179 ä m

g markt gesamt u s a g

r Bruttoprimärumsatz 23.143 729.577 294.465 251.203 1.298.389 n 19 G u Graumarkt t h c

- Übernachtungen insge- 4.279 134.891 54.444 46.445 240.059 a m n samt r a n e s e

b Bruttoprimärumsatz 305.202 9.621.233 3.883.233 3.312.725 17.122.393 u

Ü Z m Übernachtungsgäste Tagesgäste 23.858 752.091 303.552 258.955 1.338.456

- 20

s insgesamt e e t

g s Bruttoprimärumsatz 582.125 18.351.020 7.406.669 6.318.512 32.658.326 a ä 21 T g Tagesgäste Touristischer Bruttopri- 887.327 27.972.254 11.289.902 9.631.236 49.780.719 märumsatz insgesamt Nettoprimärumsatz 785.245 24.754.207 9.991.064 8.523.218 44.053.734 (bei durchschnittl. 13%) g

n Wertschöpfung 1. Um- 321.479 10.134.372 4.090.341 3.489.405 18.035.599 u 22 f satzstufe p ö

h Wertschöpfung 2. Um- 139.130 4.385.950 1.770.217 1.510.144 7.805.441

c 23

s satzstufe t r

e tourismusbedingte 460.609 14.520.323 5.860.558 4.999.549 25.841.039

W Nettowertschöpfung Volkseinkommen 217.639.049 194.080.095 192.273.113 488.038.563 1.092.030.82 -

u 0 e g d n

e Anteil des Tourismus 0,21 7,48 3,05 1,02 2,37 u B t am Volkseinkommen Eigene Darstellung und Berechnung auf der Basis von [25], [6], [39], [38] und [14]

17 laut DWIF liegen die täglichen Pro-Kopf-Ausgaben bei Betrieben >8 Betten in NRW bei 73,30 € [38] 18 Gemäß DWIF kommen in NRW auf 9 gewerbliche Übernachtungen eine Übernachtung im Privatquartier [38] 19 laut DWIF liegen die täglichen Pro-Kopf-Ausgaben bei Betrieben <9 Betten in NRW bei 53,70 € [38] 20 laut DWIF im Sauerland das 6,2fache der Übernachtungsgäste (amtlich) [39] 21 die Tagesausgaben von Tagesgästen liegen nach DWIF im Sauerland bei 24,40 € 22 bei einer Wertschöpfungsquote von 40,94% [38] 23 bei einer Wertschöpfungsquote von 17,718% [38]

MSP – akp - DTP 27 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Es ergibt sich auf der Basis der dargestellten Übernachtungszahlen in gewerblichen Unterkünften (mehr als 8 Betten) und in Privatquartieren ein geschätzter Anteil des Tourismus am Volksein- kommen von etwa 2,5% (vgl. Tab. 3). Insbesondere in Möhnesee ist eine extrem hohe ökonomi- sche Bedeutung des Tourismus für die Gesamtwirtschaft festzustellen [7]. Diese Aussage gewinnt noch an Relevanz, wenn man sich vergegenwärtigt, dass zentrale Be- rechnungen der aufgeführten Tabelle auf Durchschnittswerten für Gesamt-NRW basieren bzw. hier gar nicht quantifiziert werden konnten: • So ist im ländlichen Arnsberger Wald eine höhere Bedeutung des Graumarktes anzunehmen als im eher städtisch geprägten Durchschnitt Nordrhein-Westfalens. Musterberechnungen für die Stadt Warstein [12] stützen diese Vermutung, so dass die Wertschöpfung in Betrieben mit weniger als 9 Betten deutlich über dem angegebenen Werten liegen dürfte. • Zusätzlich sind hier die Übernachtungen im Rahmen von Bekannten- und Verwandtenbesu- chen in Ermangelung von Vergleichzahlen für NRW gar nicht berücksichtigt worden. Aktuelle Untersuchungen des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr für Niedersachsen und das Saarland zeigen allerdings, dass dieser Posten die gewerblichen Übernachtungen durchaus quantitativ deutlich überragen kann – wobei allerdings von Region zu Region sehr unterschiedliche Quantitäten erreicht werden. Insgesamt ist hier aber ein er- heblicher zusätzlicher Beitrag zum Volkseinkommen wahrscheinlich. • Schließlich kann für den Arnsberger Wald in Anbetracht seiner Lage am Rande des Ballungs- raumes Ruhrgebiet begründet davon ausgegangen werden, dass die Quantität der Tagesbe- sucher deutlich über die in der Tabelle dargestellten nordrhein-westfälischen Durchschnitts- werte hinausgeht.

Letztlich dürfte die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus im Arnsberger Wald mithin noch deutlich höher ausfallen als in Tab. 3 dargestellt. Bzgl. der Gästestruktur kann vor dem Hintergrund der vorliegenden Quellen für Rüthen eine be- sondere Bedeutung des Segmentes „Jugendgruppen“ (Jugendherberge, Diözesanzentrum) fest- gestellt werden [4]. Daneben kann für alle Gemeinden des Arnsberger Waldes auf der Basis der Angebotsstruktur eine Orientierung auf Erholungssuchende und aktive Zielgruppen (Wanderer, Radfahrer, Wintersport) vermutet werden – in Bezug auf Möhnesee mit seinem reichhaltigen Wassersportangebot evtl. auch auf Special-Interest-Zielgruppen wie Surfer, Segler o.Ä. Die bei der Art des Kernangebotes „Natur“ zu vermutende besonders hohe Saisonalität der touris- tischen Nachfrage lässt sich mit dem vorliegenden Datenmaterial nur teilweise bestätigen: Für Möhnesee liegt eine Schwankung zwischen dem schwächsten Monat (Januar 5,8%) und dem stärksten Monat (September 10,8%) von 5% vor [21]. In Rüthen sind es etwa 9% [4]. Für die an- deren Gemeinden des Arnsberger Waldes können – begründet durch das vergleichbar gelagerte Angebot – ähnliche Werte vermutet werden. Die Saisonalität ist damit stärker ausgeprägt als im Landesdurchschnitt mit Abweichungen von 3,3% - aber tendenziell geringer als im Bundesdurch- schnitt (Abweichungen > 7%) oder z.B. in Fremdenverkehrsregionen an den Küsten (Daten bezo- gen auf die Übernachtungen). Einen Sonderfall stellen in diesem Zusammenhang die – im Arns- berger Wald zahlreichen – Campingplätze dar, bei denen zwischen 50% und 75% der jährlich registrierten Nachfrage auf die Monate Juli und August entfällt.

MSP – akp - DTP 28 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Angebotsstruktur Wesentliches Ankerangebot24 des Arnsberger Waldes als Ganzes ist eindeutig die eher diffuse und vglw. schwer zu vermarktende Attraktion „schöne Landschaft“ mit entsprechenden Angeboten insbesondere für Wandern und Radfahren. Hier existieren auch unterschiedliche, über Gemein- degrenzen hinausgehende Pauschalen (z.B. „Dreieckswanderung im Naturpark Arnsberger Wald“). Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die zur Zeit geplante „Sauerland Waldrou- te“, deren erster Streckenabschnitt wahrscheinlich 2006 eröffnet werden wird. Dieser Fernwan- derweg zwischen Arnsberg und tangiert bis auf Ense alle Gemeinden des Arnsberger Waldes (vgl. Abb. 10) und wird vom Sauerland-Tourismus als eigene Marke (überregionaler Mar- kenweg) kategorisiert [18].

Abb. 10: Verlauf der Sauerland Waldroute Quelle: Naturpark Arnsberger Wald (Maßstab verkleinert)

Weitere Vernetzungsansätze des Tourismus in den Gemeinden des Arnsberger Waldes finden sich im Bereich Landwirtschaftstourismus („Landwirtschaft Gestern und Heute“). Daneben existieren in den einzelnen Gemeinden unterschiedliche weitere touristische Attraktionen aus den Segmenten Sport, Freizeit und Kultur (vgl. Tab. 19): • Am deutlichsten ist die Orientierung an der Attraktion „Landschaft“ in Möhnesee – hier insbe- sondere ausgerichtet an den Kernelementen „Wald“ und „Wasser“. Hochattraktiv (zumindest potenziell) ist dabei das Wasser, dass nach wie vor eines der bzw. das wichtigste(n) Reise- bzw. Ausflugsmotiv(e) darstellt („Wir fahren ans Wasser/Meer“). Unter diesen Kernangeboten findet sich eine Vielzahl ergänzender Sport- und Freizeitangebote wie Wandern, Radfahren, Wassersport. Ankerangebote – als originäre Besuchsgründe – sind darüber hinaus ggf. in den Bereichen Wellness (5 Wellnessanbieter) und Incentives/Gruppenerlebnispauschalen (2 Anbieter) zu sehen [5]. • Als (potenzielle) touristische Attraktion wird Rüthen-Kallenhardt in verschiedenen Quellen eine wirkungsvolle historische Silhouette bescheinigt [1] [2]. Als touristisches Ankerangebot sind auch die Wintersportangebote am Rabennest einzustufen. Daneben verfügt der Arnsberger Wald in diesem Bereich über natürliche Sehenswürdigkeiten (Naturdenkmäler, Täler, stillge- legte Steinbrüche) – allerdings keine besonderen Attraktionen [1] (vgl. auch Tab. 19). Insofern wird für Rüthen-Kallenhardt (Bibertal) an verschiedenen Stellen die Schaffung neuer Freizeit- möglichkeiten und Sportangebote angeregt, um neue Zielgruppen anzusprechen und dem

24 Angeboten, die aus der Sicht potenzieller wie realer Gäste eine Anreise mit dem entsprechenden Aufwand rechtferti- gen.

MSP – akp - DTP 29 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Ziel einer Weiterentwicklung der Tourismuswirtschaft an diesem Standort zu entsprechen [4] [3]. • Ausgesprochene touristische Ankerangebote sind auch in Warstein mit Ausnahme der Bilsteinhöhle und der Warsteiner Brauerei kaum vorhanden. Das touristische Interesse an der Bilsteinhöhle ist dabei in den vergangenen 15 Jahren stark zurückgegangen, die Besucher- zahl hat sich nahezu halbiert. Allerdings bietet sich in unmittelbarer Nähe zur Höhle zudem der Besuch eines Wildparks an, hier besteht noch die Möglichkeit einer besseren gemeinsa- men Vermarktung . Die Brauerei könnte für ausgewählte Zielgruppen durchaus „aus sich selbst heraus“ einen Besuch (z.B. im Rahmen eines Ausfluges) rechtfertigen. Temporär ist auch das jährlich im Spätsommer stattfindende Ballonfest „Montgolfiade“ den Ankerangebo- ten zuzuordnen [10]. Daneben verfügt auch Warstein aber über eine attraktive Landschaft (Attraktionselemente „Wasser – Wald – Steine“ 25) innerhalb des Naturparks mit der ent- sprechenden Infrastruktur für naturnahe Freizeitgestaltung (Wandern, Radfahren) (vgl. Tab. 19). • Auf dem kleinen zum Naturpark Arnsberger Wald gehörigen Teil der Gemeinde Ense sind – neben den allgegenwärtigen Wanderwegen – keine touristischen Ankerangebote zu identifi- zieren. Angeregt wird von Seiten der Gemeinde aber eine bessere touristische Nutzung und Vermarktung des Mahnmals Himmelpforte.

Das Übernachtungsangebot im Geltungsbereich des ILEK kann insgesamt als sehr breit und vglw. vielfältig bewertet werden: Es stehen im Arnsberger Wald in praktisch allen Segmenten Angebote zur Verfügung – vom Campingplatz über zahlreiche Ferienwohnungen bis zum hochwertigen Wellnesshotel. Räumliche Schwerpunkte sind Rüthen-Kallenhardt, Warstein-Zentrum, Warstein- Allagen, Warstein-Hirschberg, Möhnesee-Delecke, Möhnesee-Körbecke, Möhnesee-Stockum, Möhnesee-Wamel und Möhnesee-Völlinghausen. Die Verteilung der Angebote ist dabei sehr heterogen: Quantitativ ist der Schwerpunkt eindeutig in Möhnesee zu sehen, während z.B. Rüthen eine vglw. geringe Bettenkapazität aufweist. In qualita- tiver Hinsicht ergeben sich einzelne Cluster – z.B. in Rüthen mit dem Schwerpunkt Jugendgrup- pen (Jugendherberge, Diözesanzentrum) [4]. Das touristische Marketing für den Arnsberger Wald (bzw. die zum ILEK gehörenden Bereiche) erfolgt – wie in den meisten Regionen – auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen durch die Sau- erland-Tourismus e.V. in (zuständig für Teile des Kreises Soest, den Kreis , den und den Märkischen Kreis), die Hellweg-Touristik e.V. in Lippstadt (zu- ständig für den Kreis Soest) und durch die Gemeinden selbst. Dem regionalen Charakter des ILEK entsprechend und unter Berufung auf das Kommunikationskonzept für den NRW-Tourismus – wonach die Aufgaben der Gemeinden im Bereich des Tourismus in der Entwicklung tragfähiger Produkte nicht aber im Marketing liegen – wird im Folgenden das Marketing von Sauerland- und Hellweg-Tourismus mit Bezug zum Gebiet des Arnsberger Waldes untersucht: • Produktlinien und Marketingschwerpunkte der Sauerland-Tourismus existieren in den Seg- menten „Freizeit“, „Kultur“, „Tagen“, „Biken“ (Rad- und Motorradfahren) und „Wandern“. • Im Rahmen der Produktlinie Wandern ist durch die Sauerland-Tourismus und die Naturparke eine umfassende Überarbeitung der Naturparkrundwanderwege vorgesehen: Der Schwer- punkt liegt dabei auf einer thematischen Qualifizierung der Wege, ausgerichtet auf spezifi- sche Zielgruppen [17].

25 Eine touristisch noch nicht ausreichend erschlossene Besonderheit von Warstein (z.T. auch von Rüthen-Kallenhardt) sind die dort vorhandenen (Kalk-) Stein-Vorkommen mit einzigartigen Quarzen (Suttroper Diamanten). Vorhanden ist hier bisher ein Steinlehrpfad am südlichen Rand von Suttrop – der allerdings auf der Touristik-Website der Stadt Warstein nicht einmal erwähnt wird.

MSP – akp - DTP 30 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

• Die Hellweg-Touristik strebt selbst nicht die Etablierung einer eigenen Tourismus-Marke (Destination) an, sondern konzentriert sich auf die Etablierung von Produktlinien innerhalb der Destination „Sauerland“ – ggf. unter Verwendung des Zusatzes „am Hellweg“. Schwerpunkte dieser Produktentwicklung sind bzw. sollen sein Gesundheit/Wellness/Sport/Freizeit, Städte- tourismus und Natur [19]. Konkrete Produktlinien bestehen zur Zeit für „Tagen am Hellweg“ (u.a. mehrer Hotelanbieter in Warstein und Möhnesee), „Gärten am Hellweg“ (Standorte in- nerhalb des ILEK-Areals) und „Tatort Hellweg“ (Krimipauschalen u.a. auch in Möhnesee). • Für den Schwerpunkt „Natur“ sind zur Zeit folgende Maßnahmen und Projekte in den Ge- meinden des Arnsberger Waldes vorgesehen: Ein Projekt der Hellweg-Touristik ist die Ver- netzung und nachfrageorientierte Vermarktung von Fahrradrouten auf Kreisebene; der Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald verfolgt(e) insbesondere das Wanderprojekt „Waldroute Sauerland“, die Schaffung der „Naturpromenade -Halbinsel“ (realisiert, s. Tab. 19 im Anhang), die „Warsteiner Naturfaszination / Bilsteintal“, die Attraktivierung des Bi- bertals in Rüthen, die Sichtung und Überarbeitung des ausgewiesenen Wanderwegenetzes. Zu konkreten Produktlinien sollen dabei schwerpunktmäßig die Fahrradrouten auf Kreisebene und das Wanderwegenetz im südlichen Kreisgebiet (v.a. Arnsberger Wald) ausgebaut wer- den [20].

Handlungsfelder Gerade für den Tourismus lassen sich – auch vor dem Hintergrund seiner großen ökonomischen Bedeutung für den Arnsberger Wald – eine Reihe von Handlungsfeldern aus den Analysen und den gesichteten Quellen extrahieren: • Grundsätzliches Problem des Tourismus im Arnsberger Wald ist das Fehlen attraktiver (An- ker-) Angebote für spezielle Zielgruppen [4] [10]. Ausnahmen stellen hier lediglich die Win- tersportangebote in Rüthen und die wasserbezogenen Sportangebote in Möhnesee dar. • Ein weiteres Manko stellt offensichtlich die teilweise fehlende bzw. unterentwickelte touris- tische Infrastruktur dar – z.B. in Bezug auf Zimmerreservierungs-Service oder Orientierungssysteme in den Naturgebieten [10]. Das oftmals dargelegte Problem einer feh- lenden Infrastruktur bezüglich Unterkunft und/oder Gastronomie [10] [11] ist allerdings allen- falls lokaler Natur. Bei einer regionalen Betrachtung im Rahmen des ILEK kann diese Ein- schätzung – mit Blick auf das reichhaltige und vielfältige Angebot v.a. in Möhnesee – in quan- titativer Hinsicht aber nicht bekräftigt werden (zu qualitativen Aspekte: s.u.). • Kritisch wird in einigen Zusammenhängen auch die Qualität der Freizeit-, Übernachtungs- und Gastronomieangebote bewertet – z.B. im Hinblick auf die Badestellen und Wasser- sportangebote in Möhnesee [21]. Ob dies auf die gesamte touristische Infrastruktur im Arns- berger Wald zutrifft kann an dieser Stelle nicht abschließend beurteilt werden. Ein – zumin- dest partieller – Erneuerungsbedarf (hinsichtlich der Qualität und ggf. auch der Art des Ange- botes26) ist aber wahrscheinlich, ein umfassendes Qualitätsmanagement wäre hier anzustre- ben27. • Ein weiteres Problem in Möhnesee (und vielleicht auch in anderen Gemeinden des Arnsber- ger Waldes) ist das hohe Verkehrsaufkommen auf den die Ortszentren trennenden Durch- gangsstraßen und entlang des Seeufers. Dieses führt zu einer erheblichen Minderung der Att- raktivität für Radfahrer und Spaziergänger/Wanderer als einer der Hauptzielgruppen des lo-

26 Für die Freizeitanlage in Körbecke wird im Rahmen des Agenda 21-Berichtes konkret die Forderung nach einer Um- widmung in ein öffentliches Sport- und Freizeitgelände formuliert [7]. 27 S. auch Stärken-Schwächen-Analyse für den Möhnesee aus dem „Masterplan für die Seen im Sauerland“ im Anhang [21].

MSP – akp - DTP 31 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

kalen Tourismus [7] (s. auch – insbesondere zu diesbezüglichen Maßnahmen – Abschnitt 2.1.1). • Darüber hinaus sind die Uferbereiche des Möhnesees als Privatgrundstücke in erheblichem Maße dem öffentlichen Zuggang entzogen, was einerseits nachteilig für die ortsansässige Bevölkerung wirkt und andererseits auch die touristische Attraktivität senkt. Damit einherge- hend ist das „Ausweichen“ zahlreicher Tagesgäste auf den weitgehend unerschlossenen Au- ßenbereich (Wildcampen, Grillen, Baden an nicht dafür vorgesehenen Stellen ohne entspre- chende Infrastruktur) mit dem „Nebeneffekt“ massiver Müllprobleme. Die Schaffung einer U- ferpromenade in Delecke wurde in diesem Zusammenhang im Rahmen des Masterplans Sauerländer Seen als Maßnahme mittlerer Priorität eingestuft [21] (s. auch 2.1.1). • Die beiden durch den Tourismus verursachten Problemlagen (Verkehrs- und Müllbelastung) führen offensichtlich dazu, „dass der Tourismus in Möhnesee unter der Bevölkerung keine große Popularität genießt“ [7] – und das trotz der enormen lokalen Bedeutung dieses Wirt- schaftsbereiches (s. auch [21]). Da eine nachhaltige Förderung des Tourismus offensichtlich aber nur mit der ortsansässigen Bevölkerung zusammen erfolgen kann (bzw. durch die Be- völkerung selbst), ist eine Lösung dieser Probleme notwendig: „Erforderlich ist die klare Defi- nition von Entwicklungszielen. Dazu muss auch gehören, welche touristischen Aktivitäten man fördern und welche man vermeiden möchte“ [7]. Im Bericht zum Lokale Agenda 21-Prozess wird hier vorgeschlagen, die touristische Entwicklung in Möhnesee auf die Aktivitäten Wan- dern und Radfahren mit den entsprechenden Zielgruppen zu konzentrieren. Camping, Baden, Segeln und Angeln werden hingegen als ambivalent eingeschätzt, während motorisiertes Wandern („rund um den See“) weitgehend unterbunden werden sollte (s. auch Abschnitt 2.1.1). Dort wird in diesem Zusammenhang zusätzlich ein klare Bevorzugung der Bedürfnisse der Wohnbevölkerung (Schutz vor Belästigung, Minderung des MIV) vor den Erfordernissen einer touristischen Entwicklung gefordert – verbunden mit einem Ausbau eines sanften, am Natur- und Kulturerlebnis orientierten Tourismus [7]. • Ähnlich wie bei den Sport- und Freizeitangeboten scheint allerdings auch in Bezug auf das Übernachtungsangebot hinsichtlich der Angebotsqualität z.T. Nachholbedarf zu bestehen – etwa im Hinblick auf die Campingplätze in Möhnesee [21]. In Folge dessen wird teilweise die Forderung nach einer Auflösung der Plätze in Körbecke, Stockum, Delecke und Delecke- Süd formuliert – zugunsten eines zentralen Campingplatzes [7] • Kritisiert wird in den ausgewerteten Plänen/Programmen/Gutachten teilweise das Touris- musmarketing und insbesondere eine unzureichende Tourismuswerbung. Von einem z.B. in Bezug auf Rüthen vorgeschlagenen städtischen Tourismusmarketing [2] sollte allerdings Ab- stand genommen werden – nicht nur vor dem Hintergrund einer angestrebten regionalen Entwicklung im Rahmen dieses ILEK’s. Vielmehr ist auf dem zunehmend enger werdenden touristischen Markt die Etablierung bzw. Positionierung von Destinationen in (fast) allen Fällen nur noch über Kooperationen zu erreichen. Statt einer touristischen Vermarktung als eigene Destination(en) – die vor dem Hintergrund des immer schärferen Wettbewerbs sehr wahr- scheinlich zum Scheitern verurteilt wäre – ist ein auf Zielgruppenansprache ausgerichtetes Marketing [4] im Rahmen übergeordneter Destinationen anzustreben. Insofern wäre hier ggf. eine Verstärkung des Tourismusmarketing für den Arnsberger Wald und/oder (besser) im Rahmen des Hellweg- oder der Sauerland-Tourismus anzustreben.

MSP – akp - DTP 32 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

2.1.7 Bevölkerung Die Bevölkerungszahl hat sich in den vier betrachteten Gemeinden zwischen 1975 und 2003 höchst unterschiedlich entwickelt: Während Ense und Möhnesee in diesem Zeitraum Bevölke- rungszuwächse von 51% bzw. 32% verzeichnen konnten, hatten Warstein und Rüthen sogar Be- völkerungsrückgänge zu beklagen. Die beiden letztgenannten Gemeinden vollzogen damit in etwa die übergeordnete Bevölkerungsentwicklung des Arnsberg bzw. von NRW „nach“, was insofern bemerkenswert ist, da in den letzten ca. 10 Jahren im Regelfalle gerade klei- nere Gemeinden (im ländlichen Raum) Bevölkerungszuwächse zu verzeichnen hatten (Suburba- nisierung). Dem hingegen haben sich Ense und Möhnesee sogar weitaus besser entwickelt, als der gleich- falls durch Bevölkerungszuwächse gekennzeichnete Kreis Soest. Aktuell (seit etwa 2001) ist aber auch dort eine Stagnation der Bevölkerungszahl bzw. sogar ein leichter Rückgang festzustellen. (vgl. Abb. 11). Im Rahmen des Demographieberichtes der Aktion Demografischer Wandel werden die Gemein- den des Arnsberger Waldes wie folgt charakterisiert: • Ense und Rüthen : Stabile Gemeinde im ländlichen Raum mit hohem Familienanteil • Möhnesee: Suburbaner Wohnort mit hohen Wachstumserwartungen • Warstein: Stabile Stadt im ländlichen Raum mit geringer Dynamik Nach den dort angestellten Berechnungen wird sich die für die Vergangenheit dargestellte Ent- wicklung – Bevölkerungsverluste in Warstein und Rüthen, Bevölkerungszuwächse in Ense und Möhnesee - dabei zumindest bis 2020 fortsetzen: Nach den dort dargestellten Prognosen ist in diesem Zeitraum in Warstein und Rüthen von Rückgängen um 7,5% auszugehen, während Ense und Möhnesee Zuwächse von 10% bzw. 12,5% prognostiziert werden [23].

60

50

40 % n i 30 g n u r e d

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10

0

-10 1975 1977 1979 1981 1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003

Nordrhein-Westfalen Arnsberg, Regierungsbezirk Soest, Kreis Ense Möhnesee Rüthen, Stadt Warstein, Stadt Abb. 11: Bevölkerungsentwicklung seit 1975 Eigene Darstellung und Berechnung; Datenquelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW: www.landesdatenbank-nrw.de

MSP – akp - DTP 33 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Gründe für den seit 1995 (fast) konstanten Bevölkerungsrückgang in Rüthen und Warstein liegen zum einen in einem Sterbefallüberschuss und zum anderen in einem negativen Wanderungssaldo [2] [14]. Im Gegensatz dazu ist der Bevölkerungszuwachs in Möhnesee in erster Linie auf ein deutlich positives Wanderungssaldo zurückzuführen (im Durchschnitt der letzten 10 Jahre fast 200 Einwohner p.a.). Der Saldo aus Geburten und Sterbefällen ist hingegen auch dort negativ. Ense schließlich verfügt seit 1995 in jedem Jahr über einen Geburtenüberschuss und mit einer Aus- nahme in 2004 auch über ein positives Wanderungssaldo, was sich letztlich in dem in Abb. 11 dargestellten deutlichen Bevölkerungszuwachs kumuliert [14].

30,00

25,00

20,00

% 15,00 n i

10,00

5,00

0,00 bis unter 10 Jahre 10 bis unter 20 20 bis unter 30 30 bis unter 45 45 bis unter 65 über 65 Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre

Nordrhein-Westfalen Arnsberg, Regierungsbezirk Soest, Kreis Ense Möhnesee Rüthen, Stadt Warstein, Stadt Abb. 12: Altersstruktur der Bevölkerung (31.12.2004)) Eigene Darstellung und Berechnung; Datenquelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW: www.landesdatenbank-nrw.de

Bzgl. der Altersstruktur (vgl. Abb. 12) fällt unter den Gemeinden des Arnsberger Waldes erneut insbesondere Ense auf, da hier – in Relation zu den aufgeführten Vergleichszahlen – ein hoher Anteil der 30-45jährigen sowie der unter 10jährigen gegeben ist. Gleichzeitig erreicht der Anteil der über 65jährigen nicht das Niveau aus Land, Regierungsbezirk und Kreis. Ense ist demzufolge offensichtlich als beliebter Wohnort für junge Familien zu bezeichnen. In Möhnesee, Rüthen und Warstein entspricht die Altersstruktur hingegen weitgehend den aufgeführten Vergleichswerten übergeordneter Raumeinheiten. Auf der Basis der Berechnungen der Aktion Demografischer Wandel wird sich an dieser Vertei- lung (überproportionaler Anteil der 30-45 Jährigen in Ense) in den Gemeinden bis 2020 nichts Grundlegendes ändern. Allerdings ist nach diesen Prognosen gerade in Ense und Möhnesee mit einer besonders starken Zunahme der älteren Bevölkerung zu rechnen – gerade bei den Hoch- betagten über 80 Jahre. Die vorausgesagten Bevölkerungszuwächse in diesen beiden Gemeinden (s.o.) werden demnach in besonders starkem Maße durch eine Zunahme älterer Bevölkerungs- teile verursacht [23].

MSP – akp - DTP 34 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung liegt in den betrachteten Gemeinden zwischen 3,8% (Rüthen) und 5,4% (Ense) (Stand 2004) und somit deutlich unter den Werten des Kreises Soest (7,3%) und des Landes (10,8%) [14]. Handlungsfelder Handlungsfelder ergeben sich im Hinblick auf die Bevölkerungsentwicklung einerseits aus ihrer quantitativen Entwicklung und andererseits aus der anteilsmäßigen Veränderung einzelner Bevöl- kerungsgruppen: • Vordringliches mittel- und langfristiges Handlungsfeld ist dabei – nicht nur in den Gemeinden des Arnsberger Waldes sondern deutschlandweit – die Bewältigung des demografischen Wandels: Es liegt hier auf der Hand, dass der massive Anstieg des Anteils älterer Bevölke- rungsgruppen als neue Anforderung an die Stadtentwicklung zu begreifen ist – sowohl im Hinblick auf seniorengerechte Wohnungen28 als auch hinsichtlich neuer bzw. zusätzlicher An- sprüche an das Wohnumfeld (Versorgung, Barrierefreiheit usw.). • Ein weiteres Handlungsfeld ergibt sich in Warstein und Rüthen durch den prognostizierten Bevölkerungsrückgang, der sich nicht unbedingt durch Leerstände äußern muss (u.a. weil die Wohnfläche pro Einwohner weiter ansteigt) aber kann (v.a. im Hinblick auf Versorgungs- und soziale Infrastruktur). Frei werdende bzw. umzunutzende Flächen bieten dabei gleichzei- tig erhebliche Potenziale z.B. für die Gewerbe- und oder Tourismusentwicklung. Insofern ist dies gleichzeitig als Chance wie als Risiko zu begreifen – stellt aber in jedem Fall eine wichti- ge Herausforderung für die Zukunft dar – nicht nur im Arnsberger Wald, sondern in zahlrei- chen deutschen Kommunen. • Die prognostizierten Bevölkerungszuwächse in Ense und Möhnesee schließlich sind im Rah- men dieses ILEK nicht als vordringliches Handlungsfeld anzusehen, da entweder mittelfristig von einem ausreichenden Pool an Wohnbauflächen auszugehen ist (in Bezug auf Möhnesee, vgl. Abschnitt 2.1.1) bzw. davon auszugehen ist, dass dieser Bedarf außerhalb des Geltungs- bereiches des ILEK gedeckt werden wird (in Bezug auf Ense).

2.1.8 Infrastruktur Die Bestandsaufnahme für das Segment Infrastruktur gliedert sich in die Bereiche Infrastruktur für Kinder bzw. Senioren und Versorgungsinfrastruktur. Soziale Infrastruktur für Kinder Die Anzahl der Plätze in Kindertagesstätten werden durch die statistischen Daten für den Stichtag 31.12.2002 nachgewiesen. Dabei ergibt sich in den einzelnen Kommunen folgende Situation: • In Ense waren 7 Kindertagesstätten mit insgesamt 461 Plätzen vorhanden. Zum Stichtag waren lediglich Plätze für Kindergartenkinder (von 3 bis 5 Jahre) verfügbar, Angebote für Krippen- oder Hortkinder gab es nicht. • In Möhnesee gab es ebenfalls 6 Kindergärten mit insgesamt 378 Plätzen für die Altersgruppe 3 bis 5 Jahre. Eine 1998 nachgewiesene Kindertagesstätte für Hortkinder im Alter von 6 bis 14 Jahren stand in 2002 nicht mehr zur Verfügung. • In Rüthen standen Ende 2002 8 Tageseinrichtungen für Kinder zur Verfügung, davon 393 Plätze für Kindergartenkinder, 7 Plätze für Krippenkinder bis 2 Jahre und 10 Plätze für Hort- kinder zwischen 6 und 14 Jahren. Das Angebot war bei den Plätzen für Krippen- und Hortkin-

28 Z.B. als barrierefreie und/oder rollstuhlgerechte Wohnungen im Sinne der DIN 18025

MSP – akp - DTP 35 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

der in den letzten Jahre stabil, die Anzahl der Plätze für Kindergartenkinder wurde jedoch von 1998 auf 2002 um gut 100 Plätze reduziert. • In Warstein wurden zum 31.12.2002 insgesamt 19 Tageseinrichtungen für Kinder ausgewie- sen, davon gut 1000 Plätze für Kindergartenkinder, 60 verfügbare Plätze für Hortkinder zwi- schen 6 und 14 Jahren und 14 Plätze für Krippenkinder bis 2 Jahre. Dabei wurde die Anzahl der Plätze für Krippenkinder im Vergleich zu den Vorjahren reduziert, die Plätze für die Hort- kinder haben sich jedoch im Zeitraum von 1998 bis 2002 insgesamt verdreifacht.

Schulen Die Ausstattung mit Schulen ist in den vier Kommunen gut, im Vergleich zur Einwohnerzahl ver- fügt Rüthen über das beste schulische Angebot. Weiterführende Schulen sind in Warstein und Rüthen vorhanden, in Möhnesee werden die weiterführenden Schulen in Soest besucht. Anhand der statistischen Daten aus dem Jahr 2004 wird deutlich, dass die Schulen im Vergleich zum Lan- desschnitt, aber auch zum Kreis Soest einen unterdurchschnittlichen Anteil an ausländischen Schülern aufweisen.

Tab. 4: Schulen Ense Möhnesee Rüthen Warstein Arnsberger Wald Grundschulen Anzahl Grundschulen 3 3 4 7 17 Anzahl Schüler 675 525 497 1.183 2.880 Grundschulen

Hauptschulen Anzahl Hauptschulen 1 1 1 2 5 Anzahl Schüler Haupt- 296 241 331 690 1.558 schulen

Realschulen Anzahl Realschulen 0 0 0 1 1

Anzahl Schüler 0 0 0 668 668 Realschulen Gymnasien Anzahl Gymnasien 0 0 1 1 2

Anzahl Schüler 0 0 688 766 1.454 Gymnasien

Abb. 13: Schulen in den Kommunen (zum 15.10.2004) Eigene Darstellung; Datenquelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW: www.lds.nrw.de

Die Fördermittel des Bundes, die Vorgaben des Landes Nordrhein-Westfalen und die Unterstüt- zung durch den Kreis bei der Einrichtung und Weiterentwicklung offener Ganztagsschulen zeigen in den vier Kommunen Wirkung: In den letzten Jahren bis 2006 wurden bzw. werden 9 der 17 Grundschulen in offene Ganztagsschulen umgewandelt, davon alleine 6 der Grundschulen in Warstein. Demgegenüber gibt es bisher nur eine weiterführende Schule, die als Ganztagsbetreu- ung anbietet, die Grimmeschule in Wartstein, Förderschule mit dem Förderschwerpunkt lernen ist ebenfalls eine offene Ganztagsschule. Soziale Infrastruktur für Senioren Durch die demographische Entwicklung ist in den nächsten Jahren eine deutliche Steigerung der Anzahl der Senioren in den Kommunen zu erwarten. Zum jetzigen Zeitpunkt erscheint die Versor- gung mit Angeboten gut, im Bereich Möhnesee gibt es über die Bedarfsabdeckung für einheimi-

MSP – akp - DTP 36 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

sche Senioren zahlreiche Einrichtungen, die mit einer Lage am See gezielt Senioren von außer- halb ansprechen. Um Senioren eine Orientierung zu ermöglichen, wurde vom Kreis Soest ein Seniorenwegweiser herausgegeben. Wichtige Angebote in den Kommunen sind: • Ense: Caritas-Sozialstation (für Ense und Möhnesee), privater Pflegedienst • Möhnesee: Seeufer-Residenz Möhnesee; Diverse Senioren- und Pflegeheime (teilweise direkt am See) • Rüthen: Ansprechpartner für Senioren in der Gemeindeverwaltung; Krankenpflegeeinrichtung mit Kurzzeitpflege in Rüthen, Pflegezentrum; Caritas-Sozialstation Rüthen, privater Pflegedienst • Warstein: Ansprechpartner für Senioren in der Gemeindeverwaltung; Gerontopsychatrische Abteilung in der westfälischen Klinik Warstein, Kurzzeit- und Übergangspflege im Krankenhaus Maria Hilf; DRK-Seniorenzentrum, privates Seniorenzentrum, Diverse Senioren- und Pflegeheime; Cari- tas-Sozialstation Warstein

Versorgungsinfrastruktur Durch die unterschiedlichen Größen der Ortsteile konzentriert sich das Versorgungsangebot stark auf einzelne Ortsteile, die die Versorgungsfunktion für die Kommunen übernehmen: • In Möhnesee wird die Grundversorgung insbesondere in Körbecke und Günne abgedeckt, in Teilen auch durch Völlinghausen; • In Ense konzentriert sich die Versorgung insbesondere auf den Kernort Bremen, Niederense übernimmt weitere nebenzentrale Funktionen. • In Warstein findet sich die Versorgungsinfrastruktur in Warstein, Hirschberg, Allagen und Suttrop. • In Rüthen konzentrieren sich die Versorgungsangebote insbesondere auf die Kernstadt, auch Kallenhardt übernimmt als zweitgrößter Ortsteil der Kommune Versorgungsfunktionen. Unter- suchungen zum Stadtraum aus dem Jahr 2001 machen jedoch deutlich, dass hier durchaus noch Defizite vorhanden sind: Kallenhardt weist wie auch das Stadtzentrum von Rüthen ein deutliches Defizit an Verkaufs- flächenausstattung auf – sowohl im Bereich der wohnungsnahen Grundversorgung als auch des mittelfristigen und spezialisierten Bedarfs: 2001 deckten lediglich zwischen 10% und 21% der Kallenhardter ihren kurzfristigen Bedarf in ihrem Ortsteil. Zwischen 47,2% und 61,5% wei- chen hingegen für Güter des täglichen Bedarfs auf andere Gemeinden – insbesondere auf Warstein – aus. Bei Gütern des mittelfristigen Bedarfs ist die Kaufkraftbindung noch deutlich geringer, wobei sich die Nachfrage hier in Lippstadt konzentriert. Vermisst wurden in der diesbezüglichen Befragung seitens der Kallenhadter v.a. Geschäfte für Nahrungs- und Ge- nussmittel (Supermarkt), Bekleidung, sowie Post und/oder Apotheken.[2]

Handlungsfelder Kurzfristige Handlungsfelder ergeben sich auf der Basis der hier dargestellten Bestandsaufnah- men nur im Bereich der Versorgungsinfrastruktur, wo für Rüthen eine partielle Unterversorgung sowohl bei Gütern des kurzfristigen wie auch des mittel- und langfristigen Bedarfs ermittelt wurde. In Folge des generellen Einzelhandels-Trends, Verkaufsflächen aus den wohnungsnahen Umfeld auf die „grüne Wiese“ zu verlagern, kann eine solche Situation auch für die übrigen dörflich ge-

MSP – akp - DTP 37 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

prägten Ortsteile als sehr wahrscheinlich vorausgesetzt werden, während über die Ortszentren von Warstein und Möhnesee keinen diesbezüglichen negativen Aussagen vorliegen. Die soziale Infrastruktur für Kinder und Senioren stellt dem hingegen zumindest kurzfristig kein prägnantes Handlungsfeld dar. Mittelfristig ist aber auch hier mit einem verstärkten Handlungs- druck in Folge des demografischen Wandels zu rechnen, der zu einer verringerten Nachfrage nach Schulen und Kindergärten auf der einen Seite und einem ansteigenden Bedarf nach senio- renorientierter Infrastruktur (u.a. Pflege- und soziale Dienstleistungen) auf der anderen Seite füh- ren wird.

2.2 SWOT-Analyse Um aus dem Regionalprofil zu ableitbaren Erkenntnissen für das ILEK Arnsberger Wald zu gelan- gen, werden die vorliegenden Ergebnisse der gegliederten Rahmenbedingungen (Abschnitte 2.1.1 bis 2.1.8) im folgenden in eine SWOT29-Matrix eingearbeitet. Bei dieser SWOT gilt es, die Resul- tate des Profils der Region Arnsberger Wald nach Stärken und Schwächen zu gliedern (SW-Teil als interne Analyse) und den Chancen und Risken gegenüberzustellen, die sich für die Region aus Trends und Veränderungen in ihrer Umgebung ergeben (OT-Teil als externe Analyse). Als externe Faktoren im Sinne der SWOT sind dabei all diejenigen anzusehen, auf die die Region selbst kei- nen direkten Einfluss hat. Durch die Gegenüberstellung der Stärken, Schwächen, Chancen und Risken ergeben sich in einer Vierfeldmatrix bis zu vier potenzielle Strategien, die für die nachfolgende Konzeptphase grundle- gend sein können: • S-O-Strategie: Stärken ausbauen, um Möglichkeiten zu nutzen. • W-O-Strategie: Schwächen eliminieren, um Möglichkeiten zu nutzen. • S-T-Strategie: Stärken nutzen, um Bedrohungen (Risiken) abzuwenden. • W-T-Strategie: Vorhandene Schwächen nicht zum Ziel von Bedrohungen (Risiken) werden lassen.

2.2.1 Gewerbliche Entwicklung

Tab. 5: SWOT-Analyse für die gewerbliche Entwicklung Interne Analyse Externe Analyse Stärken Schwächen Chancen Risiken • quantitativ weitgehend • Unterdurchschnittli- • Wachsende Unab- • Bedeutungs- und ausreichendes Ge- cher Besatz an Ar- hängigkeit von harten Beschäftigungsverlust werbeflächenangebot beitsplätzen (mit Aus- Standortfaktoren in des produzierenden (Ausnahme Warstein) nahme Warsteins) ge- einzelnen Branchen Sektors in Deutsch- rade im Dienstleis- (Telearbeit, unter- land (insbes. bei • vglw. positive Ent- tungssektor nehmensbez. Dienst- Großunternehmen) wicklung der Beschäf- leistungen): Bedeu- tigung (insbes. in • Quantitativer Bedarf • Enorme Standortkon- tungszunahme wei- Möhnesee und Rü- an zusätzlichen ge- kurrenz (Flächenpo- cher Standortfaktoren then) werblichen Bauflä- tenziale in anderen (z.B. Branchenetz- chen in Warstein Regionen) • Attraktive Landschaft werke, attraktives als weicher Standort- • Standortnachteil des

29 engl. Akronym für Strengths, Weaknesses, Opportunities und Threats

MSP – akp - DTP 38 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

faktor bestehenden Gewer- Umfeld) beflächenangebots • Vglw. hoch entwi- • Interkommunale Ge- gegenüber autobahn- ckelte Tourismuswirt- werbegebiete auf der nahen Standorten schaft insbesondere Basis des Gesetzes (Mangelnde Attrakti- in Möhnesee über kommunale Ge- vität als qualitativer meinschaftsarbeit Bedarf) (GkG NRW) ermögli- • Gefahr der wirtschaft- chen auch Gemein- lichen Abhängigkeit den mit Standort- von einzelnen Groß- nachteilen marktfähi- betrieben (Rüthen und ge Gewerbeflächen- Warstein) entwicklungen • Keine bzw. kaum • Tendenziell wachsen- spezielle wirtschafts- de Bedeutung des in- nahe Infrastrukturan- nerdeutschen Touris- gebote und wirtschaft- mus (gerade bei Kurz- liche Kooperationen reisen) Eigene Darstellung

Tab. 6: Potenziale für die gewerbliche Entwicklung auf der Basis der SWOT-Analyse Interne Analyse Stärken (Strengths) Schwächen (Weaknesses) S-O-Strategie: Stärken ausbauen, um Mög- W-O-Strategie: Schwächen eliminieren, um lichkeiten zu nutzen. Möglichkeiten zu nutzen. ) s e i

t • Standortmarketing: Nutzung der weichen • Abbau der qualitativen Defizite bei Gewer- i

n Standortfaktoren zur Ansiedlung von Unter- beflächen durch die Ausweisung von inter- u t r nehmen, die z.B. auf einen Autobahnan- kommunalen Gewerbegebieten (z.B. mit o

p schluss nicht angewiesen sind (unterneh- Autobahnanschluss) unter Berücksichtigung p

O mensbezogene Dienstleistungen) harter und weicher Standortfaktoren (s.u.) ( e s n y e • Ausbau der Tourismuswirtschaft als Cluster • Förderung wirtschaftlicher Kooperationen l c a mit hoher Branchenkompetenz (s. Abschnitt als zunehmend wichtigem weichen Stand- n n a

A 2.2.2) ortfaktor h e C

n • Schaffung wirtschaftsnaher Infrastruktur r e

t z.B. im Bereich Aus- und Fortbildung als x

E relevantem harten Standortfaktor

) S-T-Strategie: Stärken nutzen, um Bedrohun- W-T-Strategie: Vorhandene Schwächen nicht s t

a gen (Risiken) abzuwenden. zum Ziel von Bedrohungen (Risiken) werden e r lassen. h T ( • Nutzung der besonders guten weichen • Förderung des Dienstleistungssektors – n

e Standortfaktoren im Wettbewerb mit Kon- u.a. im Bereich unternehmensbezogener k i kurrenzstandorten, Dienstleistungen und im Tourismus. s i R

Eigene Darstellung

MSP – akp - DTP 39 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

2.2.2 Tourismus

Tab. 7: SWOT-Analyse für den Tourismus Interne Analyse Externe Analyse Stärken Schwächen Chancen Risiken • Bereits ausgeprägtes • Tourismusmarketing • Wachsende Bedeu- • Stark wachsende touristisches Image bisher v.a. durch die tung des naturnahen Konkurrenz innerhalb vorhanden (Marke) Gemeinden Tourismus (Wandern, und außerhalb Radfahren, Reiten Deutschlands (auf al- • Abwechslungsreiche • Qualitätsdefizite bei etc.) len Marktsegmenten) Landschaft (Wasser, (einigen) Freizeit- und Wald) als gute Vor- Tourismusangeboten • Generell wachsende • Wachsendes Quali- aussetzung für natur- (Camping) Bedeutung von Ange- tätsbewusstsein als nahe Erholung und boten, die sich ziel- Folge der harten Kon- • Qualitätsdefizite im Sport (Wandern, gruppengerecht an kurrenz Bereich Übernach- Radfahren und Was- einen bestimmten tung, Gastronomie • Kaum noch Chancen sersport als Ankeran- Personenkreis richten (zumindest teilweise) neue Marken (Desti- gebote) („Special Interest“- nationen) zu etablie- • Fehlende zielgrup- Angebote) • Günstige Verkehrsla- ren penspezifische (An- ge /-anbindung im • Wachsende Bedeu- ker-) Angebote neben • Nach wie vor starke Hinblick auf das tung des Inlandstou- Wassersport, Win- (bzw. anwachsende) Quellgebiet rismus (insbes. bei tersport, Wandern Saisonalität der Kurzreisen) • Kulturhistorische und Radfahren Nachfrage Sehenswürdigkeiten • Massentourismus in • Konflikte zwischen • Drüggelter Kapelle als Möhnesee führt zu ge- Tourismus, Natur- hochwertiger Veran- ringer Akzeptanz in schutz und Forstwirt- staltungsort. der Bevölkerung schaft bei einer tou- ristischen Nutzung • Großveranstaltungen • Die Wanderwegeinf- des Waldes in Warstein mit ho- rastruktur ist überal- hem Besucherpoten- tert • Sinkende Aufent- tial haltsdauer in (fast) • Der Umfang der allen deutschen Des- • Wintersport- (Rüthen) Wanderwege erfordert tinationen und Wellnessange- hohen Pflegeaufwand bote (Möhnesee) • Witterungsunabhän- • In Teilbereichen sind gige Angebote sind bereits zusammen- rar hängende Fahrrad- rundrouten vorhanden Eigene Darstellung

MSP – akp - DTP 40 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Tab. 8: Potenziale für den Tourismus auf der Basis der SWOT-Analyse Interne Analyse Stärken (Strengths) Schwächen (Weaknesses)

- S-O-Strategie: Stärken ausbauen, um Mög- W-O-Strategie: Schwächen eliminieren, um u t

r lichkeiten zu nutzen. Möglichkeiten zu nutzen. o p p ) s O

( • Weiterer Ausbau des Segments „Wan- • Qualitätsmanagement für die touristische e i t i n dern / Naturerlebnis“ Infrastruktur – insbesondere bei Wander- n e

c wegen und Übernachtungsinfrastruktur n • Ausbau attraktiver Angebote (Packages) a

h für den Tages- und Wochenendtourismus • Schaffung von Ankerangeboten für „Special e C s Interest“-Zielgruppen y zur Ausnutzung der Lagegunst l a

n S-T-Strategie: Stärken nutzen, um Bedro- W-T-Strategie: Vorhandene Schwächen nicht A hungen (Risiken) abzuwenden. zum Ziel von Bedrohungen (Risiken) werden e n

) lassen. r s e t t a

x • Aus- bzw. Aufbau des Wintersport und • Schaffung witterungsunabhängiger Ange- e E r

h Wellnessangebotes zur Abmilderung der bote zur Saisonverlängerung T

( Saisonalität • Bündelung des Außenmarketings bei der n

e • Vermittlung zwischen den berechtigten Sauerland-Tourismus und/oder für die (be- k i

s Interessen von Natur- reits eingeführte) Destination Arnsberger i

R schutz/Forstwirtschaft und Tourismus Wald (Binnenmarketing) • Binnenmarketing für die (wirtschaftliche) Bedeutung des Tourismus Eigene Darstellung

2.2.3 Stadt- und Dorfentwicklung

Tab. 9: SWOT-Analyse für die Stadt- und Dorfentwicklung Interne Analyse Externe Analyse Stärken Schwächen Chancen Risiken • In einigen Orten um- • Neubauten / Neubau- • Das ILEK-Programm • Problem des Leer- fangreiche erhaltens- gebiete / Veränderun- bietet Möglichkeiten für stands durch den werte Bausubstanz gen an der Bausub- die Umsetzung ge- Rückgang der land- vorhanden stanz überdecken die planter Dorfentwick- wirtschaftlichen Betrie- ursprüngliche Dorf- lungsmaßnahmen. be bzw. deren Rück- • Insgesamt ausrei- struktur zug aus den Ortsker- chendes Angebot an • Bevölkerungszuwäch- nen Wohnbauflächen vor- • Niedrige Kaufkraftbin- se in Ense und Möh- handen (mittelfristig) dung in Rüthen deutet nesee zu erwarten • Bevölkerungsrückgän- auf lokale Unterver- ge in Warstein und • Demografischer Wan- sorgung mit Einzel- Rüthen zu erwarten del: Zunahme des handel hin Anteils älterer Bevölke- • (Weiterer) Rückgang • Verkehrsprobleme in rungsgruppen (v.a. der Versorgungs- Warstein durch feh- Hochbetagter) in allen Infrastruktur in kleine- lende Ortsumgehun- Gemeinden, v.a. aber ren Dörfern zu erwar- gen und enge Tallagen in Ense und Möhnesee ten • Erhebliche Verkehrs- • Bedeutungsgewinn probleme (Verkehrs- wohnortnaher/n spitzen) durch Aus- Dienstleistungen Ein- flugsverkehr „rund um zelhandels in Folge den Möhnesee“ des demografischen

MSP – akp - DTP 41 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

• Privatisierung des Wandels ist zu erwar- Uferbereichs rund um ten den Möhnesee ent- zieht diesen dem öf- fentlichen Zugang Eigene Darstellung

Tab. 10: Potenziale für die Stadt- und Dorfentwicklung auf der Basis der SWOT-Analyse Interne Analyse Stärken (Strengths) Schwächen (Weaknesses) S-O-Strategie: Stärken ausbauen, um Mög- W-O-Strategie: Schwächen eliminieren, um lichkeiten zu nutzen. Möglichkeiten zu nutzen. ) s e

i • Umsetzung von (weiteren) Dorfentwick- • Versuch der Umnutzung freigezogener Flä- t i

n lungsprojekten im Rahmen der Förderpro- chen z.B. auch für seniorengerechten u t

r gramme Wohnraum o p

p • Vorsichtige Flächenentwicklung durch die • Ansiedlungsbemühungen um wohnungsna- O

( Mobilisierung vorhandener Wohnbauflächen he Dienstleister und Einzelhändler im Um-

n (v.a. in Ense und Möhnesee) – insbesonde- feld von seniorengerechten Wohnungen e

c re im Hinblick auf Senioren als quantitativ e n • Erarbeitung eines Konzeptes für die touris- s a wachsende Zielgruppe y h musbedingten Verkehrsprobleme in Möhne- l C a • Erhalt schützenswerter Bausubstanz (auch see n

A im Hinblick auf die Tourismusförderung)

e • Schaffung eines öffentlichen Uferweges n

r (Promenade) um den Möhnesee e t

x S-T-Strategie: Stärken nutzen, um Bedrohun- W-T-Strategie: Vorhandene Schwächen nicht E gen (Risiken) abzuwenden. zum Ziel von Bedrohungen (Risiken) werden

) lassen. s t a

e • Umbaumaßnahmen bei freigezogenen • Verwirklichung von Ortumgehungen um r

h Wohnungen (z.B. in Folge des Bevölke- Wohnzufriedenheit zu steigern (Vermeiden T ( rungsverlustes in Rüthen und Warstein) in weiterer Bevölkerungsverluste) n

e Bezug auf Wohnung und Wohnumfeld im

k • Etablierung von Serviceangeboten (Ein- i Hinblick auf seniorengerechten Wohnraum s

i kaufsservice, mobiler Supermarkt o.Ä.) um

R der dörflichen Unterversorgung entgegen zu wirken (gerade auch im Hinblick auf demo- grafischen Wandel) Eigene Darstellung

2.2.4 Regenerative Energien

Tab. 11: SWOT-Analyse für den Sektor Regenerative Energien Interne Analyse Externe Analyse Stärken Schwächen Chancen Risiken • Holzreichtum • Scheitholz-Produktion • Industriebetrie- • Förderprogramm für an Kapazitätsgrenze be/Großabnehmer Holzheiztechnik läuft • hoher Anteil Kommu- (Viehzucht, Schwimm- aus nalwald • Privatwald überwie- bäder etc.) zeigen zu- gend nicht zu bewirt- • Nahwärmeversorgung • ökonomisch gut auf- nehmendes Interesse schaftende Kleinstpar- durch Niedrigenergie- gestellte Forstwirt- an regenerativer zellen standard im Woh- schaft auch mit regio- Heiztechnik nungsneubau zukünf-

MSP – akp - DTP 42 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

nalem Ansatzmarkt • Insolvenz eines Holz- • stoffliche Verwertung tig nicht mehr rentabel • Projekterfahrungen mit heizkraftwerksbetrei- des hochwertigen Regenerativen Ener- bers hat Vertrauen in Stammholzes bietet gien Bevölkerung nachhal- noch viele Potenziale tig beeinträchtigt • Kompetenzzentrum • Potentiale für Ein- Haus Düsse im regio- kommensalternativen nalen Umfeld im Bereich regenerati- ve Energien zu erwar- ten Eigene Darstellung

Tab. 12: Potenziale für den Sektor Regenerative Energien auf der Basis der SWOT-Analyse Interne Analyse Stärken (Strengths) Schwächen (Weaknesses) S-O-Strategie: Stärken ausbauen, um Mög- W-O-Strategie: Schwächen eliminieren, um - i

n lichkeiten zu nutzen. Möglichkeiten zu nutzen. u t r o p p

•) Schaffung weiterer Beratungsangebote zur • Vertrauensbildung in regenerative Technik s O (

e Heiztechnik-Umstellung für Großabnehmer durch Vermarktung positiver Beispielprojekte i t n e e • Holzbauinitiative zur Steigerung der stoffli- c s n y

l chen Verwertung a a h n C A e n

r S-T-Strategie: Stärken nutzen, um Bedrohun- W-T-Strategie: Vorhandene Schwächen nicht ) e t s

t gen (Risiken) abzuwenden. zum Ziel von Bedrohungen (Risiken) werden x a E

e lassen. r h T

( • Informationsangebot auf Kostensenkung • Beratungs-/Informationsangebot auf Hack-

n und Abschreibungsmodelle fokussieren schnitzel- und Holzpelletheizungen fokussie- e

k ren i s i R

Eigene Darstellung

2.2.5 Landschaftsbild/Landschaftserleben

Tab. 13: SWOT-Analyse für den Sektor Landschaftsbild/Landschaftserleben Interne Analyse Externe Analyse Stärken Schwächen Chancen Risiken • Offenlandschaften • „Übererschließung“ • FFH-Ausweisung • zunehmende Ausräu- (Haarstrang, Möhnetal, des Landschaftsraums Möhnesee eröffnet mung der Agrarland- Kallenhardt, War- durch Wegenetz er- Förderzugänge für schaft stein/Hirschberg) als schwert Qualifizierung Landschaftsentwick- • versicherungsbedingte bereichernder Kontrast und Vermarktung und lungsmaßnahmen Problematik bei Er- zum Arnsberger Wald vergrößert Konfliktpo- • Ersatzpflanzungen in satzpflanzung von we- tenzial mit Jagdnut- • Reste landschaftsbild- bestehenden Alleen gebegleitenden Baum- zung prägender Alleen und versicherungstech- reihen und Einzelbäu- Baumreihen • Aufforstung von Of- nisch möglich men fenlandschaften mit nicht standortgerech- ten Gehölzen Eigene Darstellung

MSP – akp - DTP 43 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Tab. 14: Potenziale für den Sektor Landschaftsbild/Landschaftserleben auf der Basis der SWOT- Analyse Interne Analyse Stärken (Strengths) Schwächen (Weaknesses) S-O-Strategie: Stärken ausbauen, um Mög- W-O-Strategie: Schwächen eliminieren, um - i

n lichkeiten zu nutzen. Möglichkeiten zu nutzen. u t r o

p • Konzept zur „Landschaftsoptimierung“ (Er- • Konzentration auf ausgewählte, qualitativ p ) s O hochwertige Wege- und Informationsange- ( satzpflanzungen, Flächen- e i t n tausch/Bodenordnung, Saumbildung) bote (Waldroute, Holzroute, Westfälische e e s c Landeseisenbahn, Alter Soestweg) y n l a a h n C A e n r

e S-T-Strategie: Stärken nutzen, um Bedrohun- W-T-Strategie: Vorhandene Schwächen nicht ) t s x t gen (Risiken) abzuwenden. zum Ziel von Bedrohungen (Risiken) werden E a

e lassen. r h T

( • Konzept zur „Landschaftsoptimierung“ (Er- • ./.

n satzpflanzungen, Flächen- e k

i tausch/Bodenordnung, Saumbildung) s i R

Eigene Darstellung

2.2.6 Naturinformation/Umweltpädagogik

Tab. 15: SWOT-Analyse für den Sektor Naturinformation/Umweltpädagogik Interne Analyse Externe Analyse Stärken Schwächen Chancen Risiken • Mit dem LIZ ist ein • Eine einheitliche Ver- • Wachsendes Interesse • „Verzettelung“ in zahl- Anlaufpunkt für Inte- marktung des Ange- an der Erholung in der reiche, einzeln nicht ressierte vorhanden botes / Positionierung Natur. tragfähige Angebote der Region fehlt. • Einige professionelle • zahlreiche Angebote Veranstalter orientie- • finanzielle und räumli- im regionalen Umfeld ren sich in den Bereich che Situation des LIZ (Wildwald Vosswinkel, „Naturerlebnis“. (Erneuerungsbedarf) SGV- Naturschutzzentrum • Zahlreiche Führungen • Begrenzte personelle Arnsberg, Waldju- und Vorträge zu Natur Kapazitäten bei Natur- gendherberge , und Landschaft Arns- park und LIZ (Abhän- Jugendwaldheim berger Wald vorhan- gigkeit vom Ehrenamt) Arnsberg, Waldlabor den. • Keine flächendecken- Werl etc.) • Low-Budget- de Informationsmög- • Nachfrage nach Unterkünfte für Kinder, lichkeiten zu Land- Mehrtagesangeboten Jugendliche und Fami- schaft und Natur. und Angeboten für Er- lien vorhanden (Ju- • fehlende qualifizierte wachsene gendherbergen Körbe- Informationsangebote cke und Rüthen, Pfad- zu den Themen Wald finder-Camp/-Heim und Wasser Rüthen) • fehlendes Informati- • Publikumswirksame onsangebote für Er- Ansätze zur Direkt-

MSP – akp - DTP 44 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

vermarktung vorhan- wachsene den (Bauernmarkt • fehlende Mehrtages- Möhnesee) angebote • Einzelne Betriebe öffnen sich bereits für Besucher Eigene Darstellung

Tab. 16: Potenziale für den Sektor Naturinformation/Umweltpädagogik auf der Basis der SWOT- Analyse Interne Analyse Stärken (Strengths) Schwächen (Weaknesses) S-O-Strategie: Stärken ausbauen, um Mög- W-O-Strategie: Schwächen eliminieren, um ) s lichkeiten zu nutzen. Möglichkeiten zu nutzen. e i t i n u t r • inhaltlicher und räumlicher Ausbau des LIZ • Vernetzung mit Angeboten im regionalen o

p Umfeld p • „Upgrade“ einer Jugendherberge in Körbe- O ( cke oder Rüthen zur Waldjugendherberge e n s e y

c • Ansätze der Direktvermarktung landwirt- l a n schaftlicher Produkte ausbauen, um die vor- a n h A handene Nachfrage in diesem Bereich zu C e

n nutzen r e t S-T-Strategie: Stärken nutzen, um Bedrohun- W-T-Strategie: Vorhandene Schwächen nicht ) x s t E gen (Risiken) abzuwenden. zum Ziel von Bedrohungen (Risiken) werden a

e lassen. r h T

( • LIZ durch Ausbau stark und tragfähig ma- • Konzentration auf ausgewählte, qualitativ

n chen hochwertige Angebote (LIZ, Holzroute) e k i s i R

Eigene Darstellung

2.2.7 Soziale Infrastruktur

Tab. 17: SWOT-Analyse für den Sektor Soziale Infrastruktur Interne Analyse Externe Analyse Stärken Schwächen Chancen Risiken • Flächendeckendes • Verstärktes Interesse • Demographische Ent- Angebot an Kinder- der Privatwirtschaft an wicklung lässt Rück- gärten / Kindertages- der Übernahme senio- gang der Kinderzahlen stätten vorhanden renbezogener Dienst- und damit Unteraus- leistungen und Ange- lastung der Infrastruk- • Zahlreiche (auch klei- bote (Pflege aber z.B. tur erwarten. nere) Grundschulen auch in der Woh- vorhanden, zentrales • Demographische Ent- nungswirtschaft) Angebot weiterführen- wicklung lässt eine der Schulen in War- Zunahme der Senioren stein und teilweise in und somit auch des Rüthen Pflegeaufwandes er-

MSP – akp - DTP 45 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

• Grundinfrastruktur für warten – mit steigen- Senioren (z.B. Pflege- den Kosten für den dienste, Ärzte) vor- Kreis und die Kommu- handen nen • In Möhnesee Pflege- • Die Anzahl der pfle- einrichtungen mit teil- genden Angehörigen weise überregionalem wird perspektivisch zu- Einzugsbereich rückgehen – insbe- sondere im Verhältnis zu den unterstüt- zungsbedürftigen Se- nioren. Eigene Darstellung

Tab. 18: Potenziale für soziale Infrastruktur: Kinder und Jugendliche auf der Basis der SWOT- Analyse Interne Analyse Stärken (Strengths) Schwächen (Weaknesses)

) S-O-Strategie: Stärken ausbauen, um Mög- W-O-Strategie: Schwächen eliminieren, um s e

i lichkeiten zu nutzen. Möglichkeiten zu nutzen. t i n u t r

o • Bündelung seniorenbezogener Aktivitäten p

p auf Kreisebene, z.B. durch Seniorenführer O ( • Ansprache privatwirtschaftlicher Akteure z.B. e n s e in der Wohnungswirtschaft zur Entwicklung y c l n a seniorengerechter Angebote (Vernetzung a n h

A mit den bestehenden Angeboten z.B. im Be- C

e reich Pflege) n r e

t S-T-Strategie: Stärken nutzen, um Bedrohun- W-T-Strategie: Vorhandene Schwächen nicht ) x s

t gen (Risiken) abzuwenden. zum Ziel von Bedrohungen (Risiken) werden E a

e lassen. r h T

( • Intensive Zusammenarbeit zwischen Kom-

n munen und Kreis, um alle Möglichkeiten der e k

i Bestandssicherung (insbesondere bei Kin- s i dergärten und Schulen) auszuloten R

Eigene Darstellung

Nach einer zusammenfassenden Diskussion der Themen und Ansatzpunkte legte die Lenkungs- gruppe folgende drei Themenrunden fest: 1. Forst-/Holzwirtschaft und landwirtschaftliche Betriebe (einschließlich Thema Regenerative Energien) 2. Tourismus und Erholung / Naturerlebnis 3. Dorfentwicklung / Agrotourismus.

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3 Ergebnisse der Konzeptphase I

Die Ergebnisse der Konzeptphase I mit dem Schwerpunkt Leitbild, Entwicklungsziele / Entwick- lungsstrategien lassen sich wie folgt zusammenfassen.

I „Forst- / Holzwirtschaft und landwirtschaftliche Betriebe“

Regenerative Energien Leitbild: Nachhaltige Entwicklung und Sicherung einer regionalen Kernkompetenz. Entwicklungsziele / -strategien Projektansätze Themen- Arbeitsgruppen  Nutzung des Holzreichtums, der  Bislang keine über die bisherigen Bislang keine regionalen Holzwirtschaft und der Aktivitäten hinaus gehenden Pro- holzverarbeitenden Industrie für die jektansätze erkennbar. nachhaltige Energieversorgung  Vielerlei Initiativen auf diesem Ge- und Wirtschaftsentwicklung biet sind bereits im Rahmen des  (touristische) Profilierung einer re- Netzwerks Forst und Holz formu- gionalen Kernkompetenz liert worden.  Prüfung von Ansätzen auf dem Gebiet „stoffliche Verwertung von Holz“ und „Energiepflanzen in der Landwirtschaft“. Anmerkungen:  In der ersten Themenrunde zeichneten sich kein greifbarer Handlungsbedarf oder Handlungsansatz ab. Landschaftsbild/Landschaftserleben Leitbild: Schutz und Optimierung des Landschaftsbildes, insbesondere der Offenlandschaften. Entwicklungsziele / -strategien Projektansätze Themen- Arbeitsgruppen  Schutz und Optimierung des Land-  Wiederherstellung von Land- (Unter-)Arbeitsgruppe schaftsbildes durch Landbewirt- schaftsbild prägenden Alleen, zum Themenfeld Land- schaftung und gezielte Entwick- Baumreihen und Baumgruppen, schaftsoptimierung lungsmaßnahmen. insbesondere in der Agrarland-  Erschließung des Landschafts- schaft des nördlichen Teilraums. raums durch ausgewählte Rad-  Optimierung des Möhnetals durch und Wanderrouten und Informati- Ausbildung standortgerechter onsangebote. Waldsäume und ggf. Anlage von Auenwäldern (Hochwasserschutz).  Konzentration auf ausgewählte Erlebnisrouten, die qualitativ an- spruchsvoll entwickelt werden.

MSP – akp - DTP 47 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Naturinformation/Umweltpädagogik Leitbild: Gezielte Entwicklung, Vernetzung und Bündelung der vorhandenen Angebote in einem tragfähi- gen regionalen Gesamtkonzept. Entwicklungsziele / -strategien Projektansätze Themen- Arbeitsgruppen  Optimierung der Infrastruktur (ins-  Entwicklung einer Route zum Einbindung in die Ar- besondere Routen und Informati- Themenfeld Holz/Holzverwendung beitsgruppe „Touris- onsseinrichtungen) durch regiona- Holzverwertung. mus“ les Netzwerken und Konzentration  Sicherung und Ausbau des LIZ als auf wenige, qualitativ anspruchs- Waldinformationszentrum (Ange- volle Angebote. bote für verschiedene Zielgruppen, Einbeziehung Forst).  Ausbau eines DJH-Standortes in Rüthen oder Körbecke zur Waldju- gendherberge als mehrtägiges umweltpädagogisches Angebot.  Kooperation der vielfältigen um- weltpädagogischen Angebote in der Region und im unmittelbaren Umfeld (Netzwerk).

II „Tourismus und Erholung / Naturerlebnis“ Profilierung und Positionierung touristischer Angebote Leitbild: Tourismus, Erholung und Naturerlebnis bilden den zentralen Ansatz zur Weiterentwicklung des Naturparks Arnsberger Wald. Die Akteure der ILEK-Region werden daher verstärkt an einem zielgrup- penorientierten Ausbau und einer Weiterentwicklung sowie an einer Bündelung, Vernetzung und Zu- sammenarbeit der bereits vorhandenen Angebote arbeiten. Entwicklungsziele / -strategien Projektansätze Themen- Arbeitsgruppen Themenmarketing „Naturerleb-  Schaffung besonderer Attraktionen zunächst weiter eine nis mit allen Sinnen“: entlang der Waldroute (z.B. AG Inszenierung und Vermarktung der Bilsteinzeit, Aussichtsturm, Info- „Tourismus und Er- Vielfalt von Eindrücken und Erfahrun- Tafel / Aussichtsbereich an Stein- holung / Naturerleb- gen – differenziert nach Landschaft brüchen, Diamanten-Park) nis“ (Wald, Wasser, Höhlen), Aktivität  Inhaltliche und räumliche Erweite-  Konkretisierung der (wandern, biken, schwimmen) oder rung des LIZ: Angebote für ver- Projektansätze; Identifi- Jahreszeit ( Saisonverlängerung). schiedene Zielgruppen, Einbezie- zierung von „Schnitt- hung des Themas „Wald“ stellen“ innerhalb der Region; Entwicklung  Schaffung weiterer Natur- von Ansatzpunkten für Erlebniswege (zielgruppenorien- konkrete touristische tiert): (Rad-) Wanderweg auf ehe- Produkte maliger Westfälischer Landesei- senbahn, Reaktivierung des „Alten und Soestweges“, „Weg(e) durch das Moor“; Ausformung der Wander- Bildung von Prioritäten wege je nach Anspruch der „echten für die vertiefende Ar- Wanderer“, Spaziergänger oder beit in kleineren Ar- speziellen Zielgruppen (z.B. A- beitsgruppen bzw. Pro- benteuersuchende: „Abenteuer- jekttischen wandern“)

MSP – akp - DTP 48 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

 Kombinierte Angebote „Wellness + Naturerlebnis“  Naturphänomene erlebbar machen  Besucherlenkung  Verknüpfung und gemeinsame Vermarktung mit Angeboten au- ßerhalb der ILEK-Region Schaffung herausragender An-  Regionsübergreifende (vernetzte) s.o. kerangebote: Präsentation / Darstellung des re-  Zur Stützung und Ergänzung des gionalen Gewerbes und histori- auf Naturerlebnis ausgerichteten schen Handwerks mit Schwerpunkt Ansatzes sollen Angebote entwi- „Nutzung der Natur“ (Stein, Glas, ckelt werden, die eine besondere Holz); Darstellung der wirtschaftli- Attraktivität und Besucherwirkung chen Bedeutung (Produktbeispiele) aufweisen durch ihre Authentizität  Instandsetzung / Inszenierung / (Kultur / Geschichte) und/oder Bespielung historischer Bauten durch die Vermittlung besonderer und Denkmale: z.B. „Handwerker- Erlebnisse. dorf“ in Rüthen, Mahnmahl Him-  Ein besonderer Schwerpunkt ist melpforten auf ergänzende witterungsunab-  Erlebnis- / Edutainmentangebote: hängige Angebote zu legen bzw. Aquarium (Unterwasserwelt des alternativ auf „Witterungs- Möhnesees), „Bilsteinzeit“; Vernet- Erlebnisangebote“ zung bestehender Angebot („Holz- route“), Höhlenroute im Bereich Warstein/Rüthen; „Witterungs- Erlebnisangebote“ Innovationsmanagement:  Binnenmarketing / Einführung ei- s.o. Beherbergung / Gastronomie: nes Qualitätsmanagements in der  Gezielte Aufwertung (Qualitätsver- Hotellerie- und Gastronomie besserung) und Ergänzung der  Ergänzung / Aufwertung der Ange- Gastronomie- und Beherbergungs- bote im Bereich der Waldroute: angebote; möglichst mit Bezug z.B. Höhlentreff, Naturfreundehaus zum Thema „Naturerlebnis“ Stimm-Stamm etc. und/oder herausragenden Ange-  Zielgruppenorientierte Erweiterung bote (wie z.B. „Waldroute“) des Angebotes („Naturerlebnis“): Anbindung einer Gastronomie an das LIZ, Waldjugendherberge Kör- becke oder Rüthen (gleichzeitig Ansatz für „Naturerlebnis“), Zeltla- ger für Jugendliche  Bibertal: Planung Ferienhausgebiet bzw. Campingplatz; Erstellung ei- ner Machbarkeitsstudie (Nachfrage / Synergieeffekte) als Basis für In- vestorensuche

MSP – akp - DTP 49 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Optimierung des Angebotes, der  Entwicklung eines zielgruppenge- s.o. Ausstattung / Beschilderung im Na- rechten und aktuellen Qualitätsan- turpark: sprüchen gerecht werdenden Ge-  Ausdünnen des ausgedehnten samt-Wegekonzeptes für den Na- Wegenetzes zugunsten einer Ver- turpark (vgl. auch Themenmarke- besserung der wichtigsten Wege ting „Naturerlebnis“)  Schaffung zielgruppenorientierter  Instandsetzung und einheitliche und marktgerechte Verbesserun- Ergänzung der Beschilderung mit gen Kilometerangaben – auch zu Se- henswürdigkeiten; Kennzeichnung der Ansprüche der einzelnen Tou- ren  Instandsetzung / Erneuerung von Schutzhütten; systematische Er- gänzung / Erneuerung von Bänken (ggf. mit Tischen); Einrichtung / Er- neuerung von Grillplätzen  Gemeindeübergreifende Vernet- zung von Radrouten  Verbesserung der ÖPNV- Anbindung der Sehenswürdigkei- ten und Anlaufpunkte im Arnsber- ger Wald, z.B. als Rundbus – evtl. auch gestaltet als Treckerfahrt, Lo- komotive o.ä.  Bibertal: Waldlehrpfad aktuell in schlechtem Zustand; Verbesse- rungen im Bereich des Kinder- spielplatzes Sport / Wintersport:  Mountainbike: Schaffung geführter s.o.  Systematische Erweiterung und Touren Vernetzung der Angebote für die  Nordic-Walking-Angebote wichtige Zielgruppe der „Sportler“  Wassersportangebote  Erweiterung des Reitwegenetzes Gemeinsame Produkte / Gemein-  Binnenmarketing: Förderung des s.o. sames Marketing: Bewusstseins für die Zukunfts- Die Chancen der gemeindeübergrei- chancen im Bereich Tourismus und fenden Schaffung und Vermarktung Erholung von Angeboten sollen künftig stärker  Radweg „Von der Quelle bis zum genutzt werden. Im Zentrum stehen: See“: Faltblatt erstellen  zielgruppenorientierte Produktent-  Verlängerung der Aufenthaltsdau- wicklung für die „Naturerlebnis- er: erste Ideen liegen z.T. vor Region“ durch die TAG Möhnesee, (Bummelpass, Gutscheinheft, Warstein, Rüthen Wanderpass)  Werbung für diese Produkte durch  Entwicklung einer gemeinsamen die Sauerland-Tourismus e.V. in- Event-Strategie nerhalb der Produktlinien „Wan- dern“ und „Biken“

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4 Ergebnisse der Konzeptphase II

Als Ergebnis der Konzeptphase II wurden insgesamt 21 Projektskizzen ausgearbeitet:

Handlungsfeld Projekt Beispiel-/ Teilprojekte Themenorientierte Erweiterung und Aufwertung der touristischen Infrastruktur ("Allwetterwald") Basisprojekte zur grundle- Erhebung und Vernetzung Bestandsaufnahme / Prospekt "Allwetterange- genden Bestandsaufnahme vorhandener bote", Angebote im Bereich "Well- und Neuorientierung Angebote und Potenziale mit ness+Naturerlebnis", naturbezogener Sportan- Schwerpunkt Allwetter gebote sowie „Witterungserlebnis-Angebote" / „Witterungs-Erlebnissorte“; Spezielle themenbe- zogene Unterkunftsformen ("Natur -Wald- Witterung"); Identifizierung von Lücken; gleich- zeitig Bestandsaufnahme der erdgeschichtlichen Besonderheiten und Naturphänomene

Gesamt-Wegekonzept für Überprüfung vor dem Hintergrund „Qualität vor den Naturpark Quantität“ und Überarbeitung der Kennzeich- nung Wanderwegenetz und Aussichtstürme im Bereich Ausstattung Aussichtsturm Warstein; Errichtung Ausstattung der Waldroute eines zweiten Aussichtsturms im Bereich der Hevehalbinsel Themen-Touren / Installati- Ausgestaltung / Inszenierung des „Mythos onswege „Mythos Wald“, als Wald“; erste Beispielprojekte (ggf. nach Kon- Elemente der Waldroute zeptentwicklung zu erweitern): Klanginstallatio- nen, Waldtraumstation, Inszenierung der natürli- chen Attraktionen (z.B. Höhlen, Bergbauspuren etc.), Lehrpfade zum Thema „Tiere des Waldes“

Natur-/Walderlebniswege Konzeption, Ausgestaltung und Vermarktung von Natur-/Walderlebniswegen; Beispielprojek- te: Faltblatt zum Rad-/Wanderweg auf ehemali- ger Westfälischer Landeseisenbahn, Reaktivie- rung des Alten Soestweges; Überprüfung der Machbarkeit im Bereich des Truppenübungs- platzes, Wege, die den Menschen an die Natur heranführen „Witterungserlebnis" „Witterungserlebnis-Wanderungen“; „Witte- rungs-Erlebnissorte“ (Bestandsaufnahme und vernetzte Präsentation (in Verbindung mit "All- wetterangeboten"); Beispielprojekt: Bismarck- turm (Flexibilisierung der Öffnungszeiten, Be- werbung) Optimierung der Ausstattung Teilprojekte (nach jetzigem Stand): Verbesse- und Beschilderung rung der Beschilderung (verknüpft mit Entwick- lung des Wegekonzeptes); Erneuerung Regen- schutz (entsprechend eines neuen Konzeptes); Neugestaltung der Wanderparkplätze; Neuges- taltung des Waldlehrpfades und des Arboretum im Bibertal / Rüthen; Verbesserung der ÖPNV- Anbindung der Sehenswürdigkeiten und Anlauf- punkte

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Netzwerk aus Naturparkin- Ausbau des LIZ (Land- Erneuerung/Erweiterung der Ausstellung; Auf- formations-, Umweltbil- schafts-Informationszentrum) bau eines Netzwerkes mit vorhandenen Ein- dungs- und Naturerlebnis- richtungen/Projekten (LIZ als Kompetenzzent- angeboten (z.T. mit starker rum für Umweltbildung und für die Region ) Orientierung auf die Wald- route) Einrichtung eines Naturpark- Konzeption (Zielgruppen, Aufgaben, Kooperati- zentrums onspartner; Finanzierung); Standortwahl, Bau / Umsetzung Naturparktore/Info-Punkte Konzeptentwicklung des Gesamtsystems; Ein- richtung / Umsetzung Erlebnis Erdgeschichte / Gesamtkonzept für eine vernetzte Präsentation; Geologie, Naturfaszination / - Beispielprojekte: Info-Tafeln an den Steinbrü- nutzung chen, Kohlenmeiler, Darstellung landschafts- spezifischer Naturphänomene, Erlebniszentrum „Karst / Kalk"

Erlebniszentrum Wasser (bzw. Aquarium): Standortsuche; Machbarkeits- untersuchung Grüne Route Wald und Holz Konzeption; Entwicklung einer Broschüre Kombinierte Angebote Direktvermaktung (Vernet- Direktvermaktung (Vernetzung, Markenbildung) Wellness + Naturerlebnis zung, Markenbildung) Systematischer Ausbau Beispielprojekte: Mountainbike (Schaffung ge- naturbezogener Sportange- führter Touren), Erweiterung des Reitwegenet- bote zes Spezielle themenbezogene „Ausbau spezieller Walder- Beispiele: Ausbau des DJH-Standortes Rüthen Unterkunftsformen ("Natur - lebnis-Unterkunftsangebote“ als „Waldjugendherberge“, Themenhotel „Wald- Wald-Witterung") -Erlebnis“ oder "Wald-See-Erlebnis"

Marketing / Binnenmarke- Marketingmaßnahmen Schrittweise Vertiefung des Marketingansatzes ting und Erarbeitung konkreter Maßnahmen.

Qualifizierung der Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe

Erhalt der ländlichen Kultur, Wiederherstellung / Aufwertung der dörflichen Strukturen und des Landschaftsbildes Dorfentwicklung Erhaltungs-, Instandset- Beispiel "Kalvarienberg" zungsmaßnahmen Landschaftsoptimierung Wiederherstellung / Aufwer- Maßnahmen zur Wiederherstellung von Land- tung des Landschaftsbildes schaftsbild prägenden Alleen, Baumreihen und Baumgruppen sowie die Ausbildung standortge- rechter Waldsäume und ggf. Anlage von Auen- wäldern etc.

Regionaltypisches Gewer- Präsentation / Darstellung regionalen Gewerbes be

Die Projektskizzen werden nachfolgend in der o. a. Reihenfolge wiedergegeben:

MSP – akp - DTP 52 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

4.1 Projektskizzen Projektskizze „Erhebung und Vernetzung vorhandener Angebote und Potenziale mit Schwerpunkt Allwetter“ Handlungsfeld Tourismus; Marketing „Allwetterwald“, Wellness + Naturerlebnis; Basisprojekte zur grundlegenden Bestandsaufnahme und Neuorientierung

Projektansatz / Projektziel Aus den Themenrunden und dem Projekttisch ging hervor, dass bislang kein Gesamtüberblick über die in der ILEK-Region vorhandenen Angebote existiert, die sich mit den Begriffen „Allwetter- angebote“, „Wellness + Naturerlebnis“, „naturbezogene Sportangebote“ sowie „Witterungserleb- nis-Angebote“ umschreiben lassen. Ebenso fehlt eine Bestandsaufnahme der erdgeschichtlichen Besonderheiten und Naturphänomene. Ein vorrangiges Ziel soll es daher sein, eine umfassende Bestandsaufnahme durchzuführen und dem Ausflugsgast / Touristen als Information zur Verfügung zu stellen.

Projektbeschreibung Für die Kommunen Ense, Möhnesee, Warstein und Rüthen ist eine aktuelle und möglichst diffe- renzierte Erhebung der Angebote sowie weiteren Potenziale durchzuführen. Die nachfolgend be- nannten Angebote wurden (u.a.) in den Themenrunden und Projekttischen erwähnt. Sie sind sys- tematisch zu ergänzen und mit Detailinformationen zu hinterlegen: 1. „Allwetterangebote“ • Allwetterbad in Warstein 2. „Wellness + Naturerlebnis“ • Klinik Möhnesee: See(len)-Balance und Aqua Dreaming • Naturpromenade Möhnesee 3. „Naturbezogene Sportangebote“ • drei Nordic-Walking-Strecken in Warstein 4. „Witterungserlebnis-Angebote“ / „Witterungs-Erlebnisorte“ • Jahreszeiten-Wanderungen des LIZ • Heve: Wildvögel beobachten • Höhlen: Wahrnehmung von Witterungseffekten, wie z.B. stärkeres „Tropfen“ bei Regen oder der Temperaturkontrast zu Außen • „Hirsch-Brunft-Wanderung“ 5. Spezielle themenbezogene Unterkunftsformen ("Natur - Wald - Witterung") • Gutshof Warstein (INITEC) • Zeltlager der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) in Rüthen 6. Erdgeschichtliche Besonderheiten und Naturphänomene • Bilsteinhöhle, Liethhöhle • Diamanten-Park („Suttroper Diamanten“)

MSP – akp - DTP 53 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

• Quellen, Bachschwinden, Dolinen etc. Nach Durchführung und Aufbereitung der Bestandsaufnahmen ist dann die Erstellung eines Pros- pektes, einer Broschüre und einer Internet-Präsentation als Information für den Ausflugsgast / Touristen vorgesehen.

Projektverlauf

1. Bestandsaufnahmen Vorab ist der genaue Umfang der Erhebungen sowie ein Mindest-Informationsniveau festzulegen (Standarderhebungsbogen). Für die eigentliche Bestandsaufnahmen bieten sich dann vier Varianten an: a) Durchführung durch die beteiligten Kommunen b) Durchführung der Erhebungen im Rahmen eines Werkvertrags c) Durchführung der Erhebungen im Rahmen einer Dipl.-Arbeit d) Durchführung der Erhebungen durch ein Fachbüro.

2. Aufbereitung und Präsentation • Erarbeitung eines Konzeptes für eine Gesamtbroschüre oder einzelne Flyer sowie eine Dar- stellung im Internet • Umsetzung: Erstellung Layout, Endfertigung und Druck

Kosten / Finanzierung Da aktuell weder eine Festlegung bzgl. der Ausführung der Bestandsaufnahmen noch über die Form der Aufbereitung und Präsentation getroffen werden kann, sind die Kosten nicht zu bestim- men. Für die Phase I (Bestandsaufnahmen) dürfte jedoch selbst bei der Lösung Werkvertrag oder Ver- gabe ein Betrag von maximal 5.000 € anzusetzen sein.

Projektträger / Projektpartner Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald Arbeitskreis Natur der Hellweg-Touristik

Priorität

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Das Projekt stützt die Ansätze „Natur/Wald“ und 3 „Ganzjährigkeit“ zur Profilierung der Region. Regionaler Ansatz und regionale Das Projekt vernetzt unterschiedliche Akteure in 3 Bedeutung der Region und stärkt die Kooperation Endogene Potenziale / regionale Das Projekt nutzt unmittelbar vorhandene Poten- 3 Verankerung ziale.

MSP – akp - DTP 54 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Sofern sich das Thema „Allwetterwald“ durchsetzt, 3 nale Identität stützt das Projekt die regionale Identität. Erhöhung der regionalen Wert- Das Projekt stärkt die „Ganzjährigkeit“ und damit 3 schöpfung die Potenziale für eine Saisonverlängerung. Zukunftsfähigkeit Das Projekt stützt (damit) langfristige Entwick- 2 lungsperspektiven. Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Das Projekt kann und sollte (als Basis für weitere 3 Arbeiten Projekte) unmittelbar angegangen werden) Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Der Projekterfolg wird unmittelbar ablesbar sein, 3 ation (Messbarkeit des Projekter- da sich voraussichtlich unmittelbar Ansatzpunkte folgs) für weitere Maßnahmen ergeben. Finanzierung / mögliche Förderung Die Erhebungen sind (ggf.) kostengünstig durch- 2 führbar. Eine Förderung könnte, wenn die Dar- stellung eines übergeordneten Gesamtzusam- menhanges der Tourismusförderung erfolgt, mög- lich sein (mittel des NRW- Wirtschaftsministeriums). Dies scheint am ehes- ten möglich, wenn ein in sich schlüssiges und Erfolg versprechendes Gesamtpaket aus mehre- ren Projekten / Teilprojekten (vgl. andere Projekt- skizzen) geschnürt werden kann. Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 25 Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt). Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe I = Leitprojekt

Ansprechpartner Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest)

Projektskizze „Überarbeitung des Wegekonzeptes und Kennzeichnung“ Handlungsfeld Tourismus, Naturerlebnis, Naturinformation; Wegenetz

Projektansatz / Projektziel Das Wegenetz des Arnsberger Waldes bedarf dringend einer Überprüfung, wobei der Grundsatz „Qualität vor Quantität“ gelten sollte. Auch aus Kostengründen kann das gesamte Wegenetz zu- künftig nicht erhalten werden.

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Projektbeschreibung Das Projekt umfasst die Entwicklung eines zielgruppengerechten, aktuellen Qualitätsstandards entsprechenden Gesamt-Wegekonzeptes für den Naturpark mit gleichzeitiger Überarbeitung der Kennzeichnung und Informationsschilder. Weiterhin sind die Wanderkarten entsprechend zu ändern und die neue Markierung dort aufzu- nehmen. Der Standard der Wege wird zusammen mit Waldbauern und Forst abgestimmt.

Projektverlauf Das Projekt „Wegekonzept“ wird voraussichtlich 3 – 4 Jahre beanspruchen und wird vom SGV in Verbindung mit dem Naturpark-Träger erarbeitet.

Kosten / Finanzierung Von Seiten des SGV fallen für die Konzepterstellung keine Kosten an. Die Kosten für Kennzeich- nung und Informationsschilder sind derzeit noch nicht quantifizierbar.

Projektträger / Projektpartner SGV in Verbindung mit dem Naturpark-Träger

Priorität

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Die Wanderwege sind ein integraler Bestandteil 3 der touristischen Infrastruktur. Das Projekt stützt daher in hohem Maß die Profilierung der Region. Regionaler Ansatz und regionale Das Projekt vernetzt unterschiedliche Akteure in 3 Bedeutung der Region und stärkt die Kooperation. Endogene Potenziale / regionale Das Projekt nutzt unmittelbar vorhandene Poten- 3 Verankerung ziale und zielt auf deren Optimierung. Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Wandern in Wald/Natur bildet ein zentrales The- 3 nale Identität ma in der Region; Verbesserungen und Aufwer- tungen stärken entsprechend die regionale Iden- tität. Erhöhung der regionalen Wert- Ein durchgängig qualitativ hochwertiges Angebot 3 schöpfung an Wanderwegen bildet die Basis für die Gewin- nung neuer Zielgruppen. Zukunftsfähigkeit Das Projekt stützt damit langfristige Entwicklungs- 3 perspektiven Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Mit der Umsetzung kann / sollte schnellst möglich 3 Arbeiten begonnen werden, da das Projekt die Vorausset- zung für weitere Maßnahmen bedeutet Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Der Projekterfolg wird im Gesamtzusammenhang 2 ation (Messbarkeit des Projekter- der touristischen Entwicklung ablesbar.

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folgs) Finanzierung / mögliche Förderung Die Durchführung des Projektes ist fest vorgese- 3 hen und wird in Zusammenarbeit zwischen SGV und Naturpark-Träger realisiert. Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 26 Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt). Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe I = Leitprojekt

Ansprechpartner Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest) Vertreter SGV

Projektskizze „Aussichtstürme“ Handlungsfeld Tourismus; Naturerlebnis; Wanderwegenetz und Ausstattung; Steigerung der Attraktivität der Waldroute

Projektansatz / Projektziel Als praktisch unerlässliche Maßnahme für die Attraktivitätssteigerung der Waldroute ist die Anlage von Aussichtstürmen zu sehen. Zitat Brämer/Gruber in der Ausarbeitung „Arnsberger Waldwelt“: „Das große Waldmeer entzieht sich dem Blick des Wanderers fast vollständig. Hier muss unbe- dingt etwas getan werden, sei es durch gezielte Freischläge bei stärkeren Hangneigungen oder auch die Schaffung von Aussichtsplattformen auf zentralen Kuppen.“ Die im Rahmen des ILEK-Prozesses diskutierte Errichtung von Aussichtstürmen ergab zwei kon- krete Ansatzpunkte, die als herausragende Stellvertreter für weitere Einzelmaßnahmen zu verste- hen sind: • Ein Aussichtsturm soll auf dem höchsten Punkt südlich von Warstein errichtet werden. Die Planung befindet sich bereits in der Genehmigungsphase und soll 2007 realisiert werden. Die Errichtung des Turms ist daher bereits gesichert. Es wurde allerdings angeregt, die Ausstat- tung (z.B. Erläuterungstafeln) als Projekt aufzunehmen. Nähere Hinweise hierzu sind von Seiten der Naturparkverwaltung beizusteuern. • Der Wegeverlauf der Waldroute führt über die landschaftlich reizvolle Hevehalbinsel. Die Er- richtung eines Aussichtsturms in diesem Bereich würde ebenfalls einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Attraktivität der Waldroute leisten und gleichzeitig eine weitere Station für die Naturpromenade „Wasser & Wald“ bilden.

Projektbeschreibung Die Projektbeschreibung beschränkt sich auf die aktuell konkreten Ansatzpunkte. Die Notwendig- keit der Einrichtung weiterer Aussichtsplattformen kann und wird sich ergeben, wenn erste Erfah- rungen (ggf. durch Befragungen) mit der Nutzung der Waldroute vorliegen.

MSP – akp - DTP 57 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Aussichtsturm Warstein: Die Attraktivität und Wirkung des Aussichtsturms kann z.B. durch Erläuterungstafeln noch deutlich gesteigert werden. Es sind daher zunächst Überlegungen anzustellen in welcher Form die ergän- zende Ausstattung erfolgen soll. Für die Erläuterungstafeln ist der genaue Inhalt festzulegen; wei- terhin ist auf eine möglichst vandalismusresistente Ausgestaltung Wert zu legen. Die Planungen und Vorüberlegungen könnten dann richtungweisend für die Einrichtung weiterer Aussichtstürme/- plattformen sein. Aussichtsturm Hevehalbinsel: Die bauliche Gestaltung des Aussichtsturms ist den örtlichen Gegebenheiten und Anforderungen anzupassen (Höhe, Bauweise). Weiterhin erforderlich ist eine Abstimmung mit dem Ruhrverband. Für diesen Aussichtsturm wäre Projektinhalt sowohl die bauliche Realisierung sowie die ergän- zende Ausstattung, ggf. nach dem Vorbild des Warsteiner Turms.

Projektverlauf 1. Aussichtsturm Warstein Der Ablauf ist für den Aussichtsturm Warstein wie folgt zu skizzieren: • Erarbeitung einer Grundkonzeption der ergänzenden Ausstattung • Festlegung der Inhalte und der Ausgestaltung (Materialien) • Einholen von Kostenvoranschlägen • Sicherung der Finanzierung • Umsetzung. 2. Aussichtsturm Hevehalbinsel Für den Aussichtsturm Hevehalbinsel ergibt sich folgender Verlauf: • Abstimmung mit dem Ruhrverband • Konkretisierung und Detailplanung • Einholen von Kostenvoranschlägen • Sicherung der Finanzierung • Bau.

Kosten / Finanzierung Die genauen Kosten sowie die Finanzierung (ggf. Einbindung von Sponsoren) sind erst nach Kon- kretisierung und Detailplanung zu fixieren.

Projektträger / Projektpartner Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald

Priorität

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Das Projekt stützt die Ansätze „Natur/Wald“ und 3 „Ganzjährigkeit“ zur Profilierung der Region. Regionaler Ansatz und regionale Da der Aussichtsturm zur Attraktivierung der 2

MSP – akp - DTP 58 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Bedeutung Waldroute beiträgt, besitzt er – zumindest indirekt – auch eine regionale Bedeutung. Endogene Potenziale / regionale Als Maßnahme der Erweiterung touristischer Infra- 2 Verankerung struktur fördert es die touristische Gesamtent- wicklung der Region. Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Da es sich um eine Einzelmaßnahme handelt, die 2 nale Identität in ein übergeordnetes Projekt eingebunden ist, geht von dem Projekt für sich genommen (nur) eine nachgeordnete Wirkung aus. Erhöhung der regionalen Wert- Das Projekt wertet die Waldroute auf und leistet 2 schöpfung damit einen Beitrag für die regionale Wertschöp- fung. Zukunftsfähigkeit Das Projekt stützt (damit) zumindest mittelbar 2 langfristige Entwicklungsperspektiven. Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Die Umsetzung könnte für den Turm in Warstein – 3 Arbeiten bei Sicherung der Finanzierung – unmittelbar in Verbindung mit dem Bau des Turms (2007) reali- siert werden. Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Der Projekterfolg ist, da es sich um ein Bauwerk 3 ation (Messbarkeit des Projekter- handelt, unmittelbar ablesbar. folgs) Finanzierung / mögliche Förderung Da es sich bei der Waldroute um ein herausra- 2 gendes touristisches Angebot handelt, könnte die weitere Aufwertung evtl. aus Mitteln des NRW- Wirtschaftsministeriums gefördert werden. Eine Einbeziehung von Sponsoren in die Finanzie- rung scheint realistisch möglich. Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 21 Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt). Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe I = Leitprojekt

Ansprechpartner Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest)

MSP – akp - DTP 59 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Projektskizze „Inszenierung des Mythos Wald“ Handlungsfeld Tourismus; Naturerlebnis; Wanderwegenetz und Ausstattung; Steigerung der Attraktivität der Waldroute

Projektansatz / Projektziel Die Stützung der Attraktivität der Waldroute wird als ein zentrales Thema gesehen. Projekte im Bereich der ILEK-Region können dabei beispielgebend für die übrigen Teilstrecken der Route sein. Als vorrangig angesehen wird insbesondere die Inszenierung des „Mythos Wald“, wie es im Gut- achten „Arnsberger Waldwelt“ (Brämer/Gruber) ausführlich beschrieben wurde. Der Grundansatz besteht darin, dass die überwiegende Zahl der Wanderer eine Vorliebe zu Tagestouren hegt. Die Tagestour besteht aber in der Regel aus einer Rund- und sehr viel weniger aus einer Strecken- wanderung. Das Gutachten stellt daher heraus, dass sich kundengerechte Wanderangebote nicht auf die Präsentation von Leitwanderwegen (hier „Waldroute“) beschränken dürfen sondern auch exzellente Tagesrundwanderungen im Angebot haben müssen. Konkret bedeutet dies für das Zusammenspiel von Leitweg und Themen-Touren, dass der Leitweg – als Top-Route – das be- gehrte Ziel von Stippvisiten ist, die als Rundtour jenseits der Wege beginnen wie enden und als Höhepunkt ein Stück des Leitweges verfolgen. Ziel des Projektes muss es entsprechend zunächst sein, herausragende Ansatzpunkte für die Ausbildung und Gestaltung von Themen-Touren zu identifizieren, die geeignet sind, den „Mythos Wald“ als authentisches Erlebnis zu transportieren.

Projektbeschreibung Der Projektansatz bedarf zunächst einer weiteren Konkretisierung in der Lenkungsgruppe Wald- route. Ausgangspunkt der Überlegungen sollten die im benannten Gutachten aufgezeigten Vor- schläge für Themen-Routen sein: a) Themenwege, die durch be- und übersinnliche, geheimnisvolle Waldszenarien wirken: „He- xenstieg“, „Schauder-Pfad“, „Weg der Zukunft“, „Pfad der Geheimnisse“ b) Installationswege: „Nachtlichtallee“, „Musik-Promenade“, „Weg der Geschichten“ c) Wege für spezielle Zielgruppen: „Dogs-Trail“, „Scout-Trail“, „Wildwald-Pfad“ d) Wege, die auf den Wald und seine Geschichte Bezug nehmen: „Jägerpfad“, „Köhlerpfad“, „Wildererpfad“ sowie „Eselsroute“ und „Grafenpromenade“ e) Anlegung eines Uferpfades am Möhnesee: „Seetour“ f) Routen für „Faulenzer“ unter den Waldbesuchern: „Idyllicum“, „Müßig-Gang“ g) Route für Bahn-Fans: „Tour DB“ h) Routen für Hobbyfotographen: „Fototouren“ i) Routen, die sich auf besondere Wetterverhältnisse beziehen: „Wildwetterwege“, „Winterwe- ge“, „Nebelsteige“. Anhand dieser Vorschlagsliste lassen sich voraussichtlich problemlos Ansätze für konkrete Rou- ten identifizieren. Von besonderem Interesse sind dabei die letzt genannten Thementouren; sie nehmen in idealer Weise Bezug auf den Marketingansatz „Allwetterwald“.

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Woran es bislang mangelt, sind Informationen / Materialien über Sagen aus der Region, welche die Landschaft entlang der Waldroute erlebbar machen. Es wird jedoch demnächst ein Buch er- scheinen, welches das Thema „Sagen“ behandelt. Aus den Themenrunden und Projekttischen gingen folgende Hinweise und Ideen hervor: • Einrichtung von akustischen Klanginstallationen: Ausgangspunkte „Neuhaus/Torhaus“, Wald- traumstation • Verbesserung der Ausstattung und Inszenierung der natürlichen Attraktionen (z.B. Höhlen, Bergbauspuren etc.) • Aufstellung von Hinweisschildern und Einrichtung von Lehrpfaden zum Thema „Tiere des Waldes“.

Projektverlauf Die unter „Projektbeschreibung“ genannten Ansatzpunkte sind zunächst zu diskutieren und ggf. durch weitere zu ergänzen. Nach Auswahl der aussichtsreichsten Ansätze sind diese vertiefend auszuarbeiten (Verortung, Wegeführung, Installationen) und zur Umsetzung vorzubereiten.

Kosten / Finanzierung Da eine große Spannweite unterschiedlicher möglicher Themenrouten zur Inszenierung des My- thos Wald zur Diskussion steht, kann zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage über die zu erwarten- den Kosten gemacht werden.

Projektträger / Projektpartner Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald Arbeitskreis Natur der Hellweg-Touristik SGV

Priorität

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Das Projekt stützt die Ansätze zur Profilierung der 3 Region. Regionaler Ansatz und regionale Das Projekt vernetzt unterschiedliche Akteure in 3 Bedeutung der Region und stärkt die Kooperation Endogene Potenziale / regionale Das Projekt vernetzt unterschiedliche Akteure in 3 Verankerung der Region und stärkt die Kooperation Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Die durch die Waldroute zukünftig zu erwartende 2 nale Identität breite Wirkung für die öffentliche Wahrnehmung der Region würde durch ein System von Themen- Routen weiter gestärkt. Erhöhung der regionalen Wert- Das Projekt eröffnet weitere Potenziale für den 2 schöpfung Tourismus und erhöht damit die regionale Wert- schöpfung.

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Zukunftsfähigkeit Die Themenrouten dienen der langfristigen Etab- 3 lierung der Waldroute als Premium-Wanderweg. Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Die Vorüberlegungen aus dem Gutachten „Arns- 2 Arbeiten berger Waldwelt“ (Brämer/Gruber) können unmit- telbar aufgegriffen werden. Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Der Projekterfolg ist mit Umsetzung der Routen 3 ation (Messbarkeit des Projekter- unmittelbar nachweisbar. folgs) Finanzierung / mögliche Förderung Da es sich bei der Waldroute um ein herausra- 2 gendes touristisches Angebot handelt, könnte die weitere Aufwertung evtl. aus Mitteln des NRW- Wirtschaftsministeriums gefördert werden. Dies scheint am ehesten möglich, wenn ein in sich schlüssiges und Erfolg versprechendes Gesamt- paket aus mehreren Projekten / Teilprojekten (vgl. andere Projektskizzen) geschnürt werden kann Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 23 Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt). Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe I = Leitprojekt

Ansprechpartner Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest) Herr Dr. Schewe (MSP, als Vertreter der ARGE ILEK)

Projektskizze „Natur-/Walderlebniswege“ Handlungsfeld Tourismus; Naturerlebnis, Naturinformation/Umweltpädagogik; Wegenetz; Landschaftserleben

Projektansatz / Projektziel Ergänzend zur Waldroute und den dort im weiteren angedachten Thementouren und Installati- onswegen werden verschiedentlich weitere Möglichkeiten gesehen, attraktive Natur-/Wald- erlebniswege einzurichten. Die Themenrunden und Gespräche erbrachten hierzu einige Projekt- ansätze, die weiter verfolgt werden und ggf. noch durch weitere Projekte zu ergänzen sind.

Projektbeschreibung Das Projekt umfasst – jeweils – die Konzeption, Ausgestaltung und Vermarktung der Wege. Als Beispielprojekte seien benannt: • Rad-/Wanderweg auf ehemaliger Westfälischer Landeseisenbahn: Erstellung eines Faltblat- tes • Reaktivierung des Alten Soestweges (u. a zunächst Überprüfung der Machbarkeit im Bereich des Truppenübungsplatzes) • Wege, die den Menschen an die Natur heranführen

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Rad-/Wanderweg auf ehemaliger Westfälischer Landeseisenbahn Der bereits auf Teilabschnitten bestehende Weg der ehemaligen Westfälischen Landeseisenbahn bietet Radfahrern eine komfortable Überwindung von Haarstrang und Möhnetal. und soll per Falt- blatt oder Broschüre erläutert werden. Im vorhandenen Abschnitt in Warstein war dieser Weg bereits mit Wegweisern und Informations- tafeln ausgestattet, die jedoch dem Vandalismus zum Opfer gefallen sind. Sowohl aus diesem als auch aus Gründen der Landschaftsbilderhaltung werden jetzt „Nummernrouten“ eingerichtet, bei denen sich vor Ort lediglich nummerierte Pfosten befinden, die in Faltblättern oder Broschüren erläutert werden. Hierzu müssten geeignete Vertriebsstellen gefunden werden. Konkrete Aufgabe wäre daher die Erstellung eines Flyers / einer Broschüre in Verbindung mit dem Aufstellen von nummerierten Pfosten; Einrichtung geeigneter Vertriebstellen, ev. durch Aufstellen von Automa- ten. Eine weitere Idee ist es, den vorhandenen Weg in Richtung Rüthen oder sogar bis Brilon fortzu- führen. Reaktivierung des Alten Soestweges Wiederherstellung einer historischen Wegeverbindung zwischen Soest und Körbecke. Ein Abschnitt der Trasse liegt auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz, der durch die NRW- Stiftung erworben und zukünftig durch die Biologische Station der Arbeitsgemeinschaft Biologi- scher Umweltschutz im Kreis Soest (ABU) gepflegt und entwickelt werden soll. U.a. ist die Bewei- dung durch Heckrinder und Wildpferde vorgesehen, weshalb eine Gatterung erforderlich ist. Die Wegeverbindung ist über einige hundert Meter unterbrochen, hier findet sich ein mittlerweile zugewachsener Hohlweg, der aus Gründen des Biotopschutzes nicht freigelegt werden sollte. Auf diesem Abschnitt ist ein Grundstückserwerb auf der benachbarten landwirtschaftlichen Fläche erstrebenswert, um die Wegeführung parallel zum historischen Verlauf fortzuführen.

Wege, die die Menschen an die Natur heranführen Das Vorhaben beabsichtigt die abschnittsweise Wiederherstellung einer ursprünglichen Struktur- vielfalt im Waldgebiet. Gleichzeitig können die Besucher des Arnsberger Waldes an geeigneten Stellen über Pfade naturnahe Bäche und Auen selber erleben sowie Pflanzen und Tiere beo- bachten. Im Arnsberger Wald sind die Mehrzahl der Bachtäler vor 60 bis 100 Jahren mit Fichten aufge- forstet worden. In der Dunkelheit dieser Fichtenforsten verarmt die Tier- und Pflanzenwelt der Auen und Bäche, eine Bodenvegetation fehlt vielfach vollständig. Fichten entziehen dem Tal durch erhöhte Verdunstung Wasser, die Täler trocknen aus. Die Bäche wurden teilweise begradigt, in der Folge haben sie sich eingetieft. Die typische Strukturvielfalt von Kolken und Schotterbänken, Totholzansammlungen, von schnell fließenden und strömungsberuhigten Bereichen ist ab- schnittsweise verloren gegangen, der Wasserhaushalt der Aue ist hier gestört. Bäche und Auen leben wieder auf, wenn die Fichten zurückgedrängt und standortgerechte Laub- gehölze kleinflächig wieder eingebracht werden oder sich auf natürlichem Wege wieder ausbreiten können. Mit schonenden Methoden kann die Strukturvielfalt in den Bächen gefördert werden. Bä- che mit lichtdurchfluteten Auen sind eine attraktive Landschaft für die Besucher des Arnsberger Waldes. Hier können sie die Schönheit und den Artenreichtum dieser Lebensräume erleben und kennen lernen.

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Das Projekt entwickelt zunächst - insbesondere in der Nähe von Wanderwegen - abschnittsweise naturnähere Situationen am Bach und in der Aue, die die Besucher an geeigneten Stellen über Pfade erreichen können. Durch die Aufstellung von Informationstafeln wird die Vermittlung der Naturwerte unterstützt.

Projektverlauf • Konzeption • Ausgestaltung / Einrichtung von Infrastruktur (z.B. Informationstafeln) • Vermarktung: generelle Einbindung in die übergeordnete Vermarktung; ggf. Flyer (wie im Fall Westfälischer Landeseisenbahn).

Kosten / Finanzierung Aufgrund der Unterschiedlichkeit der Projektansätze nicht pauschal vorauszuschätzen. Im Falle des Flyers ist - nach Zusammentragen der Informationen - für die Gestaltung und den Druck einer Erstauflage von 5.000 Stck. mit ca. 3.000 – 5.000 € zu rechnen.

Projektträger / Projektpartner NRW-Stiftung; Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest. (ABU)

Priorität

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Das Projekt bereichert das Angebot der Natur- 3 walderlebniswege. Regionaler Ansatz und regionale Das Projekt vernetzt unterschiedliche Akteure in 3 Bedeutung der Region. Endogene Potenziale / regionale Das Projekt nutzt unmittelbar vorhandene Poten- 3 Verankerung ziale. Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Das Projekt ist darauf angelegt, das „Gesamtsys- 2 nale Identität tem“ an attraktiven Wegen zu optimieren; entspre- chend ist von einer öffentlichen Wirkung auszuge- hen. Erhöhung der regionalen Wert- Das Projekt eröffnet weitere Potenziale für den 2 schöpfung Tourismus und erhöht damit die regionale Wert- schöpfung. Zukunftsfähigkeit Das Projekt stützt im Gesamtzusammenhang 2 „Tourismusentwicklung“ langfristige Entwick- lungsperspektiven Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Das Teilprojekt „Touristische Landeseisenbahn“ ist 2 Arbeiten kurzfristig umsetzbar. Für die beiden anderen Projektansätze sind Vorarbeiten erforderlich. Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Der Projekterfolg ist anhand der Besucherzahl 2 ation (Messbarkeit des Projekter- ablesbar. folgs)

MSP – akp - DTP 64 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Finanzierung / mögliche Förderung Die Schaffung / Vermarktung weiterer Naturerleb- 2 niswege könnte evtl. aus Mitteln des NRW- Wirtschaftsministeriums gefördert werden. Dies scheint am ehesten möglich, wenn ein in sich schlüssiges und Erfolg versprechendes Gesamt- paket aus mehreren Projekten / Teilprojekten (vgl. andere Projektskizzen) geschnürt werden kann. Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 21 Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt). Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe I = Leitprojekt

Ansprechpartner Frau Beckers (Arbeitsgemeinschaft biologischer Umweltschutz im Kreis Soest) Herr Löbbecke, Hellweg-Touristik e.V: Herr Kasper (DTP, als Vertreter der ARGE ILEK) Herr Prof. Stichmann (als Ideengeber).

Projektskizze „Witterungserlebnis“ Handlungsfeld Tourismus; Allwetterangebote; Naturerlebnis, Naturinformation/Umweltpädagogik

Projektansatz / Projektziel Der übergeordnete Marketingansatz „Allwetterwald“ (Naturerlebnis, ganzjährig) führte unter ande- rem auf das Thema „Witterungs-Erlebnis“. Neben Witterungs-Erlebniswanderungen sollen spe- zielle Witterungs-Erlebnisorte ermittelt und im positiven Sinne als Orte intensiven „Wetter- Erlebens“ bekannt gemacht werden. In idealer Weise entsteht ein Netz aus Witterungs- Erlebnisorten und –wegen sowie geführten Wanderungen.

Projektbeschreibung Witterungs-Erlebnisorte Die Bestandsaufnahme möglicher Witterungs-Erlebnisorte ist in die ohnehin durchzuführenden themenübergreifenden Bestandsaufnahmen einzubinden (vgl. Projektskizze „Vernetzung vorhan- dener Angebote“). Bislang benannt wurde u.a. der Bismarckturm als „Wetter-Erlebnis-Turm“, der Wasserturm in Rüthen (gute Sicht), der Beobachtungsstollen in der Staumauer, Heve (Wildvögel beobachten), Höhlen (Witterungseffekte). Diese und weitere Orte (nach der Bestandsaufnahme) sind im Hinblick auf Ihre „neue Funktion“ als „Witterungs-Erlebnisorte“ zu qualifizieren. Als Beispielprojekt kann hier zunächst der „Bis- marckturm“ dienen. Wenn der Turm das Erleben von Gewitter, „Plästern“, Sonnenaufgang/- untergang, schneebedeckten Landschaften etc. ermöglichen soll, ist zwingend eine Flexibilisie- rung der Öffnungszeiten erforderlich.

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Witterungserlebnis-Wanderungen Es werden themenorientierte geführte Wanderungen angeboten, die mit den Forstämtern ggf. unter Einsatz von Rangern (freigesetztes Personal der Forstämter ) organisiert werden. In Anleh- nung an das vorhandene Angebot z. B. Beobachtung von Wildvögeln (Heve), „Mondwanderungen“ oder „Dämmerungswanderungen“ werden weitere Themen entwickelt. Daneben bestehen Angebote von „Wind und Wetter - Wanderungen“, d.h. unabhängig von der jeweiligen Witterung und Jahreszeit.

Projektverlauf • Ermittlung von möglichen Witterungserlebnisorten (Bestandteil übergreifender Bestandsauf- nahmen) • (ggf.) Einbindung in die Konzeption entsprechender Routen (Witterungserlebniswanderungen) • Realisierung des Beispielprojektes „Bismarckturm“: Erarbeitung eines Konzeptes für die Fle- xibilisierung der Öffnungszeiten, Prüfung der Realisierbarkeit „spontaner“ Öffnungen des Turms (z.B. Gewitterfront über dem Sauerland) • Konzeptionierung von entsprechenden Angeboten sowie Ausbildung von Wanderführern • Marketingmaßnahmen.

Kosten / Finanzierung Eine Einschätzung der Kosten ist erst nach Abschluss der Bestandsaufnahme und ersten Schrit- ten der Konzeptentwicklung möglich.

Projektträger / Projektpartner LIZ Forstämter

Priorität

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Das Projekt stützt die Ansätze Natur/Wald und 3 „Ganzjährigkeit“ zur Profilierung der Region Regionaler Ansatz und regionale Das Projekt vernetzt unterschiedliche Akteure in 3 Bedeutung der Region und stärkt die Kooperation Endogene Potenziale / regionale Das Projekt nutzt unmittelbar vorhandene Poten- 3 Verankerung ziale Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Das Projekt bietet einen herausragenden Ansatz, 3 nale Identität die Wortmarke „Allwetterwald“ öffentlichkeitswirk- sam mit Leben zu füllen. Erhöhung der regionalen Wert- Das Projekt trägt zur Erreichung des Ziels „Sai- 2 schöpfung sonverlängerung“ bei und eröffnet damit weitere Potenziale für den Tourismus. Zukunftsfähigkeit Das Projekt stützt im Gesamtzusammenhang 2 „Tourismusentwicklung“ langfristige Entwick- lungsperspektiven

MSP – akp - DTP 66 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Das Projekt knüpft z. T. an vorhandene Angebote 3 Arbeiten an; eine Erweiterung ist absehbar möglich Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Der Projekterfolg ist anhand der Besucherzahl 2 ation (Messbarkeit des Projekter- ablesbar. folgs) Finanzierung / mögliche Förderung Die Schaffung / Vermarktung weiterer Naturerleb- 2 niswege könnte evtl. aus Mitteln des NRW- Wirtschaftsministeriums gefördert werden. Dies scheint am ehesten möglich, wenn ein in sich schlüssiges und Erfolg versprechendes Gesamt- paket aus mehreren Projekten / Teilprojekten (vgl. andere Projektskizzen) geschnürt werden kann. Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 23 Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt). Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe I = Leitprojekt

Ansprechpartner Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest) Ansprechpartner aus dem Forstbereich Herr Heppekausen (Arbeitskreis Natur), Gemeinde Warstein

Projektskizze „Optimierung der Ausstattung und Beschilderung“ Handlungsfeld Tourismus, Naturerlebnis, Naturinformation; Wanderwegenetz und Ausstattung

Projektansatz / Projektziel Die Ausstattung und Beschilderung des Naturparks ist in Teilen nicht mehr zeitgemäß bzw. in schlechtem Zustand. Hier besteht daher ein wichtiger Ansatz für verschiedenartige Projekte. Eine Konkretisierung ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nur begrenzt möglich, da starke Abhängigkeiten zu grundlegenden Projekten, wie „Vernetzung vorhandener Angebote“ sowie „Gesamt- Wegekonzept für den Naturpark“ bestehen. Die Projektskizze fasst daher die zum jetzigen Zeitpunkt identifizierbaren möglichen Teilprojekte zusammen. Diese sind aber voraussichtlich nach Abschluss der angesprochenen grundlegenden Projekte zu konkretisieren bzw. durch weitere Teilprojekte zu ergänzen.

Projektbeschreibung Nach jetzigem Stand (s.o.) umfasst das Projekt „Optimierung der Ausstattung und Beschilderung“ folgende Teilprojekte: 1. Optimierung der Wegebeschilderung in Zusammenhang mit der Überarbeitung des Ge- samtwegekonzeptes.

MSP – akp - DTP 67 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Die Beschilderung sollte unter der Devise „Weniger ist mehr“ und in zurückhaltender Optik erfol- gen. Die „Points of Interests“ (Beispiel Schieferpfad) würden dabei nummeriert und durch beglei- tende Materialien in Form von Broschüren erläutert. 2. Erneuerung Regenschutz Es wird ein Konzept für Regenschutz entwickelt, welches überdachte Schutzhütten in offener Kon- zeption vorsieht (evtl. in Pilzform). Die möglichst zügige Umsetzung zur Verbesserung des Regen- schutzes ist auch als Angebotsvervollständigung unter dem Gesichtspunkt „Allwetterwald“ zu se- hen. 3. Neugestaltung der Wanderparkplätze Die vorhandenen Wanderparkplätze sind nach noch festzulegenden Kriterien neu zu gestalten. Die Beschilderung sollte mit einem einheitlichen Signet erfolgen, so dass die Parkplätze für die Wanderer unmittelbar als Startpunkt bestimmter Wanderrouten erkennbar werden. 4. Neugestaltung des Waldlehrpfades und des Arboretum im Bibertal / Rüthen Bei dem Projekt handelt es sich um die Anlage eines Erlebnispfades im Bibertal der Stadt Rüthen. Der Pfad führt die Besucher in die „Wunderwelt“ des Waldes ein. Aktiv, durch Riechen, Fühlen, Schmecken und Sehen kann hier eine Naturerfahrung der besonderen Art erlebt werden. Das Walderlebnis Biberpfad ist für jedes Alter konzipiert. Die Gesamtlänge liegt bei ca. 2,3 km. Neben Kindern werden - als weitere Zielgruppe - die Besucher der Jugendherberge Rüthen sowie des DPSG am Eulenspiegel angesprochen. Bei diesen beiden Einrichtungen ist von etwa 20- 25.000 Besuchern pro Jahr auszugehen. Durch den Biberpfad wird das Bibertal durch eine weitere naturverbundene Attraktion bereichert und dennoch eine Oase der Ruhe bleiben. Als Wegweiser dient der Biber, der den Besucher zu den einzelnen Stationen und Aufgaben geleitet. Vorgesehen sind 14 verschiedene Stationen zu den Themen Wald, Wasser und Boden. Ausgangs -und Endpunkt ist der Parkplatz Bibertal. 5. ÖPNV-Anbindung der Sehenswürdigkeiten Ein gesonderter Projektvorschlag zielt auf die Einrichtung von Verbindungsrouten zu besonderen regionalen Sehenswürdigkeiten. Denkbar wäre die Einrichtung einer Rundbuslinie, die die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in ihre Linienführung integriert. Unter Umständen lassen sich in ein Gesamtkonzept auch bereits bestehende Angebote, wie z.B. Planwagenfahrten der Warsteiner Brauerei, einbeziehen.

Projektverlauf Insgesamt besteht eine starke Abhängigkeit zu den Basisprojekten (Grundlegende Bestandsauf- nahme und Neuorientierung). Es ist daher zum jetzigen Zeitpunkt kaum möglich, über die kurze Skizzierung der Zielsetzungen (vgl. Projektbeschreibungen) eine Konkretisierung vorzunehmen und Aussagen zu Umsetzungsschritten zu machen. Eine Ausnahme bildet die Neugestaltung des Waldlehrpfades und des Arboretum.

Kosten / Finanzierung Die Instandhaltung und Verbesserung der Beschilderung und Ausstattung gehört vom Grundsatz zu den Aufgaben des Zweckverbandes.

MSP – akp - DTP 68 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Projektträger / Projektpartner Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, SGV Forstbetrieb Rüthen

Priorität

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Das Projekt (bzw. die Teilprojekte) fügt sich in 3 den Gesamtansatz zur Profilierung der Region Regionaler Ansatz und regionale Die Projektansätze zielen auf eine regionsüber- 3 Bedeutung greifenden Optimierung der Infrastruktur. Endogene Potenziale / regionale Die geplanten Maßnahmen bilden eine Grundvor- 3 Verankerung aussetzung für die Verbesserung der touristischen Inwertsetzung der vorhandenen endogenen Po- tenziale. Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Die „Erschließung“ von Wald/Natur in anspre- 2 nale Identität chender und zeitgemäßer Form bildet eine wichti- ge regionale Aufgabe, die von öffentlichem Inte- resse ist. Erhöhung der regionalen Wert- Eine gute Beschilderung und Ausstattung bildet 3 schöpfung ein wichtiges Qualitätsmerkmal, das zu einer Ver- stärkung von Wiederholungsbesuchen beitragen wird. Zukunftsfähigkeit Das Projekt stützt (damit) langfristige Entwick- 3 lungsperspektiven Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Die Umsetzung kann / sollte erst nach Abschluss 1 Arbeiten der Basisprojekte (Grundlegende Bestandsauf- nahme und Neuorientierung) erfolgen; die Projekte sollten dann aber zügig angegangen werden. Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Da es sich um die Einrichtung von Infrastruktur 3 ation (Messbarkeit des Projekter- handelt, ist der Projekterfolg unmittelbar sichtbar. folgs) Finanzierung / mögliche Förderung Die Instandhaltung und Verbesserung der Be- 3 schilderung und Ausstattung gehört vom Grund- satz zu den Aufgaben des Zweckverbandes. In- sofern ist von einer Sicherung der Finanzierung auszugehen. Aufgrund der Bedeutung der Maß- nahmen kommt auch eine Förderung in Betracht. Ggf. ist hier die Einbindung in ein Gesamt- Maßnahmenpaket angeraten (vgl. andere Projekt- skizzen). Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 24 Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt). Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe I = Leitprojekt

MSP – akp - DTP 69 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Ansprechpartner Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest) Herr Hötte (Forstbetrieb Rüthen, Forst –und Umweltpädagogik) Vertreter SGV

Projektskizze „Ausbau des Landschafts-Informations-Zentrum (LIZ)“ Handlungsfeld Netzwerk aus Naturparkinformations-, Umweltbildungs- und Naturerlebnisangeboten (z.T. mit starker Orientierung auf die Waldroute)

Projektansatz / Projektziel Die Sicherung und der Ausbau des Landschafts-Informations-Zentrums (LIZ) als ein regionales Informations- und Kompetenzzentrum umfasst mehrere Bausteine und Zielsetzungen: Erweiterung des inhaltlichen Spektrums insbesondere hinsichtlich des Bereiches Wald/Forst 1 Erweiterung des Zielgruppenspektrums 2 Schaffung eines Netzwerkes mit Kompetenzpartnern (z.B. Forst) und weiteren vorhandenen Einrichtungen/Angeboten in der Region, auch als Außenstellen des LIZ 3 Erneuerung/Weiterentwicklung der Ausstellung 4 räumliche Optimierung/Ausbau: Vergrößerung des Ausstellungsfläche und Schaffung eines Vortragsraums; ggf. in Verbindung mit der Ansiedlung des Naturparkzentrums 5 ggf. Verkauf regionaler Produkte verbunden mit einem kleinen Bistro 6 Anpassung des Träger und Finanzierungskonzeptes zur nachhaltigen Sicherung des LIZ

Projektbeschreibung Im Rahmen des ILEK-Prozesses, aber auch schon im Zusammenhang mit früheren Diskussionen um einen „Nationalpark Arnsberger Wald“, konnte immer wieder der Bedarf nach einem Kompe- tenzzentrum auf dem Themenfeld Wald/Forst, auch als Anlaufstelle für Bewohner und Gäste der Region, ausgemacht werden. Das diesbezügliche Informationsangebot des LIZ wird derzeit als nicht ausreichend bewertet. Weiterhin bestehen unterschiedliche Auffassungen darüber, ob das LIZ mit dem Standort Möhnesee-Günne – also am westlichen Rand des Arnsberger Waldes – im Osten der Region hinreichend bekannt und etabliert ist, um diese „zentrale“ Funktion zu erfüllen. Damit stellt sich auch die Standortfrage für ein solches Kompetenzzentrum. Insbesondere die trotz öffentlicher Förderung und Zuschüsse schwierige finanzielle Situation des LIZ führt zu der Auffassung, dass eine weitere, neue Einrichtung mit vergleichbarer bzw. ergän- zender Thematik in der Region nicht tragbar ist und darüber hinaus die Gefahr der Schwächung des LIZ und weiterer vorhandener Einrichtungen birgt. Die Konzipierung des Projektes „Ausbaus des LIZ“ basiert daher auf folgenden Eckpunkten: • Nutzung des vorhandenen Informations- und Veranstaltungsangebotes des LIZ als Aus- gangspunkt für eine bedarfsgerechte und zielgruppenorientierte Weiterentwicklung

MSP – akp - DTP 70 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

• Nutzung des hoch besucherfrequentierten Standortes am Möhnesee bei gleichzeitiger Ver- netzung mit bestehenden Einrichtungen/Angeboten „in die Region hinein“ • räumliche Erweiterung am Standort Möhnesee-Günne möglichst unter Nutzung von Syner- gieeffekten z.B. durch kombinierte Ausstellungs- und Vortragsräume und ggf. durch Ansied- lung kompatibler Einrichtungen, etwa eines Naturparkzentrums • Anpassung des Träger- und Finanzierungskonzeptes an die aktuellen Ansprüche Auch seitens des LIZ wurde ein zweiseitiger Konzeptvorschlag in diesem Sinne vorgelegt. Zur Weiterentwicklung zu einem regionalen Kompetenzzentrum wird zum einen die stärkere Ein- beziehung des Forstes in die Angebote und Trägerschaft des LIZ als erforderlich erachtet. Zum anderen ist der Aufbau eines Netzwerkes mit vorhandenen Einrichtungen/Angeboten in der Regi- on eine zentrale Aufgabe bei der zukünftigen Entwicklung des LIZ. Der Aufbau von Außenstellen des LIZ, ausgehend von vorhandenen Aktivitäten wie z.B. im Be- reich der Bilsteinhöhle, ist ein Baustein dieses Netzwerkes. Diese Außenstellen müssten, wie das LIZ, zum Ausgangspunkt für Wanderungen gemacht werden und einen Beitrag zu einem Ganzjah- resangebot (wie z.B. „Jahreszeiten-Wanderungen“) leisten. Ein weiterer Baustein ist die Kooperation mit vorhandenen Einrichtungen in der Region, die sich mit unterschiedlichen Ansätzen auf diesem Themenfeld bewegen (z.B. Wildwald Vosswinkel, SGV-Naturschutzzentrum Arnsberg, Waldjugendherberge Brilon, Jugendwaldheim Arnsberg). Auch ein in vergleichbarer Weise wie bei der Waldjugendherberge Brilon zu schaffendes Mehrta- gesangebot in der JH Rüthen oder ein weiteres Jugendzeltlager könnten in ein solches Netzwerk einbezogen werden (vgl. Projektskizze „Ausbau spezieller Walderlebnis-Unterkunftsangebote“). Eine möglichst vollständige Aufstellung möglicher Kooperationsstellen innerhalb eines Netzwerkes ist im Zuge des weiteren Verfahrens aufzustellen. In einem solchen, auch flächenhaft wirksamen Netzwerk erscheint die Lage des LIZ am „Einfalls- tor“ zur Region gut gewählt, zumal die hohe Besucherfrequenz einen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der Einrichtung leisten und zugleich ein Potenzial für Wiederholungsbesuche in der Region erschließen kann. Die Ausstellung des LIZ wird als erneuerungsbedürftig eingeschätzt und sollte im Zuge der Aus- bauplanungen weiterentwickelt werden. Ein Führer durch die verschiedenen Ausstellungsbereiche ist zu erstellen. Es empfiehlt sich, mit einer ansprechend aufbereiteten Ideenskizze an potenzielle Geldgeber wie Stiftungen heranzutreten. Bei einer räumlichen Erweiterung der Ausstellung (s.u.) ist die kombinierte Nutzung als Vortragsraum anzustreben. Auch Überlegungen, die Naturparkverwaltung vom Standort Soest in den Naturpark zu verlegen, eröffnen Perspektiven zur Nutzung von Synergieeffekten und damit zur Sicherung und Weiterent- wicklung des LIZ. So ist zu prüfen, ob das LIZ – insbesondere bei Einbindung in ein regionales Netzwerk – Aufgaben und Leistungen für den Naturpark gegen finanziellen Ausgleich übernehmen kann. Die (potenzielle) Bedeutung des LIZ für den Naturpark Arnsberger Wald ist daher frühzeitig zu klären und herauszuarbeiten. Gleichwohl sollten Überlegungen für ein Naturparkzentrum auch mit Blick auf weitere Entwicklungen im Raum offen gehalten und nicht allein an den Standort LIZ gebunden werden, weswegen das Naturparkzentrum auch als eigener Projektansatz innerhalb des ILEK bearbeitet wird. Weiterhin wurde die Anbindung einer Gastronomie an das LIZ diskutiert. Eine unmittelbare Not- wendigkeit wird aufgrund des vorhandenen Angebotes im Umfeld nicht gesehen. Der Verkauf regionaler Produkte, ggf. verbunden mit einem kleinen Bistro, könnte allerdings einen Beitrag zur

MSP – akp - DTP 71 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Profilierung und Refinanzierung leisten und soll zu gegebener Zeit noch einmal aufgegriffen und geprüft werden. Alle vorgenannten Entwicklungsüberlegungen, die mit einer Erhöhung des Raumbedarfes einher- gehen, sind auf mögliche Synergieeffekte bezüglich Raumnutzung und Deckungsbeitrag integriert zu prüfen. Unter Einbeziehung bereits vorliegender Pläne für einen Anbau ist hierzu in enger Zu- sammenarbeit mit einer projektbegleitenden Arbeitsgruppe eine Machbarkeitsstudie zu erstellen. Innerhalb des derzeitigen finanziellen Rahmens und Organisations-/Finanzierungskonzeptes ist ein Ausbau des LIZ nicht vorstellbar, was bei der Konzeptentwicklung Berücksichtigung finden muss (s.u.) Es scheint erforderlich, aktuelle politische Diskussionen über die Zukunft des LIZ „an- zuhalten“ und mit den Konzeptüberlegungen des LIZ abzustimmen.

Projektverlauf

1. Netzwerkbildung Zusammenstellung und Ansprache möglicher regionaler Kooperationspartner in einem Netzwerk durch einen projektbegleitenden Arbeitskreis aus LIZ, Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, den Kommunen, Ruhrverband, Landesbetrieb Wald und Holz und ggf. weiterer Schlüsselakteure; Konstituierung eines regionalen Netzwerks und Absprache einer regionalen Funktions- und Ar- beitsteilung

2. Träger- und Finanzierungskonzept Entwicklung eines an die neuen Aufgaben und Anforderungen angepasstes Träger- und Finanzie- rungskonzeptes durch den projektbegleitenden Arbeitskreis

3. Neukonzeption Ausstellung Formulierung von Eckpunkten des zukünftigen LIZ-Profils innerhalb des vorgenannten Netzwer- kes durch den projektbegleitenden Arbeitskreis (s.o.), Aufbereitung einer Ideenskizze zur Anspra- che potenzieller Financiers (Sponsoren, Stiftungen) durch eine Ausstellungsagentur

4. Raum- und Gebäudekonzept Erstellung eines Raum- und Gebäudekonzeptes unter Einbeziehung der Standortfrage eines Na- turparkzentrums (siehe entsprechende Projektskizze) durch ein Architekturbüro

5. Umbau/Neubau Realisierung der erforderlichen Umbau-/Neubaumaßnahmen

6. Ausstellungsplanung und -umsetzung Planung und Realisierung der Ausstellung und Aufbereitung begleitender Medien (Ausstellungs- führer) durch Agenturen

Kosten / Finanzierung Für die Erneuerung und Weiterentwicklung der Ausstellung erscheint die Anwerbung von Sponso- ren- und Stiftungsgeldern möglich. Unter Auflage der Absicherung durch die Gemeinde Möhnesee stehen bei der NRW-Stiftung 300.000 € zum Ausbau des LIZ zur Verfügung, wobei die investiven Maßnahmen für das Finanzie-

MSP – akp - DTP 72 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

rungskonzept als nicht so relevant angesehen werden wie der laufende Betrieb, der derzeit 1 – 2 Vollzeitstellen umfasst und im Zuge der Aufgabenerweiterung ggf. personell aufzustocken wäre. Das LIZ verfügt aktuelle über ein Jahresfinanzvolumen von 100.000 € bei einem jährlichen Defizit von rd. 20.000 €. Neben einer Erhöhung des Kostendeckungsgrades im Zuge der Angebotsprofi- lierung und Ausbauplanungen ist auch die Verteilung finanzieller Lasten im Zusammenhang eines Trägerkonzeptes zu diskutieren (s.u.) Für eine etwaige Umgestaltung des Umfeldes des historischen Mühlengebäudes (Sitz des LIZ) können Mittel aus der Dorferneuerung beantragt werden.

Projektträger / Projektpartner Die bislang ehrenamtliche Trägerstruktur ist den Zielplanungen nicht mehr angemessen und ge- wachsen. Ein eine zukünftige Trägerkonstellation sind weitere Partner als Kompetenzträger und Nutznießer des Angebotes einzubinden. In Frage kommen hierzu neben der Gemeinde Möhnesee beispielsweise der Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, der Ruhrverband und der Landes- betrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen.

Priorität

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Das Projekt stützt die Ansätze „Natur/Wald“ und 3 „Ganzjährigkeit“ zur Profilierung der Region. Regionaler Ansatz und regionale Das Projekt vernetzt unterschiedliche Akteure in 3 Bedeutung der Region und stärkt die Kooperation Endogene Potenziale / regionale Das Projekt nutzt unmittelbar vorhandene Poten- 3 Verankerung ziale. Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Das Projekt erhöht die Öffentlichkeitswirksamkeit 3 nale Identität und Regionale Identität durch Kompetenz- /Angebotsbündelung in der Region und Vernet- zung in die Region. Erhöhung der regionalen Wert- Die stärkere regionale Ausrichtung und Vernet- 2 schöpfung zung des LIZ würde dazu beitragen, zusätzliche Ausflugsgäste für die Region zu interessieren und zum Wiederholungsbesuch anzuregen. Zukunftsfähigkeit Das Projekt bündelt Kompetenzen und Ressour- 3 cen und nutzt Synergien, um das LIZ und koope- rierende Einrichtungen/Projekte zu stärken. Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Das Projekt greift auf viele vorhandene Ansätze 1 Arbeiten und Aktivitäten zurück. Die regionale Vernetzung steht allerdings noch am Anfang, das Träger- und Finanzierungskonzept stellt aufgrund hoher In- vestitions- und Betriebskosten hohe Anforderun- gen. Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Der Projekterfolg wird über die Besucherzahlen 3 ation (Messbarkeit des Projekter- und Deckungsbeiträge unmittelbar ablesbar sein. folgs) Finanzierung / mögliche Förderung Die Finanzierung der Konzeptentwicklung und 1

MSP – akp - DTP 73 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Realisierung erscheint über Sponsoren- und Stif- tungsgelder möglich. Ein solides Konzept zur Finanzierung der Folgekosten durch eine Träger- konstellation ist noch zu erarbeiten. Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 22 Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt). Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe I = Leitprojekt

Ansprechpartner Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest) Frau Heim-Zülsdorf (Landschafts-Informations-Zentrum, Möhnesee-Günne) Herr Kasper (DTP, als Vertreter der ARGE ILEK)

Projektskizze „Einrichtung eines Naturparkzentrums“ Handlungsfeld Netzwerk aus Naturparkinformations-, Umweltbildungs- und Naturerlebnisangeboten (z.T. mit starker Orientierung auf die Waldroute)

Projektansatz / Projektziel Schaffung eines Naturparkzentrums innerhalb des Arnsberger Waldes mit Sitz der Geschäftsstel- le, zentralem Infopunkt, Ausstellungen etc., möglicherweise durch Erweiterung des Landschafts- Informations-Zentrums (LIZ) in Möhnesee-Günne

Projektbeschreibung Seitens des Zweckverbandes Naturpark Arnsberger Wald bestehen Überlegungen, die Ge- schäftsstelle vom Standort Soest in den Naturpark zu verlegen. Über die bisherigen Verwaltungs- aufgaben hinaus könnte diese Einrichtung als „Naturparkzentrum“ weitere Funktionen überneh- men: (erlebnisorientierte) Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit, Besucherlenkung, Touristen- Information („informative Werbung“), touristische Attraktion (Schlechtwetter-Angebot, z.B. Aus- stellung), Imagebildung für den Naturpark, Veranstaltungszentrum, Forschung. Es besteht die Auffassung, dass im Zuge des weiteren ILEK-Prozesses zunächst das Profil des Arnsberger Waldes geschärft und durch Angebote unterfüttert sowie die Zielgruppe der Angebote geklärt werden sollte, um auf dieser Grundlage die Funktionen eines Naturparkzentrums be- schreiben zu können. Da sich die denkbaren Funktionen und Aufgaben eines Naturparkzentrums teilweise mit dem vor- handenen bzw. geplanten Angebot des Landschafts-Informations-Zentrums in Möhnesee-Günne überschneiden (siehe Projektskizze „Ausbau des Landschafts-Informations-Zentrums“), ist zur Vermeidung konkurrierender Angebote eine sorgfältige Abstimmung vorzunehmen. Grundsätzlich eröffnen die Überlegungen Perspektiven zur Nutzung von Synergieeffekten und damit auch zur Sicherung und Weiterentwicklung des LIZ. So ist zu prüfen, ob das LIZ – insbesondere bei Einbin- dung in ein regionales Netzwerk – Aufgaben und Leistungen für den Naturpark gegen finanziellen

MSP – akp - DTP 74 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Ausgleich übernehmen kann. Die (potenzielle) Bedeutung des LIZ für den Naturpark Arnsberger Wald ist daher frühzeitig zu klären und herauszuarbeiten. Auch wenn weitgehendes Einvernehmen darin besteht, dass die Naturparkverwaltung mittelfristig in den Naturpark verlegt werden soll, sollte die Standortdiskussion noch offengehalten werden und nicht allein auf das LIZ beschränkt bleiben. Insbesondere ist die Verbandsversammlung des Na- turparks frühzeitig in die Überlegungen einzubinden, da hier durchaus auch andere Prioritäten bezüglich der Standortdiskussion zu erwarten sind. Als ein weiterer potenzieller Standort kommt die neue Ausbildungsstätte des Forstamtes Arnsberg in Breitenbruch in Frage. Dieser Standort könnte im Zuge möglicher gesamtregionaler Entwicklungen (z.B. ein denkbarer gemeinsamer Leader-Antrag der ILEK-Regionen Arnsberger Wald und Altkreis-Meschede) in den Mittelpunkt der Diskussion rücken. In jedem Fall sollte bei der Standortwahl für ein Naturparkzentrum der Ausbau/die Erweiterung einer bestehenden, bereits mit Landesmitteln geförderten Einrichtung Vorrang vor dem Aufbau einer gänzlich neuen Einrichtung haben, möglich Synergieeffekten aus- geschöpft und konkurrierende Angebote vermieden werden.

Projektverlauf 1. Konzeption und Standortwahl Bestimmung der Zielgruppen, Aufgaben und Kooperationspartner; ggf. Abstimmung einer Ar- beitsteilung mit dem LIZ; Entwicklung eines Träger- und Finanzierungskonzeptes; Standortwahl; durch einen projektbegleitenden Arbeitskreis (denkbare Besetzung: Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, LIZ, Tourismusverbände, Ruhrverband, Landesbetrieb Wald und Holz und ggf. weiterer Schlüsselakteure)

2. Raum- und Gebäudekonzept Erstellung eines Raum- und Gebäudekonzeptes durch ein Architekturbüro

3. Umbau/Neubau Realisierung der erforderlichen Umbau-/Neubaumaßnahmen

Kosten / Finanzierung Die Kosten und Finanzierung der Naturparkverwaltung sind von den Überlegungen nur insoweit betroffen, als Erweiterungen gegenüber dem heutigen Aufgabenprofil vorgesehen werden. Es wird Aufgabe des projektbegleitenden Arbeitskreises sein, mit der Bestimmung des Aufgabenprofils entsprechende Finanzierungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Kosten und mögliche Finanzierungswege der baulichen Maßnahmen sind erst mit Vorliegen der Konzeption und der Grundsatzentscheidung über den Standort (Umbau/Neubau) näher zu beschreiben. Insbesondere ist zu prüfen, inwieweit ersparte Aufwendungen des Kreises Soest für die bisherige Geschäftsstelle in das Budget des Naturparkzentrums einkalkuliert werden können.

Projektträger / Projektpartner Als Träger des Naturparkzentrums steht der Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald an vor- derster Stelle. In Abhängigkeit von der Konzeption (Kooperationen/Arbeitsteilung mit weiteren Einrichtungen) ist zu prüfen, inwieweit weitere Partner in die Trägerkonstellation einbezogen wer- den sollten.

MSP – akp - DTP 75 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Priorität

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Das Projekt stützt die Ansätze „Natur/Wald“ und 3 „Ganzjährigkeit“ zur Profilierung der Region. Regionaler Ansatz und regionale Das Projekt vernetzt unterschiedliche Akteure in 3 Bedeutung der Region und stärkt die Kooperation Endogene Potenziale / regionale Das Projekt nutzt unmittelbar vorhandene Poten- 3 Verankerung ziale. Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Als Zentrum des Naturparks bildet das Projekt 3 nale Identität ebenfalls einen Fokus der Öffentlichkeitswirksam- keit und der Regionalität. Erhöhung der regionalen Wert- Die beabsichtigten Aktivitäten des Naturparkzent- 2 schöpfung rums zielen auch darauf ab, zusätzliche Ausflugs- gäste für die Region zu interessieren. Weiterhin stärkt es die „Ganzjährigkeit“ und damit die Poten- ziale für eine Saisonverlängerung. Zukunftsfähigkeit Das Projekt stützt (damit) langfristige Entwick- 2 lungsperspektiven. Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Das Projekt greift auf viele vorhandene und ge- 1 Arbeiten plante Ansätze und Aktivitäten zurück. Die kon- krete Konzeption steht allerdings noch am Anfang, das Träger- und Finanzierungskonzept stellt auf- grund hoher Investitions- und Betriebskosten hohe Anforderungen. Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Der Projekterfolg wird über die Besucherzahlen 3 ation (Messbarkeit des Projekter- unmittelbar ablesbar sein. folgs) Finanzierung / mögliche Förderung Ein solides Konzept zur Finanzierung der Investiti- 1 onen und Folgekosten durch eine Trägerkonstel- lation ist auf Grundlage der Konzeption noch zu erarbeiten. Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 21 Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt). Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe I = Leitprojekt

Ansprechpartner Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest) Herr Kasper (DTP, als Vertreter der ARGE ILEK)

MSP – akp - DTP 76 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Projektskizze „Naturpark-Tore / Info-Punkte“ Handlungsfeld Netzwerk aus Naturparkinformations-, Umweltbildungs- und Naturerlebnisangeboten (z.T. mit starker Orientierung auf die Waldroute)

Projektansatz / Projektziel Einrichtung sog. „Naturpark-Tore“ als „Entree-Punkte“ mit entsprechender Infrastruktur an den auf den Naturpark zuführenden Bundes- und Landesstraßen Schaffung weiterer „Info-Punkte“ innerhalb des Naturparks in wichtigen Ortslagen oder zu beson- deren Themen

Projektbeschreibung Bei den „Naturpark-Toren“ und „Info-Punkten“ handelt es sich um zwei Bausteine eines mehrstufi- gen und funktionsteiligen Informationskonzeptes für den Naturpark Arnsberger Wald: Die Natur- park-Tore am Rand der Region empfangen Besucher und geben eine erste Orientierung. Die Info- Punkte hingegen befinden sich an hochfrequentierten Attraktionen/Einrichtungen innerhalb der Region, wo auf die Attraktionen/Einrichtungen fokussierte Besucher auch über die Gesamtregion informiert und dafür interessiert werden sollen. Die Topographie des Haarstrangs trägt wie auch die landwirtschaftliche Nutzung tragen zum Po- tenzial dieses Teilraumes bei, das nördliche „Empfangszimmer“ der Region zu sein (vgl. Projekt- skizze „Landschaftsoptimierung“): Die Offenlandschaft und der Höhenrücken bescheren dem Besucher ein reizvolles Panorama über das Möhnetal hinweg auf den Arnsberger Wald. Beson- ders geeignete Standorte für „Naturpark-Tore“ finden sich entsprechend auf der Haarhöhe an den von Norden und Westen zuführenden Bundes- und Landesstraßen (z.B. der Parkplatz am Bis- marckturm), von denen sich grandiose Ausblicke nach Süden auf den Naturpark bieten. Im Wes- ten (Niederense) bietet sich das Mahnmahl Himmelpforten als Naturpark-Tor an. Gerade bei schlechtem Wetter sind u.a. an der Bilsteinhöhle und am Wildpark zahlreiche Besu- cher aus dem Sauerland auszumachen, was für die Ergänzung von Naturpark-Toren im Süden des Naturparks spricht (z.B. nördlich von Meschede). Als Standorte für „Info-Punkte“ innerhalb der Region bieten sich wichtige Ortslagen (z.B. Hirsch- berg, Kallenhardt, Eversberg) oder Orte mit besonderem thematischen Schwerpunkt (NSG „Wald- reservat“ in Breitenbruch) an. Weiterhin sind „Info-Punkte“ an frequentierten Attraktio- nen/Einrichtungen (LIZ, Möhnesee, Bilsteinhöhle/Wildpark, Aussichtsturm beim Stimmstamm), entlang der Straßenachse durch Warstein sowie an allen größeren Parkplätze in der Region vor- stellbar. Neben der Ausarbeitung des Informationskonzeptes für den Arnsberger Wald und der Standort- wahl für die „Naturpark-Tore“ und die „Info-Punkte“ auf Grundlage des Wegekonzeptes ist ein Gestaltungskonzept für die Informationsorte zu entwickeln: Es empfiehlt sich ein modulhafter Auf- bau der Ausstattungselemente (Hinweiselemente, Informationselemente, Sitzgelegenheiten, Pa- pierkörbe, Licht etc.) innerhalb eines Corporate Designs. Insbesondere die „Naturpark-Tore“ soll- ten einen Beitrag zur Profilierung der Region und zur „Landschaftsoptimierung“ (vgl. Projektskizze „Machbarkeitsstudie Erweiterung von naturnahen Waldflächen“) darstellen und sich deutlich von konventionellen Wanderparkplätzen abheben.

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Projektverlauf 1. Vorprüfung Vorprüfung von Standorten und Informationsbausteinen sowie Einwerbung von Sponsoren; hierzu Einrichtung einer Werkvertragsstelle in einem Umfang von ca. 2 Monaten. 2. Inhaltliche und gestalterische Ausarbeitung Entwurf des Kommunikationskonzeptes, Gestaltung der Informationsmodule, Planung der örtli- chen/landschaftlichen Gestaltung/Einbindung; hierzu Beauftragung externer Kommunikationsdesigner/Landschaftsarchitekten, vorzugsweise in Arbeitsgemeinschaft; ggf. auch vorgeschalteter Ideenwettbewerb (zugleich als Marketinginstru- ment) 3. Umsetzung Produktion der Informationsmodule, Einrichtung/Anlage der Informationsorte

Kosten / Finanzierung Es wird die Möglichkeit gesehen, Sponsoren/Patenschaften zu gewinnen (Einrichtungen, Gastro- nomie-/Gaststättengewerbe, Holz-/Forstwirtschaft).

Projektträger / Projektpartner Als Projektträger bietet sich der Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald in Kooperation mit den Tourismusverbänden, dem Sauerländischen Gebirgsverein und den Heimatvereinen an.

Priorität

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Das Projekt stützt die Ansätze „Natur/Wald“ und 3 „Ganzjährigkeit“ zur Profilierung der Region. Regionaler Ansatz und regionale Das Projekt schafft ein regional einheitliches In- 3 Bedeutung formationssystem und stärkt die damit Kooperati- on und Identifikation. Endogene Potenziale / regionale Das Projekt nutzt unmittelbar vorhandene Poten- 3 Verankerung ziale des Landschaftsraums und vorhandener Einrichtungen. Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Das Projekt ist ein zentraler Baustein des regio- 3 nale Identität nalen Kommunikationskonzeptes und trägt zu einer Corporate Identity bei. Erhöhung der regionalen Wert- Das Projekt trägt dazu bei, Passanten oder auf 2 schöpfung einzelne Attraktionen/Einrichtungen fokussierte Besucher über die Gesamtregion zu informieren und zusätzliche Ausflugsgäste für die Region zu interessieren. Zukunftsfähigkeit Das Projekt stützt (damit) langfristige Entwick- 2 lungsperspektiven.

MSP – akp - DTP 78 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Der konzeptionelle Ansatz steht noch am Anfang 1 Arbeiten und muss einschließlich des Träger- und Finanzie- rungskonzeptes ausgearbeitet werden. Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Der Projekterfolg wird über die Besucherzahlen 2 ation (Messbarkeit des Projekter- mittelbar ablesbar sein. folgs) Finanzierung / mögliche Förderung Es wird die Möglichkeit gesehen, Sponso- 2 ren/Patenschaften für Konzeptentwicklung, Reali- sierung und Betrieb zu gewinnen. Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 21 Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt). Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe II

Ansprechpartner Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest) Herr Bredensteiner (Touristik Möhnesee) Herr Kasper (DTP, als Vertreter der ARGE ILEK)

Projektskizze „Erlebnis Erdgeschichte / Geologie, Naturfaszination / -nutzung“ Handlungsfeld Tourismus; Naturerlebnis; Netzwerk aus Naturparkinformations-, Umweltbildungs- und Naturer- lebnisangeboten; Steigerung der Attraktivität der Waldroute

Projektansatz / Projektziel Die ILEK-Region zeichnet sich durch eine Vielfalt an bereits vorhandenen Angeboten im Bereich Umweltbildung aus. Weiterhin existiert eine bislang nicht systematisch erschlossene Zahl an erd- geschichtlichen Besonderheiten und Naturphänomenen. Ziel des Projektes soll es entsprechend sein, ein Gesamtkonzept für eine vernetzte Präsentation zu entwickeln. Im Anschluss soll dann unmittelbar die vertiefende Ausarbeitung und kurzfristige Umsetzung von Beispielprojekten erfolgen.

Projektbeschreibung Als Grundlage für die Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes zur vernetzten Präsentation ist zu- nächst eine systematische Bestandsaufnahme der Naturphänomene erforderlich. Diese sollte im Vorfeld im Rahmen der übergreifenden Erhebung vorhandener Angebote und Potenziale erfolgen (vgl. separate Projektskizze).

MSP – akp - DTP 79 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Auf Grundlage dieser Erhebung ist eine sinnvolle Auswahl zu treffen, die dann beschil- dert/gekennzeichnet und in Wanderkarten dargestellt werden kann. Als erste Bestandteile der Bestandsaufnahme und mögliche Teilprojekte sind zu benennen: • Einbeziehung der Steinbrüche (Steinindustrie) zur Herstellung großräumiger geologischer Zusammenhänge entlang der Waldroute: Aufstellung von Info-Tafeln an den Steinbrüchen (z.B. „Im Kliev“ in Rüthen-Kallenhardt sowie auf Warsteiner Gebiet im Bereich der Zuwegung zur Waldroute); • Darstellung des Zusammenhangs zwischen der unterschiedlichen geologischen Situation und der Ausprägung von Landschaft und Nutzungsformen im westlichen und östlichen Teil der Waldroute: hohe Bedeutung des Bereichs Bilsteinhöhle für die Präsentation; bislang Steines- hop und gastronomischer Betrieb vorhanden; • Kohlenmeiler im Bereich Hirschberg: Verbreitung historischer Köhlerstellen über Informati- onstafeln sichtbar zu machen (= Kennzeichnung auffindbarer Meilerplätze); • Landschaftsspezifische Naturphänomene (Bachauen, Quellen, Bachschwinden, Karstberei- che, Kalksteinschichten); Kennzeichnung mittels einfacher Beschilderung (Nummerierung) / Erklärungen über Broschüre; • Hevetal: Beispielhafte Darstellung der historischen Entwicklung von Bachauen; die Heve wur- de sehr frühzeitig begradigt  Darstellung der Gründe, warum Menschen so frühzeitig in die Natur eingegriffen haben; • Waldlehrpfad in Warstein • „Erlebnispfad Karst – Wasser“.

Ein gesonderter Ansatz ist in der (möglichen) Schaffung eines Erlebniszentrums „Karst / Kalk" zu sehen. Gedacht ist an ein kleines Erlebniszentrum zur Karstmorphologie und Karsthydrologie mit Modellen zur Entstehung von Dolinen, Bachschwinden, zu Höhlen und unterirdischen Hohl- räumen (Kluftsystemen); ggf. als Ausgangspunkt an der Waldroute zu einem „Abzweig Karstroute“ mit regionalen geographisch-geologischen Besonderheiten. Als mögliche Standortalternativen wurden angesprochen: a) ehemalige Jugendherberge an der Bilsteinhöhle, steht z.T. leer, 1 ½ Etagen werden zur Zeit nicht genutzt; b) ehemaliges Erholungsheim Zeche Viktoria, steht eben- falls leer; das Heim liegt direkt am Waldspielplatz, benachbart zur Höhle. Denkbar wäre (in beiden Fällen) die Verknüpfung mit einer (möglichen) Erweiterung des Diamanten-Parks. Das Erlebnis- zentrum könnte/sollte in einen übergeordneten Gesamtzusammenhang gestellt werden („Dezen- trales Science-Center“; vgl. hierzu die Ausführungen zum Projekt „Erlebniszentrum Wasser“).

Projektverlauf Der Ablauf ist wie folgt zu skizzieren: • Systematische Bestandsaufnahme und Auswahl der Naturphänomene (im Rahmen des ü- bergreifenden Projektes) • Erarbeitung von Detailkonzepten für die Erschließung, Darstellung / Präsentation der erdge- schichtlichen Besonderheiten und Naturphänomene; insbesondere vertiefende Ausarbeitung des Konzepts für das Erlebniszentrum „Karst / Kalk" • Realisierung (ggf. gestuft über einen längeren Zeitraum).

Kosten / Finanzierung Da eine große Zahl möglicher, noch nicht abschließend spezifizierter Teilprojekte entwickelt und umgesetzt werden soll, kann zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage über die zu erwartenden Kosten gemacht werden.

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Eine besondere Situation existiert für das Teilprojekt „Erlebnispfad Karst – Wasser“. Hier handelt es sich um eine Projektidee der Wasserwerke Lörmecke, die sich maßgeblich an der Finanzie- rung beteiligen würde.

Projektträger / Projektpartner Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald Arbeitskreis Natur der Hellweg-Touristik Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest. (ABU)

Priorität

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Das Projekt stützt die Ansätze „Natur/Wald“ und 3 „Ganzjährigkeit“ zur Profilierung der Region. Regionaler Ansatz und regionale Das Projekt vernetzt unterschiedliche Akteure in 3 Bedeutung der Region und stärkt die Kooperation. Endogene Potenziale / regionale Das Projekt nutzt unmittelbar vorhandene Poten- 3 Verankerung ziale. Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Die Aufbereitung und vernetzte Präsentation regi- 2 nale Identität onaler naturräumlicher Potenziale stärkt das Be- wusstsein und die Identifikation der Bevölkerung mit der Region. Erhöhung der regionalen Wert- Das Projekt eröffnet weitere Potenziale für den 3 schöpfung Tourismus und erhöht damit die regionale Wert- schöpfung. Zukunftsfähigkeit Das Projekt stützt - zumindest mittelbar - langfris- 2 tige Entwicklungsperspektiven. Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Für das Projekt existieren Vorüberlegungen. Nach 2 Arbeiten Abschluss der als gesondertes Projekt geführten Bestandsaufnahmen kann unmittelbar mit der Umsetzung begonnen werden. Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Der Projekterfolg ist insofern ablesbar, als es sich 2 ation (Messbarkeit des Projekter- um sichtbare Verbesserungen der Erschließung folgs) und Präsentation handelt. Finanzierung / mögliche Förderung Eine Förderung könnte, wenn die Darstellung 2 eines übergeordneten Gesamtzusammenhanges der Tourismusförderung erfolgt, möglich sein (Mittel des NRW-Wirtschaftsministeriums). Dies scheint am ehesten möglich, wenn ein in sich schlüssiges und Erfolg versprechendes Gesamt- paket aus mehreren Projekten / Teilprojekten (vgl. andere Projektskizzen) geschnürt werden kann Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 22 Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt).

MSP – akp - DTP 81 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe I = Leitprojekt

Ansprechpartner Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest) Frau Beckers (Arbeitsgemeinschaft biologischer Umweltschutz im Kreis Soest) Herr Enste (Warstein)

Projektskizze „Erlebniszentrum Wasser“ Handlungsfeld Tourismus; Marketing „Allwetterwald“, Allwetterangebote; Netzwerk aus Naturparkinformations-, Umweltbildungs- und Naturerlebnisangeboten (z.T. mit starker Orientierung auf die Waldroute)

Projektansatz / Projektziel Ergänzend zum LIZ und zur „Waldroute“ sowie ggf. weiteren zu entwickelnden Naturphänomen- /Walderlebnisangeboten wird angestrebt, im Bereich des Möhnesees das Thema „Wasser“ inten- siver und erlebnisreicher aufzuarbeiten und den Ausflugsgästen und Touristen zu präsentieren.

Projektbeschreibung In den vergangenen Jahren wurde in Deutschland ein weltweiter Trend zur „spielerischen Wis- sensvermittlung“ in so genannten Science-Centern aufgegriffen. Die Darstellung erfolgt konse- quent erlebnisorientiert und interaktiv mit modernsten Medien. Der Ansatz im Masterplan Seen wird insofern vom Grundsatz gestützt. Es bedarf allerdings eines geeigneten Standortes am See sowie eines Konzepts, das die aktuellen Markt- und Wettbewerbsbedingungen berücksichtigt. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass ein „Science-Center“ der Dimension „Universum“ am Standort Möhnesee nicht realisierbar sein wird. Ein kleineres Erlebniszentrum „Wasser“ als oder mit Aquarium (Möhnesee-Fauna) ist jedoch durchaus denkbar und könnte im Verbund mit dem LIZ, einem Naturparkzentrum, der Bilsteinhöhle, Themenwegen an der Waldroute und ggf. einem Erlebniszentrum „Karst / Kalk“ ein quasi dezentrales Science-Center bilden. Vielleicht ist hier – neben dem bereits formulierten Marketingansatz „Allwetterwald“ der neuartige Ansatz mit Allein- stellungscharakter zu sehen, der ggf. Chancen auf Förderung eröffnet: „Der Arnsberger Wald als dezentrales Science-Center Wasser-Wald-Erdgeschichte“ Insofern sind die im Masterplan angesprochenen Subthemen wie Landschaftsgestaltung (Täler, Höhlen etc.), Klima, Industriegeschichte, Wasserwirtschaft, Lebensräume oder Wasser als Grund- und Rohstoff einer Prüfung zu unterziehen, da Sie z.T. bereits an anderer Stelle im Naturpark aufgegriffen werden. Es bedarf insofern eines den lokalen und regionalen Bedingungen angepassten Konzeptes. Wei- terhin muss ein für dieses Konzept idealer Standort gefunden werden.

Projektverlauf Für das Projekt ergibt sich folgende Aufgaben:

MSP – akp - DTP 82 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

• Konzeptentwicklung • Standortsuche • Vertiefende Prüfung der Machbarkeit (Wirtschaftlichkeit) unter Berücksichtigung des ange- sprochenen Verbunds zu einem „dezentralen Science-Center“.

Kosten / Finanzierung Für das Projekt in der dargestellten Form ist ein externes Beratungsunternehmen einzuschalten, dass sich der Gesamtthematik („dezentrales Science-Center“) annimmt und ein Konzept für das „Erlebniszentrum Wasser“ und ggf. im Verbund das „Erlebniszentrum Karst/Kalk“ entwickelt. Wenn der übergeordnete Zusammenhang in den Mittelpunkt gestellt wird, und unter diesem Ge- sichtspunkt ggf. auch die weiteren Bausteine des „dezentralen Science-Centers“ einbezogen wer- den, besteht ggf. die Möglichkeit, ein Gesamtprojekt zu entwickeln, dass „Leuchtturmcharakter“ erreichen würde und damit ein wesentliches Kriterium für die Tourismusförderung erfüllt. Ein qua- lifiziertes, den Gesamtansatz umfassendes Gutachten würde voraussichtlich ca. 25.000 – 30.000 Euro erfordern.

Projektträger / Projektpartner Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald Gemeinde Möhnesee Arbeitskreis Natur der Hellweg-Touristik Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest. (ABU)

Priorität

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Das Projekt stützt die Ansätze „Natur/Wald“ und 3 „Ganzjährigkeit“ zur Profilierung der Region. Regionaler Ansatz und regionale Das Projekt besitzt eine gemeindeübergreifende 3 Bedeutung Bedeutung. Endogene Potenziale / regionale Das Projekt nutzt unmittelbar vorhandene Poten- 3 Verankerung ziale. Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Die Aufbereitung und Darstellung des Themas 3 nale Identität „Wasser“ rundet die bereits intensiv einbezogenen regionalen Themen „Wald“, „Holz“, „Erdgeschich- te“ ab. Erhöhung der regionalen Wert- Das Erlebniszentrum würde dazu beitragen, zu- 2 schöpfung sätzliche Ausflugsgäste und Touristen für die Region zu interessieren. Weiterhin stärkt es die „Ganzjährigkeit“ und damit die Potenziale für eine Saisonverlängerung. Zukunftsfähigkeit Das Projekt stützt (damit) langfristige Entwick- 2 lungsperspektiven. Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Es sind zunächst Vorüberlegungen und Untersu- 1 Arbeiten chungen erforderlich. Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Der Projekterfolg wird über die Besucherzahlen 3

MSP – akp - DTP 83 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

ation (Messbarkeit des Projekter- unmittelbar ablesbar sein. folgs) Finanzierung / mögliche Förderung Bei Einbindung in ein übergreifendes Konzept 2 („dezentrales Science-Center“) sind die Chancen auf Förderung als günstig anzusehen. Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 22 Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt). Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe I = Leitprojekt

Ansprechpartner Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest) Herr Bredensteiner (Möhnesee Touristik GmbH) Herr Dr. Schewe (MSP, als Vertreter der ARGE ILEK)

Projektskizze „Grüne Route Wald und Holz“ Handlungsfeld Netzwerk aus Naturparkinformations-, Umweltbildungs- und Naturerlebnisangeboten (z.T. mit starker Orientierung auf die Waldroute)

Projektansatz / Projektziel Entwicklung einer Route zum Themenfeld Holz / Holzverwendung; Holzverwertung (im Kern Ver- netzung bestehender Angebote). Die Route sollte – im Gegensatz zur Waldroute – eher für Autofahrer und ggf. auch für Radfahrer ausgelegt werden. Sie sollte verschiedenartige Anlaufpunkte beinhalten, die den Besucher zwi- schen 10 Minuten und ca. 2 Stunden binden. Die Anlaufpunkte (die bereits existieren) müssten in einer Broschüre aufgearbeitet und erläutert werden.

Projektbeschreibung Bei der Route handelt es sich eine Abfolge von Informationspunkten und kleineren Strecken, die für Touristen, aber auch fachlich Interessierte Informationen und Demonstrationen zum Thema „Wald und seine Nutzung“ anbieten. In den meisten Fällen sind keine umfangreicheren Aufbauten und Veränderungen erforderlich, weil es sich um die Nutzung des bereits vorhandenen handelt. Die Projektkosten halten sich entsprechend im Rahmen. Die Stationen der „grünen Route“ sind Anlaufpunkte für Autofahrer (u.a. als Schlechtwetterange- bot) und für Radfahrer. Sie beanspruchen zwischen 10 Minuten und 2 Stunden Zeit. Sie werden vor Ort nur markiert und mit einer Grundinformation (wenige Worte) versehen. Die eigentlichen Informationen bietet eine kleine Broschüre. Für den Besuch sind die einzelnen Stationen frei wählbar (also keine festgelegte Reihenfolge), so dass der Tourist je nach Zeit und Interesse seine persönlichen Programmpunkte festlegen kann.

MSP – akp - DTP 84 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Wichtig sind: 1) die leichte Auffindbarkeit (exakte Beschreibung) der einzelnen Ausgangspunkte/Stationen; 2) deren Betreuung von örtlichen Mitarbeitern, die auch an den Texten, Zugängen zu Einrichtun- gen usw. zu beteiligen sind; 3) die Vorabsprache mit Forstämtern und Firmen. Geeignete Stationen (vorläufige und unvollständige Sammlung): • Beginn Neheim (Waldarbeitsschule, Aupketal) oder Beginn Möhnesee • Landschafts-Informationszentrum Wasser und Wald • Naturpromenade auf der Heve-Halbinsel (mit Begleitbroschüre: Informationen zum Wald, zur Landschaftsgeschichte, und zur Talsperre) von der Delecker Brücke bis zum Torhaus, 2 Std. Rundweg • Hevesee (vom Torhaus aus; Thema „Waldgeschichte“), 1 Std. Rundweg • Drüggelter Kapelle, 15 Min. (mittelalterliche Holztruhe, dendrochronologisch datiert; Parade- beispiel für die Erläuterung der Dendrochronologie und für die Haltbarkeit von Holzprodukten) • Neuhaus/Kreuzeiche (Buchenwaldreservat, Thema „ursprüngliche Wälder“, naturnaher Waldbau, Totalreservat), 2 Std. Rundgang • Möhnesee/Völlinghausen (Möhne-Aue, Auenwald, spontane Waldentwicklung), von der Kan- zelbrücke aus Rundgang 1 Std. • Hirschberg/Kohlenmeiler (Demonstration historischer Waldnutzung); ½ Std. • Warstein/Bilsteinhöhle (Einrichtung eines LIZ-Außenposten; Wildgehege, Wild-Wald- Problematik; jagdliche Nutzung des Waldes; Ausgangspunkt für Wald- und Wildführungen) • Warstein/Oberhagen (Naturschutz im Walde; Einblick in den Artenreichtum und die Schönheit der Waldflora, vor allem März bis Ende Juni); Rundgang, 1 Std. • Schloss Körtlinghausen (energetische Nutzung von Holz) • Sägewerke und andere Formen der Holzverarbeitung in Rüthen und vor allem auch in Brilon, z.B. Firma Egger (Brilon), Demonstrationssägewerk Stüttings Mühle (Belecke) • Waldjugendherberge Brilon (mit Außengelände, interessante Informationen; Brilon als die Stadt mit dem größten eigenen Waldbesitz) • Fachwerkhaus als Station: Angaben zu Alter, verarbeiteter Holzmasse, Anzahl der erforderli- chen Bäume (Eichen), erforderliche Waldfläche • Wildwald Vosswinkel • ein Standort zur Demonstration des technischen Aspektes der Holzernte

Eine Abstimmung und ggf. Kooperation mit der „Initiative Wald und Holz“ in Arnsberg im Rahmen der Clusterstudie Wald, Forst- und Holzwirtschaft Stadt Arnsberg ist zu suchen. Anzustreben ist eine Vernetzung der einzelnen Stationen/Ausgangspunkte mit der örtlichen Gast- ronomie (z.B. Hevesee / Restaurant Torhaus; Kreuzeiche / Restaurant Tacke; Kohlenmeiler / Re- staurants in Hirschberg; Warstein/Bilsteinhöhle mit Restaurant Höhlentreff usw. ...)

Projektverlauf 1. Vertiefende Ausarbeitung: Inhaltliche Ausarbeitung der Route, Ansprache der „Stationen“, Ein- werbung von Sponsoren; hierzu Einrichtung einer Werkvertragsstelle in einem Umfang von ca. 2 Monaten. 2. Erstellung eines Flyers / einer Broschüre

MSP – akp - DTP 85 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

3. Entwicklung und Umsetzung von „Stationstafeln“; vorzugsweise als aktualisierungsfreie und pflegearme Nummerierungen, die im Zusammenhang mit den Printmedien (Flyer/Broschüre) genutzt werden.

Kosten / Finanzierung Das Projekt bietet auch eine Plattform zur Präsentation der regionalen Holz- und Forstwirtschaft, weswegen das Einwerben von Sponsorengeldern besonders aussichtsreich erscheint.

Projektträger / Projektpartner Die Trägerschaft der Projektentwicklung sollte beim Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald liegen, wobei der Arbeitskreis „Natur“ der Hellweg Touristik bei der Einbindung des Projektes in das zukünftige Marketingkonzept zu beteiligen ist. Als Projektpartner kommen alle Stationen und weiteren Nutznießer des Projektes in der regionalen Holz- und Forstwirtschaft in Frage.

Priorität

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Das Projekt stützt die Ansätze „Natur/Wald“ und 3 „Ganzjährigkeit“ zur Profilierung der Region. Regionaler Ansatz und regionale Das Projekt vernetzt unterschiedliche Akteure in 3 Bedeutung der Region und stärkt die Kooperation Endogene Potenziale / regionale Das Projekt nutzt unmittelbar vorhandene Poten- 3 Verankerung ziale. Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Das Thema „Holz und Wald“ ist das regionale 3 nale Identität Thema schlechthin. Erhöhung der regionalen Wert- Die „Grüne Route Wald und Holz“ würde dazu 2 schöpfung beitragen, zusätzliche Ausflugsgäste für die Regi- on zu interessieren. Weiterhin stärkt es die „Ganzjährigkeit“ und damit die Potenziale für eine Saisonverlängerung. Zukunftsfähigkeit Das Projekt stützt (damit) langfristige Entwick- 2 lungsperspektiven. Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Da das Projekt auf vorhandene Anlaufpunkte 3 Arbeiten zurückgreift und diese vernetzt, ist – auch auf- grund der Vorüberlegungen von Prof. Stichmann – eine kurzfristige Umsetzbarkeit gewährleistet. Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Der Projekterfolg wird über die Besucherzahlen 3 ation (Messbarkeit des Projekter- unmittelbar ablesbar sein. folgs) Finanzierung / mögliche Förderung Das Projekt bietet auch eine Plattform zur Prä- 3 sentation der regionalen Holz- und Forstwirtschaft, weswegen das Einwerben von Sponsorengeldern besonders aussichtsreich erscheint. Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 25

MSP – akp - DTP 86 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt). Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe I = Leitprojekt

Ansprechpartner Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest) Herr Kasper (DTP, als Vertreter der ARGE ILEK) Herr Prof. Stichmann (als Ideengeber)

Projektskizze „Direktvermarktung“ Handlungsfeld Tourismus; Kombinierte Angebote Wellness; Naturerlebnis

Projektansatz / Projektziel Gemeinsame Präsentation der Direktvermarkter ( u.a. Ausbau von Märkten) sowie Vermarktung der landwirtschaftlichen Produkte und der touristisch aktiven landwirtschaftlichen Betriebe (Bro- schüre, Internetportal) im Kontext des Naturparks Arnsberger Wald.

Projektbeschreibung Um eine vollständige Übersicht über die aktiven direktvermarktenden Betriebe zu bekommen, ist die Durchführung eines Workshops mit allen interessierten direktvermarktenden Betrieben im Hinblick auf Perspektiven der Zusammenarbeit, Kooperationen und Markenbildung vorgesehen. Ziel ist die Erstellung einer Veröffentlichung (ggf. auch Internetportal), die besonders an touristisch bedeutsamen Anlaufstellen innerhalb der Region vertrieben wird.

Projektverlauf Durchführung eines Workshops sowie Entwicklung und Etablierung eines regionalen Markenzei- chens und Erstellung einer gemeinsamen Veröffentlichung.

Kosten / Finanzierung Eine Finanzierung des workshops sowie ggf. der nachfolgenden Maßnahmen ist zu gewährleisten aus ELER-Mitteln sowie Mitteln der Kommunen und des Kreises.

Projektträger / Projektpartner Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald Zusammenschluss der Direktvermarkter Landwirtschaftskammer

MSP – akp - DTP 87 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Priorität

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Das Projekt trägt – sofern es zum Erfolg gebracht 3 werden kann – zur Profilierung der Region bei (Natur - Gesundheit/Wellness) Regionaler Ansatz und regionale Das Projekt vernetzt unterschiedliche Akteure in 3 Bedeutung der Region, stärkt die Kooperation und führt zu überregionaler Bekanntmachung. Endogene Potenziale / regionale Das Projekt nutzt unmittelbar vorhandene Poten- 3 Verankerung ziale. Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Durch Markenbildung wird die regionale Identität 3 nale Identität gestärkt. Erhöhung der regionalen Wert- Gemeinsame Präsentation und Vermarktung führt 3 schöpfung zu Erhöhung der betrieblichen Einkommen Zukunftsfähigkeit Gesundheit / Gesunde Ernährung / Wellnessan- 2 gebote sind insgesamt Zukunftsthemen für die ILEK-Region und Südwestfalen. Die Frage wird sein, ob innerhalb der ILEK-Region eine hinrei- chend große „kritische Masse“ erreicht werden kann. Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Die Organisation und Durchführung des 2 Arbeiten workshops als Basis für weitere Maßnahmen sollte mittelfristige erfolgen können. Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Der Projekterfolg wird über die Ermittlung zusätzli- 3 ation (Messbarkeit des Projekter- cher Einkommen der beteiligten Betriebe zu eruie- folgs) ren sein. Finanzierung / mögliche Förderung ELER-Mittel, Mittel der Kommunen und des Krei- 2 ses. Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 24 Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt). Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe I = Leitprojekt

Ansprechpartner Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest) Frau Thörner , Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Kreisstelle Soest

MSP – akp - DTP 88 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Projektskizze „Systematischer Ausbau von Sportangeboten“ Handlungsfeld Tourismus; Marketing „Allwetterwald“, Wellness + Naturerlebnis, z.T. Landtourismus / Agrotouris- mus

Projektansatz / Projektziel Ein grundlegendes Ziel der Region ist darin zu sehen, Wellness + Naturerlebnis stärker zu kombi- nieren, als es bisher der Fall ist, und dem vorhandenen Angebot neue hinzuzufügen.

Projektbeschreibung Ausgehend von den Ergebnissen der Bestandsaufnahmen der vorhandenen „naturbezogene Sportangebote“ (gesondertes Projekt) sind entsprechend Defizite und Potenziale zu identifizieren. Es ist ein regionsübergreifendes Konzept zu entwickeln, welche Sportangebote unter diesem Ge- sichtspunkt das vorhandene Angebot stützen und ergänzen können. Im Rahmen der Themenrunden und Projekttische wurden – unabhängig von der Bestandsauf- nahme – bereits folgende Ansatzpunkte benannt: • Schaffung geführter Mountainbike-Touren • Reitwegenetz: Entwicklung eines geeigneten Wegenetzes durch Überprüfung und ggf. Ergän- zung vorhandener Reitwege, Abstimmung mit der Planung der Wander- und Radwege  Konzentration auf ein/zwei herausragende Reit-Wanderwege !! • Nordic-Walking-Angebote. Entscheidend ist auch hier der Vernetzungsgedanke: Da aktuell keine unmittelbar als Einzelpro- jekt vertiefend zu planenden Maßnahmen identifizierbar waren, sollte es eine grundlegende Be- strebung sein, anhand der Bestandsaufnahmen und regionsübergreifenden Diskussion ein aus- gewogenes und kommunale Grenzen überschreitendes Angebot zu entwerfen. Aus dem Konzept werden sich sehr schnell Einzelprojekte ergeben, die dann separat auf Umsetz- barkeit und Finanzierbarkeit zu prüfen und zur Realisierung zu bringen sind.

Projektverlauf Der Verlauf des Projektes lässt sich wie folgt zusammenfassen: • Erarbeitung eines regionsübergreifenden Konzeptes für die vernetzte Weiterentwicklung der naturbezogenen Sportangebote • Identifizierung konkreter Projekte • Prüfung der Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit • Realisierung.

Kosten / Finanzierung Die Durchführung der Konzeptentwicklung müsste im Rahmen eines gemeinsamen Arbeitskreises aus Kommunen und Zweckverband erfolgen. Die Finanzierung der Einzelprojekte könnte bei Ein-

MSP – akp - DTP 89 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

bindung in ein schlüssiges Konzept zur touristischen Gesamtentwicklung aus Mitteln des NRW- Wirtschaftsministeriums gefördert werden.

Projektträger / Projektpartner Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald Kommunen

Priorität

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Das Projekt stützt die Ansätze „Natur/Wald“, „Ge- 3 sundheit“ und „Ganzjährigkeit“ zur Profilierung der Region. Regionaler Ansatz und regionale Das Projekt ist auf regionale Vernetzung naturbe- 2 Bedeutung zogene sportliche Aktivitäten angelegt. Endogene Potenziale / regionale Das Projekt greift vorhandene Potenziale auf, um 2 Verankerung aus Ihnen heraus neue touristische Angebote im Überschneidungsbereich „Wellness / Naturerleb- nis“ zu entwickeln. Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Öffentlichkeitswirksam könnten nur Angebote sein, 2 nale Identität die auch wirklich im interregionalen Vergleich herausragend sind. Dies ist voraussichtlich eher unwahrscheinlich. Erhöhung der regionalen Wert- Ergänzende naturbezogene Sportangebote wer- 2 schöpfung den einen Beitrag dazu leisten, die Region für Ausflugsgäste und Kurzurlauber attraktiver zu machen. Zukunftsfähigkeit Neue, regional verankerte Sportangebote bilden 2 zwar nicht das künftige Kernangebot, können aber dennoch dauerhaft eine wichtige Rolle überneh- men. Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Zunächst müssen die Ergebnisse der Bestands- 1 Arbeiten aufnahmen vorliegen; dann könnte unmittelbar mit der Konzepterarbeitung begonnen werden. Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Nach Ausarbeitung, Entwicklung und Umsetzung 3 ation (Messbarkeit des Projekter- der Angebote wird der Projekterfolg über die Be- folgs) sucherzahlen unmittelbar ablesbar sein. Finanzierung / mögliche Förderung Eine Förderung könnte, wenn die Darstellung 2 eines übergeordneten Gesamtzusammenhanges der Tourismusförderung erfolgt, möglich sein (Mittel des NRW-Wirtschaftsministeriums). Dies scheint am ehesten möglich, wenn ein in sich schlüssiges und Erfolg versprechendes Gesamt- paket aus mehreren Projekten / Teilprojekten (vgl. andere Projektskizzen) geschnürt werden kann Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 19 Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt).

MSP – akp - DTP 90 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe II

Ansprechpartner Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest) Herr Dr. Schewe (MSP, als Vertreter der ARGE ILEK)

Projektskizze „Ausbau spezieller Walderlebnis- Unterkunftsangebote“ Handlungsfeld Tourismus; Marketing „Allwetterwald“; Spezielle themenbezogene Unterkunftsformen ("Natur - Wald-Witterung"), Wellness + Naturerlebnis

Projektansatz / Projektziel In der ILEK-Region wurde ein Defizit an attraktiven Unterkunfts- und Gastronomieangeboten aus- gemacht. Im Zusammenhang mit der Neu-Positionierung des Naturparks ist daher ein Ansatz darin zusehen, themenbezogen ergänzende Unterkunfts- und Gastronomieangebote zu schaffen. Dies bedeutet: Wald- und Witterungserlebnis können und sollen sich nicht nur auf spezielle Orte oder Wanderungen beziehen. Ein „komplettes“ Erlebnis würde dann entstehen, wenn bereits die Unterkunft themenorientiert und spezialisiert ist. Als mögliche Projekte wurden hier angesprochen • Ausbau des DJH-Standortes Rüthen als Waldjugendherberge • Zeltlager: ggf. weiteres Zeltlager für Jugendliche (ergänzend zu dem bereits bestehenden in Rüthen) • Bibertal: Themenorientierte Neuauflage der Planung für ein Ferienhausgebiet bzw. Camping- platz; Erstellung einer Machbarkeitsstudie (Nachfrage / Synergieeffekte) als Basis für Investo- rensuche. • Themenhotel „Wald-Wetter-Erlebnis“ oder „Wald-See-Erlebnis“: Ein ähnlicher Grundgedanke wird auch im Masterplan Seen mit dem „See-Resort“ verfolgt. Ziel sollte es daher sein, einen Standort für ein Themenhotel „Wald-Wetter-Erlebnis“ oder „Wald-See-Erlebnis“ zu finden, ein Konzept zu entwickeln sowie Investoren und Betreiber zu finden. Gestaltung und Umfeld des Hotels müssten ein intensives Erlebnis der Jahreszeiten, des Wetters ermöglichen und in je- der Situation für „Wohlfühleffekte“ sorgen. Da der Vorschlag, den DJH-Standort in Rüthen als Waldjugendherberge auszubauen, am kon- kretesten fassbar ist, wird dieser Projektansatz vorrangig weiterverfolgt und in der Projektbe- schreibung stellvertretend dargestellt. Die drei anderen Projekte können aber ggf. den Platz ein- nehmen oder unabhängig weiterverfolgt werden. Grundsätzlich wichtig erscheint jedoch, dass im Naturpark derartige spezialisierte Angebote auf- gebaut werden.

MSP – akp - DTP 91 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Projektbeschreibung (Waldjugendherberge) Die Jugendherberge in Rüthen scheint in besonderem Maße für einen Ausbau zur Waldjugend- herberge geeignet. Es ist ein Konzept zu erarbeiten, wie und mit wem am Standort mehrtägige umweltpädagogische Angebote angeboten werden können. Der Erfolg wird unmittelbar abhängig sein von der Bereitschaft des Forstes zur Mitarbeit. Am Standort Rüthen ist diese Bereitschaft grundsätzlich gegeben. Ein gewisses Problem stellt die Nähe zur bereits bestehenden Waldjugendherberge in Brilon dar. Hier wird es darauf ankommen, bereits bei der Entwicklung des Konzeptes eigene Schwerpunkte zu setzen.

Projektverlauf (Waldjugendherberge)

1. Konzeptentwicklung Im ersten Schritt ist - unter Einbeziehung und in enger Abstimmung mit Vertretern des Forstes – ein schlüssiges Konzept auszuarbeiten, dass ins besondere auch der bereits vorhandenen Wald- jugendherberge in Brilon Rechnung trägt. Zu klären sind u.a. folgende Punkte: • Trägerschaft • Erforderliche Umbaumaßnahmen / Ausstattung • Konzeption und Organisation mehrtägiger umweltpädagogischer Angebote • Kosten und Finanzierung. 2. Umsetzung Für die Umsetzung ist zu erwarten, dass es zunächst eine Probephase geben sollte, die von einer stetigen Evaluierung begleitet wird. Im Anschluss ist zu prüfen, welche Maßnahmen zur Optimie- rung des Angebotes erforderlich sind. In der Startphase werden weiterhin umfassende Werbeakti- onen erforderlich sein.

Kosten / Finanzierung (Waldjugendherberge) Die Kosten sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorauszuschätzen (Bestandteil der Konzeptphase).

Projektträger / Projektpartner (Waldjugendherberge) Stadt Rüthen Forstverwaltung

Priorität (Waldjugendherberge)

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Das Projekt stützt die Ansätze „Natur/Wald“ und 3 „Ganzjährigkeit“ zur Profilierung der Region. Regionaler Ansatz und regionale Das Projekt fügt sich ideal in die insgesamt ange- 2 Bedeutung strebte Angebotsvernetzung. Endogene Potenziale / regionale Das Projekt nutzt unmittelbar vorhandene Poten- 3 Verankerung ziale.

MSP – akp - DTP 92 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Das Thema „Wald“ und die Verstärkung umwelt- 2 nale Identität pädagogischer Angebote bilden einen zentralen Ansatz. Im Gesamtzusammenhang trägt das Pro- jekt damit dazu bei, die regionalen Stärken in die Öffentlichkeit zu tragen und das Bewusstsein zu stärken. Erhöhung der regionalen Wert- Das Projekt stärkt die „Ganzjährigkeit“ und damit 2 schöpfung die Potenziale für eine Saisonverlängerung, wenn auch als Einzelprojekt in eher bescheidenem Rahmen. Zukunftsfähigkeit Für die Jugendherberge wie für die Stadt Rüthen 2 insgesamt bietet das Projekt längerfristige Per- spektiven. Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Aufgrund der generellen Bereitschaft des Forstes 2 Arbeiten zur Mitarbeit, sind die Voraussetzungen als güns- tig anzusehen. Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Der Projekterfolg wird über die Übernachtungs- 3 ation (Messbarkeit des Projekter- zahlen unmittelbar ablesbar sein. folgs) Finanzierung / mögliche Förderung Da es sich konkret um touristische Infrastruktur 3 mit einem forstwirtschaftlichen Bezug handelt, wäre eine Förderung aus ELER-Mitteln denkbar. Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 22 Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt).

Prioritätsstufe (Waldjugendherberge) Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe I = Leitprojekt

Ansprechpartner (Waldjugendherberge) Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest) Herr Köller (Stadt Rüthen) Herr Goebel (Leiter des städt. Forstbetriebes Rüthen)

MSP – akp - DTP 93 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Projektskizze „Marketingmaßnahmen“ Handlungsfeld Tourismus; Marketing / Binnenmarketing

Projektansatz / Projektziel Die Diskussion zum Thema „Marketingkonzept“ ergab, dass die Gesamterarbeitung eines Marke- tingkonzeptes nicht als ILEK-Projekt gesehen wird. Geplant ist stattdessen ein schrittweises Vorgehen, ausgehend von umfassenden Bestandsauf- nahmen (= eigenständiges Projekt; vgl. Projektskizze „Projektskizze „Erhebung und Vernetzung vorhandener Angebote und Potenziale mit Schwerpunkt Allwetter“) Der Marketingansatz „Allwetterwald“ stützt sich bislang auf erste Überlegungen und Diskussionen im Rahmen des ILEK-Projektes. Dieser Ansatz ist zu vertiefen und mit konkreten Maßnahmen zu hinterlegen.

Projektbeschreibung Aus den Ergebnissen der Bestandsaufnahe sind zunächst die Angebote herauszufiltern, die den Marketingansatz „Allwetterwald“ stützen, um dann ganz gezielt erste ergänzende Angebote und packages zu schaffen („konkret greifbares“). Als erste konkrete Marketingmaßnahme müssten übergreifend für die gesamte ILEK-Region die vorhandenen („Allwetter“-)Angebote aufgelistet und als Information für den Ausflugsgast / Touris- ten verfügbar gemacht werden (Prospekt). Der Schwerpunkt dieses ersten Teilprojektes würde damit in der vernetzten Bewerbung vorhandener Angebote liegen. Der Aufwand für dieses Projekt wäre entsprechend überschaubar. Weitere - aktuell noch nicht absehbare Marketingmaßnahmen – können und sollen ausgearbeitet werden, wenn im Anschluss an den ILEK-Prozess die Bestandsaufnahmen durchgeführt und I- deen zum zukünftigen Marketing in den einzelnen Kommunen erörtert und zusammengetragen wurden. Zu denken ist an eine Konkretisierung der Markenstrategie, Werbemittelkonzeption, Maßnahmen des Binnenmarketing sowie ggf. ein Event-Konzept.

Projektverlauf

1. Erarbeitung eines Prospekts/einer Präsentation der „Allwetterangebote“ Erarbeitung ergänzender Slogans / Visualisierung der „Botschaft“; Schaffung eines umfassenden Infoangebotes im Internet.

2. Markenstrategie Abstimmung und Weiterentwicklung der Marken „Allwetterwald“, „Sauerland-Waldroute“ sowie einer Marke für die Vermarktung regionaler Produkte

MSP – akp - DTP 94 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

3. Binnenmarketing Die Orientierung auf „Wandern“, „Naturerlebnis“ und „Witterungs-Erlebnis“ wird als wichtiger An- satz für Maßnahmen des Binnenmarketing gesehen  Förderung des Bewusstseins für die Zu- kunftschancen im Bereich Tourismus Einbindung breiter Gruppen in den Aufbau des Images als „Allwetterwald“ und die Entwicklung konkreter Angebote und Packages Binnenmarketing / Einführung eines Qualitätsmanagements in der Hotellerie- und Gastronomie

4. Entwicklung einer Event-Strategie Generell müssen die Events einen (neuen) Schwerpunkt in den Bereichen „Wald-Erlebnis“, „Wet- ter-Erlebnis“, „Gesundheit“ erhalten und insbesondere ergänzende Angebote in den bislang schwachen Monaten schaffen: • z.B. neu: „Waldwetter-Event“ im Herbst (Herbstwanderung auf der Waldroute mit besonderen „Waldwetter-Stationen“); • Reaktivierung der ehemals durch den Heimatverein Möhnesee durchgeführten Waldquiz- Veranstaltungen reaktivieren (diese hatten teilweise bis zu 2.000 Besucher). • Waldjugendspiele sowie Waldfamilientag existieren bereits ( ggf. Ausbau, Ergänzung).

Kosten / Finanzierung In die Entwicklung von Marketingmaßnahmen sind schwerpunktmäßig die Akteure einzubinden, die sich ohnehin in der ILEK-Region mit Tourismusentwicklung befassen. Für Einzelmaßnahmen wird jeweils separat zu prüfen sein, ob eine Förderung möglich ist.

Projektträger / Projektpartner Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald Arbeitskreis Natur der Hellweg-Touristik Kommunen

Priorität

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Das Projekt stützt die Ansätze „Natur/Wald“, „Ge- 3 sundheit“ und„Ganzjährigkeit“ zur Profilierung der Region. Regionaler Ansatz und regionale Das Projekt vernetzt unterschiedliche Akteure in 3 Bedeutung der Region und stärkt die Kooperation Endogene Potenziale / regionale Das Projekt nutzt unmittelbar vorhandene Poten- 3 Verankerung ziale. Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Das Projekt ist auf öffentliche Wirkung angelegt 3 nale Identität und fördert die regionale Identität. Erhöhung der regionalen Wert- Das Projekt stärkt den Tourismus insgesamt. 3 schöpfung Zukunftsfähigkeit Das Projekt stützt (damit) langfristige Entwick- 3 lungsperspektiven.

MSP – akp - DTP 95 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Das Projekt benötigt den Einsatz der lokalen Ak- 2 Arbeiten teure, die allerdings bereits vielfältig eingebunden sind. Alternativ käme eine externe Vergabe der erforderlichen Arbeiten in Frage. Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Der Projekterfolg wird - mittelfristig - über die Ent- 3 ation (Messbarkeit des Projekter- wicklung touristischer Kennzahlen unmittelbar folgs) ablesbar sein. Finanzierung / mögliche Förderung Eine Förderung könnte, wenn die Darstellung 2 eines übergeordneten Gesamtzusammenhanges der Tourismusförderung erfolgt, möglich sein (Mittel des NRW-Wirtschaftsministeriums). Dies scheint am ehesten möglich, wenn ein in sich schlüssiges und Erfolg versprechendes Gesamt- paket aus mehreren Projekten / Teilprojekten (vgl. andere Projektskizzen) geschnürt werden kann. Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 25 Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt). Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe I = Leitprojekt

Ansprechpartner Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest) Herr Bredensteiner (Touristik GmbH Möhnesee) Herr Dr. Schewe (MSP, als Vertreter der ARGE ILEK)

Projektskizze „Qualifizierung der Gastronomie- und Beherber- gungsbetriebe“ Handlungsfeld Tourismus; Steigerung der Attraktivität der Waldroute; Marketing / Binnenmarketing

Projektansatz / Projektziel Die Erhebungen und Diskussionen ergaben, dass im Bereich der Gastronomie aktuell deutliche Defizite sichtbar sind. Aufgrund der zukünftig zentralen Bedeutung der Waldroute sollten die Betreiber der Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe an der Waldroute angesprochen werden, um sich ggf. zu qualifizieren und ihr Angebot zu verbessern.

Projektbeschreibung In einem ersten Schritt wird es darauf ankommen, das Problembewusstsein der Betreiber zu we- cken. Denkbar sind sowohl Info-Veranstaltungen wie Einzelgespräche. Basis für die Qualifizierung der Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe müsste dann eine mög- lichst umfassende Bestandsaufnahme und Bewertung des aktuellen Standards sein. Es sollte

MSP – akp - DTP 96 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

dann ein Arbeitskreis gebildet werden, der sich mit der Erarbeitung eines gemeinsamen, abge- stimmten Ziels und Vorgaben für Mindeststandards befasst. Neben der gastronomischen Qualität scheint es von entscheidender Bedeutung für den Erfolg aller sonstigen tourismusbezogenen Projekte, dass die Betreiber der Gastronomie- und Beherber- gungsbetriebe die touristischen Produkte der Region verinnerlichen. Sie sind diejenigen, die un- mittelbaren Kontakt zum „Kunden“ haben und müssen im Sinne der gesamten regionalen Touris- muswirtschaft bestens präpariert sein, dem Gast Auskünfte und Ratschläge zur Ausgestaltung seines Aufenthaltes zu geben. Dies gilt nicht nur für die jeweiligen Inhaber sondern prinzipiell für sämtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Es ist daher ein Konzept zu entwickeln, wie die gastronomiefachliche Schulung und Qualifizierung erfolgen sowie gleichermaßen die „Beraterqualität“ gesteigert werden kann. Aus dem Konzept muss entsprechend eine Qualifizierungsstrategie hervorgehen, die über die Teilnahme an Schulungs-Veranstaltungen und / oder Selbstverpflichtungen zur Steigerung der Qualität den langfristigen erfolg sichert.

Projektverlauf Für das Projekt ergibt sich folgender Ablauf: • Info-Veranstaltungen / Einzelgespräche • Bestandsaufnahme und Bewertung des aktuellen Standards • Entwicklung eines Konzeptes: Qualifizierungsstrategie • Durchführung geeigneter Maßnahmen, wie z.B. (externe) Schulungen

Kosten / Finanzierung Das Projekt setzt in weiten Teilen auf Freiwilligkeit und Engagement der Betreiber. Um dieses zu wecken und den Prozess in Gang zu setzen werden jedoch Auftaktveranstaltungen und Einzelge- spräche erforderlich sein, die zentral organisiert und finanziert werden müssen. Über Kosten und Finanzierung können zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussagen gemacht werden.

Projektträger / Projektpartner Sauerland-Touristik Hellweg-Touristik DEHOGA Westfalen Regionalagenturen Arbeitsverwaltung

Priorität

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Qualität im Gastronomie- und Beherbergungsge- 2 werbe bildet eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Profilierung der Region im Tourismus. Regionaler Ansatz und regionale Das Projekt vernetzt unterschiedliche Akteure in 3 Bedeutung der Region und stärkt die Kooperation.

MSP – akp - DTP 97 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Endogene Potenziale / regionale Das Projekt zielt auf den systematischen, regi- 2 Verankerung onsweiten Ausbau der vorhandenen Gastrono- mieangebote. Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Der regionsweite Ansatz stärkt das Bewusstsein 2 nale Identität für die Tourismusregion insgesamt und deren Erfolg. Erhöhung der regionalen Wert- Eine Qualitätsverbesserung in Gastronomie und 3 schöpfung Beherbergung zieht im Verbund mit den anderen geplanten Maßnahmen eine Erhöhung der regio- nalen Wertschöpfung nach sich. Zukunftsfähigkeit Die Verbesserung der Qualität in der Gastronomie 3 bildet eine wesentliche Voraussetzung für die langfristige touristische Entwicklung der Region. Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Die Beteiligung der Gastronomen im ILEK- 0 Arbeiten Prozess war ausgesprochen schwach. Insofern bedarf es hier einer gesonderten „Aktivierungs- phase“ mit grundlegender Aufklärungsarbeit. Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Der Erfolg des Projektes ist nicht unmittelbar ab- 1 ation (Messbarkeit des Projekter- lesbar. Zwar kann die Beteiligung quantifiziert folgs) werden. Ein erfolgreiche Umsetzung ist aber letzt- endlich nur durch Gästebefragungen möglich. Finanzierung / mögliche Förderung Eine ELER -Förderung wäre ggf. denkbar für den 1 Fall, dass sich ein Bezug zur Landwirtschaft her- stellen lässt: Landcafés etc. Dies erscheint aller- dings eher unwahrscheinlich. Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 17 Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt). Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe II

Ansprechpartner Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest) Herr Bredensteiner (Touristik GmbH Möhnesee) Herr Dr. Schewe (MSP, als Vertreter der ARGE ILEK)

Projektskizze „Stärkung des dörflichen Charakters“ Handlungsfeld Dorfentwicklung; Erhalt der ländlichen Kultur, Wiederherstellung / Aufwertung der dörflichen Strukturen und des Landschaftsbildes

Projektansatz / Projektziel Für das Handlungsfeld Dorfentwicklung / Stärkung des dörflichen Charakters konnten im Rahmen der Themenrunden zunächst keine konkreten Projekte identifiziert werden. Dennoch gab es ver-

MSP – akp - DTP 98 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

schiedentlich Ansatzpunkte, die mittelfristig mit Projekten belegt werden könnten. Als Problemfel- der sind vorrangig zu nennen: • Leerstand von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, • Verkehrsbelastung in einzelnen Ortsteilen, • Zunehmender Verlust an Infrastrukturausstattung (Soziale Infrastruktur / Versorgungsange- bote) und damit der Lebensqualität in den Dörfern /Städten, • Erhalt des dörflichen Charakters und der Identität der einzelnen Dörfer; Entwicklung der Orts- kerne • Einrichtung von Landcafés • Anbindung an den ÖPNV; Entwicklung eines tragfähigen Bürgerbus-Systems. Die genannten Problemfelder sollten regionsübergreifend regelmäßigen Überprüfungen unterzo- gen werden, um frühzeitig Ansatzpunkte für konkrete Maßnahmen zu identifizieren. Generell sollte ein verstärktes Binnenmarketing den Blick auf die eigenen Qualitäten schärfen, die Bevölkerung zum Engagement motivieren und die Identifikation mit der Region erhöhen. Ziel ist hierbei eine stärkere Vernetzung der Strukturen. Als erste konkrete Ansatzpunkte für Beispielprojekte lassen sich aktuell benennen: • Dorferneuerungsmaßnahme Stockum: Dorfplatzgestaltung • Wiederherstellung des historischen Kreuzweges zum Kalvarienberg bei Kallenhardt (nachfol- gend als Beispiel weiter ausgeführt).

Projektbeschreibung (Kreuzweg) Als ein aktuell greifbares Beispielprojekt zur Stärkung des dörflichen Charakters im Bereich Kal- lenhardt wurde die Wiederherstellung des historischen Kreuzweges zum Kalvarienberg benannt. Auf dem Kreuzweg findet jährlich eine große und regional bekannte Prozession statt, an der viele Besucher auch aus dem weiteren Umfeld teilnehmen. Die Aufwertung des Kreuzweges kann un- mittelbar nach Erstellung einer Detailplanung erfolgen. Wichtige Maßnahmen hierzu wären: • Freistellung des Kreuzweg-Endpunktes auf der Höhe des Kalvarienberges mit Schaffung einer Sichtachse zur gegenüberliegenden Ortslage Kallenhardt • Beseitigung bzw. Umbau des standortfremden Fichtenbestandes • Neugestaltung der Gedenkstätte / des Versammlungsortes • Erneuerung des Wegebelags einschl. Stufen und Handläufe im Bereich des Anstiegs auf den Kalvarienberg • Überarbeitung / Renovierung der einzelnen Kreuzwegstationen Die Sauerland-Waldroute trifft unterhalb des Gipfelpunktes auf den Kreuzweg und läuft parallel bis in den Ort Kallenhardt. Die og. Maßnahmen würden die Attraktivität der Wanderstrecke erheblich fördern, da sich hier insbesondere für den "stillen" Wanderer ein Ruhepunkt und Möglichkeit zur Besinnung bietet. Sehr attraktiv wird auch die dann gegebene neue Aussicht vom Gipfel auf das Bergdorf Kallenhardt sein.

Projektverlauf (Kreuzweg) Vgl. Projektbeschreibung

MSP – akp - DTP 99 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Kosten / Finanzierung (Kreuzweg) Zu den Kosten können derzeit noch keine Aussagen getroffen werden. Zur Realisierung des Pro- jektes wären ELER-Mittel zu beantragen (Dorferneuerung).

Projektträger / Projektpartner (Kreuzweg) Stadt Rüthen Kirchengemeinde Heimatverein Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald

Priorität (Kreuzweg)

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Die Realisierung würde positive Wirkungen auf 3 die Attraktivität der Waldroute haben. Regionaler Ansatz und regionale Es handelt sich vom Grundsatz um ein lokales 2 Bedeutung Projekt, das aber (über die Waldroute) auch über- örtliche Ausstrahlung entfalten kann. Endogene Potenziale / regionale Das Projekt reaktiviert ein vorhandenes Potenzial. 2 Verankerung Die Umsetzung könnte durch lokale Akteure erfol- gen. Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Die Reaktivierung des Weges wird - vermutlich 2 nale Identität auch über die Region hinaus - Aufmerksamkeit erzeugen. Erhöhung der regionalen Wert- Als ergänzendes touristisches Angebot wird es 2 schöpfung zumindest einen kleinen Beitrag dazu leisten kön- nen, die Region für Ausflugsgäste attraktiver zu machen. Zukunftsfähigkeit Das Projekt stützt - als Element der Waldroute – 2 bedingt auch langfristige Entwicklungsperspekti- ven. Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Die existierenden Vorüberlegungen könnten un- 2 Arbeiten mittelbar Grundlage für eine vertiefende Planung und Ausführung werden. Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Der Projekterfolg wird unmittelbar ablesbar sein. 3 ation (Messbarkeit des Projekter- folgs) Finanzierung / mögliche Förderung Da das Projekt zur Stärkung des dörflichen Cha- 2 rakters beitragen würde, ist eine ELER-Förderung denkbar. Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 20

Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt).

MSP – akp - DTP 100 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe II

Ansprechpartner Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest)

Projektskizze „Projekte zur ‚Landschaftsoptimierung“ Handlungsfeld Landschaftsoptimierung

Projektansatz / Projektziel Unter dem Schlagwort „Landschaftsoptimierung“ wurden im Zuge des ILEK-Prozesses Maßnah- men zur Attraktivierung der Landschaft für die Erholungsnutzung durch z.B. die Wiederherstellung von Landschaftsbild prägenden Alleen, Baumreihen und Baumgruppen (Schwerpunkt im Bereich des Haarstrangs) sowie die Ausbildung standortgerechter Waldsäume und ggf. Anlage von Auen- wäldern (Schwerpunkt im Möhnetal) diskutiert. Die Projekte berücksichtigen und stärken die unterschiedlichen Eigenarten der Teilräume (z.B. Offenlandschaften, Waldlandschaften, Tallandschaften) auch als Lebensraum spezifischer Tiere und Pflanzen (Artenschutz).

Projektbeschreibung Als mögliche Ansatzpunkte zur „Landschaftsoptimierung“ standen zur Diskussion: • Schutz und Optimierung der Offenlandschaften (Haarstrang, Möhnetal, Kallenhardt, War- stein/Hirschberg) als reizvoller Kontrast zur Waldlandschaft des Arnsberger Waldes • Wiederherstellung von Alleen im Rahmen des Länderprogramms „100 Alleen“ • Anreicherung der Agrarlandschaft mit Einzelbäumen und Baugruppen • standortgerechter Waldsaum zum Möhnetal • Erweiterung naturnaher Waldflächen Der Haarstrang am nördlichen Rand des ILEK-Raums kann als eine „terra incognita“ für Wanderer und Spaziergänger bezeichnet werden. Neben der Topographie trägt die landwirtschaftliche Nut- zung zum Potenzial dieses Teilraumes bei, das nördliche „Empfangszimmer“ der Region zu sein: Die Offenlandschaft und der Höhenrücken bescheren dem Besucher ein reizvolles Panorama über das Möhnetal hinweg auf den Arnsberger Wald. Dieser Aspekt wird im Rahmen eines eige- nen Projektansatzes, den „Naturpark-Toren“, noch einmal aufgriffen (siehe Projektskizze „Natur- park-Tore/Info-Punkte“). Dem weiträumigen Ersatz der Grünlandnutzung durch Ackerbau sind in der Vergangenheit viele gliedernde Landschaftselemente zum Opfer gefallen, welche den Erholungswert dieses Raumes beeinträchtigen. Über die „akzentuierte“ Neuanpflanzung von Einzelbäumen und Baumgruppen kann mit sehr geringem Einsatz eine wesentliche Optimierung des Landschaftsbildes erreicht werden. Hierzu ist i.d.R. ein Grunderwerb über den Ackerrainstreifen hinaus erforderlich. Besonders im Bereich zwischen Möhnesee und Rüthen finden sich viele, früher Landschaftsbild prägende Alleen, die nur noch in Resten erhalten sind. Während die Ersatzpflanzung in bestehen-

MSP – akp - DTP 101 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

den Alleen weitgehend problemlos möglich ist, stellen sich bei Einzelbäumen oder Neuanpflan- zungen Fragen der Haftung und des Flächenzugriffs: Aus Gründen des Versicherungsschutzes werden gefällte oder umgefallene Straßenbäume häufig nicht ersetzt, da ein Mindestabstand zur Straße vorgegeben wird, der auf Privatgrund eingreifen würde. Hier können Instrumente wie Flä- chentausch/Bodenordnung ggf. helfen. Auch ist zu prüfen, inwieweit das durch die Landesregie- rung ausgerufene „100-Alleen-Programm“ zur Umsetzung solcher Maßnahmen herangezogen werden kann. Der Kreis Soest nimmt bereits gezielt Ersatzpflanzungen von Baumgruppen in der Agrarlandschaft vor, um das Landschaftsbild anzureichern. Während die Offenlandschaft im Bereich des Haarstrangs Gefahr läuft, der „Ausräumung“ anheim zu fallen, stellt sich das Problem des Erhalts der Offenlandschaft insbesondere dort, wo sich die landwirtschaftliche Nutzung zurückzieht. Im Möhnetal ab Belecke aufwärts ist die Aufgabe der Grünlandnutzung mit der Aufforstung mit Fichtenkulturen einhergegangen. Diese beeinträchtigen auch das Landschaftsbild, was durch Anlage von Laubholzsäumen optimiert werden könnte. Auch die Anpflanzung und der Schutz von Auenwäldern sollte im Zuge des Hochwasserschutzes ausgeweitet werden. Allerdings trifft der GEP in Teilen der Offenlandschaft Aufforstungsverbote. So ist in der Vergangenheit Interessenten für die Anlage von Auenwäldern dies bereits unter Verweis auf das Aufforstungsverbot untersagt worden. Das Thema der Anpflanzung und des Schutzes standortgerechter, naturnaher Waldflächen wird als ein wichtiger Beitrag zum regionalen Profilierungsbaustein „Natur/Wald“ angesehen. Daher sollen, insbesondere im Bereich der projektierten Sauerland-Waldroute, Flächen für entsprechen- de Anpflanzungs- bzw. Bewirtschaftungsmaßnahmen ausgemacht werden.

Projektverlauf

1. Projektsondierung Sondierung potenzieller Projekte in Kooperation mit den Landschaftsbehörden, dem ehrenamtli- chen Naturschutz, den Forstbehören und den Landwirtschaftsverbänden

2. Flächen- und Bewirtschaftungskonzepte Erstellung von teilraumbezogenen Flächen- und Bewirtschaftungskonzepten über Werkvertrags- stellen, ggf. unter Hinzuziehung externer Gutachter

3. Umsetzung Umsetzung der Projekte im Rahmen der land- und forstwirtschaftlichen Bewirtschaftung oder über gezielte landschaftspflegerische Maßnahmen

Kosten / Finanzierung Ein Großteil der Maßnahmen kann potenziell im Zuge von Kompensationsverpflichtungen umge- setzt werden. Es ist zu prüfen, inwieweit sich über das FFH-Gebiet Möhnesee Förderzugänge ergeben. Der Wald und seine Erhaltung wird durch verschiedene Maßnahmen der EU, Bundesregierung und des Landes NRW gefördert. Somit ist von einer grundsätzlichen Förderfähigkeit für forstliche

MSP – akp - DTP 102 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Maßnahmen auszugehen, wenngleich die Konkretisierung der möglichen Förderzugänge zu den Aufgaben der Konzeptentwicklung zu zählen ist. Es ist anzustreben, die Umsetzung weitestge- hend auf die Standards nachhaltiger Forstwirtschaft auszurichten und damit im Rahmen der übli- chen Bewirtschaftung abzuwickeln.

Projektträger / Projektpartner Zur Projektträgerschaft ist eine Kooperation des Zweckverbands Naturpark Arnsberger Wald mit der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V. (ABU), der Landwirt- schaftskammer und dem Landesbetrieb Wald und Holz einzugehen.

Priorität

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Das Projekt stützt den Ansatze „Natur/Wald“ zur 3 Profilierung der Region. Regionaler Ansatz und regionale Der Ansatz verfolgt ein regionales Projekt in Ko- 3 Bedeutung operation zentraler regionaler Akteure. Endogene Potenziale / regionale Das Projekt nutzt unmittelbar vorhandene land- 3 Verankerung schaftliche Potenziale. Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Das Projekt trägt zur Profilierung landschaftlicher 3 nale Identität Eigenarten bei und wirkt dadurch auch identitäts- stiftend. Erhöhung der regionalen Wert- Die Förderung der nachhaltigen Land- und Forst- 2 schöpfung wirtschaft ist im Sinne einer Stabilisierung der Flur- und Waldgesellschaften auch ein Beitrag zur ökonomischen Nachhaltigkeit. Das Projekt stellt eine Attraktivierung des Raumes für die Erho- lungsnutzung dar und lockt damit zusätzliche Gäste in die Region. Zukunftsfähigkeit Als Projekt der nachhaltigen Land- und Forstwirt- 3 schaft genießt das Projekt sehr langfristige Ent- wicklungsperspektiven. Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Das Projekt kann als eine zwischen den Akteuren 3 Arbeiten abgestimmte Ausrichtung von Aktivitäten im Zuge der ohnehin stattfindenden Bewirtschaftung ange- sehen werden. Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Der Projekterfolg wird über die Besucherzahlen 1 ation (Messbarkeit des Projekter- mittelbar ablesbar sein. folgs) Finanzierung / mögliche Förderung Es ist von einer grundsätzlichen Förderfähigkeit 3 auszugehen, wobei im o.g. Sinne zusätzliche Kosten gegenüber der ohnehin stattfindenden Bewirtschaftung minimiert werden können. Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 24 Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt).

MSP – akp - DTP 103 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe I = Leitprojekt

Ansprechpartner Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest) N.N. (Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz) N.N. (Landwirtschaftskammer) N.N. (Landesbetrieb Wald und Holz) Herr Kasper (DTP, als Vertreter der ARGE ILEK)

Projektskizze „Präsentation / Darstellung regionalen Gewerbes“ Handlungsfeld Erhalt der ländlichen Kultur, Wiederherstellung / Aufwertung der dörflichen Strukturen und des Landschaftsbildes; Tourismus; Regionaltypisches Gewerbe

Projektansatz / Projektziel Die ILEK-Region weist im gewerblichen Bereich – auch durch die naturräumlichen Gegebenhei- ten geprägte – regionaltypische Besonderheiten auf. Es wurde daher angeregt, eine regionsüber- greifende (vernetzte) Präsentation / Darstellung des regionalen Gewerbes und historischen Hand- werks mit Schwerpunkt „Nutzung der Natur“ (Stein, Glas, Holz) zu schaffen. Denkbar wäre insbe- sondere die Darstellung der wirtschaftlichen Bedeutung (anhand von Produktbeispielen). Als bereits vorhandene bzw. auszubauende Ideen und Ansatzpunkte sind (u.a.) zu nennen: • Steinindustrie: „Themenroute“ (Rüthen - Warstein) und/oder „Informationszentrum“ zur Insze- nierung / Darstellung der wirtschaftlichen Bedeutung (Produktbeispiele) • Haus Kupferhammer, Kettenschmiede (Sichtigvor), Brauerei, Steinbrüche, Kohlenmeiler • „Handwerkerdorf“ am Hexenturm in Rüthen / geplantes Seilereimuseum.

Projektbeschreibung Da die Darstellung des regionalen Gewerbes nur randlich die Kernansatzpunkte des Naturpark- Marketing berührt („Nutzung der Natur“) ist als Projekt keine aufwändige Entwicklung und Ein- richtung neuer Attraktionen vorgesehen. Das Projekt „Präsentation/Darstellung des regionalen Gewerbes“ konzentriert sich (zunächst) auf die Vernetzung vorhandener Angebote und Erarbeitung einer regionsübergreifenden gemeinsa- men Darstellung. Es erscheint denkbar, dass im Einzelfall eine Verknüpfung mit Projekten aus dem Themenfeld „Stärkung des dörflichen Charakters“ erfolgen kann.

Projektverlauf Der Ablauf des Projektes lässt sich wie folgt skizzieren: 1 Regionsübergreifende Zusammenstellung der einzubeziehenden Anlaufpunkte 2 Identifizierung der Potenziale für eine gemeinsame vernetzte Präsentation und Darstellung

MSP – akp - DTP 104 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

3 Erarbeitung eines Konzeptes zur Vernetzung und zum Aufbau zusätzlicher Anlaufpunkte 4 Umsetzung.

Kosten / Finanzierung Zu Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten sind zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussagen zu ma- chen.

Projektträger / Projektpartner Kommunen

Priorität

Kriterium Anmerkungen Bewertung Bedeutung / Positive Wirkungen für die Region Profilierung/Markenbildung Eine vernetzte Darstellung des regionaltypischen 1 Gewerbes würde ein neues touristisches Angebot bedeuten, dass nicht den Kern der geplanten Profilierung trifft, aber dennoch Berührungspunkte aufweist. Regionaler Ansatz und regionale Das Projekt vernetzt unterschiedliche Akteure in 2 Bedeutung der Region und stärkt die Kooperation Endogene Potenziale / regionale Das Projekt nutzt unmittelbar vorhandene Poten- 3 Verankerung ziale. Nachhaltigkeit Öffentlichkeitswirksamkeit / Regio- Die Präsentation des regionaltypischen Gewerbes 2 nale Identität könnte dazu beitragen, die regionale Identität zu stärken. Erhöhung der regionalen Wert- Als ergänzendes touristisches Angebot wird es 2 schöpfung zumindest einen Beitrag dazu leisten können, die Region für Ausflugsgäste und Kurzurlauber attrak- tiver zu machen. Zukunftsfähigkeit Das Projekt stützt - damit (begrenzt) - langfristige 1 Entwicklungsperspektiven. Umsetzbarkeit / Erfolgsaussichten / Erfolgskontrolle Umsetzungsreife / Erforderliche Da das Projekt zumindest zum großen Teil auf 2 Arbeiten vorhandene Anlaufpunkte zurückgreift und diese vernetzt, ist – vom Grundsatz – eine kurzfristige Umsetzbarkeit gewährleistet. Ansatzpunkte für eine Projektevalu- Der Projekterfolg wird über die Besucherzahlen 3 ation (Messbarkeit des Projekter- unmittelbar ablesbar sein. folgs) Finanzierung / mögliche Förderung Für Teilprojekte, die gleichzeitig zur Stärkung des 2 dörflichen Charakters beitragen, ist eine ELER- Förderung denkbar. Gesamtbewertung von 27 möglichen Punkte sind erreicht 18 Vorgehensweise bei der Bewertung: Für jedes Bewertungskriterium werden Punktwerte verge- ben; zwischen 0 (nicht erfüllt), 1 (z.T. erfüllt), 2 (erfüllt) und 3 (in besonderem Maße erfüllt).

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Prioritätsstufe Aufgrund der Bewertung erfolgt eine Einstufung in die Prioritätsstufe II

Ansprechpartner Herr Matysiak (Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Soest) Herr Kasper (DTP, als Vertreter der ARGE ILEK) Herr Prof. Stichmann (als Ideengeber)

4.2 Gesamtübersicht Die Schwelle für „Leitprojekte“ wurde (zunächst) mit 21 Punkten angesetzt. Eine Gesamtzusammenstellung der Bewertungen ergibt folgendes Bild: Prioritätenbildung Prio- rität Lfd. Nr. Handlungsfeld / Projekt Punktzahl Themenorientierte Erweiterung und Aufwertung der touristischen Infrastruktur ("Allwet- terwald") Basisprojekte zur grundlegenden Bestandsaufnahme und Neuorientierung

1 Erhebung und Vernetzung vorhandener 25 I Angebote und Potenziale mit Schwerpunkt Allwetter 2 Gesamt-Wegekonzept für den Naturpark 26 I Wanderwegenetz und Ausstattung 3 Aussichtstürme im Bereich der Waldroute 21 I 4 Themen-Touren / Installationswege „Mythos Wald“, als Elemente der 23 I Waldroute 5 Natur-/Walderlebniswege 21 I 6 „Witterungserlebnis" 23 I 7 Optimierung der Ausstattung und Beschilderung 24 I Netzwerk aus Naturparkinformations-, Umweltbildungs- und Naturerlebnisange- boten 8 Ausbau des LIZ (Landschafts-Informationszentrum) 22 I 9 Einrichtung eines Naturparkzentrums 21 I 10 Naturparktore/Info-Punkte 21 I 11 Erlebnis Erdgeschichte / Geologie, Naturfaszination / -nutzung 22 I 12 Erlebniszentrum Wasser 22 I 13 Grüne Route Wald und Holz 25 I Kombinierte Angebote Wellness + Naturerlebnis 14 Direktvermaktung (Vernetzung, Markenbildung) 24 I 15 Systematischer Ausbau naturbezogener Sportangeboten 19 II Spezielle themenbezogene Unterkunftsformen ("Natur -Wald- Witterung") 16 „Ausbau spezieller Walderlebnis-Unterkunftsangebote“ 22 I

MSP – akp - DTP 106 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Marketing / Binnenmarketing 17 Marketingmaßnahmen 25 I 18 Qualifizierung der Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe 17 II Erhalt der ländlichen Kultur, Wiederherstellung / Aufwertung der dörflichen Strukturen und des Landschaftsbildes 19 Dorfentwicklung (Beispielprojekt Kalvarienberg) 20 II 20 Landschaftsoptimierung 23 I 21 Regionaltypisches Gewerbe 18 II

4.3 Aktionsplan

4.3.1 Organisationsstrukturen / Aufgaben Die mit der Erarbeitung des ILEK installierte intensive Zusammenarbeit und projektbezogene Ko- operation zwischen den Kommunen Möhnesee, Ense, Warstein und Rüthen sollte konsequent fortgeführt werden. Als koordinierendes Gremium sollte auch weiterhin die Lenkungsgruppe fungieren. Dabei ist vorzusehen, dass der Kreis durch Sprecher der Projekttische ergänzt wird, die – wenn eben möglich – nicht aus der Verwaltung stammen, d.h. Privatpersonen sein sollten. Als Arbeitsebene fungieren die mit Abschluss der ILEK-Erarbeitung erstmals einberufenen Pro- jekttische. Hier sollten – koordiniert durch die Lenkungsgruppe – bald möglichst erste Folgesit- zungen stattfinden, um die ersten Schritte der Projektrealisierung in Angriff zu nehmen. In der Startphase wird es dabei eine Kernaufgabe sein, weitere verlässliche und engagierte Projekt- partner zu gewinnen. Da - insbesondere bei den Projekten im Handlungsfeld „Tourismus“ - intensive Querverbindungen existieren, ist weiterhin über den Gesamtverlauf der Projektumsetzung eine übergreifende Koordi- nierung und Abstimmung im Sinne eines Netzwerkmanagements erforderlich. Diese Aufgabe kann und soll ebenfalls von der Lenkungsgruppe wahrgenommen werden.

Die nachfolgende Tabelle zeigt noch einmal eine (vorläufige) Gesamtübersicht der Projektschrit- te/-aufgaben mit groben Zeitangaben:

Projekt bzw. Beispiel- Projektschritte/-aufgaben Leitpro- Grobe Zeit- projekt jekt ( = L) planung

Erhebung und Vernetzung  Bestandsaufnahme vorhandener Angebote und  Aufbereitung / Präsentation L 2007 Potenziale mit Schwerpunkt Allwetter Gesamt-Wegekonzept für den  Entwicklung des Wegekonzeptes Naturpark  Überarbeitung der Kennzeichnung und L 2007 - 2010 Informationsschilder  Änderung der Wanderkarten Aussichtstürme im Bereich der  Aussichtsturm Warstein Waldroute  Aussichtsturm Hevehalbinsel L 2007 / 08 Themen-Touren / Installati-  Auswahl der aussichtsreichsten Ansätze onswege „Mythos Wald“, als  Vertiefende Ausarbeitung L 2008 - 2010 Elemente der Waldroute  Umsetzungsvorbereitung

MSP – akp - DTP 107 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Natur-/Walderlebniswege  Konzeption 2007 (Landes-  Ausgestaltung / Einrichtung von Infrastruk- L eisenbahn) - tur 2010  Vermarktung „Witterungserlebnis"  Konzeptentwicklung  Ausbildung von Wanderführern L 2008 / 09  Marketingmaßnahmen Optimierung der Ausstattung  Optimierung der Wegebeschilderung und Beschilderung  Erneuerung Regenschutz L 2008 - 2012  Neugestaltung der Wanderparkplätze  Neugestaltung des Waldlehrpfades und des Arboretum im Bibertal / Rüthen Ausbau des LIZ (Landschafts-  Netzwerkbildung Informationszentrum)  Träger- und Finanzierungskonzept L 2007 - 2010  Neukonzeption Ausstellung  Raum- und Gebäudekonzept  Umbau/Neubau  Ausstellungsplanung und -umsetzung Einrichtung eines Naturpark-  Konzeption und Standortwahl zentrums  Raum- und Gebäudekonzept L 2007 - 2010  Umbau/Neubau Naturparktore/Info-Punkte  Vorprüfung  Inhaltliche und gestalterische Ausarbeitung - 2009 - 2012  Umsetzung Erlebnis Erdgeschichte /  Erarbeitung von Detailkonzepten Geologie, Naturfaszination / -  Realisierung L 2008 - 2012 nutzung Erlebniszentrum Wasser  Konzeptentwicklung  Standortsuche L 2008 - 2012  Vertiefende Prüfung der Machbarkeit (ggf. ) Erlebnis Erdgeschichte Variante: Zusammenführung aller in den Pro- / Geologie, Naturfaszination / - jektskizzen angesprochenen Edutainmentan- L 2007 / 08 nutzung / Erlebniszentrum gebote in einem „dezentralen Science-Center: Wasser etc.  Konzeptentwicklung  Prüfung der Machbarkeit Grüne Route Wald und Holz  Vertiefende Ausarbeitung  Erstellung eines Flyers / einer Broschüre L 2007 / 08  Entwicklung und Umsetzung von „Stations- tafeln“ Direktvermaktung (Vernet-  Durchführung eines Workshops zung, Markenbildung)  Entwicklung und Etablierung eines regio- L 2008 - 2009 nalen Markenzeichens  Erstellung einer gemeinsamen Veröffentli- chung Systematischer Ausbau na-  Erarbeitung eines regionsübergreifenden turbezogener Sportangebote Konzeptes - 2008 - 2012  Identifizierung konkreter Projekte  Prüfung der Umsetzbarkeit und Finanzier- barkeit  Realisierung „Ausbau spezieller Walder-  Konzeptentwicklung lebnis-Unterkunftsangebote“;  Umsetzung L 2007 - 2009 Bsp. Waldjugendherberge Marketingmaßnahmen  Erarbeitung eines Prospekts/einer Präsen- tation der „Allwetterangebote“ L 2007 - 2009  Markenstrategie  Binnenmarketing  Entwicklung einer Event-Strategie

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Qualifizierung der Gastrono-  Info-Veranstaltungen / Einzelgespräche mie- und Beherbergungsbe-  Bestandsaufnahme und Bewertung des - 2009 - 2010 triebe aktuellen Standards  Entwicklung eines Konzeptes: Qualifizie- rungsstrategie  Durchführung geeigneter Maßnahmen, wie z.B. (externe) Schulungen Erhaltungs-, Instandset-  Freistellung des Kreuzweg-Endpunktes 2008 - 2009 zungsmaßnahmen; Beispiel  Neugestaltung der Gedenkstätte / des Ver- - "Kalvarienberg" sammlungsortes  Erneuerung des Wegebelags  Überarbeitung / Renovierung der einzelnen Kreuzwegstationen Wiederherstellung / Aufwer-  Projektsondierung tung des Landschaftsbildes  Flächen- und Bewirtschaftungskonzepte L 2008 - 2015  Umsetzung Präsentation / Darstellung  Regionsübergreifende Zusammenstellung regionalen Gewerbes  Identifizierung der Potenziale - 2008 - 2015  Erarbeitung eines Konzeptes  Umsetzung Ein konkreterer Gesamtzeitplan ist zum jetzigen Zeitpunkt – insbesondere auch aufgrund der noch nicht abschließend fixierten ELER-Förderkulisse - nicht sinnvoll zu erstellen. Im Bereich der tourismusbezogenen Projekte kommt den Bestandsaufnahmen so zentrale Be- deutung zu, dass diese schnellst möglich angegangen werden sollten.

Auch hier ist entsprechend die Lenkungsgruppe gefordert, rechtzeitig auf die Einleitung der erfor- derlichen Schritte hinzuwirken.

4.3.2 Kommunikation Die Projekte sind ausnahmslos auf eine möglichst intensive Beteiligung lokaler Akteure angewie- sen. Im Bereich der Tourismusprojekte sind mittelfristig insbesondere auch die Hotellerie und Gastronomie verstärkt einzubinden. Es ist daher zwingend erforderlich, die Zwischenstände und Ergebnisse der nun folgenden Schritte der Projektumsetzung in regelmäßigen Abständen in die Öffentlichkeit zu tragen. Diese Aufgabe der internen Kommunikation, des Binnenmarketings, muss entsprechend über eine Person aus der Lenkungsgruppe besetzt werden. Dabei könnte es sinnvoll sein, die Berichterstattung an die Umsetzung erster Projektbausteine bzw. konkret „sicht- bare“ Projekterfolge zu knüpfen, ggf. in Form einer kleinen Veranstaltung, zu der die Presse gela- den wird. Denkbar wäre in diesem Zusammenhang auch ein gezieltes Zusammenführen aller Akteure in einem ‚Projektmarkt’, z.B. an einem halbjährlich/jährlich wie- derkehrenden „Tag der ILEK-Projekte“. Hier können Projekterfolge vorgestellt wie Probleme pro- jektübergreifend diskutiert sowie Folgeprojekte initiiert werden. Da die Intensivierung der touristischen Vermarktung des Arnsberger Waldes einen Kernpunkt bildet, gehört auf der anderen Seite natürlich auch eine intensive externe Kommunikation (Au- ßenmarketing) zu den Aufgaben. Hier sind die vorhandenen Kommunikationskanäle und - instrumente zu nutzen. Insbesondere ist die Sauerland-Touristik aktiv einzubinden. Letztlich sind in Richtung bereits eingebundener sowie ggf. zukünftig einzubindender Fördergeber Berichte zu verfassen.

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4.3.3 Qualitätsmanagement und Monitoring Die Projekte wurden in intensiver Diskussion mit erfahrenen lokalen Akteuren und unter Einbezie- hung des externen Sachverstands der ARGE-Mitglieder ausgearbeitet. Von daher ist grundsätzlich von einer hohen „Qualität“ der Projektansätze und aufgezeigten Wege auszugehen. Dennoch ist der jeweilige Prozess der Projektumsetzung von regelmäßigen Überprüfungen und Evaluierungen zu begleiten. Nach dem Start der Projektrealisierung sind daher projektbezogene Zeitpläne aufzustellen und mit Meilensteinen zu versehen. Es ist entsprechend – aus den Projekttischen heraus - ein Projekt- management aufzubauen, das die einzelnen Schritte plant und die planmäßige Umsetzung kon- trolliert. Nach Umsetzung der Projekte bzw. zunächst erster Teilprojekte ist zudem eine Evaluierung des Projekterfolges vorzusehen. Der Projekterfolg ist – wie bereits in den Projektskizzen vermerkt – in den meisten Fällen unmittelbar ablesbar:

Projekt bzw. Beispielprojekt Evaluierung des Projekterfolges

Erhebung und Vernetzung vorhandener Angebote Umfang der Ansatzpunkte für weitere Maßnahmen und Potenziale mit Schwerpunkt Allwetter Gesamt-Wegekonzept für den Naturpark touristische Entwicklung Aussichtstürme im Bereich der Waldroute Bauwerk Themen-Touren / Installationswege „Mythos Umsetzung der Routen Wald“, als Elemente der Waldroute Natur-/Walderlebniswege Besucherzahl „Witterungserlebnis" Besucherzahl Optimierung der Ausstattung und Beschilderung Infrastruktur Ausbau des LIZ (Landschafts- Besucherzahlen und Deckungsbeiträge Informationszentrum) Einrichtung eines Naturparkzentrums Besucherzahlen Naturparktore/Info-Punkte Besucherzahlen mittelbar. Erlebnis Erdgeschichte / Geologie, Naturfaszinati- Sichtbare Verbesserungen der Erschließung und on / -nutzung Präsentation handelt. Erlebniszentrum Wasser Besucherzahlen Grüne Route Wald und Holz Besucherzahlen Direktvermaktung (Vernetzung, Markenbildung) Ermittlung zusätzlicher Einkommen der beteiligten Betriebe Systematischer Ausbau naturbezogener Sportan- Besucherzahlen gebote „Ausbau spezieller Walderlebnis- Übernachtungszahlen Unterkunftsangebote“; Bsp. Waldjugendherberge Marketingmaßnahmen - mittelfristig - über die Entwicklung touristischer Kennzahlen Qualifizierung der Gastronomie- und Beherber- nicht unmittelbar ablesbar; nur durch Gästebefragun- gungsbetriebe gen möglich.

MSP – akp - DTP 110 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Erhaltungs-, Instandsetzungsmaßnahmen; Bei- Umsetzung der Maßnahmen; Besucherzahlen spiel "Kalvarienberg" Wiederherstellung / Aufwertung des Landschafts- Besucherzahl bildes Präsentation / Darstellung regionalen Gewerbes Besucherzahl

Die Ergebnisse der Erfolgskontrollen sollten unmittelbar in den Projekttischen sowie im Kreise der Lenkungsgruppe diskutiert werden und ggf. zum Anlass für weitere Maßnahmen oder unterstüt- zende Projekte genommen werden.

MSP – akp - DTP 111 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

5 Anhang

I Auswertung vorhandener Entwicklungskonzepte und Planungen

Gebietsentwicklungsplan Regierungsbezirk Arnsberg – Teilabschnitt Oberbereich Dortmund – öst- licher Teil – Kreis Soest und Hochsauerlandkreis (Stand 28.10.2005) Zielsetzung • Gemäß §19 (1) Landesplanungsgesetz Festlegung der regionalen Ziele der Raum- ordnung für alle raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen im Planungsgebiet auf der Grundlage des Landesentwicklungsprogramms und des Landesentwick- lungsplanes fest. • Zusätzlich erfüllt der GEP gemäß §19 (2) LPlG die Funktion eines Landschaftsrah- menplanes im Sinne des Landschaftsgesetzes (Darstellung regionaler Erfordernisse und Maßnahmen zur Verwirklichung des Naturschutzes und der Landschaftspflege) und eines forstlichen Rahmenplanes gemäß Landesforstgesetz (Darstellung regio- naler Erfordernisse und Maßnahmen zur Sicherung des Waldes). Prozessbe- • Beteiligung der Träger öffentlicher Belange gemäß §§ 14, 20 Landesplanungsgesetz gleitende Beteiligung Inhalte und • Warstein ist als Mittelzentrum mit einem Versorgungsbereich von 25.000 – 50.000 Zielvorgaben Einwohnern ausgewiesen, Ense, Möhnesee, Rüthen und Warstein-Belecke sind Grundzentren. • Das Kalksteinvorkommen in Rüthen-Kallenhardt ist als Rohstoffvorkommen von volkswirtschaftlicher Bedeutung gekennzeichnet. • In den Gemeinden des Arnsberger Waldes besteht ausnahmslos ein Überhang an planerisch verfügbaren Reserven für Wohnsiedlungsbereiche (Ense +1ha, Möhnesee +3ha, Rüthen +2ha, Warstein +1ha). • Bzgl. der Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereiche wird für Rüthen und Möhnesee ein Überhang bereits planerisch verfügbarer Reserven von 18ha bzw. 13 ha festge- stellt. Bei Warstein und Ense ergibt sich ausgewogenes Verhältnis von Bedarf und Reserven. Umsetzungs- • aufgestellt am 24.11.1994 und durch die Landesregierung genehmigt am 11.12.1995 stand • die Darstellungen des Gebietsentwicklungsplanes sind damit als Ziele der Raumord- nung und Landesplanung bei allen raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen zu beachten

Flächennutzungsplan der Stadt Rüthen [1] Zielsetzung • Gemäß § 5 Bundesbaugesetz von 1960 Darstellung der Bodennutzung für das ge- samte Gemeindegebiet nach den voraussehbaren Bedürfnissen der Gemeinde. Grundlagen • Man ging 1979 von einer wachsenden Bedeutung des Fremdenverkehrs – gerade in (Stärken/ Kallenhardt – aus, begründet vor allem durch die besondere naturräumliche Situation Schwächen) (großflächiger Wald, Kontrast zwischen bewaldeter und durch Wiesen begrünter Hang- und Tallagen). Hauptquellgebiet des Tourismus war das Ruhrgebiet. • Kallenhardt wird ein wirkungsvolle historische Silhouette bescheinigt. Daneben verfü- ge der Arnsberger Wald in diesem Bereich über Vielzahl natürlicher Sehenswürdig- keiten (Naturdenkmäler, Täler, stillgelegte Steinbrüche) – allerdings keine besonde- ren Attraktionen. Prozessbe- • Der Plan wurde im Rahmen der nach altem Bundesbaugesetz geltenden Vorschriften gleitende öffentlich ausgelegt. Beteiligung • Träger öffentlicher Belange und die Bevölkerung wurden über die Auslegung infor- miert und hatten Gelegenheit, Bedenken und Anregungen vorzubringen. Inhalte und • Da die Aussagen des Flächennutzungsplanes auf einen Prognosezeitpunkt 1985

MSP – akp - DTP 112 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Zielvorgaben ausgerichtet waren, sind die Inhalte und Zielvorgaben heute sehr wahrscheinlich durch die Realität „überholt“ worden. Daher wird auf eine detaillierte Darstellung hier verzichtet. • Kallenhardt ist nicht als Siedlungsschwerpunkt ausgewiesen, die Qualifikation als Erholungsort wird angestrebt. • Wesentliche Ausweisungen/Maßnahmen im Geltungsbereich des ILEK, die im Rah- men des Flächennutzungsplanes durch Flächenausweisungen ermöglicht werden sollten waren (Auswahl): • Erhaltung des Ortsbildes Kallenhardt (Festlegung eines Sanierungsgebietes), • Schaffung von Naherholungsmöglichkeiten, • Erhaltung der Stadtmauer in Kallenhardt, • Dorfpark Kallenhardt, • Ausweisung eines Sondergebietes für Pensionen und Gaststätten, • Ausweisung einer Fläche für Abgrabungen (Kalkstein). Umsetzungs- • genehmigt am 24.03.1980 und behördenverbindlich seit 13.05.1980 stand

Funktions- und Nutzungskonzept für den Stadtraum der Stadt Rüthen [2] Zielsetzung • Ausarbeitung eines Programms zur Stadtentwicklung und zur Stadterneuerung. Grundlagen • Rüthen insgesamt und Kallenhardt im speziellen weisen ein deutliches Defizit an (Stärken/ Verkaufsflächenausstattung auf – sowohl im Bereich der wohnungsnahen Grundver- Schwächen) sorgung als auch des mittelfristigen und spezialisierten Bedarfs. • Besondere Stärken von Kallenhardt liegen im Bereich der Gastronomie und der städtebaulichen Attraktivität. • Rüthens Einwohner verfügen überdurchschnittlich oft über ein mittleres bis höheres Einkommen. • Nur etwa 50% der Rüthener arbeiten in Rüthen. • Rüthen verfügt über einen Sterbefallüberschuss und einen negativen Wanderungs- saldo. • Kallenhardt hat für alle Verkehrsträger eine vglw. schlechte Anbindung an die Rüthe- ner Innenstadt. • Wirtschaftlich und bezogen auf die Erwerbstätigkeit hohe Abhängigkeit von wenigen größeren Betreiben des verarbeitenden Gewerbes Prozessbe- • Durchführung von Haushalts- (418 Interviews) und Unternehmensbefragungen. gleitende Beteiligung Inhalte und • Rüthen sollte vermehrt neue Wohnbauplätze ausweisen, um dem Bevölkerungsrück- Zielvorgaben gang entgegenzuwirken (Erhalt der sozialen Infrastruktur). • Eine zunehmende Diversifikation der Wirtschaftsstruktur (vom produzierenden zum Dienstleistungsgewerbe) wird als zwingend notwendig erachtet. • Trotz der Prognose eines konstanten Erwerbspersonenangebotes wird die Empfeh- lung zur Ausweisung von Gewerbeflächen ausgesprochen, um weitere Firmen in Rüthen anzusiedeln und somit den besonders hohen Auspendleranteil zu verringern (Standort-Wohnort-Diskrepanz). Das Defizit an gewerblich nutzbaren Flächen unter Berücksichtigung der vorhandenen Gewerbeflächenreserven (12,7 ha) wird für Rü- then auf minimal 25,7 ha beziffert. • Es wird ein besseres Tourismusmarketing – insbesondere im Bereich Werbung – für Rüthen angemahnt.

MSP – akp - DTP 113 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Standortmarketingkonzept Stadt Rüthen [4] Zielsetzung • Erarbeitung eines Konzeptes, das geeignete Maßnahmen zur Förderung der Stadt Rüthen als Einkaufs- und Gewerbestandort anstößt. Grundlagen • Der Einzelhandelsbesatz in Rüthen entspricht dem eines Grundzentrums und kon- (Stärken/ zentriert sich in der Ortsmitte und in Kallenhardt Schwächen) • Es existiert eine Leerstandsproblematik • Touristische Basisangebote für Naherholung und Ausflügler sind vorhanden (Schwerpunkt Bibertal, das gute Ansätze zur Förderung des Freizeit- und Tourismus- standortes bietet) • Es fehlen exponierte touristischen Angeboten von (über-) regionaler Bedeutung für einzelne Zielgruppen • Die Bettenkapazität ist gering; das Angebot zielt schwerpunktmäßig auf Jugendgrup- pen • Vglw. hohe Saisonalität der touristischen Nachfrage • Das touristische Marketing entspricht dem aktuellen Stellenwert, ist im Hinblick auf die Zielgruppenspezifikation aber zu verbessern • Extrem große Bedeutung eines Unternehmens für die Wirtschaftsstruktur (Gefahr der Abhängigkeit) • Standortnachteil gegenüber autobahnnahen Standorten Prozessbe- • Die vorangestellte Stärken-Schwächen-Analyse wurde von einem Fachgutachter gleitende erarbeitet. Beteiligung • Das eigentliche Standortmarketingkonzept wurde von einem Arbeitskreis (11 Vertre- ter der im Rat der Stadt vertretenen Fraktionen, 2 Vertreter der Stadtverwaltung) un- ter Moderation des Fachgutachters erarbeitet. Inhalte und • Handlungsansätze für den Einzelhandel liegen in einer Verbesserung der Angebote Zielvorgaben (soweit beeinflussbar), gezielter städtebaulicher Entwicklung und geeigneten Marke- tingmaßnahmen: Die vorgestellten Konzeptideen beziehen sich allerdings (fast) aus- nahmslos auf die Rüthener Innenstadt (außerhalb Geltungsbereich ILEK) • Das Bibertal ist aufgrund der bereits vorhandenen touristischen Ansätze bzw. Ange- bote der zentrale Ort für alle touristischen Aktivitäten. Die Attraktivität ist durch neue Angebote für spezielle Zielgruppen zu steigern: Fahrradverleihstation, zusätzliche Sportangebote (Bolzplatz, Mountainbike-Parcours, Golfplatz • Vorhandene Touristen (Camping, Jugendgruppen, Naherholungssuchende) und Durchreisende sollen durch Werbung für einen Besuch der historischen Altstadt ge- wonnen werden: Infotafeln an den Bundesstraßen, Informationsmaterial, zielgrup- penspezifische Werbung, stärkere Einbindung in regionale Tourismusarbeit • Das Gastronomie- und Übernachtungsangebot ist (insbesondere im Bereich Bibertal) auf die Anforderungen der Gäste hin zu optimieren: Außengastronomie, Camping- platz • Problemlagen des Wirtschaftsstandortes liegen in der mangelnden Kommunikation und der Gewerbeflächenentwicklung (zwar ausreichende Flächen, aber mangelnde Attraktivität): Kommunales Gewerbeflächenkonzept (Festlegung der mittel- und lang- fristig zu entwickelnden Standorte30 und der Maßnahmen zur Verbesserung der Standortbedingungen), Ausbau der Unternehmenskontakte (jährliches Wirtschaftsfo- rum, gebietsbezogene Unternehmertreffen, Betriebsbesuche) und der Informations- angebote für ansässige Unternehmen (Unternehmerbrief, Emailverteiler, Ausbau der kommunalen Homepage) Umsetzungs- • Ein Bolzplatz an der Jugendherberge und eine Außengastronomie am Biberbad sind stand angelegt worden • Die Planung zur Durchführung eines jährlichen Wirtschaftsforums sind eingeleitet

30 Vom Fachgutachter erging hier der Vorschlag die bestehenden Flächenpotenziale im Lindenthal kurz- und mittelfristig für örtliche Betriebsverlagerungen zu nutzen und den zukünftigen Neubedarf durch Ansiedlungen in einem interkommu- nalen Gewerbegebiet mit der Stadt Warstein (durch Erweiterung des Industriegebiets Belecke innerhalb des Geltungsbe- reichs des ILEK) zu verwirklichen

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Maßnahmenkatalog zum Stadtmarketing Warstein [11] Zielsetzung Das Warsteiner Stadtmarketing versteht sich als ein unter breiter Beteiligung der Öffent- lichkeit initiierter zielgruppengerechter und zielgerichteter Stadtentwicklungsprozess. Ziele sind u.a.: • die Stadtentwicklung als langfristige, überparteiliche, gemeinsame Aufgabe von Bür- gern, Wirtschaft, Politik und Verwaltung zu begreifen • ein ganzheitliches Stadtverständnis zu erzeugen, d.h. die Stadt wird nicht auf einen Teilraum (z.B. Kernstadt/City) oder eine Teilfunktion (z.B. Einzelhandel) reduziert • eine zielgerichtete Kommunikation zwischen Bürgern, Politikern, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Verwaltung und weiteren Institutionen • der wirtschaftlichere Einsatz knapper Finanzmittel durch die Nutzung von Synergien und Vermeidung von Zweigleisigkeiten bei der Aufgabenbewältigung • der gezielte Einsatz eines Marketing-Instrumentariums für eine bessere Profilierung gegenüber kommunalen Mitbewerbern • die Überwindung von Politikmüdigkeit und Verwaltungsverdrossenheit in der Öffent- lichkeit • die gezielte Förderung des Dienstleistungsgedankens in der Stadtverwaltung (als Bindeglied zum „neuen Steuerungsmodell“). Grundlagen • liegen nicht vor, nach dem vorgestellten Modell sind aber eine Situations- und (Stärken/ Imageanalyse sowie eine Stärken-Schwächen- und Portfolioanalyse durchgeführt Schwächen) worden Prozessbe- • Das Projektmanagement des Stadtmarketing erfolgt durch einen Arbeitskreis (Bür- gleitende germeister, Unternehmer, Bankdirektoren, Vereinsvorsitzende z.B. für den Einzel- Beteiligung handel, den Tourismus und die Heimatpflege, Verwaltungsvertretern und Lokalpres- se) unter externer Moderation • Im Rahmen der Analysephase wurden die Bürger und Besucher der Stadt befragt Inhalte und Teilziel Wohnen, Verkehr, Natur: Zielvorgaben • Vermeidung bzw. Reduzierung der Negativwirkungen des Durchgangsverkehrs • Inhaltliche und infrastrukturelle Ergänzung des Sport-, Freizeit- und Unterhaltungsan- gebots • Gestaltung des Stadtbildes bzw. des Wohnumfeldes • Optimierung des Aus- und Weiterbildungsangebotes • Erhaltung eines gesunden Naturraumes • Optimierung der ÖPNV-Situation Teilziel: Tourismus, Kultur, Sportveranstaltungen: • Quantitative / qualitative Verbesserung des gastgewerblichen Angebots • Institutionalisierung der Gäste- bzw. Besucherbetreuung und des touristischen Mar- ketings • Bessere Erschließung des die Stadt umgebenden Naturraumes • Attraktivitätssteigerung bei Sehenswürdigkeiten / Freizeiteinrichtungen • Attraktivitätssteigerungen bei Sehenswürdigkeiten und Freizeiteinrichtungen • Bessere Nutzung interessanter kultureller Veranstaltungsorte • Optimierung der Realisation von Kultur- und Sportveranstaltungen sowie Volksfesten in allen Stadtteilen • Zusätzliche Belebung des Einzelhandels durch den Fremdenverkehr • Verbundenheit Warsteins mit dem „Produkt Stein“ touristisch nutzen (Imageaufbau) Teilziel: Integration Stadtteile/Dienstleistungsverwaltung • Neuverteilung von Kompetenzen, Funktionen und Aufgaben an die Stadtteile • Erhöhung der Transparenz in Bezug auf Stadtteilrelevante Entscheidungen und Akti- vitäten von Politik bzw. Verwaltung • Vermeidung von Informationsdefiziten der Politik und Verwaltung in Bezug auf Prob- leme der einzelnen Stadtteile • Förderung der Zusammenarbeit von Vereinen und anderen Stadtteilinstitutionen

MSP – akp - DTP 115 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

• Organisation von stadtteilverbindenden Veranstaltungen • Verankerung des Begriffs „Stadtteil“ und Veränderung und Verbesserung der Be- und Ausschilderung außer- / innerhalb der Gesamtstadt • Einführung des Verwaltungsmarketings im Rahmen des NSM. durch Realisierung von bürgergerechten bzw. bürgerorientierten Dienstleistungen durch die Mitarbeiter der Stadtverwaltung Teilziel: Einzelhandel • Gestaltung des Stadtbildes und Verbesserung der einzelhandelsrelevanten Ver- kehrssituation • Sicherung der Grundversorgung in den Stadtteilen • Verbesserung des Warenangebotes, der Warenpräsentation sowie der Serviceleis- tungen des Einzelbetriebes • Optimierung des Branchenmixes • Gemeinschaftsaktionen, jedoch unter Berücksichtigung der stadtteilspezifischen Marktverhältnisse bzw. Angebots- / Nachfragestrukturen • Initiierung von einzelhandelsrelevanten arrondierenden Angebotselementen Teilziel: Wirtschaft • Akquisition von potentiellen Investoren und Betreuung von ortsansässigen und an- siedlungswilligen Firmen durch eine professionelle und entscheidungskompetente Wirtschaftsförderung • Attraktivitätssteigerung bei bestehenden und nachfragegerechte Gestaltung bei neu- en Gewerbe- und Dienstleistungsstandorten • Unterstützung der Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen insbesondere bei Dienstleistungen und im produzierenden/verarbeitenden Gewerbe • Nutzung von Potentialen und Synergien der beiden Warsteiner Krankenhäuser zur Stärkung der Position Warsteins als regional- und überregional anerkannter medizini- scher Dienstleistungs- und Wissenschaftsstandort Umsetzungs- • unbekannt stand

Stadt Warstein: Konzept zur Attraktivitätssteigerung des Bilsteintals Erstellt durch das Büro Tiergartengestaltung Wiesenthal. Zielsetzung • Entwicklung einer Zielvorstellung die das Bilsteintal mit Höhle und Wildgehege deut- lich aufwerten soll. • Überarbeitung und Verifizierung einer von „ift“ angefertigten Machbarkeitsstudie. Grundlagen Stäken des Bilsteintals: (Stärken/ • Geschichte und regionale Bedeutung der Bilsteinhöhle Schwächen) • Umgebendes Landschaftsbild • Unmittelbar erlebbare Naturschutzflächen • Gute Infrastruktur mit Gastronomie und Parkplätzen • Das Umfeld der Höhle hat einen besonderen Reiz durch die dort vorhandenen Tier- gehege. Schwächen des Bilsteintals • Die Bilsteinhöhle steht unter Denkmalschutz und kann nicht erweitert oder mit mo- derner Technik aufgewertet werden. Das Besucheraufkommen sollte 90.000 nicht ü- berschreiten • Es scheint keine Überschneidung des Besucherinteresses zwischen der Bilsteinhöhle einerseits und dem Wildpark andererseits zu geben.(Neueinrichtung eines Luchsge- heges im Wildpark brachte keine Veränderung der Besucherzahlen der Bilsteinhöhle) • Der Wildpark ist lediglich eine Aneinanderreihung von Tiergehegen entlang eines öffentlichen Wanderwegs und hält einem Vergleich mit anderen regionalen Wildparks nicht stand.

MSP – akp - DTP 116 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Inhalte und • Rückgang des touristischen Interesses an Attraktionen im Sauerland in den letzten Zielvorgaben 15 Jahren. • Begründet durch Strukturwandel im Ruhrgebiet. • Halbierung der Besucherzahl in der Bilsteinhöhle in Warstein von 90.000 im Jahr 1991 auf die Hälfte in 2003. • Ähnliche Entwicklung in allen Tropfsteinhöhlen der Region bis auf die Attahöhle. • Der Ausbau des Wildparks als Freizeitachse zwischen touristischen Angeboten der Warsteiner Brauerei und dem Bilsteintal wird empfohlen • Die Bilsteinhöhle wird im Vergleich zu anderen Höhlen im Sauerland qualitativ im „Mittelfeld“ angesiedelt. • Die Bilsteinhöhle und der Wildpark sollen Synergien nutzen um ein in der Umgebung herausragendes Angebot zu bilden und sich gemeinsam zu vermarkten. • Das Konzept sieht unter Beachtung eines „sanften Tourismus“ die Entwicklung eines kleinen aber einzigartigen Themenparks vor. Von einem großflächigen Freizeitpark sieht das Konzept ab. • Der Themenpark soll Bilsteinhöhle und Wildpark umfassen und evtl. den Namen Bilsteinzeit tragen. • Der Themenpark soll in folgende Leitthemen unterteilt werden: „Leben in Stein und Fels“, „Leben vom Wasser geprägt“, „Leben durch Kulturen“, „Leben im Urwald: gestern und Heute“

Masterplan für die Seen im Sauerland – Entwicklungskonzept und Maßnahmenplan [21] Zielsetzung • Erarbeitung eines Tourismusleitbildes und eines Maßnahmenplanes für die Seen im Sauerland und die Vorbereitung der Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen. Grundlagen • s. Anhang III (Stärken/ Schwächen) Prozessbe- • Durchführung zweier Leitbild-Werkstätten. gleitende Beteiligung Inhalte und Leitbild: Zielvorgaben • Wasser in allen seinen Facetten ist eine Kernkompetenz des Sauerlandes. Es soll daher als Themenmarketing konsequent in touristische Produkte umgesetzt werden! Dabei begreifen wir das Wasser- und Seenerlebnis als integralen Teil der Freizeit- landschaft Sauerland. • Qualitätsverbesserungen sind in vielfältiger Form dringend notwendig und bilden die unabdingbare Basis für die touristische Weiterentwicklung der Seen im Sauerland! • Die bereits in Ansätzen vorhandene individuelle Profilierung der Seen soll systema- tisch verstärkt werden! • Ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit sind fundamentale Prinzipien der wei- teren Seenentwicklung! • Die Maßnahmen des Masterplanes müssen zügig umgesetzt und dafür Kooperatio- nen fortgesetzt und verstärkt werden! Dieses Leitbild wurde in zahlreiche Einzelprojekte überführt (nur für Möhnesee): • Maßnahmen hoher Priorität: Aufwertung der Freizeitanlage Körbecke,, Schaffung eines „Möhnesee -Leitsystem“, Zentraler Campingplatz, Verbesserung Wassersport- Infrastruktur, Tourist-Info an Schiffsanlegestelle Delecke • Maßnahmen mittlerer Priorität: Schaffung einer Promenade in Delecke, Netzan- schluss der Fuß- und Radwege rund um den See, Straßenraumgestaltung im Orts- kern Körbecke, Errichtung von Aussichtsstellen, Fahrradstationen, Netztrennung für den MIV, Aufwertung der vorhandenen Wanderparkplätze, Schaffung eines Reitwe- genetzes, Schaffung weiterer Lehrpfade, Dorferneuerungsmaßnahmen und Maß- nahmen im Bereich ÖPV. • Maßnahmen niedriger Priorität: Erweiterung des LIZ in Günne • Vernetzte Projekte (unter Berücksichtigung mehrerer Gemeinden): Sauerländer

MSP – akp - DTP 117 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Seenweg, Leitsystem Freizeitlandschaft Sauerland, Qualitäts- und Qualifizierungsof- fensive, Reisemobiltour • Leuchtturmprojekte (nur für Möhnesee): Science-Center „Wasserwelten“, See-Resort, Sport-Campingplatz

Lokale Agenda 21 Möhnesee – Stand 2002 [7] Zielsetzung • Erarbeitung einer lokalen Agenda 21 entsprechend dem 1992 auf der Rio-Konferenz beschlossenen Aktionsprogramm Agenda 21 • Ziel ist die Erstellung eines Handlungsprogramms für eine zukunftsfähige, nachhalti- ge Gemeindeentwicklung Möhnesees Grundlagen • Unzumutbare Verkehrsspitzen durch Tourismus- und Ausflugsverkehr (Stärken/ • Vorrang des MIV vor dem ÖPV und Fuß- und Radverkehr in der Verkehrsplanung Schwächen) führt zur Attraktivitätsminderung (auch für den Tourismus) • Großes Müllproblem in den Außenbereichen durch „wilden“ Tagestourismus • Tourismus besitzt in Möhnesee geringe Akzeptanz (bedingt durch Verkehrs- und Müllproblem) Prozessbe- • offene Auftaktveranstaltung im Januar 1999 gleitende • Festlegung der Handlungsfelder in einem Workshop im Mai 1999 Beteiligung • Erarbeitung der Inhalte in vier Arbeitsgruppen („Umwelt und Wirtschaft“, „Verkehr, Freizeit und Erholung“, „Nachhaltige Flächennutzung“, „Soziales“) zwischen 1999 und 2002. • Durchführung mehrerer Informationsveranstaltungen und Exkursionen Inhalte und Leitziel Umwelt und Wirtschaft: Die Gemeinde Möhnesee will sowohl die in der Kommune Zielvorgaben historisch gewachsenen und entwicklungsfähigen wirtschaftlichen Strukturen als auch zukunftsweisende, unseren Lebensraum erhaltende Maßnahmen des Umweltschutzes im Einklang miteinander fortentwickeln. Dazu wird konsequentes Denken und Handeln in regionalen Kreisläufen, bei Nahrung, Energie, Entsorgung und Wirtschaftsleistung gefor- dert sein. Diesem Leitziel sind folgende Maßnahmen und Unterziele zugeordnet: • Erhaltung bzw. Schaffung einer nachhaltigen und umweltschonenden Landwirtschaft. • Förderung der regionalen Vermarktung vorwiegend land- und forstwirtschaftlicher Produkte sowie gewerblicher Dienstleistungen. • Entwicklung bzw. Förderung einer umwelt- und ressourcenschonenden Entsor- gungswirtschaft. • Vermehrte Nutzung umweltverträglicher, erneuerbarer Energiequellen und dezentra- ler Verfahren der Energieerzeugung (Energiesparmaßnahmen, Einsatz regenerativer Energieträger, aktive Klimaschutzmaßnahmen) Leitziel Verkehr, Freizeit und Erholung: Es sollen mehr als bisher die qualitativen Aspekte berücksichtigt werden: Lebensqualität für die Bürger, Erholungsqualität für die Besucher der Gemeinde. Den natürlichen Reichtum gilt es zu schonen und zu schützen, aber auch den Tourismus in diesem Sinne als Wirtschaftsfaktor zu stärken: • Attraktivitätssteigerung als Wohn- und Erholungsgebiet • Bevorzugung der Lebensqualität der Bevölkerung (vor dem Tourismus) • Förderung und Bevorzugung des sanften Tourismus • Minderung der Belastungen durch den MIV • Schutz der Einwohner und der Umwelt vor Belästigungen, Beschädigung und Ver- schmutzung • Definition eines Entwicklungskonzeptes mit klarer Benennung der erwünschten und nicht erwünschten touristischen Aktivitäten und Zielgruppen Leitziel Nachhaltige Flächennutzung: Erhaltung und zukunftsfähige Gestaltung der ökolo- gischen und ästhetischen Funktionen von Natur und Landschaft und des ländlichen Cha- rakters der Dörfer und Freiräume in der Gemeinde Möhnesee:

Leitziel Soziales: Für die Bürger von Möhnesee soll eine Einheit von Leben, Wohnen und Arbeiten für alle Generationen in gesunder Umgebung, kultureller Vielfalt und sozialer

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Gerechtigkeit geschaffen werden: • Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen (Maßnahme: (Internet-) Jobbörse) • Schaffung von Unterbringungs- und Betreuungsmöglichkeiten für Kinder • Schaffung von Tagesmutterangeboten • Schaffung von Spielplätzen Umsetzungs- • eine Reihe von Ideen und Vorschlägen sollen bereits Eingang in konkrete politische stand Entscheidungsprozesse gefunden haben (welche?) • über die weitere Umsetzung der Vorschläge und Maßnahmen entscheidet der Rat, ob dabei sachkundige Mitglieder des Agenda-Prozesses mitarbeiten können, muss „ge- prüft und entschieden werden“

Gemeinde Möhnesee: Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes – Informationsveranstaltung für die Ortsvorsteher am 08.09.2005 [8] Zielsetzung Information über: • Allgemeine Entwicklungstrends und Prognosen für Möhnesee • Das Ergebnis der Landesplanerischen Abstimmung mit der Genehmigungsbehörde (Bezirksregierung Arnsberg) über den Entwicklungsrahmen • Das Leitbild der Gemeindeentwicklung und erste Entwurfsüberlegungen für einen neuen Flächennutzungsplan • Siedlungsflächenbestand, Siedlungsflächenbilanz und (alternative) Entwicklungs- möglichkeiten in den einzelnen Ortsteilen Grundlagen Wohnen - Trend zu: (Stärken/ • Bevölkerungsanstieg mit wenig Dynamik; zu erwartende Bevölkerung 2020 13.080 Schwächen) (2003: 11.428) • zunehmenden Sterbeüberschüssen und abnehmenden Zuwanderungsüberschüssen • Überalterung der Bevölkerung • Beruhigung der Wohnbautätigkeit ( Wohnungsbedarf bis 2020: 650 Wohnungen, Wohnbauflächenbedarf 2020: 24 ha) • Durch die zunehmende Überalterung der Bevölkerung werden zukünftig vermehrt andere Bauformen nachgefragt. • Abnahme der Haushaltsgröße, sinken der Wohnungsgröße. • Wohnbauflächenreserven: 44 ha, Bedarf bis 2020: 24 ha Gewerbe – Trend zu: • Möhnesee ist nicht vorrangig Gewerbestandort, Konkurrenz durch besser angebun- dene Kommunen, Gewerbestandort entlang des Haarwegs • Neuansiedlungen nur mit großzügiger Flächenausstattung in gewerblichem Umfeld. • Positive Arbeitsplatzsituation • Gewerbeflächenreserve: 8 ha, Bedarf bis 2020: 10 ha. Inhalte und • Gemeindeentwicklung mit ausgewiesenen Reserveflächen in den einzelnen Ortstei- Zielvorgaben len laut FNP bis 2020.

Natura 2000, Netzwerke für den Landschaftsschutz/NRW (Stand 2001) Zielsetzung Gemäß §19a - 19f BNatSchG. Aufbau und Schutz des Europäischen ökologischen Netzes „Natura 2000“, insbesondere Schutz der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung und Europäische Vogelschutzgebiete. Nach den Europäischen Richtlinien 92/43/EWG (FFH - Richtlinie) und 79/409/EWG (Vo- gelschutz - Richtlinie) Übernommen im Gesetz zur Sicherung des Naturhaushaltes und zur Entwicklung der Landschaft (Landschaftsgesetz) NRW Grundlagen Das Gebiet umfasst u.a. das größte Wald-Naturschutzgebiet Nordrhein-Westfalens und zeichnet sich durch ausgedehnte Vorkommen von verschiedenen, naturnahen Waldge- (Stärken/ sellschaften sowie durch die überwiegend große Naturnähe der zahlreichen Mittelge-

MSP – akp - DTP 119 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Schwächen) birgsbäche aus . Hervorzuheben sind insbesondere die bundesweit bedeutsamen, äu- ßerst repräsentativen Bestände des Hainsimsen-Buchenwalds und der bachbegleitenden Erlen-Eschenwälder. Eichen-Hainbuchen-Wälder nehmen standortbedingt nur kleine Flächen in den größeren Bachauen ein. Die Wälder entsprechen teilweise sehr gut der potentiellen natürlichen Vegetationsform im Naturraum Nordsauerländer Oberland. Die internationale Schutzwürdigkeit des Gebietes wird durch das Vorkommen mehrerer Le- bensraumtypen und zahlreicher Arten von gemeinschaftlichem Interesse untermauert. Prozessbe- Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz/NRW gleitende (MUNLV), Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten NRW (LÖBF), Bun- Beteiligung desministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Bundesamt für Naturschutz (BfN). Inhalte und Die 1979 erlassene EG-Vogelschutzrichtlinie zum Schutz der wild lebenden Vogelarten in Zielvorgaben der EU und die FFH-Richtlinie von 1992 fordern die Ausweisung von speziellen Gebieten zum Schutz der besonders gefährdeten Arten und Lebensräume. NATURA 2000 fasst diese Flächen zu einem Netzwerk zusammen und ist gleichzeitig die erste einheitliche und umfassende rechtliche Grundlage zum Lebensraum- und Artenschutz in Europa. Arnsberger Wald Die Erhaltung und Entwicklung der weitgehenden Unzerschnittenheit des großen zusam- menhängenden Waldgebietes als Lebensraum zahlreicher gefährdeter Tiere u. Pflanzen (insbesondere von 10 Arten der FFH- oder Vogelschutzrichtlinie) sind auch in Zukunft unbedingt zu gewährleisten. Mittelfristig sollte der Laubholzanteil kontinuierlich erhöht werden. Dies fördert auch die Mehrzahl der nachgewiesenen Vogelarten des Anhanges I der EU-Vogelschutzrichtlinie, welche auf naturnahe Laubwälder und natürliche Fließge- wässer angewiesen sind. Als Kernfläche im Naturpark Arnsberger Wald nimmt das Schutzgebiet eine zentrale Rolle im landesweiten Biotopverbund ein.

Naturparkplanung - Beispiele aus dem Sauerland 1992 Zielsetzung Erörterung folgender Fragen: • welche Entwicklungen und Trends in der Feizeit- und Urlaubsgestaltung zu erwarten sind • welche Auswirkungen Freizeitaktivitäten in Naturparken auf Natur und Landschaft haben können • welche Aufgaben die Naturparke im Rahmen der Erholungsvorsorge und der Siche- rung und Entwicklung der Landschaft auch künftig übernehmen können“. Grundlagen „Konflikte zwischen Freizeitaktivitäten und den Belangen von Natur und Landschaft“: (Stärken/ • Die in Naturparken auftretenden Belastungen durch Freizeit- und Erholungsnutzung Schwächen) betreffen Boden, Wasser, Tier- und Pflanzenwelt. • „Boden ist betroffen durch die Versiegelung für die vielfältigen Freizeitanlagen und deren Erschließung. Vorrangig sind zu nennen der Ausbau von Wegen, Straßen, Parkplätzen, Sportplätzen und der Bau von Wochenendhäusern, Freizeitzentren, Gaststätten, Sportanlagen. Bodenschäden können auch durch Erosion erfolgen, die z.B. als Folgewirkung von Tritt und Befahren druckempfindlicher Bodenarten oder nach Zerstörung der Vegetation auftreten kann. Indirekte Bodenschäden sind z.B. die vielfältigen Eutrophierungserscheinungen und Bodenverschmutzungen durch Exkre- mente, Müll und sonstigen Unrat in den Randbereichen der Erholungsanlagen“ • „Oberflächen- und Grundwasser wird in chemisch-physikalischer Hinsicht verändert wenn es zum Eintrag von Nähr- und Schadstoffen kommt. Das Fließverhalten der Gewässer kann durch Eingriffe in ihre Morphologie beeinträchtigt werden wie z.B. durch den Aufstau oder den naturfernen Ausbau eines Baches. Der steigende Was- serverbrauch für Industrie und Haushalte beeinflusst die Grundwasserverhältnisse. Auf Dauer abgesenkte Grundwasserstände beeinträchtigen Biotoptypen, die auf hohe Grundwasserstände angewiesen sind.“ • „Überall dort, wo Erholungssuchende in unmittelbaren Kontakt mit der Tier- und Pflanzenwelt kommen, besteht die Gefahr existentieller Schädigung einzelner Indivi- duen oder auch ganzer Populationen oder doch nachhaltiger Störungen und Beein- trächtigungen einzelner Arten, die bei Tieren Verhaltensänderungen nach sich ziehen können“ U.a.: Motocross-Sport, Fliegen mit Ultra-Leicht oder Modellflugzeugen, Querfeldeinfahren mit Mountainbikes, Klettern(Freeclimbing), Rafting, Drachenflie-

MSP – akp - DTP 120 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

gen, Gras-Ski-Fahren, Skilanglauf abseits der Loipen. Inhalte und Arbeitsschritte der Naturparkplanung Rasterkarte der Landschaftsteile von besonderem Erlebniswert/Naturpark Arnsberger Wald “ Rasterkarte der potentiellen Erholungseignung/Naturpark Arnsberger Wald Rasterkarte der Beeinträchtigung der potentiellen Erholungseignung/Naturpark Arnsber- ger Wald Rasterkarte der realen Erholungseignung Inhalte und • Bedarf an Erholungseinrichtungen ermitteln Zielvorgaben • Sicherung und Entwicklung der landschaftsbedingten Erholungseignung • „Entwicklungsziele für Wälder: Entwicklung naturnaher und vielfältiger Wälder durch Erhaltung vorhandener Laubholzbestände sowie durch Umwandlung von Na- delholzbeständen in Misch- und Laubholzbestände, besonders im Umfeld von Ortsla- gen, auf kalkhaltigen Standorten, in Bereichen mit Felsformationen und Bodendenk- malen, vor allem aber auf Feuchtstandorten und in Talräumen; Offenhaltung von Wiesentälern. “ • „Entwicklungsziele für Landwirtschaftlich geprägte Gebiete: Erhaltung des offe- nen Charakters landwirtschaftlich geprägter Gebiete, besonders durch Offenhaltung der Täler sowie der Nahbereiche von Ortslagen; Sicherung vorhandener Land- schaftselemente (Hecken, Baumgruppen, Ufergehölze); Anreicherung ausgeräumter Bereiche mit Landschaftselementen; in bewaldeten Beeichen Entwicklung naturnaher und vielfältiger Bestände im Sinne des Entwicklungszieles für Wälder; Erhaltung der Landschaftstypischen Dorfbilder • „Entwicklungsziele für Bachtäler: Sicherung und Entwicklung der Auenbereiche von Flüssen und Bächen als ökologisch und landschaftsästhetisch hervorragende Landschaftsräume durch Beibehaltung der Grünlandnutzung, evtl. Überführung von Acker in Grünland, naturnahe Entwicklung der bewaldeten Bachtäler, Entfernung nicht bodenständiger Gehölze und Erhaltung der Naturnahen Bachabschnitte, An- pflanzung von bodenständigen Ufergehölzen.“

Untersuchung zur Dorferneuerungsbedürftigkeit Gemeinde Ense (1987) Zielsetzung • Aufzeigen wesentlicher Bestandsmerkmale aus dorfbaulicher, landwirtschaftlicher und ökologischer Sicht; Formulierung von Vorschlägen und Anregungen zum Erhalt und zur Entwicklung der Ortsteile. Grundlagen • Die Versorgung ist weitgehend sichergestellt, zentrale Angebote gibt es insbesondere (Stärken/ in Bremen und Niederense. Schwächen) • Der vorhandenen historischen Bausubstanz stehen gestalterisch problematische Gebäude und unpassende Baumaterialien gegenüber. • Durch den Rückgang der Landwirtschaft verlieren die Ortschaften ihren traditionellen Charakter. Inhalte und • Entwicklung einer neuen Dorfmitte in Niederense unter Berücksichtigung der vor- Zielvorgaben handenen Gebäudestruktur; Verbesserung insbesondere der fußläufigen Wegever- bindungen; Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung insbesondere durch Ergänzung des Straßengrüns. Aufgrund der relativen geringen Anteile der Landwirtschaft in der Siedlungsstruktur wird für Niederense die Erarbeitung eines städtebaulichen Rahmenplans statt der weiteren Förderung über die Dorfentwicklung vorgeschlagen. • Differenzierte Aussagen zu den weiteren Ortsteilen.

MSP – akp - DTP 121 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Untersuchung zur Dorferneuerungsbedürftigkeit Gemeinde Möhnesee (1987) Zielsetzung • Aufzeigen wesentlicher Bestandsmerkmale aus dorfbaulicher, landwirtschaftlicher und ökologischer Sicht; Formulierung von Vorschlägen und Anregungen zum Erhalt und zur Entwicklung der Ortsteile. Grundlagen • In allen Ortsteilen sind noch dörfliche Strukturen und ortsbildprägende Bausubstanz (Stärken/ vorhanden. Schwächen) • Erhebliche Veränderungen in der Raumstruktur durch den Bau der Möhnetalsperre in den Jahren 1908 - 1912. • Zerschneidende Wirkung der Bundesstraßen in einzelnen Ortsteilen, teilweise hohe Verkehrsbelastung durch Ausflugsverkehr. prozessbe- • Gespräche mit den Ortsvorstehern in den einzelnen Ortsteilen; Kartierung der land- gleitende wirtschaftlichen Betriebe nach Angaben der Ortslandwirte Beteiligung • Abstimmung der Zwischenergebnisse mit den kommunalen Gremien Inhalte und • Bewahrung der dörflichen Elemente in Brüningsen; Durchführung von Maßnahmen Zielvorgaben zur Ortseingrünung. • Nutzung der erhaltenswerten, teilweise leerstehenden Bausubstanz in Delecke (Haus Delecke) für touristische Angebote. Wiederherstellung der dörflichen Strukturen in Drüggelte. Verbesserung der Straßengestaltung, insbesondere der Kreuzung der beiden Bundesstraßen. • Erhalt und Pflege der ortsbildprägenden Bausubstanz in Günne, auch unter touristi- schen Gesichtspunkten; Anlage eines Dorfplatzes, z.B. im Bereich der Kirche. • Minderung der trennenden Wirkung der Durchgangsstraße in Stockum durch ver- kehrsberuhigende Maßnahmen; Gestaltung eines Ortsmittelpunktes; Verstärkte An- gliederung der Neubaugebiete an den Ortskern; Erhalt des Streusiedlungscharakters in Neuhaus • Erhalt der kleinteiligen Struktur des Haufendorfkerns von Völlinghausen unter Be- rücksichtigung der Gebäude und Park des Schloss von Bockum-Dolffs; Gestaltungs- konzept für öffentliche und private Freiräume mit der Vorgabe des Erhalts und der Pflege des Grünbestands. • Stärkung der dörflich-bäuerlichen Struktur in Wamel (Dorf); Gestaltung des Dorfmit- telpunktes rund um die Kirche; Betonung des vorhandenen Bachlaufes. • Erhalt des unverwechselbaren Ensembles im Dorfkern von Westrich; Umnutzung leerstehender Bausubstanz, Einschränkung der Erweiterung des Ferienhausgebietes. • Differenzierte Aussagen zu den weiteren Ortsteilen, insbesondere unter dem Ge- sichtspunkt des Erhalts der dörflichen Strukturen. Für Körbecke liegt keine Vorunter- suchung vor.

Untersuchung zur Dorferneuerungsbedürftigkeit Stadt Warstein (1989) Zielsetzung • Aufzeigen wesentlicher Bestandsmerkmale aus dorfbaulicher, landwirtschaftlicher und ökologischer Sicht; Formulierung von Vorschlägen und Anregungen zum Erhalt und zur Entwicklung der Ortsteile. Grundlagen • Einige Ortsteile mit interessanter, erhaltenswerter städtebaulicher Situation und / oder (Stärken/ historischer Bausubstanz. Schwächen) • Modernisierungen und Neubauten tragen zu einer Verfremdung der ursprünglichen Baukultur bei. • Beeinträchtigung einiger Ortsteile durch die Bundesstraße. prozessbe- • Abstimmung der Zwischenergebnisse mit den mit den Ortsvorstehern in den einzel- gleitende nen Ortsteilen und dem Vertrauenslandwirt Beteiligung • Gespräche mit örtlichen Ansprechpartnern

MSP – akp - DTP 122 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept „Naturpark Arnsberger Wald“

Inhalte und • Erhalt des dörflich strukturierten Bereiches Westendorf sowie des Kernbereiches Zielvorgaben rund um die Kirche in Allagen. Sicherung der verbleibenden ortsbildprägenden Ge- bäude. Neugestaltung der Dorfstraße unter gestalterischen und verkehrsberuhigen- den Gesichtspunkten. • Erhalt und Weiterentwicklung der einmaligen Dorfstruktur in Hirschberg unter beson- derer Berücksichtigung der landschaftsprägenden Ortskulisse und der ortsbildprä- genden Bausubstanz; Erarbeitung einer Gestaltungssatzung für den Ortskern; Bera- tung von Gebäudeeigentümern; Flächenentsiegelung und Dorfbegrünung. • Schaffung eines Ortsmittelpunktes in Mühlheim, Abmilderung der Trennwirkung durch die Bundestrasse. Umnutzung zahlreicher leer stehender oder untergenutzter landwirtschaftlicher Gebäude. • Minderung der Verkehrsproblematik in Niederbergheim durch den Rückbau der Bundestrasse, Schaffung eines Dorfmittelpunktes. • Erhalt der ortsbildprägenden Gebäude in Oberbergheim, Sicherung der Bausub- stanz durch Nutzung, angepasste Materialwahl bei der Modernisierung. • Überprüfung der Situation an der Bundesstraße in Sichtigvor; Vermeidung von Be- einträchtigung der städtebaulichen Situation um das Ordensschloss. • Erhalt der ursprünglichen Ortslage Suttrops, Abgrenzung der Neubaugebiete von vorhandenen Bestand; Schaffung eines erkennbaren Ortsmittelpunktes am „Johan- nesplatz“; Gestaltung des Bereiches zwischen „Steinrücken“ und „Nuttlaer Straße“.

Dorfentwicklungsplanung Rüthen-Kallenhardt (1983) Zielsetzung • Praxisorientierter Bericht über die Dorf-/ Ortsteilentwicklung mit Ableitung kurz- und mittelfristiger Maßnahmen als Diskussionsgrundlage und „roter Faden“ für die zu- künftige Entwicklung. Grundlagen • Markante Lage und kompakte Siedlungsform auf einem freistehenden Bergkegel. (Stärken/ • Charakteristische alte Bausubstanz; jedoch Gefahr des Substanzverlustes durch Schwächen) unsachgemäße Modernisierung • Interessantes Ausflugsziel für Campinggäste und Ausflugsverkehr • Aktives Dorf mit großem Engagement und Selbstbewusstsein prozessbe- Durchführung von 2 Bürgerversammlungen; Abstimmung mit den kommunalen Gremien gleitende und Behördenvertretern. Beteiligung Inhalte und Ideen und Maßnahmen des Konzeptes: Zielvorgaben • Erhaltung des historischen Siedlungsbildes, u.a. durch Sanierung und die behutsame Umnutzung vorhandener, teilweise leerstehender Gebäude (Ensemble Burgtorstraße / Untere Straße, Restaurierung der Stadtmauer; Ensemble um das Bürgerhaus) • Entsiegelung, Neugestaltung und Bepflanzung einzelner Platz- und Straßensituatio- nen, z.B. Kirch- und Schulplatz, Kirchstraße, Burgtorstraße, Kattenstein, Untere Steinpforte. • Sicherung vorhandener Fußwege durch das Dorf • Ergänzung des Baumbestandes im Dorf und in Ortsrandlagen.

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II Bestandsaufnahme touristischer Angebote

Tab. 19: Kultur-, Freizeit- und Sportangebote im Geltungsbereich des ILEK (Auswahl) Angebots- Name Anmerkungen segment Sport, Freizeit Biberbad Sportbecken, Badespaßbecken (mit Wildwasserkanal, Riesenrutsche, etc.) Planschbecken, Liegewiese mit ver- schiedenen Sportangeboten Sehenswürdig- Wasserschloss Kört- Location für Tagungen und Events (keine Besichtigung) keit linghausen Sehenswürdig- ND "Hohler Stein" Felsklippe und Kulturhöhle Hohler Stein (keine Führun- keit gen, Eintritt frei) Sehenswürdig- Historischer Ortskern u.a. Altes Rathaus, Pfarrkirche St. Clemens keit Kallenhardt Museum Seilerei am Hexenturm Seilerei mit Vorführungen (nur nach Anmeldung geöffnet) Stadtführung „Historischer Ortskern Nach Voranmeldung, 20 € Kallenhardt“ Waldführung „Das Ökosystem Wald Nach Voranmeldung erleben“ Wintersport Loipen "Rabennest-Loipe"(8km), "Nuttlarer Höhe-Loipe" (4 km) Wintersport Ski- und Rodelgebiet Rodelhänge, Schlepplifthang mit Flutlicht „am Rabennest“ Wandern Örtliche Wanderwege Ausgangspunkte Bibertal (10), Kallenhardt, Eulenspiegel (4), Kallenhardt, Ort (3), Kallenhardt, Schlagwasser (5), Kallenhardt, Rabennest (2), Kallenhardt, Hohler Stein (3), Kallenhardt, Eichenkamp (3)

Radtouren Örtliche Radwander- 2 örtliche Radwanderrouten von Rüthen nach Kallenhardt routen und zurück

n Radtouren Überörtliche Radwan- Rüthen-Kallenhardt wird vom Radwanderweg R 47 (von e

h derroute Brilon nach Büren) tangiert (s. auch unter Gemeindeüber- t

ü greifend) R

Angebots- Name Anmerkungen segment Sehenswürdig- Altstadt Belecke restaurierte Fachwerkbauten r

W a keit Sehenswürdig- Bilsteinhöhlen Tropfsteinhöhle, Führungen (im Sommer mehrmals keit täglich) mit angrenzendem Wildpark Sehenswürdig- Warsteiner Brauerei Besucher-Zentrum; Brauereiführung (mehrmals keit täglich) Museum Schatzkammer Be- Stadtmuseum für Sakralkunst und Ortsgeschichte, lecke geöffnet Mi, Sa, So Museum Kettenschmiede Kettenschmiedemuseum, vorherige Anmeldung Sichtigvor erforderlich Museum Haus Kupferham- Stadtmuseum, geöffnet Di, Do mer

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Museum INITEC gGmbH Denkmalgeschützter Gutshof mit Hofführung Wandern Warsteiner Wald- 4 Routen mit Wanderzeiten zwischen 1 und 3,5 h lehrpfad Wandern Örtliche Wanderwe- Gekennzeichnetes Wanderwegenetz mit über 700 ge km Länge Radtouren Örtliche Radtouren Sichtigvor – Belecke – Warstein - Sichtigvor (14,5 km) und „Rund um Warstein“ (22,7km) Veranstaltung Montgolfiade Ballonfest mit bis zu 300 Teilnehmern Veranstaltung Warsteiner Brauer- Stadtfest fest Veranstaltung Warsteiner Young Internationales Reitturnier Rider Trophy Sport, Freizeit Warsteiner Allwet- Hallen- und Freibad mit Erlebnisbecken terbad Sport, Freizeit Hirschberger Wald- Freibad, Liegewiese mit Sportangeboten freibad Stadtführung Warstein Allgemeine Stadtführung in Warstein, Belecke und Hirschberg sowie Themenführungen (Eisenerz und Häm- mer, Feuer und Wasser, Kirche, Kreuze, Mönche, Wald und Grenzgänge, Die Brauer und ihr Bier)

Angebots- Name Anmerkungen segment

ö Sehenswürdig- Sperrmauer Technisches Denkmal, Führungen n

M h keit Sehenswürdig- Bismarckturm Aussichtsturm, geöffnet So keit Sehenswürdig- Drüggelter Kapelle Kapelle aus dem 12. Jhdt., Führungen keit Sehenswürdig- Pankratiuskirche Hallenkirche aus dem 11. Jahdt., Führungen keit Wildpark Wildpark Völlinghau- Führungen sen Wanderweg Naturpromenade Wanderung entlang 19 Informationsstationen auf der „Wasser & Wald“ Hevehalbinsel Infozentrum Landschafts- Erlebnisräume zu den Themen Talsperre, Wasser, Wald, Informations-Zentrum Exkursionen, Führungen, pädagogische Programme Wasser und Wald Wassersport Zahlreiche Einzelan- u.a. Baden (2 gebührenpflichtige Strandbäder in Delecke gebote am Möhnesee und Wamel, eine offene Badestelle in Körbecke), Angeln, Fliegenfischen, Segeln, Surfen, Motorbootfahren Wellness 5 Anbieter u.a. Massagen, Reiki, „Aqua Dreaming“, Thalasso, kos- metische Behandlungen Sport Zahlreiche Einzelan- u.a. Beachvolleyball, Fahrradverleih, Minigolf, Tennis, gebote am Möhnesee Squash Sport Golfclub Möhnesee Golfplatz, Driving Range Personen- Personenschifffahrt Bis 600 Personen schifffahrt Möhnesee

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Angebots- Name Anmerkungen segment Radtour Radtouren 4 Radtouren im Bereich des Arnsberger Waldes: „Große Möhneseetour“, „Möhnesee-Ufer-Tour“, „Sperrmauer- Tour“, „Tour Kanzelbrücke“ (z.T. potenziell mit Führung) Wandern Wanderwege Zahlreiche Wanderwege im Bereich südlich, östlich und westlich des Möhnesees Veranstaltun- unterschiedliche u.a. Seefest, Veranstaltungen an Bord der Möhneschiff- gen fahrt, Möhnesee-Triathlon, Bauernmarkt Arrangements Gruppen- und Einzel- z. B. „Sport, Spaß und Genuss“; „Dorf-Rallye Körbecke“, pauschalen „Mit dem Oldtimerbus unterwegs“, „Möhne-Wellen und Warsteiner Bier“, „Naturpark Arnsberger Wald“ Arrangements Incentives, Teamtrai- 2 Veranstalter; Bausteine u.a. Drachenbootfahren, Floß- ning, Jugendfreizeit, bauen und –segeln, Ritterkampfboote, Gaffelsegeln, Ka-

e Seminare, Gruppen- nufahren, Sportklettern, Baumklettern, Abseilturm, Lang- e

s pauschalen streckenkegeln, Kompasswanderungen und GeoCaching, e

n Radtouren, Reiten, Funparcours (Eisstockschießen auf h

ö Asphalt, Armbrustschießen, Janusräder, Drahtseil u.a.)

M (bis 400 Personen) Sehenswürdig- Mahnmal Himmel- keit pforte e

s Wandern Örtliche Wanderwe- Rundwanderwege zwischen Niederense und Möhnesee n

E ge Radwander- Kaiserroute 370 km von Aachen nach Paderborn route Radwander- Radwanderweg R 8 entlang der Möhne route Wanderwege Sauerland-Waldroute Geplante Wanderroute zwischen Marsberg und ; soll als eigene touristische Marke im Sauerland Touris- mus geführt werden Wanderwege Sauerland Seenweg Geplante Themen-Wanderroute zwischen Biggesee und Diemelsee (tangiert Möhnesee und Warstein), Umsetzung des Masterplan Seen [21] Wanderwege Westfalen- 210 km von bis ins Ebbegebirge Wanderweg Wanderwege Plackweg Hauptwanderweg 1 des Sauerländer Gebirgsverein (SGV) 137km von Hagen nach Helminghausen; tangiert War- stein-Hirschberg Wanderwege Wilhelm-Münker-Weg Hauptwanderweg 10 des Sauerländer Gebirgsverein (SGV) 95km von Warstein nach ; tangiert Warstein Wanderwege Astenweg Hauptwanderweg 10 des Sauerländer Gebirgsverein d

n (SGV) 95km von Warstein nach Hilchenbach; tangiert e f

i Warstein e r

g Wanderwege Hanseweg Hauptwanderweg 13 des Sauerländer Gebirgsverein r

e (SGV) 149km von Soest zur Edertalsperre; tangiert die b

ü Möhnetalsperre e d

n Wanderwege Rennweg Hauptwanderweg 26 des Sauerländer Gebirgsverein i e (SGV) 103km von Neheim nach Paderborn; tangiert War- m

e stein und Rüthen G

Eigene Darstellung und Recherche

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III Stärken-Schwächen-Analyse für den Möhnesee

Tab. 20: Stärken-Schwächen-Analyse für den Möhnesee MÖHNESEE Stärken Schwächen Neutral Lage • Großes Einzugsgebiet: • Orte/Ortsteile eher • Lage der Ortschaften 7,8 Mio. Menschen im „verstreut“ und „zer- (Körbecke, Günne, (Agglomerations- 60-Minuten-Radius splittert“, vielfach do- Stockum, Wamel, Völ- räume, Natur- (Ruhrgebiet, Ostwest- miniert von Durch- linghausen) und höhe- raum, Ortschaf- falen, Münsterland), gangsstraßen re Nutzungsintensität ten) relativ große überregi- v.a. am Nordufer, ob- onale Bekanntheit wohl attraktiverer land- • Südlich des Sees: schaftlicher Teil am Naturpark Arnsberger Südufer (Naturpark + 4 Wald = größtes zu- Naturschutzgebiete) sammenhängendes Waldgebiet in NRW Verkehr • Sehr gute Straßenan- • Lediglich Bahnan- • Grundsätzlich ausrei- bindung über A44 schluss bis Soest, chende Zahl an Park- (MIV, ÖPNV, Dortmund-Kassel dann Linienbusverkehr plätzen, gute Erfah- Parkraum) • Verbesserungswürdig: rungen mit „Behelfs- Parkraumbewirtschaf- parkplätzen“( kurzfris- tung, Ausschilderung, tige Umwidmung von Pflege, Restriktionen Weideflächen in Park- für Falschparker etc. plätze) Gastgewerbe • > 70% der Betten der • Nur 28% der Betriebe • Mit vier Hotels mit Gemeinde Möhnesee im gewerblichen Be- jeweils max. 65 Betten (Beherbergung, mit unmittelbarem herbergungsbereich relativ hohe Betriebs- Camping, Gastro- Seebezug • Bettenrückgang (seit größen knapp über nomie) • Große Bedeutung: 1991 um 200 Betten) Landesdurchschnitt Camping (v.a. Dauer- und Betriebssterben (50 Betten/Betrieb) camping, ca. 600 im Gastgewerbe Stellplätze auf 5 Plät- • 4 von 5 Campingplät- zen) zen klein, überaltert • Einige attraktive, po- und defizitär, puläre erlebnis- kaum/keine Parkplätze gastronomische Be- für Wohnmobile triebe z.B.: „Sägewerk“ • Ungeklärte künftige (mit Jazzclub, Tennis- Nutzung Feriendorf halle, Terrasse mit Wamel Seeblick, Kinderspiel- • Abendveranstaltungen platz etc., große Kapa- in Gastronomie fehlen zitäten, hochwertige • Ausbaufähig: Syner- Ausstattung) und „Ge- gien Klinik Möhnesee ronimo“ und Tourismus • Erfolgreich: Klinik Möhnesee (seit 2001): 200 Betten, privater Betreiber

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MÖHNESEE Stärken Schwächen Neutral Wassersport • Gute Windverhältnisse • Nur drei attraktive • Saison-Surfscheine für zum Segeln, Surfen Segelabschnitte (west- Möhne, Bigge/Lister, (Segeln, Sur- • Östlichstes Becken liche Seeseite) Sorpe, Henne fen/Wasserski, zum Baden am attrak- • Bootsvermietungen • Tauchstation Delecke - Tauchen, Angeln, tivsten, insgesamt 4 laufen relativ schlecht Südufer mit versunke- Schwimmen, DLRG-Stationen • Renovierungsbedürfti- nem Steinbruch, Tiefe Bootsverleih, • Gutes Angebot an ge Wassersportinfra- 17-23m Liegeplätze, Slip- Wassersport -, Segel-, struktur • Angelmöglichkeiten: anlagen) Yachtschulen • Unattraktive, veraltete Frühjahr und Herbst, Badestellen in Wamel Bewirtschaftung: Be- und Delecke (mit Ein- rufsfischer im Auftrag tritt) des Ruhrverbandes • Öffentliche Slipanlage Wameler Becken und Südufer • In Planung: Wasser- skizuganlage Wamel • Ca. 20 (Wassersport-) Clubs Sport & Freizeit • Freizeitanlage Körbe- • Rückgänge bei Perso- • Sportangebote: Golf- cke mit ausgezeich- nenschifffahrt, einge- platz Köbbinghof bei (Sportangebote, neter zentraler Seela- schränkte Seenutzung Völlinghausen, Mini- Ausflugsschiff- ge (Trennung oberer und golfanlagen, Tennis- fahrt, Sehenswür- • Besuchermagnet unterer Seeabschnitt plätze, Eissportzent- digkeiten, Natur- Sperrmauer in Günne durch Brücke) rum erlebnis, Gesund- • Funsportarten für • Freizeitanlage Körbe- • Naturerlebnis: Land- heit/Wellness, Gruppen: Baumklet- cke mit erneuerungs- schaftsinformations- Kinderangebote, tern, Eisstockschie- bedürftiger Infrastruk- zentrum LIZ (seit Ausflüge) ßen, Langstreckenke- tur 1994) in ehemal. Gün- geln durch privaten • Keine Gesundheits-/ ner Mühle (20.000 Be- Anbieter Wellnessangebote z.B. sucher/ Jahr), Wald- in Hotellerie (ledigl. 3 und Lehrpfad Wildpark Wassertretstellen, Völlinghausen Trimmpfad) • Mehrere Grillplätze • Wenige spezifische • Kultur: Kirchen, Drüg- Kinderangebote gelter Kapelle, Kunst- • Teilweise haus, Galerien gästeunfreundliche • Ausflüge: Arnsberg, Öffnungszeiten z.B.: Hansestadt Soest, Aussichtsturm Bis- Warsteiner Brauerei, marckturm (Öffn. So Thermalbad Bad Sas- 10-12 Uhr) sendorf Events • Erfolgreich: Jährlich zu • Bisher kein Event mit • Veranstaltungen 2002: Pfingsten: „Drüggelter deutlich überregionaler Familientag, größte Kunststückchen“ auf Ausstrahlung Ostereierausstellung Hof Schulte-Drüggelte Deutschlands, Seefest mit Musik, bildender (5.000 –7.000 Besu- Kunst, Kinderpro- cher/WE), Triathlon gramm, Gastronomie • In Planung: „Kieler etc. Woche am Möhnesee 2003“

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MÖHNESEE Stärken Schwächen Neutral Wege • Uferpromenade Kör- • Wenige ungestörte • Für Nordufer bereits becke, Baubeginn Uferwege, geringe Att- fünf Themenradwege (Uferpromenaden, 2002 raktivität, zum Teil konzipiert, Ausschilde- Wanderwege, • Rundwanderweg mit Gefahrenpotenzial rung folgt Radwege) Nähe zu Naturpark (keine Trennung Rad-/ Arnsberger Wald, Ein- Gehweg und Straße) bindung LIZ • Qualitative Verbesse- • Westfalenwanderweg: rungen der Wander- Hattingen – Wickede - wege notwendig (Be- Möhne – Eggegebirge schilderung, naturna- • Radwanderweg rund her Ausbau, Ausstat- um den See, kreuzt tung, Aussichtspunkte) beliebte Kaiserroute • Radwegenetzschluss (Aachen – Paderborn) Körbecke – Delecke • Längste Fußgänger- steht noch aus brücke Europas Sonstige Infra- • Beschilderung inne- • Neue Beschilderung struktur rorts verbesserungs- am See durch Ruhr- würdig (in Vorberei- verband abgeschlos- (Beschilderung, tung: Möhnesee Leit- sen, weitere Verbesse- Beleuchtung, system) rungen sollen folgen Toiletten) • Ausreichende Zahl öff. Toiletten Tourismus- • Gute Grundstimmung • Dezentrale Lage Tou- • Touristisches Leitbild („Möhneseegemein- ristik GmbH Möhnesee der Gemeinde Möhne- Organisation/- schaft“) im Haus des Gastes see 2000 Klima • HOGA-Ortsgruppe und • Initiative der Möhne- (Tourist- Aktivgruppe (Gemein- see GmbH zur touristi- Information, In- deverwaltung, Möhne- schen Weiterbildung nenmarketing) see GmbH, Einzelhan- wenig angenommen del, Verkehrsverein, • Teile der Bevölkerung Heimatverein, Spar- haben negative Ein- kasse) stellung zum Touris- mus [21]

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IV Literaturverzeichnis

[1] Stadt Rüthen: Erläuterungsbericht zum Flächennutzungsplan. November 1979 [2] Stadt Rüthen: Funktions- und Nutzungskonzept für den Stadtraum. Düsseldorf/Rüthen: September 2001

[3] CDU Rüthen: Standortmarketing Rüthen – Leitlinie der CDU Rüthen. Rüthen: 2004 [4] Stadt Rüthen: Stadtmarketingkonzept Stadt Rüthen. Köln: 2003 [5] Gäste-Information Möhnesee: Möhnesee Der Wohlfühlsee – Urlaub & Freizeit 2006. Möhnesee: o.J. [6] Quack, Heinz-Dieter: Wirtschaftliche Effekte des Tourismus in der Gemeinde Möhnesee – eine Schät- zung. Goslar: 2004 [7] Gemeinde Möhnesee, Amt für Planung und Umwelt; Agenda Büro; Agenda-Koordinierungsgruppe: Lokale Agenda 21 Möhnesee – Stand 2002. Möhnesee: 2002 [8] Gemeinde Möhnesee: Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes – Informationsveranstaltung für die Ortsvorsteher am 08.09.2005. o.O. [9] Stadt Warstein: Gewerbeflächenbilanz (GE/GI-Gebiete) der Stadt Warstein. www.warstein.de [10] Stadt Warstein: Leitbild der Stadt Warstein. o.J. [11] Stadt Warstein: Stadtmarketing Warstein – Maßnahmenkatalog. o.J.

[12] Warstein Touristik e.V.: Wirtschaftsfaktor Tourismus in der Stadt Warstein. Warstein: o.J. [13] Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW: NRW regional – statistische Informationen für die Gemeinden und Kreise Nordrhein-Westfalens. Düsseldorf: Verschiedene Jahrgänge [14] Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW: Landesdatenbank NRW unter www.landesdatenbank-nrw.de. Düsseldorf: o.J. [15] Statistische Ämter des Bundes und der Länder (Hg.): Statistik lokal. 2004 [16] Bezirksregierung Arnsberg, Bezirksplanungsbehörde: Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg - Teilabschnitt Oberbereich Dortmund – östlicher Teil – Kreis Soest und Hochsauerlandkreis – Arns- berg: 1996 [17] Sauerland-Tourismus e.V.: Ergebnisprotokoll der AG Wanderwelt Sauerland vom 23.08.2005 [18] Sauerland-Tourismus e.V - AG Wanderwelt Sauerland: Kategorisierung des Wanderwegenetzes im Sauerland. o.O.: 2005 [19] Hellweg Touristik e.V.: Protokoll des Workshop Regional-Tourismus vom 30. Juni 2004. Erwitte [20] Hellweg Touristik e.V.: Protokoll der 1. Sitzung der AG-Natur vom 31.08.2004

[21] dwif, ift: Masterplan für die Seen im Sauerland – Entwicklungskonzept und Maßnahmenplan: 2002

[22] Institut für Länderkunde Leipzig: Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland – Freizeit und Tourismus, Leipzig: 2000 [23] Aktion Demografischer Wandel: Demographiebericht Kommune Warstein - Ein Baustein des Wegwei- sers Demographischer Wandel [24] Wirtschaftsstrukturdaten der Gemeinden des Kreises Soest unter http://strukturdaten.standort- hellweg.de/. o.J. [25] Hellweg Tourismus e.V. (Hg.): Wirtschaftsfaktor Tourismus im Kreis Soest. Lippstadt: 2003

[26] DGL: Untersuchung zur Dorferneuerungsbedürftigkeit Gemeinde Möhnesee. Düsseldorf: 1987

[27] LEG: Untersuchung zur Dorferneuerungsbedürftigkeit Gemeinde Ense. Dortmund: März 1987

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[28] GfL: Untersuchung zur Dorferneuerungsbedürftigkeit Stadt Warstein. Mönchengladbach: Juli 1989

[29] GfL: Dorfentwicklungsplanung Kallenhardt; Bremen: Dezember 1983

[30] LEG: Agrarstrukturelle Vorplanung Stadt Rüthen. Dortmund: Februar 1982

[31] Stadt Rüthen, Ortsteil Altenrüthen: Strategiekonzept für eine verträgliche Wohnbauentwicklung, Januar 2004 [32] Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe: Die land- und forstwirtschaftliche Struktur und ihre Entwick- lungstendenzen in der Stadt Rüthen, Kreis Soest. Land- und forstwirtschaftlicher Fachbeitrag. Rüthen: 1976 [33] Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW (Hrsg.): Natura 2000. Interaktive CD-Ausgabe. Münster: 2001 [34] Zweckverband „Naturpark Arnsberger Wald“: Umweltinterpretation von 165 Landschaftsphänomenen des Naturparks. o.J. [35] Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband unter www.wlv.de. Münster: o.J. [36] Zweckverband „Naturpark Arnsberger Wald“ (Hrsg.): Auszug aus dem Maßnahmeplan. Soest: 1993

[37] Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Amt für Landespflege (Hrsg.): Naturparkplanung. Beispiele aus dem Sauerland. Schriftenreihe des Westfälischen Amtes für Landespflege, Heft 4. Arns- berg 1992 [38] Harrer, Scherr: Ausgaben der Übernachtungsgäste in Deutschland. Schriftenreihe des Deutschen Wirt- schaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr Nr.49. München: 2002 [39] Maschke: Tagesreisen der Deutschen. Schriftenreihe des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr Nr.50. München: 2005

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