REGIO

REGIO FRAUENFELD DAS INFOBLATT DER REGIONALPLANUNGSGRUPPE

AUGUST 2019

EDITORIAL AKTUELL MITENANDFAHR- BÄNKLI – EIN MEHR- WERT FÜR ALLE!

Anders Stokholm Für das Projekt «Mitenandfahrbänkli» haben Präsident sich mehrere Gemeinden der Regio Frauenfeld begeistert. Für die Umsetzung wurde eine Ar- Am Regio-Cup beim Pferderennen flatterten sie beitsgruppe gegründet. vereint im Wind: die Fahnen aller Regio-Gemein- den. Konkurrenz gab es dafür beim Gemeinde- Und so funktioniert es: In den Gemeinden werden Cup. Miteinander und im Wettbewerb – das ist gekennzeichnete Sitzbänke aufgestellt. Wer darauf Platz typisch für die Regio. nimmt, signalisiert damit, dass sie/er eine Mitfahrgelegen- heit sucht. Bei gegenseitigem Einverständnis und Vertrauen Repräsentanten der Regio-Gemein­- haben Vorbeifahrende die Möglichkeit, diese Person mitzu- den treffen sich zu allerhand Anlässen, nehmen. Auch in Frauenfeld wird eine Sitzbank aufgestellt. sei es bei den Regio-DVs, beim Häupt- Damit können auch in umgekehrter Richtung Fahrgemein- lingstreffen oder beim Gemeinde-Cup schaften gebildet werden. Hier werden die Zielorte auf ei- am Pfingstmontag auf der Pferderenn­ ner Tafel angegeben. bahn. Letzterer widerspiegelt Sinn und Das Projekt bietet eine niederschwellige Plattform zur Zweck der Regio. Bildung von informellen, freiwilligen Fahrgemeinschaften REGIODa ist auf der einen SeiteFRAUENFELD das Mitei- und fördert gleichzeitig soziale Kontakte und Begegnun- nander: Wir kommen zusammen, tau­- gen. Zudem kann so die CO²-Emission gesenkt werden und schen uns aus, markieren mit unseren der ländliche Raum gewinnt eine weitere Mobilitätssäule – 15 Gemeindefahnen Präsenz und zei- ein Mehrwert für alle! gen so, dass wir miteinander unterwegs Für die Gemeinden Hüttwilen, Uesslingen-Buch und sind. Auf der anderen Seite stehen wir Neunforn wurden die Standorte der Bänke bereits be- auch im Wettbewerb zueinander, und stimmt. Die Gemeinde sucht noch einen geeigne- dies mit sehr unterschiedlichen Voraus- ten Standort und Warth-Weiningen möchte sich dem Pro- setzungen. Pony gegen Araberhengst, jekt in naher Zukunft anschliessen. Die Initianten hoffen, Zug-Ross gegen Spring-Pferd. Auch die dass das Angebot rege genutzt wird und das Projekt nach Reiterinnen und Reiter sind sehr unter- Ablauf der eineinhalbjährigen Pilotphase erfolgreich in den schiedlich. Regelbetrieb überführt werden kann. Stettfurt hat das Rennen dank bes- Evelyne Hagen Freund, ter Voraussetzungen gewonnen. Wir Gemeinderätin Hüttwilen haben uns mit der Siegerin gefreut. In anderen Zusammenhängen stehen an- dere zuoberst auf dem Podest. Wenn wir uns dann auch mitfreuen, dann deshalb, weil solche Siege uns alle vor- wärtsbringen.

NO-17-2019

REGIO FRAUENFELD

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STÄRKUNG DES LÄNDLICHEN RAUMS UND AGGLOMERATIONSENTWICKLUNG ENTWURFSLABOR

In einem Entwurfslabor werden vor Ort Ide- en und Lösungsansätze praxisnah und in Va- rianten entwickelt. Anhand von analogen und digitalen Modellen werden mögliche Zukunfts- lösungen anschaulich gemacht, die auch für Laien leicht verständlich sind. In den Gemein- den Gachnang, Hüttwilen, Pfyn und der Stadt Frauenfeld beschäftigten sich Studierende aus den Bereichen Architektur, Städtebau und Freiraum der Technischen Universität Mün- chen (TUM) mit Fragen der Dorfentwicklung.

In Hüttwilen standen nebst dem Ortskern und der Orts- eingänge ein Schweinestall im Südosten, der bald aufge- geben werden soll, und die LANDI im Nordwesten, die ei- nen Neubau für die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Präsentierte Pläne und Modelle anlässlich Vorstellung Produkten erstellen möchte, im Zentrum. Es stellten sich Broschüre. Bild: © ARE/TG Fragen wie: Welche Elemente (Topografie, markante Bäu- me, Hausstellungen etc.) machen die besondere Identität gute Einbettung in die Gemeinde. Unter den Lösungside- aus? Wo wäre neuer Wohnraum möglich? Wie kann der öf- en der Teams befand sich beispielsweise ein Vorschlag, fentliche Raum sinnvoll vernetzt werden? Die Studierenden der aufzeigt, wie mit einem Spielplatz und Freiräumen ein erarbeiteten dazu verschiedene Entwürfe mit möglichen Mehrwert für die Pfyner Bevölkerung geschaffen werden Lösungsansätzen. Ein Student wird diese Ansätze in seiner kann. Die Idee ist, bei der bestehenden Halle das Dach und Abschlussarbeit weiter vertiefen. die Wände zu entfernen und das verbleibende Betontrag- In Pfyn hingegen stand das VSP-Areal im Vordergrund. werk zum Rankgerüst umzufunktionieren. Hier galt es aufzuzeigen, wie ein Gewerbeareal in ein Die Kooperation zwischen der TUM, den Gemeinden, Wohn- und Arbeitsareal mit Freizeit- und Sportangeboten dem ARE und der Regio war Neuland und schuf transformiert werden kann. Dabei waren die Verbindung einen guten Boden für weitere Projekte. Ideen und Vor- mit Pfyn und eine sinnvolle Etappierung wichtig für eine stellungen zur Herangehensweise an die Innentwicklung in den Gemeinden sind von zentraler Bedeutung. Was die Studierenden aus München im Wintersemester 2018/19 Prinzipien der Dorfentwicklung geleistet haben, ist beachtlich. Ihre Arbeiten zeigen mit- hilfe von Plänen und Modellen auf, wie eine Aufwertung aus dem Bericht der TUM konkret aussehen könnte. ● Bestehende Identitäten statt Beliebigkeit Die Ergebnisse und die fertiggestellte Broschüre, in der ● Offene Landschaft trifft auf dichte Mitte unter anderem «beispielhafte Handlungsfelder» und «neun ● Ensemble statt Serie Prinzipien der Ortsentwicklung in der Regio Frauenfeld» be- ● Kompakte Erschliessungen für mehr schrieben sind, wurden an einer Veranstaltung am 30. April Freiraum vorgestellt, zu der das ARE Thurgau alle Regio-Gemeinden ● Passgenaue Dichten, Nutzungen, Typologien eingeladen hatte. Auf dem Podium waren sich Jacqueline ● Jede Schnittstelle eine spezifische Antwort Müller (GP Pfyn), Hanspeter Zehnder (GP Hüttwilen) und ● Den Rand setzen und sichern Christof Helbling (AL Stadtplanung Frauenfeld) einig: Bei ● Dachlandschaft und Topografie der Innenentwicklung spielen der öffentliche Raum und die ● Verdichten in Etappen Aussenräume eine wichtige Rolle. Brigitte Fürer

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STADT UND LAND MITENAND

AKTUELLE OGIF – EIN GROSSER PROJEKTE DES GEMEINSCHAFTSGARTEN KULTURPOOLS

Am 24. Juni wurde anlässlich der Jahresversammlung des Kultur- pools Regio Frauenfeld die Gemeinde Uesslingen-Buch als zehntes Mitglied in den Verein aufgenommen. Aus- serdem verabschiedete das Gremium sein langjähriges Vorstandsmitglied Andrea Waltenspül, Gachnang, und nahm neu ihren Nachfolger Daniel Erster Gartentag, eine Hecke wird gepflanzt. Bild: ogif Widmer in den Vorstand auf. Vor der Jahresversammlung bewil- Im Frühjahr 2012 platzier- allen Mitgliedern des Vereins «ogif» ligte der Vorstand an seiner viertel- te die Pionierin Judith Degen gegärtnert werden. Koordiniert von jährlichen Sitzung Beiträge im Wert spontan ein Gartenbeet am einer Fachperson findet jede Gärtne- von knapp 50‘000 Franken an 21 Pro- Murg-Ufer und legte so den rin und jeder Gärtner einen Platz, um jekte: darunter ein Puppentheater für Grundstein für einen urbanen in Hoch-, Hügel- oder ganz normalen Kinder, veranstaltet vom Elternforum Gemeinschaftsgarten, in dem Beeten Gemüse, Beeren und Blumen Nussbaumen, die Jubiläumskonzerte gemeinsam gegärtnert wer- anzusäen. Jeden ersten Samstag im der Musikgesellschaft Uesslingen- den darf. Monat treffen sich alle Gärtnerinnen Buch, der Auftritt des Comedians Nils und Gärtner zum gemeinschaftlichen Althaus in Gachnang, der Verbands- 2018 wurde im gemeinsamen Pro- Arbeiten, gemütlichen Beisammensein sängertag «Harmonie» und ein Kir- zess mit der Stadt, den beiden Landes- und Austausch. In enger Zusammen- chenkonzert in Pfyn sowie das Kul- kirchen und dem Solinetz Frauenfeld arbeit mit der Stadt ist hier ein Ort turprogramm am Jubiläumsfest der ein Konzept erarbeitet, um den gros- entstanden, an dem Jung und Alt, zu- Gemeinde Hüttlingen. In Frauenfeld sen Gemeinschaftsgarten koordiniert gewandert oder ansässig gemeinsam zählen Veranstaltungen wie die Lyrik- und offiziell zu realisieren. Seit dem eine sinnvolle und verbindende Aufga- tage der Kulturstiftung, das schwul- Frühling 2019 darf auf stattlichen be findet. Kontakt: www.ogif.ch lesbische Filmfestival «Pink Apple», 4000 Quadratmetern gemeinsam mit Sabina Ruff ein Konzert von David Lang, eine Sonderausstellung des Kunstvereins zu Martha Haffter und der Kulturtag NEUE LEGISLATUR, NEUE KÖPFE vom 28. September 2019 dazu. Christof Stillhard Die Regio heisst die neuen De- Kathi Aeschbacher, Gemeindepräsidentin, legierten herzlich willkommen und Warth-Weiningen freut sich auf die Zusammenarbeit: Da Pfyn seit 2018 mehr als 2000 Gabriela Lehner, Gemeinderätin, Einwohner zählt, verfügt sie über eine Felben-Wellhausen zusätzliche Delegiertenstimme. Wal- Andreas Elliker, Stadtrat, Frauenfeld ter Thürig, Gemeinderat, hat bereits Roger Jung, Gemeindepräsident, an der Delegiertenversammlung vom Gachnang Mai teilgenommen. Matthias Keller, Gemeinderat, Gachnang Den neuen Gemeinderätinnen und Peter Schellenberg, Gemeinderat, Mat- Gemeinderäten wünschen wir gutes zingen Gelingen bei ihrer neuen Aufgabe. Gemälde von Martha Haffter Daniel Kirchmeier, Gemeindepräsident, Brigitte Fürer (1873-1951) Thundorf

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DIES UND DAS

PERSÖNLICH Regio-Agenda Katharina Aeschbacher war acht Jahre lang Gemeinderätin in Warth- 4. September: Tag der Frauenfelder Wirtschaft Weiningen – zuletzt zuständig für die 7. September : Sunny Mountain Grass Festival im Park, Stettfurt Ressorts Kultur und Umwelt. Sie wäre 12. September: Kompass Erholung & Freizeit, Soundingboard, Frauenfeld Gemeinderätin geblieben, wenn es mit 14. September, 14.30 Uhr: «Farbigkeit im Dorf», Denkmaltage in Oberneunforn, dem Präsidium nicht geklappt hätte, www.nike-kulturerbe.ch denn wichtig ist ihr die Gemeindear- 16. September, 17 – 19 Uhr: ERFA Bauwesen beit. Dass sie dafür ihre berufliche Tä- 28. September: Kulturtag, Frauenfeld tigkeit in der familieneigenen Schrei- 2. Oktober, 17 – 19 Uhr: ERFA Werkhöfe nerei drastisch reduzieren musste, war 26./27. Oktober: Herbstmesse Frauenfeld für sie klar, aber kein einfacher Ent- 21. November, 16 Uhr: Delegiertenversammlung Regio Frauenfeld scheid. Den Willen des Souveräns um- zusetzen, erachtet die frischgebacke- ne Gemeindepräsidentin als primäre schönen Wanderwege zum und rund Aufgabe der Exekutive. Nebst gutem 111 JAHRE um den Turm wieder in Erinnerung zu Zuhören und Transparenz bei den Ge- rufen. Und hoch oben wartet nach der STÄHLIBUCK- Turmbesteigung das «Gipfelbuch» auf «Schliesslich seine Gäste. Am Samstag, 7. Septem- TURM ber, startet um 16 Uhr der Turmge- sind wir alle im Regio Frauenfeld Freizeit nuss – ein Spaziergang mit regionalen gleichen Boot!» & Tourismus begeht dieses Häppchen. Der Spaziergang führt die Jahr ein besonderes Stähli- hungrigen «Wanderer» vom Reservoir buckjahr: Der altehrwürdige Stählibuck zum Stählibuckturm. Un- meinderatsentscheidungen ist ihr auch Stahlriese Stählibuckturm terwegs können regionale Produkte das Vorwärtskommen wichtig. Sie ist wird 111 Jahre alt. an den Stationen genossen werden. überzeugt: «Wenn alles bis ins kleinste Eine Anmeldung ist erwünscht, aber Detail abgesichert werden muss, beisst Regio Frauenfeld Freizeit & Touris- keine Pflicht. Ende September und An- sich die Katze in den Schwanz, und mus feiert die Schnapszahl mit dem fang August schauen die Besucher mit dies bedeutet Stillstand.» Stählibuckschnaps, wiederentdeckten Christian Hänni in den Sternenhimmel Als Beispiel nennt sie das momen- Wanderwegen, einem Spaziergang und beobachten Sterne und Plane- tan viel diskutierte Thema vom ver- und einem Blick in die Sterne. Zu Eh- ten vom Stählibuckturm aus – am 27. dichteten Bauen. «Unkonventionellen ren des 111. Geburtstags wurde ein September und 4. Oktober von 20 bis Lösungen stehen häufig juristische Stählibuckschnaps von Wägeli Wein- 22 Uhr finden die kostenlosen Anläs- Spitzfindigkeiten gegenüber. Eine Por- bau für Regio Frauenfeld Freizeit & se «Sternenhimmel über dem Stähli- tion gesunder Menschenverstand wäre Tourismus gebrannt. Zudem wurde die buck» statt. Mehr Infos unter: www. da sicherlich hilfreich», meint sie. Broschüre «Wanderungen zum Stäh- regiofrauenfeld-tourismus.ch In diesem Spannungsfeld die Ba- libuckturm» neu aufgelegt, um die Caroline Schwar lance zwischen Ansprüchen und Ab- grenzung zu halten, ist nicht einfach. Herausgeberin Regionalplanungsgruppe Katharina Aeschbacher findet den Frauenfeld Ausgleich beim Spazieren in der Na- Erscheinung ½-jährlich tur oder bei der Lektüre eines guten Realisation Regio Frauenfeld, Geschäfts- Buchs. Und auch als Gemeindepräsi- stelle, Rathaus, 8501 Frauenfeld dentin ist es ihr wichtig, sich weiterhin 052 724 53 36, [email protected], für den Freundeskreis Zeit zu nehmen. www.regiofrauenfeld.ch Die Zusammenarbeit der Regio-Ge- Gestaltung & Druck Michael Knipfer, Gra- meinden findet sie sehr unterstützend fische Dienste, Stadt Frauenfeld und meint: «Schliesslich sind wir alle Auflage 300 Exemplare im gleichen Boot!» Brigitte Fürer

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